2 — . 2 ihm geholfen ſei. bekanntlich hinreichend kerſ Arbeiterverbänden bände entbehren jeder Grundlage. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg. Reklamen 60 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Für Platz⸗Vorſchriften wird keine Garantie übernommen. Dages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. BO Annahmeſchluß für Inſerate und Rotizen vormittags 9 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Aluſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitigh. „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Schriftleitung, Druck u. Verlag: G. Härdle, Zähringerſtr. 68. Fernſprecher Ro. 47916. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 33. Jahrgang Die Konſumgenoſſenſchaſten Keine Eingriffe! Der Inkereſſenausgleich mit dem Mitlelſtand. 5 Der Reichswirtſchaftsminiſter 1 im Einverſtändnis mit dem Reichskanzler in einem Kundſchreiben an die Lan⸗ desregierungen vom 17. Juni dieſes Jahres darauf hin. daß es ausſchließlich Aufgabe der Reichsregierung ſei, alle grundſätzlichen Entſcheidungen in den Fragen des Konſum; genoſſenſchaftsweſens zu kreffen. 2 Bei der Behandlung der ſchwebenden Fragen ſeien ins⸗ beſondere folgende Geſichtspunkte von Belang! Die Konſümgenoſſenſchaften verwalten heute noch rund 250 Millionen Spargelder und etwa 160 Millionen Ge⸗ ſchäftsguthaben und Reſerven, das heißt rund 400 Millio- nen Spargelder und Einlagen. Hiebei ſeien die bedeutenden von den konſumgenoſſenſchaflichen Warenzentralen verwal⸗ teten Werte in Höhe von rund 180 Millionen Mark noch nicht berückſichtigt. In den 1200 Genoſſenſchaften ſeien et⸗ wa 3,7 Millionen Volksgenoſſen organiſiert, womit unter Berückſichtigung der Familienangehbrigen etwa 12—15 Millionen deutſcher Verbraucher an den Konſumgenoſſen⸗ ſchaften finanziell und wirtſchaftlich intereſſiert ſeien. Bei Fortdauer der Beunruhigung der Konſumgenoſ⸗ ſenſchaftsmitglieder und enkſprechenden Angſlabhebun⸗ gen würden dieſe überwiegend von den ärmſten Volks- genoſſen ſtkammenden Gelder gefährdet werden. Vom politiſchen Standpunkt aus betrachtet, ſei nicht zu beſtreiten, daß die Konſumgenoſſenſchaften in den verfloſ⸗ ſenen Jahrzehnten ganz überwiegend marxiſtiſch orientiert geweſen ſeien. Dieſer Zustand iſt jedoch durch die Einglie⸗ derung der Konſumgenoſſenſchaften in die deutſche Arbeits⸗ front beſeitigt ſo daß der Mitgliedſchaft bei einer Konſum⸗ genoſſenſchaft oder dem Fortbeſtand der Konſumgenoſſen⸗ ſchaften politiſche Bedenken nicht mehr entgegenſtehen. Was den erforderlichen Ausgleich der Inkereſſen zwi⸗ ſchen den Konſumgenoſſenſchaften und dem gewerblichen Mitkelſtand betreffe, ſo werde die hierfür allein verank⸗ workliche Reichsregierung dafür Sorge kragen, daß zum gegebenen Jeitpunkt die erforderlichen wirlſchaftspolikiſchen aßnahmen getroffen werden. 5 Die Landesregierungen, die Treuhänder der Wirtſchaft und Arbeit ſowie die Spitzenverbände werden demgemä gebeten, alle zuſtändigen Stellen entſprechend zu unterrich⸗ ten und alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen, daß 1 eigenmächtige Eingriffe oder Anordnungen unter⸗ eiben. Abbau der Wirtſchaſtskommiſſariate Das Reichswirtſchaftsminiſterium teilt mit: Nachdem auf Anordnung des Herrn Reichskanzlers Kommiſſare auf dem Gebiete der Wirtſchaft nicht mehr tätig ſein ſollen, hat der Reichswirtſchaftsminiſter die Ernennungen der in den Bezirken der Landesarbeitsämter ernannten Bezirksleiter der deutſchen Wirtſchaft zurückgenommen. Dieſe Ernen⸗ nungen waren in dem Aufruf des Reichskommiſſars für die Wirtſchaft und des Führers der Deutſchen Arbeitsfront vom 16. Mai 1933 bekanntgegeben worden. Mit der Rücknahme dieſer Ernennungen erlöſchen ſämk⸗ liche von den Bezirksleitern der deulſchen Wirkſchaft erteil⸗ ten Untervollmachten und Aufträge. „Die Anorganiſierten“ Ein Dementi. Berlin, 19. Juli. Vom Propaganda⸗Amt des Geſamtverbandes der deut⸗ ſchen Arbeiter wird mitgeteilt: Das Nachrichten⸗Büro des BD. veröffentlichte Mitleilungen über den Anſchluß von bisher Unorganiſierten an die Deutſche Arbeitsfront. Hier⸗ bei wurde erklärt, daß die Weſteflungen aus„führenden Kreiſen der Arbeitsfront“ herſtammen. Das trifft nicht zu. r 0 Nicht mehr„von Pontius zu Pilatus“ Wie die Preſſeſtelle des Geſamtverbandes der deutſchen Arbeiter mitkeilt, beſchäftigt ſich ene Abordnung des Füh⸗ „endes Geſamtverbandes der deutſchen Arbeiter und der 9 des 1 de Staatsrates Walter Schuhmann, Mitgli dern mit der Abfertigung von auskunftsheiſchenden 9 05 eon in den Geſchäftsſtellen der Arbeiterverbände ſcht er NSBo. Niemand ſolle, ſo heißt es darin, die Ge⸗ ſchäftsſtellen anders verlaſſen als in dem Bewußtſein, daß Auf keinen Fall darf es vorkommen, wie 4 einſt bei gewiſſen früheren Behörden, daß hilfeſuchende Ka⸗ meraden„von Pontius zu Pilatus“ geſchi 3 a 5 geſchickt werden, ohne Ai 5 Recht werde. Es ſollen überall Stellen für sfunft und Verkehr vorhanden ſein, die den Hilfeſuchen⸗ den ſofort an die richtige Abteilung leiten f f Die Frage des n ine an die 8 00 f geklärt durch die Verfügung des ührers der Arbeitsfront, Dr. Ley, 20 Angeſtellte, die je- ru Paragraph 1 Abſatz 1 und 2 des Angeſtenenverſche⸗ von gsgeſetzes angeſtelltenverſicherungspflichlig ſind, zugleich von der Angeſtelltenſäule umfaßt werden. Für die Arbei⸗ äule, nämlich den Geſamtverband der deulſchen Arbei. * et- keifft eine Pflicht zum Beitritt nicht zu. kctein Zusammenhang zwiſchen der Zugehörigkeit zu den n und dem Erwerb des Staatsbür⸗ lie vrechtes beſteht aber nicht. Auch die übrigen Mittei⸗ ungen über eine angebliche Werbeaklion der Arbeiterver⸗ . 1 Donnerstag, den 20. Juli 1938 Wo ein Wille, da iſt ein Weg Geldlotterie zur Arbeitsbeſchaffung. 5 Berlin, 19. Juli. Mit einem ungeheuren Schwung hat der Führer der nationalen Erhebung den Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit begonnen. Tat auf Tat folgte. Wie groß das bisher Ge⸗ leiſtete iſt, das beweiſen die ſenſationellen Berichte von der Genfer Arbeitskonferenz. Kein Volk der Welt hat eine Re⸗ Aeris die bis jetzt auch nur ähnliche Erfolge verzeichnen ann. a g Anſerem Führer war klar, daß die Gelder zur Arbeits⸗ beſchaffung nicht aus ſteuerlichen Belaſtungen geſchaffen werden können. Neue Wege mußten beſchrilten werden. Der Opferwille des Einzelnen und das Fühlen und Denken als Volksgemeinſchaft ſollen dem Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramm der nakionalen Regierung das wichligſte Funda⸗ menk ſein. Keiner darf ſich ausſchließen. Die NS DA p. i fan im Rahmen deſſen eine Geldlokterie zur Arbeitsbeſchaf⸗ Wirtſchaft ſich ſelbſt k ſie auch einen noch nie dageweſenen Plan. Riſt der Höchſtgewinn uu ein Doppellos, 100 000 Mark ung aufgelegt, die mithelfen ſoll, Volksgenoſſen, die ſeit Jahren vergeblich nach Arbeit ſuchen und denen das Work Arbeitslohn bereits fremd geworden war, wieder in den Rhythmus der Arbeit einzuſchalten und ſie zu Lohnempfän⸗ dern ſtalt Anterſtützungsberechligten zu machen. Jeder Na⸗ kionalgeſinnte muß durch Kauf von Loſen die Arbeiksbe⸗ ſchaffungslokterie mit beſten Kräften fördern. Von dem ideellen Zweck der Lotterie abgeſehen bietet 200 000 Mark auf ein Einzellos; faſt 300 000 Gewinne— 1,5 Millionen Mark— werden ausgeloſt. Jeder Losbeſitzer darf das ſtolze Bewußtſein haben, auch ſein Scherflein beigetragen und mitgeholfen zu haben, das Schreckgeſpenſt der Arbeitsloſig⸗ keit aus unſerem Vaterlande zu bannen. 8 Neue Arbeitsplätze durch Feierſchichten a Eſſen, 20. Juli. „Zwiſchen Vertretern des Rheiniſch⸗weſtfäliſchen Stein⸗ zehtenbergbaues und den Beauftragten des Treuhänders der Feierſchichten feſtgelegt worden: „Der Bergbauverein wird auf die Jechen einwirken, daß ſie, ſoweik die kechniſchen und wirtſchafklichen Möglich — keilen dazu vorliegen, die Belegſchaften ſoweit vermehren, daß ſich für die einzelne Jeche im Durchſchnitt des Jahres monatlich elwa 20 Arbeiksſchichten für den einzelnen Mann ergeben. Soweit Mehreinſtellungen erfolgen. kann die Zeche auch wieder Entlaſſungen vornehmen, wenn die Abſatzlage die Weiferbeſchäftigung der vergrößerken Belegſchaft durchgeführte Maßnahme darf nicht zu feitens der Belegſchaft führen. Der Führergedanke in der Induſtrie Der Reichswirtſchaftsminiſter beim Empfang bayeriſcher N Induſtrieller. München, 20. Juli. Miniſterpräſident Siebert empfing den Führer der Landesgruppe Bayern des Reichsſtandes der Deutſchen In⸗ duſtrie, Geh. Landesbaurat E. B hringer, der dem Miniſterpräſidenten den Fü rerbeirat und die Führer der 20 Ortsgruppen rechts des Rheins ſowie den Führer des Verbandes Pfälziſcher Induſtrieller, Oehlert, und deſſen Führerbeirat vorſtellte. Geheimrat Böhringer erklärte, die bayeriſche In⸗ duſtrie begrüße die bisherigen Maßnahmen zur Erleichte⸗ rung ihrer Arbeiten ſowie die energiſche Inangriffnahme eines feen Arbeitsbeſchaffungsprogramms. Das Ziel müſſe ſein, unter der ſtarken Autorität des Staates die Wirtſchaft vor allen Störungen zu bewahren. Um neue Ar⸗ beitsmöglichkeiten in der Wirtſchaft erſchließen zu können, müßten die Kreditkanäle weitherziger geöffnet wer⸗ den als dies bisher der Fall geweſen ſei. Miniſterpräſident Siebert dankte bayeriſchen Induſtrie für ſein freudiges Bekenntnis zur Mitarbeit und begrüßte den inzwiſchen erſchienenen Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt. Nachdem die politiſchen Parteien zerſchlagen ſeien und in konfeſſioneller und in kirchlicher Hinſicht Frieden geſchaffen ſei, führte der Mini⸗ ſterpräſident aus, könnten ſtarke Kräfte auch für den Neu⸗ aufbau der Wirtſchaft freigemacht werden. Er hoffe, in nicht zu ferner Zeit in der Kreditfrage günſtige Ausſichten eröff⸗ nen zu können, wie er ja auch beſtrebt ſei, den Weltver⸗ kehr in Bayern im Intereſſe der Wirtſchaft ſtärker zu kon⸗ zentrieren. N Der Keichswirtſchaftsminiſter ſtellte mit Befriedigung 155 daß man heute endlich frei ſei von allen Hemmungen früherer Zeiten und daß deswe⸗ gen die Möglichkeit beſtehe, mehr als Halbheiten zu lei⸗ ſten. Sein Optimismus gründe ſich vor allem dar⸗ auf, daß wir unter der Führung des Kanzlers eine ge⸗ rade Linie gehen könnten. Dabei ſei die Mitarbeit aller notwendig. a 5 ö 185 Am Ende ſeiner Ausführungen richtete er an die ver⸗ ſammelten baueriſchen Wirtſchafksführer den Appell, dem Führergedanken Rechnung zu tragen und in ihren eigenen Bekrieben die Leute zu fördern, die in der heutigen Zeit geeignet ſeien, das Beſtmögliche zu leiſten. Je mehr die helfe, deſto weniger müßfe der Staat ihr Eigenleben beſchränken. 1 0 ——ͤ—ͤ— nicht zuläßk. Dieſe lediglich zur Entlaſtung des Arbeiksmarktes Lohnforderungen Dr. dem Führer der ſen. Nr. 166 Deutſcher Evangeliſcher Chriſ!! Das Wählen hat im Führerſtaat des Dritten Reiches ſeinen Sinn verloren. Wenn Dich dennoch der Führer 20 zur Kirchenwahl aufruft, ſo verlangt er von Dir eine innere Entſcheidung. a Du haſt zwei Wege vor Dir. Du kannſt auch weiterhin Evangelium und Volkstum ohne Juſammenhang neben und gegeneinander ſtehen laſ⸗ Du wirſt dieſen ſelbſtmörderiſchen Weg aber nicht wählen. 5 Du wirſt der großen Frage Goftes an Dich die Antwork geben, welche die Einheit von Evangelium und Volkstum auf alle Zeiten beſiegelt. Der Verſuch, den Parkeihader auf⸗ leben zu laſſen, iſt ein Verbrechen vor der Geſchichte. Du wirſt dieſen Verſuch rückſichkslos niederſchlagen. Steh auf, Du Volk der Reformakion! Achte Unkerſchiede, die ſein mögen, gering. Sprich ein gewaltiges Ja und Leit für den Ruhrbergbau iſt nachſtehende Regelung der — —— e; bekenne: Ich will ein einiges deutſches und evangeliſches Volk ſein! Deuiſcher Evangeliſcher Chriſt! Am Sonntag, den 23. Juli 1933 ſollſt Du die Männer Deines Vertrauens zur Führung Deiner Kirche wählen. Der Führer ſelbſt hat Dich zur Wahl aufgerufen! Er er⸗ wartet von Dir, daß Du Deine Stimme abgibſt! Anſpruch auf Deine Stimme haben nur Volksgenoſſen, die ſich vor⸗ behaltlos zum dritten Reich bekennen. Beachte folgendes zur Wahl! Wer darf wählen? Wählen können alle männlichen und weiblichen Gemein⸗ demitglieder, die am Wahltage das 24. Lebensjahr vollen⸗ det haben und in den kirchlichen Wählerliſten ihrer Ge⸗ meinde eingetragen ſind. Wer nicht in der Kirchenwählerliſte eingetragen iſt, muß dies ſchriftlich bis zum 20. Juli nachmittags 3 Uhr bean⸗ tragen. Jedes Pfarramt gibt koſtenlos entſprechende Vor⸗ drucke aus. N Wer ſich nicht bis zum vorgeſchriebenen Termin hat ein⸗ tragen laſſen, kann nicht wählen. Wann wird gewählt? Gewählt wird am Sonntag, den 23. Juli im Anſchluß an den Hauptgottesdienſt bis nachmittags 6 Uhr. Die ge⸗ nauen Wahltermine und den Wahlort gibt jede Kirchenge⸗ meinde durch Anſchlag bekannt. Wie kann der Urlauber wählen?. Vorübergehend Abweſende können ihre Stimmen durch ein wahlberechtigtes Mitglied ihrer Kirchengemeinde abge⸗ ben laſſen, welchem ſie die Vollmacht erteilen müſſen. Die Vollmacht muß von einer amtlichen Stelle, auch Pfarrer, beglaubigt ſein. Die Beglaubigung erfolgt koſtenlos. CC ³¹W.bAA Ä Keine„Verräter“ im Saargebiet Man darf ſie nicht beim richkigen Namen nennen. Die Regierungskommiſſion des Saargebiets teilt Fol⸗ gendes mit: Das Saargebiet iſt ein Abſtimmungsgebiet. Die Be⸗ völkerung des Saargebietes iſt berufen, durch Abſtimmung ihren Willen über drei durch den Friedensvertrag näher bezeichnete 25 5 zu äußern. Die Abſtimmung hat frei, ohne jeden Zwang, zu erfolgen, woraus ſich ergibt, daß je⸗ dermann das Recht hat, für ſeine Ueberzeugung einzutre⸗ ten und für ſie zu werben. Es iſt ſomit ſelbſtverſtändlich, daß jede politiſche Betätigung im Saargebiet, welche ſich im Rahmen der Geſetze mit der einen oder anderen der durch den Friedensvertrag vorgeſehenen Löſungen befaßt, gleichmäßig geſtattet iſt und unter dem Schutze der Staats⸗ gewalt ſteht. läſſigen Kampfmitteln gegriffen werden, wie z. B. Ver⸗ rufs⸗ und Aechtungserklärungen, Ehrverletzungen und vor allem Drohungen. Es iſt unſtalthaft, daß jemand z. B. als Verräter ge⸗ brandmarkt wird, ö weil er im Hinblick auf die Volksabſtimmung die eine oder andere politiſche Auffaſſung vertritt. Die Regierungskommiſſion als Vertreterin des Völker⸗ bundes greift weder zugunſten der einen noch der anderen Partei in den politiſchen Kampf ein. Ebenſo müſſen die Richter und ſonſtigen mittelbaren und unmittelbaren Sante e im Dienſte dieſelbe Neutralität gewiſſenhaft eachten. Die Regierungskommiſſion iſt ſomit verpflichtet, dann einzugreifen. wenn die durch den Friedensvertrag gewähr⸗ leiſteten Rechte hedroht erſcheinen, und ſie iſt auch entſchloſ⸗ fee in dieſer Hinſicht alle erforderlichen Maßnahmen zu kreffen.“ Ob man Leute, die gegen die Rückkehr des Saargebiets zum deutſchen Vaterland werben, bei dem Namen, den ſie verdienen, nennen darf oder nicht— ſie trifft doch die Ver⸗ 0 1 1 175 deen dee daß man das Wort„Verräter“ ausſpricht— dieſes Judaszei ihr Leben lang. 9 We Kirchenwahlen im Gaargebiet verboten Die Regierungskommiſſion hat die auch im Saargebi für den 23. Juli in Ausſicht egen kirchlichen Rteu⸗ wahlen verboten mit der Begründung, daß das Reichsge⸗ ſetz vom 14. Juli über die Verfaſſung der deutſchen evange⸗ liſchen Kirche, auf Grund deſſen die Neuwahlen ausgeſchrie⸗ ben ſind, im Saargebiet ke ine Gültigkefk' hat. Die kirchlichen Neuwahlen können e daher bis zur geſetzlichen Regelung dieſer Frage im Saargebiet nicht ſtattfinden. 5 Es darf daher in dieſer Hinſidt nicht zu un. * Geheimvertrag gegen Deutschland Polen Arm in Arm mit Sowjetrußland. 5 Berlin, 20. Juli. Aus Wien wird der„Germania“, dem Blatt von Pa⸗ pens, geſchrieben: In dem Kampf den die Diktatoren Europas um die künftige Geſtaltung des Abendlandes führen, entfaltet die franzöſiſche Diplomatie eine fieberhafte Tätigkeit. Ihr Hauptbeſtreben geht derzeit dahin, das nationalſoziali⸗ ſtiſche Deutſchland unbedingt zu iſolieren. 5 Einen überaus bedeutſamen Abſchnitt in dieſem Rin⸗ gen ſtellt ein Geheimvertrag zwiſchen Polen und Sowjet⸗ rußland dar. Mit ihm wird bezweckt, den Viermächtepakt zu paralyſieren ünd die Verſtändigung, die ſich zwiſchen Deutſchland und Polen angebahnt hat, zu ſtören. Der pol⸗ niſche Außenminiſter Beck, einer der mächkigſten Män⸗ ner des Landes, ſteht bei dieſen Beſtrebungen bedingungs⸗ los auf Seiten Frankreichs. f Der ruſſiſche Korreſpondent der„Germania“ bringt über den Geheimvertrag, deſſen Abſchluß vom ſtellvertreten⸗ den Außenkommiſſar beſtätigt wurde, folgende Einzelheiten: Die Moskauer und Warſchauer Regierungen werden durch den Vertrag zu gemeinſamen Aktionen für den Fall verpflichtet, daß im Rahmen des Viererpaktes Entſcheidun⸗ gen zuſtandekommen, die die Intereſſen der beiden Ver⸗ tragspartner verletzen könnten. In einem Spezialprotokoll ſind die Richtlinien feſtgelegt, nach denen ein ge⸗ meinſamer Kampf Polens und Sowjetrußlands ge⸗ gen„imperialiſtiſch⸗chauviniſtiſche Tendenzen des Deut⸗ ſchen Reiches“ geführt werden ſoll. Nach den Erklärun⸗ gen Kreſtinſkis im Politbüro ſoll„Nazideutſchland“ in erſter Linie wirtſchaftlich bekämpft werden. Im Jalle eines bewaffneten Konfliktes zwiſchen Polen und dem Deutſchen Reich würde Sowjetrußland nicht nur neukral bleiben, ſondern Polen indirekt unkerſtützen, und zwar vor allem dadurch, daß ihm die Kriegsinduſtrie der Sowjetunion zur Verfügung geſtellt und die Komintern an⸗ gewieſen würde, im Sinne der Desorganiſation des deuk⸗ ſchen Hinterlandes kälig zu ſein. Wi * Immer wieder Frankreich Nach Henderſons Berliner Beſuch. 55 Berlin, 19. Juli. Die Berliner Beſprechungen Henderſons haben wieder einmal die Frage einer perſönlichen Unterredung zwiſchen Reichskanzler Hitler und dem franzöſiſchen Miniſterprä⸗ ſidenten Daladier laut werden laſſen. Ferner hieß es, daß Henderſon dem Kanzler in München einen Beſuch abſtatten werde. Das halbamtliche Kommentar führt die Gerüchte über eine Zuſammenkunft Hitler— Daladier auf das richtige Maß zurück. henderſons Anregung, ſo heißt es, für eine direkle deulſch-franzöſiſche Ausſprache iſt ein freundſchafklicher Rat, den er nicht als Präſident der Abrüſtungs konferenz, ſon⸗ dern vom Standpunkt der allgemeinen politiſchen Lage in Europa ausgeſprochen hat, weil er offenbar darin die ein⸗ zige Möglichkeit ſieht, den hartnäckigen franzöſiſchen Wider⸗ ſtand gegen jede Abrüſtung zu überwinden. 8 Das amtliche deutſche Kommunique und die Erklärun⸗ gen Henderſons vor der Preſſe laſſen die Schwierig⸗ keiten erkennen, die nach wie vor für die Fortführung der Arbeitskonferenz beſtehen. Henderſon hat ſeit 18 Mona⸗ ten in Genf die Aufgabe, inmitten endloſer Komplikationen und Verzögerungen einen gewiſſen maßvollen Optimismus aufrechtzuerhalten, ohne den überhaupt nichts mehr von der Konferenz erhofft werden könnte. Tatſächlich enthalten die Erklärungen Henderſons aber das Eingeſtändnis, daß er ſeine Miſſion, eine gemeinſame Grundlage für die weitere Arbeit der Abrüſtungskonferenz zu finden, nicht habe er⸗ füllen können, ö weil auf franzöſiſcher Seile„Zweifel, Befürchtungen und Mißtrauen“ beſtehen, die erſt aus dem Wege ge⸗ räumt werden müſſen. Die maßgebende franzöfiſche Preſſe liefert täglich neue Be⸗ lege für die unverändert negative Einſtellung Frankreichs zu den von Deutſchland und den anderen Mächten unter⸗ ſtützten Bemühungen Henderſons, die Konferenz wieder ar⸗ beitsfähig zu machen.. 5 ECCCCCCCTTTTTCTCTCTCTCTCTCT—T—T—T—T—T—T—T————————————————————————— Cbilh Hetlings ſelliame Ehe Roman von Maria Oberlin. 26) „Aber Edith!“ 2 „Heute muß ich ausreden, heute will ich reden! bin ich in deinem Hauſe? Eine Puppe, ein Nichts. bin ich in deinem Leben? Eine unbequeme Laſt, die du ſo ſchnell wie möglich loswerden möchteſt. Ich hätte dir mehr Ritterlichkeit zugetraut; fühlſt du nicht, daß man ſchon zu tuſcheln beginnt über uns? Wenn uns meine Schuld auch in eine merkwürdige Lage brachte... ich hielt dich für groß⸗ mütiger und dachte, du würdeſt verzeihen...“ a Erregt brach ſie ab. Eine Totenbläſſe überzog ihr Ge⸗ ſicht. Sie verſuchte, ſich zu faſſen. „Wenn du willſt, daß ich wieder gehe... wieder wie damals nach St. Moritz, wieder wie damals nach Dresden, wo du es in vier Monaten nicht für nötig hielteſt, mich ein⸗ mal zu beſuchen.. ſo ſage es offen! Du vermiſſeſt ja nichts! Und ich werde gehen..“ f In Ralf Hartmanns hellen Augen erſchien ein ſeltſames Leuchten. „Edith! Ich...“ f Ein Klopfen unterbrach ihn. Betti kam mit einer Larte. „Herr Santen läßt die gnädige Frau bitten! Es ſei ſehr dringend!“„„ 5 Santen! Ein finſterer Schein glitt über Ralf Hartmanns Geſicht. Das Leuchten erſtarb. Edith ſah ihn an.. 5 „Laß deinen.. Vetter nicht warten! Eine ſcharfe, „Vetter“. 2 Bis ins Mark getroffen, wandte ſich Edith dem Mann zu. Ein Zug von ſtolzer Verachtung und eiſiger Kälte, wie man ihn nur an der Edith von früher gekannt hatte, lag auf ihrem Geſicht. l Ohne ſich umzuwenden, ſchritt ſie an dem Mann vorbei. Eine Tür fiel ins Schloß. Was Was ironiſche Betonung lag auf dem Wort Politiſches Allerlei Heute Anterredung Hitler⸗Henderſon Berlin, 20. Juli. Der Vorſitzende der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, wird ſich heute von Prag nach München begeben, um mit Reichskanzler Adolf Hitler zuſammenzukreffen. Reichsaußen⸗ . von Neurath iſt zu dieſer Ausſprache nach München gefahren. Die Arbeitsſchlacht in Oſtpreußen Königsberg, 19. Juli. An den Herrn Reichspräſidenten in Berlin, an den Herrn Reichskanzler in Berchtesgaden und den Herrn preu⸗ ßziſchen Miniſterpräſidenten in Berlin wurde nachſtehendes Telegramm geſandt: der ſyſtemaliſche Kampf gegen die Erwerbsloſigkeit in Oſtpreußen 5 weiter: Heute iſt der zweile Kreis, Preußiſch⸗Eylau, rei von Arbeitsloſen. Auch dieſer Erfolg, wie der in Pillkallen, zeigt, daß es ſich nicht um eine Zufalls⸗ erſcheinung handelt, ſondern um die Früchte eines zähen und planmäßigen Ringens, das mit allen Kräften forkge⸗ ſetzt wird. Oberpräſident koch, Gauleitung.“ Begeiſterung über Deutſchland Gute Wirkung des Keglerkreffens in Frankfurk am Main. Im Anſchluß an die Tagung des Internationalen Keg⸗ lerverbandes hatte der Deutſche Keglerbund die ausländi⸗ ſchen Abordnungen zu einem Eſſen geladen. Paul Schluck, der Bundesführer der deutſchen Kegler und neugewählte Präſident des International Bowling Aſſociation, legte je⸗ dem einzelnen der fremden Beſucher dringend ans Herz, in ihrer Heimat zu erzählen, in welch muſtergültiger Ord⸗ nung und in welch vorbildlichem Geiſte ſie Deutſchland vor⸗ gefunden hätten. Seinen mit ſtarkem Beifall aufgenom⸗ menen Worten folgten die Erklärungen von Führern und Mitgliedern der ausländiſchen Keglergeſellſchaften. Ein ſchwediſcher Abgeordneter ſagte, er könne im Namen ſeiner Freunde aus ehrlicher Ueberzeugung berichten, daßz man über das Geſehene und Gehörke in n land begeiſtert ſei und nicht verfehlen werde, in der Heimat alles wahrheitsgetreu zu berichten. Der Vertreter des Niederländiſchen Keglerver⸗ bandes ſprach mit ſeinem Dank für die Gaſtfreundſchaft die Verſicherung aus, daß er in ſeiner Heimat wahrheitsgemäß nur berichten könne, daß im neuen Deutſchland alles in Ruhe und beſter Ordnung ſei. Auch ein Südafrikaner gab ſeiner Begeiſterung für den herzlichen Empfang Aus⸗ druck. Ein Mitglied der amerikaniſchen Abordnung ſagte, wenn er nach Amerika zurückkomme, werde er ſagen: Was Ihr in Euren Blättern über das neue Deutſchland ſchreibt, ſind die größten Anwahrheiten. Das deutſche Volk iſt geſund und in Ordnung, und Lügen und Verleumdun⸗ gen werden es nicht umbringen. J Bewunderung für Hitler London, 19. Juli. Ein in der Arbeitsloſenfürſorge tä⸗ tiger Beamter ſagt in einem Brief an den„News Chronicle“ u. a.: Mein Beruf bringt mich täglich mit beſchäftigungsloſen Männern und ihren Familien aus der Arbeiterklaſſe und dem Mittelſtand zuſammen. Von allen Seiten höre ich Aeußerungen der Bewunderung für Hitler, eine Erſchei⸗ nung, die ich vor ernigen Monaten nicht für möglich gehalten hätte. Hitler hat in Großbritannien ein„gutes Publi⸗ kum“, trotz einiger Kundgebungen, die von faſchiſtenfeind⸗ lichen Gruppen veranſtaltet wurden. 5 Kommuniſtiſcher Feuerüberfall auf Polizei. Mindener Kommuniſten paſſterten auf einem Kraftwagen mit Flugblattmaterial und Hetzſchriften die Stadt Rinteln. Polizeibeamte und mehrere Hilfspoliziſten verſuchten, den Wagen bei der Ausfahrt aus Rinteln zu ſtellen. Die Kom⸗ muniſten ſprangen ſofort ab und ſetzten den Beamten die Piſtolen auf die Bruſt. Als ein Hilfspoliziſt einem Kommu⸗ niſten die Waffe aus der Hand ſchlug, eröffneten die anderen Kommuniſten das Feuer auf die Polizei, die nun ihrerſeits gleichfalls von der Schußwaffe Gebrauch machte. Der Po⸗ lizeihauptwachtmeiſter Menge brach, von mehrenen Kugeln getroffen, ſchwerverletzt zuſammen. Ein Hilfspoltziſt wurde leicht, ein Kommuniſt ſchwer verletzt. Ralf Hartmann ſtand immer noch unbsweglich. Eine tiefe, bittere Falte hatte ſich um ſeinen Mund eingegraben und wollte nicht weichen.. Unterdeſſen hatte Edith den Empfangsſalon erreicht. Was wollte Karl⸗-Egon von ihr? Sie öffnete die Tür und trat ein. Karl⸗Egon Santen unterbrach ſeinen ruheloſen Spazier⸗ g. „Edith!“. Sie löſte die Hände, die er in leidenſchaftlicher Aufwal⸗ lung umklammert hatte. „Was willſt du von mir? Warum kommſt du?“ Ihre Stimme klang hart und kühl. 0 5 Santen hatte ſich ihr gegenüber niederge⸗ aſſen. i „Was ich will? Weißt du das ſelbſt nicht?! Du weißt doch, daß ich frei bin... jetzt...“ Empört ſprang Edith auf. „Ich habe Meta nicht verſtanden, ſie war anders als ich. Aber ich darf dich wohl bitten, das Andenken einer Toten nicht durch etwas zu entehren, was ſich nie erfüllen wird. Nie. hörſt du!“ Karl⸗Egon Santen war blaß geworden. Seine Stimme klang beſchwörend und er war ſo ernſt wie nie. „Du verkennſt mich, Edith! Ich bin nicht mehr, der ich war! Schon damals, als ich dich in St. Moritz wiederſah, wußte ich, daß ich dich niemals vergeſſen...“ „Schweig!“. „Nein! Ich ſchweige nicht! Ich liebe dich, Edith! Heute mehr als je! Ich will alles tun und ertragen, wenn nur du mir zur Seite bleibſt! Edith, ich habe erkennen gelernt, daß ich einen falſchen Weg ging, bisher... Edith!“ Ueberraſcht ſah Edith den Mann ihr gegenüber an. Aus ſeinen Worten klang Schmerz, Erkenntnis und echte Liebe. gan Sie ſpürte ſeine Wandlung, fühlte, daß die Liebe aus dem oberflächlichen Weltmann einen Menſchen gemacht hatte. Sie dachte an ihr liebeleeres, troſtloſes, zweckloſes Da⸗ ſein. Sie überlegte, wie ein Leben an der Seite dieſes Man⸗ nes, den ſie einſt heiß geliebt hatte, ſich geſtalten würde. und blieb doch innerlich kalt, unbeteiligt, unberührt. Aus dem bad ioclien Lande Einnahmen und Ausgaben Badens Der endgültige e für das Rechnungsjahr Der endgültige Jahresausweis über die Einnahmen und Ausgaben des Landes Baden in der Zeit vom 1. April 1932 bis 31. März 1933 verzeichnet im ordentlichen Haus⸗ halt an Ausgaben insgeſamt 177 983 000 Mark(Jahres- ſoll: 186 841000 Mark)), an Einnahmen insgeſamt 171 227 000 Mark(Jahresſoll: 182 566 000 Mark), ſomit eine Mehrausgabe von 6756 000 Mark. Im einzelnen iſt zu bemerken: Die Steuereingänge beziffern ſich auf 111832 000 Mark(Jahresſoll: 122 365 000 Mark). Die Ueberweiſungen an die Gemeinden und Kreiſe betragen 16 382 000 Mark(Jahresſoll: 21 335 000 Mark). Von den Ausgaben beanſpruchte die innere Verwaltung einſchließlich Polizei den Betrag von 36 083 000 Mark(Jahresſoll: 38 127000 Marh), die Rechtspflege einſchließlich Strafvollzug die Summe von 17 589 000 Mark(Jahresſoll: 18 805 000 Mark). Das Verkehrsweſen(Straßen⸗ und Waſſerbau) erforderte 12 823 000 Mark(Jahresſoll: 16 423 000 Mark), das Schul⸗ weſen, Wiſſenſchaft, Kunſt und Kirche 65 974000 Mark (Jahresſoll: 67 841 000 Mark). Die Ruhegehalte und Hinterbliebenenverſorgung beanſpruchten 22 302 000 Mark (Jahresſoll: 21 552 000 Marz). Im außerordentlichen Haushalt ergibt ſich bei 824000 Mark Ausgaben und 894000 Mark Ein⸗ nahmen eine Mehreinnahme von 70000 Mark. Die Einnahmen und Ausgaben für das Wohnungs⸗ weſen, die außerhalb der Hauptſtaatsrechnung verrechnet werden, ſind in dieſem Nachweis nicht enthalten. Das Jahresſoll beläuft ſich in Einnahme und Ausgabe auf 8 495 000 Mark. Im Rechnungsjahre 1932 betragen die Ein⸗ nahmen 10 990 668 Mark, die Ausgaben 10857085 Mark, die Mehreinnahmen alſo 133 583 Mark. 5. Anfallverhütungsvorſchriften beachten ess Ein Aufruf der Badiſchen Bauernkammer. Die Preſſe⸗ und Propagandaſtelle der Badiſchen Bauern⸗ kammer Karlsruhe teilt mit: 5 Wie bekannt, ereignen ſich alljährlich eine Anmenge von Unfällen in der bäuerlichen Landwirtſchaft, die bei Er⸗ greifung der geeigneten Vorſichtsmaßnahmen vermeidbar wä⸗ ren. Es würden ſich dadurch nicht nur viele perſönliche Un⸗ annehmlichkeiten vermeiden, ſondern auch eine gewaltige Herabminderung der Ankoſten der land⸗ und forſtwirtſchaft⸗ lichen Berufsgenoſſenſchaft herbeiführen laſſen und damit eine geldliche Entlaſtung der Bauernſchaft. Aus dieſen Grün⸗ den bittet die Badiſche Bauernſchaft die Bauern in ihrem eigenen Intereſſe dringlichſt, der Frage der Unfallver⸗ hütung und der Ergreifung von Vorſichtsmaßregeln be⸗ ſondere Beachtung zu ſchenken. Einer der häufigſten Anfälle iſt das Herabſtürzen von der nicht genügend geſicherten Obertenne. Es wird deshalb dringend empfohlen, die Obertenne zu borden, d. h. mit einem mit Brettern verſehenen Holz⸗ geländer zu verſehen. Die damit verbundene geringe Mühe und der geringe Geldaufwand lohnen ſich ſehr. Es hat aber darüber hinaus jeder Bauer die Gewiſſensverpfüch⸗ tung, an ſeinem Teil alles zu tun, was die Laſten der Geſamtbauernſchaft herabzumindern geeignet iſt. Deshalb badiſche Bauern, beachtet die An⸗ fallverhütungsvorſchriften! 8 Der evangeliſche Landesbiſchof gegen die Spielbank. () Karlsruhe, 19. Juli. Der Landesbiſchof der evange⸗ liſch⸗proteſtantiſchen Landeskirche Badens ſtattete dem Neichs⸗ ſtatthalter einen Beſuch ab. Bei dieſer Gelegenheit kamen auch die kirchlichen Bedenken gegen die geplante Errichtung einer Spielbank in Baden⸗Baden zur Ausſprache. Großfeuer durch Brandſtiftung. [ Sinsheim. In Helmſtadt brach im Sägewerk Hor⸗ nung Feuer aus, das ſich ſo ſchnell über das ganze Ge⸗ bäude ausbreitete, daß es bis auf die Grundmauern nie⸗ derbrannte. Sämtliche Maſchinen und Gerätſchaften ſowie eine neue Dreſchmaſchine wurden ein Raub der Flammen. Die Tätigkeit der Feuerwehr beſchränkte ſich lediglich auf Rettungsarbeiten. Der Schaden beläuft ſich auf rund 30 000 Mark. e „Ich bin verheiratet, Karl⸗Egon!“ ſagte ſie leiſe und ernſt.„Zum letztenmal erinnere ich dich daran. Vielleicht wäre es anders gekommen, wenn du damals weniger egoi⸗ ſtiſch geweſen wärſt. Ich will dir deine Liebe glauben. Aber 11 wohlll vergeſſen und du wirſt ſie vergeſſen. Und nun eb wohl!“ Sie reichte ihm die ſchmale Hand. Karl⸗Egon Santens Geſicht war totenblaß geworden. Aber diesmal ſiegte die Selbſtbeherrſchung. In ſeinen ſonſt ſo kalten Augen ſtand ein wehmütiges, ſchmerzliches Leuch⸗ 1035 ſie erſchienen warm und wie von innen heraus er⸗ euchtet. Langſam und zögernd griff er nach der Hand der Frau sche beugte ſich küſſend tief darüber. Edith ließ es ge⸗ ehen.. Ein Geräuſch ließ beide zuſammenfahren. Eine Tür klappte heftig ins Schloß. In der Türfüllung ſtand Ralf Hartmann, hochaufgerichtet, ſein Geſicht war finſter, ſein Blick eiſig, wie immer, wenn er die beiden zuſammen ſah. Karl⸗Egon Santen ging auf den Mann zu. 5 „Ich kam, um mich von meiner Kuſine zu verabſchieden. Ich reiſe für längere Zeit fort.“ Feſt und beſtimmt fielen die Worte in die Stille des Raumes. 6 Edith ſah ihn erſtaunt an. Dann begriff ſie. Ihr Blick wurde wärmer. Ihre Stimme herzlicher. „Dann alles Gute, Vetter!“ ſagte ſie. Sie ſah ihren Mann an. Deſſen Blick war unverändert kühl und teilnahmslos geblieben. Er begrüßte den Ver⸗ wandten ſeiner Frau, wechſelte ein paar höfliche Worte und blieb unbewegt. i f An der Tür nahm Karl⸗Egon Santen noch einmal das Bild der Frau, die er liebte, in ſich auf. Edith ſtand am Tiſch, das Haupt leicht geſenkt, in den Augen ein leiſes Trauern. N Karl⸗Egon ſah das alles. Aber er wußte, daß er die Liebe der Frau für immer verloren hatte, daß das Vergan⸗ gene nie wieder lebendig werden würde. Sein beſſeres Selbſt, das ihn ſo lange verlaſſen hatte, ſiegte. Leiſe zog er die Tür hinter ſich ins Schloß. Langſam verließ er das Haus. Er wußte, es war ein Abſchied für immer. Fi I c e OI Heidelberg.(Teilrückzahlung der Schatz⸗ anweiſung.) Der Heidelberger Bürgerausſchuß hat beſchloſſen, auf die Schatzanweiſungen von 1931 bis ſpäte⸗ ſtens 20. Juli 1933 eine Kapitalrückzahlung von 10 Prozent ihres Nennwertes vorzunehmen. zahlungsbeträge über den 20. Juli hinaus findet nicht ſtatt. heidelberg.(Schwerer Einbruchsdieb⸗ ſt ahl) Der Möbelpacker Theodor Schuchert und der Ma⸗ ler Karl Kammerer mußten ſich wegen ſchweren Einbruch⸗ diebſtahls verantworten, weil ſie in der Nacht vom 4. auf Januar aus einem umzäunten Grundſtück bei Wieblin⸗ gen ſechs Stallhaſen im Werte von 60 Mark geſtohlen und verzehrt hatten. In Anbetracht ihrer Notlage wurden die vorbeſtraften Angeklagten zu einem Jahr bzw. drei Mona⸗ ten Gefänanis verurteilt. heidelberg.(Gartenhauseinbrüche.) Der Arbeiter Hans Heinſtein hatte ſeit Oktober vergangenen Jahres eine ganze Reihe von Gartenhauseinbrüchen be⸗ gangen, wobei er Möbelſtücke, Kleider, Wäſche, Genußmit⸗ tel uſw. erbeutete. Er hatte ſich nun wegen dieſer Straf⸗ taten vor dem Schöffengericht zu verantworten, das ihn zu zwei Jahren Gefängnis verurteilte. Wegen Hehlerei und Diebſtahls erhielt der Schwiegervater des Verurteilten dier Monate und eine Woche Gefängnis, während die Ehe⸗ frau Heinſteins, die wegen Hehlerei angeklagt war, zu vier ochen verurteilt wurde. f (0), Pforzheim(Kommuniſtiſche Betätigung.) Von kommuniſtiſcher Seite werden zurzeit in Pforzheim Flugblätter verteilt, in denen gegen die Regierung gehetzt wird. Die Verteilung geſchieht in der Weiſe, daß die Flugblätter während der Dunkelheit in Hauseingänge und Briefkaſten geſteckt oder auf den Straßen abgelegt werden. egen das hochverräteriſche Treiben wurde eine gerichtliche Unterſuchung eingeleitet. () Offenburg.(Brandſtiftung.) In Durbach brach in dem Anweſen des Landwirts Werner Feuer aus, das ſich mit ungeheurer Schnelligkeit über das ganze Oeko⸗ nomiegebäude ausbreitete. Der Feuerwehr, deren Tätigkeit durch Waſſermangel ſtark behindert war, gelang es nur, das Wohnhaus zu retten und das Vieh in Sicherheit zu bringen. Der Schaden iſt ſehr groß. Es wird Brandſtif⸗ tung vermutet. „Freiburg.(Diebiſche Frauen.) Vor dem Amts⸗ gericht Freiburg hatten ſich drei Frauen wegen Diebſtahls zu verantworten. Das Gericht verurteilte ein Dienſtmädchen aus Lörrach, das einem Hausburſchen in der Küche der Berrſchaft 20 Mark aus der Brieftaſche geſtohlen hatte, zu vier Wochen Gefängnis. Ein anderes Mädchen hatte ihrem Liebhaber, mit dem ſie nächtliche Spaziergänge unternahm, Geld aus der Taſche geſtohlen. Da ſie wegen Diebſtahls be⸗ reits vorbeſtraft iſt, wurde ſie zu fünf Monaten Gefäng⸗ s verurteilt. Eine Frau, die im Hauſe Wohlwert fortgeſetzt Diebstähle begangen hatte, erhielt vier Monate Gefängnis. 9 Müllheim.(Sturz vom Baum.) Der Land⸗ wirt Karl Riffel war in Bamlach bei Müllheim mit Kirſchen⸗ pflücken beſchäftigt. Dabei ſtürzte er aus ziemlicher Höhe vom Baum. Er trug ſo ſchwere innere Verletzungen davon, aß er nach Freiburg in die Klinik verbracht werden mußte. f Freiburg.(Senkung des Mietzinſes.) Die Stadtverwaltung beſchloß in den ſtadteigenen Wohnungen, die ſich auf rund 1100 belaufen, eine Senkung des Miet⸗ zinſes vorzunehmen. Der Betrag, um den die Mieten er⸗ mäßigt werden, bedeutet für die Stadt einen Ausfall von rund 000 Mark pro Jahr. f O Freiſtett bei Kehl.( Bürgermeiſter beurlaubt.) Der Gemeinderat hat gegen den im Amt befindlichen Bürger⸗ meiſter Lind beim Bezirksamt ein Dienſtſtrafverfahren ein⸗ geleitet. Bürgermeiſter Lind wurde 21 mit ſofortiger Wir⸗ Dientiſt 8 einen Reifendefekt, wodurch der Wagen ſchleuderte. Dadurch kung beurlaubt und zu ſeinem Stellvertreter Bezirks⸗ und Gemeinderat Anthony ernannt. „ Auenheim bei Kehl.(Vom Auto angefahren.) Als ein hieſiges älteres Ehepaar, das vom K irſchenbrechen kam und die lange Leiter auf dem Wagen liegen hatte, in eine Kurve auf der Leutesheimer Straße einbiegen wollte, fuhr ein hinterher kommendes Auto direkt auf die heraus⸗ ragende Leiter auf, wodurch dieſe nach vorn gedrückt wurde und dabei die beiden alten Leute vom Wagen auf die Straße warf. Während der Mann ſich an der Deichſel feſt⸗ 1 konnte, ſtürzte die Frau auf die Straße und erlitt 1 ee 5 f lat) Em reiſach.(Schleppdampfer verung 5 ö Scheppdampfer 855 Mannheim, der ſtromabwärts fuhr. ſtreifte bei der Durchfahrt unter der Eiſenbahnbrücke mit einem Kamin an der Brücke an. Dabei wurde der Kamin m Stücke geriſſen und aufs Deck geworfen. Glücklicherweiſe wurde niemand d verletzt. Der Anfall iſt darauf zurückzuführen, daß dem Dampfer ein Pegelſtand gemeldet worden war, der 50 Zentimeter niedriger war, als die Wirklichkeit ergab. Waldkirch.(mit dem Auto in die Elz.) Der Matthes aus Emmendingen hatte an ſeinem Auto verlor Matthes die Gewalt über die Steuerung und der Wagen ſauſte über die ſtark abſchüſſige Böſchung direkt im die Elz. Glücklicherweiſe erlitten die Inſaſſen nur leich⸗ e wurd erlebungen, während das Auto ſelbſt ſtark beſchädigt „ 2 Zell i. W.(Bürgermeiſter vor Gericht.) Der frühere Bürgermeister Walz von Zell i. W. wird ſich am kommenden Dienstag vor der Großen Strafkammer Walds⸗ 2 Lörrach. meiſter Friedrich ut wegen dienſtlicher Verfehlungen zu verantworten haben. Mehrere Gemeindebeamte und frühere Gemeinderatsmitglie⸗ der werden als Zeugen vernommen. 5 (Tödlich verunglückt.) Der Schreiner⸗ c Greiner aus Brombach ſtieß mit ſeinem Fahrrad mit einem Kraftfahrer aus Lörrach zuſammen. Greiner erlitt hierbei ſo ſchwere innere Verletzungen, daß er kurze Zeit nach dem Unfall geſtorben ſſt. 2, Lörrach.(Den Fuß zerquetſcht.) Der Arbeiter iegriſt putzte in einer hieſigen Tuchfabrik eine Maſchine. Hierbei vergaß er, die Nebenmaſchine abzuſtellen. Als er die Maſchine dann wieder in Gang brachte, wurde ihm durch 5 dpilepkichen Anfall. gingen f eine Stange der Fuß in die Maſchine gezogen und zer⸗ quetſcht. 9 Haltingen. ungen.(Tödlich verunglückt.) Der 60 Jahre nvalide Heinrich Riffel erlitt auf der Straße einen Dabei ſtürzte er zu Boden und zog ſich Schädelbruch zu, an deſſen Folgen er alte IJ durch den Fall einen kurz darauf ſtarb. () Konſtanz.(Dreifacher Lebensretter.) In⸗ . folge ſtarken Wellenganges kenterte etwa 300 Meter vom fer entfernt ein Boot, das mit drei Perſonen beſetzt war. za die Bootsinſaſſen des Schwimmens unkundig waren. je im See unter. Zum Glück war der Vorgan von dem Oberſchützen Kammer, der auf dem Rettungsflo es, die d 11 5 als Poſten N 1 7 75 beſtzeg aufgeſtellt war, beobachtet worden. Kammer ofort ein Rettungsboot und alarmierte gleichzeitig un gerade vorbeifahrendes Motorboot Den Rettern gelang d an Land zu bringen. g Eine Verzinſung der Teil⸗ bat, iſt vollſtändig vernichtet. 5 g der den nördlichen Weg von Europa nach rei Verunglückten im letzten Augenblick zu bergen Als Ausklang des Landesjugendtages fand am Mitt⸗ woch abend im Nibelungenſaal des Roſengartens in Mann heim eine Kundgebung ſtatt, an der etwa 5000 Perſonen teilnahmen. Unterbannführer 171 der HF., Lampart, erinnerte an den großen Aufmarſch der badiſchen Jugend am vergangenen Sonntag und begrüßte den badiſchen Miniſter des Kultus, des Unterrichts und der Juſtiz, Dr. Wacker, ferner die geiſtlichen und weltlichen Lehrer, ſowie die Kameraden von der ſchleſiſchen Hitlerjugend. Etwa 100 Jungens und Mädels der Schleſiſchen HJ.⸗Chöre, die gegen⸗ wärtig auf einer Deutſchlandfahrt begriffen ſind, trugen unter Führung ihres Leiters Helmut Haſelbach Kampf⸗ und Wanderlieder vor, die ſie ſelbſt mit Lauten und Geigen begleiteten. Die als künſtleriſch hochwertig anzuſprechenden Leiſtungen erhielten mit Recht ſtürmiſchen Beifall, der mit einer Reihe von Zugaben belohnt wurde. Kreisleiter Dr. Roth richtete einige Worte an die Verſammlung und be⸗ tonte, daß der Lebenskampf des deutſchen Volkes ſinnlos wäre, wenn nicht gleichzeitig die deutſche Jugend für dieſen Kampf gewonnen würde, denn die Jugend müſſe einſt für die alten Kämpfer einſpringen. Eine kurze aber eindrucksvolle Anſprache hielt hierauf Miniſter Dr. Wacker, der etwa folgendes ausführte: Wenn wir als politiſche Kämpfer des Nationalſozialismus ſprachen, dann kamen wir immer auf das große Problem zu ſprechen, das uns alle bewegte und das die ganze Nation in Span⸗ nung hielt, die Frage der Trennung der Nation in Klaſſen und Gruppen, auf die Gegenſätze, die ſich daraus ergaben und auf die wirtſchaftlichen Auswirkungen. Heute, wenn wir mit der Jugend zuſammen ſind, müſſen wir auf einen anderen Gegenſatz zu ſprechen kommen, das iſt die Span⸗ nung zwiſchen der älteren und der jüngeren Generation. Im früheren Staat, auch vor 1914, war die Spaltung offenkundig geworden zwiſchen der führenden Schicht, die meiſt ſehr überaltert war, und der Jugend. Die Jugend ſtrebte zuerſt unbewußt und ohne beſtimmtes Ziel nach neuen Richtungen, ſo auch auf dem Gebiet der Kunſt und Kultur. Die Vorkriegsjugend war eine Jugend des Suchens. Dann kam der Weltkrieg und ſtellte ſie vor eine Aufgabe, die ganz neu war. Dieſe politiſch unbewanderte Jugend ſtrömte 1914 hinaus, um das Vaterland zu ſchützen. Die Jugend von 1914 wurde durch den Krieg gezwungen, ſich zu entſcheiden, einen Weg aus der Dunkelheit Deutſchlands zu finden. Man glaubte früher, nicht in die Seele der Jugend ein⸗ dringen zu müſſen. Das Aufkommen des Bolſchewismus und des Marxismus hat gezeigt, daß es notwendig iſt, um die Seele dieſer Jugend zu ringen und ſie für Deutſchland zu gewinnen. Heute iſt die Verbindung zwiſchen der Jugend, die nach Flandern marſchierte, und der Jugend, die hier Abſchluß des badiſchen Landesjugendtages. um die deutſche Seele kämpft, im Nationalſozialismus ge⸗ funden, die Idee des Führers Adolf Hitlers umſchlingt ſie alle, die Kriegsjugend von 1914—18 und die Kampfjugend von 1933. Dieſe Jugend zu formen iſt die Hauptaufgabe des Nationalſozialismus; denn aus ihr muß der neue Staat wachſen. Die Kriegsteilnehmergeneration hat aus dem Krieg eine neue Weltanſchauung mitgebracht und dieſe Generation, die dem Tode ins Auge geſehen hat, mußte den neuen Staat ſchaffen. Vor dem Krieg war man Bürgerſohn oder Ar⸗ beiterſohn, ſtand auseinander oder gegenüber. Dann gingen ſie hinaus und erlebten die deutſche Volksgemeinſchaft. Sie fanden ſich im grauen Rock an der Front. Dort galt nicht die Frage„Biſt du Bauer, Bürger oder Arbeiter, Katholik oder Proteſtant?“ Dort galt der Kamerad. Als die große Armee 1918 zerſchlagen wurde, war wohl die Organiſation dieſes Kameradſchaftsgeiſtes ausgelöſcht, nicht aber die neugewonnene Anſchauung. Der neue Standpunkt wurde formuliert und daraus entſtand der Nationalſozialis⸗ mus, der über alles Trennende hinwegreicht. So iſt es zu begreifen, wie aus dem Nichts dieſe Rieſenbewegung hervorging, die das ganze Volk erfaßt, als ob eine ganze Nation aus einem Traum in die Wirk⸗ lichkeit marſchieren wollte. Wir können es nicht mehr ver⸗ ſchweigen, daß der 30. Januar und der 11. März 1933 in ihrer Bedeutung für Baden Wendepunkte ſind, die mit gewöhnlichen Schlußfolgerungen gar nicht mehr zu erklären ſind. War die deutſche Nation früher in Parteien zer⸗ klüftet, ſo iſt heute endlich eine politiſche Form gefunden. Wir können heute getroſt ſagen, daß mit unſerem Geſchlecht vielleicht die Zeit des tauſendjährigen Reiches beginnt, von dem ſeit Hunderten von Jahren in Deutſchland ge⸗ träumt wurde. Wir wollen dem Allmächtigen dankbar ſein, daß wir da hineingeſtellt wurden, um den Anfang dieſes Reiches zu geſtalten. Wir wollen nicht vergeſſen, daß wir Treuhänder der Nation ſind. Dieſer herrlichen Jugend wollen wir ein beſſeres Vaterland hinterlaſſen, als wir es 1918 übernommen haben. Unſer Lebensziel iſt, für die Nation zu leben und zu arbeiten, ihr die Kraft zu geben, damit ſie die Zeiten überdauert, damit, wenn unſere Gene⸗ ration abtritt, unſere Nachkommen von uns ſagen können: Sie waren Mehrer des Reiches! Der mit begeiſtertem Beifall aufgenommenen Rede des Miniſters folgte ein Sprechchor der ſchleſiſchen HJ.: „Die einen und die andern“ von Baldur v. Schirach. Dann brachte Unterbannführer Lampart ein dreifaches „Sieg Heil“ auf den Führer Adolf Hitler, auf Reichs⸗ ſtatthalter Robert Wagner und auf den Redner des Abends aus. Das Horſt Weſſel⸗Lied beſchloß die eindrucksvolle Kundgebung. Neues aus aller Welt Wiederaufbau in Neunkirchen 5 Die Behebung des 10⸗Millionen⸗Schadens. a Neunkirchen, 14. Juli. Man erinnert ſich noch der ge⸗ waltigen Exploſionskataſtrophe, die am 10. Februar in Neun⸗ kirchen mehr als 70 Tote, 200 Leicht⸗ und 97 Schwerver⸗ letzte forderte. 57 Häuſer wurden vollſtändig zerſtört, etwa 200 Familien mit 750 Perſonen obdachlos. Der Material⸗ ſchaden des Neunkirchener Eiſenwerks und der Stadt beträgt nach ſachkundiger Schätzung rund zehn Millionen Mark, wovon ſieben bis acht Millionen auf das Eiſen⸗ werk, zwei bis drei Millionen auf die Stadt entfallen. Eine umfangreiche Hilfsaktion im ganzen Reiche wurde ſofort eingeleitet. Ihr Ergebnis bildet die Grundlage für die Ver⸗ ſorgung der Hinterbliebenen und den Wiederaufbau. Die Sammelaktion hat einen Betrag von rund 1.27 Mil⸗ lionen Mark ergeben. Davon ſind rund 500 000 Mark be⸗ reits ausgegeben, ſo daß dem Hilfswerk noch 770 000 Mark zur Verfügung ſtehen. In erſter Linie wird ſich das Hilfs⸗ werk der Betreuung der Hinierbliebenen anzunehmen haben. Um die Rentenauszahlungen zu ermöglichen, ſoll ein Betrag von 3.5 Millionen Franken langfriſtig angelegt werden. Um bei dieſer Anlegung gleichzeitig dem Bedarf an Neubauwohnungen als Erſatz für die zerſtörten Häuſer genügen zu können, ſollen 2 Millionen Franken der Sied⸗ lungsgeſellſchaft des Vaterländiſchen Frauenvereins vom Ro⸗ ten Kreuz zum Bau von 50 Einfamilienhäuſern zinslos gegen 4prozentige jährliche Tilgung gegeben werden. Ein weiterer Betrag ron 250000 Franken ſoll für etwa notwendig werdende Bauvorhaben zu gleichen Bedingun⸗ gen bereitgehalten werden. Für die laufenden Renten und Beihilfen ſtehen insgeſamt für die Dauer von 16 Jahren monatlich 18 000 Franken und für die Dauer von weiteren 9 Jahren monatlich 7500 Franken zur Verfügung. Haſſionstheater abgebrannt Großes Brandunglück in Erl. 0 e Erl, 19. Juli. „In der Nacht brach im bekannten Paſſionstheater Erl Tirol) ein Großfeuer aus, das das Theatergebäude voll ſtändig einäſcherte. Auch die umfaſſenden Steinmauern ſtürzten ein. die vereinigte Tiroler euerwehr konnke des 19 5 e fürchterlich wütenden Brandes nicht Herr werden. Nichts wurde erhalten, ſelbſt die Kuliſſen 55 die. wurden ein Raub der Flammen. Der Schaden iſt ſehr Wie man hörk, ſoll Brandſtiftung 1 85 man, Das nach Oberammergau berühmteſte ſpieldorf liegt in der Nähe der ba eriſchen Grenze. An den Löſcharbeiten beteiligten ſich auch die Feuerwehren der bayeriſchen Grenzorte Ober⸗ und Niederaudorf. Auch die Kufſteiner Feuerwehr war zur Stelle. Der Brand wurde morgens um 2 Uhr entdeckt. Es war keine Möglich⸗ beit mit Erfolg einzugreifen, nichts konnte gerettet werden. Am Morgen des Mittwoch war nur ein rauchender Trüm⸗ Paſſions⸗ merhaufen übrig. Das Theatergebäude iſt vollſtändig abge⸗ brannt; nur eine kleine Holzbaracke ſteht noch. Die neu⸗ erbaute wügne deren Eimrch ung 40 000 Schlern getoſte auf 2300 000 Schilling e 20 Heſchätzt; das äude ſoll mi etwa 200 000 Schilling verſichert ſein. 22. Der Pionier der nördlichen Flugroute Chicago, 20. Juli. General Balbo ſandte anläßlich ſeines ſo glänzend durchgeführten Geſchwaderfluges aus Chicago folgendes Telegramm an den Weltflieger Wolf⸗ gang von Gronau:„Sie ſind der Pionier geweſen, 5 merika erſchloſ⸗ ſen hat. Das italieniſche Geſchwader ſendet dem edlen Ka⸗ meraden ſeinen dankbarſten Gruß.“ 1 Hundstage Der Juli ſcheint ſich endlich auf ſeine Pflichten als Heu⸗ monat und als Erntemonat beſonnen zu haben, wenn auch erſt ſein Nachfolger, der Auguſt, den Namen Ernting führt. Aber jedenfalls iſt es der Juli, deſſen Hitze vor allem dem Getreide die volle Reife geben ſoll, da die Ernte allgemein in der zweiten Hälfte des Monats beginnt. Auch dem Bee⸗ renobſt fehlt der rechte Wohlgeſchmack und die Süßigkeit, wenn es die Sonne nicht durchglüht hat. Nun hat die Hundstagshitze in voller Kraft eingeſetzt, und wenn auch der Städter im Glutofen der ſteinernen Wüſte darunter zu leiden hat und manchmal unwillig ſtöhnt, er freut ſich doch darüber in Gedanken an das nächſte Wochenende, an dem er ſich draußen im Freien, in Wald und Feld oder auf dem Waſſer, in ſüßem Nichtstun von der Sonne braun braten laſſen kann, denn braun iſt nun einmal Trumpf. Für die bleichen zarten Geſichter, die früher bei unſern Frauen für beſonders ſchön galten, hat man nichts mehr übrig, und wenn etwa gar die Bläſſe der Haut trotz aller Sonnenbäder ſich als zu widerſtandsfähig erweiſt, hilft man lieber noch etwas künſtlich nach, als daß man darauf verzichtet. Der Sport, der einen Siegeszug ohnegleichen angetreten hat. die Freude an der körperlichen Ertüchtigung, deren Bedeu⸗ tung man endlich wieder in vollem Umfange einzuſehen be⸗ ginnt, haben hier Wunder gewirkt. Wir wollen hoffen, daß dies Sommerwetter recht lange anhält; allen Urlaubsreiſen⸗ den, den Hunderttauſenden von Schulkindern, die jetzt ihre Ferien haben, iſt es zu gönnen und in erſter Linie unſeren Landleuten, damit ihrer ſchweren Arbeit durch eine reiche Ernte der verdiente Lohn zuteil werde, der wieder dem ganzen Volke zuſtatten kommt, denn mit Recht ſagt ein altes Sprichwort: Hat der Bauer Geld, ſo hat's die ganze Welt.“ aueh Das Sommerfeſt des kath. Schweſternvereins zu Gunſten ſeiner Kindergärten hatte am Montag ſein Finale um 12 Uhr mit dem Deutſchlandlied. Wie bei der Nationalhymne alles miteinſtimmte, ſo war auch der ganze Verlauf des Feſtes vom Gemeinſchaftsgedanken getragen. Das und die vielen Darbietungen für Unterhaltung ſchufen einen Maſſen⸗ beſuch. Auf das Einzelne einzugehen erübrigt ſich, da das allgemeine bekannt iſt. Hervorzuheben ſind die Preis⸗ träger beim Preisſchießen: Söllner, M. und Ph. Volk vom K. K. S. des Kriegerkundes mit 36, 35 und 34 Punkten. Dem Schweſternverein darf zu dieſem Sommerfeſt gratu⸗ liert werden, das ſicher einen guten finanziellen und mora⸗ liſchen Erfolg brachte. 5 — Achtel Los nur noch 3 Mark. Die Preußiſch-Süd⸗ deulſche Klaſſenlotterie hat die Lospreiſe wieder auf den früheren billigeren Preis herabgeſetzt und zugleich eine Neu⸗ regelung der Gewinne durchgeführt, die eine Steigerun der Gewinnmöglichleit darſtellt. Der„Berliner Lokalanzeiger“ teilt mit, daß der neue Plan ſchon mit der nächſten fünf⸗ klaſſigen Ziehung der Lotterie in Kraft treten wird. Das Achtel⸗Los, das gegenwärtig 5 Mark koſtet, wird im Preiſe auf drei Mark herabgeſetzt. Das große Los wird auf eine Million Mark feſtgeſetzt, ſo daß ein Spieler mit einem ganzen Doppellos im günſtigſten Falle einen Gewinn von zwei Millionen Mark erzielen kann. Im ganzen werden 800 000 Loſe in die Trommel gegeben, und zwar in zwei Reihen zu je 400 000. Darauf entfallen 339 600 Gewinne, alſo 42.5 Prozent. Das große Los ſoll am letzten Tage der Ziehung der fünften Klaſſe herauskommen. Der erſte Ein⸗ ſatzgewinn an dieſem letzten Ziehungstag wird nicht als Ein⸗ ſatzgewinn, ſondern als Gewinn mit einer Million Mark gezogen. Weiter ſind 760 Prämien von je 1000 Mark vor⸗ geſehen, die ſo gezogen werden, daß an jedem Ziehungstage der geſamten Lotterie, alſo auch während der erſten vier Klaſſen, als Abſchluß noch zehn Prämienloſe zu je 1000 Mark ausgeloſt werden. Der zweite Hauptgewinn mach künftig je 300 000 Mark in beiden Abteil der nä folgende Gewinn je 100000 Mark... 795 i Jugendfeſt in der Blindenanſtelt Ilvesheim. Wie alljährlich, wenn die Badiſche Blindenanſtalt in Ilvesheim zu ihrem Jugendfeſt einlädt, war auch geſtern nachmittag die Zahl der erſchienenen Freunde und Gönner wieder recht groß. Unter den ſchattenſpendenden Bäumen des Parks ſahen und hörten die Gäſte mit großem Ver⸗ gnügen was ihnen von den kleinen Schloßbewohnern dar⸗ geboten wurde. Der Chor der Knaben und Mädchen ſang einleitend ein hübſches Sommerlied nach einer alten Weiſe aus dem Jahr 1545, dann folgten einige Reigenſpiele der kleineren Kinder; reizend waren die Spiele„Das Wetterhäuschen“,„Die kleinen Soldaten“ und„Der deutſche Wald“. Die größeren Mädchen tanzten ebenfalls einen Reigen; da wollten aber die Buben nicht zurückſtehen und zeigten, was ſie alles beim Turnlehrer gelernt haben. Schon die kleinſten der blinden Knaben zeigten beachtliche Leiſtungen am Pferd und am Barren, die Großen aber führten ſchwierige Uebungen vor, die man ihnen nicht zugetraut hätte. Die Bodenübungen der Buben und Mädchen ſind jedenfalls ganz geſund und können zur Nachahmung empfohlen werden, ebenſo die tägliche Gymnaſtik der Knaben. Bei den Barrenübungen und im Verlauf der Einzel⸗ und Mannſchaftskämpfe am Barren gab es auch einige heitere Szenen, die den kleinen Turnern offenſichtlich ſelbſt Spaß machten. Herr Direktor Koch konnte auch einen jungen Mann vorſtellen, der, obwohl vollſtändig blind, das Reichsjugendſport⸗Abzeichen erworben hat; er heißt Karl Weigel und hat 300 Meter Schwimmen, Weitſprung, Barrenübungen, 1000 Meter⸗Lauf und 3000 Meter⸗Lauf tadellos beſtanden, die Laufübungen ſogar unter der vor⸗ geſchriebenen Zeit. Bisher haben aus der Anſtalt nur drei Sehſchwache das Sportabzeichen erworben, um ſo erfreulicher iſt es, daß ſelbſt völlige Blindheit der ſportlichen Ertüch⸗ tigung nicht im Wege ſteht. Ein Beweis aber auch für die intenſive Arbeit, die in der Blindenanſtalt auf dem Gebiet der Körperpflege und der Leibesübungen geleiſtet wird. Man ſieht es den Kindern an, mit welcher Freude ſie zum Turnen antreten. Einige Volksweiſen und ein Sprechchor „Unſer die Sonne“ leiteten zu dem abſchließenden Spiel „Jung Siegfried“ über, das von einem halben Dutzend Knaben mit großer Hingabe dargeſtellt wurde. Als der Held den grimmigen Drachen erſchlug, da waren ſelbſt die er⸗ wachſenen Zuſchauer ganz in den Bann der Dichtung ge⸗ zogen. Zu erwähnen ſind auch noch die beiden blinden Mädchen, die ſich mit ihrem flotten und ſicheren Klavierſpiel nützlich machten. Zum Schluß hielt Herr Direktor Koch eine Anſprache, in der er für das an der Anſtaltsarbeit gezeigte Intereſſe dankte. Geduld müſſe der Blindenlehrer von Anfang an mitbringen, dafür habe er dann die Freude, zu ſehen, wie ſich die Kinder um die beſten Leiſtungen be⸗ mühen und immer wieder neues lernen wollen. Mit dem Horſt Weſſel⸗Lied und dem Deutſchlandlied fand der ſchöne Nachmittag ſeinen Abſchluß. Jugendleiterinnenſeminar. Wie das Bad. Miniſterium des Kultus, des Unterrichts und der Juſtiz, Abt. Kultus und Unterricht bekanntgibt, gilt für ſolche Bewerberinnen, die an Oſtern 1934 in das Jugendleiterinnenſeminar ein⸗ treten wollen, der Erlaß vom 5. 2. 1932 Nr. B 2451 mit der Aenderung, daß der Nachweis einer zweijährigen Bewährung in ſozialpädagogiſcher Arbeit genügt. — Wohlfahrtsbriefmarken 1933. Die neuen Wohlfahrts⸗ briefmarken mit Abbildungen aus Richard Wagners Muſik⸗ dramen werden am 1. November 1933 ausgegeben. Außer den Marken gelangt auch eine Poſtkarte mit dem Bildnis Wagners zur Ausgabe. — Sichert die Senſen! In jedem Jahr wird eine ganze Anzahl Perſonen durch ungeſchützte Senſen ſchwer verletzt. Mäher, die ihre Senſen abends im Feld liegen laſſen, um am nächſten Tage weiter arbeiten zu können, müſſen un⸗ bedingt die Schneide umwickeln. Unvorſichtig und gefährlich iſt es auch, die ungeſchützte Senſe an einen Baum zu hän⸗ gen. Spielende Kinder oder ein kleiner Windſtoß können Veranlaſſung ſein, daß die ſcharf geſchliffene Senſe herunter⸗ fällt und großes Unheil anrichtet. 5— Aahtet auf den Kartoffelkäfer! Der Koloradokartof⸗ fader auch nur Kartoffelkäfer oder Koloradokäfer genannt, ndet jetzt ſeine günſtigſten Lebensbedingungen vor. Deshalb dient jeder Landwirt, jeder Siedler und Kleingartenbeſitzer lich und ſeinem Volke, wenn er die Kartoffelfelder und To⸗ matenbeete bis zur Ernte aufmerkſam beobachtet und wenig⸗ ſtens einmal in der Woche nachſieht, ob ſich irgendwo ver⸗ dächtige Inſekten oder Fraßſpuren zeigen. Amtlich wird hierzu noch mitgeteilt, daß die Reichsregierung in dieſem Jahr wiederum große Mengen des von der Biologiſchen Reichsanſtalt für Land⸗ und Forſtwirtſchaft in Berlin⸗Dahlem herausgegebenen farbigen Merkblatts„Achtet auf den Kar⸗ toffelkäfer“ den Länderregierungen zur Verteilung an Be⸗ hörden, landwirtſchaftlichen Schulen uſw. überwieſen hat. Die⸗ ſes Merkblatt und ein Flugblatt„Der Koloradokartoffelkäfer“ werden auch zum Einzelpreis von 0,10 Mark von der ge⸗ nannten Reichsanſtalt an jedermann abgegeben. Werden Käfer oder Larven gefunden, auf welche die Beſchreibung des Kar⸗ toffelſchädlings zu paſſen ſcheint, oder liegt Grund zu der An⸗ nahme vor, daß der Kactoffelkäfer ſich eingefunden hat, ſo iſt der Gemeindebehörde oder der Ortspolizei Anzeige zu er⸗ ſtatten.„. Wetterbericht Anter dem Einfluß eines von Frankreich nach Oſten ſich erſtreckenden Hochdrucks iſt für Freitag und Samstag vorwiegend heiteres und trocke ies, jedoch zu vereinzelten Gewitterſtörungen geneiges Weiter zu erwarten. C.ͤãĩðVu y è ddyddſfã è yd ͤ v Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 20. Juli, 19.30 Ahr: Der Vogel- händler. Operette von Carl Zeller, in der neuen Bearbeitung. Miete C 30. Freitag, 21. Juli„19.30 Uhr: Der Vogelhändler. i Operette von Carl Zeller, in der neuen Bearbeitung. Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne— Abt. 56 bis 80, 86 bis 110, 146 bis 167, 171 bis 192, 201 bis 216, 420 bis 430, 801 bis 810 und Gruppen M und S. b Samstag, 22. Juli, 19.30 Uhr: Der Vogelhändler. Operette von Carl Zeller, in der neuen Bearbeitung. Miete D 30, Sondermiete D 15. Sonntag, 23. Juli, 19.30 Uhr: Der Vogelhändler. Cperette von Carl Zeller, in der neuen Bearbeitung. 0 Miete B 30. Letzte Vorſtellung der Spielzeit 1932⸗33. Verkäufe gegen Eheſtandsſcheine Die Zulaſſung von Verkaufsſtellen. e Der Neichsminiſter der Finanzen hat Richtlinjen für die Ga ende zum Geſetz über Förderung der. ſchließungen erlaſſen. Dieſe Richtlinien enthalten auch die Beſtimmungen, nach denen die Gemeindebehörden bei der Zulaſſung von Verkaufsſtellen, die zur Entgegennahme von Bedarfsdeckungsſcheinen der Eheſtandsdarlehen bereit ſind, zu verfahren haben. Als zulaſſungsfähige Verkaufsstellen kom⸗ men nicht nur offene Ladengeſchäfte in Betracht, ſondern auch Schreinereien und Handwerksbe⸗ triebe, die offene Ladengeſchäfte nicht unterhalten, alſo insbeſondere jeder Handwerks meiſter. Als zulaſſungs⸗ fähig kommen auch die Verkaufsſtellen des mittelſtändiſchen Einzelhandels in Betracht. Nicht zugelaſſen ſind: a) Warenhäuſer, Einheitspreisgeſchäfte, Werkkonſumanſtalten, Auktionatoren und Anternehmen, dieſen gleichgeartet ſind; 5 b) alle Verkaufsſtellen, deren Inhaber nichtariſcher Abſtammung ſind; f c) alle Verkaufsstellen, deren Inhaber nicht die Gewähr dafür bieten, daß ſie ſich jederzeit rückhaltslos für den na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staat einſetzen. Fabrikgroßbetriebe, die keine offenen Verkaufs⸗ ſtellen unterhalten, dürfen als Verkaufsſtellen nicht zuge⸗ laſſen werden, wenn ſich am Sitze des Fabrikgroßbetriebs in genügendem Maße Schreinereien, ſonſtige Unternehmen des Handwerks oder Verkaufsſtellen des mittelſtändiſchen Einzel⸗ handels befinden. Vor der Zulaſſung haben ſich die Verkaufsſtellen ſchrift⸗ lich zu verpflichten, auf Bedarfsdeckungsſcheine nur deutſche Erzeugniſſe zu verkaufen. Die Zulaſſung muß u. a. widerrufen werden, wenn bekannt werden ſollte, daß die Verkaufsſtelle Preiſe ver⸗ langt, die auf eine allgemeine Preisſteigerung abzielen. Die erhöhte Nachfrage darf nicht als Anlaß zu einer allgemeinen Preisſteigerung geduldet werden. Konſumvereine, die Gerichtszeitung. 0 AUtteie des Sondergerichts. Das badiſche Sonder⸗ gericht Mannheim hatte ſich wiederum mit fünf Fällen der Verbreitung verbotener Schriften zu befaſſen. Angeklagt war der Techniker Hermann Gſänger, der die verbotene Arbeiter⸗ zeitung weitergegeben hatte. Er wurde zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Die gleiche Strafe erhielt eine Frau Kurz aus Pforzheim, die des gleichen Vergehens ange⸗ klagt war. Der Arbeiter Karl Schank aus Kirchweidach bei Lörrach und der Maſchinenſchloſſer Karl Echle aus Hau⸗ ſach hatten kommuniſtiſche Schriften über die deutſche Grenze geſchmuggelt. Schank erhielt acht Monate efängnis, wäh⸗ rend Echle zu einem Jahr verurteilt wurde. Schließlich wurde noch der Schreiner Friedrich Reichen aus Adelboden in der Schweiz, der verſchiedene verbotene Zeitungen nach Lör⸗ rach eingeſchmuggelt hatte, zu drei Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. 5 f 8 5 5 10 000 Mark Baugelder unterſchlagen. Vom März 1921 bis 1931 war der 56 Jahre alte Kauf⸗ mann Adam Heinrich Beckenbach aus Weinheim als Ge⸗ ſchäftsleiter der Gemeinnützigen Eigenheim⸗Baugeſellſchaft Weinheim angeſtellt und bezog bis Anfang 1931 ein Ge⸗ halt von 250 Mark monatlich. Beim Erlöſchen der Bau⸗ konjunktur erhielt er nur noch 40 Mark als Vergütung mo⸗ natlich. In dieſer Zeit hat der Angeklagte im ganzen 9910 Mark unterſchlagen. Beckenbach, ein Kriegsinvalide, war vollauf geſtändig und gab zu, weit über ſeine Verhältniſſe gelebt zu haben. Das Urteil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr drei der bürgerlichen Ehrenrechte wurde bleibt der Angeklagte weiter in Haft. abgeſehen, jedoch Monaten. Von der Aberkennung om Legelsnact. Gute Leiſtungen in Frankfurt Erſte Enkſcheidungen bei den Einzelmeiſterſchaften. Endlich„Kegler⸗Wetter“! Von ihm begünſtigt, entwik⸗ kelte ſich auf dem Feſtgelände ein Maſſenbetrieb. Insge⸗ ſamt mögen am Dienstag wieder zwiſchen 70 000 und 80 000 Menſchen die Sperren paſſiert haben. In der Sport⸗ halle ging es am Dienstag äußerſt lebhaft zu. Von 8 Uhr früh ab rollten auf allen 46 Bahnen ununterbrochen die Kugeln. Der Tag war in erſter Linie dem erſten Teil der Deutſchen Einzelmeiſterſchaften gewidmet, daneben wurden aber auch die Club⸗Meiſterſchaften, der Wettbewerb um den Joe⸗Thum⸗Pokal ſowie das Ehrenbahn⸗Kegeln und die Bewerbungen um das Sportabzeichen gefördert. Ueberraſchung im Joe-Thum⸗ Pokal. Der Joe-Thum⸗Pokal wird von 14 Dreier⸗Mannſchaf⸗ ten auf der Internationalen Bahn ausgekämpft. Der Wett⸗ bewerb um den wertvollen Pokal des amerikaniſchen Keg⸗ ler⸗Senioren dürfte ſchon jetzt entſchieden ſein. Die Dres⸗ dener Mannſchaft wartete nämlich mit einer gro⸗ ßen Ueberraſchung auf. ſie erreichte die geradezu ſenſatio⸗ nelle Punktzahl von 2290, die kaum noch von einer ande⸗ ren Mannſchaft erzielt werden dürfte, obwohl die Konkur⸗ renz erſtklaſſig iſt. In der Dresdener Mannſchaft erzielten Niederley 804(!), Muck 770 und Menzel 716. Dieſe Zah⸗ len ſprechen für den Fachmann Bände. In der Deutſchen Club⸗Meiſterſchaft, die ſich auf mehrere Tage erſtreckt, führen z. Zt. Aſphalt: Darmſtadt 1911 825 P., Sch. K. Halberſtadt 824 P., J. Sp. Arnſtadt 821 P.; Bohle: A. 1921 Berlin 1120, G. K. Berlin 1119 P., A. St. Berlin 1113 P., Eiche Breslau 1110 P.; Schere: D. H. K. Hamburg 1049 P., K. S. C. 1914 Hannover 1045 P., A 1921 Berlin 1043 P.; Inter⸗ nationale Bahn: K. K. Roland München 1048 P., „Onkel Thum“ Leipzig 1000 P., Wotan Dresden 999 P. Die Deutſchen Einzel⸗Meiſterſchaften. Die Bundesmeiſterſchaften wurden mit den Einzel⸗Mei⸗ ſterſchaften auf Aſphalt, Schere und Internationaler Bahn eröffnet. Die Kämpfe auf Schere und Asphalt kommen erſt in den nächſten Tagen zum Abſchluß, dagegen fielen be⸗ reits auf der Internationalen Bahn und bei der Frauen⸗ Meiſterſchaft die Entſcheidungen. Bundesmeiſter auf der Internationalen Bahn wurde Pils⸗ Buchholz(Sa.) vor Graf⸗Nürnberg und Hartmann⸗Frankfurt, während 15 den Frauen der Titel an Frl. Pfrehler⸗Werdau iel. „ Entſchieden wurde weiterhin die Einzelbundesmeiſter⸗ ſchaft auf Schere. Meiſter iſt Speck⸗Kiel mit 1425, 2. Buk⸗ kow⸗Berlin mit 1412 und 3. Schumann⸗Halberſtadt mit 1404 Holz. Die Einzelmeiſterſchaften im Dreibahnen⸗ kampf fiel an Ernſt⸗Peine mit 2001 P. Zweiter wurde Wolff⸗Mainz mit 1994, vor Poſt⸗Elberfeld mit 1993 und Steinig⸗Breslau mit 1992 Punkten. f * Tagungen. Der Welt⸗Kegler⸗Verband(International Bowhing⸗ Aſſociation) wählte den bisherigen Präſidenten Joe Thum⸗ New Pork zum Ehrenpräſidenten und den Deutſchen Bun⸗ desführer Paul Schluck zum neuen Präſidenten des Welt⸗ Verbandes. Die Bundestagung der deutſchen Kegler ſprach ihre Genugtuung darüber aus, daß der Reichsſportkommiſ⸗ ſar den bisherigen Vorſitzenden des Kegler⸗Bundes, Paul Schluck, zum Führer des neuen Kegler⸗ und Billard⸗Ver⸗ bandes berufen hat. N Deutſche Jugend ⸗ Kraft. Heute Donnerstag abend halb 9 Uhr im Lokal„Zum Engel“ D. J. K.⸗Verſammlung. Alle Mitglieder der Abteilung haben zu erſcheinen. Turnverein 98, Mannh.⸗Seckenheim Von den vom Verein verkauften Loſen der Dm uunge-Sulenber.] fiegenfängef d. Sr. 28 v. blobol(Mottenmittel) Naphtauin in Schuppen bupre! vorzügl. wirkendes Nlittel g. Ungeziefer Feinſter Himbeerſaft garantiert rein Flaſche 65, 1.50, 2.— Orangeade Flaſche 65 Pfg. auch offen ausgewogen Eliſabethen⸗Quelle 20 Pe Pfund 40 Pfg. 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Darunter glänzte in ſchwarzer Näſſe das Oelzeug, und nun waren die Geſichter zu unter⸗ ſcheiden, ſtoppelbärtige Geſichter mit großen, bang fra⸗ genden Augen. 5 Dann ein Ruf, klar und verſtändlich:„Düwel ook! He lewt! He flägt de Oogen up.“ Mit einem tiefen Atemzug gewann der aus ſeiner Ohnmacht Erwachende das neue Leben wieder. „Na, lieber Mann!“ redete ihn einer der Leute an, die ihn in dichtem Kreis umſtanden,„das nenn ich Glück! Sie hätten beinahe für immer das Atemholen vergeſſen.“ Der Baron verſuchte, immer noch wirr und benommen, ſich zu erheben, aber der Sprecher hinderte ihn daran: „Nee, das laß man, min Jong!“ Er wandte ſich an die Umſtehenden:„Hallo Jungens, angepackt! Der Mann kommt in meine Kabine. Ich ſehe mich inzwiſchen nach der Frau um.— Is woll Ihre Frau, ja? fragte er den Geretteten. Er erhielt jedoch keine Antwort. „Na, er ſchläft all wieder,“ brummte er vor ſich hin. Breitbeinig ſtelzte dann der Kapitän dem Vordeck zu, wo die aus dem Waſſer gerettet Frau immer noch allen Anſtrengungen, ſie ins Leben zurückzurufen, einen hart⸗ näckigen Widerſtand entgegenſetzte.. Ihr reiches Haar hatte ſich gelöſt und lag in wirren, naſſen Strähnen um das todblaſſe Geſicht. 8 Zwei Matroſen knieten rechts und links von ihr, hoben taktmäßig ihre Arme und drückten ſie dann ſeitlich an den Bruſtkorb zurück, aber das ſchneeweiße Geſicht blieb leblos, ſo ſehr ſie ſich auch bemühten. 8 Währenddeſſen wurde der Baron die ſteile Schiffs⸗ treppe hinabgetragen. Erſchöpft und noch keines klaren Gedankens fähig, ließ er alles mit ſich geſchehen, lag dann in ſchmaler Koje, wurde zugedeckt und ſchlürfte in kleinen Schlucken das dampfende Getränk, das ihm einer der Männer mit einem freundlichen Wort an den Mund hielt. Wie flüſſiges Feuer rann der heiße Grog durch ſeine Adern. Es wurde klarer um ihn. Die Denktätigkeit ſetzte wieder ein, und damit kam die Erinnerung an das Geſchehene zurück. Helene!: Der Name entfachte alle Schrecken aufs neue. Er fuhr hoch, wehrte dem Arm des Mannes, der ihn zurückdrücken wollte und fragte haſtig:„Wo bin ich? auf welchem Schiff?“ „Nun ſeien Sie man ganz ſ— till,“ beruhigte ihn der Janmaat.„Das hier iſt die„Anna“, ein braver Kaſten. Von dem fallen Sie nicht mehr herunter.“ Ich muß zur„Boſton“, Herr! Laſſen Sie mich! Ich kann nicht hier bleiben! Auf der„Boſton“——— „O e, die„Boſton“!“, unterbrach ihn der Matroſe. Die wird all weit weg ſein. Da is ja nun nichts dran zu wollen. Was die„Boſton“ iſt, die holen wir nicht mehr auf. Und außerdem un ſo, wir fahren nach Hamburg un nich nach Amerika. Da is ja nun nichts dran zu wollen.“ „Sie fahren—— nach Hamburg?“ 0 „Ja, mit Petroleum, Herr. Vielleicht, daß Sie das ſchon gerochen haben. Es ſ— tinkt'n büſchen.“ „Nach Hamburg!“ 5 Eine verzweifelte Mutloſigkeit befiel den Baron. Das war das Ende aller Träume.— Was nun?“—— Er war wehrlos, mußte die Dinge laufen laſſen, wie ſie liefen, mußte dulden, daß Helene auf der„Boſton“ nach New⸗Nork fuhr, ohne ihn, mit der Verzweiflung im . wenn ſie erfuhr, daß er der vermißte Fahrgaſt ſei. Eine wilde Verwünſchung drängte ſich ihm auf die Lippen.—— Er zerbiß ſie, preßte die Kiefer zuſammen und ballte die Hände zur Fauſt. a Aber— eine neue Hoffnung durchfuhr ihn— war denn wirklich alles verloren? Konnte er nicht ſofort—— Ah, das mußte gehen. Er wandte ſich an den Matroſen, der ſchweigend da⸗ Mienenſpiel des fremden Gaſtes beobachtet hatte. „Haben Sie Funkſtation an Bord?“ Der Angeredete grinſte:„Nee, Herr, beſ— timmt nicht. trotzdem wir gern ab und zu mal einen ſchönen Walzer hören täten.“ f Alſo nicht!—— Gut, dann mußte er von Hamburg aus nach New⸗Nork kabeln, wenn ſich nicht ſchon unterwegs mit Hilfe eines anderen Dampfers Gelegenheit bot, mit der„Boſton“ in Verbindung zu treten. „Wie lange fahren Sie bis Hamburg?“ „Je, nun, wenn das verfluchte Wetter ſo anhält, mag es woll noch ne zwei Wochen werden bis dahin. Sonſt ſchaffen wir es in acht Tagen.“ „Acht Tage bis Hamburg? Um Himmels willen—“ „Tja, mehr ſchafft die„Anna“ nicht, Herr. Sie is n büſchen gemütlich, die„Anna“, aber ſonſt ein braver Kaſten, da is ja nun nichts dran zu wollen.“ Der Kopf des Barons ſank auf die Kiſſen zurück. „Ruhe, nur Ruhe jetzt!“ predigte er ſich ſelbſt. Alle Aufregung konnte nichts an den gegebenen Tatſachen ändern.. i Er mußte Helene vorläufig ihrem Schickſal über⸗ laſſen. Sie würde jedenfalls zunächſt in New⸗Pork bleiben. Sie kannte die Staaten nicht und war ſchon deshalb ge⸗ zwungen, ſich zunächſt einmal darüber klar zu werden, was ſie weiter beginnen ſollte. 8 Und bis dahin mußte es ihm gelungen ſein, ſie auf⸗ zufinden. N 3 Mit dem nächſten Dampfer würde er von Hamburg nach New⸗York zurückfahren. Er konnte dann, wenn alles nur einigermaßen klappte, in ſpäteſtens drei Wochen drü⸗ ben ſein. Helene war Herrin über ſein ganzes Gepäck, über ſeine Papiere, ſein Geld——— „Teufel!“ Ein ſiedender Schreck packte ihn. Sein ganzes Beſitztum war auf der„Boſton“. Er be⸗ ſaß nur das wenige, was ſeine Taſchen enthielten, genug, um in Hamburg einige Tagen leben zu können, aber zu wenig, um die Ueberfahrt zu machen. b Der Gedanke lähmte ihn für einige Minuten und trieb ihm alles Blut aus den Wangen. Jetzt erſt war alles verloren, denn es mußten Monate vergehen, ehe er imſtande ſein würde, ſich Geld zu ver⸗ ſchaffen. Und bis dahin würde Helene verſchollen ſein. Sie wollte ſich ja ohnehin in New⸗York von ihm trennen und war trotz aller Verſuche, ſie anderen Sinnes zu machen, auf dieſem Vorſatz ſtehen geblieben. 5 f Der Eintritt des Kapitäns unterbrach ſeine Gedanken. „Na, wie geht es Ihnen?“ fragte er höflich, an die Koje tretend. „Wieder wohlauf, ja?“ b Ein ſtummes Nicken antwortete. Der biedere Seemann rieb ſich die Hände. 25 Er ſchien plötzlich ſehr verlegen, ſuchte ſichtlich nach Worten und konnte doch den Anfang nicht finden. Endlich ſtieß er hervor:„Ihre Frau—— hm—— tja—— mit Ihrer Frau iſt es leider—— hm——“ „Von wem ſprechen Sie?“ unterbrach ihn der Baron. Dann verſtand er und ergänzte:„Die Dame iſt nicht meine Frau. Sie iſt mir unbekannt.“ „Soſo! Aha!“— ein erleichtertes Aufatmen folgte.— „Na, dann kann ich es ja wohl ruhig ſagen. Die Frau iſt nämlich tot.“ ö 5 Wie ein ſchwerer Schlag traf den Baron die Eröffnung. 17 8 noch? Das ſchwere Opfer ſollte umſonſt gebracht ein? N Das war umöglich. Das konnte nicht ſtimmen. So irr⸗ ſinnig konnte das Schickſal nicht handeln. Die Verunglückte hatte viel weniger Waſſer geſchluckt, als er, hatte die ganze Zeit über im Rettungsring gelegen, während er ſeine Kräfte bis zum äußerſten hatte anſpannen müſſen. Und er lebte. 7 Warum ſollte die Frau tot ſein? Es würde eine un⸗ gewöhnlich lange Bewußtloſigkeit ſein, die die Schiffsleute täuſchte. Sonſt nichts. Was verſtand die Beſatzung eines Petroleumdampfers vom Tod? Die neue Aufregung gab ihm alle Kräfte zurück. (Fortſetzung folgt.) Geckenheimer Familienchronik. Von Hellmuth Möſſinger. III. Volz, die Schultheißen⸗Familie. Nächſt der Familie Seitz iſt das Geſchlecht der Volz am ſtärkſten in Seckenheim vertreten: Das Mannheimer Einwohnerbuch führt 209 Seitz und 109 Volz auf, davon in Seckenheim 80 Seitz und 65 Volz, darunter ſind als Landwirte bezeichnet 36 Seitz und 28 Volz. Die Zahle ſind inſofern nicht ganz genau, als bei den im Ein⸗ wohnerbuch aufgeführten Witwen nicht angeführt iſt„ob ſie einen ſelbſtändigen landwirtſchaftlichen Betrieb führen. Immerhin aber ſehen wir aus dieſen Zahlen, daß die Mannheimer Volz ſtärker zuſammengefaßt als die Seitz vorwiegend in Seckenheim ſitzen und daß in beiden Ge⸗ ſchlechtern noch etwa 45 v. H. der Familien zur Land⸗ wirtſchaft zählen. Die Volz ſind aber auch unter den heute noch in Seckenheim anſäſſigen Familien derjenige Name, der uns mit den allererſten im alten Kirchenbuch entgegen⸗ tritt. Und zwar erſcheint der Seckenheimer Schultheiß Val. Volz zuſammen mit einem Heidelberger Bürger Peter Vock als Pate bei der am 2. Mai 1652 vorgenommenen Taufe für einen Sprößling Peter des damaligen Pfarrers Peter Carch zu Seckenheim, der ſelbſt aus Elbing in Preußen ſtammte. Velten Volz war alſo beim Beginn des Kirchen⸗ buchs der Schultheiß von Seckenheim— in der lateiniſchen Faſſung dieſes Taufeintrags wird er als praetor bezeichnet — und hat demzufolge wohl noch den ganzen dreißig⸗ jährigen Krieg miterlebt. Auch ſein Sohn Joh. Georg Volz (27. 12 1657— 4. 9. 1711) war lange Schultheiß, ſein Enkel Joh. Georg Volz(1691-1768) war wie viele andere Volz in Rat und Gericht viele Jahre tätig, der letzte Bürgermeiſter aus einheimiſchem Geſchlecht war ſchließlich der erſt vor wenigen Jahren verſtorbene Georg Volz, der vielen Seckenheimern noch perſönlich in Erinnerung ſein wird. Wir können alſo das Geſchlecht der Volz mit Fug und Recht als die Schultheißenfamilie von Seckenheim bezeichnen, wenn auch natürlich die heutigen 65 Volz⸗ Familien nicht alle in ſo gehobener wirtſchaftlicher und ſozialer Stellung ſein können, wie die eine Familie des Schulteißen Velten Volz von 1652. Zwiſchen dem Amt eines Schultheißen in Kurpfalz und dem eines badiſchen Bürgermeiſters beſtand allerdings ein ziemlich großer Unterſchied. Der Schultheiß war nicht ein Vertreter oder Angeſtellter der Gemeinde, ſondern er war ein von der Regierung für den Bereich dieſer Gemeinde beſtellter Beamter, er hatte recht weitgehende Befugniſſe im Auftrag der oberſten Staatsgewalt, alſo des Pfalzgrafen, auszuüben, namentlich auch als Beamter der Finanz⸗ behörde, hier der Kirchheimer Cent, der er als Centſchöffe angehörte. Mit dem Uebergang an das Großherzogtum Baden 1803 änderte ſich an dieſer Stellung zunächſt wenig, an die Stelle des pfälziſchen Schultheiß trat der„großherz. badiſche Obervogt“, und erſt die badiſche Gemeindeordnung von 1830 brachte die Aenderung, daß mit Einführung der ſogen. Selbſtverwaltung an die Spitze der Bürgergemeinde der von dieſer gewählte und von der Regierung nur beſtätigte Bürgermeiſter trat. Die ſer Titel Bürgermeiſter hatte es ſchon in Kurpfalz gegeben, er bezeichnete damals etwas anderes, nämlich diejenige Perſon, welche zur Beſorgung der Schreib⸗ geſchäfte für den Rat und das Gericht der Gemeinde be⸗ rufen war. Neben dem Schultheiß ſtand als zweiter Beamter der Anwalt und die Rats⸗ und Gerichtsverwandten, denen der Bürgermeiſter oder Gerichtsbürgermeiſter beigegeben war. Es ergab ſich ohne weiteres, daß dieſe Tätigkeit als Gerichtsbürgermeiſter, die alſo dem Amt des heutigen Rat⸗ ſchreibers gleichzuſetzen iſt, in vielen Fällen eine Vor⸗ oder Zwiſchenſtufe für die Berufung zum Gerichtsverwandten bildete. So erſcheint Hans Jörg Volz(1657-171), der beim Tode ſeines Vaters, des Schultheißen Velten Volz noch nicht fünf Jahre alt war, und noch nicht 20 jährig die Tochter von deſſen Nachfolger, dem Schultheiß Hans Jörg Reiß geheiratet hatte, ſchon 1691, alſo mit 33 Jahren, als Gerichtsverwandter, ebenſo 1695, dann 1698 am 23. 7. bei der Taufe ſeines Sohnes Georg Wilhelm als Schultheiß und 1702 als Schultheiß und Centſchöffe. Sein Sohn Joh. Gg. Volz(1691-1768) tritt am 15. 5. 1720, wo er in der Familie Joſua Seitz Gevatter ſteht, als Gerichts⸗ bürgermeiſter auf, am 22. 6. 1727 aber, als ſein Sohn Joh. Joſef getauft wird, iſt er bereits Gerichtsverwandter und blieb dies bis zu ſeinem Tode am 14. 2. 1768. Auch ohne daß er die Schultheißenwürde erreicht hätte muß dieſer Rat Volz eine ehrfurchtgebietende und beſonders geachtete Perſönlichkeit geweſen ſein, und der Pfarrer vergißt nicht, beim Eintrag ſeines Todes nach vollendetem 77. Lebens⸗ jahr mit freudiger Anerkennung beizufügen:„hat gezeugt 8 Kinder, erlebet 35 Enkelgen und 8 Urenkelgen“. Reicher Kinderſegen war namentlich ſeinem Sohn Johannes Joſeph, geboren am 22. 6. 1727 beſchieden, der am 25. 1. 1752 die Tochter Anna Eva des Bürgers Joh. Gg. Reiß heiratete. Der Name Hanjoſef, der ſonſt ja kaum in Seckenheim vorkommt, hat gerade dieſes Glied der Familie Volz allgemein bekannt, ſozuſagen unſterblich gemacht. Es erübrigt ſich aber für mich, weitere Einzel⸗ heiten über das Geſchlecht Volz hier zu bringen, da ein näherer Angehöriger der Familie, Lehrer Edmund Volz, jetzt in Bödigheim, die Geſchichte ſeiner Ahnen und der zugehörigen Familie Bühler ſchon eingehend erforſcht und durch Anlage einer umfaſſenden Kartei ſowie künſtleriſch ausgeführter Stammbäume feſtgelegt hat. Bei dieſer dankens⸗ werten Arbeit ſtanden ihm auch einige Familienbücher zur Verfügung, die da und dort noch vorhanden ſein mögen, aber leider oft nicht die Beachtung und Verwertung finden, die ihnen gebührt. Solche Bücher ſind zumeiſt angelegt von dem irgendwie hervorragenden Ahnherrn eines Geſchlechts, welcher bemerkenswerte Ereigniſſe in der Familie, aber auch Vermögensſtand und Weitergabe, ſchließlich Erfah⸗ rungen und Wünſche eines reichbewegten Lebens zu Nutz und Frommen ſeiner Nachkommen feſtlegen möchte. Wenn dann aber das Geſchlecht bei Verheiratung mehrere Kinder und Enkel in verſchiedene Aeſte ſich teilt, ſo kann das Familienbuch nur bei einem Aſt bleiben. Die Familie Volz hat ſich von dem einen Schulteißen Velten Volz bis heute in 65 Familien des gleichen Namens verzweigt; nehme ich noch die Nachfahren aus der Fortpflanzung im weiblichen Stamm hinzu, ſo mag ſich ein Vielfaches dieſer 65 ergeben. Alle dieſe wären gleicherweiſe auf das eine Familienbuch angewieſen. Seinen Zweck, ein Ver⸗ mächtnis für die ganze Familie zu ſein, kann alſo ein ſolches Familienbuch nur erfüllen, wenn es von Zeit zu Zeit vervielfältigt wird, ſo daß jeder Nachfahre die Er⸗ fahrungen, Ratſchläge und Wünſche ſeiner Ahnherren bis zum älteſten hinauf auch wirklich kennen lernt. Im Zeit⸗ alter der Schreibmaſchine ſollte eine ſolche Vervielfältigung eines Familienbuches nicht unmöglich ſein; die Urſchrift gehört dann bei entſprechendem Alter in ſicheren Gewahr⸗ ſam, vielleicht im Generallandesarchiv. a. 8 7 Ich denke mir, daß es ſchön ſein muß, als Künſtler Beifall zu ernten und mit Blumen erfreut zu werden; ein gefeierter Filmſchau⸗ ſpieler zu ſein und Millionen Menſchen nach meinem Willen lachen und weinen zu laſſen; das große Los zu gewinnen und ohne Sorge die mir geſchenkten Tage zur eigenen Freude zu leben, ſo viel Geld zu haben, daß ich mir die ſchönſten Orte der Welt anſehen und an ihnen verweilen kann, ſolange es mir gefällt; einen Menſchen zu wiſſen, zu dem ich jederzeit kommen kann, wenn mir das Herz überſchwillt in Freude, wenn mich ein Leid quält oder ein Kummer, immer Verſtändnis und Teilnahme zu finden; eine Schar Kinder um mich zu haben, die zu mei⸗ ner Freude heranwachſen und gedeihen wie Blumen im Garten; ein glückliches Temperament zu haben, das über