F ne en en en ne /. 5 n Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg. Reklamen 60 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Für Platz⸗Vorſchriften wird keine Garantie übernommen. Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Annahmeſchluß für Inſerate und Rotizen vormittags 9 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig). „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Schriftleitung, Druck u. Verlag: G. Härdle, Zähringerſtr. 68. Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. —— 68. Jahrgang a Freitag, den 18 Auguſt 1933 Nr. 191 Die öſterreichiſchen Schallplatten And was ſie der Welt ſagen.— Rundfunkrede von Landes- inſpekteur Habicht. München, 17. Auguſt. Der Landesinſpekteur der NSDAP in Heſterreich, Ha⸗ bicht, hielt im Bayeriſchen Rundfunk eine Rede, in der er 3 ſeine Befriedigung darüber ausſprach, daß ie letzte Rede im Auftrage der öſterreichiſchen Bundesre⸗ gierung in Wien auf Schallplatten aufgenommen wurde. Die Nationalſozialiſten Oeſterreichs, weit davon enk⸗ fernt, das als Drohung aufzufaſſen, wünſchten es deshalb. weil damit zum erſten Male vor dem Forum der Völker der Erde das Problem Oeſterreich in ſeiner wahren Ge⸗ ſtalt ans ech würde, frei von allen Zwecklügen, Fälſchun⸗ gen und Verdrehungen, weil aus dieſen Darſtellungen zu den Ohren der Welt zum erſten Male der wirkliche Wille, die wahre Meinung und Gesinnung des Volkes in Oeſter⸗ reich ſpreche, und weil die Welt daraus erkennen müſſe, worum es in Wahrheit geht. Nämlich darum, daß im Zeitalter des Selbſtbeſtim⸗ mungsrechtes der Völker und unter den Augen eines Völ⸗ kerbundes, der berufen wurde, den Frieden der Welt und die Freiheit und Unabhängigkeit gerade der kleinen Völ⸗ ker zu ſchützen und zu garantieren, mitten im Herzen zuropas ein Volk von hoher tauſendjähriger Kultur einen Verzweiflungskampf um ſeine Freiheit kämpft gerade gegen jene, die dieſe Freiheit eigentlich de ſchützen hätten: Nach außen gegen die erdrückende Uebermacht jener Mitglieder des Völkerbundes, die ihm aus jener Mitglieder des Völkerbundes, die ihm aus eigennützigen Gründen die Ausübung ſeines Selbſtbeſtim⸗ mungsrechtes verweigern, und nach innen gegen eine Regierung, die ſich aus Eigennutz und Schwäche zum Hand⸗ langer jener macht und mit den Mitteln der Gewalt eine Herrſchaft ſtabiliſiert, die längſt überwunden wäre, wenn die Stimme des Volkes, wenn Verfaſſung, Recht und Geſetz ungehindert ſprechen könnten. Mehr habe die nationalſozia⸗ liſtiſche Bewegung niemals verlangt, mit weniger würde ſie ſich auch niemals zufrieden geben. Wer ihr andere Abſichten unterſtelle— wie etwa jene, daß ſie die Selb⸗ ſtändigkeit und Unabhängigkeit Oeſterreichs gegen den Wil⸗ len ſeines Volkes und unter Bruch beſtehender Verträge aufgeben wolle—, der ſpreche entweder aus Unkenntnis oder er ſage bewußt die Unwahrheit. Die Welt möge ſich darüber klar werden, daß die na⸗ kionalſozialiſtiſche Bewegung in Heſterreich nichts anderes iſt als der aus der Tiefe des Volkes hervorbrechende Pro- teſt gegen die forkgeſetzte Vergewaltigung ſeiner Rechle und Freiheiten. a Die„Enthüllungen“ Der Landesleiter der NSDAP(Kulturbewegung) Oeſterreichs teilt zu den„Enthüllungen“ der„Reichspoſt“ Folgendes mit: ö 1. Für die Leitung der nationalſozialiſtiſchen Politik in Oeſterreich iſt allein die Landesleitung zuſtändig und ver⸗ antwortlich. Infolgedeſſen ſind alle Behauptungen, wonach das Außenphlitiſche Amt der NSDAp Weiſun⸗ gen nach Oeſterreich gegeben habe, von vornherein unzu⸗ treffend. 0 5 2. Die Landesleitung hat ſeit ihrer Verlegung nach ünchen keinerlei Beziehungen mit der deut⸗ ſchen Geſandtſchaft in Wien unterhalten. Insbe⸗ ſondere hat ſie weder Auftrag noch Kenntnis erhalten, daß 9 70 Wege über die Geſandtſchaft Privatpoſt befördert rde. 3. Ebenſowenig bekannt ſind der Landesleitung die zum Abdruck gebrachten Denkſchriften und Memoranden über wirtſchaftspolitiſche Maßnahmen in Oeſterreich. ö 4. Die Behauptung, daß im Lager Lechfeld eine aus Heſterreichern gebildete bewaffnete Truppe zum Zwecke des Einfalls nach Oeſterreich aufgeſtellt werde, iſt vollendeter Unſinn. Richtig iſt lediglich, daß die große Zahl aus Oeſterreich geflüchteter Mitglieder der NSDAP, ſoweit ſie ſich nicht ſelbſt erhalten können, in Arbeits⸗ lagern zuſammengeſtellt wird, um zu verhindern, daß ſie planlos und hilflos im Lande unherirren. 5. Mit dieſen Feſtſtellungen erledigen ſich alle von der Ach post gezogenen Schlußfolgerungen und Kombina⸗ tionen. 5 Feſtſtellung der deutſchen Geſandtſchaſt Wie von der deutſchen Geſandtſchaft mitgeteilt wird, ſind diejenigen Stellen in den ee der Extra- ausgabe der„Reichspoſt“ vom 14. Auguſt, die ſich auf die Geſandtſchaft beziehen, von ihr im Benehmen mit dem undeskanzleramt einer Prüfung unterzogen worden. Der Geſandte ſtellte dabei feſt, daß von den in der Extraausgabe der„Reichspoſt“ abgedruckten angeblichen rei Briefen, die dieſem Blatt zu Vermutungen über die Benutzung der Kurierpoſt der Geſandtſchaft Anlaß gegeben hätten, keiner dem Geſandten bekannt geweſen ſei und daß er und die Mitglieder der Geſandt⸗ ſchaft davon erſt durch die vorbezeichnete Veröffentlichung Kenntnis erlangt haben.: Das Außenpolitiſche Amt der NSA teilt mit: Die von uns erwähnten„Enthüllungen“ der nunmehr im Hri⸗ 2 Pnal vorliegenden Wiener„Reichspoſt“ geben angebliche riefe über die deutſch⸗öſterreichiſche f Politik und wirt⸗ . ſchaftspolitiſche Betrachtungen wieder. 2 Wir können nochmals feſtſtellen, daß dieſe Briefe nicht aus dem Außenpolitiſchen Amt der NS DA ſtammen. Bis zur Klärung der unſeren Parteigenoſſen Erwin Schneider und Hans von Ditz zugeſchriebenen Privafbriefe ſind die beiden Parteigenoſſen vom Außenpolikiſchen Amt der NS DA beurlaubt worden. a Die Dienſtentlaſſung des Landesleiters Prokſch Wie die„Reichspoſt“ meldet, hat der Landesleiter Prokſch, der Beamter der öſterreichiſchen Bundesbahnen iſt, gegen ſeine von der Diſziplinarkommiſſion ausgeſprochene Dienſtentlaſſung Berufung bei der Diſziplinaroberkam⸗ mer eingelegt. Schwere Kerkerſtrafen für Nationalſozialiſten Gegen die wegen des Vorfalles mit dem Bombenkoffer im Kaffee„Produktenbörſe“ angeklagten acht National⸗ ſozialiſten wurde das Urteil gefällt. Drei Angeklagte wur⸗ den freigeſprochen, während die anderen ſchwere Kerker⸗ ſtrafen von drei Monaten bis zu zwei Jahren erhielten. Vermögens beſchlagnahme! Ein mehrſtündiger Miniſterrat in Wien hat Beſchlüſſe gefaßt, die offenkundig als weitere Maßnahmen in der Verfolgung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zu werten ſind. So wurde das beſtehende Geſetz über die Erwerbung und den Verluſt der Landes⸗ und Bundesbürgerſchaft dahin abgeändert, daß mit dem Verluſt der Staatsbürgerſchaft zu rechnen hat, wer offenkundig öſterreichfeindliche Handlungen unkerſtützt, fördert oder an ſolchen Handlungen keil⸗ nimmt oder ſich zu dieſem ZJweck ohne Ausreiſebewil⸗ ligung ins Ausland begeben hat. Gleichzeitig kann das Vermögen ſolcher Perſonen zu⸗ gunſten des Bundes beſchlagnahmt werden. Ein weiterer Beſchluß betrifft die Durchführung der Beſchlag⸗ nahme des Vermögens der politiſchen Par⸗ teien, deren Betätigung in Oeſterreich verboten iſt. Durch das Inkrafttreten dieſer Beſchlüſſe ſoll der politiſchen Ent⸗ rechtung nun auch die wirtſchaftliche folgen. „Revolte der Heimwehren?, Der„Völkiſche Beobachter“(ſüddeutſche Ausgabe) bringt eine Meldung„Vor einer offenen Revolte der Heimweh⸗ ren?“. Darin heißt es u. a.: In Wien ſind außerordentlich ſchlimme Nachrichten über die Stimmung in Tirol einge⸗ troffen. Zunächſt wirkt ſich in der Bevölkerung das völ⸗ lige Fiasko des Fremdenverkehrs aus. In den Heimwehren gärt es bedenklich. Die Leute haben dort an⸗ ſtrengenden Grenzdienſt, weil in den Amtsſtuben der Ti⸗ roler Landesregierung das Geſpenſt eines Einfalles der SA nach wie vor mächtig herumſpuckt, weshalb der größte Teil der Heimwehren an der bayeriſchen Grenze zuſammen⸗ gezogen wurde. Nun bekommen jedoch die Heimwehrmän⸗ ner im allgemeinen nur drei Schilling 50 Groſchen pro Tag, wovon ſie ſich auch noch beköſtigen ſollen. Bemerkt wird auch, daß Fürſt Starhemberg von der Pildfläche verſchwunden zu ſein ſcheint, es heißt, daß er balskrank ſei. a Heraus mit dem Material Die Initiative des Oberreichsanwalls.— Den Skier bei f den Hörnern gepackt. 1 Berlin, 17. Auguſt. Zu dem Erſuchen des Oberreichsanwaltes an Rechtsan⸗ walt Branting und Romain Rolland, ihm ihr Material vom Reichstagsbrand zur Verfügung zu ſtellen, ſchreibt die deutſche diplomatiſche politiſche Korreſpondenz: Sofort nach dem Brand hat in gewiſſen ausländiſchen Kreiſen eine merkwürdige Agitation eingeſetzt, die, obwohl ſie ebenſo perfid in ihren Motiven wie faden⸗ ſcheinig in ihren Argumenten iſt, bis auf den heutigen Tag anhält. Zu den kommuniſtiſchen Dunkelmän⸗ nern, die ſich in der Energie ihrer Gegner verrechnet hatten und die Partie verloren geben mußten, geſellten ſich die anderen, weniger aktiviſtiſchen, aber ebenſo geſellſchafts⸗ feindlich geſinnten Marxiſten, die ebenſo wie die mei⸗ ſten doch gerade prominenten jüdiſchen Emigran⸗ ten trotz aller theoretiſchen Einwände und Vorbehalte eine unausrottbare Sympathie für den militanten Kommunis⸗ mus hegen und ſich mit ihm gegenüber dem neuen Deutſch⸗ land ſolidariſch fühlen. Dieſe Propaganda wurde trotz der handgreiflichen Brüchigkeit ihrer Hypotheſen ſyſtematiſch weitergeführt, um zuſammen mit der Greuelhetze den Nachrichtenbedarf der marxiſtiſchen Blätter und der Emi⸗ grantenpreſſe zu beſtreiten. Ja, ein eigenes Organ, der Reichstagsbrand“, wurde ins Leben gerufen, um die internationale Oeffentlichkeit„auf dem Laufenden“ oder vielmehr zum Narren zu halten, wobei leider das einer Völkerbundsregierung unterſtellte Saargebiet und ſeine deutſchen Bewohner ſich beſonders viel gefallen laſſen müſſen. 5 f Dort und anderswo feierk die zügelloſeſte Hetzprova⸗ ganda um den Reichstagsbrand noch käglich ihre widerlichen Orgien, und es wird immer ſchwerer, an die Aufrichtigkeit derjenigen Perſönlichkeiten zu glauben, die ſich als„ſach⸗ verſtändige Mitglieder“ eines gerichtsähnlich aufgezogenen „Unterſuchungsausſchuſſes“ mit ſelbſt geſchaffenen Befug⸗ niſſen mißbrauchen laſſen und demnächſt im Haag unter ungeklärten Vorzeichen eine Art Parallele zum Leipziger Prozeß gegen die Reichstagsbrandſtifter inſzenieren wollen. 1 N 1 Der Oberreichsanwalt hat dieſen Perſönlichkeiten, ſo⸗ weit ſie guten Glaubens ſind, die Möglichkeit zu einer Selbſtprüfung gegeben. Alle, die ſich im Auslande aktiv für die ee intereſſieren, müſſen ſich bewußt ſein, daß nach allgemein anerkannten Rechtsgrundſätzen der Ge⸗ richtsſtand für das Reichstagsverbrechen nur in Deutſch⸗ land liegen kann, und daß deshalb nur dort etwa vorhan⸗ dene, der deutſchen Unterſuchungsbehörde noch unbe⸗ kannte Unterlagen für die Beurteilung der Schuldfrage vor⸗ gebracht werden können. Die deulſche Juſtiz hat durch den Oberreichsanwalt vor aller Welt feſtſtellen laſſen, daß ihr nur daran liegt, die Wahrheit in ihrem vollen Umfange zu ermitteln. Wenn man außerhalb Deutſchlands Material zu beſitzen glaubt, das dieſem Zwecke dienen kann, ſo iſt es jetzt an der Zeit, damit hervorzukreten. Die Schuldverpflichtungen Richtigſtellung einer mißverſtändlichen Verlautbarung. Das Reichswirtſchaftsminiſterium teilt mit: In mehre⸗ ren Tageszeitungen iſt geſtern und heute eine Notiz über das Schulden⸗ und Zinsproblem erſchienen, in der es heißt, daß ſeitens der Reichsregierung geſetzliche Maßnahmen über einen allgemeinen Schuldenerlaß oder einen Nachlaß von Zinſen nicht zu erwarten ſeien. f Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß dieſe Verlautbarung einen beſonders gelagerten Fall betrifft und ſich nur auf bereits fällig gewordene Zins- und Kapital- verpflichtungen beziehen ſollte. Freiwillige Vereinbarun⸗ gen, die zwiſchen Schuldnern und Gläubigern ſtattgefunden haben oder beabſichtigt ſind werden von der Notiz in keiner Weiſe berührt. Es iſt weiterhin feſtzuſtellen, daß ſich die Reichsregierung der überragenden Bedeutung des Zins- und Schuldenproblems bewußt iſt und auch Beratungen darüber pflegk, um in Bälde eine allſeitig befriedigende Löfung zu bringen. Aus Kreiſen des Reichsernährungsminiſteriums wird darauf hingewieſen, daß durch dieſe Regelung des Reichs⸗ mirtſchaftsminiſteriums die Beſtimmungen des landwirt⸗ ſchaftlichen Vollſtreckungsſchutzes und das Geſetz zur Regelung der landwirtſchaftlich en Schuld⸗ e in keiner Weiſe berührt wer⸗ en. f Die Kürzung der Neichswohifahrtshilfe Die Laſten der Gemeinden. N Für den Monat Auguſt iſt die Reichswohlfahrtshilfe im Hinblick auf die Kaſſenlage des Reiches um fünf Millionen auf 65 Millionen gekürzt worden. Für September und Ok⸗ 918 iſt eine weitere Kürzung aus 60 Millionen ge⸗ plant. Wie das VdZZ⸗Büro meldet, wendet ſich die kommunale Spitzenorganiſation, der Deutſche Gemeindetag, gegen dieſe Kürzung der Reichswohlfahrtshilfe, die— wie in der Zeit⸗ ſchrift„Der Gemeindetag“ ausgeführt wird— von allen Gemeinden und Gemeindeverbänden als ungerechtfertigt empfunden werde. Wenn die bisherigen Finanzierungs⸗ grundſätze für 1933 beibehalten werden, beträgt die Eigenlaſt der Gemeinden auch in dieſem Jahre noch rund 620 Millionen Mark. 4 Mittel zur Arbeitsbeſchafſung . Berlin, 18. Auguſt. Wie das Reichsarbeitsminiſterium mitteilt, ſind in der letzten Kreditausſchußſitzung der Deutſchen Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten A.⸗G.(Oeffa) erneut— zum größten Teil aus Mitteln des Arbeitsbeſchafſungsprogramms vom 1. Juni— Darlehen in Höhe von rund 16 Millionen Mark bewilligt worden. Davon entfällt u. a. ein Teilbetrag von rund fünf Millionen Mark auf das Land Bayern und 1,2 Millionen Mark auf verſchiedene badiſche Städte. Landesbiſchof Müller an die evangeliſche Jugend Berlin, 18. Aug. Landesbiſchof Müller, der Schirm⸗ herr des evangeliſchen Jugendwerkes in Deutſchland, wen⸗ det ſich, wie der Evangeliſche Preſſedienſt mitteilt, an die evangeliſchen Jugend und ſagt u. a.: An das evangeliſche Jugendwerk Deutſchlands richle ich in dieſer entſcheidungsvollen Skunde der deutſchen evange⸗ liſchen Kirche ein Wort herzlichen Dankes und aufrichtiger Ermutigung. Ich erwarte, daß das Werk mit ſeinen mehr als 700 000 Mitgliedern ſich geſchloſſen zum Einſatz für die großen volksmiſſionariſchen Aufgaben bereitſtellt. Jeder, der hier aus der Reihe bricht, erſchwert die Durchführung der ungeheuren Aufgabe, die uns die Verkündung des Evan⸗ geliums im drikten Reich ſtellt. Der Reichs lanoͤſtand Reichsobmann Meinberg hat angeordnet, daß alle öf⸗ fentlich⸗rechtlichen und alle freien Organiſationen, Ver⸗ bände und Vereinigungen der Landwirtſchaft, Forſtwirt⸗ ſchaft, des Garten-, Obſt⸗, Gemüſe⸗ und Weinbaues und der Tierzucht irgendwelche organiſatoriſchen, perſonellen oder finanziellen Maßnahmen, die den Aufbau des Stan⸗ des der deutſchen Landwirtſchaft berühren oder berühren können, nur treffen dürfen, nachdem ſie die ausdrückliche Zuſtimmung des Reichsobmannes vorher eingeholt haben. Das gleiche gilt für jede Beteiligung an ſolchen Maßnah⸗ men.. Von geſtern auf heute Berlin. Der Deutſche⸗ Verein für öffentliche und private Fürſorge ſetzt ſich erneut für die Schaffung eines Bewah⸗ rungsgeſetzes für aſoziale Elemente ein. Gotha. Ein mit zwer SA.⸗Leuten beſetztes Motorrad fuhr in eine SS.⸗Kolonne. Der Führer des Motorrades und ein SS.⸗Mann wurden ſchwer verletzt. Wien. Der mit anderen Wiener Berichterſtattern reichs⸗ deutſcher Blätter verhaftete Mitarbeiter der Berliner„Ger⸗ mania“, in der Mauer, wurde nach Verbüßung einer 14⸗ tägigen Polizeiſtrafe wieder auf freien Fuß geſetzt. Stockholm. Der Konflikt um den deutſchen Tankdampfer „Mal Cah“, weil die Hafenarbeiter wegen der Hiſſung der Hakenkreuzfahne ſich weigerten, die Ladung zu löſchen, iſt beigelegt. Die Arbeit wurde wieder aufgenommen. Kein Hörbericht alten Stils Die Eröffnung der Funkausſtellung. Berlin, 17. Aug. Wie die Preſſeſtelle der Reichsrund⸗ funk⸗Geſellſchaft bekannt gibt, wird man bei der Uebertra⸗ gung der feierlichen Eröffnung der zehnten Funkausſtel⸗ lung in Berlin durch Reichsminiſter Goebbels, die am Freitag, den 18. dieſes Monats, vormittags 11 Uhr, erfolgt, unter dem Motto: „So ſchwingt des dritten Reiches Herzſchlag durch den deutſchen Raum“, einen völlig neuen Weg der Rundfunkberichterſtattung ein⸗ ſchlagen. Auf den bisher üblichen beſchreibenden Hörbericht des Rundfunkreporters wird man verzichten. Die Hörer ſollen an ihren Lautſprechern das Ereignis als künſtleriſch geformtes Hörerlebnis vernehmen, genau ſo, wie es die Ausſtellungsbeſucher erleben. Kein Anſager ſchildert was vorgeht. Stattdeſſen wird die Feier durch Wechſelge⸗ ſpräche zwiſchen Rufern und Chor, die der Anſprache des Miniſters vorangehen und ihr folgen, zu einer akuſtiſch ſorgfältig gegliederten Hördarbietung ausgeſtaltet. „Strafvollzug“ in Oeſterreich Innsbruck, 17. Aug. Wie gemeldet, wurden in der Vor⸗ woche Oberſtleutnant von Lützow und der Beamte Quirs⸗ feld anſtelle unbekannter Täter wegen Malens von Hakenkreuzen an Bergwänden zu ſieben Wochen Ar⸗ reſt und 250 Schilling Geldbuße für die Heimwehr⸗-Hilfs⸗ kaſſe verurteilt. Da ſich die beiden nicht zum Strafantritt meldeten und ihr Aufenthaltsort nicht ausgekundſchaftet werden konnte, wurde an ihrer Stelle kurzerhand der Innsbrucker Arzt Dr. Fritz Lantſchner, der Vater der bekannten Skiläufer Fritz und Zuzzi Lantſchner, ver⸗ haftet und zur ſofortigen Strafverbüßung eingeliefert. Wachſender Antiſemitismus Sorgen des zioniſtiſchen Weltkongreſſes. London, 17. Auguſt. Der Wiener Korreſpondent der„Morning Poſt“ ſendet ſeinem Blatt einen Bericht über den in Prag beginnenden zioniſtiſchen Weltkongreß, in dem er den in Europa herrſchen⸗ den Antiſemitismus behandelt und darauf hinweiſt, daß Deutſchland in dieſer Hinſicht keineswegs allein ſtehe. Wie ſtark der Antiſemitismus z. B. auch in Rumä⸗ nien ſei, habe ſich vor kurzem gezeigt, als auf Erſuchen der rumäniſchen Regierung das jüdiſche olympiſche Sportmeeting von Czernowitz nach Prag verlegt werden mußte, weil die rumäniſchen Behörden die Sicherheit der jüdiſchen Beſucher nicht gewährleiſten konnten. Auch in Ungarn ſei der Anti⸗ ſemitismus erkennbar, wenn auch zunächſt noch in geringerem Amfange. Schließlich macht der Korreſpondent die intereſſante Feſtſtellung, daß„ſelbſtein Oeſterreich, wo das augen⸗ blickliche Antinaziregime im Weſentlichen mit jüdiſchem Geld finanziert werde“, die chriſtlich⸗ſoziale Preſſe doch bereits auf Anwendung des numerus clauſus in juriſtiſchen und ärzt⸗ lichen Berufen gedrungen habe. 5 Der Pariſer Korreſpondent des„Daily Telegraph“ befaßt ſich in ſeinem Bericht mit der Beſorgnis, die jetzt in Frankreich aus Anlaß der nach Zehntauſenden zählenden jüdiſchen Flüchtlinge aus Deutſchland in der Oeffentlichkeit bekundet wird. Er erwähnt den bereits bekannten energt⸗ ſchen Proteſt, den die Handelskammern von Metz, Col⸗ mar und Straßburg in Paris gegen dieſen unerwünſch⸗ ten Zuſtrom eingelegt haben. Fadot uibec Dauæig. Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. 2) Antje war herniedergeglitten von der Lehne des alten Geſtühls. Sie ſtand vor ihrem Vater und hatte die Hände über der Bruſt gefaltet. Das junge Haupt mit den ſchwe⸗ ren, rehbraunen Flechten hielt ſie tief geſenkt. Ihr war wie in einer Kirche. Ueber dem Lebaſee erloſch die letzte Glut des Abend⸗ himmels. Und auch in Guntram Borckes Gemach war es plötzlich grau und dämmerig geworden. Ein Lufthauch rührte die Buchenkronen vorm weit offenen Fenſter. Nun e ſie ihr altes Lied um die ſteinernen Mauern der urg. 0 5 Antje war niedergekniet vor dem Vater und küßte ſeine Hände. Wie zum Segen legte er ſie noch einmal auf ihren Scheitel. Ueber ſein zerfurchtes Antlitz rann ihm eine Träne in den grauen Bart. „Gott helfe dir, mein Antjekind,“ ſagte er leiſe. Da riß ſie ſich zuſammen, ſtand auf und ging haſtig aus der Tür. Denn ſie wollte nicht weich werden. Das Gewand mußte ſie raſch wechſeln, denn die Dörte wartete darauf. Und dann huſchte ſie in die Kammer der Kinder, das Nachtgebetlein zu ſprechen mit ihnen. Sie hingen noch lange an ihrem Halſe und konnten es nicht faſſen, daß ihre Söte Antje ſie morgen ſchon verließ. Im knappen dunklen Hauskleid, das glatt herniederfiel an ihrer ſchlanken Geſtalt, nur über den Hüften von einem ſchmalen Gurt gehalten, lief Antje dann im Dämmer noch einmal zum See herunter. Der dehnte ſich unendlich weit, und aus ſeiner Tiefe ſchienen die Stvrene zu ſteigen am dunk⸗ len Horizont. 5 5 a Leiſe trug der Abendwind auf ſeinen weichen Armen Welle auf Welle zum Strand. Die ſpülten ſchlaftrunken gegen das weiße, ſandige Ufer, daß es unentwegt ein ſüßes, träumeriſches Murmeln und Singen gab. Das miſchte ſich mit dem Rauſchen der Buchen zu einem ſchwingenden Nacht⸗ choral, deſſen ewige Akkorde ſchon um die uralten Mauern von Burg Leba gingen, ſolange Antje nur denken konnte. Amundͤſens Flugzeug gefunden? An der Bäreninſel aufgefiſcht? 9 e eee 17. Aug.„Dagens Nyheder“ erfährt aus slo: In Tromſö ſind Gerüchte im Umlauf, daß Fiſcher, die von der Bäreninſel eingetroffen ſind, Roald Amundſens Flugzeug„Latham“ ins Netz bekommen hätlken. Der fran⸗ zöſiſche Konſul in Tromſö hat ſich mit den Fiſchern in Ver⸗ bindung geſetzt die nach ihren Heimatorten zurückgekehrt ſind. Man wird Nachforſchungen über die Richtigkeit der Erzählungen einleiten. N Die Fiſcher ſollen verſchiedene Teile des Flugzeuges ſo⸗ weit über Waſſer gehabt haben, daß ſie den ganz beſtimm⸗ ten Eindruck hatten, Teile eines verunglückten Flugzeuges vor ſich zu haben. Ein anderes Flugzeug aber als das Amundſens iſt, ſoviel man weiß, in der Nähe der Bären⸗ inſel nicht verunglückt.: Hinrichtung wegen vierfachen Mordes Görlitz, 17. Aug. Im Hof des hieſigen Gerichtsge⸗ fängniſſes iſt der Schuhmacher Eduard Juſt aus Klein⸗ Partwitz wegen Mordes in vier Fällen enthauptet worden. Juſt hatte im Januar 1930 ſeine zweite Ehefrau ſowie im September 1932 die Angehörigen ſeiner dritten Ehefrau, nämlich den Arbeiter Chriſtian Groba, deſſen Frau und beider Kind ermordet. Ein Merziger Lohngeldräuber gefaßt Gersweiler(Saar), 17. Aug. Die Polizei verhaftete hier einen gewiſſen Stephan Garbinſky aus Duisburg, der, wie ſich bei ſeiner Vernehmung herausſtellte, an dem kürz⸗ lich gemeldeten Raub von 260 000 Francs Lohngeldern in Merzig mitbeteiligt geweſen war. Man fand bei ihm meh⸗ rere aus dem Raub ſtammende Bündel 100-Francs⸗Scheine. Ein Komplize, der mit Garbinſky zuſammen in Gerswei⸗ ler geſtellt wurde, konnte ſich ſeiner Feſtnahme durch die Flucht entziehen. politiſches Allerlei Verbokene Teilnahme an der Niederwald⸗Kundgebung. Die große ſaardeutſche Kundgebung am Niederwald⸗ denkmal am 27. Auguſt dürfte ein Ereignis von überwälti⸗ gender Wucht werden. Zur Beförderung durch die von der Direktion der Saarbahnen geplanten Sonderzüge haben ſich rund 60 000 Teilnehmer aus dem Saargebiet gemeldet. Die franzöſiſche Bergwerksverwaltung hat ihren Beamten und Arbeitern bereits jetzt mitgeteilt, daß eine Teilnahme an der Niederwaldkundgebung die Entlaſſung der Betreffen⸗ den zur Folge haben würde. Bund Königin Luiſe der NS-Frauenſchaft unterſtellt. Die Reichsleitung der NS⸗Frauenſchaft teilt der NSK zufolge mit: Die Bundesführerin des Bundes Königin Luiſe, Frau von Hadeln, iſt von der Führerin der Deutſchen Frauenſchaft und Reichsleiterin der NS⸗Frauenſchaft Lydia Gottſchewſky im Einvernehmen mit der Oberſten Leitung der PO ihres Amtes enthoben worden. Die Landesverbände des Bundes Königin Luiſe werden den zuſtändigen Gau⸗ Frauenſchafts⸗Leiterinnen der NS⸗Frauenſchaft unmittel⸗ bar unterſtellt. Kommuniſten als Geiſeln feſtgenommen. Wie die Polizei Wanne-Eickel meldet, iſt der von Kom⸗ muniſten überfallene und ſchwerverletzte SA-Mann Kozic⸗ lek geſtorben. Um derartige gemeine Ueberfälle der Kom⸗ muniſten in Zukunft zu unterbinden, wurde eine große An⸗ zahl früherer Angehöriger der KPD. aus Wanne⸗Eickel, die zum Teil bereits wieder aus der Schutzhaft entlaſſen wor⸗ den waren, als Geiſeln feſtgenommen. Deukſcher Bürgermeiſter nicht beſtätigt. Das„Prager Tagblatt“ berichtet, daß dem deutſchna⸗ tionalen Bürgermeiſter von Marienbad, Dr. Hans Tu a, ein Beſcheied des Innenminiſteriums zugeſtellt wurde, daß ſeine Wahl zum Bürgermeiſter nicht beſtätigt iſt. Gründe für dieſe Maßnahme werden nicht angegeben. Die Nicht⸗ beſtätigung von Bürgermeiſtern deutſcher Städte richtete ſich bisher gegen Nationalſozialiſten und erſtreckt ſich zum erſtenmal auf einen Deutſchnationalen. Oh, wie ſie ihren See liebte und ſein unendliches, uner⸗ 1 Auf und Nieder im ſtetig wechſelnden Farben⸗ piel! Jetzt waren die Roſengluten des Abendhimmels ver⸗ ſunken in einem violetten Dunkel, das in eins hinüber⸗ zuſchwimmen ſchien in Himmel und Erde. Ferne Ruder⸗ ſchläge ausziehender Fiſcherboote klangen weit durch die Stille der Nacht. ö Im lichten Schilf am Ufer rauſchte noch ein verſpäteter Waſſervogel. Wie graue Fahnen hingen ſchwer und träge die großen Fiſchernetze am Strand. Hinter den höchſten Und hob ſich langſam und leuchtend der aufgehende kond. 6 Antje war in einen der Kähne geſprungen, die angeket⸗ tet am Ufer lagen, und hatte ihn mit ſchneller Hand von ſeinem Pfahl gelöſt. Mit raſchen, ſicheren Schlägen ruderte 5 fer. die Schilfgaſſe hinaus auf das mondüberflutete aſſer. J 5 Hoch in der Luft ſchrien die Wildgänſe durch den ſtillen Auguſtabend. Schwer legte ſich das Mädchen in die Ruder und ihr 5 ſchlanker Oberkörper bog ſich geſchmeidig vor und zurück, in regelmäßigem Takt die Arme biegend. Und ihre junge Bruſt hob und ſenkte ſich in tiefen, raſchen Atemzügen. Wie Silber floß das Waſſer von den Rudern nieder, wenn ſie ſie aus der Tiefe hob. Ob man in Danzig auch ſo allein umherrudern konnte? Der Vater hatte erzählt, daß dort viel Waſſer war— die Mottlau, und wie die Weichſearme alle hießen. Und dann die große graue See ſelber. Antje zog die Ruder ein und ließ den Kahn ein wenig treiben vom linden Abendwind. Ihre Jungmädchenſeele begann unverſehens zu träumen und ſich die Zukunft aus⸗ zumalen. In weichen, lichten Farben. Farben, in Sonnen⸗ ſchein und Blütenduft. Sie ſah es ſo deutlich vor ſich, das alte Patrizierhaus in der Langgaſſe zu Danzig. Mit der mächtigen eichenen Haustür und dem großen blanken Meſ⸗ ſingklopfer. Mit den breiten ſteinernen Stufen und den ſchoͤnen Beiſchlägen, die weit in die Gaſſen hineinführten. Ach, der Vater hatte es ihr oft beſchrieben und erzählt, daß ſie es deutlich vor Augen ſah, obſchon ſie in Wirklichkeit noch niemals dagzweſen. gie nicht beſchreiben konnte. stattliche Matrone, die Antje unterweiſen Aus dem badioclieu laude Klage wegen vergifteter Bienenvölker Schwetzingen. Der Deutſche Imkerbund, die Berufs⸗ organiſation der Bienenzüchter in Deutſchland, hat gegen die Gemeinden Oftersheim und Ketſch Klage erhoben, weil in beiden Gemeinden das Spargelkraut während der Blüte mit einem Arſenapparat beſtäubt wurde, ohne daß dieſe Maßnahme vorher ortsüblich angezeigt worden war. Die Bienen vergifteten ſich infolgedeſſen beim Befliegen der Blü⸗ ten und gingen maſſenweiſe an Arſenvergiftung zugrunde. So ſind in Oftersheim und in Ketſch 150 Bienenvölker ver⸗ nichtet oder ſoſtark dezimiert worden, daß ſie nicht mehr lebensfähig ſind. In Ketſch iſt nach der Verſicherung eines führenden Bienenzüchters kein einziges geſundes Bienen⸗ volk mehr anzutreffen. ö Plankſtadt.(Durch Hufſchlag ſchwer ver letzt.) Der in der Ladenburger Straße wohnende Landwirt M. Treiber wurde beim Pferdeputzen durch einen Hufſchlag auf den Kopf ſchwer verletzt. Treibers Zuſtand iſt bedenklich. Eppelheim.(Schwerer Verkehrsunfall.) Der in der Reichsbahnbetriebswerkſtätte angeſtellte Knauber, wohnhaft in Eppelheim, wurde in Pfaffengrund auf ſei⸗ nem Fahrrad von einem Motorradfahrer angefahren. Er ſtürzte vom Rad und erlitt einen ſchweren Schädelbruch. Karlsruhe.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Ecke Kriegs⸗ und Kronenſtraße wollte die Wirtin des„Wal⸗ fiſch“, Frau Kramer, plötzlich die Straße überqueren und lief dabei direkt in ein Auto. Sie eulitt u. a. dabei einen Schädelbruch. Auf dem Transport nach dem Krankenhaus iſt Frau Kramer geſtorben. ö Gengenbach.(Kreis⸗Bauernkundgebung.) Am kommenden Sonntag, den 20. Auguſt, vormittags 10 Uhr, findet auf dem Ae e eine große Bauernkundge⸗ bung ſtatt mit Anſprache des Landesbauernführers Audi Huber⸗Ibach, M. d. L. Darnach wird Miniſterpräſident Köhler ſprechen. Anſchließend erfolgt ein Vorbeimarſch und die Weihe der Ortsgruppenfahnen. Nachmittags bewegt ſich ein Feſt⸗ und Trachtenzug durch die Stadt, mit anſchlie⸗ 5 zweiter Kundgebung, wobei Pfarrer Senn ſprechen wird. 0 UI Mosbach.(Fliegerlager.) Auf dem Stockbrunner Hof bei Mosbach wurde das erſte Fliegerlager der Oden⸗ wald⸗Fliegergruppe Mosbach, Ortsgruppe des Deutſchen Luftſportverbandes e. V., eingerichtet. Das von Dr. Hübner konſtruierte und der Gruppe geſchenkte Segelflugzeug hat dieſer Tage ſeine Feuerprobe als Schulflugzeug beſtanden. Der Abhang beim Stockbrunner Hof iſt für die Uebungen ſehr geeignet. U Mosbach.(„Fränkiſch⸗pfälziſcher Tag“.) Aus Anlaß der Landestagung des Vereins„Badiſche Heimat“ im Oktober wird ein„Fränkiſch⸗pfälziſcher Tag“ abgehalten werden. Neben dem Heimatſchriftſteller Dr. Hermann Eris Buſſe⸗Freiburg haben namhafte Perſönlichkeiten des badiſchen Landes ihr Erſcheinen zugeſagt. Robern(Amt Mosbach).(Scheune mit Stal⸗ lung niedergebrannt.) Hier brach in dem Anweſen der Landwirte Staudenmeyer und Gramlich auf noch unge⸗ klärte Weiſe Feuer aus, dem bald die alleinſtehende Scheune mit Stallung zum Opfer fiel, wobei die ganze eingebrachte ſichert mitverbrannte. Zum Glück ſind die Gebäude ver⸗ ichert. () Pforzheim.(Schwerer Anfall im Stein⸗ bruch.) Im Steinbruch Schönhügel bei Birkenfeld fuhren zwei Arbeiter mit einem Rollwagen zum Abladeplatz. Anter⸗ wegs ſtürzte der Wagen mit den Beiden in die Tiefe. Sie erlitten Naſenbeinbrüche, Armbrüche, Geſichts⸗ und Knie⸗ verletzungen. Freiburg.(Verſchmelzung der Schwarz⸗ wald vereine.) In einer außerordentlichen Hauptver⸗ ſammlung der Ortsgruppe Freiburg des Bad. Schwarzwald⸗ vereins wurde bekanntgegeben, daß die Württembergiſchen und Badiſchen Schwarzwaldvereine zu verſchmelzen ſind. Den Führer der vereinigten Vereine ſtellt der Bad. Schwarzwald⸗ verein. 5 Titiſee.(Engliſcher Schüler im Titiſee er⸗ trunken.) Im Titiſee ertrank ein 18 Jahre alter eng⸗ liſcher Schüler, der ſchon ſeit längerer Zeit mit einer eng⸗ liſchen Feriengeſellſchaft in der hieſigen Jugendherberge wohnte. Die Leiche konnte noch am Abend geborgen werden; ſie wird nach England überführt. 0 Und dann die tiefe, große Diele mit den uralten, eichen⸗ geſchnitzten Schränken und dem zierlichen Schifflein, das in der Mitte an langen Schnüren von der rauchgeſchwärzten Decke hing. Eins konnte ſich Antje gar nicht vorſtellen. Nämlich, daß ſo viele Häuſer eng nebeneinander lagen und lauter Men⸗ ſchen in den Gaſſen auf und ab gingen, die man oft gar nicht kannte. Das mußte ſpaßig und unterhaltſam ſein! Hier lag die Burg ſo einſam und ganz für ſich, hart am See. Die trutzigen Mauern auf der einen Seite ſtetig von Wellen umſpült. Und die wenigen Mannen und Hörigen, die innerhalb des Burggeheges wohnten, kannte man ganz genau. Sonſt waren keine Menſchen weit und breit, nur noch etliche Fiſcher unten am See. Was eine Gaſſe war, konnte ſich Antje eigentlich gar nicht vorſtellen, ebenſowenig einen Marktplatz und die Ma⸗ rienkirche, die ja ſo mächtig ſein ſollte, wie es der Vater Hier in der Burg war nur ie kleine Kapelle, wo ein Prieſter ſonntäglich die heilige Meſſe las. Ob in Danzig auch ſo viele Tiere waren? Und ob ſie da immer reiten konnte wie hier? Oft hatte ſie auch ſchon verſucht, 555 den Klaus Veldeke vorzuſtellen. Der Vater hatte ihn als Knaben geſehen, wo er groß und kräftig gebaut geweſen. Nun ſollte er ein Mann ſein von ſechsundzwanzig Jah⸗ ren, ein Kaufherr und Ratsmann von großem Anſehen und Reichtum. Eigene Schiffe ſollte er haben, die auf der Oſtſee mit Waren fuhren und jenem Bunde angehörten, ſo man Hanſa nannte. Und eine alte Mutter war da auch 1 0 eine brave, e. ollte in allen Zweigen eines 1 59 8 Haushaltes. Und bei der Antje wohnen ſollte, bis das Jahr herum war. Ueber dies alles grübelte Antje nach, als ſie jetzt den Kahn wandte und wieder dem Ufer zutrieb. Antje war nicht ſentimental. Sie war an Arbeit ge⸗ wöhnt und freudiges Schaffen. Früh hatte ſie der Muhme Dörte helfen müſſen bei den vielen Kindern, denn die Mut⸗ ter war die letzte Zeit ſchon immer zart und hinfällig ge⸗ weſen. Und der Vater brauchte auch allerhand Pflege und Wartuna.. R n W r Das Gemeindeparlament aufgelöſt N Tauberbiſchofsheim, 17. Aug. Das Bezirksamt hat auf Grund des Paragraphen 2 des 4. Geſetzes zur Durch⸗ führung der Gleichſchaltung von Reich, Ländern und Ge⸗ meinden und Gemeindeverbänden im Lande Baden vom 8. Juni 1933 in Verbindung mit dem Erlaß des Herrn Miniſters des Innern vom 19. Jul 1933 den Gemeinde⸗ rat und Bürgerausſchuß Tauberbiſchofsheim aufgelöſt. Der Grund zur Auflöſung war dadurch gegeben, daß zwei Mitglieder der früheren Zentrumspartei nicht frei⸗ willig von ihren Mandaten zurücktraten. (—) Waldshut.(Aus der Schutzhaft entlaſſen.) Der frühere Bürgermeiſter von Waldshut, Dr. Horſter, iſt aus der Schutzhaft entlaſſen worden. . SLichtsnau.(Die erſten reifen Trauben.) Hier ſind die erſten reifen Trauben geerntet worden. Welmüngen(Amt Lörrach).(Erntewagen ver- brannt.) Infolge Funkenflug aus einer vorbeifahrenden Dampfwalze fing hier ein hoch mit Frucht beladener Ernte⸗ wagen Feuer und verbrannte in kurzer Zeit vollſtändig. Die Zugtiere konnten rechtzeitig losgeſchirrt werden. (—) Säcing em.(Alemannentag.) An dem. Ale⸗ mannentag am kommenden Sonntag in Säckingen, bei dem ein großes Feſtprogramm aufgeſtellt iſt, wird auch Reichs⸗ ſtalthalter Robert Wagner teilnehmen, der eine Auſprache halten wird. Aus den Nachbarlaͤndern Bauernhof ſamt Vieh niedergebrannt Didenheim, 17. Aug. Kurz nach Mitternacht brach im Anweſen des Landwirts Karl Boll Feuer aus. Die Flam⸗ men waren bereits ſoweit vorgeſchritten, daß die Eheleute ihr Leben nur durch einen Sprung durchs Fenſter retten konnten. Das ganze Anweſen(Wohnhaus, Scheune, Stal⸗ lungen, Schuppen uſw.) bildeten nach kurzer Zeit nur noch ein einziges, rieſengroßes Flammenmeer. Haushoch ſchoſ⸗ ſen die Feuergarben und ſetzten auch den großen Schuppen des Nachbars in Brand. Das Vieh in den Stallungen mußte elend verbrennen. Da Didenheim keine Waſſerleitung be⸗ ſitzt, mußte das Waſſer etwa 150 Meter weit aus der Ill herbeigeſchafft werden.— Das niedergebrannte Wohnhaus ſtammte aus dem Jahre 1701 und hatte hiſtoriſchen Wert. — Gmünd.(Das Ende eines Alkoholikers.) Ein bei einer hieſigen Anſtalt beſchäftigter 70 Jahre alter Schuhmacher lief von ſeiner Arbeitsſtelle weg und trieb ſich ſeither in der Stadt herum. Er zechte dann in der Wirtſchaft zum Güterbahnhof und in der Wirtſchaft zur Badiſchen Grenze und verließ letztere gegen Eintritt der Polizeiſtunde. Auf dem Weg zu ſeiner Wohnung fiel er vermutlich infolge ſeines unſicheren Gangs in der Remsſtraße die Böſchung . und blieb in der Nems liegen, wo ihn eine Herz⸗ lähmung ereilte. * Frantfurt a. Mm.(motorradfahrer e auf Polizeibeamte.) Auf Anordnung der Staats⸗ polizei fand in der Nacht zum 16. Auguſt durch Beamte der Schutzpolizei eine große Razzia auf Kraftfahrzeuge ſtatt, um feſtzuſtellen, inwieweit durch dieſe im Bezirk rankfurt a. M. illegales Material transportiert würde. ie Durchführung der Kontrolle war die ganze Nacht hin⸗ durch reibungslos verlaufen, bis ſich dann gegen 4 Uhr morgens auf der Niddabrücke in Höchſt der Vorfall ab⸗ spielte: Ein Motorradfahrer mit Sozius zog auf die Auf⸗ forderung zum Halten eine Schußwaffe und eröffnete das Feuer auf die Polizeibeamten, das ſofort erwidert wurde. Nach den Wahrnehmungen iſt damit zu rechnen, daß der eine Motorradfahrer verwundet worden iſt. Es gelang den Tätern zu entkommen. Die Staatspolizei bittet alle Per⸗ ſonen um Mitwirkung zur Ermittlung der unbekannten Schützen. i Darmſtadt.(Mädchen totgefahren.) In der Nacht wurde die 21jährige Hausangeſtellte Elſe Höhn aus Pfungſtadt auf den Schienen der, Bahnſtrecke Eberſtadt Birkenbach tot aufgefunden. Der Kopf der Leiche war vom Rumpfe getrennt. Es liegt Freitod vor. Dem Mädchen, das ſein uneheliches Kind vernachläſſigte, waren von der Behörde Vorhaltungen gemacht worden. Bechtheim(Rhh.)(Gefahren im Weinberg.) ie gefährlich es iſt, die leeren Beutel und Kartons der arſenhaltigen Verſtäubungsmittel zur Bekämpfung des Heu⸗ und Sauerwurms im Felde liegen zu laſſen, zeigt folgender, noch glücklich abgelaufener Fall: Das vierjährige Söhnchen des Arbeiters Philipp Bender wurde von ſeinen Eltern mit auf das Feld zu Erntearbeiten genommen. Das Kind fand in den angrenzenden Weinbergen ſolche leeren Beutel und Kartons und ſplelte damit. In der Nacht er⸗ krankte der Kleine unter ſchweren Vergiftungserſcheinun⸗ gen und ſchwebte in großer Lebensgefahr.— Darum Win⸗ ger: Werft nicht achklos die leeren Beutel und Kartons wog, ſondern verbrennt ſie an Ort und Stelle! — Heilbronn.(Falſchmünzerneſt ausgeboben.) Durch die Kriminalpolizei Heilbronn wurde in dem e Falch: Schweinsdörferſtraße 25 in Rothenburg o. d. T. eine Falſch⸗ münzerei aufgedeckt. Bei den Durchſuchungen wurde eine ſchwere Preſſe, mehrere Werkzeuge und eine größere Zahl Halb⸗ und Fertigfalſifitate aufgefunden. Die Täter, drei davon aus Oehringen, konnten feſtgenommen und hinter Schloß und Riegel geſetzt werden. Sie haben ſich vornehm⸗ lich mit der Herſtellung von falſchen 50 und 10⸗Pfennig⸗ Stücken befaßt. 0 ö Zum zweiten Male Großfeuer. ö Bluoirkenfeld. In dem birkenfeldſchen Dörfchen Neunkir⸗ chen zerſtörte, wie ſeinerzeit gemeldet, in der Nacht zum vergangenen Samstag ein Großfeuer fünf große Bauern⸗ gehoͤfte. Nun brach erneut Großfeuer aus, dem abermals Vert große Bauernanweſen zum Opfer fielen. Es liegt der Verdacht der Brandſtiftung vor. Mehrere Perſonen wur⸗ den feſtgenommen. Der Blitz am Drahtzaun— Schwere Folgen Hadersleben, 17. Aug. In Nagboel bei Lundeskov wurde die beim Melken von Kühen beſcäftigte Bauersfrau Kroll mit ſämtlichen elf Kühen vom Blitz getötet. Die Kühe waren an einem Drahtzaun feſtgebunden, an dem der Blitz entlang gelaufen war. Auf der Flucht erſchoſſen „Meſeritz.. 9 18. Aug. Der 41 Jahre alte Kommuniſt Franz Budniaczinſki machte, als er in ein Kon⸗ zentrationslager gebracht werden ſollte, einen Fluchtver⸗ ſuch, ſo daß die Begleitmannſchaft gezwungen war, von den Schußwaffen Gebrauch zu machen. Der Flüchtling wurde tödlich getroffen. 1 Rüſſingen.(Tödlicher Unſall an der Dreſch⸗ maſchine.) Der 18jährige Sohn Walter der Familie Albert Dinger war an der Dreſchmaſchine ſeines Vaters beſchäftigt. Er wurde dabei von der Strohpreſſe erfaßt 1 5 unglücklich am Kopfe verletzt, daß er kurze Zeit dar⸗ auf ſtarb. Waldfiſchbach.(Doppelwohnhaus einge⸗ äſchert.) In Schmalenberg entſtand in dem eineinhalb⸗ ſtöckigen Doppelwohnhaus des Steinbrechers Adam Seibert und des Fabrikarbeiters Jakob Weiner ein Brand, der raſch um ſich griff und das Doppelwohnhaus vollſtändig einäſcherte. Die Entſtehungsurſache iſt noch nicht geklärt. Trier.(Taſchendiebe verhaftet.) Die Ermitt⸗ lungen bezüglich der Diebin, die aus Duisburg gekommen war und hier eine achttägige Gaſtrolle gegeben hatte, ſind abgeſchloſſen. Im ganzen ſind ihr 12 Fälle nachgewieſen, in denen ſie Frauen aus Handtaſchen entweder die Geld⸗ börſe oder das in der Taſche liegende Geld entwenet hat. Acht Tage hat dieſe ſchon mit Zuchthaus beſtrafte Taſchen⸗ diebin ihr Handwerk in Trier ausüben können, ehe ſie ge⸗ faßt wurde. Einem anderen Taſchendieb, der aus Mann ⸗ heim nach Trier gekommen iſt, iſt das Handwerk ſchon nach kaum drei Tagen gelegt worden. Wallerfangen(Saar).(Verbotene Theaterauf⸗ führung.) Ein vom hieſigen Theaterverein anberaumter Theaterabend wurde von der Regierungskommiſſion nicht genehmigt. Zur Aufführung ſollten kommen:„Schlageters Tod“,„Der Fremdenlegionär“ und„Die Heimatſcholle“. Neues aus aller Welt Af 63 000 Deutſche ſeit 1918 ertrunken. Aus einer Ueber⸗ ſicht der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft geht hervor, daß ſeit 1918 63 434 Perſonen ertrunken ſind. 8 4% Tod beim Abſpringen vom Zug. Als der Reichs⸗ bahnaſſiſtent Cornelius Schwarz aus Gundelfingen auf dem Sontheimer Bahnhof von einem Zug abſpringen wollte, erfaßte ihn das Trittbrett und zog ihn unter die Rä⸗ der. Schwarz wurde ſo ſchwer verletzt, daß er bald ſtarb. a Jodelweitſtreit in München. In den Tagen vom 26. Auguſt bis 2. September iſt im Bürgerbräukeller zu Mün⸗ chen ein„Wettſtreit der Jodler und Jodlerinnen“ geplant. Die beſten Jodler⸗ und Heimatlieder ſollen auf Schallplat⸗ ten feſtgehalten werden. a 61 Jahre hinter Zuchthausmauern. Im Zuchthaus Straubing iſt der 82 Jahrte alte Gefangene Georg Oettin⸗ ger geſtorben. Er verbrachte 61 Jahre ſeines langen Le⸗ bens ununterbrochen hinter Zuchthausmauern. Vom 18. März 1872 an, dem Tag, an dem ihn das damalige Schwur⸗ gericht Hof wegen Raubes zu 14 Jahren und 1 Monat Zuchthaus verurteilte, ſah er die Welt nur mehr durch die Gitter. Nach Eröffnung der Irrenabteilung im Straubin⸗ ger Zuchthaus kam er 1917 nach Straubing, wo er bis zu ſeinem Tode verblieb. 4 Verbrechen auf der Landſtraße. An der Straßen⸗ böſchung bei Obernach(Bayern) wurde in der Nacht ein unbekannter Mann mit ſchweren Schutzverletzungen am Hals und an der Bruſt bewußtlos aufgefunden. Der Ver⸗ letzte wurde von einem Münchener Lieferkraftwagen in das Krankenhaus Benediktbeuern eingeliefert, wo er in den Morgenſtunden geſtorben iſt, ohne das Bewußtſein erlangt zu haben. Zweifellos iſt der Mann das Opfer eines Ver⸗ brechens geworden. z Jußballmannſchaft verunglückt. Bei Schwarzhofen (Oberpfalz) verunglückte ein Laſtkraftwagen mit einer Fuß⸗ ballmannſchaft; 22 Mann wurden verletzt. Bei einem der Schwerverletzten beſteht Lebensgefahr. N ar Ein Sejähriger SA-Mann beſucht den Kanzler. Ein 82jähriger SA⸗Mann aus Oldenburg, der ſich zu Fuß nach Berlin aufgemacht hatte, um den Kanzler zu beſuchen, hat von dieſem eine Einladung erhalten, mit dem Flugzeug nach München zu kommen, um dort vom Kanzler empfangen zu werden.. A Blitz ſchlägt in Kreuzigungsgruppe. Am Calvarien⸗ berg von Donguwörth ereignete ſich ein merkwürdiger Vor⸗ fall. Bei einem Gewitter chlug der Blitz in die Figur des linken Schächers und ſchlug dietem einen Arm ab. A Die Tragödie auf der„Bremen“. In der Gerichts⸗ verhandlung gegen den Amerikaner Charles Manger, der an Bord des Dampfers„Bremen“ aus Fahrläſſigkeit ſeinen Freund Heye erſchoſſen hatte, lautete das Urteil auf eine Gefängnisſtrafe von drei Monaten, die bis zum 30. Sep⸗ tember 1936 ausgeſetzt wird unter der Bedingung, daß der Angeklagte eine Buße von 3000 Reichsmark zahlt. Ar Jirkuspferde im brennenden Waggon. Beim Ver⸗ laden des Zirkus Buſch in Paſewalk entſtand in einem mit neun wertvollen Dreſſurpferden beladenen Waggon Feuer. Alle Tiere haben erhebliche Brandverletzungen und Rauch⸗ vergiftungen erlitten. 1 5 ar Franzöſiſches Schloß niedergebrannt. Im Departe⸗ ment Indre brannte das aus dem 15. Jahrhundert ſtam⸗ mende Schloß de la Barre bis auf die Grundmauern nie⸗ der. Das Schloß enthielt der wertvolle Sammlungen und Möbel, die ein Raub der Flammen wurden. Ar Lindberghs weitere Ilugpläne. Oberſt Lindbergh be⸗ abſichtigt vorläufig, auf Island zu bleiben. Er wird ſich einige Tage in Reykjavik aufhalten. Danach beabſichtigt er, einige Fluge über Island zu unternehmen. Lindbergh er⸗ klärt, daß es nicht in ſeiner Abſicht liegt, nach Europa wei⸗ terzufliegen. i e n e Oberleutnant Brückner verunglückt. 8 Der perſönliche Adjutant des Reichskanzlers, Oberleutnan Brückner, erlitt bei einem Autounglück in der Nähe von Berchtesgaden ſchwere Verletzungen. Lalcale Aera Großes Sommernachftfeſt bei den 98 ern. Der hieſige Turnverein 1898 veranſtaltet am Samstag und Sonntag in den Räumen der Turnhalle und auf allen Plätzen ein großangelegtes Sommernachtfeſt. Rührige Hände haben Saal und ſonſtige Räume in orientaliſche Anlagen verwandelt. In Küche und Keller iſt alles vor⸗ bereitet, um die Gaumen zu befriedigen. Eine gutbeſetzte Kapelle, Geſang und Tanz werden für Unterhaltung ſorgen, ſo daß ſicherlich genußreiche Stunden für den Beſucher bevorſtehen. Da überdies noch der Eintritt frei, darf auf einen großen Beſuch zu rechnen ſein. . Unfall bei der Dreſchmaſchine. Beim Dreſchen in einer Scheune in der Freiburgerſtraße erlitt geſtern Vormittag der 24 jährige ledige Knecht Joh. Stephan einen Unfall dadurch, daß er während dem Laufen der Maſchine unter die Strohpreſſe kroch und hierbei in die Zahnräder geriet. Er zog ſich einen Schädelbruch, eine Gehirnerſchütterung und andere Verletzungen zu. Er wurde nach Anlegung eines Notverbandes ins Allgemeine Krankenhaus Mannheim überführt. Lebensgefahr beſteht vorläufig nicht. * — Mittwochskarten nicht mehr nach Großſtädten. Der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag hat in Anpaſſung an die Ziele der nationalen Regierung der Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft eine Entſchließung übermittelt, wonach die Ausgabe der Mittwochskarten zum Preis der Sonntagsrückfahrkarten für den Verkehr von kleineren nach größeren Orten unterbleiben möchte, weil hierdurch der ländliche Einzelhandel zum Vorteil der Wa⸗ renhäuſer und Kaufhäuſer in den Großſtädten geſchädigt werde. Die Hauptverwaltung hat dieſe Entſchließung ge⸗ billigt. Anträge auf Ausgabe von ermäßigten Mittwochs⸗ karten von kleineren nach größeren Orten, insbeſondere nach Großſtädten werden daher unbedingt abgelehnt wer⸗ den. Verſuchsweiſe eingeführte Ausflugskarten werden ab ſofort nicht mehr ausgegeben. — Beginn der Rebhühner⸗Schußzeit. Nach einer Be⸗ kanntmachung des Staatsminiſteriums des Innern wurde auf Grund des Jagdgeſetzes vom 28. Mai 1927 der Beginn der Schande für Rebhühner im Jahre 1933 auf den 20. Auguſt verleat. Ni Vermißte als Leiche geländet. Die Leiche einer ſeit 12. ds. Mts. vermißten 30 Jahre alten geſchiedenen Frau, die zuletzt in J 2 hier gewohnt hat, iſt aus dem Neckar hier geländet worden. Mißliche Verhältniſſe dürften der Grund für den freiwilligen Tod geweſen ſein. U Schlafmittelvergiftung. Eine ledige 25 Jahre alte Stickerin aus der Aleſtadt iſt mit einer Tablettenvergiftung in das Städt. Krankenhaus eingeliefert worden. Ob Anfall oder Selbſttötungsabſicht vorliegt, konnte bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden. Lebensgefahr beſteht nicht. Aus dem Bezirksrat. Wirtſchafts⸗ und Fürſorgeſachen.— Die Baupolizei greift ein. Die Reihe der Wirtſchaftsgeſuche war in der geſtrigen Sitzung des Mannheimer Bezirksrats weſentlich kleiner als in der vorhergehenden. Genehmigt wurden vom Polizei⸗ präſidium die Konzeſſionen für die Schankwirtſchaften in G 6, 17 und Jungbuſchſtraße 33, für die Gaſtwirtſchaßt in Waldhof, Spiegelfabrik Nr. 314, ſowie für einige Cafes, Branntwein⸗ und Flaſchenbierhandlungen. Für den Wirt⸗ ſchaftsbetrieb im Vereinshaus des Tv. 1898 Mhm.⸗Secken⸗ heim wurde die Beſtellung eines Stellvertreters(Karl Volk für den Vereinsvorſtand gutgeheißen. Ablehnung fand das Konzeſſionsgeſuch eines nichtariſchen Inhabers(Sig⸗ mund Buxbaum) für die Realſchankwirtſchaft„Cafe Lieder kranz“ E 5, 4, obwohl der Geſuchsſteller ſich bereiterklärte, den Nachweis zu erbringen, daß er im Krieg an der Front war. Bei den Fürſorgeſachen handelte es ſich um die üb⸗ lichen Erſatzklagen der Fürſorgeverbände, meiſt wegen Auf⸗ wendungen für uneheliche Kinder und geiſteskranke Per⸗ ſonen. In Sachen des Fürſorgeverbandes München⸗Stadt gegen den Landesfürſorgeverband Kreis Mannheim wegen Erſatz von Fürſorgekoſten für einen Arzt, der zu Fuß in vier Wochen von Mannheim nach München gewandert war, um dort einen Intereſſenten für ein von ihm erfun⸗ denes Präparat zu finden, erfolgte Abweiſung der Klage, da dieſer zielbewußte Doktor der Medizin ſchon fürſorge⸗ bedürftig nach Mannheim gekommen und hier unterſtützt worden war. Der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen iſt vor einiger Zeit die Ausübung des Bewachungs⸗ gewerbes auch für die Stadt Ladenburg geſtattet worden; auf Antrag hat der Bezirksrat jetzt die Ausdehnung der Erlaubnis auf den ganzen Landbezirk Mannheim bewilligt, vorausgeſetzt, daß jeweils die in den einzelnen Orten Verwendung findenden Perſonen dem Bezirkamt bekannt⸗ gegeben werden. Auch die Uniformfrage iſt noch zu regeln. — Die Aenderung und Feſtſtellung von Bau⸗ und Straßen⸗ fluchten beim Großkraftwerk Mannheim⸗Neckarau wurde zur [Kenntnis genommen, nachdem das Waſſer⸗ und Straßen⸗ bauamt Heidelberg und die Baupolizei nichts einzuwenden hatten.— Wegen der Einſtellung von Kraftfahrzeugen im Anweſen Schwetzingerſtraße 64 iſt vor längerer Zeit bau⸗ polizeiliche Verfügung ergangen hinſichtlich des Feuerſchutzes für die über der Garage liegenden Wohnungen. Der Eigen⸗ tümer erklärte, daß er wirtſchaftlich nicht in der Lage ſei, alle geforderten baulichen Aenderungen vorzunehmen. Es wird ihm eine weitere Friſt von drei Monaten gewährt. — Die Beſchwerde eines Hausbeſitzers in der Karl Laden⸗ burg⸗Straße, dem die Räumung von Dienſtbotenkammern wegen Nichteignung zum dauernden Aufenthalt von Men⸗ ſchen zur Auflage gemacht worden war, wurde als un⸗ begründet zurückgewieſen.— Der ſchadhafte Giebelverputz an der Hofmauer des Hauſes J 4a, 3 iſt Gegenſtand einer baupolizeilichen Auflage, gegen die der Hausbeſitzer Ein⸗ ſpruch erhoben hat. weil es ſich um eine Grenzmauer handle, alſo der Eigentümer des Nachbargrundſtückes die Hälfte der Herſtellungskoſten zu zahlen habe. Aber der Bezirksrat hält ſich nun einmal an den Hausbeſitzer, auf deſſen Hof die Backſteine heruntergefallen ſind, denn mög⸗ licherweiſe muß wegen des gemeinſchaftlichen Beſitzrechtes an der Grenzmauer noch das alte badiſche Landrecht zu Rate gezogen werden. Und inzwiſchen fällt die Mauer ganz ein. Die Beſchwerde wurde alſo zurückgewieſen und der zur Herſtellung der Mauer herangezogene Hausbeiitzer kann ſich nunmehr auf zivilrechtlichem Wege mit ſeinem Nachbarn auseinanderſetzen. 50 Badiſche Holzſchau. Am 27. Auguſt wird die intereſſante und allgemein lehrreiche„Badiſche Holzſchau“ in Karlsruhe ge⸗ ſchloſſen. Dieſe umfaßt 15 000 qm Ausſtellungsgelände und zeigt neben der allgemeinen Verwendung von Holz die verſchiedenſten Imprägnierungen, das Holzverzuckerungs⸗ verfahren, eine große Möbelſchau und ſchließlich im Frei⸗ gelände den Holzhausbau, Wagenbau, Tunnelbau uſw. Aus dieſer kurzen Aufſtellung ſchon kann die vielſeitige Verwendung des einheimiſchen Werkſtoffes Holz und deſſen nationale Bedeutung im Wirtſchaftsleben erſehen werden. Beſucht deshalb alle dieſe Schau. Die Ausſtellung iſt täglich von vormittags 9 Uhr bis abends 20 Uhr geöffnet. Eintritt 20 Pfg. Geſchloſſene Gruppen von 15 Perſonen ab gerechnet, Erwerbsloſe, Studierende und Schüler bezahlen einen ermäßigten Eintritt von 10 Pfg. — Das deutſche Staatsbürgerrecht. Nach einer Meldung des„Führer“ hat der badiſche Innenminiſter eine Verord⸗ nung erlaſſen, die ſich auf das Geſetz über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutſchen Staatsangehörigkeit vom 14. Juli bezieht. Es handelt ſich nach dieſem Geſetz um zwei Gruppen von Perſonen, die er⸗ faßt werden ſollen: 1. die in das Reich vom 9. November 1918 bis 30. Januar 1933 eingebürgerten Ausländer und Staatenloſe, und 2. Reichsangehörige, die der deutſchen Staatsangehörigkeit für verluſtig erklärt werden können, auch wenn ſie durch Geburt, Legitimation, Eheſchließung oder Aufnahme Reichsdeutſche ſind. Gerichtszeitung. [I Sie können es nicht laſſen. Vor dem Mannheimer Sondergericht hatten ſich 11 Angeklagte wegen Verbreitung einer verbotenen Flugſchrift zu verantworten. Alle Ange⸗ klagten ſind mit wenigen Ausnahmen Familienväter und wohnen in Lahr. Das Gericht verhängte Gefängnisſtrafen von drei Monaten bis zu einem Jahr. Drei Angeklagte wurden freigeſprochen. g Eprache und Familienforſchung Der Nationalſozialismus hat in weiten Volksſchichten das Intereſſe für Fragen der Familienkunde geweckt. Volkstum und Raſſe ſind Begriffe geworden, die jedem Deutſchen etwas fagen. Das war nicht immer ſo. Es iſt überaus bezeichnend, daß die vom Worte„Volk“ abgelei⸗ teten Wörter zum Teil erſt im 19. Jahrhundert gebildet wurden. Turnvater Jahn wer es, der 1810 die Wörter „Volkstum“ und„volkstümlich“ prägte. Die Wörter „Volkslied“ und„Volksſeele“ gehen auf Herder zurück. Das Wort„völkiſch“ taucht ſogar erſt im Jahre 1875 auf. Falſch wäre die Annahme, daß Herder, Jahn und die „Völkiſchen“ nur deutſche Namen für längſt unter anderer Bezeichnung bekannte Begriffe geſchaffen hätten. Sie ga⸗ ben auch neuen Inhalt. Gänzlich neu waren natürlich die Probleme des Volkstums nicht. Aber auch das Wort „Raſſe“ iſt erſt im 18. Jahrhundert aus dem franzöſiſchen in die deutſche Sprache übernommen worden. Etwas älter ſind die Wörter„Stammbuch, Stammbaum und Familie“ Stammbuch in der Bedeutung Geſchlechterrolle taucht im 16., Stammbaum im 17. Jahrhundert erſtmals auf. Auch das Wort Familie ging erſt im 17. Jahrhundert aus der franzöſiſchen in die deutſche Sprache über. Noch Luther kennt für den Begriff Familie nur das„Haus“, das heute lediglich die Familie königlicher Geſchlechter(Haus Hohen⸗ zollern, Haus Wittelsbach uſw.) bezeichnet. ö Das fehlende Intereſſe für Familienkunde hat es ver⸗ ſchuldet, daß in früheren Zeiten die Verwandtſchaftsbe⸗ zeichnungen ſehr flüſſig waren. Muhme war die Mutter⸗ ſchweſter, alſo die Tante, aber man nannte ſo auch die Schwägerin. Neffe war der Schweſterſohn. Im 17. Jahr⸗ 0 f gebrauchte man die Bezeichnung Neffe aber viel⸗ ach für den Enkel oder einfach für den Verwandten. Die Worte„Onkel“ und„Enkel“ haben den gleichen Arbe Urſprung, nämlich lateiniſch avunculus, d. h.„Großväter⸗ chen“. Das Wort„Onkel“ verdrängte, aus dem franzöſi⸗ ſchen übernommen, das alte und. Wort„Oheim“, „Vetter“ geht auf den ſelben Stamm wie„Vater“ zurück, wie denn früher vielfach„Vater“ die ehrende Bezeichnung für ein würdigeres Familienmitglied war. Wer bei der Nachforſchung nach den Ukſprüngen ſeiner Familie in das 17. oder ein noch früheres Jahrhundert eindringt, wird ſich dieſer Zuſammenhänge ſtets bewußt ſein müſſen. Nicht jeder iſt„Neffe“ geweſen, der damals ſo genannt wurde. Wieviel Blut hat der Menſch? Die geſamte Blutmenge eines Menſchen beträgt etwa ein Dreizehntel des Körper⸗ gewichts, ſo daß alſo ein Erwachſener von mittlerer Größe annähernd 5 Kilogramm Blut beſitzt. Der ſchnelle Verluſt von 1 Kilogramm Blut bewirkt ſchon Ohnmacht, der Verluſt von 2 bis 3 Kilogramm dagegen meiſt den Tod. Alter, Körperbeſchaffenheit und andere Umſtände laſſen indes große Ausnahmen zu. Frauen vertragen z. B. großen Blutverluſt beſſer als die Männer; ſo erfolgt bei Frauen unter entſprechender Pflege ſelbſt nach einem Verluſt von 3 bis 4 Litern Blut(namentlich bei Geburten) manchmal noch völlige Geneſung. Das beſte und ſicherſte Mittel gegen gefährliche Blutverluſte iſt die Uebertragung von Blut eines geſunden Menſchen auf den Ausgebluteten. Iſt das nicht möglich, ſo werden wenigſtens große Injektionen von Kochſalzlöſung der Gefahr entgegenarbeiten. Eine dringende Warnung Deviſen und Vermögenswerke im Auslande ſind anzeigepflichtig.— Letzte Anzeigefriſt der 31. Auguſt 1933.— Verſäumniſſen drohen hohe Juchthausſtrafen. Laut Geſetz gegen Verrat an der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft wird das Reich zur Sicherung der deutſchen Wäh⸗ rung bzw. Wiederbelebung der deutſchen Volkswirtſchaft diesbezüglichen Mißbräuchen mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln entgegenwirken. Das Reich hat deshalb ſtrengſte Ueberwachungsvorſchriften erlaſſen und gleichzeitig auch exemplariſche Beſtrafung angedroht. Im Zuſammenhang mit dieſen geſetzlichen Vorſchriften werden nun alle deutſchen Reichsangehörigen, die Ver- mögensſtücke, auch Deviſen, im Auslande zur Verfügung haben, vor Verſäumnis ihrer Anzeigepflicht eindringlichſt gewarnt. Jeder Reichsdeutſche, der am 1. Juni 1933 im Ausland befindliche Vermögensſtücke im Geſamtwerte von mehr als 1000 Mark beſaß, hat dieſeben bis ſpäkeſtens 31. Aug. 1933 dem zuſtändigen Finanzamt oder einer anderen Be. hörde der Reichsfinanzberwaltung anzuzeigen, ſofern ſie vermögensſteuerpflichtig ſind und vor dem 1. Juni dem Finanzamk nicht angezeigt wurden. Als anzeigepflichtige Vermögensſtücke gelten alle im Auslande befindlichen beweglichen Beſitz⸗ tümer verſchiedenſter Art, alſo auch Kunſtgegenſtände, Luxusgegenſtände, Schmuckgegenſtände, Edelſteine, Edel⸗ metalle, Perlen, Gegenſtände aus edlem Metall und Zah⸗ lungsmittel, ferner im Ausland gelegener Grundbeſitz, auch Hypotheken auf ausländiſchem Grundbeſitz. Unter die Anzeigepflicht fallen weiter Beteiligungen an ausländiſchen Ge allſchaften, gleichgültig, ob die Beteiligungen in Wert⸗ papieren verbrieft ſind oder nicht, ſowie auch eine Reihe anderer Wertpapiere, Rechte, Forderungen, Beteiligungen uſw., deren erſchöpfende Aufzählung hier nicht möglich iſt. Auch Deviſen ſind anzeigepflichtig. Wer alſo am 1. Juni 1933 anbietungspflichtige Deviſen im Wert von mehr als 200 Mark beſaß, dieſelben aber pflichtgemäß der Reichsbank noch nicht angeboten hat, muß dieſe eben⸗ falls bis ſpäteſtens 31. Auguſt dem Finanzamte oder einer anderen Behörde der Reichsfinanzverwaltung zur Anzeige bringen. Als anzeigepflichtige Deviſen gelten nicht nur ausländiſche Zahlungsmittel, ſondern beiſpiels⸗ weiſe auch Anſprüche aus Währungskonten bei inländiſchen Kreditinſtituten, auch Zins⸗ und Gewinnanteilſcheine und rückzahlbar gewordene Stücke ſolcher Wertpapiere uſw.— Gold gilt als Deviſe ohne Rückſicht darauf, ob es ſich im Auslande oder im Inlande befindet und iſt aus⸗ nahmslos anzeigepflichtig. Alle Zuwiderhandlungen vorſätzlicher oder fahrläſſiger Art haben eine ſtrenge Beſtrafung zu gewärtigen. Die Strafen für Reichs angehörige, d. h. für ſolche Perſonen, die am 1. Juli Angehörige des Deutſchen Reiches waren, und die ihre Anzeigepflicht vorſätzlich nicht recht⸗ zeitig erfüllen, ſind ganz exemplariſch. Wer alſo in obigem Sinne gegen das Geſetz gegen Verrat an der deutſchen Volkswirtſchaft vom 12. Juni 1933 verſtößt, wird mit Zuchthaus von drei bis fünfzehn Jahren und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte beſtraft. Selbſt bei mildernden Umſtänden ſind noch empfindliche Zucht⸗ hausſtrafen von einem bis zehn Jahren und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte zu gewärtigen. Wird die Anzeige⸗ pflicht fahrläſſig nicht rechtzeitig erfüllt, drohen Ge⸗ fängnisſtrafen nicht unter einem Jahr. Auch Ausländer machen ſichſtrafbar. Wenn ſie der Anzeigepflicht vorſätzlich oder fahrläſſig nicht recht⸗ zeitig nachkommen, werden ſie ebenfalls mit Gefängnis be⸗ ſtraft.. Eine Straffreiheit tritt ein, wenn die Anzeige⸗ pflicht rechtzeitig erfüllt wurde. Sie wird in weitgehendem Maße auch dann gewährt, wenn vor dem 1. Juli 1933 Steuer⸗ und Deviſenzuwiderhandlungen begangen worden ſind. Werden noch vor dem 31. Auguſt anzeigepflichtige Vermögensſtücke oder Deviſen, die nicht angezeigt werden, an zuſtändiger Stelle bekannt, ſo tritt zwar nicht die aller⸗ ſchwerſte Strafe nach dem Geſetz gegen den Verrat an der deutſchen Volkswirtſchaft, jedoch die auch ſehr ſtrenge Strafe nach der Reichsabgabeverordnung bzw. der Ver⸗ ordnung über die Deviſenbewirtſchaftung ein. Jedem Beſitzer von im Auslande ſichergeſtellten Ver⸗ mögensſtücken oder Deviſen wird behördlicherſeits mit die⸗ ſer Warnung dringend angeraten, die vorgeſchrie⸗ bene Anzeigepflicht unverzögert zu erfüllen. Ins⸗ beſondere wird auch davor gewarnt, die Anzeigepflicht da⸗ durch zu umgehen, daß anzeigepflichtige Vermögens- ſtücke oder Deviſen im Auslande oder ſonſt auf Umwegen gegen Reichsmark veräußert werden und der Erlös dann im Inlande angelegt wird. In ſolchen Fällen tritt natur⸗ gemäß ebenfalls ſtrengſte Strafverfolgung ein. Zudem macht ſich jeder damit erneut ſtrafbar. Zeitgemäße Bismarck⸗Erinnerung Bismarck hatte eine große Vorliebe für den Hering. Der in Eſſig mit Zwiebeln, Senfkörnern und Pfeffer eingelegte Hering iſt auch nach ihm benannt worden. Bismarck war kein Koſtverachter, und wußte, was gut ſchmeckte. Der Hering galt ihm als Delikateſſe, trotz ſeiner Wohlfeilheit. Große Menſchenkenntnis beweiſt ſeine Aeußerung:„Wenn der Hering ſo teuer wäre wie Kaviar, würde er in allen Kreiſen bis hoch hinauf als ausgeſuchte Delikateſſe gelten.“ Dieſe kleine hiſtoriſche Erinnerung iſt im Augenblick ſehr zeitgemäß. Denn in den Monaten Auguſt, September und Oktober iſt für die deutſche Seefiſcherei die große Herings⸗ ſaiſon. Jetzt bekommen wir den deutſchen Hering in reichen Mengen, preiswert und in beſter Qualität. Gehört der Hering doch zu den fetten und deshalb beſonders nahrhaften Seefiſchen. Ueberdies iſt er auch reich an Jod, Vitaminen und Phosphorſalzen. In der Hauptfangzeit hat die deutſche Herings- und Hochſeefiſcherei alle Hände voll zu tun. dampft ſie Ad in die Nordſee bis an die Küſten Schott⸗ lands und Irlands, um den reichen Segen des Meeres ein⸗ zuheimſen. Und ſind die Logger und Dampfer mit gutem Fang beladen zurück, beginnt erſt die Hauptarbeit. Dann regen ſich tauſende fleißiger Hände in den Räuchereien, Salzereien, Marinadenfabriken und Packereien. Ueberall herrſcht die deutſche Sauberkeit, Ordnung und Gewiſſenhaf⸗ tigkeit innerhalb der deutſchen Fiſchereibetriebe und Fiſch⸗ induſtrie. Die deutſche Fiſchwirtſchaft iſt ein hochentwickel⸗ ter Zweig unſerer heimiſchen Nahrungsmittelquellen. Deutſche Seefiſcherei und Fiſchinduſtrie liefern im Hering ein weitverbreitetes Volksnahrungsmittel. In jeder Ge⸗ ſtalt iſt der Hering ſchmackhaft, nahrhaft und bekömmlich. Mögen wir ihn nun als Matjes⸗, Brat⸗ oder Bismarck⸗ Hering, als Rollmops oder Bückling verſpeiſen. Und vor allem: Hering mit neuen Kartoffeln und friſcher Butter. Wem läuft da nicht das Waſſer im Munde zuſammen! Ja, Bismarck hatte ſchon recht, als er den Hering als Delikateſſe bezeichnete. Mit den verſchiedenen Heringsgerichten kann auch die Einſeitigkeit der täglichen Koſt unterbrochen werden. Gerade bei den Mahlzeiten heißt es: In der Abwechflung liegt der Reiz. Während der Hauptzeit des Heringsfanges kommen. auch die übrigen Seefiſche auf den Markt, wie Schellfiſch, Kabeljau, Seelachs, Rotbarſch uſw. und auch ſie ſind ge⸗ eignet, unſere Koſt abwechslungsreicher zu geſtalten. In der heutigen Zeit, wo es darauf ankommt, mit geringen Mitteln nahrhafte, wohlſchmeckende Mahlzeiten zu bereiten, iſt uns der reiche Meeresſogen dauvelt willkommen. * f Verſammlungs⸗Kalender. f Fußballvereinigung 98. Heute Abend Trai⸗ ning aller Sportler unter der Leitung des Trainers. Um halb 9 Uhr Führerſitzung. Um 9 Uhr Mitgliederverſammlung. Reſt⸗ loſes Erſcheinen erforderlich. NEUER ROMAN Ein deutscher Spion kampft 285 1 um seine Ehre V 7 Neue J.. die bildschsne Illustrierte Sgummi- Stempel liefert in jeder Größe Der ckerei des„Neckhkar- Bete“. Diese Woche das große Ereignis Dalgat⸗Lgonler. Ein Tonfilmwerk von ganz grandiosen Ausmalen. Achtung! 3 Beginn von heute ab 8.30 Uhr. Erwerbslose Freitag Ermäßigung. Zur durkenzeit! Kräuter⸗Essig (gar. größte Haltbarkeit) Wein⸗Essig Tafel⸗Essig Bestes gebrauchsfertiges Gurken⸗ Gewürz Salizyl Senfkörner 5 sowie sämtliche Gewürze in guter Qualität. Georg Röser. Reue kompl. Küche von 158. an Reue kompl. Schlafzimmer von 195. an Gebr. kompl. Schlafzimmer von 145. an Reue Speiſezimmer von 295. an Gebr. kompl. Küche von 55. an Küchenſchränke v. 15. an Kleiderſchränke v. 10 an Waſchkommode v. 12. an Reue Flurgarderoben, eiche von 19.50 an Reue Chaiſelongues von 23. an Betten von 10.- an Vollſt. Betten von 23.- an und vieles andere billig abzugeben. Möbel-Klinger billig immer S 2, 6 Mannheim T 1, 8 gegründet 1905. Bohnen- Kaffee heute frisch vom Röster. Schon für 55 Pfg. erhalten Sie einen kräftigen, rein- schmeckenden Kaffee. Weitere Preislagen: 65, 75, 80, 90% U. J.— Nischkaffee ½% Pfid-Paket 40 3 und 5% Rabatt. Jauſtob Iiir ihmein. Ein großer Küchenſchrank neuwertig, bill. zu verk. Seckenheim, Offenburgerſtraße 41. Druck Irboilon oller Nyf ſchnel u. orols mor durch die Drusteroi des Hoco- Balto, Für Damen Orthopädisch schwarz und braun, Boxcalf und Lackleder 1- u. 2-Spangen- u. Schnürschuhe Verlängerte Hinterkappen, nochgewalkte innen-Sohlen, Stahlgelenk, Gummi- Absatz N sohuhe die Sie tragen mit Wohlbehagen Carl Fritz&(ie. H 1, 8 MaNνE,jꝑ, Ereite Straße fle Huna TrIIz 8 Erlenlscu ——