2. Blatt zu Mr. 157 nahme aller ſtaatlichen Maßnahmen zu achten. Gerade dieſe Macht⸗ Diurchführung verkündet hat. Das deutſche Aufbauprogramm Von der Revolution zur Evolukion.— Die Grundſätze des Kanzlers.— Reichsautorikät und Reichsſtatkhalter. Die erſte große politiſche Beratung der Reichsſtatthalter bei dem Reichskanzler hat die Bedeutung, die dieſe Repräſen⸗ tanten der Reichsgewalt in den Ländern haben, ſtark unter⸗ ſtrichen. Der Reichskanzler hat dieſe erſte politiſche Beratung zum Anlaß genommen, um ein Programm zu entwickeln, das, wie er ſelbſt geſagt hat, auf viele Jahre eingeſtellt iſt, und das mit großen Zeiträumen rechnet. Wenn für die Bekanntgabe dieſes Programms gerade die Zuſammenkunft mit den Reichsſtatthaltern gewählt worden iſt, ſo wohl, um den einheitlichen Willen der Reichsgewalt bei der Durch⸗ führung aller großen politiſchen Pläne beſonders ſtark zu betonen. Das Programm des Reichskanzlers iſt ein Aufbau⸗ programm, das alle verneinenden Tendenzen ausdrücklich und ſcharf ablehnt. Das Geſamtprogramm ergibt ſich aus den Erklärungen, die ſchon während der letzten Tage vom Kanzler ſelbſt und von ſeinen engſten Mitarbeitern abge⸗ geben wurden. Die Kanzlerrede in Reichenhall gehört dazu, die Clausthaler Rede des Staatsſekretärs Feder vom Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium, die Anſprache, mit der Miniſter Schmitt ſein preußiſches Amt übernommen hat. Zuſammen⸗ gefaßt ſind alle dieſe Einzelerklärungen noch einmal in der Kanzlerrede an die Reichsſtatthalter. Die Gründſätze, die der Kanzler ſelbſt mit dieſem Pro⸗ gramm verwirklichen will, ergeben ſich am deutlichſten aus dem von ihm ausgeſprochenen Wort, daß von der Revo⸗ lution zur Evolution übergegangen werden ſoll. Faßt man aus der Geſamtheit der in den letzten Tagen abgegebenen Erklärungen die grundſätzlichen Geſichtspunkte noch einmal zuſammen, ſo ergibt ſich eine Reihe von Hauptrichtlinien, die für die weitere Entwicklung maßgebend ſein ſollen. Zunächſt ſteht im Vordergrund die Befeſtigung des neuen Staates, die der Reichskanzler ſchon in Reichenhall mit der Forderung ankündigte, daß die Errungenſchaften der Revolution ausgebaut werden ſollen, und daß dieſer Ausbau eine zweite Revolution nicht dulden kann. Es ergibt ſich weiter, daß auf die Periode der Umwälzung nunmehr eine Periode der organiſchen Entwicklung folgen ſoll:„Man muß den freigewordenen Strom der Revolution in das ſichere Bett der Evolution hinüberleiten.“ Die dritte wich⸗ tige Richtlinie, die aus den Kanzlererklärungen hervorgeht, iſt die Stabiliſierung einer autoritären Regierungsgewalt. Nur der Regierungswille ſoll für alle politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Maßnahmen zuſtändig ſein, und da die neue Konſtruktion des Staates nur einen Regierungswillen in Deutſchland zuläßt, ſelbſtverſtändlich der Wille der Reichs⸗ regierung:„Alle Macht liegt bei der Reichsgewalt,“ ſo hat der Reichskanzler verkündet. Durch die Beſeitigung der Parteien, die der Reichskanzler als einen geſchichtlichen Vor⸗ gang von größter Tragweite bezeichnet, iſt die Möglichkeit ſolcher Einflüſſe von außen her beſeitigt. Der Reichskanzler als Führer der einzigen deutſchen Partei iſt in der allein übriggebliebenen und allein maßgebenden politiſchen Orga⸗ niſation des deutſchen Volkes auch auf parteipolitiſchem Ge⸗ biet der Repräſentant jenes Einheitswillens, der durch die Zentraliſierung der Regierungsgewalt auf ſtaatlichem Ge⸗ biet proklamiert iſt.„Die Partei iſt jetzt der Staat ge⸗ worden,“ ſo hat der Reichskanzler erklärt, und die von ihm ſelbſt gezogene Schlußfolgerung geht dahin, daß für Staat und Partei infolgedeſſen nur eine Richtlinie und ein Pro⸗ gramm beſtehen. Die praktiſche Auswirkung dieſer zentra⸗ liſierten und konſolidierten Reichsgewalt ſoll ſich nach den Erklärungen des Reichskanzlers zunächſt auf wirtſchaftlichem Gebiet zeigen. Die Erklärungen des Kanzlers enthalten die Parole: Wirtſchaft voran. Er hat ſcharfe Worte gegen alle abweichenden Meinungen und Beſtrebungen gefunden, wenn er von den„geiſtigen Bazillenträgern“ ſprach, oder wenn er betonte:„Nicht Programm und Ideen, ſondern das täg⸗ 5 liche Brot für fünf Millionen Menſchen“ ſeien die wichtigſte Forderung des Tages. ö An die Statthalter als die Repräſentanten der Reichs⸗ gewalt iſt dieſe Rede gerichtet worden, und ſie ſind ſomit auch als die Repräſentanten eines einheitlichen Staatswil⸗ lens bezeichnet worden. Das Geſetz über die Reichsſtatthalter kennzeichnete ihre Aufgaben dahin, daß ſie„für die Beob⸗ achtung der vom Reichskanzler aufgeſtellten Richtlinien der Politik zu ſorgen“ haben. Die Durchführung des vom Kanz⸗ ler verkündeten Programms liegt alſo jetzt bei ihnen. Die Durchführung der Richtlinie, daß der Uebergang von der Revolution zur Evolution erreicht werden ſoll, liegt alſo in Deutſchland ſelbſt in den Händen der Perſönlichkeiten, die die ihnen das Statthaltergeſetz gegeben hat, ſollen ſie dazu in die Lage verſetzen. Sie haben das Recht, die Landes⸗ geſetze auszufertigen und zu verkünden, und ſomit entſchei⸗ denden Einfluß auf die Geſetzgebung. Sie haben das Recht ur Ernennung und Entlaſſung der Beamten und ſomit die Möglichkeit, den Verwaltungsapparat ſo zu geſtalten, daß r in allen ſeinen Teilen funktioniert. Sie haben ſchließlich die Möglichkeit, den Vorſitz in den Landesregierungen zu übernehmen und ſo durch ſtändige unmittelbare Kenntnis⸗ und Einwirkung auf die unbedingte Einheitlichkeit befugniſſe der Reichsſtatthalter ſollen nach dem Geſetz die Gewähr für gleichmäßige und gleichartige Entwicklung in den einzelnen Reichsteilen bieten und ſomit auch für die des Programms, das der Reichskanzler jetzt Aber auch die außenpolitiſche Seite dieſes Programms und feiner Grundlinien darf nicht überſehen werden, ja ſie iſt vielleicht ſogar von beſonderer Bedeutung. In allen wirtſchaftlichen Beratungen und Verhandlungen mit dem Ausland iſt ſtets Vertrauen und Sicherheit als die Voraus⸗ ſetzung für einen wirtſchaftlichen Wiederaufbau bezeichnet worden. Dieſes bei der Durchführung des Kanzlerprogramms ergeben. und Vertrauen und dieſe Sicherheit müſſen ſich damit würden die Möglichkeiten der wirtſchaftlichen Zuſam⸗ menarbeit ſich von ſelbſt verbeſſern. Nicht ohne Grund hat ja wohl der Reichskanzler auf die wirtſchaftlichen Fragen Rin ſeiner Programmrede den Hauptwert gelegt. Die wirt⸗ ſchaftliche Entwicklung ſoll 1 und 1 getrieben werden, und die Vorausſetzung dafür iſt, daß die Wirtſchaft. wieder kalkulieren kann. Auch nach 1 5 8 Kriſen und 8 Umwälzungen kann dieſe Vorausſetzung von einer ſtarken und einheitlichen Regierungsgewalt geſchaffen werden. 1322— 0 5 9 5 dem Reichskanzler als ſeine Vertreter den einzelnen Reichsteilen vorangeſtellt worden ſind. Die Machtbefugniſſe, Wir alle wollen helfen! Arbeit ſchaffen, Exiſtenzen gründen! Berlin, 9. Juli. Kein Volk der Erde führt einen ſo heroiſchen Kampf um die Neugeſtaltung von Staat und Wirtſchaft, kein an⸗ deres Volk hat härter um Exiſtenz und Zukunft zu ringen als das deuiſche. Die ungeheure Maſſennot, das böſe Erbe des liberaliſtiſchen Zeitalkers, iſt mit veralteten politiſchen Methoden nicht zu überwinden. die Waffen aus dem Arſe⸗ nal überholter Wiriſchaftspolitik ſind längſt ſtumpf und un ⸗ brauchbar geworden. Nur eine ſchöpferiſche Willenspolitik kann uns reiten! Nur eine Politik kann heute Erfolge er⸗ zielen, die auf die unverſiegten Quellen der Volkskraft zu⸗ rückgreift und an die beſte Tradition deutſcher Geſchichte anknüpft. And eine ſolche Wirtſchaftspolitik wird heute geführk. Neue Waffen werden geſchmiedet zum Kampfe gegen die Not. Neue Maßnahmen ergriffen, um das deutſche Schick⸗ ſal zu meiſtern. Die Parole der nationalſozialiſtiſchen Politik lautet: Durch Opfer zum Siege! Aus Arbeitsloſigkeit und Verzweiflung führt der Weg aufwärts, wenn alle anpacken und keiner beiſeiteſteht. Das iſt der Sinn der Spende zur Förderung der nationalen Arbeit. f Nicht Almoſen werden geſammelk, Arbeit ſoll beſchafft, neue Exiſtenzen ſollen gegründet werden. Aus freiem An⸗ trieb ſoll jeder opfern, der Unternehmer, der Angeſtellte, der Handwerker, der Arbeiter und der Bauer. Jeder nach ſeinem Können. Niemand darf verſagen. Das Volk iſt eine Schickſalsgemeinſchaft. Wer anderen hilft, hilft ſich ſelbſt! Annahmeſtellen der Spende: Finanzamt, Zollämter, Hauptzollämter. Ueberweiſung an dieſe Annahmeſtellen durch Poſt, Bank, Sparkaſſe uſw. Hilfswerk für das Handwerk Meiſter und Geſellen einmütig für das Gelingen. Die in der Preſſe- und Propagandaſtelle des Reichs⸗ ſtandes und des Reichsverbandes des Deutſchen Handwerks verſammelten Vertreter der Meiſter und Geſellen des ge⸗ ſamten Berufsſtandes begrüßen die weitgehende Propagan⸗ datätigkeit für das deutſche Handwerk, insbeſondere das „Hilfswerk für das deutſche Handwerk“, das unter dem Motto„Segen der Arbeitsbeſchaffung im Kleinen“ im Rah⸗ men des Hilfswerkes für das deutſche Handwerk vom 15. bis 21. Oktober 1933 vor ſich geht. Jur Verwirklichung und Anterſtützung des großzügigen Arbeitsbeſchaffungsprogrammes der Reichsregierung be⸗ ſchloſſen die anweſenden Vertreter des Handwerks einſtim⸗ mig ſich mit allen Kräften und Mitteln für das geſamte Gelingen und den Erfolg des Hilfswerkes für das deutſche Handwerk einzuſetzen. 0 1 Ziele des Rundfunks Dr. Goebbels auf der Funkwarktagung der NSDAP. a f Berlin, 9. Juli. Auf der Tagung der Reichsfunkwarte der NSDAP. 1 nahm Reichsminiſter Dr. Goebbels zu den zu löſenden Auf⸗ gaben des nationalſozialiſtiſchen Rundfunks Stellung. Dr. Goebbels ſagte u. a.: Ich habe ſelbſt vom erſten Tag meines Amtsantritts an meine Aufmerkſamkeit und Sorgfalt dem Rundfunk angedeihen laſſen. Ich war mir klar, daß gerade dieſes fein ausgebaute und komplizierte Inſtrument beſon⸗ ders behutſam behandelt werden und daß man mit ihm behutſam umgehen muß, da man zum Teil mit den ver⸗ ſchiedenſten Menſchen und Inſtitutionen zu rechnen hat. Ich werde in den nächſten Tagen die Vertreter des Rundfunks, die die Schlüſſelſtellung innehaben, zu mir kommen laſſen und ihnen noch im beſonderen ſagen, daß der Kundfunk von der höchſten Spitze bis zum letzten Mann im Senderaum nun ganz eindeulig nationalſozialiſtiſch ein⸗ geſtellt zu ſein hat. b Ich gebe hier der Hoffnung Ausdruck, daß der Rund⸗ funk ein großes und modernes Beeinfluſſungsmittel in der Hand der Reichsregierung werden wird, und daß von keiner Seite mehr Störungen einſetzen können. i Ich bin jedoch der Aeberzeugung, daß das, was wir heute machen, bahnbrechend für die ganze Kulturwelt iſt, für die nakionalſozialiſtiſche Welt. Wenn ſie auch heute noch nicht beſteht, ſo wird ſie aber in zehn Jahren unſere Geſetze abſchreiben, weil ſie das Bahnbrechende erkennen wird. Das, was wir heute kun, wird für Europa maßgebend ſein. Auswanderung und Reichsfluchtſteuer Zu der Frage der Auswanderung in Verbindung mit der Reichsfluchtſteuer hat der Reichsfinanzhof in München eine beachtenswerte Entſcheidung gefällt. Jeder Deutſche iſt berechtigt, nach außerdeutſchen Ländern auszuwandern. Die Auswanderung kann nur durch Reichsgeſetz beſchränkt wer⸗ den. Die Reichsfluchtſteuerverordnung nimmt keinem Deut⸗ ſchen das Recht, auszuwandern. Sie knüpft nur unter ge⸗ gebenen Vorausſetzungen an die Aufgabe des inländiſchen Wohnſitzes oder des gewöhnlichen Aufenthalts im Inland eine Steuer an. Die Steuerſchuld entſteht für Perſonen, die zwiſchen dem 31. März 1931 und dem 10. Dezember 1931, dem Tage des Inkrafttretens der Verordnung abgewandert ſind, erſt nach der Auswanderung, für ſpäter verzogene Per— ſonen gleichzeitig mit dem Abzug. Der Grenzübertritt als der letzte Schritt der Aufenthaltsaufgabe iſt durch die Ver⸗ ordnung keinem Deutſchen verwehrt. Sache der freien Ent⸗ ſchließung des Abwandernden iſt es, ob er die an den Grenz⸗ übertritt geknüpften ſteuerlichen Folgen auf ſich nehmen will. Sein Abwandern iſt nicht mit Strafe belegt. Es han⸗ delt ſich hier um ein Steuergeſetz, das zwar auch Strafbe⸗ ſtimmungen enthält, deſſen Schwerpunkt aber auf ſteuer⸗ lichem Gebiet liegt. Die Rechtslage iſt nicht ſo, daß eine bis⸗ her erlaubte Handlung von einem gewiſſen Zeitpunkt ab unter Strafe geſtellt wäre. Hier handelt es ſich um eine neue Steuer, deren Entſtehung an mehrere Vorausſetzungen geknüpft iſt. Die Verordnung knüpft die Steuer an die Aufgabe des inländiſchen Wohnſitzes oder Aufenthalts, nicht an die Verbringung des Vermögens ins Ausland. Deshalb unterliegt der Reichsfluchtſteuer auch eine Perſon, die nur inländiſche Grundſtücke beſitzt und mit dieſen nach der Aus⸗ wanderung beſchränkt ſteuerpflichtig bleiben würde, ſolange ihr die Grundſtücke gehören 81 Die Wochentage Mit der bloßen Feſtſtellung, daß die Woche ſieben Tage hat, von denen man im allgemeinen an ſechſen arbeiten muß, mitunter auch noch am ſiebenten, je nachdem welchen Beruf man ausübt, wäre eine Betrachtung über die Wo⸗ chentage nur ſehr unvollkommen, denn jeder von den ein⸗ zelnen Tagen hat ſein ganz beſonderes Geſicht, nimmt eine von der der anderen verſchiedene Stellung innerhalb des ſich immer wiederholenden Turnus ein. Der eine iſt mehr, der andere weniger beliebt, und gerade was die Beliebtheit anbetrifft, machen ſich ſchon zwei den Rang ſtreitig: der Sonnabend und der Sonntag. Gewiß hat der Sonntag als Tag der Arbeitsruhe und als kirchlicher Feiertag ſeine be⸗ ſondere Bedeutung, die er auch immer behalten wird, aber ſeitdem die Sitte auch bei uns aufgekommen iſt, das Wochen⸗ ende möglichſt außerhalb der Stadt zu verbringen und die Rieſenſcharen der Sportler aller Art bereits am Sonnabend hinaus ins Freie ziehen, um erſt am Sonntagabend wieder zurückzukehren, hat der Sonnabend ſehr viel begeiſterte Freunde gewonnen. Das iſt durchaus verſtändlich, denn man hat dann das herrliche Gefühl. noch einen ganzen freien Tag vor ſich zu haben, während man am Sonntag doch auf den kommenden Arbeitstag ſchon wieder Rückſicht nehmen muß, der ſich nicht gerade allgemeiner Beliebtheit erfreut. Die Maſchine muß nach eineinhalbtägiger Pauſe erſt wie⸗ der in Gang kommen, die Arbeit ſchmeckt noch nicht ſo recht am„blauen“ Montag. Früher war er ein ganzer oder hal⸗ ber Feiertag für alle Geſellen, die am Sonntagvormittag arbeiten mußten, und an ihm wurde auch ſonſt häufig noch gefeiert oder„blau gemacht“. Allerdings rührt die Bezeich⸗ nung nicht daher, daß die Feiernden dann etwas zu reichlich ins Glas geblickt hätten, was ſchließlich auch vorgekommen ſein mag, ſondern der Name wird darauf zurückgeführt, daß einſtmals an den freien Faſtnachtsmontagen die Kirchen mit blauem Tuch ausgeſchlagen wurden. Am Dienstag, früher Schneiderfeiertag genannt, weil die Meiſter von Nadel und Schere an ihm ihre gelieferten Stücke bezahlt erhielten, geht die Arbeit wieder im gewohnten Gleiſe. Der Mittwoch wird freudiger begrüßt, weil ſich nun die Woche ihrem Ende zu⸗ neigt. Der Donnerstag als Tag vor dem Lohntag war nie gut angeſchrieben, denn das Geld war knapp. Um ſo will⸗ kommener iſt dem Arbeiter der Freitag, der„Tag des Herrn“, an dem er den Lohn für die geleiſtete Arbeit empfängt. Die Vorfreude auf die winkende Erholung, ver⸗ ſchönt den Sonnabend, und wenn der Arbeitsſchluß gekom⸗ men iſt, iſt mit einem Schlage alles vergeſſen, was an der Woche auszuſetzen war. Wochenende, Sonntag, machen alles wieder gut, das Leben iſt doch ſchön. 3 Falſch geſchworen Von Juſtizoberſekretär Rexhäuſer, Weimar. Wohl jeder weiß, daß auf Meineid ſchwere Strafen ſtehen. Der Meineid wird mit Zuchthaus beſtraft. Iſt er nur aus Fahrläſſigkeit geleiſtet worden, dann ſpricht man von einem„fahrläſſigen Falſcheid“, der mit Gefängnis bis zu einem Jahre beſtraft wird. f e Nicht bekannt iſt vielen, daß man unter beſtimmten Vorausſetzungen eine beſchworene falſche Ausſage durch „tätige Reue“ wieder„gutmachen“, d. h. widerrufen kann. Der Täter kann durch den Widerruf erreichen, daß bei einem geleiſteten Meineid eine weſentliche Milderung der Strafe, bei einem fahrläſſigen Falſcheid ſogar Strafloſigkeit eintritt. Dieſer Beſtimmung liegt die geſetzgeberiſche Abſicht zugrunde, den Täter durch Zuſicherung von Strafmilderung bezw. Strafloſigkeit zum Widerruf ſeiner falſchen Ausſage zu be⸗ wegen. Der Widerruf hat nur unter folgenden Vorausſetzungen die bezeichnete Wirkung: Der Täter muß durch den Wider⸗ ruf ſeine frühere Ausſage als unrichtig anerkennen. Die Form, in der der Widerruf erfolgt, iſt ebenſo unerheblich wie das Motiv, das den Täter zum Widerruf veranlaßt hat. Die falſche Ausſage muß bei derjenigen Behörde widerrufen werden, bei der ſie abgegeben wurde. Der Widerruf muß erfolgen, bevor eine Strafanzeige wegen des Meineids oder fahrläſſigen Falſcheids gegen den Widerrufenden erſtattet oder von Amts wegen eine Unterſuchung gegen ihn ein⸗ geleitet iſt. Ferner darf noch kein Rechtsnachteil für einen anderen aus der falſchen Ausſage entſtanden ſein; es darf alſo keine erkennbare Verſchlechterung der rechtlichen, wenn auch nicht gerade vermögensrechtlichen Lage einer Perſon, durch die falſche Ausſage eingetreten ſein. Ein ſolcher Rechts⸗ nachteil liegt z. B. vor, wenn auf Grund der falſchen Aus⸗ jage ein Urteil zu Ungunſten eines anderen ergangen iſt. Nur wenn alle im vorſtehenden Abſatz erwähnten Vor⸗ nusſetzungen gleichzeitig vorliegen, kommt dem Widerruf die ſtrafmildernde bezw. ſtrafaufhebende Wirkung zu. Mannheimer Theaterſchau Spielplan vom 10. bis 17. Juli 1933. Im Nationaltheater: Montag, 10. Juli, 20 Uhr: Prinz Friedrich von Homburg. Schauſpiel von Heinrich von Kleiſt. Miete Bu 29. Sondermiete B 15. Dienstag, 11. Juli, 20 Uhr: Der fliegende Hol⸗ länder von Richard Wagner. Miete C 29. Sonder⸗ miete C 15. Mittwoch, 12. Juli, 20 Ahr: Freie Bahn dem Tüch⸗ tigen. Komödie von Auguſt Hinrichs. Miete M 29. Donnerstag, 13. Juli, 19.30 Ahr: Zum erſten Male in der neuen Bearbeitung: Der Vogelhändler. Operette von Carl Zeller. Miete H 30. Sondermiete H 15. N Freitag, 14. Juli, 19.30 Uhr: Der Vogelhändler. Operette von Carl Zeller. Miete F 30. Sondermiete F 15. d Samstag, 15. Juli, 19.30 Uhr: Der Vogelhändler. Operette von Carl Zeller. Miete G 30. Sonntag, 16. Juli, 11.30 Uhr: Prüfungsauffüh⸗ rung der Opernſchule des Nationaltheaters. Ein⸗ trittspreiſe 0.30 bis 2.00 Mark.— 19.30 Uhr: Der Vogelhändler. Operette von Carl Zeller. Miete E 30. Sondermiete E 15. Montag, 17. Juli, 19.30 Ahr: Der Vogelhändler. Operette von Carl Zeller. Für die Theatergemeinde Deutſche Bühne— Bühnenvolksbund— Abt. 28, 35, 600 bis 68, 73, 77 bis 78, 99 bis 102, 201 bis 331, 401 bis 414, 425 bis 427, 431, 433 bis 434, 451 bis 521, 905 bis 910 und Gruppen B und. . . 25 9 5 . e Fr. —— 2— 8 Gauturnen des Turngaues⸗ Mannheim. Am geſtrigen Sonntag fand das Gäuturnfeſt des Turn⸗ gaues Mannheim ſtatt, das dem Tv. 1877 Mannheim⸗ Waldhof zur Durchführung übertragen wurde, Das Gau⸗ turnfeſt galt als Generalprobe für das demnächſtige 15. Deutſche Turnfeſt in Stuttgart. Auch der hieſige Tv. 98 beteiligte ſich mit einer ſtattlichen Anzahl Turnerinnen Turnern a ndieſem Gauturnen. Zu erwähnen iſt der Hochſprung des Alb. Huber(1,75 Meter) ſowie der 100 Meter⸗Lauf von Alb. Jörger(11,6 Sek.) und Huber(11,7 Sek.). Der Nachmittag brachte Staffelläufe, bei denen der Tv 98 in der Jugendklaſſe den 2. Platz belegen konnte. Die an die allgemeinen Freiübungen anſchließende Sieger⸗ ehrung brachte für den Tv. 98 nachſtehende Erfolge: 3⸗Kampf Jugendturner 15/16: L. Heidt 6.; 5⸗Kampf Turnerinnen Hilde Klumb 5., Hedwig Volk 14. 4⸗Kampf Turnerinnen, Oberſtufe: Marie Treiber 4. 7⸗Kampf Jugend 15/16: Erwin Pfeil 1., Ludwig Gropp 3.; 5⸗Kampf Turner(Stuttgart): Alb. Huber 2., Alb. Jörger 3.; 5⸗ Kampf Turner, Unterſtufe: Ludwig Möll 9., Wilh. Falter 14., Karl Gehr 15.; 7⸗Kampf Turnerinnen: Gretel Zürn 5., Marie Volz 7., Lydia Oſterroth 10. 5⸗Kampf Turnerinnen, Jugend: Luiſe Maas 5., Hilde Jakob 6., Suſ. Seitz 8., Hildegard Erny 10., E. Senn 12., Hilde Hufnagel 15., Roſel Winkler 17. Im ganzen errang der Verein 14 Kränze. Im Vereinsturnen erhielt der Verein mit 30 Teil⸗ nehmern die Note„Vorzügliche Leiſtung“. Hand ballſpiele um den Hitler⸗Pokal Mannheim ſchlägt Skultgart 17:2(8:2). Am Sonntag wurde auf dem VfR⸗Platz in Mannheim wiſchen den Mannheimer und Stuttgarter Städtemann⸗ chaften das Vorrundeſpiel um den Hitler⸗Pokal ausgetra⸗ gen. Nur rund 700 Perſonen wohnten dem Handballſpiel bei, das die Mannheimer ganz überlegen gewinnen konn⸗ ten. Die Mannſchaft des 1 Meiſters SV Waldhof, die durch drei Spieler vom VfR ergänzt war, vertrat den Mannheimer Sport ganz. Die Stuttgarter Elf, die kaum eine einheitliche Aktion aufwies, war ihr um mehrere Klaſſen unterlegen. Bereits in der zweiten Minute fiel das erſte Tor und in ziemlich gleichmäßigen Abſtänden bis zur Pauſe noch weitere ſieben. Erſt als nach der Pauſe das Spiel 3 11:0 ſtand, erzielten die Stuttgarter ihren erſten Erfolg, dem dann wieder fünf Tore der Mannheimer folgten. Beim Stand von 16:1 konnten die Stuttgarter einen Strafwurf zum zweiten Tor auswerten, worauf die Einheimiſchen noch einen 17. Erfolg erzielten. Müller⸗ Wiesbaden amtierte ſehr gut als Schiedsrichter. Darmſtadt— Kaſſel 15:5(9:1) Die Manſchaften der Städte Darmſtadt und Kaſſel ſtan⸗ den ſich am Sonntag in der heſſiſchen Hauptſtadt gegen⸗ über. Nur 300 Zuſchauer wohnten dem Handball-Städte⸗ ſpiel um den Hitler⸗Pokal zu Gunſten der Opfer der Arbeit bei. Das Spiel ſelbſt ſtand trotz aller Unbilden der Witte⸗ rung und des ſchlechten Platzes auf beachtlicher Stufe. Die Darmſtädter Kombination aus SV 98 und PS ſchlug ſich glänzend, ſo daß die Kaſſeler trotz aufopfernden Spiels nur u einem Achtungserfolg kommen konnten. Die Darm⸗ ädter hatten das Spiel jederzeit feſt in der Hand. Sie lagen bereits bei der Pauſe mit 9:1 in Führung und hatten damit bereits das Spiel entſchieden. Nach dem Wechſel ka⸗ men die Kaſſeler etwas mehr auf. Sie erzielten auch noch vier Gegentreffer, während für die Einheimiſchen noch ſechs⸗ mal markiert werden konnte. Nadſport ö Nachtrennen in Rheingönheim. In der Nacht zum Sonntag veranſtaltete die Radrenn⸗ bahn Rheingönheim ein intereſſantes Nachtrennen nach Sechstageart. Dieſes Rennen fand großes Intereſſe, waren doch faſt zweitauſend Zuſchauer gekommen, die einen guten Sport zu ſehen bekamen. Es wurden drei Rennen gefahren, und zwar ein B⸗Klaſſen⸗ Rennen über 20 Runden, ein Stunden⸗B⸗Klaſſen⸗Rennen und das Hauptrennen in Form eines Sechsſtunden⸗Mannſchaftsfahrens. Zu letzterem hatten ſich zehn Paare gemeldet. Leider kamen mehrere Stürze vor, ſo daß Domezak⸗Köln ſchwer ſtürzte und ausſcheiden mußte. Ebenſo trug 1 beben bei einem Sturz erhebliche Verletzungen davon, ſo daß auch er das Rennen aufgeben mußte. Sein Partner Meile⸗Mannheim arte ſich dann mit Schorn⸗Köln. Sieger beim Sechsſtun⸗ en⸗Mannſchaftsrennen wurden Denzer⸗Ludwigshafen— Weiß⸗Niederhochſtadt mit 53 Punkten. Motorſport Motorrad⸗Großkämpfe auf der Avus. Die große internationale Motorſport⸗Veranſtaltung des ADAC. am Sonntag auf der Berliner Avus mit dem Gro⸗ en Preis von Deulſchland und dem letzten Lauf zur deut⸗ chen Seitenwagen⸗Meiſterſchaft hatte nicht den üblichen Maſſenbeſuch aufzuweiſen. Bei der drückenden Hitze— das Thermometer zeigte 35 Grad im Schatten— war es nicht weiter verwunderlich, daß die Reichshauptſtädter lieber die umliegenden Seen und Wälder aufſuchten. Pünktlich ſchickte Brigabeführer Oldenburg als Vertreter des Obergruppen⸗ führers Major a. D. Hühnlein vom NS die 38 Bewerber um die deutſche Seitenwagen⸗Meiſterſchaft auf die 157,415 em(acht Runden) lange Strecke. Der Berliner Schoth auf BMW ſetzte ſich ſofort an die Spitze des Feldes und fuhr ſein Rennen ganz überlegen für ſich. Schoth gewann mit der ſchnellſten Zeit von 1:14.05 Std. mit faſt einer hal⸗ ben Bahn vor Weyres⸗Aachen(Harley⸗Davidſon), der ſich durch ſeinen zweiten Platz die Meiſterſchaft der Klaſſe bis 1000 cem holte.— Weit intereſſanter geſtaltete ich das Rennen der 600⸗cem⸗Klaſſe. Hier legte zu Beginn ltmeiſter Thevis⸗Berlin(Norton) gleich mit einer Runde von 126 Stdkm los. In der zweiten Runde kam er nicht mehr wieder. Um den Sieg gab es nun einen erbit⸗ terken Zweikampf zwiſchen Hans Schumann⸗Nürnberg auf NSli und dem Münchener Lohner(Rudge). Nur mit drei Metern Vorſprung konnte ſich Schumann ins Ziel retten und durch dieſen Erfolg die Meiſterſchaft ſeiner Klaſſe er⸗ ringen.— Offen bis zum Schluß war das Rennen der Ma⸗ ſchinen bis 350 cem. Lo of⸗Godesberg(Imperia) und 8* 9.— 2 r 5 Schneide⸗Düſſeldorf(Velocette) lagen während des ganzen Rennens dicht beiſammen. Erſt in der letzten Kunde ſicherte ſich Loof einen entſcheidenden Vorſprung on 300 m. Sonſtiger Sport. Hunery ſchlug Dübbers bei den Boxkämpfen in Berlin. Die beiden Leichtgewichtler lieferten ſich einen großen Kampf, den der Franzoſe infolge der Unentſchloſſenheit ſeines Gegners hoch nach Punkten gewann. Scholz⸗Breslau gewann gegen Stief, der wegen Tiefſchlags disqualifiziert wurde. Hopp gab gegen Riethdorf in der vierten Runde auf. Bernhardt zwang Dalchow zur Aufgabe. Buſe ausgeſchieden. Die deutſche Tour de France⸗Mannſchaft iſt auf vier Fahrer zuſammengeſchmolzen. Auf der 10. Etappe Digne—Nizza über 156 Kilometer ſchied der nach Stöpel im Ge⸗ ſamtklaſſement beſte unſerer Fahrer, der Berliner Hermann Buſe, aus. Buſe erreichte nach Defekten und einem böſen Sturz nicht mehr rechtzeitig die Zielkontrolle. Cornez und Fayolle fuhren mit einer Zeit von 4:32: 30 gegen ihre Verfolger einen Vorſprung von faſt 22 Minuten heraus. Als zweite Gruppe landeten Paſto⸗ relli, Bula und Trueba in 4:47: 42 knapp vor Lapebie, während die etwa 40 Mann ſtarke Hauptgruppe, in der ſich auch Thierbach. Geyer und Stöpel befanden, erſt in 4: 54:57 eintraf. n,, T ————— Siege und Niederlagen für die Deutſchen gab es bei der Hen⸗ ley⸗Regatta auf der Themſe. Der Rüſſelsheimer G. von Opel. der ſchon ſeine beiden Vorläufe gewonnen hatte, ſcheiterte an dem Englanoder Warren von der Univerſtität Cambridge, und der Aletter⸗Vierer von der Mannheimer Amicitia mußte ſich im Stewards-⸗Cup vom Pembroke College geſchlagen bekennen. In der Entſcheidung iſt von deutſchen Booten lediglich der Achter des Berliner Ruder⸗Clubs, der nach ſeinem glatten Siege über die Mannſchaft des Oriel College Oxford im Endlauf auf den Lon⸗ doner Rowingcelub trifft. Zum Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart vom 22. bis 31. Juli iſt jetzt eine weitere Turnriege aus Amerika eingetroffen. Nach dem La Plata⸗Gau ſind in Hamburg die Vertreter des Deutſchen Turn⸗ vereins Mexiko gelandet. Crawford Weltmeiſter. In Wimbledon ſchlug der Auſtralier Crawford den Amerikaner Vines 4:6, 11:9, 6: 2, 2:6, 6:4 und wurde damit inoffizieller Weltmeiſter. Einen ſchönen Erfolg hatten Hilde Krahwinkel-von Cramm, die über Godfrey⸗Kingsley mit 6:3, 8:6 in die Schlußrunde des gemiſchten Doppels kamen, in der 5 auf Heeley⸗Farquharſon treffen. Die Japaner Nunoi⸗ Satoh ſchalteten das deutſche Paar von Cramm⸗-Nourney 75, 3.% 6%, 6 1 aus — 258 9 Halt' rein den Wald! 0 aſt du gegeſſen und geruht Und auch bee die Flaſche, So ſteck die Reſte— ſei ſo gut! Hübsch wieder in die Taſche. 1 und Glas, das merke nur. erſchönern niemals die Natur! (Waldſchutzſpruch.) Die Unſitte des 5 oder Liegenlaſſens von Papier, Speiſeüberreſten, Gläſern und Flaſchen im Walde oder in öffentlichen Anlagen iſt trotz aller Bemühungen zu ihrer Beſeitigung ſcheinbar nicht auszurotten, wovon man ſich leider immer wieder überzeugen kann. In den Städten iſt wohl inſofern eine gewiſſe Beſſerung eingetreten, als man überall große Sammelkörbe mit deutlich ſichtbaren Schildern angebracht hat, die dazu auffordern, dieſe Einrich⸗ tung auch zu benutzen, und daß mancher ſich dadurch und unter dem Zwang beobachtender Blicke veranlaßt fühlt, der Aufforderung wirklich Folge zu leiſten. Draußen im Freien aber, in Wald und Feld glauben die meiſten immer noch, ſich gehen laſſen zu können, ohne zu bedenken, wie häßlich eine ſolche Lagerſtätte ausſieht, auf der die Ueberreſte einer Mahlzeit zurückgelaſſen worden ſind. Sie iſt ein Schand⸗ fleck in der ſchönen Natur. Wenn man ſich ſchon die Mühe gemacht hat, ſeine Eßvorräte mit hinauszuſchleppen, iſt es nicht zuviel verlangt, die Ueberbleibſel wieder mit nach Hauſe zu nehmen oder wenigſtens Papiere, Obſt⸗ und Eier⸗ ſchalen zu vergraben. Flaſchen und Gläſer liegen zu laſſen oder gar zu zerſchlagen, iſt ein grober Unfug, weil Kinder oder Erwachſene, die beim Pilze- und Beerenſammeln den Wald durchſtreifen und die Scherben im Kraut und im Ge⸗ ſtrüpp nicht ſehen, ſich daran ſchwere Fußverletzungen zu⸗ ziehen können. Auch das Wild wird durch Glasſcherben ge⸗ fährdet. Jeder ſollte auf ſeinen Spaziergängen und nament⸗ lich auf Wanderfahrten in größerem Kreiſe daran denken, daß der Wald nicht nur für ihn allein iſt, ſondern daß auch alle anderen, die nach ihm dorthin kommen, ſich an ſeiner Schönheit erfreuen und nicht den Eindruck haben wollen, ſich auf einem Müllplatz zu befinden, denn Papier und Glas, das merke nur, verſchönern niemals die Natur! Das Hitler Stadion in Skuktgart wird in der Zeit vom 21.—30. Juli der Mit⸗ telpunkt der deutſchen Turnerei ſein: Es iſt der Schauplatz des 15 deutſchen Turnfeſtes. Die Royal-Henley⸗ Regatta. Unſer Bild zeigt den Endkampf im Zwiſchen⸗ lauf des klaſſiſchen eng⸗ liſchen Einer ⸗ Rennens zwiſchen G. v. Opel und dem franzöſiſchen Mei⸗ ſter Saurin, den der Deutſche gewann. 1 Stüllverſicherte Pakete Die Deutſche Reichspoſt erſetzt dem Abſender von ge⸗ wöhnlichen Paketen für deren Verluſt, Beſchädigung oder Verderb den wirklich erlittenen Schaden, mithin die Ge⸗ ſtehungskoſten der verlorengegangenen oder beſchädigten Waren oder deren Selbſtkoſtenpreis einſchließlich der Selbſt⸗ koſten für den Verpackungsſtoff, jedoch nicht mehr als 3 RM für jedes Pfund oder eines Teiles davon, einſchließlich der Verpackung, alſo höchſtens 120 RM. Abſendern, die den Inhalt ihrer Sendungen dadurch nicht genügend geſichert erachten, ſteht die Möglichkeit offen, ihre Pakete ohne be⸗ ſondere Förmlichkeit als unverſiegelte Wertpakete aufzulie⸗ ſern. Derartige Sendungen können bis 300 RM verſichert werden. Der Wertbetrag darf lediglich auf der Paketkarte erſcheinen. Ueber die Werthöhe wird koſtenlos eine Beſchei⸗ nigung erteilt. Als Zuſchlag zur Beförderungsgebühr und eventueller anderer Nebengebühren tritt neuerdings nur noch die Verſicherungsgebühr von einheitlich 10 Rpfg hinzu. Die gleiche Möglichkeik beſteht im Verkehr mit dem Saargebiet und der Freien Stadt Danzig. Auch mit Oeſterreich beſteht eine ähnliche Einrichtung. Höhere Werte werden zweckmäßig in allen vorgenannten Fällen als verſiegelte Wertpakete auf⸗ geliefert. Im Verkehr mit dem Ausland werden im allge⸗ meinen für Pakete im Falle des Verluſtes, der Beraubung oder der Beſchädigung einer gewöhnlichen Sendung bis 1 Kg. 10 Goldfranken, über 1 bis 5 Kg. 25 Goldfranken, über 5 bis 10 Kg. 40 Goldfranken, über 10 bis 15 Kg. 55 Gold⸗ zranken, über 15 bis 20 Kg. 70 Goldfranken vergütet, das ſind 8, 20, 32, 44 und 56 RM. Die Haftpflicht erſtreckt ſich auch auf Schäden, die durch verzögerte Beförderung oder Zuſtellung entſtanden ſind, wenn der Paketinhalt infolge der Verzögerung verdorben iſt oder ſeinen Wert bleibend ganz oder teilweiſe verloren hat und die Verzögerung aus⸗ ſchließlich Schuld der Poſt oder einer ſonſtigen an der Be⸗ förderung beteiligten Anſtalt iſt. Für eine Anzahl von Län⸗ dern beſtehen im Paketverkehr von den allgemeinen Be⸗ ſtimmungen abweichende Vorſchriften. ö eee eee eee.—