* fü ed N Wette Neichszuſchuß für Gebäudereparaturen Wann wird er gewährt? Für die Inſtandſetzungs⸗ und Umbauarbeiten von Ge. bäuden, die Teilung von Wohnungen uſw. ſind vom Reich wieder 50 Millionen Mark bereitgeſtellt worden. Die zu⸗ banzigen Stellen haben nun auch erneut Beſtimmungen rüber herausgegeben, wann und wie dieſe Reichszuſchüſſe gewährt werden. Danach müſſen die Arbeiten ſpäteſtens dor dem 1. September 1933 begonnen und am 1. März 1934 vollendet ſein. Arbeiten, die in Schwarzarbeit aus⸗ geführt ſind, dürfen nicht berückſichtigt werden. Betriebe, die aus Arbeitsmangel ſtillgelegt und abgemeldet ſind, ſind zugelaſſen, ſoweit ſie ihre neue Eintragung in die Hand⸗ werksrolle oder das Handelsregiſter bewirkt haben. Der Reichszuſchuß wird in einer Summe nach Fertigſtellung er Arbeiten ausgezahlt. Ausländiſchen Grundſtückseigen⸗ tümern darf ein Zuſchuß nur gewährt werden, ſoweit die vorhandenen Mittel durch die Berückſichtigung begründeter Anträge deutſcher Hausbeſitzer nicht in Anſpruch genom⸗ men werden. Dieſe Einſchränkung gilt aber nicht für aus⸗ ländiſche Grundſtückseigentümer ausländiſcher Abſtam⸗ mung. Reichszuſchuß wird nur gewährt, wenn die Koſten für das einzelne Grundſtück mindeſtens 100 Mark betra⸗ gen, der Reichszuſchuß beträgt ein Fünftel der Koſten. Als größere Inſtandſetzungsarbeiten, Reichszuſchuß ein Fünftel beträgt, gelten u. a. Erneuerung der Dachrinnen und Abflußrohre, Umdecken des Daches, Abputz oder Anſtrich des Hauſes im Aeußeren, Neuanſtrich des Treppenhauſes, völlige nde einer leeren Wohnung, Erneuerung der Heiz⸗ und und eleuchtungsan⸗ lagen ſowie Beſeitigung von Hausschwamm. Für die Tei⸗ lung der Wohnungen und den Umbau ſonſtiger Räume zu agen kann gleichfalls ein Reichszuſchuß gewährt werden, und zwar unter der Vorausſetzung, daß jede Teil⸗ wohnung für ſich abgeſchloſſen ſein muß, ſie muß eine eigene Küche, die erforderlichen Nebenräume und, wo die Möglichkeit dazu gegeben iſt, einen eigenen Zugang haben. Der Reichszuſchuß beträgt in dieſen Fällen 50 Prozent der Koſten, im Höchſtfalle 600 Mark für ſede Teilwohnung. Kirchliche und ſtandes amtliche Trauung Im Hinblick auf die neuen Beſtimmungen des Kon⸗ kordats über die kirchliche und ſtandesamtliche Trauung iſt es notwendig, darauf hinzuweiſen, daß auf Grund des Reichsgeſetzes über die Beurkundung des Perſonenſtandes und die Eheſchließung vom 6. Februar 1875 die Loslöſung der Eheſchließung und die Führung von Standesregiſter von der Kirche erfolgte. Dadurch wurde die Zivilehe und wurden die Standesämter eingeführt. Nach Auffaſſung von katholiſcher Seite haben ſich dadurch, daß die ſtandesamt⸗ liche Trauung der kirchlichen vorangehen mußte, gewiſſe Mißſtände gezeigt. Das gilt vor allem für die polniſchen Schnitter im Oſten Deutſchlands Es wird darauf hingewie⸗ ſen, daß es bei Brautleuten unter den Schnittern häufig vorgekommen iſt, daß von den polniſchen Behörden die not⸗ wendigen Papiere entweder gar nicht oder zu ſpät ausge⸗ ſtellt wurden. So kam es häufig vor, daß die Brautleute zuſammenwohnten, obgleich der Wunſch nach ſtaatlicher und kirchlicher Trauung durchaus vorhanden war. Durch das Reichskonkordat iſt nunmehr eine Neuregelung geſchaffen worden, die für ſolche Fälle unter Umſtänden anwendbar iſt. Im übrigen iſt ſchon mehrfach betont worden, daß die Zahl dieſer Fälle ſtets nie ſehr groß geweſen iſt. Jetzt dürfte ſie beſonders gering ſein, da ja ausländiſche Wanderarbei⸗ ter nicht mehr nach Deutſchland hereingelaſſen werden. Die öffentliche Fürſorge Ein Erlaß des badiſchen Innenminiſters. h Karlsruhe, 4. Aug. Innenminiſter Pflaumer hat einen Erlaß über die öffentliche Fürſorge im neuen Staat herausgegeben, der die Handhabung der öffentlichen Für⸗ ſorge, insbeſondere der gehobenen Fürſorge durch die länd⸗ lichen Bezirksfürſorgeverbände zum Gegenſtand hat. In erſter Linie ſoll geſpart werden durch Verbilligung und Ver⸗ beſſerung der Organiſation, Hebung der Qualität der Ein⸗ zelleiſtung, Einſparungen am Kontrollapparat und ſchließlich ſorgfältige Aufklärung des Einzelfalles auf dem Gebiete der öffentlichen Fürſorge. Die Fürſorge muß weitgehend de⸗ zentraliſtert werden, denn nur die Tätigkeit des erfahrenen und immer wieder an den Erſcheinungen des Lebens geſchulten Praktikers bietet die Vorausſetzung für die hier notwendige ſorgſame Kleinarbeit. Von größter Wichtigkeit iſt die Zu⸗ ammenarbeit der Landbürgermeiſter, Fürſorgerinnen und Landräte. Deshalb wird angeordnet, daß ſich die Landräte der Mitwirkung der Fürſorgeſchweſtern in weitgehendem Um⸗ fange bei der Minderjährigen⸗ und der Wochenfürſorge zu bedienen haben. Auf dem Gebiet der Armenfürſorge wird die Fürſorgerin beauftragt, die erforderlichen Feſtſtellungen auf einkommende Beſchwerden an Ort und Stelle zu treffen. Auch im Bereich des Jugendamtes ſowie der Kriegsbeſchädig⸗ ten⸗, Hinterbliebenen⸗ und Sozialrentnerfürſorge wird die Fürſorgerin wertvolle Dienſte leiſten können. Richtlinien für die Einbürgerung ( Karlsruhe, 5. Aug. Wie die Preſſeſtelle beim Staats⸗ miniſterium mitteilt, iſt in abſehbarer Zeit mit einer Neu⸗ faſſung der Reichs- und Staatszugehörigkeitsgeſetze zu rech⸗ nen. Für die Zwiſchenzeit ſei es nötig, im Rahmen des noch gültigen Geſetzes die Einbürgerungspolitik in die Bahnen zu lenken, die den Zielen der nationalen Regierung ent⸗ ſprechen. Bis zum Erlaß des neuen Reichsgeſetzes iſt daher insbeſondere folgendes zu beachten: Die Verleihung des Staatsbürgerrechts iſt ein Vorrecht für beſonders befähigte oder verdiente Perſonen, die ſich auf Grund ihrer Vergan⸗ genheit und ihrer deutſchen Geſinnung dieſer Ehre würdig erweiſen. Im nationalen Staat wird kein Wert ouf mög⸗ lichſt umfangreiche Einbürgerungen gelegt. Es iſt vielmeht davon auszugehen, daß der Staat grundsätzlich kein In⸗ tereſſe daran hat, nichtdeutſche Perſonen in ſeine Gemein⸗ chaft aufzunehmen. Die Einbürgerungen, die erfolgen, müſſen alſo beſonders begründete Ausnahmen ſein. Um dies zu er⸗ reichen, müſſen die einkommenden Einbürgerungsgeſuche ſorg⸗ fältigſt geprüft werden. f eee MH EW HC B nba nf Ant rn Denkt an die Stiftung für Opfer der Arbeit!“ für die der Rettung der Lanoͤſtraßen Der Deutſche Gemeindetag hat den zuſtändigen Regie⸗ rungsſtellen eine Eingabe zugeleitet, in der die Reichs⸗ regierung erſucht wird, mit Rückſicht auf die Kürze der in dieſem Jahre noch zur Verfügung ſtehenden Bauzeit ſo ſchnell wie möglich geeignete Maßnahmen zu treffen, um den kataſtrophalen Rückgang der Straßenhaushaltspläne der Provinzen, Landkreiſe, Städte und Gemeinden durch Reichsmittel auszugleichen. Den Wegunterhaltungspflichti⸗ gen ſoll dadurch die Möglichkeit zur Aufnahme von Stra⸗ zenbaukrediten zu tragbaren Bedingungen verſchafft wer⸗ den. Weitere Maßnahmen ſollen getroffen werden, um der Zerſtörung der Straßendecken durch allzu ſchwer über⸗ ladene oder ungenügend bereifte Kraftfahrzeuge und An⸗ hänger wirkſamer als bisher entgegenzutreten. Aus Mali und Fern. Ein trauriger Erinnerungstag Vor 25 Jahren brannte Donaueſchingen. (—) Donaueſchingen, 4. Aug. Am 5. Auguſt 1908, am ſelben Tage, da in Echterdingen das Luftſchiff des Grafen Zeppelin in Flammen aufging, wütete das verheerende Ele⸗ ment auch in der Stadt Donaueſchingen. Dort brach nach⸗ mittags gegen 3 Uhr, während die meiſten Leute auf dem Felde tätig waren, im Anweſen der Wirte Engeſſer am Viehmarkt Feuer aus. Bei dem herrſchenden Sturm ver⸗ breitete ſich der Brand mit rieſenhafter Schnelligkeit. Trotz der unmenſchlichen Anſtrengungen der Wehrmannſchaften aus Donaueſchingen, Villingen, Freiburg uſw. wie auch des Kon⸗ ſtanzer Militärs wurden 168 Wohnhäuſer und 200 Oekono⸗ miegebäude in Schutt und Aſche gelegt. Auch das Rathaus, Finanzamt und Sparkaſſe ſowie die große Riegger'ſche Wag⸗ gonfabrik wurden ein Raub der Flammen, desgleichen das Amtsgefängnis, deſſen Inſaſſen noch rechtzeitig in Sicher⸗ heit gebracht werden konnten. Der Brand, der einen nur zum geringen Teil verſicherten Schaden von etwa 3 Mil⸗ lionen Mark verurſachte, brachte zahlreiche Landwirte in größte Not, ſo daß ſich der Wohltätigkeit ein reiches Feld der Betätigung bot. Saarbrücken.(Vom Träger erſchlagen.) Auf Bahnhof Sulzbach ereignete ſich dadurch ein ſchwerer Un⸗ fall, daß bei der Hebung einer Signalbrücke im Gruben⸗ ſenkungsgebiet, die die Saarbrücker Firma Gebhard vor— nahm, als man die zur Hebung benutzte Hilfskonſtruktion entfernte, eine Stütze einknickte. Dabei ſchlug der Träger dem Schloſſer Reitz gegen den Leib und verletzte ihn ſo ſchwer, daß er kurz darauf ſtarb. Primstal(Saar).(Nächtliches Großfeuer.) In der Nacht geriet das Wohnhaus des Bergmanns Johann Poth in Brand. Das Feuer fand in den Strohvorräten, die in der Scheuer lagerten, reiche Nahrung. Die Feuerwehr konnte nicht verhindern, daß Mohnhaus, Scheune und Stall völlig ausbrannſen. Homburg(Saar).(Gerüſteinſturz.) In Herſchwei⸗ ler-Petersheim ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. An dem ehemaligen Gafthof Cſemens wurde ein Schutzgerüſt angebracht, das ſich plötzlich löſte und in die Tiefe ſtürzte. Dabei wurden die auf ihm ſtehenden Handwerker mitge⸗ riſſen. Während der Dachdeckermeiſter Soffsky und ein Geſelle mit dem Schrecken davonkamen, fiel der 25 Jahre alte Dachdeckergeſelle Adolf Simon aus Kleinmünchweiler auf einen Haufen Schotterſteine. Er erlitt neben mehreren Knochenbrüchen auch einen Wirbelſäulenbruch, ſo daß er kaum mit dem Leben davonkommen dürfte. Der Verun⸗ glückte wurde nach Homburg ins Landeskrankenhaus über⸗ führt. n Frankfurt a. m.(Wegen Mordverſuchs am Ehemann angeklagt.) Die Ehefrau des Chauffeurs Philipp Spielmann, die verſuchte, ihrem im Bett liegenden Manne mit einem Raſiermeſſer die Kehle zu durchſchnei⸗ den und den Gatten ſchwer verletzte, hat dem Unter— ſuchungsrichter die Tat eingeſtanden und als Motiv ange⸗ geben, daß der Mann ſie ſchlecht behandelt habe, daß er ihr kein Haushaltgeld gegeben und ſie öfter geſchlagen, und daß er Beziehungen zu einer anderen Frau unterhalten habe. Gegen die Ehefrau iſt Vorunterſuchung wegen Mordverſuchs eröffnet worden. Der Ehemann konnte bis— her noch nicht vernommen werden a Der letzte Nagelſchmied. In Waldſaſſen(Opf.) wurde der älteſte Mann der Stadt, der letzte Mitkämpfer des deutſch⸗franzöſiſchen Krieges 1870/71 und der letzte Nagelſchmied der Stadt, Johann Zeitler, im Alter von 90 Jahren zu Grabe getragen.. Wein anf Stachelbeeren— 3 Tote Hannover, 4. Auguſt. Von einem entſetzlichen Unglück wurde die Familie des Landwirts 91175 10 Jahrſtedt (Hannover) betroffen, das zugleich eine erſchiktternde Be⸗ ſtätigung der immer wieder erhobenen Warnung iſt, auf Obſt keine Flüſſigkeiten zu genießen. Landwirt Albert Harms, ſeine Ehefrau und deren Vater, hatten reichlich Stachelbeeren genoſſen und darauf Wein getrunken. Alle drei erkrankten alsbald und ſtarben unter gräßlichen Schmerzen. Barrikaden in Straßburg Skraßenſchlacht mit den Streikenden. Paris, 4. Auguſt. „Die Streikzwiſchenfälle in Straßburg ſcheinen den Be⸗ richten der Preſſe nach ernſteren Charakter anzunehmen. Bei Zuſammenſtößen mit berittener Polizei iſt es zu einer regelrechten Straßenſchlacht gekommen, bei der 20 Verhaf⸗ tungen vorgenommen wurden und auf beiden Seiten eine Anzahl Perſonen verletzt wurden. Nachdem mittags die Ruhe einigermaßen wieder her geſtellt war, begannen im Laufe des Abends ſtreikende Elemente Barrikaden zu errichten und Paſſanten anzugrei⸗ fen. Um Mitternacht mußte Polizei aufgeboten werden. Fünf Polizeibeamte krugen ſchwere Verletzungen davon und wurden in ein Krankenhaus gebracht. Das„Echo de Paris“ und andere Blätter ſprechen die Befürchtung aus, daß kommuniſtiſche Elemente nunmehr die Führung der Bewegung übernommen hätten und daß die Streikleitung nicht mehr Herr der Bewegung ſei. Man rechnet damit, daß die Zahl der Streikenden heute 20 000 erreichen wird. Samstag, 5. August 1933 a Naffinterter Stromdiebſtahl im Großen. Ein Be⸗ trugsſkandal großen Ausmaßes erregt in Straßburg großes Aufſehen. Eine Mälzerei in Schiltigheim hat das Straß⸗ burger Elektrizitätswerk um rieſige Summen hintergangen. Mit Hilfe einer raffinierten Einrichtung gelang es dem Be⸗ trieb, den Stromzähler ſo zu beeinfluſſen, daß dieſer den tatſächlichen Stromverbrauch viel zu niedrig regiſtrierte. Die⸗ ſer Schwindel wurde ſeit etwa ſechs Jahren betrieben und die Summe, um die das Elektrizitätswerk dabei betrogen wurde, beläuft ſich auf über eine Million Franken. . Weltpfadfindertreffen in Budapeſt. Reichsverweſer von Horthy eröffnete in Budapeſt unter großen Feierlich⸗ keiten und in Anweſenheit von mehr als 50000 Zuſchauern das vierte Welttrefſen der Pfadfinder. 5 4% Flugzeugunfall bei Nimes. Bei Nimes überſchlug ſich ein Verkehrsflugzeug im Augenblick der Landung. Ein Fahr⸗ gaſt kam ums Leben, ein anderer und der Pilot wurden leicht verletzt. 5 a Güterzüge zuſammengeſtoßen. In der Nähe von Lille ſtießen zwei Güterzüge zuſammen. 20 Wagen wurden zer⸗ trümmert und fünf Bahnbeamte verletzt. g 4 Neues Todesopfer in Brünn. Die Exploſionskata⸗ ſtrophe im Hotel Europa in Brünn hat ein neues Todesopfer gefordert. Einer der Schwerverletzten iſt geſtorben. 47 Freimarken zu Ehren erſchoſſener Kommiſſake. An⸗ läßlich des 15. Jahrestages der Erſchießung von. 26 räte⸗ ruſſiſchen Kommiſſaren in Baku durch rufſiſche Weißgardiſten im Jahre 1917 hat das Kommiſſariat für Poſtweſen die Prägung von Sonderbriefmarken beſchloſſen. Walfiſchfleiſch gegen Hungersnot. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die Sowjetregierung ein neues Mittel erfunden, um ihre Bevölkerung vor dem Hungertode zu bewahren. Die Räteunion hat nämlich beſchloſſen, in den nordruſſiſchen Häfen große Konſervenſabriken zu errichten, um hier Rieſenmengen von Walfiſchfleiſch und ſonſtigen See⸗ tieren in Büchſen zu konſervieren. a Neuer Höhenrekord einer Fliegerin. Die franzöſiſche Fliegerin Helene Bouchet hat einen neuen Höhenrekord auf⸗ geſtellt. Sſe hat mit einem kleinen Eindecker von 95 PS. den weiblichen Welthöhenrekord, den ſeit 1931 die ameri⸗ kaniſche Fliegerin May Maizlip mit 5516 Meter hielt, auf 6100 Meter erhöht. e r eee, e Handel und Wirtſchaſt Mannheimer Produktenbörſe vom 3. Auguſt: Amtliche Preiſe per 100 Kilogramm in Reichsmark: Weizen, inl. 19.75; Roggen, inl. 16.50 bis 16.75; Hafer, inl. 15.75 bis 16 Wintergerſte, neue 16 bis 16.50 Futtergerſte 16; Mais, gelber, auf Bezugsſchein 18.50 bis 19; Erdnußkuchen 15.50 bis 16.50; Sojaſchrot 14.75 bis 15.10; Rapskuchen 11.50 bis 12.50: Palmkuchen 13.75; Kokoskuchen 14.75 bis 15; Seſamkuchen 15 bis 16; Leinkuchen 15.25 his 15.50, Bier⸗ treber 13 bis 13.50; Trockenſchnitzel, loſe 7.75; Heu und Stroh unverändert; Weizenmehl, Spez. Null, mit Austauſch⸗ weizen alter Ernte 30 bis 30.25; desgl. mit Inlandsweizen, alter Ernte 29 bis 29.25; desgl. mit Inlandsweizen, neuer Ernte 28 bis 28.25; desgl. mit Austauſchweizen, neuer Ernte 29 bis 29.25; Roggenmehl 23 bis 24; desgl. ſüdd. 23 bis 24; Weizenkleie, feine 7.75, grobe 8.25; Roggenkleie 8 bis 9; Weizenfuttermehl 10.25; Roggenfuttermehl 10 bis 10.50; Weizennachmahl 14 bis 15.50. Wirtſchaftliche Wochenrundſchau Börſe. Das ergebnisloſe Ende der Londoner Wirtſchafts⸗ konferenz, das die Anſicherheit der Weltwirtſchaftslage fort⸗ beſtehen läßt, dazu noch die Währungs⸗ und Wirtſchafts⸗ experimente in den Vereinigten Staaten, die keine Ausſicht bieten, die internationalen Handelsſchwierigkeiten zu über⸗ winden, wirken auf die Börſe naturgemäß lähmend. Wenn ſie trotzdem einige Widerſtandsfähigkeit zeigte, ſo ſtützte ſich dieſe auf die wiederholte, einen guten Eindruck machende Erklärung der Regierung, daß die Wirtſchaft unter allen Umſtänden gegen jeden unbefugten Eingriff geſchützt werde, ferner auf den weiteren Rückgang der Arbeitsloſigkeit. Im übrigen lag die Börſe infolge des ſommerlichen Auftrag⸗ mangels durchweg recht ſtill und die Umſätze hielten ſich in engen Grenzen. Das Angebot war recht gering. Da anderer⸗ ſeits auch die Nachfrage fehlte, konnte die Zuſammenſchrump⸗ fung des Geſchäftes ſich ausgleichen. Etwas beſſer ſah es auf dem Rentenmarkt aus. Hypothekenpfandbriefe ſind immer noch die bevorzugten Wertpapiere und ihnen kam insbeſondere eine Erklärung des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht zugute, die ein erneutes Bekenntnis gegen jede Währungsverſchlech⸗ terung darſtellte. Geldmarkt. Mit den Vorbereitungen für den Ultimo war rechtzeitig begonnen worden, obwohl hohe Anforderun⸗ gen nicht erwartet wurden. Privatdiskonte waren dabei reich⸗ lich angeboten, aber nur wenig gefragt. Gleich nach Monats⸗ wechſel machte ſich eine Erleichterung am Geldmarkt bemerk⸗ bar, die von Tag zu Tag mehr fühlbar wurde. Die Sätze für tägliches Geld wurden mit 4.75 bezw. 4.63 an der unteren Grenze genannt. Für Reichsſchatzanweiſungen und Reichswech⸗ ſel war das Intereſſe anfänglich gering, ſtieg dann aber wieder. Der Dollar hat ſich am Deviſenmarkt erneut ab⸗ geſchwächt, während die deutſche Reichsmark im Ausland feſten Stand zeigte. Produktenmarkt. Der ſtarke Kurseinbruch in Amerika hat den inländiſchen Markt für Weizen nicht berührt, doch wurde die Ausfuhr deutſchen Weizens durch Unterbieten des Auslandes etwas gehemmt. Das Geſchäft nahm einen ziem⸗ lich ruhigen Verlauf. Das Angebot ging zurück, nachdem ſich Handel und Landwirtſchaft vom Spekulationsgeſchäft mehr enthalten hatten. Die Reichsſtelle für Getreide⸗ und Futter⸗ mittel trat wiederholt als Hauptkäufer auf. Ausfuhrſcheine wurden von der Reichsſtelle zu dem bisherigen Preiſe ge⸗ kauft. Wenn die gegenwärtig wenig erfreulichen Verhältniſſe im Ausland anhalten, ſo dürfte mit einer Heraufſetzung der Ankaufspreiſe für Ausfuhrſcheine zu rechnen ſein. Das Mehl⸗ geſchäft war wenig befriedigend. Warenmarkt. Die Großhandelsmeßzahl des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt um 0.2 auf 94.2 Prozent geſtiegen und zwar hauptſächlich infolge von Preiserhöhungen für landwirtſchaft⸗ liche Erzeugniſſe und induſtrielle Fertigwaren. Die Beſſerung des Arbeitsmarktes hält an und wirkt vertrauenerweckend. Man ſtellt mit Befriedigung feſt, daß es auf dieſem Gebiet von Tag zu Tag aufwärts geht dank den Bemühungen der Regierung, die ihr Hauptziel zunächſt in der Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit ſieht. Im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtrie⸗ gebiet hat nach Mitteilungen des Inſtituts für Konjunktur⸗ forſchung die Beſſerung der Wirtſchaftslage in verſtärktem Maße angehalten. 5 1 rr In franzöſiſchen Kasematten. Laute Zurufe:„Engliſh! Engliſch! American! Ame⸗ rican!“ empfingen mich, als ich am Karfreitag 1920 gegen Abend, im Pelzmantel und eine ſchwere Matratze auf dem 8 Rücken, in eine düſtere Kaſe⸗ matte des Forts B bei Paris hineingeſchoben wurde. Erſt wenige Augenblicke vorher hatte man mir die Feſſeln und Kette des berüchtigten„Clé⸗ menceau⸗Armbands“ abge⸗ nommen. an denen ich von zwei unerbittlichen, aber ganz gutmütigen Gendar⸗ men durch die Straßen der Stadt geführt worden war. In Ketten zum Gefängnis. Ich hatte mir meinen erſten Beſuch in Paris nach dem Kriege doch weſentlich anders vorgeſtellt! Schön war es hier jedenfalls nicht— aber das Bild erſchien mir immer⸗ hin fremdartig genug: in dem weiten, feuchten Raum ſaßen auf Matratzen neben franzöſiſchen Soldaten. Senegalneger, Spahis im Burnus Siameſen. Chineſen. rumänische und ruſſiſche Soldaten und auch ein paar nicht gerade ver⸗ trauenerweckend ausſehende Burſchen in Zivil— eine Verſammlung von etwa 100 Verbrechern. In dieſer ſtimmungsvollen Umgebung alſo ſollte ich die Oſtertage ver⸗ bringen! Ueber den Empfang konnte ich mich nicht bekla⸗ gen: man präſentierte mir ſelbſtgedrehte Zigaretten und Schokolade und lud mich höflichſt ein. Platz zu nehmen. Ein ſtarkes, aus der Notgemeinſchaft geborenes Gefühl von Kameradſchaft ſchien alle dieſe ſo verſchiedenartigen Ele⸗ mente zu verbinden.„Wir alle ſind Unglückliche“, wurde mir gewiſſermaßen entſchuldigend erklärt, und ſo wurde auch der ehemalige deutſche Offizier in dieſen Kreis mit einbezogen.— Es gab da Diebe und Raubmörder, ſolche. die noch auf ihre Verurteilung warteten, und andere. die bereits ihrer Hinrichtung entgegenſahen. Ich erinnere mich zweier Chineſen, die wegen entſetzlicher Mordtaten., und eines franzöſiſchen Unteroffiziers, der wegen Ueberlaufens in der Schreckensnacht am Chemin des Dames zum Tode verurteilt waren: wir löffelten oft. dicht nebeneinander⸗ ſitzend und uns in einer ſeltſamen Univerſalſprache unter⸗ haltend unſere Suppe aus. Einmal abends hieß es am Wall ſei ein Grab gegraben worden— am nächſten Mor⸗ gen um 6 Uhr krachte draußen eine kurze Salve, und einer der beiden Chineſenmänner fehlte von da ab in der Tafel⸗ runde.— Was war das für ein prächtiger Burſche, der franzöſiſche Soldat Marcel T. der ausſah wie ein engliſcher Sportariſtokrat in franzöſiſcher Uniform! Er war zu ſieben Jahren Zwangsarbeit verurteilt, weil er Foch und anderen Generälen ſowie der Tochter des Präſidenten Wilſon ihre Autos geſtohlen und nutzbringend weiterverkauft hatte. Mir ſchien damals der Stolz nicht ganz unberechtigt zu ſein, mit dem er mir bereits in den erſten Augenblicken unſerer Bekanntſchaft einen umfangreichen Ausſchnitt aus dem Pa⸗ riſer„Journal“ vorwies, der eine Schilderung ſeiner ſen⸗ ſationellen Leiſtungen enthielt.— Die drei kleinen Siame⸗ ſen blieben meiſt unter ſich: zweimal täglich pflegten fie ſich gründlich zu lauſen und ihre Beute mit einem hörbaren Knacken zu verſpeiſen. Die beiden rumäniſchen Unteroffi⸗ ziere zeichneten mit Eifer kleine Karten von Europa, waren ſich aber nicht einig, ob ſie ſich im Falle eines Fluchtver⸗ ſuchs nach der Schweiz oder nach Schweden zu wenden hätten. Die Franzoſen waren ſtets zu allerlei Unfug auf⸗ gelegt. Sie ſpielten recht eigenartige und nicht gerade feine Geſellſchaftsſpiele auf Koſten der Neulinge, die täglich ein⸗ trafen. Seltſam waren die Tänze. mit denen die Neger ihre Nachtruhe einzuleiten pflegten. Wenn es anfing, dun⸗ kel zu werden, liefen ſie in kurzem Trabe, eintönig gröhlend und mit ſchlotternden Armen, im Kreiſe umher. während die übrige Geſellſchaft brüllend Beifall klatſchte und die oon Paris her⸗ überklingenden Abendglocken vergeblich ſterſtimmung zu erwecken ſuchten. In der Nacht pflegten ſich die Fremdvölker mit hren Matratzen n meiner unmit⸗ telbaren Nähe inzuſiedeln, um ich ſo den ſtändi⸗ gen Neckereien Aufruhr der Gefangenen. und Quälereien ihrer franzöſiſchen Herren zu entziehen. So entſtanden ſchließlich zwei getrennte Lager. Als ſich einmal nachts aus geringfügiger Urſache ein Streit erhob und im Augenblicke ſich zwei Parteien einander gegenüberſtanden. da wuchſen vor mir plötzlich drei Chineſen gleichſam aus dem Boden heraus, um mich mit ihren raffiniert in das Gefängnis eingeſchmuggelten Dolchen zu verteidigen. Es gab dort keine treueren Freunde und Helfer der Deutſchen als die Chineſen.— Daß ſich das Aufſichtsperſonal nur mit der größten Vorſicht die Waffe in der Hand und unter ſteter Rückendeckung, in dieſe Verbrecherhöhle hineinwagte. wundert mich heute nicht mehr. Als Gefangener dachte ich damals anders darüber. Die meiſten dieſer Unteroffi⸗ ziere, vor allem die Korſen. waren gutartige Burſchen und halfen mir. wo ſie konnten. Nur ihr Chef, der Sergeant⸗ Major L. iſt mir noch heute in unheimlicher Erinnerung: ein kleiner, quittengelber Südländer mit dem unbarmherzi⸗ gen Blick eines Raubtieres. Er war früher Gefängnischef in Cayenne geweſen Menſchlichkeit hatte er ſeitdem nicht gelernt, aber die pfefferländiſchen Gewohnheuen waren ihm zeblleben: einem rohen Schwein, das zur Verpflegung be⸗ ſtimmt war. ſchnitt er vor unſeren Augen die Ohren ab and fraß ſie, wie ſie waren. lücklicherweiſe wurde ich einige Wochen ſpäter in⸗ iolge Einſtellung des gegen mich wegen angeblichen Kriegs⸗ derbrechens eingeleiteten Verfahrens entlaſſen. Aber an neine letzten in Paris verbrachten Oſtertage kann ich doch tur mit recht gemiſchten Gefühlen 5 r. H. D. Zur Neuanſchaffung von Kochgeſchirr Bei der Neuanſchaffung von Kochgeſchirren darf keines⸗ falls der Preis allein maßgebend ſein, ſondern in erſter Linie ſollte der Zweck des Geſchirrs für die Wahl beſtim⸗ mend ſein. Der Verwendungszweck wird es uns nahelegen, entweder Aluminium-, Stahl-, Eiſen⸗ oder auch irdenes Ge⸗ ſchirr uſw. zu kaufen. Weiter ſpielt natürlich die Form eine Rolle(Töpfe, Tiegel, Pfannen oder dergleichen). Oft macht man den Fehler daß man die Form der Gefäße der Heiz⸗ quelle nicht anpaßt. Daraus ergibt ſich dann ungenügende Brennſtoffausnutzung und längere Kochdauer. Dies trifft beſonders auf Kohlenherde zu. Für Kohlenherde mit tief⸗ liegendem Roſt ſollte man Töpfe mit einem Ring, ſoge⸗ nannte Ringtöpfe, wählen. Dieſe werden in die Herd⸗ feuerung hineingehängt. Wer ſie noch nicht kennt, wird bei Gebrauch erſtaunt ſein, wie raſch die Siedetemperatur ein⸗ tritt. Bei Gasfeuerung müſſen ſie vermeiden, daß die Gas⸗ flamme an den Rändern hochſchlägt. Alſo nehmen wir Töpfe mit breitem Boden. Arbeiten wir dagegen mit elek⸗ triſchen Kochplatten müſſen unſere Töpfe einen ebenen, dün⸗ nen Boden aufweiſen. Jedenfalls verdienen niedrige Koch⸗ geſchirre immer den Vorzug vor hohen Töpfen, denn in ihnen bringen wir infolge der beſſeren Wärmeausnutzung die Speiſen ſchneller zum Kochen. Wir legen aber auch Wert darauf, daß ſich unſere Koch⸗ geſchirre 255 Handlichkeit im Gebrauche auszeichnen. Dazu gehört, daß die Griffe von Töpfen ſowie die Stiele von Pfannen und Tiegeln feſtſitzen. Wacklige Tiegelſtiele bringen leicht das Gefäß aus dem Gleichgewicht. Von den Deckeln müſſen wir verlangen, daß ſie fen ſchließen, alſo gut paſſen. Einmal wird dadurch die Heizkraft voll ausgenutzt und die Duftſtoffe ſind am Entweichen gehindert, zum andern aber behalten wir dann auch eine trockene Küche und ſchonen Wände und Möbel. Allerdings ſpielt die Preisfrage bei Neuanſchaffungen heute eine größere Rolle als je zuvor. Da kann nur empfoh⸗ len werden, daß man ſich mit einer geringeren Menge wirk⸗ lich guten Kochgeſchirres behilft, als daß man ſich eine größere Anzahl von minderwertigen Töpfen und Tiegeln an⸗ ſchafft. Das ſcheinbar Teure wird ſich gerade hier durch langdauernden und angenehmeren Gebrauch als das Billi⸗ gere erweiſen. 5* Helle Strohhüte reinigt man durch gründliches Ab⸗ bürſten mit nachfolgendem Einreiben mit einer halbierten Zitrone. Solange der Hut noch feucht iſt, beſtreue man ihn mit pulveriſiertem Schwefel, der nach einigen Stunden mit einer reinen ſteifen Bürſte entfernt wird. Grasflecken in hellen Stoffen entfernt man mit Hilfe von verdünntem Salmiakſpiritus. 5 N Warum Gemuͤſe? N Es iſt noch nicht ſo lange her, da pflegte man Gemüſe lediglich als Beikoſt auf den Lich zu bringen, ohne viel na ſeinem Nährwert zu fragen. Dann kam die Wiſſenſchaft und entdeckte in den Gemüſen einen der wichtigſten Vitamin⸗ träger, weitere Forſchungen ergaben andere für den Men⸗ ſchen wichtige Beſtandteile. Nährſtoffe im früheren Sinne Zalſo Eiweiß, Fett, Kohlehydrate— ſind in der Gemüſekoſt nur in ganz verſchwindenden Mengen enthalten. Aber be⸗ reits die Würz⸗ und Aromaſtoffe des Gemüſes, die den be⸗ ſonderen Wohlgeſchmack 1 ſind wichtig für die Er⸗ nährung. Ihre Aufgabe beſteht darin, den Appetit u⸗ regen, und ſomit günſtig einzuwirken auf die Magenabſonde⸗ rung, denn die mit dem Appetit einhergehende erhöhte Abſonderung von Magenſaft bewirkt eine beſſere Verdau⸗ ung und damit eine größere Ausnutzung der zugeführten Nahrung. In ähnlicher Weiſe wirkt auch die Zelluloſe, die insbeſondere die Darmtätigkeit anregt. Ein weiterer Vor⸗ zug der Gemüſekoſt iſt der Gehalt an Mineralſtoffen, von denen Eiſen⸗ und Kalkſalze die bekannteſten ſind. Beſondere Bedeutung muß den Nährſalzen Nansru werden, denn hier dienen ſie der Erhaltung des Mineral toff⸗Gleichgewichts und vermindern bis zu einem gewiſſen Gr die ſäuernde Wirkung einer übermäßigen Eiweißzufuhr. 6 Bedeutung für die Ernährung kommt jedoch den Gemüſen als Vitaminträgern zu. Es iſt über Vitamine viel geſchrieben worden, viele Uebertreibungen und irrige Anſchauungen konnten nicht ausbleiben. Es gibt immer noch eine große Zahl von Menſchen, die nicht genug Vitamine bekommen können. Und hier tut man gut zu betonen, daß der Vitamin⸗ bedarf des Menſchen außerordentlich gering iſt und durch vernünftige gemiſchte Koſt vollauf gedeckt werden kann. Irgendwelche Angſt vor Vitaminkrankheiten iſt völlig unan⸗ gebracht. Der Wert der Gemüſenahrung iſt alſo außer⸗ ordentlich vielſeitig. Früher aßen wir Gemüſe um der Geſunde willen. Heute wiſſen wir, daß Gemüſekoſt der Geſundheit ſehr zuträglich iſt. Es ſteht zu hoffen, daß dieſe Koſt in Zukunft allen doppelt gut munden wird in dem Bewußtſein, beim Gemüſe⸗Eſſen das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Hauswirtſchaſt und Geſundͤheitspflege Süße Marmelade ohne Zucker. Das Geheimms dieſer Kochkunſt liegt darin, daß man das Obſt eindünſtet. Durch den üblichen Waſſerzuſatz gehen nämlich die Zuckerbeſtandteile des Obeſtes beim Kochen ver⸗ loren und müſſen daher durch Zuckerzusatz erſetzt werden. Das Eindünſtungsverfahren führt gegenüber dem Waſſer⸗ kochprozeß ſchneller zum Ziel, und das erzeugte Produkt iſt unbedingt wertvoller. Demgegenüber ſind vielleicht die Vorarbeiten zur Eindünſtung etwas umſtändlicher als bei der üblichen Marmeladenbereitung. Beim Herſtellen von Marmelade ohne Zuckerzuſatz iſt das zu verwendende rohe Obſt zuvor zu zerſtückeln, am beſten auf einem Reibeiſen. Das Obſt darf nicht geſchält werden. Der ſo entſtandene geriebene Brei darf nicht gleich auf ſtarkes Feuer geſetzt werden, ſondern muß auf gelindem Feuer allmählich zum Kochen gebracht werden. Macht ſich ein Verſüßen der Marmelade bei Verwendung wenig zucker⸗ haltiger Früchte notwendig, ſo geſchieht ſolches durch Zuſatz von Fruchtſäften. Beſonders Birnenſaft iſt ſehr zuckerhaltig. Obſt, das ſich ſchwer reiben läßt, wie alles Steinobſt, zer⸗ kleinert man auf der Fleiſchhackmaſchine. . r y Gabel und Meſſer in alter Zeit Die Funde in den Pyramiden und Königsgräbern Aegyptens haben uns bewieſen, daß vieles, was wir als moderne Errungenſchaften preiſen, ſchon vor 4000 bis 5000 Jahren bekannt war. Uralte Dinge ſind heute noch modern, und die beweglichen Puppen und Spielſachen haben die gleiche Konſtruktion wie unſere modernen Spielzeuge. Aber ſoweit Aegyptens Kunſt auch gediehen war, ein Hinweis, daß man an gedeckten mit Ton⸗, Bronce⸗ oder Sil⸗ bergerät geſchmückten Tiſchen gegeſſen hat, fehlt; keines der aufgefundenen Bildwerke zeigt tafelnde Menſchen. Dagegen hat man jetzt bei den letzten Grabungen auf Korea Gegenſtände gefunden. die zweifelsohne zum Schmucke des Speiſetiſches dienten. Sie könnten als mo⸗ dern angeſprochen werden. und doch ruhten dieſe Gegen⸗ ſtände beinahe 2000 Jahre in der Erde. Etwas neueren Datums ſind dagegen die Eßgabeln und Meſſer. Es iſt noch nicht allzu lange her, da galt das Eſſen mit der Gabel als eine ſchlechte Angewohnheit. die dem Neuerer entweder Hohn und Spott brachte oder als Sündhaftigkeit betrachtet wurde. Die Bibel kennt allerdings die Fleiſch⸗ gabel(1. Samuelis 2. 13), doch hatte dieſe mit der E ß⸗ gabel nichts ge⸗ mein. Auch die Römer kannten die Gabel nur zum Anfaſſen des hei⸗ ßen Fleiſches oder zum Feſthalten beim Schneiden. Erſt im Jahre 1023 finden wir eine der erſten Abbildungen der Eßgabel in der Hand eines Spei⸗ ſenden. Um das Jahr 1315 leiſtete die Gemahlin Ludwigs X. von Frankreich ſich den königlichen Luxus einer Eßgabel. Um Eßbeſtecke aus dem 17. Jahrhundert (Kunſtgewerbe⸗Muſeum Berlin). ei der eil Im Jahre 1023 finden wir die erſten Abbil- dungen vom Gebrauch der Eßgabel.(Eine Miniature zum Codex des Rha⸗ banus Maurus.) 1402 wurde den Einwohnern Piacenzas noch der Gabelluxus vorgeworfen und als weibiſch und lächerlich gebrandmarkt; aber im 17. Jahrhundert ſetzte ſich der Gehrauch der Gabel immer mehr im Volke durch.. tonles 1798 un⸗ echte Silberga⸗ beln her, und erſt 1842 er⸗ fand der Dan⸗ ziger Juwelier walzen. Menſchenfreſſer auf den Jidſchi⸗ Inſeln(Völkerkunde⸗Muſeum, Berlin). C. Damm ein Verfahren, die Gabeln zu 2 9 7 „Profeſſorin der Stärkekunde Urkundlich iſt die Stärke zwar ſchon in der erſten Hälfte des 15. Jahrhunderts in England angewendet worden, aber erſt in den Zeiten der Königin Eliſabeth alſo in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, wurde das Steifen der Wäſche allgemein Mode. Eine Holländerin namens Guilham. welche die Kunſt verſtand, gewann die Gunſt der Königin, die ſie als Aufſeherin der königlichen Wäſche anſtellte. Ihr Ruf verbreitete ſich bald über das ganze Königreich. und die Damen des vornehmſten Adels nahmen Unterricht bei Frau Guilham. Das Klopfen Ausdrücken Aufſpannen und Bügeln der geſtärkten Spitzen. Krauſen. Kragen. Man⸗ ſchetten und Röcke wurde damals mit wahrem Feuereifer betrieben und beſchäftigte die Hände der Damen Dieſe Liebhaberei ging ſo weit daß eine Flamländerin, Frau Dinghem van der Plaſſe, als„Profeſſorin der Stärke⸗ kunde“ nach London berufen wurde. Die Londoner Da⸗ men nahmen ſie damals mit der gleichen Begeiſterung auf, wie ſie heute vielleicht einen Tenor oder einen Boxer be⸗ grüßen. Für jede Unterrichtsſtunde erhielt die„Profeſſorin“ 5 Pfund Sterling, damals eine erhebliche Summe. Die holländiſchen Stärkerinnen lehrten von Anfang an die Beimiſchung von blauer Farbe zu der Stärke, was ur⸗ ſprünglich der Königin Eliſabeth gefiel. Als Eliſabeth aber alt wurde und allerlei wunderliche Grillen bekam, da erfaßte ſie plötzlich ein Haß auf alle geblaute Wäſche. und ſie erließ einen Befehl, daß niemand mehr ſolche Wäſche tragen dürfe. Der Ungehorfam der vornehmen Welt gegen ihren Erlaß beſtimmte die Königin zu folgendem Manifeſt, welches am 27. Juni 1596 bekanntgemacht wurde: „Unſere huldreiche Königin hat vor einiger Zeit in einer öffentlichen Verordnung zu befehlen und feſtzuſetzen geruht, daß niemand, weder Weib noch Mann, welches Standes er auch ſein möge. vom Tage des Befehls ab. ſich getrauen ſolle, blaugeſtärkte Wäſche zu tragen. Dieſes kö⸗ niglichen Befehls ungeachtet haben ſich aber viele Einwohner dieſer Stadt erkühnt, mit der größten Widerſpenſtigkeit und Ihrer Majeſtät zum Hohn ſich mit blaugeſtärkten Kleidungs⸗ ſtücken öffentlich ſehen zu laſſen. Deswegen iſt Ihrer Ma⸗ jeſtät ernſter Wille und Befehl, daß ſich von nun an nie⸗ mand, wes Standes und Geſchlechtes er ſei, auf öffentlicher Straße mit einem blaugeſtärkten Kleidungsſtück ertappen laſſe, will er nicht in die Ungnade der Königin verfallen und mit einer ſtrengen Gefängnisſtrafe ſeinen Frevel büßen. einer Strafe, deren Dauer einzig von dem Willen der Kö⸗ nigin abhängen wird. Deshalb ſoll ſich jedermann vorſehen. daß er nicht in die Strafe verfalle.“ Damals hatten die Herrſcher noch Sorgen! rr 2 b.. einen Fragebogen auszufüllen. Die Frage„welche zeichnet die Statiſtik 116 933 Selbſtmorde im Deutſchen Reich. Der Kampf gegen den Vollbart.— Kühe in Penſion.— Wenn man ein Funkauto ſtiehlt rt. Wenn man die Regiſter der unzähligen Vereine durch⸗ daß ſtößt man auf die unglaublichſten Gründungen, ſei es, die Vereine ſich zur Pflege der Geſelligkeit gebildet ben oder kulturelle oder wirtſchaftliche Beſtrebungen ver⸗ olgen oder aber den Kampf gegen Modeerſcheinungen auf⸗ nehmen. In Chicago(wo auch ſonſt) iſt kürzlich eine„Anti⸗ Vollbarts⸗Liga“ gegründet worden, wohlgemerkt ein Club von Damen hat ſich hier zuſammengetan und den Kampf gegen die vollbärtigen Männer aufgenommen.„Da werden Weiber zu Hyänen“. Wo ſich nämlich in den Straßen, Gaſt⸗ ſtätten oder Theatern ein Mann zeigt, der den verhaßten Vollbart trägt, ſo rücken ihm eine ganze Reihe Mädchen auf den Hals und verſpotten ihn ſolange, bis er der Tapfer⸗ keit beſſeren Teil erwählt und flüchtet. Aber der Kampf hat ſich verſchärft. Einige beſonders„weibliche“ Studentinnen ind zu einem ganz rabiaten Syſtem übergegangen, ſie ſchnei⸗ en nämlich an Ort und Stelle den Bart gleich ab. So wurde kürzlich der Beſitzer eines großen Hotels von der Führerin des eigenartigen Clubs auf der Straße überfallen, und nach einem Handgemenge trug die„Heldin“ den Bart voller Stolz und Lachen in der Hand. Aber wie ſo oft, kam auch hier das dicke Ende nach, und die fanatiſche Dame dürfte eine erhebliche Abkühlung bekommen haben. Sie wurde nämlich wegen Körperverletzung verklagt und ſollte außerdem 10 000 Dollar Schadenerſatz leiſten. Der Anſpruch wurde damit begründet, daß das Anſehen und die geſchäftlichen Er⸗ folge des Klägers zum überwiegenden Teil auf dem würdigen und charakteriſtiſchen Ausſehen beruhten, das ihm der Voll⸗ bart verliehen hatte. Das Mädchen wandte hiegegen ein, der Mann habe ſie„provoziert“ und durch die vorangegan⸗ genen Vollbartattenatte hätte er genügend gewarnt ſein müſſen. Ueberdies ſtände ihm ſein Vollbart jederzeit wieder zur Verfügung. Es half alles nichts: das Mädchen mußte 10 000 Dollar bezahlen, die es der Clubkaſſe entnahm. Der Elub wird ſich wohl nach dieſer Niederlage ſchmählich auf⸗ löſen müſſen. f Die Damen werden eingeſehen haben, daß ſie ein ſehr . Geſchäft gemacht haben, aber ſie können ſich tröſten, ogar Behörden machen zuweilen Geſchäfte, bei denen ſie sehen. Wenigſtens erging es einem Finanzamt in Bul⸗ garien ſo. Ein Bauer hatte fünf Kühe. Er hatte aber auch Steuern, die er nicht bezahlen konnte. Und ſo nahm der Gerichtsvollzieher ihm einfach die fünf Kühe weg. Aber er hatte kein Glück damit. Es gibt in Bulgarien mehr Kühe als Käufer, was ja auch anderswo der Fall iſt. Deshalb kam das Steueramt auf den klugen Einfall, dem Bauern die Kühe in Penſion zu geben, bis die Berkaufsmöglichkeiten le beſſerten. Der Bauer war damit zufrieden. Er fütterte ie Kühe gut und reichlich, und als er die 555 für ge⸗ kommen hielt, ſchickte er dem Steueramt ſeine Penſionsrech⸗ nung ein. Doch die Rechnung war ſo hoch, daß damit nicht allein die Steuerſchuld bezahlt, die Kühe alſo wieder in ſeinen Beſitz gekommen waren, nein, er hatte jetzt auch noch einen Betrag vom Steueramt zu fordern. Der Fall wird vielleicht für beide Teile eine gute Lehre ſein, der Bauer wird keine Steuern mehr bezahlen, weil er ſie auf andere Weiſe beſſer abtragen kann, und die Finanz⸗ behörde wird keine Kühe mehr in Penſion geben, weil der Spaß zu teuer wird. Lehrgeld muß halt jeder in ſeinem Fach bezahlen. So auch ein Autoräuber, der in der Schweiz einen Wagen geſtohlen hatte, und ausgerechnet den mit einer Empfangsſtation ausgeſtatteten Reporterwagen des ſchweizeriſchen Rundfunks. So etwas ſoll man nicht tun, denn an dem Diebſtahl hat man beſtimmt keine Freude. Als man nämlich den Diebſtahl bemerkt hatte, ſetzte die Verfolgung ein. Von der Sendeſtation wurde die Nachricht verbreitet und die ganze Bevölkerung aufgefordert, an der Suche ſich zu beteiligen. Der Dieb mußte all das durch den im Wagen aufgeſtellten Lautſprecher mit anhören, und man wird ver⸗ ſtehen, daß ihm dabei nicht ſehr behaglich zumute war. Aus der Schilderung des Reporters im Funkhaus mußte er ent⸗ nehmen, daß ihm die Verfolger bereits dicht auf den Ferſen waren. Er führte den Wagen an eine Stelle, an der er unbehelligt ausſteigen konnte, ſchrieb noch raſch einen Zettel, auf dem er das Funkauto und das Radio überhaupt zum Teufel wünſchte und machte ſich aus dem Staub. Wenige Minuten ſpäter konnte der Radioreporter bereits triumphie⸗ rend die Wiederauffindung des Wagens verkünden. Dem Autodieb aber dürfte der Appetit auf Funkwagen ein für allemal vergangen ſein. Der Dieb wird zufrieden ſein, daß er lediglich Angſt auszuſtehen hatte, und nicht erwiſcht wurde, da er ſonſt hin⸗ ter die ſchwediſchen Gardinen gekommen wäre. Aber auch in dieſer Richtung gibt es ſonderbare Menſchen. So Patte ſich kürzlich eine Angeklagte in einer ſüdweſtdeutſchen Stadt wegen Taſchendiebſtahls zu verantworten. Nachdem der Staatsanwalt Zuchthaus beantragt hatte, verurteilte 50 Gericht die Angeklagte nur zu Gefängnis. Wer glaubte, daß die Angeklagte damit einverſtanden geweſen wäre, irrt ſich, denn ſie verlangte jetzt ins Zuchthaus geſperrt zu werden, und machte ihrem Verteidiger heftige Vorwürfe, daß er ſie zu gut verteidigt hätte, denn er wäre ſchuld, daß die Strafe nur auf Gefängnis lautete. Hoffentlich fühlt der Verteidi⸗ ger ſein Gewiſſen nicht zu ſehr belaſtet. Mit„Belaſtungen“ muß man ſehr vorſichtig ſein, ſie können manches Mal doch zu ſchwer ſein und ſich dann nach teilig auswirken. Ein Landwirt im Niederbayeriſchen, der von einer Firma Warenkredit haben wollte, wurde von dieſer zur Klarlegung ſeiner Vermögensverhältniſſe e Belaſtung ruht auf dem Anweſen?“ wurde kurz und bündig beantwortet: „Eine Dienſtmagd und eine Schwiegermutter.“ Leider iſt nicht bekannt geworden, ob in Anbetracht der „Belaſtung“ mit einer Dienſtmagd und nur einer Schwieger⸗ mutter der gewünſchte Kredit gegeben wurde oder ob die Firma dieſe Belaſtung vielleicht doch als zu ſchwer ee 8 Vel 120 000 Selbſtmorde in ſieben Jahren. Die weitere. chen Volkes hatte im Jahre 1931 wieder eine beträchtliche Zunahme der Selbſtmorde zur Folge. 18 625 Perſonen nah⸗ men ſich das Leben, 745 mehr als im Jahre 1930, in dem die Zahl der Selbſtmorde fa um 1875 größer war als im urchſchnitt der in wirtſchaftlicher Beziehung verhältnis⸗ deve günſtigen Jahre 1927.28. Auf 100 000 der Geſamt⸗ bevölkerung entfallen 28,8 Selbſtmorde. Für die Zeit von 1925 bis 1931, alſo einen Zeitraum von ſieben Jahren, ver⸗ O Brieftaube nach 43 Tagen heimgekehrk. Ein Züchter in Lerch hatte Ende Mai in Leipzig eine Brieftaube abge⸗ laſſen, die erſt jetzt in der Heimat eingetroffen iſt. Da das Tier böſe zugerichtet war, nimmt man an, daß es unterwegs von einem Raubvogel überfallen wurde. Daß die Taube nach 43 Tagen nach dem Start in Leipzig ſich noch zurück⸗ fand, iſt ein glänzender Beweis für den ſcharfen Orientie⸗ rungsſinn der Brieftauben. Im Traum erblindet. Nach Meldungen der Bukareſter Preſſe ereignete ſich in Jaſſey ein aufſehenerregender Fall von Erblindung. Ein 17jähriger junger Mann, bekannter Sportler von Jaſſey, wachte eines Nachmittags von kurzem Schlaf auf und fuhr mit ſeinen Händen in die ſeinem Bett gegenüberliegende Fenſterſcheibe. Seine Verwandten, die 155 ſeine gellenden Hilfrerufe herbeieilten, fanden 12 mit tiefen Schnittwunden an Händen und Geſicht, verzweifelt vor ſeinem Bette liegen Der junge Mann war im Schlaf er- blindet, nachdem er kurz vorher vollkommen geſunde Augen hatte und an keinerlei Sehfehler litt.„Eine Frau“, erzählt er,„kam zu mir ini Schlaf, kniete ſich auf meine Bruſt und ſchrie mir zu:„Schlag zu, ſchlag zu, wenn du kannſt!“ Als ich mich endlich zuſammenraffte und ſie von mir ſchütteln wollte, ſchrie ſie höhniſch:„Du kannſt ja nichts tun, da du nichts ſiehſt.“ Und als ich endlich aufſpringen konnte, um ſie von mir zu ſchütteln, entwich ſie wie eine Wolke durch das Fenſter. Ich wollte ſie noch mit meinen Fäuſten treffen und erwachte, wie ihr mich gefunden habt.“ Der junge Mann namens Theodor Pipa wurde in die Augenklinik von Jaſſey eingeliefert. Auch die Aerzte ſtellen feſt, daß er tat⸗ ſächlich das Augenlicht verloren hat. b Der Schreibfehler des Standesbeamten. Eine merkwürdige Ueberraſchung erlebte eine Frau, die jetzt im Kreiſe Saarburg wohnt, aber in Schleſien geboren iſt. Die Frau mußte wegen ihres Mannes den Nachweis der ariſchen Abſtammung erbringen. Als ſie nun das Standes⸗ amt ihres Heimatsortes um Ausſtellung der Geburtsurkunde bat, wurde ihr mitgeteilt, daß die von ihr angegebenen Na⸗ man und Daten zwar ſtimmten, daß an dem betreffenden Tage und unter ihrem Familiennamen aber kein Mädchen ſondern ein Junge als geboren beurkundet ſei. Die Frau bekam keinen gelinden Schreck, daß ſie, die verheiratet und Mutter von acht geſunden Kindern iſt, nicht amtlich„an⸗ erkannt“ iſt. Es liegt natürlich ein Schreibfehler des da⸗ maligen Standesbeamten vor. Welche Schreibereien und „Unterſuchungen“ werden erforderlich ſein, um dieſen Feh⸗ ler zu beſeitigen? f 2 Tilgungsrenten für Erbſchaftsſteuerſchulden. Der Reichsfinanzminiſter hat verordnet, daß der in § 38, Abſ. 2 des Erbſchaftsſteuergeſetzes vorgeſehene Zins⸗ ſatz, der für die Bemeſſung der Tilgungsrenten von Erb⸗ ſchaftsſteuerſchulden gilt, von 8 Prozent auf 5 Prozent herabgeſetzt wird. Die Verordnung tritt am 1. Oktober 1933 in Kraft. Es handelt ſich dabei um Erbſchaftsſteuerſchulden, die im Zuſammenhang mit dem erblichen Uebergang von Grundbeſitz 1 Wenn der Erbe nicht gewillt oder imſtande iſt, die Erbſchaftsſteuer aus dem ererbten Grund⸗ beſitz ſofort in voller Höhe zu begleichen, ſo kann er bean⸗ tragen, daß eine Tilgungsrente eingetragen werde, die ihm die allmähliche Abtragung der Erbſchaftsſteuerſchuld ge⸗ ſtattet. Dieſe Tilgungsrente war bisher mit 8 Prozent pro Jahr zu verzinſen. Der Zinsſatz iſt nun auf 5 Prozent er⸗ mäßigt worden. Die Tilgungsrente, die auf den Antrag des Erbſchaftsſteuerſchuldners eingetragen wird, umfaßt mit der Erbſchaftsſteuer zugleich den Zinsſatz, ſo daß der Steuerſchuldner Steuer und Zinſen in einer Einheits rate abtragen kann.. 3 erſchlechterung der Lebensbedingungen des deut⸗ hericauf! Unsere Preise sind auf dem denkbar niedrigsten Stand! Die Fenster Nr. 1-5 zeigen lhnen die neuesten, modernsten und begehrtesten Modelle, welche die deutsche Schuh-Industrie auf den Markt bringt. 5 in Bezug auf Qualität, Paßform und Preis- würdigkeit ist es unser Prinzip, unserer Kundschaft stets Kon Kkurrenzloses zu f bieten. 1 Saison-Schlu bedingt die Räumung all der Artikel, die durch neucre Modelle ersetzt werden u. sind bedeutend im Preise herahgeseizt. Unsere fortgesetzte Umsatzsteigerung beweist, daß unser Geschäfts- Prinzip richtig und immer mehr Freunde unseres Hauses wirbt. Carl Fritz& Cie. H 1, 8 MNaNNNEIM, Breite Straße Die firma Fritz ist urdeutsch Unſterblich? Tod auf Zeit bei Tieren.— Ein Hühnerherz überlebt ſeinen Beſitzer.— Experiment mit Geißeltierchen.— Und der Menſch? Nicht die„geſellſchaftliche“ Unſterblichkeit iſt gemeint, die Unſterblichkeit, die der Ruhm verleiht. Nur wenig Menſchen werden ihrer teilhaftig. Es iſt daher nicht ver⸗ wunderlich, wenn die vielen andern die„individuelle“ Un⸗ ſterblichkeit vorziehen, d. h., das immerwährende Leben. Die Sehnſucht danach lebt unbewußt in jeder Kreatur und äußert ſich als Lebenswille, bewußt aber im Menſchen, der ja die bittere Frucht vom Baume der Erkenntnis ge⸗ koſtet hat und um den Tod weiß. Es wäre viel zu ſagen über die Zuſammenhänge, aber hier ſoll nicht unterſucht werden, welchen Quellen die Sehnſucht nach Unſterblich⸗ keit entſpringt, ſondern ob ihre Erfüllung wahrſcheinlich iſt. Ein ſolches Unterfangen iſt nicht ſo ausſichtslos, wie es zunächſt den Anſchein hat: auch wenn man ganz auf beliebte„wiſſenſchaftliche“ Phantaſien verzichtet und ſich ſtreng an die Tatſachen hält. Schaut man ſich zunächſt einmal im Tierreich um, ſo gibt es da manche Erſcheinun⸗ gen, die eine Ausnahme von dem normalen, kontinuier⸗ lichen Ablauf der Lebensvorgänge machen. Da iſt der „macrobiotus“, ein winziges Infuſorium. Es kann nur in feuchter Erde leben; trocknet ſeine Welt aber aus ir⸗ gendeinem Grunde aus, iſt es imſtande, unter Umſtänden jahrelang in vollkommen funktionsloſem Zuſtand zu ver⸗ harren. Bis ein Waſſertröpfchen ſeine Staubwelt benetzt: dann lebt es weiter, als ob nichts geſchehen wäre. Auch höhere Tiere haben dieſe Fähigkeit, ihre Lebensfunktionen auf eine gewiſſe Zeit auszuſetzen, und in erſtaunlichem Maße gewiſſe Kaltblüter. In Afrika z. B. gibt es eine Art Fiſche, die ſich mit Einbruch der Trockenheit tief in den Schlamm des ausgedörrten Flußbettes vergraben und dort monatelang faſt vollkommen leblos die nächſte Re⸗ genzeit abwarten, die ſie dann wieder fröhlich durch die Fluten tummeln ſieht. Fröſche hat man bei 30 Grad Kälte in Eis einfrieren laſſen und nach einigen Tagen vorſichtig aufgetaut: ſie lebten wieder auf und quakten kreußfidel. Krebſe überdauern ſogar einen Eisſchlaf bei minus 100 Grad! Freilich, Warmblüter würden unter ſolchen Um⸗ ſtänden elend zu Grunde gehen; das beweiſt aber nur, daß ſie anders organiſiert ſind. 2. Jedenfalls bringt es der höchſtentwickelte Warmblü⸗ ter, der Menſch, ebenfalls fertig, ſein Leben, wenn auch kurze Zeit, auszuſchalten; das lehren die unbezweifelbaren Leiſtungen mancher Fakire und Yogis. Freilich, wenn es uns auch gelingen würde, dieſe Fähigkeit ſyſtematiſch aus⸗ zubilden, wäre damit doch nichts weiter erreicht als eine bloße Verlängerung der Exiſtenzdauer, die zudem erkauft werden müßte durch zeitweiliges Nicht⸗Leben! Das Pro⸗ blem lautet aber nicht: Verlängerung der Exiſtenz ſondern Verlängerung der Lebensfunktionen. Wie ſteht es damit? Die biologiſche Forſchung hat auf dem Gebiet der künſt⸗ lichen Erhaltung von Lebeweſen in den letzten Jahrzehn⸗ ten bedeutſame Erfolge gezeitigt. 1925 gelang es J. B. S. Haldane, Profeſſor der Biochemie an der Univerſität Cam⸗ bridge, Rattenembryonen aus dem Mutterleib herauszu⸗ ſchneiden und zehn Tage lang in einer beſonderen Nah⸗ rungsflüſſigkeit lebendig zu erhalten. Vorher ſchon hatte der Amerikaner Carell Gewebe von einem embryonalen Hühnerherzen im Reagenzglas künſtlich am Leben erhal⸗ ten. Dieſes Hühnerherzgewebe, im Beſitze des däniſchen Krebsforſchers Albert Fiſcher, Berlin⸗Dahlem, lebt heute noch, nach zwanzig Jahren, während es in ſeiner Beſitze⸗ rin nur ſieben bis zehn Jahre alt geworden wäre. Das Wunderbarſte daran iſt, daß es noch wächſt; d. h. ſeine Zellen teilen und vermehren ſich noch, was nur der ju⸗ gendliche Organismus kann. Schließlich iſt es vor noch nicht langer Zeit Profeſſor Max Hartmann am Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Inſtitut für Biologie, Berlin⸗Dahlem, gelungen, Tiere ſozuſagen zur Umgehung des Todes zu vexanlaſſen. Er brachte Flagellaten(Geißeltierchen), die ſich normaler⸗ weiſe nur geſchlechtlich vermehren, zur Fortpflanzung durch 8 und zwar den weiblichen Stamm durch 6000 Generationen ſiebzehn Jahre lang, den männlichen ſieben Jahre lang. Damit iſt bewieſen, daß der Tod kein ſtarres Naturge⸗ ſetz iſt, vielmehr von den jeweiligen Lebensbedingungen abhängt. Freilich gelingt das Experiment, wenigſtens in dieſem Ausmaße, vorläufig nur mit einzelligen Lebewe⸗ ſen und mit iſolierten Zellgeweben. Im Organismus, der ja aus Millionen eng zuſammengedrängter Zellen beſteht, iſt es unvermeidlich, daß ſich die Zellen gegenſeitig ſtören und ſchädigen. Während ſogar ſehr komplizierte Zellen, 3. B. aus der Regenbogenhaut des Auges, vom Organis⸗ mus getrennt, ſehr lange Zeit künſtlich im Wachstumsſta⸗ dium erhalten werden können, erſtarren und ſterben ſie im millionenfachen Zellenbau ziemlich früh. Wenn aber die Einzelzellen ſterben, kann der Organismus nicht weiter⸗ leben. Und umgekehrt iſt es wieder der Organismus, der die Lebensbedingungen der Einzelzelle verſchlechtert. Wenn es alſo auch nachweisbar möglich iſt, der Einzelzelle durch künſtlich geſchaffene Lebensbedingungen biologiſche Unſterb⸗ lichkeit zu verleihen, ſtünde doch die Wiſſenſchaft vor un⸗ überwindlichen Schmiorigkeiten. wollte ſie dieſe Verſuche auf den millionenfach komplizierten menſchlichen Zellen⸗ ſtaat ausdehnen. Trotzdem darf man behaupten, daß das Problem nicht ausſichtslos iſt. Dieſe Hoffnung gründet ſich auf die Tatſache, daß ſich dank dem allgemeinen kul⸗ turellen Fortſchritt die mittlere Lebensdauer des europäl⸗ ſchen Menſchen in den letzten 50 Jahren um rund 20 Jahre erhöht hat, nämlich von 37 Jahren auf 57 Jahre. Wir dürfen alſo durchſchnittlich 20 Jahre länger als unfere Großeltern leben! Der allgemeine kulturelle Fortſchritt pflegt aber hinter dem gleichzeitigen wiſſenſchaftlichen im⸗ mer weit zurückzuſtehen. Wenn einmal dieſe Kulturdiffe⸗ renz beſeitigt oder auf ein Mindeſtmaß zurückgeſchraubt ſein wird, was eine Frage der Geſellſchaftsordnung iſt, wird man das menſchliche Leben unſchwer auf 130 Jahre und mehr verlängern können. Noch keine Unſterblichkeit, gewiß, aber wer wird ſo etwas von heute auf morgen verlangen? Dr. Herbert E. Trieb. O Der hund und der Tonfilm. Ganz neuartige Ver⸗ ſuche wurden in Herne mit Hunden in einem Lichtſpiel⸗ theater gemacht. Zu wiſſenſchaftlichen Zwecken wurde ver⸗ ſucht, feſtzuſtellen, inwieweit Hunde auf die Vorgänge auf der Leinwand ragieren. Das Experiment ſcheint völlig ge⸗ glückt zu ſein, denn dem auf der Leinwand gezeigten Krimi⸗ nalfilm, in dem auch ein Hund mitwirkte, folgten die im Saal anweſenden Polizeihunde anſcheinend mit vollem Ver⸗ a Auf dem Gebiete der Polizeihunddreſſur ergeben ich hieraus neue Möglichkeiten. Dem Verſuch wohnte auch eine Reihe geladener Gäſte bei. Auch von wiſſenſchaftlicher Seite wurde dieſem Verſuch ein außerordentliches Intereſſe entgegengebracht. 5 Einheimischer Fuppau. Die„Fußballferien“ ſind vorüber. Bereits am ver⸗ gangenen Sonntag wurden die Auftaktſpiele allerorts durch⸗ geführt. Die Neugeſtaltung des Sportweſens allgemeiner Art wird ſich in keinem Fachverband ſo umgeſtaltend aus⸗ wirken, wie gerade im Fußball. Die Mannſchaften erſcheinen ausnahmslos in neuer Auflage, die eine Spielſtärke im Voraus nicht kalkulieren laſſen. Der Monat Auguſt iſt in dieſem Jahre noch für Privatſpiele freigegeben, da die Verbandsſpielſaiſon erſt in allen Gauen einheitlich im September beginnt. Die Vereine benützen deshalb nochmals die dargebotene Gelegenheit, die Mannſchaften in einem „Probegalopp“ für die neue Saiſon fitt zu machen. Dieſe Feſtſtellung muß man auch bei den Seckenheimer Fußballern machen. Am vergangenen Sonntag ſtand man dem großen Gegner Ilvesheim gegenüber. Der kommende Sonntag bringt ſchon wieder einen größeren Spielpartner. Feudenheims Liga wird hier zu Gaſt ſein. Viele Worte über das Können von Feudenheim zu verlieren, wäre „Waſſer in den Rhein getragen“. Hart auf hart im Kampf um die Kreisligameiſterſchaft mit Altrip mußte Feudenheim erſt in den letzten Spielen mit dem zweiten Tabellenplatz vorlieb nehmen. Eine kleine Entſchädigung wußte die Mannſchaft ihren Anhängern inſofern zu bieten, als ſie zum zweiten Male Meiſter der N. M. Z.⸗Pokalrunde wurde. Die Vorausſetzungen zu einem Großkampf ſind dem⸗ nach gegeben. Seckenheims Elf wird ſich gewaltig ſtrecken müſſen, um günſtig aus dem„Gefecht“ hervorzugehen. Das Können der Einheimiſchen wird techniſch noch nicht auf der Stufe des Gegners ſtehen, aber es iſt anzunehmen, daß der Eifer das Manko ausgleicht und ein ſchönes Spiel von Stapel geht. giant ſpielen die unteren Mannſchaften. Den Sportanhängern ſteht ein ſchöner Nachmittag bevor. Auswärtiger Fußball. Zum zweiten Male ſtehen ſich die Auswahlmannſchaf⸗ ten von Bayern und Brandenburg im Endkampf um den„Adolf⸗Hitler⸗Poka!“ gegenüber, nachdem das Treffen vor zwei Wochen in Berlin trotz Verlängerung mit 2:2 einen unentſchiedenen Ausgang nahm. Das Pro⸗ gramm der Freundſchaftsſpiele iſt recht reichhal⸗ tig. Eintracht Frankfurt bereiſt Mitteldeutſchland. Sie iſt beim VfF. Erfurt und in Halberſtadt bei einer Auswahl⸗ elf des Harzgaues zu Gaſt. Der FSV. Frankfurt ſpielt am Samstag gegen Rot⸗Weiß Frankfurt und am Sonntag in Wiesbaden gegen den dortigen Sportverein. Freiburger FC. und FC. Pforzheim, die künftig zum gleichen Gau gehören werden, treffen ſich in Freiburg, und beim Ulmer 5 94 gibt der 1. FC. Nürnberg ſeine Karte ab. Weitere reffen: Union Niederrad— FSV. Mainz 05, Spfr. Eß⸗ lingen— Stuttgarter Kickers, FV. Raſtatt— Dax⸗ landen und Spfr. Freiburg— FV. Kehl(rückſtändiges Aufſtiegsſpiel). Aus dem Reich nennen wir das Gaſtſpiel des FTC. Budapeſt bei Hertha BSC. Berlin und vom Ausland ſei das Länderſpiel Jugoſlawiens gegen die Tſchechei in Belgrad erwähnt. Leichtathletik Drei Ereigniſſe ragen aus dem leichtathletiſchen Pro⸗ gramm hervor. Für uns im Süden iſt der Länder⸗ kampf Ungarn— Süddeutſchland in Budapeſt das wichtigſte Ereignis. Die ſüddeutſchen Leichtathleten, die noch am Freitagabend beim Sportfeſt des JG.⸗Sport⸗ * RNundfunk⸗ Programme Stuttgart und Freiburg i. Br.(Südfunk). den Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Zeit, Wetter, anſchließend Gymnaſtik J; 6.30 Gymnaſtik II; 7 Zeit, Nachrichten, Wetter; 7.10 Konzert; 10 Nachrichten; 10.10 Konzert; 11.55 Wetter; 12 Konzert; 13.15 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter; 13.30 Konzert; 14 Funkwerbungskonzert; 16.30 Konzert; 17.50 Zeit, Wetter, Landwirtſchaftsmeldun⸗ en; 18.50 Zeit, Nachrichten; 19 Stunde der Nation; 22.30 eit, Nachrichten, Wetter. Sonntag, 6. Auguſt: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter, Nachrichten, anſchließend Gymnaſtik; 8.25 Die Ulmer Mün⸗ ſterglocken; 8.30 Evangeliſche Morgenfeier; 9.20 Vaterländiſche Weiheſtunde; 10.10 Katholiſche Morgenfeier; 11 Einführung in die Meiſterſinger von Nürnberg; 11.30 Pfälzer Wein⸗ und Wanderlieder; 12 Anterhaltungskonzert; 13 Mittagskonzert; 14 Stunde des Landwirts; 14.25 Stunde des Chorgeſangs; 15 Kinderſtunde; 16 Die Meiſterſinger von Nürnberg, Oper von Richard Wagner; in der erſten Pauſe(etwa 17.20) Auguſt, das 8. Kalenderblatt; 18.10 Die Heldin von Spi⸗ Lendſchalt 55 3 2 5 1 1 Aus deutſcher aft; eit, Nachrichten, Wetter, ort; anſchließend Schallplatten; 28 Nachtmuſik. ee Montag, 7. Auguſt: 14.30 Spaniſch; 15 Engliſch; 17.45. Wertvolle militäriſche Bücher und Zeitſchriften der Nachkriegs⸗ zeit, Vortrag; 18.10 Zu Hirſau bei dem Abte.. 20 Oeſterreich; 21.30 Konzert; 22.35 Vortrag über Oeſterreich; 23 Tanzmuſik. Dienstag, 8. Auguſt: 14.30 Engliſch; 15.30 Blumen⸗ ſtunde; 16 Frauenſtunde; 17.45 Die Entwicklung der Fa⸗ miliennamen, Vortrag; 18.10 Was fang ich an mit 13mal 20 Quadratmeter Erde?, Geſpräch; 20 Unterhaltungskon⸗ zert; 21 Wilhelmus von Naſſauen, Funkballade; 22.05 Streich⸗ quartett; 22.50 Nachtmuſik. Mittwoch, 9. Auguſt: 11.25 Badiſcher Wirtſchaftsdienſt; 13 Schallplatten; 14.45 Staatspolitiſche Erziehung auf Grund von Blut und Boden, Vortrag; 15.30 Kinderſtunde; 17.45 Wie kommt der Schall auf die Platte?, Plauderei; 18.10 Militäriſche Jugenderziehung im Ausland, Zwiegeſpräch; 20 Das Schweineſchlachten, heiteres Volksſtück; 21.20 Unter- baltungskonzert: 22.50 Vortraa über Oeſterreich: Donnerstag, 10. Auguſt: 12.30 Der Thomaner⸗Chor; 13 Bachkonzert; 14.30 Spaniſch; 15 Engliſch; 15.30 Ju⸗ gendſtunde; 17.45 Land und Leute auf den Kanariſchen In⸗ ſeln, geographiſche Studien; 18.10 Das Flugzeug im Hoch⸗ ebirge, Vortrag; 20 Der luſtige Krieg, Operette von Job. drauß. 22.15 Zeit, Nachrichten Wetter, Sport: 2 Schwimmen. Das 42. Verbandsfeſt des Deutſchen Schwimm⸗Verban⸗ des, zugleich die Deutſchen Meiſterſchaften, führt am Samstag und Sonntag in Weimar die Aktiven, die Alten und die Jugend des DSV. zum Wettſtreit zuſam⸗ men. Gegenüber den Vorjahren ſind die Meldeziffern er⸗ heblich angewachſen. Aus 51 verſchiedenen Orten haben 84 Vereine rund 186 Meldungen abgegeben, die ſich um die 26 Meiſtertitel bewerben. Radſport. Auf der Berliner Olympia⸗Bahn gelangen der Große und Kleine Preis von Berlin zur. Durchführung. Lacquehay, Metze, Möller, Rauſch und Prieto ſtarten im „Großen Preis“. Zwei deutſche Fahrer, und zwar Richter und Ehmer, ſtarten im Auslande. Waſſerſpork. N Die Offenbacher Regatta, die ſeinerzeit verlegt werden 5 155 hat nicht ganz die Beſetzung erfahren, wie ſie für den 15. und 16. Juli zu erwarten war, da die mei⸗ ſten Vereine acht Tage vor den Deutſchen Meiſterſchaften nochmals pauſieren. Immerhin ſind aber 105 Boots- und 501 Ruderer⸗Meldungen aus 23 Vereinen abgegeben wor⸗ den.— Die Paddler haben ihr Hauptereignis in den Deutſchen Kurzſtrecken⸗Kanu⸗Meiſterſchaſ⸗ ten in Berlin⸗Grünau und auf dem Müggelſee, die ſich aus Wettbewerben im Kajak, Kanuſegeln zuſammenſetzen. Kanadier, Kanupolo und Freitag, 11. Auguſt: 14.30 Engliſch; 15.45 Meine Song⸗ tagswanderung, Wandervorſchlag; 17.45 Ehre und Recht, Vortrag; 18.10 Grundſätzliches zu Paragraph 218, Vortrag; 20 Du mußt wiſſen.... 20.20 Sinfoniekonzert; 21.45 Ein deutſcher Dichter erzählt von Madagaskar, Reiſeeindrücke; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter; 22.45 Nachtmuſik. Samstag, 12. Auguſt: 11.10 Zeit, Wetter; 11.45 Funk⸗ werbungskonzert; 12 Wetter; 12.05 Funkwerbungskonzert; 12.20 Geſtern, heute und morgen, Schallplatten; 14.30 Zeit, Nachrichten, Wetter, 14.50 Schwäbiſche Anekdoten; 15.10 Mundharmonikakonzert; 15.30 Jugendſtunde; 17.40 Stunde des Chorgeſangs; 18.10 Die Neugeburt deutſcher Weltan⸗ ſchauung, Zwiegeſpräch; 20.05 Wien— Berlin; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, anſchließend Schallplatten; 23.05 Wien Berlin. Frankfurt a. M. und Kaſſel(Südweſtfunk). Sonntag, 6. Auguſt: 6.15 Hafenkonzert; 8.30 Morgen⸗ feier; 9.30 Chorgeſang; 10.30 Hörbericht von der deutſchen Heeresmeiſterſchaft in Kaſſel; 11 Wiener Gitarren⸗Kammer⸗ muſik; 12 Die Frühglocke, aus Novellen von Adolf Schmitt⸗ henner; 12.30 Mittagskonzert; 14 Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden; 14.10 Stunde des Lan⸗ des; 15 Jugendſtunde; 16 Die Meiſterſinger von Nürn⸗ berg, Oper von Richard Wagner; in der erſten Pauſe(etwa 17.20 bis 18.30): Das ewige Franken; in der zweiten Pauſe(etwa 19.30 bis 20.30): Zeitgenöſſiſche Berichte über die Entſtehung der Bayreuther Feſtſpiele; 22.20 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 22.50 Nachtmuſik. 6 Montag, 7. Auguſt: 15.20 Muſikaliſcher Zeitvertreib; 18 Deutſcher Almanach; 18.10 Dreimal fünf Minuten; 18.25 Der Wirtſchaftsprüfer im nationalſozialiſtiſchen Staat in ſeinen Beziehungen zu Anternehmertum und Behörde; 20 Virtuoſe Violinmuſik; 20.30 Sturmabend der Frankfurter SA; 21.30 Stunde der Kammermuſik; 22.25 Zeit, Nachrich⸗ ten, Wetter, Sport; 22.50 Nachtmuſik. Dienstag, 8. Auguſt: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.20 Der Hausfrau zur Erholung; 18 Pſychologiſches und Techniſches von der 2000⸗Kilometer⸗Fahrt durch Deutſchland; 18.25 Autoſtraßen und Autoinduſtrie, Vortrag; 20 Unterhaltungskonzert; 21 Der Mann von der Straße ſpricht; 22.05 Streichquartett; 22.50 Nachtmuſik. Mittwoch, 9. Auguſt: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.20 Jugendſtunde; 18 Die Dichtung und das heimliche Deutſchland, Vortrag; 18.25 Zeitfunk; 20.05 Wegbereiter im Aufbruch; 21.20 Unterhaltungskonzertz 22.30 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 23 Nachtmuſik. 8 1 a0 5 fan, ee —— 5 TT—— —— 5 5 Oeutſcher Segelflug⸗Weltrekord Glänzende Flugleiſtung.— 40 Stunden in der Luft. Königsberg, 5. Auguſt. Donnerstag früh 7.25 Uhr iſt der Student der Philo⸗ logie Kurt Schmidt mit ſeinem Segelflugzeug„Loerzer“ vom Korſchenruher Segelfliegerlager aus aufgeſtiegen. Be⸗ reits in der Nacht auf Freitag um 2 Ahr hatte er den deutſchen, Freitag früh um 7 Uhr den Weltflugrekord ge⸗ brochen. Freitag nachmittag konnte der Führer der Landes⸗ fliegergruppe Oſtpreußen dem Reichskanzler bereits Folgen⸗ des melden: 5 „Segelflieger Schmidt, Fliegerortsgruppe Königsberg (Oſtpreußen) fliegt Segelflugweltrekord. Zurzeit bereits über 33 Stunden in der Luft. Damit bisherigen Welt⸗ rekord mit über 12 Stunden geſchlagen. 5 Abends 19.20 Uhr befand ſich der wackere Flieger immer noch in der Luft. Er war alſo bereits 36 Stunden zu dieſer Zeit in der Luft und hatte auch noch keineswegs die Abſicht kundgetan zu landen. Schmidt hatte ſchon vor fünf Wochen mit ſeinen Ver⸗ ſuchen begonnen und blieb zu der Zeit ſchon fünf bis ſieben Stunden in der Luft. Donnerstag herrſchte Nordwind; er hatte ſich nicht darauf gefaßt gemacht, ſolange in der Luft zu bleiben. Auch hatte er wenig Propfant bei ſich, nur einige Butterbrote und eine Flaſche Waſſer. Nachts wurde der Flieger ſtändig beobachtet, am Hang wurden Fever an⸗ gemacht. Weiße Decken wurden ausgebreitet und be⸗ leuchtet, um die Windrichtung anzugeben. Die Windſtärke wurde ihm zugerufen, in der Nacht wurde ſie mittels Lam⸗ pen gemorſt. Freitag früh hatte Schmidt zugerufen, daß er vorausſichtlich noch bis zum Abend in der Luft bleiben werde, wenn der Wind ſich ſo hält. Die Verkehrsmaſchine der Deru⸗Luft kam auf ihrem Fluge nach Berlin über das Fluggelände Korſchenruh und zog zu Ehren des Segelfliegers Schmidt eine Ehren⸗ ſchleife. Die Inſaſſen winkten ihm zu. Die Leiſtung des Segelfliegers iſt umſo höher zu bewerten, als es faſt die ganze Nacht hindurch geregnet hat, in den Morgenſtun⸗ den ſogar ziemlich heftig. Der Segelflieger Schmidt iſt gegen 20 Uhr gelandet, nachdem er über 37 Stunden in der Luft war. — Beim Start zum Ozeanflug verunglückt. Der auſtraliſche Flieger Ulm wollte vom Strande von Pontmar⸗ nock bei Dublin aus zum Ozeanflug nach New Pork ſtarten. Das mit Brennſtoff über⸗ laſtete Flugzeug kam aber nicht vom Boden ab, da das Fahrgeſtell zuſammenbrach. 5.. ſonen gerieten unter die Flügel der Maſchine und wurden verletzt. Auszeichnung für Flugkapitän Baur. Der altbewährte Flugzeugführer Baur, der alle Flugrei⸗ ſen Adolf Hitlers führt, iſt von der italieniſchen Regierung mit dem Orden„Corona d'Italia“ und dem Rang eines „cavaliere“ ausgezeichnet worden. 2—————— rr r rr Donnerstag, 10. Auguſt: 10.45 Praktiſche Natſchläge für Küche und Haus; 15.20 Jugendſtunde; 18 Wo ſteht der Menſch?, Vortrag; 18.35 Die Römerbergſpiele in Frank⸗ furt a. M.— ein Schritt zum Volkstheater?; 20 Unter⸗ haltungskonzert; 21.20 Das Kiefersfeldener Ritterdrama; 21.50 Klaviermuſik; 22.20 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 23 Heiterer Tanzabend. Freitag, 11. August: 18 Fichtes Vermächtnis an die deutſche Revolution; 18.20 Zeitfragen; 20 Dreimal 5 Mi⸗ nuten; 20.20 Sinfoniekonzert; 21.45 Wie ſoll man reiſen?, Plauderet; 22.45 Nachtmuſik. Samstag, 12. Auguſt: 14.30 Kleines Wochenend; 15.30 Jugendſtunde; 18 Vorleſung aus„Gewalt aus der Erde“; 18.30 Wochenſchau, 18.50 Kurzbericht vom Tage; 20 Kom⸗ poſitionsſtunde; 20.30 Anheimlicher Humor; 21.30 Frank⸗ furter im Fremdenbuch; 22.30 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 23 Tanzmuſik. . mn eee wollen wir reiten anderen deutſchen Strömen; Naer Ooſtland willen wy ryden, naer Ooſtland willen wy mee all oper die groene heiden, friſch over die heiden dar iſſen an betere Pteel Die Lüge von der heili⸗ gen Polenerde wurde von al⸗ len Ländern— leider auch 3 von vielen Deutſchen— ge⸗ 0 0 glaubt. und deutſches Land im N N Oſten mit allem, was es an 8 Nach Oſtland Burgen am Rhein oder in Süddeutſchland oder in Thürin⸗ genz ſie ſtehen nicht auf hohen Felſen oder lieblichen Wald⸗ bergen, und ihr Aeußeres iſt weniger elegant und ſpiele⸗ riſch, wie etwa das der Burgen am Rhein, ſie wurden von deutſchen Rittern und Koloniſten in eine Wildnis und Einöde gebaut und waren Vollwerk einer Kultur gegen Gonntags⸗Beilage zum„Neckar⸗Bote“. Deulſchs Fund im Ode — A * Da iſt die ſchöne Marienkirche in Thorn; ſie iſt das Werk deutſcher Baumeiſter und Handwerker aus dem 14. Jahr⸗ hundert, und mit ihr noch andere. Die Pfarrkirche in Kulm. einſt Sitz des Biſchofs von Kulm und der Dom von Kulm⸗ ſee, Sitz des kulmiſchen Domkapitels, haben deutſche Bau⸗ meiſter zum Schöpfer, ebenſo die Kloſterkirche des lieblichen Karthaus in der Kaſchubei und der ſchon im 13. Jahr⸗ hundert erbaute Biſchofsdom und die Ziſterzienſerkirche in Pelplin. Deutſche Handwer⸗ ker fügten die Mauern, und 5 8 77 7 deutſche Künſtler ſchmückten kulturellen Schägen aufzu.— 7 5— die Kirchenſchiffe und Altäre, ereiſen hat ward Deutschland T— N 1* ſo wie Rathäuser und Stadt⸗ entriſſen und Polen überant⸗. 0 2 8 befeſtigungen in den Städ⸗ wortet. Es entſtand zwi⸗— em 1 8 157 e 5 N 0 0. ten von Deutſchen gebaut ſchen Oſtpreußen und der 2 0, ͤ fa, en Mark Brandenburg und„ e 79 0 0 6 ö 5 Pommern der Korridor un⸗ 3 N, 1 N 14⸗ 1 1. 2 Deutſche Kulturarbeit. ter polniſcher Herrſchaft. Und 575 16% 57—„*— 2 7. 174 4 Das Thorner Rat⸗ doch iſt dieſes Land deutſch Is 0 0 4 0 1 0 n* 44 g haus, wohl einer der ſchön⸗ O urdeutſch! Sogar die dee N 7752 e. ſten Repräſentativbauten Weichſel, deren Antlitz d, 13 75 4 I g A A 5 2. f% ſeiner Zeit entſtand im 13. auch andere Züge trägt als= NM N N 2 8 2 3 N 14% 2 4% und 14. Jahrhundert unter ein deutſcher Strom, die trä⸗ e. 7 N 8 77 N der Herrſchaft des Ordens ger fließt als Oder und Elbe ee 3 2.1, 77 1049 2%% K 0 und zu gleicher Zeit die in und Rhein und doch wieder r e.— 45 f 7, öS S b ihrer Anlage und Auffüh⸗ ungefeſſelter ſein kann, deren* 5% 17 5 Ufer die Schwermut des. Oſtens fühlen laſſen und an 5 deſſen ungebändigte Kraft f erinnern, hat markante f Züge, die den Strom ver⸗ wandt ſein laſſen mit den N 7 80 ö ö 7 N 2 von deutſcher Arbeit, deut⸗ ſchem Fleiß, deutſchem Kön⸗ nen und deutſcher Kultur er⸗— 8 zählen ſeine Ufer, erzählt der 9 a 77 Stromlauf von dort an, wo ſüdlich von Thorn deutſcher Geiſt gegen Naturgewalten kämpfte und ruſſiſche Schlampe⸗ rei, wo Waſſerbauwerke entſtanden, um die Verſandung des Stromes zu verhindern. f Nur wenige Stunden dauert die Fahrt durch das Land, das Polniſcher Korridor geheißen wurde. Und in dieſen wenigen Stunden, die doch nur flüchtige Eindrücke vermit⸗ teln können, erleben wir faſt ein Jahrtäuſend deutſcher Kul⸗ tur. Dieſes Land iſt deutſch, ganz gleich, ob wir es von Schneidemühl nach Deutſch⸗Eylau durchfahren oder von Konitz nach Marienburg, von Boſchpol nach Danzig. Und wie deutſch jeder Morgen Acker, jeder Hektar Wald, jedes Dorf und jede Stadt ſind. das lehrt eine geruhſame Wande⸗ rung durch das Land. Allerdings wird wenigen dieſe Wan⸗ erung vergönnt ſein, denn der Nutznießer der Lüge von der heiligen Polenerde hält die reichsdeutſchen Wanderer fern. Mag er— denn die Zeugen, die von dem deutſchen Charakter des Landes künden, bleiben unerſchütterlich, und ſie werden den Korridor überdauern. Zeugen deutſcher Kultur. Das Land, das unter dem Pfluge des deutſchen Bauern trächtig wurde und heute noch tauſendfältig Frucht trägt, weil es den Schweiß des deutſchen Bauern trank. Das orf, das, von den deutſchen Koloniſten erbaut, deutſche yſtematik in der Anlage zeigt und Ordnung in ſeinem au. Und der deutſche Charakter ſpricht aus den recken⸗ haften Burgen. Sie trugen ein düſtereres Antlitz, als die 9 e. ,, 7 10 — 4 N 5 a„ eee 17 1 5 8 7. 75 5 5 Wee 7 0 17 J . le CCCCC rung typiſch deutſche Stadt⸗ wehr mit dem ſchiefen Turm. Graudenz, gleich Kulm auf den öſtlichen Weichſelhö⸗ — —— ,. . 8 Erd ff 0. 3 3 3 ——ę———r—— Thorn an der Weichſel. Unkultur. Die deutſchen Burgen im Oſtland waren mehr als Grenzpoſten, nämlich einſame Stationen, einſame Inſeln im Sumpf, um die ſich feſtes Land bildete; denn von ihnen aus verbreitete ſich Kultur. Heute 115 die meiſten Bur⸗ gen verfallen, weil 300 Jahre polniſcher Herrſchaft vom 15. bis 18. Jahrhundert die Zeugen deutſcher Macht und Stärke nicht erhalten wollte, und weil nach dem Wiedererwerb des Oſtens durch Friedrich den Großen der Oſten nie ſo volks⸗ tümlich war, daß er ähnlich wie der Weſten die Burgener⸗ neuerer angeregt hätte. Allein die Marienburg, des Deutſchen Ordens Stützpunkt, Sitz des Hochmeiſters, wurde wieder aufgebaut und blieb Deutſchland erhalten, obgleich auch ſie von dem Machtwillen des Nachbarn bedroht war. Und die deutſche Kultur geht aus von den großartigen Domen, die wie die Burgen in den ſtrengen Linien der Back⸗ rec den Ernſt der Koloniſationsarbeit ſo recht unter⸗ treichen. Wann wurden dieſe Kirchen und Dome gebaut? 45 i g 4———— e,, e, 1 24 ee — hen das Flußtal beherr⸗ ſchend. das 1807 von dem tapferen Courbiere gegen die Franzoſen verteidigt wurde, iſt ſchon 1222 als Beſitz des Deutſchen Ordens erwähnt . e. 8 worden und erhielt 1292 a Stadtrechte. Kulm wurde 2 5 1233 Stadt: ſein Stadt⸗ recht war ſo vorbildlich, daß es auf faſt alle Städte des Oſtens übertragen wurde. Ueber⸗ haupt zeigten die polniſchen Machthaber zwiſchen dem 15. und 18. Jahrhundert das Beſtreben, das Deutſchtumzu erhalten und die Träger der deutſchen Kultur ſo zu ſchützen wie den deutſchen Bauern, weil die Blüte des Landes auf deren Tüchtigkeit und Fleiß begründet war. Die heutigen Macht⸗ haber glauben bekanntlich. das Deutſchtum ausrotten zu ſol⸗ len; aber ſie können doch nur die Menſchen vertreiben, wäh⸗ rend Menſchenwerk untilgbare Spuren hinterläßt. Bromberg— alte deutſche Burg—. Dirſchau, Konitz, wichtiger Waffenplatz des Deutſchen Ordens—. Neuſtadt, Berent— alle Städte führen ihre Gründung entweder auf den Deutſchen Orden oder auf deutſche Koloniſten zurück, ihre Blüte lag in der Zeit der deutſchen Herrſchaft: ihre Bedeutung ging zurück. als das Land polniſcher Un⸗ fähigkeit überantwortet wurde. Und ein neuer Aufſchwung war zu verzeichnen, als 1772 durch die Teilung Polens der größte Teil des Ordenslandes an Preußen zurückfiel. So trägt das Land heute wieder und noch Merkmale deutſcher Arbeit, deutſchen Fleißes und deutſcher Ausdauer. Das Land bleibt deutſch. Dieſe Spuren können niemals ausgetilgt werden, und deshalb wird dieſes Land immer das deutſche Antlitz tra⸗ gen, durchfurcht und leidvoll. Das Land wird deutſch bleiben. Kurt Winkler. 4 N— F , — * et NH U 0 28 N W N 1 5 1 5 „Kommandeur Viggo Mortenſen, beim ſiebenten Whisky fangen Sie immer an zu phantaſieren. Das Kreuz kam aufrecht durch das Waſſer geſchwommen?“.. „So wahr ich, Kommandeur Viggo Mortenſen, dieſe Warze mitten auf der Naſe habe: aufrecht kam das Kreuz durch die See geſchwommen. Ein toller Anblick. Zerriſ⸗ jene Wolken unterm Mond. Es ſchwankt und neigt ſich mit der ſanften Dünung. Wir machen ein Boot los und — aber ich muß da weit ausholen. Es war in der Nacht zum 6. September. Ich war auf Inſpektion bei der Küſtenwache 218. Ich ſaß in der Meſſe, als der Sergeant Sigurd hereinſtürzte und Alarm ſchrie. Ich mußte zum Kai laufen, um an Bord des Patrouillenbootes zu kommen. Endlich wollte ich einmal dieſen verdammten Alkoholſchmugglern, die den gemeinen Fuſel in unſer Vaterland brachten, eins aufs Fell bren⸗ nen. Ja, meine Herren, wir waren alle überzeugt, daß es däniſche Schmuggler waren, die hinter den Schären lagen. Denn auf echten ſchottiſchen Whisky zu ſchießen, das hätte uns alten Knaben das Herz gebrochen. Bei uns in Drontheim waren die Schmugglerkönige Idar Björre und Thulin Torp. Torp ſchmuggelte mit Kapital und guten Beziehungen feinen Whisky und famo⸗ ſen Kognak, Björre, ein richtiger Pirat, lag mit ſeinem Mortorſegler in den Schären, kankte von Bord ausländi⸗ ſcher Fahrzeuge gemeinen Fuſel. Sprit und Lakritzen⸗ weine. Torp war der Aerger der Behörden und die Won⸗ ne der Rechtdenkenden, während Sprit⸗Idar ſich den Haß aller Schnapskenner zuzog, vor allem der Kaſſenärzte, die unaufhörlich die Magen methylalkoholvergifteter Hafenar⸗ beiter auszupumpen hatten Ich erwähne noch, daß das Küſtenwachtboot dreimal Jagd auf ein maskiertes Fahrzeug gemacht hatte, von dem man annahm, daß es Björres Kutter war. Einmal hatte man es geſichtet, wie es hinter einer Schäre neben einem größeren Fahrzeug feſtgemacht hatte. Das Küſtenwacht⸗ ſchiff lief aus, aber die beiden Kutter gingen bordlängs aneinandergetroßt, mit voller Fahrt in See. Sie tankten und erwiderten gleichzeitig das Feuer des Wachtbootes und töteten ſogar einen Kadetten. Beweiſen konnte man Idar Björre nichts. Nach einigen Wochen lief Björres Kutter mit Stockfiſch und ohne Konterbande an Bord wieder in Drontheim ein. So alſo, meine Herren, ſah es Jür das Haus. Es muß ja nicht immer ein braver Morgenrock ſein. der ſchließlich nur in den Morgenſtunden als paſſend gilt. Wenn Sie es ſich zu Hauſe recht bequem machen wollen. gibt es nichts Netteres als f 0 den kleidſamen Haus⸗ anzug. Man kann ihn zu jeder Stunde tragen und fühlt ſich recht ange⸗ zogen darin. Er beſteht aus der weitgeſchnittenen. einfarbigen Hoſe, in der man auch im Garten gut ausſieht, und aus einem Jäckchen mit langen Aer⸗ meln. Die große Baum⸗ wollmode bringt vielfältige Vorſchläge in buntgemu⸗ ſterten Kretonnes. eine Stoffart, die ſich wegen ihrer Preiswürdigkeit und geſchmackvollen Muſter zu einem beliebten Mode⸗ ſtoff durchgeſetzt hat. Die⸗ ſes praktiſche Material erlaubt die verſchiedenſten Verwendungsmöglichkei⸗ 6. ten. Man verarbeitet es S 1 nicht nur für Gardinen, Möbelbezüge. Kiſſen. Decken oder ähnlichen Heimſchmuck, ſondern man fertigt auch andere nützliche Sachen daraus an. Die loſe fallende Jacke auf unſerer Abbildung zeigt einen kleinen Chineſenkragen und eine abſtehende Schulterklappe, die die breite Schulterlinie hervorheben ſoll. Ein großer Holz⸗ oder Metallknopf hält den modernen, hochſitzenden Verſchluß. Darunter trägt man am liebſten ein kurzärme⸗ liges Blüschen, damit man ſich auch an heißen Tagen in dem kombinierten Hausanzug wohlfühlen kann. Der große Hut gehört wieder in das modiſche Bild. Zum eleganten, ſom⸗ merlichen Nachmittagskleid oder für den Abend paßt nun einmal die weiche Beſchwingtheit einer großen beſchattenden Krempe. Der Kopf iſt faſt immer leicht gekantet oder ge⸗ enifft und an der Stirnſeite mit einem Blumentuff oder mit einer Ranke verſehen. Das geeignete Material für dieſe Formen bildet außer Stroh und Roßhaar der vielgeliebte Organdy, der manchmal auch aus dem Material des Klei⸗ des gewählt wird. f Im Rücken geſchnürt 5 man manchmal Kleider aus neuartigen Geweben. Die erſchnürung reicht beliebig weit, ſie iſt entweder als klei⸗ ner Einſchnitt gedacht oder wird bis zum Taillenſchluß ge⸗ 4 dem Mauer in Norwegen aus, als ich am 6. September 1926 auf Küſtenwache 218 ſaß und Beefſteak mit Zwiebeln verzehrte. Da kam alſo Sergeant Sigurd und ich lief zum Kai. Mit dem Führer des Wachtbootes, Leutnant Hanſen, ſtand ich auf der Kommandobrücke. Wir hielten auf Schäre 96 zu, wo Schmugglerboote geſichtet ſein ſollten. Aber wir brauchten uns nicht ſo weit zu bemühen, denn unſere Gläſer zeigten uns bald zwei Kutter, die mit voller Fahrt in See gingen. Ich wußte, daß wir den verdammten Fuſel⸗Idar vor uns hatten. Wir nahmen die Verfolgung auf. Nach dem dritten blinden Warnungsſchuß ſtoppte der eine ab. Es war ein Däne. Wir verloren Zeit, da wir erſt ein Priſenkommando an Bord ſetzen mußten. Dann ging es hinter dem unverſchämten Ausreißer her. Es konnte nur Björre ſein, der den toten Kadetten und den Katzenjammer von tauſend Hafenarbeitern auf dem Ge⸗ wiſſen hatte, und außerdem daran ſchuld war, daß der Sergeant Sigurd, übrigens ein Schafskopf, an jedem Sold⸗ tage ſo ſcheußlich betrunken war, was natürlich dem An⸗ ſehen der Armee ſchaden mußte! Als wir auf Schußweite heran waren— wir hatten nur ein kleines Geſchütz an Bord— gaben wir drei War⸗ nungsſchüſſe und feuerten dann ſcharf, um zu zeigen, daß die Sache Ernſt ſei. Wir zielten auf einen Punkt etwa 200 Meter vor dem Kutter, feuerten fünfmal und beob⸗ achteten fünfmal die Waſſerſäule des Aufſchlags in der ge⸗ nannten Entfernung vom Kutter. Der aber ſetzte mit vol⸗ ler Fahrt auf die Klippen auf, und plötzlich, während wir herangingen, ex⸗ 1 5 plodiert er, ſo, wie eben 5000 Liter Sprit ex⸗ plodieren! Und aus war's. Der Kutter barſt völ⸗ lig auseinander, die Brandung zerriß das Wrack. und wir konnten nichts feſtſtellen. was unſere Vermutung fachlich begründet hätte. Leutnant Hanſen war ſehr beſtürzt, denn er befürchtete. Menſchenleben vernichtet zu haben. Ich meinerſeits be⸗ ruhigte ihn. denn ich war völlig überzeugt. daß Idar Björre mit der Beſatzung ſich über die Klippen gerettet hätte, und machte ihm klar, daß man ein Schiff nicht in Brand ſchießen könne, ohne es getroffen zu haben, und erläuterte ihm eingehend das Prinzip einer Höllenmaſchine mit elektriſcher Zeitzündung, deren praktiſche Bedeutung Idar Björre richtig erkannt haben mußte. ſchien von der Erde verſchwunden. Seine Familie erſtat⸗ tete Todesanzeige. Die Heffentlichkeit fiel über die„Ma⸗ rine⸗Mörder“ her. Der Schmuggel blühte. Für die Herren Ausländer möchte ich noch ſagen. daß wir Norweger mit Amerika nicht nur das Alkoholverbot, ſondern auch das Sektenweſen gemein haben. Kurz nach der„Verſenkung“ des Kutters kam eine Sekte auf die Idee. ein Prediger⸗Schiff auszu⸗ HAN führt. Beim langen, weitfallenden Abendkleid läßt man die Schnürung ſogar über die Taillenlinie gehen und in einer großen Schleife enden. Wie ein Bild aus Großmutters Zeiten mutet ein geſtärktes Stickereikleid in dieſer Verarbeitung an. Der Mode gefällt wieder das rührend Hilfloſe, das durch endloſe Rücken⸗ verſchlüſſe und zartfarbiges, geſteif⸗ tes Material in weiten Glocken be⸗ tont wird. Die Bluſe Nr. 1 iſt aus geblümtem Glasbatiſt. Sie 4 7 D... 7 7 7 SS———— e hat die erwähnte Rückenſchnürung und Raglanpuffärmel. Die ſich ſo mehr gibt. Bluſenmode hat kein Material befeſtigt, daß es faſt das nicht für eine der reizenden Bluſen⸗ formen, die übrigens wie⸗ der gern über dem Rock getragen werden. zu ver⸗ wenden wäre. Die paſtellfarbenen Stickereiſtoffe in zierlichen Muſte⸗ rungen eignen ſich ganz ausgezeich⸗ net für die Bluſe Nr. 2 Unterhalb der Schulterkugel angeſetzte, gefäl⸗ telte Puffärmel und eine ange⸗ ſchnittene Schleife ſind die typiſchen Merkmale der ſommerlichen 8 Bluſe. B,, re Das Abe der Hausfrau Spiegel werden mit unverdünntem Spiritus gepflegt. Man taucht einen Leinenlappen in die Flüſſigkeit, reibt die Spiegelfläche ab und poliert mit einem trockenen Fenſter⸗ leder nach. Bei dieſer Behandlung muß man aber ſehr vorſichtig ſein. denn die Feuchtigkeit zerſtört das Spiegel⸗ glas, wenn ſie hinter den Spiegel kommt. Angebrannte Milchgerichte kann man mit friſcher Milch und mit einem Teelöffel Rum fertigkochen. Der ange⸗ brannte Geſchmack wird dadurch bedeutend gemildert. Schweißflecke aus bunten Stoffen entfernt man mit Eſſig oder Salmiak. n Idar Björre und bleiben darin betäubt hängen. Auch üſten. Im Volksmund hieß dieſes Schiff damals die „Apoſtelſchute“. Sie fuhr, ſtatt der Flagge. ein mächtiges Kreuz am Steven, von Inſel zu Inſel. und ein weiner⸗ licher Rotbart predigte Mäßigung. Enthaltſamkeit, Ab⸗ kehr von der Welt und insbeſondere von der häßlichen Trunkſucht, die, wie man leider erlebt habe, ſelbſt eine wohlwollende Behörde zu Mord und Totſchlag reize Sie können ſich denken, daß ich Idar Björre über ſeine Todesanzeige hinaus verfolgte. udem bin ich ein miß⸗ trauiſcher Mann und habe etwas gegen Schiffe, die ſo ge⸗ heimnisvoll zwiſchen den Inſeln fahren. Meine Nachfor⸗ ſchungen veranlaßten mich jedenfalls, das Prediger⸗Schiff, als es eines Nachts mit abgeblendeten Lichtern zwiſchen den Schären kreuzte, anzuhalten. Aber die ſeltſame Schute. die neben anderen Dingen auch einen überaus ſtarken Motor in ihrem Gewande barg, riß aus. Dieſes Mal ließ ich cher. und aufs Ziel feuern. Das Patrouillen⸗ boot, reif fürs Marinemuſeum, fiel ab, aber wir hatten einen Volltreffer gelandet. Der Kutter brannte. Wir lie⸗ fen ihn an und nahmen zwei Verwundete und weitere drei Mann an Bord. Das große Kreuz war über Bord ge⸗ gangen. Wir konnten das brennende Schiff nicht abſchlep⸗ en, aber ich ging an Bord und beſah mir das Tankſyſtem 175 vortrefflich eingerichteten Schmugglerſchiffes. Die Beſatzung verhielt ſich zwar ähnlich ſchweigſam wie da⸗ mals die verhafteten Dänen, gab aber immerhin zu. daß Idar Björre an Bord geweſen ſei. Der Schmuggler an Bord des Prediger⸗Schiffes. Er war verſchwunden. Nach 48 Stunden ſollte ich ihn treffen. In der an⸗ fangs erwähnten Nacht. Ich habe Ihnen die Begleitum⸗ ſtände geſchildert, meine Herren. Wir machten ein Boot los und fuhren heran. Das Kreuz, das über das Waſſer zu wandern ſchien, hatte ſich ſelbſt verankert. Es war durch unſer Geſchoß mit den Eiſenteilen ſeiner Bordbefe⸗ ſtigung herabgeſchleudert, infolge ſeiner Beſchwerung in vertikaler Stellung von den Strömungen des Meeres fort⸗ getrieben wor⸗ den und hatte ſich in dem ſtei⸗ nigen Tang⸗ grund feſtgebiſ⸗ ſen. Idar Björ⸗ res Leichnam hing feſt an das Kreuz gebun⸗ den, in deſſen Schutz er uns ſo lange ge⸗ täuſcht. das er durch ſeine Ta⸗ ten geſchändet hatte. Wir bette⸗ ten den Leich⸗ nam in den Sand des Strandes. Das Kreuz ſteht heute noch dort. ein Denkmal und eine War⸗ nung. Der Ser⸗ geant Sigurd ſagte damals: „Kommandant!— Der Björre war doch ein Kerl!“ a Per Schwenzen. Pflege der Hand. Es iſt eine rein äſthetiſche Forderung, gutgepflegte Hände zu haben; es gehört gewiſſermaßen zum guten Ton. Deshalb iſt es Pflicht jeder Frau, natürlich auch der Hausfrau, darauf zu ſehen, die Hände gut zu pflegen. Eine Hand, die ausdrucks⸗ voll wirken ſoll, muß gepflegt ſein. Man ſchließt nicht mit Unrecht von der gepflegten Hand auf die Sorgfalt, die eine Frau auf ihren Körper verwendet. ö Vernachläſſigte Nägel, riſſige und faltige Haut machen die Hände unſchön. Vielfach beobachtet man aufgeſprungene, rauhe und rote Hände. Dieſe Mängel ſind leicht zu beſeitigen. Vor allem müſſen die Hände nach jedem Waſchen gut abgetrocknet und, wenn es nötig iſt, mit Glyzerin oder einer Fettereme eingerieben werden. Iſt die Röte auf Froſt zurückzuführen, ſo ſind heiße Handbäder zu empfehlen. Sonſt wird Röte mit Hautbleichcreme behandelt. Sehr empfindliche, krankhafte Haut kann keine Seifenreinigung vertragen: hier iſt Mandelkleie zur Handreinigung zu empfehlen Die Nagelpflege bedarf einer beſonderen Aufmerkſamkeit. Gutgepflegte und ſchöngeſchnittene Nägel wirken immer gut. Die Nägel müſſen nach den Seiten und nach den Fingerſpitzen zu leicht gewölbt ſein. Ein gutgepflegter Nagel iſt die Zierde der Hand. Da die Nägel häufig ſpröde und riſſig ſind, ver⸗ wende man eine fetthaltige Creme. Oft entſtehen im Nagel kleine Flecke. die unſchön ausſehen, aber nur ſchwer zu be⸗ ſeitigen ſind. Um Nägel widerſtandsfähig zu erhalten, ſchütze man ſie vor langdauernder Erweichung. Die Nägelhäutchen müſſen regelmäßig eingeſettet werden; ſie laſſen ſich dann leichter urückſchieben. Daß die Nägel vor allem immer ſauber ge⸗ alten werden müſſen, iſt wohl eine Selbſtverſtändlichkeit. Riſſe und Wunden der Hände und Nägel bedeuten eine In⸗ fektionsgefahr. Zur Desinfektion von Wunden an Händen be⸗ diene man ſich eines Desinfektionsmittels, das man dem Waſch⸗ waſſer beigibt. Seifenſchaum entfernt nur Staub. Schmutz. Fett uſw. Möglichſt oft am Tage waſche man die Hände in warmem Waſſer und reinige die Nägel mit einer Nagelbürſte, Vernachläſſigte Nagelhäutchen verunzieren die Hand. Meiſt genügt das Zurückſchieben nach dem Waſchen: nicht zuviel weg⸗ ſchneiden— die Haut wächſt dann um ſo ſchneller nach. Nagel⸗ reiniger aus Metall ſollten nicht benutzt werden, ſondern ſolche aus Bein oder Schildplatt. Etwas Fingerglanz wirkt ganz ſchön, doch hüte man ſich vor Uebertreibung. Arbeitende Hände mit blutroten Fingernägeln wirken grotesk. Isabella. TTV: TuT nt MUC te Weiße Filzhüte reinigt man mit einer Miſchung von Benzin und Magneſia. Man reibt dieſe Maſſe gut ein und läßt ſie ſolange ſitzen, bis das Benzin verdunſtet iſt, alsdann folgt ſcharfes Abbürſten mit einer nicht zu ſcharfen Bürſte. *. Beifußſträucher ſind die beſten Fliegenfänger. Die Sträu⸗ cher werden mit den Blüten nach unten aufgehängt. Mit beſonderer Vorliebe ſuchen die Fliegen dieſe Sträucher auf ö fur Stallanlagen kommen dieſe Fliegenfänger in Frage. Schmeißfliegen. Am zu verhüten, daß Schmeißfliegen an Fleiſch gehen, werden die betr. Fleiſchſtücke tüchtig mit dem allgemein bekannten Küchenkraut Esdragon eingerieben. Das iſt eine vollſtändig harmloſe Sache, und der Geſchmack des Fleiſches leidet dadurch in keiner Weiſe. * Gegen Huſten wird als Linderungsmittel eine Abkochung von Weizenkleie unter Zuſatz von Kandiszucker und Zitronen⸗ ſaft empfohlen. 5 lin zurückkehrten, wußte ſie immer no verſteigern. 711 2 5 (1. Fortſetzung.) „Nora“, rief er leiſe, kaum verſtändlich. Sie blieb ſofort ſtehen, als wenn ſie ihn ſchon vorher bemerkt hätte, ſie ſah ihn ſtarr an und entgegnete:„Keith! Vor einer halben Stunde dachte ich an Sie!“ „Sie ahnten einfach, daß ich wieder da bin! Ob es ein Wink des Himmels iſt, daß ich Sie hier treffe?“ Sie prüfte ſein gebräuntes Geſicht, über das ein Leuch⸗ ten glitt, und an manches ſchien ſie ſich zu erinnern. 5 Es war das Geſicht von ehedem, das nie alterte. Sie ſtreckte die Hand nach ihm aus, ſpürte den kräftigen Druck der ſeinen. Mit der Zunge ſtrich ſie ſich über die Lippen. Raſch ſagte ſie:„Ich habe es eilig, Keith.“ 5. Er lächelte ſchmerzlich und begriff, daß es kein Wink des Himmels geweſen war. Sie hatte es eilig, von ihm weg⸗ zukommen.„Werde ich Sie noch einmal ſehen? Ich wohne in meinem alten Hotel. Bitte, kommen Sie zu mir! „Nie!“ erwiderte ſie und ſtieg in den Roadſter. * Nora Servans fuhr in raſendem Tempo, als wenn ſie einer Gefahr entrinnen wolle, die Tiergartenſtraße hinun⸗ ter. Ein nervöſer Schmerz erfüllte ihre Bruſt, eine feine und bittere Melancholie ſickerte durch ihr Blut und ließ ihr Herz traumhaft⸗dumpf ſchlagen. Alle ihre Nerven waren in Auf⸗ ruhr. Tauſend Gedanken flogen auf, die nicht zu faſſen waren. Irgend jemand, ein Chauffeur oder ein Schupo, rief der raſenden Fahrerin etwas nach. Sie vergaß völlig, daß ſie ein Reiſebüro aufſuchen mußte, daß ſie die Abſicht hatte, morgen abzureiſen, daß noch eine Reihe von Beſorgungen zu erledigen war. Ihr Gehirn war wie gelähmt, und das Unvermögen, klar zu denken, verwirrte ſie noch mehr. Sie mußte ihre ganze Kraft zuſammennehmen, um den Wagen ſicher durch den toſenden Betrieb der Straße zu ſteuern. Es wunderte ſie ſelbſt. daß ſie weder gegen einen Baum noch in ein anderes Auto raſte. Das Steuerrad, das bald nach links, bald nach rechts ſchlug, war kaum zu halten. f. Sie ſaß vorgebeugt, den Blick ſtarr auf das laufende Band der Straße gerichtet, die ſtrichartig hinwegzog, die Hände feſt um das Steuerrad geklammert. Da lag die Gedächtniskirche vor ihr, ihr Blick fiel auf den Vorgarten einer Konditorei; in dieſem Augenblick beherrſchte ſie nur der Wunſch, ſich in einen der Korbſeſſel zu werfen, um aus⸗ zuruhen, Luft zu ſchöpfen. Sie fuhr den Wagen faſt me⸗ ſchaniſch zum Parkplatz und ſtieg aus. a Den Platz um die Gedächtniskirche zu überqueren, er⸗ wies ſich als eine lebensgefährliche Unternehmung, wenn man die Lichtſignale nicht beachtete. Ein Karuſſel von Auto⸗ buſſen. Straßenbahnen, Laſtwagen und Automobilen um⸗ kreiſte unaufhörlich den Platz. Nora Servans ſaß im Vorgarten der Konditorei Mie⸗ ricke, hielt eine Zigarette zwiſchen den Fingerſpitzen und ſog den Rauch wie ein Betäubungsmittel in ſich ein. Sie nippte an einem Glas Sherry und blickte von Geſicht zu Geſicht, eine Galerie mattgepuderter und glattraſierter Geſichter um⸗ gab ſie. Ihre Bruſt ging auf und nieder, als wenn ſie ſich überanſtrengt hätte, ſie atmete ſchwer. Es war wohl ſo, daß ſie ihn, den man nicht lieben durfte, immer noch liebte— Eine Welle von Erinnerungen ging über Nora Ser⸗ vans hinweg. Wie lange war es her? Es war fünf Jahre her. Faſt widerſtandslos gab ſie ſich den Erinnerungen hin, die ſie fortgeſetzt beläſtigten. Sie ſah ſich auf der Bühne, ſie ſtand in Glanz und Flit⸗ ter und ſang ein kleines Lied, das vor fünf Jahren die ganze Welt geſungen hatte, und dieſe alte verklungene Me⸗ lodie untermalte den Film, der an ihr vorüberzog. Die Garderobiere überbrachte ihr einen Roſenſtrauß, auf der Viſitenkarte ſtanden dringende und elegante Worte. Nach der Vorſtellung wurde ſie von einem Herrn erwartet, deſſen bloßes Lächeln ſie erregte; es war ein Menſch, der ſich nicht einordnen ließ, wie ſie vorher nie einen Menſchen geſehen hatte Vom erſten Augenblick an war ſie ſeiner merkwürdi⸗ gen Art verfallen. 8 Er nannte ſich Baron Keith, war aber von Geburt nicht von Adel, er hatte ſich von einem alten verkrachten Baron adoptieren laſſen. Er hatte keinen Beruf, ſeine Tätigkeit war die des Lebens, die ihn völlig in Anſpruch nahm; und nicht nur, daß er ſich einen Sonderplatz angewieſen hatte, er verſpottete die ganze Menſchheit, die in Sklaverei und verkannter Pflichterfüllung lebte. Kein Menſch könne einem anderen Menſchen verpflichtet ſein. Nur der Natur ſei der Menſch verpflichtet. Pflicht ſei das Schlagwort, . ſich der Menſch bediene, um ſeinesgleichen zu unter⸗ werfen. Er bat ſie, die Bühne aufzugeben, mit ihm in die Welt hinauszufahren, und es begann die Zeit der großen Liebe und der großen Reiſe, die Nora Servans nie vergeſſen Als ſie nach Ber⸗ nicht, wer er war. Sie bemerkte aber, daß er kein Geld mehr hatte; er ſelbſt machte kein Hehl daraus, daß er ſein Vermögen bis konnte. Die Reiſe dauerte zwei Jahre. auf den letzten Pfennig verſchwendet hatte. Nora Servans liebte den Mann, der arm wie ein Bettler war, noch mehr als den, den ſie für unermeßlich reich gehalten hatte. Sie trat wieder auf, ſang wieder ihre kleinen frechen Lieder, und eine ganze Zeitlang lebte Adrian Keith als ihr Gaſt in Berlin. 5 In dieſer Zeit tauchte Harveſter auf. Er kam wie eine Lawine daher und verſchüttete den Weg, der vor ihr lag. Er war nüchtern, maſſiv— ein Mann, dem eine Frau nichts bedeutete. Es war auf einer Kunſtauktion. Sie war hin⸗ gegangen, um für ihre kleine Wohnung dieſes oder jenes zu Die Preiſe gingen derart in die Höhe, daß ſie NEER ANU . 3 8 . n 5 8 r . 24. * N 2 1* nicht mitbieten konnte. Als ſie am ſpäten Nachmittag in ihre Wohnung kam, war eine große Kiſte für ſie abgegeben worden. In der Kiſte befanden ſich ſorgfältig verpackt all die Gegenſtände, auf die ſie hatte verzichten müſſen. Eine Karte lag dabei: Harveſter. Harveſter war ein mächtiger Name. Ein Telefonanruf. Georg Harveſter bat, die Bronzen und Miniaturen anzunehmen. Ob er ſie einmal ſehen dürfe? Er kam, um ſie zu ſehen, und ſagte, daß er ſich freuen würde, wenn ſie ſich entſchließe, ſeine Frau, ſeine Geliebte zu werden. Sie lachte ihn aus. Und Harveſter ging, als wäre ihm eine wichtige Aktion mißlungen. Aber er war ein zäher Menſch, der nicht losließ, was ſeine Hände einmal gepackt hatten. Dieſer Zähigkeit war Nora auf die Dauer nicht gewachſen. Außerdem ſchmeichelte es doch ihrer fraulichen Eitelkeit, daß dieſer mächtige Mann um ſie rang. Und als Keith eines Tages ohne Abſchied ge⸗ gangen war, gab ſie ihren Widerſtand auf. Sie wurde Georg Harveſters Freundin. Erſt ſpäter erfuhr ſie von Freunden und aus Zeitun⸗ gen, daß Keith, der Mann, den ſie geliebt hatte, ein Hoch⸗ ſtapler, ein Abenteurer war, ein moderner Räuber. Von Zeit zu Zeit gingen Gerüchte über ihn durch die Preſſe. * Nora Servans erwachte aus den verwirrenden Erinne⸗ rungen; der Film, in dem Adrian Keith eine Rolle ſpielte, war abgelaufen. Noch immer ſpürte ſie eine leichte Betäu⸗ bung, ein feiner Schmerz durchſtrömte ſie, und ein trauriges Lächeln riß an ihren Lippen. Stand es ſo um ſie, daß ſie ihn noch immer liebte? Ihre Hand beſchrieb eine wegſchiebende, abweiſende Geſte. So ſtand es nicht um ſie. Sie war ihm zufällig be⸗ gegnet und würde ihn nicht wiederſehen. Beabſichtigte ſie nicht, morgen wegzufahren? „Die Feſtſtellung, daß ſie morgen wegfahren würde, be⸗ ruhigte ſie, die Erregung ihrer Nerven legte ſich. Sie ver⸗ mochte wieder klar zu denken, Träume und Erinnerungen hatten keine Geltung mehr. Das traurige Lächeln ver⸗ ſchwand von ihren Lippen, ihr entſpanntes Geſicht drückte ſogar eine ironiſche Heiterkeit aus. Lächerlich, daß ſie, eine Frau von achtundzwanzig Jahren, derart die Faſſung ver⸗ lieren konnte! „Sie rief den Kellner, bezahlte und brach auf. Viele Blicke folgten der unvergleichlich ſchönen Frau, deren Au⸗ gen zugleich abwieſen und lockten. Es waren ſchwarze Au⸗ gen in einem hellen Geſicht, Augen mit einem violetten Schimmer. Sie ging leicht dahin, ſich ein wenig in den ho⸗ hen Hüften wiegend. Nora Servans betrat das Reiſebüro des Weſtens und ließ ſich von einem Angeſtellten der Luft Hanſa zwei Flug⸗ ſcheine nach Venedig ausſtellen. Das Flugzeug ſtartete mor⸗ gen früh um acht Uhr, morgen abend würde es in Venedig landen. Sie nahm ein Telegrammformular und ſchrieb: Hotel des Bains... Lido.. reſerviert zwei Einzelzimmer Nachdem ſie eine Reihe kleiner Beſorgungen erledigt, kehrte ſie zum Parkplatz zurück. Als ſie den breiten Schlag ihres Roadſters öffnete, fiel ihr ſogleich eine Orchidee auf, die jemand auf den Vorderſitz geworfen hatte. Ein Gefühl des Froſtes rann ihr den Rücken hinab. Sie blickte ſich um, nur ein Bettler war in der Nähe, der ſie, wie ihr ſchien, intereſſiert beobachtete. Das alte, kläglich zerfetzte Männchen humpelte auf ſie zu:„Herr von Keith läßt Madame grüßen“, meldete es grinſend. Die Orchidee flug auf den Aſphalt. Als Nora Servans abfuhr und ſich noch einmal umdrehte, ſah ſie, wie ſich der Bettler nach der Blume bückte. Wenige Minuten ſpäter tat es ihr leid, daß ſie den kleinen Gruß nicht angenommen hatte. 8 2* 1 Der graue Roadſter brauſte vor das Portal des Bank⸗ hauſes in der Mittelſtraße. Der Pförtner grüßte wie ein Vertrauter. Mit kühlem Antlitz ſtieg ſie die ſechs Marmor⸗ ſtufen hinauf; ſie kam in die große Halle, in der es von Menſchen ſummte, und fuhr mit dem Paternoſter in das fünfte Stockwerk. Sie befand ſich in einem vornehm ein⸗ gerichteten Empfangsraum, ein Herr mit ſchroffer Miene und funkelnden Brillengläſern verneigte ſich. Von neben⸗ an, von allen Seiten drang Schreibmaſchinengeklapper durch die Wände. Der Beamte der Telefonzentrale, mit roten und gelben Stöpſeln zwiſchen den Fingern, erhob ſich: „Herr Harveſter iſt allein, gnädige Frau.“ Ohne anzuklopfen, öffnete ſie eine rieſige Tür. Sie trat ein und ging raſch über den blauen Teppich eines außer⸗ ordentlich geräumigen Zimmers, in dem eine feierliche und prunkvolle Eleganz herrſchte. Seſſel von unvernünftiger 55 —* . Z Breite umſtanden den Kamin, an einer der ſamtbeſpannten Wände hing eine Madonna in üppigen Farben, Schreib⸗ tiſch und Möbel waren im Stil florentiniſcher Renaiſſance. Die Fenſter, mit ſchweren Stores verhängt, waren geſchloſ⸗ ſen. Es war eine verbrauchte Luft im Zimmer, die nach kaltem Zigarrenrauch roch. Harveſter ſaß vertieft an ſeinem Schreibtiſch, ſein Geſicht war fahl, ermüdet Er paßte nicht in dieſen Raum, nie hatte jemand weniger zu florentiniſcher Renaiſſance gepaßt. Er war unfeierlich, ein wenig eckig und betont unelegant. Es wunderte ſie, daß er nicht aufblickte, ſich überhaupt nicht rührte. Er ſah, die Stirn gerunzelt, mit einem grauen maſſiven Blick auf die Papiere hin, die aufgeſtapelt vor ihm lagen. Kolonnen von Zahlen bedeckten die Pa⸗ 595 Eine halbgerauchte Zigarre verglimmte im Aſchen⸗ echer. „Biſt du verſtimmt, Georg?“ fragte ſie erſtaunt. „Nein, gewiß nicht“, erwiderte er gequält, ohne ſich zu bewegen. Er ſaß wie aus Stein. Sie ging zu den Fenſtern, öffnete ſie weit, zog die Stores zurück.„Du haſt natürlich Kopfſchmerzen bekom⸗ men, weil du den ganzen Tag in einer Rauchwolke ſitzeſt! Ich habe dich gebeten, nicht ſoviel zu rauchen. Warum hörſt du nicht auf mich?“ Harveſter zuckte die Achſeln. Er griff nach dem Braſil⸗ ſtummel und ſetzte ihn in Brand.„Es geht nicht, ohne zu rauchen“, ſagte er und ſchwenkte das Zündholz, bis es er⸗ loſch. Warum geht ſie nicht? dachte er. Sie ſtörte ihn. Nora Servans ſetzte ſich halb auf den Schreibtiſch; ſie blickte Harveſter an und ſah, daß er ſich ſonderbar verän⸗ dert hatte, ſein ganzes Weſen war verwandelt. Er rauchte mit tiefen, faſt gierigen Zügen und hielt den Blick beſtändig auf die Kolonnen der Zahlen gerichtet. Sie ſtieß ein leiſes, gurrendes Lachen aus:„Es wird höchſte Zeit, daß du von deinen Zahlen Abſchied nimmſt! Du biſt überarbeitet! Ich habe die Flugkarten ſchon beſorgt, die Koffer ſind gepackt, wir landen morgen abend auf dem Lido! Freuſt du dich?“ Er wiſchte ſich über die Stirn und antwortete:„Ich kann nicht fort. Es kam mir etwas dazwiſchen. Vielleicht, daß ich ſpäter reiſen kann. Nun, für dich iſt es einerlei. Du wirſt dich auf dem Lido gut erholen“ Sie legte beſtürzt ihre Hand auf die ſeine:„Warum kannſt du nicht fort? Iſt etwas geſchehen?“ „Nein, nichts von Bedeutung“, entgegnete er abwei⸗ ſend und betrachtete ſie wiederum. Sein ſuchender Blick war voll Mißtrauen. Er dachte, daß dieſe Frau ihn nicht ver⸗ ſtehen würde. Man durfte Frauen nicht mit ernſten Dingen beläſtigen. Nora Servans war aufgeſtanden. Sie blickte ihm gerade in die Augen, die etwas verſchwiegen.„Du haſt Geheimniſſe vor mir“, ſagte ſie vorwurfsvoll. Harveſter machte eine träge Handbewegung:„Ich habe Sorgen.“ Sie trat noch näher an ihn heran, legte ihre Hände ſanft auf ſeine Schultern.„Du vergißt, daß ich deine Freun⸗ din, deine Kameradin bin. Wenn irgend jemand in der Welt da iſt, dem du dich anvertrauen kannſt, ſo bin ich es.“ Es berührte ihn wunderſam, daß Nora Servans ihm in dieſer Stunde nahe war, er ſtaunte, daß er ſelbſt eine menſchliche Beziehung zu ihr fand. Er hatte nicht geahnt, daß Frauen ſo freundſchaftlich beſchaffen waren. Er hatte in ihnen nur immer rätſelhafte Geſchöpfe geſehen, Weſen der Oberfläche. Wahrſcheinlich hatte er ſie verkannt. Ueber ſein großes, derbes Geſicht glitt der Schatten eines Lächelns. Eine große Ruhe kam von außen her über ihn, als er. ſich ſtraffend, zu ihr emporſah.„Ich habe ungünſtige Nach⸗ richten erhalten. Bitte, höre! Vor Jahren nahm ich einen ausländiſchen Kredit auf; es handelt ſich um einen großen Betrag, den ich in vier Wochen, am 1. September, zurück⸗ zahlen muß. Ich war bemüht, eine Verlängerung des Kre⸗ dits zu erwirken. Die Nachricht, die heute einlief, fiel ne⸗ gativ aus.“ „Wir hoch iſt der Betrag?“ Es ſchien ihm, ſein Herz ginge immer langſamer, könne jeden Augenblick ganz ſtehenbleiben.„Es geht um über vier Millionen Mark.“ „Nora Servans forſchte mit angeſpanntem Geſicht weiter: „Bitte, erkläre mir, was geſchieht, wenn du dieſe vier Millio⸗ 2 nen Mark zurückgeben mußt?“ Harveſter beugte ſich vor, holte einen tiefen Atemzug aus der Bruſt und erwiderte:„Dann geſchieht, daß ich zu⸗ grunde gehe. Ich beſitze keine weiteren Barmittel mehr. Die Werte, über die ich verfüge, reichen aus, um meine Kunden vor Schaden zu bewahren, aber ſolche Werte ſind kein Geld, laſſen ſich auch nicht über Nacht zu Geld machen. Dann ge⸗ Haaßt daß ich die Schalter meiner Bank ſchließen muß. un geſchleht. daß ich aufhöre zu exiſtieren.“ Die Mitteilung erſchreckte ſie.„Beſteht keine Hoffnung mehr, gar keine?“ g a Harveſter ſtand auf und ging mit ſchweren Schritten umher. Er lächelte trüb:„Nur Phantaſten können mit Hoff⸗ nungen rechnen. Ich mag es nicht, bin nicht der Mann dazu. Ich erwarte meinen Gläubiger in Berlin. Ich werde eine entſcheidende Konferenz mit ihm haben. Aber es beſteht keine Hoffnung.“ Der müde Ton ſeiner Stimme, die früher nie geflüſtert hatte, ging ihr auf die Nerven, ſie konnte nicht begreifen, daß er eine Schlacht verloren gab, die noch nicht begonnen hatte. Nora Servans ſtand ſteil aufgerichtet da und rief verächtlich:„Du biſt ein Schwächling, mein Lieber! Du Ale 25 Waffen weg und ergibſt dich! Das iſt verdammt einfa „Fortſetzung folat.) Druckarbeiten ür Handel, Gewer be und Industrie liefert schnellstens Neckar-Bote-Druckerei HUM R BAE N 4— Illuſtriertes treuz-Wort-Rätſel. Die in die waagerechten und ſenkrechten Felder⸗Reihen einzutragenden Wörter ſind aus den bildlichen Darſtellun⸗ gen zu erraten. Die Wörter der waagerechten Reihen ſind in dem oberen, die der ſenkrechten in dem unteren Teil bes Bildes zu ſuchen. Namen-Ambildungs-Aufgabe. Aus den nachſtehenden 10 Namen ſollen durch Zuſam⸗ menſtellen neue Namen gebildet werden. Die Zuſammen⸗ ſtellung hat in der 1 zu geſchehen, daß ſtets eine End⸗ und eine Anfangsſilbe der gegebenen Namen einen neuen Namen ergeben. Alexandra. Gabriele, Herbert, n Klara, Lydia, Manuel, Marthe. Moritz. Rahel, Winfrid. i FJüll-Rätſel. 1. Der Zwiſt wurde von ſeiner Seite heraufbeſchworen, es dürfte ihm daher wohl———, zuerſt———. 2. Er verfolgte mit—— dieſen unerlaubten—— in der Zeitung. 3.——— ſich mit dem Gedanken überhaupt vertraut machen konnte, war er bereits———. 4. Geben Sie mir ferner immer die——, bemerkte er—— zu der Kellnerin. Die Striche ſtehen an Stelle von Silben. in beiden Fällen müſſen ſie gleichlauten. haben aber nicht die gleiche Bedeutung. Ob die Silben zu Wörtern zuſammenzuziehen ſind, ergibt der Sinn. 1 2 Bilder-Rätſel. Zweiſilbige Scharade. Das eine iſt es, wenn der Tag erwacht; Jedoch wie lange man geweilt, Man findet's oft ſo nah in tiefer Nacht Und glaubt dann. daß es noch nicht eilt. Das andere hat zweierlei Natur, Man denk' es groß, man denk' es klein, Es kann ein Teil von einem Ganzen nur Und kann auch ſelbſt ein Ganzes ſein. Mein Ganzes iſt bald kalt, bald warm: Verſchieden iſt's bei reich und arm: Dem Kranken leid, lieb dem Geſunden, Und kommt ſchon in den Morgenſtunden. Silben⸗Rätſel. ak bau chi de ei hem im ke kord kraulen li me ne nin pos ſe ſtoi tol vree. Aus vorſtehenden 20 Silben ſollen 10 . Wörter mit folgender Bedeutung gebildet wer⸗ en: 1. Dienerkleidung, 2. Stücklohn. 3. Arzneimittel, 4. Klei⸗ dungsſtück, 5. Stadt im Freiſtaat Sachſen. 6. Römiſcher Schriftſteller. 7. Inſekt. 8. Metalloid. 9. Ruſſiſcher Dichter 10. Seeungeheuer. Wurden die Wörter richtig gebildet. er⸗ geben dieſe in ihren Anfangsbuchſtaben von vorn nach hin⸗ ten. Endbuchſtaben von hinten nach vorn ein Sprich⸗ wor Auflöſungen aus voriger Nummer: Illuſtriertes Kreuzwort⸗Rätſel: Waage⸗ recht: Wirt, Bube. Salz, Page. Senkrecht: Rieſe, Stolp, Puppe, Geige. In dieſer Reihenfolge ſind die Wörter ein⸗ zuſtellen. N Buchſtaben⸗Rätſel: Laube, Norne. Gilde, Stadt. Baude. Urban, Huſar, Barke, Quell. Deich. Joſua, Treue= Urlaubsreiſe. Bilder ⸗Rätſel: Wenn das Wort heraus iſt. ge⸗ hört es einem andern. f Zuſammenſetz. Aufgabe: Gut⸗tun(guttun). Hand⸗haben(handhaben). Miß⸗raten(mißraten). Ob⸗wal⸗ ten(obwalten). Wohl⸗wollen(wohlwollen). Fenſter⸗Rätſel: 1. Hadrian, 2. Andante, 3. Ka⸗ melie, 4. Habakuk, 5. Romanze, 6. Novelle. ö Dir. ab Fabrik en Grofhändl.-Preisen. Verwendung von 0 70 nur erstklass. Rohmaterial wird ausdrüekl. garantiert. 2 Postpaket enthält 40 lafeln e 100 g, je 8 lafeln Sahne, Mokka-Sahne. Extra edle heinbitter, Vollmilch. Vollmiſeh-Haselnuf à 19 Pt. ortofrei gegen Nachnahme von 7.60 M. Probepaket 23 lafeln 3.— M. ortiment 1 50 Tafeln 8 17 Pl. 8.30 M Kakao. der tennste, per bfund 80 Pf., der allerteinste, per ptund 90 PI. Hausnhaltskakec pet Pfund 65 Pt. MART. iN SCA. Schokoladen- Fabr., LEIPZIG CI. Wingmühienstr 40. „Wie heißt denn das Stück, das eben vorgetragen wurde?“„Meinen Sie das Lied. das Fräulein Eva ge⸗ ſungen, oder das, das der Begleiter geſpielt hat?“ 0 „Geſtatten, Frau Gräfin, daß ich Ihnen Herrn Müller vorſtelle!“„Müller?— Den Namen habe ich doch auch ſchon mal irgendwo gehört?“ 2 Eilig. „Haben Sie nicht eine alte Hoſe für mich?“„Augen⸗ blicklich nicht, aber ich werde bald eine ablegen.“„Kann ich vielleicht darauf warten?“ Unter Schauſpielern. „Fiel Ihnen auf, wie das Publikum weinte, als ich im geſtrigen Stück auf der Bühne ermordet wurde?“„Ja, weil man wußte, daß Sie noch lebten!“ 8 Er:„Wie alt mag Fräulein Lia ſein?“ Sie:„Das weiß ich nicht, aber ſie muß ſchon ziemlich in Jahren ſein. schen 98 ſagt bereits zu ihr: Wie fabelhaft jung ſie aus⸗ ſehen!“ „Emmy! Gefällt es dir in der Kochſchule?“—„Ausge⸗ zeichnet,— wenn ich nicht im nächſten Monat heiraten würde, bliebe ich ſo lange dort, bis ich perfekt kochen könnte.“ 1 2 Fritz und Grete fahren in die Ferien. In einem Ab⸗ teil allein.„Glaubſt du. Schatz“. fragt Grete, ſchmeichelnd. „daß wir allein bleiben werden?“ „Sicher“ brummt Fritz.„im Nebenabteil ſitzt ein wun⸗ derſchönes Mädel am Fenſter.“ 8 „Ich weiß gar nicht, was ich mit meinem Jungen an⸗ 5 ſoll. Er iſt ſo unzuverläſſig!l“—„Laſſen Sie ihn och Wetterprophet werden.“ „Was ſoll ich bloß machen? Jetzt iſt mir zum zweiten Male. während ich mich raſieren ließ, mein Fahrrad ge⸗ ſtohlen worden.“—„Laß dir einen Vollbart ſtehen.“ Der Verſchwender. Neulich ging Vater mit Onkel Berthold in ein Reſtau⸗ rant. Onkel Berthold iſt ſeit ſieben Wochen zu Beſuch Er iſt faſt ſo geizig wie ein Schotte. Und ſo hielt es Vater für ſelbſtverſtändlich, die getrunkenen zwei Glas Bier zu bezah⸗ len. Er nahm das Geld aus der Taſche. „Nein. alles was recht iſt!“ rief Onkel Berthold in ehr⸗ lichem Zorn.„das darfſt du nicht zahlen! Seit ſieben Wochen bin ich bei euch zu Beſuch. und du haſt alles bezahlt: Stra⸗ ßenbahn, Theater. Schuhreparaturen. Da kann ich nicht dul⸗ den, daß du auch dieſes Bier bezahlſt.“ Vater will das Geld einſtecken:„Na. dann bezahle du.“ Worauf der Onkel ſagt:„Nein. ſo war das nicht ge⸗ meint! Wir wollen die Zeche ausknobeln.“ Peinlich „Ach, Sie haben aber einen guten Kuchen gebacken. Frau Rat!“ meinte der Teebeſuch. „Oh. Mama hat noch einen viel beſſeren draußen in der Küche“ warf eifrig die kleine Elſe ein.„Den eſſen wir. wenn wir allein ſind.“ „Heinrich. höre doch mit dem Streit auf der Klügere gibt nach!“„Das weiß ich ſchon, aber der Kerl will ein— fach nicht glauben, daß ich der Klügere bin!“ „Kann mir jemand ein Beiſpiel dafür angeben daß Ehr— lichkeit am längſten währt?“„Ja. Herr Lehrer Wenn ich mir von Papa bei meinen Rechenaufgaben helfen laſſe bin ich in fünf Minuten fertig, wenn ich ſie aber ſelber aus rechne, dauert es ein paar Stunden!“ Elſe:„Warum haſt du denn deinen Trompeter laufen laſſen?“— Erna:„Ach ich mochte ihn nicht länger— er ſchmeckte zu ſehr nach Meſſing.“ Jas Cude des Hind. Motographierens ö Ober 650 OOO m Gebraucn. Magee Naar tärbekamm es. gesch. Marke„Hoſfera“ larbi graues od. rotes Haar echt blond. oraun der schwarz. Völl. unschädlich. Erakra bende ane 8 bat. iskrete Die famera der Zueunft. Zusendung m riet. ge Preis M. 3.—. 5. u. b.(Henna end. Hoffer: Kosmetis ch. Laborstorium. Serlin-Karishors 1 11 . Sannenge dran i NIVEA OnEUR 1 1 5 5 NIVEA 01 eeencenfce bresden-Striesen 572 5 J * ichkeit Von Ilſe Berger. Sie ſaß am Fenſter und blickte auf die ſtille Straße Viele Jahre, ſeitdem ſie faſt immer an den Stuhl gefeſſelt. das Haus nicht mehr verlaſſen konnte, war ihr Platz dort tagein, tagaus, und manchem Vorübergehenden fiel das 8 Greiſinnenantlitz, hinter den blanken Scheiben auf. „Sie ſoll einſt ſehr berühmt geweſen ſein“, ſagten dann wohl die Aelteren, wie ſich beſinnend, doch ſchon die Kinder, die lärmend auf dem Fahrdamm ſpielten, wußten nichts mehr von ihr. Dies Geſicht, umrahmt von der ſchnee⸗ weißen Haube. das ihre Spiele zu beobachten pflegte, war für ſie genau ſo alltäglich wie die Sonne, die jeden Tag von neuem aufging und ihre Strahlen zu ihnen herunterſandte. „Sie war halt immer da geweſen.“ Die Alte ſaß ſtill und lächelte trübe vor ſich hin, es war ihr Geburtstag heute. Der wievielte, wußte ſie ſelbſt nicht mehr genau, es kam ja auch niemand gratulieren, es gab keinen mehr, der an dieſem Tag ein Brieſchen ſandte. „Sie war halt immer dageweſen.“ Ihr Blick ſchweifte durch das Zimmer. ging über das hellgrüne, ſchon verblaßte Biedermeierſofa, dem ein leiſer Lavendelduft entſtrömte und blieb darüber an der Wand, welche die Bilder ihrer Lieben zierte. haften. Da hingen ſie alle, die längſt der grüne Raſen deckte und blickten lächelnd zu der jetzt. ach ſo Einſamen, herab. War dies wirklich noch dieſelbe, der einſtmals alle Welt, darunter Könige, huldigend zu Füßen lag? Die verſchwenderiſch mit Ehren überhäuft. und der man unter toſendem Beifall un⸗ zählige Lorbeerkränze auf die Bühne warf? Verrauſcht die Ehr— verhallt der Ruhm— verwelkt, in nichts zerfallen die Kränze. Doch eine Schleife, wenn auch zer⸗ ſchliſſen. hat ſich aus jener Zeit er⸗ halten und legt mit beredter unge Zeugnis ab. Ein leuchtend Rot flammt ſchmeichelnd auf. aus dem her⸗ aus goldene Buch⸗ ſtaben ſich ſtrahlend zu dem Wort verei⸗ 3 nigen:„Der Unſterblichen.“ Schattengleich tauchen Bilder vergangener Tage empor, in buntem Wirbel und ſchillern⸗ den Farben vorbeiziehend. Wie von unwiderſtehlichem Drange gepackt, erhebt sich die Alte. langſam auf ihren Stock geſtützt der hart auf die Dielen aufſchlägt, humpelt ſie mühſam zu einem Schrank. Mit zitternden Händen dreht ſie den altmodiſchen Schlüſſel im Schloß und knarrend ſpringt die Türe auf. Ein leich⸗ ter Modergeruch ſchlägt ihr entgegen, jedoch die Greiſin ſpürt ihn nicht. Ihre Jugend ſteht vor ihr. und der nerven— prickelnde. geheimnisvolle Kuliſſenzauber umweht ſie. Da hängen alle die Koſtüme, die ihrer Trägerin zu Glanz und Ruhm verhalfen, zerſchliſſen die Seiden, verſchoſſen die Tuche, alt— und vergeſſen. N Aber ſie merkt es nicht, ſie ſieht ja mit den Augen der Jugend. Die Farben leuchten in neuem wunderbaren Glanz, das Rampenlicht flammt auf, ſie ſteht von brau⸗ ſendem Beifall umjubelt. Lockende Weiſen tönen ihr ent⸗ gegen, ſie durchlebt Triumphe. lauſcht ſchmeichelnden, be⸗ gehrenden Worten, erſchauert unter heißen Küſſen. Kiebkoſend gleiten die knöchernen Finger über die Kleider, und ein Rauſchen geht durch den Schrank wie ver⸗ hallender Beifall. Doch da ein Kniſtern. Ihre Hände fühlen irgend etwas, graben ſich tief in die weichen Stoffe hinein, einen Brief hervorziehend, der verborgen in einer Taſche einen langen, langen Schlaf getan. g Das Zimmer wird dunkel. Mühſam humpelt ſie zu ihrem Fenſterplatz zurück, und im letzten Abendlicht der un⸗ tergehenden Sonne verſuchen die halb erloſchenen Augen die Zeilen zu entziffern. Es iſt ein Geburtstagsbrief, faß ein halbes Jahrhundert zurückdatiert, von einem Unbekann⸗ ten, längſt Vergeſſenen. Feurige Worte. die die Unſterb⸗ lichkeit der Heldin im Herzen des Volkes beſingen.— Um der Greiſin Mund ſpielt ein verlorenes Lächeln. Erinne⸗ rung. die Sonne verſank— das Rampenlicht erloſch.— Ihr Kopf neigt ſich zur Seite, die Finger umkrampfen den Brief, ein tiefer Atemzug noch und ein Aufſeufzen.— Einem Vorhang gleich gleiten Dämmerungsſchleier ſanft hernieder, und in der Ferne rauſcht es wie verhallender Beifall. Verſand gegen Nachnahme. Umtauſch oder Geld zurück. Textil⸗Wündiſch, Augsburg J 270 brikation— A ſtung— Verſand 15 eigene Voste erllgung. Eine deutſche Frau Preiſend mit viel ſchönen Reden ſaßen Hilde. Helga und Inge beim Fünf⸗Uhr⸗Tee. aber heimlich hatte wohl jede 5 t nach einer richtiggehenden Taſſe Kaffe Wovon ſprachen dieſe drei Frauen? Nun. ganz allgemein von Schönheitsmitteln. Da rühmte jede ein anderes ausländiſches Erzeugnis, und man war mitten im beſten Streit. als die blonde Frau Maria hereinkam. Sie hieß wirklich Maria, nicht Ria oder Rita oder Mara, und der Name paßte zu der ſchönen. großen Frau mit dem blendenden Teint. Sie hörte lächelnd dem Streu der Freundinnen zu. Plötzlich klopfte Hilde energiſch auf den Tiſch:„Ruhe mal jetzt. Maria hat noch kein Wort 920 t, und ſie kann, was ſchöne Haut betrifft, doch wirklich mitreden. Alſo. Maria. bitte, dein Urteil über Schönheits- mittel, wenn du überhaupt etwas gebrauchſt.“—„Natürlich ge⸗ brauche ich etwas; keine Frau, die jung bleiben will, kommt ohne Hautpflege aus. Ich benutze Marylan⸗Creme.“ -Aber das klingt ja ausländisch.“ meinte Helga.„Mag ſein. iſt es aber nicht. denn ich will als deutſche Frau kein fremdes Mittel verwenden, um jo weniger, als Marylan⸗Creme wirklich das Beſte iſt, was ich mir für meine Haut wünſchen kann. Es mögen bald zehn Jahre her ſein. da ſah ich die erſten Falten und Runzeln und fürchtete ſchon. daß ich vor der Zeit alk ausſehen würde Eine kluge Frau empfahl mir Marylan-⸗Creme. ein deut⸗ jches Erzeugnis Die Wirkung war wunderbar. und bald ſah ich ſo aus, wie ihr mich heute kennt. Ich gehöre zu den 27 000 Perſonen(die Zahl iſt notariell be⸗ glaubigt), die dem Marylan-⸗Vertrieb böllig freiwillig ihre An⸗ erkennung ichriftlich ausgeſprochen haben als Dank für eine deutſche Firma. die mu ihrer köſtlichen Creme die Alterserſcheinungen der Haut bekämpft.“ Auch Sie können ſich davon überzeugen, daß Marylan⸗Creme das beſte Mittel iſt. um eine wirklich einwandfreie ſchöne Haut zu erzielen. Pickel und Miteſſer verſchwinden. Falten und Runzeln glätten ſich, und die Haut empfängt köſtliche Friſche. Verwenden Sie untenſtehenden Abschnitt. um Ihre genaue Anſchrift aufzugeben, legen Sie ihn in emen offenen Briefum⸗ ſchlag den Sie mit 4 Rpf. frankieren, und Sie erhalten völlig gratis und portofrei eine ausreichende Probe der köſtlichen Creme und ein kluges Büchlein über zeugemäße Hautpflege. mit Abbildungen.