2. Blatt zu M. 193 Bote Montag, 21. Arg. 1933 Maſchinenſtürmer? Der ungeheure Druck der Kriſe mit ihren Millionen von Beſchäftigungsloſen hat die nationalſozialiſtiſche Regie⸗ rung zwecks Ankurbelung der Wirtſchaft zu außerordent⸗ lichen Maßnahmen gezwungen, u. a auch zur Eindämmung der Ueberdimenſionferung in der Maſchiniſierung der Be⸗ triebe. Man denke an das Geſetz in der Zigarreninduſtrie, an die privaten Verſuche in der thüringiſch-pharmazeutiſchen Glasinduſtrie, die ſich im Einvernehmen mit ihrem größten bnehmer, der J. G. Farbeninduſtrie, Leverkuſen, ent⸗ ſchloſſen hat, die Maſchinenarbeit zum überwiegenden Teil urch Handarbeit zu erſetzen. Dieſe kühne Unterbindung der„Rationaliſierung“ hat naturgemäß in manchen Kreiſen Beſtürzung hervorgerufen. an warf Worte wie„Maſchinenſtürmerei“ in die Debatte. Es wurden Denkſchriften eingereicht, wiſſenſchaftliche Unter⸗ zuchungen mit der üblichen Statiſtik, mit der nach einem bulgären Wort bekanntlich alles bewieſen werden kann, an⸗ geſtellt. Broſchüren hierüber ſchießen wie Pilze aus der Erde. Die Handelskammer Reutlingen hat jüngſt in einer längeren Arbeit die Frage der Maſchinenarbeit und der Schichtarbeit vom Standpunkt der rein kapitaliſtiſchen An⸗ chauung aus beleuchtet. Sie weiſt darauf hin, daß eine ückentwicklung oder Vereinfachung der maſchinellen Ar⸗ beitsmethoden unzweifelhaft zu einer Verteuerung führen müſſe. Sie befürchtet Wettbewerbsunfähigkeit auf dem eltmarkt. Dagegen iſt einzuwenden, daß dieſe Bedenken wegen des ohnedies ſehr geſchrumpften Exportes im Augen⸗ blick gar nicht ſo vordringlich ſind; es handelt ſich zunächſt um die Förderung des Binnenmarktes. Bis wir die nor⸗ malen Expanſionsmöglichkeiten auf dem Weltmarkt wieder⸗ haben, durfte das Verbot der Maſchinenarbeit längſt wieder aufgehoben ſein. Der Verein Deutſcher Maſchinenbau⸗An⸗ ſtalten gibt ſich ebenfalls die größte Mühe, auf die nachteili⸗ gen Folgen eines Angriffs auf die Maſchine warnend hin⸗ zuweiſen. Auch die Ingenieure ſtehen, wie nicht anders zu erwarten iſt, dem Plan der Maſchineneinſchränkung wenn nicht ablehnend, ſo doch reſerviert gegenüber. Alle dieſe Bedenken waren und ſind natürlich dem neuen Geſetzgeber durchaus bekannt. Aber die im Nach⸗ kriegsjahrzehnt von Jahr zu Jahr ſich ſteigernde Arbeits- loſigkeit mit ihrer Höchſtzahl von über 6 Millionen offi⸗ ziellen Arbeitsloſen und mindeſtens 2 Millionen unſicht⸗ aren Arbeitsloſen hat den neuen Staat im Rahmen ſeiner großen Arbeitsſchlacht einfach gezwungen, zu veranlaſſen, aß nicht mehr der Rechenſtift zum allein ausſchlaggebenden aktor des Unternehmens gemacht wird, ſondern der Menſch. Man war ſich zwar auch in früheren Regierungen über die derheerenden Rückwirkungen der Entwicklung der Technik auf dem Arbeitsmarkt im klaren. Man ſcheute aber die letzten Konſequenzen. In der neuen Zeit aber hat man unter em Symbol des praktiſchen Sozialismus eine Wandlung der Wirtſchaftspolitik von der Sachwelt zum Menſchen vor⸗ genommen, indem man ſich mit Recht ſagte, daß der Menſch nicht der Maſchine ſondern umgekehrt die Maſchine dem enſchen zu dienen habe, genau wie die Wirtſchaft nicht dem Kapital, ſondern das Kapital der Wirtſchaft ſich unterzuord⸗ gen habe. Die Maſchine habe, trotzdem ſie werteſchaffender Faktor iſt, nicht das Recht, den ebenfalls werteſchaffenden aktor Menſch, der aus tiefem ethiſchen Empfinden heraus chafft, zu verdrängen.„Was nützen denn Maſchinen, wenn ſie den Menſchen zum Hungertode treiben? Was hilft die urch die Maſchine erzeugte Mehrproduktion, wenn ſie keine Abnehmer findet, da ja durch die Arbeitsloſigkeit die Kauf⸗ kraft fehlt?“ wurde im„Deutſchen“, von Dr. R. Baier kürzlich ganz richtig gefragt. Wie in der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik nicht mehr die Höhe der Vermögensrente, der Kapitalzins, den Hebelpunkt darſtellt, um den ſich die amtlichen Bemühungen rehen, ſondern die Erhaltung des Menſchen auf ſeiner cholle, die Verbundenheit der Familie mit dem Heimat⸗ oden als die Lebenszelle des Bauerntums betrachtet wird, o wird auch in der modernen A ee in Deutſch⸗ land nicht mehr die Maſchine zum Ausgangspunkt betriebs⸗ wirtſchaftlicher Ueberlegungen gemacht, ſondern der Menſch. In der Umwertung aller Werte auch in der Wirtſchaft gilt als oberſtes Ziel aller Maßnahmen: der Menſch. Gerade vom Standpunkt der Entlaſtung des Arbeits⸗ marktes könne es nicht verantwortet werden, wenn die im hochkapitaliſtiſchen Nachkriegsjahrzehnt durchgeführte ſcharfe ationaliſierung vermittels Mechaniſierung, Motoriſierung und Maſchiniſierung weiterhin geduldet würde. Die Folge wäre ein weiteres Steigen der Arbeitsloſigkeit. Daß der Siegeslauf der Technik durch die nunmehr vorgenommene Ausſchaltung der Maſchine nicht unterbunden Keber das weite Weltmeer 3 Von Italo Balbo. 3 In dem Augenblick, in dem Italo Balbo mit dem Fluggeſchwader wieder nach Rom zurückgekehrt iſt, 907 ſcheint bei uns in Deutſchland das Fliegerbuch 145 italieniſchen Luftfahrtminiſters„Fliegerſchwärme über dem Ozean“, Verlag Ernſt Rowohlt, Berlin. Hier wird der erſte Ozeangeſchwaderflug geſchildert, der heute nun ſchon Geſchichte geworden 45 1 15 „Alle Flugzeuge fertig zum Start?“—„Ja!—.„na, dann wel- W 18 das Flaggen mit voller Geſchwindig⸗ keit aus dem Ungewiſſen ins Ungewiſſe ſchnellen.. 5 Der rieſige Waſſervogel, ſo ſchwer, daß er mit dem Schwanz tief im Waſſer liegt, brauſt mit einem Schwung, der ihn dahinreißt, über das tote und dichte Waſſer. Er reckt den Kopf leicht in die Luft durchſchneidet immer ſchärfer die Wogen in unſichtbarer, ſchnurgerader Spur. Er raſt und ſtiebt dahin, ſchluckt die Entfernungen mit wilder Luſt, hüpft übermütig, mit jähen Sätzen über die Wellen— ruckhaft, ausgelaſſen. ungebärdig! Wir müſſen ihn bändigen, müſſen ihn unſeren ſtraffen, herriſchen überlegenen Willen fühlen aſſen Schon iſt er in der Schwebe. ſtreift das Waſſer nur noch flüchtig. Wir ziehen das Höhenſteuer: ich ſpüre deut⸗ lich die Loslöſung vom Meeresſpiegel, fühle das ſchnellere Dahinbrauſen des Vogels durch die Nachtluft. Jetzt heißt es: mit aller Kraft das Höhenſteuer feſthalten und dem Flug in dieſem dramatiſchen Höhepunkt die höchſte Geſchwindigkeit verleihen! Wehe dem der jetzt aus der Kabine auf das eer blickt. Wehe dem, der an den Horizont ſpäht. Die geringste Unſchlüfſigkeit, die leiſeſte Unsicherheit, der winzigſte werden ſoll, iſt klar. Es handelt ſich bei dem gigantiſchen Kampf der Reichsregierung gegen die Kriſe der Arbeits⸗ loſigkeit hinſichtlich der Maſchinenzurückdrängung ja nur um eine vorübergehende Erſcheinung, um eine Regulierung des Tempos der Technik, die dem Bedarf angepaßt werden ſoll. Mit dem Verſchwinden der Arbeitsloſen und ihrer gelunge⸗ nen Wiedereinſchaltung in den Produktionsprozeß wird auch der Entwicklung der Technik wieder freier Lauf gelaſſen werden, ſo daß dann nach den Grundſätzen des Rentabili⸗ tätsſyſtems wieder gearbeitet werden kann. Solange aber deutſchen Volksgenoſſen durch die Rationaliſierung der frühe⸗ ren Jahre keine Möglichkeit zur Exiſtenzerhaltung aus ihrer Hände Arbeit gegeben iſt, ſo lange wird in der modernen deutſchen Wirtſchaftspolitik um die Seele des Menſchen ge⸗ rungen und nicht um die ſeelenloſe Maſchine. Empfang der Funkamateure Großzügige behördliche Förderung des Kurzwellenweſens. Im Miniſterium für Volksaufklärung und Propaganda wurden die Landesleiter des„Deutſchen Amateur⸗Sende⸗ und Empfangs⸗Dienſtes(DASd.)“ vom Leiter des Deutſchen Rundfunks Miniſterialrat Horſt Dreßler-Andreß empfangen. Dieſem Verbande gehören etwa 1500 Mitglieder 905 von denen etwa 200 bereits die Sendeerlaubnis erhalten haben Anläßlich der deutſchen Funkausſtellung ſind die Landes⸗ gruppenleiter zu einem Kurſus nach Berlin gekommen und wurden durch den erſten Vorſitzenden der Oberſten Auf⸗ nahmekommiſſion Schäfer dem Leiter des Deutſchen Rundfunks vorgeſtellt. Miniſterialrat Dreßler-Andreß gab in einer Anſprache zunächſt ein Bild von der Tätigkeit des Miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda. Dieſes Miniſterium ſei eine Geſtaltungsbehörde, von der die Werte entwickelt würden, die der Staat als Volk braucht. In dieſen Entwicklungsprozeß gehöre auch die Technik, wie alles andere hinein. Auf dem Gebiete des Kurzwellenweſens müſſe die Enk⸗ wickelung nach den techniſchen Ergebniſſen eine großzügige Steuerung erfahren. Die Tafſache, daß auf der Funk⸗ ausſtellung ein einziger Stand vier Slunden nach der Er⸗ öffnung 20 000 Geräte abgeſetzt habe, zeige, was auch die Kurzwellenamaleure zu erwarten hätten, wenn dieſer Elan die Dinge geſtaltend vorwärks kreibe. Reichsminiſter Dr. Goebbels eröffnet die FJunkausſtellung. Der Volksempfänger ſchon vergriffen Wie die Funkinduſtrie mitteilt, ſind die auf den Markt gebrachten Volksempfänger bereits am erſten Tage der Funkausſtellung vergriffen geweſen. Eine zweite Auflage iſt daraufhin ſofort in Auftrag gegeben worden. Dieſer bei⸗ ſpielloſe Markterfolg des Volksempfängers iſt ein Beweis dafür, wie ſehr die Schaffung dieſes Gerätes eine ſoziale Tat darſtellt. Reichszuſchuß für Flachsanbau () Karlsruhe, 19. Aug. Das Reichsminiſterium für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft hat zur Förderung des deut⸗ ſchen Flachsanbaues Richtlinien für die Gewährung eines Reichszuſchuſſes herausgegeben. Der Reichszuſchuß beträgt für Erzeugniſſe aus deutſchem Anbau der Ernte 1933: für 1 Doppelzentner Strohflachs mit Fehler, Frucht einer blinden Regung, bedeutet den ſicheren Verluſt des Flugzeugs und des Lebens. Vorwärts, raſtlos vorwärts, ſteil ins Dunkel hinein! Sobald wir uns vom Waſſer löſen, ſtelle ich den Höhenmeſſer auf Null ein und ver⸗ laſſe mich auf die Präziſion der Inſtrumente. Zwanzig Minuten gilt es nur eins: Höhe gewinnen und vorwärts⸗ jagen! Unmöglich, die Flughöhe anders feſtzuſtellen, als an dem Gradbogen des Höhenmeſſers: um uns iſt Finſternis, trüber Himmel, ſchwarze Luft. Nicht der geringſte Anhalts⸗ punkt: wir können zwanzig und wir können zweitauſend Meter hoch am Himmel ſein. Aber unſere Augen, ſtarr auf den Höhenmeſſer gerichtet, der vorbildlich arbeitet, geſtatten uns, den Flug zu lenken und in gerader Linie aufzuſteigen, ohne an Geſchwindigkeit zu verlieren. Die Leiſtung des Hochreißens dieſer zehntauſend Kilo iſt ausſchließlich unſeren Motoren anvertraut, die mit ſiegesbewußtem, triumphieren⸗ dem, gleichmäßigem Rhythmus den Takt ſtampfen. Wir ſind außer Gefahr! Da ich als erſter aufgeſtiegen bin, habe ich die Los⸗ löſung der anderen Apparate nicht beobachten können. Ich bemerke nur, daß Valle nach einem vergeblichen Anlauf die Motoren abgeſtellt und das Ufer angeſteuert hat. Später erfahre ich, daß er Benzin abgelaſſen hat da er mehr als vorgeſehen getankt hatte, und nach anderthalb Stunden wie⸗ der geſtartet iſt, um eine glanzvolle Verfolgung aufzunehmen und unſer Geſchwader an den braſilianiſchen Küſten einzu⸗ olen 0 Der Kurs macht mir kemerlei Sorgen, denn die Schu⸗ lung der Beſatzung iſt der außerordentlichen Probe, die wir in Angriff nehmen, vollauf gewachſen.. Jetzt darf ich auch aus der Kabine blicken. Eine Art Sternbild aus kleinen Glühpünktchen folgt mir am Himmel nach: winzige regelmäßige Dreiecke. Dreißig Meter vor⸗ Samen 3.40 Mark, für 1 Doppelzentner Strohflachs ohne Samen 3.95 Mark, für 1 Doppelzentner geröſteten Flachs 4.90 Mark. für 1 Doppelzentner Flachsfaſer, die in einer einem deutſchen landwirtſchaftlichen Betriebe angegliederten Aufbereitungsanſtalt(Dominialröſte) aus dem im eigenen landwirtſchaftlichen Betrieb geernteten Flachs ausgearbeitet iſt 19 Mark. Nach dieſen Richtlinien ſollen dem Anbauer für den Hektar unter Zugrundelegung einer Durchſchnittsernte von 56 Doppelzentnern(davon 40 Doppelzentner Strohflachs, 8 Doppelzentner Leinſaat und 8 Doppelzentner Abfall) ein Zuſchuß von rund 225 Mark gewährt werden. Die Ab⸗ ſichten der Reichsregierung werden noch dadurch unterſtützt, daß die deutſchen Oelmühlen bereit ſind, Leinſaat deutſchen Anbaues zu 22 Mark für den Doppelzentner aufzunehmen. — Der Boden ſoll dem Bauern geſichert werden. Der preußiſche Landwirtſchaftsminiſter hat die zuſtändigen Auf⸗ ſichtsbehörden angewieſen, von den Beſtimmungen der Bun⸗ desratsbekanntmachung vom 15. März 1918 ſcharfen Ge⸗ brauch zu machen, wonach die Genehmigung zum Erwerb landwirtſchaftlicher Grundſtücke über 5 Hektar verſagt wer⸗ den kann, wenn der Erwerber die Landwirtſchaft nicht im Hauptberuf ausübt oder früher ausgeübt hat. Die Maß⸗ nahme iſt damit zu begründen, daß eine rege Nachfrage des Finanzkapitals nach Gütern zu beobachten iſt und man ohne Rückſicht auf Rentabilität Anlagen in Grundbeſitz ſucht. Da⸗ durch wird der Erwerb von Siedlungsland auch auf dem Wege des Verkaufsrechts erſchwert. 1 5—— 1 Hachwaſſerdämme und Aferbauten Arbeitsmöglichkeiten für den Winter. ) Karlsruhe, 19. Auguſt. Einen größeren Raum in der Arbeitsbeſchaffung in Ba⸗ den nehmen die Dammarbeiten insbeſondere am Rhein ein, für die im großen Umfang der Arbeitsdienſt eingeſetzt wird. Bei dieſen Arbeiten, die noch längere Zeit in Anſpruch neh⸗ men, beſteht nach dem„Führer“ die Möglichkeit, auch den Winter über zahlreiche Arbeitskräfte zu beſchäftigen. Es handelt ſich im einzelnen um die Erhöhung und Ver⸗ ſtärkung der Hochwaſſerdämme bei Leopoldshafen, Knielin⸗ gen, oberhalb Neuburgweier bis zum Vorhafen Karlsruhe, bei Kehl ſowie zwiſchen Niederhauſen und Kappel. Die Ver⸗ gebung dieſer Arbeiten wird ſpäteſtens im September er⸗ folgen können. Im Bereich der Reichswaſſerſtraßenverwaltung in Ba⸗ den kommt die Herſtellung eines größeren Uferbaues am Rhein unterhalb Mannheims zur Ausführung. Dieſe Arbei⸗ ten, die noch in dieſem Herbſt ausgeführt werden ſollen, wer⸗ den dem genannten Blatt zufolge aus Reichsmitteln finanziert. Schutz vor Oehmoͤbrand (). Karlsruhe. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſteri⸗ um teilt mit: Es iſt bekannt, daß etwa 1 bis zwei Monate nach der Heu- bzw. Dehmdernte Brände durch Selbſtentzündung von Heu und Oehmd auftreten. Die Gefahr iſt am größten, wenn Heu oder Oehmd feucht eingebracht worden iſt. Je nach der Beſchaffenheit von Heu und Oehmd und je nach der Größe des Stapels dauert es längere oder kürzere Zeit, bis es zum wirklichen, offenen Brande kommt. Schon einige Zeit vor dem Brande macht ſich vielfach ein ſengeriger Geruch bemerkbar. Um nun dem Brande bzw. der Selbſtentzündung vor⸗ der en muß man häufiger aus den inneren Partien er Heu- und Oehmdſtapel Proben ziehen. Dieſes Ziehen der Proben gelingt leicht mittels einer langen Stange, an der ſich am Ende ein eiſerner Widerhaken befindet. Man muß natürlich die Proben aus verſchiedenen Höhen und Tiefen des Stapels entnehmen. Dieſe Proben nun dürfen ſich nicht feucht und warm anfühlen und ſollen auch nicht muffig oder gar ſengerig riechen. In größeren landwirt⸗ ſchaftlichen Betrieben hat man lange Stangen, an denen am Ende ein Thermometer in einer Blechhülſe angebracht iſt. Die Stange ſtößt man in das Stapel und läßt die⸗ ſelbe etwa 20 Minuten mit dem Thermometer in dem Stapel ſitzen, zieht alsdann die Stange ſchnell heraus und lieſt ſchnell die Temperatur ab. Iſt dieſe um etwa 5—10 1 705 höher als die Außentemperatur, ſo iſt Vorſicht gebo⸗ en. i Wenn der Stapel nicht zu mächtig iſt, kann man auch mit dem Arm in denſelben langen und feſtſtellen, ob eine erhöhte Wärme ſich bemerkbar macht. Wenn man nun feſtgeſtellt hat, daß die Anzeichen einer eventuellen Selbſt⸗ entzündung vorliegen, ſo iſt der Stapel abzutragen und das Heu oder Oehmd nochmals zu trocknen. Nur auf dieſe Weiſe kann der Landwirt ſich vor Selbſtentzündung und Brand des Heus und Oehmds ſchützen. Eine aus, zu meiner Linken, iſt jetzt Maddalena. Stunde ſpäter geht es über den Biſſagosarchipel. Wir kreuzen über dem offenen Ozean. Ich habe Verbindung mit Boloma, mit den Schiffen, mit den Flugzeugen. Der Funker kritzelt emſig einen Bogen nach dem anderen voll. Der Empfänger funktioniert vorzüglich. halbe In der dunklen Nacht ſehen unſere Augen hundert Meter vor ſich und neben ſich nur das Glühpünktchen des Flug⸗ zeuges, das mit uns in einer Staffel fliegt, aber der Empfän⸗ ger ſieht und hört für uns viele tauſend Meilen weit, über das endloſe Weltmeer hin, auf der einen Seite bis nach San Paolo bei Rom, auf der anderen bis nach Rio de Janeiro. Wir ſind kaum in der Luft und ſprechen ſchon mit den beiden entgegengeſetzten Polen, dem Ausgangspunkt und den An⸗ kunftspunkt des Ueberſeefluges. Die ſchrecklichſte Stunde des Ueberſeeflugs— die Stunde des Atlantikſtarts— liegt hinter uns. Immer wieder krei⸗ ſen dieſelben Gedanken durch meinen Kopf: wenn die Wet⸗ terverhältniſſe günſtiger geweſen wären] wenn der Mond geſchienen hättel wenn die Briſe uns geholfen hätte! Aber das ſind müßige Gedanken, und ich verſcheuche ſie: wir konn⸗ ien nicht anders handeln. In den Wahrſcheinlichkeitsrech⸗ nungen, die wir ſo oft in den verfloſſenen Monaten wieder⸗ holt hatten, wurde die größte Gefahr ſtets in dem nächtlichen Start mit voller Belaſtung erkannt. Als die Beſatzungen ſich einſchifften, in dem den Moment, da die Boote im Schlepptau des„Biſſao“ unter der Brücke der„Alice“ vorüberglitten, wie viele mochten ſich da gefragt haben: „Wen wird es treffen?“ Vielleicht dich ſelbſt— hatte ich mir im ſtillen geſagt. Und dennoch war meine Seele, wie 55. A ee 5 1 5 Opfer— in der Gewißheit, aß wir, mit unſerem Opfer das Vaterland größer machen würden.“. 5 1 8 eee, — 1 aa 1 „ Einheimiſcher Fußball. Edingen 1— Seckenheim IJ 3: 4 Edingen II— Seckenheim II 3:1 Edingen Schüler— Seckenheim Schüler 0:2 Seckenheim Schüler— Ilvesheim Schüler 3:1 Auswärtiger Fußball. Der deutſche Fußballmeiſter von Kurheſſen Kaſſel geſchlagen. Der deutſche Fußballmeiſter, Fortuna Düſſeldorf, ſtellte ſich anläßlich des 40jährigen Beſtehens von Kurheſſen Kaſſel in Kaſſel vor. Es gab eine für den deutſchen Meiſter wenig angenehme Ueberraſchung, denn die Heſſen, die außerordent⸗ lich eifrig ſpielten, konnten mit 2:1(1:0) ſiegreich bleiben. i Im Felde hatten die Gäſte, bei denen Albrecht eine Halbzeit lang mitwirkte, Peſch durch Kuckelkorn erſetzt war und Zwolanowſki vor der Pauſe durch Mehl erſetzt wurde, klar mehr vom Spiel. Aber ihr Angriff konnte ſich gegen die hervorragende Verteidigerarbeit der Gaſtgeber nicht durch⸗ ſetzen. Eine Minute vor der Pauſe ſchoß Trageſer das erſte Tor für Kaſſel und 7 Minuten nach Wiederbeginn lautete das Ergebnis durch Jordan 2:0. Schon eine Minute ſpäter hatte Wigold ein Tor aufgeholt, aber dann war nichts mehr zu machen. Die Gäſte drängten bis zum Schluß wohl ſtark, die Kaſſeler Abwehr verſtand es jedoch geſchickt, den Aus⸗ gleich zu verhindern. Deutſchlands Leichtathleten ſiegen England mit 76:59 Punkten geſchlagen. Auch der dritte Leichtathletik⸗Länderkampf gegen Eng⸗ land, der im White City⸗Stadion zu London zum Austrag kam, iſt von unſeren Athleten ſicher gewonnen worden. In den 13 Einzelwettbewerben blieb neunmal ein Deutſcher in Front, nur viermal, und zwar in den Läufen über 880 Pards, 1 Meile, 120 Yards Hürden und in der Olympiſchen Staffel, konnten die Briten den erſten Platz belegen. Der Kampf um die weiteren Plätze war wechſelvoll. Im Geſamtergebnis ſiegte die deutſche Mannſchaft mit 76:59 Punkten überlegen, Tennis⸗Tilden in Mannheim „Den Mannheimer Tennisführern iſt es gelungen, die Tildengruppe für ein zweitägiges Gaſtſpiel nach Mann⸗ 12 5 zu verpflichten. Die zweifellos das größte tennis⸗ portliche Ereignis dieſer Tage bildende Veranſtaltung hatte am Eröffnungstage den guten Beſuch von 1000 Zu⸗ ſchauern aufzuweiſen. a Im Doppel, dem Hauptſpiel des erſten Tages, zeigte Tilden zuſammen mit Barnes gegen Nüßlein— Meſſerſchmidt variables Können. Obwohl Meſſer⸗ ſchmidt ein ganz großes Spiel lieferte und für den Satzge⸗ winn der Deutſchen verantwortlich zeichnete, gelang es den Amerikanern, beim Stande von 0:4 den entſcheidenden Satz an ſich zu bringen.. Am Sonntag gelang es Nüßlein, den großen Ame⸗ rikaner zu ſchlagen. 5 i 5 Nad ⸗Länderkampf in Landau Die Pfalz⸗Mannſchaft ſiegt vor Würktemberg und den Ausländern. Bei überaus ſtarkem Beſuch fanden im ſüdpfälziſchen Stadion Aſchenbahn⸗Radrennen ſtatt, zu der zum erſten Male auch ausländiſche Mannſchaften verpflichtet waren. Die Beſetzung der Rennen hat außerdem noch erſte ſüd⸗ deutſche laffe gefunden und die Kämpfe brachten viele Ueberraſchungen. Die beiden ausländiſchen Mannſchaften, eine italieniſche und eine luxemburgiſche, fielen voll⸗ ſtändig ab. Sie hatten niemals im Endkampf etwas mitzu⸗ reden. Es mag ſein, daß die Aſchenbahn, auf der ſie noch nie gefahren ſind, ihnen bei dieſem Debut noch Schwierig⸗ Drei Aexle Von Hermann Joſeph Lingen Ich irre mich nicht: Dieſe Steinſcherbe auf dem Heide⸗ wege iſt nicht von der allſeitigen Hand des Meiſters Natur ſo gebildet, ihre Form iſt Menſchenwerk. Welcher Menſchen?— Steinzeit? Ich habe ein Gerät des Steinzeitmenſchen auf⸗ 8 ich habe ein Hausgerät aus der Steinzeit gefunden! ch Glücklicher wäge das kleine Stück in der Hand, der ſchöne Tag hat mir ein ſeltenes Geſchenk gemacht. Brückenbogen des Denkens fliegen über die Jahrtauſende:„In der Hand eines bärtigen Mannes— Steinzeitmenſchen ſtellen wir uns fälſchlich immer ſehr ungeſchoren vor— formt ein Stein den andern, gibt ihm brauchbare Geſtalt, damit er diene: ſchneide, ſteche, ſprenge ſchlage. Es ſcheint mir der Teil einer Axt zu ſein. Der zärtige Mann mag damit das Wild erſchlagen n, Bäume gefällt, die Balken zum Hausbau zurecht ge⸗ macht, das Holz zum Herdfeuer zerkleinert haben. Wir wiſſen heute, daß dieſe Leute nicht ſo roh und wild gelebt haben, wie Se Braus zum 8 gelehrt hat. Ich wäge die „ Uck ferner Menſchen, wende, ſtreichle ſie mit zärtlicher Inbrunſt 15 f * Am Scharenderg— in dieſer flachen Landſchaft heißt auch die unmerklichſte Erhebung Berg 5 ee Weiersbach, einem ſumpfigen Walde, in dem der Arbeits⸗ dienſt rodet. Ich kenne die Leute: junge Burſchen aus meiner Heimat. Einer erzählt mir, der Hans habe etwas gefunden, ein Altertum, ich würde es wohl kennen. Und der Hans kommt gerufen heran und zeigt mir ſtolz eine Bronzeaxt, ein ſelten großes und ſchönes Stück. Er ſchildert nun mit mög⸗ lichſter Umſtändlichkeit den Fund. Fragt: Wie alt? Späte Bronzezeit: 200, 300 vor Chriſtus. Alſo über 2000 Jahre? Dann iſt das wohl ſehr wertvoll? Die Axt wandert von Hand zu Hand, mit ehrfürchtigen Augen betrachten die Jun⸗ gens das Fundſtück; was da in ihren geſchichtlich ungeſchul⸗ ten Köpfen an Bronzezeit, 2000 Jahren hin und her irr⸗ lichtelieren mag, ſuche ich durch einige Worte zu ordnen, und man hört mit Andacht zu. „Das war die zweite Axt, von der ich ſchreibe: die dritte aber trug der Hans in der Hand. Seine braune Fauſt, 2 85 s 1 e braun von Sonne und Luft wie Arm, Bruſt und Geſicht des keiten bereitete.— Die Sprinter lieferten ſich im Flie⸗ fahren um den Großen Preis von Landau einen erbitter⸗ ten Kampf, der auch hier unter den deutſchen Mannſchaf⸗ ten ausgetragen wurde. 5 Im Länderkampf ging es hart um den Sieg, der von Pfalz und Württemberg umkämpft war. Schon in den Fliegerläufen waren die beiden ausländiſchen Mannſchaf⸗ ten ausſichtslos zurückgefallen.— Das Mannſchaftsrennen über fünf Stunden nach Sechstageart brachte 15 Mann⸗ ſchaften an den Start, von denen 10 die Fahrt beendeten. Auch hier ſchieden die ausländiſchen Paare frühzeitig aus, ſo daß der Kampf zwiſchen den ſüddeutſchen Mann⸗ ſchaften ausgetragen wurde. b Der pfälziſch⸗ſaarländiſchen Kombina⸗ tion Weiß⸗Oſter glückte in der vierten Stunde eine Ueberrundung, die dieſe Mannſchaft auch bis Schluß hal⸗ ten konnte. Harte Kämpfe gab es um die Plätze. Die Ergebniſſe: Fliegerfahren: Großer Preis von Landau: 1. F. Kretſchmer-Dortmund, 2. Hilpert⸗Frankenthal, 3. Moßmann⸗ Stuttgart, 4. A. Ackermann⸗Mörlheim. Jugendfahren: 1. Hemmer⸗Oberbexbach, 2. Joos⸗ Oberberbach, 3. Keller⸗Mannheim. Punktefahren über 25 Runden: 1. Schuh⸗ Mannheim, 17 Punkte; 2. Blappers⸗Frankenthal, 10; 83. Kurz⸗Cannſtatt, 9; 4. Woll⸗Ludwigshafen, 8; 5. Bouffier⸗ Mannheim, 5. Länderkampf(zwei Flieger⸗ und ein Verfolgungs⸗ rennen): 1. pfälziſche Mannſchaft(Ackermann⸗Stieber), 11 Punkte; 2. Württemberg(Gebrüder Moßmann⸗Stuttgart), 10; 3. Italien(Graglia-Dall), 6; 4. Luxemburg(Houtſch⸗ Imaniotto), 3. f Fünfſtunden⸗Mannſchaftsfahren: 1. Weiß⸗ Oſter, Niederhoſtadt⸗Neunkirchen, 35 Punkte; eine Runde zurück: 2. Haidger⸗Maile, Ludwigshafen, 52 Punkte; 3. Ge⸗ brüder Moßmann, Stuttgart, 52 Punkte; 4. Ackermann⸗ Stieber, Mörlheim⸗Mannheim, 48 Punkte; 5. Kretſchmer⸗ Sell, Dortmund⸗Maikammer, 45 Punkte; 6. Gebrüder Klee⸗ mann, Frankfurt, 22 Punkte. Nationalſozialiſtiſcher Turn⸗ und Sportlag Im Rahmen der Grenzlandwerbemeſſe.— Ein Aufruf des Sportbeauftragten. Nach einem Aufruf, den der Landesbeauftragte des Reichsſportkommiſſars, Robert Roth, M.d. R., erläßt, iſt mit der 1. nationalſozialiſtiſchen Grenzlandwerbemeſſe, die vom 9. bis 27. September ds. Is. ſtattfindet, der Gaupartei⸗ tag mit einer Grenzlandkundgebung und ein nationalſoziali⸗ ſtiſcher Turn⸗ und Sporttag, der am 16. und 17. September durchgeführt wird, verbunden. Der Landesbeauftragte fordert zur Teilnahme dargn auf. 18 Entſprechend der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung werden bei den Wettkämpfen Mannſchaftsfünfkämpfe durchgeführt mit gleichzeitiger Bewertung der Leiſtung der einzelnen Wettkämpfer, und zwar iſt der bisherigen Speziali⸗ ſierung der einzelnen Verbände, obgleich der Nationalſozialis⸗ mus das Spezialiſtentum verwirft, Rechnung getragen. Zur Ueberbrückung der Spezialiſierung ſind jeweils Uebungen in die Fünfkämpfe eingefügt, die das Bindeglied zu einem an⸗ deren Zweige der Leibesübungen darſtellen. Jede Riege beſteht aus acht Mann und einem Führer, Handball und Fußball jedoch in alter Stärke. Vereine, die den Nachweis erbringen, daß es ihnen unmöglich iſt, eine ganze Riege aufzubringen, können auch mit weniger als acht Mann ſtarten. Mindeſtzahl ſind jedoch ſechs Mann, werden aber, um keine unberechtigten Vorteile zu genießen, nach beſonderen Beſtimmungen gewertet. Alle Uebungen werden nach Punkten gewertet, und zwar ſo, daß alle einander gleich⸗ geſetzt ſind. Geſtattet ſind zwei Verſuche. Möglichſt alle Uebungen werden mit dem Führer und den acht Mann zu⸗ gelaſſen und nur badiſche und beſonders eingeladene Vereine. Burſchen, umſpannte mit feſtem Griff den Stil dort, wo er vierkantig in die Oeſe des Stahls fährt. Eine Axt, im nahen Bergiſchen geworden, mit einer ſelbſtbewußten Marke. Blanker Arbeitsglanz ſpiegelt die Sonne wider, milder Grün⸗ ſpan aber ſtumpft das Licht der Bronzeaxt ab. * Auch die Bronzeaxt wird im Werkglanz geleuchtet haben wie nun die Stahlaxt. Auch ihr Träger iſt wohl hinaus⸗ gegangen in die Weiersbach, Holz zu fällen für das Haus. Er mag ſie getragen haben, wie der Hans jetzt ſeine Axt trägt. Warum ſoll er nicht ausgeſehen haben wie der Hans? Groß, breit, ſtark, braunlockig, ganz männlich, jung; nur mit der Hoſe—„Bruck“ heißt ſie noch heute, wie ſie hieß, als die Römer ins Land kamen, als jener vor 2000 Jahren die Bronzeaxt trug— und mit Schuhen bekleidet. Das war, als die gäliſchen Menapier und die germaniſchen Sigambrer um dieſe Erde ſtritten, als die deutſchen Völker über den Rhein vordrangen, ſtreitbar über ihre weſtlichen Nachbarn kamen — und ſo auch zum erſten Male in den Kreis unſerer Ge⸗ ſchichtsſchreibung vorſtießen. Vielleicht auch war die Bronzeaxt ihrem Träger, Waffe im Krieg der Deutſchen gegen die gäliſchen Stämme, führte er, ein deutſcher Soldat, ſie im erſten Kampfe, um dieſe Erde für Deutſchland zu gewinnen, die ſeitdem deutſch ge⸗ blieben iſt, ob auch zeitweilig Römer und Spanier, Franzosen und Burgunder, Holländer und noch jüngſt Belgier ſie in ihrer Gewalt hielten. Es iſt ein eigenartiges und weites Denken um dieſe drei Aexte: drei ſtreitbare Männer ſtehen da: der Erſte, der mit der Steinapt, ſchlug die wilde, unbändige Natur um ſich, ſchlug Tier und Pflanze, machte ſich die Geſchöpfe dienſtbar, gewann das Feld, den Acker, die Weide, jagte das Wild, erſchlug die drohenden Tiere. Und der Zweite errang ſich und ſeinem Stamme eine Heimat, einen neuen Wohnplatz für die, die am angeſtamm⸗ ten Platze zu viel waren. Nicht mehr Menſch gegen Tier hieß der Streit, ſondern Volk gegen Volk, Raſſe gegen Raſſe, Blut gegen Blut. Du Knecht und ich Herr! Deutſchland gegen Gallien, Mitte gegen Weſten. Und wieder ging die Axt in den Wald: Land, Land zum Bebauen! S 5 5 5 5 70 — eee, 22 2 7 o— Meldetermin iſt der 2. September 1933. Die Vereine und Organiſationen werden gebeten, der Ueberſicht und der An ſchaffung wegen, dieſen Termin als äußerſten anzuſehen und ihre Meldungen ſobald wie möglich abzugeben an NSDAP., Gau Baden, Abt. f. Leibesübungen, Karlsruhe, Kaiſer⸗ ſtraße 123. i Der Reichsſtatthalter Robert Wagner erſucht alle Ver⸗ bände und Vereine Badens, an dieſer Feier teilzunehmen und erwartet durch Maſſenbeteiligung, daß dieſe Feier ein mäch⸗ tiges e e zum nationalſozialiſtiſchen Dritten Reich ſein wird. Einen ungariſchen Jußballſieg gab es in Magdeburg. Dort ſpielte Hungaria⸗Budapeſt gegen eine Städteelf und ſiegte hoch 1 ö 1). f 7 in Stellungsſpiel und Taktik eit überlegen, ſo daß ſich der Kampf faſt ausſchließli er Hälfte der Deutſchen abſpielte 1 ee e Das Berliner Ringerturnier um den Wanderpreis von Berlin gewann der Schweizer Grüneiſen, der im Entſcheidungskampf den Breslauer Moſig nach 17 Minuten auf die Schultern legte. Der Berliner Berufsſtraßenfatzrer Autſchbach konnte die über 140 Km führende Rundfahe: von Lagarbe e in 4:40: überlegen mit 10 Längen Vorsprung gegen Guillerit und den in 40:43:10 folgenden Sainte Marie gewinnen. Paul Bauer im Keichsführerring. Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten hat Paul Bauer, bin den bekannten Himalajaforſcher, zum Führer der Gruppe II des Reichsſportführerringes, die Bergſteigen und Wandern umfaßt, er⸗ nannt und in den Reichsführerring berufen. Zur Oſtlandtreuefahrt ſind bisher insgeſamt 800 Fahrzeuge angemeldet worden. Darunter befinden ſich der größte deutſche Kraftwagen, ein Kraftomnibus für 60. Perſonen und andererſeits auch die kleinſten Kraftfahrzeuge, Krafträder mit 75 cem Zylinder⸗ inhalt. Bisher ſind 250 Sendboten⸗Mannſchaften angemeldet wor⸗ den. Aus beſonderem Anlaß mußte die Feier am Tannenberg⸗ Denkmal am Sonntag, den 27. Auguſt, um 1½ Stunden vor⸗ verlegt werden. Pfälzer Goldatentag 1933 Die graue und die braune Armee. Pirmaſens, 21. Auguſt. Pirmaſens feierte am Samstag und Sonntag den pfäl⸗ ziſchen Soldatentag 1933. Aus, dem Bezirk und darüber hinaus war eine große Anzahl von Krieger⸗ und Militär⸗ vereinen nach der Stadt gekommen, die am Samstag abend in feierlichem Zuge mit etwa 85 Fahnen in die Volksgartenhalle einzogen, wo das Feſtbankett ſtatt⸗ fand. Dort ſprachen der 1. Vorſitzende des Stadtverbandes der Soldatenvereine, Hermann Kohl, der Führer der Pirmaeſnſer SA.⸗Standarte, Dr. Caſpary, und der aus Ulm ſtammende Major Erbelding, der als Feſtredner gewonnen war. Alle drei Redner vereinigten ſich in dem Wunſche, daß die alte Armee und die neue braune Armee feſt zuſammenhalten ſollten, um Deutſchlands glückliche Zukunft zu ſichern. Die Redner feierten ferner das impoſante Aufbauwerk des unbekannten Soldaten des Weltkrieges. Adolf Hitler, an dem jeder Deutſche, der guten Willens ſei, mitzuarbeiten die Pflicht habe. Die alten Soldaten hätten über ſchwierige Zeiten hinweg die guter ſoldatiſchen Tugenden der alten Armee bewahrt und ſo da⸗ zu beigetragen. Adolf Hitler den Weg ins Dritte Reich zu bereiten Der Abend, der von deklamatoriſchen und turne⸗ riſchen Vorführungen und Darbietungen umrahmt war, ſchloß mit dem Geſang des Deutſchlandliedes und alter, ſchöner Soldatenlieder. Am Sonntag frſih war Weckruf, am Mittag bewegte ſich ein ſtattlicher Feſtzung durch die Straßen der Stadt am Pismarckdenkmal vorbei, wo die anweſenden Offiziere den Vorbeimarſch abnahmen Dann war draußen auf dem Platz des Turnvereins 1873 eine eindrucksvolle Toten⸗ ehrung, wobei die Fahnenſektionen vor der Rednertribüne aufmarſchiert waren. Major Erbelding ſprach nochmals von der Gemeinſamkeit der feldgrauen und der braunen Armee und richtete ſchließlich einen flammenden Appell an die deutſche Jugend, welche die Trägerin einer glorreichen Zukunft des deutſchen Vaterlandes und die Hüterin des PNormbchtniſſes Aolf Hitlers ſei. So wie der Erſte für den Menſchen geſtritten hatte und der Zweite für ſeine Raſſe, ſo hat der Dritte für ſeinen Sinn gekämpft. Hat gekämpft und kämpft, braun gekleidet, für eine deutſche Auffaſſung von Volk Raum., Werk. Sinn. Nicht gegen Tiere nicht gegen Fremde, gegen Verderbte gleicher Raſſe und Sprache. Und der Dritte nimmt nach dem Siege wieder die Axt und zieht in den Wald: Land! Acker! Weide! Und über die Jahrtauſende grüßen den werkenden Hans des deutſchen Jahres 1933, die, die vor ihm zu gleicher Arbeit die Axt ſchwangen: Ewige Kämpfer und Sieger, Werker an hartem, trutzigem Volke. g „„ 9 1 1 Wiſſen Sie das? In den Anden zwiſchen Argentinien und Chile hat man kürzlich mit der Anlage eines Tunnels begonnen, der der längſte der Welt ſein wird; er ſoll nämlich 40 Kilometer lang werden, alſo doppelt ſo lang wie der Simplontunnel: man rechnet damit, daß er in fünf Jahren fertig iſt und daß ſeine Baukoſten 400 Millionen Mark betragen. Als der größte Dampfer der Welt, die franzöſiſche „Normandie“, vom Stapel lief, betrug ihr Gewicht die Kleinigkeit von 30 Millionen Kilogramm; wenn das Schiff ganz fertig iſt, wird es 75 Millionen Kilogramm wiegen; 10 Fahrſtühle ſind zur Verfügung der Fahrgäſte, wenn ſie von einem Deck auf das andere wollen; der Ozeanrieſe 996 1 lang, alſo 13 Meter länger als der Eiffelturm och iſt. a Es gibt etwa 600 Zeitungen für Neger, und der größte Teil wird in Amerika gedruckt; die größte Negerzeitung heißt„Die Kriſis“; ſie erſcheint in Neuyork in einer Auf lage von 129 000 Exemplaren. f ſich Tomaten-, Konfitüren⸗, Frucht-, Wein⸗ und Likör⸗ flecke faſt immer durch die einfache Behandlung mit Waſſer und Seife beſeitigen laſſen? Verbleibende Reſte entfernt man durch Zuſatz von einigen Tropfen Waſſerſtoffſuperoxydlöſung zu einer Taſſe Seifenlauge. es eine ſehr preiswerte, roſtfreie Gemüſereibe gibt, auf der man Rohkoſt, Kartoffeln, Gebäck, Gewürz, Gemüſe, Käſe und Schokolade flockig reiben kann? a 6 3