2. Ble zu Mr. 168 Von Woche zu Woche Politfiſche Bekrachkungen zum Zeikgeſchehen. rat, a 5 den Die Unterzeichnung des Reichskonkordats mit age 5 dem Vatikan iſt das bedeutendſte Ereignis der letzten Zeit. Ueber die Bedeutung des Vertragsabſchluſſes äußerte ſich Vizekanzler von Papen, der bekanntlich die Verhandlun⸗ gen geführt hat. Er betonte, daß bei der allgemeinen grundſätzlichen Bedeutung des Kirchenvertrages das Kon⸗ 3 kordat auch als Norm für die Beziehungen zwiſchen dem . Reich und der evangeliſchen Kirche angeſehen werden f könne. Auch die katholiſche Kirche, fuhr v. Papen fort, hat den Wunſch, daß der evangeliſchen Kirche die gleichen Si⸗ cherheiten für ihre Arbeit gegeben werden, wie es für die katholiſche im Konkordat der Fall iſt. Die hier getroffene klare Abgrenzung der Einflußſphären zwiſchen Staat und 1 Kirche muß naturgemäß auch für die evangeliſche Kirche 1 gelten. Der Vatikan, ſo erklärte der Vizekanzler wei⸗ 1 ter, ſei ohne Zögern an das Vertragswerk mit dem neuen 1 Deutſchland herangegangen in der Ueberzeugung, daß der — Kampf gegen den VBolſchewismus und die Gott⸗ 5 loſenbewegung eine ſo lebensentſcheidende Aufgabe iſt, daß 7 die Kirche jedem ihre Unterſtützung leihen müſſe, der ſich . dieſe Aufgabe geſtellt habe. In dieſem neuen Deutſchland * iſt ihr ein beſonders ſtarker und wichtiger Faktor entſtan⸗ 1 den.„Das Zuſämmentreffen der Unterzeichnung des Vie⸗ 1 rerpaktes und des Konkordats auf römiſchem Bo⸗ 1 den iſt“, bemerkte zum Schluß Vizekanzler v. Papen,„mehr * als ein Zufall. Es iſt der Beweis dafür, daß von dieſen 1 beiden Ländern umwälzende Ideen ausgegangen ſind, auf denen das neue Europa aufgebaut werden ſoll. Vor allem aber ergibt ſich hier als entſcheidendes, befruchtendes Ele⸗ 1 ment für die ſich anbahnende Neuordnung Europas die Tat⸗ 1 ſache, daß Italien und Deutſchland je nur von einem Mann 1 regiert werden und nicht von Parlamenten, Kabinetten und * Parteien. Die Entſcheidungen dieſer Perſönlichkeiten be⸗ 52 deuten heute Weltgeſchichte.“ Der Erlaß der Regierungskommiſſion des Saargebietes 1 Reich größtes Intereſſe. Eine Selbſtverſtändlichkeit iſt es, 11 daß die Abſtimmung ohne jeden Zwang zu erfolgen hat 1 und jeder für ſeine Ueberzeugung eintreten darf. Eine Be⸗ . ſchränkung dieſer natürlichen Freiheit der Meinung und der 3 Propaganda iſt es aber, wenn die Regierungskommiſſion 3 in dem gleichen Erlaß Richtlinien aufſtellt, die ſo gehalten 1 ſind, daß ſie ſich ausſchließlich gegen die Befürworter der deutſchen Löſung der Saarfrage wenden. Das Wort „Verräter“, das die Regierungskommiſſion für unzuläſſig 3 erklärt, kann nach Lage der Dinge im Saargebiet nur br 1 diejenigen in Frage kommen, die ſich zu dem Willen der 1 überwältigenden Mehrheit der Saarbevölkerung und ihrem deutſchen Empfinden in Widerſpruch ſetzen und die Intereſ⸗ en einer fremden Macht beſorgen. Auch die Regierungs⸗ kommiſſion ſollte wiſſen, daß derartige Leute überall und unter allen Umſtänden als Verräter bezeichnet werden, und daß das Ehrenrührige in der Handlungsweiſe dieſer Leute und nicht in der verdienten Kennzeichnung liegt. In ihrer mehr als 13jährigen Tätigkeit hat die Regierungskommiſſion hinreichend Gelegenheit gehabt, den wahren Willen der Saarbevölkerung, die keiner Bevormundung bedarf, kennen⸗ zulernen. Ihre Aufgabe iſt es, alle Maßnahmen zu tref⸗ fen, damit dieſer Wille, der durch all die Jahre hindurch konſtant geblieben iſt, unverfälſcht zum Ausdruck kommt, nicht aber die Bekundung dieſes Willens durch Ausnahme⸗ beſtimmungen zugunſten landfremder Elemente zu er⸗— ſchweren. Die Anregung, die der Präſident der Abrüſtungskon⸗ Pee Henderſon, in ſeinen Darlegungen vor den erliner Vertretern der auswärtigen Preſſe gegeben hat, daß zur Vertiefung und Sicherung der Ziele. des Viermäch⸗ tepaktes tunlichſt bald eine Ausſprache zwiſchen den Leitern der deutſchen und der franzöſiſchen Regierung zuſtande kommen möge, greift einen Gedanken wieder auf, der ſchon früher zur Diskuſſion geſtellt wurde. Eine Ge⸗ währ für den porbehaltloſen guten Willen Frankreichs aber iſt leider auch heute noch nicht gegeben, und ſo ſehr man die Anregung Henderſons begrüßen muß, ſo ſehr wird es ge⸗ rade von den Ergebniſſen und Lehren ſeiner Rundreiſe abhängen müſſen, ob und wann ſein Wunſch in die Tat umgeſetzt werden kann. Die Pilgerfahrt des engliſchen Präſidenten der Genfer Abrüſtungskonferenz führte ihn über Prag wieder nach Paris und dann nach London zu⸗ rück. Auf dem Wege von Prag nach Paris machte Hen⸗ derſon Station in München, wo er eine perſönliche Un⸗ terredung mit dem Reichskanzler Hitler hatte. Dieſe Münch⸗ ner Zuſammenkunft dürfte bereits eine beachtliche Ergän⸗ zung deſſen gebracht haben, was als Ergebnis der zweitä⸗ gigen Berliner Beſprechungen in einem amtlichen Kommu⸗ nique niedergelegt wurde, und was, der vorſichtigen offi⸗ ziöſen Formulierung entkleidet. eine ſubſektin und obiektiv gleichfalls ſehr vorſichtig geäußerte, von Zweifeln beſchak⸗ tete Zuverſicht auf Möglichkeiten iſt, nicht weniger, aber auch nicht mehr. Paris, das die erſte und ſchwierigſte Etappe der Pilgerfahrt Henderſons war, wird dann zwei⸗ fellos noch einmal eine Probe aufs Exempel werden. Die Verlängerung des italieniſch⸗rumäniſchen „„ um ein halbes Jahr fällt in eine Zeit der politiſchen Umſchichtung auf dem Bal⸗ kban und in Oſteuropa, die die volle Aufmerkſamkeit der tttalieniſchen Diplomatie in Anſpruch nimmt. Sie beweiſt, 5 daß auch heute die Intereſſen der in der Kleinen En⸗ tente zuſammengeſchloſſenen drei Länder nicht ganz pa⸗ rallell laufen. So gehört VBukareſt nicht nur zur franzöſiſchen Intereſſenſphäre, ſondern es liegt auch innerhab des italie⸗ niſchen Syſtems, das dem franzöſiſchen Einfluß an der Do⸗ nau und auf dem Balkan entgegenarbeitet. Während die italieniſchen Verträge mit der Tſchechoſlowakei und Jugo⸗ ſlawien ſeit Jahren verfallen ſind, iſt der Vertrag mit Ru⸗ mänien bisher ſtets erneuert worden, obwohl die Beziehun⸗ gen zwiſchen Italien und Rumänien ſtarken Belaſtungs⸗ proben ausgeſetzt waren. Der Muſſolinipakt wurde in Rumänien als ausgeſprochene Unfreundlichkeit betrachtet und umgekehrt richtete die italieniſche Preſſe heftige An⸗ griffe gegen den rumäniſchen Außenminiſter, als er in Lon⸗ don und Paris gegen dieſen Pakt arbeitete. Die kurzfriſtige Verlängerung des Freundſchaftsvertrages zeigt, daß man im Augenblick auf beiden Seiten keinen vertragsloſen Zu⸗ ſtand will. den Inhalt aber für abänderungsbedürftig hält. 24 im Hinblick auf die Volksabſtimmung verdient auch im 15. Deutſches Turnfeſt in Gtutigart. Zeſtglocken läuten— Marſchtritte hallen— Alldeutſch⸗ land iſt da! Wenn die Feſtglocken ihr ehernes Lied hinaus in alle deutſchen Lande erſchallen laſſen und die Herolde deutſchen Turnertums zum höchſten Feſte einladen, wo ſich Turner⸗ ſchaft aller Oeffentlichkeit offenbart, dann durchzittert es Millionen in höchſter, wunderſamſter Freude: Wieder gibt ein Deutſches Turnfeſt uns Kraft und Seligkeit! 5 Vierzehnmal hat die Deutſche Turnerſchaft zu ihrem höch⸗ ſten Feſte eingeladen und vierzehnmal waren es Feſte, die in ihrer einzigartigen Wucht nicht nur dem Turner etwas bedeuteten, vielmehr der ganzen deutſchen Nation in ein⸗ drinalichſter Weiſe deutſches Volkstum offenbarten. Und nun wird das fünfzehnte Mal ein Deutſches Turnfeſt werden. Dieſes Feſt, hineingeſtellt in die Neuwerdung des deutſchen Volkes und Staates, hat eine eigene, beſonders hohe geſchichtliche Bedeutung und Aufgabe. Der Name „Stuttgart“ als Feſtſtadt wird unter den Namen der ſeitherigen Turnfeſtſtädte eine Sonderſtellung einnehmen; denn in Stuttgart wird das Feſt gefeiert, 5 im Zuge der geſamten Nation zu neuer Größe liegt und von dem aus Neuwerdung ausſtrahlt. Möge über dieſem hohen Feſte in Schwabens rebum⸗ kränzter, größter und ſchönſter Stadt ein gütiges Geſchick walten, das die gewaltigen Mühen und Arbeiten um die Geſtaltung dieſes Feſtes reich belohnen wird. Möge dieſes 15. Deutſche Turnfeſt mitten in dem leuchtenden Morgen⸗ rot neuen deutſchen Erwachens hell ausſtrahlen alle Ge⸗ fühlswerte, die in deutſcher Turnerart liegen. Schwäbiſche Turner werden es ſein, die das Ban⸗ ner der Deutſchen Turnerſchaft über die Feſttage voran⸗ tragen werden. Kölner Turnbrüder bringen das Banner vom deutſchen Rhein nach dem deutſchen Süden, in ſchwäbiſches Land. In ſchwäbiſcher Obhut wird das Banner dann verbleiben bis zu dem Tage, an dem wieder zu einem weiteren„Tag der Deutſchen Turnerſchaft“ auf⸗ gerufen wird. Es fehlen Worte, um zu ſchildern, was ein Deutſches Turnfeſt will. Wer gemütsarm und kalt und ausſchließlich materiell geſinnt iſt, wird nie und nimmer begreifen, was ein Deutſches Turnfeſt iſt. Im Spiel der Winde werden Fahnen, Wimpel und Standarten wehen— feſtlich geſchmückt und bekränzt wer⸗ den die kalten Mauerſteine der Bauten ſein. Zur Feſt⸗ freude geſellt ſich das Feſtkleid. Die äußere Form wird einen Abglanz der inneren Empfindungen darſtellen. Aber nicht ſo wird es ſein: äußerlich viel Pomp und Aufge⸗ bauſchtes und zügelloſer Lärm— die Turnfeſtfreude iſt da nicht zu ſuchen. In den hellen, freudeſtrahlenden Augen, in dem Aufleuchten der Blicke der Hunderttauſende deut⸗ ſcher Jungens und Mädels, deutſcher Männer und Frauen. Ein Band umſpannt ſie alle: Tiefglühende Liebe zum Deulſchtum! Zehn und zwanzig und hundert und tauſend und viele tauſend Kilometer müſſen ſie reiſen, die Turnfeſtgäſte. Da kommen ſie braungebrannt aus Südamerika und Südafrika, da kommen ſie ſtolz und aufrecht trotz aller Unterdrückung aus Polen, der Tſchechei, da kommen ſie mit leiddurchfurchtem Geſicht, die Kumpels aus den Gruben der Saar, da eilen ſie herbei aus Holland, der Schweiz, aus Oeſterreich und Ungarn, und da wollen ſie alle zuſammen Seite an Seite ſchreiten, die aus Norden, Oſten, Weſten und Süden herbeikommen. Und bei der nationalen Kundgebung am Samstagabend vor dem Hauptfeſtſonntag wird es hun⸗ derttauſendfach aufklingen: Wir ſind deutſch auf immer und hilf, Deutſche Turnerſchaft, mit, daß, iße allezeit deulſch handeln a ürfen! Die Hochziele der Deutſchen Turnerſchaft ſind abgeſtellt auf Dienſt an Volk und Heimatland. Eingereiht in den neuen deutſchen Staat, gilt es für die Turner, mit harten Fäuſten und großen Herzen aufzubauen, mitzuhelfen, Sms, 22. Juli 1933 4 durchzuhalten im Kampfe der Nation. So wird das Deutſche Turnfeſt ſtärker als je zuvor und offenſichtlicher denn jemals eine urgewaltige Kundgebung ſein für die einzig unverſiegbaren Quellen eines Volkes: gefühl! Und damit iſt geworden b ein Nationalfeſt! f Der Zug der Hunderttauſend, der Feſtzug, wird den Haupttag eröffnen. Dieſer Feſtzug wird ein Symbol ſein: Hier marſchiert Deutſchlands Turnerſchaft einem Ziele zul Die alten ehrwürdigen Fahnen der Vereine und Gaue ſind flankiert vom Siegesbanner des jungen Deutſchlands: der Hakenkreuzfahne. Und mit dem weißen Turnerheer marſchieren die Kämpfer für das Dritte Reich: die SA.! Beſſer kann die Volksverbundenheit und die Harmonie zwiſchen Deutſchlands Turnern und Deutſch⸗ lands Kämpfern im braunen Gewande nicht veranſchau⸗ licht werden! 8 Erſtmals hat die Deutſche Turnerſchaft Gelegenheit, ihre Arbeit im Rahmen eines hohen Feſtes den Führern des ganzen deutſchen Volkes zu zeigen. Ehedem war dies nicht der Fall. Und ſo möge ſich im Schwabenlande er⸗ füllen, was jahrzehntelang erſtrebt wurde: Deutſche Turnerſchaft unter oberſter Führung des Staates! i 1 Wenn die erſten Führer der deutſchen Nation beim Deut ſchen Turnfeſt von den Turnern und Turnerinnen in auf⸗ richtiger Freude begrüßt werden, dann iſt dies gleichzeitig der Gruß an das neue Deutſchland, das unſer Volks⸗ kanzler Adolf Hitler geſchaffen hat. Tat wird werden: Deutſches Turnfeſt— das Feſt Alldeutſchlands! 6000 Badener beim Feſtzug in Giuttgart Die gewaltige turneriſche Heerſchau beim 15. Deutſchen Turnfeſte wird ihren einzigartigen Ausdruck finden bei den gemeinſamen Veranſtaltungen, die in das Geſamtpro⸗ gramm eingefügt ſind. So wird der Feſtzug am Sonntag, 30. Juli, zu dem über 150 000 Deutſche Turner und Tur⸗ nerinnen antreten, zu einem Höhepunkte und eindrucks⸗ vollen Ereignis für die Feſtſtadt und die große Zahl der Feſtbeſucher. Auch 6000 Badener werden beim Feſtzug ſein, die von ihrem Wohnquartier in Zuffen⸗ hauſen in fünf Sonderzügen an ihren Sammelplatz an der Decker⸗ und Waiblingerſtraße gebracht werden. Die Spitze 5 C formiert ſich am Wilhelmsplatze in Cann⸗ Att.„ Die verſchiedenen Abteilungen marſchieren nach einem genauen Plane, der von Gauoberturnwart Schweizer aufgeſtellt wurde. Hinter einer Fahnenſchwinger⸗ gruppe marſchiert der Gauſpielmannszug, die Gauführer und die Fechter und Fechterinnen, in deren Begleitung das Gaubanner getragen wird. Es fol⸗ gen dann die Gau- und Bezirksführer, die erſte Fahnen⸗ gruppe und die Bezirke Hegau⸗Bodenſee, Markgräfler, Ortenau, Murgtal, Pforzheim, Kraichgau, Neckar und Neckar⸗Elſenz. Erſtmals werden ſich dann die S A.⸗ und S S.⸗Gefolgſchaft unter Führung von Kuhn⸗ münch⸗Karlsruhe und die Turnerwehr unter ihrem Führer Platz⸗ Karlsruhe in der braunen und blauen Uniform einreihen. Den Abſchluß des erſten Zuges bilden dann die Turnerinnen und Turner der vorgenannten Be⸗ zirke ſowie die Spieler und Waſſerfahrer. Für den zweiten Zug der Badener iſt eine ähnliche Aufſtellung vorgeſehen. Hinter die Fahnenſchwingergruppe treten die übrigen Bezirke des badiſchen Gaues, die Tur⸗ nerjugend mit ihren Sturmfahnen und die Turner und die Turnerinnen der Bezirke Schwarzwald, Breisgau, Mittelbaden, Karlsruhe, Kraichgau, Mannheim, Main⸗ Neckar und Odenwald⸗Jahn. Die Trachtengruppen der Vereine Konſtanz, Ueberlingen, Gaggenau, Weinheim und Walldürn werden dem Ganzen ein gefälliges und abwechſlungsreiches Gepräge geben. Die Marſchrichtung des Zuges C führt von Cannſtatt über den Neckar nach dem Schloßplatz und über die Olga⸗„ Urban⸗ und Landhausſtraße zum Feſtplatze, Mittagsſtunden die Auflöſung erfolgen wird. wo in den 0 n rn Der Reichskommiſſar bei den Keglern Kegeln mit dem andern Spork gleichberechtigt. i** Frankfurt a. M., 21. Juli Das 18. Deutſche Bundeskegeln hat ſeinen Höhepunkt überſchritten. Das große, von den Keglern freudig be⸗ grüßte Ereignis war der Beſuch des Reichsſportkommiſſars bon Tſchammer und Oſten. Der Reichsſportkom⸗ miſſar traf in Begleitung des SA.⸗Gruppenführers und Sportbeauftragten Beckerle-Frankfurt ein. Vor der gro⸗ ßen Sporthalle hatten der Feſtausſchuß und die ausländi⸗ ſchen Teilnehmer Aufſtellung genommen. Vundespräſident Schluck begrüßte den Reichsſportkommiſſar und dankte ihm für dieſen Beſuch, der den Sportkeglern die Hoffnung gebe, daß der Kegelſport im neuen Deutſchland Gleichberechti⸗ gung mit den anderen Sportarten erhalte. Dieſe Meinung wurde dann auch durch die Anſprache des Reichsſportkom⸗ miſſars beſtätigt. Herr v. Tſchammer und Oſten verſprach, den Kegel⸗ ö ſport unbedingt allen anderen Turn- und Sportarten leichzuſtellen. Er habe ſich davon überzeugt, daß 55 Kegelſpork ſo, wie er heuke in den Bundesverei⸗ nen bekrieben werde, unbedingt eine Leibesübung darſtelle. 5 Der Reichsſportkommiſſar wandte ſich dann mit ſehr herzlichen Worten an die vor ihm aufmarſchierten Ameri⸗ kaner, Schweden, Schweizer und Holländer. Er ließ ſich jeden Einzelnen perſönlich vorſtellen, wie er überhaup! die perſönliche Bekanntſchaft aller Mitglieder des Feſt⸗ und Sportausſchuſſes ſuchte. Die Ausländer bat er, in ihrer Heimat die Eindrücke aus Deutſchland ungeſchminkt und wahrheitsgemäß wiederzugeben, da ſie dann nur Gutes über Deutſchland ſagen könnten. Anſchließend hegab ſich dann Herr v. Tſchammer und Oſten mit ſeiner Begleitung in die Sporthalle, wo er mit großem Intereſſe den Wett⸗ kämpfen folgte. l Neuer deutſcher Erfolg. Bei einem weiteren Länderkampf wurde Amerika auf der Internationalen Bahn von der deutſchen Mannſchaft geschlagen. Eine hervorragende Leiſtung bot beim Kampf, gegen USA. der Frankfurter Hartmann, er war mit 831 Punkten nicht nur der beſte Einzelkegler des Kampfes, ſondern ſtellte mit dieſer Punktzahl die überhaupt beſte Lei⸗ ſtung während des ganzen Bundeskegelns auf. 1 84 Weitere Länderkämpfe ſind noch auszutragen. 5 Die reſtlichen Kämpfe.. Zurzeit ſind beim 18. Deutſchen Bundeskegeln noch die folgenden Wettbewerbe im Gange: Die Deutſchen Club⸗ Meiſterſchaften, die ſich noch bis zum Sonntag hinziehen, die Kämpfe der Gaumannſchaften, ferner die Bewerbun⸗ gen um das Sportabzeichen, das Kegeln auf den Ehren⸗ bahnen und der Kampf um den Joe-Thum⸗Pokal. e Das Programm der letzten Tage umfaßt ferner noch einige Länderkämpfe und Freundſchaftstreffen. Ehrung der Deutſchen Meiſter. Am Donnerstagabend entwickelte ſich auf dem großen Feſtgelände wieder ein wahres Volksfeſt, dem über 50 0⁰⁰ Menſchen beiwohnten. Zur gleichen Zeit fand im Bachſaal die Siegerehrung der Deutſchen Einzel⸗Meiſter ſtatt, zu der auch der Herr Reichsſportkommiſſar v. Tſchammer und Oſten wieder erſchien. Der Herr Reichsſportkommiſſar, der nachmittags die auf der Durchreiſe zum Deutſchen Turn⸗ feſt in Frankfurt weilenden amerikaniſchen Tur ⸗ 55 ner empfangen hatte, begrüßte und beglückwünſchte die einzelnen Meiſter und Meiſterinnen perſönlich. 7 Wichmann- Hannover bei den Senioren Doppelmeiſter. Im Kampf um die Einzelmeiſterſchaft gab es durchweg wieder gute Leiſtungen, von denen die des Senioren Wich⸗ mann⸗Hannover beſondere Erwähnung verdient, da er Doppelmeiſter auf Bohle und Aſphalt werden konnte. Abſchluß der Mannſchafks⸗Meiſterſchaften. 3 Die Deutſche Meiſterſchaft für Verbandsmannſchaften konnte am Donnerstag abgeſchloſſen werden. Nachdem be⸗ reits mit dem Verband Hamburg der Meiſter auf Bohle ermittelt war, fielen nun nacheinander auch die Entſchei⸗ dungen auf J. Bahn, Schere und Aſphalt. Beſondere Be⸗ deutung hatte dabei der Sieg des Frankfurter Verbandes auf der J. Bahn. N National⸗ GSport⸗Vorſchau Auch der vierte Juli⸗Sonntag bringt wieder ein außer⸗ ordentlich reichhaltiges Sportprogramm. Zwei große Ereig⸗ niſſe im deutſchen Turn⸗ und Sportleben begegnen ſich mit⸗ einander. Der Ausklang des 18. Deutſchen Bundeskegelns in Frankfurt a. M. fällt mit den Vorfeſtlichkeiten zum 15. Deutſchen Turnfeſt in Stuttgart zuſammen. Das Sportpro⸗ gramm bringt aber noch weitere bedeutende Ereigniſſe, und zwar das Endſpiel um den Adolf⸗Hitler⸗Fuß⸗ ballpokal zwiſchen Brandenburg und Bayern in Berlin, die Leichtathletik⸗Meiſterſchaften von Weſt⸗, Nord⸗, Südoſt⸗, Mittel⸗, Oſtdeutſchland und Brandenburg, den Schluß der land, das Interzonenfinale um den Davispokal zwiſchen ASA. und England in Paris, den Bor⸗Länderkampf Deutſch⸗ land— Italien in Eſſen und zahlreiche Veranſtaltungen im Ruderſport, Schwimmen, Pferdeſport uſw.— Im a Fußball, der in dieſem Jahre im ſonſtigen Sperrmonat durch die zahlreichen Spiele zugunſten der Spende für die Opfer der Arbeit überhaupt nicht zur Ruhe kommt, wird der Haupt⸗ wettbewerb dieſer Wohltätigkeits⸗Spiele, der„Adolf⸗Hitler⸗ Pokal“, abgeſchloſſen. Aus einer Schar von 16 Bewerbern r 0 ſich die Mannſchaften von Brandenburg und Bayern ür den Endkampf qualifiziert, der am Sonntag im Deut⸗ ſchen Stadion zu Berlin⸗Grunewald ausgetragen wird. Es gibt außerdem im Reich noch eine Reihe von Treffen zugunſten der Spende für die Opfer der Arbeit. Wir nennen u. a.: Städteſpiel Aſchaffenburg— Frankfurt(Sa.), Vil⸗ lingen 08— 1. FC. Nürnberg(Sa.), Freiburger F.— — 8 Karlsruhe, Schramberg⸗Villingen— 1. FC. Nürn⸗ erg. 88. Das rätſelhafte Volk der Basken Ein Rätſel für die Wiſſenſchaft, ein Sorgenkind für die Politiker— das ſind die Basken. Woher dieſes merkwür⸗ dige Volk, das bis auf den heutigen Tag ſeine Eigenar: gehe verteidigt, eigentlich ſtammt, wird nur vermutet. Es gibt über dieſen Gegenſtand zahlreiche Theorien, deren neueſte beſagt, daß die Basken nicht, wie bisher angenom⸗ men wurde, als Nachkommen der Iberer anzuſehen ſeien ſondern als Reſt einer Urbevölkerung, die ſich nur in Grenz⸗ gebieten ſtärker mit Iberern gemiſcht hat. Es leben gegen 250 000 Basken auf franzöſiſchem, ungefähr 600 000 auf ſpaniſchem Boden. Der Kampf der Behörden gegen die baskiſche Sprache hat bisher nicht viel Erfolg gehabt. Selbſt in dem eleganten Biarritz, das übrigens von dem baskiſchen Wort„arri“(ſteinig) ſeinen Namen haben ſoll, hört man viel Baskiſch auf der Straße und in den Kirchenchören. Viele Kriegerdenkmäler tragen ſowohl franzöſiſche als auch baskiſche Inſchriften, und in manch einer Pyrenäenſtadt be⸗ herrſcht die Sprache dieſes Volkes ſo ſehr den Alltag, daß ſogar die Reklame an den Straßen baskiſch iſt. Auf ſpaniſchem Boden bemühte man ſich früher, das Baskiſche auszurotten; aber das iſt in den bäuerlichen Be⸗ zirken nicht gelungen. Noch heute ſprechen 600 000 Spanier ihre ererbte Sprache. Als 1910 das Miniſterium Canaleſas verſuchte, das Vermögen der baskiſchen Religionsgemein⸗ ſchaften zu enteignen, marſchierten 50 000 Basken nach San Sebaſtian, 90 000 nach Pamplona, unbewaffnet, aber ent⸗ ſchloſſen, für die Kirche zu fechten. In Madrid wurde man unſchlüſſig und gab nach. In dieſem Augenblick erkannten die Basken, was ſie erreichen konnten, wenn ſie ſich nicht unterdrücken ließen. Damals erwachte das baskiſche Natio⸗ nalgefühl. Das Volk hielt ſich jedoch von aktiver Politik fern und bildete klugerweiſe keine politiſche Partei, die weder in den Cortes noch im Palais Bourbon eine Rolle geſpielt ätte. 5 Die Basken ſind ſehr geſchickte Landwirte, bauen Ge⸗ treide, Rüben, Kartoffeln, Tomaten, Oliven, Melonen und Wein an, brauchen keine fremden Nahrungsmittel und we⸗ ben ihre Kleidung ſelbſt. Da das Gras nicht üppig wächſt, iſt die Viehhaltung im Baskenland ſchwer und der Fleiſch⸗ das daher ſelten. Um ſo mehr blüht die Fiſcherei. Das baskiſche Haus hat ein rotes Ziegeldach und iſt aus Stein. Die Verbindung zwiſchen dem Erdgeſchoß und dem oberen Stockwerk wird meiſt durch eine Leiter hergeſtellt. Die Basken wohnen denkbar primitiv, aber ihre Geſundheit läßt nichts zu wünſchen übrig. Im Winter tragen ſie Holzſchuhe, im Sommer die„Alpargatas“, ſelbſtverfertigte Segeltuch⸗ ſchuhe mit Wergſohlen. Die Kleidung beſteht aus einem Tuch, einem Rock, Hoſen aus Leinen und der„Boma“, der in ganz Europa berühmten baskiſchen Mütze. Sie iſt meiſt dunkelblau, bei Trauer ſchwarz; Polizei, Wegeaufſeher uſw. haben rote Baskenmützen. In letzter Zeit gewinnt der Sport bei den Basken ſtark an Verbreitung. Ihr Lieblingsſpiel iſt ein Ballſpiel, die ſogenannte Pelota; daneben ſind ſie gute Rugbyſpieler, und der internationalen Boxgemeinde haben gef b ſchon einen Weltmeiſter, den berühmten Paolino, geſtellt. 5 Ihre Sprache iſt ſchwer zu erlernen— die erſte bas⸗ kiſche Grammatik erſchien vor 200 Jahren—, und wenn man den keltiſch⸗iriſchen Dialekt nicht verſteht, wird man auch große Schwierigkeiten mit den Basken haben. Immer⸗ hin ſollen viele Begriffe und iriſche Namen aus der vor⸗ keltiſchen Periode durch die Kenntnis des Baskiſchen ver⸗ ſtändlicher werden. Man hat auch gewiſſe gemeinſame Be⸗ ziehungen zwiſchen dem Baskiſchen und dem Hebräiſchen, em Baskiſchen und der Sprache der Inkas gefunden. Von der neuen Regierung in Spanien haben die Basken beſondere Porrechte erhalten, ſo das einer beſonderen Vertretung beim Vatikan. Auch der unbeſchränkte Gebrauch ihrer Sprache iſt ihnen zugeſagt worden, die in den Schulen dem Spa⸗ niſchen vollkommen gleichberechtigt iſt. 1 Aus der Welt des Wiſſene Nach der Statiſtik iſt Rom diejenige Hauptſtadt, die den größten Prozentſatz von Bewohnern unter 30 Jahren beherbergt, und zwar 56,48 Prozent, es folgen Sidney Auſtralien) mit 54,37 Prozent, London mit 52,56 Prozent, Rew York mit 52,02 Prozent, Wien mit 46.16 Prozent, Berlin mit 44,21 Prozent und Paris mit nur 43.67 9 Die Altersverſchiedenheit zwiſchen Mann und Frau beträgt in Deutſchland gewöhnlich drei Jahre wobei durch⸗ chhittlich der Mann der ältere iſt, in Amerika dagegen fünf bis ſechs Jahre. e. a Die am ſchnellſten wachſende Pflanze iſt der Bambas; man hat beobachtet, daß er ſtellenweiſe in 24 Stunden mehr als 50 Zentimeter wächſt. Die gelben Sterne, zu denen auch unſere Sonne gehört, haben eine Durchſchnittstemperatur von 5000 bis 5000 Grad; am höchſten ſteigt die Hitze auf den weißen Sternen, wo ſie 15 000 bis 25000 Grad und noch mehr beträgt. Auf Sternen, die uns rot erſcheinen, dürfte die Hitze nicht über 4000 Grad hinausgehen. g N „Tour de France“, die 2000⸗Kilometer⸗Fahrt durch Deutſch⸗ Der Bart als Bienenkorb. Ein Blick auf den Kalender zeigt, daß wir das Jahr des Heils 1933 ſchreiben. Aber es ereignen ſich täglich Dinge, die den Anſchein erwecken, als ob wir nicht im zwanzigſten Jahrhundert ſondern im tiefſten Mittelalter leben, in einer Zeit, als der Aberglaube und der Glaube an die Wunder⸗ doktoren in höchſter Blüte ſtand, als dieſe Leute die un⸗ glaublichſten Verordnungen gaben, die willig befolgt und bezahlt wurden. So war kürzlich ein Metzgergeſelle einer weſtfäliſchen Ortſchaft erſchienen und ging unter dem Vor⸗ wande, ſich nach ſeiner im Dorfe wohnenden Schwägerin zu erkundigen, auf einen Bauernhof. Dort lief ihm der kränk⸗ lich ausſehende Sohn des Bauern, der 8 Jahre alt war, über den Weg, und er beſchloß, hier als Wunderdoktor be⸗ ziehungsweiſe als Homöopath für ſeine eigene Taſche ge⸗ winnbringend zu wirken, obwohl er vom menſchlichen Or⸗ ganismus ſo gut wie nichts verſtand. Der Metzger ſtellte ſich dem Landwirt als Homöopath Feldhaus vor, und ver⸗ ſicherte, eine recht ausgedehnte Praxis in Lünen zu haben. Dann nahm er ſich den 8⸗Jährigen vor. Mit einem für die ländlichen Begriffe geheimnisvollen Inſtrument— es war ein einfacher kleiner Taſchenkompaß— ſtellte der Schwind⸗ ler nun an dem kleinen Körper— o Wunder über Wunder — zahlloſe Erkrankungen der Lunge, Leber, Milz, Herz und Nieren feſt. Dann ſchrieb er folgendes Rezept: Morgens mit Speichel abreiben, vormittags und mittags Packungen mit Oel und Pfeffer, beſonders in der Gegend von Niere und der Leber. Zwiſchendurch Reformtee und Packungen aus Kuhmiſt und altem Lehm. Stoffwechſelſalz nicht vergeſſen. Um gleich ganze Arbeit zu machen, legte er auch dem älteren Sohn den Kompaß an, ſtellte ähnliche Erkrankungen feſt und verſchrieb nicht minder ſeltſame, teils übel duftende Mittel. Feldhaus war ein menſchenfreundlicher, ſozialer Herr, denn er verlangte von dem erwerbsloſen, minderbemittelten Land⸗ wirt für die ganze Behandlung nur ein Honorar von 15. Mark, ließ ſchließlich noch mit ſich handeln und war auch mit 3 Mark zufrieden. Dann ging Herr Feldhaus zu einer ſchwer kranken Frau, berief ſich dort auf ſeine vorherigen Patienten, ſtellte dreifache Magenſenkung und Nierenſteine mit ſeinem Kompaß feſt, verſchrieb der Aermſten Packungen und kaſſierte 5 Mark. Als drittes Opfer ſuchte er ſich eine 66 Jahre alte Frau aus, der er ebenfalls für 5 Mark ein Spezialmittel aus Kuhmiſt und Paprika und anderes ver⸗ rieb. ö 1 Der Fall endete vor dem Gericht, das dem Heilkundigen Gelegenheit gab, 1 Jahr hinter Gittern weitere Studien zu treiben. Aber nicht nur Wunderdoktoren, auch die Zauberer haben es den Leuten immer noch angetan und erreichen meiſt leicht ihr Ziel. So haben es zwei Gauner in Danzig ver⸗ ſtanden, einen jungen Mann mit ſeinem Aberglauben richtig⸗ gehend„hereinzulegen“.— Sie erklärten ihm, daß es ihnen durch ihre Zauberkunſt möglich ſei, ſein Geld zu ver⸗ hundertfachen. Der junge Mann nahm daraufhin bei der Bank einen Kredit von 1200 Gulden auf, und man begab ſich nun auf ſein Land. Hier gruben die Spitzbuben ein Loch, legten das Geld hinein, zündeten ein Feuer an und forderten den jungen Mann auf, ſich inzwiſchen in ein naheliegendes Wäldchen zu begeben, um dort zu beten. Als die Sache ſich jedoch immer weiter in die Länge zog, wurde der fleißig Betende anſcheinend endlich ein wenig miß⸗ trauiſch und begab ſich zum„Zauberplatz“. Das Geld war tatſächlich von ſeinem Platze weggezaubert und mit ihm die beiden Betrüger. Der junge Mann hatte zunächſt den Schaden und hin⸗ terher auch ſelbſtverſtändlich den Spott. Das iſt immer ſo, nicht nur bei uns. So erging es auch einem Mann in einer Ortſchaft Irlands, der bemerkt hatte, wie aus einem un⸗ benutzten Brunnen Oel in großen Mengen floß. Er nahm ſich eine Kanne voll nach Hauſe und füllte ſeine Laterne, in der es ausgezeichnet brannte. Noch nicht genug damit, probierte er das Oel in ſeinem Auto aus, wo es ebenfalls ſeine freudige Zufriedenheit hervorrief. Da kam er auf den Gedanken, die Quelle ſyſtematiſch auszubeuten. Er ließ Sach⸗ verſtändige zur Anterſuchung der Quelle kommen, die ſchnell feſtſtellten, daß das Oel aus dem undichten Tank einer benachbarten Garage kam. Der Landmann, der ſich ſchon rn geſehen hatte, kam ſo ſchnell in die Wirklichkeit zurück. Das Erwachen iſt nicht immer ſchön, ja es bringt ſogar Ueberraſchungen, die keineswegs immer angenehm ſind. So hatte kürzlich ein Landwirt, der einen langen weißen Voll⸗ bart ſeinen Stolz nennt, im Garten nach dem Eſſen ein Schläſchen gemacht, ohne zu bedenken, daß ſich in der Nähe Bienenſtöcke befanden. Dieſer wallende weiße Vollbart mußte es den fleißigen Bienen angetan haben. Der Schläfer wurde durch ein ſtarkes Surren aufgeweckt und mußte bemerken, daß ein ganzer Bienenſchwarm ſich häuslich in ſeinem Bart niedergelaſſen hatte. Der Greis begann jämmerlich um Hilfe zu ſchreien, und ſchließlich bemerkte ſein Sohn das merk⸗ würdige Malheur und kam mit einer Gartenſpritze zuhilfe, die den erſchrockenen alten Mann auch prompt von dieſer Einquartierung befreite. Schaden war nicht entſtanden, denn keine der Bienen hatte den Gaſtgeber geſtochen. f Ob die Menſchen bei ſo unfreundlicher Vertreibung aus dem Paradies ſich auch immer ſo ſtillſchweigend entfernt hätten, wollen wir dahingeſtellt ſein laſſen. õͥͤĩ ĩðV“. y ttt Rund funk⸗ Programme Stuttgart und Freiburg i. Br.(Südfunk!). Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Programm: 6 Zeit, Wetter, anſchließend Gymnaſtik J; 6.30 Gymnaſtik II; 7 Zeit, Nachrichten, Wetter; 7.10 Konzert; 10 Nachrichten; 10.10 Konzert; 11.55 Wetter; 12 Konzert; 13.15 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter; 13.30 Konzert; 14 Funkwerbungskonzert; 16.30 Konzert; 17.50 Zeit, Wetter, Landwirtſchaftsmeldun⸗ gen; 18.50 Zeit, Nachrichten; 19 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter. Sonntag, 23. Juli: 6.15 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter, Nachrichten, anſchließend Gymnaſtik; 8.25 Die Ulmer Mün⸗ ſterglocken; 8.30 Evang. Morgenfeier; 9.20 Alte und neue Kirchenweiſen; 10.10 Kath. Morgenfeier; 11 Funkſtille; 11.30 Flötenmuſik; 12 Standmuſik in der Feldherrnhalle München; 13 Buntes Anterhaltungskonzert; etwa 13.25 Hörbericht von der 2000⸗Kilometer-Fahrt des NSKK.; 14.05 Stunde des Landwirts; 14.30 Gitarre und Klavier; 15 Bunte Kinder⸗ ſtunde; 16 15. Deutſches Turnfeſt, Stuttgart 1933: Die Feſtzüge— Einweihung der Hauptkampfbahn; 16.45 Nachmit⸗ tagskonzert; 17.50 Chorkonzert; 18.20 Sport; 18.35 Kla⸗ viermuſik; 19.05 Das 700jährige Ellwangen; 19.50 Geſamt⸗ ergebniſſe der 2000⸗Kilometer⸗Fahrt des NSKK.; Hallo, hallo, hier iſt der Südfunk; 21.50 Liederſtunde; 22.25 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.45 Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen. Montag, 24. Juli: 14.30 Spaniſch; 15 Engliſch; 17.45 Operettenmuſik; 20 Kameraden der Berge, alpine Stunde; 21 Italieniſche Lieder; 21.40 Badiſche Dichter: Hermann Burte; 22.10 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 15. Deutſches Turnfeſt, Stuttgart 1933: Hochſchulmeiſterſchaften; 22.50 Nachtmuſik. „Dienstag, 25. Juli: 11.40 Hausfrauenfunk; 14.30 Eng⸗ liſch; 15.30 Blumenſtunde; 16 Frauenſtunde; 17.45 Ein Gang durch das Kriegsmuſeum auf Schloß Roſenſtein, Vortrag; 18.10 Neue Aufgaben und Wege der deutſchen Muſik, Vor⸗ trag; 20 Du mußt wiſſen...; 20.20 Unterhaltungskonzert; 21.35 Tanzmuſik; 22.15 Zeit, Nachrichten, Sport, Wetter; 22.40 Nachtmuſik. Mittwoch, 26. Juli: 15.30 Kinderſtunde; 17.45 Die deutſche Saar; 18.10 Reichsheer und alte Armee, ein Ver⸗ gleich; 20 Aufruf für die Spende zur Förderung der natio⸗ nalen Arbeit; 20.05 Feierabendſtunde; 20.35 Viertelſtunde des alten Frontſoldaten; 21 Zur Unterhaltung; 22.15 Feier⸗ liche Eröffnung des 15. Deutſchen Turnfeſtes, Stuttgart 1933: Wa des Bundesbanners; 23 Nachtmuſik; 24 Tanz⸗ muſik. Donnerstag, 27. Juli: 13 Zuſammenfaſſender Bericht vom 15. Deutſchen Turnfeſt, Stuttgart 1933; 13.30 Zeit, Nachrichten, Wetter; 13.45 Schallplatten; 14.30 Spaniſch; 15 Engliſch; 15.30 Jugendſtunde; 17.45 Ein Bildhauer erzählt von ſeiner Arbeit, Zwiegeſpräch; 18.10 Die Ausleſe des akademiſchen Nachwuchſes, Vortrag; 20 Bunte Stunde; 21.15 Kammermuſik; 22.30 Zweiter Bericht vom 15. Deutſchen Turnfeſt, Stuttgart 1933; 23 Alte und neue Tänze. Freitag, 23. Juli: 7 Die erſten 10 Sieger der Mehr⸗ kämpfe beim 15. Deutſchen Turnfeſt; 7.15 Zeit, Nachrichten, Wetter; 7.20 Frühkonzert; 12.45 Zuſammenfaſſender Be⸗ richt vom 15. Deutſchen Turnfeſt; 14.30. Engliſch; 15.45 Meine Sonntagswanderung, Wandervorſchlag; 17.45 Die Heimatlehre vom nationalen Deutſchtum, Vortrag; 18.10 Landwirtſchaftsnachrichten, Wetter; 18.30 Raſſehygieniſche Steuerreform, Vortrag; 18.50 Zeit, Kurzmeldungen; 20 Kund⸗ gebung der Deutſchen Turnerſchaft: die deutſche Saar; 20.20 Beethoven-Konzert; 21 Volksdeutſche Kundgebung der Deut⸗ ſchen Turnerſchaft; 22.30 Zuſammenfaſſender Bericht über: das Turnen der 18 deutſchen Turnkreiſe; 23 Zum Tanze er⸗ klingen die Geigen; 1.45 Wiederholung des Berichts über die volksdeutſche Kundgebung der Deutſchen Turnerſchaft. Samstag, 29. Juli: 8 Morgenfeier der deutſchen Turner⸗ jugend; 12 Wetter; 12.05 Funkwerbungskonzert; 12.20 Du Vaterland, neue Kompoſitionen; 12.45 Zulammenfaſlender Bericht vom 15. Deutſchen Turnfeſt; 14.30 Zeit, Nachrichten, Wetter; 14.50 Schwäbiſche Anekdoten; 15.10 Zitherkonzert; 15.30 Jugendſtunde; 17.15 Handballendſpiel der Deutſchen Turnerſchaft, zwerte Halbzeit; 17.45 Vorbereitungen für den Flor des Winters und des nächſten Jahres, Vortrag; 18.10 Zur Rückkehr des Flugzeughilfſchiffes„Weſtfalen“; 20 Des iſch no gar nix, bunte Stunde; 20.45 Deutſche Ouvertüren; 21.30 Nationale Feierſtunde; 22.45 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter; 23 Zweiter Bericht vom Deutſchen Turnſeſt; 23.30 Tanz⸗ muſfik. a Frankfurt a. M. und Kaſſel(Südweſtfunk). Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 6 Gymnaſtik J; 6.30 Gymnaſtik II; 7 Nachrichten, Wetter; 7.10 Choral; 7.15 Konzert; 8.15 Waſſerſtandsmeldungen; 11.45 Zeitangabe, Nachrichten, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter; 12 Konzert; 13.15 Nachrichten, Wetter; 13.30 Mittagskonzert; 14 Nachrichten; 14.10 Werbekonzert; 15 Gießener Wetter⸗ bericht; 15.10, 16.25, 17.50, 18.50, 22.15 Zeit, Nachrichten, Wetter; 16.30 Konzert; 18.45 Kurzbericht vom Tage; 19 Stunde der Nation. Sonntag, 23. Juli: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter; 9 Kath. Morgenfeier; 10 Stunde des Chorgeſangs; 11 Der ſteinige Pfad, Erzählung; 11.15 Eine Nacht bei den Aalfiſchern im Rheinſtrom, Vortrag; 11.30 Schottiſcher Beſuch in Trier, Hörbericht; 12 Grenz⸗ landkundgebung im Burghof der Burg Altena; 13 Mittags⸗ konzert; 14 Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden; 14.10 Vom Bauerntag in Wetzlar; 15 Jugend⸗ ſtunde; 16 15. Deutſches Turnfeſt, Stuttgart 1933, die Feſt⸗ züge und Einweihung der Hauptkampfbahn; 16.45 Nachmit⸗ tagskonzert; 18 Mainzer Regatta; 18.25 Fröhliches Zwiſchen⸗ ſpiel; 18.50 Sport; 19 Stunde der Nation; 20 Buntes Brettl; 20.45 Gruß vom Vugilsbergk; 21 Unterhaltungs⸗ konzert; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.45 Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen, bunte Stunde. Montag, 24. Juli: 15.20 Muſikaliſcher Zeitvertreib; 18 Deutſcher Almanach; 18.10 Dreimal 5 Minuten; 18.25 Die erſte deutſche Auswanderung nach Amerika, Vortrag; 20 Orcheſterkonzert; 21 Klaviermuſik; 21.30 Akttviſten der Welt⸗ geſchichte; 22.50 Nachtmuſik. Dienstag, 25. Juli: 15.20 Der Hausfrau zur Erholung; 18 Hans Henning Freiherr Grote lieſt aus ſeinem Buch: Der Hauptmann; 18.25 Zeitfragen; 20.05 Verliebt, verlobt, ver⸗ heiratet, luſtige Stunde; 21 Symphoniekonzert; 22.20 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.45 Anterhaltungskonzert. Mittwoch, 26. Juli: 15.20 Jugendſtunde; 18 Hinter den Kuliſſen einer großen Nachrichtenagentur, Vortrag; 18.25 Zeitfunk; 20 Aufruf für die Spende zur Förderung der nationalen Arbeit; 20.15 Das Reich rettet Wien, Hörſpiel; 21.35 Liederſtunde; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.15 Feierliche Eröffnung des 15. Deutſchen Turnfeſtes Stutt⸗ gart 1933: Uebergabe des Bundesbanners; 23.15 Nachtmuſik. Donnerstag, 27. Juli: 15.30 Jugendſtunde; 18 Frauen⸗ lèyrfk, Gedichte; 18.15 Mathias bringt ſeine Mutter über den Strom, Novelle; 18.25 Der deutſche Angeſtellte, zum Umbau der Krankenverſicherung, Zwiegeſpräch; 20.10 Die beiden Schützen, komiſche Oper von Lortzing; 22.25 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport, anſchließend Funkſtille. Freitag, 28. Juli: 15.20 Muſikaliſcher Zeitvertreib; 18 Die Erhaltung der bäuerlichen Familie, eine Notwendigkeit des neuen deutſchen Staates, Vortrag; 18.15 Der kommende deutſche Volksempfänger, Vortrag; 20 15. Deutſches Turn⸗ feſt, Stuttgart 1933: Die deutſche Saar, Kundgebung; 20.20 Monte Roſa, Reiſebilder; 21 Volksdeutſche Kundgebung der Deutſchen Turnerſchaft; 22 Dreimal 5 Minuten; 23 Das junge Deutſchland grüßt Italien. Samstag, 29. Juli: 14.20 Kleines Wochenende; 15.20 Gießener Wetterbericht; 15.25 Wirtſchaftsmeldungen; 15.30 Jugendſtunde; 17.15 15. Deutſches Turnfeſt, Stuttgart 1933: Handballſpiel der Deutſchen Turnerſchaft, zweite Halbzeit; 18 Der Marſch auf Rom, Erlebnisbericht; 18.30 Wochenſchau: 18.50 Kurzbericht vom Tage; 20.05 Feſtkonzert aus Zoppot; 21.30 Nationale Feierſtunde: Zum 15. Deutſchen Turnfeſt, Stuttgart 1933 22.45 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; — „Solange die Erde ſtehet, ſoll nicht aufhören Samen und Ernte“ ſo weiſt das Bibelwort auf den Urquell unſeres phyſiſchen Lebens hin. Die Arbeit des Landmannes von der Saat bis zur Ernte iſt die grundlegendſte Arbeit, von der das Veſtehen aller Volksgenoſſen abhängt. Hier ſchafft der Fleiß des Bauern Nahrung aus dem nack⸗ ten Boden und bildet aus der Heimaterde den Grundſtock unſeres Volks⸗ vermögens Unſer aller Sein iſt eng mit dem Se⸗ gen der Ernte verbunden. Wenn heute unſer Volk um neuen Auffſtieg ringt, dann dankt es ſeinem Füh⸗ rer, daß er in der Hebung des Bauernſtandes die Grundlage jeder wirtſchaft⸗ lichen Aufwärtsbewegung erkennt. Der Schweiß des Bauern ſoll wieder belohnt werden, der Segen der Ernte ſoll unſer aller Se⸗ gen ſein. Der echte altein⸗ geſeſſene Bauer kennt den Wert ſeiner Arbeit und ſchöpft aus ihm ſeinen Bauernſtolz, der ihm Würde und Charakter ver⸗ leiht. Schon im Mittel⸗ alter ſchrieb Wernher der Gartengere im„Meier Helmbrecht“: „Drum treibe nur den Ackerbau: Denn ſicher. manche edle Frau Wird durch des Bauern Fleiß verſchönet, Manch König wird ge⸗ krönet Durch des Ackerbaus Er⸗ trag: Wie ſtolz wohl mancher 2 ſein auch mag, Sein Hochmut müßt zu⸗ 5 ſchanden werden, Gäb's nicht den Bauers⸗ mann auf Erden.“ Der Bauer weiß es am beſten, daß Haus und Hof verkom⸗ Die letzte Fuhre men müſſen, wenn nicht zäheſter Fleiß täglich um den Be⸗ itz ringt, aber er weiß ebenſo, daß alle Mühe eitel iſt, wenn ſie nicht durch Gott geſegnet wird. Der Bauer kann pflügen und ſäen, das Unkraut ausjäten, die junge Saat hacken und den Acker düngen, aber all dies genügt nicht:„Sonne und Regen müſſen beid ſein, ſollen zum Segen Saaten gedeih'n.“ Sonne und Regen liegen aber in Gottes Hand. Er muß dem Acker beides in rechtem Maße ſpenden, muß ihn vor Un⸗ wetter und Hagelſchlag behüten. Erſt durch Gottes Gnade wird der Ernteſegen vollkommen. Köſtlich ſind dieſe Tage der Ernte, wenn die Senſe des Schnitters durch das Korn rauſcht und die Schnitterin mit kräftigen Armen die Garben rafft und bindet, wenn der hochbeladene Wagen heimwärts in die Scheuer fährt, um unſer täglich Brot zu bergen. Die tief mit der Scholle verwachſene Arbeit des Bauern 19 ihrer ernſten Mühe. aber auch mit ihrem gottgeſegneten N rnteglück wird uns zum Sinnbild alles menſchlichen Schaf⸗ 1 Jede rechtſchaffene ſchöpferiſche Tätigkeit ſoll der des 5 uern im Geiſte ähneln. Die Arbeit ſoll bodenſtändig, d. h. 1 0 ſein, die Mühe des Menſchen ſoll nach höchſter qua⸗ 5 ativer Vollendung und nicht nur nach Verdienſt ſtreben, 75 wird auch jenes wunderſame Gefühl der Befriedigung 15 ausbleiben, das wir Segen der Ernte nennen. Niemals 5 er kann einer des Segens keilhaftig werden, der nicht geſät böch Wer ohne Saat ernten will, vergeht ſich gegen die Aachen ethiſchen Geſetze der Arbeit, der ſucht ſein Glück in g nem Geſchäftemachen, wie wir es zum Schaden des geſam⸗ 114 Volkes in den letzten Jahren erlebt haben. Die Arbeit 59 der Saat zur Ernte iſt das wunderſamſte Gleichnis für — 92 menſchliche Wirken. Wer aber eine gute Ernte haben 0„der muß auch für eine gute Saat ſorgen. und wir inden dieſes Wort im höchſten Sinne, ſehen, wie in eden Volke eine köſtliche Saat aufgeht, wie der deutſche 5 er von dem Unkraut Eigennutz und Standesdünkel und Nen allem Stammeszwiſt und Parteihader gereinigt einer ſchönen Ernte entgegenreift. So begrüßen wir das Werk des 5 ndmannes nicht nur in ſeiner realen Bedeutung, ſondern noch darüber hinaus in ſeinem idealen Werte. 1 1 % 0 0 ö Reinhold Recke ſtand ſtolz auf ſeines Vaters Hof und ſah noch einmal nach dem Rechten. Ueberall hielt er auf peinlichſte Ordnung. Aber in dieſer Feierabendzeit kamen Gedanken, die abſeits den Sorgen der Wirtſchaft lagen. Im Frühjahr waren zwei blitzſaubere Mädel im Reckehof ein⸗ gezogen, zwei reiche Bauerntöchter, die bei der Reckebäuerin den letzten Schliff als tüchtige Wirtſchafterinnen erhalten ſollten. Roſemie Melzer war ſchlank wie ein Reh, immer luſtig und guter Dinge. Es war kein Wunder, daß die Mannsleute ſich nach ihr umſchauten und die Hälſe ver⸗ drehten. Dem Reinhold war es wie allen ergangen, und in den Ställen flüſterten die Mägde, die beiden hätten etwas miteinander. 5 4 Wenn Marta Wäger, die andere Bauerntochter, davon hörte, ſchoß ihr das Blut in die Stirn, und ſie wurde zornig, daß ſie ihre heißen Gefühle nicht bändigen konnte. War Roſemie zart und blumenhaft, ſo ſchritt Marta ſtolz und hochgewachſen einher, ein Bild der Kraft und Lehens⸗ fülle, in der Arbeit raſch und zupackend, in ihrem Weſen aber herb und zurückhaltend; aber ein heißer Funken war in 1125 Herz geflogen, als ſie Reinhold zum erſten Mal be⸗ gegnete. Reinhold dachte an Roſemie und den kommenden Ernte⸗ tanz. Juſt bei dieſen Gedanken ſchritt ſeine Mutter auf ihn zu.„Was ſagſt du, Mutter, wenn ich mit Roſemie den Erntereigen ſchwinge?“ „Ich ſage nur, daß die Mannsleute dumm ſind, die Roſemie iſt zwar ſchön zum Tanzen, zierlich, flink und luſtig, ſogar lieb und brav, aber nicht das echte Bauernblut. Ich ſehe ſie in der Wirtſchaft. Sie zählt beim Backen we⸗ der Eier noch Butterſtücken, und Wäſche trägt ſie wie eine Städterin. Bei mir gilt das Wort:„Eine Frau kann in 7 der Schürze mehr aus dem Hofe tragen, als der Mann im Erntewagen in die Scheuern fährt“, und damit weißt du Beſcheid.“ Reinhold wurmte das Wort der Mutter, aber er konnte es nicht vergeſſen, auch nicht inmitten der hei⸗ ßen Erntetage. Auf dem Bornſtück wurde der letzte Weizen gehauen Das Ernteglück blieb treu Der Tag kam. an dem die letz⸗ ten Fuhren geladen wur⸗— den Reinhold ſtand auf dem Felde und ſchwang die Garben mit der Gabel auf die Leiterwagen Roſemie und Marta tru⸗ gen von einem Steilhang die Gorben herbei Jedes⸗ mal, wenn Roſemie an Reinhold vorüberging, blitz⸗ ten ihre Augen verhei⸗ zungsvoll Wenn ſie lachte, leuchtete die Perlenſchnur ihrer Zähne im Triumphe ihrer Schönheit, dabei blieb ſie meiſt mit einem Scherz⸗ wort ſtehen Reinhold ſchien für ſie keine Augen im f Kopf zu haben. , Wenn Roſemie gewußt hätte, was in dem Bauernſohn vorging, hätte ſie ihr kokettes Spiel berdammt. Der junge Recke zählte die Garben, die die Mädchen herbeitrugen, und ſah, wieviel tätiger Marta ſchaffte. Er erblickte die kraftvolle, nimmermüde Anmut des hochgewachſenen Mädchens, ſah ihre großen klaren Augen aufblitzen. Die letzte Fuhre ſtand hochgeladen auf dem Felde. Die letzten Aehren waren zum Kranze gewunden und mit bun⸗ ten Bändern geſchmückt. Als Marta ebenſo wie die Mägde und Roſemie auf den Erntewagen ſteigen wollte, um nach altem Brauch ſingend ins Dorf zu fahren, rief Reinhold: „Marta, am Fuchswinkel liegt noch eine Senſe, die Sie mit⸗ bringen müſſen.“ Marta ging ſchweigend dem Fuchswinkel zu, ohne ſich umzuſchauen, und dachte bitter daran, wie ſich Reinhold neben die luſtige Roſemie auf die letzte Fuhre ſchwingen würde. Am Fuchswinkel, einem Feldſtück dicht am Walde, konnte Marta keine Senſe finden— Aergerlich wandte ſie ſich zum Rückweg. Da trat ihr plötzlich Reinhold entgegen:„Marta, die Senſe hat ſchon ein Knecht mitgenommen.“ „Reckebauer, das hab ich gemerkt, und es iſt nicht ſchön von Ihnen, daß Sie mich um die letzte Fuhre gebracht haben.“ „Und wenn es gar Abſicht geweſen wäre, Marta?“ „Abſicht?— Ja was ſoll das denn heißen?“ Reinhold ſchritt auf Marta zu:„Müſſen es denn alle hören, wenn ich Ihnen erzähle, daß ich den Erntereigen am liebſten mit Ihnen tanzen möchte?“ 5 Eine warme Glut überzog ihre Wangen, in den Augen war ein weiches Leuchten. Als Reinhold dringender fragte: „Iſt es dir recht, Marta“, reichte ſie ihm die Hände.— Jubel im Dorf g verriet die Ankunft des Erntewagens. Hand in Hand ſchritten Reinhold und Marta über das Feld:„Das Korn iſt in dieſem Jahre gut geraten und es ſoll auch deine Ernte mitge⸗ weſen ſein, aber ich habe doch die ſchön⸗ ſte Frucht gebor⸗ gen, die Gott dem Menſchen ſchenkt.“ Mit ſtarkem Arm zog er Marta ans Herz, und im er⸗ ten Kuß ſpürte er ie Liebe dieſes Mädchens.— Glok⸗ ken läuteten zum Ernteſegen. Auf hohen Zinnen Regungslos auf ſteiler Zinne ſtand der große braune Dickhornbock, ruhig, ſicher den Windfang witternd gegen die roſige Glorie des Sonnenaufgangs gehoben, die über die eisumſtarrten Gipfel des zackigen Horizontes flammte. Die rieſigen, gerunzelten Spiralen ſeiner Hörner lagen über Nacken und Schultern zurück, und ſeine golden ſchimmernden. ſchwarzen Lichter, halb geſchloſſen, muſterten regungslos das Chaos von Bergſpitzen, Hohlwegen und ſeenſpiegelnden Tälern unter ihm. Totenſtille! Nur manchmal trugen ver⸗ lorene Luftwellen das dumpfe Donnern eines Waſſerfalls zu ihm hinauf, der irgendwo, tief unter ihm, im Dämmer⸗ licht über Felſen ſtürzte. Der ſtattliche Bock ſtand unbeweg⸗ lich, wie von der Erhabenheit des ſich unter ihm dehnenden Bildes fasziniert. den Blick ins Weite gerichtet Da gellte der Kampfruf eines Adlers dicht über ihm in die Stille. Er zollte ihm weiter keine Beachtung, doch der ſcharfe. ſchrille Laut ſchien den Bann gebrochen zu haben, der über dem Bock lag. Er ſenkte den Kopf und blickte auf den ſchma⸗ len flachen Felsvorſprung hinab, der ſich unter ihm entlang⸗ zog. Dort rupfte ein zweiter Dickhornbock, ſchwächer gebaut und weniger majeſtätiſch gehörnt als er, mit ſechs kleinen ſpitzhörnigen Mutterſchafen die ſüßen zwiſchen den Fels⸗ ſpalten wuchernden Grasbüſchel. 5 Tief unten im Schatten des Felſens, auf deſſen Gipfel der Bock ſtand. leuchtete ein weißes Zelt, neben dem ſich die zarte Linie eines noch nebelumſchleierten Flußbettes hm⸗ ſchlängelte. Trotz aller ſeiner Scharfſichtigkeit entzog es ſich dem Sehbereich des Bockes, daß da ein Mann aus dem Zelte getreten war und das Fernglas nach ſeiner Höhe rich⸗ tete Peter Allen war als Goldgräber nach den gigantiſch chaotiſchen Bergen in Britiſch⸗Columbien gekommen. Den⸗ noch hatte er Weidmannsinſtinkt genug, und das prachtvolle Wild da oben auf dem Berggipfel weckte in ihm Jagdgelüſte, um ſo mehr, da er gehört hatte, daß ein ſolcher Bergbock in Britiſch⸗Columbien ſchwer zu erlegen ſei. Nachdem er die Felſen und Schluchten genau ſtudiert hatte, holte er ſeine Büchſe und ſchritt munter voran. Bald hatte er den Bock aus den Augen verloren, und als er nach einer Stunde an⸗ geſtrengteſten Emporklimmens durch wirres Geſtrüpp auf einen Hügel ins Freie hinaustrat, war der Bock von ſeiner Höhe verſchwunden. Der Bock hatte ſeine Herde auf einem der Felsvor⸗ ſprünge geſammelt und führte ſie mehrere Meilen um die Bergſeite herum und ließ ſie dann auf ſicherer Höhe einige Stunden raſten und friedvoll in der unermeßlichen Stille der kahlen, ſonnenumglühten Berggipfel wiederkäuen. Inzwiſchen war Peter Allen den ganzen Morgen ge⸗ klettert und hatte den großen braunen Bock nicht ein einziges Mal zu Geſicht bekommen. Endlich, etwa um die Mittags- ſtunde, fand er wieder die Spur der Bergſchafe, die nach einem Grashang führte = 8 2 Japaniſche Kinder Reiſende, die nach Japan kommen wundern ſich immer über die geradezu auffällige Artigkeit und Höflichkeit japa⸗ niſcher Kinder. Und tatſächlich gibt es wohl auch in keinem Lande der Welt ſo gut erzogene Kinder wie in Japan. Allerdings iſt die japaniſche Erziehungsweiſe von einer Art, die unſerem offenen deutſchen Charakter gan: entgegengeſetzt iſt. Schon dem Kind wird von früheſter Jugend an das Lächeln unter jeder Bedingung beigebracht. ihm wird es ſeit Generationen immer wieder eingeimpft, niemals ſeine wahren Empfindungen zu zeigen Es ſoll lächeln. wenn es Schmerz oder Unannehmlichkeiten empfindet, lächeln, wenn es zornig iſt, lächeln. wenn andere grob find. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Erziehungsweiſe von unſerem Standpunkt geſehen zu ſeltſamen Verdrehungen des Cha⸗ rakters führen muß. Japaniſche Kinder wer⸗ den nie geſchlagen. Selbſt die kleinſten Kerlchen wer⸗ den ſchon von den Erwach⸗ ſenen höflich behandelt und mit„Herr“ angeredet. So⸗ lange ſie Kind ſind, genie⸗ ßen ſie alle Freiheiten. Nicht umſonſt wird ja Ja⸗ pan das Paradies der Oben: Mutter und Kind.— Rechts: Teeſtunde der Klei⸗ nen.— Unten: Be- geiſterte Jugend. Kinder“ genannt. Das ändert ſich aber mit dem Mo⸗ ment, in dem ſie heiratsfähig ſind. d. h. alſo, die Kin⸗ derſchuhe ausgezo⸗ gen haben. Von dem Augenblick an ſtehen ſowohl jun⸗ ſe Männer wie Frauen ganz un⸗ ter der Gewalt des Vaters oder des älteren Bruders, deſſen Wünſchen ſie ihre Perſönlichkeit un⸗ unterliegen diktatori⸗ Familien⸗ dieſem ſchen geſetz. Trotz aller Re⸗ den über die„Mo⸗ derniſierung“ be⸗ ſtehen auch noch heute dieſelben Verhältniſſe. Die Spur war nicht ganz friſch. er hatte alſo nichts zu berſäumen. Schließlich machte er ſich wieder an die Verfolgung und klomm weiter aufwärts, bis plötzlich ein ſchwindelnder Abgrund die Fährte zerriß. Allen wandte ſich ab und ſchritt den Berghang wieder hinab. fand er ſich in einem Irrgar⸗ ten von niedri⸗ Wieſen⸗ ſtreifen. Da, Schluchten hin⸗ ab. führte wie⸗ der die Spur. Sie ſchien ganz friſch. Geräuſchlos glitt er ins ber⸗ Dickicht Das Geſtrüpp war dicht. der Ab⸗ hang ſteil und i. 0 5 5 zerriſſen. Doch nichts konnte ihn jetzt ermüden Er fühlte ſich ſeiner lang er⸗ ſehnten Trophäe ſicher. Plötzlich öffnete ſich ein Ausblick durch die Büſche, und er ſah, kaum zweihundert Meter ent⸗ fernt, ein graſendes Bergſchaf vor ſich. Langſam tat es Schritt für Schritt, bis es hinter einer Bodenwelle ver⸗ ſchwunden war. Jeden Nerv in erregter Erwartung ge⸗ spannt, ſchlich Allen weiter, jeden Augenblick auf das Er⸗ ſcheinen des Bocks gefaßt Nicht der leiſeſte Zweifel beſchlich ihn. ob er auch der einzige Dickhornjäger dieſer Gegend ſei. In der Tat war ein zottiger, ſchlauer, alter Graubart in demſelben Augenblick ebenfalls in leidenſchaftlicher Ver⸗ folgung der Herde begriffen. Er liebte Schaffleiſch und wußte auch, wie ſchwierig es zu erlangen war. Er hatte ſich deshalb ſo geſchickt und leiſe herangeſchlichen, daß ſelbſt Peter Allen ihn nicht hatte nahen hören. Als der Bär jedoch plötzlich des Mannes anſichtig wurde, ſchreckte er zurück. Er war gereizt, denn der Mann war in ſein Revier eingedrungen und jagte auf ſein Wild. Und in dieſem Punkte iſt der Bär empfindlich. Er ſchlich vorſichtig näher an Allen heran, wie dieſer ſeinerſeits den Bock anpirſchte. Trotz ſeiner rieſigen, plumpen Geſtalt ſchlich ſich der Bär mit erſtaunlicher Geſchicklichkeit lautlos voran. Peter Allen hatte den Bock ganz plötzlich voll in Sicht bekommen; noch nicht hundert Schritt von ihm entfernt ſtand er Wache. Es war ein prachtvoll leichter Schuß. Doch als er in ſicherer Stellung eben zielen wollte, ſprang der Bock ganz plötzlich in die Luft und war wie der Blitz hinter dem Die Dame im Sommer Die leichten Sommermäntel find vollkommen frei von allen modiſchen Uebertrewungen. Man ſieht viel kragenloſe, manchmal auch ärmelloſe Mäntel. Die Aermel ſind weſentlich einfacher geworden und zeigen nur oberhalb des Ellenbogens bemerkenswerte Weite. Die Vorliebe für einfache, kleidſame Linien beweiſen auch die Formen der Completmäntel. Am liebſten werden ſolche Mäntel ge⸗ tragen. die möglichſt für jedes Kleid eine paſſende Hülle darſtellen. Die ſommerlichen Imprimskleider wer⸗ den meiſtens von einfarbigen, fut⸗ terloſen Mänteln aus Wollkrepp be⸗ gleitet. Auch Miſchgewebe aus Seide und Wolle oder Baumwolle gehören zy den bevorzugten Stoffen. Der Dreiviertelmantel hat ſich ſchnell durchgeſetzt. Die angekündigten loſen Formen dürfen allerdings nicht übermäßig weit ſein, weil ſie ſonſt ungraziös wirken. Die Abbildung zeigt einen beige Drei⸗ viertelmantel zu einem marokkobraunen Wollrock. Durch die hohe, ange⸗ krauſte Paſſe wird dem Rücken genügend Weite gegeben Der damenhafte Wollmantel Nr. 1 wird zum geſtreiften oder ge⸗ muſterten Kleid getragen. Die modiſchen, angeſchnit⸗ tenen Capeärmel geben ihm eine elegante Note. Der geraffte Verſchluß iſt durch einen Rieſenclip gehalten. Das weiße Kleid iſt immer eine beliebte Ergän⸗ zung der ſport⸗ lichen Hochſom⸗ merkleider. Es folgt dem Sie⸗ geszug der deut⸗ ſchen Baumwolle und zeigt ſich hauptſächlich in Piqué oder Lei⸗ nen, dem Mode⸗ ſtoff des Jahres. Dieſe jugendli⸗ chen Kleider ſind durchaus zu erſchwingen, denn ſie erfor⸗ dern nicht viel Material, und die Anfertigung wird durch Hügel entſchwunden Ueberraſcht ließ Peter Allen die Büchſe ſinken Da fühlte er etwas Unerklärliches. Unheim⸗ liches im Nacken. wandte ſich ſchnell um und gewahrte den Bären, der auf ihn zuſtürzte. Allen riß die Büchſe hoch. Nur ein Schuß durch den Kopf konnte ihn retten Ein Herzſchuß wirft nicht immer einen Bären ſofort zu Boden. Schon ſah Allen die dunkle Geſtalt über ſich. Er zielte, zog ab und— wer kennt die Launen des Geſchicks— rutſchte im ſelben Moment auf dem lockeren Erdreich aus. Der Schuß ſchlug dem Bären durch die rechte Schulter, und Allen rollte trotz 1 5 verzweifelten Haltverſuchen acht bis zehn Fuß den Abhang hinab. Die Büchſe war dabei gegen einen Baumſtamm geſchlagen und ihm aus der Hand etwa zehn Fuß den Abhang hinabgeſchnellt. Haſtig ſtrauchelte er nach ihr hin— da rutſchte ſie weitere zwölf Fuß hinab. Im ſel⸗ ben Moment ſah er ſchon den Bären wie einen Felsblock auf ſich herabkommen. In den nächſten drei Sekunden, in denen Peter Allen die Büchſe zu erhaſchen ſuchte, ſchoſſen ihm wohl tauſend nebenſächliche Gedanken durch den Kopf, doch hinter dieſen allen ſtand die kalte Gewißheit. daß ſein Schickſal beſiegelt ſei. Da wieder trieb das unberechenbare Geſchick ſein Spiel. Den ſchmalen Wieſenhang herauf kam plötzlich der braune Bock geraſt mit vor Entſetzen ſtieren Lichtern. Ein Puma hatte ſich auf eines der Muttertiere geſtürzt, und ein zweiter Puma war aus dem Gebüſch gebrochen, hatte aber ſein Ziel verfehlt. In wilder Jagd waren die Tiere davon⸗ gejagt. Da ſah der Bock den Bären— mitten im Wege— zum Ausweichen war weder Zeit noch Raum, und die Ge- fahr Auge in Auge iſt nicht zu vergleichen mit der im Rücken. Er ſenkte ſeinen mächtigen Kopf und rannte auf die dunkle Maſſe los, die ihm und den Seinen den Weg ſperrte. Erſchreckt ſprang der Grizzly zur Seite und rollte den Hang hinab. Allen hatte ſich kaum Zeit gelaſ⸗ ſen, einen Blick auf das unver⸗ gleichliche Zwi⸗ ſchenſpiel zu wer⸗ fen bondern war, hell er konn⸗ „ nach der Büchſe „eilt, uno als bet Sat ſich aufrichtete und nach ſeinem erſten Feinde Ausſchau hielt. fuhr ihm eine Kugel mitten ins Gehirn, ſo daß er zu einem rieſenhaften Pelzhaufen in ſich zuſammenſank.. i Ueber ihnen, den ſteilen Hang hinan, raſte der Bock in wilder verwegener Jagd, die ganze Herde hinter ihm. Mit Erlaubnis der Univerſitas A.⸗G.⸗Berlin dem dort erſchienenen Buche Charles G. D. Roberts„Die Burg im Graſe“ entnommen. die ſchlichten Formen er⸗ heblich erleichtert. Dabei ſtehen dieſe Waſchkleider der Eleganz anderer Stoffe in keiner Weiſe nach. Der einzige Luxus iſt das mög⸗ lichſt häufige Waſchen und Bügeln. ö Karierter Taft iſt wieder ein ſehr mo⸗ dernes Material gewor⸗ den, deſſen Verwendungs⸗ möglichkeiten faſt uneinge⸗ ſchränkt ſind Die vielfar⸗ bigen Muſter, vom klein⸗ ſten Karo bis zum großen Schottenkaro erlauben eine einfache, ſinngemäße Machart. Bald wird man den wiedererſtandenen Taft ſo gern haben, daß man Bluſen. Schals, Schleifen, ſogar kleine Hüte daraus anfertigen wird. Eine ganz dekorative Wirkung wird mit der Verarbeitung zum großen Abendkleid erzielt. Der duftige Organdi⸗Umhang gibt einen intereſſanten Kontraſt zu der feſtlich rauſchenden Seide. Das einfarbige Taftkleid iſt durch den faſt vergeſſe⸗ nen, immer beliebten Changeant⸗Taft vertreten. Srenlelzsche Wiese Milch während der heißen Jahreszeit. In ſehr warmen Tagen ſtellt man die Milch, wenn kein Eisſchrank da iſt, in ganz kaltes Waſſer. Das Waſſer iſt möglichſt alle drei bis vier Stunden zu erneuern. Nie⸗ mals in der Nähe von ſtark riechenden Nahrungsmitteln oder in einem muffigen Raum aufbewahren. Milch nimmt ſchnell ſchlechte Gerüche an und verdirbt bald. Bei der Zubereitung von dicker Milch empfiehlt es ſich, auf 1 Liter ungefähr 6 Eßlöffel Butter⸗ milch zuzuſetzen Buttermilch enthält die ſehr nützlichen Milchſäurebakterien in großer Zahl, und der Bale zur Vollmilch bewirkt, daß dieſe Bakterien auf alle Fälle eine wohlſchmeckende Dickmilch erzeugen. Zum Abkochen der Milch iſt ein Gefäß zu ver⸗ wenden, das nur dieſem Zweck dient. Das Gefäß iſt vor dem Eingießen der Milch mit klarem Waſſer auszuſpülen, denn dadurch wird das Anbrennen verhütet. Damit die abgekochte Milch nicht ſo ſchnell verdirbt, bringt man ſie ſchnell durch Einſtellen in kaltes Waſſer zum Abkühlen. Die Pflege des Eisſchranks. Bei muffigem Geruch, der von Fett herrührt, das ſich an den Wänden des Eisſchranks anſetzt, hilft gründliches Auswaſchen, das man alle zwei Wochen wiederholen ſollte. Man fügt dem heißen Waſſer ein paar Körnchen überman⸗ ganſaures Kali bei, bis die Flüſſigkeit eine dunkelroſa Fär⸗ bung angenommen hat. Nach dem Auswaſchen wird mit warmem Waſſer nachgeſpült und möglichſt an Luft und Sonne getrocknet. . n n 7* E 1 d 5 1 e W A RN 65 (1. Fortſetzung.) Um den Hals trug er eine Schnur von Hoſenknöpfen. Durch Löcher in den Ohren waren ein Doſenöffner, der ab⸗ gebrochene Stiel einer Zahnbürſte, eine Tonpfeife, das Meſ⸗ ſingrad einer Weckuhr und mehrere Patronenhülſen geſteckt. Auf der Bruſt hing vom Halſe herab die Hälfte eines Por⸗ zellantellers. Einige vierzig, ähnlich herausgeputzte Schwarze lagen auf Deck umher, fünfzehn davon gehörten zur Be⸗ ſatzung des Bootes, die übrigen waren friſch geworbene Arbeiter. „Natürlich war es ein Unfall“, nahm der Steuermann der„Arla“, Jacobs, ein ſchlanker Mann mit dunklen Augen, der mehr nach einem Profeſſor als nach einem Seemann ausſah, das Wort.„Johnny Bedip hätte faſt denſelben Un⸗ fall erlitten. Er brachte mehrere Leute vom Auspeitſchen zurück. als ſie kenterten. Aber er konnte wohl ebenſo gut ſchwimmen wie ſie. und zwei von ihnen ertranken. Er ge⸗ brauchte eine Bootsbank und ſeinen Revolver. Natürlich war es ein Unfall.“ N „Sie ſind ganz alltäglich, dieſe Unglücksfälle“, bemerkte der Schiffer.„Sehen Sie dieſen Mann am Steuerruder, Mr. Arkwright? Er iſt Menſchenfreſſer. Vor ſechs Monaten haben er und der Reſt der Beſatzung den Kapitän der „Arla“ ertränkt. Auf Deck, gerade hier beim Beſanring.“ „Das Deck befand ſich in einem furchtbaren Zuſtande“, ſagte der Steuermann. „Verſtehe ich recht——?“ begann Bertie. f „Ja, ganz recht“, ſagte Kapitän Hanſen.„Es war ein Unglücksfall.“ „Aber auf Deck——“ 0 „Eben. Ich will Ihnen übrigens ſagen, ganz im Ver⸗ trauen natürlich, daß ſie eine Axt benutzten.“ „Ihre jetzige Mannſchaft?“ Kapitän Hanſen nickte. 0 „Der frühere Schiffer war immer zu ſorglos“, erklärte der Steuermann.„Er kehrte ihnen gerade den Rücken, als ſie es taten.“. „Für uns iſt hier nichts zu holen“, klagte der Kapitän. „Die Regierung ſchützt immer den Nigger vor dem Weißen. 1 Man kann nicht den erſten Schuß tun. Man muß den Nig⸗ ger zuerſt ſchießen laſſen, ſonſt nennt die Regierung es Mord, und man kommt nach Fidſchi. Deswegen gibt es ſo viele Unfälle durch Ertrinken.“ 5 Es wurde zum Eſſen gerufen, und Bertie ging mit dem Schiffer nach unten. während der Steuermann als Wache an Deck blieb. f „Halten Sie ein Auge auf dieſen ſchwarzen Teufel Auiki“, warnte der Schiffer im Weggehen.„Er gefällt mir ſchon ſeit einigen Tagen nicht.“ „Schön“, ſagte der Steuermann. 0 5 Sie waren mitten im Eſſen, und der Schiffer erzählte gerade ſeine Geſchichte vom Untergang der„Scottiſh Chiefs“. „Ja“, ſagte er.„es war das ſchönſte Fahrzeug hier an der Küſte. Als ſie aber dem Steuer nicht gehorchte, waren die Kanus ſchon über ihr, noch ehe ſie auf das Riff ſtieß. Es waren fünf Weiße und eine Beſatzung von zwanzig Leuten aus Santa Cruz und Samoa an Bord, aber nur der Superkargo entkam Außerdem waren ſechzig ſchwarze Arbeiter auf dem Schiffe. Sie wurden alle kai⸗kait. Kai⸗ kai? O Verzeihung. Ich meine, ſie wurden gefreſſen. Und dann die„James Edwards“ ein Kutter——“ In dieſem Augenblick ertönte jedoch an Deck ein ſchar⸗ fer Fluch des Steuermanns, dem ein Chor wilder Schreie folgte. Ein Revolver knallte dreimal. und dann hörte man. wie ein ſchwerer Gegenſtand klatſchend ins Waſſer fiel. Kapitän Hanſen war ſofort die Kajütstreppe hinauf⸗ geſprungen, und Bertie ſah eben noch, wie er im Hinauf⸗ springen einen Revolver zog. Bertie folgte ihm vorſichtig und ſteckte zögernd den Kopf durch die Kajütenluke. Aber nichts geſchah. 5 i 5 Der Steuermann ſtand aufgeregt, mit dem Revolver in er Hand, da. Einmal fuhr er zuſammen und drehte ſich ſchnell halb um, als ob ihm Gefahr im Rücken drohe.„Einer der Eingeborenen iſt über Bord gefallen“, ſagte er mit ſelt⸗ ſam verbiſſener Stimme.„Er konnte nicht ſchwimmen.“ „Wer?“ fragte der Schiffer. „Auiki“, lautete die Antwort. 125 „Aber ich hörte doch ſchießen“ ſagte Bertie, vor Kühn⸗ heit zitternd, denn er ſpürte ein Abenteuer und noch dazu ein Abenteuer. das glücklich überſtanden war. Der Steuermann wandte ſich nach ihm und knurrte: „Das iſt eine verfluchte Lüge. Kein Schuß iſt gefallen. Der Nigger iſt über Bord gefallen.“ Kapitän Hanſen ſah Bertie mit ſtarren, glanzloſen Augen an. b „Ich— ich dachte——“, begann Bertie. „Schießen?“ ſagte Kapitän Hanſen verträumt. „Schießen? Haben Sie einen Schuß gehört, Mr. Jacobs?“ 5 „Nicht die Spur“, antwortete Mr. Jacobs. Der Schiffer blickte ſeinen Gaſt triumphierend an und ſagte:„Augenſcheinlich ein Unfall. Gehen wir wieder hin⸗ unter, Mr. Arkwright, und eſſen wir zu Ende.“ 5 Bertie ſchlief dieſe Nacht in der Kabine des Kapitäns. einem kleinen Staatsraum neben der Hauptkajfüte. Das vordere Schott war mit einer Reihe Flinten dekoriert. Ueber der Koje hingen noch drei Flinten. Unter der Koje war ein großes Schubfach das er beim Aufziehen mit Munition. Dynamit und mehreren Kiſten voll Zündern gefüllt fand. Er zog es vor, auf dem gegenüberliegenden Sofa zu ſchlafen. Auf dem Tiſche war das Logbuch der„Arla“ auffallend zu⸗ rechtgelegt. Bertie wußte nicht. daß es extra für dieſe Ge⸗ legenheit von Kapitän Malu hergerichtet war, und las dar⸗ in, wie am 21. September zwei Mann von der Beſatzung über Bord gefallen und ertrunken waren. Bertie las zwi⸗ ſchen den Zeilen und wußte es beſſer.. Er las. wie das Walboot der„Arla“ bei Su'u in einen Hinterhalt geraten war und drei Mann verloren hatte; wie der Schiffer entdeckte daß der Koch Menſchenfleiſch auf dem Herd in der Kombüſe briet— Fleiſch, das von der Boots⸗ beſatzung in Fui ſtammte: wie eine zufällige Entladung von Dynamit beim Signaliſieren eine andre Bootsbeſatzung ge⸗ tötet hatte; von nächtlichen Ueberfällen; von Häfen, aus Denen man bei Tagesanbruch geflohen war; von Angriffen VON JAck oN DON der Buſchleute in den Mangroveſün fen und ganzer Flot⸗ ten von Salzwaſſerleuten in den breiteren Sunden. Mit regelmäßiger Eintönigkeit kehrte auch der Tod an der Ruhr wieder. Mit Schrecken ſah er, daß auch zwei Weiße— Gäſte an Bord der„Arla“ wie er ſelbſt— daran geſtorben waren. „Wiſſen Sie“, ſagte Bertie am nächſten Tage zu Kapi⸗ tän Hanſen„ich habe in Ihr Logbuch hineingeguckt.“ Der Schiffer heuchelte ſchnell Aerger darüber, daß er das Logbuch hatte herumliegen laſſen. „Und die Ruhr, nicht wahr, die iſt ebenſo ein Unſinn wie das zufällige Ertrinken“, fuhr Bertie fort.„Was be⸗ deutet Ruhr in Wirklichkeit?“ Der Schiffer bewunderte offen den Scharfſinn ſeines Gaſtes, legte ſich zuerſt ſtarrköpfig auf entrüſtetes Leugnen und ergab ſich dann auf Gnade und Ungnade. „Sehen Sie, Mr. Arkwright, es iſt ſo: Dieſe Inſeln haben ſowieſo ſchon einen recht ſchlechten Ruſ. Es wird täglich ſchwerer, einen Weißen anzuheuern. Nehmen Sie an, ein Mann wird ermordet. Dann muß die Geſellſchaft teures Geld bezahlen, um Erſatz zu bekommen. Wenn der Mann aber nur an einer Krankheit ſtirbt, dann hat es nichts zu ſagen. Gegen Krankheiten haben die Neuen nichts. Erſt, wenn ſie ermordet werden ſollen, bedanken ſie ſich. Ich dachte, der Schiffer der„Arla“ wäre an der Ruhr geſtor⸗ ben, als ich ſeine Stelle einnahm. Als ich dann die Wahr⸗ heit erfuhr, war es zu ſpät; ich hatte den Kontrakt unter⸗ ſchrieben.“ „Außerdem“, fügte Mr. Jacobs hinzu,„geſchehen allzu viele Unfälle durch Ertrinken. Das ſieht nicht gut aus. Aber das iſt Schuld der Regierung. Ein Weißer hat keine Aus⸗ ſicht, ſich gegen Nigger zu verteidigen.“ „Ja, nehmen wir nun die„Prinzeſſin“ und den ameri⸗ kaniſchen Steuermann“, nahm der Schiffer den Faden wie⸗ der auf.„Sie hatte fünf Weiße außer einem Regierungs⸗ vertreter an Bord. Kapitän, Agent und Superkargo waren mit zwei Booten an Land. Sie wurden bis auf den letzten Mann niedergemacht. Der Steuermann und der Bootsmann befanden ſich mit etwa fünfzehn Mann von der Beſatzung — Leuten aus Samoa und Tonga— an Bord. Eine Bande von Niggern kam vom Lande. Ehe der Steuermann etwas Böſes ahnte, waren Bootsmann und Beſatzung ſchon tot. Der Steuermann ergriff drei Patronengürtel und zwei Win⸗ cheſterbüchſen und klomm in die Dwarſſalinge. Er war der einzige Ueberlebende, und man kann ihm keinen Vorwurf machen. daß er wütend war. Er knallte mit dem einen Ge⸗ e e 22 22 wehr drauflos, bis es ſo heiß war, daß er es nicht mehr ge⸗ brauchen konnte, und dann feuerte er mit dem andern. Das Deck war ſchwarz von Niggern. Er ſäuberte es von ihnen. Er knallte ſie nieder, als ſie über die Reling ſprangen, knallte ſie ebenſo ſchnell nieder, wie ſie ihre Ruder faſſen konnten. Und als ſie dann ins Waſſer ſprangen und ſich anſchickten, an Land zu ſchwimmen, traf er in ſeiner Wut noch ein halbes Dutzend dazu. Und was bekam er dafür?“ „Sieben Jahre auf Fidſchi“, fiel der Steuermann ein. Die Regierung ſagte, er ſei nicht berechtigt geweſen, auf ſie zu ſchießen, nachdem ſie ins Waſſer geſprungen waren“, erklärte der Schiffer. f „Und deshalb ſterben ſie heutzutage an der Ruhr“, fügte der Steuermann hinzu. 5 „Gute Idee“, ſagte Bertie und ſehnte ſich nach dem Ende der Fahrt. Im Laufe des Tages ſprach er mit dem Schwarzen, der ihm als Menſchenfreſſer bezeichnet war. Der Burſche hieß Sumaſai. Er hatte drei Jahre auf einer Plantage in Queensland verbracht. Er war auf Sa⸗ moa geweſen, auf den Fidſchiinſeln und in Sydney und hatte der Beſatzung eines Werbeſchoners angehört, der nach Neubritannien, Neuirland. Neuguinea und den Admirali⸗ tätsinſeln gefahren waren. Er war ein Spaßvogel und hatte ſich das Benehmen ſeines Schiffers zum Beiſpiel genommen. Ja, er hatte viele Menſchen gefreſſen. Wie viele? Er wußte die Zahl nicht mehr. Ja, weiße Männer auch; ſie ſchmeckten gut, außer, wenn ſie krank waren. Er hatte ein⸗ mal einen Kranken gefreſſen.„Mein Wort!“ rief er bei dem Gedanken daran.„Ich ſehr viel krank. Mein Magen viel umhergehen.“ Bertie ſchauderte und fragte nach Köpfen. Ja, Suma⸗ ſai hatte verſchiedene an Land verſteckt, in guter Verfaſſung, an der Sonne getrocknet und geräuchert. Einer hatte dem Kapitän eines Schoners gehört. Er hatte einen langen Bart. Für zwei Pfund wollte er ihn verkaufen. Die Köpfe von Schwarzen verkaufte er für ein Pfund. Er hatte einige Kinderköpfe in ſchlechtem Zuſtande, die wollte er für zehn Schilling hergeben. ö Fünf Minuten ſpäter fand Bertie ſich auf der Kajüten⸗ treppe neben einem Schwarzen ſitzen, der eine ſcheußliche Hautkrankheit hatte. Er entfernte ſich und erfuhr auf Be⸗ fragen, daß es Lepra ſei Er eilte hinunter und wuſch ſich mit antiſeptiſcher Seife. Im Laufe des Tages nahm er noch viele antiſeptiſche Waſchungen vor. denn jeder Eingeborene an Vord war mit dem einen oder dem andern bösartigen Geſchwür behaftet. e mekarbeſten Als die„Arla“ inmitten von Mangroveſümpfen vor Anker ging, wurde rings um die Reling eine doppelte Reihe Stacheldraht gezogen. Das ſah recht ernſt aus, und als Bertie die Kanus, mit Speeren, Bogen und Pfeilen bewaff⸗ net, von Land kommen ſah, wünſchte er ſehnlicher als je. daß die Fahrt zu Ende ſein möchte. An dieſem Abend verließen die Eingeborenen das Schiff bei Sonnenuntergang nur zögernd. Als der Steuermann 1 5 befahl, an Land zu gehen, wurden mehrere von ihnen rech. „Ich will ihnen ſchon Beine machen“, ſagte Kapitän Hanſen und verſchwand in der Kajüte. Als er wiederkam, zeigte er Bertie ein an einem Angel⸗ haken befeſtigtes Stück Dynamit. Nun kann jeder angeführt werden durch eine in Papier gewickelte Medizinflaſche, aus der ein harmloſer Zünder herausguckt. Er führte Bertie an, und er führte die Eingeborenen an. Als Kapitän Hanſen den Zünder anſteckte und den Angelhaken hinten an den Lendenſchurz eines Eingeborenen hakte, wurde der von einer ſo glühenden Sehnſucht nach dem Lande ergriffen. daß er vergaß, den Schurz abzuwerfen. 5 Er ſtürzte ſich mit dem ziſchenden und ſprubelnden Zün⸗ der auf ſeiner Hinterſeite über den Stacheldraht, und die anderen Eingeborenen purzelten kopfüber hinterher. Bertie war entſetzt. Und ebenſo Kapitän Hanſen. Er hatte nicht an ſeine fünfundzwanzig Arbeiter gedacht, denen er je dreißig Schilling im voraus bezahlt hatte. Sie ſpran⸗ gen über Bord zuſammen mit den Küſtenbewohnern im Ge⸗ folge des Mannes. der die ziſchende Medizinflaſche hinter ſich herſchleppte. Bertie ſah die Flaſche zwar nicht losgehen; da der Steuermann aber gerade in dieſem Augenblick ein Stück richtiges Dynamit achtern, wo es keinen Schaden tat, ab⸗ brannte, würde Bertie vor jedem Seegericht beſchworen haben, daß ein Nigger in die Luft geſprengt war. Die Flucht der fünfundzwanzig Arbeiter hatte die „Arla“ wirklich vierzig Pfund gekoſtet, und da ſie in den Buſch geflohen waren, beſtand keine Hoffnung, ihrer wieder habhaft zu werden. Der Schiffer und ſein Steuermann ertränkten ihren Kummer in kaltem Tee. Der kalte Tee befand ſich in Whisky⸗ flaſchen, und ſo merkte Bertie nicht, daß es wirklich kalter Tee war, was ſie tranken. Alles, was er merkte, war, daß die beiden Männer ſtark betrunken wurden und lange be⸗ redt darüber diskutierten, ob der explodierte Neger als Ruhrfall oder zufälliges Ertrinken gemeldet werden ſolle. Als ſie ſich in Schlaf geſchnarcht hatten, blieb er als einziger Weißer übrig und hatte bis Einbruch der Dämme⸗ rung eine gefahrvolle Wache in ſteter Furcht vor einem An⸗ griffe vom Land aus oder einem Aufruhr der Beſatzung. Noch drei Tage verbrachte die„Arla“ an der Küſte, und noch drei Tage tranken Schiffer und Steuermann kalten Tee im Uebermaß und ließen Bertie die Wache halten. Sie wußten, daß ſie ſich in der Beziehung auf ihn verlaſſen konnten, und er wußte ebenſo ſicher, daß er Kapitän Malu von ihrer Betrunkenheit berichten würde, wenn er mit dem Leben davonkam. Dann warf die„Arla“ bei der Reminge⸗Plantage auf Guadalcanar Anker, und Bertie ging mit ſichtlicher Erleich⸗ terung an Land und begrüßte den Verwalter. Mr. Harri⸗ well war gerüſtet. „Laſſen Sie ſich nicht davon beunruhigen, wenn einige von unſern Leuten einen niedergeſchlagen Eindruck machen“. ſagte Mr. Harriwell, indem er ihn vertraulich beiſeite zog. „Man ſpricht von einem Aufruhr, und ich gebe zu, daß einige verdächtige Anzeichen vorhanden ſind. wenn ich per⸗ ſönlich auch alles für Kinderei halte.“ „Wie— wieviel Schwarze haben Sie auf der Plantage?“ fragte Bertie, dem das Herz in die Hoſen fiel. 5 „Wir haben in dieſem Augenblick vierhundert Arbeiter“, antwortete Mr. Harriwell munter,„aber wir vier— mit Ihnen natürlich— und der Schiffer und der Steuermann von der„Arla“ werden ſchon mit ihnen fertig werden.“ Bertie drehte ſich um und ſtieß auf MeTaviſh, den Ladenverwalter, der kaum wartete, bis er vorgeſtellt war, ſolche Eile hatte er, ſeinen Abſchied bewilligt zu erhalten. „Ich bin Familienvater, Mr. Harriwell, ich darf nicht länger bleiben. Die Meuterei bricht aus, ſo ſicher, wie Sie Ihre Naſe im Geſicht haben. Die Nigger ſind im Begriff, fire und es gibt hier eine zweite Hohono⸗Kata⸗ trophe.“ 5. 5 „Was iſt Hohono⸗Kataſtrophe?“ fragte Bertie, nachdem der Ladenverwalter mit Mühe überredet worden war, bis Ende des Monats zu bleiben. „Ach, er meint die Hohono⸗Plantage auf Yſabel“, ſagte * der Verwalter.„Die Nigger töteten die fünf Weißen an Land, bemächtigten ſich des Schoners, machten Kapitän und Steuermann nieder und entkamen geſchloſſen nach Malaita. Aber ich habe immer geſagt, daß ſie auf Hohono zu ſorg⸗ los waren. Hier ſchlafen wir nicht. Kommen Sie, Mr. Ark⸗ wright, und ſehen Sie ſich die Ausſicht von unſrer ſchönen Veranda aus an.“ Bertie beſchäftigte der Gedanke, wie er nach Tulagi in das Haus des Kommiſſars kommen könnte, zu ſehr, als daß er viel von der Ausſicht hätte ſehen können. Er dachte noch daran, als in nächſter Nähe hinter ihm ein Gewehr los⸗ ging. Im ſelben Augenblick wurde ihm beinahe der Arm ausgerenkt, ſo eifrig zog Mr. Harriwell ihn in die Tür. „Hallo, alter Freund, da fehlte nicht viel“, ſagte der Verwalter und befühlte ihn, um zu ſehen, ob er getroffen wäre.„Ich kann Ihnen nicht ſagen, wie leid es mir tut. Aber es iſt ja heller Tag, und das hätte ich mir nicht träu⸗ men laſſen.“ ö Bertie erbleichte..- i g „Mit dem vorigen Verwalter machten ſie es ebenſo“, verſicherte Me Taviſh.„Und er war ein feiner forſcher Kerl. Sein Gehirn ſpritzte über die Veranda. Haben Sie den dunklen Fleck dort zwiſchen Treppe und Tür bemerkt?“ Bertie war reif für den Cocktail. den Mr. Harriwell brachte und ihm miſchte; aber ehe er trinken konnte, trat ein Mann in Reithoſen und Gamaſchen ein. (Schluß folgt.) für Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellstens Neckar- Bote- Druckerei Der alte Clown 5 Skizze von Hanns W. Kappler. „Was meinen Sie dazu, Ringert? Ich habe den Ein⸗ druck, als ob der Clown Fred Reichart in ſeinen Leiſtungen ſeit einigen Wochen ſtark nachläßt. Seine Witze zünden nicht mehr. Seine Beweglichkeit ſcheint er verloren zu haben. Seine Geſten entbehren jeder Komik. Wir müſſen den Mann entlaſſen. Er ſcheint zu alt für ſeinen Beruf zu ſein“ Ringert, der Geſchäftsführer, nickte mit dem Kopfe und beſtätigte damit ſtumm die Ausführungen des Zirkusdirek⸗ tors Régas. g „Vielleicht übergeben ſie dem Clown das Kündigungs⸗ F Fred Reichart ſchritt langſam durch die von den Licht⸗ reklamen grell überflammten Straßen der Hauptſtadt. In ſeiner Taſche kniſterte jenes verhängnisvolle Papier, das ihn vor die Frage ſtellte, wo er nun ein Unterkommen finden ſollte. Es war ausſichtslos, jede Hoffnung vergebens. Wer nahm einen alten, ausgedienten Clown? Es gab tauſend jüngere Kräfte, die ihn erſetzen konnten, tauſend andere, die unverbraucht waren, mit großen Erwartungen und über⸗ ſchäumendem Tatendrang in die Manege zu ſtürmen wünſchten. Verbraucht——— Ein bitteres, unſäglich bitteres Wort für einen Men⸗ ſchen, der ſein ganzes Leben dem Zirkus geweiht, der mit allen Faſern ſeines Herzens dem Zauber der Manege ver⸗ fallen war Verbraucht— alt! War er wirklich ſchon zu alt? Fred blieb vor einem Spiegelfenſter ſtehen. Die Runzeln hier und dort verſchwan⸗ den unter der Schicht der Schminke. Der Leib war noch auf recht und ſtraff. Aber— der Kopf. Ja, die ſchweren, drük⸗ kenden Sorgen allein waren ſchuld daran., daß er ver⸗ braucht ſchien. Die Angſt um das Leben des einzigen Men⸗ ſchen, der ſeinem 0 9 Herzen nahe⸗ 0 ſtand und der 5 65, jetzt, fern von der 8 9% Heimat, mit dem * 5 Tode rang.— 0 0 0 0 o N„ Der Clown Fred war wieder ein Verſager im Programm des Abends geweſen, und Direktor Ré⸗ gas atmete auf. Denn nun konn⸗ te man ihn wirk⸗ lich nicht mehr hart ſchelten, daß a er ſeinen alten Clown, der jahrzehntelang in ſeinem Unternehmen arbei⸗ tete, entlaſſen mußte. Fred fühlte das Mitleid der Kollegen. Sie hatten ihn alle gern, aber ſie erkannten auch, daß ſeine Leiſtungen nichts mehr bedeuteten Der letzte Tag kam Zum letzten Male betrat der alte Clown die Manege. Aber bald wurden ſeine Kollegen auf⸗ merkſamer Fred tanzte Seine Bewegungen waren von der alten. unübertrefflichen Komit. Vie Art, wie er ſeine grotesken Scherze und Witze darbrachte, zündete. Was dort in der Manege umhertollte, war kein alter, verbrauch⸗ 115 Clown. das mußte ein großer Künſtler ſeines Faches ein. f 5 Die Menge raſte und tobte. Lachſtürme brauſten durch das große Gebäude des Zirkus und brandeten dröhnend zu der hohen Kuppel empor. Der Beifall des Publikums riß Fred zu immer tolleren Streichen hin. Längſt ſtanden die übrigen Clowns erſtaunt und unbeweglich im Hinter⸗ grunde. Sie erkannten, daß ſie heute dem alten Clown nicht gewachſen waren. ö Fred beherrſchte die Manege Er hielt Tauſende in ſeinem Bann, mehr denn je in ſeinen beſten Tagen. Ueber⸗ ſchäumend von Humor und 5 5 Komik, alles gewinnend mit ſeinem grotesken Un⸗ fug ſtand er, ein Meiſter ſeiner Kunſt, dort unten im grellen Licht der Scheinwerfer. Alle Re⸗ giſter ſeines Könnens hatte er gezogen. Klar und hell war ſeine Stim⸗ me wie in den Tagen ſei⸗ 8 8 b ner Jugendzeit. Und als er aus der Manege eilte, ſprang und kugelte, da brach ein Beifall von neuem los, wie ein Clown einen ſolchen nur ſelten erlebt. i f Als Fred ſich in ſeiner Garderobe abſchminkte, trat Direktor Reégas plötzlich ein, eilte auf den alten Clown zu und ſtreckte ihm beide Hände entgegen.„Mann, wie haben Sie das nur gemacht! Das ganze Haus haben Sie mit Ihren Streichen in eine Bewegung verſetzt, wie ich ſie noch nie erlebte. Das Publikum haben Sie ſa einfach verrückt gemacht. Man muß geradezu an ein Wunder glauben. Ich nebme ſelbſtverſtändlich meine Kündigung zurück.“ 5 Fred reichte ſeinem Direktor ein Telegramm, das auf dem Spiegeltiſch gelegen hatte. Und Regas las die Mel⸗ dung eines New Yorker Krankenhauſes, in der mitgeteilt wurde, daß der ſeinerzeit abgeſtürzte Artiſt Jan Reichart ſich nunmehr außer Lebensgefahr befinde. Reégas faltete langſam das Telegramm zuſammen.„Es iſt mein Sohn“, ſprach der alte Clown erklärend. Reégas nickte.„Jetzt verſtehe ich alles. Warum ſpra⸗ chen Sie nie zu mir. was Sie bedrückte? Aber da be⸗ ſtätigt ſich wieder das alte Lied, daß der Clown unter la⸗ chender Maske ein bebendes Herz zu verbergen weiß“ „Ich darf alſo— bleiben?“ fragte der alte Clown mit zitternder Stimme. 7 5 5 „Aber gewiß! Nun bin ich überzeugt, daß Sie Ihr altes Können ſich bewahrt haben. Nun Ihr Sohn gerettet iſt, iſt auch Ihre Kunſt wiedererſtanden.“— f Und ſo übergoldete eine lange Serie größter Erfolge noch einmal das Leben des alten Clowns. —— 5 — p N Das erdbebenreiche Japan. Nur ein winziger Teil aller auf der Erde vorkommender Erdbeben iſt kataſtrophaler Natur Die Erde liegt faſt un⸗ unterbrochen in Zuckungen. In Japan, das zu den erdbeben⸗ reichſten Ländern der Erde gehört, vergeht kaum ein Tag, an dem es nicht in irgendeinem Teile der Inſel bebt Die Erdbeben ſind allerdings meiſt ſo geringfügiger Na⸗ tur, daß ſie nur durch feinſtarbeitende Inſtrumente feſt⸗ ſtellbar und meßbar ſind 8 Von Jo Hanns Rösler. Bruno Braun iſt ein kleiner, beſcheidener Menſch. Bruno Braun ſitzt am liebſten im Winkel. Bruno Braun ſpricht nur, wenn er gefragt wird. Eines Tages war Bruno Braun auf Beſuch. „Darf ich Ihnen etwas anbieten?“ fragte die Haus⸗ frau freundlich. 5 Bruno Braun ſagte beſcheiden:„Eigentlich iſt es nicht nötig. Aber wenn Sie zufälligerweiſe ein wenig kalten Kaffee im Hauſe hätten——“ Die Hausfrau war ſchon in der Küche. Natürlich hatte ſie keinen kalten Kaffee im Hauſe. Sie hatte überhaupt kei⸗ nen Kaffee im Hauſe. Sie nahm ihr Wirtſchaftsgeld, eilte die vier Treppen hinunter, kaufte Kaffee vom beſten, eilte die vier Treppen wieder hinauf, zündete das Gas an, ſtellte Waſſer, auf, drehte atemlos die Kaffeemühle, goß kochendes Waſſer über den Kaffee, ließ den Kaffee ziehen, ſtellte ihn kalt, goß ihn von einem Topf in den andern, ſpülte den leeren Topf unter der laufenden Waſſerleitung inzwiſchen kalt aus, ſprang die vier Treppen wieder hinunter, kaufte acht Straßen weiter einen Block Eis. ſchleppte den Block Eis die acht Straßen und die vier Treppen in ihre Woh⸗ nung, kletterte auf den Boden, holte die Hacke, zerſchlug das Eis, ließ den heißen Kaffee über das Eis laufen, goß den Kaffee von einem Topf in den an⸗ deren, ſchwenkte den leeren Topf inzwiſchen mit Eis aus, ſtellte die Kaffeekanne, die Kaffeetaſſe, die Kaffee⸗Untertaſſe auf Eis, ſchwenkte Kaffeekanne, die Kaffeetaſſe, die Kaffee⸗Untertaſſe mit Eis aus, goß den Kaffee noch⸗ mals von einem Topf in den anderen, ließ den Kaffee nochmals über Eis laufen. Endlich war der Kaffee kalt. Endlich konnte ſie Bruno Braun die gewünſchte Taſſe kalten Kaffee bringen. In der Küche ſtanden achtzehn eingemanſchte Töpfe, zwei⸗ undzwanzig Schalen und Schüſſeln mit Eiswaſſer und Kaf⸗ feereſten, ſieben naſſe Lappen, acht bekleckerte Schürzen, Strümpfe, Schuhe und Bluſen, der Fußboden ſchwamm von Eis, Waſſer und Kaffee. Aber jetzt war der Kaffee kalt. Bruno Braun ſaß auf dem Stuhl. wie man ihn ver⸗ laſſen hatte. Die Hausfrau trat ein. Mit einer Taſſe kaltem Kaffee. „Hier iſt Ihr kalter Kaffee, Herr Braun.“ f Bruno Braun ſtand mit der Taſſe und ſagte beſcheiden: „Ich wollte vorhin ſagen: wenn Sie vielleicht zufällig eine Taſſe kalten Kaffee im Hauſe hätten, wäre ich Ihnen ſehr dankbar, wenn Sie ihn mir ein wenig wärmen würden, damit Sie nicht die Mühe haben. friſchen Kaffee zu kochen.“ SFE ALL Bilder Rãtſel. Aus zieh-Rälſel. 0 In den 7 Wörtern: Dieme, Dekan, Hiebe, Kleie, Erwin, Locke, Scheu ſind je 3 Buchſtaben zu ſtreichen, während die verbleibenden je 2 Buchſtaben, miteinander verbunden, eine waſſerſportliche Veranſtaltung ergeben. Magiſches Quadral. Die Buchſtaben a g nn nn o o o o o rr x yy ſind in vorſtehende Figur in der Weiſe einzuſetzen, daß die vier Quer⸗ wie Längsreihen gleichlautende Wörter mit folgender Bedeutung ergeben: 1. Fluß in Italien, 2. preußiſcher Feldmarſchall aus dem Kriege 1870/1, 3. japaniſcher Admiral, 4. Halbedelſtein. N Röſſelſprung. — % g len flat bernd fach vie, dest: Bet beni 9 net — S dem 4 Buchſtaben-Rätſel⸗ bdgiknoortu v 5 Aus je zwei der vorſtehenden 12 Buchſtaben ſind Wörter zu bilden. und zwar zweiſilbige. Wie ſind die Buchſtaben zu⸗ ſammenzuſetzen? Die Bildung der Wörter hat in der Weiſe zu geſchehen, daß z B. g Sge, k= ka lautet. 15 Zweiſilbige Scharade. Hört euch die erſte mahnen An längſt verfloſſ'ne Zeit, An alte liebe Ahnen In Grabeseinſamkeit,. An grauſe Jagdgeſchichten Von ausgeſtorb'nem Wild— In dunklen Waldesdichten War einſt ſein Jagdgefild. Der erſten hat die zweite Da oft wohl Schutz gewährt, Sie ward der erſten Beute Und hungrig oft verzehrt. Stets iſt es dein Vergnügen, Erquickt das Angeſicht;: Willſt du im Schatten liegen, So liebſt du's traut und licht. Verbind'ſt mit eins du zwei nun, Gar freudig ruft du's aus. Es zieht dich in die Weite, Nichts hält dich mehr zu Haus. Da röten ſich die Wangen, Der Blick wird hell und frei; Schwer iſt es zu erlangen, Doch ſchnell iſt es vorbei. Rätſel. Ein Fäßlein, gefüllt mit erquickendem Naß, Umſchloſſen von güldener Hülle, Das aus dem ſonnigen Süden ſtammt. Der's liefert in reichſter Fülle. Und das keines Menſchen Hand gemacht, Das ſollſt du mir nennen, nun nachgedacht. Auflöſungen aus voriger Nummer: Illuſtriertes Kreuzworträtſel: 5 Waage⸗ recht: Mais, Saar, Geld, Wels; ſenkrecht: Emden, Winde, Aſien, Kaeſe. In dieſer Reihenfolge ſind die Wörter ein⸗ 4 5 zuſtellen. f Magiſche Gleichung: a) Fluch, b) Luch, c) Bauer, d) Bau, e) Metier, f) Meter, g) Maie, h) Mai, i) Lienz, k) Lie,) Käufer, m) Käfer. n) Talg, o) Tal. 1) Ferienzug. Scherzfragen: 1. Ferſengeld. 2. Landſturm, 3 Leibgericht 95 5 5 Bilderrätſel: Eine beſchämende Antwort gehört auf eine voreilige Frage. Anagramm: Der Appetit kommt beim Eſſen. Ergänzungsrätſel: Leergebrannt iſt die Stätte. Ordnungsrätſel: Kalb. Unna. Route, Strand, Bande, Uralſk, Celle, Humor. Kursbuch— Baedeker. Ketten⸗Rätſel: Bahnhof— Hofkoch— Kochtopf Topfhut— Hutſchmuck— Schmuckſtück— Stückholz— Holz⸗ bock— Bockbier— Bierglas— Glasfluß— Flußdeich— Deichdamm— Dammrutſch— Rutſchbahn. ... „Die Möbel ſind verpfändet, Telephon und Elektriſch ge⸗ ſperrt— ich mag nicht ſo leben; ich lege mich unter den Gas⸗ hahn.“— Wenn du da nur Glück haſt. Die Gasuhr hat man uns verſiegelt.“ Das junge Paar bewundert die Hochzeitsgeſchenke. Ohne die Herrlichkeiten aber länger anzuſehen, behauptet die junge Frau:„Die Löffel von Tante Hanna ſind beſtimmt nicht aus Silber!“—„Wieſo kannſt du das erkennen, du haſt ſie ja noch gar nicht angeſehen?“—„Nun, ich kenne doch Tante Hanna! „Hat Ihr Nachbar Sie für den Hundebiß entſchädigt??“ —„Nein. denken Sie ſein Anwalt hat nachgewieſen, daß ich den Hund gebiſſen habe.“ 3 5 * Wie geht es deinem Freund, dem jungen Rechtsan⸗ walt?“—„Nun, geſtern hakte er ſeinen erſten Prozeß.“— 1 war es denn?“—„Sein Schneider hatte ihn ver⸗ agt.“ * „Unſer Mariechen fängt ſchon an zu ſprechen. Als ich mit ihr vorhin im Zoo vor dem Nilpferd ſtand, rief es ganz deutlich: Pappi. Pappi.“ Auf der Reise wird gerade an heißen Tagen die herrlich erfriſchende Wirkung der Chloro⸗ dont⸗Zahnpaſte und des hochkonzentrierten Ehlorodont⸗Mundwaſſere überaus angenehm empfunden. Gepflegte weiße Zähne und reiner Atem ſind überall und zu jeder Zeit eine Empfehlung. 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