F Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg. Reklamen 60 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Für Platz⸗Vorſchriften wird keine Garantie übernommen. Tages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 9 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Anterhaltungsblatt“(vierſeitig). „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Schriftleitung, Druck u. Verlag: G. Härdle, Zähringerſtr. 68. Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ——— 88. Jahrgang Der Höhepunkt des Deutſchen Turnfeſtes. Montag, den 31. Juli 1983 Eine nationale Feierſtunde. Der Feſtzug der 150000 Die zahlreichen und mannigfaltigen Wettbewerbe des Turnfeſtes waren am Samstag nachmittag abgeſchloſſen. Dennoch ſetzte aber zu dieſer Zeit ein neuer Maſſenzuſtrom nach der ſchwäbiſchen Metropole ein. Zu den faſt 200 000 Turnern und Turnerinnen, die ſich bereits ſeit Tagen in Stuttgart aufhielten, kamen noch weitere Hunderttauſende im Laufe des Samstag nachmittag und Sonntag vor⸗ mittag in die Stadt, um hier den großen Feſtzug der 150000 zu erleben. Man kann ſagen, daß ſich am Sonntag in Stuttgart mehr Fremde aufhielten, als die Stadt ſelbſt Einwohner zählt(417 000). Faſt ſchien es ſo, als ſollte das bis zum Sonntag ſo ſchöne Wetter dem Turnfeſt an dieſem Tage untreu werden. In der Nacht zum Sonntag ging ein ſtarker und anhalten⸗ der Regen nieder. Noch in der Frühe des Sonntags, als ſich die Turnerſcharen in⸗ und außerhalb der Stadt für den Feſtzug rüſteten, hing der Himmel voll ſchwerer, dunkler Regenwolken. Gegen 8 Uhr aber brach plötzlich die Sonne durch, und es dauerte nicht lange, da war der ganze Him⸗ mel blank gefegt. Ein ſtrahlendes Blau lag ſchließlich über der Feſtſtadt, in der bald unbeſchreibliches Fluten feſtes⸗ froher Menſchen inſetzte. Schon eine Stunde vor Beginn der Züge war der Schloßhof, in dem die Ehrentribüne and, und in dem alle drei Züge zuſammentrafen, derart mit Maſſen angefüllt, daß SA. eingreifen und den Platz für den Durchmarſch des Zuges ſchaffen mußte. Kurz nach 9 Uhr traf, von ſtürmiſchen Heilrufen empfangen, Reichs⸗ propagandaminiſter Dr. Göbbels ein, um im Auftrag der eichsregierung die Huldigung der Turnerheere entgegen⸗ zunehmen. Pünktlich um 9.30 kündigten dann Kanonenſchläge an, daß ſich der Zug in Bemegung geſetzt habe. Der gewaltige eſtzug marfchierte in f drei großen Säulen, die aus verſchiedenen Richtungen dem Schloßplatz zuſtrebten, ſich aber auch ſchon an anderen Punkten der Stadt be⸗ rührten. Im Schloßhof ſelbſt marſchierten alle drei Züge gleichzeitig nebeneinander her. Jede Säule war etwa 50 000 Turner und Turnerinnen ſtark. Auf dem ganzen Weg, den die drei Kolonnen nahmen, waren die Straßen zehn, zwölf und mehr Glieder tief mit Zuſchauermaſſen beſetzt, die immer wieder in ſtürmiſchen Jubel ausbrachen. Aber auch die Fen⸗ ſter, die Dächer, die Bäume, die Kandelaber, kurz, jeder 5 0 erreichbare Platz, der Sichtmöglichkeit bot, trug enſchen. Der ſelbſt war von unbeſchreiblicher Farben⸗ Feudigtett ung Bewegtheil Die einzelnen Gaue marſchierten hinter ihren Fahnenkolonnen, Spielmannszügen und Muſik⸗ kapellen. Die Turner trugen entweder ein ſtrahlendes Weiß, oder einheitlich weiße Hoſen und blaue Jacken, die Tur⸗ nerinnen marſchierten in weißen oder hellblauen Feſtkleidern. Zwiſchendurch ſah man SA.⸗Gruppen, Studenten in vollem Wichs, hiſtoriſche Gruppen, ſo ein ſchleſiſches Freikorps in der Tracht von 1813, dann Bergknappen, Fiſcher im Oel⸗ zeug, Winzer mit Trauben und großen Weinflaſchen, Weſt⸗ falen mit Schinken und Korn, Leineweberinnen, eine Gruppe mit Meißener Porzellan und viele andere Gruppen mit heimatlichen Erzeugniſſen aller Art. Einzelne Gaue wurden 1 beſonderer Begeiſterung gefeiert, ſo der Gau Ausland Auslandsdeutſchen aus Amerika, Braſilien, Rumänien, 185 Polen und vielen anderen Ländern, die Saarländer und Oſtpreußen, die Oberſchleſier, die Tur⸗ ner aus den abgetrennten ehemaligen deutſchen Gebieten mit ihren umflorten Fahnen. Faſt drei Stunden lang dauerte der Vorbeizug, aber man wurde nicht müde, zu ſchauen und immer wieder in die Heilrufe und in die Lieder einzu⸗ stimmen. Man wird dieſen Vormittag der großen Demon⸗ ſtration für die deutſche Turnſache und das neue Deutſch⸗ land nicht vergeſſen. 1 5 Zu einer mächtigen Symphonie deutſcher Kraft und deutſchen Geiſtes 1 der Sonntag nachmittag, der den Höhepunkt des Deutſchen Turnfeſtes brachte. 40 000 Turner und 20 000 Turnerinnen ſtanden in 50 Säulen auf dem großen Feſtplatz 5 8 5 zu den Freiübungen. 5 a Ein Bild von überwältigender Schönheit. Die letzten Uebun⸗ gen klangen aus in das Deutſchlandlie d. 60 000 deut⸗ ſche Menſchen gleichen Geiſtes und alle in gleicher Tracht ſtanden da in ſtrenger Ordnung mit erhobenen Händen. Helle Begeiſterung hatte auch der Fahneneinmarſch geweckt. In fünf Säulen zogen 4000 Fahnen ein, in der Mitte das Bundesbanner. Der Reichskanzler, der in⸗ zwiſchen eingetroffen war, grüßte mit erhobener Hand die ſtolzen Fahnen der DT., das Hakenkreuzbanner, die ſchwarz⸗ weiß⸗roten Flaggen. Der Eindruck dieſes Aufmarſches läßt ich in Worten nicht beſchre ben. Die Ankunft des Reichskanzlers geſtaltete ſich zu einer brauſenden Kundgebung für Adolf Hitler. Eine unbeſchreibliche Begeiſterung erfüllte alle Her⸗ zen, die Heilrufe nahmen kein Ende, das ganze Programm wurde auf eine Viertelſtunde umgeworfen. Ueber 200 Speere der Speerwerfer, die gerade in der Mitte des Raſons angetreten waren, ſtreckten ſich dem Volks⸗ kanzler entgegen, ein Anblick, der in die Zeit ſtolzen Ger⸗ manentums zurückverſetzte. Die Siegerehrung Nachdem auch die Reichswehr mit klingendem Spiel eingezogen war, wurde durch Oberturnwart Steding die Siegerehrung vorgenommen. Ueber 12 000 Wettkämp⸗ fer, alle durch die in den Gauen vorangegangenen Ausſchei⸗ dungskämpfe auserleſenes Material, haben ihre Kräfte ge⸗ meſſen, über 7000 konnten den Siegeskranz erringen. Da es nicht möglich iſt, eine Ehrung jedes einzelnen der Sieger vorzunehmen, wurden ſie alle ſymboliſch geehrt: die Sieger im Zwölfkampf, Kurt Rötſch⸗Neuröſſeln, und die Siegerin im Siebenkampf, Paula Bolten⸗Hamburg, traten vor, und unter jubelndem Beifall wurden ihnen vom Ober⸗ turnwart der ſchlichte Eichenkranz aufs Haupt ge⸗ ſetzt. Mit einem dreifachen„Gut Heil“ 5 die Sieger ſchloß dieſe Ehrung. Begeiſternde Worte ſprach dann noch der Führer der deutſchen Turnerſchaft, Reichsſportkommiſſar von Tſchammer und Oſten Keine ſchönere und glücklichere Stunde könne es für die Teilnehmer geben als die jetzige in der er dem Führer des deutſchen Volkes, dem deutſchen Reichskanzler, eineinhalb Millionen gut deultſche Seelen in die Hand lege. Mit dem Gelöbnis an Adolf Hitler ihm mit ganzem Her⸗ Anf 1 Willen Gefolgſchaft zu leiſten ſchloß dieſe Anſprache. Der Kanzler ſpricht zu den Turnern Stürmiſch begrüßt ſprach ſodann Adolf Hitler, des Deutſchen Reiches Kanzler, zu den Turnern. Er ſagte: Deutſche Turner und Turnerinnen! Es iſt für mich eine ſtolze Freude, Sie zum erſten Mal begrüßen zu können. Wer ſo wie wir ein ſtarkes Reich er⸗ be muß an einem ſtarken Geſchlecht hängen. Was wür⸗ e die Form bedeuten, wenn nicht der Inhalt das Weſent⸗ liche wäre? Schein ohne wirkliches Sein! Wer will von einem Staat mehr an Kraft erwarten, als ſeine Bürger an Kraft beſitzen. Es war das Verdienſt des Vaters der deut⸗ ſehen Turnkunſt, in einer Zeit unklarer ſtaatlicher Auffaſ⸗ fungen die Bedeutung der körperlichen Tüchtigkeit erkannt zu haben. Die praktiſche Verwirklichung, die Ludwig Jahn dieſem Gedanken gab, führte zu einer auch heute vielleicht noch nicht in ihrem ganzen Ausmaß vollkommen gewürdig⸗ len wahrhaft umwälzenden Entwicklung. Das ſogenannte deſten Wege, ein durch und durch kraftloſes Geſchlecht zu züchten. Die Ueberſchätzung eines vermeintlichen Wiſſens und die damit verbundene Abkehr von der körperlichen Be⸗ ätigune brten nicht nur zu einer Risockbunſ der körper⸗ lichen Geſtalt und der Kraft, ſondern am Ende ſogar zu einer Mißachtung der körperlichen Arbeit. Es iſt kein Zufall, daß dieſes Zeitalter, von kranken Menſchen propagiert und verteidigt, am Ende zu einer allgemeinen Erkrankung der Menſchheit führen mußte und zwar nicht nur zu einer körperlichen, ſondern auch zu einer geiſtigen. Denn, indem der Menſch körperliche Kraft und Geſund⸗ heit mißachtet, iſt er bereits das Opfer einer auch geiſtigen Verbildung geworden. Von den die Regel beſtäkigenden Ausnahmen abgeſehen, wird auf die Dauer ein wirklich ge⸗ rader und vernünftiger Geiſt nur in kraftvollen geſunden Körpern wohnen. Das Leben wird aber nicht gemeiſtert durch ſchwache, ſondern durch ſtarke Männer. Wenn wir heute wieder ein Schönheitsideal kennen, dann nur weil ein großer Deutſcher im Turnen uns einen Weg der Wiederherſtellung des Gleichgewichtes zwi⸗ ſchen Geiſt und Körper gewieſen hat. Niemals würde aus dem Samen Jahns dieſe gewaltige, in ihren weiteren Ab⸗ arten die ganze Welt erfüllende Bewegung geworden ſein, wenn nicht die Natur ſelbſt intuitiv die Menſchen hätte zu⸗ ſtimmen laſſen. Wenn auch die praktiſchen Auswirkungen auf zahlreiche Gebiete ſich erſtreckten und die verſchiedenſten Formen wählten, ſo iſt es für uns Deutſche doch eine ſtolze Genugtuung, daß die mit Jahns Auffaſſung am engſten verbundenen Verbände die gewaltigſte Bekundung dieſer umfaſſenden Art ſind. Allein nicht nur körperlich iſt die Bedeutung dieſer Entwicklung für das Sein unſeres Volkes kaum abzuſchätzen, ſondern auch geiſtig. Nur wer die Gewalt des Ideals leugnet, kann die Be⸗ deutung einer Bewegung verkennen, die Millionen Men ⸗ ſchen aus freiem Willen zu mühevollen Leiſtungen führt, denen jeder perſönliche und makerielle Gewinn verſagt iſt. Was Millionen Menſchen ohne eigenen Vorteil durch Arbeit und Mühen an Kraft gewinnen, fällt in die Wagſchale zur Erhaltung aller. Die körperliche Ertüchtigung des einzelnen Mannes und Nation. Das geſunde Volk aber wird auch geiſtig nie den Gehirn nur zu leicht verfällt. ohne Mut und Kraft werden ſtets zu Hauslehrern der geſünderen ſchlechte Erzieher für das Recht zum Leben, das die Natur in der Kraft der Lebensbehauptung ſieht. Da die Maſſe geiſtige Zeitalter liberaliſtiſcher Prägung war auf dem der einzelnen Frau führt zur Kraft und Geſundheit der Irrtümern erliegen, denen das einſeitig geiſtig überlaſtete Geiſtreiche Völker Raſſen degradiert. Sie ſind aber 5 2 Nr. 175 eines Volkes aber nicht aus überzüchteten Intellektuellen, ſondern aus geſunden natürlichen Menſchen beſteht, muß die Kraft ihrer Bebanptung nicht ſo ſehr im geiſtig Er⸗ kannten, als im Gefühl der Kraft und dem daraus reſultie⸗ renden Glauben und Selbſtbewußtſein liegen. Daß die deutſche Turnerei in den langen Jahrzehnten einer liberaliſtiſchen geiſtigen Mißbildung. der tieferen Geſetze vielleicht ſelbſt unbewußt, in der Schule und in freien Verbänden die körperliche Kraft der Nation ſtählte, hat ſie u einem gewaltigen Faktor der Erhaltung unſeres Volkes erhoben. In einer Zeit, da unſer Volk wieder in den Miktelpunki des ſtaaklichen Lebens und Strebens dringk, kann die Füh⸗ rung des Staates und damit die ganze Nation nicht anders, als in kiefer Dankbarkeit der Einrichtung gedenken, die mit⸗ half die koßcharſte Subſtanz zu erhalten, die der Staaks⸗ Pate zur Verfügung hat: das Fleiſch und Blut des eigenen olkes. Wie groß aber die Bedeutung dieſes Ideals iſt, können uns dieſe Tage zeigen. Es iſt ein glückliches Wiſſen, daß uns Deutſche in der Welt nicht nur das Lied, ſondern auch die Kraft zuſammenbindet. Als Kanzler des deutſchen Volkes und Reiches bewegt mich tiefe Freude, in dieſer wunderſchönen Hauptſtadt des ſchwäbiſchen Landes deutſche Männer und Frauen begrüßen zu können, die als beſte Repräſenkanken der Lebenskraft unſeres Volkes anzuſprechen ſind. Sie kommen von überall her, wo es Deutſche gibt. Sie verkünden allen Angehörigen urſerer Stämme die Einigkeit der deutſchen Nation. Nehmen Sie von hier aus mit in Ihre Heimat hinaus und in die Frem⸗ de die Ueberzeugung der Unzerſtör bar keit des neu⸗ en Reiches, das nicht Theorien geweiht iſt, ondern ber Erhaltung unſeres Volkes. Und nehmen Sie gor ollem eine Ueberzeugung mit: In Dritken Reich gilt nicht nur das Wiſſen, ſondern auch die Kraft. Höchſtes Ideal iſt uns der Menſchentypus der Zukunft, bei dem der ſtrahlende Geiſt ſich findet im herrlichen Körper. Gedenkminute für Jahn Ich will nicht von Ihnen ſcheiden, ohne daß ich Sie alle bitte, eine Minute lang des Mannes zu gedenken, der, eisſt verkannt und verfolgt, doch Vater war einer umwälzenden Bewegung, dem wir auch dieſes wunderbare Feſt der deut⸗ sten Kraft verdanken: Zudwig Jahn. 5 Es folgte nun eine Minute des Schweigens, dann ſchloß der Kanzler mil dem Rufe: Und nun grüße ich Sie, indem ich Deuſchland grüße. Deutſchland Heil! Wie ein gewaltiger Sturm brauſte das dreifache Heit auf Deutſchland aus Herz und Mund von faſt einer halben Million Menſchen durch die Luft. Und mit gleicher Begei⸗ ſterung erſcholl zum 1 Abſchluß dieſer Rede des Kanzlers und des ganzen deutſchen Turnfeſtes das Lied der Deutſchen. Die Ergebniſſe des Turnfeſtes in Stuttgart ſiehe Spiel und Sport im 2. Blatt. Rede des Reichsminiſters Göbbels auf dem 15. Deulſchen Turnfeſt. Stuftgart, 30. Juli. Das Deutſche Turnfeſt in Stuttgart bietet jeden Tag eine weitere Steigerung der Eindrücke. Nach der Volksdeut⸗ ſchen Kundgebung am Freitag war es am Samstag abend eine erhebliche nationale Feierſtunde, die nicht nur die Be⸗ ſucher des Turnfeſtes, die durch den Rundfunk ganz Deutſch⸗ land erlebte. Das alte Turnerlied„Turner auf zum Strei⸗ te“ bildete die Einleitung. Dann hielt der Führer der Deutſchen Turnerſchaft, von Tſchammer und Oſten, eine Anſprache, in der er betonte, daß Deutſche Turnfeſte immer Feſte der Geſinnungsgemeinſchaft geweſen ſeien. Er entbot dem Reichspräſidenten ein Treuegelöbnis und verſicherte, daß ſich die deutſchen Turner reſtlos für den Wiederaufſtieg einſetzten. Er verlas das Dankestele⸗ gramm des Reichspräſidenten, das mit dem Wunſche endete, daß das Zuſammenſein der Turner der Schickſalsge⸗ meinſchaft aller Deutſchen dienen möge. Ein dreifaches Heil der Verſammelten war die Antwort. Lebhafter Bei⸗ fall ertönte, als der Vorſitzende ankündigte, daß Sonntag der junge Volkskanzler Adolf Hitler vor die Turner treten werde. 5 Nach dem Führer der Deutſchen Turnerſchaft betrat, von Beifallsſtürmen umjubelt Reichsminiſter Dr. Goebbels die Rednertribüne. In ſeiner Anſprache zog er zunächſt ei⸗ nen Vergleich zwiſchen dem ruhigen Bayreuth und dem lebhaften wimmelnden Stuttgart, beides leuchtende Beiſpiele der Vielgeſtaltigkeit deutſchen Lebens und Wir⸗ kens. Der Geiſt bleibt kraftlos, wenn er ſich nicht mit der Kraft vermählt. Vielleicht die unſeligſte Erbſchaft der alten Vorkriegs⸗ und Nachkriegszeit war der Kampf des Geiſtes gegen die Kraft, wodurch die Nation macht⸗ los und ohnmächtig ein Spielball in den Händen der an⸗ deren Völker war. Die Sehnſucht des Bayreuther Meiſters war es, der deutſchen Nation den Geiſt zu geben, und die Sehn⸗ ſucht Jahns, die deutſche Kraft zuſammenzuballen. Hätte ihre Zeit ſie verſtanden, ſo wäre Deutſchland der Angelpunkt der Welt. wir wären heute die Na⸗ tion aller Nationen. Vielleicht iſt die Zeit für dieſe Män⸗ 5 ner nicht reif geweſen, vielleicht war es notwendig, daß wir die Hölle des Krieges und das Fegefeuer des Marxismus hindurchgehen mußten, um endlich zur Einheit des Vol⸗ kes zu kommen, zur Vereinigung von Geiſt und Kraft. Es gibi nicht mehr Preußen, Bayern und Würklemberg. es gibt keine Mainlinie mehr, nicht mehr Bürger oder Pro⸗ lekarier, ſondern 66 Millionen antworten heute: Wir ſind Deukſche. Vor zwei Jahren habe man über den Genius eines Ri⸗ chard Wagner noch geſpottet, und heute geht der Einiger des deutſchen Volkes nach Bayreuth, um ihm zu huldi⸗ gen. Noch nie hat es in Deutſchland eine Regierung gege⸗ ben, die nicht nur die Straße, ſondern auch die Intelligenz zu mobiliſieren verſtand. Miniſter Göbbels entbot die Grüße der Reichsregierung der Deutſchen Tur⸗ nerſchaft, einer Bewegung, die das Gefühl der Gemein⸗ haft und Kameradſchaftlichkeit ſtets hoch gehalten habe. Ihre Kraft ſei nie eine leere Demonſtration geweſen, heute weniger als vorher, jetzt, da man wiſſe, daß an der Spitze des Volkes eine Regierung ſtehe, die alle turneriſchen Tu⸗ genden und die Kraft hochſchätze Noch ſtehe man uns im Auslande verſtändnislos gegenüber, das ſei aber kein Grund, den Mut ſinken zu laſſen, denn vor fünf Jahren habe man ſelbſt in Deutſchland die Bewe⸗ gung noch nicht verſtanden. In einigen wenigen Jahren wird Deutſchland den eiſer nen oykott, den die Welt um es gelegt habe, geſprengt haben. Allerdings werden wir mit unſerer Not nicht betteln gehen, ſondern mit ihr ſelbſt fertig werden. Wir haben die Abſicht, betonte der Reichsminiſter, unſere Arme ſelbſt zu rühren und dem Schickſal entgegenzutreten. Wean Kraft und Geiſt ſich vereinigen, wenn Fauſt und Stirn zuſammen⸗ ſtehen, werden wir auch Herr der Nöte werden. Wir wer⸗ den die Welt durch unſere Leiſtungen überzeugen, kaum wird die Welt auf die Dauer an unſeren Anſtrengungen achtlos vorübergehen können. Große Arbeit liegt vor uns, und wir machen uns keine Illuſionen. Wir ſe⸗ hen den harten Zeiten ins Auge. Deshalb wird die Regie⸗ rung das Arbeitsproblem löſen. In ſechs Monaten iſt es bereits gelungen, zwei Millionen Menſchen wieder Arbeit zu ſchaffen. Wir haben, ſo rief Miniſter Dr. Göbbels aus, der deutſchen Iwietracht den 5 milten ins Herz ge⸗ ben, wir haben aus Klaſſen und Ständen wieder ein Volk ge⸗ ſchmiedet, und ich glaube, es iſt nicht überheblich, wenn ich Sie bitte, in dieſer feierlichen Nachtſtunde ihre Gedanken hinüber wandeln zu laſſen nach Bayreuth, zu jenem Mann, der dieſes hiſtoriſche Werk vollbrachte, der uns wie⸗ der zur Volkswerdung zurückgeführt hat, und der uns den Weg zeigt zu neuer deutſcher Kraft und neuer deutſcher Ehre. Es iſt ein frohes Bewußtſein, feſtſtellen zu können, daß die Ketten zu fallen beginnen, daß die Schmach weicht. Wir erheben uns ſtärker und grö⸗ ßer als je zuvor. Wir reichen uns die Hände und wollen gemeinſam die Zukunft gewinnen. Der Miniſter ſchloß: Reicht Euch die Hand, denn wir marſchieren in die Ju- kunft hinein. In dieſer mikternächtlichen Skundeſenden wir unſeren Gruß nach Neudeck an den großen greiſen Sach⸗ walter der deutſchen Nation. Wir ſenden unſeren Gruß nach Bayreuth an den ſtrahlenden FJahnenkräger des deutſchen Volkes. Wir ſehen in dieſen beiden Männern ſymboliſiert unſere Vergangenheit, Gegenwart und Zu⸗ kunft hinein. In dieſer mitternächtlichen Stunde ſenden wir und unſeren Glauben an die Ehre und 3 unſeres Bol- kes zum Ausdruck, indem wir rufen:„Das Keich, der Herr Generalfeldmarſchall und Reichspräſident, ſein Banner ⸗ träger, der Reichskanzler des Volkes Sieg⸗heil! In das dreifache Sieg⸗Heil ſtimmte die Menge legeiſtert ein. Der gemeinſame Geſang des Deutſchlandliedes und — F beendeten die nationale Feier⸗ tunde. Treuekundgebung für die Saar. Der Aufmarſch der beim Deutſchen Turnfeſt weilenden Saarturner des ſich zu einer eindrucksvollen Treue⸗ kundgebung für das deutſche Vaterland. Die Turner und Turnerinnen von der Saar marſchierten mit ihren Fahnen 5 Marktplatz, wo nach einem Lied der Sänger„An das aterland“ Geheimrat Röchling(Saarbrücken) als Vertre⸗ ter der Saarländer vom Balkon des Rathauſes eine An⸗ ſprache hielt. Ebilh Hellings ſelſame Ehe Roman von Maria Oberlin. 33) Mein Gottl ſah ſie denn nicht das Motorboot, das mit voller Gewalt auf ſie zuſteuerte und die Schwimmerin in der enden en Sonne. ger nicht zu bemerken ſchien. Hallo! Lonny, Lonny!“ Er winkte, er ſchrie. Sie hatte nichts bemerkt. 0 Mit voller Geſchwindigkeit hielt das Boot auf ſie zu. . Mit einem Ruck riß Carl Landsberg die Schuhe von den 1735 und warf ſich ins Waſſer. Eilig ſteuerte er mit Auf⸗ ietung aller Kräfte auf die gefährdete Stelle zu. Noch immer ließ Lonny ſich ohne Arg von den leiſe wie⸗ genden Wellen treiben. „Halt, Lonny, halt!“ ſchrie er. Da wurde ſie aufmerkſam und wandte den Kopf. Aber ſchon war es zu ſpät. f f Das Motorboot, mit einem älteren, ſcheinbar kurzſichtigen rrn am Steuer, fuhr auf ſie zu, und ehe ſie ſich verſah, atte ſie einen heftigen Schlag des Bootes in die Seite er⸗ halten. Mit einem Wehlaut ſank ſie unter. Nur noch weißer Giſcht war zu ſehen. Aber ſchon hatte Landsberg die Stelle erreicht. Das Mo⸗ torboot war in voller Fahrt— ohne etwas zu bemerken— weiter gefahren. Er kauchte und ſuchte. Hier mußte ſie doch ſein. Von der übermäßigen Aufregung klopfte ſein Herz in harten, ſchmerzenden Etdzen. Herz Vorſichtig ſchwamm er unter Waſſer einige Meter weiter, immer weiter. f Endlich! Undeutlich ſah er die Umriſſe der ſchlanken Ge⸗ ſtalt und griff zu. 88 l 0 Schwer hing die Laſt des leichten Mädchenkörpers an ihm. Schwer atmend kämpfte er ſich mit der Ohnmächtigen durch das Waſſer, dem Lande zu. Mehrmals ſah er beſorgt in das Geſicht des Mädchens, es war totenblaß, die Augen waren geſchloſſen. Im Saarland, ſo führke er aus, haben ſich Raben nie⸗ dergelaſſen, die krächzen: Im deutſchen Vaterhaus herrſcht Anordnung. Aber die Saarturner, die jetzt Mitzeugen der großen Entwicklung ſind, werden nach ihrer Rückkehr dieſen Raben auf den Schnabel ſchlagen. Die Saarländer ſehnen ſich heim nach dem deutlſchen Vaterlande, mit dem ſie für immer verbunden ſein wollen. Begeiſtert ſangen die Saarländer dann das Saarlied, worauf Staatsrat Spaniol(Saarbrücken) das Wort ergriff. Er wandte ſich gegen die im Saargebiet noch über Deutſch⸗ land umlaufenden Greuelnachrichten. Reichsſporkkommiſſar von Tſchammer und Oſten dankte den Saarländern für ihre Treue, die ſie in anderthalb Jah- ren bei der Abſtimmung noch beſonders zum Ausdruck brin⸗ gen werden. Die Kundgebung ſchloß mit dem Chorgeſang: „Ein Mann, ein Wort— wir wollen deulſch und einig ſein.“ Beſchleunigte Abwicklung des allen Arbeitsbeſchaffungsprogramms. Berlin, 30. Juli. Die Vergebung der Reſte des Sofortprogramms wird, wie das Reichsarbeitsminiſterium mitteilt, weiterhin in be; ſchleunigtem Tempo forlgeſetzt. ö Der Kreditausſchuß der Deutſchen Rentenbank⸗Kredit⸗ anſtalt hat in dieſer Woche wieder Darlehnsanträge von insgeſamt rund 67 Millionen RM bewilligt. Darunter be⸗ . ſich u. a. eine Reihe von Darlehen für den Bau von aſſerverſorgungsanlagen in bayriſchen, vornehmlich frän⸗ kiſchen Gemeinden. Im Hinblick auf die erfolgreiche Arbeits⸗ 1 in Oſtpreußen wird es ferner beſonders intereſſieren, aß dem Provinzialverband Oſtpreußen, dem der Kreditaus⸗ ſchuß ſchon vor einigen Monaten ein Darlehen von rund vier Millionen RM für Straßenbauten und ⸗inſtandſetzungen ge⸗ währt hatte, ein weiteres Darlehen von rund einer Million RM für denſelben Zweck bewilligt wurde. Abgelehnt! Enkſcheidung des Haager Gerichtshofes gegen Deutſchland. f Haag, 30. Juli. 5 Der Ständige Internakionale Gerichtshof hal in öffenk⸗ licher Sitzung ſeine Entſcheidung in dem am 3. Juli anhän⸗ gig gemachten Vorverfahren im deukſch⸗polniſchen Streitfall wegen der Agrarbeſchwerden der deutſchen Minderheit in Poſen und Pommerellen bekanntgegeben. Mit acht gegen vier Stimmen hat der Gerichtshof den deutſchen Antrag auf kehuß einer einſtweiligen Verfuͤgung des Status quo abge- nk. 0 Der 0 begründete ſeine ablehnende Stellung⸗ nahme damit, daß der Antrag auf Erlaß einer einſtweiligen Verfügung ſich im Rahmen der Klage halten müſſe. Im vorliegenden Falle gehe aber der deutſche Antrag zum Teil über die Klage hinaus. indem die deutſche Regierung gefor⸗ dert habe, daß die Polen nicht nur von der Durchführung der in der Klage erwähnten Enteignungen abſehen müßten, 9 55 ſich überhaupt jeglicher Enteignungen zu enthalten ätten. a Entgegen dieſer von der Mehrheit eingenommenen Hal⸗ kung hat der ikalieniſche Richter Anzilolti erklärt, daß gerade der vorliegende Fall ein Schulbeiſpiel 1 den Erlaß einer einſtweiligen Verfügung darſtellt. Im ähnlichen Sinne äußerte ſich der belgiſche Richter Rolin. In einem ſehr ausführlichen Gutachten haben ferner der holländiſche Richter van Eyſinga und der deutſche Richter Profeſſor Dr. Schücking ihre Meinung niedergelegt. Sie ſtellen dabei feſt. daß der deutſche Antrag ſich mit den Vor⸗ ſchlägen des vom Völkerbundsrat eingeſetzten Juriſten⸗ komitees. dem die Ratsmitglieder England, Italien und Ja⸗ pan angehörten. völlig deckt. Sie bedauern weiter, daß der Ge a die Angelegenheit zu formell behandelt habe, ohne auf die näheren Umſtände einzugehen, und daß er von ſeinem Recht, von Amts wegen eine einſtweilige Verfügung zu erlaſſen keinen Gebrauch gemacht habe. Im übrigen be⸗ weiſe die Formulierung der Mehrheitsentſcheidung, daß der deutſche Antrag überhaupt falſch ausgelegt worden ſei. * Von zuſtändiger Stelle wird dazu bemerkt, daß es ſich, wie aus der vorſtehenden Meldung hervorgeht, um eine pro⸗ e Zwiſchenentſcheidung handelt, die den endgültigen usgang des vor dem Internationalen Ständigen Gerichts⸗ hof ſchwebenden Prozeſſes in keiner Weiſe präfudiziert. Am Lande holte er den Bademantel herbei und hüllte die Geſtalt ganz ein. Dann begann er ſyſtematiſch mit Atembewegungen, holte die ſchlanken Mädchenarme nach hinten. Faſt eine halbe Stunde lang arbeitete er mit voller Kraft. Dann kam langſam Farbe in das todblaſſe Geſicht, ein wenig Waſſer kam über die blauweißen Lippen und end⸗ lich— endlich ſchlug das Mädchen die Augen auf. Sie ſah über ſich das beſorgte Geſicht des Mannes, Augen, die ſie mit ſoviel Liebe und Zärtlichkeit anſahen, daß c ihren, überwältigt von Gefühl und Schwäche, wieder oß. Landsberg rieb die kalten Hände, holte Kognak, den er noch im Eßkorb vorfand, und langſam kam Lonny Ehmke die Beſinnung zurück. Verwirrt richtete ſie ſich auf, ſtrich das Kraushaar, von dem die Badekappe geglitten war, zurück. „Was war denn?“ „Ein bißchen Waſſer geſchluckt hatte das Fräulein,“ ver⸗ ſuchte Landsberg zu ſcherzen. i „Nein... ich war doch... mein Gott! Das Motor⸗ boot „Ja, Sie ſanken unter, ich habe Sir mir aber ſchnell wieder geholt, kleine Lonny!“ Lonny Ehmke ſah den Mann an. „Sie haben mich gerettet...“ „Na, na, nur keine dramatiſche Szene,“ meinte Lands⸗ berg luſtig.„Ich habe Sie doch erwiſcht, das iſt die Haupt⸗ ſache. Aber jetzt... wie fühlen Sie ſich?“ N „Ein bißchen müde, aber ſonſt ganz gut“ „Schmerzen in der Seite? Sie bekamen einen Schlag 95 dieſem lächerlichen Bootsfahrer. Es iſt doch unglaub⸗ i 17 Lonny befühlte die Hüften. „Ich glaube, nur etwas abgeſchürft...“ Sie ſah ihn an. „Mein Gott! Wie ſehen Sie denn aus,“ rief ſie er⸗ ſchreckt.„Sie ſind ja ganz blaß!“ Carl Landsberg ſtrich das feuchte Haar zurück, dann achte er: „Wenn wir heimfahren, werden Sie mir Ihren Bade⸗ Bien borgen, ſo werde ich mich wohl nicht prazentieren önnen.“ Hemd und Hoſe waren vollſtändig durchnäßt. Gnadenerlaß für Noidelikte Der preußiſche Miniſterpräſident hat auf Grund vorher⸗ 99 Erörterungen an den preußiſchen Juſtizminiſter. errl folgendes Schreiben gerichtet: 1. Die Beobachtung des Wirtſchaftslebens hat ergeben, daß in der Kalt vor der Uebernahme der Macht im Staate durch den Nationalſozialismus in Kreiſen der Wirtſchaft Handlungen begangen worden ſind, die zwar gegen die Strafgeſetze verſtießen, ohne jedoch aus ſelbſtſüchtigen Mo⸗ tiven heraus begangen zu ſein. Der Steuerbolſchewismus des damaligen Staates zwang vielfach dazu, im Intereſſe der Erhaltung des Betriebes Wege einzuſchlagen, die ſtrafrechtlich nicht zuläſſig waren. jedoch aus den Zeitverhältniſſen heraus verſtändlich ſind, zumal damals die ſtrenge Wirtſchaftsauffaſſung des Natio⸗ nalſozialismus noch nicht Allgemeingut aller Kreiſe des Volkes war. Eine unnachſichtige Verfolgung derarkiger Straftaten würde vielfach Perſonen treffen, die, vom Geiſte der national ⸗ ſozialiſtiſchen Revolution erfaßt, jetzt bereit ſind, am Auf⸗ bau der Wirtſchaft mitzuarbeiten. Würden ſie aber aus ihrer Tätigkeit herausgeriſſen werden, ſo würde dadurch die Fortführung des Betriebes gefährdet ſein, und zahlreiche Volksgenoſſen würden um ihre Arbeitsſtelle kommen. Des⸗ 8 erſcheint es am Platze, in derarkigen Fällen von der erfolgung des Strafanſpruches abzuſehen. Unberührt bleiben hiervon ſelbſtverſtändlich alle die⸗ jenigen Fälle, in denen aus ſelbſtſüchtigen Gründen heraus unter Verletzung der Strafbeſtimmungen ungerechtfertigte wirtſchaftliche Vorteile erſtrebt worden ſind. 2. Weiter iſt es verſtändlich, daß auch bis zur Macht⸗ ergreifung durch den Nationalſozialismus und darüber hin⸗ aus bis zur Verkündung des Arbeitsprogramms des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staates am Tage der nationalen Arbeit (1. Mai 1933) vielfach Straftaten begangen wurden, die ihre Erklärung in der unverſchuldeten Notlage des Täters oder ſeiner Angehörigen infolge Verluſtes der Arbeitsſtätte oder Zuſammenbruches des eigenen Wirtſchaftsbetriebes finden. Nachdem nun jetzt infolge des Vordringens der nakional⸗ ſozialiſti ſſan Offenſive zur Vernichtung der Arbeiksloſigkeit neue Hoffnung bei Millionen Volksgenoſſen eingezogen iſt, will ich in jedem Falle einer aus Nol und zur Abwehr drin⸗ gender Not begangenen Straftat prüfen, ob ich durch Nieder ⸗ ſchlagung der Strafverfolgung oder 3 Erlaß einer erkannten Strafe dem Täter die Möglichkeit geben kann, aufrechten Hauptes an dem Kampfe gegen das Wirk⸗ ſchaftselend teilzunehmen. Gerade jetzt, wo die Strafjuſtiz mit aller Schärfe und Schnelligkeit das Verbrechertum niederkämpfen ſoll, will ich diejenigen, die bis zum Tage der Beendigung der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution en wurden, ohne volks⸗ feindlicher Verbrecher zu ſein, von dem Verbrechertum auch in der Behandlung durch den Staat abheben. ö Auf Grund der mir in dem Erlaß des Herrn Reichs⸗ kanzlers vom 25. 4. 1933 erteilten Ermächtigung be⸗ traue ich deshalb den preußiſchen Juſtizminiſter, das Gnadenrecht auch hinſichtlich der noch nicht rechtskräftig enkſchiedenen gerichtlich oder ſonſt anhängigen Strafver⸗ fahren der oben gekennzeichnetken Arten auszuüben. Die Ermächtigung erſtreckt ſich bezüglich zu 1. angegebenen Straftaten auf vor dem 31. Januar 1933 begangene Taten, bezüglich der zu 2. aufgeführten Taten auf ſolche, die vor dem 16. Juli 1933 begangen ſind. Hinſichtlich der zu 2. aufgeführten Taten iſt der Juſtizminiſter befugt, dieſe Er⸗ mächtigung welter zu übertragen.“ Der Jugendführer des Deutſchen Reiches gibt bekannt: Die gleichzeitige Mitgliedſchaft von Hitlerjungen und Mitgliedern des Bundes deutſcher Mädel in konfeſſionellen Jugendorganiſationen führt zu ſtändigen Unzuträglichkeiten, da ſich die konfeſſionellen Organiſationen nicht auf ihren eigentlichen kirchlichen Aufgabenkreis beſchränken. Ich verbiete daher mit ſoforliger Wirkung die gleich- zeitige Mitgliedſchaft der Mitglieder der nallcnaliog fait. ſchen Jugendorganſationen. Ich behalte mir ausdrückli i 105 L 1 blen un 8 2 ſich die konfeſ⸗ ionellen Jugendorganiſationen auf ihren eigentli— jabenkreis beſchränken. 6 8 a gez. Baldur von Schirach, Jugendführer „Sie werden ſich erkälten. Warten Sie, ich ziehe mich ſchnell um, dann wickeln Sie ſich feſt in den Bademantel und wärmen ſich.“ Sie überwand die leichte Schwäche, die ſie noch anfiel, und ging, ſo gut ſie es konnte, dem Motorboot zu, in dem ſie ihre Sachen untergebracht hatte. Im Schutz der kleinen Kabine kleidete ſie ſich an. Unterdeſſen hatte Landsberg in heiterſter Laune ſeine Wäſcheſtücke an einem Tannenbaum aufgehängt und wärmte ſich in der Nachmittagsſonne, angetan mit Lonnys goldgel⸗ bem Bademantel. 5 5 Als ſie— vor Schwäche noch ein wenig ſchwankend— langſam zurückkam, ſprang er ſogleich auf und half ihr. 5 „Ich denke, wir bleiben noch eine kurze Weile und fah⸗ ren dann heim, damit wir uns beide von dem Schreck er⸗ holen...“ J Lonny griff herzlich nach ſeiner Hand und ſah ihn an. „Lieber Herr Landberg, ich danke Ihnen vielmals. Sie haben mich aus einer großen Gefahr errettet.“ Landsberg wehrte faſt ungeduldig ab. „Aber laſſen Sie doch, das iſt doch ſelbſtverſtändlich Kommen Sie lieber, legen Sie ſich noch ein wenig. Wir müſ⸗ ſen nachher noch eine gute Stunde fahren. Sie müſſen da⸗ für Ihre Kräfte ſammeln.“ g Eine Weile lagen ſie ſtill nebeneinander. Lonny hatte die Augen geſchloſſen. Sie fühlte noch von dem heftigen Schlag des Bootes, den ſie in die Seite erhal⸗ ten hatte, ein leiſes Schmerzgefühl, Kopfweh, ein wenig Schwindel. Aber tapfer kämpfte ſie dagegen an. Landsberg ſtand auf und ſah nach ſeinen Sachen. „Schnelltrocknerei!“ rief er luſtig.„Faſt alles trocken!“ Die warme Sommerſonne und der leichte Wind hatten ſeine Wäſche ſchnell getrocknet. „Wollen wir fahren?“ Lonny nickte. Ein leiſer, kühler Hauch ſtrich langſam über das Waſſer. An den Ufern ſchwankten leiſe die Wälder im Abendwind hin und her. Matt fielen die Sonnenſtrahlen ins Waſſer, ſprühten noch einmal glitzernd auf und ſtarben. Sorgſam legte Landsberg ſeinen Mantel um die ſchma⸗ len Schultern des Mädchens. Leiſe, ohne zu wiſſen was ſie tat, griff Lonny nach der feſten Hand des Mannes und zog ſie an ihr Herz. —:.. 1 n rer rennen. e us de bacllochen Lande Hebung der Staatsautorität Ein Erlaß des badiſchen Gauleiters Robert Wagner. Karlsruhe, 30. Juli. Der Gauleiter der NSDAP. und Reichsſtatthalter Ba⸗ dens, Robert Wagner, erläßt folgenden Aufruf: Parteigenoſſen! In den letzten Tagen haben, ſich be⸗ dauerlicherweiſe einzelne Parteimitglieder— beſonders SA.⸗ Führer— zu Handlungen verleiten laſſen, die ein be⸗ denkliches Maß von Mißachtung der Staats⸗ autorität erkennen laſſen und eine grobe Verletzung der altbewährten Parteidiſziplin darſſtellen. Mer ſich heute, nachdem der nationalſozialiſtiſche Staat hezlentejt deworden iſt, gegen Anordnungen der Staats⸗ organe wendet, ſchädigt nicht nur die Bewegung, ſondern Üt ſich bewußt in Gegenſatz zu den Anordnungen des berſten Führers. Der Miniſter des Innern iſt von mir ewieſen worden, die Autorität des Staates unter allen mitänden und nötigenfalls aller Machtmittel aufrecht zu halten. Die Zugehörigkeit zur Partei oder einer ihrer Organiſationen, z. B. SA., berechtigt nicht zur Ausübung tlicher Befugniſſe, ſie verpflichtet vielmehr zu abſoluter iſziplin. Amtliche Befugniſſe werden, nachdem die natio⸗ nmalſozialiſtiſche Bewegung die Macht im Staate übernom⸗ n hat, ausſchließlich von den Regierungsſtellen und ihren chgeordneten Behörden ausgeübt. Die Kreisleiter ſind von angewieſen worden, innerhalb ihrer Bereiche für eine kanntgabe und Beachtung dieſer Anordnung Sorge zu tragen und zur Aufrechterhaltung der Parteidiſziplin unter Einſatz aller hierfür vorhandenen Mittel Sorge zu tragen. Um eine reibungsloſe Zuſammenarbeit zwiſchen Partei⸗ ellen und Staatsbehörden noch mehr als bisher ſicherzu⸗ ellen, ſind den Landräten(Polizeipräſidenten, Polizeidirek⸗ ir als Gauleiter die Kreisleiter als politiſche Berater eigegeben worden. Ich erwarte von meinen alten Mitkämp⸗ ern, daß ſich jeder mit ſeiner ganzen Kraft dafür einſetzt, 5, auch der letzte Parteigenoſſe an dem oberſten Ziel mitarbeitet, um jede Beunruhigung der Oeffentlichkeit und damit der Wirtſchaft zu vermeiden, um damit unſerem iele der Behebung der Arbeitsloſigkeit zu dienen. Auswirkungen des Konkordats Prälat Dr. Föhr als Pfarrverweſer nach Sölden verſetzt. Freiburg, 31. Juli. Die Erzdiözeſe Freiburg gibt im Diözeſanblatt eine eihe von Verſetzungen bekannter katholiſcher Geiſtlicher be⸗ zannt, die als Auswirkungen des Konkordats angeſehen wer⸗ den müſſen. Diarnach wurde der bisherige Vorſitzende der badiſche Zentrumspartei, Prälat Dr. Föhr⸗Freiburg, als Pfarrver weſer nach Sölden verſetzt. Dr. Föhr gehörte ſowohl dem letzten Reichstag, als auch dem letzten badiſchen Landtag als Abgeordneter an. Er war zuletzt als Führer des badiſchen Zentrums beim Abſchluß des ſtark umſtrittenen badiſchen Konkordats hervorgetreten und war nach deſſen Anterzeich⸗ nung von der Kurie zum päpſtlichen Hausprälaten ernannt orden. Der neue Wirkungsbereich Dr. Föhrs umfaßt nur hundert Seelen. Gleichzeitig mit Dr. Föhr wurde auch der bisherige farrer Emil Föry von Honau bei Kehl, ebenfalls als farrverweſer, nach Leibertingen verſetzt. Pfarrverweſer Föry r als Pfarrer in 5 während der letzten Jahre un⸗ terbrochen in Streit mit der NSDAP. gelegen. Es wur⸗ ihm insbeſondere beleidigende Aeußerungen gegen da⸗ ſche Feldheer und weiterhin pazifiſtiſcher Landesverrat ergeworfen. Die Einziehung marxiſtiſchen Vermögens 0 Karlsruhe, 29. Juli. Der badiſche Miniſter des In nern hat unter dem 28. Juli eine Veröffentlichung erlaſſen. in der folgendes beſtimmt wird: Zugunſten des Landes Baden werden die Sachen und Rechte der Kommuniſtiſchen und Sozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands und ihrer Hilfs⸗ uund Erſatzorganiſationen ſowie alle Sachen und Rechte, die zur Förderung marxiſtiſcher Beſtrebungen gebraucht oder be⸗ ſtimmt ſind, oder waren, eingezogen.. 11 Heidelberg.(Ueber drei Millionen Fehl⸗ betrag!) Nach dem vom Oberbürgermeiſter der Stadt Heidelberg vorgelegten Haushaltsplan für das Geſchäfts⸗ jahr 1933 beträgt der Fehlbetrag der Stadt 3 209 765 Mark. Im Haushaltjahr 1932 betrug der Fehlbetrag 1 918 040 Mark, ſo daß alſo das Defizit für 1933 um 1 291725 Mark höher iſt wie im Vorjahre. Dieſe Steigerung iſt darauf Zurückzuführen, daß einerſeits die Einnahmen und insbe⸗ ſondere die Steuereingänge ſtark zurückgegangen ſind, wäh⸗ rend andererſeits die Fürſorgelaſten ſtark anſtiegen. Die Min⸗ dereinnahmen betragen im Vergleich zum Vorjahre 528 393 Mark, während ſich der Ausgabemehrbedarf auf 773 332 Mark beläuft. i 5 f Wiesloch.(Brand.) In dem Anweſen des Satt⸗ lers Ludwig Kircher brach ein Brand aus, durch den das Wohnhaus ſowie die angebaute Scheune bis auf die Grund⸗ mauern niederbrannten. Der anſtrengenden Tätigkeit der Feuerwehr gelang es lediglich, die Nachbarhäuſer vor dem Uebergreifen des Feuers zu ſchützen. Der durch den Brand verurſachte Geſamtſchaden beträgt etwa 12000 Mark, die nur teilweiſe durch Verſicherung gedeckt ſind. Offenburg.(17der⸗Tag in Offenburg.) Wie wir hören, hat der badiſche Innenminiſter Pflaumer beſtimmt 1 Erſcheinen zu dem in den Tagen vom 5. bis 7. Auguſt n Offenburg ſtattfindenden großen vierten 170er⸗Tag zu⸗ geſagt. Auch der badiſche Miniſter für Kultus, Unterricht und Juſtiz, Herr Dr. Otto Wacker, ein Sohn der Stadt Offenburg, hat ſein Erſcheinen beſtimmt in Ausſicht geſtellt. us dem ganzen Reich laufen täglich Anmeldungen zu den dauer Feſt, das die 170er in ihrer einſtigen Garniſon⸗ ſtadt zu feiern ſich anſchicken, ein. Scgqweres Unwetter.— Brand durch Blitzſchlag. 2 Lahr, 29. Juli. Die Gemeinden Reichenbach und Seel⸗ bach im vorderen Schuttertal wurden von einem ſchweren Hagelwetter heimgeſucht. Stellenweiſe fiel der Hagel bis zu 20 Zentimeter hoch, ſo daß der Schaden, der auf den Fel⸗ dern, an Obſtbäumen, Kulturen und Gärten angerichtet wurde, in die Zehntauſende geht. Da das Unwetter auch von ſchwe⸗ ren Gewittern begleiket war, ſchlug in Litſchenkal, das zur Gemeinde Seelbach gehört, der Blitz in den rund 200 Jahre alten Moſerbauernhof ein und zündete. Wohnhaus, Scheuer und Ställe brannten hierbei bis auf den Grund nieder. Von den Fahrniſſen konnte nichts gerettet werden. Dagegen gelang es, das Vieh bis auf eine Kuh und mehrere Schweine in Sicherheit zu bringen. Der Brandſchaden wird auf wenig⸗ ſtens 30 000 Mark geſchätzt, der den Beſitzer um ſo ſchwerer trifft, als er nur keilweiſe verſichert iſt. 5 Kehl.(Die falſche Straßenſeite benützt.) Auf der Landſtraße von Linx nach Bodersweiler benutzte ein Radfahrer die linke Straßenſeite, als ihm von entgegen⸗ geſetzter Richtung ein Motorradfahrer entgegenkam. Beim Verſuch, dem Radfahrer auszuweichen, ſtürzte der Motorrad⸗ fahrer und verletzte 12 ſo ſchwer, daß er ins Krankenhaus überführt werden mußte. Kehl.(Tödlich verunglückt.) Der 70 Jahre alte Landwirt Chriſtian Häuſel aus Helmlingen wollte einen leeren Wagen aus ſeiner Scheune herausfahren. Dabei ſtieß ihm die Deichſel auf den Anterleib, ſo daß er mit ſchweren inneren Verletzungen ins Krankenhaus nach Kehl verbracht wurde, wo er kurz nach ſeiner Einlieferung ſtarb. Freiburg.(Ernteunfall.) Der Forſtwart und Land⸗ wirt Ziegler aus Neuershauſen bei Freiburg war mit dem Einfahren der Ernte beſchäftigt. Dabei kam er auf einem abſchüſſigen Weg zu Fall und wurde von dem vollbeladenen Garbenwagen überfahren. Er erlitt ſchwere innere Verletzun⸗ gen und wurde in die Freiburger Klinik verbracht. Freiburg.(Eine Greiſin überfahren.) In der inneren Stadt überfuhr ein Radfahrer eine 63 Jahre alte Frau, die die Straße überqueren wollte. Die Greiſin wurde zu Boden geſchleudert, wobei ſie ſchwere innere und äußere Verletzungen erlitt. 5 1 5 a Waldkirch.(Sportflugzeug über dem Elz: tal.) In den letzten Tagen zog des öfteren ein Hleines Sportflugzeug über Waldkirch und dem Elztal ſeine Kreiſe. Das Flugzeug, eine kleine Klemm⸗Maſchine, wurde von dem jüngſten Sohn des verſtorbenen Dr. Ludwig Gütermann, Gert Gütermann, geſteuert, der mit dieſer Maſchine am vergangenen Samstag in der Rekordzeit von ſechseinhalb Stunden von London nach Freiburg geflogen iſt. Der Appa⸗ rat iſt nur mit einem 40 PS ſtarken Motor ausgeſtattet. Angeſichts deſſen iſt die Flugleiſtung alſo als außerordent⸗ lich anzuſprechen. 5 ö Lörrach.(Vergehen gegen die Deviſenver⸗ 1 Ein Meßgermeiſter aus Vogelbach hatte ſich vor dem Amtsgericht Lörrach wegen Vergehens gegen die Deviſenverordnung zu verantworten. Der Angeklagte hatte auf einer Bank in Baſel ein Konto von 9000 Schweizer Franken, die er der Reichsbank nicht angemeldet hatte. Die Zollbehörde war dieſer Tatſache dadurch auf die Spur ge⸗ kommen, daß der Metzgermeiſter bei einer Leibesviſitation durch Grenzbeamte mit ſeinem Sparkaſſenbuch betroffen wor⸗ den war. Er wurde nun zu drei Monaten Gefängnis und 3000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Weiterhin wurden 5000 Mark eingezogen, ſo daß ſich alſo die Geſamtſtrafe des Ver⸗ urteilten auf 8000 Mark beläuft, während die 9000 Schweizer Franken nur einen Wert von 7200 Mark haben. (—) Konſtanz.(Nach Berlin kommandiert.) Die 11. Kompagnie des 14. Bad. Inf.⸗Reg. nahm für ein Vierteljahr von ihrer Garniſonſtadt Abſchied. Die Kom⸗ pagnie wurde zur Wachtruppe nach Berlin kommandiert. Zum Abſchied hatte ſich am Hafen eine große Menſchenmenge eingefunden. Als der Dampfer den Hafen verließ, ſpielte die Kapelle das Deutſchlandlied.. f 5 Aus den Nachbarländer Lebendig verbrannt Anvorſichtiger Amgang mit Spiritus. — Ernsbach, OA. Oehringen, 30. Juli. Aus einem Haus in der Nähe des Marktplatzes drang Rauch, während innen Hilferufe zu hören waren. Ein Bauer ſprang in das Haus, wo ſich ihm eine ſchauerliche Szene bot. Das hoch⸗ betagte Hausmütterchen ſtand vor ihm in lichten Flammen. Der Bauer riß ihr die brennenden Kleider vom Leib und brachte ſie auf die Straße. Ihre Haut war faſt am ganzen Körper verbrannt und hing in Fetzen herab. Im Kranken⸗ haus Oehringen iſt ſie nach wenigen Stunden von ihren übermenſchlichen Schmerzen erlöſt worden. Die Arſache des Unglücks iſt in unvorſichtigem Umgang mit Spiritus zu ſuchen, der zur Exploſion kam. Frankenthal.(44 Menſchenleben gerettet.) In dieſen Tagen wurde der hieſige Bürger Fritz Hofrichter mit der Rettungsmedaille ausgezeichnet. Der wackere Mann kann ſich rühmen, bis zum heutigen Tage nicht weniger wie 44 Men⸗ eus vom Tode des Ertrinkens aus dem Rhein gerettet zu ha⸗ en. Neuſtadt a. d. H.(Zuſammenſtoß.) Im Vorort ö Mußbach, wo die Straßen von Deidesheim, Haßloch und Meckenheim an einer unüberſichtlichen Stelle zuſammentreffen, ſtieß der Motorradfahrer N mit dem Perſonen⸗ kraftwagen des Weinhändlers Wilhelm Steigelmann aus Gimmeldingen zuſammen. Eberhardt wurde dabei im gro⸗ ßen Bogen von fahrend Rad geſchleudert, während ſeine auf dem Sozius mitfahrende Schwiegermutter mit dem Schrek⸗ ken davonkam. Eberhardt trug ſo ſchwere Verletzungen da⸗ von, daß er ins Krankenhaus nach Neuſtadt eingeliefert wer⸗ den mußte. Pirmaſens.(Schwerer Verkehrsunfall.) In der Zweibrücker Straße ſtießen bei der Einmündung in die Bie⸗ bermühler Straße ein Motorradfahrer und ein Perſonen⸗ kraftwagen zuſammen. Dabei wurde der Motorradfahrer auf die Straße geworfen und ſehr ſchwer verletzt. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert. 5 g Groß-Gerau.(Ein raffinierter Gauner⸗ ſtreich.) Eine Händlerfirma aus Groß⸗Gerau bot im März dieſes Jahres„la. oſtdeutſche Saatkartoffeln“ zum Verkaufe an. Ein Konkurrent ſtellte aber feſt, daß die an⸗ 8 Kartoffeln zu niedrigem Preiſe im heſſſiſchen ied angekauft, im Bahnhof Groß⸗Gerau verladen und auf Umwegen wieder in den Bahnhof Groß⸗Gerau zurück⸗ eſandt würden, wo ſie als aus Oſtpreußen ſtammend ent⸗ aden wurden. Das Amtsgericht verurteilte zwei Händler, die dieſes Verfahren angewandt hatten, zu je 200 Mark Geldſtrafe. UNur noch ein landwirtſchaftliches Preſſeorgan. f Ab 1. Auguſt wird die„Nationalſozialiſtiſche Landpoſt“ das Hauptblatt der deutſchen Landwirtſchaft und führendes Sprachrohr der politiſchen, kulturellen und wirtſchaftlichen Belange des deut⸗ ſchen Bauern. Zu dieſem Zeitpunkt werden die offiziellen Organe der bisherigen landwirtſchaftlichen Spitzenorganiſationen ihr Er⸗ scheinen einſtellen, und zwar der„Reichslandbund“, das„Zentral blatt des Landwirtſchaftsrates und der Preußiſchen Hauptlandwirt⸗ ſchaftskammer“ ſowie das„Deutſche Landwirtſchaftliche Genoſſen · ſchaftsblatt“. J 5 ö 17 ½ Millionen RM Reichsbahnaufträge für Laſtkraftverkehr Von unterrichteter Stelle wird mitgeteilt, daß die Reichsbahn⸗ geſellſchaft im Rahmen ihrer Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen ins⸗ geſamt Laſtkraftwagen⸗Aufträge im Betrage von 30 Millionen RM vergeben wird. Von dieſer Geſamtſumme wird nunmehr ein Tell betrag von 17.5 Millionen RM in Aufträge umgeſetzt, die durch das Reichsbahn⸗Zentralamt jetzt vergeben werden. In abſehbarer Zeit werden die Aufträge über die reſtlichen 12,5 Millionen RM aleichfalls vergeben. Lallale Nuudocliau Oer letzte Juliſonntag hatte das umgekehrte Geſicht wie ſein Vorgänger, der die Queckſilberſäule im höchſten Stand erblickte und im Verhältnis zu geſtern einen empfind⸗ lichen Temperaturunterſchied ſah. Zum Wandern war das Wetter ideal, doch trauten viele den manchmal dunkel aufziehenden Wolken nicht und blieben ängſtlich zu Hauſe. In den Rachmittagsſtunden verbreiteten ſich über ganz Süddeutſchland Gewitterbildungen, die Riederſchläge und Abkühlung brachten. Der Ausflugsverkehr ſowie der Beſuch des Strandbades war im allgemeinen mäßig. Stuttgart hatte viel in ſich aufgeſogen. Die kath. Jugend feierte geſtern das Feſt des ſel. Markgrafen von Baden. Aus dieſem Anlaß war geſchloſſener Kirchgang. * Empfang der Turnerteilnehmer am Oeutſchen Turnfeſt. Alle diejenigen, die Gelegenheit hatten, die Geſcheh—⸗ niſſe in Stuttgart zu Hauſe am Lautſprecher zu verfolgen, werden das gewaltige Erleben derer begreifen können, die in Stuttgart den Siegeskranz erringen konnten. Es liegt nun an uns, unſere Seckenheimer Turne:-Sieger würdig zu empfangen. Die Sieger treffen mit dem Sonderzug 20.21 Uhr in Mannheim ein und werden von ihrem Verein am„Deutſchen Hof“ abgeholt. Darum Hauptſtraße Fahnen heraus. — Ein Zeichen der neuen Zeit. Als ein ſichtbares Zeichen fortſchreitender Beſſerung kann verſchiedenenorts die in den letzten Wochen fühlbar in Erſcheinung tretende Ab⸗ nahme der Bettler⸗Landplage angeſehen werden. Wenn man früher, d. h. vor Monaten, an einem Tage 30 und noch mehr von dieſen Aermſten der Armen die Landſtraße auf und ab wandern ſah, ſo ſind es zurzeit nur noch Vereinzelte, die auf dieſen Lebensunterhalt angewieſen ſind. Vielen von den jüngeren arbeits⸗ und heimatloſen Leuten hat der neue Staat in den Arbeitsdienſtlagern einen Erſatz für die Hei⸗ mat geſchaffen und ſie wieder zu Ordnung und Lebensfreude geführt. Durch dieſe ſegensreiche Einrichtung findet ein Groß⸗ teil dieſer Heimatloſen wieder die erſehnte Gelegenheit, ſich als Menſch zu fühlen und Ausſicht haben zu können, wie⸗ n langſam in den Arheitsprozeß eingereiht werden zu önnen. Kinder und Tiere Alle Kinder mit ganz wenigen Ausnahmen lieben Tiere und namentlich Hunde, was ganz natürlich iſt, weil das Tier in ſeiner triebhaften Urſprünglichkeit, der unbedingten Ehrlichkeit, mit der es Liebe und Abneigung kundtut, ihm viel näher ſteht als Menſchen, die gewöhnt ſind, ihre Ge⸗ fühle zu beherrſchen und unter dem Zwange der Konven⸗ tion für ſie oft etwas Unverſtändliches, Unbegreifliches ha⸗ ben. Zwiſchen dem Kind und dem Erwachſenen bleibt im⸗ mer eine gewiſſe Fremdheit, die nur durch die elterli Liebe und die Liebe des Kindes zu ſeinen Eltern und ſein e fe Vertrauen zu ihnen überbrückt werden kann. m Tier gegenüber fällt dieſe Scheidewand, denn in ihm und dem Kinde ſtehen ſich zwei vollkommen gleichgeartete Weſen gegenüber, und das erklärt die gegenſeitige Ver⸗ trautheit. Wo dieſe Liebe zum Tier nicht vorhanden iſt, da iſt es kein gutes Zeichen für die Charakteranlage des Kindes oder ein trauriger Beweis einer völlig falſchen Er⸗ ziehung. Stellt man in lächerlich übertriebener Furcht dem Kinde das Tier als gefährlich, als böſe 1125 wird ſeine na⸗ türliche Zuneigung unterdrückt und in Furcht verwandelt. Das gibt dann Kinder, die vor jedem Hunde, der ke; ö gelaufen kommt, um mit ihnen zu ſpielen, W ſchreien davonlaufen. Durch dieſe künſtlich erzeugte Angſt wird die ganze Einſtellung des Kindes den Tieren gegenüber in un⸗ günſtigem Sinne beeinflußt. Es wird auch an anderen Tieren kein Intereſſe gewinnen, teilnahmlos an ihnen vor⸗ übergehen ohne Verſtändnis für ihre Freuden und Leiden und um ungezählte Stunden reinſter Freude ärmer ſein. Ohne Verſtändnis und Liebe zu den Tieren bleibt ihnen die Natur tot, denn auch den Wundern der Pflanzenwelt gegenüber iſt ſein Auge und ſein Herz dann zumeiſt ver⸗ ſchloſſen. Dieſe Kinder können ſpäterhin trozdem in ir⸗ gendeinem 8 17 tüchtige, er zreiche Menſchen werden, aber die beglückende Freude an der Natur, der ein⸗ zige Troſt in allem Leid, das uns widerfahren kann, iſt ihren Sinnen verſchloſſen. Darum laßt Kinder mit Tieren ſpielen, ſo oft es und wo es nur möglich iſt, wobei nur darauf zu achten iſt, daß ſie ihre Spielgefährten nicht aus Unverſtand quälen. Sie ſollen ihren Hund, ihre Katze oder ein Vögelchen liebgewinnen und verſtehen lernen. Erzählt ihnen auch Geſchichten von Tieren und gebt ihnen Tier⸗ bücher zu leſen, in denen das Tier nicht vermenſchlicht iſt und dadurch nur lächerlich wirkt, ſondern Erzählungen, die es in ſeiner ganzen Urſprünglichkeit und Schönheit zei⸗ en, und macht ſie aufmerkſam auf das Wunder einer lüte. Zeigt ihnen, daß Baum und Strauch, jedes Gräs⸗ lein lebende Weſen ſind, Meiſterwerke der Natur, jedes vollkommen in ſeiner Art, damit ihre Augen ſehend wer⸗ den und ſie Ehrfurcht bekommen auch vor dem kleinſten und unſcheinbarſten Werk einer erhabenen Schöpfung und mit der Ehrfurcht auch die große Liebe, die ihren Lohn findet in der inneren Beglücktheit und ſeeliſcher Bereiche⸗ rung. a Vom Geireide und Korn Neben der Kartoffel bildet das Getreide die Grundlage der menſchlichen Ernährung. So kommt es, daß in Europa unſere Getreidearten vornehmlich den Feldbau beherrſchen. Das Wort Getreide kommt vom Mittelhochdeutſchen„ge⸗ traegede“ und bedeutet„was der Acker trägt“. Getreide bauen heißt Brot bauen. Dennoch ſind nicht alle Getreide⸗ arten direkte Brotfrüchte. Die eigentliche Brotfrucht bezeich⸗ nen wir als Korn. Das Korn der Deutſchen iſt vornehmlich der Roggen. In Schweden wird die Gerſte, in Nordamerika der Mais als Korn bezeichnet. Der Franzoſe rühmt als ſein Getreide und ſein Korn den Weizen. Die Getreidearten des kälteren Klimas in unſerer deutſchen Heimat ſind: Roggen, Weizen, Gerſte und Hafer. Die Getreidearten der ſüdlichen Länder ſind: Mais, Hirſe und der Reis. Der Reis iſt das Getreide Indiens, wohl die älteſte Kulturpflanze Chinas und das heilige Korn Japans. Die Trennung der Ver⸗ wendung von Schwarz⸗ und Weißbrot nach Nord und Süd hat Goethe für Romanen und Germanen feſtgehalten in den Verſen: a 5 5„Nein, hier hat es keine Not, ſchwarze Mädchen, weißes Brot, morgen in ein anderes Städtchen, 5 ſchwarzes Brot und weiße Mädchen.“] —— I éKaommaniſtiſche Geheimorgauiſation aufgedeckt 3 Neues aus aller Welt Durch den Nachrichtendienſt der SA.-Sandarle 17 iſt Ehrung gefallener SA.⸗Männer. Die Dampfer der Ham⸗ wiederum eine neuorganiſierte kommuniſtiſche Bewegung 8 burger Hafendampfſchiffahrtsgeſellſchaft„Senator Grün⸗ waldt“ und„Bürgermeiſter Stolten“ ſind umgetauft worden. der erſte erhielt den Namen„Heinrich Heißinger“ eines ge⸗ Aue 1 des N der zweite heißt ort„Karl Heinzelmann“ ebenfalls nach einem von. nuniſten erſchoſſenen SA.⸗Mann. b 9 Großrazzia im Berliner Güden Auf dem Tempelhofer Felde wurde ein Polizeibeamter von unbekannten Tätern angeſchoſſen. Das Geheime Staatspolizeiamt hat für Mitteilungen, die zur Ergreifung der Schützen führen können, eine Belohnung von 1000 RM ausgeſetzt. Im Verlauf der Fahndungsmaßnahmen iſt gleichzeitig in der Nacht in Tempelhof an drei verſchiedenen Stellen ermiktelt und vernichtet worden. Tauſende von Kommu- niſten im Kuhrgebiet(Sitz Eſſen) halten ſich unter dem Namen me Fürforge und„Fördert den Kirchen ⸗ austritt“ zuſammengeſchloſſen. Der größte Teil der Bochu⸗ mer Ortsgruppe, die 35 Mitglieder umfaßte, wurde feſtge⸗ nommen. Auch der Leiter der kommuniſtiſchen Geheim⸗ organiſakion im Ruhrgebiet wurde verhaftet. Von der SA. wurden 14 Kommuniſten im Ruhrgebiet, die dieſer bolſche wiſtiſchen Wühlorganiſation angehören, verhaftet. Hierbei fand man neben anderen kommuniſtiſchen Hetzſchriften einige Ausgaben von der drit⸗ ten Juni-Nummer der„toten Fahne“. Schweres Nennunglück in Berlin eine große Aktion durchgeführt worden, da beſtimmke Spu⸗ ee 1 Toter, 18 Verletzte. r ren 1 55 e daß es 1 bei 5 e Binde 555 6 ö ö Berlin, 31. Juli. 55 57 9 muniſten handelt, die vermutlich auch die Hindenburgeiche 8 1 1 j i e i 25 eim Sportſeſt im Deutſchen Stadion ereignete ſich 28 ö 5 175 8 e We ee geſetzwidrige e eee ein ſehr 1—— Die 8 8 1 g 5 e rath⸗Köln un emhöner⸗Biele⸗ 2 5 g Druckſchriften in großer Menge beſchlagnahmt; mehrere Per⸗ fia pee Wie ger 32 den Jieltreſen dicht bei⸗ also Schlug Verkauf 8320 ſonen wurden feſtgenommen.. einander, ſo daß e ſich gezwungen ſah, ſeinen 5 Beim Verſuch der KPD., für den von der KPD. tradi-] Gegner mit der Hand abzuwehren. 835 Beiderwand Flamenga tionsmäßig als Antikriegstag begangenen 1. Auguſt Die Fahrer, die etwa mit 100 Kilometer Geſchwindig⸗ Worpweder Art— 10 schöne Farben 110 durch Inſchriften an Häuſern, Zäunen und durch Ankleben keit fuhren, kamen in der Kurve zu Fall, wobei Wemhöner Ai 8 Mir. 0 von Flugblättern Propadanda zu machen, wurde eine über die erhöhte Barriere hinaus in die Zuſchauermenge der Hauptklebekolonnen in Berlin überraſcht und feſtge⸗ ſtürzte. Dagegen wurde Herzogenrath in den Innenraum Selenic Crèepe Maroc e bes Stadions geſchleudert. Durch dieſes Anglück lind 18 n 35 5 100 5 Schwerverletzte zu beklagen, darunter ein Hitlerjunge, der 111 0. Faſt 100 Verhaftungen in Hamburg kurz 110 die Sue d deere ben als ſhwetr Ber 1 Wee g ie beiden Fahrer erli N Ver⸗ 1 5 1 anch m Hamburg il der stage outer und den on, bezeugen. De Veranſtellung ist ſofort abgebrochen worden. kleiderleinen Matt-Cöne u. Cragusle mando z. b. B. ein vernichtender Schlag gegen den Bezirk Waſſerkante der K PD. gelungen. Das Kommando 3. b. B. war in den Beſitz des neueſten kommuniſtiſchen Organiſa⸗ kionsplanes für dieſen Bezirk gekommen. Daraus ging her⸗ vor, daß der geſamte Parkeiapparat in ſehr geſchickter Weiſe Berlin, 31 Juli. Ueber Pirna und Umgebung ging ein Caro u. Streifen Sommel-Mantel-Stofſe neu aufgebaut war. außerordentliches ſchweres Unwetter nieder, das trotz ſeiner mit Noppe Effecten 0 helle W 140 em 110 Der Bezirk Waſſerkante der KPD. umfaßte die kurzen Dauer Maſſenſchaden anrichtete. Mehrere Fabrik Aer, eee ö e eee Unterbezirke Hamburg, Wandsbek, Lübeck, Kiel, Neumün⸗ ſchornſteine wurden umgeriſſen. Ein Perſonendampfer ſter, Altona, Itzehoe, Flensburg, Uelzen und Cuxhaven. Die wurde in der Nähe des Copitzer Hafens ans Ufer geworfen. Meeraner Caro Anzug Stoffe politiſche Leitung des geſamten Bezirks hatte der ehemalige Nach den bisherigen Jeſtſtellungen ſind drei Todesopfer lebhafte Farben 75 Solide Qual. 100 Landtagsabgeordnete Walter Duddings. Als Leiter des 1 beklagen. Ein Mann wurde in ſeiner Werkſtatt vom Mtirrr. ö Mtr. 2.75, 2.50. J. Bezirks Hamburg arbeitete der frühere Bremer Parteiſekre. Blitz erſchlagen. Die beiden anderen wurden von einem tär Egon Nickel mit zahlreichen Inſtrutteuren. Sie ſind umſtürzenden Schornstein der Glasfabrik Eliſabethenhütte, Wasch- Georgette Anzug Stoffe feſtgenommen worden. Die Verbindung zwiſchen der Be⸗ in den der Blitz eingeſchlagen war getötet. 10 110 1207 05 n 150 zirksleitung Hamburg und dem Zentralkomitee in Berlin Von der Wucht des Sturmes kann man ſich einen FC garn Mtr. 6.80, 3.50, l. Andwetter über Pirna— Orei Tote Tweed Dessins schöne mod. Dessins J 3 Mtr. .““ 45 1 2 Begriff machen, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß ein ſchwerer in einem Hof ſtehender Laſtwagen durch den Hof von der Straße trennende Mauer geſchleudert wurde, it daß er auf die Straße fiel. wurde durch das frühere Mitglied des preußiſchen Staats⸗ rats Karl Gudjah als Kurier und Inſtrukteur aufrecht erhalten. Er konnte feſtgenommen werden. Insgeſamt ſind durch die Feſtraahmen 93 maßgebende Funktionäre der Kommuniſten unſchädlich gemacht worden. ., 2 1 Mannheim An den Planken neben der Hauptpos, Amtliche Veröffentlichungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Mahnung. Verſammlungs⸗Kalender. 5 2255 date 5 0 1 0 1933 ſind an die To. 98. 5 9 87% 10 fſen ſich 4 adtkaſſe Mannheim zu zahlen: Tv. 98. Heute Aben r treffen ſich ff 1 1. Gebändeſonderſteuer für den Monat Juli 1933] ſämtliche Mitglieder(auch Schüler und Dauer wellen. 6 85 e 5 113 Lohn und Ge. Schülerinnen) im Spott in der Turnhalle 15 53 ahnt 5 Ai n 8 1285 ee zur Abholung unſerer Sieger und Sieger⸗ 0 nun auch in Seckenheim(kompl. 6.50) 9 Bürgerſteuer bis ſpäteſtens 5. Auguſt 1933. innen vom 15. Deutſchen Turnfeſt in 5 3. Das 3. Viertel der mit beſonderem Steuerbeſcheid! Stuttgart. Unſere Mitglieder, ſowie die J Fuhrräder in allen Ausführungen und Preislagen. Herren- u. Damenräder von Rm. 38.— an Ballonräder von Rm. 55.— an Sämtliche Zubehörteile spottbillig. Fahrradhaus Küchlin Meßkircherstraße 32. für 1933 angeforderten Bürgerſtener bis ſpäteſtens«] Anwohner an der Hauptſtraße werden 10. Auguſt 1933. gebeten, die Häuſer zu beflaggen. 4. Das 2. Viertel der Hundeſteuer bis ſpäteſtens 15. Auguſt 1938. 5. Die von den Arbeitgebern an den Lohn⸗ und G⸗ haltszahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Auguſt Treff 1933 einbehaltene Bürgerſteuer, ſoweit die ab⸗ zuliefernde Summe den Betrag von 200.— RM. überſteigt bis ſpäteſtens 20. Auguſt 1933. 0 Seezrged erekkaergr:1rarrrekkrrrtz ratte, netten und Bettwaren Gemeindegetränkeſteuer bis ſpäteſtens 20. 1 85 1 i 1 Auguſt 1933. im eee ee i g rene 7. Die bereits fällige und die bis zum 19. Auguſt 1933 42— 12 CV e VF 50 noch fällig werdende Vergnügungsſteuer bis ö— 28 e 8. 92 ſpateſtens 20 August 100. 0 J Weigwaren u. Ut euern 2 2 2 1 LU Gemeindegerichtsgebühren, f i wn r 5 8 Mieteinigungsamtsgebühren,„55 VVV 5. 5. Tiefbauamtsgebühren, + a 32 5 ö ö 5 n F I Spesial-Ausschank pfisterer- Brau. Ste 0 und ch aͤfdeteken Baugebühren und Ortsgerichtsgebühren* 5 bis ſpäteſtens 27. Auguſt 1933.:.. N N 8 meindebierſteuer bis ſpäteſtens 31. Auguſt 9 mee. Wer dieſe Friſten verſäumt, hat die durch geſetzliche 2 Vorſchriften feſtgeſetzten Verzugszinſen zu entrichten Folchen Bbeiſtungen a) der unter 1 bis 7 und 9 genanten Fälligkeiten g ö 8 5 5 5 5 Verzugszinſen in Höhe von jährlich 12 v. H. Küchen mit 2 Schränken, Tisch, Stühle und f p) der übrigen Fälligkeiten Verzugszinſen in Höhe] Hocker naturlasiert und Schleiflack, mit a 2 1 6 reichl. Inneneinrichtung, kompl. v. 158. an, 5 a 0 Der Schuldner hat außerdem die mit Koſten ver⸗ 0 0 1 8 eee 1 2 55 25 bundene Zwangsvollſtreckung zu erwarten. S be⸗ 85 e 5 8 1 8 5 1 jed f äumi peizezimmer, kompl., von dan, gebr, 1 e Schlafz. von 145, gebr. Küchen von 55.—, der Seckemer beim j 6. Die im Monat Juli 1933 fällig geworder e Gemeinde⸗ 8. Die aus dem Monat Juli 1933 herrührenden: 25 22 o 6, 2 MWahe Strohmarkh. Feuerverſicherungsgebühren, 9. Die im Wonat Auguſt 1933 fällig werdende Ge⸗ D g i 5 b N 1. und zwar bei nicht rechtzeitiger Entrichtung: 5 0 5 f 2. 5 8 N 1 anſon mir unſer Ruf. von jährlich 10 v. H. der Schuldigkeit. kompl. Schlafzimmer von 195. an, kompl. erfolgt nicht. Kaſſenſtunden: bei der Stadtkaſſe Mannheim Sams ſags von 8—12 Uhr, an den übrigen Werktagen von 8/3 und von ½15 16 Ahr, bei den Gemeindeſekrelarſaten der Vororte nach den in den Rathäuſern ausgehängten Anſchlägen. Stadtkaſſe. Zwangsverſteigerung. Dienstag. den 1. Auguſt 1933, vorm. 11 Ahr werde ich ain Nalhaus Seckenheim gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Klavier, 2 Zimmerbüfetts, 1 Standgrammophon, 1 Sofa. Ferner: 2 Schweine an Ort und Stelle Mannheim, den 29. Juli 1933. Keibs, Gerichtsvollzieher. zungalso-Schlugverhaul räume zu außergewöhnlich billigen Preisen M. Kaufmann, Ilvesheim. 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