Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg. Reklamen 60 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Für Platz⸗Vorſchriften wird keine Garantie übernommen. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. 5 G a Annahmeſchluß für Inſerate und Rotizen vormittags 9 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vpierſeitig). „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Schriftleitung, Druck u. Verlag: G. Härdle, Zähringerſtr. 68. Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 88. Jahrgang Zehn Millionen erreicht! Großer Erfolg der Arbeilsſpende. ö Berlin, 13. Juli. Der Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium, Fritz Reinhardt, führte zur„Freiwilligen Spende zur Förderung der nationalen Arbeit“ im Rundfunk über alle deutſchen Sender das Folgende aus: „Das ganze deutſche Volk in allen ſeinen Ständen nimmk lebhaften Ankeil an der freiwilligen Spende zur Förderung der nationalen Arbeik. Unzählige Arbeiter, Angeſtellte und Beamte haben ihre Arbeigeber erſucht, bis auf weitere⸗ einen beſtimmten Hundertſatz ihres Lohnes oder Gehaltes einzubehalten und für ſie als freiwillige Spende zur Jörde⸗ rung der nationalen Arbeit an das Finanzamt abzuführen. Der erſte Spender war ein Arbeiter im Hauſe des Deulſchlandſenders. Als dieſer Volksgenoſſe am 29. Mai 1933 in ſeinem Arbeitsraum einen Vortrag über das Geſeß zur Verminderung der Arbeitsloſigkeit gehört hatte, ſchrieb er unverzüglich an ſeinen Arbeitgeber einen Brief mit der ilte, ihm von ſeiner nächſten Lohnzahlung 10 Mark ein⸗ zubehalten und für ihn als freiwillige Spende zur Jörde⸗ rung der nationalen Arbeit an das Finanzamk abzuführen. Im Reichsfinanzminiſterium laufen kläglich Telegramme und Briefe ein, in denen Volksgenoſſen aller Stände ihre uſtimmung zur freiwilligen Spende zur Förderung der nationalen Arbeit bekunden. Die NS 50. Magirus in Augsburg drahtet:„Ange⸗ ſtellte und Arbeiter der Magirus-Werke Ulm haben beſchloſ⸗ ſen, bis auf weiteres ein Prozent ihres Verdienſtes der 7 8 zur Förderung der nationalen Arbeit zu überwei⸗ n.“ Die ſtädtiſche Beamtenſchaft Rodewiſch drahtet:„Rode⸗ wiſcher Gemeindebeamke ſpenden einhalb vom Hundert ihres Bruktogehalkes bis auf weikeres für die nationale Spende.“ Ein ſchwerkriegsbeſchädigter Parkeigenoſſe aus Berlin ſchreibt:„Ich habe ſelbſt als einhunderlprozenlig arbeits- unfähiges Kriegsopfer 125 Reichsmark monatlich, ſonſt kei⸗ nerlei Verdienſt oder Unterſtüßung. Aber ſolange Millio- nen Volksgenoſſen Hunger haben, vor allem die Verheira⸗ keten mit Kindern, iſt es wohl erſte und vornehmſte Pflicht, dieſen zu helfen. Deshalb habe ich das Verſorgungsamt beaufkragt, von meiner Renke allmonatlich 2,5 Prozent als freiwillige, leider nur geringe Spende zur Förderung der nakionglen Arbeit abzuziehen und dem Finanzamt zuzu⸗ führen“. Allergrößte Hochachtung vor dieſem Volksgenoſ⸗ ſen, dem Kriegsbeſchädigten. der von ſeiner monaklichen Rente 3.10 Reichsmark abgibt zu Gunſten ſolcher Volksge⸗ noſſen, die„Hunger haben“. Es iſt zu wünſchen, daß alle olksgenoſſen und Volksgenoſſinnen von dieſem Geiſt wah⸗ rer Volksgemeinſchaft erfaßt werden. Es gibt Millionen Bolksgenoſſen, denen es der Höhe ihres Einkommens ge⸗ mäß beſtimmt leichter als unſerem Schwerkriegsbeſchädig⸗ en fallen würde, einen kleinen Hunderkſatz ihres Einkom⸗ mens zu Gunſten derjenigen Volksgenoſſen zu ſpenden, die„Hunger haben“. Es iſt zu wünſchen, daß alle Volks⸗ genoſſen und Volksgenoſſinnen ſich unſeren Schwerkriegs⸗ 1 8 9 Vorbild wahrer deutſcher Volksgemeinſchaft aſſen. Ein erwerbloſer Volksgenoſſe aus Breslau ſendet ohne ngabe ſeines Namens in Briefmarken eine Reichsmark in der Erkenntnis, dadurch an dem großen Werk der Vermeh⸗ rung der Arbeik und der Verminderung der Arbeitsloſigkeit teilzunehmen. Ein Mindeſtbetrag für die Spende iſt nicht vorge⸗ ſchrieben. Auch der kleinſte Betrag bedeutet einen Teil der Hilfe zur Vermehrung der Arbeik und zur l Verminderung der Arbeitsloſigkeit. Die Superintendentur Berlin-Land 2 keilt mit, daß die Herren Pfarrer des Kirchenkreiſes Berlin-Land 2 freudigen Herzenz beſchioſſen haben, ſich an der Förderung der na⸗ klonalen Arbeik mit einer Spende von durchſchnittlich 10 eichsmark monatlich zu beteiligen. Es liegen Nachrichten von Finanzämtern vor, wonach Steuerpflichtige, denen in der vergangenen Woche der Ein⸗ kommensſteuerveranlagungsbeſcheid für das Jahr 1932 zu⸗ egangen iſt, und denen aufgrund dieſes Beſcheides ein e zu erſtatten war, das Finanzamt erſucht haben, den dentalkungsbekrag als freiwillige Spende zur Förderung 5 nationalen Arbeit zu verwenden. Es iſt zu wünſchen, aß auch viele andere Volksgenoſſen, die aufgrund des Ver⸗ anlagungsbeſcheides einen Anſpruch auf Erſtattung haben, in Erſachen auf Amwandlung dieſes Erſtaltungsbelrages in Arbeitsſvende an ihr Finanzamt richten. Es iſt zu wün⸗ chen, daß von den Unternehmern ſich mik größeren Sum⸗ men insbeſondere alle diejenigen an der freiwilligen Spen⸗ de zur Förderung der nationalen Arbeit beteiligen, die in unmittelbarer und mittelbarer Auswirkung unſeres Geſet. zes zur Verminderung der Arbeitslosigkeit vom 1. Juni 1933 in den nächſten Monaten höhere Umſätze zu verzeich⸗ nen haben werden als bisher. An freiwilliger Spende zur Förderung der nationalen Arbeit ſind in der zweiten Hälfte des Juni rund vier Mil⸗ lionen und in den erſten 10 Tagen de⸗ Juli rund 6 Millio- nen, bis jetzt alſo zuſammen rund 10 Millionen Reichsmark eingegangen. Die Spendefriſt läuft bis zum 31. März 1934. enn bis dahin die Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen aller Stände, dem Geiſte wahrer Volksgemeinſchaft ent⸗ prechend, ſich katkräftig an dem großen Werk der freiwil⸗ igen Spende zur Förderung der nakionalen Arbeit be⸗ Algen ſo wird die Spende eine Summe erbringen, die rbeit für Hunderttauſende von Familienernährern und einen anſehnſichen Schritt auf dem Wege zur Geſundung von Wirkſchaft und Finanzen bedeuten wird. f Freitag, den 14. Juli 1933 Berlin, 13. Juli. Anläßlich der Einigung in der deutſchen evangeliſchen Chriſtenheit haben der Bevollmächtigte des Reichskanzlers, Wehrkreispfarrer Ludwig Müller und der Kommiſſar für die evangeliſchen Landeskirchen in Preußen, Jäger, folgende Kundgebung erlaſſen: Gott hat in dieſen denkwürdigen Tagen das Wunder der Einigung in der deutſchen evangeliſchen Chriſtenheit vollzogen. Denn es iſt wie ein Wunder, daß ſich die deut⸗ ſchen erangeliſchen Landeskirchen allem geſchichtlichen Skreit, der Verſchiedenheit der Bekenntniſſe, der deutſchen Gründlichkeit und Bedenklichkeit zum Trotz zu einer einzi⸗ gen deutſchen evangeliſchen Kirche vereinigt haben. Dieſe neue Kirche vereinigt, wie es in ihrer Verfaſſung heißt, die aus der Reformation erwachſenen gleichberechtigt neben⸗ einander ſtehenden Bekenntniſſe in einem feierlichen Bunde und bezeugt dadurch„ein Leib und Geiſt, ein Herz, ein Glaube, eine Taufe, ein Golt und Vater unſer Aller.“ In gläubigem Hinblick auf die großen Ziele haben auch die verantwortlichen Männer des Staates ihre verordnete Aufgabe erfüllt. Menſchliche Kurzſichtigkeit gab den unmit⸗ telbaren Anlaß zu dem Eingreifen des Staates, das nie anders als ein ordnendes und helfendes gedacht war und von dieſer vorgezeichneten Linie auch nie abgewichen iſt. Niemals dachte der Staat daran, auch nur im gering⸗ ſten in die Subſtanz der Kirche einzugreifen. Es galt vielmehr, lediglich die Vorausſetzungen zu ſchaf⸗ fen, welche, dann vorhanden, der Kirche ermöglichen, ihr Geſchick ſelbſt in die Hand zu nehmen und ihren Aufbau nach den ihr eigentümlichen Geſetzen zu geſtalten. Es iſt Großes erreicht worden. Es iſt nicht nur der un⸗ ſelige Streit über eine Perſonenfrage mit einem Schlage beſeiligt, es iſt auch über alles Erwarten und Hoffen hin⸗ aus in freiwilliger Zuſammenarbeit aller Kirchen und ver⸗ anlworklichen Männer das Verfaſſungswerk für die große Einheit der Kirche fertiggeſtellt worden, ein Werk, das in aller Kürze die feierliche Beſtätigung durch das Deutſche Reich erhalten und dadurch in das Rechts- und Kulturleben des deutſchen Volkes eingebaut ſein wird. Deutſche Männer und Frauen, zeigt, daß Ihr Volksge⸗ noſſen und Volksgenoſſinnen ſeid, beteiligt Euch alle an der freiwilligen Spende zur Förderung der nationalen Arbeit, dem großen Werk der Verminderung der Arbeitsloſigkeit 1185 1 95 des ſozialen und wirtſchafklichen Aufbaues der aktion!“ Bekämpfung von Sabotage Wichtige Erlaſſe des preußiſchen Juſtizminiſters. Berlin, 14. Juli. Der preußiſche Juſtizminiſter hat die Staatsanwaltſchaften angewieſen, alle Fälle, die eine Auf⸗ lehnung gegen den Führer oder eine Sabotage des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Aufbaues darſtellen, mit größter Energie, Schnelligkeit und Schärfe zu bearbeiten. 135 Jeder Verſuch einer Sabotage des nationalſozialiſtiſchen Aufbaues, wie er namenklich in unbefugten Eingriffen in die Wirkſchaft und in Nichkachtung von Anordnungen von Trägern der Skaatsautorikäk zu erblicken iſt, muß mit den ſchärfſten Maßnahmen, gegen wen immer. geahndet werden. 5 In einem weiteren Erlaß ſind Strafbeſtimmungen auf⸗ geführt. Jeder, der den Anordnungen der nationalen Regie⸗ rung zuwiderhandelt, oder zu ſolcher Zuwiderhandlung auf⸗ fordert oder anreizt, hat hohe Gefängnis⸗ und Geldſtrafe, unter Umſtänden nach der Verordnung zum Schutze von Volk und Staat Todes- oder Zuchthausſtrafe und Vermö⸗ genseinziehung zu erwarten. —— Aufgaben des Reichswutſchaftsminiſters Miniſter Dr. Schmitt vor den Wirtſchaftsführern. Berlin, 14. Juli. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt ſprach vor einem geladenen Kreis führender Perſönlichkeiten aus der Wirt⸗ ſchaft über die wirtſchaftspolitiſchen Aufgaben im neuen Staat. Die oberſte Aufgabe des Wirtſchaftsmini⸗ ſters ſehe ich, ſo erklärte Dr. Schmitt, in der Organiſation der praktiſchen, realen Wirtſchaftsmöglichkeiten. Es iſt nicht die Aufgabe des Wirtſchaftsminiſteriums, in die einzelnen Wirtſchaftszweige einzugreifen und darin herumzuregieren. Man muß aber natürlich die Möglichkeit dazu offenhalten. weiſen Gebrauch machen und es ſich genau überlegen, be⸗ vor er ordnend eingreift. Wir haben deshalb die Abſicht, zunächſt einmal den Wirkungskreis der Treuhänder der Ar⸗ beit auf allgemeine wirtſchaftliche Fragen auszudehnen und dieſe bei unſeren uns unmittelbar unterſtellten Organen als Verbindungsmänner zu benutzen. um Menſchen aus dem Leben, die den Kontakt nach allen Seiten haben, an Ort und Stelle zu beſitzen, die vermittelnd tätig werden können, wenn irgendwo Eingriffe oder Störungen vorkommen. Der ſtändiſche Aufbau iſt im Augenblick zurückgeſtellt worden, weil die Gefahr beſtand, daß eine ganze Reihe un⸗ berufener Elemente verſuchte. auf dieſem Gebiete Experi- Das Wunder der Einigung. Kundgebung des Bevollmächtigten des Reichskanzlers und des preußiſchen Kommiſſars. Der Staat wird von dieſer Befugnis aber nur einen ſehr Nr. 161 Dieſer Erfolg eilt den urſprünglichen Abſichten, das Verfaſſungswerk durch neugebildete kirchliche Körperſchaften beſtätigen zu laſſen, weit voraus Es lag deshalb der Ge⸗ danke nicht fern— das raſche geſchichtliche und rechtliche Werden forderte es geradezu— nun zu allem durch das Volk ein gläubiges und freudiges Ja ſprechen zu laſſen. Dadurch werden alle bisherigen Maßnahmen in eine höhere Sphäre der Vollgültigkeit erhoben. Wenn die Stimme des wirklichen Volkes wie die Stimme Gottes zu betrachten iſt, ſo wird das Volk bei dieſer Fortführung der Dinge jedes kleinliche Zagen und Bedenken in allen ſei⸗ nen Gliedern zurückſtellen. Es wird, froh der Tatſache, daß der Knoten der Verwirrung mit einem Schwertſchlag gelöſt wurde, mit Dank an Gott erkennen, daß alles bis⸗ herige Tun dem Ziel gedient hat, Volk und Kirche, die in vielfacher und großer Entfremdung gegeneinander ſtanden, wieder zueinander zu führen. Das Volk ſoll es ſelbſt ſein, das in das zu Gottes Ehre gebaute Haus in feſtlicher Freu⸗ digkeit einzieht. Das iſt der Sinn der Wahlen, zu denen das ganze deulſche evangeliſche Kirchenvolk in kürzeſter Friſt ſchrei⸗ ten ſoll. Es iſt ein Sinn, der hoch über jedem parlamenka⸗ riſchen Brauch ſteht. Die Wahlen ſind das Siegel, das dem vollendeten Werk aufgedrückt werden ſoll. Das evangeliſche Kirchenvolk iſt deshalb aufgerufen. im Verſtehen der ge⸗ ſchichllichen Stunde und der Wege, die uns Gott durch den Aufbruch der Nation hindurch bis heute geführt har, das Recht und die Pflicht zu erfüllen, ſich ſelbſt für das letzte Ziel einzuſetzen. 0 Danktelegramm an den Reichskanzler Neudeck, 13. Juli. Reichspräſident von Hindenburg hat eee Adolf Hitler folgendes Telegramm ge⸗ richtet: „Mit großer Freude entnehme ich aus Ihrem Tele- gramm, daß das Verfaſſungswerk für die deulſche evange⸗ liſche Kirche fertiggeſtellt und der Kirchenkonflikt in Preu⸗ zen beigelegt iſt. Für dieſe erfolgreiche Arbeit und die Wie⸗ derherſtellung des Friedens innerhalb der evangeliſchen Kirche ſage ich Ihnen wie auch dem Reichsminiſter des In⸗ nern Dr. Frick von Herzen Dank.“ menke zu machen. Es iſt deshalb der Wille des Führers, hier zunächſt einmal eine klare Linie zu ziehen und den Weg der langſamen und gefunden Entwicklung zu gehen. Helfen Sie mit, daß wir die Belebung unſerer Wirt⸗ chſaft bekommen. Ich weiß, man kann keine künſtliche Be⸗ lebung machen. Tragen Sie infolgedeſſen den Glauben hin⸗ aus, daß der Könner und Schaffer den ſtärkſten Schutz im deutſchen Staate von heute hat. Der Miniſter ging dann auf die Weltwirtſchaftskonfe⸗ renz ein und betonte, daß bedingt durch die Weltkriſe und die Nöte Ldes Volk zunächſt verſucht, ſich ſelbſt zu helfen. Das heißt natürlich keineswegs, daß wir eine Chance, die uns geboten iſt, um unſere Beziehungen zum Auslande zu fördern, auslaſſen. Als Realpolitiker müſſen wir zunächſt die Verſtändigung und den Ausbau unſerer Handelsbezie⸗ hungen zu einzelnen Länder oder Ländergruppen ſuchen. Der Kanzler an Dr. Dingeldey Angeſtörte Abwicklung der Organiſation der DBP. Berlin, 14. Juli. Der Führer der jetzt aufgelöſten Deutſchen Volkspartei, Reichstagsabgeordneter Dingeldey, hatte ein Schrei⸗ ben an den Reichskanzler gerichtet. auf das der Reichskanz⸗ ler am 12. Juli geantwortet hat: „In Erwiderung Ihres Briefes vom 7. Juli beſtätige ich Ihnen gern. daß nach der Auflöſung der Deutſchen Volkspartei deren bisherige Mitglieder und Wähler wegen ihrer Zugehörigkeit zur Deutſchen Volkspartei und wegen ihrer Betätigung in dieſer keinerlei berufliche oder ſtaats⸗ bürgerliche Zurückſetzungen erfahren ſollen. Ich nehme von Ihrer Erklärung der loyalen Mitarbeit an der Wiederauf⸗ richtung der Größe und Freiheit des Vaterlandes gern Kenntnis und beſtätige Ihnen, daß den Abwicklungsgeſchäf⸗ ten der Organiſationen der Deutſchen Volkspartei durch Eingriffe von außen keine Schwierigkeiten in den Weg ge⸗ legt werden ſollen.“ Auch Wurſtbezug auf Fettkarten? Berlin. 14. Juli. Der Reichskommiſſar für den ge⸗ werblichen Mittelſtand hat auf eine Anfrage des Deutſchen Fleiſcherverbandes dieſem mitgeteilt, daß er ſich wegen der Ausdehnung der Feiwerbilligungsſcheine auf den Bezug von Friſchwurſt mit dem Reichsernährungsminiſterium in Ver⸗ bindung geſetzt habe. Die zurzeit geltenden Fettkarten lie⸗ ßen eine derartige Maßnahme nicht möglich erſcheinen, er werde aber erwogen, bei der nächſten Fettkartenſerie dieſe Anregung zu berückſichtigen. f Or. Beſt Landespolizeipräſident in Heſſen Darmſtadt, 14. Juli. Der Staatfskommiſſar in heſſen, Dr. Beſt, iſt zum Landespolizeipräſident ernannt worden. 4 9 Leiſtung Neue Reichskanzler-Rede.— Nach dem Kampf der Friede. b Berlin, 13. Juli. Die Reichspreſſeſtelle der NSDAP. teilt mit: Der Führer ſprach zu den in der Reichskanzlei verſam⸗ melten Gauleitern, Treuhändern der Arbeit und Landes⸗ obleuten der Betriebszellenorganiſation über politiſche und wirtſchaftliche Fragen. Die Tagung wurde geleitet vom Stellvertreter des Führers, Rudolf He ß. Anweſend waren u. a. auch Reichswirtſchaftsminiſter Schmitt und Reichs⸗ arbeitsminiſter Seldte In ſeiner zweieinhalbſtündigen großen Rede brachte Adolf Hitler einleitend zum Ausdruck, daß die gewaltige umwälzende Zeit, in der wir leben, für unſer Volk von reichſtem Segen ſein werde, wenn die weitere Entwicklung und Aufbauarbeit ebenſo planmäßig verlaufe wie die Vor⸗ bereitung und Durchführung der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ volution bisher Im Beſitze der Macht, die uns niemand mehr nehmen könne, ſeien wir in der Lage, nunmehr auch die geſamte kommende Entwicklung zu überſehen und plan⸗ mäßig zu beſtimmen. „Wir haben durch Kampf das Land erobert, jetzt müſ⸗ ſen wir es durch Frieden beſtellen.“ Die politiſche Macht habe man ſchnell und in einem Zuge erobern müſſen, auf dem Gebiete der Wirtſchaft aber wären andere Entwicklungsgeſetze maßgebend. Hier müſſe man Schritt für Schritt vorwärts gehen, ohne das Beſtehende radikal zu zertrümmern und unſere eigene Lebensgrund⸗ lage zu gefährden. Mit bürokratiſchen Konſtruktionen könne man die deutſche Wirtſchaft nicht aufbaren. Die Ausnüt⸗ zung der individuellen Fähigkeiten habe uns groß gemacht und nur durch ſie könne auch unſer großes Wiederaufbau⸗ werk zum Erfolge kommen. Beugung der höheren Arbeitsleiſtung unter die min⸗ dere Arbeitsleiſtung werde nicht geduldet. Das for⸗ 2 dere das Wohl des deutſchen Volkes. Im Rahmen dieſer Grundſätze die Intereſſen der Geſamt⸗ heit wahrzunehmen das ſei das Problem, das uns zur Lö⸗ ſung geſtellt ſei. Wie auf politiſchem, ſo könne man auch auf wirtſchaftlichem Gebiet Befugniſſe und Rechte nur her⸗ leiten aus der Lei ſtun a. Das Tempo unſerer Einwirkung auf die Wirtſchaft und die Stellenbeſetzung in der Wirtſchaft ſei daher abhängig von der Heranbildung eines wirkſchafklichen Führernach⸗ wuchſes. Die Betriebſamkeit gewiſſer Organiſakionen auf dieſem Gebiete ſei noch keineswegs der Beweis dafür, daß dieſer Nachwuchs bereits vorhanden ſei. Es ſei Grundſatz der NSDAP., eine Stelle nicht eher zu beſetzen, ſolange nicht eine fähigere, durch Leiſtungen erprobte Perſönlichkeit zur Verfügung ſtehe. Wer nur an dte Vergangenheit denke und ſich nicht mit der Zukunft beſchäftige, ſei ein ſchlechter Nationalſozialiſt. Was ihn, den Führer, wirtſchaftlich intereſſiere, ſei allein die Zukunftsaufgabe, das deutſche Volk wieder in Arbeit zu bringen und ſeine volle Konſumkraft wieder herzuſtellen. Deshalb habe er auch mit Genugtuung Kenntnis genom⸗ men von der Anerkennung, die Deutſchlands bisherige Lei⸗ ſtungen in der Bekämpfung der Arbeitsloſiakeit kürzlich in Genf gefunden habe.— Der Führer behandelte im weite⸗ ren Verlauf ſeiner Rede dann außenpolikiſche Fragen. Im Rahmen der Friedenspolitik des neuen Deutſchland ſei auch das Konkordat mit der katholiſchen Kirche. die den nationalſozialiſtiſchen Staat damit offiziell anerkenne, von Bedeutung. In dieſem Zuſammenhang wies er auf die neue evangeliſche Kirchenverfaſſung hin und erwähnte, daß am übernächſten Sonntag die evangeliſchen Kirchenwahlen ſtattfinden würden. Zum Schluß kennzeichnete der Führer in eingehenden Ausführungen die verſchieden gearteten Aufgaben von Regierung und Partei. Die große entſcheidende Aufgabe der Partei ſei die Erzie⸗ hung des deutſchen Menſchen; Aufgabe der Regierung, das Leben der Nation funktionell in Gang zu halten. Die Syn⸗ theſe zwiſchen dem idealiſtiſchen Nationalſozialismus und den realen Erforderniſſen der Wirtſchaft gelte es zu ver⸗ wirklichen. 5 f Er kapituliere bei allem, was er kue, nur vor der Ver⸗ nunft. Er habe den Ehrgeiz, ohne Rückſicht auf die Augen⸗ blicksſtimmungen etwas zu ſchaffen, was der Kritik der Nachwelt ſtandhalte. Die Partei habe 14 Jahre lang keine Konzeſſionen an die Vopularitäf gemacht, 14 Jahre lang an die Perſpektiven gedacht und 14 Jahre lang eine beiſvielloſe Disziplin geübt. währten Grundſätzen der Partei handelten, dann werde der Erfolg gewaltig und ein Rückſchlag für das deutſche Volk nicht mehr denkbar ſein. f Aeber eine Million organiſierte Angeſtellte Eine Anordnung der Deutſchen Arbeitsfront. 5 Berlin, 14. Juli. Nach einer Berliner Meldung iſt der erſte Teil der Maß⸗ nahmen beendet, die der Reichstagsabgeordnete Pg. For⸗ ſter⸗Danzig als Führer der deutſchen Angeſtellten angeord⸗ net hatte. Rund 1.25 Millionen männliche und weibliche Ange. ſtellte aller Berufe, die bisher in mehr als 100 Verbänden und Vereinen organiſiert waren, ſind in den Geſamtver⸗ band der Deulſchen Angeſtellten überführt und unter ein⸗ heiklicher Leitung zuſammengefaßt worden. Der Geſamk⸗ verband gliedert ſich in acht Männerverbände und einem Frauenverband. Die Deutſche Arbeitsfront hat durch den Führer Dr. Ley folgende Anordnung ergehen laſſen:„Der Geſamtver⸗ band der Deutſchen Angeſtellten umfaßt alle deutſchen Volksgenoſſen, welche gemäß Paragraph 1 Abſatz 1 und 2 des Angeſtelltenverſicherungsgeſetzes in die Angeſtelltenver⸗ ſicherung gehören, auch wenn ſie infolge ihrer Einkommens⸗ höhe nicht mehr verſicherungspflichtig ſind“ Demgemäß haben alle deutſchen Angeſtellten. die bisher keinem der neun Verbände angehören ihre Eingliederung hei dem für ihren Beruf zuſtändigen Berufsverband des Geſamtverban⸗ des vorzunehmen. Ausgenommen werden nur Angeſtellte ariſcher Abſtammung.“ a Politiſches Allerlei Neue Hoſpitanten. Im Reichstag iſt der ſeit 1930 als Mitglied der Bayer. Volkspartei dem Reichstag angehörende Abgeordnete Graf von Quadt zu Isny als Hoſpitant in die nationalſozialiſtiſche Reichstagsfraktion aufgenommen worden. Im preußiſchen Landtag wurden ſämtliche drei für den Chriſtlich⸗Sozialen Volksdienſt in das Parlament gewählten Abgeordneten Rip⸗ pel, Scheele und Veidt als Hoſpitanten eingegliedert. Direktor Hadamoopſky eingeführt. i Berlin, 14. Juli. Im großen Lichthof des Funkhauſes fand die Einführung des neuen Direktors der Reichsrund⸗ funkgeſellſchaft in ſein neues Amt durch Reichsminiſter Dr. Goebbels ſtatt. GA⸗Aufmarſch in Kaſſel Aus allen nordheſſiſchen Gauen waren die SA⸗Stürme in Kaſſel einmarſchiert zu Ehren des Stabschefs Röhm der SA. Etwa 15 000 SA⸗Leute, zu denen noch je 1000 Ss⸗ Leute und Stahlhelmer kamen, begrüßten jubelnd den Stabschef Röhm. In der Gruppe der höheren SA⸗Führer bemerkte man u. a. den Obergruppenführer Major a. D Steinhoff und den Oberpräſidenten Prinz Wilhelm von Heſſen. Nach dem Abſchreiten der Front gab Stabschef Röhm ſeiner Freude Ausdruck, in dem ſchönen Heſſenlande als Stellvertreter des oberſten SA-Führers ſeine SA⸗Ka⸗ meraden begrüßen zu können. Er ſprach ihnen Dank und Anerkennung aus für das, was ſie in opfervollem, hartem Kampf für das Vaterland ſür das deutſche Volk, für das neue Deutſche Reich geleiſtet haben. Mörder eines SS⸗Mannes erſchoſſen Eſſen, 13. Juli. Der Strafgefangene Hermann vant'Ende unternahm, als er von der Strafanſtalt Münſter zum Poli⸗ zeigefängnis in Eſſen übergeführt werden ſollte, einen Flucht⸗ verſuch, bei dem er erſchoſſen wurde. vant' Ende hatte 1931 den SS.⸗Mann Erich Garthe in Eſſen erſchoſſen. Vor der Anterzeichnung des Viererpaktes. Nach einer Havasmeldung wird der Viererpakt wahr⸗ ſcheinlich am 15. Jult unterzeichnet werden. Der„Times“⸗ Korreſpondent in Rom glaubt, daß der Viermächtepakt wahrſcheinlich in Rom unterzeichnet werden dürfte. Gerüchte, daß irgend welche führende Perſönlichkeiten aus Großbritan⸗ nien, Frankreich oder Deutſchland nach Rom kommen wür⸗ den, fanden keinen Glauben, vielmehr erwarte man, daß die Botſchafter der drei Länder und Muſſolini die Anter⸗ zeichnung vollziehen werden. a Wenn wir auch in Zukunft nach dieſen be⸗ 1 7 Von geſiern auf heute Nebelſſug über dem Ozean Rom, 13. Juli. In einem funkentelegraphiſchen Bericht an Muſſolini über den glücklich vollendeten Tränsatlantik⸗ flug von Island nach Labrador teilt Luftfahrtminiſter Ge⸗ neral Balbo mit, daß wegen der ungünſtigen Windrichtung bei dem Start langwierige Manöver notwendig waren. In den erſten beiden Stunden des Fluges zwang völlig fehlende Sicht die Flugzeuge, bis dicht über dem Meere nieder zugehen. Von der dritten bis zur fünften Flugſtunde flogen ſie in ſehr dichtem Nebel. Gegenwind behinderte den Flug und geſtattete nur eine mittlere Geſchwindigkeit von 200 Stundenkilometer. Bei dem Flug durch den Nebel wurde das Geſchwader ſtark auseinandergezogen, doch tcafen alle Flugzeuge in Dreier⸗ gruppen in Cartwright ein. In dem Augenblick, als der Miniſter ſeinen Bericht abfaßte, war gerade der 24. und letzte Flugapparat auf dem Waſſer niedergegangen. Die Flugzeuge des Balbo-Geſchwaders ſind ſchon wieder mit neuem Brennſkoff verſehen und liegen zum Abflug nach Shediac(Neubraunſchweig) bereit. Str rt zur nächſten Etappe Das Flugzeuggeſchwader Balbos iſt um 14.28 Uhr von Cartwright(Labrador) in Richtung Shediac(Neu⸗ Braunſchweig) geſtartet. a Das Anglück auf der Zugſpitze München, 13. Juli. Zu dem Bergunglück auf der Zug⸗ ſpitze werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Zwei Herren und zwei Damen einer Frankfurter Reiſe⸗ geſellſchaf' ſtiegen vom Schneefernerhaus gegen den Zugſpitzgrat empor.. Etwa 30 Meter unterhalb der Schneide erblickten ſie oben zwei Damen ſitzen, die offenbar nichk mehr weiter konnten. Sie forderten dieſe durch Jurufe auf, zu warken, bis ſie oben wären. Die eine Dame ſtieg aber doch ab, kam ins Gleiten und Stürzen und riß zwei Perſonen von der unteren Partie mit ſich in die Tiefe über ein ſteiles Schnee⸗ feld und dann über Felſen. Der Abſturz wurde von Maſchiniſten der Bayeriſchen Zugſpitzbahn beobachtet. Nach einſtündigem Suchen in dem lawinengefährdeten Gelände konnten die beiden Verletzten und die Leiche geborgen werden. ——— 53 Schiffszuſammenſtoß Baltimore, 13. Juli. Der aus Hamburg kommende Dampfer„City of Baltimore“ ſtieß auf der Höhe der Gib⸗ ſon⸗Inſel in der Cheſapeake⸗Bai mit dem Tankſchiff„Bea⸗ con“ zuſammen und forderte Hilfe an, um die an Bord be⸗ findlichen 50 Paſſagiere an Land zu bringen. Dieſe wur⸗ den von einem Fährboot gerettet. Drei Todesurteile gegen Kommuniſten Deſſau, 13. Juli. Vor dem anhaltiſchen Schwurgericht hatten ſich in zweitägiger Verhandlung die Kommuniſten Hans, Thalmann und Bieſer, ſämtlich aus Hecklngen, wegen gemeinſchaftlichen Mordes an dem SA.⸗Mann Cieslik zu verantworten. Alle drei wurden gemäß dem Antrage dest Staatsanwaltes zum Tode verurteilt. n i Geſühnter Mord Bonn. 13. Juli. Die Ermordung des Nationalſozialiſten Klaus Klemens, der Anfang dieſes Jahres in einer Tor⸗ einfahrt in Bonn nachts erſchoſſen wurde, hat nunmehr ihre Sühne gefunden. Der mutmaßliche Täter, der Kommuniſt Joſeph Meſſinger, hatte nach einer neuerlichen Vernehmung erklärt, er ſei bereit, nunmehr ein Geſtändnis abzulegen. In ſeiner Zelle beging der Mörder ſodann Selbſtmord durch Erhängen. 6 a Hochſtapier erſchießt ſich bei der Jeſtnahme. In einem Hotel in Warnemünde wurde ein junger Mann als i Hochſtapler entlarvt, der ſich als nationalſozialiſtiſcher Un⸗ terführer aus Magdeburg ausgegeben und längere Zeit im Hotel aufgehalten hatte, ohne ſeine Rechnungen zu beglei⸗ chen. ſollte, ſchoß er ſich in Gegenwart des NS. eine Kugel in den Kopf. Kreisleiters der .—..—.— k..—————.———— Feli ellngg filme ehe Roman von Maria Oberlin. 2² Da kehrte das Erinnern zurück. Er beherrſchte ſeinen Blick und Edith ſah mit Erſchrecken, daß ſich über den hellen Schein ſeiner blauen Augen ein harter, dunkler Schatten legte. Höflich, aber mit kühlem Blick lenkte er ſie jetzt über das Parkett. Edith kam ein Fröſteln an. 5 War dieſer Mann niemals zu verſöhnen? Sie wollte doch gutmachen. a „Ralf,“ ſagte ſie leiſe und bittend. 5 Er hörte es nicht. Langſam beendete er den Tanz und führte ſie zu einem der kleinen Tiſche, die im Hintergrund den Tanzenden und Plaudernden einen Ruhepunkt boten. Ein förmlicher, galanter Handkuß... dann war ſie eder allein. N Niemand hatte gemerkt, daß in dieſer Ehe nicht alles ſo war, wie man vermutete. a Seeufzend hob Edith die Schultern. Plötzlich eine be⸗ bende Stimme hinter ihr: „Edith!“ Karl⸗Egon Santen trat auf ſie zu. In ſeinen Augen 1 ein unruhiges, heißes Feuer; ſie ſah es mit Er⸗ recken. mag finde ich dich! Ich muß dich ſprechen, with! muß! Edith ſah den Mann kalt an. „Nein,“ ſagte ſie hart.„Ich wünſche es nicht. Ich will nicht, daß du längſt Erledigtes in mein Haus trägſt!“ Karl⸗Egon Santen wurde blaß. Er hatte längſt bemerkt, daz Edith nicht mehr das junge, unerfahrene Mädchen war, das er früher ſo leicht für ſich gewonnen hatte. Aber um⸗ ſomehr reizte ihn jetzt der Kampf um dieſe Frau. Soeben begann die Muſik wieder zu ſpielen. „Bitte!“ ſagte er und verbeugte ſich. d Unmutig hob Edith den Kopf. Aber es war nicht mög⸗ lich, den Tanz abzuſchlagen. i „Rings um ſie herum hörte man Gelächter, Plaudern, Gläſerklingen, ſah man frohe Mienen. Geheimrat Elliſen trank ihr vom ſchräg gegenüberliegenden Tiſch lächelnd zu. Sie konnte keinen Skandal provozieren. Zögernd legte ſie den Arm in den des Mannes und ging mit ihm auf die Tanzfläche. Sie wußte, daß er ein vor⸗ züglicher Tänzer war, ſie ahnte, daß ihr die Menſchen be⸗ 5 1 8 zuſehen würden, aber keine Befangenheit über⸗ am ſie. Ruhig tanzte ſie, ohne das Geflüſter des Mannes an 2 5 1 anzuhören, ohne ſich aus der Faſſung bringen zu laſſen.. i Ganz ſeltſam und unwirklich kam es ihr vor, daß ſie dieſen Mann einmal geliebt hatte, und wieder einmal ſpürte ſie deutlich, daß es ein Rauſch geweſen war, ein Taumel, weiter nichts! a In Karl⸗Egon Santen tobten die widerſprechendſten Ge⸗ fühle. Als er Edith in St. Moritz wiedergeſehen hatte, war die alte Liebe ſtark und heiß in ihm erwacht, nun, da er ſie an der Seite eines anderen Mannes ſah, erwachte fein Begehren doppelt ſtark und flammend. f An der Seite einer Frau, die er nicht liebte, die ihn mit lächerlichen Launen quälte, fühlte er immer von neuem, was Edith ihm geweſen war. Neben ſeinen egoiſtiſchen Wünſchen aber fühlte er auf einmal auch beſſere Regungen in ſich wach werden. 0 Während er die ſchlanke Geſtalt im Arm hielt, kam ihm zum erſtenmal der Gedanke, daß es Edith wert geweſen ſei, um ſie zu kämpfen, mit ihr gemeinſam ein Leben aufzu⸗ bauen, auch ohne den Glanz des Reichtums, mit dem Meta Sibelius umgeben war. „Edith!“ ſagte er leiſe und ernſter als ſonſt.„Bitte, verachte mich nicht! Ich ertrage es nicht! Ich weiß, daß ich damals unrecht handelte, ich will es eingeſtehen, aber ver⸗ zeih mir!“ 5 Seine Stimme bebte und echter Schmerz klang aus ſei⸗ nen Worten. 5 „Ich wußte nicht, was ich verlor, erſt jeßt weiß ich, was du mir warſt.“ f 8 R Edith entging der echte Klang der Stimme nicht. Sie fühlte die Wahrheit ſeiner Worte. „Wir wollen beide vergeſſen,“ meinte ſie freundlicher. Zwei Menſchen ſtanden und ſahen dem Paare zu. Hin⸗ ter einer Säule verborgen beobachtete Ralf Hartmann das Paar. Wilder Schmerz faßte ihn und gleichzeitig eine müde Reſignation. Edith und der Mann, der ſie liebte und dem ſie zugetan war. War er verrückt geweſen, auf der Ein⸗ ladeing zu beſtehen. 3 5 Er fühlte den Schmerz ſo ſtark und heftig wie noch nie. Dann hob er den Kopf. Nein, er mußte wiſſen, wie ſie zu⸗ einander ſtanden, mußte erfahren, was Edith dazu getrie⸗ ben hatte, dieſen Mann, den ſie liebte, zu verlaſſen und ihn zu heiraten! 0 8 a Noch einer ſtand abſeits und ſah unter den vielen tan⸗ zenden Paaren nur das eine— Bernd Möllers. Aber es lag keine Sorge in ſeinem Blick. Er war ein ſcharfer Menſchenkenner und hatte ſogleich geſehen, daß Edith den Schlag, den der Mann ihr einſt ver⸗ Lebt hatte, verwunden hatte. Ein tiefer Seufzer hob ſeine Bruſt. Als er das Paar gemeinſam den Tanz beginnen ſah, war ernſte Sorge in ſeinem Blick. Aber die kühle Freund⸗ lichkeit, die Edith dem Vetter erwies, zeigte ihm, daß ſie überwunden hatte, daß ſie vergeſſen konnte. Als der Tanz zu Ende war, ging er auf ſie zu und nahm ſie am Arm mit ſich. Karl⸗Egon verabſchiedete ſich und ging 11150 an den Tiſch, an dem ſeine Frau mit ihren Eltern ſaß. „Ich weiß, was du willſt,“ meinte Edith ernſt, als der Onkel ſie mit ſich führte in den lauſchigen Wintergarten. „Du willſt mich fragen, ob ich und Karl⸗Egon..“ Sie ſah den Onkel an und der Blick ihrer ſchönen, dunk⸗ len Augen war traurig und aufrichtig zugleich. „Du wirſt mir glauben, daß ich Karl⸗Egon vergeſſen habe! Du hatteſt damals recht, Onkel Bernd! Heute be⸗ greife ich mich ja ſelbſt nicht mehr, wie ich jemals mein Herz an ihn hängen konnte! Glaube mir, ich habe das wirklich überwunden! Und für immer!“ N 8 Bernd Möllers ſah nachdenklich vor ſich hin. 5 „Ich weiß es, Edith! Ich ſpürte es heute abend ganz deutlich und ich freue mich darüber! Und.. biſt du glück⸗ lich mit. Ralf?“ 15 5 15 — In dem Augenblick, als ſeine Feſtnahme erfolgen a Aus dem badioclien Lande Amtsenthebung beim Badiſchen Bauernverein Karlsruhe, 13. Juli. Der badiſche Innenmmiſter N f hat auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten zum 1 Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 den s Vorſtand und den Geſchäftsführer des Badiſchen Bauern⸗ vereins ſowie die Organe ſeiner ſämtlichen in Baden anſäſſigen Zweig⸗, Hilfs⸗, Unter⸗ und Nebenorganiſationen ihrer Aemter enthoben. a Mit der Weiterführung der Geſchäfte und der Wahr⸗ nehmung der ſatzungsgemäßen Rechte und Pflichten der ge⸗ nannten Organe mit dem Ziele einer baldigen Ueberleitung der Organiſationen in die erſtrebte landwirtſchaftliche Ein⸗ g heitsorganiſation wurde Diplomlandwirt Friedrich Wilhelm Oſiander in Karlsruhe ehrenamtlich beauftragt. a Generalmajor Anheuſer 1 () Karlsruhe, 13. Juli. Der Ehrenpräſident des badi⸗ ſchen Kriegerbundes, Generalmajor a. D. Auguſt Anheuſer, iſt hier im 87. Lebensjahr an einer Lungenentzündung geſtor⸗ ben. General Anheuſer wurde am 4. Juni 1846 in Karls⸗ ruhe geboren. Er ſtand zuerſt in badiſchen und dann in preu⸗ ßiſchen Dienſten. Den Krieg 187071 machte er als Leut⸗ nant im 4. badiſchen Infanterie⸗Regiment mit. Später wurde er in verſchiedene preußiſche Jägerbataillone verſetzt bis er 1897 zum Oberſtleutnant aufrückte. Als Kommandeur des Infanterie⸗Regiments 155 nahm er im Jahre 1900 ſeinen Abſchied, worauf er den Rang eines Generalmajors erhielt. Seit dem Jahre 1902 war er im Präſidium des badiſchen Militärvereinsverbandes. Schulung des Charakters f Die Rede des Reichsſtatthalters anläßlich der Eröffnung der 7 i Gauamtswalterſchule in Karlsruhe. ö(9 Karlsruhe, 13. Juli. t Wie bereits gemeldet, wurde in der Aula der früheren Lehrerbildungsanſtalt in der Bismarckſtraße die Gauamts⸗ walterſchule Baden eröffnet. Bei dieſer Gelegenheit ergriff Reichsſtatthalter Robert Wagner das Wort zu einer Rede, in der er richtunggebende Ausführungen machte. di Es ſei eine Aufgabe der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, ie ſie ſich von Anfang an geſtellt habe, dem deutſchen Volk endlich die politiſche Führerſchicht zu geben, die berufen und befähigt ſei, den harten und ſchweren Schickſalskampf un⸗ leres Volkes führen zu können. Die Arbeit der Schule habe ſich nicht in erſter Linie mit der Vermittlung des Wiſſens, ſondern vor allem um die Förderung und Schulung des Charakters zu bekümmern. Das Wiſſen ſei ſe⸗ kun där, der Charakter und die Charakterbildung aber primär. Die Schule werde ſich außerdem allch mit der körperlichen Ertüchtigung zu befaßen haben. Die Leiter der Schulen übernähmen eine der ſchcerſten Auf⸗ ö gaben innerhalb der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, aber 8 auch die ſchönſte. Sie übernähmen die geiſtige Scherlung am Geiſte unſeres Führers und ſie gäb 1 8 Volk die Führerſchicht, die entſchloſſen ſei, ihr ganzes Leben aufgehen zu laſſen im Leben und im Lebenskampf unſeres Volkes. a Miniſterialrat Gärtner übergab dangebem bisherigen ö Gaupropagandaleiter Kramer offfzſell die Leitung der An⸗ lkcalt mit dem Wunſche, daß es dieſem gelinzen möge, eine ſolche des Willens und der nationalſozialſſtiſchen Tat zu machen. n Mehrere Muſikvorträge bildeten nthee bden ede lichen Veranſtaltung und ein e Sie Heil, ſowie das Horſt⸗Weſſellied beendeten ſie. . Erbhofrecht in Babenn ſt(Y Karlsruhe, 13. Juli. Die Preſſe⸗ und Propaganda⸗ Falle der Badiſchen Bauernkammer Karlsruhe teilt uns mit: Der Herr Juſtizminiſter Dr. Wacker hat bei der Badiſchen auernkammer angefragt, ob und inwieweit in Baden eine Erbhofens in Preußen entſprechende geſetzliche Regelung des f Sm er hat die Prüfung dieſer Frage ſoßprt : dachaffung eines Erbhofrechts in Baden findet bei. * Pef er grundſätzliche Zuſtimmung. Allerdings müſſen die 3 beſonders gearteten Verhältniſſe des. aden da⸗ 1 Vi berügſichtigt werden. Nach Anſicht des geſchäftsführenden 0 ſtebopväſidenten Schmitt ſoll neben dem bisher ſchon be⸗ ſtehendes Höferrecht in Baden ein freiwilliges Erbhpfrecht, das auch die Parzellenbauernbetriebe erfaßt, geſetzlich werden. Der eigentliche Bauer soll vor a verhäfgnis⸗ 15 158 8 Folgen der fortwährenden Beſitzzerſplifterung für ſeine KLilachkommen und den Staat bewahrt⸗ bleihen⸗-Die Schaf⸗ fung eines Erbhofrechts bedeutet die Sicher Hen a für ſeßhafte geſunde Bauernge 1 0 dem von unſerem Reichsernährungsminiſter D 1 geſtellten nationalſozialiſtiſchem Grundſatz, der zn fink„Blut und Boden“ die betreffende 8 0 Dieſem Ziel dient letztlich das bil iſches Erbgut ſichern, indem es ein- Bau f 7 N das die liberaliſtiſche Auffaſſung bon„Landwirt“ ad ſeinem Grund und Boden als Handelsware beſeitigt. en kann man werden, Bauer muß man ſein! Volk fi ent en, heißt die Blutq 0 ir das ganze J 18 L auf⸗ a 1. 7 7 fubr ed Heidelberg.(meine id.)-Der 45jährige Kraftwagen⸗ 1 209 55 O. Spöker aus Bolſtern wurde vom hieſigen Schwur⸗ 4 luſt. 15 Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrver⸗ 1 Reichs richt Meineids verurteilt. Auf Rüfkderweiſung des des eltahnt zur Prüfung der Frage eines Milderungsgrun⸗ ausſetzun e das Schwurgericht unter Bejahung dieſer Vor⸗ 2 Heidel ſechs Monate Zuchthaus.. urteilt) 0(Wegen derbotener Feiern ver⸗ 1 e vor kurzem in Schutzhaft genommenen 30 markiſtſch 8„Freien Turnerſchaft“, die ſich an einer vom 5 1 8 Sonnenwendfeier beteiligt hatten, wurden jetzt e 1 erger Sondergericht abgeurteilt. Jeder Teilneh⸗ wei hie einen Monat Gefängnis, der Anführer Gottſchalt f 5 3— 1 8 Tauberbiſcho seln.(Bom Tod des Ertrin⸗ 7 Knab ii Diſtelhauſen badete ein achtjähriger 4 erfaße in der Tauber. Dabei wurde er von einem Strudel * Arbeit und in die Tiefe geriſſen. Der landwirtſchaftliche bherb ter Stolz der dieſen Vorgang beobachtete, eilte ſofort 8 e 8 den Knaben vom Tod des Ertrinkens. Am(). Baden⸗Baden.(Einen Finger abgebiſſen.) 5 0 bissigen Bahnhof wollte ein Hoteldiener einem Droſch⸗ 5 ah. 1 Phan. Dabei biß das Pferd ſo 1 9.85 em anne das erf. 1 in 1 vollſtändig abgebiſſen wurde. ee e 5 ofrechts getroffen werden ſoll.⸗Die Baziſche Bauern⸗ ngeleitet. Die berankert ng der Exjſtenz⸗ ichen itſpre⸗. 1 Aus den Nachbarländern Standartenführer ſchwer verunglückt. Kirchheimbolanden, 13. Juli. Der bekannte Führer der SS.⸗Standarte Kirchheimbolanden, Ingenieur Knell(Ilbes⸗ heim), wurde das Opfer eines Autounfalles auf der Be⸗ zirksſtraße nach Marnheim. Knell kam mit ſeinem Auto von Ilbesheim und fuhr aus bis jetzt noch ungeklärter Urſache mit dem Wagen gegen den ſteinernen Brückenpfeiler der hohen Eiſenbahnbrücke, wobei ſich das Auto überſchlug. Knell trug ernſte Verletzungen davon, darunter einen Schädelbruch, 5 2 5 in das Bezirkskrankenhaus Kirchheimbolanden über⸗ rt. g Rockenhauſen.(Verhaftung ehemaliger Se⸗ paratiſten.) Der ſeinerzeitige ſeparatiſtiſche Bezirks⸗ amtmann von Rockenhauſen, Landwirt Gaß von hier, ſowie der Landwirt Neber aus Sippersfeld, der ſich gleichfalls ſeparatiſtiſch betätigt hatte, wurden in Schutzhaft genom⸗ men. Beide Verhafteten wurden ins Bezirksgefängnis ein⸗ geliefert.* Offenbach a. M.(Aus Rache ermordet.) Der 38jährige Kaufmann Andreas Stöcker gab auf die 40 jährige Prokuriſtin Franziska Schwab im Garten des Hauſes Strah⸗ lenbergerſtraße 69 vier Schüſſe ab, durch die dieſe tödlich verletzt wurde. Stöcker wurde verhaftet. Anſcheinend han⸗ delt es ſich um einen Racheakt, da Stöcker ſeit Jahren mit der Schwab wegen Erbſchaftsſtreitigkeiten verfeindet iſt. * Hünfeld.(Lebendig verbrannt.) In Er⸗ mannrode ſpielte das zweieinhalbjährige Kind des Arbei⸗ ters Nennſtiel in Abweſenheit der Eltern mit Streichhöl⸗ zern, wobei ſeine Kleider in Brand gerieten. Eine am Hauſe vorübergehende Frau hörte Schreie und drang in die Wohnung ein. Sie fand das Kind brennend vor der Stubentür liegen. Obwohl die Flammen erſtickt werden konnten, hatte das Kind ſchon ſo ſchwere Brandwunden davongetragen, daß es auf dem Transportwagen ins Hün⸗ felder Krankenhaus ſtarb. ö — Obereſchach, OA. Ravensburg.(Beim Einbruch von einem Hund gebiſſen.) In Strietach wollte zachts eine Mannsperſon bei einem Landwirt einbrechen. Bei ſeiner lichtſcheuen Arbeit wurde er aber von dem wachſamen Hofhund geſtellt und gebiſſen, ſo daß er unverrichteter Sach⸗ flüchten mußte. Der Einbrecher ließ ſich die Bißwunde im Städtiſchen Krankenhaus in Ravensburg verbinden; ſpäter konnte er feſtgenommen werden. Der zurückgelaſſene Hut wurde ſein Verräter. Neues aus aller Welt i Neues vom Do. X. Im Paſſauer Hafen liegt noch immer das bei ſeiner Waſſerung in Paſſau etwas beſchädigte Rieſenflugboot Do. X. Die notwendigen Erſatzteile wurden inzwiſchen auf der Werft in Altenrhein angefertigt und wer⸗ den in den nächſten Tagen in Paſſau eintreffen. Nach Ab⸗ ſchluß der Arbeiten werden die Probe⸗ und Abnahpſeflüge beginnen. 5 i Selbſtmordverſuch tötet den Vater. In Gladbach⸗ Rheydt verſuchte ein junges Mädchen, ſeinem Leben durch Einatmen von Leuchtgas ein Ende zu bereiten. Die Lebens⸗ müde wurde einem Krankenhaus zugeführt. Infolge der Aufregung erlitt der Vater des Mädchens einen Schlag⸗ anfall, der ſeinen Tod herbeiführte. Der Affe als Jagdbeute. Der Affe eines bei Hagen in Weſtfalen herumziehenden Drehorgelſpielers war verſchie⸗ dentlich dadurch gefährlich geworden, daß er Perſonen in den Arm oder in die Hand biß. Einem Kunſtmaler wurde ſogar die Schlagader durchgebiſſen. Die Jäger der angrenzenden Reviere wurden daraufhin von der Gendarmerie aufgefor⸗ dert, das Tier abzuſchießen und es gelang bald einem Nim⸗ rod, die ſeltene Jagdbeute vor die Flinte zu bekommen und zu erlegen.. 1 i Zwei Kinder im Wattenmeer ertrunken. Die in einem Ferienlager auf einer Hallig bei Pellworm untergebrachten Kinder Lare eine Wanderung ins Wattenmeer. Beim Baden im Watt ertranken ein Knabe aus Elmshorn und der Sohn eines Rendsburger Lehrers. g „ Polniſche Ortſchaft niedergebrannt. Im Kreiſe Rawa iſt die Ortſchaft Krulowa Wola vollkommen niedergebrennt. 21 Wohnhäuſer, zahlreiche Wirtſchaftsgebäude mit lebendem Inventar wurden ein Raub der Flammen. 8 i Arbeiterunruhen in Polen. Bei Pißczaniki in der Wofwodſchaft Bialiſtok kam es zu einer Schießerei zwiſchen demonſtrierenden Arbeitern einer Textilfabrik und Polizei. Zwei Perſonen wurden getötet, vier ſchwer verletzt.. 1 e 9 Jahre Gefangener der Indianer 0 Deulſcher Forſcher aus dem Arwald zurückgekehrt. * 9 2 Neuyork, 13. Juli. 4 Aſſociated Preß verbreitet einen ausführlichen Bericht der in Guayaquil(Ecuador) erſcheinenden Zeitung„El Te⸗ legrafo“, aus dem hervorgeht, daß der deutſche Chemiker Hermann Huth in dieſen Tagen von einer neunjähri⸗ gen Wanderung in den Wildniſſen des Amazonas zurück⸗ gekehrt iſt. 5 Hermann Huth war 1924 als Mitglied der pharmazeu⸗ * forſchten Gebieten des Amazonenſtromes aufgebrochen. Nachdem die Wanderer den Diſtrikt von Paſtaza erreicht hatten, wurden ſie von Indianern gefangen ee Dr. Schulze wurde getötet, Huth dagegen nach langer Ge⸗ fangenſchaft von Angehörigen eines anderen Indianer⸗ ſtammes gerettet. Irrſinniger als Kirchenſchänder „Zu einer aufregenden Jagd auf einen Brandſtifter und Kirchenſchänder kam es in Gößweinſtein. In den erſten Morgenſtunden legte der 28jährige Schloſſer Franz Schrü⸗ fer aus Heroldsberg im landwirtſchaftlichen Anweſen ſeines Bruders Feuer, das aber noch rechtzeitig gelöſcht werden konnte. Von da aus begab ſich Schrüfer nach Waiſchenfeld, wo er gegen den Pfarrherrn und den Meßner tätlich wurde und auch die Altäre der Pfarrkirche beſchädigte. So⸗ dann verwüſtete er zwei Ortskapellen bei Pfaffenberg und Rackersberg, nachdem er zuvor ſchon in die Kirche zu Ober⸗ ailsfeld eingedrungen war und Schaden geſtiftet hatte. Weiter zündete er die Scheune des Landwirts Schriefer in Weidmannsgeſees an und flüchtete, während die Scheune 8 brannte nach Böſenbirkich, wo er das Innere der rtskapelle beſchädigte. Bald darauf ſchlich er 1 in die Klosterkirche zu Gößweinſtein, demolierte Kruzifix und Blumenſtöcke eines Seitenaltars und flüchtete dann über den Kreuzberg in die Waldung. Schließlich konnte er von der Gendarmerie und der SA. feſtgenommen werden. Da der offenbar irrſinnig gewordene Mann eine Schachtel Streichhölzer bei ſich führte, kann man ſich denken, was noch hätte alles geſchehen können. f. W und wurde von Paſſanten neben dem Auto liegend gefunden. liſchen Expedition von Dr. Okto Schulze nach den undurch⸗ Lalcale Nuudcliau Das Sommerfeſt des kath. Schweſternvereins findet alſo am kommenden Sonntag und Montag im Jugendheim „St. Agnes“ ſtatt. Es verſpricht ein ſchönes Volksfeſt zu werden. Das Konzert beſtreitet von 3— 12 Uhr die Secken⸗ heimer Muſikkapelle, der Cäecilienverein und Geſangvereine. Das Volkslied findet ſeine Pflege durch einige Singſcharen. Volkstanzgruppen und turneriſche Darbietungen werden weiter Aug und Ohr erfreuen. Nicht zu vergeſſen die Kinder, welche allerliebſte Sachen darbieten werden. Für beſte Ver⸗ ſorgung mit Pfiſterer⸗Bier und Pfälzer Wein, ſowie mit feinſtem Kaffee und Kuchen und friſchem Eis iſt geſorgt. Schützen und Kegler haben Gelegenheit, ihre Kunſt zu zeigen. Es wird niemand den Beſuch des Sommerfeſtes zu bereuen haben, zumal wenn ihm das Glück bei der reichen Gabentobolg hold war. Und wenn es unfreundlich war, dann tröſtet das ſchöne Bewußtſein, für die Kleinen etwas geleiſtet zu haben. Arbeitsgemeinſchaft der Mannheimer Krankenkaſſen. Die Orts⸗, Betriebs⸗ und Innungskrankenkaſſen der Stadt Mannheim haben die Gründung einer loſen Arbeits⸗ gemeinſchaft beſchloſſen. Die beteiligten Kaſſen haben ſich verpflichtet, in Zukunft alle die gemeinſamen Intereſſen berührenden Fragen nur nach gegenſeitiger Fühlungnahme zu bearbeiten. Es wurde ausdrücklich feſtgeſtellt, daß der Zuſammenſchluß nicht den Zweck hat, in die von den Spitzen⸗ verbänden abgeſchloſſenen Vorträge oder in die innere Verwaltung der Kaſſen und Kaſſenverbände einzugreifen. Die Führung der Arbeitsgemeinſchaft liegt in den Händen eines Ausſchuſſes, der ſich zuſammenſetzt aus den Herren Syndikus Elſäſſer und Verwaltungsdirektor Büchner von der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe, Vorſitzender Oswald und Geſchäftsführer Brunet von den Betriebskrankenkaſſen und Geſchäftsführer Dr. Hild von den Innungskrankenkaſſen. Morgen wird Beſchluß gefaßt über die Vereinigung der bis jetzt ſelbſtändigen AOK. Mannheim⸗Seckenheim mit der AOK. Mannheim. Was die vom Oberverſicherungsamt an⸗ geſtrebte weitere Zuſammenlegung von Innungskranken⸗ kaſſen anbelangt, ſo ſind durch die Eigenart der Berufe gewiſſe Grenzen gezogen, die ſich aus der Verſchiedenheit der Riſiken ergeben, ſowie aus dem Umſtand, daß in den einzelnen Kaſſen bereits eine weitgehende Vereinfachung der Verwaltung durchgeführt iſt. Belebung der Mannheimer Wirtſchaft. Aus nahezu allen Induſtriezweigen kommen Nach⸗ richten über Belebung und Aufſchwung der Werke. Auch die Vereinigte Juteſpinnerei und ⸗Weberei A.⸗G. in Mann⸗ heim⸗Waldhof— vorm. Süddeutſche Juteinduſtrie, Jute⸗ ſpinnerei und ⸗Weberei und Sackfabrik in Waldhof— be⸗ richtet vom guten Auftragsbeſtand. Das Werk iſt noch für längere Zeit gut beſchäftigt. Im Laufe der letzten Wochen wurden etwa 200 Leute neu eingeſtellt, ſodaß zur Zeit die Belegſchaft etwa 850 Mann beträgt. Sogar ausländiſche Aufträge, z. B. aus Amerikfi, konnten trotz ſchärfſter Kon⸗ kurrenz hereingebracht werden. Der allgemein bemerkbare konjunkturelle Aufſchwung wirkt ſich alſo auch in dieſer Induſtrie aus. Die Einſtellung von etwa 200 Leuten be⸗ deutet für Mannheim eine fühlbare Entlaſtung des Arbeits⸗ marktes. 155 9 * — Achtung vor den Fliegen! Noch immer zu wenj wird die Gefährlichkeit der Stubenfliege beachtet. Man iſt es gewöhnt, daß. einem dieſes Ungeziefer übers Geſicht kriecht oder daß eine Fliege in der Milch oder Suppe ſchwimmt. And doch, wie ekelhaft iſt die Vorſtellung, daß ſie gerade auf einem Ags geſeſſen oder am Straßenkote geſaugt hat! Wenn we allzu peinliche Hausfrau wüßte, welchen Schmutz die Fliege beim Rudern in der Milch von den Beinen wäſcht! Ja, die Fliege kann von einem rotzkranken Tiere, vom Auswurf eines kungenkranken Menſchen oder gar von einem Verweſungskörper kommen und uns mit ihrem Stiche oder ihrem Betaſten dem Tode überliefern! Die Stechfliegen ſind natürlich die weitaus gefährlicheren, weil ſie den Krank⸗ heitsſtoff direkt in die Blutbahn bringen. Nicht oft genug kann daher allen Hausfrauen ans Herz gelegt werden, alle Nahrungsmittel entſprechend zu ſchützen. Jucker, Salz, Mehl, Trochengemüſe, Fleiſch uſw. halte man ſtets unter Verſchluß. iegenſchmutz an den Fenſterſcheiben, Blattpflanzen und dergl. iſt nach Möglichkeit oft zu entfernen; er enthält ge⸗ fährliche Krankheitskeime. — Verbilligte Fahrten zu den Kriegergräbern. Im Rahmen der Herbſtveranſtaltungen der Ortsgruppe Frankfurt a. M. des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge e. V. finden am 9. August, 6. September ſowie 31. Oktober viertägige Fahrten nach Verdun—Reims, die einſchl. Fahrt (Reiſeomnibus) und voller Verpflegung 78 Mark koſten. Die edge 190n Fahrten nach Verdun— Champagne— Flan⸗ ern— Nordſee— Reims— Verdun(am 14. Auguſt und 30. Oktober) koſten einſchl. Fahrt und vokler Verpflegung 128 Mark, die letzten ſechstägigen Fahrten(11. September und 30. Oktober) nach Verdun— Champagne— Paris einſchl. Fahrt und Verpflegung 112 Mark. Anmeldungen an die Ortsgruppe Frankfurt a. M. des Volksbundes, Frank⸗ furt a. M., Münzgaſſe 3. a — Fiſchſchlachten ohne überflüſſige Qualen! In Sach⸗ verſtändigenkreiſen der Fiſcherei wendet man im Zuſammen⸗ dae mit dem neuen Schlachtgeſetz auch dem Fiſchtöten eine eſondere Aufmerkſamkeit zu. Es wird darauf hingewieſen, daß auch die Fiſchhändler und Berufsfiſcher beim Töten der zu verkaufenden 1 5 nicht unerhebliche Schwierigkeiten ha⸗ ben. Beſonders Heinere Fiſche, aber auch Forellen, die mit dem Meſſer abgeknickt werden, verlieren nicht ſelten ihr gutes Ausſehen und kommen dann, vor allem in gekochtem Zuſtande, in recht unanſehnlicher Beſchaffenheit auf den Tiſch. Jetzt iſt eine Jange konſtruiert worden, die das Töten der Nich weſentlich erleichtert und durch deren Anwendung die 0 äußerlich faſt gar nicht beſchädigt werden. Nach den Vorſchriften des Tierſchutzgeſetzes verhindert dieſe Zange unnötig lange Todesqual des Fiſches. Dieſes Tötungswerk⸗ zeug wird auch den Sportanglern zur Anwendung empfohlen. 5 Wetterberich. Das atlantiſche Tief hat ſich Weit na. breitet und beherrſcht für einige Zeit die e Vorausſichtliche Witterung bis Samstag: Fortdauer der ozeaniſchen Luftzufuhr, öfters Regen, kühl i rſtel⸗ dung der Se ede cn w näher ac. e Vorſicht, Grund ſchuld! Von K. Bungert, Not. Sekretär, Ludwigshafen a. Rh. 1 Als Kreditſicherungsmittel dient das Pfandrecht. Durch Verwertung des Pfandgegenſtandes beſteht für den Geldgeber die Möglichkeit, ſich für ſeine Forderung an den Schuldner bezahlt zu machen. Gegenſtand des Pfandrechtes ſind außer beweglichen Sachen(Mobilien) und Rechten insbeſondere die Grund⸗ ſtücke mit ihren Beſtandteilen(Gebäuden, Pflanzen und Erzeugniſſe u. a.) 5 Von den drei Arten der„Grundpfandrechte“: Hypo⸗ thek, Grundſchuld, Rentenſchuld, wird meiſtenteils die Grundſchuld vom Geldgeber, ſpeziell von Kreditinſti⸗ tuten— Banken—, ausgewählt und bevorzugt. Ihre Auswahl verdankt ſie ihrer, durch die leichte Uebertragung(mittels ſchriftlicher— beſtenfalls öffentlich beglaubigter— Abtretungserklärungen und Uebergabe des Grundſchuldbriefes) bedingten Verkehrsfähigkeit und der beſonderen Eigenſchaft, vom Beſtehen einer Forderung un⸗ abhängig zu ſein. Gerade durch die Unabhängigkeit von einer Forderung unterſcheidet ſie ſich im we⸗ ſentlichen von der Hypothek. Aber auch gerade hierin liegt für den Kreditſuchenden die Gefahr, zur Abwendung derer es ſich lohnt, wenn nicht in der Wahl der Siche⸗ rungsart, ſo doch in der Wahl des Kreditgebers mit Vorſicht zu verfahren. f Es häufen ſich die Fälle, in denen der Grundſtückseigen⸗ tümer die Grundſchuld doppelt bezahlen konnte, und Prozeſſe, verurſacht durch die betrügeriſche Verwertung der Grundſchuld, ſind heute leider keine Seltenheit mehr. Je⸗ doch, was nützt dem Betrogenen auch die ſchärfſte Verur⸗ teilung des Betrügers, wenn ſeine Schadloshaltung in⸗ folge Vermögensloſigkeit des Letzteren nicht in Frage kommt. Die Urſachen dieſer Gefahr und die zu ihrer Abwen⸗ dung zu treffenden Sicherungsmaßnahmen ſollen durch dieſen Artikel dem Laien in verſtändlicher Weiſe dargeſtellt werden. Die Grundſchuld iſt eine abſtrakte Grundſtücksbela⸗ ſtung. Sie beſteht in dem Rechte des Gläubigers, die Zah⸗ lung einer beſtimmten Summe aus dem Grundſtück bei Fälligkeit zu verlangen; ſie iſt dringliches Verwertungs⸗ recht und von einer perſönlichen Forderung gänzlich unab⸗ hängig. Eine Vollſtreckung wegen der Grundſchuld in das ſonſtige Vermögen des Grundſtückeigentümers iſt ſonach ausgeſchloſſen; lediglich das belaſtete Grundſtück kann vom Gläubiger zwecks Entnahme der Geldſumme zur Zwangsverſteigerung gebracht werden. Bei der Grundſchuld unterſcheidet man zwei Arten: 1. die„gewöhnliche Grundſchuld“, über die vom Grundbuchamt ein Brief erteilt wird. Dieſer Brief iſt mehr als eine bloße Beweisurkunde, ähnelt einem Wert⸗ papier, ohne jedoch ein ſolches zu ſein. Auf ihm ſind alle bei der Grundſchuld im Grundbuch erfolgende Eintragun⸗ en zu vermerken. Er iſt urſächlich zum Erwerb der Grund⸗ chuld durch den Gläubiger, von Bedeutung für die Ueber⸗ tragung, Pfändung, Verpfändung und Geltendmachung der Grundſchuld. 2. die„Buchgrundſchuld“, bei welcher die Ertei⸗ lung eines Briefes ausgeſchloſſen iſt. Beide entſtehen durch Einigung zwiſchen dem Berech⸗ tigten(Gläubiger) und dem Grundſtückseigentümer und Eintragung im Grundbuch. Zum Erwerb der„gewöhn⸗ lichen(Brief⸗)Grundſchuld“ iſt außerdem die Uebergabe des Grundſchuldbriefes erforderlich. Die Führung des Grundbuches obliegt dem Grundbuchamt Das Grundbuch genießt öffentlichen Glau⸗ ben, d. h. ſein Inhalt gilt für Jeden, der ein Recht an einem Grundſtück(hier: die Grundſchuld) durch Rechtsgeſchäft— nicht im Wege der Erbfolge, des Arreſtes oder der Zwangsvollſtreckung— erwirbt, als richtig es ſei denn, daß ein Widerſpruch gegen die Richtigkein eingetragen oder der Erwerber des Rechtes von der Unrſchtigkeit Kenntnis hat. Obwohl die Grundſchuld keine Forderung vorausſetzt, wird wohl in der Regel ihre Errichtung einen ſonſtigen Rechtsgrund haben, ſei es in einer Darlehens⸗ oder in einer Kreditgewährung, zu deren Sicherung ſie begehrt wird. Von dem perſönlichen Schuidgrund(Tarlehen, Kre⸗ dit) iſt ſie jedoch völlig losgelöſt. Daraus folgert, daß die Einreden und Einwendungen, welche gegen die For⸗ derung aus dem Darlehens⸗ oder Kreditvertrag gegen den Geld⸗ oder Kreditgeber gemacht werden können(3. B Be⸗ zahlung, Stundung, Kündigung) der Grundſchuld gegenüber ohne Belang ſind und an ihr ſcheitern. Beiſpiel: Grundſtückseigentümer„Pump“ erhält von Bankier„Zinsmeiſter“ ein Darlehen von 1000 Mki Zur Sicherung beſtellt„Pump“ dem„Zinsmeiſter“ an ſeinem Wohnhausgrundſtück eine Grundſchuld in gleicher Höhe. Nach einem halben Jahre zahlt„Pump“ das Darlehen zurück, ſo daß die Forderung des„Zinsmeiſter“ erliſcht. Ein Erlöſchen der Grundſchuld tritt nicht ein, 2Zinsmeiſter“ kann trotz Rückzahlung des Darlehens mit ſeiner Grundſchuld die Zahlung der 1000 Mk. aus dem Grundſtück fordern, denn das Rechtsverhältnis aus der Darlehensgewährung berührt die Grundſchuld nicht. Eine noch größere Gefahr beſteht für die ee 1 eigentümer darin, daß die Grundſchuld vom bisherige Gläubiger an einen Dritten weiterveräußert(über tragen, abgetreten) wird. Während zur Uebertragung der„gewöhnlichen(Brief⸗) Grundſchuld“ die bloße Uebergabe des Briefes mit Erklä⸗ rung der Abtretung in ſchriftlicher(beſtenfalls öffentlich beglaubigter) Form genügt, muß bei der„Buchgrundſchuld“ die Uebertragung im Grundbuch eingetragen werden. Der Grundſtückseigentümer erhält von der Uebertragung keine Kenntnis. Die Einreden und Verſorgungsmöglich⸗ keiten, welche dem Grundſtückseigentümer gegen den erſten Grundſchuldgläubiger zuſtanden, werden bei der ebertragung dem Dritten gegenüber wirkungslos; denn ieſer kann und wird ſich auf den öffentlichen Glauben des Grundbuches berufen. Er erwirbt die Grundſchuld ſo, wie ſie im Grundbuch eingetragen iſt, ſofern aus dem Grund⸗ ſchuldbrief nichts Gegenteiliges erſichtlich iſt. a Mag nun ſein, daß der Grundſtückseigentümer an den erſten Gläubiger ganz oder zum Teil bezahlt, oder daß er das Darlehen zu deſſen Sicherung die Grundſchuld gege⸗ ben wurde, überhaupt nicht erhalten hat, ſo daß eine For- derung von jeher nicht beſtand, er muß an den Drit⸗ ten bezahlen. Beiſpiel: Grundſtückseigentümer„Pump“ ſucht beim Bankier„Zinsmeiſter“ um einen laufenden Kredit nach und erhält ihn zugeſprochen. Jedoch verlangt„Zins⸗ meiſter“— wie üblich—, daß„Pump“ ihm erſt eine Grundſchuld von 5000 Mk. gewährt. Die Grundſchuld wird im Grundbuch eingetragen. Bei Beendigung des Kredit⸗ verhältniſſes beträgt die Schuld des„Pump“ 1000 Mk. „Zinsmeiſter“, welcher in Schwierigkeiten geraten war, hat die Grundſchuld inzwiſchen an eine Bank verkauft. Die Bank wird von„Pump“ die Zahlung der ganzen Grund⸗ ſchuld fordern. Er muß bezahlen, obwohl er nur 1000 Mk. ſchuldig geworden iſt. Die Einwendungen, daß die Schuld bis auf 1000 Mk. getilgt iſt, berühren die Bank nicht. Sie beruft ſich auf den Eintrag im Grundbuch, der lautet: „Grundſchuld in Höhe von 5000 Mk. am Grundſtück des „Pump“ für Bankier„Zinsmeiſter“. Zudem iſt die Grund⸗ ſchuld vom Beſtehen einer Forderung aus dem Kreditver⸗ hältnis gänzlich unabhängig. Oder: Auf eine Annonce:„Geld zu billigem Zins⸗ ſatz und geringer Sicherheit verleiht X. X.“ meldet ſich ein in Geldnöten befindlicher Landwirt X. X., läßt ſich erſt eine Grundſchuld beſtellen, mit dem Bemerken, daß er erſt Sicherheit haben wolle. In Wirklichkeit jedoch hat er kei⸗ nen Pfennig zum Verleihen, ſondern will ſich das Geld erſt durch Verwertung der für ihn beſtellten Grundſchuld — Veräußerung an eine Bankanſtalt— verſchaffen, um es dann dem Landwirt als von ihm— K. X.— gegeben, zu leihen. K. X. iſt hierin firm. Er hat ſchon mehreren auf dieſe Art Darlehen vermittelt und ſich ſelvſt einen Verorenſt geſchafft. So auch heute. Das von der Bank für die Grund⸗ ſchuld erhaltene Geld benötigt er jedoch vorerſt für ein anderes, für ihn günſtigeres Geſchäft. Er vertröſtet den Landwirt damit, er müſſe ſein bei der Sparkaſſe angeleg⸗ tes Geld erſt kündigen, hofft im Stillen aber, daß ſich auf das Inſerat noch andere Geldknappe melden. Durch Ver⸗ äußerung der durch dieſe zu beſtellenden Grundſchulden könne er dem Landwirt dann das Darlehen gewähren und die anderen wieder vertröſten uſw. Jedoch:„Der Krug geht ſolange zum Brunnen bis er bricht“. Dem Landwirt wird eines Tages die Zeit zu lang Er will die gegebene Sicher⸗ heit zurück haben. Die Bank hat ſie in Beſitz und gibt ſie nicht heraus; ſie will erſt das Geld. Verurteilung des K. 5 wegen Betruges, auch auf Antrag anderer Hereingefalle⸗ ner, folgt. X. X. iſt ohne Vermögen. Schadenerſatzanſpruch zwecklos. Der Landwirt zahlt an die Bank, die in gutem Glauben iſt, die Grundſchuld, ohne auch nur einen Heller ſchuldig geworden zu ſein. PFCCCã ĩòͤ ſVꝙPGPbpPPPCbPPpGPGGPGPGPGGGPGGTGTGTGbGbGTGTPGbGGPGTGbGTGTGTGTPTGPTPTPPTbTPTTbTGTbTGGWGVbc Nationaltheater Mannheim Freitag, 14. Juli, 19.30 Ahr: Der Vogelhändler. F von Carl Zeller. Miete F 30. Sondermiete Samstag, 15. Juli, 19.30 Ahr: Der Vogelhändler. Operette von Carl Zeller. Miete G 30. Verſammlungs⸗ Kalender. e Ty. 98. Heute abend 9 Uhr Spielerverſammlung. Es iſt Pflicht aller Spieler zu erſcheinen. Tbd.„Jahn“. Heute abend nach der Turn⸗ ſtunde wichtige Spielerverſammlung. Er⸗ ſcheinen aller Spieler wird dringend ge⸗ wünſcht. Kriegerbund Mhm.⸗Seckenheim. Einladung. Die Vereine des Rhein⸗Neckar⸗Militär⸗ Gauverbandes ſind zu der batardendein Mannhein-Serkenben. Friedrichsplatz in Mannheim ſtattfindenden iſt der Führer der deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Robert Ley, M. d. R., perſönlich anweſend. Er ſpricht über den ſtändiſchen Aufbau. Bei der am Samstag, den 15. ds. Mts., auf dem Kundgebung der deutſchen Arbeitsfront Reichsleiter Die Mitglieder des Vereins werden hierdurch pflicht⸗ an der großen Kundgebung des Reichsleiters Dr. Ley der deutſchen Arbeitsfront eingeladen. Sammlung Samstag 3.30 Uhr in der Col⸗ liniſtraße(Elektr. Wagenhalle). Werktagsanzug; Ehrenzeichen ſind anzulegen. Unſere Teilnehmer wollen ſich einem Mann⸗ heimer Militärverein anſchließen. Der Vorſtand. Der Kampfbund des gewerbl. Mittelſtandes beteiligt ſich morgen Gamstag, den 15. Juli, nachmittags 5 Ahr an der Kundgebung der deutſchen Arbeits⸗ front in Mannheim. Es ſpricht: Pg. Reichsleiter Dr. Ley, Mitglied des Reichstags über: Ständiger Aufbau des deutſchen Staates. Antreten an der Otto Beck⸗Straße in Mannheim. Es iſt Pflicht ſämtlicher Mitglieder, an der Kundgebung teilzunehmen. Feſtabzeichen ſind zu 10 Pfg. pro Stück beim Kampfbundführer, Haupt⸗ ſtraße 123, abzuholen. Kampfbund des gewerbl. Mittelſtandes Ortsgruppe Seckenheim. q KHathol. Schwesternverein Manuheim-Seckenheim 1 sich, die Einwohnerschaft von I Seckenheim und Umgebung zu einem 1 Dalgs-Aommerſoſl am Sonntag, 16. und Montag, 17. Juli, I ieweils von 3 12 Uhr, in den Räumen f des Kindergartens, Oberkircherstraſle 7, freundlichst einzuladen. Die Vorstandschaft. ö in Tindewagen Wappwagen fallilahpagen Kabmöbe? bantenmöbe lieheslälle Hlapnstüle Aolbvarenner at zu den billigsten Preis en H. Reichardt, F 2, 2 Verkaufsräume im Hinteaus Mannheim Kundgebung zu beteiligen. ringer erhältlich. gemäß aufgefordert, ſich reſtlos und geſchloſſen Gemeinſame Abfahrt vom Rathaus 3.22 Uhr(Sonn⸗ tagskarte Friedrichsbrücke). Aufſtellung 4 Uhr in der Otto⸗ Beckſtraße, Spitze nach der Auguſta⸗Anlage. Die zur Beteiligung erforderlichen Feſtabzeichen zum Preiſe von 10 Pfg. ſind bei Herrn Buchbindermeiſter Beh⸗ Mitglieder! Beteiligung iſt pflichtgemüße Ehrenſache! Der Vorſitzende. der beliebte, charmante und immer sern gesehene Filmstar singt, spielt und tanzt ab heute Freitag bis Sonntag in der lustigen Uta-Tonfllmoperette Aer zenundeln sche Im Beiprogramm sehen wir: Das Wochenendhaus Lustspiel mit Dick und Doof Das geheimnisvolle Schiff (Kulturfilm) und die stets interessante Wochenschau Beginn je abends 8% Uhr. Palast-Theater. 1 der Seckemer beim ö 0 Pfisterer's Karl 1 f 2(Nähe Strohmarkth. ö perla, Ausschank pfsteer Bad . Ein Blick genügt! Hier fenſt nur Hünneraugen-„Lebewoh!“. 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