während noch Verhandlungen über Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg. Reklamen 60 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Für Platz⸗Vorſchriften wird keine Garantie übernommen. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Annahmeſchluß für Inſerate und Rotizen vormittags 9 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Iluſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig). „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Schriftleitung, Druck u. Verlag: G. Härdle, Zähringerſtr. 68. Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 83. Jahrgang Der Konflikt mit Oeſterreich. Freitag, den 16. Juni 1933 Der öſterr. Preſſeattachee in Berlin ausgewieſen. Habicht aus Oeſterreich angekommen. Berlin, 15. Juni. Der Leiter der Preſſeabteilung der öſterreichiſchen Ge- ſandtſchaft in Berlin, Dr. Erwin Waſſerbaeck, iſt als Gegen- ſen worden. 5 Von zuſtändiger. Stele wird dazu erlärt: Der Bruch des Völkerrechtes durch die öſterreichiſche Regierung da⸗ durch, daß ſie den der deutſchen Geſandtſchaft in Wien als Preſſeattachee zugeteilten Reichstagsabgeordneten Theo Ha⸗ dich der gleichzeitig Landesinſpekteur der NSDAP in Oeſterreich war, verhaftet hat, hat die deutſche Reichs⸗ rgierung nun zu einer Gegenmaßnahme gezwungen, nachdem trotz des eingelegten Proleſtes die Verhaftung Habichts und die Ankündigung ſeiner Ausweiſung nicht rückgängig gemacht worden ſind. Aus dieſem Grunde iſt der öſterreichiſchen Geſandtſchaft in erlin mitgeteilt worden, daß ihr Preſſeattachee Dr. Waſ⸗ ſerbaeck ſofort das Deutſche Reichsgebiet zu verlaſſen hat. Dr. Waſſerbaeck wird umgehend aus Deutſchland ab⸗ geſchoben. Der öſterreichiſchen Regierung iſt vor mehreren Wochen mitgeteilt worden, daß der Abg. Habicht als Preſſeattachee der deutſchen Geſandtſchaft in Wien zugeteilt worden iſt. Sie hat dieſe formale Notifikation einfach beiſeite geſcho ben und ſich F W re ie öſterreichiſche Regierung ha ei 5 cht geſetzt. Die öſterreichiſ 9 diesen b zwiſchen den beiden Regierungen ſchwebten, Gewalt⸗ ö e gegen den deutſchen Preſſeattachee in Wien ingewendet, indem ſie durch Polizei ſein Haus er⸗ rechen und durchſuchen und Habicht in Haft nehmen ließ. Der Abg. Habicht iſt dabei in der unwürdigſten Weiſe behandelt und unkergebracht worden. ſo daß er ſchließ⸗ lich aus Profeſt in den Hungerſtreik krat. e Obwohl die deutſche Geſandtſchaft in Wien ſofort ſchärfſten formalen Proteſt gegen die Verhaltung Habichts bei der öſterreichiſchen Bundesregierung eingelegt und darauf auf⸗ merkſam gemacht hat, daß man keinesfalls dieſe Verhaf⸗ tung hinnehmen könne, hat die öſterreichiſche Regierung bisher nichts zur Bereinigung des Falles unternommen, und insbeſondere keine Freilaſſung Habichts verfügt. Unter dieſen Umſtänden blieb als einzige Antwort nur noch eine Gegenmaßnahme übrig, die nur darin be⸗ ſtehen konnte, daß der Preſſeattachee der öſterreichiſchen Ge⸗ ſandtſchaft in Berlin zum Verlaſſen des Reichsgebietes ge⸗ zwungen wurde. Es iſt dabei noch darauf hinzuweiſen, daß die Behandlung Dr. Waſſerbaecks auf jeden Fall in konzilian⸗ teren und menſchlicheren Formen erfolgt iſt als die des Abg. Habicht in Oeſterreich. f ichskagsabgeordneter Habicht wurde am Mittwoch a ab 42 Vegleftung von Wicherhellsheamſen in ſeinem eigenen Auko von Linz an die deutſch-öſterreichiſche Grenze nach Paſſau gebracht, womit die Ausweiſung aus Oeſter reich vollzegen war. Gleichzeitig mit Habicht wurden drei weitere Funktionäre der N 5D Ap., und zwar der Führer der SA in Oeſterreich, Bigler, der kommunalpoliliſche Re- ferent der N DA P., Dr. Weyh, und der Adjutant, Ha. bichis, Steiner, an die Grenze gebrocht und aus Heſterreich abgeſchoben. 47 Nach ſeiner Ankunft auf deutſchem Boden erklärte Reichstagsabgeordneter Habicht, daß er ausdrücklich auf ſeine Exterriorialität hingewieſen habe, daß aber trotz⸗ dem in ſeine Wohnung gewaltſam eingedrungen und eine ausſuchung vorgenommen worden ſei. Da er erklärt habe, er werde nur der Gewalt weichen ſei er am Arm gepackt und gewaltſam nach dem Polizeipräſidium gebracht worden, wo er mit drei Landſtreichern zuſammen in eine Zelle gebracht worden ſei. Erſt auf ſeinen Pro⸗ teſt hin habe man ihn in eine Einzelzelle gebracht. Dann ſei er in den Hungerſtreik getreten. Bei ſeinen Ver⸗ nehmungen habe man ihn gefragt, wie weit er ſelbſt oder die NSDAP. mit den Attentaten in Oeſterreich 5 tun habe, 3 man ſolche Methoden billige und wie die NSDAP. ihre iele durchzuſetzen gedenke. In.. heiße es, er habe ſich als Ausländer bei einer Partei betäligt, die die Bundes regie⸗ rung aufs ſchwerſte bekämpfe und die in Oeſterreich be⸗ ſtehende Rechtsordnung zu untergraben gedenke. Abgeord neier Habicht erklärte, nach ſeiner Meinung werde die Ent⸗ wicklung in Oeſterreich genau ſo verlaufen wie im Reiche. Goebbels über die Ausweiſung Berlin, 15. Juni. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach m Donnerstag zuſammen mit dem aus Heſterreich ausge⸗ wieſenen Reichstagsabgeordneten Habicht vor Vertretern der Preſſe. Er bezeichnete es als einen Irrtum, wenn man an⸗ nehmen wolle, die Reichsregierung habe den Konflikt mit eſterreich provoziert. Der Konflikt ſei nur dadurch entſtan⸗ den. daß die Symbole der NSDAP., die in Deutſchland einen ſtaatlichen Rang erhalten haben, in Oeſterreich . elo Da die Reichsregierung dieſe Schwie⸗ rigkeiten nicht beſeitigen konnte, habe ſie von der einzi⸗ den Möglichkeit Gebrauch machen müſſen, die ſich ihr ge⸗ oten hat und den Ausreiſeverkehr nach Oeſterreich mit einer ohen Gebühr belegen müſſen. Die Reichsregierung ſei immer beſtrebt geweſen, den Konflikt auf das Mindeſtmaß erabzudrücken. Zur Ausweiſung des Preſſeattachees Habicht ſtellte der Miniſter feſt, daß dieſer die Exterritorialilät genieße und wenn die öſterreicht gierung dieſes Recht beſtreite, ſo ſei es immer ü geweſen, dem Betreffenden bis zur Entſcheidung des Nechtsſtreites die Exterritorialität zuzu⸗ billigen. Da Deutſchland das Vorgehen gegen Habicht nicht ohne weiferes hinnehmen konnte, ſei es ſelbſtverſtändlich geweſen, daß ſie nun ihrerseits auch den öſterreichiſchen Preſſeattachee ausgewieſen habe. Die Anterbringung Habichts Von amtlicher öſterreichiſcher Seite wird behauptet, daß der im Linzer Polizeigefängnis untergebrachte Landesinſpek⸗ teur der NSDAP Oeſterreichs, Reichstagsabgeordneter Ha⸗ bicht, k einerlei Beſchwerde habe. Seine Unterbrin⸗ gung ſei entgegen anderslautenden Meldungen nicht un⸗ würdig, er ſei auch nicht in den Hungerſtreik getreten, wie eine Wiener Korreſpondenz wiſſen will. Er habe auch Gelegenheit gehabt, mit dem deutſchen Konſul in Linz und telephoniſch mit dem deutſchen Geſandten in Wien zu ſprechen. Vaugoin droht mit Standrecht Heeresminiſter Vaugoin beſchäftigte ſich in einer Maſ⸗ ſenverſammlung mit den jüngſten Ereigniſſen in Oeſterreich und erklärte: In Oeſterreich gibt es keine Revolution. Sollte aber eine Revolution dennoch verſucht werden, dann werden wir noch zu einem anderen Mittel greifen. Es gibt ja noch ein Standrecht. Aber es wird hoffentlich gar nicht ſoweit kommen. Unſere Gendarmerie und unſere Polizei erfüllen ihre Pflicht, und das Bundesheer wird das übrige beſorgen. Ein Bekenntnis des Heimatſchutzes Der deutſch⸗öſterreichiſche Heimatſchutz veröffentli i Kundgebung, in der es 1 a. heißt:. 1 e Die Führung des deutſch⸗öſterreichiſchen Heimatſchut⸗ zes(Steiriſch), die mit der NSDAP in engſter Kampfge⸗ meinſchaft ſteht, erhebt in aller Oeffentlichkeit leidenſchaftli⸗ chen Einſpruch gegen die Vergewaltigung einer natio⸗ nalen Partei. Gerade in dieſen Stunden verſichert die Füh⸗ rung des deutſch⸗öſterreichiſchen Heimatſchutzes allen Füh⸗ rern und Kameraden der NSDAP treue Kameradſchaft und tiefe Schickſalsverbundenheit. Der„Kampfruf“ warnt Der nationalſozialiſtiſche„Kampfruf“ ſchreibt unter dem Titel„Folgeerſcheinunzen der behördlichen Maßnahmen“ u. a.:„Die Staatspolizei hat ſämtliche Parteilokale der NSDAP verſchoſſen und verſiegelt. Auch die Arbeitsräume der öffentlichen Mandatare der Nationalſo⸗ zialiſtiſchen Partei ſind eingezogen. Das iſt ſehr bedenklich, da die Maſſen, die ſich zur Par⸗ tei des nationalen Sozialismus bekennen, mehr oder weni⸗ ger führerlos werden. Maßnahmen dieſer Art bergen die ſchwere Gefahr in ſich, daß fanakiſche Anhänger ohne den Appell der Verantwortung bleiben, ſobald ſie den Konkakt mit den Führern verloren haben. Intervention der Mächte? In einer Meldung des„Times“ ⸗Korreſpondenten in Wien heißt es, das Preſſedepartement der Bundeskanzlei ſtelle es in Abrede, daß der Bundeskanzler Dollfuß Groß⸗ britannien und andere Mächte erſucht habe, im deutſch⸗ öſterreichiſchen Konflikt zu intervenieren. Das äußerſte, was die amtlichen Stellen zugeben wol⸗ len, ſei, daß der Kanzler in London auf die öſterreichiſchen Schwierigkeiten aufmerkſam gemacht habe. Aber privale Informakionen ließen dieſe Dementis nicht als glaubhaft erſcheinen. Auf alle Fälle iſt es klar, daß der öſterreichi⸗ ſche Bundeskanzler nicht der Weltwirtſchaftskonferenz zu⸗ liebe in London bleibt, während ſich die Spannung in Oeſterreich zuſehends verſchärft. Einen erſten Niederſchlag ſeiner Londoner Bemühun⸗ gen ſcheint ein gleichfalls von der„Times“ veröffentlichter Artikel zu bilden, in dem es heißt, die Lage, die durch die „Einmiſchung der deutſchen nationalſozialiſtiſchen Partei in die inneren Angelegenheiten Oeſterreichs“ entſtanden ſei, habe in England große Beſorgnis verurſacht. Es habe ſich der Eindruck verſtärſt, daß die Einmiſchung von der deut⸗ ſchen Regierung vorſätzlich unterſtützt werde. Ueberdies werde angenommen, daß einige der politiſchen Verbrechen, die auf öſterreichiſchem Gebiet begangen worden ſind, das Werk von extremgeſinnten deutſchen Nationalſozialiſten ge⸗ weſen ſeien, von denen ſich während der letzten ſechs Wochen nicht wenige nach Oeſterreich begeben hätten. Dieſe Anzei⸗ chen, daß die allmächtige deutſche nationalſozialiſtiſche Partei verſuche, den Streit zwiſchen den öſterreichiſch geſinnten Chriſtlichſozialen und den deutſch geſinnten Nationalſoziali⸗ ſten Oeſterreichs im deutſchen Intereſſe auszubeuten, hätten auch in Rom große Unruhe verurſacht. Die in der Preſſe aufgetauchte Nachricht über angeb⸗ liche Verhandlungen zwiſchen dem deutſchen Außenminiſter und dem öſterreichiſchen Bundeskanzler in London, die an⸗ geblich von Wien aus eingeleitet und dort als letzter Ver⸗ ſtändigungsverſuch gewertet werden, iſt unrichtig und enk⸗ behrt jeder Grundlage. — 5 n Nr. 137 Der dritte Tag in London Zu Beginn der Mittwoch ⸗Sitzung der Weltwirtſchafts⸗ konferenz teilte Premierminiſter Macdonald mit, die Dele⸗ gation der Vereinigten Staaten habe vorgeſchlagen, daß man im Verlaufe der Konferenz eine Entſchließung über die Frage des Zollwaffenſtillſtandes zur Bera⸗ tung ſtellen wolle. Macdonald fügte hinzu, man ſei der An⸗ ſicht, daß der bereits beſchloſſene Zollfrieden ja bis zum 3 1. Juli in Gültigkeit bleibe. Es ſei alſo nicht notwendig, im Augenblick eine Entſchließung über ſeine Verlängerung 5 zu faſſen. 2 Nachdem Hymans einſtimmig zum Vizepräſidenten der Konferenz gewählt worden war, ergriff Bundeskanzler Dollfuß das Wort. In ſeiner unerwartet kurzen Rede (ſie dauerte nur etwa ſieben Minuten) trat Dollfuß nach⸗ drücklichſt gegen jede Abwertung und Inflation ein und drang auf die Regulierung der Produktion und der Aus⸗ fuhr als Vorbedingung für die Herabſetzung der Tarife. Nach Dollfuß ergriff unter großer Spannung der briti⸗ ſche Schatzkanzler Chamberlain das Wort. Er bemerkte, Großbritannien habe ſich allzu hoffnungsvoll daran gemacht, im Jahre 1925 die Vorkriegsbedingungen wiederherzuſtellen und ſei zum Goldſtandard zurück⸗ gekehrt. Das unvermeidliche Ergebnis ſei ein Sturz des Preiſes der Waren geweſen. Die Stabiliſierung der Währungen müſſe in zwei Etappen durchgeführt werden, und man müſſe zuerſt die Währungen der Länder ungefähr ins Gleichgewicht bringen und dann müſſe man auf eine Wiederherſtel⸗ lung des Goldſtandards hinzielen. Chamberlain forderte die Konferenzteilnehmer auf, ſich mit der Frage der Deviſenbeſchränkungen zu befaſ⸗ ſen, und zwar müßte die Wiederaufnahme des norma⸗ len internationalen Kreditverkehrs erörtert werden. Alle übertrieben hohen Jolltarife ſeien herabzuſetzen. Das Ziel erreiche man am beſten durch eine Reihe zweiſei⸗ liger Verträge. Solche Vereinbarungen könnten allerdings nur voll zur Wirkung kommen, wenn die Meiſtbegünſti⸗ gungsklauſel in ihnen enthalten ſei. Willkürliche Kontingente ſeien allmählich zu beſeiligen. Regierungsprämien, wie z. B. Ausfuhr⸗ und Schiffahrksprämien, ſeien allmählich herab⸗ zuſetzen und ſchließlich durch inkernationale Vereinbarungen zu beſeikigen. Deutliche Worte Amerikas Zu Beginn der Nachmittagsſitzung ſprach der amerikani⸗ ſche Hauptdelegierte Cordell Hull. Hull malte ein äußerſt düſteres Bild von der augenblicklichen Welt⸗ lag eund der herrſchenden chaotiſchen und panikartigen Ver⸗ hältniſſe und erklärte. 5 die Menſchheit ſei heute ſchlimmer daran und unſicherer als vor 12 Jahren. Wir würden, ſo betonte er, das in uns geſetzte Vertrauen täuſchen, wenn die Konferenz vertagt werden würde, mit der demütigenden Folgerung, daß wir unfähig ſind, eine angemeſſene neue Politik zu bieten, und daß die weltzer⸗ ſtörende Nachkriegspolitik andauern muß. Wenn irgendeine Nation, ſagte Hull, die Konferenz zum Scheitern bringen ſollte, ſo werde ſie vielleicht zeitweiligen Nutzen daraus ziehen, aber zugleich für unbeſtimmte Jeil die Hilfe für die Notleidenden in jedem Land verzögern Ae Nation würde Hinrichtung durch die Menſchheit ver⸗ ienen. Der wirtſchaftliche Nationalismus der Nachkriegszeit, fuhr Hull fort, behindere das internationale Kapital und den Handel. Die Erdroſſelung des internationa⸗ len Handels von 50 Milliarden Dollar auf 15 Milliarden Dollar enthülle die tragiſche Phaſe der kurzſichtigen und rückſichtsloſen Politik, die nach dem Kriege angenommen wurde. Die Jeit ſei für die Regierungen gekommen. aufzuhö⸗ ren, Handelsſchranken zu errichten. die nur Wiederver- geltungsmaßnahmen zur Folge haben. Hull drang auf eine Politik allmählicher ſorgfältiger An⸗ paſſung übertriebener Tarife und anderer Handlesſchranken auf ein mäßiges Niveau. Der erſte Schritt müſſe ein ſoforti— ger Zollwaffenſtillſtand ſein. Die omerikaniſche Delegation ſei bereit. ſchloß Hull ſeine Rede, einen konkreten Vor⸗ ſchlag für alle dieſe Fragen zu machen. A d denne Soelste in Jtallen Zum Studium des Skraßeabaues. Reichsarbeitsminiſter Seldte, der an der Spitze einer Delegation vor eipigen Tagen hier eingetroffen war, um in Italien das Problem des Straßenbaues und insbeſondere das der Autoſtraßen zu ſtudieren, hat Mailand wieder ver⸗ laſſen. Vor ſeiner Abreiſe gewährte er dem„Popolo d'Jta⸗ lia“ ein Interview, in dem er ſeine Anerkennung über die Leiſtungen des Faſchismus auf dem Gebiete des Straßen⸗ baues ausdrückte. Auch in Deutſchland, arklärte Miniſter Seldte, richte ſich die Aufmerkſamkeit der Regierung auf dieſes Problem. Die Reichsregierung habe ein umfaſſendes Programm für den Bau von Autoſtraßen in Arbeit. Die Autoſtraßen, denen immer mehr der Verkehr zuſtrömen werde, ſeien nicht eine Konkrerenz ſondern eine nützliche und notwendige Ergän⸗ zung der Eiſenbahnen. Das Programm der Reichsregie⸗ rung umfaſſe elwa 4800 Kilometer Autoſtraßen, für deren Bau und Finanzierung die Errichtung eines beſonderen Konzerns geplant ſei. Hitler über Partei und Staat Der Kanzler auf der Führertagung der NSDAP. Berlin, 15. Juni. Die NS. gibt folgende Mitteilung der Reichspreſſe⸗ ſtelle der NSDAP. wieder: a Im Mittelpunkte der Führertagung der NSDAP. ſtand die große Rede des Führers, der in mehrſtündigen Ausfüh⸗ rungen insbeſondere die Frage des Verhältniſſes zwiſchen NSDAP. und Staat behandelte. In der Löſung dieſer Frage, die vielleicht eine jahrelange Entwicklung brauche, liege das Schickſal der Erneuerung des Reiches. Der Führer wies auf die entſcheidende Bedeutung der Welt⸗ anſchauung als Brundlage jedes großen Staatsgedankens überhaupt hin und kennzeichnete dann auch die entſchei⸗ dende Stellung der NSDAP. als dem Träger der Welt⸗ anſchauung des neuen Deutſchland. Der Ausbau und die Stärkung der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung, in der die Wurzel unſerer Kraft liegen, ſei deshalb eine der weſenklichſten Aufgaben, die im In⸗ tereſſe des neuen deuiſchen Skaales zu erfüllen ſeien. Das Geſetz der nationalen Revolution ſei noch nicht abgelaufen. Seine Dynamik beherrſche heute noch die Entwicklung in Deutſchland, die in ihrem Laufe zu einer völligen Neuge⸗ ſtaltung deutſchen Lebens unaufhaltſam ſei. Der Führer behandelte dann die Probleme, deren Löſung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zur Aufgabe geſtellt ſei, im einzelnen. Die größtmögliche Förderung der Kräfte unſeres deutſchen Volkstumes müſſe immer und überall der Ausgangspunkt und die Richtſchnur unſeres Handelns ſein. Der Führer gab am Schluß ſeiner bedeutſamen Ausfüh⸗ rungen der gerade in den letzten Monaten noch beſonders geſtärkten Ueberzeugung Ausdruck, daß die nationalſoziali⸗ ſtiſche Bewegung in dem Maße, wie ſie die innerpolitiſchen Schwierigkeiten meiſtere, auch aller wirtſchaftlichen und außenpolitiſchen Schwierigkeiten Herr werde. Er habe die felſenfeſte Ueberzeugung, daß dieſe gewaltige, von unerhör⸗ tem Idealismus getragene Arbeit unſerer Bewegung Jahr⸗ hunderte überdauern werde und durch nichts mehr beſei⸗ tigt werden könne. Dieſe Bewegung, die ſich im Kampfe zuſammengefunden habe und im Kampfe groß geworden ſei, ſei das Beſte, was Deutſchland aufzuweiſen habe. heute ſtehe die NS DA P. gefeſtigter und ſtärker da wie jemals zuvor. Ihre inneren Kräfte und ihre äußere Skel⸗ lung habe ſich in den letzten Monaten gewaltig konſoli⸗ diert, ihre Organiſatkion unerhört gehärtet. Das neue Deutſchland, das von dieſer Bewegung getragen werde, ſei durch keine Macht mehr zu erſchüktern, wenn wir Natio- nalſozialiſten ſteis bleiben, was wir ſind und waren und uns ſtets der Quelle unſerer Kraft bewußt bleiben: der Na ⸗ ktionalſozialiſtiſchen Partei. Am Schluß der Führertagung wurde ein Telegramm an den Landesinſpekteur Habicht und die NSDAP. Oeſter⸗ reichs abgeſandt. Der Konflikt mit Lettland Riga, 15. Juni. Anläßlich des von Deutſchland erlaſſenen Verboles der Buktereinfuhr aus Lettland veröfſenklicht die Regierung ein amtliches Kommunique, in dem erklärt wird, Letland betrachtke das Vorgehen Deutſchlands als eine Nichlachtung des lelliſch⸗deutſchen Handelsvertrages. Die lettiſche Regie⸗ rung behalte ſich infolgedeſſen ihre Handlungsfreiheit zum Schutze der Inkereſſen des Landes vor, um in angemeſſe⸗ ner Weiſe darauf reagieren zu können. Es wird erkärt, daß die lettiſche Regierung bereits frü⸗ her von deutſchfeindlichen Boykottbeſtrebun⸗ gen entſchieden abgerückt ſei. Auch habe ſie Maßnah⸗ men getroffen. Trotzdem habe es die deutſche Regierung in vorliegendem Falle als nötig befunden, unbegründete Re⸗ preſſivmaßnahmen gegen die Wirtſchaftsintereſſen Lettlands zu ergreifen, ohne abzuwarten, wie ſich die lettiſche Regie⸗ rung zu den neuerlichen Boykottankündigungen der Sozial⸗ demokratiſchen Partei und der jüdiſchen Organiſationen ſtel⸗ len werde. Die deutſche Einfuhr geſperrt! Die„Voſſiſche Zeitung“ meldet aus Niga. daß Lettland ſeine Grenzen für die geſamte Einfuhr aus Deutſchland ge⸗ ſperrt hat. Begründet werde dieſ: Maßnahme mit der deut⸗ ſchen Einfuhrſperre für lettiſche Butter. 0 5 70 ö leder iot„ Rätſel um den Tod des Malers van der Straat von Reinholb kichacker. 51) Die anderen wagten nicht mehr, ihn zu ſtören. „Sehen Sie, Brandt, wir waren uns einig darüber, daß der ganze Tatbeſtand völlig ungewöhnlich ſei. Sie fühlten wie ich ſofort eine Komödie, eine Abſicht der Täuſchung. Fühlten auch, daß der Mörder der Täuſchende war. Nur glaubten Sie immer, daß ein Mord fälſchlich als Selbſt⸗ mord friſiert werden ſollte, und dachten nicht daran, daß auch umgekehrt ein Selbſtmord als Mord vorgetäuſcht wer⸗ den könne. Und das war Ihr Fehler. Dadurch kamen Sie dauernd zu irrigen Schlüſſen. Auch dabei hatte ich es viel leichter als Sie. Weil ich die ſeltſame und etwas verſchro⸗ bene Veranlagung meines Vaters kannte. Ich wußte, daß ihm eine ſolche Komödie zuzutrauen ſei. Er war, im Grunde genommen, ein Welt⸗ und Menſchenverächter, hatte eine un⸗ gewöhnliche Phantaſie und liebte es, mit allen Leuten zu ſpielen. Das ſtieß viele ab, die ihn nicht verſtanden. Es machte ihn einſam.“ Till unterbrach ſich einige Augenblicke. „Ich ging alſo von vornherein von der Annahme eines Selbſtmordes aus. Und da dieſer nach dem Tatbeſtand nur in Verbindung mit einer Täuſchungsabſicht des Toten denk⸗ bar war, wurde mein Verdacht um ſo wahrſcheinlicher, je unglaubhafter und widerſpruchsvoller die Umſtände des Mordes ſchienen. Mein Vater hatte ja abſichtlich alles nur Denkbare zuſammengetragen, um alle zu täuſchen. Es war ja ſein Zweck, Widerſprüche und Rätſel zu ſchaffen. Deshalb zerſchlug er die Scheibe und machte die Kratzſpuren an der Wand. Deshalb der angefangene Brief an einen fingierten Freund Max, der einen Freitod von vornherein ausſchlie⸗ ßen ſollte, weil er von beſter Geſundheit und allerlei Plä⸗ nen erzählte. Deshalb die Unordnung im Zimmer, die einen Kampf vortäuſchen ſollte. Deshalb die vielen merkwürdigen Fingerabdrücke auf dem Schreibtiſch und der Safetür, die mir übrigens am längſten zu raten aufgaben. Deshalb der Gummihandſchuh mit den Fingerabdrücken des Toten. Sie, Herr Brandt, glaubten damals, daß dieſer Handſchuh für Vorſchlige des Induſtrie⸗ und Handelstages. Berlin, 15. Juni. Der Präſident des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handels⸗ tages, Dr. von Renteln, hat es für notwendig erachtet, unter Führung des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages eine Erörterung zwiſchen berufenen Vertretern der an der Speiſeſettwirtſchaft beteiligten Wirtſchaftsgruppen herbei⸗ zuführen, um Maßnahmen zu beraten, die den Mängeln der gegenwärtigen Organiſation der Fettwirtſchaft abhelfen können. In einer Entſchließung des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages wird u. a. ausgeführt: g Politiſches Allerlei Jungdo in Württemberg verboten.— Verhaftungen. Auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutze von Volk und Staat wurde für Württemberg der Jungdeutſche Orden e. V. aufgelöſt und das vorhandene Ver⸗ mögen beſchlagnahmt.— Der ſozialdemokratiſche Landtags⸗ abgeordnete und frühere Landtagspräſident Pflüger, der frü⸗ here demokratiſche Landtagsabgeordnete Johannes Fiſcher und der demokratiſche Abgeordnete Erich Roßmann, früher Regierungsdirektor, ſind 35 6 worden. Die Verhaftun⸗ gen ſind erfolgt, weil Schutzhäftlinge ſich darüber beklagt haben, daß die Verführten gefangen gehalten werden, wäh⸗ rend ihre Verführer in Freiheit ſeien. 200 Häftlinge vom Schutzhaftlager Heuberg ſind in Freiheit geſetzt worden. 254 ausländiſche Zeitungen verboten. Der preußiſche Innenminiſter hat ein Verzeichnis der für das Inland verbotenen ausländiſchen Druckſchriften am Stichtage des 1. Juni den in Frage kommenden Behörden zur Kenntnis gebracht. Darnach iſt die Verbreitung von 254 ausländiſchen Zeitungen in Deutſchland, meiſt„bis auf wei⸗ teres“ verboten. Es handelt ſich dabei um Blätter, aus mehr als 20 europäiſchen und außereuropäiſchen Staaten. Die Tſchechoſlowakei ſteht mit 66 Blättern an der Spitze der Ver⸗ 1 dann folgen Oeſterreich mit 37 und Frankreich mit 31. Keine Kanzlerreiſe nach Paris In Zuſammenhang mit der Nachricht, daß Daladier London verlaſſen hat, um nach Paris zurückzukehren, wird nun auch durch einen Reuter⸗Funkſpruch das Gerücht von einer Zuſammenkunft des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten mit dem deutſchen Reichskanzler, die angeblich in Paris ſtattfinden ſoll, verzeichnet. Von beſtunterrichteter Seite wird nun dazu erklärt, daß dieſe Meldungen und Behauptungen jeder Grundlage entbehren. 5 Von den Deutſchnationalen Glückwunſch zu Hugenbergs Geburtstag. Die deutſchnationale Reichstagsfraktion beſchäftigte ſich mit dem Austritt der drei ſozialdemokratiſchen Reichs⸗ tagsabgeordneten Dr. Spahn, Dr. Stadler und Wil⸗ helm Schmidt. In einer einſtimmig angenommenen Er⸗ klärung verurteilt ſie das Verhalten der drei Abgeordne⸗ ten, die ohne Niederlegung ihres Mandats aus der Deutſch⸗ nationalen Front ausgeſchieden ſeien. Weiter wurde fol⸗ gende Entſchließung gefaßt: „Die deutſchnationale Reichstagsfraktion gedenkt des bevorſtehenden Geburtstages ihres Führers Hugenberg(19 Juni), der in dieſen Tagen in vorderſter Front um Deutſchlands wirtſchaftliche und damit politiſche Zukunf kämpft. Sie ſpricht ihm mit ihren Glückwünſchen erneut ihr Vertrauen zu ſeiner Führung aus und bittet ihn, allen An⸗ griffen zum Trotz, auf dem Poſten zu bleiben, auf den ihn 35 Schickſal zum Segen des ganzen deutſchen Volkes geſtell! at.“ Deukſchnationale Rednerin verhaftet. Wie die„National⸗Zeitung“ meldet, wurde die deutſch⸗ nationale Rednerin Fräulein Stubenrauch aus einer deutſch⸗ nationalen e e in Kupferdreh heraus wegen ſchwerer Beleidigung der Reichsregierung von der Polizei verhaftet. Reichskagsabgeordneker Dr. Mierendorff verhaftet. Darmſtadt, 15. Juni. Der Reichstagsabgeordnete Dr. Mierendorff, der Preſſechef der letzten heſſiſchen Regierung, iſt verhaftet worden. Nachdem er durch verſchiedene Stra⸗ ßen der Landestauptſtadt gerührt worden war, wurde er in das Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. Engliſch⸗amerikaniſche Schuldenregelung England zahlt 10 Millionen Dollar als Anerkennung der Kriegsſchulden. London, 15. Juni. Iwiſchen den Regierungen Englands und der 1 ten Staaken iſt eine vorläufige Vereinbarung über die Ja lung der Kriegsſchulden zuſtande gekommen, über die der britiſche Schatzkanzler Neville Chamberlain im Ankerhaus nähere Mitteilungen machte. Er führte aus, daß die eng⸗ liſche Regierung Amerika eine Jahlung von zehn Millio⸗ nen Dollars als Anerkennung der britiſchen Schuld ange⸗ boten und daß Präſident Rooſevelt das Angebok im Geiſte der Zuſammenarbeit und ohne Einſchränkung der Hand⸗ lungsfreiheit der beiden Regierungen bei den bevorſtehen den Erörterungen angenommen habe. 5 In ſeinen weiteren Ausführungen erklärte Chamberlain, die Regierung ſei der Meinung geweſen, daß man die Entſcheidung nicht nur in ihrer Wirkung auf England, ſon⸗ dern auch auf das Ausland in Betracht ziehen müſſe. Eng⸗ land habe ſchon am 15. Dezember eine Zahlung geleiſtet. Wenn es demgemäß auch jetzt noch bezahlt hätte, ſo hätte man daraus ſchließen können, daß kein Grund vorhanden ſei, weshalb es nicht unbegrenzt weitere entſprechende Zah⸗ lungen leiſte. Nooſevelt erläutert Maſhington, 15. Juni. Präſident Rooſevelt gab in einer Preſſekonferenz über die Neuregelung der Schuldenfrage Aufſchluß und führte hierbei aus, daß er eine l endgül⸗ tige Neuregelung ohne Zuſtimmung des Kongreſſes nicht vornehmen könne. Er ſtellte der engliſchen Regierung anheim, in Waſhington die offiziellen Verhandlungen über die Schuldenregelung zu beginnen. die engliſchen Vor⸗ ſchläge roerde er dann dem Kongreß vorlegen. Präſident Rooſevelt ſtellte in dieſem Zuſammenhang weiter feſt, daß er die engliſche Jahlung in Höhe von zehn Millionen Dollar anſtakt der fälligen 75.9 Millionen Dol⸗ lar nicht als Jahlungsverzug betrachte und hob beſonders hervor, daß die Diskuſſion über die Kriegsſchulden weder innerhalb noch außerhalb der Wirkſchaftskonferenz geführt werden könne. Im Kongreß und in der breiteren amerikaniſchen Oeffent⸗ lichkeit wurde die Entſcheidung Rooſevelts, die britiſche An⸗ zahlung anzunehmen, im übrigen aber keine Kompromiß vorſchläge zu unterbreiten, ſondern dies ganz den Schuld⸗ nerſtaaten zu überlaſſen, durchaus gebilligt. Beſonders bemerkt wird, daß Rooſevelt die Diskuſſion mit England möglichſt bald wieder aufnehmen will, dagegen Frankreich das Recht beſtreilet, auf der gleichen Baſis wie mit England zu verhandeln. denn Frankreich habe nich einmal die Dezemberrate bezahlt, wodurch es in Zahlungs“ verzug geraten ſei. Frankreich und Belgien zahlen nicht Paris, 15. Juni. Ueber die Stellungnahme Frankreichs zum Schuldenproblem berichtet der Außenpolitiker des„Echo de Paris“ aus London: Miniſterpräſident Daladier und die übrigen Mitglieder der franzöſiſchen Delegation hätten be⸗ ſchloſſen, ſich an die von der Abgeordnetenkammer im De⸗ 17 8 7 vorigen Jahres angenommene Entſchließung zu halten. Die Summen, die die Vereinigten Staaten auf Grund des Meſſon-Berenger-ubkommens non Frankreich erwor ten, würden alſo am 15. Juni ebenſo unbezahlt bleiben, wie am 15. Dezember. In dieſem Sinne ſeien dem franzöſiſchen Bolſchafter in Waſhington Anweiſungen gekabelt worden. Brüſſel, 15. Juni. Die belgiſche Regierung hat die Ver⸗ einigten Staaten davon unterrichtet, daß ſie nicht in der Lage ſei, ihre Haltung hinſichtlich der Zahlungs“ frage vom 15. Juni zu ändern. Italien zahlt eine Million Waſhington, 15. Juni. Der italieniſche Botſchafter ga dem e bekannt, daß Italien als Teilbe⸗ trag ſeiner am 15. Juni fälligen Schuldenrate die Summe von einer Million Dollar zahlen werde. Stabiliſierung des Dollars? Paris, 15. Juni. Havas verbreitet ein in London um⸗ laufendes Gerücht, daß die Vereinigten Staaten England eine Stabiliſierung des Dollars auf etwa drei Monate 3 einem Verhältnis von 1:4 zum Pfund Sterling vorgeſchla⸗ gen haben ſollen. a g die kleine Hand des Toten viel zu groß ſei und deshalb von einem anderen getragen worden ſein müſſe. Auch, weil die, Fingerabdrücke des Toten ſelbſt auf dieſem Handſchuh wa⸗ ren. Ich merkte aber gleich, daß zwei Finger des Hand⸗ ſchuhs zuſammengeklebt waren; der Handſchuh war alſo gar nicht durch die Hand ſeines Trägers ausgefüllt geweſen. Und der Tote hatte den zu großen Handſchuh einfach überge⸗ ſtreift und hatte dann mit der Linken den Handſchuh wie⸗ der abgeriſſen und ihn zum Fenſter hinaus in den Garten geworfen.“. „Aber die ganze Art des Selbſtmordes!“ warf Kettler da⸗ zwiſchen. „Paßt ganz zu dem Stil dieſer Täuſchung. Mein Vater hat die Schlinge vorbereitet, dann das Gift in die Orangeade geſchüttet, ohne von dem harmloſen Veronal Ruth Schauen⸗ bergs überhaupt etwas zu ahnen, und es, mit dem Kopf in der Schlinge, getrunken und das Glas fortgeworfen. Dabei hielt er ſich an dem Bild feſt. Das Gift wirkte ſehr ſchnell. Es war übrigens kein Arſenik, wie Ehrburger meinte, ſon⸗ dern ein chineſiſches Gift, das ſchmerzlos und in wenigen Sekunden zum Tode führt. Im Zuſammenſinken fiel der Sterbende in die vorbereitete Schlinge, ohne ſie ſelbſt noch zu ſpüren, und riß dabei das Bild mit.“ Die„Pflichtverletzung“. Brandt kratzte ſich unbewußt in den Haaren. Er lief durch das Zimmer und blieb wieder ſtehen. „Dann müßten die Spuren an der Hauswand alſo auch nachgeahmt ſein?“ 5 „Sehr richtig! Die ſind mit einem Gartengerät abge⸗ kratzt und zwar oben vom Fenſter aus und unten vom Gar⸗ ten, bis zu Daxners Wohnung. Daher die falſche Richtung von unten nach oben an dieſer Stelle. Und deshalb der Zwi⸗ ſchenraum von faſt zwei Meter.“ „Unglaublich!“ ſtöhnte der Landgerichtsrat.„Woher kom⸗ men aber die vielen Fingerſpuren in der Form eines Halb⸗ monds?“ „Tſcha— die haben mir auch zu ſchaffen gemacht,“ ſagte Till ſchnell.„Bis ich auf die Idee kam, daß ſie von einer toten Hand herrühren könnten. Mein Vater hatte, wie viele Maler, einige in Spiritus präparierte menſchliche Hände, als Modelle gewiſſermaßen. Seine beſeelten Hand⸗ bilder waren ja berühmt in der Kunſtwelt. Eine ſteife und harte Totenhand gibt aber einen ganz anderen Abdru als eine lebende Hand. Wie Sie ſelbſt feſtſtellen können, wenn Sie einen Finger ganz ſteif und ſenkrecht auf ein Papier abdrücken. Es kam alſo nur darauf an, dieſe Han zu entdecken. Ich fand ſie vor einigen Stunden im Uten⸗ ſilienraum meines Vaters.“ Er griff in die Mappe und ſtellte ein Einmachglas auf den Schreibtiſch. „Hier iſt ſie!“ Brandt ſchaute das Glas an. g „Sehr hübſch,“ meinte er trocken.„Und richtig erklärt. Aber es kommt doch noch auf etwas anderes an. Nämli darauf, zu beweiſen, daß all dieſe Täuſchungsmanöver wirk⸗ lich von dem Toten ſelbſt und nicht von einem anderen— etwa von Ihnen, Herr Doktor, der alles ſo fein zu erklären vermag— gemacht worden ſind.“ Einen Augenblick ſchien es, als wolle Till auffahren. Doch er bezwang ſich gleich wieder. Brandt blieb unerſchüttert. „Ich habe trotz allem noch immer ein paar Fragen. Wer iſt Bowary?“ „Mein Vater ſelbſt. Das Buch, das Sie in meiner Mappe entdeckten, ſtammt aus ſeiner Bibliothek, die auch die ande⸗ ren Bände enthält. Wie Sie richtig vermuteten, hat er aus dem Buch dieſen Namen ausgewählt. Er; nicht ich. Er ſelbſt hat den Hunderttauſend⸗Mark⸗Preis ausgeſetzt, um uns h zuführen und die Sendung wahrſcheinlich durch Daxner zu Poſt bringen laſſen, bevor der den Tod ſeines Herrn en deckt hatte. Wenn Sie die 100 000 Mark des Preiſes, d 20 000 Mark Daxners und die 380 000 Mark meines Kon⸗ tos zuſammenrechnen, haben Sie auch die vermißte hal Million, die mein Vater abhob.“ „Und wie kommen Sie zu den 380 000 Mark, Herr Aſſeſſor?“ „Ganz ohne mein Zutun. Das kam mir ſelbſt überra⸗ ſchend. Ich kann nur vermuten, daß dies Teſtament do auch das noch erklärt.“ Kettler hatte den letzten Brief Bowarys ſchon ausge“ breitet. Schluß folgt · S 8 2 1 TTV TWK . 1 Aus cdlem ladliscuen Caude Landwirtſchaftskammer jetzt„Badiſche Bauernkammer“. a(9 Karlsruhe, 14. Juni. Die Preſſeſtelle beim Staats⸗ Miniſterium teilt mit: Die Badiſche Landwirtſchaftskammer führt künftig die Bezeichnung„Badiſche Bauernkammer“. Exploſion im Heidelberger Poſtneubau. Heidelberg, 15. Juni. Im Heidelberger Poſtneubau er⸗ eignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall durch Exploſion an einem Schweißapparat. Der Schloſſer Vierling aus Eppel⸗ heim wurde ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. i Eppelheim.(Kind totgefahren.) Das Fjährige Söhnchen des hieſigen Taglöhners Clemens wurde von einem Sandfuhrwerk überfahren. Es wurde ins Akademiſche Kran⸗ kenhaus gebracht, wo es ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Zwei Perſonen vom Blitz erſchlagen Karlsruhe, 16. Juni. Am Donnerskag nachmiklag wur⸗ den die 32 Jahre alte Frau des Fabrikanten Rudolf veicht⸗ lin und der Prediger der hieſigen evangeliſchen Chriſtenge⸗ meinde, Wilhelm Luktenberger, vom Blitz erſchlagen. Die beiden tödlich Verunglückten hatten im Garten des Fabri⸗ kanten Leichklin Kaffee getrunken und wollten ſich gerade in das Haus zurückbegeben, als ſie vom Blitz getötet wurden. (9) Dielheim bei Wiesloch.(Scha denfeuer.) In der cheuer des Landwirts Johann Engelmann brach ein Brand aus, der ſofort auf die Nachbarſcheune des Karl Scherer übergriff. Das Feuer fand in den mit Heu gefüllten Scheunen reichliche Nahrung und in wenigen Minuten loderten rieſige Rauchſäulen und Flammen empor. Die Feuerwehr war ſo⸗ fort zur Stelle und konnte trotz des ziemlich ſtarken Weſt⸗ windes verhindern, daß das Feuer auf die ſtark bedrohten Nachbargebäude übergriff. Die beiden Scheunen brannten bis auf den Grund nieder. Die Haustiere konnten gerettet werden. Die Brandurſache iſt noch nicht geklärt. Man ver⸗ mutet Selbſtentzundung des friſchen Heues oder Kurzſchluß. Anwetter über dem Murgtal Scherer Schaden an Straßen und Kulturen. „(0 Gernsbach, 14. Juni. Abends wurde die Gegend zwiſchen Rotenweiler und Weißenbach von einem ſchweren Anwetter heimgeſucht. 8 Ueber eine Stunde lang ergoſſen ſich ungeheure Waſſer⸗ maſſen über die Gegend. In kürzeſter Zeit waren die Heinen Bäche zu reißenden Flüſſen geworden. Ganze Bäume, Sträucher, Felsblöcke und Mauerſtücke wurden mitgeſchwemmt: In Hörde wurde die Murgtalſtraße und die anderen Straßen im kurzer Zeit derartig von Geröll überſät, daß der Ver⸗ kehr für mehrere Stunden unterbrochen war. Die Eiſen⸗ bahngeleiſe wurden unterſpült, ſo daß der Abendzug eine volle Stunde Verſpätung hatte. Viel Kleinvieh iſt ertrunken. In Ottenau wurde der Rathausplatz überſchwemmt. Auf den Feldern und Wieſen hat das Anwetter großen Schaden angerichtet. In Staufenbach und Seelbach ſchlug der litz in das Transformatorenhaus ein, ſo daß beide Ge⸗ meinden die Nacht über ohne Strom waren. Beſonders die Erdbeerkulturen und die Obſtpflanzungen in Staufen⸗ berg wurden ſehr mitgenommen. Die Einwohnerwehr ſowie die Feuer⸗ und Bürgerwehren, SA., SS. und Stahlhelm⸗ leute beteiligten ſich in aufopfernder Weiſe an den Auf⸗ räumungs⸗ und Sicherungsmaßnahmen. Aus Nah und Fern Schwere Bluttat in Kaiſerslautern Kaiſerslautern, 16. Juni. In der Bierſtraße kamen die Arbeiter Hochadel und Volz, beide aus gtaiſerslautern, we⸗ gen geſchmuggelten Zigarettenpapiers mileinander in Streit, wobei ſie mit dem Meſſer aufeinander einſtachen. Während bei der Auseinanderſetzung Hochadel einen Slich in den Oberſchenkel davonkrug, ſtieß er ſelbſt ſeinem Gegner das Meſter ins Herz. Volz ſank ſofort kot zu Boden. Hoch⸗ adel winde verhaftet und zunächſt ins Krankenhaus ge⸗ bracht, wo ſeine Verletzung verbunden wurde. Großfeuer durch Blitzſchlag. Mainz, 15. Juni. Während eines Gewitters ſchlug der Blitz in die mit Stroh und Heu gefüllte Scheune des Land⸗ wirks Johann Keim in Hechtsheim und zündete. Die Scheune ſtand ſofort in hellen Flammen und die ſofort erſchienene Feuerwehr mußte ſich auf den Schutz der anliegenden Wohn und Stallgebäude beſchränken. Die Scheune mit In⸗ halt brannte vollſtändig nieder. Das Vieh konnte gerettet . Der Schaden iſt nur zum Teil durch Verſicherung gedeckt. Neuſtadt a. d. 9. Die erſten Traubenblüte n.) Seit einigen Tagen ſtehen im Weingut Emil Deutſch auf der Gemarkung Enkenbrecht die erſten Reben in Blüte. Es handelt ſich um Oeſterreicher(altdeutſche Franken). Landau.(In den Rhein geſtürzt.) Von der Grenze bei Berg wird ein weiterer Fall bekannt, bei dem auf der Flucht ein Ausländer den Tod gefunden hat. Von der badiſchen Seite ließ ſich von der Rheinfähre bei Lauter⸗ burg ein Mann überſetzen, der in tſchechiſchem Gelde die Ueberfahrt bezahlte. Als er auf der linken Rheinſeite, dicht bei der elſäſſiſch⸗pfälziſchen Grenze gelandet war, ergriff der Mann beim Erſcheinen eines deutſchen Zollbeamten die Flucht und ſtürzte ſich in den Rhein. Nach den Beobach⸗ tungen des Zollbeamten iſt der Mann ertrunken, Die Leiche konnte bisher noch nicht geländet werden. Es handelt ſich vermutlich um einen tſchechiſchen Staatsangehörigen, der ſich nach dem Elſaß einſchmuggeln wollte. Pirmaſens.(Freitod durch Abſprung vom Fel⸗ Jen.) Die 25 Jahre alte 1 des Schloſſermeiſters Friedrich Friedrich wurde in der Nähe der Stadt unter dem ſogenannten Kugelfelſen am Waldrand in ſchwerverletz⸗ tem Zuſtande aufgefunden und ins Krankenhaus verbracht, wo ſie kurz nach der Einlieferung ſtarb. Die Frau iſt vom Felſen herabgeſtürzt. Es wird angenommen, daß Selbſttötung in Frage kommt, da Frau Friedrich bereits zwei Tage ab⸗ gängig war und Anzeichen von Gemütsdepreſſionen an ihr bemerkt worden waren. Kirchheimbolanden.(Anſchlag auf ein Pfarr⸗ haus.) In der Nacht wurde gegen das katholiſche Pfarr⸗ haus in Stetten ein Anſchlag verübt. Der Sprengkörper war auf die Fenſterbrüſtung im Schlafzimmer des zurzeit verreiſten Vaters des Pfarrers Lanninger niedergelegt wor⸗ den. Zum Glück ging die Exploſion nach außen, und an dem uber der Straße gelegenen Schulhaus wurde die Dachrinne * durchgeſchlagen. Die Gendarmerie hat die Unterſuchung auf⸗ genommen. Offenbach.(Geheimnisvoller Vorfall.) Eine Frau, die auf der Mainſpitze bei Offenbach am Ufer ſaß, ſoll, wie Spaziergänger meldeten, plötzlich unter Hinrer⸗ laſſung ihrer Handtaſche verſchwunden ſein. Sie ſei wahr⸗ ſcheinlich ertrunken. Rettungsverſuche, die von Schwimmern und Feuerwehrleuten unternommen wurden, blieben er⸗ folglos. ö Alsfeld.(Sturm ſtellt ein Auto auf den Kopf.) Folgender Vorfall, der, wie verſichert wird, kein Autolatein ſein ſoll, ſondern durch ebend beſtätigt wird, trug ſich während eines ſchweren Unwetters zu: Herr W. aus Alsfeld fuhr mit einem kleinen Opelwagen auf der Straße Romrod— Alsfeld und hatte große Mühe, bei dem Sturm den Wagen auf der Straße zu halten, als plötzlich in einer Waldlichtung eine Böe den Wagen unter dem Verdeck packte und ihn ſamt Inſaſſen auf die Wieſe neben der Straße hob, wo er kopfſtehend zu parken gezwungen war. Weder Fahrer noch Auto erlitten eine nennenswerte Verletzung. Gießen.(Todesopfer eines Kinderſpiels mit der Schußwaffe.) Vor einigen Tagen wurde der 12 Jahre alte Schüler Heinrich Launsbach aus dem Kreisort Reiskirchen in die hieſige Klinik eingeliefert. Der Junge hatte beim Spielen mit einer Kleinkaliberbüchſe durch einen unverſehens losgegangenen Schuß eine ſchwere Kopf⸗ verletzung erlitten. Nach mehrtägigem Schmerzenslager iſt das bedauernswerte Kind jetzt in der Klinik geſtorben und damit ein Opfer des gefährlichen Kinderſpiels gewor⸗ den. — Schwenningen.(Die Urſache des Vatermor⸗ des: Geiſtesgeſtörtheit.) Die Ermittlungen im Mord⸗ falle Fahrner ergaben, daß der Mord in einem Zuſtand geiſtiger Amnachtung geſchehen iſt. Der Täter Friedrich Fahr⸗ ner arbeitet ſchon ſeit 13 Jahren als Uhrmacher bei der hieſigen Firma Kienzle, galt dabei als willig, zuverläſſig und fleißig. Er war außerdem ſehr ſparſam und ſolid. Krankheit, von der der Täter wohl erheblich belaſtet iſt, wirkte ſich am vergangenen Samstag abend ganz unerwartet aus und hatte die ſchreckliche Tat zur Folge. Es iſt bereits erwieſen, daß die Tat in unzurechenbarem Zuſtande getan worden iſt. Der Täter wurde in das Amtsgerichtsgefängnis Rottweil übergeführt, wird aber von dort aus, wohl ſchon in allernächſter Zeit, einer Frrenanſtalt überwieſen werden. 100 000⸗Mark⸗Gewinn gezogen „Berlin, 15. Juni. Der Hauptgewinn der Preußichſ⸗ Süddeutſchen Klaſſenlotterie in Höhe von 100 000 Mark wurde am Donnerstag gezogen und entfiel auf das Los Nr. 391 992. 9 f f Gtraffreiheit im Stahlhelmkonflikt Die angeklagten Stahlhelm und Keichsbannerführer amneſtiert. Braunſchweig, 16. Juni. Laut Mitteilung des Staatsminiſteriums hat die Staats⸗ anwaltſchaft gegen die vier Stahlhelmführer Schrader, Sei⸗ del, Nowack und Meinecke und gegen mehrere Reichsban⸗ nerführer und Reichsbannermiglieder bei dem hieſigen Son⸗ ec wegen der bekannten Vorfälle im März Anklage erhoben. Da durch das Eingreifen des braunſchweigiſchen Mini- ſters des Innern die Gefahr in der Nacht vom 27. zum 28. März beſeitigt wurde und durch die weiteren Maßnah⸗ men die Ruhe und Ordnung im Lande Braunſchweig auf⸗ rechterhalten ſind, hal das braunſchweigiſche Sktaatsminiſte⸗ rium beſchloſſen, um die Herſtellung der Volksgemeinſchaft weiter zu fördern, Straffreiheit zu gewähren, wobei aus Gründen der Gerechtigkeit kein Anterſchied zwiſchen den be⸗ teiligten Stahlhelmführern und Reichsbannerführern ge⸗ macht werden konnte. Das braunſchweigiſche Staatsminiſterium erklärt jedoch bei dieſer Gelegenheit ausdrücklich, daß es auf keinen Fall dulden wird, daß Organiſationen im Lande Braunſchweig beſtehen, die die gegebenen politiſchen Verhältniſſe innerlich nicht anrkennen und die erlaſſenen Geſetze nicht achten. Neues aus aller Welt 4% Brieftauben umgekommen. Die Brieftaubenzüchter der Umgebung Eſſens hatten ſich an dem Bundesflug von Döberitz aus ſtart beteiligt. Die in Döberitz zugelaſſenen Tiere hatten aber auf der ganzen Strecke gegen Sturm und Regen anzukämpfen, ſo daß viele die Orientierung verloren und bei Einbruch der Dunkelheit ermattet zur Erde fielen, wo ſie von Katzen und Raubtieren vernichtet wurden. Kaum die Hälfte der aufgelaſſenen Brieftauben erreichte den hei⸗ matlichen Schlag. A Eigenartiger Todesfall. Der 32jährige Bergmann Fritz Schröferl von Sindelsdorf(Oberbayern) war abends mit dem Fahrrad heimgekehrt und wurde dann von einem Un⸗ wohlſein befallen. Er begab ſich ins Freie und klammerte ſich infolge eines plötzlichen Schwächezuſtandes am Zaun feſt. Dabei blieb er unglücklicherweiſe in den Sproſſen des Zau⸗ nes, die ſich in den Hals gebohrt hatten, hängen. In dieſer Lage wurde Schröferl ſpäter von ſeiner Frau leblos auf⸗ gefunden. a Toter bei Autounfall. Ein mit vier Perſonen beſetztes Auto aus Neuſtadt(Oberpfalz) fuhr an eine Telegrafen⸗ ſtange. Durch den Anprall wurden die ſämtlichen Inſaſſen herausgeſchleudert. Dabei erlitt der 21 Jahre alte Glas⸗ macher Wolfgang Schrepf einen Schädelbruch, an deſſen Folgen er ſtarb. 2 Bayeriſche Feuerwehr löſcht in Oeſterreich. Auf einem Anweſen in Groß⸗Gmain im Salzburgiſchen brach in der Nacht ein Feuer aus. Die Feuerwehr von Bad Reichenhall wurde alarmiert. Sie leiſtete dem Erſuchen um Hilfe ſofort Folge. In Begleitung von SA.⸗Leuten paſſierte die Wehr die Grenze. Den vereinten Bemühungen der bayeriſchen und der öſterreichiſchen Feuerwehren gelang es, wenigſtens das Wohngebäude zu retten. Der italieniſche Geſchwader⸗Weltflug Start verſchoben.— Gronau fliegt zur Begrüßung. Berlin, 14. Juni. Bis zur Stunde iſt General Balbo mit ſeinem Welt⸗Fluggeſchwader noch nicht geſtartet. Der Grund für die Startverzögerung liegt darin, daß die vor⸗ geſehenen Stützpunkte an der Küſte Grönlands immer noch nicht eisfrei ſind. Das Geſchwader wird als erſte Zwiſchen⸗ ſtation vorausſichtlich die Seeflugſtation am Ey bei Amſterdam anfliegen; die nächſte Zwiſchenlandung wird bei London⸗ derry in Irland ſein, von wo aus der Flug über Island nach Grönland führen wird. Da der Start ſtündlich zu erwarten iſt, hat im Ein⸗ vernehmen mit dem deutſchen Luftfahrtminiſterium Wolfgang von Gronau einen Flug nach Amſterdam angetreten, um General Balbo Grüße des deutſchen Luftfahrtminiſters Göring zu überbringen. Lalcale Nuudocliau Der Fronleichnamstag, der Glanzpunkt der katholiſchen Kirchenfeſte, verlief trotz des gewitterigen Wetters in wür⸗ diger Weiſe. Feierliches Glockengeläute kündete am Vor⸗ abend den Feſttag an. In früher Morgenſtunde verſammel⸗ ten ſich die kath. Vereine im St. Agnesheim, von da ging es dann geſchloſſen zum Feſtgottesdienſt. Die Kirche ſelbſt bot in ihrer Ausſchmückung einen feſtlichen Anblick und mit aller Pracht und Feierlichkeit wurde das hohe Fron⸗ leichnamsfeſt gefeiert. Während dem Hochamt brachte der Kirchenchor die Singenberger Meſſe zum Vortrag. Kurz nach 9 Uhr ſetzte ſich die Fronleichnamsprozeſſion in Be⸗ wegung. Reichen Flaggenſchmuck, prächtig herausgeputzte Fenſter, ſinnvolle Bilder und grüßende Heiligenſtatuen um⸗ vahmten den Weg, den die Prozeſſion ging. Beſonders die Altäre waren mit vieler Sorgfalt hergerichtet und zierliche Birkenſträucher ſchmückten die Häuſerfronten. Den Höhepunkt hatte die Glaubenskundgebung mit dem Am⸗ broſianiſchen Lobgeſang erreicht. Das übliche Fronleichnams⸗ konzert am Nachmittag fiel dieſes Jahr aus. * Eheſtandsbeihilfen. In den letzten Tagen ſind im Rathaus in Mannheim ſehr viele Anfragen und Anträge auf Gewährung von Eheſtandsbeihilfen eingegangen. Es wird darauf hingewieſen, daß die Auszahlung nicht vor dem Auguſt 1933 beginnt. Anträge werden aus dieſem Grunde erſt ab 1. Juli behandelt und bleiben bis dahin unbeantwortet liegen. Bei der Stellung von Anträgen auf Gewährung von Eheſtandsbeihilfen ſind nur die amt⸗ lichen Vordrucke zu verwenden, die am 1. Juli aus⸗ gegeben werden. ö Die Schwalben als Zimmergenoſſen. In der Wohnung der Familie Hartlieb, Achernerſtraße, hat ein Schwalben⸗ paar ſein Neſt im Kinderzimmer auf der Lampe aufgebaut. Nun ſind vor 2 Tagen Junge angekommen, die mit Liebe von den Schwalbeneltern gepflegt werden. Auch die Woh⸗ nungsinhaber beobachten das Familienglück der Schwalben, die ſich gar nicht ängſtlich zeigen, mit Freude und laſſen ſie gewähren.. * Vom Nationaltheater. Fräulein Elice Illiard ſcheidet mit dem 16. Juni aus dem Verband des Nationaltheaters Mannheim, dem ſie ſeit 1931 angehört hat, aus.— In der am Freitag ſtattfindenden Aufführung der Oper„Tiefland“ ſingt Moje Forbach, Stuttgart⸗Berlin, die Partie der „Martha“ als Gaſt auf Anſtellung. U Beſchlagnahme. In Neckarau wurden bei Durchſuchun⸗ gen von Wohnungen ehemaliger Angehöriger von marxi⸗ ſtiſchen Organiſationen bei 10 Perſonen Muſikinſtrumente vor⸗ gefunden und beſchlagnahmt. Ein junger Mann, bei dem außerdem ein Gummiknüppel und ein Dolch gefunden wurde, die nicht angemeldet waren, wurde in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Seltſamer Beſuch. Heute hatten wir auf der Redak⸗ tionsſtube ſeltſamen Beſuch. Bacceſino der Zauberer. Da Vorſicht bekanntlicherweiſe die Mutter der Weisheit iſt, knöpfte ich beim Hören ſeines Namens(wegen der goldenen Uhr in der Weſtentaſche) meinen Rock bis auf den oberſten Knopf zu. Inmitten unſerer Unterhaltung nahm er die neueſte Nummer unſerer Zeitung vom Tiſch, um ſie vor meinen Augen in lauter kleine Stücke zu zerreißen. Knüllte die Fetzen, ſagte: Zack, zack, faltet ſie auseinander und aus den Fetzen iſt wieder dieſelbe ganze Zeitung geworden. Dann ſagte er plötzlich: Erlauben Sie mal, ich merke, daß da etwas Ihre Sprache behindert, und zieht zu meinem Erſtaunen zwei Hühnereier aus meinem Munde hervor. Ich griff raſch nach Uhr und Brieftaſche und über⸗ zeugte mich, daß alles noch an Ort und Stelle war. So Zauberer ſind doch ſeltſme Menſchen. Tagelang könnte man ſich mit ihnen unterhalten, den Kopf zerbrechen, hinter ihre Schliche aber kommt man nicht. Bacceſino, der luſtige Zauberer, iſt heute Freitag bis einſchließlich Sonntag im Palaſt⸗Theater verpflichtet. Ihn anzuſehen, ſollte ſich nie⸗ mand entgehen laſſen. — Waſcht das Obſt vor dem Genuß! Zur Beerenzeit und zur Zeit des reifenden Obſtes liegt eine beſondere Ge⸗ fahr für die Erkrankung an der Ruhr vor. Dieſe Krankheit entſteht, wenn Magen oder Darm durch Erkältung in An⸗ ordnung geraten ſind und dann nicht mehr den eindringenden Ruhrerregern genügenden Widerſtand leiſten. Auch die ſcharfe Säure unreifen Obſtes oder noch grüner Beeren kann den Darm ſo angreifen, daß die Nuhrerreger einen günſtigen Boden finden. Dieſe Erreger gelangen durch den Mund in den Magen und Darm. Sie finden ſich auf der Schale des Obſtes oder der Haut der Beeren. Auch können ſie durch Fliegen auf Nahrungsmittel gebracht werden und ſo in den Magen und Darm gelangen. Man ſchützt ſich alſo gegen dieſe ſchmerzhafte und gefährliche Krankheit, indem man ſich vor Erkältung hütet, kein Obſt genießt, das noch nicht ausgereift iſt, ebenſo keine ſolchen Beeren, die Nahrungsmittel vor den Fliegen bewahrt und vor allem dadurch, daß man Obſt und Beeren vor dem Genuß wäſcht. Jeder Darmſtörung muß Beachtung geſchenkt werden. — Fahrpreisermäßigung bei beruflichen Bildungsmaß⸗ nahmen. Der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſicherung macht die Landesar⸗ beitsämter und Arbeitsämter darauf aufmerkſam, daß der Reichspoſtminiſter auf ſeinen Antrag den Teilnehmern an beruflichen Bildungsmaßnahmen die Möglichkeit gegeben hat, für die Benutzung von Kraftpoſten eine 50prozentige Fahr⸗ preisermäßigung zu erlangen. Der Erlaß beſchränkt dieſe Vergünſtigung auf arbeitsloſe Jugendliche bis zu 25 Ja ren, die auf Veranlaſſung eines Arbeitsamtes an beruf⸗ lichen Bildungsmaßnahmen für Arbeitsloſe teilnehmen. Die Vergünſtigung wird widerruflich erteilt. Der bei der Be⸗ ſtellung der ermäßigten Karten erforderliche Ausweis muß von dem zuſtändigen Arbeitsamt ausgeſtellt ſein. — Die Ernheitskurzſchrift bleibt. Die Behörden des Reiches und der Länder werden zurzeit mit einer großen Zahl von Eingaben über Kurzſchrift in Anſpruch genommen. Dazu iſt zu bemerken, daß für die Reichsregierung keine Ver⸗ anlaſſung beſteht, den gegenwärtigen Zuſtand zu ändern. Die deutſche Einheitskurzſchrift hat ſich durchaus bewährt. Es iſt daher von der Reichsregierung beabſichtigt, ihre Ein⸗ führung in den Schulunterricht und in das Behördenweſen noch ſtärker als bisher zu fördern. g 2 Wetterbericht Bei ſchwachem weſtlichem Hochdruck iſt für Freitag und Samstag immer noch etwas unbeſtändiges, wenngleich etwas aufheiterndes Wetter zu erwarten. 1 Cuoangeliſcher Volkstag zu Mannheim⸗Waldhof. i Mannheim, 14. Juni. Aus Anlaß des 40 jährigen Beſtehens des Evangeliſchen Volksvereins Mannheim⸗Wald⸗ hof veranſtalten am Sonntag, den 18. Juni 1933 die Evan⸗ geliſchen Volks⸗ und Gemeindevereine Unterba dens zu Mannheim⸗Waldhof einen Evangeliſchen Volkstag. Pfälziſche und heſſiſche Brudervereine haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Dem eigentlichen Feſttag zuvor geht ein feſtlicher Feier⸗ abend, in deſſen Mittelpunkt die Ehrung verdienker Bundes⸗ freunde ſtehen ſoll. Der Feſtgottesdienſt findet zu Mannheim⸗ Waldhof ſtatt. Am Nachmittag bewegt ſich zum Jahnplatz Waldhof der Feſtzug der teilnehmenden Vereine. Die Feſt⸗ anſprache hält Herr Stadtpfarrer Kölli, Mannheim. Die Sonnwendfeier am Montag, den 19. 6. 1933 iſt als Ausklang des Bundestreffens gedacht und wird anläßlich dieſer ab⸗ ſchließenden Kundgebung für„Evangeliſche Einheit und Chriſt⸗ lichſoziale Tat“ Herr Stadtpfarrer Clormann⸗Mannheim zur Jugend über„Heimatſitte und Chriſtentum“ ſprechen. * Der Tag von Verſailles ein Trauerkag für Deukſchland. Die Reichsregierung hat bei den Länderregierungen an⸗ geregt, den Tag der Unterzeichnung des Verſailler Diktates, den 28. Juni, allgemein durch Veranſtaltungen zu begehen, in denen darauf hingewieſen wird, welche Bedrückungen Deutſchland in dieſem Vertrag auferlegt wurden und welche ſchickſalhaft ſchwere Bedeutung das Verſailler Diktat für das Leben der deutſchen Nation iſt. Um äußerlich zum Ausdruck zu bringen, daß der 28. Zuni ein Trauerkag für Deutſchland iſt, ſind die Länder erſucht worden, zu erwirken, daß am 28. Juni die Flaggen auf halbmaſt geſetzt werden. Im übrigen dürften an den Veranſtaltungen zum 28. Juni ſich vor allem die Schulen beteiligen, darüber hinaus aber auch die verſchiedenen gro; ßen nationalen Organiſakionen. Die Ausführung im einzel⸗ nen iſt den Ländern überlaſſen. * —„Bitte Einſteigen!“ Anläßlich des bevorſtehenden Som⸗ merreiſeverkehrs hat die Deutſche Reichsbahn wieder, wie alljährlich, ihr Perſonal auf die beſonderen Beſtimmungen über die Ueberwachung des ſtärkeren Reiſeverkehrs hinge⸗ wieſen. Vor allem ſoll das Perſonal der Bahnhöfe und der Züge ſeine Aufmerkſamkeit auf die Unterbringung der Reiſenden, auf die Fürſorge für Bewegungsfreiheit in den Seitengängen der Schnellzüge beim Aus⸗ und Einſteigen, auf die ſchleunige Beförderung und ſorgfältige Behandlung des Reiſegepäcks und nicht zuletzt auf die Ordnung und Sauber⸗ keit auf den Bahnhöfen und in den Zügen richten. Die Aufforderung zum Einſteigen ſoll einheitlich mit den Wor⸗ ten„Bitte Einsteigen!“ erfolgen; nur bei Verſpätungen ſoll nach dem Vorbilde der Reichsbahndirektion Trier ausgerufen werden:„Bitte ſchnell einſteigen, Zug hat Verſpätung!“ Ju⸗ perläſſige und zuvorkommende Auskunftserteilung, Behilf⸗ lichkeit beim Aufſuchen noch freier Plätze gehören ebenſo zu den Pflichten des Perſonals. Die Noſen blühen! Die edle Roſe, die ihren Namen vom lateiniſchen roſa hat, galt ſchon im Altertum als Königin der Blumen. Der zarte Bau, die Farbenpracht und der köſtliche Duft der Blüte haben der Roſe dieſe Verehrung verſchafft. Im Al⸗ tertum war die Roſe deshalb der Aphrodite, der Göttin der Schönheit und Liebe, geweiht. Die Heimat der Roſe iſt Zentral⸗Aſien, Hier fand man ſchon auf Gräbern, die auf ungefähr 5000 Jahre vor unſerer Zeitrechnung zurückgehen, die Roſe auf Münzen. Auf Steinſärgen in ben unterirdi⸗ ſchen Begräbnisſtätten Roms finden wir gleichfalls die Roſe. Die alten Germanen pflegten ihre Sommerfeiern auf Plätzen abzuhalten, die mit Heckenroſen eingefaßt wa⸗ ren; ſchon ſehr früh pflanzten ſie ihren Lieben rankende Roſen aufs Grab. Die Roſe zeigt in neuerer Zeit eine außerordentliche Mannigfaltigkeit. Bis zum Ende des acht⸗ zehnten Jahrhunderts kannte man nur etwa 30 Roſenſor⸗ ten; jetzt kennt man mehr als 4000 Sorten. Eine der älte⸗ ſten Gartenroſen iſt die rotblühende, duftende Zentifolie, die aus dem Orient zu uns gekommen iſt. Von den wilden Roſen finden wir beſonders die Hundsroſe oder Heckenroſe. Der älteſte bekannte Roſenſtrauch iſt der„Tauſendjährige Roſenſtrauch“ am Dom in Hildesheim. An den Zweigen der Hundsroſe finden wir mehrfach die mit Moos umkleideten Roſenäpfel; ſie ſind durch die Roſengallweſpe entſtanden und beherbergen die Larve die⸗ ſes Inſekts. Die Blüte der Hundsroſe, der ein herrlicher Duft entſtrömt, treibt im Herbſt die Hagebutte, die nicht nur eingemacht gut mundet, ſondern auch zur Herſtellung von Obſtwein Verwendung findet. Auch unſere Vögel, na⸗ 05 die Amſeln, ſchätzen den Geſchmack der Hagebutten ehr. Die hellen Nächte Von Sonnenuntergang bis zu der Zeit, da die Sonne acht Grad unter den Horizont geſunken iſt, rechnet man abends die erſte oder bürgerliche Dämmerung, von deren Ende bis zu dem Zeitpunkt, in dem die Sonne 18 Grad tiefer ſteht, rechnet man die zweite oder aſtronomiſche Däm⸗ merung. Am Morgen kehren ſich die Verhältniſſe natur⸗ gemäß entſprechend um. Dann iſt die erſte Dämmerung die aſtronomiſche und von der Sonnentiefe von acht Grad bis zum Sonnenaufgang iſt die bürgerliche Dämmerung. An den Orten, deren geographiſche Breite kleiner als 48,5 Grad iſt, ſinkt die Sonne nachts immer, auch bei ihrem höchſten Stande, mehr als 18 Grad unter den Horizont. Die zweite Abenddämmerung geht unmittelbar in die erſte Morgendämmerung über, ſo daß die Nächte nicht mehr völlig dunkel ſind. Das geſchieht umſo früher vor und umſo ſpäter nach dem 21. Juni, je nördlicher ein Ort liegt. So hat zum Beiſpiel Karlsruhe nur vom 14. bis zum 29. Juni helle Nächte, in Mannheim aber währt dieſe Zeit ſchon vom 5. Juni bis 8. Juli, in Leipzig vom 24. Mai bis 20. Juli und in Berlin vom 18. Mai bis 26. Juli. Nördlich des 59. Breitegrades ſinkt die Sonne im Sommeranfang weniger als 8 Grad unter den Horizont: dort geht 575 alſo die erſte in die morgendliche zweite ee er? da die aſtronomiſche Dämmerung gänzlich ausfällt. So 115 zum Beiſpiel Petersburg vom 22. April bis 21. Aug mitternächtliche Dämmerung und vom 10. Juni bis 2. 115 faſt taghelle Nächte. Nördlich des Polarkreiſes Uungefäh⸗ 66,66 Grad Breite) geht die Sonne um das Somme ſolſtitium(21. Juni) bekanntlich überhaupt nicht unter. Mannheimer Theaterſchau 5 Im Nationaltheater: Freitag, 16. Juni, 19.30 Uhr: Tiefland. Oper von Eugen d' Albert. Miete F 27. Samstag, 17. Juni, 19.30 Ahr: Carmen. Oper von Georges Bizet. Miete A 26. Sondermiete A 13. Sonntag, 18. Juni, 20 Uhr: Annelieſe von Deſſau⸗ Operette von Robert Winterberg. Miete H 28. Sonder⸗ miete§ 14. 5 8 eng, 95 hesse aher 5 A. 2-50 1850 ge vod* ,. deen 5 Mannheim. F J. J. Breite Straße früper Sophie ink— gegenüber Kautheus Lendauer— Halfesfeſle Paradepleß Fußballvereinigung 98. Heute abend 7.30 Uhr Ty. 98. Heute Freitag abend nach der Turn⸗ Verſammlungs⸗Kalender. 5 Schülerbeſprechung. ſtunde Spielerverſammlung. Landw. Ein- und Verkaufsgenoſſenſchaft N. S. Bauernſchaft. Morgen abend 8 Uhr im„Pfälzer Hof“ Versummlung. Tagesordnung: Farrenhaltung. Diefenigen, die noch nicht im Beſitze eines Mitgliedsformulars in Empfang nehmen. Die unterſchriebenen For⸗ mulare ſind abzugeben. ſind, können dieſelben a Der Vorſtand. Es ladet freundl. ein flaſthaus„zum gold. Engel“. Morgen Samstag früh LL Von 9 Ahr ab Wellfleiſch. Preiswerte Cebenamillol Zak. Kloos Vorderschinken Prana 20 bie Mannheim⸗Seckenheim. Einladung N Sammel⸗Anzeiger Fahrräder Salami- und Cervelatwurst im Ausschnitt/ Pfund 35 Pfg. zu einer außerordentlichen 5 General⸗Verſammlung am Samstag, den 24. Juni 1933, abends 8 Uhr im„Bad. Hof“. Tagesordnung: (. Neuwahl der Vorſtands⸗ und Aufſichtsrats⸗ mitglieder. 2. Annahme eines neuen Statuts. 3. Verſchiedenes. Hierzu laden wir unſere Mitglieder zu vollzähligem Beſuche ein. Der Vorſtand. nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs ⸗Genoſſenſchaft. Apfelwein, beſte Qualität, ſtets vorrätig. Abgabe in be⸗ liebiger Menge. Wir ſind Aufkäufer von badiſchem Saat⸗ mais. Verfügbare Mengen wollen ſofort im Lager angeliefert werden. Der Vorſtand. Leichſe im Niederfeld verloren. Die Frau, die ſie aufgehoben, wird erſucht, dieſelbe ſofort im Lager abzugeben. in allen Ausführungen und Preislagen. Herren- u. 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