Weltkriſe und Auswanderung Starker Rückgang.— Süddeutſchland ſtellt Hauptkontingenk. Im Jahre 1930 haben 37399 und im Jahre 1931 13 644 Deutſche ihre alte Heimat verlaſſen und ſind über deutſche oder fremde Häfen nach Ueberſee gewandert. Nach⸗ dem die deutſche Auswanderung bereits ſeit dem Jahre 1927 ſtark abgenommen hatte, iſt ſie mithin im Jahre 1930 weiter um 11 355 oder 23,3 v. H. und im Jahre 1931 noch⸗ mals um 35 090 oder 72 v. H. zurückgegangen. Die Aus⸗ wandererzahl iſt damit auf einen Tiefſtand geſunken, der, mit Ausnahme der Kriegs⸗ und Blockadejahre 1914 bis 1920, ſeit den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts nicht mehr beobachtet worden iſt. Im Vergleich zu 1926 betrug die Auswandererzahl im Jahre 1931 nur noch ein Fünftel; auf 10 000 Einwohner berechnet, wanderten nur noch 2,1 Deutſche aus gegen 10,4 im Jahre 1926. Dieſer ſtarke Rückgang der deutſchen Auswanderung nach Ueberſee, ſo entnehmen wir dem vom Statiſtiſchen Reichsamt herausgegebenen bei Reimar Hobbing, Berlin, erſchienenen Werk über die Bevölkerungsbewegung, iſt in erſter Linie auf die am 1. Juli 1929 in Kraft getretene Herabſetzung der deutſchen Einwanderungsquote(um 50 v. H. auf 25 957 Einwanderer) in den Vereinigten Staa⸗ ten von Amerika zurückzuführen. Im Kalenderjahr 1931 traten hinzu die Auswirkungen der im Januar zunächſt als Verwaltungsmaßnahme durchgeführten weiteren Herabſet⸗ zung der deutſchen Quote(um 90 v. H. gegenüber dem Vorjahr). Dieſe auf dem Verwaltungswege beſtimmte Her⸗ abſetzung wurde von den amerikanſſchen Einwanderungs⸗ behörden Deutſchland gegenüber zunächſt nicht in vollem Umfange angewandt; es wurden im Jahre 1931 tatſächlich immer noch 8796 deutſche Einwanderer insgeſamt(Quota⸗ und Nonquota⸗Immigrants) zugelaſſen, alſo 0 mehr als 10 v. H. der Vorjahrszahl(25 427 im Kalenderjahr 1930 bzw. 26 569 im Fiskaljahr 1929/30). Seit dem zweiten Halbjahr 1931 und in ſteigendem Maße im erſten Halb⸗ jahr 1932 wurden die Beſtimmungen jedoch ſchärfer ange⸗ wandt. Die amerikaniſchen Konſulatsvertretungen ſchrän⸗ ken nunmehr die Ausſtellung von Viſen an Auswanderer auch im Rahmen der Quote ſtark ein. Die auf 10 000 Einwohner berechnete Auswanderungs⸗ ziffer betrug im Reichsdurchſchnitt 1930 nur 58 und 1931 nur 21 gegenüber 90 und 76 in den beiden Vorjahren und 39 im letzten Vorkriegsjahr. Stark unter dem Reichs⸗ durchſchnitt blieb, wie auch in früheren Jahren, Preußen mit einer Auswanderungsziffer von 41(1930) und 16 (1931), wobei jedoch in beiden Jahren Schleswig⸗Holſtein (78 und 23) und Hannover(82 und 39) und im Jahre 1930 auch die Rheinprovinz 61) und Heſſen⸗Naſ⸗ ſau(47) wieder erheblich über dem preußiſchen Durch⸗ ſchnitt lagen. Beſonders niedrige Auswanderungsziffern hatten wieder Oberſchleſien(18 und 6), Pommern und Brandenburg(je 18 und je 7), Niederſchleſien(25 und 8), die Provinz Sachſen(22 und 11) und die Grenzmark Po⸗ ſen⸗Weſtpreußen(36 und 8). Auch der Freiſtaat Sachſen (39 und 15), Heſſen(36 und 12) und Thüringen(50 und 17) erreichten nicht den Reichsdurchſchnitt, während in den Welthafengebieten Bremen(250 und 156) und Hamburg (148 und 46), ferner in den ſeit jeher wichtigen Auswande⸗ rungsländern Baden(127 und 40) und Württem⸗ berg(122 und 40) ſowie in Bayern(84 und 26) der Reichsdurchſchnitt in beiden Berichtsjahren zum Teil ſehr erheblich überſchritten wurde. Wie in den Vorjahren ging auch in den Berichtsjahr en die überwiegende Mehrheit der deutſchen Auswanderer nach Amerika, wenn auch ihr Anteil mit 95,7(1930) bzw. 94,2(1931) v. H. aller Auswanderer etwas geringer war als im Jahre 1929(99 v. H.) und in den Vorfahren. Von den 35 787(1930) bezw. 12 851(1931) deutſchen Amerikawanderern nahmen die Vereinigten Staaten im⸗ mer noch den weitaus größten Teil auf— 25 427 oder 68,0 v. H. und 8796 oder 64,5 v. H. aller deutſchen Auswande⸗ rer—, obgleich als Folge der verſchärften Einwanderungs⸗ beſchränkungen die ſchon im Jahre 1929 einſetzende Ab⸗ nahme(78.4 gegen 79,5 v. H. im Jahre 1928) weiter an⸗ gehalten hat. N i N Die in der Induſtrie erwerbstätigen Auswanderer ſind im Jahre 1931 mit 32,5 v. H.(1930: 34,2 v. H.) aller Erwerbstätigen— obgleich ſeit 1926(39,3 v. H.) ſtändig abnehmend— wieder am ſtärkſten vertreten. Die Aus⸗ wanderung von in der Landwirtſchaft 1 Perſonen iſt dagegen infolge der ungünſtigen Lage auf dem landwirt⸗ ſchaftlichen Arbeitsmarkt in Nord⸗ und Südamerika und der deswegen erfolgten Einſchränkung der Zulaſſung von Farmern und Landarbeitern auf nur ein Siebentel(843) des Umfanges von 1930(5732) geſunken, ihr Anteil be⸗ trägt nur 11,3 v. H. der Geſamtzahl der Erwerbstätigen, für die Berufsangaben vorliegen, gegenüber 23,1 v. H. im Vorfahre. Zum Teil dürfte hierbei auch der Umſtand mit⸗ geſpielt haben, daß infolge der Notlage von in Deutſchland zur Auswanderung bereiten Landwirten die Mittel zur inanzierung der Auswanderung(Ankauf oder Pacht von 5 Anschaffung der landwirtſchaftlichen Einrichtung, Betriebskapital) gefehlt haben. a. a Der Familienſtand und die Familienzugehörigkeit 8 0 den in den Jahren 1930 bzw. 1931 für 36 597 bzw. 13 1⁴⁸ Auswanderer feſtgeſtellt. Darunter waren 25 289 oder 69,3 v. H. bzw. 7288 oder 55.4 v. H. Ledige und 11208 oder 30,7 v. H. bzw. 5860 oder 44,6 v. H. Verheiratete. Der bis zum Jahre 1929 ſtändig ſteigende Anteil der Le⸗ digen iſt ſomit in beiden Berichlsjahren ſehr erheblich ge⸗ 55 Auch hierin zeigt ſich die ſchon vorſtehend erwähnte evorzugung nachreiſender verheirateter Frauen bei der Erteilung der Einreiſegenehmigung. 5. Die urſächlichen Erſcheinungen, die zum gewaltigen Rückgang der geſamten Wanderungsbewegung geführt hat⸗ ten, haben ſich in den Berichtsjahren weiter— zum Teil in verſchärftem Maße— ausgewirkt und ganz allgemein eine weitere Einſchränkung der Wanderungsvorgänge ge bracht. Mit einer baldigen Aenderung dieſer Sachlage iſt vor allem wegen der geſpannten Lage ſämtlicher Arbeits⸗ märkte und der Ueberproduktion auf verſchiedenen Wirt⸗ ſchaftsgebieten kaum zu rechnen. Die allermeiſten Staaten und Volkswirtſchaften leiden unter der Arbeitsloſigkeit ih⸗ rer Angehörigen und ſehen in einer Zuwanderung von arbeitſuchenden Ausländern eine weitere, nicht tragbar erſcheinende Belaſtung ihrer Arbeitsmärkte; andererſeits wirkt ſich die gedrückte ſoziale Lage der Bevölkerungsſchich⸗ ten, die früher das Hauptkontingent der Auswanderer 1 und jetzt keine Mittel für die Finanzierung der Auswanderung baben, ſo ſtark aus, daß nicht einmal die 7 noch verbliebenen geringen Einwanderungsmöglichkeiten ausgenutzt werden können. Neuland für Einwanderung ſtand in den Berichtsjahren nur in ſehr beſchränktem Um⸗ fange zur Verfügung(zum Teil in Südamerika und Afrika), weil gerade wegen der Arbeitsloſigkeit jegliche Er⸗ ſchließung von Neuland in erſter Linie der Beſchaffung von Lebens⸗, Siedlungs⸗ und Arbeitsmöglichkeiten für die ein⸗ heimiſche Bevölkerung dienſtbar gemacht wird. Wurſtmarkt in Dürkheim „Ach, e jeder dauert ehm, Wu am Worſchtmarkt bleibt dehäm“. Bad Dürkheim hat wieder ſeinen großen Tag. Wenn die Trauben zu reifen beginnen und das Laub anfängt ſich zu verfärben, ſeiert die ganze Pfalz den Dürkheimer Wurſt⸗ markt. Dieſe Bezeichnung iſt für den Nichtpfälzer zunächſt irreführend. Die Wurſt ſpielt zwar auf dem Markt auch eine Rolle, aber nicht die erſte. Auf dem Dürkheimer Wurſtmarkt will man den naturreinen Wein. f Die Urſprünge des Dürkheimer Wurſtmarktes lie⸗ gen im Mittelalter, als noch fromme Pilger von nah und fern die Michaeliskapelle bei Bad Dürkheim aufſuchten. Aber auch Pilger bedürfen der leiblichen Nahrung, und ſo ent⸗ wickelte ſich neben den Wallfahrten in Dürkheim ein Markt, der um das Jahr 1450 von Abt Heinrich der Abtei Limburg unter dem Namen Michaelismarkt genehmigt wurde und im Volksmunde allmählich den Namen Wurſtmarkt erhalten hat, und der auch heute noch veranſtaltet wird. Auf dem Nationalfeſt der Pfälzer geht es hoch her. Der Jahrmarktsbetrieb hat allerdings unter den wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſen eine erhebliche Einbuße erfahren, aber das Volksfeſt iſt nach wie vor geblieben, ja es hat ſogar an Ausdehnung gewonnen. In einem der Weinzelte oder bei den Schubkärchlern kann man Hunger und Durſt ausreichend und vor allen Dingen in guter Qualität ſtillen. And es iſt kein Wunder, wenn ſich auf der Feſtwieſe ſehr bald ein lebhaftes Treiben entwickelt, wie es nun einmal bei ſolchen Volksfeſten ſein ſoll. Hier verſchwinden die Sorgen des grauen Alltags für etliche Stunden unter der Wirkung des eingefangenen Sonnenſcheins. Der Wein löſt die Zungen, die Sangesfreudigkeit wird geſteigert und bald zeigt ſich ein Bild Pfälzer Fröhlichkeit und Pfälzer Volkslebens im Rah⸗ men der herrlichen Pfälzer Landſchaft. Hoffen wir, daß auch in dieſem Jahr der Beſuch recht ſtark iſt, im Intereſſe der Winzer, die beſonders in den letzten Jahren nicht auf Roſen gebettet waren. 5 Das volksſozialiſtiſche Ehrengeſetz f Arkikel 1. 1 17 85 pfälziſche Volk hat ſich dieſes Ehrengeſetz ſelbſt ge⸗ Arkikel 2. Das Ehrengeſetz erhält ſeinen beſonderen eihiſchen Wert, weil es ſeinen freiwilligen Geſetzgebern Ehre 9 Pflichtgefühl des geſamten Pfälzer Volkes ſelbſt iſt. Seine Anwendung bedeutet auch deshalb den Arkeilsſpruch von Ehre und Pflicht im höchſten Sinne— getragen einzig und allein vom Gedanken der Volksgenoſſenſchaft. Wer ſich vergeht an Weſen und Inhalt der volksſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft, über den ſprechen die durch ihren So- zialismus verbundenen Volksgenoſſen in ihrer Geſamtheit die Skrafe aus. Ein ſolches Urkeil ſpricht dem anderen das Recht ab, ſich Volksgenoſſe zu nennen und entbindet die Geſamkheit, ihn als Volkgenoſſen zu betrachten. Arkikel 3. Wer vergeht ſich gegen das Ehrengeſetz? 1. Wer bewußt und ohne Begründung Sabotage treibt gegen die volksſozialiſtiſche Aktion. 2. Wer als Mitglied des Kuratoriums der volksſoziali⸗ ſtiſchen Selbſthilfe, als Mitglied der Aktionsaus⸗ ſchüſſe, als anerkanntem Organ des Ueberwachungs⸗ ausſchuſſes oder als Vertrauensmann ſeine ihm übertragene Tätigkeit vernachläſſigt. 3. Wer als Mitglied der oben genannten Einrichtun⸗ gen irgendwelche Rückſichtnahme perſönlicher Art übt, anſtatt in ſolchen Fällen ſeine Befangenheit zu erklären. i 4. Wer innerhalb der koporativen Mitgliedſchaft der volksſozialiſtiſchen Ehrenlegion pflichtwidrig handelt, ſei es als Arbeitgeber oder als Arbeitsehmer. 5. Wer auch nur einen Pfennig der volksſozialiſtiſchen e veruntreut oder gewiſſenlos verwirtſchaf⸗ et. Artikle 4. Welches ſind die Strafen des Ehrengerichts? Die Strafen, die verhängt werden können, ſind: 1. Einfacher Verweis. 2. Strenger Verweis. 3. Einen auf beſtimmte Zeit beſchränkten Entzug des Ehrenzeichens der volksſozialiſtiſchen Ehrenlegion. 4. Verhängung der Volksacht. Die Volksacht bedeutet den dauernden Enkzug des 8 eenzeichens, das Verbot, weiter an der Selbſthilfe teilzune men, und Verbot des Beſuches von öffenklichen VBeranſtal⸗ kungen der volksſozialiſtiſchen Selbſthilfe und der NSDAP. Dieſe Volksacht wird in jedem Falle der Veruntreuung verhängt. Arkikel 5. Wer verhängt die Strafen? In erſter Inſtanz das Kreisehrengericht der VS. Im Berufungsfalle das Gauehrengericht der VS. Gegen das Urteil des Kreisehrengericht gibt es eine Berufung inner⸗ halb acht Tagen. Das Urteil des Gauehrengerichts iſt end⸗ gültig. Das Urteil wird öffentlich verkündet durch Bekannt⸗ gabe in Zeitungen, durch Plakatanſchlag und auf Ge⸗ meindetafeln. Arkikel 6. Wie ſetzt ſich das Ehrengericht zuſammen? a. Das Kreisehrengericht hat drei Mitglieder. b. Das Gauehrengericht hat ſieben Mitglieder. Beide Gerichte ſetzen ſich paritätiſch zuſammen. Arkikel 7. Die volksſozialiſtiſche Ehrenlegion organiſiert ſich: Betriebe, Aemter, Geſchäfte uſw., die ſedes einzelne Glied organiſatoriſch zu einer Zelle zuſammenfaſſen und ſich zu einem feſten täglichen Beitrag verpflichten, der vom Betriebsinhaber, Amtsvorſtand, Geſchäftsinhaber uſw. im ganzen zeitlich feſtgelegt und abgeführt wird, ſind Mitglie⸗ der der volksſozialiſtiſchen Ehrenlegion Dieſe Betriebe, Aemter und Geſchäfte uſw führen am Geſchäftsbriefbogen, am Schaufenſter, am Fabrikgebäude uſw. ein Ehrenzeichen. „Die korporativen Mitglieder der Ehrenlegion werden veröffentlicht unter Angabe der täglichen Abgabe. Arkikel 8. Grundſatz: Zeder gibt nach ſeinem Gewinn, ſei⸗ nem Einkommen, ſeinem Gehalt und ſeinem Lohn, keiner mehr als er kann, keiner weniger als ihm der Volksge⸗ noſſe werk iſt. N a Auch die katholiſchen Glocken läuten für die Bs Von oberhirtlicher Stelle wird mitgeteilt, daß Gaulei⸗ ter Bürckel am 5. September durch ſeinen Adjutanten ihr den Wunſch geäußert hat, anläßlich des Beginns der „Volksſozialiſtiſchen Selbſthilfe“ am 10. d. M., die Einläu⸗ tung dieſes für die Pfalz bedeutenden Tages vornehmen zu laſſen. Die Einläutung ſoll am Vorabend, alſo Samstag, den 9. d. M., in der Zeit von 7 bis 8 Uhr durch⸗ geführt werden. Die oberhirtliche Stelle gibt den Pfarrämternd dies, ſo⸗ weit bei Kürze der Zeit möglich, zur Kenntnis mit der Weiſung zu entſprechen. ö A Handel und Wiriſchaſt Wirtſchaftliche Wochenrundſchau Börſe. Die Börſe, die ſich in der letzten Zeit als recht kraftlos gezeigt hatte, war erſtmals wieder nicht nur ſtim⸗ mungsmäßig, ſondern auch kursmäßig etwas freundlicher. Die umfaſſenden Realiſationen, die gegen Ende Auguſt ein⸗ geſetzt hatten, haben ſich nicht wiederholt. Das Angebot hat weſentlich nachgelaſſen, ſo daß die Spekulatien vereinzelt Deckungen und kleinere Meinungskäufe auf dem ermäßigtem Niveau vornahm. Der Beginn der Bankenenquete und die Ausführungen des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht wur⸗ den viel beachtet und gewürdigt. Am Aktienmarkt waren die Kurſe meiſt leicht feſter. Auch am Rentenmarkt überwog die Aufnahmebereitſchaft. Geldmarkt. Der Auguſt⸗Altimo iſt normal verlaufen, trotz anhaltender Frühabzüge infolge der Geſchäftsbelebung. Die Banken haben aber auch manche Neuzugänge zu ver⸗ zeichnen. Infolge des Volksverratsgeſetzes ſind durch Ver⸗ kauf von Noten, Gold und Auslandseffekten bei einigen Großbanken im Auguſt immerhin einige hunderttauſend Mark pro Tag zugefloſſen. Am offenen Geldmarkt hielt das Pri⸗ vatdiskontangebot an. Am Schatzwechſelmarkt war das Ge⸗ ſchäft ruhig. Infolge der ſtärker hervortretenden Induſtrie⸗ abziehungen halten ſich die Banken vom Neuerwerb von Schatzanweiſungen zurück. Am Deviſenmarkt waren Dollar und Pfund erneut abgeſchwächt. Die deutſche Reichsmark war im Ausland feſter. Produktenmarkt. Die Getreidebörſen waren etwas fe⸗ ſter. Auch das Mehlgeſchäft iſt lebhafter geworden. Weizen und Roggen waren eher gefragt, da in der nächſten Zeit das Angebot aus der Landwirtſchaft durch die Feldarbeit etwas beeinträchtigt worden dürfte. In dem jetzt beginnenden neuen Getreidewirtſchaftsjahr wird eine organiſche Marktpflege durch⸗ geführt werden. Dabei wird aber von zuſtändiger Stelle mit allem Nachdruck darauf hingewieſen, daß das nicht das Ende jeglicher Stützungsmaßnahmen bedeutet. Das internationale Weizenabkommen iſt in London von 23 Staaten unterzeichnet worden. Die Ruſſen haben ſich aber mit den andern Ländern noch nicht über ihr Ausfuhrkontingent einigen können. Deutſch⸗ land dürfte der Beitritt zu dem Abkommen möglich ſein, ohne daß der heimiſchen Agrar⸗ und Wirtſchaftspolitik Ab⸗ bruch geſchieht. Zwecks Unterbringung der Spitzenmengen der Kartoffelernte hat die Reichsregierung den Verwendungs⸗ zwang für Kartoffelſtärkemehl zur Herſtellung von Backwaren um ein weiteres Jahr verlängert. An der Berliner Pro⸗ duktenbörſe notierten Weizen 175(unv.), Roggen 143(plus J), Wintergerſte 154(unv.), Hafer 139(minus 2) Mark je pro Tonne und Weizenmehl 25.75(plus 0.50) und Roggen⸗ mehl 21.75(plus 0.50) Mark pro Doppelzentner. An der Stuttgarter Landesproduktenbörſe blieben Wieſenheu und Stroh mit 4.50 Mark bezw. 2 Mark pro Doppelzentner un⸗ verändert. Warenmarkt. Die Großhandelsinderziffer hat ſich mit 94.3 gegenüber der Vorwoche(94.2) nur unweſentlich ver⸗ ändert. Die Warenmärkte blieben im allgemeinen ruhig. Preisabſchwächungen und Preiserholungen hielten ſich un⸗ gefähr die Waage. An den Rohſtoffmärkten iſt das Woll⸗ und Flachsgeſchäft lebhafter geworden. Die Metallmärkte lagen uneinheitlich. Für die Wirtſchaftspolitik des Dritten Reiches mar pergrammatiſch die Rede des Staatsſekretärs Feder auf dem Genoſſenſchaftstag, in der er jede Soziali⸗ ſierung im Bereich der produzierenden Wirtſchaft ablehnte. Für eine aus dem Bereich der Privatwirtſchaft ganz natür⸗ lich herauswachſende Verſtaatlichung nannte er als Beiſpiel die Elektrizitätscerſorgung. Der Wirtſchaftskurs geht weiter in der Stärkung des Binnenmarktes. In derſelben Richtung wirkt das um'a fende Arbeitsprogramm der Reichsregierung. Vom Tabak. Der Ertrag bleibt bedeutend hinter dem des Vorjahres zurück, man rechnet mit etwa 70 v. H. einer Normalernte. Durch das anhaltend trockene Wetter hat die Qualität des Hauptguts gelitten, dagegen verſprechen Grumpen und Sandblätter ein ſehr brauchbares, ſchönfarbiges Material, das gute Preiſe erzielen wird. Infolge der ſchlechteren Aus⸗ ſichten für das Hauptgut iſt die Nachfrage nach bauern⸗ fermentiertem Tabak weiter geſtiegen. In Seckenheim, Wall⸗ ſtadt und Ladenburg wurden berelts 100 RM. für den Ztr. ab Lager behahl.; das bedeutet eine Preisſteigesung inner⸗ halb von 14 Tagen um 5 RM. In Seckenheim ſind jetzt nur noch ca. 1000 Zentner des vorjährigen Tabaks vorrätig. In Sandhofen liegen die Verhältniſſe bei der neuen Ernte in Bezug auf Menge und Güte ähnlich. Alter Tabak iſt dort nicht mehr vorhanden. In Feudenheim ſind in der letzten Woche zwei Partien zu 94 RM. ver⸗ kauft worden; hier ſind noch etwa 100 Ztr. zu verkaufen. Auch in Friedrichsfeld ſind noch einige hundert Zentner auf Lager, doch ſind dort die Bauern angeſichts der ſtei⸗ genden Preiſe noch nicht verkaufsbereit. Die erhöhte Nach⸗ feage nach inländiſchem Tabak hat die Preiſe ſteigen laſſen; beme kens wert iſt dabei, daß die hohen Preiſe ausſch.ieß⸗ lich von Händlern geboten und bezahlt worden ſind. Jeden⸗ falls ſcheint ſich die auf der Haupeverſammlung des Landes⸗ verbandes bayriſcher Tabakbauvereine im Februar gemachte Vorausſage, daß für den 1933er Tabak infolge der größeren Anbaufläche Abſatzſchwlerigkeiten eintreten würden, nicht zu bewahrheiten. Wenigſtens ſind ſolche Schwierigkeiten für den Anbau auf Mannheimer Gemarkung mit annähernd 50 000 ar(Sedenheim allein 22 841 ar) vorläufig nicht zu befürchten. Dee Konguifta in neuem Licht Haben die Spanier den Angelſachſen Amerika gerettet?— Gelbe Gefahr über Montezumas Reich.— Die Aſiatiſierung der Neuen Welt.— Eine rieſige Völkerwanderung über a die Beringſtraße. Den Konquiſtadoren, die mit den Entdeckern die Neue Welt betraten, wird mit Vorliebe der Vorwurf gemacht, ſie hätten wohlgeordnete und kulturell hochſtehende Reiche, wie das der Azteken und der Inkas, aus Goldgier in ſinnloſer Weiſe zerſtört. Es heißt, nicht Brutalität und Wortbruch entſchuldigen, wenn man dieſe Anklage für ungenügend be⸗ gründet hält. Daß die beiden großen Reiche unmöglich von einer Handvoll Spanier hätten geſtürzt werden können, wä⸗ ren ſie innerlich geſund geweſen, liegt auf der Hand— im übrigen drohte ihnen, was die ethnologiſche Forſchung feſt⸗ geſtellt hat, ſchwere Gefahr von einer ganz anderen Seite. Ueber die Völker, die den amerikaniſchen Kontinent in der Frühzeit der Menſchheitsgeſchichte bevölkert haben, iſt noch immer Dunkel gebreitet. Die Beantwortung der Frage nach der Urbevölkerung iſt deswegen ſo ſchwierig, weil Ame⸗ rika von anderen Erdteilen her bevölkert wurde. Ueber⸗ lieferungen über die Herkunft der Einwanderungen und die Zeit, in der ſie ſtattfanden, gibt es nicht. Daß ſich die Kelten und Wikinger auf ihren kleinen Schiffen weit auf das Welt⸗ meer hinausgewagt haben, ſteht einwandfrei feſt. Trotz der für damalige Verhältniſſe rieſenhaften Entfernung ſind die Wikinger im 10. Jahrhundert in Island geweſen und haben auf Grönland dreihundert Jahre lang eine Kolonie beſeſſen. Bretonen und Basken fiſchten einſt an den Küſten von Neu⸗ fundland. Sollen von dieſen Seefahrern und Fiſchern nicht abgeſprengte Teile in Amerika geſiedelt haben? Wenn man dies annimmt, ſo wird man doch zugeben müſſen, daß es ſich nur um eine zahlenmäßig unbedeutende Einwanderung gehandelt hat, der der Nachſchub fehlte. Es war keine Klei⸗ nigkeit, auf den ſchwachen kleinen Schiffen über den Atlan⸗ tiſchen Ozean zu ſegeln. Der überwiegende Teil der in Amerika Einwandernden muß daher wohl von einer anderen Seite her gekommen ſein; von Aſien über die Beringſtraße. Als Stützpunkte dienten die Inſeln, die als Reſte einer früher vorhandenen Landbrücke den Wanderern Stütz⸗ und Ruhepunkte boten. Die im Winter zugefrorene Meeresſtraße erlaubte ohnehin eine größere Einwanderung zur geeigneten Jahreszeit. Aſien war damals verhältnismäßig dicht bevölkert, und die not⸗ wendige Folge der allgemein geltenden Wirtſchaftsweiſe war ein ſtarker Rückgang des Tierreichtums. Die Menſchen wur⸗ den, ob ſie nun wollten oder nicht, gezwungen, neue Wohn⸗ ſitze zu ſuchen. Der Weg wies ſie nach Amerika, wo es end⸗ loſe Jagdgründe mit rieſigen Tierbeſtänden gab. Ein Teil der aſiatiſchen Nomaden, die den Weg über die Beringſtraße fanden, wurde in Alaska ſeßhaft, nicht an der Küſte, ſondern im Innern, wo er von der Jagd auf Renntiere lebte. Dieſe Einwanderer bildeten den Vortrupp einer gewaltigen Wan⸗ derbewegung von Aſien nach Amerika. Wie ſich die Renn⸗ tiere während des Winters ſüdwärts bewegten und Wälder und andere Futterplätze ſuchten, die unter weichem Schnee lagen, ſo zogen auch die erſten Nomadenſtämme, vor der Unerbittlichkeit des arktiſchen Winters fliehend, ſo weit nach Süden, bis ſie auf dieſe Renntierherden ſtießen. Der Winter, war für dieſe die Zeit ſchwerſter Hungersnot und eines ge⸗ ſteigerten Kampfes ums Daſein, der ſich in den roheſten Formen abſpielte. Im Dämmerlicht kalter Wintertage fielen ſie übereinander her und entriſſen ſich die Herrſchaft über die Jagdgründe. Manche Stämme zogen, um ſolchen Ausein⸗ anderſetzungen zu entgehen, immer weiter nach Süden, ließen die weiten Räume hinter ſich und marſchierten der Sonne entgegen. Dieſe erſten aſiatiſchen Einwanderer, die vor un⸗ gefähr tauſend Jahren in Amerika erſchienen ſein dürften, um ſich dann über den ganzen Kontinent auszubreiten, ſind die Athapascans. Einer ihrer Stämme folgte dem Felſen⸗ gebirge, andere dem Mackenziefluß bis zu den kanadiſchen Seen und gelangten allmählich in das Gebiet der nordame⸗ rikaniſchen Seenplatte. Die erſten Erforſcher dieſer ameri⸗ kaniſchen Einwanderung behaupten übereinſtimmend, daß dieſe Stämme die Beringſtraße überquert hätten, während ſie zugefroren geweſen ſei. Der voreilige Profeſſor.— Der ſchwarze Tag im Hofbräu. Was Gott zuſammenfügt..— Sorgen...— Muſik gegen Wildſchweine. An einer Schweizer Univerſität war vor zwei 17 5 8 ten der Lehrſtuhl für innere Krankheiten mit Profeſſor Th. beſetzt worden, der einen internationalen Ruf beſaß. Seine außerordentlich großen Kenntniſſe und die Erfolge ſeiner mediziniſchen Behandlung hatten ihn aber ſehr eitel gemacht. Er liebte es, Studenten und Patienten mit Blitzdiagnoſen zu überraſchen, indem er den Patienten, ſobald ſie über die Schwelle ſeines Behandlungszimmers oder des Univerſt⸗ tätsſaales traten, bereits die Krankheit nannte, an der ſie litten. Auf ſeinen Scharfblick bildete er ſich nicht wenig ein, zumal er in der Regel auch gleich auseinanderſetzte, welche äußeren Anzeichen das innere Krankheitsbild erraten ließen. Sein Sohn unterhielt bereits als Primaner Beziehungen zu ſtudentiſchen Verbindungen und nahm mehr als einmal an den Kneipfahrten beſonders gut aufgelegter älterer Semeſter teil, die in dem jungen Th. den kommenden Fuchs ſahen. Ein beſonders lebhafter Budenzauber der bis zum Beginn der Univerſitätsſtunden gedauert hatte, aber bekam dem jungen Th. nicht gut. Er hatte ſich damit gebrüſtet, die ganze Runde unter den Tiſch trinken zu können, nach allen Seiten zugeproſtet und befand ſich ſchließlich in einem Zuſtand, in dem er, wie man ſo zu ſagen pflegt, weder leben noch ſter⸗ ben konnte. Die erſchrockenen Studenten packten den Jüng⸗ ling in eine Droſchke und ſchleiften ihn in die Univerſität, wo ſein Vater das erſte Frühkolleg hielt. Der alte Th. mußte 4 eine ſeiner Reden über die Wechſelwirkung innerer törungen und äußerer Anzeichen unterbrechen, als die Studenten mit dem taumelnden Primaner in den Hörſaal traten. Der alte Herr warf nur einen kurzen Blick auf das Zu ihrer weiteren Entwicklung fehlte ihnen aber das Metall, deſſen Verwendung ſie aus Aſien kannten. Aus die⸗ ſen Gründen fielen die erſten aſiatiſchen Einwanderer auf die Kulturſtufe der Steinzeit zurück. Sie konnten kein Eiſen finden. Die Funde, die auf den beiden Diomede⸗Inſeln zwiſchen Amerika und Aſien gemacht wurden, Knochen und primitive Kunſtgegenſtände, erlauben ziemlich weitgehende Schlüſſe hinſichtlich der Kultur dieſer Einwanderer. Sir Mackenzie, der Entdecker des nach ihm benannten Teiles von Kanada, behauptete vor 150 Jahren, dieſe Ein⸗ wanderer aus Aſien ſeien einſt Sklaven eines anderen Vol⸗ kes geweſen und über eine Meerenge gekommen, die nahe dem amerikaniſchen Feſtlande lag,— alſo über die Bering⸗ ſtraße. Sir Franklin beſtätigte 1820, daß ſie Aſiaten ge⸗ weſen ſeien, ebenſo der Miſſionar Peltitot, der ſechzig Jahre unter den Pukons gelebt hatte. Alle dieſe erſten Forſcher und Kenner der primitiven Raſſen behaupten übereinſtim⸗ mend, baß die gehe Futilte ber Athapascans von Aſien her über die Be trage gekommen ſei. Manche Zweige dieſes großen Voltes erinnern an die Hindus, andere an die Samojeden. Ai. der Hauptſtamm der Athapascans gelten die Apachen.. chon lange vor der Entdeckung Ame⸗ rikas im Lande ſaße: Zur Zeit des Columbus wohnten ſie an der heutigen mexikaniſchen Grenze. Dorthin waren ſie in großen Schwärmen vorgedrungen; niemand hatte ihnen widerſtanden. Die Azteken, die friedlich und kampf⸗ unluſtig in ihren Pueblos ſaßen, wehrten ſich nicht gegen dieſe gelbe Gefahr. Montezumas Reich ſchwebte in höchſter Gefahr, von ihnen überrannt zu werden. Dann kamen die Spanier und nach ihnen die Engländer und Holländer ins Land, und in dieſem Augenblick war die Einwanderung über die Beringſtraße abgeſchnitten. Wären die Spanier niche gekommen, ſo wären vielleicht weitere aſiatiſche Maſſen nach⸗ geſtoßen und hätten der mexikaniſchen Aztekendynaſtie und im weiteren Verlauf der Entwicklung dem Inkareich ein ebenſo unrühmliches Ende vereitet, wie es ihnen durch Cortez und Pizarro zuteil wurde. Die Vermutung erſcheint danach gerechtfertigt, daß die Spanier Nordamerika den Angelſach⸗ ſen gerettet und den Kontinent vor unvermeidlicher Aſfiatiſie⸗ rung bewahrt haben. Häufchen Unglück und ſägte zu ſemnem Aüßſtokfüm: Meine Herren, hier kommt der ſchönſte Fall von vererbtem Ju⸗ gendirrſinn, den ich je in meinem ganzen Leben geſehen Das wor beſtimmt ein ſchwarzer Tag im Leben des Ge⸗ lehrten. Solche Tage im Leben eines Menſchen werden nur ſelten bekannt, man hört meiſt nur von ſchwarzen Ta⸗ gen an der Börſe. Aber auch das weltbekannte Hofbräu⸗ haus in München hat einen ſchwarzen Tag und zwar einen ganz ſchwarzen. Man ſchreibt den 9. September 1908— es ſind alſo gerade 25 Jahre verfloſſen, da ſich in dieſem Hauſe etwas ereignete, das großes Aufſehen erregte und nicht mit Unrecht. Alſo an dieſem ſchwarzen Tage, man kann es kaum faſſen, verlangte ein Gaſt im Großen Saal— zwiſchen Maßkrügen und Weißwürſtel— ein Glas Zitro⸗ nenlimonadel Er bekam es tatſächlich vorgeſetzt und trank es auch aus, trotz der faſſungsloſen Blicke aller An⸗ weſenden. Heute noch erzählen ſich die Stammgäſte voller Grauſen dieſe ſchier unglaubliche Geſchichte und ſpülen die Erinnerung mit einem kräftigen Schluck hinunter Unerfreuliche Erinnerungen— ſelbſt an die Arbeit— muß man kurz und ſchmerzlos abzutun verſtehen, eine ge⸗ wiſſe Schlagfertigkeit und beſondere Bibelfeſtigkeit können hier gute Dienſte leiſten. Kamen da kürzlich zu einem Bür⸗ ger in einer württembergiſchen Ortſchaft, der harte Arbeit zu verrichten hat, zwei junge Fechtbrüder, ſagten ihr Sprüch⸗ lein her und harrten der Gabe.„Ja“, ſchmunzelte der Bür⸗ gersmann und deutete auf einen Raummeter Tannenholz, „wenn ihr das Holz e wellet, no geits(gibts) e guets Verſchper, e paar Krüegele Moſcht ond n' Fufziger könnet'r au no han!“ Kopfſchüttelnd beguckte der Kleinere von den beiden Kunden die Hölzer, gab ſeinem Kameraden einen Stoß und flötete auf berliniſch:„Nee, Meeſter, niſcht zu machen, wat Jott zuſammengefügt, det ſoll der Menſch nicht trennen..“ Sprachs und wanderte mit ſeinem Kumpan weiter, Häuſern zu, wo keine Holzſtämme lagerten. Es zeigt ſich alſo, daß auch die Tippelbrüder ihre Sor⸗ gen haben, und warum ſoll es ihnen nach dieſer Richtung auch beſſer gehen als den übrigen Menſchen. Zu bedauern iſt aber der Menſch, der ſicg noch Sorge macht, wie er aus dieſer Welt geſchieden iſt. In Detroit war vor kurzem ein Millionär geſtorben, der kurz vor ſeinem Tode gegen ſeine zweite Frau eine Scheidungsklage eingereicht hatte. In ſei⸗ nem Schreibtiſch fanden die Team er ein Ko⸗ dizill zu ſeinem früher aufgeſtellten Teſtament, in dem er einer privaten Detektei 25 000 Dollar vermachte, mit dem Auftrag, die Umſtände ſeines Todes zu erforſchen. Fänden ſie, daß Mordverdacht vorliege, dann ſollten weitere 25 000 Dollar als Belohnung zur Ermittlung der näheren Umſtände und der Mörder ausgeſetzt werden. Nun iſt die Leiche aus⸗ gegraben und ein Verfahren eingeleitet worden, damit die Todesurſache genau feſtgeſtellt werden kann. Sorgen werden meiſt mit Alkohol bekämpft, nur in emer oſtpreußiſchen Gemeinde treten die Landleute ihren Sorgen mit Muſik entgegen. Die Sorge zeigt ſich in Ge⸗ ſtalt von Wildſchweinen. Auf den Kartoffelfeldern iſt eine Wache aufgeſtellt, die aufzupaſſen hat, daß die Wildſchweine die Kartoffeln nicht auswühlen. Zum Verſcheuchen der Schweine nimmt der Wächter ein Horn mit. So hört man in der Stille der Nacht ein muſikaliſches Allerlei von Liedern, Märſchen uſw. Alle Jahre wird während der Reifezeit der Kartoffeln dieſe Wache ausgeübt, und den alteingeſeſſenen Ortseinwohnern iſt ſie eine Selbſtverſtändlichkeit. Aber nicht allen Schweinen, ſonſt würden ſie ſich nicht ſtören laſſen. Andererſeits darf man nicht vergeſſen, daß ſchon Wilhelm Buſch ſagt: daß Muſik oft nicht ſchön empfunden wird, weil ſie mit Geräuſch verbunden iſt. i Aus der Welt des Wiſſens Meerwaſſer gefriert infolge ſeines Salzgehaltes nicht bei 0 Grad, ſondern je nach dem Salzgehalt bei niedrigeren Temperaturen; das Waſſer der Oſtſee z. B. gefriert erſt bei —1 Grad, Ozeanwaſſer bei—2,5 Grad. In London iſt mehr als die Hälfte der Bevölkerung weniger als 30 Jahre alt. Verkehrsunfälle ereignen ſich in ihrer Mehrheit inner⸗ halb der Städte; nur etwa 25 Prozent ſolcher Unfälle kom⸗ men auf dem freien Lande vor; auffallend wenige aber ſind in den belebteſten Straßen zu verzeichnen. ——* 90 7 0 Tadiot liler qu ig. Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. (21 In hohen Reiterſtiefeln, die ihm weit über die Knie gin⸗ gen, Lederhoſen und Lederwams, unter dem die Maſchen des Kettenhemdes deutlich zu ſehen waren, den zerbeulten Eiſenhut unter dem Arm, ſo ſtand Klaus Veldeke vor dem Bürgermeiſter Konſtantin Farber. Der ſaß in ſeinem tiefen Stuhl vor dem mit Schriftſtücken aller Art bedeckten Tiſch in ſeinem Eigengemach im Rat⸗ haus und ſtrich ſich ſtirnrunzelnd mit der Linken durch den langen, grauen Bart. „Ihr habt Euch freiwillig gemeldet, Klaus Veldeke, wie ich es von dem Sohn meines alten Freundes auch nie an⸗ ders erwartet habe. Und ich ſehe an Eurer Kleidung, daß Ihr für die Gefahren dieſes Rittes gerüſtet ſeid. Ich kann keinen gemeinen Mann oder Söbldner ſchicken, dieweil ich kein ge⸗ ſchriebenes Wort mitgeben darf. Die Polen könnten es auf⸗ fangen. Es muß von Mund zu Mund überbracht werden. Der Abt weiß, worum es ſich handelt. Das Kloſter iſt reich und hat Danzig vor etlichen Monden ſchon ein Darlehen zugeſagt. Wir brauchen Geld. Und wenn wir es in Oliva nicht bekommen, ſo müſſen wir zum König von Dänemark gehen. Ihr wißt alles Nähere. Nun reitet mit Gott und kommt ungefährdet ans Ziel. Unſere Späher haben berich⸗ tet, daß der Weg nach Oliva noch frei ſei. Aber ſcharfes Ge⸗ waffen müßt Ihr bei Euch haben. Denn ich darf Euch keinen Mann zum Schutz und Geleit mitgeben, dieweil mehr Rei⸗ ter Mißtrauen wecken würden bei den polniſchen Spähern. Wenn die Dämmerung ſinkt, wird die beſte Zeit ſein.“ Klaus Veldeke ging die breite Rathaustreppe herunter. Er wußte, daß es ſich um wichtige Gelder für Danzig han⸗ delte, die die Stadt jetzt bitter nötig hatte zur Anwerbung und Beſoldung all der vielen fremden Söldner. Er wußte aber auch, daß man vor drei Tagen den Hinrich Bardewiek, den man ebenfalls zum Abt nach Oliva geſandt, erſchoſſen im Walde aufgefunden. 5 Der Herbſtſturm, der ächzend durch die Gaſſen fuhr, riß ihm faſt die ſchwere Eichentür aus der Hand. Die Nachmit⸗ tagsſonne ſtand fahl und gelb am Himmel, von jagenden Wolken alle Augenblicke überſchattet. Man ſah Söldner und Bürgerwehr in gleichmäßigem Schritt truppweiſe durch die Straßen ziehen. Klaus Veldeke hatte den Helm wieder übergeſtülpt und ging hart gegen den Sturmwind. Dohlen kreuzten mit unſicherem wirrem Flügelſchlag um 302 1 der Marienkirche. Das hohe Portal 9 an⸗ gelehnt. Ver junge Kaufmann zögerte einen Augenblick. Er kannte die alte, fromme Sitte, daß jeder Kriegsmann vor der Schlacht die Knie beugt und ſeine Seele Gott befiehlt. Und wenn es auch heute noch nicht in die Schlacht ging, ſo konnte der Tod doch an jedem Wegrain ſtehen, denn der Wald war lang und finſter von hier bis Oliva und die Polen hatten 1990 g le 5 a anz leiſe knarrt die wuchtige Frauentür in ihren Angeln. Klaus Veldeke iſt. und hebt den 15 gegen die Bruſt. Hält ihn ſo mit ſeiner rechten Hand und faßt das Schwert im Wehrgehäng mit der Linken ein wenig höher, daß es auf den ſteinernen Flieſen und Grabplatten nicht klirre und die heilige Ruhe des Gotteshauses ſtö re. So geht er gerade und aufrecht mit feſten Schritten durch das ganze alte Schiff der Kirche, bis hart 5 die Stufen des Hochaltars. Da beugt er das Knie und ſenkt das Haupt zum Gebet. Rah leuchten die letzten Strahlen der fahlen Oktober⸗ ſonne durch die hohen bunten Glasfenſter. Aber um den Fuß der gewaltigen Backſteinſäulen und um die eingemauer⸗ ten Grabplatten an den Wänden geiſtert ſchon die frühe Dämmerung Ins Unendliche verlieren ſich die Gründe der drei Schiffe. Und die Pfeiler heben ſich und ſtreben nach oben— höher— höher hinauf— wie betende Arme, die in den Himmel greifen. i Immer noch kniet der Mann am Altar. Ihm iſt ſo ſelt⸗ ſam ernſt und erdentrückt heute. Vergangenes und Zukünf⸗ tiges flutet durch ſeine Seele. Er hatte es nicht Acht gehabt, daß hier und da im Däm⸗ mer des gewaltigen Mittelſchiffes noch etliche Beter tiefge⸗ beugt in den Bänken ſitzen. Nun ſteht er auf, macht das Zeichen des heiligen Kreu⸗ zes und geht langſam wieder zurück. Den Helm vor der Bruſt, das blonde Haupt erhoben, die ſtählernen Augen in weite Fernen. Er weiß in dieſen Minuten nichts von der Welt um ihn her. Und hat auch niemand erkannt. Aber Antje Borcke hat ihn gefehen. In einer der hinterſten Bänke hat ſie geſeſſen, im tief⸗ ſten Schatten, und hat mit großen, ſtaunenden Augen die himmliſche Herrlichkeit der Marienkirche in ſich aufgenom⸗ men, denn ſo etwas Großes, Gewaltiges und Erhabenes hat ſie noch nie geſehen; denn ſie iſt ja nie zuvor in ihrem Le⸗ ben aus Burg Leba herausgekommen. Und es war ſchon alle Tage ihre Sehnſucht, dieſe königliche und trotzige Kirche, deren Turm ſie immer von ihrem Fenſterlein betrachtet, auch einmal im Innern beſchauen zu dürfen. Und als Frau Katharina ſie heute am Spätnachmittaa mit der Maad in die Brotbänkengaſſe ſchickt, kann ſie es auf dem Rückweg nicht laſſen, durch das offenſtehende Portal hier eee e Als Klaus Veldeke herausgegangen iſt, erwacht ſie jä wie aus einer Erſtarrung. Was bedeutet das War 5 nicht der Ratsherr ſelber? Im kargen Gewand eines Kriegs⸗ d 5 2250 g „Und es war etwas in ſeinem Geſicht geweſen, das ſie 2 1 und Ehrfurcht erfüllte, aber auch mit 55 jähen gſt. Sie bekreuzigte ſich und trat leiſe aus der Bank, t von der Magd. 5 f 5 8 Als ſie am Veldekehaus anlangten, war es faſt dunkel geworden. Einer der Knechte ſtand mit der Fackel an der Haustür und leuchtete. Denn Klaus Veldeke hatte juſt den Fuß im Steigbügel und ſchwang ſich auf ſein Pferd. Er hatte den Helm tief ins Geſicht gezogen und redete dem Rappen gut 2 der keinen rechten Gefallen zu haben ſchien an dieſem rauhen und düſteren Herbſtabend, ſon⸗ dern ſich vielmehr zurückſehnte nach ſeinem warmen Stall. Die Magd ſchlüpfte ins Haus, aber Antje trat nahe an das Pferd und ſah zum Veldeke hinauf. f Ein froher Schein flog über ſein Geſicht. i „Daß ich dich doch noch ſehe, Antje! Gute Nacht!“ 9 5 er beugte ſich aus dem Sattel und reichte ihr die and. In ihren Augen war immer noch die ſtille Angſt. „Müßt Ihr denn noch ſo ſpät davonreiten? Es iſt ja ſchon ſo dunkel.“ Er lächelte. „Meinſt du, kleine Antje, ich wäre noch nie im Leben im Dunkeln geritten? Frag' deinen Vater, ob ein Kriegs⸗ mann ſich um Tag oder Nacht kümmern darf.“ Sie nickte ernſthaft. „Und wohin reitet Ihr?“ „Ich darf dir's nimmer ſagen, Antje, weil's im Dienſte der Stadt Danzig iſt. Aber“— und jetzt beugte er ſich tiefer herab aus dem Sattel, daß ihn der Knecht mit der Fackel nicht hören konnte—„aber, nicht wahr, Antje, das ver⸗ ſprichſt du mir: daß du niemals Schlechtes von mir denkſt, wenn ich fort bin?“ Sie ſah ihn groß an. „Schlechtes? Von Euch? Der Ihr wie der Erzengel Michael ſelber ausgeſchaut habt vorhin in St. Marien.“ . Und es traten ihr langſam zwei große Tränen in die Augen 1 Da hob er ſich in den Bügeln, grüßte noch einmal und trabte die Gaſſe herunter. Erſt noch im roten, zitternden Schein der lodernden Pechfackel, dann untertauchend in das völlige Dunkel der undurchdringlichen Ferne. ene eee neee ee dee 8 Flos, Quuſckxfef und Rumba er! Der deulſche Tang kommt wieder zu Ehren! Die Nationale Revolution brachte neben vielem anderen auch eine Umwertung des Tanzes mit ſich. Der Tanz, Aus⸗ druck der Freude, Lebensbejahung und Rhythmus des Kör⸗ pers iſt ſeit altersher dazu beſtimmt, Niederſchlag des natio⸗ nalen Lebens zu ſein. Jedes Volk hatte urſprünglich ſeine eigenen Tänze, und nur durch die diplomatiſchen Verbindun⸗ gen der Völker untereinander iſt es möglich geweſen, in die Geſellſchaft die außländiſchen Tänze einzuführen, die wie⸗ derum der Mode interworfen waren. Allmählich erreich⸗ ten wir dann einen Tiefſtand der ſogenannten inernatio⸗ nalen Geſellſchaftstänze, wie wir ihn in den letzten Jahren kennengelernt haben. Die internationalen Tän⸗ ze wie Oneſtep, Foxtrott. Tap⸗Trott. Slowfox, Quickſtep, Tango und Rum⸗ ba, ſind als Tänze über⸗ haupt nicht mehr zu bezeich⸗ nen. Sie beſtehen in der Hauptſache aus kleinen Vorwärts⸗Rückwärts⸗ und Wechſelſchritten, die jedes Tanzpaar nach Belieben ausführen kann. Durch dieſe„Tänze“ ging die Eigenart jedes Tanzes, die Tanzgemeinſchaft verloren. Schon 1927 ſetzte ſich der Berliner Tanzpädagoge und Rundfunktanzlehrer Walter Carlos für den deutſchen Tanz, ein Er ſchuf den ſogenann⸗ Rheinländer Damenſolo neue ten„Deta“(b deutſcher Jorm. Tanz). Carlos ſetzte ſich da⸗ mit in Widerſpruch zu der deutſchen Tanzgemeinde und einem großen Teil ausländiſch informierter Tanzlehrer, die lediglich aus modiſchem Snobis⸗ mus den ausländiſchen Tänzen huldigten. Jahre harter Arbeit und unerhörter Anfeindungen lie⸗ gen hinter Carlos und den anderen Pionieren des deutſchen Tanzes; aber das Ziel wurde erreicht in der Gründung der Reichsfachſchaft deutſcher Tanzlehrer im Nationalſozia⸗ liſtiſchen Lehrerbund. deren Gaufachſchaftsleiter Carlos iſt. Der Reichsfachſchaft wurde im Juli der Reichsausſchuß für deutſchen Tanz beigegeben, welcher das neue deutſche Tanz⸗ programm aufſtellte. Dieſes neue Programm umfaßt in der Gruppe„Allgemeiner Tanz“: 1. den Marſchtanz, 2. Rheinländer in alter und neuer Form, 3. Walzer in alter und neuer Form, 4. langſamer Walzer, 5. an Stelle des Tapp⸗ und Foxtrott den Wechſelſchrittler, 6. den Galopp. In der Gruppe Geſellſchaftstanz: 1. den Begrüßungs⸗ reigen, 2. den Friedrichsheiner, 3. den Gleichſchrittler, 4. den deutſchen Achter. Die neuen Tänze Bei ſämtlichen Tänzen wurde ſeitens des Reichsaus⸗ ſchuſſes großer Wert darauf gelegt. Tänze zu ſchaffen, die ſich an die in der Hochſchule für Leibesübungen gelehrte Tanzgymnaſtik, der Carl⸗Neu⸗(Carlos⸗Neukirch)⸗Methode, 8510 an die uns Deutſchen liegenden Muſik-Rhythmen an⸗ ehnen. i Der Marſchtanz, für den jede Marſchmuſik zu ver⸗ wenden iſt, beſteht aus vier Schritten vorwärts: links, rechts. links, rechts; zwei Schritten links ſeitwärts. zwei Schritten rechts ſeitwärts, und zwar: Links ſeitwärts, rechts heran⸗ ſetzen rechts ſeitwärts, links heranſetzen und vier kurzen Schritten in der Drehung, wobei aber der linke Fuß hinten bleibt. Es folgt: links ſeitwärts, rechts heran, rechts ſeit⸗ wärts, links heran. Die Dame geht immer rückwärts und beginnt rechts, während der Herr links beginnt. Der Marſch⸗ tanz ſieht gefällig aus und diſziplmiert durch den marſch⸗ mäßigen Muſikrhythmus die einzelnen Tänzerpaare, wo⸗ durch das Tanzbild ein ſehr einheitliches Gepräge bekommt. Der Rheinländer, alte Form, iſt bekannt. Der Rheinländer, neue Form, ſieht folgende Figuren vor: Herr und Dame ſtehen wie beim Walzer, drei kleine Vorwärts⸗ ſchritte, links, rechts, links, Pauſe, weiter drei kleine Schritte rechts, links, rechts, Pauſe. Nun Rechtsdrehung auf vier Schritten, und Wiederholung von vorne„Beachtet werden muß, daß die Dame neben dem Herrn ſchreitet. Damen⸗ ſolo: Herr bleibt ſtehen, die Dame macht drei kleine Schritte rechts um den Herrn, während der Pauſe dreht ſich die Dame zurück, und macht drei kleine Schritte nach links. Nach rechts beginnt die Dame rechts, nach links beginnt ſie links. Der Walzer alte Form, wurde mit 56 Takten in der Minute feſtgelegt. Der Walzer in neuer Form befindet ſich zur Zeit noch in Bearbeitung. Der langſame Walzer wurde mit 32 Takten in der Minute eingeſetzt, der Wech⸗ ſelſchrittler wird im vier-Viertel⸗Takt getanzt. Der Galopp dürfte bekannt ſein.— Als Begrüßungs⸗ reigen erſcheint ſtatt der Polonaiſe mit neuer Muſik der Friedrichsheiner, ein luſtiger kurzfiguriger Geſell⸗ ſchaftstanz, der nach je 16 Takten die Paare wechſeln läßt, ferner der Gleitſchrittler ein ruhiger und gemeſſener Tanz, der aus den Volkstanzweiſen genommen wurde, und Eine Figur aus dem Deutſchen 2 Achter. 2 Denkt an die „Stiflung für Opfer der Arbeit!“ weiter als Haupttanz der Gruppe Geſellſchaftstänze der deutſche Achter im Dreivierteltakt. Die neuen Tänze werden nicht, wie es bei den alten der Fall war, nach den franzöſiſchen Ballettſchritten getanzt. ſondern man legte, wie bereits erwähnt, die Carlos-Neukirch⸗ Methode zu Grunde, die auf dem Geſetz des Körperſchwungs und ſeiner Gegenbewegung aufgebaut wurde. Man ging bei dem Gedanken des deutſchen Tanzprogramms davon aus, daß die mit der Zeit verwäſſerten ausländiſchen Tanz⸗ arten nur dann wirkungsvoll vom Tanzparkett zu ver⸗ bannen ſind, wenn man auch eine Revolutionierung der heute üblichen Tanzmuſik vornimmt. So wurden Tänze geſchaffen, die in ihrer Geſtaltung ganz neuartige Rhythmen vorſehen und dadurch den Komponiſten und die Tanzkapelle zwin⸗ gen, auf dieſem Tanzrhythmus in Zukunft ihre Kompoſitionen bzw. ihre muſikaliſchen Ausführungen aufzubauen. Wir müſſen überall im neuen Staat umlernen, denn Nationalſozialismus iſt Schaffung eines organiſch Neuen auf na⸗ tionaler Baſis zu Gunſten des allgemeinen Wohles, ſo auch im Tanz. Alſo dem deut⸗ ſchen Volke der deutſche Tanz. E. Hollmund⸗Waldow. Die erſten Schritte Für die Mutter bedeuten ſie ſelige Freude, den Vater erfüllen ſie mit Stolz, und für das Baby ſind ſie— ja was ſind ſie? Baby läßt ſich leider nicht interviewen, infolgedeſſen wird es immer dunkel bleiben, was der„Einjährige“ bei ſeinen erſten Schritten in die Welt denkt. Vermutlich nichts. Inſtinktiv erfühlt er allmählich die Stabilität ſeiner Beinchen, merkt, daß ſie noch zu anderem nütze ſind, als ſie ins Mäulchen zu ziehen. Dann wird das ewige Liegen und Sitzen langweilig, und es drängt das Baby, die Welt aus einer anderen Perſpektive zu ſehen. Hoppla, die Beinchen, dieſe dicken, runden, wollen noch nicht die Laſt tragen, auch mit dem Halten des Gleichgewichts ha⸗ pert es noch ein wenig. Man läßt zur Vorſicht die Händchen auf der Erde und ver⸗ ſuchts mit allen Vieren. Aber das kann ja nicht be⸗ friedigen! Man verſuchts halt noch einmal! Und ſiehe da, — man ſteht. Aber wie ſieht die Welt jetzt aus! Und wie viel ſchößer laa es ſich im Wagen! Baby muß alſo erſt ein⸗ mal ſeinem Mißfallen Ausdruck geben. Es kräht vor Aerger und Schmerz— Es iſt ja alles ſo komiſch— und hält mit den Händen die Balance. Da ſieht es einen Son⸗ nenkringel. Die Gewit⸗ terwolken von dem klei⸗ nen Geſichtchen verziehen ſich. Es ſchaut verwun⸗ dert auf das komiſche Spiel und lächelt. Ver⸗ langend breitet es die Hände aus, um das Wunderbare zu faſſen. Und weil dieſer häßliche Son⸗ nenkringel gar nicht kommt und ſich faſſen läßt, weil er immer ſo ſtolz auf den Blumen⸗ beeten ſpielt und Baby doch ſo gerne dabei ſein 5 möchte. ſuchen. g Merkwürdig, wie die Beinchen drängen. Die Zehen werden ungeduldig und die klei⸗ nen Muskeln ſpannen ſich und kribbeln. Was 4 ſoll das nur? Daß ſich auf einmal das Bein⸗ 3 chen hebt, obgleich es Baby doch gar nicht ins* muß man es eben anders ver⸗ Mäulchen ſtecken wollte! Nanu! Das 3 Beinchen denkt gar nicht daran, wie⸗ 7 f der auf den feſten Boden zu gehen. 3 obgleich das andere verdächtig zittert und die 1 ſchwere Laſt nicht tragen möchte. Das iſt alles ſo ungewohnt, ſo ganz an⸗ 4 ders, als wenn man im Bettchen die Bein⸗ 3 chen wie Maſten 9 ausſtreckt oder 1 die Luft boxt. 3 Gar nicht ſo ge⸗ mütlich, und gar nicht ſo unter⸗ haltſam. Aber es iſt geheimnis⸗ a voller, denn 8 man weiß nicht. was daraus 5 werden ſoll. Vor⸗ 1 läufig droht der klei⸗ 5 ne Kerl das Gleichge⸗ 8 wicht zu verlieren. Hoppla! 3 ſchnell die Aermchen ein we⸗ 3 nig nach vorn So wird das 9 Gleichgewicht beſſer gehalten 1 und dieſes garſtige Beinchen 1 kann nicht mehr ſo ſtürmiſch ſein. Vielleicht läßt ſich der Sonnenkringel doch erwei⸗ chen und wartet auf Baby? 1 Das Beinchen unterſtützt die 9 Bitte und zappelt. Es zap⸗ 7 pelt in die Welt hinein. in das Grüne und in die Sonne in die Welt die heute ganz 3 anders ausſieht als aus der 3 Bettchenperſpektiwe und fin⸗ 8 det feſten Boden. Und ſiehe da: der erſte Schritt! Mutti hat es geſehen und ſtrahlt vor Seligkeit. K. W. Vermiſchtes O Die größten Städte der Erde. Nach neueſten Zäh⸗ lungen hat Neuyork, die größte Stadt der Erde, jetzt rund 9 Millionen Einwohner. Dann folgen London mit 8 263 000, Paris mit 4934 000 und Berlin mit 4339 000. Chikago zählt 3 316 000 Einwohner, Schanghai 2 700 000, Moskau 2 667 000, Oſaka 2 454 000, Buenos Aires 2 153 000, Tokio 2 130 000, Philadelphia 1 951000, Leningrad 1 942 000, Wien 1836 000, Kalkutta 1 384 000. Peking 1 340 000, Sid⸗ ney 1 239 000, Los Angeles 1238 00, Hamburg 1231 000, Warſchau 1 178 000, Budapeſt 1005 000, Birmingham 1002 000 und Rom 1 000 000. Es folgen ſchließlich Mai⸗ land, Mexiko, Nagoja, Sao Paulo. Liverpool, Prag, Madrid, Neapel und Saint Louis. Deuschland baut Zigarettentabake Das deutſche Tabakforſchungsinſtitut in Forchheim(Ba⸗ den) legt ſoeben ſeinen Jahresbericht für die Arbeiten im Jahre 193233 vor. Aus- dieſem Bericht ergibt ſich die be⸗ merkenswerte Tatſache, daß die Züchtungen deutſcher Ziga⸗ rettentabake auch in unſerem deutſchen Klima als gelungen angeſehen werden können. Die Löſung dieſer Aufgabe wurde im Jahre 1932 ſoweit gefördert, daß der Anbau von deut⸗ ſchen Zigarettentabaken jetzt auch praktiſch beim Tabakpflan⸗ zer durchgeführt werden kann. Auch die Verfahren der Trocknung und Vergärung ſind ſoweit ausgearbeitet, daß Erzeugniſſe hervorgebracht werden können, die den maze⸗ doniſchen und türkiſchen Zigarettentabaken gleichen. Der neue Tabak wird alten Pflanzern Beſchäftigung geben, aber auch neue Tabakgebiete können erſtehen und Arbeit und Brot für manche Familie bringen. Bisher gelang es, zwei Sorten deut⸗ ſchen und zwei Sorten akklimatiſierten orientaliſchen Zigaret⸗ 1 tentabak der Praxis zu übergeben. Die wünſchenswerten Mi⸗ 3 ſchungsmöglichkeiten ſind ſchon vorhanden, und es ſteht eine genügend reiche Auswahl von Zigarettenſorten in Bälde für die Auswertung in der Praxis bevor. Auch die Züchtung nikotinfreier und nikotinarmer Zigarren-, Zigaretten⸗ und Rauchtabake hat im vergangenen Jahre große Fortſchritte gemacht, ſo daß von jetzt ab auch nikotinfreier Zigarren⸗ und Zigarettentabak von Pflanzern angebaut werden kann. O Der Bodenſee krocknet aus.. Das Schweizeriſche 1 Amt für Waſſerwirtſchaft hat nachgewieſen, daß der Rhein a jährlich etwa 3 Millionen Kubikmeter Schuttgeröll in den Bodenſee hineinträgt. Der Bodenſee iſt 538 Quadratkilometer groß und hat eine Waſſermenge von 48 Milliarden Kubik⸗ metern. Von dieſen werden jährlich 3 Millionen Kubik⸗ 4 meter vom Rhein verdrängt, Folglich wird in etwa 16 000 3 Jahren der Bodenſee gänzlich ausgefüllt und ausgetrocknet 1 ſein. Umgekehrt allerdings müßte der Bodenſee vor 16 000 Jahren doppelt ſo groß geweſen ſein wie jetzt. Eine Ehrentafel dem„deutſchen Michel“. Stromberg(Hunsrück). Wenig bekannt iſt, daß die Be⸗ 1 zeichnung„Deutſcher Michel“ gegen Ende des 16. Jahr⸗ 9 hunderts der Ehrennahme des Reitergenerals Hans Michael 2 Alias von Obentraut geweſen iſt. Der General, der im 3 Hunsrück beheimatet war, verkörperte die einfache ſoldatiſche Art des Deutſchen. Zu ſeiner Erinnerung wurde jetzt in ſeinem Geburtsort Stromberg eine Ehrentafel mit dem Bildnis des Generals angebracht. Das Grab des„Deutſchen Michels“ befindet ſich in der Marktkirche zu Hannover. 9 2 2 0, 4 . Ich freu mi- ſeban- ſagt's Fritzle., , wenn wir jetzt den qroßen Ausflug machen.. und wenn 1 wir abends in ſo einer Jugendherberg einkehren. da gibt's zum Nachteſſen einen Rathreiner/ Und der ſthmeckt gut. grad ſogut wie zuhaus. weil er da richtig durehgekocht iſt. nicht nur gebrüht/ Mir langen da drei Iaſſen nicht. Sport⸗Mitteilungen. Arbeitsloſe Sportplatzbeſucher für Fußballwettſpiele, die in den Genuß der billigen Eintrittspreiſe kommen wollen, müſſen einen eigens vom Kreis Mannheim aus⸗ geſtellten Ausweis haben. Die Erwerbsloſenausweiſe ge⸗ nügen nicht, weil damit großer Unfug getrieben wurde. Bisher hatte man in der Bezirksligaklaſſe den Zwang aus⸗ geübt und gelbe Ausweiſe ausgegeben. Mit der neuen Saiſon verlieren dieſe Ausweiſe ihre Gültigkeit. In Zu⸗ kunft ſind für alle Spielklaſſen die Ausweiſe notwendig. Wer im Beſitz eines alten Ausweiſes iſt, der bekommt dieſen, ſofern er noch arbeitslos iſt, umgetauſcht. Alle erwerbsloſen Sportplatzbeſucher, die noch keinen Ausweis haben, wollen die Stempelkarte ſowie ein Lichtbild im Vereinslokal„Zum Stern“ abgeben, damit die Paßanträge gemeinſam nach Mannheim durch die hierorts maßgebliche Fußballvereinigung verbracht werden können. Der Unkoſten⸗ beitrag beträgt 10 Pfg., die beizufügen ſind. Bis ſpäteſtens Montag abend 8 Uhr ſind die Unterlagen an die oben bezeichnete Stelle abzugeben. Die neuen Ausweilſe ſind rot. Wer nicht hohe Eintrittspreiſe zahlen will, beſorge ſich den Ausweis. ch —— Einheimiſcher Sport. Bezirksturnfeſt des Mannheimer Turnbezirks. Der Mannheimer Turnbezirk hält ſein Bezirksvolks⸗ turnfeſt in Seckenheim auf dem Waldſportplatz am 10. Sep⸗ tember ab. Ueber 600 Wettkämpfer und-Kämpferinnen werden antreten. Zum Austrag kommt Reisſchild und Siegfriedwanderpreis, die in Einzel⸗ und Mannſchafts⸗ kämpfen zu erobern ſind. 8 Handball. Tbd.„Jahn“— D. J. K. Ilvesheim Heute abend 6 Uhr findet auf den Wörtelwieſen das Rückſpiel gegen D. J. K. Ilvesheim ſtatt. Seckenheim wird mit kompl. 1. Mannſchaft verſuchen, die Niederlage des Vorſpiels gutzumachen, ſodaß ein intereſſanter Handball⸗ kampf bevorſteht. — Sport⸗Vorſchau Mittelpunkt und Hauptinhalt des ſonntäglichen Sport⸗ programms iſt der Beginn der Fußball⸗Verbandsſpiele in den vier ſüddeu!,)en Gauen Südheſſen⸗Pfalz⸗Saar, Baden, Württemberg und Bayern. Sechs Wochen ſpäter als in den früheren Jahren nimmt damit der Punktekampf in Süd⸗ deutſchland ſeinen Anfang. Die erſte Klaſſe hat ein anderes Geſicht erhalten und nicht alle Mannſchaften, die im Vor⸗ jahre„erſtklaſſig“ waren, konnten in die neuen Gauligen untergebracht werden. Neben den ſüddeutſchen Fußballſpielen gibt es im Sport des Sonntags noch andere wichtige Er⸗ eigniſſe, ſo das Endſpiel um den Adolf⸗Hitler⸗ Handballpokal zwiſchen Magdeburg und Wuppertal, die ſüddeutſchen Meiſterſchaften im Zehnkampf und Sechs⸗ kampf der Leichtathleten in Alm. Jußball. Im Gau 13(Südheſſen⸗Pfalz⸗Saar) ſind folgende Treffen angeſetzt: Boruſſia Neunürchen— Eintracht Frank⸗ furt, FSV. Frankfurt— Alemannia⸗Olympia Worms, FSV. 05 Mainz— Kickers Offenbach, Wormatia Worms— Sportfreunde Saarbrücken, FC. Kaiſerslautern— Phömx Ludwigshafen, SV. Wiesbaden— FK. Pirmaſens. Der Gau 14(Baden) bringt am erſten Sonntag folgendes Pro⸗ gramm: Phönix Karlsruhe— SV. Waldhof(Sa.), VfR. Mannheim— VfB. Mühlburg, Germania Brötzingen— 1. FC. Pforzheim, SC. Freiburg— Freiburger FC., Karls⸗ ruher FV.— Vf. Neckarau. Im Gau 15(Württemberg) ſind nur vier Spiele angeſetzt und zwar: VfB. Stuttgart— Union Böckingen, SV. Feuerbach— SC. Stuttgart, VfR. Heilbronn— SSV. Ulm, Ulmer FV. 94— Stuttgarter Kickers. Im Gau 16(Bayern) ſtehen folgende Spiele auf dem Programm: Bayern München— FC. München, Wacker München— 1. FC. Nürnberg, FV. Würzburg— 1860 München, FC. Bayreuth— Schwaben Augsburg, Sp.⸗Vgg. Kurt— FC. Schweinfurt, Jahn Regensburg— AS. ürnberg. Ueber die Ausſichten der einzelnen Teilnehmer läßt ſich für den erſten Sonntag ſchwer etwas vorausſagen. Der Gau 12(Nordheſſen) hat ſeine Spiele bereits am letzten Sonntag begonnen. Am zweiten Spieltag treffen ſich: SC. 03 Kaſſel— FC. Hanau 93, Hermannia Kaſſel— Kur⸗ heſſen Kaſſel, VfB. Friedberg— Kurheſſen Marburg, Heſſen Hersfeld— Sp.⸗Vgg. Kaſſel. Im Reich nehmen die Gauliga⸗Spiele in Berlin und Pommern ebenfalls ihren Anfang, in den übrigen Gauen, die bereits am letzten Sonntag begannen, werden ſie fortgeſetzt. Handball. In Magdeburg wird der Kampf um den Adolf⸗ Hitler⸗Handballpokal entſchieden. Aus der Schar der 16 Bewerber haben ſich Magdeburgs und Wuppertals Stadtelf für das Finale qualifiziert, das aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach am Wohnort der Elbſtädter mit deren Sieg enden wird. Ein zweites Handballereignis von Bedeutung ſteigt in Gera. Der dort beheimatete D T.⸗Meiſter und Turnfeſtſieger, ATG. Gera, empfängt den deutſchen Meiſter, S. Waldhof, zu einem Freundſchaftsſpiel. f Leichtathletik. ö Die letzte ſüddeutſche Merſterſchaft iſt die im Zehnkampf und Sechskampf, die in Ulm in Verbindung mit der württembergiſchen Meiſterſchaft ausgetragen wird. Im Zehnkampf wird der Titel von dem Nürnberger Kopp ver⸗ teidigt, deſſen ernſthafteſte Konkurrenten der Stuttgarter Huber und der Heidelberger Dr. Dinkler ſind. Ein Frauen⸗ kampf führt die weſtdeutſchen Turnerinnen mit den Sport⸗ lerinnen in Düſſeldorf zuſammen. Frankfurt ſieht einen in⸗ tereſſanten Dreiklubkam pf zwiſchen Eintracht., J. G. und Poſt in ſeinen Mauern. Radſport. Auch der Radſport weiſt nach Abwicklung der verſchie⸗ denen Meiſterſchaften keine beſonderen Höhepunkte mehr auf. Die Bahnrennen ſind ſehr ſelten geworden. Für das Wochen⸗ ende ſind nur kleinere Amateurrennen in Stuttgart bekannt. In Berlin wird am Samstag früh die große Patrouillen⸗ Fernfahrt der SA. Berlin— München— Berlin geſtartet, an der auch Vereinsmannſchaften teilnehmen. Motorſport. ö Eine ausgezeichnete Beſetzung haben die Frankfur⸗ ter Motorradrennen gefunden, in deren Rahmen der vierte Lauf zur deutſchen Bahnmeiſterſchaft ausgetragen wird. Das Autoturnier in Bad Neuenahr iſt ein weiteres deutſches Ereignis von Bedeutung. Rudern. Kurzſtrecken⸗Kegatten in Nürnberg und Poppard, die Mannheimer Herbſtregatta und eine Offenbacher Schüler⸗ und Jugendregatta ſind die letzten Ereianiſſe in der beendeten Regakta⸗Saiſon. Länderkampf im Kegelſport gegen Belgien. Würfe der Kraft und 100 Würfe der Technik. Wie auch der Kegelſport in der Lage iſt, das neue Deurſchland beachtlichen Kreiſen des Auslandes näher⸗ zubringen, hat das 18. Deutſche Bundeskegeln bewieſen. Nicht weniger als 9 Länderkämpfe, an denen über 100 Nunöfunk⸗Programme Stettgart und Freiburg. Br.(Südfunk). Sonntag, 10. September: 6.15 Hafenkonzert; 8.10 Zeit, Wetter, Nachrichten, anſchließend Gymnaſtik; 8.35 Die Ulmer Münſterglocken; 8.40 Evang. Morgenfeier; 9.30 Kammer⸗ muſik; 10 Kath. Morgenfeier; 10.50 Funkſtille; 11.30 Bach⸗ kantate; 12 Mittagskonzert; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Der Bajazzo, Oper; 14.30 Volkslieder; 15 Stunde des Handwerks; 15.30 Stunde der Jugend; 16.30 Tag der Handharmonika im Schwarzwald; 18 Klaviermuſik von Chv⸗ pin; 18.30 Elſäſſiſche Dichtung; 19.10 Sport; 19.30 Karls⸗ ruhe am... Rhein?!, heitere Stunde; 20.30 Abendkonzert; 21.25 Vortrag über Oeſterreich; 21.45 Fortſetzung des Abend⸗ konzerts; 22.20 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport, Bekannt⸗ gabe von Programmänderungen; 22.45 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik.. Montag, 11. September: 10.10 Bilder aus dem afrika⸗ niſchen Buſch; 10.30 Muſik; 12.40 Schallplatten; 13 Die Comedian Harmoniſts ſingen, Schallplatten 14.30 Spaniſch; 15 Engliſch; 17.45 Das deutſche Land— die deutſche Welt; 18.10 Hendrik Conſcience— ein Wegbereiter im flämiſchen Freiheitskampf; 20 Anterhaltungskonzert; 21.30 Du mußt wiſſen...; 21.40 Viertelſtunde des Frontſoldaten; 22.20 Klaviermuſik; 23.05 Nachtmuſik. Dienstag, 12. September: 10.10 Schulfunk; 10.40 Symphonie Nr. 39; 11.40 Hausfrauenfunk; 14.30 Engliſch; 15.30 Blumenſtunde; 16 Frauenſtunde; 17.30 Die Störche fliegen, Hörbericht; 18.15 Die Türken vor Wien; 20 Du mußt wiſſen... 20.05 Friedrich Bergius, Hörbericht; 20.35 Zum Tanze erklingen die Geigen; 21 Vom Wecken bis zum Zapfenſtreich; 22 Vortrag über Oeſterreich; 22.40 Stunde des Theaters; 23 Nachtmuſik. Mittwoch, 13. September: 10.10 Muſtzierſtunde; 11.25 Badiſcher Wirtſchaftsdienſt; 14 Sondernachrichtendienſt für das Saargebiet; 14.45 NS.⸗Erzieherfunk; 15.30 Kinderſtunde; 17.45 Fahnenſchickſal im Weltkrieg; 18.20 Mehr Optimismus; 20 Die Jugend hat das Wort; 20.05 Unterhaltungskonzert; 21.30 Oeſterreich oder Deutſchland; 23 Nachtmuſik. Donnerstag, 14. September: 9 Schulfunk; 10.10 Kam⸗ mermuſik; 14.30 Spaniſch; 15 Engliſch; 15.30 Jugendſtunde; 17.45 Herbſtliche Beſtellung des Hausgartens; 18 Ein Be⸗ ſuch in Ravensburg vor 100 Jahren; 20 Weltpolitiſcher Mo⸗ natsbericht; 20.25 Die Hölz⸗Schlacht, Hörbild; 21.25 Jo- hannes Brahms, Streichſextett; 22 Vortrag über Oeſterreich; 22.40 Lieder von Edvard Grieg. f Freitag, 15. September: 10.10 Muſtzierſtunde: 14.30 Engliſch; 15.30 Vokalmufik; 16.15 Meine Sonntagswanderung, Wandervorſchlag; 17.45 Aerztevortrag; 18.05 Kinderloſigkeit und Arbeitsloſigkeit; 20 Du mußt wiſſen..; 20.05 Tanz⸗ 94 5 21 Durchgefallene Muſik; 22.40 Ich wand're alle age. Samstag, 16. September: 10.10 Stücke von A. W. Ketelbey; 10.40 Schallplatten; 12.20 Vaterländiſches Kon⸗ zert; 14.50 Mundharmonikgkonzert; 15.30. Stunde der Ju⸗ I. 8 11. 1 2 eue, en, 0 — Kegelſportler aus ſechs verſchiedenen Ländern teilgenom⸗ e wurden in wenigen Tagen durchgeführt. Nur ein Kampf gegen Schweden ging auf der internationalen Bahn verloren, alle anderen beendeten die deutſchen Kegler ſiegreich.. Am 10. September ſtartet in der Kegelſporthalle in Wuppertal⸗Barmen eine belgiſche Sportkegler⸗Mannſchaft in Stärke von 10 Mann gegen eine ſolche des Deutſchen Keglerbundes. Es iſt der zweite offizielle Länderkampf, der zwiſchen beiden Ländern ausgetragen wird. Dem Vor⸗ kampf in Brüſſel und Mecheln im Juni folgte wohl zum 18. Deutſche Bundeskegeln in Frankfurt a. M. ein Länder⸗ kampf gegen eine belgiſche Mannſchaft, der jedoch als be⸗ ſonderer Kampf des Bundesfeſtes nicht in die Reihe der offiziellen Länderkämpfe eingereiht worden iſt. Im Kampf am 10. September 33 hat jeder Starter insgeſamt 200 Kugeln auf vier Scherenbahnen zu werfen und zwar 100 Kugeln in die Vollen und 100 Kugeln Abräumen. Das bedeutet, daß jeder Kegler eine volle Stunde ununter⸗ brochen die Kugeln werfen muß, für den ganzen Kampf eine Spieldauer von 20 Stunden, die jedoch auf fünf Stunden abgekürzt werden, da vier Bahnen zur Ver⸗ fügung ſtehen. Die deutſche Mannſchaft wird aus weſtdeutſchen Scheren⸗ bahnkeglern geſtellt, um einmal Koſten für lange Reiſen anderer Starter zu erſparen, andererſeits aber auch, weil nur die weſtdeutſchen Kegler in der Lage ſind, im Ab⸗ räumſpiel den ſehr gewandten Belgiern mit Ausſicht auf Erfolg entgegentreten zu können. Den erſten Kampf in Brüſſel gewannen die Belgier, ſie erwieſen ſich als Kegler von beſonderer Klaſſe. Möglich, daß es auch in Deutſchland zum Siege reicht. Die Weihe der branden. burgiſchen Sportfahnen. Unſer Bild zeigt den Aufmarſch der Sportler mit den 600 Vereins⸗ fahnen des Gaues Brandenburg im Deut⸗ ſchen Leichtathletik und Handball⸗Verband vor dem Reichstagsgebäude. Von hier aus marſchier⸗ ten die Sportler zum Berliner Dom, wo die Fahnen von dem ſtell⸗ vertretenden Reichslei⸗ ter der Glaubensbewe⸗ gung Deutſche Chriſten, Pfarrer Loerzer, feier⸗ lich geweiht wurden. Nach der Feier fand eine Gefallenen⸗ Ehrung am preußiſchen Ehrenmal Unter den Linden ſtatt. gend; 17.45 Dopolavoro: das nationale Feierabenowert im neuen Italien; 18.10 Vorgeſchichtliche Probleme im alemanni⸗ ſchen Gebiet; 20 Du mußt wiſſen...; 20.05 Unterhaltungs- konzert; 20.45 Abendunterhaltung; 22.45 Unterhaltungs⸗ konzert. i 7 Frentkurt a. M. un) Kaſſel(Südweſtfunk). Sonntag, 10. September: 6.15 Hafenkonzert; 8 Waſſer⸗ ſtandsmeldungen, Wetter; 8.15 Choralblaſen; 8.30 Evang. Morgenfeier; 9.30 Stunde des Chorgeſangs; 10.20 Natur⸗ und Vogelſchutz im Dritten Reich, Hörbericht; 10.50 Von Paul Ernſt bis Hanns Johſt, die ſpielplanmäßige Aufgabe des Kulturtheaters, Vortrag; 11.30 Bachkantate; 12 Mittags⸗ konzert J; 13 Mittagskonzert II; 14.30 Zehnminutendienſt der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden; 14.40 Stunde des Lan⸗ des; 15.30 Stunde der Jugend; 16.30 Nachmittagskonzert; 18 Automobil⸗Turnier Bad Neuenahr, Hörbericht; 18.25 Fröhliches Zwiſchenſpiel; 19 Stimme der Arbeit; 19.50 Sport; 20.05 Orcheſterkonzert; 22 Zeitdienſt; 22.20 Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport; 22.45 Nachtmuſik. Montag, 11. September: 14.20 Jeder hört zul; 15.20 Muſikaliſcher Zeitvertreib; 16.30 Nachmittagskonzert; 18 Alrich von Hutten, ein deutſcher Rebell; 18.25 Dreimal fünf Minuten; 18.45 Kurzbericht vom Tage; 20 Rheinlieder und Moſellieder; 20.30 Klavierkonzert; 21 Oberſte Heeresleitung, Hörfolge; 21.40 Max und Marl, der ernſte und der heitere Mar Reger, Vortrag; 22.45 Nachtmuſik. Dienstag, 12. September: 14.20 Jeder hört zu!; 15.20 Der Hausfrau zur Erholung; 16.30 Nachmittagskonzert; 17.30 Die Störche fliegen, Hörbericht; 18.25 Eine kurmainziſche Bau⸗ Subvention aus dem Jahre 1717, die heute noch in Kraft iſt, Geſpräch; 18.45 Kurzbericht vom Tage; 20.05 Friedrich Bergius, ein deutſcher Erfinder und Entdecker, Hörbericht; 20.35 Konzert; 21.30 Die deutſche Wandlung 1921—1933 in den Augen eines Engländers, Vortrag; 22 Deutſcher Alma⸗ nach; 22.45 Nachtkonzert. Mittwoch, 13. September: 14.30 Jeder hört zul; 15.30 Stunde der Jugend; 16.30 Nachmittagskonzert; 18 Vom Schauplatz des Wellenkrieges; 18.25 Zeitfunk; 18.45 Kurz⸗ bericht vom Tage; 20 Großes Operettenkonzert; 22 Wer hat's erzählt?; 22.45 Nachtkonzert. Donnerstag, 14. September: 14.20 Jeder hört zul; 15.30 Stunde der Jugend; 16.30 Nachmittagskonzert; 18 Lehren der auſtraliſchen Wirtſchaftskriſe, Vortrag; 18.25 Herybert Menzel lieſt; 18.45 Kurzbericht vom Tage; 20 Weltpolitiſcher Monatsbericht; 20.25 Orcheſterkonzert; 22 Zeitdienſt. Freitag, 15. September: 14.20 Jeder hört zul; 15.20 Muſikaliſcher Zeitvertreib; 16.30 Nachmittagskonzert; 18 Die Schlange, Erzählung; 18.10 Speſſartgeſchichten; 18.25 Vor⸗ trag: Wir fangen an; 18.45 Kurzbericht vom Tage; 20 Kon⸗ zert; 22.45 Nachtmuſif. Samstag, 16. September: 14.30 Kleines Wochenend; 15.30 Stunde der Jugend; 16.30 Nachmittagskonzert; 18 Der Arbeitsdienſt und ſeine volkspädagogiſche Aufgabe, Vortrag; 18.30 Wochenſchau; 18.50 Kurzbericht vom Tage; 20 Don Giovanni, Oper; 23 Unterhaltungskonzert. 0 In König Laurins Roſengarten ſtehen drei him⸗ melragende Felszacken beiſammen, die Vajolettürme, und weiſen mit ihren Schrofen gleich Finger einer Schwurhand zu Gott empor. Da gibt es eine Wand, die ſpiegelglatt und ſcharfkantig, den ſtändig brauſenden Bergwind durchſchneidet. An einer Stelle iſt ihre Kante noch keine zehn Zentimeter ſtark. Fünfhundert Meter ſtürzt hier der Abgrund e in das Purgametſch hinunter und ausgerechnet um dieſe Kante herum führt die Route des Anſtieges! Ueber dieſe acht Meter Quergang muß der Kletterer hinüber balancieren. Louis Trenker, der durch ſeine Filme bekannter wurde als durch ſeine hochtouriſtiſchen Leiſtungen, bezwang dieſe Achtmeter⸗Leiſte ſiebenmal, als er an einem Bergfilm ar⸗ beitete. Ein andermal brach unter ſeinen Händen ein Stein⸗ zacken ab. Trenker flog und landete fünf Meter tiefer ſtehend auf einem zweihandbreiten Felsband, dem einzigen Vorſprung, den es an dieſer Stelle des ſenkrechten Abſtur⸗ zes überhaupt gab. Geſchicklichkeit, in Fleiſch und Blut übergegangenes, inſtinktives Verhalten in allen Lagen und urwüchſige Kraft bereiten im Bergkampf den Weg zum Siege! In den gleichen Bergen ſah Trenker einmal einen Mailänder Touriſten abſtürzen und ſich fangen. An der linken Hand hängend, pendelte der Mann frei über dem ſchauerlichen Abgrund von fünfhundert Metern— und ſchwang ſich durch eine übermenſchliche Kraftanſtrengung wieder in die überhängende Wand zurück! Keberlegter Kampf Vor nichts macht der kühne Wagemut des Gipfelſtür⸗ mers Halt, aber trotz allem Schneid und unverwüſtlichem Draufgängertum, wird niemals das bedachtſame Sichern vernachläſſigt! Das neue Seil, feſt um den Leib verknotet, klettert der Erſte voran. Der Zweite legt das Seil in die Scharte eines günſtigen Felszackens und ſtudiert mit großer Aufmerkſam⸗ keit den Griff und jeden Tritt des Vordermannes, denn kurz nachher wird er ſelbſt den gleichen Anſtieg machen. Lang⸗ ſam geht das Seil durch ſeine Hände und läuft über den Stein ab. Iſt es„aus“, ſo wählt der erſte einen Standort, um nun ſeinerſeits den Folgenden zu ſichern.„Nachkom⸗ men—!1“ ertönt der übliche Ruf und wieder liegt das Seil, diesmal an ſeinem anderen Ende, über einem Steinzacken und wird vom Sichernden Hand über Hand hereingeholt. Fliegt der Kletterer heraus, ſo fängt der ſtarre Felszacken den Anruck der ſtürzenden Wucht ab und trägt den Abge⸗ blitzten, bis er wieder einen Halt findet oder vom Sichern⸗ den heraufgezogen wird. Niemals weiß der Kletterer, ob nicht der Fels unter ſeinem Tritt abbricht, ob nicht der Klammergriff ſeiner Hand den lockeren Geröllbrocken aus der Wand reißt, wenn er ſich daran emporzieht, oder ob der Karabinerhaken hält, an dem er mit ſeinem ganzen Körpergewicht hängt. Nicht nur in den Granit fährt dann der Mauerhaken, auch in die Gletſcherwände werden dreißig Zentimeter lange Eisnägel getrieben. Wie iſt es aber, wenn der Eispanzer einer Fels⸗ wand unerwartet dünn iſt und beim Nageln als ganze Platte vom Mutterfels losgeht? Wenn die klammen Finger im Griff nachlaſſen? Hundertfach umlauert der Tod die ge⸗ fährliche Hochtour und hindert doch den Menſch nicht, ſelbſt ſenkrechte, glattgefrorene Eismauern, ja, ſogar gänzlich un⸗ mögliche Eisüberhänge zu erklettern! Früher mühte ſich der Bergſteiger ab, mit dem Eis⸗ pickel Stufen in den Hang zu ſchlagen. Das war eine müh⸗ ſelige und für den Führer überaus gefährliche Arbeit, über die gewöhnlich der Tag zu kurz wurde. Später befreundete man ſich mit einem neuartigen Schuhwerk und das zehn⸗ ſpitzige Steigeiſen überwand auf einmal Steilhänge bis zu 80 Grad Neigung! Dann allerdings kommt der Eisnagel man die Reihe. Das Seil, oder auch zwei, werden durch einen Karabinerhaken geführt und ſolcherart, oder aber mit dem unheimlich kühnen Pickelſpitz und„Zug von unten“ Geichnung!) kann ſelbſt die bedrohlichſt überhängende Eis⸗ wand erfolgreich überwunden werden! Der Sport der Nachkriegszeit Die Leiſtungen der Alpiniſten von heute übertreffen alle Vorſtellungen und man kann die hochalpine Bergfahrt ruhig als den Sport der Nachkriegszeit bezeichnen, als einen Sport, der unter den letzten, der Erſtbeſteigungen trotzenden Gipfeln und Wänden ordentlich aufgeräumt hat. Und mit den ſchwierigſten davon ſind vorwiegend deutſche Namen für alle Zeiten unſterblich verbunden! Im Sommer 1865 gab der Engländer Whympers mit ſeinem Erſtſieg über das Matterhorn den Auftakt zur lpiniſtik und eröffnete ſie mit einem vierfachen Todes⸗ opfer ſeiner Gefährten! Seither iſt dieſer Berg⸗ rieſe häufig genug von allen Seiten erſtiegen worden, aber ſtets blitzte die düſtere, eisgepanzerte Nordwand alle Angriffe reſtlos ab. Stein und Eisſchläge toben über dieſe erſchreckend ſteile, 1200 Meter hohe eisglitzernde Wandflucht hecab, unauf⸗ hörlich iſt der Anſtieg von fallenden Steinstrümmern beſtrichen und ſeit Jahr⸗ zehnten zerſchmetterten an ihrem Fuße alle, die Be⸗ ſten der Beſten voran, die ſie bezwingen und doch nicht abgeſchlagen um⸗ kehren wollten, als ſie das Ausſichtsloſe des Kampfes erkannten. Die finſtere Wand, die„Sphinx von Zermatt“, galt ſchlechthin als unbezwingbar, als das unlösbare Problem unter den alpinen Problemen überhaupt— bis 1901 zwei junge Brüder, Toni und Franz Schmid, auf ihren Fahrrädern von München nach Zermatt ſtrampelten und mit Speck und Brot im Ruckſack den Angriff unternahmen und ſiegten! In 4000 Meter Höhe überraſchte ſie die einfal⸗ lende Nacht, ſie ſchliefen, mit dem vereiſten Seile an einem Eisnagel hän⸗ gend, auf einer abſchüſ⸗ ſigen, einen einzigen Qua⸗ dratmeter großen Eis⸗ platte mit verrenkten Gliedern über dem ſchau⸗ erlichen ſenkrechten Ab⸗ ſturz, machten am nächſten Morgen einen tollen Quergang, arbeiteten mit Steigeiſen und Eisnägeln, überſtanden, an der un⸗ gangbaren Wand klebend, noch ein Hochgebirgsge⸗ witter und betraten zur Mittagszeit des zweiten Tages den Gipfel, als die erſten in dieſer Welt, welche das Matterhorn von der Nordſeite her eroberten! Deutſcher Kämpfergeiſt bezwang in der Glockner⸗ gruppe die unüberwindlich geltende, 1200 Meter hohe Nordwand des Sinnabel⸗ ecks, die 1400 Meter hohe Oſtwand des Hochkalters, die 1300 Meter hohe Süd⸗ kante des dritten Watz⸗ mannkindes und die be⸗ rüchtigte Nordwand der Praxmarer Karſpitze im Karwendel. Fünf Tage lang kämpften Willy Wei⸗ zenbach und Willy Merkel in der fürchterlichen Nord⸗ wand der Aiguille des Grand Charmoz, achtzehn Stunden lang kletterten Schneider und Singer über die 1000 Meter der Nordoſt⸗ wand des Piz Bernina empor und ſiebzehn Stunden hin⸗ durch griffen ununterbrochen die Hände Ertels und Franz Schmids, ohne Raſt und Pauſe, in die Riſſe der 1400 Meter hohen, ſenkrechten Eismauer der Ortler⸗Nordwand, bis ſie mit königlich geſchwelltem Herzen von oben auf den über⸗ wundenen Abgrund herabblickten! Mit dieſen Glanzleiſtungen ſind alle hochtouriſtiſchen Probleme der Hochalpen erledigt, der Blick der Erſtbeſteiger richtet ſich bereits in die Ferne. Die eisverkruſteten Gipfel der Kordilleren ſtrahlen mit magiſcher Anziehungskraft über den Ozean herüber, und auf der anderen Seite der Welt lockt der geheimnisvolle Himalaya mit ſeinen acht him⸗ melfernen, unbezwingbaren Hochgipfeln. Dennoch gibt es in Europa noch etwas zu tun und niemand zweifelt daran, daß es deutſchem Willen gelingen wird, die beiden letzten Widerſpenſtigen der Alpen zu bezähmen: die bisher noch unerſtiegene Nordwand der Grandes Joraſſes in der Mont⸗ Blanc⸗Gruppe und die ganz jähe Furchetta im Trentino! Wer iſt der Stärkere? Was treibt den Menſchen eigentlich hinein in dieſe Schrofen und Steilwände der zerklüfteten Bergſchründe? Was zwingt ihn, mit Hintanſetzung ſeines eigenen Lebens zur halsbrecheriſchen Kletterei über ſenkrechte Abgründe, klebt ihn an die glattgeſchliffenen Nordwände, an welchen ſein Fuß vielleicht gerade nur mit der Zehe aufſetzen und ſeine taſtende Hand mit äußerſter Reichweite die Fingerſpitzen in eine Ritze einkrallen kann? Was jagt ihn über die ſchwin⸗ delnde Tiefe der ſenkrecht aufklaffenden Abgründe, in die er erbarmungslos abſtürzt,. ſowie er den kleinſten Fehler, die kleinſte gedankenloſe Unachtſamkeit begeht? Dem Tod in die Arme fliegt, aus fünfzig oder aus fünfhundert Meter Höhe, das bleibt ſich gleich, denn ſicherer Tod iſt das Ende der Luftreiſe. Hier handelt es ſich nicht um verſtauchte Knöchel oder ſonſtige Wehwehchens. Hier zerſchmettert der Leib in den Klippen zu Klump. Hier gibt es nur eins: Leben oder Tod, Sieg oder Verſpielen! Vielleicht iſt es gerade das, was ſo zur Bezwingung der trotzigen Felsburgen auf⸗ reizt, weil deren unbedenkliche Abwehr den unbedenklichen Wagemut herausfordert, das volle Einſetzen der Perſönlich⸗ keit, das draufgängeriſche Wagen und unerſchütterliche Selbſtvertrauen auf die eigene Kraft, das eigene Können! Hier gibt es nichts Halbes! In dieſen ſchauerlichen Gipfel⸗ mauern heißt es:„Verteidige dich!“„Felswand, wehr dich mit Steinſchlag, Nebel, Sturm und Ungangbarkeit! Wir werden ſehen, wer der Stärkere iſt!“ Der Bergſteiger im wohlverſtandenen Sinne iſt kein Spieler, der das Schickſal herausfordert, ihn treibt nicht Uebermut und nicht Leichtſinn. Der Bergſteiger iſt Kämpfer edelſter Art. Sein Gegner iſt die Natur, die er bezwingen will; ſie iſt gleichſtark, wenn nicht ſtärker und deshalb ſind die Chancen gleich, wenn nicht ſchlechter für den Kletterer. Aber er ſpielt nicht um den Einſatz, ſondern kämpft um ein Ziel, um den Gipfel, um die freie Höhe. Das iſt wert, erkämpft zu werden. Oskar d' Aſir. n Das SHastmahl des Beziliakeff. Vor Erwartung fiebernd betrat die Schauſpielerin Olivia Olivan ihre Garderobe. Wieder lag auf dem Schmink⸗ tiſch ein Strauß wundervoller Roſen, wieder eine Karte da⸗ bei, darauf der rätſelhafte Name„Zeziliakoff“, nichts wei⸗ ter.„Dieſe Ungewißheit macht mich krank!“ ſagte Olivia zu der Garderobiere.„Ich muß wiſſen, wer dieſer Zeziliakoff iſt. Seit vierzehn Tagen werden jetzt Roſen für mich ab⸗ gegeben. Und immer nur Zeziliakoff! Immer nur Zezilia⸗ koff! Nichts weiter!“ „Zeziliakoff, Zeziliakoffl“ Nervös zerriß die Schauſpie⸗ lerin die Karte „Wenn ich nur wüßte, wer dieſer Zeziliakoff iſt!“ ſagte der Großkaufmann Harter zu ſeiner fungen Frau. Dieſe erſchrak heftig. „Was haſt du denn? Hat ſich etwa auch bei dir dieſer Zeziliakoff gemeldet?“ fragte Harter. „Ich will dir ehrlich ſagen, Ludwig“, Frau Aenne rückte dicht zu ihrem Gatten,„alſo: ſeit vierzehn Tagen erhalte 5 5 gewiſſen Abſtänden kleine Bonbonnieren mit dieſer arte!“ „ Tatſächlich, Zeziliakoff!“ Hans Harter legte die Karte beiſeite.„Und du ſchämſt dich nicht, von fremden Männern Schokolade anzunehmen?!“ a „Aber Hans, ich weiß ja gar nicht, wer das iſt. Viel⸗ leicht iſt es eine Reklame von einer Schokoladenfirma! Aus dem Boten iſt ja nichts herauszuholen.“ „Das iſt ja hübſcht!“ ſagte der Mann.„In meinem Büro ruft jeden Morgen zehn Uhr dreiundzwanzig Minuten ein Herr an und läßt mir im Namen Zeziliakoffs einen „Guten Tag“ und„Angenehme Geſchäfte“ wünſchen! Keine Auskunft der Welt kann mir ſagen, von welchem Apparat das Geſpräch ſtattfindet! Wer mag das nur ſein?“ „Wer mag das nur ſein?!“ äußerte die Köchin der Schauſpielerin Olivia Olivan zu der Zofe:„Zeziliakoff!“ Der Zofe blieb die Sprache weg.„Was? Ju auch!“ Die beiden ſahen ſich an und waren in dem brennenden Wunſche einig, Zeziliakoff kennenzulernen Seit vierzehn Tagen ſpukte der Name Zeziliakoff über⸗ all in der Stadt. Kein Menſch wußte, wer dieſer geheimnis⸗ volle Fremde war, woher er kam und was er bezweckte! Es war ein ſpielfreier Abend, an dem Olivia Olivan in ihrem Heime neben den Blumen einen Brief vorfand. Mit zitternden Händen öffnete ſie ihn. Er enthielt eine in denſelben Typen wie die übliche Karte gedruckte Einla⸗ dung Zeziliakoffs zu einem Abendeſſen im großen Saal des „Majeſtikhotels“ für morgen abend. Morgen! dachte die ſchöne Olivia. Ich werde ſtrahlen! dachte ſie weiter Morgen! dachte die Zofe Gerda. Ich werde mich ſchön machen! Morgen! dachten Meiers, Lehmanns, Harters und viele andere! Olivia Olivan war nicht wenig erſtaunt, gleich beim Be⸗ treten des Saals im„Majeſtik“ auf ihre beiden Angeſtellten zu treffen. Aber ſie nahm die Sache von der humoriſtiſchen Seite! Sämtliche Honoratioren der Stadt waren verſam⸗ melt mit Köchinnen, Stubenmädchen, Zofen... Gerüchte und Anekdoten ſchwirrten. Aber wo war er?! Wo blieb er?! Endlich erſchien ein Herr. Er ſagte der feierlich ſchwei⸗ genden Menge: Herr Zeziliakoff habe 8 einige wichtige Telephongeſpräche mit Amſterdam und Southampton zu führen. Auch wären noch einige Kabelgramme nach Nieder⸗ ländiſch⸗Indien und Aegypten aufzugeben. Die Herrſchaften möchten doch ſchon mit ſpeiſen beginnen! Eine halbe Stunde verging. Da erſchien der„Privat- ſekretär“ noch einmal. Herr Zeziliakoff werde von heftigen Kopfſchmerzen geplagt. Noch etwas Geduld. Nun, man ließ es ſich ſchmecken. Das Eſſen im„Maje⸗ ſtik“ war berühmt. Nach Tiſch zogen ſich die Herren mit 1 5 Zigarre, die Damen mit Konfekt zurück. Thema: Ze⸗ ziliakoff! g Nachdem zwei Stunden vergangen waren und kein Zeziliakoff erſchienen war, trat der Zahlkellner des Hotel⸗ reſtaurants auf und überreichte dem Bankier Meier eine Rechnung über 486,75 Mark. Meier erſtarrte. „Es iſt die Rechnung für dies Eröffnungsſouper des „Gapientiaclubs“, Herr Direktor! Sie ſind doch der erſte Vorſitzende!“ erklärte der Kellner. Als ſich die erſte Verblüffung der Mitglieder dieſes Clubs wider Willen gelegt hatte, ergriff der Bankier das Wort und fragte nach Zeziliakoff! Einen Gaſt dieſes Namens haben wir nicht!“ ſagte der Oberkellner. 8 2 N t I 0 11 „„ krat der Jahlkellner des Hokels auf und überreichte 8 dem Bankier Meier eine Rechnung Auf die Frage nach dem„Privatſekretär“, der die Ge⸗ ſellſchaft vertröſtet hatte, wurde dem Bankier erklärt: ein Mann dieſes Ausſehens habe fer an dieſem Abend erſtmalig in der Halle aufgehalten und ſei für einen Angeſtellten eines der im Saale verſammelten Clubmitglieder gehalten wor⸗ den, der ſeinem Chef von unaufſchiebbaren Dingen Kenntnis geben wollte 2 5 5 Die Mitglieder des auf ſo ſeltſame Weiſe„gegründeten“ „Weisheits⸗Clubs“ legten zuſammen und bezahlten die Zeche. Als ſie dann heimkamen in ihre Wohnungen und Villen wurde ihnen das Geheimnis um Zeziliakoff klar, ſie er⸗ kannten plötzlich, zu welchem Zweck man ſie ſo neugierig ge⸗ macht hatte, erkannten, was es mit dem„Sapientiaclub' für eine Bewandtnis habe— und der Spleen des„Großfür⸗ ſten“, ſämtliche Hausangeſtellten mit einzuladen, erwies ſich als ein ſehr geſchickter Trick der Räuberbande, die inzwiſchen die Wohnungen ausgeraubt hatte. 8 ſchon wieder Herbſt! Das heißt für uns, jetzt beginnen die ewig neuen Sor⸗ gen um das neue Kleid, den neuen Mantel und alles, was dazu gehört. Alſo beginnen die diplomatiſchen Verhand⸗ lungen:... und wenn dann der Arme, Geplagte,(Sie wiſ⸗ ſen ja ſchon, wie es weiter geht) endlich eingeſehen hat, daß man nicht länger in die⸗ e e ſen paar lächerlichen S.. Sommerkleidchen her⸗ * umlaufen kann, ziehen 8 G05 die Kampfluſtigen auf die Jagd nach dem e, s Schönſten und Billig⸗ i ſten. Zuerſt natürlich 6000575 bloß anſehen— nur nicht überſtürzen. Ein neuer Ueber⸗ gangsmantel iſt eigentlich das Not⸗ wendigſte. Die ſchlichte Eleganz der Tageskleidung hat der Phanta⸗ ſie der Mode⸗ ſchaffenden zwar nicht ſo viel Spielraum ge⸗ laſſen, dafür ent⸗ ſchädigt die Viel⸗ fältigkeit der Herbſt⸗ und Win⸗ terſtoffe doppelt. Da gibt es unzählige Webarten in molligen Wollſtoffen, hauptſächlich Bouclés, Crewl, Marengo, Shetland. Die Oberflächen ſind borkig gekreppt, in Wellen⸗ und Diagonal⸗ linien, in kleinen Locken gekrimmert, geflochten, genoppt, meliert, mit Chenille und unregelmäßig verſtreuten Stichel⸗ haareffekten. In herbſtlichen Tönen ſind die gedeckten Schat⸗ tierungen gehalten, man ſieht außer Schwarz und Marine, viel Braun und Grün. Verſchiedene Holztöne oder warme Brombeer⸗ und Weinlaubfarben behaupten ſich neben dem beliebten Marron, Tabak und Olive. Schließlich bringen die neuartigen Formen viel kleid⸗ ſame Kragen⸗ und Schultergarnierungen. Nach unten bleibt die gerade, ſchlanke Linie. Am ſportlichen Man⸗ tel wird der Gürtel immer gern getragen. Die Aermel haben oft tütenartige Verzierungen, Patronenröllchen, die ſich am Aermel wiederholen, oder mäßig umfangreiche Puffs, durch geſteppte Bieſen betont. Der Mantel Nr. 1 im einfachen Schnitt erhält durch den modernen Kragen aus flachem Pelzwerk eine vorteilhafte Garnierung. Im Rücken verläuft der Kragen ganz viereckig bis zur Höhe der vorderen, nach außen gezogenen Enden. Das geknöpfte, ein⸗ ſeitige Revers iſt angeſchnitten. Der Sportmantel Nr. 2 hat tief herunterreichende Kragenenden, die mit den breiten bers zuſammenſtoßen. Die ſchlanke Von heinz Stkeguweit. Oh, daß man ewig lernen muß! Bismarck hat's geſagt, und es war wohl das Gültigſte, was er überlieferte. Doch die Geſchichte vom Schwarzwälder Kirſch, die hier preisge⸗ geben werden ſoll, hat mit Bismarck nichts zu tun, wohl aber mit einem ſchwäbiſchen Landſtreicher, der neulich den Schwarzwald von der Hornisgrinde bis zum Feldberg und vom Neckar bis zur Kinzig behelligte. 5 28 Von dieſem Landſtreicher, der ſich kurz und bündig Pepeli nannte, kann man alſo lernen. Lernen nicht in dem Sinne, daß ſein als einträglich erwieſener Geſchäftstrick nun für jedermann ein Rezept wirtſchaftlicher Belebung werden könnte. Mitnichten! Der Stromer Pepeli, ein unerſättlicher Säufer, lehrt uns nur, daß der klarſte Schnaps nicht immer klarer Schnaps iſt, und wen dieſes Spiel der Worte be⸗ unruhigt, der vernehme den Hergang der Eulenſpiegelei: Als Pepeli in zerlumptem Zuſtand das Wirtshaus am Kandel betrat, gab's ſofort ein Kichern und Rumoren an den Tiſchen der Gäſte. Was wollte dieſes zottige Scheuſal im Revier der Ausflügler und frommen Wanderer? Pepeli aber grüßte artig nach allen Seiten, lä⸗ chelte hausbacken, behielt den Hut in der Hand und ſteuerte gerade⸗ wegs auf den Schanktiſch zu, ohne zu betteln oder ſonſtwie die erſtaunten Zeit⸗ genoſſen zu be⸗ läſtigen. Nein, i Pepeli zog nur„And der Gaſtwirk vom Kandel ließ den eine leere Flaſche Schwarzwälder Kirſch in die Flaſche aus dem Rock, rieſeln. tellte ſie dem irt hin und bat ganz ſachlich um einen Liter echten Schwarzwälder Kirſch. Jawohl, um einen Liter waſſer⸗ klaren, echten Schwarzwälder Kirſch! 5 Der Wirt wagte zunächſt nicht, das an ſich ganz ſauber ausſehende Gebilde der Flaſche zu berühren. Darum fragte er, vielleicht in der Hoffnung, den Stromer ſchnell loszuwer⸗ den, ſeelenruhig dies:„Ein Liter Kirſch? Haſt du auch ſoviel Geld, Pepeli—?“ 8 Der Landſtreicher ſchob die Bruſt etwas entrüſtet nach vorne, ſetzte den Hut auf, rollte die Augen:„Ich? Geld? Freili hab i Geld!“— i Und der Gaſtwirt vom Kandel ließ den klaren Schwarz⸗ wälder Kirſch friſch aus dem Fäßchen in die Flaſche rieſeln, bis dieſe voll war. Pepili dankte, preßte den Korken auf den Hals, ſteckte die gefüllte Pulle ein und faltete überlegen grinſend einen Zwanzigmarkſchein auseinander. Dieſe Hoffnung wurde indeſſen getäuſcht. Schmählich 8 Denn der Wirt betrachtete ſich den Zwanzigmark⸗ chein genauer, warf ihn dann dem ſchreckhaft zuckenden Schwarzwälder Kirſch näher, die in den eingeſchnittenen Taſchen verlaufen, be⸗ ſonders unterſtrichen. Der Mantel iſt gürtellos und mit zwei Knebelknöpfen geſchloſſen. Nr. 3 zeigt die modiſchen Aermeltüten, die ebenfalls an der Schulterlinie angebracht ſind. Das kragenloſe Oberteil iſt leicht drapiert und ſchließt wie ein angeſchnittener Schal. Das AB des guten Ausſehens Frau Niedlich hat reizende kleine Hände, aber ſie ſind, ganz zu den molligen Proportionen paſſend, richtige breite Patſchen. Das iſt nun gar kein Grund, unglücklich zu ſein, wenn man der Hand die richtige Pflege angedeihen läßt. Die Nagelform ſollte immer länglich gefeilt ſein. Die Ver⸗ längerung ſtreckt die breite, kurze Form der Hand. Früher trug man nachts möglichſt enge Glacshandſchuhe. heute macht man ſich über dieſe kleinen Gewaltkuren längſt keine Illuſionen mehr. Man verſucht aber mit viel Geſchmack, die kleinen Mängel ſo zu vertuſchen, daß ſie nicht auffallen können. Das gilt in erſter Linie für die Wahl des Schmuckes. Breite Armreifen, die das Handgelenk eng um⸗ pannen, wirken entſtellend. Ein ſchmaler Reif er⸗ füllt denſelben Zweck und iſt entſchieden vorteilhafter. Eben⸗ ſo breite Steine in den modernen Ringformen, ſie ſehen auf einer ſchlanken, ſchmalen Hand wunderbar aus. Dagegen vertragen fleiſchige Finger längliche oder ſpitze Formen viel beſſer. Und die Beine? Wir haben beſtimmt alle keine Marlene⸗ Dietrich⸗ Beine. Aber mit ver⸗ nünftigem Schuh⸗ werk und gut ge⸗ wählten Strümp⸗ fen kann man auch umfang⸗ reiche Säulen⸗ beine kaſchieren. Das heißt: Keine hohe, dünne Ab⸗ ſätze, keine eng⸗ anſchließende Ausſchnitte, die den Fuß über⸗ quellen laſſen, keine auffallende Verzierungen. Man ſoll es überhaupt ver⸗ meiden, die Auf⸗ merkſamkeit auf ſeine Fehler zu lenken, lieber einen bequemen halbhohen Abſatz tragen, als auf zierlichen Stöckelſchuhen Zwickelſtrümpfen ten. in hochmodernen Netz⸗ oder einen plumpen, unglücklichen Anblick Stromer wieder hin:„Geh, Pepeli, gib den Kirſch wieder raus; dös iſt ja ein Geldſchein von 1910, ein ganz filziger und alter; wo haſt den her?“ Dem Landſtreicher blieb der Unterkiefer ſtehen, die Augen kämpften rechtſchaffen mit Tränen. Pepeli geſtand, dieſen Schein im Wald gefunden zu haben. Und faßte es nicht, daß er die friſch mit Schwarzwälder Kirſch gefüllte Pulle wieder aus dem Rock ziehen ſollte. Stumm und keiner Worte mächtig ſah der Stromer zu, wie der Gaſtwirt die Flaſche entkorkte, das klare Kirſch⸗ waſſer wieder ins Fäßchen gluckern ließ und dann, die leere Pulle zu⸗ rückreichend, mit dem Finger ſtreng zur Tür wies: „Marſch, raus! Laß di nimmer hier blicken!“ Nein, der Stromer Pepeli ließ ſich nimmer im Gaſt⸗ haus am Kandel blicken. Der Stromer Pepeli ſaß vielmehr eine halbe Stunde ſpäter ganz tief irgendwo unter den Tannen und wog ſchmunzelnd zwei Flaſchen in den Hän⸗ den: Eine leere und eine gefüllte! Die gefüllte ſetzte er an den Mund und genoß ihren brennenden Inhalt in ſchweren, genießeriſchen Schlücken. Und beſchloß, am nächſten Tag das gleiche Kunſtſtück bei einem andern Wirt zu verſuchen. Dazu bedurfte es keiner langwierigen Vorbereitungen. Er brauchte die eine Flaſche nur wieder mit klarem Quellwaſſer zu füllen, alles andere würde dann ſeinen Gang gehen, auf den alten Zwanzigmarkſchein und auf die zweite leere Pulle konnte er ſich ſchon verlaſſen! 4 Unterdeſſen wunderten ſich die Gäſte im Wirtshaus am Kandel, daß der Schwarzwälder Kirſch ſo wäſſerig ſchmeckte, obzwar er doch friſch aus dem Fäßchen quoll. „Er brauchte die eine Flaſche nur wieder mit klarem Quellwaſſer zu füllen.“ — — S Seitſame Ernährungsweiſe! Im tierärztlichen Inſtl⸗ tut zu Philadelphia hat man mit zwei Hunden ein ſeltſames Ernährungsexperiment gemacht, um den Nährſtoffgehalt ge⸗ wiſſer Flüſſigkeiten zu prüfen. Man nahm zwei gleichaltrige, gleichgroße Hunde, die von der gleichen Raſſe ſtammten, und ſperrte ſie ein. Dem einen Hund gab man nur klares Brun⸗ nenwaſſer, dem anderen nur Fleiſchbrühe zu ſaufen. Man wollte feſtſtellen, welcher Hund an dieſer Ernährungsweiſe zuerſt eingehe. Der Erfolg war verblüffend. Der Hund. der nur mit Fleiſchbrühe gefüttert wurde, ſtarb nach etwa zehn Tagen, der Hund, der nur Waſſer erhalten hatte, war nach dieſem Zeitraum zwar erheblich abgemagert, konnte ſich aber dann, nach gediegener Koſt, wieder zu neuem Leben erholen. Iſt damit der Beweis erbracht, daß Fleiſchbrühe überhaupt keinerlei Nährwert hat? Eine Antwort ſeitens der menſch⸗ lichen Hungerkünſtler wäre ſicherlich nicht unintereſſant! 5. eetzung. K.„öffnete die Tür ſeines Salons, ließ ſie eintreten, verſchloß die Tür. Nora ging wie eine Gefangene durch das Zimmer und blickte auf die Bilder, Bücher, Bronzen, die ſie noch von damals kannte. An einer Wand hingen die Photo⸗ graphien von Frauen aber ihr eigenes Bild war nicht dar⸗ unter. Keith bemerkte, daß ſie nach ihrem Bild ſuchte, und ſagte:„Bis geſtern hing Ihr Bild dort.“ a „Wo iſt es jetzt?“ „Ein Freund von mir der ſich in das Bild verliebte, ruhte nicht eher, als bis ich es ihm ſchenkte.“ Oliver Eskell!—„Sie haben mich verſchenkt, Adrian!“ rief ſie vorwurfsvoll, warf ſich in einen Seſſel und zog ſich den Hut vom Kopf. Er ſtand hinter ihr und war in Verſuchung, ihr duften⸗ des Haar zu küſſen Er bezwang ſich, nahm einen Stuhl und ſetzte ſich ihr gegenüber. Zwiſchen ihnen war Schweigen, eine uneingeſtandene Intimität. Sie begriff es wohl, daß ſie nicht nur in ſein Zimmer ſondern auch in ſein Leben zurückgekehrt war. 5 Keith ſenkte das Kinn auf die Bruſt und ſchien durch⸗ aus nur der Freund, den man um Rat gebeten hatte.„Bitte, ſprechen Sie. Nora! Harveſter iſt in Not?“ „Die Bank iſt in Gefahr“, antwortete ſie ſachlich und begann zu erzählen Sie ſchilderte die Lage der Bank, deren Mittel, wenn ein bald fälliger Kredit nicht verlängert werde, erſchöpft ſeien Die Verhandlungen mit dem Gläubiger aber ſeien geſcheitert. Harveſter habe die Flinte ins Korn gewor⸗ fen, ſein Vertreter ſei beauftragt, am 1. September zu liqui⸗ dieren. Nein, die Lage ſei wirklich völlig ausſichtslos! In dieſer Situation komme ſie zu ihm— Beim Reden bemerkte ſie, daß Keith ihr folgte. Er hatte die Augen halb geſchloſſen, aber gerade das war ein Anzei⸗ chen, daß er bei der Sache war. Nora ſagte:„Der Gläubiger iſt Ihr Freund Oliver Eskell!“, und ſie ſah, wie ſich ſeine Lippen vor Erſtaunen öffneten.„Oliver Eskell, dem Sie mein Bild geſchenkt haben, ließ mich wiſſen, daß er nur unter einer Bedingung bereit ſei, den Kredit zu verlängern. Dieſe Bedingung war ich! Ich habe mich bedankt! Oliver Eskell iſt entſchloſſen. Harveſter unter allen Umſtänden zu ruinieren.“ „Oliver Eskell!“ wiederholte Keith und nickte mit dem Kopf und lächelte knapp. Sein Blick war hart und nach⸗ denklich geworden. „Die Dinge ſtehen ſchlecht, nicht wahr?“ „Sehr ſchlecht! Böſe! Oliver Eskell iſt ein Mann, der in Geldſachen nicht mit ſich ſpaßen läßt.“ „Sehen Sie keine Möglichkeit?“ forſchte Nora, ihn ge⸗ nau betrachtend. In ſeinem Geſicht regte ſich nichts. Da neigte ſie den Kopf und ſah zu Boden. Man durfte auch von Keith kein Wunder erwarten. „Es gibt keine noch ſo böſe Situation, die ganz ohne Möglichkeit wäre“, erwiderte Keith, flocht die Finger in⸗ einander und fühlte ſein Gehirn anſpringen. Er ſtand auf einmal in der fremden ſchlechten Lage, die ihn nichts anging. Er hatte plötzlich das unergründliche Geſicht des Mannes, der an Gefahr und Kampf gewöhnt war. Die ausſichtsloſe Situation reizte ihn. Sie ſenkte ihren Blick in ſeine Augen:„Ich dachte mir, daß Sie die Flinte nicht ins Korn werfen würden! Von An⸗ fang an wußte ich. daß Sie einen Ausweg finden werden!“ . fragte ruhig:„Um welche Summe handelt es „Es handelt ſich um vier Millionen Mark“, entgegnete Nora und erſchrak, als ſie die Zahl nannte. Zum erſten. Male kam ihr zum Bewußtſern. daß vier Millionen eine Zahl war. an der auch Keith ſcheitern mußte. Es ſchien zunächſt. als wenn dieſe Zahl nicht den gering⸗ ſten Eindruck auf Keith gemacht habe. Die Hände in den Taſchen ſeines Jacketts legte er den Kopf zurück und ſchaute im die Luft. Plötzlich geriet er in eine vergnügte Laune, weil eine Frau gekommen war, um ihn um vier Millionen Mark zu bitten! Ihn, der nicht wußte, wie er die Wochen⸗ rechnung ſeines Hotels bezahlen ſollte! Nora ſah ſein merkwürdiges Lächeln.„Werden Sie es ſchaffen Keith?“ fragte ſie mit flackernder Stimme. i „Sicher!“ erwiderte er ſo einfach, als wenn 15 ihn ge⸗ beten hätte, ein Streichholz anzuzünden. Die Aufgabe war ſchwierig Aber hatte er nicht ſchon ganz andere Schlachten geſchlagen? Hatte er ſich nicht ſchon ſelbſt aus den böſeſten Situationen herausgeriſſen? Hatte jemals einer ſeiner Pläne verſagt? Und war er nicht der Mann außergewöhnlicher Unternehmungen? Nein, wenn er irgend etwas anpackte, ſtand der Erfolg vom erſten Augenblick an feſt. Keith zweifelte nicht daran, daß er es ſchaffen würde. Eine Frau war zu ihm gekommen. deren Bitte für ihn Befehl war. Er hatte ſich erhoben, ſtand am Fenſter.„Liegt Ihnen ſehr daran. daß Harveſter geholfen wird?“ fragte er leiſe von dorther; offenbar fiel ihm jetzt erſt ein, daß der Mann, den er retten ſollte, ſein Rivale war. d Nora ließ den Blick durch den Raum gehen, nachdenklich lächelnd entgegnete ſie:„Wenn Sie Harveſter helfen, ſo hel⸗ en Sie mir.“ „Lieben Sie ihn eigentlich?“ In ſeiner leiſen Stimme war verhaltene Spannung. f „Man liebt nur einmal im Leben“, ſagte Nora und blickte überall hin. nur nicht auf ihn. Keith begriff dieſe Worte und erinnerte ſich deutlich In eine Reiſe nach Locarno an Bootsfahrten auf dem Lago aggiore, an die blühenden Hänge, an die Birkenwälder des ſſins Längſt vergeſſene Küſſe, berklungene Worte, die hellen Nächte des Nordlands die Tage von Kairo; vieles iel ihm wieder ein Damals hatte er wirklich geliebt— 4 0 ON 2 II 1 . 2 1 d 2 FRANZ liebte man nur einmal im Leben? Stimmte das? Man liebt nur einmal im Leben. Es war, als ſeien dieſe Worte im Raum hängengeblieben. Als er zurückkam, riß er ſich aus den törichten Ge⸗ danken und Erinnerungen. Er war ernſt, aber das war ein ganz anderer Ernſt als der, dem Harveſter erlegen war. Er grübelte genau wie dieſer über dasſelbe Problem, und währenddeſſen empfand er ſelbſt, wie merkwürdig es war, daß er, der Baron von Keith, ſich in den Dienſt einer guten und bedeutenden Sache ſtellte. Vor Nora blieb er ſtehen.„Sie dürfen nicht glauben, daß ich das Problem im Handumdrehen löſen kann. Ich will mit mir, meiner Pfeife und einer Flaſche Whisky zu 1 5 gehen, ich will mir einen Plan machen, der ausführbar 11 „Soll ich gehen? Störe ich Sie? Soll ich Sie fetzt allein⸗ laſſen, Keith?“ „Noch nicht, Nora.“ Er ſah ſie feſt an.„Bedingung iſt, daß Sie ſich mir für die nächſten Wochen zur Verfügung ſtellen. Ich brauche Sie.“ Sie erhob ſich mit einem Ruck, hielt ſeinen Blick aus, noch im unklaren über den Sinn ſeiner Worte. Er lächelte ruhig:„Keine Angſt, Noral Ich ſtelle keine Forderungen!“ „Wenn Sie mich brauchen, bin ich da, ſelbſt auf die bite hin, daß Sie Forderungen ſtellen“, parierte ſie kalt⸗ ütig. f . „Noch eins. Ich habe nur wenig Geld. Wir brauchen, wenn ich ſo ſagen darf, etwas Betriebskapital. Wenn Sie Geld haben, Nora, geniere ich mich nicht, es zu nehmen.“ „Ich dachte ſchon daran.“ Nora Servans öffnete ihr Täſchchen, ohne mit den Wimpern zu zucken reichte ſie ihm die Perlenkette, die Ringe.„Genügt es?“ Es waren zwei Brillanten von fünf Karat, ein großer Smaragd und 32 Perlen. Keith 225 nur einen flüchtigen Blick auf den Schmuck, den er mit ſeiner 199 5 umſchloß, und ſteckte ihn in ſeine Seitentaſche.„Ja“, ſagte er gleich; gültig.„Ich gehe mit dem Schmuck zu Tronherr. Tronherr iſt einer der verläßlichſten Juweliere, die ich kenne. Sie er⸗ halten genaue Abrechnung von mir. Ich werde auch ſelbſt noch Mittel finden, unſer Betriebskapital zu vergrößern.“ Ein Hauch überflog ihre Wangen.„Bitte, Keith, tun Sie das nicht! Ich bin ängſtlich, wenn Sie nach ſolchen Mit⸗ teln ſuchen!“ f Lächelnd, läſſig, vielleicht ironiſch, bemerkte Keith:„Das iſt 85 0 8 ie ging auf ſein Lächeln nicht ein und ſagte kühn: „Sie haben 855 ruf an den Nagel gehängt! Was Sie einmal waren— ich weiß es nicht mehr! Sie haben einen neuen Beruf! Ich verlange es!“ Er zuckte die Achſeln. Faſt ſchmerzlich erwiderte er: „Für mich iſt alles nur Epiſode. Ich ſpiele eine neue Rolle. Es iſt vielleicht die tauſendſte Rolle, die ich ſpiele.“ 4 „Die erſte Rolle, die Ihnen liegt!“ „Was hilft's? Ich kann nie ich ſelbſt ſein!“ „Bis zum 1. September ſpielen Sie— ſich ſelbſt!“ Ihre Stimme klang ſo verändert, daß er erſtaunte Er machte ſogar zwei Schritte auf ſie zu.„Sie ſollen jetzt zeigen, daß Sie mehr können als der Generaldirektor Harveſter, daß Sie klüger ſind als Oliver Eskell! Sie ſollen jetzt zeigen, was aus Ihnen hätte werden können, wenn Sie nicht zufällig ein eleganter Vagabund geworden wären! Ich habe Sie geliebt, weil ich in Ihnen etwas Großes, Geheimnisvolles. Mächtiges ſah.. jetzt zeigen Sie, daß in Ihnen etwas Großes, Geheimnisvolles, Mächtiges ſteckt! Zeigen Sie es!“ Er fühlte ſich herausgefordert oder— verſpottet? Er erbleichte bis in die Haarwurzeln. Er ſah ſie an. Auge in Auge, und fühlte etwas Ungewöhnliches in ſeinem Blut. Dieſe Frau forderte viel von ihm, mehr, als je von ihm gefordert worden war. Nun wohl! Lächelnd nahm Adrian Keith die Herausforderung an. Ihre Augen leuchteten plötzlich. „Nun gehe ich!“ 5 Er begleitete ſie zur Tür. hielt ſie aber zurück, als ſie die Hand auf die Klinke legte.„Uebrigens... ich brauche Sie bereits heute abend! Und prägen Sie ſich ein, daß mein Freund Eskell, falls wir ihm einmal zufällig begegnen ſoll⸗ ten, keine Ahnung hat, daß wir uns kennen.“ „Aber das Bild?“ ö Ich ſagte ihm, daß ich das Bild von einem Photo⸗ graphen habe.“ Keith ſchien zu überlegen.„Haben Sie einen Freund, einen Bekannten. kennen Sie irgendeinen Herrn, der nicht indiskret iſt?“ „Natürlich... Max Tuſer zum Beiſpiel.“ — „Bitte, laden ſie Herrn Tuſer ein, Sie nach Wannſee u begleiten. Ich erwarte Sie im Haus am See gegen acht hr abends.“ „Ich werde da ſein.“ Keith verneigte ſich. Noch einmal blickte ſie ihn an, ihre Augenlider ſenkten ſich, hoben ſich wieder, ihre großen, dun⸗ kelglänzenden Augen kamen näher und ſtanden dicht vor den ſeinen. Ihre Lippen waren halb geöffnet wie zu einer Frage. Etwas Sonderbares geſchah. Keith hob ihre Hand zu ſeinen Lippen empor, aber er küßte nicht ihre Hand ſon⸗ dern ihren Mund, und ihre Hand, die er hatte küſſen wollen. koſte über ſein Geſicht. Eine Stille. Beide ſchienen verwundert. „Adrian...“ flüſterte ſie.„Hab vielen Dank!“ Die Tür ging. 5 In der Nähe des Schaufenſters des Juweliers Tronherr blieb Keith plötzlich ſtehen, um ſich eine Zigarette anzuzünden. Und er rieb drei oder vier Streichhölzer an, eins nach dem andern erloſch und wurde zu Boden geworfen. Oliver Eskell war ebenfalls ſtehengeblieben. Und ſein Blick richtete ſich inſtinktiv auf die Auslage des Juweliers. magnetiſch ange⸗ lockt von den gleißenden Edelſteinen. Endlich gelang Keith das ſchwierige Kunſtſtück, eine Zigarette anzuzünden, und er ſetzte ſich wieder in Bewegung. Oliver Eskell aber rührte ſich nicht vom Fleck, als ſei er plötzlich von einer Idee über⸗ rumpelt worden. Er winkte ſeinen Freund zurück. Er deu⸗ tete auf einen Brillanten von mindeſtens fünf Karat.„Bitte. 155 0 ſich dieſen Stein an. Baron! Ein ausgezeichnetes tück!“ „Ein ſelten ſchöner Stein“, ſagte Keith flüchtig prüfend und hatte es offenbar eilig.„Kommen Sie. wir brauchen keine Edelſteine!“ Oliver Eskell brach in ein Jungengelächter aus, ſein ſcharfes, kupfernes Geſicht bebte vor Lachen.„Sie haben keine Ahnung, Baron! Ich brauche Edelſteine! Kommen Sie!“ Und ſeinen Freund gewaltſam unter den Arm neh⸗ mend, führte er ihn in den eleganten Laden des Juweliers Tronherr. Ein Herr dienerte. Herr Tronherr bot Stühle an, und er warf einen heimlichen Blick 1 Keith, den er außer⸗ ordentlich zu verſtimmen ſchien, daß Oliver Eskell Edelſteine brauchte. Der wünſchte den Brillanten, den er im Schau⸗ fenſter geſehen hatte. Flüſternd nannte der Juwelier den Preis. Der Preis war verblüffend Ae„Ich nehme den Stein!“ nickte Eskell. Tronherr ſtrich bedächtig ſeinen Bart. Nein, der Stein ſei einzeln nicht verkäuflich. Der Stein gehöre zu einer kleinen Sammlung, die er von einer ruſſiſchen Fürſtin in Kommiſſion bekommen habe. Ob er die übrigen Stücke zeigen dürfe? Oliver Eskell beſichtigte mit geſchärftem Blick einen weiteren Brillanten. einen Sma⸗ ragdring, eine unvergleichliche Perlenkette. Aber jetzt miſchte ſich Keith ein. Er zog ſeinen Freund zur Seite und flüſterte ärgerlich:„Ein alter Trick! Der Mann verſucht. Ihnen die anze Sammlung aufzudrängen! Kaufen Sie gar nichts! aſſen Sie uns gehen!“ Olwer Eskell hatte durchaus nicht zugehört. Er wandte ich wieder dem Juwelier zu, ließ die ſchimmernden Perlen urch ſeine Finger gleiten. hielt den Blick auf den grün⸗ brennenden Smaragd, auf das weiße Feuer der Brillanten 5 und träumte mit offenen Augen. Als der Traum eendet war, zog er ſein Scheckbuch. Herr Tronherr nannte mit geſpitzten Lippen den Preis. Der Preis war verblüffend och. Oliver Eskell handelte dreitauſend ab und ſchrieb den check über dreißigtauſend Mark aus.„Sie machen nette Dummheiten, lieber Freund“. mißbilligte Keith. als Eskell ein zierliches Paket in der Innentaſche ſeines weiten hellen Mantels verſchwinden ließ. waren. „Es gibt nichts Klügeres, als Dummheiten zu machen“, ſagte Oliver Eskell, von ſeltſamen Erkenntniſſen durchleuchtet und ſchritt wie ein Löwe Unter den Linden entlang. „Sie ſind völlig verändert! Was iſt mit Ihnen ge⸗ ſchehen?“ Eskell begann jungenhaft zu lächeln, er lächelte ſo ſtrah⸗ lend, daß alle Menſchen, die. ſahen.. zu lächeln anfingen.„Ich will es Ihnen ſagen... In Ihrem Zimmer hing ein Bild... Ich bin dem Original begegnet „Nicht möglich!“ ſtaunte Keith. „By Jove „Sie haben ſie ausfindig gemacht? Sie wiſſen ihren Namen?“ „Den Namen ſage ich Ihnen nicht... Ich wurde ihr vorgeſtellt und erkannte ſie ſofort... Sie iſt noch ſchöner als das Bild... Ich ſandte ihr Blumen „Und ſie nahm die Blumen an? Sie haben Chancen?? „Große Chancen“, ſagte Oliver Eskell und deutete mit den Augen Unſagbares an. Sein Geſicht hatte jetzt einen ganz wilden und bemmungeloſen Ausdruck. Leiſe und liſtig. als teile er Geheimniſſe mit. fuhr er 55„Sie hat einen Freund.. Ich bin im f den Freund zu erledigen. Unter uns, Baron, in drei Wochen iſt er fertig.. Für mich gibt es keine Hinderniſſe Keith bemühte ſich, nicht zu lächeln. Es kam noch ſehr darauf an, ob es für Oliver Eskell keine Hinderniſſe gab. „Wir ſind ähnliche Naturen“, betonte er.„Auch für mich gibt es keine Hinderniſſe.“ Eskell kaufte die Abendzeitung, ſchlug das Blatt mitten auf der Straße auf.„Sehen Sie.. hier.. leſen Sie!“ Keith las die Notiz, auf die Oliver Eskell mit dem Zeigefinger deutete:„Harveſter in Schwierigkeiten. Auch eute erhielten ſich die Gerüchte, die von ernſten Schwierig⸗ eiten der Harveſter⸗Bank wiſſen wollen“ „Harveſter?“ fragte Keith. (Fortſetzung folgt.) für Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellstens Neckar-Bote-Druckerei Tronherr dienerte noch. als die Herren längſt gegangen RAL Geographiſches Problem. Welches Sprichwort ergeben die 7 Teile in vorſtehen⸗ dem Bilde? Die in den einzelnen Teilen zu erratenden geographiſchen Bezeichnungen ſind durch ein Fragezeichen angedeutet. Nach dem im Mittelteil befindlichen Muſter werden die einzelnen Teile dann miteinander verbunden. Geometriſches Figuren-Rälſel. 3* Vorſtehende Figur ſoll zu einem Quadrak umgeformt werden. Geſchah dies richtig, ſo ergeben die Di n j den Namen eines berühmten Malers. ee Bilder-⸗Rätſel. Scharade. Die erſten ſieht man in den andern Erſt ſtehn und gehn, dann weiter wandern. Das ganze paßt zum Flügelkleid, „ Doch muß man's ausziehn mit der Zeit. Silben ⸗Verſteck⸗Rätſel. Nachſtehenden 13 Wörtern entnehme man fe eine Silbe. Aneinandergereiht ergeben dieſe ein Sprichwort: Bewer⸗ bung, Ambroſia, Schulmeiſter, Koſtenpunkt, Jambus, Mert⸗ ſchüz, Staubbeſen, Finſternis, Detmold, Beſichtigung, Sauerampfer, Wohlergehen, Borſtentier. f Geſchichtliches Zahlen-Rätſel. f 123 45 6789 Griechiſche Göttin. 5 3 8 4 5 8 5 8 e 5 riechiſcher Geſchichtsſchreiber. 8 4583 9 4 Longobardenkönig. 1 52 3 7 4 Altteſtamentliches Goldland. 1 6 5 4 7 9 4 Volksſtamm. 5 7 5 Name aus der griechiſchen 5 Mythologie. 8 3 9 5 65 41 Römiſche Kaiſerin. 923418 1 Bibliſcher Ort. Verſteck⸗Rätſel. In jedem der nachfolgenden Sätze iſt ein Ortsname ver⸗ ſſteckt enthalten: i 1. Es fehlte ihm die Zeit zur Arbeit. 2. Die Hitze hoerte wochenlang nicht auf. 3. Ich bin zufällig Zeuge geweſen. 4. Auf der Reiſe nach Tirol lernte ich ihn kennen. 5. Man konnte nur ſchwer in dieſer Sache etwas tun. 6. Das Buch erforderte ein eifriges Studium. 7. Dieſes Herrn Hut war ſehr teuer. 8. Mit einem Paß ausgerüſtet, fuhr er los. Auflöſungen aus voriger Nummer. a Illuſtriertes Kreuzwort⸗Rätſel: Waage⸗ recht: Elba. Bild, Rübe, Zange, Neſt, Tank.— Senkrecht: Lupe, Arzt, Gent, Beet, Lahn.— In dieſer Reihenfolge ſind die Wörter einzuſtellen. Bilder ⸗Rätſel: Der Charakter ſitzt nicht im Ver⸗ ſtande, ſondern im Herzen. 8 Sprung ⸗Rät ſel: 1. Eklat, 2. Liter, 3. Erato, 4. Kanem, 5. Tokio, 6. Recht, 7. Oglio, 8. Major, 9. Olive, 10. Tadel. 11. Ochſe, 12. Rylsk.— Elektromotor. i Geographiſches Silben ⸗Rätſel: 1. Schle⸗ ſien, 2. Cremona, 3. Hennegau, 4. Apurimac, 5. Friedrichs⸗ ruh, 6. Eiſenerz, 7. Waterloo, 8. Eſchweiler, 9. Regenſtein, 10. Delphi, 11. Edinburg.— Schafe werden auch zornig. 4 Rätſel: Die Kaffeebohne. —— Eine deutſche Frau Preiſend mit viel ſchönen Reden ſaßen Hilde. Helga und Inge beim Fünf⸗Uhr⸗Tee, aber. hatte wohl jede Sehnſucht nach einer richtiggehenden Taſſe Kaffee Wovon ſprachen dieſe drei Frauen? Nun ganz allgemein von Schönheitsmitteln. Da rühmte jede ein anderes ausländiſches Erzeugnis, und man war mitten im beſten Streit. als die blonde Frau Maria hereinkam. Sie hieß wirklich Maria, nicht Ria oder Rita oder Mara, und der Name Ipaßte zu der ſchönen. großen Frau mit dem blendenden Teint. Sie hörte lächelnd dem Streu der Freundinnen zu. Plötzlich HAopfte Hilde energiſch auf den Tiſch:„Ruhe mal ſetzt. Maria hat kein Wort geſagt, und ſie kann, was ſchöne Haut betrifft. doch irklich mitreden. Alſo. Maria, bitte dein Urteil über Schönheits⸗ Hautpflege aus. Ich benutze Marylan⸗Creme.“ HR „Seit zwanzig Jahren ſind Sie ſchon auf der Walze? Hat Ihnen denn nie einer Arbeit angeboten?“—„Die 5 rechne ich nich. Sonſt ſind ſie immer nett zu mir geweſen.“ Liſſi:„Denk' doch bloß, Lotte behauptet immer, ich ſchminke mich!“ Miszi:„Die ſoll den Mund Ware Wenn ſie ſo häßlich wäre, würde ſie ſich auch ſchminken.“ b Heimgezahlt. Der Arzt hat die Rechnung geſchickt und der Patient ſchickt einen Scheck. Drei Tage ſpäter rief der Arzt bei dem Patienten an: „Ihr Scheck iſt zurückgekommen!“ Der Patient antwortete zurück:„So ein Zufall! Die Krankheit nämlich auch!“ * Zwei Freundinnen treffen ſich auf der Straße. Du, ſagt die eine, wie kommt es, daß dein Mann ſo gern mit dir einkaufen geht? Sehr einfach, erklärt die andere lächelnd, ich gehe mit meinem Mann grundſätzlich nur in ſolche Geſchäfte, wo hübſche Verkäuferinnen ſind. Iſt das nun wirklich ſolſt große Erſparnis, daß du die Köchin abgeſchafft haſt? Du haſt doch nun eine Aufwarte⸗ frau, und die koſtet doch auch eine Menge Geld! Ja, das ſchon! Aber du machſt dir keinen Begriff, was ich an Eſſen ſpare, ſeitdem ich ſelbſt koche! Mein Mann ißt kaum noch halb ſoviel wie früher. Mohrenwäſche Aus den kleinen Sextanern woren etwas größere Quintaner geworden Aber wie jede Beförderung im Leben vergrößerte Pflich⸗ ten mit ſich bringt. ſo auch hier. Die jungen Herren Quintaner be⸗ kamen manche Zugabe zum Stundenplan, und das hieß zum großen Teil: mehr Arbeit und weniger Vergnügen— bis auf eine: In Quinta begann das gemeinſchaftliche Baden und der Schwimm⸗ unterricht. Nun war in der Klaſſe auch das Söhnchen eines mittelameri⸗ kaniſchen Konſuls unverkennbar ein reiner Nachfolger der Inkas. Er war nicht ſchwarz wie ein Senegaleſe, nicht braun wie ein Ma⸗ rokkaner und auch nicht gelb wie ein Chineſe. In ſeiner Geſichts⸗ farbe ſpiegelte ſich eine Miſchung dieſer Töne wider. Als nun die Quinta das erſtemal nur in Badehoſen beieinander war, bemerkten die Kameraden ſtaunend. daß nicht nur das Geſicht, ſondern der anze Körper dieſes kleinen Exoten dieſe Miſchung aus gebleichtem Bran und etwas angeſtaubtem Gelb darſtellte, und ſofort war man ſich einig darüber, daß ſolche Farbe nur durch einen Mangel an Reinlichkeit entſtehen konnte. Unter Anführung des Klaſſenſtärkſten, Fritz, der, wie immer, bei beſonderen Anläſſen den Führer abgab, wurde eine Kommiſſion ebildet, um das Mohrlein reinzuwaſchen. Jeder legte ein paar Pfennige zu, und die Kommiſſion erſtand an einem der nächſten Tage eine Waſchbürſte mit der bedeutſamen Aufſchrift„Prima Borſten“ und ein großes Stück„Dr. Dralle's Lavendelſeife“, das ihnen der Drogiſt als beſonders wirkſam geſchildert hatte. Der nächſte Schwimmtag kam heran, und als der kleine Inka ahnungslos unter der Duſche ſtand— erſt mußten ſich alle Jungen warm abduſchen, bevor ſie in das Baſſin kamen— war er piog⸗ lich von der ganzen Klaſſe umgeben, die einen feſten Ring um ihn bildete. Die Kommiſſion ergriff ihn, und der Führer begann, mit Bürſte und Seife wie ein Berſerker auf ihm herumzuſchrubben. Das klägliche Geſchrei des Ueberfallenen lockte den Lehrer herbei. In einem Augenblick hatte er ſich informiert und ſchon donnerte ein ganz gewaltiges„Halt! Alles ſtehenbleiben!“ Ein kurzes Verhör, und dann begab ſich etwas Sonderbares. Der Lehrer ließ jeden einzelnen Jungen antreten und betrachtete ihn genau auf die ein⸗ wandfreie Sauberkeit ſeines Körpers. Beſonders Ohren, Hals, Nacken und Knie. Körperteile, die in punkto Reinlichkeit mit jedem Jungen auf dem Kriegsfuß ſtehen, wurden mit Argusaugen be⸗ trachtet, und faſt jeder Junge mußte noch einmal zur Duſche zurück. um eine Nachwäſche vorzunehmen. Zwei Jungen behielt er zurück — den kleinen Ueberſeer und den Anführer der Verſchwörer. Dann rief er die Jungen wieder heran und ſagte:„Unſer Freund aus Amerika iſt nicht von weißer Hautfarbe, weil er eben aus einem Lande ſtammt, deſſen Klima den Menſchen eine dunklere Haut⸗ farbe verliehen hat. Aber— er iſt ſauber auch ohne eure Waſch⸗ künſte. Euer Freund und Häuptling Fritz aber, der weiß von Hautfarbe ſein ſollte, wie wir alle hierzulande, iſt es nicht, aber nicht infolge klimatiſcher Einflüſſe, ſondern aus mangelndem Ge⸗ brauch von Bürſte und Seife. Damit ihr nun nicht umſonſt einge⸗ kauft habt, ſollen zwei von euch, die ich jetzt beſtimme, bei demjeni⸗ gen, bei dem es wirklich not tut, bei Fritz, die Wäſche vornehmen.“ Nun begann die wirkliche Mohrenwäſche, und nach kurzer Zeit zeigte es ſich, daß die Kommiſſion glänzend eingekauft hatte. Die Bürſte und vor allem„Dr. Dralle's Lavendelſeife“ bewirkten, daß Fritz auch äußerlich gereinigt vor der Klaſſe ſtand. Dann ging es mit lautem Jubel ins Baſſin. Nichts anderes! Denn es gib beine a ere klautereme, die das hauty Euzerit enthält! Alle modernen Neuheiten der großen Funkausstellung 1833 ſiefert sofort des be- f Höft kannte deutsch- christliche Radio dg Radio auf Jeizanlung] Radlo-Freund, Berlin-WImersdort. Apporaten in großer A hl.— Billigste Gelegenheiten in neuen und gebrauchten erlangen Sie Son def one bel Monatlich 5-6 Fo. Jelchter, d. Entfeitungsknrzucker nach Dr. med. Rheinländer Kein Abführm.sond, diät Verdauungshilfe geg. fettbild. Bestandt. d. Nahr. Frau R. in O. schrbt. 22 Pfd. i. Woch. abgen. ohn. Herz. U. Sonst. Beschw. Monatspckg 3.50 Mk Kur- Dek. 6Mk. in all. Fachgesch. erhalt. wo nicht d. Herst.: Kurmitte! G. m. b. H., Berlin NO 553. brauche ich etwas; keine Frau, die jung bleiben will, kommt ohne „Aber das klingt ſa ausländiſch.“ meinte Helga.„Mag ſein. iſt es aber nicht, denn ich will als deutſche Frau kein fremdes Mittel verwenden, um ſo weniger, als Marylan⸗Creme wirklich das Beſte iſt, was ich mir für meine Haut wünſchen kann. Es mögen bald zehn Jahre her ſein. da ſah ich die erſten Falten und Runzeln und fürchtete ſchon, daß ich vor der Zeit alt ausſehen würde Eine kluge Frau empfahl mir Marylan⸗Creme, ein deut⸗ 355 Erzeugnis. Die Wirkung war wunderbar, und bald ſah ich o aus, wie ihr mich heute kennt. Ich getöre zu den 27 000 Perſonen(die Zahl iſt notariell be⸗ glaubigt), die dem Marylan⸗Vertrieb völlig freiwillig ihre An⸗ erkennung ſchriftlich r en haben als Dank für eine deutſche Firma, die mit ihrer köſtlichen Creme die Alterserſcheinungen der Haut bekämpft.“ nittel, wenn du überhaupt etwas gebrauchſt.“—„Natürlich ge⸗ Wie war der Erfolg der Hausſuchung, die bei dir abgehalten worden iſt? Großartig! Den Hausſchlüſſel hat die Polizei gefunden, den meine Frau verſteckt hatte, ein Dreimarkſtück, das ich ſeit Wochen vermiſſe, und vier Kragenknöpfe. 2 5 ſollten lieber arbeiten, Arbeit macht das Leben ſüß f„Ich darf leider keine Süßigkeiten eſſen, ich bin zucker⸗ krank!“ ist dieser Zahn, wenn er nicht sofort gefüllt wird. Ein Speiserest hat sich zwischen den Zühnen zer- setzt; es bildet sich Milch- säure, die den Zahnschmelz zerstört. Ein kleines Loch im Zahn ist die Folge. Täg- liche Pflege mit der stark reinigenden Chlorodont- Zahnpaste schützt die Zähne vor frühzeitigem Zerfall, erhält sie gesund u. macht sie blendend weiß. Tube 50 Pf., große Tube 80 Pf. FO SUT G. FT. B. FI. Serin Terrpefhof Auch Sie können ſich davon überzeugen, daß eee, das beſte Mittel iſt. um eine wirklich einwandfreie ſchöne Haut zu erzielen. Pickel und Miteſſer berſchwinden. Falten und Runzeln glätten ſich. und die Haut empfängt köſtliche Friſche. Verwenden Sie untenſtehenden Abſchnitt, um Ihre genau⸗ Anſchrift aufzugeben, legen Sie ihn in einen offenen Briefum⸗ ſchlag, den Sie mit 4 Rpf. frankieren, und Sie erhalten völlig gratis und portofrei eine ausreichende Probe der köſtlichen Creme und ein kluges Büchlein über zeitgemäße Hautpflege.. Gratisbezugsſchein: An den Marylan⸗Vertrieb. Berlin 342. Fried richſtraße 24 Senden Sie mir bitte völlig koſtenlos und 1 5 eine Probe Marylan⸗Creme und das lehrreiche Schönheitsbüchlein, mit Abbildungen. b a