Aeon e 5 zuganges aus dem Kreiſe der Arbeitsloſigkeit in den Kreis der ſtatiſtiſch erfaßten Arbeits⸗ anſtalt fernſtanden. ittalieni Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg. Reklamen 60 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Für Platz⸗Vorſchriften wird keine Garantie übernommen. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Bote Annahmeſchluß für Inſerate und Rotizen vormittags 9 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Iluſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig). „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Schriftleitung, Druck u. Verlag: G. Härdle, Zähringerſtr. 68. Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 88. Jahrgang Samstag, den 22. Juli 1933 Nr. 168 Neue Siege in Oſtpreußen Die Arbeitsſchlacht ſteyt günſtig.— Große Begeiſterung. N Königsberg, 21. Juli. baut einer gemeinfamen Meldung des Arbeitsamtsvor- b Lyck und der Landräte von Lötzen-Johannisburg ind die Kreiſe Cötzen und Zohannisburg frei von Arbeits- Der Arbeitsamtsbezirk Lick wird danach loſen geworden. Arbeits- am Montag, 24. Juli 1933, als erſter deutſcher amksbezirk frei von Arbeitsloſen ſein. Darüber hinaus beſchäftigt er rund 3500 jugendliche Ar⸗ beitskräfte aus dem Reich. Die ganze Provinz, heißt es in der Meldung weiter, 5 iſt von einer Opferwilligkeit und Begeiſterung erfaßt, die ſich nur mit der Erhebung des Jahres 1813 verglei⸗ chen läßt. Die Meldungen über den günſtigen Fortgang der Offenſive gegen die Erwerbsloſigkeit überſtürzen ſich. In den näch⸗ ſten Tagen werden Kreiſe mit beſonders ſchwieriger Ar⸗ beitsmarktlage an Ort und Stelle in Angriff genommen. Hier will man auch die letzten Wohlfahrtserwerbloſen bis zum Eintritt des Froſtes in Arbeitsſtellen unterbringen. Daneben laufen die ſyſtematiſchen Vorbereitungen für die Winterarbeiten. Wie berlautet, werden in den nächſten drei Tagen bis Montag abend wahrſcheinlich noch zehn weitere Kreiſe hinzukommen, die das Ende der Arbeitsloſigkeit melden, falls durch örkliche Verhandlungen nicht gar noch eine wei⸗ tere Beſchleunigung einkrikt. Nach dem Bericht des Landrates will der Kreis Nie⸗ derung in kürzeſter Friſt 800 Arbeitsloſe aus Tilſit unterbringen, um ſo mitzuhelfen, auch die Stadt Tilſit bin⸗ nen zwei Wochen von der Aroeitsloſigkeit zu befreien. Kein Arlaub für Behördenchefs Die Pxeſſeſtelle des Oberpräſidiums teilt folgende An⸗ ordnung des Oberpräſidenten mit: a Oſtpreußen ſteht zurzeit im Zeichen eines erfolgreichen Kampfes gegen die Arbeitsloſigkeit. Dieſe muß planmäßig in dem vorgeſchriebenen Zeitpunkt beſeitigt werden. Dazu iſt der perſönliche Einſatz aller Behördenchefs unentbehrlich. Ich ordne deshalb hiermit an, daß bis auf weiteres die Regierungspräſidenten und Landräte keinen Erholungsur⸗ laub nehmen, oder ſoweit ſie ſich bereits in Urlaub befin⸗ den, vom Urlaub ſofort zurückkehren. Mittel und Wege Im Kreiſe Pillkallen ſind für Entwäſſe⸗ rungsarbeiten und Wegebauten bisher 90 000 Tage⸗ werke mit Reichshilfe vergeben, die noch um 75 000 Tage⸗ werke vermehrt werden ſollen. Die Löhne für dieſe Arbei⸗ ten werden vom Kreis aus den ihm zur Verfügung geſtell⸗ ten Mitteln gezahlt, während Unterbringung und Verpfle⸗ gung, alſo die Naturalleiſtungen für die Arbeitskräfte, von den Gemeinden und intereſſierten Meliorationsgenoſſen⸗ ſchaften aufgebracht werden müſeſn.— Inſterburg wird durch die Einrichtung einer Flachsfabrik im den nächſten Wochen und durch andere Maßnahmen zum Zen⸗ trum der oſtpreußiſchen Textilinduſtrie entwickelt werden. Ferner wird von den oſtpreußiſchen Arbeitsämtern dar⸗ auf hingewirkt, auf Bauernhöfen und Rittergütern Land⸗ arbeiterfamilien mit langfriſtigen Verträgen unterzubrin⸗ gen. Die Einſtellung erwerbsloſer Landarbeiter wird durch die Gewährung einer Beihilfe von 25 Reichsmark an den Arbeitgeber gefördert. Vorausſetzung dafür iſt aber, daß mindeſtens ein Jahresvertrag abgeſchloſſen und auch wirk⸗ lich durchgehalten wird. Außer dem Lohnzuſchuß wird dem Arbeitgeber, auch die Vergünſtigung zuleil, daß er für die neueingeſtellten Familien von der Zahlung der Arbeitslo— ſenverſicherungsbeiträge befreit iſt. Weitere Beſſerung am Arbeitsmarkt Die Jahl der Arbeilsloſen auf 4 828 000 geſunken. Berlin, 22. Juli. In der erſten Julihälfte hat ſich der Rückgang der Ar⸗ beitsloſigkeit fortgeſetzt. Insgeſamt iſt von Ende Juni bis — Juli die Zahl der bei den Arbeitsämtern gemeldeten rbeitsloſen um weitere 29 000 auf 4828 000 geſunken. Da⸗ bei iſt zu beachten, daß durch die Sonderaktion für die An⸗ Höheren der nationalen Wehrverbände rund 11000 Ar⸗ beitnehmer in dieſer Zeit erſtmals ſich bei den Arbeits⸗ amtern neuanmeldeten. Unter Berückſichtigung dieſes Neu⸗ ſogenannten unſichtbaren 0 ergibt ſich, daß in der erſten Julihälfte rund 40 000 rbeitsloſe wieder in die Wirtſchaft eingegliedert worden ſind. Ganz allgemein iſt zu beobachten, daß in zunehmen⸗ 0 Maße Arbeitslose ſich jetzt bei den Arbeitsämtern mel⸗ en, die bisher den Vermittlungseinrichtungen der Reichs⸗ 5 Papen bei Muſſulini Rom, 22. Juli. Vizekanzler von! apen iſt vom italie⸗ niſchen Regierungschef in Audienz„ worden. Vor ien der Unterredung übergab der Vizekanzler dem chen Regierungschef als perſönliches Geſchenk eine üſte von Friedrich dem Großen aus der Staat⸗ chen Porzellan⸗Manufaktur. Muſſolint, der über dieſes Geſchenk hocherfreut war, hatte vor einiger Zeit Vizekanz⸗ er von Papen durch den italieniſchen Botſchafter in Berlin 55 mit Unteſchrift verſehenes Bld in Silberrahmen zu⸗ mmen laſſen N 22* 7 Für abſolute Rechtsſicherheit Preußziſcher Miniſterrat beſchäftigt ſich mit neuen ſcharfen Maßnahmen. a Berlin, 22. Juli. Ein für Samskag vormiktag einberuſener Miniſterrat wird ſich mit neuarkigen, ſehr ſcharſen Maßnahmen und Geſetzen auf dem Gebiete des Rechtslebens in Preußen be⸗ ſchäfkigen. f Zu gleicher Zeit ſind einberufen worden ſämtliche Poli⸗ zeipräſidenten Preußens, ſämtliche Generalſtaatsanwälte und ſämtliche Oberlandesgerichtpräſidenten, dazu die Leiter der Geheimen Staatspolizeiſtellen ganz Preußens, der Stabschef der SA und SS, ferner ſind ſämtliche SA- und SS⸗Obergruppenführer und Gruppenführer Preußens nach Berlin geladen. Miniſterpräſident Göring wird vor dieſen Gruppen ſeine Pläne erörtern, und es iſt zu erwarten, daß ſich an den Erlaß der neuen Geſetze und Verordnungene weitgehende Maßnahmen knüpfen. Wie wir dazu erfahren, hal Miniſterpräſident Göring die Entwicklung der letzten Monate bezüglich des Aufbaues des Staates in abſoluter Rechtssicherheit und abſoluten Rechts⸗ frieden beobachlet und die Jeſtſtellung gemacht, daß Maß⸗ nahmen notwendig ſind, um für die Zukunft dieſe Rechts. ſicherheit und dieſen Rechtsfrieden für alle Zeiten zu ſichern. Der Schutz der Kämpfer der nationalen Revolution ſoll unter allen Umſtänden ſichergeſtellt werden. Deshalb ha⸗ ben alle Staatsanwaltſchaften und Gerichte Preußens ſeit Tagen eine erhöhte Tätigkeit aufzuweiſen. Die Rechtsſicher⸗ heit und der Schutz der Rechtsgüter des Staates ſoll durch derartige ſchnelle Verhandlungen unter allen Umſtänden ge⸗ währleiſtet werden. Es ſind ſowohl geſetzliche als auch an⸗ dere Maßnahmen geplant, denen Miniſterpräſident Göring ganz beſonders Bedeutung beilegt. Durch erhöhte Schnellig⸗ keit und auch erhöhte Aktivität insbeſondere des geheimen Staatspolizeiamtes ſoll dafür geſorgt werden, daß auch nicht die geringſte Bewegung gegen die Kämpfer der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution und gegen den neuen Staat mehr möglich iſt. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß künftig in vermehrtem Umfange bei Sabotage der Arbeit der nationalen Regierung die Todesſtrafe verhängt werden wird. GOA⸗ und ESS⸗Führerſitzung in Berlin Miniſter Göring unterbricht ſeinen Arlaub. Berlin, 22. Juli. Miniſterpräſident Göring wird nach der Geheimſitzung auf Sylt ſeinen Urlaub abbrechen und nach Berlin kommen. Für Samstag iſt eine außerordenk⸗ liche Sitzung aller SA.- und SS.-Obergruppenführer und Gruppenführer, ſoweit dieſe nicht als Skaatsbeamte bereiks befohlen ſind, nach Berlin einberufen worden. Nach Henderſons Beſuch Das Ergebnis.— um die Zuſammenkunft Hitler—Daladier. 5 ä Berlin, 21. Juli. Die Mitteilungen, die über die Münchner Beſprechun⸗ gen zwiſchen dem Reichskanzler und dem Präſidenten der Abrüſtungskonferenz ausgegeben wurden, ſind knapp ge⸗ halten, aber nichtsdeſtoweniger recht aufſchlußreich, indem ſie das Geſamtergebnis der deutſchen Verhandlungen mit Henderſon feſtſtellen. Das Ziel bleibt die Erreichung eines Abkommens auf der Abrüſtungskonferenz, und Henderſon wird in Berlin wie in München haben Fbleſes können, daß Deutſchland loyal und konſequent auf dieſes Ziel hin⸗ arbeitet. Die Tür für weitere Verhandlungen, bei denen Deutſchland den gleichen Geiſt der Verſöhnlichkeit zeigen wird wie bisher, bleibt offen. Henderſon ſcheint in München nunmehr offiziell eine Juſammenkunft zwi chen dem Reichskanzler und dem fran⸗ öſiſchen Miniſterpräſidenten vorgeſchlagen zu haben. Wie ie deutſche Politik hierzu ſteht, ergibt ſich klar aus dem Kommunique: Eine derartige Juſammenkunft würde einer eingehenden diplomatiſchen Vorbereitung bedürfen. Die Ankerzeichnung des Viermächtepaktes genügt an ſich nichk, um die Vorausſetzungen für den Erfolg einer direkten deutſch-franzöſiſchen Ausſprache zu ſchaffen. Mit gutge⸗ meinten Improviſationen, wie ſie Henderſon offenbar im Sinne hat, ſind die liefgehenden Gegenſätze zwiſchen Deutſchland und Frankreich nicht aus der Welt zu ſchaffen. Außerdem iſt das Abrüſtungsproblem keine deutſch⸗ franzöſiſche Kontroverſe, ſondern eine Angele⸗ genheit, in der der franzöſiſche Standpunkt zu denjenigen der meiſten anderen Konkerenzteilnehmer, ja zur Idee der Abrüſtungskonferenz in Widerſprucſch ſteht. Solange man in Paris dieſe Verantwortung Frankreichs leugnet, müſſen die Verſtändigungsausſichten ſowohl zwiſchen Frankreich und dem abgerüſteten Deutſchland als ſehr ge⸗ ring erſcheinen. 8 Henderſons weitere Abſichten Präſident Henderſon hat ſich nach Paris begeben, um dort mit Paul⸗Boncour und Politis zu ſprechen. Von dort aus will er nach London fahren. Bis Ende September ſollen dann die übrigen Hauptſtädte Europas beſucht wer⸗ den, und zwar Warschau, Budapeſt und Wien. Präſident Henderſon hofft, durch dieſe Beſprechungen ſoweit zu kommen, daß der Teyt der Abrüſtungskonvention in der dann vorliegenden Form von dem Hauptausſchuß der Ab⸗ rüſtungskonferenz am 16. Oktober in der zweiten Leſung angenommen werden könnte.. e Der papierkrieg der Emigranten Unliebſame Gäſte.— Die Gegenmaßnahmen. Berlin, 21. Jult. Der von den aus Deutſchland Abgewanderten im Aus- land angezettelte Papierkrieg iſt nunmehr in vollem Gange. Es iſt immerhin erſtaäunlich, ſo ſchreibt der Conn⸗ Dienſt, was für Mittel von dieſen Leuten aufgebracht wer⸗ den, um ihrem eigenen Vaterlande zu ſchaden zu verſuchen. Im allgemeinen bleibt es nämlich bei dieſen Verſuchen, denn auch die Gaſtländer der Emigranten haben allmählich eingeſehen, was Geiſtes Kind dieſe Leute ſind und viele Hunderte von Emigranten ſind von den Gaſtſtätten bereits wieder ausgewieſen worden. Der Kommuniſt Münzen⸗ verg z. B. befindet ſich ſchon in ſeinem dritten Aſyl ſeit ſeiner Auswanderung. Das Ausland hat eingeſehen, daß ja niemand dieſe Leute vertrieben hat, ſondern daß ſie ob ihres ſchlechten Gewiſſens ſelbſt ins Ausland abgewandert ſind. Denjenigen früheren Führern der Linksorganiſatio⸗ nen, die eine ſaubere Weſte hatten und die wirklich Idea⸗ liſten waren— ſie ſind allerdings ſehr dünn geſät— hat man bis heute in Deutſchland kein Haar gekrümmt und wird es auch weiterhin nicht tun. Die Ausgewanderten ha⸗ ben eine Fülle von Zeitungen und Zeitſchriften gegründet, in denen ſie dann ihr Leid klagen, Deutſchland beſchimp⸗ fen, verleumzen und verächtlich machen, und die ihnen in der Hauptſache dazu dienen ſollen, Geld für ihre perſön⸗ lichen Bedürfniſſe zu ſchaffen. Der ganze Abſchaum aber ſammelt ſich im Saarge⸗ biet, das heute ein regelrechter Nakurſchutzpark für die⸗ ſes Geſindel geworden iſt. Sie glauben, von dort aus freie Möglichkeiten zum Kampf gegen Deutſchland zu haben und in der Regierung eine Stütze zu finden. Die deutſche Bevölkerung des Saarge⸗ biets aber weiß, was ſie von dieſen Flüchtlingen zu halten hat und ſchätzt ſie dementſprechend ein. Im Saargebiet ſind ebenfalls vier bis fünf Zeitungen entſtanden, die zum Kampf gegen Deutſchland dienen ſollen. Sie werden hier und da in ganz kleinen Auflagen noch ins Reich hinein⸗ geſchmuggelt. Aber man hat 90 Prozent der Verteiler bei der Verteilung feſtgenommen und ſo die Quellen feſtge⸗ ſtellt. Auch in Berlin iſt es vorgekommen, daß vereinzelt die„Rote Fahne“ und andere kommuniſtiſche Druckſchrif⸗ ten in Briefkäſten geſteckt oder verteilt wurden. Auch hier iſt dieſe Aktion reſtlos mißglückt.: Allmählich wird auch der Papierkrieg im Ausland ab⸗ nehmen, denn die wenigen ins Ausland geretteten Konten deutſcher Gewerkſchaften, die den deutſchen Arbeitern ge⸗ ſtohlen wurden, und die privaten Miktel der Ausgewander⸗ ten werden von Tag zu Tag geringer, und Finanziers finden ſich für dieſe Beſtrebungen im Auslande auch immer weniger. Selbſtverſtändlich läßt man ſich in Deutſchland dieſe Beſchmutzung des eigenen Neſtes durch Ausgewanderte nicht gefallen. Das Zugreifen gegen Scheidemanns Fami⸗ lie hat bereits gezeigt, wie man ſich zu wehren gedenkt, und langatmige weinerliche Artikel Scheidemanns in tſchechi⸗ ſchen Zeitungen ändern daran auch nichts. Man wird die⸗ ſen Weg ſicherlich mit Erfolg weiter beſchreiten, ebenſo den Weg zu der Kontenſperrung, wie man ihn gegen Feucht⸗ wanger und Einſtein angewendet hat. Wer ſich gegen ſein Vaterland vergeht, muß eben damit rechnen, daß er mit ſeinem Hab und Gut und ſeinen Angehörigen dafür zur Rechenſchaft gezogen wird. Die durch das neue Reichsgeſetz geſchaffene Möglichkeit. Auswanderer der Staatsangehörigkeit für verluſtig zu er⸗ klären und ſie ſo ſtaakenlos zu machen, wenn ſie nicht auf Aufforderung zurückkehren, wird ebenfalls bereits in die ſen Tagen beſchritten. Die Auswanderer werden alſo damit das Recht verwirkt haben, ſich noch künflighin als Deulſche zu bezeichnen und den deutſchen Namen zu ſchän⸗ den. Verleumdung oder Ankenntnis? Reval, 21. Jult. Unter der Ueberſchrift„Wie falſche Meldungen ent⸗ ſtehen“ ſchreibt die„Revalſche Zeitung“ vom 19. Juli: In den„Sonumed“ Nr. 152 finden wir unter der Ueberſchrift „Die deutſchen Waffenfabriken arbeiten“ folgendes Tele⸗ gramm: Paris, 1. Juli. Die lothringiſchen Waffenfabriken ar⸗ beiten nach Meldungen franzöſiſcher Blätter mit voller Be⸗ legſchaft. Vor allen Dingen werden Granaten angefertigt. Es ſei ſo viel Arbeit vorhanden, daß die Fabriken ſogar an Sonntagen arbeiten. Sollten„Sonumed“ nicht wiſſen, daß Lothringen ſeit 1918 leider zu Frankreich gehört und daß es ſich mithin nicht um deutſche, ſondern um franzöſiſche Mumtionsher⸗ stellung handelt? Von geſtern auf heute Berlin. Die unter Mitwirkung ſämtlicher Inſtitute Muſeen zuſammengeſtellte Deutſche. der Potsdamer Straße wurde von Oberbürgermeiſter Dr. Sahm eröffnet. f Budapeſt. Wie der„Peſter Lloyd“ von zuſtändiger Seite erfährt, wird Munfſterpraſident Gömbös See mit Außenminiſter Kania Anſang nächſter Woche nach Rom reiſen, um mit dem italieniſchen Miniſterpräſidenten Muſſo⸗ lini die beide Länder gemeinſam intereſſierenden Fragen zu beſprechen. Politiſches Allerlei Der Reichskanzler im Rundfunk. Berlin, 22. Juli. Die Reichsrundfunkgeſellſchaft teilt mit: Der Reichskanzler ſpricht zur Kirchenwahl über alle deutſchen Sender am Samstag, 22. Juli, von 23.30 bis 23.45 Uhr. Botſchafter Luther beim bayeriſchen Miniſterpräſidenten. Deer deutſche Botſchafter in Waſhington, der frühere Reichskanzler Dr. Luther, machte dem bayeriſchen Miniſter⸗ präſidenten Siebert einen Beſuch, um ſich in einſtündiger Unterredung über die politiſchen, wirtſchaftlichen und all⸗ gemeinen Verhältniſſe in Bayern ſeit Uebernahme der Ver⸗ antwortung durch die nationale Regierung eingehend zu un⸗ terrichten. Dr. Luther wird in den nächſten Tagen von ſeinem Urlaub nach Waſhington zurückkehren.„ Bayern zieht Poſtabſendungsklage zurück. Nachdem durch das Reichsgeſetz vom 15. 7. 1933 über die Poſtabfindung die ſeit Jahren ſchwebende Frage der bayeriſchen Poſtabfindung eine endgültige Regelung in Ueber⸗ einſtimmung mit der vor einiger Zeit zwiſchen dem Reich und Bayern getroffenen Vereinbarung gefunden hat, hat Bayern nun ſeine im Jahre 1928 beim Staatsgerichtshof erhobene Klage auf Verzinſung der Poſtabfindung zurück⸗ gezogen. Die durch das Geſetz Bayern zugebilligte Rente von 4.35 Millionen Mark jährlich entſpricht dem mit der erhobenen Klage zuletzt verſochtenen Antrag. Geheimſitzung bei Göring auf Sylt. Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Freitag fand beim Miniſterpräſidenten Göring auf Sylt eine Ge⸗ heimſitzung ſtatt, an der der preußiſche Juſtizminiſter Kerrl, der Staatsſekretär im preußiſchen Staatsminiſterium Körner, der Staatsſekretär im preußiſchen Juſtizminiſterium Freisler, der Miniſterialdirektor im preußiſchen Miniſterium des In⸗ nern Daluege, der Miniſterialdirigent im Miniſterium des Innern Fiſcher und Miniſterialrat Diels, der Leiter des Geheimen Staatspolizeiamtes, teilgenommen haben. Aufmarſch der ſchleſiſchen Arbeitsfront Der Aufmarſch der ſchleſiſchen Arbeitsfront im Breslauer Flughafen dauerte bis gegen 17 Uhr. Als um dieſe Zeit die Kundgebung durch den Gaubetriebszellenleiter Kuhliſch er⸗ öffnet wurde, konnte er bekanntgeben, daß ſich im Bres⸗ lauer Flughafen faſt eine halbe Million ſchaffender Volks⸗ genoſſen aus ganz Schleſien eingefunden hätte. Der Reichstagsbrandſtifterprozeß Vorausſichtlich Anfang September. i 21. Juli. Von zuſtändiger Seite wird über Leipzig, 0 Verfahrens in der Reichstagsbrandſache mit⸗ den Stand des geteilt: 0 „Nachdem die gerichtliche Vorunterſuchung gegen einen Teil der Angeſchuldigten ſchon vor einigen Tagen abge⸗ ſchloſſen worden war, iſt ſie nunmehr auch gegen die übrigen Angeſchuldigten durch den Anterſuchungsrichter des Reichs⸗ gerichtes geſchloſſen worden. Die Vorunterſuchung hat ſich infolge des großen Am⸗ fanges der anzuſtellenden Ermittlungen länger hingezogen. Die Akten werden von dem Oberreichsanwalt mit der An⸗ klageſchrift gegen die Hauptbeſchuldigten in den nüächſten Tagen dem vierten Strafſenat des Reichsgerichtes vorgelegt werden. Mit der Hauptverhandlung in der Sache tann hier⸗ nach wohl für die erſte Hälfte des Septembers gerechnet werden.“ Ein Balkan⸗Locarno? Beſprechungen in der Türkei. 0 Paris, 22. Juli. Wie Havas aus Konſtantinopel meldet, werden im Oktober dieſes Jahres verſchiedene Staatsmänner der Bal⸗ kanſtaaten in Angora zuſammentreffen und Gelegenheit neh⸗ men, über die Ausarbeitung eines Balkanpaktes zu ver⸗ handeln, den Titulescu vorgeſchlagen haben ſoll. Im Anſchluß an die Verhandlungen von Angora würden, ſo wird geſagt, weitere Beſprechungen in den verſchiedenen Balkanhauptſtädten zwecks Fertigſtellung dieſes Projektes fol⸗ gen. Man verſichere, daß der türkiſche Außenminiſter im September ſich nach Sofia begeben werde, um mit dem bulgariſchen Miniſterpräſidenten Verhandlungen zwecks Ab⸗ ſchluſſes eines Balkan⸗Locarnos vorzubereiten. Roman von Maria Oberlin. 28) Nach ein paar Minuten kam ſie zurück. Im hellen Staub⸗ mantel, ein keckes braunes Hütchen auf den dunklen Locken. Draußen hielt ſchon der kleine graue Opel, den ſie fuhr. Mit ſicherer Hand ſteuerte ſie den kleinen Sportwagen durch die wenig belebte Tiergartenſtraße und bog geſchickt in den Trubel des Vormittagsverkehrs ein. Landsberg, der neben ihr ſeß, bewunderte die 1 5 Ruhe, mit der die ſchmale Frau den Wagen durch das wirr ſteuerte. Um ſie herum brandete jetzt der Lärm des Potsdamer Platzes. Eine rieſige Kette von Autos und Wagen. Fuß⸗ gänger dazwiſchen, und auf der Verkehrsinſel die ſachliche Ruhe des Schupos, der mit ſeiner weißbehandſchuhten Hand das Gewirr lichtete. Als ſie einen Augenblick in der Kette der Autos warten mußten und Edith aufmerkſam die Lichtzeichen beobachtete, fragte er bittend: e. i „Wollen Sie nicht mit mir im Eden-Hotel frühſtücken?“ Edith überlegte einen Augenblick. „um zwei Uhr kommt Lonny vom Tennis, mein Mann um 6 Uhr.. ja, das ginge; alſo fahren wir erſt zum Eden. Ich werde meine Beſorgungen dann auf dem Heimweg aus⸗ führen.“ In dem eleganten, reich mit Blumen und Blattpflanzen geſchmückten Dachgarten ſaßen die beiden Menſchen in hei⸗ terem, angeregten Plaudern. Edith hatte den Mantel abgelegt und ſaß im leichten, Zartgelben Sommerkleid mit bräunlichen Applikationen da, 15 Ton harmonierte ausgezeichnet mit dem ſamtenen Braun ihrer Augen. f Geeräuſchlos bediente der Kellner. Karl Landsberg hob das Glas. Cuilth deilaog elan ehr 0 er zu erzählen. Was in Oeſterreich beſtraſt wird der Hund„Dollfuß“.— Das gefährliche Horſt⸗Weſſel⸗ Lied. 5 Innsbruck, 21. Juli. Der Kampf gegen den Nationalſozialismus in Oeſter⸗ reich geht mit unvermindeter Heftigkeit weiter. Das be⸗ weiſen die ungewöhnlich hohen Strafen, die dieſer Tage am Bezirksgericht Kufſtein gegen Nationalſozialiſten ver⸗ hängt worden ſind. Rechtsanwalt Dr. Prankner wurde zu einer Arreſtſtrafe von einem Monat, zu einer Geldſtrafe von 1000 Schilling und zu einer Verwalkungsabgabe von 130 Schilling verur⸗ teilt, weil er angeblich ſeinen Hund„Dollfuß“ genannt hat. Wegen Teilnahme an der Grenzlandkundgebung in Kiefersfelden wurde der Hotelbeſitzer Egger und eine Frau zu je 2000 Schilling Geldſtrafe verurteilt. Wegen Aufhän⸗ gung eines Hitlerbildes in ſeiner Wohnung erhielt ein An⸗ geklagter 14 Tage Arreſt und wegen Abſingens des an: ſcheinend ſehr gefährlichen Horſt⸗Weſſel-Liedes wurde drei Angeklagten je 14 Tage Arreſt zudiktiert. Da viele ehemalige Nationalſozialiſten kürzere Arreſt⸗ ſtrafen wegen verſchiedener Vergehen abſitzen, iſt das Ge⸗ fängnis in Kufſtein überfüllt. Aburteilung in Maſſen In Mautern in Steiermark wurden 70 National⸗ ſozialiſten wegen verſchiedener politiſcher Vergehen zu Geldſtrafen, mehrere zu Arreſtſtrafen von ſieben Tagen bis vier Wochen verurteilt. Wegen Abbrennens eines Papier⸗ bällers wurde der aus Stuttgart ſtammende reichsdeutſche Staatsangehörige Tiſchlergehilfe Franz Sternbeck zu ſechs Monaten ſtrengen Arreſtes und zwei andere Nationalſozia⸗ liſten zu fünf Monaten bzw. 14 Tagen Arreſt verurteilt. Gegen jüdiſche Aeberfremdung Es gewinnt den Anſchein, daß ſich auch in dHeſterreich ein Unwille gegen die jüdiſche Ueberfremdung bemerkbar macht. Der„Bauernbündler“, die Zeitung des„Nieder⸗ öſterreichiſchen Bauerbundes“ ſchreibt an leitender Stelle: „Mit Recht herrſcht in unſerem Volke eine Empörung über das Ueberhandnehmen jüdiſchen Einfluſſes in manchen Be⸗ rufen und Branchen. Daher muß der jüdiſche Einfluß zu⸗ nächſt auf jenes Maß zurückgedrängt werden, das der Frie⸗ densbevöl'erungszahl des heutigen Oeſterreich entſpricht. Der Numerus clauſus muß für den Arzt⸗, Anwalts⸗ und jeden anderen Beruf Geltung erhalten.“ Zu dieſer Preſſeäußerung erklärt das chriſtlich⸗ſoziale „Neuigkeits⸗Weltblatt“: Beſonders die chriſtliche Jugend wird es begrüßen, wenn ihr jene Stellen freigemacht wer⸗ den, die heute zum größten Teil von eingewanderten Ju⸗ den beſetzt ſind. Amerikas gefährliches Spiel Aktienkurſe und Warenpreiſe ſauſen abwärks. Neuyork, 21. Juli. In den Us A. erfolgte ein Sturz der Aktienkurſe und Warenpreiſe, der wohl eine der größten, wenn nicht die größte Baiſſe darſtelll, welche in der Geſchichte der Ver⸗ einigten Staaten jemals zu verzeichnen war. Dabei hoffte Rooſevelt, durch die Dollar- Inflation eine Erhöhung der Preiſe zu erreichen! Offenbar als Folge des Vorgehens des amerikaniſchen Senators Thomas, der in Telegrammen an die Neuyorker Fondsbörſe und die Chicagoer Getreidebörſe die Möglich⸗ keit der Einleitung eines Propagandafeldzuges angedeutet hatte, mit dem Ziele, die Börſen entweder völlig zu ſchlie⸗ ßen, oder zum mindeſten unter Staatsaufſicht zu ſtellen, machte ſich an den meiſten Warenmärkten und an der Wertpapierbörſe eine allgemeine Abneigung geltend. Am ſtärkſten betroffen wurden am Aktienmarkt ſogenannte „naſſe Werte“(d. h. die Aktien von Brauereien und Spritfabriken), die bis 18 Dollar verloren, während von Getreide am meiſten Roggen gedrückt war, deſſen Wert ſich am Chicagoer Terminmarkte innerhalb der drei letzten Tage, um mehr als 35 Prozent verminderte. Bei Mais betrug der Preisſturz 23 bis 30 Prozent Wilde Szenen in Wallſtreet Aeußerſt erregte Szenen ſpielten ſich an der Neuyorker Börſe ab, die an die Vorgänge des Herbſttages 1929 erin⸗ nerten. Eine Menge Wertpapiere wieſen erſchreckende Ver⸗ luſte auf und die fieberhafte Erregung unker dem Publi- kum ſteigerte ſich von Minute zu Minute. Auch die Weizen⸗ und Baumwollpreiſe erlitten ſchwere Schlappen. Kupfer und Silber büßten nahezu je 100 Punkte ein. a „Auf Ihr Wohl, gnädige Frau! Ihrer reizenden Verwandten!“ Edith lachte herzlich. „Wieder einmal verliebt?“ a Diesmal wurde der luſtige Wiener ernſt. „Sie hat mir arg gut gefallen, wenn ich ſie auch nur einen Augenblick geſehen habe!“ s ö „Soll ich Ihnen von ihr erzählen?“ „O bitte! Das würde mich ſehr freuen!“ Edith tat ihm den Willen und erzählte. Von dem har⸗ ten, arbeitsreichen Leben des jungen Mädchens in der klei⸗ nen Stadt, vom Tode der beiden Eltern, von ihrer Arbeit bei Hartmann, dem ſie eine tüchtige Sekretärin geworden war. Von der ſonnigen Liebenswürdigkeit des jungen Mäd⸗ chens, ihrem Frohſinn. f Karl Landsberg hörte aufmerkſam zu. Dann begann auch N Von ſeinem ſchönen Heim in Wien, von ſeiner Arbeit, ſeinen Lebensplänen. a Edith hatte ſich eine Zigarette angezündet und hörte auf⸗ merkſam zu. Sie freute ſich an dem friſchen, liebenswerten Geplauder des jungen Menſchen, bei dem doch ſchon ſo viel männliche Feſtigkeit und ſicherer Ernſt zu ſpüren war. Es war ſchon ein Uhr vorbei, als ſie ſich ſchließlich er⸗ hob und verabſchiedete. N Landsberg begleitete ſie die Treppen hinunter bis zum Wagen. 5 Als ſie an der erſten Etage angekommen war, öffnete ſich dort plötzlich eine Tür und aus den Konferenzräumen des Hotels ſtrömte eine Anzahl von Herren, die dort eine Sitzung abgehalten hatten. i „Hallo, Edithchen!“ 1353 Eine tiefe Stimme rief ſie zurück. „Pap 255 0 g Rudolf Oetting löſte ſich aus der Gruppe der Herren und begrüßte ſeine Tochter. Edith machte die Herren mit⸗ einander bekannt. Und auf das Wohl „Wir haben eine ſehr vorteilhafte Transaktion machen können, Kleines!“ ſagte Oetting heiter.„Laß uns hier oder e zuſammen eſſen, ja? Ralf iſt auch hier!“ „Ra 8 5 5 „Ja, natürlich! Alſo fabelhaft hat dein Mann heute wieder geſprochen! Nicht um einen Deut weniger, als er es Die Zurruheſetzung der Beamten Die badiſchen Ausführungsbeſtimmungen erlaſſen. () Karlsruhe, 21. Juli. Auf Grund des Paragraphen 1 des vorl. Geſetzes zur Gleichſchaltung der Länder mit dem Reich vom 31. März 1933 hat das Staatsminiſterium folgendes Geſetz beſchloſſen: Paragraph 1. Ein planmäßiger Beamter des Landes, der das 58. Le⸗ bensjahr vollendet hat, kann auf ſein Anſuchen in den Ruhe⸗ ſtand verſetzt werden, auch wenn er noch nicht dienſtunfähig geworden iſt. Der Berechnung des Ruhegehalts wird in dieſem Falle das Grundgehalt und die Dienſtzeit zugrunde gelegt, die ſich ergeben würden, wenn der Beamte bis zur Erreichung der geſetzlichen Altersgrenze im Dienſte verblieben wäre. Paragraph 2. Stirbt der auf Grund des Paragraphen 1 zuruhegeſetzte Beamte vo Erreichung der geſetzlichen Altersgrenze, ſo wird der Berechnung des Witwengeldes das Ruhegehalt zugrunde gelegt, zu dem der Beamte berechtigt geweſen wäre, wenn er am Todestage in den Ruheſtand getreten wäre. Der Berechnung des Witwengeldes darf jedoch höchſtens ein Ruhe⸗ gehalt von 75 v. H. des ruhegehaltsfähigen Dienſteinkom⸗ mens zugrunde gelegt werden. Zur 2000⸗Km⸗Fahrt Nur 7 offene Straßenübergänge in Baden. g 5() Karlsruhe, 21. Jult. Im Polizeipräſidium fand eine Beſprechung über die Durchführung der 2000⸗Kilometer⸗Fahrt und die dadurch notwendigen Abſperrungsmaßnahmen ſtatt. Darnach nehmen die Wagen ihren Weg von Mannheim nach Graben über Karlsruhe, Ettlingen, Kaſtatt nach Baden⸗Baden. Die ganze Strecke iſt von 6 Uhr morgens bis 17 Uhr nachmittags ge⸗ 19 85 4000 SA.⸗Leute aus dem Karlsruher Bezirk ſperren ie Strecke von Eggenſtein bis Raſtatt. An beſonders ge⸗ fährdeten Stellen ſind beſondere Streifen und Poſten auf⸗ geſtellt. In ganz Baden befinden ſich nur ſieben offene Straßen⸗ übergangsſtellen, zwei in Mannheim, eine in Graben, zwei in Karlsruhe, eine in Raſtatt und eine in Baden-Baden. Nur an dieſen Stellen können im ganzen Bezirk die Straßen überquert werden. Der Verkehr von Durlach nach Baden⸗ Baden wird geleitet über Durlach— Ettlingen— Albtal— Herrenalb— Gernsbach. Ui Heidelberg.(Zum Standartenführer beför⸗ dert.) Durch Führerbeſehl vom 1. Juli wurde Staffel⸗ führer 110, Sturmbannführer Karl Fritz, zum Standarten⸗ führer befördert. Fritz hat ſich beſonders in den ſchweren Jahren der Verbotszeit um die SA. verdient gemacht. Heidelberg.(Knabe ertrunken.) Im Stadtteil Wieblingen ertrank der 13 Jahre alte Volksſchüler Robert Halter im Neckar. Der Knabe hat wahrſcheinlich einen Herz⸗ ſchlag erlitten. ö U Seidelberg.(Der Deutſche Gruß zur Pflicht gemacht.) Der Preſſedienſt der Stadt teilt mit:„Der Ober⸗ bürgermeiſter hat die genaue Beachtung des Erlaſſes des badi⸗ ſchen Miniſteriums des Innern bezüglich des Deutſchen Gru⸗ hes auch den ſtädtiſchen Beamten, Angeſtellten und Arbeitern zur Pflicht gemacht.“ i Oftersheim.(Maſſenſterben der Bienen.) Seit einigen Tagen macht ſich bei den hieſigen Bienenzüchtern ein Maſſenſterben der Bienen bemerkbar, wie es ſeit Jahr⸗ zehnten nicht mehr der Fall war. Wie feſtgeſtellt wurde, wer⸗ den zurzeit die Spargelkulturen gegen Krankheiten mit einer ſüßlichen Löſung beſpritzt, welche die Bienen anlockt und die Vergiftung verurſacht. Tote Bienen wurden an das bio⸗ logiſche Inſtitut nach Freiburg i. B. abgeſandt. 5 ( Ettlingen.(Betrunkener Schwärzfahrer. Auf der Landſtraße nach Raſtatt fuhr. drei Perſonch beſetzter Kraftwagen gegen einen Baum und überſchlug ſich mehrmals. Dabei wurde der Lenker, Wilhelm Günther aus Raſtatt, ſchwer verletzt. Ein weiterer Inſaſſe trug innere Verletzungen davon. Das Auto wurde vollkommen zertrüm⸗ mert. Wie feſtgeſtellt wurde, war Günther, der keinen Füh⸗ rerſchein beſitzt. betrunken. 8 wollte, iſt der Auftrag vergeben worden! An dem Schwie⸗ gerſohn hat man Freude!“ a Dabei ſchaute er der ſchönen Frau zärtlich ins Geſicht. „Ralf! Na, wo bleibſt du denn?“ Ralf Hartmann kam auf den Ruf ſeines Schwiegervaters zögernd näher. Er ſah müde und abgeſpannt aus. Edith ſah zum erſtenmal, daß ſich das Grau an ſeinen Schläfen um viele ſilberne Fäden vermehrt hatte. Eine warme Welle von Kärtlichkeit quoll in ihr auf. Entſchloſſen ging ſie einen Schritt vor, reichte ihm die Hand und ſagte: „Papa meint, wir ſollten zuſammen hier in der Stadt eſſen. Du machſt doch mit? Uebrigens, darf ich dir einen Bekannten vorſtellen? Baron Landsberg aus Wien!“ Die beiden Herren verbeugten ſich. In Ralf Hartmanns ſchmalem Geſicht zuckte keine Muskel. „Ich ſehe, du biſt in beſter Geſellſchaft und du wirſt mich deshalb entſchuldigen, nicht wahr? Ich habe noch zu tun!“ Ein Handkuß, eine liebenswürdige Verbeugung, dann ſchloß er ſich— mit den anderen Herren plaudernd— der Gruppe wieder an. „Na, das war nun nicht nötig, daß er jetzt noch arbeitet!“ meinte Rudolf Oetting ärgerlich.„Wirklich, Edith! Du mußt deinem Mann einmal energiſch den Standpunkt klar machen! Er arbeitet zu viel!“ Um Ediths Mund kam wieder der bittere Zug. „Ich habe keinen Einfluß darauf, Papa!“ Rudolf Oetting ſchüttelte unmutig den Kopf. „Und gerade heute! An deinem Geburtstag! ſtehe ihn nicht!“ ö 5 a Edith war das Thema unbehaglich, der Baron merkte es wohl. Gewandt griff er in die Unterhaltung ein, erzählte von Wien, von ſeiner Arbeit, und bald ſaßen die drei Men⸗ 1 bei einem gemeinſamen Eſſen in dem behaglichen aum. Edith legte nach ein paar Biſſen die Gabel auf den Teller. Ihr war ſo müde und traurig zumute. Gedankenlos hörte ſie auf die Unterhaltung der beiden Männer, die ſich über ein brennendes Wirtſchaftsproblem unterhielten. Ihre Gedanken waren ganz wo anders. Sie ſah die ſchmalen, abgeſpannten Züge ihres Gatten, das Grau an ſeinen Schläfen, ſeine Kühle, ſeine eiſige Ablehnung. Würde es denn nie gelingen. autzumachen? Niemals? Aus de, badiocliea lande Ich ver⸗ ( Villingen. () Raſtatt.(Sturz vom Baum.) In Plittersdorf bei Raſtatt war ein Landwirt mit Kirſchenbrechen beſchäftigt. Dabei ſtürzte er plötzlich vom Baum und fiel ſo unglücklich, daß er einen Wirbelbruch davontrug. Er wurde ins Kranken⸗ haus eingeliefert. () Bruchſal.(Verängſtigtes Mädchen.) Wie be⸗ reits berichtet, war in Mingolsheim die 21jährige Mathilde Materer aus Kronau aus einem fahrenden Auto geſprungen, wobei ſie einen doppelten Schädelbruch erlitt. Wie nunmehr ergänzend zu dem Anfall berichtet wird, war das Mädchen von dem Gemüſehändler Sternberger aus Roth bei Wies⸗ loch aufgefordert worden, in ſeinem Lieferwagen mitzufah⸗ ren. Die Materer, die ſich in Begleitung einer Freundin aus Kronau befand, wollte mit dieſer in Mingolsheim aus⸗ ſteigen. Sternberger fuhr jedoch weiter, worauf die Ma⸗ terer verängſtigt aus dem fahrenden Auto ſprang. Sie liegt in der Heidelberger Klinik hoffnungslos darnieder. Stern⸗ berger wurde verhaftet. () Gaggenau.(Schüler als Lebensretter.) In Rotenfels im Murgtal lief ein ſechsjähriger Knabe auf einer Sandbank nach der Mitte des zwei Meter tiefen Kanals. Dabei ſtürzte das Kind ab und verſchwand in den Fluten. Der 13 Jahre alte Schüler Erich Seiler, der dieſen Vor⸗ gang beobachtet hatte, ſprang dem ertrinkenden Kinde ent⸗ ſchloſſen nach und rettete es unter eigener Lebensgefahr. Kehl.(Badens älteſter Leirbgrenadier.) In Lichtenau feierte in dieſen Tagen der älteſte Mann des unteren Hanauer Landes in auffallender körperlicher und gei⸗ ſtiger Friſche ſeinen 92. Geburtstag. Der alte Herr machte die Feldzüge von 1866 und 187071 mit und dürfte wohl der älteſte noch lebende Leibgrenadier ſein. Kenzen zen.(Ein Fuß abgeriſſen.) Der Mo⸗z⸗ torradfahrer Heinrich Mellert aus Zell⸗Weierbach befand ſich auf der Fahrt nach Endingen. Dabei wurde er kurz vor Kenzingen von einem Auto, das ihn verkehrswidrig überholte, erfaßt und einige Meter weit geſchleift. Durch den Anprall wurde ihm der rechte Fuß abgeriſſen. Breiſach.(Verhafteter Badedieb.) Seit län⸗ gerer Zeit wurden die Badeplätze am Rhein ſyſtematiſch von einem Dieb heimgeſucht, der aus den abgelegten Kleidern Wertgegenſtände ſtahl. Nunmehr gelang es der Gendarmerie den lange Geſuchten zu verhaften. (—) Konſtanz.(Wegen Deviſenvergehens ver⸗ urteilt.) Der bisherige Direktor der Konſtanzer Gewerbe⸗ und Handelsbank, Bernhard Heidinger, hatte Geldbeträge, die er in der Schweiz angelegt hatte. weder dem Finanzamt noch der Reichsbank angemeldet. Er hatte ſich nun deswegen vor dem Schnellrichter wegen Vergehens gegen die Deviſen⸗ verordnung zu verantworten. Sein Vorgehen entſchuldigte er damit, daß er das Guthaben für ſeine ſeit Jahren in der Schweiz lebende Tochter habe ſparen wollen. Der Staatsan⸗ walt beantragte zehn Monate Gefängnis und 12000 Mark Geldſtrafe, außerdem Einziehung der 6500 Franken Gut⸗ haben. Das Gericht verurteilte ihn zu acht Monaten Gefäng⸗ nis, 10000 Mark Geldſtrafe und Einziehung der verſchwie⸗ genen Werte. Nach Bekanntgabe des Urteils verſuchte der Angeklagte ſich aus dem Fenſter zu ſtürzen, doch konnte er aran im letzten Augenblick noch gehindert werden. Er wurde mit einer blutenden Stirnwunde ins Gefängnis eingeliefert. (-) Konſtanz.(Beim Baden ertrunken.) Der Kaufmann Rudolf Vogel von hier badete im Bodenſee. Durch die zu raſche Abkühlung erlitt er einen Herzſchlag und ertrank. (Gefährlicher Brand.) Bei dem Landwirt Georg Wagner brach ein Brand aus, der eine ungeheure Rauchentwicklung im Gefolge hatte. Das Feuer konnte durch die Wehr bald lokaliſiert werden, doch ver⸗ gaß man nach einer alten Frau zu ſehen, die dicht neben der Brandſtätte im Bette lag. Erſt als das Zimmer der Frau ſchon vollſtändig vom Rauch erfüllt war, erinnerte man ſich ihrer und rettete ſie im letzten Augenblick vor dem Erſtickungstode. Aus den Nachbarländern Ludwigshafen.(Uqqampf den Doppelverdie⸗ nern.) Beim ſtädtiſchen Wohlfahrtsamt in Ludwigs⸗ hafen wurde eine Zentralſtelle zur Bekämpfung des Dop⸗ pelverdienertums und der Schwarzarbeit eingerichtet. Die⸗ ſer Stelle müſſen alle Fälle gemeldet werden, in denen das Handwerk durch Schwarzarbeit geſchädigt oder durch Ven belverdienertum übermäßige Einnahmen erzielt wer⸗ den. Ludwigshafen.(Verhafteter e Die Ludwigshafener Kriminalpolizei verhaftete einen 19 Jahre alten Schloſſer aus Mannheim, der in der letzten Zeit hier und in Mannheim mehrere Fahrräder geſtoh⸗ len hatte. Einige Fahrräder konnten ſichergeſtellt werden. Speyer.(Kinder als Brandſtifter.) In Neu⸗ pfotz brach in dem Anweſen des Metzgers und Gaſtwirts Heid ein Brand aus, durch den die Scheune und der Schup⸗ pen eingeäſchert wurden. Die Unterſuchung der Brand⸗ urſache ergab, daß das Feuer durch ſpielende Kinder an⸗ gelegt worden war. Der durch Verſicherung gedeckte Scha⸗ den wird auf rund 6000 Mark beziffert. N Neuſtadt a. d. 9.(Ertrunken.) Der Bäckermei⸗ ſter Joſef Treibing von hier badete im Freibad Schöntal. Während er das Baſin durchſchwamm, erlitt er plötzlich einen Herzſchlag und ertrank. Annweiler.(Selbſtmord des Gräfenhauſener örders.) Der Kleinrentner Funk aus Gräfenhauſen, der am Mittwoch abend ſeine Ehefrau ermordet und dann ſein Haus in Brand geſteckt hatte, wurde jetzt als Leiche aufge⸗ funden. Der Mörder hat ſich in einem Gartenhäuschen in 1 des hieſigen Schwimmbades erhängt. 19 . Pirmaſens.(Ein jüdiſcher Pfadfinderbund. Die Ortsgruppe Pirmaſens des jüdiſchen Pfadfinderbundes reichte beim hieſigen Bezirksamt ein Geſuch um Genehmigung zur Abhaltung von Heimatabenden ein. Dadurch erfuhr die Behörde zum erſten Male von der Exiſtenz dieſes Bun⸗ des, der hierauf vom Sonderbeauftragten beim Bezirksamt ſofort aufgelöſt wurde. Sein Vermögen wurde beſchlagnahmt. Welheim, OA. Kirchheim.(Fingierter uever⸗ fall.) In der Anterſuchung des Falles Franz Euringer, der in der Nacht auf 24. Juni auf dem Nachhauſeweg von einem Unbekannten angeſchoſſen worden ſein wollte, ist jetzt, wie die Ortsgruppenleitung der RS DAP. dem„Teckboten“ mitteilt, inſofern eine raſche Wendung eingetreten, als Eurin⸗ ger verhaftet wurde. Die kriminelle Unterſuchung ergab ein⸗ wandfrei, daß die Tat ganz raffiniert fingiert war. Er legte ein Geſtändnis ab, daß er den Schuß ſich ſelbſt beibrachte, um in den Beſitz der Verſicherungsſumme zu gelangen. Er teht nun unter Anklage wegen Verſicherungsbetrugs, Eides⸗ verletzung und gemeiner Parteiſchädigung, was ſeinen ſo⸗ kortigen Ausſchluß aus der Partei und der SS. ſelbſtver⸗ ſtändlich macht. iſt ſehr ernſt. Ein — Stuttgart.(Der erſte Sonderzug.) In Cannſtatt iſt der erſte Turnfeſt⸗Sonderzug aus Nürnberg angekommen. Er brachte, wie der „Schwäbiſche Merkur“ berichtet, vor allem viel— Da⸗ men zu Beſuch nach Stuttgart. Mehr als 50 Prozent der 300 Angekommenen waren Frauen, wie ſich nachher heraus⸗ ſtellte, in der Hauptſache Bedienungen für Stuttgarter Gaſt⸗ wirtſchaften. Auch aus München ſollen noch 150 Kellnerinnen angefordert worden ſein.— Die Teilnehmer des Nürnberger Sonderzugs begrüßte eine SA.⸗Kapelle. Brobach.(Tod auf der erſten Fahrt.) Der vor dem evangeliſchen Gemeindehaus Brobach verunglückte Mo⸗ torradfahrer iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Wie man hört, war er erſt ſeit einer Stunde im Beſitz eines Führerſcheins. Andernach. Frankenſärge.) Die im Laufe von mehreren Tagen auf einer Bauſtelle der Malzfabrik Weiß⸗ heimer— die mitten in der Stadt liegt— ausgegrabenen Funde wurden durch den Kurator des Rheiniſchen Pro⸗ vinzialmuſeums beſichtigt. Es handelt ſich um Särge aus Tuffſtein und Schieferplatten. Wie nunmehr genau feſt⸗ ſteht, ſtammt die Begräbnisſtätte aus der jüngeren Fran⸗ kenzeit und der Karolingerzeit(achtes und neuntes Jahr⸗ hundert). Trier.(Tödlicher Sturz aus der Mie ge.) In Irſch im Kreſſe Saarburg hatte eine Mutter ihr ein⸗ jähriges Söhnchen in die Wiege gelegt. Als ſie einige Zeit ſpäter nach dem Kinde ſah, war es aus der Wiege geſtürzt und dabei zu Tode gekommen. Saarburg. Nicht mit vollem Magen ba⸗ den!) Bei Okſen ertrank der 24jährige Weinbergsarbeiter Paſtor, der einzige Sohn und Ernährer ſeiner Familie. Der junge Mann war unmittelbar nach dem Eſſen in die Saar gegangen und dabei vom Herzſchlag ereilt worden. Kameraden, die den Unfall bemerkten wollten ihm noch zur Hilfe eilen, ſonnten ihn aber nicht mehr erreichen. Neues aus aller Welt Hitler in Bayreuth Als Gaſt der Aufführung der„Meiſterſinger“. Bayreuth, 22. Juli. Der erſte große Bayreuther Feſtſpieltag am Freitag hatte eine nach Tauſenden zählende Menſchenmenge zum Feſtſpielhügel geführt. Galt es doch nicht allein, die Auf⸗ fahrt der nach Hunderten zählenden Kraftwagen zu bewun⸗ dern, ſondern vieſmehr den Reichskanzler Adolf Hitler zu begrüßen. Zu ſeinem Willkommen im Feſtſpiel⸗ haus— es iſt das erſtemal in der Geſchichte der Bayreuther Feſtſpiele, daß der etſte Diener des Staates durch ſein per⸗ ſönliches Erſcheinen die Bedeutung des Bayreuther Kunſt— ſchaffns vor aller Welt unterſtreicht— wehte vom Thea⸗ tergebäude die Hakenkreuzfahne. Reichskanzler Adolf Hit⸗ ler fuhr wenige Minuten vor vier Uhr vor dem Feſtſpiel⸗ hauſe vor, wo die bayeriſche Landespolizei präſentierte und aus Tauſenden von Kehlen dem Reichskanzler Heil-Rufe entgegenſchallten. Im Feſtſpielhaus ſelbſt fand auf ausdrück⸗ lichen Wunſch des Kanzlers keinerlei Kundgebung ſtatt, die nicht dem Werk Richard Wagners galt. Zur Rechten des Kanzlers ſaß Winifried Wagners älteſter Sohn. Die Aufführung der„Meiſterſinger“ löſte Beifallskurdgebungen aus. Das Jeſtſpielperſonal ehrt Wahnfried. Berlin, 21. Juli. Am Freitag vormittag wurde gleich⸗ ſam zur feierlichen Einleitung der am gleichen Tag begin⸗ nenden Feſtaufführung an der hinter der Villa Wahnfried im Parkhain gelegenen Grabſtätte von Richard und Coſima Wagner eine ſtille Gedenkfeier abgehalten, an der nahezu das geſamte Feſtſpielperſonal in Gegenwart von Frau Winifred Wagner teilnahm. Der Feſtſpielchor ſang unter Profeſſor Rüdels Leitung aus dem Parſifal die Verhei⸗ zungsworte:„Der Glaube lebt, die Taube ſchwebt“. Es folgte die Niederlegung großer Lorbeerkränze, wobei die badiſche Kammerſängerin Luiſe Reuß-Belce, die noch unter dem Meiſter ſelbſt 1882 im„Parſifal“ eins der Blumen⸗ mädchen geſungen hat, die Kranzſpende des Soloperſonals niederlegte. Im Anſchluß an den feierlichen Gedenkakt, bei dem keine Worte geſprochen wurden, begab ſich das Feſt⸗ ſpielperſonal mit Frau Wagner zur Grabſtätte Siegfried Wagners, wo ein Gedenkakt gleicher Art ſtattfand. Wieder ein Segelflugzeug abgeſtürzt Der Pilot ſehr ernſt verletzt. Darmſtadt, 22. Julſ. Auf dem Griesheimer Exerzier⸗ hlatz brach an einem Segelflugzeug, mit dem etwa 25]jäh⸗ rigen Jlugichüler Flemming aus Hannover, unmittelbar nach dem Ausklinken. infolge eines Steuerfehlers, ein Flü⸗ gel ab. Aus etwa 180 bis 200 Meter Höhe ſtürzte das Flugzeug in einen Wald. Der Juſtand des Piloten Jleming Teil ſeiner Kopfhaut iſt ihm abge⸗ riſſen. Nach mehreren Stunden hakte er das Bewußtſein im Städtiſchen Krankenhaus noch nicht wieder erlangt. 5 Zu e! Todesurteile. 0 Kiel, 22. Juli. Im Prozeß wegen der Ermordung des Siedlers Möller in Wahrendorf verurteilte das Schwur⸗ Ruch den 22jährigen Gärtnergehilfen Ernſt Rommel aus ugsburg und die 21jährige Wirtſchaftsgehilfin Johanna Degen aus Mainz zum Tode. N ſtürmiſche Der Kampf mit dem Wilderer München, 21. Juli. Das Schwurgericht Kempten ver⸗ urteilte am 9. Mai den Taglöhner Lorenz Poppler wegen ſchweren gewerbsmäßigen Jagdfrevels, Forſtwiderſtandes und Totſchlages zu zehn Jahren Zuchthaus. Der aus Fiſcher⸗ Bichl gebürtige Angeklagte iſt bereits dreimal wegen Wil⸗ derns vorbeſtraft. Am Silveſtertage 1932 packte er ſein abſchraubbares Gewehr, ein Zielfernrohr und fünf Patronen, von denen er zur Erhöhung der Schußwir⸗ kung die Spitzen abgebrochen hatte, in einen Ruck⸗ ſack und kletterte in den Buchinger Forſt. Im ſogen. See⸗ holz oberhalb Füſſen kam er zum Schuß auf einen Hirſch. Dabei wurde er von dem Jäger Wild überraſcht und ge⸗ ſtellt. Der Wilderer ergab ſich zum Schein, feuerte aber dann aus kürzeſter Entfernung aus dem Dickicht einen Schuß auf den Förſter ab, deſſen linke Schulter durch das Dum⸗ Dum⸗Geſchoß aufgeriſſen wurde. Es kam nun zu einem ſchweren Handgemenge, in deſſen Verlauf beide Män⸗ ner untergefaßt einen ſteilen Abhang hinunterrollten. Schließ⸗ lich konnte der kräftige Förſter dem Wilderer mit deſſen Zielfernrohr einige wuchtige Schläge auf den Kopf ver⸗ ſetzen und ihn kampfunfähig machen. Wild wurde ſofort operiert, doch blieb der Arm durch die zerſtörende Wirkung der Bleiſplitter des Dum⸗Dum⸗Geſchoſſes gelähmt. Poppler meldete gegen das erwähnte Arteil Reviſion beim Reichs⸗ gericht an, die jetzt aber verworfen wurde. ib Schrapnellkugel 15 Jahre mit herumgetragen. Im Schweinfurter Krankenhaus mußte dieſer Tage der Dach⸗ deckermeiſter Georg Bauer wegen einer Kriegsverwun⸗ dung operiert werden. Hierbei wurde ihm aus dem Schien⸗ bein eine Schrapnellkugel mit faſt 1 Zentimeter Durchmeſ⸗ ſer entfernt. Die Verwundung ſtammt aus dem Jahre 1918. i Ein teurer„Faſchin jsſcherz“. Zur Faſchingszeft hat⸗ ten in Würzburg die beiden Studenten der Medizin Herzog und Schneider aus der Pfalz reichlich gezecht. Angeheitert kamen ſie an das Anatomiegebäude der Aniverſität. An⸗ geblich, um ſich einmal den Leichenkeller bei Nacht anzu⸗ ſehen, ſtiegen beide durch ein offenes Fenſter und gelangten von dort in den Mikroſkopieſaal. Dort entwendete jeder der beiden Studenten ein Mikroſkop im Werte von 250 Mark. Am anderen Tag warfen ſie die Inſtrumente in den Main, eines konnte wieder herausgefiſcht werden. Durch einen Freund, dem die Studenten ſich anvertraut hatten, erfolgte Anzeige. Die Angeklagten waren beide geſtändig, ſie be⸗ haupteten aber, nur einen„unüberlegten Anfug“ verübt zu haben. Der Richter verurteilte jeden der beiden Studenten zu einem Monat Gefängnis. aß Zerſchmettert. Eine Medizinalratswitwe, die in Nürnberg in Antermiete wohnte, erregte ſich über ihre durch Wohnungswechſel des Vermieters notwendig werdende Woh⸗ nungsräumung ſo ſehr, daß ſie aus einem Fenſter des dritten Stockes in den Hof hinabſprang. Die 73jährige Frau blieb mit zerſchmetternden Gliedern tot liegen. 4 Schüler im Freibad ertrunken. Im Freibad Wald⸗ winkel ging der 11jährige Schüler Wolfgang Fritz trotz aller Warnungen in erhitztem Zuſtand ins Waſſer. Als er in Schulterhöhe im Waſſer ſtand, wurde er von einem Herzſchlag betroffen. Ein Spielkamerad verſuchte, den Freund zu halten und rief Hilfe heran. Der Bademeiſter holte den Jungen ans Land, doch waren Wiederbelebungsverſuche er⸗ folglos. b „Mit einem Eisberg zuſammengeſtoßen. Einer Lloydsmeldung zufolge iſt der kanadiſche Dampfer„Ducheß of Belford“(20 600 Tonnen), der von Liverpool nach Mon⸗ treal unterwegs iſt, zwiſchen Neufundland und Labrador im Nebel mit einem Eisberg zuſammengeſtoßen. Das Schiff hat durch den Zuſammenſtoß keinen ernſtlichen Schaden er⸗ litten und ſeine Fahrt nach Montreal fortgeſetzt. Poſt abgeſtürzt Flat(Alaska), 21. Juli. Der amerikaniſche Weltflieger Willy Poſt, der Ruby überflog, iſt hier mit ſeinem Flug⸗ zeug abgeſtärzt, blieb aber unverletzt. Poſt hatte in Regen und Nebel die Orientierung ver⸗ loren. Ueber Flat ſackte das Flugzeug plötzlich mit der Spitze ab. Beim Aufſchlagen auf den Erdboden wurden das Fahrgeſtell und der Propeller beſchädigt. Poſt hat in Fairbanks die zur Reparatur notwendigen Erſatzteile be⸗ ſtellt und hofft, den Flug Samstag fortſetzen zu können. Er hat dann noch immer ſoviel zeitlichen Vorſprung, daß er ſeinen letzten Rekord ſchlagen kann. Schweres Erdbeben in Kleinaſien Aonſtankinopel. 21. Juli. Ein ſchweres Erdbeben hat ſich Freitag vormittag in der Gegend von Denizli bei Smyrna ereignet. Die Erdſtöße dauern an. Bisher wurden 20 Lei- chen geborgen. Eiſenbahnunglück in Italien— 6 Tote, 20 Verletzte Benevent, 21. Juli. Auf dem Bahnhof Solopaca ſtießen zwei Perſonenzüge zuſammen. Sechs Eiſenbahn- und Poſt⸗ beamte wurden getötet, 20 Reiſende verletzt, davon vier ſchwer. f 11 Kinder und 1 Geiſtlicher ertrunken. Paris, 21. Juli. Bei einem Schulausflug im Departe⸗ ment Leiret unter Führung eines Geiſtlichen erkranken elf 1 50 und der Geiſtliche, die eine Kahnfahrt unkernommen haften. Aeberführung der li⸗ tauiſchen Ozeanflieger. Die bei Kuhdamm in der Mark auf tragiſche Weiſe ums Leben ge⸗ kommenen beiden li⸗ tauiſchen Ozeanflieger ſind in Kowno mit al⸗ len militäriſchen Ehren beigeſetzt worden. Li⸗ tauiſche Offiziere beglei⸗ teten ihre toten Kame⸗ raden, die auf dem Luftwege von Stettin nach Kowno überge⸗ führt wurden, auf ihrer letzten Reiſe. Auf unſe⸗ rem Bild ſehen wir die Offiziere, die Särge aus der Friedhofskapelle iy Soldin tragend⸗ Lalcale Nuudochiau. Zum Jubiläum des Orcheſtervereins Mhm.⸗Seckenheim. Wie an dieſer Stelle ſchon bekannt gemacht wurde, feiert der hieſige Orcheſterverein am 5., 6. und 7. Auguſt ſein 30 jähriges Jubiläum. Bei dem am letzten Sonntag im„Kai ſerhof“ ſtattgefundenen Delegiertentag meldeten ſich bereits 17 Kapellen an mit zuſammen ca. 300 Mann. Den muſikaliſchen Teil im Feſtbankett beſtreiten neben dem hieſigen Muſikberein zwei Gaſtkapellen. Das Preiskonzert verſpricht ein muſikaliſches Ereignis für Seckenheim zu werden. Das Programm beſteht aus den Werken bedeutendſter Kom⸗ poniſten. Zum großen Teil gelangen Opernouvertüren zur Aufführung. Nachmittags nach dem Feſtzug findet ein großes Maſſenkonzert ſämtlicher mitwirkender Kapellen ſtatt im Rahmen einer großen Kundgebung für die„deutſche Volks⸗ muſik“. Der Feſtausſchuß ſetzt alles daran, das Jubiläum würdig zu geſtalten. Die Eintrittspreiſe werden ſo niedrig gehalten werden, daß es Jedem möglich iſt, die Veranſtal⸗ tung zu beſuchen. Unterbrechung der Straßenbahnlinien in Mannheim und Ludwigshafen. Durch die morgen Sonntag ſtattfindende Wertungsfahrt für Kraftfahrzeuge wird der Straßenbahn⸗ betrieb auf der Strecke zwiſchen Oggersheim und Mann⸗ heim⸗Rheinau in der Zeit zwiſchen 5.15 und 15.45 Uhr unterbrochen. Während dieſer Zeit verkehrt zwiſchen Mann⸗ heim und Ludwigshafen keine Straßenbahn. In Mann⸗ heim fallen die Fahrten der Linie 1 zwiſchen Hauptbahn⸗ hof und Lindenhof aus. Die Linie 3 verkehrt nur zriſchen Waldhof und Rheinluſt und in Ludwigshafen zwiſchen Frieſenheim und Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße. Die Linie 4 ver⸗ kehrt nur zwiſchen Feudenheim und Hauptbahnhof Mann⸗ heim. Die Linie 6 nur zwiſchen Käfertal und Rheinluſt. Die Linien 7 und 16 enden am Bahnhof Neckarau. Die Linien 5 und 10 fahren nicht nach dem Waldpark, ſondern über die Bismarckſtraße zum Hauptbahnhof Mannheim. In Ludwigshafen verkehrt die Linie 8 nur zwiſchen Schil⸗ lerſtraße und Oppau. Die Linie 11 fährt nur zwiſchen Rheingönheim und Schützenſtraße. Während der gleichen Zeit wird auch der durchgehende Verkehr der Rhein⸗Haardt⸗ Bahn zwiſchen Bad Dürkheim und Mannheim ſtillgelegt. Der erſte Zug von Mannheim nach Bad Dürkheim geht nachmittags um 16.30 Uhr, der erſte Zug von Bad Dürk⸗ heim nach Mannheim um 15.45 Uhr. Fahrgäſte, die wäh⸗ rend der Unterbrechung von Manheim nach Ludwigshafen oder umgekehrt fahren wollen, können auf Grund ihres Fahrtausweiſes die Fähre zwiſchen Rheinluſt und Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Straße unentgeltlich benützen. [EI Ballonaufſtieg in Mannheim. Am Sonntag vormit⸗ tag zwiſchen 8 und 9 Uhr läßt die Ballon⸗Abteilung des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrtvereins einen Ballon aufſtei⸗ N— 20 Die Beſucher der Dela können dem Aufſtieg ohne Lö⸗ fung einer beſonderen Karte in nächſter Nähe beiwohnen. Maſſenbetrieb am Mannheimer Strandbad. 30 000 Beſucher regiſtrierte das Strandbad an den beiden letzten Tagen. Der morgige Sonntag dürfte eine neue Rekordziffer bringen. Familienzuwachs im Waldpark⸗Zoo. Wie uns mitgeteilt wird, hat die Löwenfamilie im Waldparkzoo Familien⸗ zuwachs erhalten. Geſtern Nacht ſind nämlich drei Spröß⸗ linge angekommen. Erfreulicherweiſe befinden ſich Eltern und Kinder wohlauf. Bekanntlich haben dieſe Löwen am 2. Auguſt 1930 im Waldpark ihren Einzug gehalten. Sie ſind ein Geſchenk des Zirkus Sarraſani an die Stadt⸗ verwaltung. — Die Entſtehung der Eigennamen. Geſchlechts⸗ und Eigennamen fanden erſt im zwölften Jahrhundert bei dem niederen Adel und drei Jahrhunderte ſpäter bei den Bauern Eingang. Sie wurden meiſt den Wohnorten, den Berufen, körperlichen oder geiſtigen Eigenſchaften entnommen. Bei den alten Deutſchen gab es noch keine Geſchlechts⸗ und Eigen⸗ namen. Nur ein paar beſonders ausgezeichnete Geſchlechter führten ſolche, ſo bei den Markomannen und Quaden(ſuevi⸗ ſches Volk), die Geſchlechter der Tuder und Marbode, bei den Longobarden und Thüringern, die Anawat, Kuginger, Kaupen, Gauſen und Beles. Während der Geſchlechtsname auch nach ſeiner allgemeinen Einführung wenig in Erſcheinung trat, führte ſchon in älteſten Zeiten Jeder einen vom Vater gegebenen Rufnamen. N — Anubefugte Führung der Reichskriegsflagge. Amtlich wird mitgeteilt: Es iſt in letzter Zeit wiederholt beobachtet worden, daß Privatperſonen ſowie angeblich auch Militär⸗ und ſonſtige Vereine die durch Verordnung des Reichspräſi⸗ denten vom 14. März 1933 beſtimmte jetzige Reichskriegsflagge (Schwarz⸗Weiß⸗Not mit dem Eiſernen Kreuz) zur Beflaggung ihrer Wohnungen uſw., ferner als Flagge auf Booten, als Wimpel an Kraftwagen und Fahrrädern benutzen. Nach dem Geſetz zur Abänderung ſtrafrechtlicher Vorſchriften“ vom 26. Mai 1933 lautet Paragraph 360, Ziffer 7 des Reichs⸗ ſtrafgeſetzbuches:„Mit 150 Mark Strafe bezw. Haft wird beſtraft: wer ohne ausdrückliche Ermächtigung der zuständigen Behörde das Wappen des Reiches oder eines Landes oder den Reichsadler oder den entſprechenden Teil eines Landes⸗ wappens führt oder gebraucht oder wer unbefugt eine Kriegs⸗ flagge des Reiches oder eines Landes gebraucht; den Wappen, Wappenteilen und Flaggen ſtehen ſolche gleich, die ihnen zum Verwechſeln ahnlich ſind. Wetterbericht Aeber Mitteleuropa befindet ſich Hochdruck, im Weſten zeigen ſich allerdings flache Tiefdruckſtörungen. Für Sonn⸗ tag und Montag iſt vorwiegend heiteres und trockenes, aber zu Gewitterſtörungen geneigtes Wetter zu erwarten. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. 5. Sonntag nach Trinitatis, den 23. Juli 1933. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Pfarrer Fichtl. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Pfarrer Fichtl. 5 1 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. Pfarrer Fichtl. Evang. Jugendbünde. Dienstag abend 8.15 Uhr: Mädchenbund. Mittwoch abend 8.15 Uhr: Jugendbund„Beowulf“. Donnerstag nachmittag: Knabenjungſchar. Freitag nachmittag: Mädchenjungſchar. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. 6. Sonntag nach Pfingſten. Samstag: 2— 4, 5—7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 7.15 Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion der Kinder.— 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. 1.30 Uhr Chriſtenlehre.— 2 Uhr Andacht. g 2.30 Uhr Mütterverein. Filmſchau. Das hieſige Palaſt⸗Theater zeigt dieſe Woche wieder einen jener herzerfriſchenden Filme, die ſtets große Pub⸗ likumserfolge werden:„Die Vier vom Vob 13“. Eine Fülle prächtiger Bildung entrollt ſich: Eisgipfel, ſchneelaſtende Wälder, Sonnenglanz über Firnen, Schneeſtürme und immer wieder berauſchend ſchöne Ueberſchneiungen. Dazu gefellt ſich eine abwechſlungsreiche und oft luſtige Handlung, die uns ſo recht die frohe Gemeinſchaft junger begeiſterter Liebhaber des Bob⸗ und geſamten Winterſportes vor Augen führt. In ungeheuere Spannung wird jeder Beſchauer ver⸗ ſetzt beim Anblick der ans Unglaubliche grenzenden Paſſagen, fabelhaften Sprüngen und dem alles übertreffenden Bob⸗ rennen. Was nun dem Film noch beſonderen Wert verleiht, iſt die Mitwirkung der weltbekannten Bergbezwinger Toni und Franz Schmid, von denen Toni durch den Abſturz an der Nordwand des Matterhorns ſein kühnes, gefahren⸗ reiches Leben beſchloß.— Da das Beiprogramm reich an Schönheiten und Abwechflung iſt, darf geſagt werden, daß alle Zuſchauer, nicht nur die Sportfreunde, beſtimmt auf ihre Koſten kommen. Filmvorführungen in der„DE“. Die Ausſtellungsleitung hat von der Deutſchen Luft⸗ Hanſa in Berlin eine Anzahl ausgezeichneter Filme er⸗ halten, die täglich um 5.30 Uhr nachmittags in der Aus⸗ ſtellungshalle abwechſelnd laufen werden. Es handelt ſich einmal um einen Film„Ein Flug zum Mont⸗Blanc“, der aufgenommen iſt von dem bekannten Vorkriegspiloten Major Hailer. Der Film zeigt prachtvolle Gebirgs⸗ aufnahme des Mont⸗Blanc⸗Gebietes. deres Intereſſe der Film über den Oſt⸗Afienflug der Deut⸗ ſchen Luft⸗Hanſa aus dem Jahre 1926 für ſich beanſpruchen. Dieſer Flug führt von Berlin nach Peking. Ueber die Wolga⸗Gegend, den Ural hinweg geht es nach Aſien hinein über Sibirien und die Transbaikaliſchen Wälder nach China. Wunde volle Naturaufnahmen wechſeln mit der Darſtellung des Volkslebens in dieſen zum Teil kaum noch erforſchten Gebieten. Als dritter Film läuft eine Darſtellung aus dem Werden und Wirken des deutſchen Luftverkehrs. Eine Darſtellung der Maſchinentypen vom Kriegs⸗ flugzeug bis zur G 38, vom kleinen Waſſerflugzeug bis zum Do X wechſelt mit Luftaufnahmen von Berlin, von Gebirgen auf der Strecke München Innsbruck uſw. Auf einem Flug von Genf nach Marſeille erlebt man den Flug über geſchloſſener Wolkendecke. Das Katapultieren der Poſtflugzeuge vom Lloyd⸗Dampfer„Hanſa“ wird in Zeitlupenaufnahme dargeſtellt. Der Eintritt zu dieſen hochintereſſanten Filmvorfüh⸗ rungen erfolgt auf Grund der für die„DéEs A“ gelöſten Eintrittskarten ohne beſonderen Zuſchlag. Das größte Luftballon ⸗Geſchwader ſteigt auf und bringt Grüße aus Stuttgart⸗Cannſtatt, der Stadt des Deutſchen Turnfeſtes 1933. Ein Flug ins Blaue. Ganz wie der Wind es will. Jedem Ball iſt eine Poſtkarte angehängt, auf die vom Finder der Karte Ort und Zeit ausgefüllt und die Karte daraufhin unfrankiert in den nächſten Brief⸗ ſchalter geworfen werden ſoll. Die Veranſtalterin dieſes luſtigen Fluges, die Fa. Elektrometall G.m.b. H., Stuttgart⸗ Cannſtatt, die wichtige Automobil⸗ und Flugzeugteile z. B. Kolben, Filter, Flugzeugräder herſtellt, ſchickt jedem Einſen⸗ der einer Karte ein kleines reizendes Geſchenk. Eine beſondere Freude wird außerdem 10 durch das Los beſtimmten Ein⸗ ſendern zuteil. Dieſe erhalten: 1. ein Herren⸗ oder Damen⸗ fahrrad, 2. eine Hohner⸗Handharmonika, 3. ein Kaffee⸗ Service, 4. ein Photo⸗Apparat, 5. ein Korb haltbarer Eß⸗ waren, 6. eine Damentaſche, 7. ein Photo- Apparat, 8., 9. und 10. je ein Buch Hitlers„Mein Kampf“. Nun den. Kopf hoch und recht gut aufgepaßt während der Tage des Deutſchen Turnfeſtes vom 23.— 30. Juli 1933. Ferner darf beſon⸗ Für Damen Orthopädisch schwarz und braun, Boxcalf und Lackleder 1- u. 2-Spangen- u. Schnürschuhe Verlängerte Hinterkappen, nochgewalkte innen-Sohlen, Stahlgelenk, Gummi- Absatz Nr. 36—43 90 r schuhe die Sie tragen mit Wohlbehagen cori Fritz& cie. H 1, 8 MNaNNHEIM, Breite Straße Die Firma Fritz ist urdeuisch Verſammlungs⸗ Kalender. b Männergeſangverein 1861. Heute 8.30 Uhr Probe. Sängerbund 1865. Heute abend punkt 9 Uhr Probe. Fußballvereinigung 98. Morgen Sonntag früh halb 9 Uhr Training aller Seniorenſportler auf dem Sportplatz; insbeſondere ſind die Sportler, die für den Lauf„Rind um Mannheim“ in Frage kommen, verpflichtet, zu erſcheinen. abend Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs⸗Genoſſenſchaft. Strohſeiler zu verkaufen. Deutoclie in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. 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