Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. — Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. 9 In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. n i n Anzeigenpreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg. Reklamen 60 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Für Platz⸗Vorſchriften wird keine Garantie übernommen. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Bote Annahmeſchluß für Inſerate und Rotizen vormittags 9 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig). „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Schriftleitung, Druck u. Verlag: G. Härdle, Zähringerſtr. 68. Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 83. Jahrgang Samstag, den 15. Juli 1933 Großarbeitstag im Reichskabinett Wichtige neue Geſetze verabſchiedet.— Verbot neuer parteien. Berlin, 14. Juli. Das Reichskabinett trat Freitag morgen zu einer um⸗ fangreichen Sitzung zuſammen, die bis zum Abend dauerte. Ihm lag eine umfangreiche Tagesordnung vor, die zahl⸗ reiche neue Geſetzentwürfe enthielt. Verabſchiedet wurden 1 in der Vormittagsſitzung: i 5 ein Geſetz über die Einziehung volks- und ſtaatsfeind⸗ lichen Vermögens, i a Kein Geſetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deulſchen Staatsangehörigkeit.. ein Geſetz, das die Neubildung von politiſchen Parteien unter Strafe ſtellen ſoll, und ein Geſetz über die Zulaſſung öffenklicher Spielbanken. Eine ſolche iſt zunächſt nur für Baden-Baden vorgeſehen. Die Verwendung der Einnahmen aus dieſer Spielbank darf nur zu gemeinnützigen Zwecken erfolgen. Das Reichskabinett ſtimmte ferner einem Vorſchlag des Rreichsinnenminiſters zu, wonach für den Fall einer Befra⸗ f ind Volkes neue geſetzliche Beſtimmungen zu erlaſſen Um 2 Uhr trat eine zweiſtündige Mittagspauſe ein. Auf der weiteren Tagesordnung der Kabinettsſitzung ſtanden noch ein Geſetzentwurf über die Arbeitsloſen⸗ hilfe, die Beratung von Siedlungsfragen, ein Ge⸗ ſetz von Reichsminiſter Darre über die Förderung der 4 Schaffung von Bauernhöfen, ferner ein Geſetz⸗ entwurf über die Zuſtändigkeit des Reiches für die Rege⸗ 4 lung des ſtändiſchen Aufbaues in der Land⸗ wirtſchaft und ein Geſetzentwurf zur Verhütung . erbkranken Nachwuchſes. Einziehung ſozialdemokratiſchen Vermögens 5 Das Geſetz über die Einziehung volks⸗ und ſtaatsfeind⸗ ichen Vermögens ſieht Folgendes vor: Die Vorſchriften des Geſetzes über die Einziehung kommuniſtiſchen Vermögens vom 26. Mai 1933 finden auf Sachen und Rechte der ſozial⸗ 8 demokratiſchen Partei Deutſchlands und ihrer Hilfsorgani⸗ adationen ſowie auf Sachen und Rechte, die zur Förderung mMmarrxiſtiſcher oder anderer. nach Feſtſtellung des Reichs⸗ muminiſters des Innern, volks- und ſtaatsfeindlicher Beſtre⸗ * ungen gebraucht oder beſtimmt ſind, Anwendung. Die . Entſcheidung darüber, was als volks- und ſtaatsfeindliche l! nein dung anzuſehen iſt, trifft der Reichsminiſter des In⸗ — In der Begründung zu dieſem Geſetz heißt es, daß es 8 nicht genügt, wenn das ſozialdemokraliſche Vermögen vor⸗ übergehend von der Polizei beſchlagnahmt wird. Es muß 85 Nlaats feindlichen Verwendung auf die Dauer entzogen en. Aberkennung der Staatsangehörigkeit „Das Geſetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutſchen Staatsangehörigkeit ſieht vor, daß Einbürgerungen, die in der Zeit zwiſchen dem 9. November 1918 und dem 30. Januar 1933 vorgenommen worden ſind, widerrufen werden können, falls die Einbür⸗ gerung nicht als erwünſcht angeſehen wird. Außerdem können Reichsangehörige, die ſich im Aus⸗ ande aufhalten, der deutſchen Staatsangehörigkeit für verluſtig erklärt werden, wenn ſie durch ihr Verhalten gegen die Pflicht zur Treue gegen Reich und Volk verſtoßen und die deulſchen Belange ſchädigen. Das gilt auch für Reichsangehörige, die einer Aufforde⸗ ter des Innern unter Hinweis auf dieſe Vorſchrift an ſie eee eee H f dieſ ch f Bei Nichtbeachtung der Rückkehraufforderung kann . 5 hr Vermögen beſchlagnahmt werden und nach Aberkennung der deutſchen Siaatsangehörigkeit als a dem Reiche verfallen erklärt werden. ö 30. 3 um Saargebiet getroffen werden, die nach dem Ausführnar ihren Aufenthalt dorthin verlegt haben Durch 5 ſthusführungsbeſtimmungen wird noch Näheres darüber be⸗ 1 immt, wann eine Einbürgerung als nicht erwünſcht anzu⸗ ehen iſt, ferner werden darin die politiſchen Gruppen be⸗ . A die der Billigkeit halber in der Regel von em Widerruf ausgenommen werden ſollen(3. B. Frontkämpfer, Deut 3 n ehemaligen 2855 deutſchen Gebieten). 5 129„ b 5 Parteigründungen verboten! „ as G ö 3 ſchafft auf 155 Gebiets Eine Wiederkehr des Parteiebens mit ſeinen unerfreu⸗ 5 lischer Parteien unter hohe Strafe geſtellt iſt. rung zur Rückkehr nicht Folge leiten, die der Reichsmini⸗ Dieſe Maßnahmen können auch gegenüber Reichsangehö⸗ den neuen Geſetzentwurf nun⸗ ehr ausgeſchloſſen worden, da nun die Neubildung vo- gebote geſamtwirkſchaftlich äußerſt ung 9 haben.⸗ 0 N 1. 1 Konkordat und Kirchenverfaſſung genehmigt. zung dauerte bis ſpät in die Nacht. Es wurden eine Reihe weiterer Geſetzentwürfe verabſchiedet. Darunter befinden ſich das Reichskonkordat mit dem Vatikan und der Geſetzentwurf über die Verfaſſung der evangeliſchen Kirche ſowie eine Verordnung zur Einfüh- rung dieſer Verfaſſung. Anläßlich der Verabſchiedung des Reichskonkordats, die einſtimmig erfolgte, ſprach der Keichs⸗ kanzler dem Vizekanzler von Papen ſeinen und des Kabi⸗ netis beſonderen Dank für ſeine erfolgreiche Verhandlungs⸗ führung aus. 8 Unter den weiteren verabſchiedeten Entwürfen befinden ſich ein Geſetzentwurf, der eine ſcharfe Aufſicht über gemeinnützige Wohnungsunternehmungen vorſieht, b ein Geſetzentwurf über die Poſtabfindung an Bayern und Württemberg, ein Geſetz über die Einſchränkung der Verwendung von Maſchinen in der Zigarreninduſtrie, ein Geſetz über die Aenderung der Kartellver⸗ 5 10 nung und über die Errichtung von Zwangskar⸗ ellen. f ein Geſetz über die Uebertragung und Aenderung der Befugniſſe des Reichskommiſſars für Preisüberwa⸗ chung, deſſen Aufgaben auf das Reichswirtſchaftsmini⸗ ſterium übergehen. g i ein Geſetz zur Ergänzung des Geſetzes zum Schutze des Einzelhandels vom 12. Mai 1931, ein Geſetz zur Gleichſchaltung des Aufſichts⸗ rates der Bank für Deutſche Induſtrieobligationen und 103 Abänderung des Induſtriebankgeſetzes vom 31. März 31 Das Reichskabinett verabſchiedete weiter Richtlinien zur Vergebung öffentlicher Aufträge, ferner einen umfangreichen Geſetzentwurf über Maßnahmen für das neue Getreidewirtſchaftsjahr, ein Geſetz zur Förderung der Schaffung von Bauernhöfen und ein Geſetz zur Ergänzung und Aenderung der Vorſchriften über Miet⸗ und Pachtſtreitigkeiten. 5 „Ferner wurde eine Verordnung zur Durchführung des Geſetzes über die Zulaſſung zur Rechtsanwalt⸗ ſchaft und Patentanwaltſchaft angenommen. Ein weite⸗ rer Geſetzentwurf ſieht eine Aenderung der Verordnung über Maßnahmen auf dem Gebiete der Rechtspflege und Rechtsverwaltung vom 14. Juni 1932 vor. Ferner wurde ein Geſetz zur Aenderung einiger Vorſchriften der Rechts⸗ anwaltsverordnung, der Zivilprozeßordnung und des Ar⸗ beitsgerichtsgeſetzes erlaſſen. Schankkonzeſſionen in Warenhäuſert In dem Geſetz zum Schutze des Einzelhandels vom 12. Mai 1933 iſt eine Vorſchrift angefügt worden, in der es heißt: „Die oberſten Landesbehörden werden ermächkigt, eine Erlaubnis, die vor dem Inkrafttreten dieſes Geſetzes zum Betriebe einer Schankwirtſchaft in einem Warenhaus, Kauf- haus oder einer anderen Verkaufsſtelle des Einzelhandels erteilt worden iſt. ganz oder keilweiſe zurückzunehmen ſo⸗ wie die Abgabe zubereileter Speiſen zum Genuße auf der Stelle in einem Warenhaus, gaufhaus oder in einer ande⸗ rere des Einzelhandels ganz oder keilweiſe zu verbieten.“ Die Vergebung öffentlicher Aufträge Das neue Geſetz über die Vergebung von öffentlichen Aufträgen bei Reich, Ländern und Gemeinden ſieht vor, daß ausſchließlich die verantwortlichen amtlichen Organe der öffentlichen Vergebungsſtellen nach Maßgabe der für die Vergebung öffentlicher Aufträge geltenden geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen zu entſcheiden haben. Die häufig eigenſüchtigen Motiven enkſpringende Ein⸗ wirkung durch Perſonen und Organiſationen darf unker kei⸗ nen Umſtänden geduldet werden. dem gampfbund für den gewerblichen Mittelſtand wird die Einwirkung auf die Ver- gebung öffentlicher Aufträge von Reich, Ländern und Ge⸗ meinden unkerſagt. d a Die Tatſache, daß in einem Betrieb ausländiſches Kapital arbeitet, kann mit Rückſicht auf die wirtſchafts⸗ politiſche Geſamtlage Peutichtands und auf den Umfang des im ber deutschen gewerblichen Weirtſchaft angelegten auslän⸗ diſchen Kapitals ſchon mit Rückſicht auf die ſehr umfangrei⸗ chen deutſchen a im Auslande für ſich allein keine Veranlaſſung geben, eine ſolche Firma von öffentlichen Aufträgen aus zuſchließen. Die Be⸗ rechtigung zu einer beſonderen Berückſichtigungortsan⸗ ſäſſiger Un Ni nehmer kann nur inſoweit aner⸗ kannt werden, als ſie ſich im Rahmen der Beſtimmungen der Verdingungsordnung für Bauleiſtungen bewegt. Hier⸗ nach ſollen unter ſonſt gleichberechtigtem Angebot im allge⸗ er einheimiſche Firmen vor auswärtigen bevorzugt werden.. 4 Dagegen würde ein grundſätzlicher Ausſchluß auswär⸗ tiger oder aber eine Nichtberückſichtigung günſtigerer An⸗ unf ee Wirkungen —— 7. ee er, amtes dürfte wohl allen Verleumdern hoffentlich zur War⸗ ſeinem Beauftragten für Wirtſchaftsfragen innerhalb Partei ernannt. der Partei ſind ihm unterſtellt. ſchen Reichstagsfraktion angehört, wurde am 14. Dezember deutſche Wirtſchaft richten, aufs Entſchiedenſte Stellung nehmen. Nr. 162 Die Annahme des Reichskonkordats Im amtlichen Kommunique über die Verabſchiedung des 8 Reichskonkordats heißt es: 8 „Das Reichskabinett nahm den Geſetzentwurf einſtimmig an. Der Herr Reichskanzler ſprach dem Herrn Vizekanzler von Papen ſeinen und des Kabinetts beſonderen Dank für die erfolgreiche Verhandlungsführung aus. Der herr Reichsminiſter des Innern wurde We die zur Durch- führung des Reichskonkordats erforderlichen Schriften zu erlaſſen.“ Der Inhalt des Reichskonkordats darf nicht veröffent⸗ licht werden, bevor der Vertrag unterſchrieben iſt. Maßnahmen der Staatsnotwehr 5 Verwandte Scheidemanns feſtgenommen. um gegen Leute, die ſtändig im Auslande gegen Deutſch⸗ kand hetzen, borzugehen, hat, wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, das Geheime Staatspolizeiamt nun ein Exempel ſtatuiert. Bekanntlich iſt der frühere ſozialde⸗ mokratiſche Reichskanzler und Abgeordnete Scheidemann ins Ausland geflohen und bemüht ſich dort, das deutſche Volk und ſeine Vertreter im Auslande zu beſchimpfen. Kürzlich hat er in einem Schmähartikel in der„Neuyork Times“ verſucht, durch ſyſtematiſche Lügen eine neue Greuelhetze gegen Deutſchland zu entfeſſeln. Nunmehr hat zur Abwehr dieſer gemeinen landesver· räteriſchen Hetze das Geheime Staatspolizeiamt eine Maß- nahme der Staatsnokwehr ergriffen, indem es nämlich fünf Verwandte des Herrn Scheidemann, die ſich in Deutſch⸗ land aufhalten, in Schutzhaft genommen und in ein Kon⸗ zenkrationslager gebracht hat. 5 Dieſes exemplariſche Vorgehen des Geheimen Staats⸗ Die Regierung iſt nicht gewillt, weiterhin nung dienen. r im Auslande be⸗ mitanzuſehen, wie das deutſche Volk ſchimpft und verleumdet wird. Wirtſchaſts beauftragter des Kanzlers Der Reichskanzler hat, der NSK. zufolge, Wilhelm Keppler als ſeinen Beauftragten für Wirtſchaftsfragen in die Reichskanzlei berufen. Er hat ihn gleichzeitig 525 er Alle wirtſchaftspolitiſchen Organiſationen Ingenieur Wilhelm Keppler, der der nationalſozialiſti⸗ 1882 in Heidelberg geboren. Nach dem Beſuch des Gymnaſiums in Heidelberg und Raſtatt ſtudierte er an den Techniſchen Hochſchulen Karlsruhe und Danzig Maſchinen⸗ bau. Von 1911 Ingenieur in der chemiſchen Induſtrie, war er vom Jahre 1912 als Leiter induſtrieller Unterneh⸗ mungen tätig. Ingenieur Keppler gehört der deutſchen Ab⸗ ordnung auf der Londoner Weltwirtſchaftskonferenz an. Zurückziehung von Reichskommiſſaren Das Reichswirtſchaftsminiſterium teilt mit:„Nachdem auf Anordnung des Herrn Reichskanzlers Kommiſſare auf dem Gebiete der Wirtſchaft nicht mehr tätig ſein ſollen, hat der Herr Reichswirtſchaftsminiſter die den Herren Reichs⸗ kommiſſaren für die Wirtſchaft Dr. h. c. Wagener und Möllers von ſeinem Amtsvorgänger zugefertigten Be⸗ ſtellungen zurückgenommen. Damit erlöſchen ſämtliche von den genannten Herren Reichskommiſſaren erteilten Voll⸗ machten ſowie ſämtliche gegebenen Untervollmachten.“ Evangeliſche Einheitsfront für den Luthertag Es iſt erfreulicherweiſe gelungen, unter dem großen Ge⸗ danken des Luthertages alle evangeliſchen Verbände Deutſchlands zu einen. Die evangeliſchen Verbände haben der Idee zugeſtimmt, den„Deutſchen Luthertag 1933“ am 10. November dieſes Jahres, den 450. Geburtstag des großen Reformators, überall im Reiche feierlich zu begehen. Eine evangeliſche Einheitsfront für den Luthertag iſt her⸗ geſtellt. Sie kommt bereits zum Ausdruck in dem geſchäfts⸗ führenden Ausſchuß des Luthertages. .* 7 15 8 5 + Deutſche Juden gegen engliſche 757 Gegen ausländiſchen Wirtſchaftsbonkott. Berlin, 14. Juli. a In London ſollte im Laufe dieſer Woche ein füdiſcher 1 Wirtſchaftskongreß, der ſich auch mit der Verhängung eines Boykotts über deutſche Waren befaſſen ſollte, ſtattfinden. Im Hinblick auf den beabſichtigten Kongreß hatten die Reichs⸗ vertretung der deutſchen Juden und die Jüdiſche Gemeinde zu Berlin als die berufenen Organiſationen des deutſchen Judentums folgendes Telegramm an den als Vorſitzenden in Ausſicht genommenen Lord Melchett gerichtet: „Wir widerſprechen aufs Entſchiedenſte erneuten Boykott⸗ beſtrebungen. die für bevorſtehenden Wirtſchaftskongreß nach Preſſenachrichten in Ausſicht genommen ſind. Wir verlangen, daß— wenn Kongreß nicht überhaupt abgeſagt wird— von ſolchen Deutſchland ſchädigenden Aufforderungen und Beſchlüſſen unbedingt abgeſehen wird.“ Der Kongreß iſt inzwiſchen vertagt worden. Die jüdiſchen Organiſationen werden, wie verlautet, auch weiter⸗ hin gegen Veranſtaltungen mit Tendenzen, die ſich gegen die Diarres Programm N Berlin, 14. Juli. Reichsernährungsminiſter Darre empfing die Berliner Preſſe und die Führer der Landwirtſchaft, um ihnen ſein Programm für die Arbeit des Winters bekanntzugeben. In ſeiner Anſprache erklärte Miniſter Darre, er ſtehe auf dem Standpunkt, daß jeder an ſeinem Platze ein Mit⸗ arbeiter ſei und daß die Arbeit der Miniſterien im ganzen umſomehr für das Volk erbringe, wenn der Einzelne nicht nur in ſeinem Reſſort tätig ſei, ſondern von Fall zu Fall wieder das gemeinſame Ziel ſehen und verfolgen könne. Den Sinn der Ernennung eines Sonderbeauftragten für bäuerliches Brauchtum, für Sitte und Geſittung behandelte hierauf der für dieſes Aufgabengebiet ernannte Sonderbeauftragte Erwin Metzner. 5 Miniſter Darre griff auf die Ausführungen Metzners zurück und erklärte, die Frage der Preisgeſtalfung habe zu⸗ letzt das ausſchließliche Intereſſe der Behörden beanſprucht. Wenn man heute den Bauern helfen wolle, dann müſſe man ſich darüber klar ſein, daß damil zwar das Bauern- kum erhalten werden könne, daß aber nicht die Gewähr dafür geboten ſei, daß Deutſchland auch in Zukunft ſeinen Bauernſtand behalte. Der Kampf der deutſchen Bauernſchaft gehe um das Schickſal der deutſchen Nation. Ueber das Thema„Blut und Boden“ ſprach dann der Bevollmächtigte für Agrarwerbung im Reichsernäh⸗ rungsminiſterium und Referent im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda, Karl Motz. Er be⸗ tonte, daß allein das Land im Gegenſatz zur Stadt über einen tatſächlichen Geburtenüberſchuß verfüge. Deswegen. könne die Sicherung des Beſtandes des deuͤtſchen Volkes f 15 auf der Grundlage eines lebenskräftigen Bauerntums erfolgen. i Deutſche Front im Saargebiet Zuſammenſchluß der deukſchen Parteien. 1 Saarbrücken, 15. Juli. Folgende Parteien des Saargebietes haben ſich zur Deutſchen Fronk zuſammengeſchloſſen: Deutſchnationale Front an der Saar. Deukſch-Saarländiſche Volkspartei, Deutſch- Bürgerliche mitte, Ns DA Saargebiet und Zen⸗ trum des Saargebiets* Dieſe Deutſche Front hat ſich die Aufgabe geſtelll, alle Kräfte der Saarbevölkerung für den Endkampf um die Heimführung des Saargebietes ins deukſche Vaterhaus zu⸗ ſammenzuſchließen. N. Der Landesführer der NSDAP des Saargebiets, Alois Spaniol, iſt in den preußiſchen Staatsrat berufen worden. politiſches Allerle! Kürzung der Höchſtgehälter in Württemberg. Das württembergiſche Staatsminiſterium hat in ſeiner letzten Sitzung ein Geſetz über zeitweilige Herabſetzung der Höchſtgehälter verabſchiedet. Es iſt darin eine Höchſtgrenze für das Grundgehalt feſtgeſetzt, das den Staatsbeamten der Beſoldungsgruppe al, bl und cl bis 3 nach Abzug der Beſoldungsgruppe al, b1 und c bis 3 nach Abzug der zwiſchen dem Betrag von 12000 Mark(Miniſtergehalt) und dem Betrag von 9300 Mark als Endgehalt der Beſoldungs⸗ gruppe a!(Miniſterialrat). Auch die Verſorgungsbezüge der Staatsbeamten werden entſprechend gekürzt. Das Geſetz tritt am 1. Oktober 1933 in Kraft. Es wird als. eine durch die allgemeine Rotlage gebotene Maßnahme vorübergehender Art angeſehen. SA. ⸗Mann niedergeſtochen. Ein kaufmänniſcher Angeſtellter, Mitglied der NSDAP., wurde in der Nacht auf dem Heimwege in Lockſtedt von un⸗ erkannt entkommenen Tätern überfallen und durch Dolchſtiche erheblich verletzt. Aus einer Piſtole ſind außerdem von den AJTatern zwei Schüſſe abgegeben worden, die jedoch ihr Ziel verfehlten. 5 i Verbot in Angarn wegen Schmähung Hitlers. Der ungariſche Miniſter des Innern hat die Wochen⸗ zeitſchrift„Tarſadalmunk“(Anſere Geſellſchaft) für die Dauer eines Monats verboten, weil ſich dieſe Wochenſchrift in einer Artikelſerie in abfälliger und ſchmähender Weiſe mit den Verhältniſſen in Deutſchland und mit der Perſon des Reichskanzlers befaßt hat. 1 N Roman von Maria Oberlin. 22) 1 8 re 1. Edith trat einen haſtigen Schritt vor. Tränen varen in ihre Augen geſtiegen. Bernd Möllers ſah es mit Er⸗ 5 ſchrecken und mit Staunen. 4 4„Du hatteſt recht, Onkel Bernd! Ich hätte Vertrauen 5 zu Ralf haben ſollen.., nun iſt alles ſo ſchwer zwiſchen uns e 10 Bernd Möllers ſah ſeine Nichte an. „Er weiß.“ N i 5 „Ja, und ich weiß nicht, verachtet er mich, haßt er mich? Ich verſuchte neulich, ihm alles zu ſagen. Er ließ mich nicht zu Wort kommen...“ 5 „Hab' Geduld, Edith! rechten Worte, ihm alles zu ſagen, verſuche es nochmal! Mein Gott, er liebte dich doch ſo ſehr...“ Er ſchwieg, denn Rudolf Oetting war langſam heran⸗ gekommen. a 2 „Aha!“ ſagte er in heiterſter Laune.„Hier findet man die Ausreißerin! Nun, Edithchen! Ich mache dir mein Kompliment! Du biſt wirklich eine allerliebſte Hausfrau! Und Ralf wird wohl ſtolz auf ſeine kleine Frau ſein, was?“ Edith war blaß geworden. Sie antwortete nicht. Der Vater hob zärtlich ihren Kopf empor. „Müde, Kleines? Na, ich denke, wir gehen allmählich. Es war ſo gemütlich bei dir, alles war begeiſtert..., aber nun wollen wir doch an den Aufbruch denken.“ Edith machte ihrem Onkel ein Zeichen, über alles zu ſchweigen, und er nickte beruhigend. 22 Nach und nach leerte ſich das gaſtliche Haus. Olga von Neſtrup küßte Edith herzlich beim Abſchied, tauſend Hände⸗ drücke, Grüße, Dank. Nun war auch der letzte Wagen in der Ferne davongerollt. 5 „RNalf und Edith Hartmann ſtanden einen Augenblick ſchweigend. Edith hatte die Schultern leicht geſenkt, der Diener ööſchte ſchon im Feſtſaal das Licht. 1 deals fellame ehr Vielleicht fandeſt du nicht die Von geſtern auf heute München. Die Reichsbahnhauptverwaltung hat dem Be⸗ ginn des Rheinbrückenbaues bei Maxau und des bayeri⸗ ſchen Teiles des Rheinbrückenbaues bei Speyer zugeſtimmt. ö München. Profeſſor Pfitzner hat ſeine Teilnahme an den Salzburger Feſtſpielen mit Rückſicht auf die Behand⸗ lung, welche die Regierung Dollfuß den deutſchen Belan⸗ gen zuteil werden läßt, abgeſagt. N Wien. Die jungkatholiſche„Neue Zeitung“ gibt der in bürgerlichen Kreiſen weit über die Anhänger der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung hinaus herrſchenden Empörung über die lügenhafte und hetzeriſche Berichterſtattung der Wiener Senſationspreſſe Ausdruck. Rom. Der Viermächtepakt wird Samstag mittag im Palazzo Venezia unterzeichnet werden. Rom. Der italieniſche Miniſterpräſident empfing Sir Arthur Henderſon, mit dem er ſich über Fragen der Ab⸗ rüſtungskonferenz unterhielt. Neuyork. In den Vereinigten Staaten ſind im Zuſam⸗ menhang mit der Forderung der Regierung, daß überall Lohnliſten aufgeſtellt werden ſollen, ſchwere Arbeitsſtreitig⸗ keiten ausgebrochen. 8 Die Verkagung der Londoner Konferenz. London. Das Büro der Weltwirtſchaftskonferenz hat die Ausſchüſſe erſucht, ihre Arbeit ſpäteſtens am 25. dieſes Monats zu beenden, damit am 27. eine Vollſitzung einbe⸗ rufen werden kann, die über die Vertagung zu beſchließen hat. „Nie wieder Gequaſſel!“ Schacht über den Konferenzmißerfolg. N Berlin, 14. Juli. Reichsbankpräſident Dr. Schacht äußerte ſich in einer Unterredung mit dem Londoner Vertreter des„Völkiſchen Beobachter“ über die Frage der Stabiliſierung und den Mißerfolg der Weltwirtſchaftskonferenz. Dabei erklärte er U.. 4 5 a „Wir ſind keine Goldfanaliker, allerdings iſt immer noch das Gold das geeignetſte Mittel für internationale Werl⸗ meſſungen. Nachdem die Vereinigten Staaten erklärt hat⸗ ken, daß ſie die Dollarwährung augenblicklich nicht ſtabili⸗ ſieren können, wäre es das Klarſte geweſen, die Weltwirk⸗ ſchaftskonferenz ſofort zu vertagen. Dies iſt nicht geſchehen. „Die deutſche Delegation iſt im Sinne der Politik des Führers ohne große Begeiſterung, aber mit dem ernſten Willen in die Konferenz gegangen, um die Möglichkeit der Verſtändigung zu fördern und zu ſtützen. Dieſe Verſtändi⸗ gung konnte nur eines zum Ziele haben: Die Bereinigung der wirtſchaftlichen und finanziellen Schlacken und Rück⸗ ſtände des Krieges und der unſinnigen Friedensverträge für 15 anderen Worten die Schaffung eines neuen Starts ür alle. In keiner Weiſe hat die Weltwirtſchaſtskonferenz ſich fähig gezeigt, dieſe Dinge auch nur im Leiſeſten anzu⸗ greifen. Seit den Wirtſchaftskonferenzen in Brüſſel und Genua nahmen bisher faſt alle internationalen Konferenzen nach dem erſten Anfang denſelben Weg abwärts, wie der Par⸗ lamentarismus in den meiſten Staaten der Welt, und der allgemeine Wunſch, der ſich in einer Reihe von Ländern bereits gegenüber den Parlamenten durchgeſetzt hat, dürfte nun auch bei dieſer Art von Konferenzen in Erfüllung ge⸗ hen:„Nie wieder Gequaſſel!“ ö 1 Frankreich hißt das Hakenkreuz Auf dem Außenminiſterium zum Nationalfeiertag. Paris, 14. Juli. Aus Anlaß des franzöſiſchen Nationalfeiertages fand eine Parade ſtatt, die der Präſident der Republik und die Mitglieder der Regierung im Beiſein des diplomatiſchen Korps auf dem Platze vor dem Invalidendom entgegen⸗ nahmen. Traditionsgemäß ſind auf dem Gebäude des franzöſiſchen Außenminiſteriums die Fahnen ſämtlicher Länder aufgezogen, die durch diplomatiſche Miſſionen in Frankreich vertreten ſind. 8 a Anter dieſen Fahnen befinden ſich zum erſten Male die ſchwarz-weiß⸗roke und die Hakenkreuzfahne. Auch auf dem Gebäude der deutſchen Botſchaft ſind anläßlich des franzö⸗ ſiſchen Nationalfeiertages die beiden Fahnen gehißt. * Langſam war Ralf ihr voran die Treppe emporgegan⸗ gen. Edith folgte. Auf dem Flur wandte er ſich um, und .„Gute Nacht“ riß Edith aus ihren Ge⸗ anken. g „Nein, Ralf,“ ſagte ſie jetzt ernſt und nachdenklich.„Im⸗ mer biſt du mir ausgewichen, heute muß ich dich ſprechen.“ Sie waren vor dem Frühſtückszimmer angekommen. Blaß und matt lehnte Edith an der großen weißen Tür, ihre ſchmale, ſchwarze Geſtalt hob ſich in wirkungsvoller Sil⸗ houette von dem Weiß des Hintergrundes ab.. „Ich muß dir endlich ſagen...“ begann ſie. Ein eiſiges„Was?“ ernüchterte ſie. „Glaub mir doch,“ begann ſie wieder ſtockend von neuem. 2Ich meinte es nicht ſchlecht, als damals—“ wieder ſtockte ſie.„Siehſt du, ich war jung und kannte wenig von der Welt, und Karl⸗Egon war ſchön, meltgewandt und ritter⸗ lich. Als ich erfuhr, daß er mit Meta Sibelius...“ wie⸗ der ſchwieg ſie. Der Gedanke, dem Mann ihr gegenüber die Demütigung zu ſagen, ließ ſie einen Moment verſtum⸗ men. Dann aber fuhr ſie mutig fort:„daß er ſie mir vor⸗ 808. war ich ganz außer mir vor Schmerz und Haß und a 2* 5 Eine harte, kalte Stimme fiel einn „Da kam es dir in den Sinn, mich zu heiraten, um alles zu vergeſſen. Es bedurfte deines Geſtändniſſes nicht, ich wußte es ſchon ſeit kurzem. Es iſt unnötig, daß du im⸗ mer von neuem wieder davon beginnſt.“ 90 „Ralf, ich bitte dich! Ich wollte dich bitten, mir das nicht.. mir zu verzeihen... glaube mir, ich habe dich nicht kränken wollen.“ 5 RNalf Hartmann ſchloß einen Augenblick die Augen. War das Edith, die ſtolze, herriſche, ſpöttiſche Edith? Dieſe weiche, ihn um Verzeihung bittende Frau? Ein Tor biſt dul raunte ihm eine innere Stimme zu. Sie iſt ja deine Frau! Sie wird tun, was du von ihr verlangſt, willſt du dir dein Glück nicht nehmen? N 7. Dann ebbten die Gedanken ab. Eine ſeltene Klarheit überkam ihn. Nein! Dieſe Frau zu gewinnen, ganz zu gewinnen, galt mehr als ein kurzer Liebesrauſch. Alles oder nichts! i f f Seine Stimme klang kalt und unbewegt wie immer. rühren konnte. 155 ee () Hohe Auszeichnung. Dem Präſidenten des Badiſchen Männervereins vom Roten Kreuz und derzeitigen Präſi⸗ denten des Badiſchen Roten Kreuzes, Landgerichtspräſident i. R. Dr. Dölter in Karlsruhe, iſt unter Zuſtimmung des Herrn Reichspräſidenten die erſte Klaſſe des Ehrenzeichens des Deutſchen Roten Kreuzes von dem Präſidenten des Deutſchen Roten Kreuzes verliehen und in der Sitzung des Landesausſchuſſes des Badiſchen Männervereins vom Roten Kreuz überreicht worden. „* 200 Lehrkräfte übernommen. (). Karlsruhe, 14. Juli. Auf Ankrag des Unterrichts⸗ miniſteriums hat ſich der Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter einverſtanden erklärt, daß bis zum Ende des Rechnungs⸗ jahres 1933 bis zu 200 vertragsmäßige Volks⸗ und Fort⸗ bildungsſchullehrer und Lehrerinnen in das außerplanmäßige Beamtenverhältnis übergeführt werden. Landestagung des Badiſchen Jugendvundes im BDF. Freiburg, 14. Juli. Die diesjährige Landestagung des Badiſchen Jugendbundes findet vom 28. bis 31. Jult in Freiburg i. Br. ſtatt. Die Vorträge und Beſprechungen werden ſich mit der Lage und Aufgabe der evangeliſchen Jugend in Staat und Kirche befaſſen. Am Sonntag ver⸗ ſammeln ſich die Teilnehmer auf der Feſtwieſe. Der Tag ſchließt mit einem Bundesfeuer. Am Montag findet die Bun⸗ desverſammlung ſtatt.. Schwetzingen.(Gefährlicher Manſardenern⸗ brecher.) Der erſt 18 Jahre alte vorbeſtrafte Fürſorge⸗ zögling Heinrich Vörg von hier wurde in Darmſtadt bei einem Manſardeneinbruch ertappt und verhaftet. Der jugendliche Verbrecher war ſchon als Fünfzehnjähriger wegen gleichen Straftaten abgeurteilt und in verſchiedene Zwangsanſtalten verbracht worden. Im Mai dieſes Jahres war er aus der Erziehungsanſtalt Sinsheim ausgebrochen, worauf er in Mann⸗ heim, Karlsruhe und Darmſtadt eine Reihe von Einbrüchen und Diebſtählen begangen hatte.. N Schwetzingen.(In Schutzhaft.) In Brühl bei Schwetzingen wurden zwei Kommuniſten feſtgenommen und in Schutzhaft genommen. Beide hatten in einer Wirtſchaft die NSDAP verächtlich gemacht und über das Horſt⸗Weſſel⸗Lied geſpottet. J. Wiesloch.(Schwer verunglückt.) In Malſch bei Wiesloch wurde der Landwirt Auguſt Boes von einem Perſonenauto erfaßt. Er erlitt einen Schädelbruch und mußte ins Heidelberger Krankenhaus eingeliefert werden, wo er lebensgefährlich verletzt darniederliegt. 5 f ) Bruchſal.(Fluchtbegünſtigung.) Der Metz⸗ ger Böhler aus Hauingen, der in Bruchſal eine Zuchthaus⸗ ſtrafe abgeſeſſen hatte, hatte bei ſeiner Entlaſſung einem Mitgefangenen verſprochen, daß er ihm zur Flucht ver⸗ belfen werde. Er kaufte darauf in Karlsruhe einen Gummi⸗ mantel, einen Hut und ein Fahrrad und ſtellte die Gegen⸗ ſtände in der Nähe des Zuchthaashofgutes ab, wo ſein Freund arbeitete. Dieſem gelang es dann auch, auf dem Rad nach dem Elſaß zu entkommen. Böhler dagegen wurde gefaßt und jetzt zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Da ihm außerdem von ſeiner Zuchthausſtrafe ein halbes Jahr ge⸗ ſchenkt worden war, muß er dieſes nachträglich noch ab⸗ then, ſo daß er nun für ſeine„Gefälligkeit“ insgeſamt 11 Ronate hinter Schloß und Riegel verbringen muß. () Ettlingen.(Unfallchronik.) An der Straßen⸗ kreuzung Etteingen—Raſtatt und Et lingen— Herrenalb wurde der von Raſtatt kommende Motorradfahrer Joſef Muſchler von einem Auto angefahren. Muſchler trug einen links⸗ ſeitigen Unterſchenkelbruch davon.— Bei Malſch fuhr ein Kleinauto, das einem anderen Fahrzeug ausweichen wollte, gegen einen Telegraphenmaſt und wurde völlig zertrümmert. Die Lenkerin des Wagens, eine Dame aus Bühl, und eine weitere Inſaſſin kamen mit geringen Verletzungen davon. () Naſtatt.(Schwer verunglückt.) In Hauen⸗ eberſtein, Amt Raſtatt, wollte der 13 Jahre alte Sohn des Hauptlehrers Thoma mit ſeinem Fahrrad von Balg nach Haueneberſtein zurückfahren. Dabei ſtieß er an einer ſteilen unüberſichtlichen Stelle mit einem aus Haueneberſtein kommenden Auto zuſammen. Der Junge wurde auf die Straße geſchleudert und mußte mit ſchweren inneren Ver⸗ letzungen und verſchiedenen Knochenbrüchen ins Krankenhaus Raſtatt eingeliefert werden. f „Wir ſind uns endgültig darüber klar, wie wir unſer Daſein für die Zeit unſeres gemeinſamen Lebens miteinan⸗ der geſtalten. wiſſen ja alles.“ Edith war blaß und dann dunkelrot geworden. einmal hatte er ſie ſo ablehnend gekränkt und verletzt. „Ich verſuchte mein Unrecht wieder gutzumachen. Wenn 100 nicht willſt, daß ich meine Schuld zu erklären ver⸗ uche? Sie zuckte reſigniert die Achſeln. Dann richtete ſie ſich hoch auf, ganz wieder die ſtolze, kühle Edith von ehemals. „Ich werde dich nun nicht mehr mit Erklärungen beläſti⸗ gen,“ meinte ſie bitter. Wort zu ſagen. 5 a Ralf Hartmann hob die Hand. Er wollte noch etwas ſagen, wollte etwas zurückhalten, was ihm verloren ging. Dann aber ſenkte er den Kopf und ging weiter, ſeinem Zimmer zu. N Noch tiefer hatte ſich die Kluft aufgeriſſen. Ob ſie ſich jemals ſchließen würde? 5 14. Mit wachsbleichem Geſicht und heißen Händen erwachte Edith. Sie fühlte ſich ſo krank und elend, daß ſie ſich 5 ihren Ein heftiger, wühlender Schmerz zuckte durch ihren Kopf... Langſam drehte ſich der Raum kreiſend im wilden Wirbel. f 1 Als am anderen Morgen Betti das Bad bereiten wollte und auf verſchiedene Anfragen keine Antwort erhielt, öff⸗ nete ſie die Tür und fuhr erſchreckt zurück. Auf dem Bo⸗ den vor dem breiten Bett lag ihre Herrin, das ſchmale Ge⸗ ſicht war totenblaß, nur auf den Wangen brannten ein paar fiebrig⸗rote, kreisrunde Flecken. Die Hände der Zofe flogen. „Marta! Marta!“ ſchrie ſie gellend durch das Haus. Eilig kam die behäbige Köchin nach oben gelaufen. „Die gnädige Frau! Ach, du lieber Gott!“ 5 eib e ſtanden ſie beide vor der ohnmächtigen eſtalt. 3 f „Was aibt es denn?“ N 1 Auseinanderſetzungen ſind überflüſſig, wir Schon Sie drehte ſich um, ohne noch ein 4 4 1171 . 18 — 3 2„ JJ7CCCCCCCCCCCCCCCCC0CCCCVCCCCCCTCTCTCTCbCbTTCTT Keine Konkurrenz der Heimatpreſſe! Anſprache des Reichsſtatthalters Sauckeel. Infeiner Bon ihm ſelbſt einberufenen Konferenz aller Preſſevertreter Thüringens führte Reichsſtatthalter Sauk⸗ kel in einer Anſprache u. a. aus: ö Es darf keine Zeitung, die gewillt iſt mitzuarbeiten, ausgeſchloſſen oder bedrängt werden. Das widerſpräche dem Willen unſeres Führers. Keine Eingriffe in die Wirk⸗ ſchaft und keine mißvergnügten Menſchen! geine mecha⸗ niſche Gleichſchaltung, ſonſt erſticken wir daran! Ich lehne es ab, die Wirtſchaft nur nach dem Parteiab⸗ Zeichen zu werten; auch Loyalitätserklärungen beſagen nicht piel. Wieviel Arbeit geleiſtet wurde, danach geht die Wer⸗ tung. Auch die kleinſte Kraft hilft mit. Die NSDAP. hat nicht das Bedürfnis, der Heimalpreſſe 3 in unzähligen örtlichen eigenen Organen Konkurrenz machen; ich würde dies für ein Verbrechen halten. Nur muß ich verlangen, daß dieſe andere Preſſe die egierung unterſtützt und dem Volkswillen Rechnung trägt. Nur ein geſchloſſenes Hinter⸗die⸗Regierung⸗treten kann un⸗ ſer Land und Volk, Kultur und Wirtſchaft vor dem Unter⸗ gang retten. f CCCC(C(C0ãé6ð owVbVwdꝓw.wéẽãddd! () Gaggenau.(mit dem Auto in die Murg.) Auß der Straße längs der Murg oerſagte an einem neuen Peerſonenauto die Bremſe. Dadurch überſchlug ſich der Wa⸗ ö gen und ſauſte die Uferböſchung hinab. Im Murgbett blieb er ſchließlich auf dem Rücken liegen. Die beiden In⸗ 4 ſaſſen, Vater und Sohn, trugen ſchwere Verletzungen da⸗ f von. f i ö 2 Freiburg.(Parteigelder hinterzogen.) Der 1 Kaſſierer Th. S., der die ſozialdemokratiſche Parteikaſſe in Emmendingen verwaltete, wurde vom Schöffengericht Frei⸗ burg wegen Unterſchlagung von Parteigeldern zu zwei Wöchen f Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte hatte 100 Mark, die 1 er der Partei erhalten wollte, auf die Seite gebracht, 5 und im Kaſſenbuch Veränderungen vorgenommen, durch die er ſein Vorhaben verſchleiern wollte. 2 Kehl.(Unfall bei der Heuernte.) In Rhein⸗ biſchofsheim riß dem Landwirt Ludwig Abel, der mit Heu⸗ laden beſchäftigt war, das Seil, das er am Heubaum be⸗ feſtigt hatte. Abel fiel dadurch hinterrücks oom Wagen und 155 ſich ſchwere, aber nicht lebensgefährliche Verletzungen St. Georgen i. Schw.(Tödlich verunglückt.) Der Landwirt Friedrich Blum aus Reichenbach bei Horn⸗ berg, der ſeinem Schwager bei der Heuernte geholfen hatte, ſtürzte auf der Schramberger Straße auf der Heimfahrt 0 mit dem Motorrad ſo ſchwer, daß er das Genick brach 1 und auf dem Transport ins Krankenhaus verſtarb. „Triberg.(Eine Schülertragödie.) Der erſt 17 Jahre alte Sohn eines auswärtigen Beamten, der das Triberger Realgymnaſium beſuchte, hatte mit der Tochter einer Triberger Familie ein Freundſchaftsverhältnis. Da die g ltern das Verhältnis ungern ſahen, nahm ſich der junge Mann die ihm gemachte Vorſtellung ſo zu Herzen, daß er ſich mit einem Walzenrevolber erſchoß. 1 Lörrach.(Tödlich überfahren.) Der 71 Jahre 1 alte Landwirt Reinhard Dick aus Egringen, Amt Lörrach, War auf dem Felde mit Heuladen beſchäftigt, als plötzlich die Pferde ſcheuten. Der Greis ſtürzte hierbei zu Boden 0 und wurde von dem ſchwer beladenen Fuhrwerk überfahren. Er wurde ſofort ins Krankenhaus Lörrach gebracht, wo er jedoch kurze Zeit nach der Einlieferung ſtarb. 1 95 „ Waldkirch.(Selbſtmord aus Sorge um ein Stück Vieh.) Der 16 Jahre alte Fortbildungsſchüler H. Dufner aus Vach bei Waldkirch wurde im Walde erhängt aufgefunden. Das Motiv zur Tat iſt folgendes: Dufner hütete 1 am Berge ſeines Vaters auch das Vieh des Nachbarn mit. 1 eim Eintreiben des Viehes warf er mit einer Sichel 1 105 einem Jungochſen, der dem Nachbarn gehörte und ver⸗ letzte das Tier am Hinterbein derart unglücklich, daß es als Zugtier nicht mehr in Frage kommt. Dufner nahm 4 ſich den Anfall ſo zu Herzen, daß er ſich erhängte. „Der Vogelhändler“ 1 Neninſzenierung im Mannheimer Nationaltheater. 3 Den Abſchluß der Spielzeit bildete die von G. Queden⸗ 1 feld, W. Aale und. Bauckner neu mit einem Revue⸗ inſchlag bearbeitete Operette„Der Vogelhändler“ von Carl Hel er. Für eine glänzende Aufführung ſorgte der erfahrene ABeegiſſeur Richard Dornſeiff, der, unterstüzt von dem mu⸗ 5 ikaliſchen Leiter Karl Klauß, alle heiteren Akzente und das 1 die ſlaliſche Gewirr ſorgfältig ausbreitete. Hinzu kommen die beſonders gut gelungenen Bühnenbilder von Ed. Löffler. nan, Eine Reihe luſtiger Einfälle ſind in einen ſtimmungs⸗ n Rahmen gebracht, der prächtige Momente in ſich Kutz, wie Wilddiebereien nach alter Väter Sitte, eine vom wburfürſten abgeſagte, jedoch vom Wildmeiſter der Proviſion en arrangierte merkwürdige Hofjagd mit ſeinem Neffen, 1 Abe tolpatſchigen Grafen Stanislaus als Kurfürſt, ein kleines 55 benteuer der Kurfürſtin mit dem Vogelhändler und rei⸗ 55 5 Liebes⸗ und Eiferſuchtsſzenen zwiſchen der Poſt⸗Chriſtel 6 1. e dem Vogelhändler. 5 dad Seinrich Kuppinger als Vogelhändler begeiſterte f 1 5 1 Haus t 125 bekannten Weiſen„Schenkt man 3 lied 9 0 in Tirol“ und„Wie mei Ahn'!“. Aus der Reihe flrüurſti arſteller ſeien ferner erwähnt: Die hoheitsvolle Kur⸗ 1 Aden(Sophie Karſt) mit ihrem überaus vornehmen, 1 nswürdigen Weſen, die ihrer Aufgabe in jeder Beziehung 1 e Hermine Ziegler, ihre Hofdame, in f 15 5 omiſch⸗originellen Art und Figur gab zu Lachſalven 4 0 erholt Veranlaſſuna, Walter Joos, Kurfürſt von M ern, zeigte ein furſuch elegantes Beneymen, Kar! beawand als kurfürſtucher Wildmeiſter brachte in ſeiner oft ⸗ 1 ührten Komik wieder vortreffliche Leistungen. Von bo⸗ Kumüchſiger Eigenart war der junge raf Stamslaus(Bum 3), der ſeine Rolle als vermeintlicher Kurfürſt aus⸗ Nan et ſpielte. Als eine Karikatur ſei noch der Geheim dä 110 Schnurpel(J. Offenbach) erwähnt, der in ſeiner unmlichen Art mit ſeinem ſächſiſchen Dialekt das Publikum 15 ſic Erft Vun Bogen beachte. Ats Poſt opuuſei feli . zodmer vor, ſchli Fen örperte ſie dectes Volkstum. Gute ſchlicht und innig verkörperte 1 e eiche Hofdamen, Hartſchiere Line erleſene Fasten ſt n ee Der Beizen gebührt ein beſonderes Lob. Verdienter brauſender Beifall belohnte Darſteller und Orcheſter. 1 1 4 3 zu zu bringen. Sommerkrankheiten Krankheiten und Jahreszeiten ſtehen in ſehr innigen Beziehungen zueinander. Während im Winter die Erkältungs⸗ krankheiten aller Art ebenſo wie Schäden der Kälte in Form von Erfrieren an der Tagesordnung ſind, pflegt auch der Sommer eine Reihe von Krankheitszuſtänden zu zeitigen, die ihre Entſtehung der Einwirkung der ſommerlichen Tem⸗ peratur verdanken. Die Sommerwärme wirkt vor allem be⸗ günſtigend auf die Vermehrung aller Arten von Krankheits⸗ keimen und führt ſehr leicht zur Zerſetzung von Nahrungs⸗ mitteln. Hierher gehört beſonders das Verderben von friſchem Fleiſch, Wurſt, insbeſondere Leberwurſt, Milch und Käſe. Die Fliegen, deren Zahl im Sommer bekanntlich groß wird, dürfen für die Uebertragung derartiger Krankheits⸗ keime nicht unterſchätzt werden. Ihre Vernichtung iſt daher ein dringendes Gebot der Selbſterhaltung und der Hygiene. Der Sommer iſt aber auch die Zeit, in der man dem Körper friſches Obſt und Gemüſe zuzuführen pflegt. Nur zu bekannt ſind die häufig nach Obſtgenuß auftretenden Magen⸗ und Darmerkrankungen. Sie finden ihre Arſache nicht im Genuß des Obſtes ſelbſt, ſondern in der unzweckmäßigen Art, in der es genoſſen wird. Man bedenke, durch wie viele Hände Gemüſe und Obſt zu gehen pflegen, bis ſie zum Verbraucher gelangen! Daher iſt oberſtes Gebot: Roh⸗ obſt und Rohgemüſe vor dem Genuß gründlich reinigen! Man kaue das Obſt auch gründlich, denn es pflegt im Magen, beſonders wenn dazu noch Flüſſigkeiten genoſſen werden, aufzuquellen, was ſchwere Störungen, mitunter den Tod herbeiführen kann. 1 5 Eine beſonders ſorgfältige Pflege bedarf zur Sommers⸗ zeit die Milch. Tiermilch verdirbt im Sommer raſch und kann dadurch beſonders bei den Säuglingen zu ſchweren Erkrankungen führen. Daher täglich die Milch kühlen! Der ſicherſte Schutz gegen den ſommerlichen Brechdurchfall der Säuglinge iſt die Darreichung von Muttermilch. Alle Lebensmittel im Haushalt decke man mit einer Glasglocke oder einer anderen Schutzvorrichtung zu, denn die Fliegen ſind, wie bereits bemerkt, abſcheuliche und ge⸗ fährliche Bakterienträger. a 1 1 Zur Adolf Hitler⸗Spende hat der Gewerbeverein Mhm⸗ Seckenheim als erſte Rate den Betrag von 72 RM. auf⸗ gebracht und abgeliefert. Verſchiedene Kreiſe haben dem Aufruf bis jetzt noch keine Folge geleiſtet. Es wird erwartet, daß kein leiſtungsfähiger Geſchäftsmann beiſeite ſteht. Die Sammlung wird fortgeſetzt. Zahlungen nimmt Herr Phil. Johann, Kloppenheimerſtraße 37, entgegen. Ueber die ge⸗ zeichneten Beträge werden ſ. Zt. parteiamtliche Quittungen ausgeſtellt. Das Gas und die Hausfrau. Wer möchte die Annehmlichkeiten, für die Herſtellung der Mahlzeiten, für das im Haushalt benötigte Warmwaſſer, Gas verwenden zu können, entbehren, wenn ihm bekannt iſt, daß ſich das Gas trotz der vielen Vorteile wie Sauberkeit, jederzeitige Betriebsbereitſchaft, ausgezeichnete Regulier⸗ barkeit uſw. nicht teurer als die Verwendung von Kohlen oder Holz ſtellt. Daß dies tatſächlich der Fall iſt und es nur ganz weniger Aufmerkſamkeit bedarf, um mit dem Gas, dieſem ſauberen und bequemen Brennſtoff, wirtſchaftlich Kochen, Braten, Backen und Steriliſieren zu können, wird Montags von 15—17 Uhr in der Schulküche der Seckenheim⸗ Schule allen Hausfrauen ſeitens der Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke, Mannheim, bis auf weiteres un⸗ entgeltlich gezeigt. Hierbei iſt während der Einmachzeit Gelegenheit, ſich Ratſchläge über das Steriliſieren im Gas⸗ backofen, dieſer ſeit einigen Jahren von vielen tauſend Hausfrauen angewandte Art der Haltbarmachung von Obſt, Gemüſe, Pilze uſw. zu holen. Ebenſo ſtehen Rezepte hierfür koſtenlos zur Verfügung. Keine Hausfrau ſoll es verſäumen, ſich das neue Ver⸗ fahren anzuſehen, das gleichfalls praktiſch gezeigt wird und den Küchenkräutern auch im gedörrten Zuſtand die friſche, grüne Farbe erhält, ſodaß dieſe im Winter genau wie friſche Küchenkräuter verwendet werden können. Darum Hausfrauen, jeden Montag nachmittag zwiſchen 15 und 17 Uhr zum Beſuch in den koſtenloſen Beratungs⸗ nachmittag in der Schulküche der Seckenheim⸗Schule. Neue Ausſtellung des ſtädt. Schloßmuſeums in Mannheim. Sonntag, den 16. Juli, eröffnet das ſtädtiſche Schloß⸗ muſeum eine neue große Schau„Das deutſche Märchen in Schrift und Bild“. Wie ein Kenner der einſchlägigen Li⸗ teratur hervorhebt, ſprudelt wohl in keinem Lande der Welt der Märchenbronn ſo friſch und rein, kein Volks⸗ ſtamm außer den Deutſchen hat mit gleicher Tiefe und Innigkeit die bunt ſchimmernden Gebilde ſeiner Träume zu geſtalten gewußt. Es iſt wohl das erſte Mal, daß dieſes reizvolle, an unermeßlichen Schätzen nationalen Volkstums überreiche Gebiet in ausſtellungsmäßiger Zuſammenfaſſung des Schrifttums und der künſtleriſchen Geſtaltung er⸗ ſchloſſen wird.„ N ö Die Ausſtellung, die ſämtliche Räume im weſtlichen Teil des Schloßmuſeums füllt, reiht an vereinzelte Märchen⸗ darſtellungen des 16. Jahrhunderts die in Wort und Bild zur Zeit der Romantik in immer breiterem Strom hervor⸗ quellende Märchenkunſt an und führt den Beſchauer an Hand von Märchenbüchern, Illuſtrationen, Schattenbildern, Zeichnungen, Aquarellen, Gemälden und Plaſtiken bis in die Gegenwart. Die überraſchte Reichhaltigkeit dieſer deut⸗ ſchen Märchenſchau war nur möglich durch. das große Ent⸗ gegenkommen zahlreicher Muſeen, Bibliotheken, Privat⸗ ſammlungen, Künſtler und Verleger, die der Direktion wert⸗ volle Leihgaben anvertrauten, darunter viel Stücke, die überhaupt zum erſten Male öffentlich gezeigt worden. Beim Blick in dieſe Märchenwelt gewahrt man Namen wie: Schwind, Steinle, Brentano, Runge, Ramberg, Neu⸗ reuther, Richter, Speckter, Graf Pocei, Thoma Steinhaufen uſw., dazu eine lange Reihe hervorragender neuzeitlicher Künſtler des Zeichenſtiftes, des Pinſels und des Meißels. Es iſt u. a. gelungen, aus Familienbeſitz eine Anzahl Originalmodelle zu dem bekannten Märchenbrunnen von Ignatius Taſchner im Berliner Humboldthain für die Aus⸗ ſtellung zu erhalten. Die Anordnung war bemüht, die Beſucher in echte Märchenſtimmung zu verſetzen und Jung und Alt die tiefen Ewigkeitswerte dieſer Volkspoeſie nahe 0 30 jähriges Jubiläum des Orcheſtervereins Mhm.⸗Seckenheim. Wie bereits an dieſer Stelle darauf hingewieſen wurde, feiert der hieſige Orcheſterverein am 5., 6. und 7. Auguſt ſein 30 jähriges Jubiläum, verbunden mit dem Gründungs⸗ feſt des Muſikvereinsverbandes„Kurpfalz“. Letzterer hat während der kurzen Zeit ſeines Beſtehens— trotz der Not⸗ zeit— einen ungeahnten Aufſchwung genommen und tritt mit dieſer Veranſtaltung zum erſtenmal in muſikaliſcher Hinſicht geſchloſſen an die Oeffentlichkeit. Durch markante Veranſtaltungen wird das Feſt ein machtvolles Gepräge erhalten. Von dieſen ſeien hier u. a. genannt: Freitag abend Toten⸗Ehrung auf dem Friedhof, SamstagFeſtbankett im„Schloß“ unter Mitwirkung hieſiger und auswärtiger Vereine(großer Zapfenſtreich). Sonntag morgens im Schloßſaal Preisſpielkonzert, nachmittags Feſt⸗ zug und anſchließend große Kundgebung für die deutſche Volksmuſik, bei der der Bundespräſident des Bundes Süd⸗ weſtdeutſcher Muſikvereine, Herr Muſikdirektor Adolf Kro⸗ mer⸗Freiburg die Feſtanſprache halten wird. Es ſind ſomit alle Vorausſetzungen gegeben, daß das Verbandsmuſikfeſt, daß erſte in Seckenheims Mauern, ein erhebendes Volksfeſt werden wird. Auch mögen dieſe Tage dazu beitragen, den großen vaterländiſchen Gedanken der Einigkeit zu ſtärken und für alle Mitwirkenden ſowie für die gaſtliche Einwohnerſchaft unſerer Vorſtadt Mannheim⸗ Seckenheim wahre Feſttage werden. Die Feſt⸗ und Verbands⸗ leitung unterſtützt durch die Verwaltung und Behörde, werden alles daran ſetzen, dieſes Feſt zu einem ſelten ſchönen Ereignis zu geſtalten. An die Einwohnerſchaft Seckenheims ergeht heute ſchon der Ruf, die traditionelle Gaſtfreundſchaft auch dem Muſikfeſt entgegenzubringen und durch Beflaggung und Schmücken der Häuſer dem Feſt einen äußerlich würdigen Rahmen zu verleihen. S. * Die Bürgermeiſterwahl in Ladenburg. Dr. Reuther⸗Mannheim einſtimmig gewählt. Nachdem die Amtszeit des ſeitherigen Bürgermeiſters der Stadt Ladenburg am 29. Juli abläuft, hat die Rat⸗ hausfraktion der NSDAP. Dr. Reuther aus Mannheim als einzigen Kandidaten aufgeſtellt. Der Wahlgang erfolgte am Freitag abend 8 Uhr im Bürgerſaal des Rathauſes, wo Dr. Reuther von den 15 Gemeinderäten der NSDAP. und des Zentrums einſtimmig gewählt wurde. Der neue Bürgermeiſter von Ladenburg, deſſen Kan⸗ didatur vom badiſchen Innenminiſterium gutgeheißen wurde, war bekanntlich bis jetzt Kreispropaganda⸗ und Schulungs⸗ leiter in Mannheim; an ſeine Stelle tritt der bisherige Kreisgeſchäftsführer Richard Fiſcher. Bürgermeiſter Hagen, Diplom⸗Verwaltungsbeamter und Volkswirt, war am 29. Juli 1931 vom Innenminiſterium kommiſſariſch auf zwei Jahren eingeſetzt worden, da die ordnungsgemäße Wahl eines Nachfolgers für den im Juni 1931 zurückgetretenen Bürgermeiſter Koch dreimal egeb⸗ nislos verlaufen war. 4* — Die Lebenszähigkeit der Frau. Die Statiſtik zeigt uns, daß die Frauen zu Anrecht als das ſchwache Geſchlecht bezeichnet werden; denn die Sterblichkeit der Männer iſt faſt in allen Altersſtufen größer als die der Frauen. Schon vor der Geburt iſt das Leben der Knaben mehr gefährdet als das der Mädchen: während bei den Lebendgeborenen auf 100 Mädchen 106 Knaben entfallen, entfallen bei den Tot⸗ geburten 100 Mädchen auf 125 Knaben. Im Säuglingsalter verhält ſich die Sterblichkeit der Knaben zu der der Mäd⸗ chen wie 18 zu 15. Außer im erſten Lebensjahr iſt eine beſonders 91 Sterblichkeit der Männer im Alter von 40 bis 70 Jahren zu verzeichnen. Die einzige Altersperiode, bei der die Sterblichkeit der Frauen die der Männer über⸗ wiegt, iſt die von 25 bis 35 Jahren, was auf die Fort⸗ pflanzungstätigkeit der Frau und deren beſondere Gefahren jür Leben und Geſundheit zurückzuführen iſt. Nach der deut⸗ ſchen Sterbetafel ſtellt ſich die mittlere Lebenswartung für das männliche Geſchlecht auf 47.4 Jahre, für das weibliche Geſchlecht aber auf 50.8 Jahre, d. h. ſie iſt bei letzteren um 6.9 Prozent höher. 5 DBS. ⸗Bauſparkaſſe Darmſtadt ſchafft Arbeit für meh⸗ rere Tauſend Bauhandwerker. Der Arbeitsbeſchaffung durch die Reichsregierung arbeitet die Bauſparkaſſe Deutſche Bau⸗ und Siedlungsgemeinſchaft(DBS.) in Darmſtadt vor durch eine erneute Vergebung von 1,5 Mill. RM. zur Erſtellung von 131 Eigenheimen. Dadurch erhalten 3— 4000 Arbeiter für mehrere Monate Beſchäftigung. Die Zahl der durch die DBS. insgeſamt erſtellten Eigenheime ſteigt durch dieſe neue Baugeldausſchüttung auf rund 4000. Der Luſtkrieg gegen die Naupenplage Gegenwärtig ſind die Giftflugzeuge, die„Kammerjäger in der Luft“ wieder eifrig in Tätigkeit, ihre Rettungsarbeit am deutſchen Waldbeſtand zu leiſten. In der großen Oeffent⸗ lichkeit ſind Amfang und Bedeutung dieſes Luftkrieges gegen die verheerende Raupenplage noch nicht genügend bekannt. Die Nachricht, daß die Eiftflieger ſeit 1925 faſt 100 000 Morgen Wald beflogen und gerettet haben, wird allgemeines Erſtaunen erregen. Bisher wiſſen eigentlich nur Chemie und Forſtwirtſchaft und die beteiligten Flugſachverſtändigen von dem eminenten Wert dieſer Raupenvertilgung aus Flug⸗ zeugen. Die Raupen der Nonne, der Forſt⸗ oder Kiefern⸗Eule, des Kiefernſpanners und der Kiefernblattweſpe haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten dem deutſchen Wald ungeheuren Schaden zugefügt. Von Mai bis Ende Juli droht alle Jahre wieder die gleiche Gefahr— aber heute kann man ihr begegnen und ſie bannen oder doch zu⸗ mindeſt begrenzen! Die Schädlingsbekämpfung aus Flug⸗ Fiailmſchau. Im hieſigen Palaſt⸗Theater läuft z. Zt. der Film „Zwei Herzen und ein Schlag“. Schon der Name der in der ganzen Welt gefeierten Künſtlerin Lilian Harvey bürgt dafür, daß dieſe neue Ufa⸗Tonfilm⸗Operette zu den beſten dieſer Art gehören wird. Ein entzückend heiteres Stück Leben ſpielt ſi chvor den bald in gehobene Stimmung ver⸗ ſetzten Beſchauer ab. Liebliche, einſchmeichelnde Muſik, deren Wirkung noch erhöht wird durch die all ihre Arbeiten in Tanzſchritten und Reigenfiguren ausführenden Hotelpagen, die unter der Führung des allbeliebten und was viele nicht wiſſen, verheirateten Oberkellners Viktor großartiges leiſten. Da erſcheint Jenny, ſeine Gattin, die ihm vor Jahresfriſt entwichen iſt, um Künſtlerin zu werden. Sie iſt noch das alte ſüße Kind voller Launen und Verrückt⸗ heiten, und das nun beginnende Spiel mit all ſeiner Ver⸗ wicklungen, ſeinen Tänzen und Liedern, ſeinem Humor und ſeiner jubelnden Freude; das muß man nicht leſen, ſondern ſehen und hören, dann kann man auch miterleben und ſich mitfreuen.— Das intereſſante Beiprogramm, be⸗ ſonders aber die äußerſt wertvolle Wochenſchau, bieten die Gewähr, daß jeder Beſucher zufriedengeſtellt wird. Das Programm des Badiſchen Jugendtages (), Karlsruhe, 13. Juli. Das Programm des Badiſchen Jugendtages wird nunmehr bekanntgegeben. Der Badiſche Jugendtag beginnt am 15. Jult mit der Straßenſammlung, die bis einſchließlich 16. Juli dauert. Gleichzeitig werden Liſtenſammlungen vorgenommen. Am 15. Juli abends werden in den verſchiedenſten Teilen Badens von den Jugendbünden Veranſtaltungen durchgeführt. Am Sonntag, 16. Juli, finden überall gemeinſame Gottesdienſte, ſowie große Umzüge ſtatt. In Karlsruhe wird damit gleich⸗ zeitig die Landestagung der badiſchen Jugendverbände ver⸗ bunden. Bei der großen Nachmittagskundgebung in Karlsruhe übernimmt der Reichsſtatthalter Robert Wagner den Patenbrief der Hitlerjugend und wird eine Rede zur Jugend halten. Außerdem ſpricht der Jugendführer des Landes Baden, Friedhelm Kemper. Kultusminiſter Dr. Wacker hält anläßlich des Ba⸗ diſchen Jugendtages am 19. Juli in Mannheim im Nibelun⸗ genſaal eine große Rede. Der Landesjugendführer ſpricht am 17. Juli in Weinheim, am 18. Juli in Baden⸗Baden, am 19. Juli in Bruchſal, am 20. Juli in Neuſtadt i. Schw., am 21. Juli in Müllheim, am 22. Juli in Kehl, am 23. Juli auf der Geroldsec bei Lahr zur großen Jugend⸗ herbergskundgebung. Wetterbericht Zurzeit befinden wir uns in einem ſchmalen Zwiſchen⸗ och vor dem nächſten ſehr tiefen Ableger der atlantiſchen eeepreſſion. Die Geſamtwetterlage läßt für die nächſte Zeit iioch keine Wiederherſtellung der hochſommerlichen Witterung zrwarten.— Vorherſage bis Sonntag: Beſſerung nicht von her weitere Störungen. Beſtand, von Weſten ——— Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Samstag, 15. Juli, 19.30 Uhr: Der Vogelhändler. Operette von Carl Zeller. Miete G 30. Sonntag, 16. Juli, 11.30 Uhr: Prüfungsauffüh⸗ rung der Opernſchule des Nationaltheaters. Ein⸗ trittspreiſe 0.30 bis 2.00 Mark.— 19.30 Uhr: Der Vogelhändler. Operette von Carl E 30. Sondermiete E 15. Zeller. Miete Montag, 17. Juli, 19.30 Uhr: Der Vogelhändler. Operette von Carl Zeller. Für die Theatergemeinde —— ſ— Deutſche Bühne— Bühnenvolksbund— Abt. 28, 35, 60 bis 69, 73, 77 bis 78, 99 bis 102, 201 bis 331, 401 bis 414, 425 bis 427, 431, 433 bis 434, 451 bis 521, 905 bis 910 und Gruppen B und F. Von geſtern auf heute Speyer.(Irrfahrt eines Autos.— Der ge⸗ ſtörte Kaffeeklatſch.) Die 21jährige Ruth Siegel aus Speyer, die nicht im Beſitze eines Führerſcheins iſt, fuhr mit einem Perſonenkraftwagen ſtadteinwärts und verlor vor dem Poſtplatz die Herrſchaft über den Wagen, ſo daß der Wagen über die Verkehrsinſel in das Schaufenſter des Cafes Ihm fuhr. Beim eberfahren der Verkehrsinſel wurde die 14jährige Roſa Flory aus Speyer derart verletzt, daß ſie ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Kraftwagen fuhr durch das Schaufenſter bis ins Nebenzimmer des Cafes. Ein Kaffeekränzchen von ſieben Damen konnte ſich mit knap⸗ per Not in Sicherheit bringen. Die Fahrerin blieb unverletzt und wurde in Schutzhaft genommen. Der blutige Gautag in Neuſtadt Frankenthal. Das Schwurgericht Frankenthal mußte ſich am Freitag nochmals mit dem Ueberfall von Reichs⸗ bannerleuten auf marſchierende Nationalſozialiſten an⸗ läßlich des Gautages der NSDAP am 10. Juli 1932 be⸗ faſſen. Angeklagt war der 1904 geborene Eiſenflechter Karl Adrian aus Neuſtadt. Ihm wird zur Laſt gelegt, an dem fraglichen Tage aus der Toreinfahrt der Wirtſchaft Mün⸗ zer, dem Verkehrslokal der SPD., mindeſtens einen Schuß aus einem Walzenrevolver abgegeben zu haben, durch den der Dienſtknecht Herrenreuther aus N'etenbejm am Sand in das rechte Auge getroffen wurde. In dieſer Sache war bereits im vergangenen Jahr vom Schwurgericht Franken⸗ thal verhandelt, die damaligen Angeklagten Krämer und Weintz aber freigeſprochen worden. Nach einer Verhand⸗ lung, die den ganzen Tag in Anſpruch nahm, wurde Adrian diesmal zu vier Jahren Gefängnis verur⸗ teilt. Der Haftbefehl bleibt beſtehen. Oggersheim. In der Dürkheimer Straße wollte ein Lieferwagen einen Perſonenkraftwagen, der von dem Wagner⸗ meiſter Friedrich Bauer aus Kaiſerslautern geſteuert wurde, überholen. Im gleichen Augenblick näherte ſich der Gaſt⸗ wirt Ludwig Weber den beiden Fahrzeugen aus entgegen⸗ geſetzter Richtung. Weber, der auf einem unbeleuchteten Fahr⸗ rad fuhr, wurde von dem Auto erfaßt, und in den Straßen⸗ graben geſchleudert. Er fiel hierbei ſo unglücklich, daß der Tod faſt auf der Stelle eintrat. Der Wagenführer erlitt nur an Geſicht und Händen leichtere Verletzungen. ** Frankfurk a. M.(Poſtbeamter ſtürzt ſich aus dem Fenſter.) Ein aufregender Vorfall trug ſich im Poſtamt an der Poſtſtraße zu. Ein aus Oberhauſen im Rheinland ſtammender Poſtbeamter, der den Bahnpoſt⸗ wagen nach Frankfurt begleitet hatte, wurde in den Dienſt⸗ räumen des Poſtamts unter Bewachung geſtellt, da er ver⸗ dächtigt war, unterwegs einen Einſchreibbrief, der Geld enthielt, unterſchlagen zu haben. Der Beſchuldigte benutzte einen unbewachten Augenblick, um zum Fenſter zu ſprin⸗ gen und ſich vom dritten Stock in den Hof des Poſtamts zu ſtürzen. Dort blieb er tot liegen. 3 Die Geſamtleiſtung des Zeppelins. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ hat bis heute 320 Fahrten ausgeführt. Bei dieſen Fahrten, die zuſammengerechnet 6000 Fahrſtun⸗ den ausmachen, wurden 8200 Paſſagiere, 16 000 Kilo Poſt und 37 000 Kilo Fracht befördert. Das Luftſchiff hat eine Strecke von über 600 000 Kilometer zurückgelegt. a Beim Kleemähen erſtickt. Der Landwirt und Kauf⸗ mann Joſef Fahmüller in Pfeffenhauſen war auf ſeinem Acker mit Kleemähen beſchäftigt. Dabei fiel Fahmüller, der kriegsbeſchädigt iſt, infolge der großen Hitze in Ohn⸗ macht und ſtürzte nach vorwärts zu Boden. Da nur ſein Hund bei ihm war, konnte ihm niemand helfen, und der Unglückliche fand den Erſtickungstod. 5 a In den Karpathen abgeſtürzt. Zwei polniſche Touri⸗ ſten, die die Martha⸗Spitze(2433 Meter) oberhalb des. Popper⸗Sees über die Nordoſtwand vom Entental beſteigen wollten, ſind abgeſtürzt. Einer der Touriſten wurde bereits tot aufgefunden. Der zweite iſt wahrſcheinlich in eine Schlucht geſtürzt. Schiffsunglück auf der Wolga 70 Todesopfer. Moskau, 14. Juli. Auf der Wolga kenkerte in der Nähe bon Jaroslaw eine Barkaſſe mit 250 Ausflüglern und ver⸗ ſank. Die Mehrzahl der Paſſagiere wurde gerettet, doch ſind auch zahlreiche Todesopfer zu verzeichnen. Bisher wurden bereits 70 Todesopfer geborgen. Als Urſache der Kataſtrophe wird Ueberlaſtung des Schiffes angenommen. Die Staatsanwaltſchaft der Sowjet⸗ union hat eine ſofortige Unterſuchung angeordnet. Die für die Ueberlaſtung des Schiffes verantwortlichen Stellen ſol⸗ len unverzüglich dem Gericht übergeben werden. Die Mit⸗ 1 5 des oberſten Gerichtes haben ſich nach Jaroslaw be⸗ geben. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. 6. Sonntag nach Pfingſten. Samstag: 2— 4, 5— 7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 7.15 Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion der Jungfrauen. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt.— 1.30 Uhr Veſper. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. 5. Sonntag nach Trinitatis, den 16. Juli 1933. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Wiederkehr. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Wiederkehr. 1 Uhr Chriſtenlehre f. d. männl. Jugend. Vikar Wiederkehr. Evang. Jugendbünde. Dienstag abend 8.15 Uhr: Mädchenbund. Mittwoch abend 8.15 Uhr: Jugendbund„Beowulf“. Donnerstag und Freitag nachmittag: Jungſchar. Amtliche Veröffentlichungen der Stadt Mannheim. Handels⸗ und Gewerbeſchuldgeld. Das 1. Drittel des Handels⸗ und Gewerbe⸗ ſchulgeldes für das Schuljahr 1933/34 und der Betriebsbeitrag für den Werkſtättenunterricht im Sommerhalbjahr 1933 iſt fällig. Wir er⸗ ſuchen um Zahlung bis ſpäteſtens 22. Juli 1933. Wer bis zu dieſem Zeitpunkt nicht zahlt, hat die geſetzlichen Verzugszinſen zu entrichten und die mit hohen Koſten ver⸗ bundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung eines jeden einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits behändigten Forderungszettel zu leiſten. Kaſſenſtund ent: bei der Stadtkaſſe Samstags von 8—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8— 12.30 und von 14.3016 Uhr, bei den Gemeindeſekretariaten der Vor⸗ Orte nach den in den Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen. 5 Stadtkaſſe. Hllgemeine DrisRranfenfaſſoe Mannheim⸗Seckenheim. Die für heute Abend 8 Ahr im „Reichs adler“ angeſetzte Kaſſen⸗Ausſchußſitzung findet nicht ſtatt. ö Verſammlungs⸗Kalender. Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Sängerbund 1865. Heute abend punkt 9 Uhr Probe. Anſchließend eine wichtige Beſpre⸗ chung, weshalb reſtloſes Erſcheinen aller Sänger unbedingte Pflicht iſt. Tbd.„Jahn“. Unſer Verein beteiligt ſich ge⸗ ſchloſſen an der heutigen Kundgebung der Deutſchen Arbeitsfront in Mannheim. Treff⸗ punkt der Mitglieder um 3 Uhr am„Kaiſer⸗ hof“. ö 5 Jugendbünde. Ausflug morgen Sonntag nach Heidelberg. Abfahrt 1.24 Uhr ab Friedrichs⸗ feld. 12.30 Uhr Treffpunkt Ecke Meßkircher⸗ und Zähringerſtraße. Ausflug nur bei gutem Wetter. Turnverein 98, Mannh.⸗Seckenheim Der Verei ntrifft ſich heute nachmittag um 3 Uhr an der Turnhalle zum Abmarſch nach Mannheim. Reſtl. Erſcheinen iſt Pflicht. Nachzügler finden ſich im Vereinslokal des Tv. 1846 ein. Der Vorſtand. f Handball⸗ Abteilung. Morgen Sonntag finden in Weinheim gegen Tv. 1862 folgende Freundſchaftsſpiele ſtatt: 2 Uhr Tv. 98 Igd.— Tv. 1862 Weinheim Igd. 3 Uhr Tv. 1898 II— Tv. 1862 Weinheim II 4 Uhr Tv. 1898 1— Tv. 1862 Weinheim J. Abfahrt 12.45 Uhr per Auto an der Turn⸗ halle. Fahrpreis 60 Pfg. Der Spielwaa t. . Freiwillige Feuerwehr, Mannheim-Seckenheim. Unsern Mitgliedern zur Kenntnis, daß unser Gründungsmitglied und Obmann Friedrich Barth gestorben ist. Die Beerdigung findet am Montag Nachmittag ½3 Uhr im Friedhof Mannheim statt. Treffpunkt um /½2 Uhr am Eingang des Fried- hofes Mannheim. Todes-Anzeige. HUBEHET ESCHERT MARIE ESCHERT geb. Fre VERMAHLTE Mannheim- Secenheim, juli 1033. Junger inlann, der im Mähen ge⸗ wandt iſt, über die Ernte geſucht.. Freiburgerſtr. 21. Einladung. Hausfrauen Der ein hundeſnort, hm.⸗s3octenßeim. Heute Abend ½9 Ahr im„Neichsadler“ 75 Versammlung 5 A betr. Gleichſchaltung 8 Der 7 Der Vorſtand. Fußball⸗Vereinigung 1898 Mannheim ⸗Seckenheim/ E. V. Heute mittag beteiligt ſich der Verein pflicht⸗ gemäß an der in Mannheim ſtattfindenden Kundgebung dor doulſchen Arbeitsſronl deren Führer Herr Dr. Ley im Anſchluß daran ſprechen wird. Treffpunkt um halb 3 Uhr im Lokal„Zum Stern“. Abfahrt mit dem Rad. Einſtellmög⸗ lichkeit bei Karl Pfiſterer O 6, 2.—————— Nachzügler oder die, welche direkt von den 22 freundlichst einzuladen. Hathol. Schwesternverein Manuheim-Seckenheim ö beehrt sich, die Einwohnerschaft von I Seckenheim und Umgebung zu einem Nam e 16. und Montag, 17. Juli ii jeweils von 3 12 Uhr, in den Räumen ii 1 des Kindergartens, Oberkircherstrade 7, J 5 Die Vorstandschaft. Montag Nachmittag von 3—5 Uhr Lostenlose Beratung und praktische Vorführung über Kochen, Braten, Backen, Dolſs-Sommerlelll(I eee durch die Beratungsstelle der Städt. Wesser-, Gas- und Elektrizitätswerke in der Schulküche der Seckenheim-Schule Keine flausfrau versaume die Gelegenheit. Geſchäften kommen, ſchließen ſich bis 4 Uhr dem Verein dort an. Beteiligung iſt Ehrenpflicht. Der Vorſtand. Morgen früh um halb 8 Uhr Training aller Seniorenſpieler unter Einſchluß der Re⸗ ſervemannſchaft unter Leitung des Trainers. Kathol. Schweſternverein. Die Kuchen und Lebensmittel für das Sommerfeſt ſind am Sonntag um 12 uhr in„St. Agnes“ abzugeben. Die Rechnungen ſind am Dienstag bei Herrn L. Kurz abzugeben. Empfehle r Brillen undd Klemmer in jeder Ausführung. Sommer- Schutzbrillen von 40 J an. Barometer. Zimmerthermometer Badethermometer, Fieberthermometer Der Sportausſchuß. „Zum Deutſchen Hof“. Morgen Sonntag Abend ab 7 Ahr Tanz. Gtrohſeiler und ſchöne neue Kartoffeln zu verkaufen. Rheinfelderſtr. 3 Gebrauchter Eisſchrank zu verkaufen. Zähringerſtr. 42. „Eigene Werkstätte für Uhren, Brillen, Schmuck etc. Otto Pöffler, Uhrmacher und Optiker Kloppenheimerstraße 2. „ 5 Kunzelmann N N tur Erntezeit! 7 Zirka 300 Zentner dee ee nett. Pferdeniſt ger ae. f Velten un fear Konzer. ee i nenten f Voll Jüchen Jeder Art. Es ladet freundlichst ein R. Oswald, Heidelberg Schröderſtr. 49. Albert Maas. ſtets vorrätig Reckarbote⸗Oruckerei Joh. Nheinschmidit Sackhandlung und Sackreparatur-Werksatt.