282 5 B * Run. — N Nee 2 7 een. N er n N„Se ö Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg. Keklamen 60 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Für Platz⸗Vorſchriften wird keine Garantie übernommen. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Bote Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 9 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig). „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Schriftleitung, Druck u. Verlag: G. Härdle, Zähringerſtr. 68. Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 38. Jahrgang Dienstag, den 19. September 1933 Nr. 218 2 i 9 4 9 9„ In Paris iſt man nicht einig. Die engliſch⸗franzöſiſchen Abrüſtungsbeſprechungen „Meinungsverſchiedenheiten in zahlreichen Punkten“— Auch Beſprechungen in Rom? Paris, 18. September. Der Präſident der Abrüſtungskommiſſion, Henderſon, der engliſche Unterſtaatsſekretär des Aeußeren, Eden, der engliſche Vertreter beim Völkerbund, Cadogan, und der amerikaniſche Delegierte für Genf, Norman Davis, ſind in Paris eingetroffen, um an den vorbereitenden Beſprechun⸗ en über die Abrüſtungsfrage mit den franzöſiſchen Mini⸗ tern teilzunehmen. Dieſe Beſprechungen haben im Arbeitszimmer des fran⸗ zöſiſchen Außenminiſters Paul⸗Boncour begonnen. Von franzöſiſcher Seite nehmen außer dem Außenminiſter ſelbſt der Generalſekretär am Quai d'Orſay, Leger, der Direktor der Völkerbundsabteilung, Maſſigli, und der Generalſekre⸗ kär der franzöſiſchen Abrüſtungsdelegation, Jean Paul- Boncour, keil. England iſt verkreten durch den Ankerſtaaks⸗ 7 Eden und den engliſchen Delegierten in Genf, Ca⸗ ogan. Die engliſchen Delegterten haben ihre Abreiſe nach Genf auf Dienstag abend feſtgeſetzt. Man nimmt an, daß Diens⸗ tag eine gemeinſame Beſprechung zwiſchen den engliſchen, . und amerikaniſchen Vertretern ſtattfinden wird. Im Anſchluß an die erſten Beſprechungen fand beim Mi⸗ niſterpräſidenten Daladier ein Frühſtück ſtatt, an dem auch der ungariſche Außenminiſter Kana teilnahm, der vom Präſidenten der Republik empfangen wurde und darauf Paris wieder verlaſſen hat. In franzöſiſchen Kreiſen ſcheint man der bevorſtehen⸗ den Ankunft des polniſchen Außenminiſters Beck, der am Mittwoch zu ſeinem erſten offiziellen Beſuch hier eintreffen und anſchließend direkt nach Genf reiſen wird, eine gewiſſe Bedeutung beizulegen. 8 f Viele Worte, wenig Inhalt Das Kommunique über die Verhandlungen am Quai d' Orſay. Paris, 19. September. Das Kommunigque, das nach Schluß der engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen Verhandlungen im Außenminiſterium ausgegeben wurde, lautet: Miniſterpräſident Daladier und Außenminiſter Paul⸗ Boncour haben den engliſchen Botſchafter Lord Tyrell und den engliſchen Unterſtaatsſekretär im Foreign Office, Eden, den britiſchen Delegierten auf der Abrüſtungskonferenz empfangen. Die Unterredung dauerte von 11 bis 13 Uhr und von 15 bis 16,30 Uhr und war der Prüfung der Lage gewidmet, ſo wie ſie ſich vor Wiederaufnahme der Arbeiten der Abrüſtungskonferenz darſtellt. f Bei dem Meinungsaustauſch, der in einem Geiſte ge⸗ genſeitigen Vertrauens gepflogen wurde, haben die Vertre⸗ ter der beiden Länder die Anſichten ihrer Regierungen über die verſchiedenen e offenen Probleme ausein⸗ andergeſetzt in dem Gedanken, zu einer Annäherung der Theſen zu gelangen. g Die britiſchen Vertreter erſtatteten ihrer Regierung über die Ergebniſſe der Verhandlungen Bericht. Eine neue Ausſprache iſt binnen kurzem when 1 3 Frankreichs„Nindeſtforderungen“ Paris, 18. September. Baß die Gegenſätze zwiſchen dem abrüſtungsfeindlichen Frankreich und dem an einem poſitiven Abſchluß der Kon⸗ ferenz intereſſierten England nicht leicht zu überbrücken ſein werden, haben ſchon in den letzten Wochen die Ausein⸗ anderſetzungen zwiſchen der 1 und der franzöſiſchen Preſſe gezeigt. Während in England gerade in den letzten Tagen mit großer Entſchiedenheit betont wird, daß die von Frankreich geforderte Kontrolle allgemein durch⸗ geführt wird und von einer ſefortigen Begren⸗ zung und einer feſten Verpflic ung zur p äteren Her⸗ abſetzung der Rüſtungen begleitet ſein müſſe, wiederholt die offiziöſe franzöſiſche Preſſe in ausführlicher Form die alten Garantieforderungen. Der„Excelſior“ erklärt, mehr denn je habe die franzöſiſche Regierung allen Grund, jede etwaige Herabſetzung ihrer Verteidigungsmittel von der Wirkſamkeit einer ihr angebotenen internationalen Garan⸗ tie abhängig zu machen. Die Mindeſtgarantie beſteht in folgendem: 1. In der Vereinheitlichung der Armeetypen auf der Grund ⸗ lage einer Miliz mit kurzfriſtiger Dienſtzeit unter Ans⸗ ſchluß aller halbmilitäriſchen Verbände, 2. in der Schaffung einer internationalen, automaliſchen, ſtändigen, an Ort und Stelle durchzuführenden Kontrolle, die Sanktionen vorſieht und ſich ſowohl auf den Ankauf wie die Herſtellung von Kriegsmalerial ſowie die angeb· meldeten oder geheimen Waffenlager erſtreckt. 3. in der Annahme einer vier oder fünfjährigen Probezeit durch alle Skaaken, die die Feſtſtellung ermöglicht, daß die in Frage kommenden Konkrollen regelmäßig und wirk⸗ ſam funktionieren. s 1 Das Blatt glaubt, daß dieſes Programm den Prüfſtein für den guten Willen der anderen bilden werde. Es ſpricht von der beſonderen„pſychologiſchen Lage“ Frankreichs, das von Deutſchland nur durch den Rhein getrennt ſei. In die⸗ ſer Lage könnte keine Regierung ihre nationale Verteidi⸗ gung abbauen, nachdem 81 000 Führer von Sturmverbän⸗ den aufmarſchiert ſeien, die als Gruppenführer von mehr als zwei Millionen Mann in Frage kommen. Nichts werde Frankreich von ſeiner ſtändigen Politik der Eintracht ab⸗ bringen können, die man zu Unrecht in Berlin als Einkrei⸗ ſungspolitik betrachte. Die franzöſiſche Regierung ſei nach wie vor bereit, auf politiſchem wie auf wirtſchaftlichem Ge⸗ biet mit Deutſchland bei Gleichheit der Rechte und der Pflich⸗ ten zum Zwecke des Friedens zuſammenzuarbeiten. Aber es wäre unvernünftig von ihm, eine einſeitige Abrüſtung ge⸗ genüber einem Deutſchland zu fordern, deſſen moraliſche und materielle Aufrüſtung affen zutage trete. Dieſe Ausführungen des offiziöſen franzöſiſchen Blat⸗ tes ſind vor allem an die Adreſſe Englands gerichtet, das von den verſöhnlichen und friedlichen Abſichken Frankreichs überzeugt werden ſoll. In Wirklichkeit iſt der naibe Egois- mus Frankreichs, das an ſeinen Rüſtungen nichts ändern und nur die entwaffneken Länder einer neuen ſchikanöſen Kontrolle unterwerfen möchte, un- änderk geblieben. Von den Abrüſtungsmaßnahmen, die unkreich bei Erfüllung ſeiner überſpitzten Forderungen vornehmen würde, iſt be zeichnender Weiſe auch ſetzt mit keinem Wort die Rede. Londons Meinung London, 18. September. Die meiſten Londoner Blätter bringen Meldungen ihrer Pariſer Korreſpondenten über die franzöſiſche Haltung zur Abrüſtungsfrage, wie ſie nach den Aeußerungen der fran⸗ zöſiſchen Preſſe erſcheint. Der Pariſer„Times“ ⸗Korreſpondent ſagt, an eine um⸗ faſſende Verſtändigung werde„angeſichts der Ereigniſſe in Deutſchland“ nicht mehr gedacht. Es werde gehofft, daß eine deutliche Aufklärung über die britiſche Politik es ermögli- chen werde, Deutſchland„ein feſtes Angebot“ zu machen. Die franzöſiſche Politik ſei beherrſcht von der Furcht vor einem plötzlichen Angriff. Daß Großbritannien kein bin⸗ dendes Verſprechen betreffs Inkervenkion oder Unterſtützung geben könne, wiſſe man gut; aber man halte bei der Lage engſte Zuſammenarbeit zwiſchen beiden Ländern für unent. behrlich. da Frankreich, wenn es allein zu handeln gezwun⸗ gen wäre, eine ganz andere Haltung einnehmen würde. Zu franzöſiſchen Blättermeldungen, wonach Unterſtaats⸗ ſekretär Eden nach Beendigung der Pariſer Beſprechungen Rom beſuchen werde, berichtet der Korreſpondent, es ver⸗ laute, daß Eden eine ſolche Abſicht gegenwärtig nicht habe. Der mehr oder weniger im franzöſiſchen Fahrwaſſer ſchwimmende Korreſpondent der„Morning Poſt“ hält eine Ueberbrückung der Kluft zwiſchen dem franzöſiſchen und dem britiſchen Standpunkt kaum für denkbar. Er erklärte, wenn von Frankreich, entſprechend dem italieniſchen Wunſch, eine ſofortige Rüſtungsverminderung verlangt werde, und wenn Frankreich innerhalb des Viermächte⸗ paktes in die Minderheit gerate, ſo würde die franzöſiſche Regierung andere Mächte zur Unterſtützung aufruſen; ie würde Polen, die Kleine Entente und Sowjetrußland, viel⸗ leicht auch noch die ſkandinaviſchen Länder und Japun auf ihrer Seite haben. Der Pariſer Korreſpondenk des„News Chronicle“ faßt die franzöſiſche Haltung folgendermaßen zuſammen:„Keine weitere Abrüſtung während der nächſten fünf Jahre.“ Spielt Frankreich ehrliches Spiel? Berlin, 18. September. Die Pariſer engliſch⸗franzöſiſchen Abrüſtungsbeſpre⸗ chungen finden in hieſigen politiſchen Kreiſen großes In⸗ tereſſe Die Bedeutung dieſer Beſprechungen liegt in erſter Li- nie darin, daß in ihnen klargeſtellt werden muß, ob Frank- reich nun endlich bereit iſt, den Macdonald Plan, der von der Abrüſtungskonferenz vor der Vertagung als Berhand⸗ lungsgrundlage angenommen worden iſt, nunmehr auch katſächlich anzunehmen. Wenn man die franzöſiſche Preſſe verfolgt, ſo muß allerdings der Befürchtung Ausdruck ge⸗ geben werden, daß die Neigung in Frankreich dazu nicht ſehr groß iſt. Bezeichnend iſt, wie man auch in England die Situation beurteilt. Der„Obſerver“ weiſt darauf hin, daß die Ausſich⸗ ten für eine Wiederaufnahme der Beſprechungen über den Macdonald⸗Plan ſich noch mehr verſchlechtert haben. Eden ſei offiziell benachrichtigt worden, daß Paul⸗Bonvours Hauptintereſſe darin beſteht, die Verantwortung für einen Konferenzzuſammenbruch auf andere Schultern als die Frankreichs abzuwälzen. Demgegenüber muß der deukſche Standpunkt immer wieder zum Ausdruck gebracht werden, daß die Abrüſtungs⸗ konferenz jetzt endlich zu wirklichen Rüſtungsbeſchränkungen kommen muß. Es iſt die Aufgabe der gegenwärkigen Pa⸗ riſer Beſprechungen, dafür zu sorgen, daß das Grund- problem der Herabſetzung der Rüſtungen bei den hochge⸗ rüſteten Staaten nun endlich in Angriff genommen wird. Als Vorausſetzung dazu dient zunächſt einmal die Aner⸗ kennung des Macdonald- Planes durch Frankreich. Einberufung des Reichsrais Berlin, 19. Sept. Der Reichsrat iſt zu ſeiner nächſten öffentlichen Vollſitzung für Donnerstag, den 21. September, 5 in das Reichstagsgebäude einberufen wor⸗ en. Da auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes die Reichs⸗ geſetze unmittelbar vom Kabinett beſchloſſen und vom Kanzler verkündet werden, liegen die Hauptaufgaben des Reichsrates gegenwärtig auf dem Gebiete der Reichs⸗ verwaltung. Auf der Tagesordnung der kommenden Reichsratsſitzung ſteht daher eine Reihe von Verwaltungs⸗ vorſchriften, u. a. die Feſtſetzung des Pauſchbetrages der Deutſchen Reichspoſt zur Ablöſung der Verwaltungskoſten⸗ zuſchüſſe für 1933. Ferner ein dritter Nachtrag zum Abga⸗ bentarif für den Kaiſer⸗Wilhelm⸗Kanal, die Ernennung eines Reichsratsmitgliedes für den Reichstuberkuloſenaus⸗ ſchuß uſw. Unter den Vorlagen, die dem Reichsrat zuge⸗ gangen ſind, befindet ſich der Entwurf einer Verordnung zur Ausführung des Milchgeſetzes. Die erſte Sitzung des Generalrates der Wirtſchaft Berlin, 18. Sept. Der Generalrat der Wirtſchaft iſt vom Herrn Reichswirtſchaftsminiſter auf Mittwoch, den 20. Sep⸗ tember, zu ſeiner erſten Sitzung eingeladen worden. Die Sitzung wird ſich über den ganzen Tag erſtrecken und all⸗ gemein⸗ und wirtſchaftspolitiſche Fragen behandeln. Es iſt die erſte Sitzung, die dieſe beratende Körperſchaft hält, deren Aufgabe es bekanntlich iſt, bei der Vorbereitung wirt⸗ ſchaftlicher Maßnahmen mitzuwirken. Die Verhandlungen ſind nicht öffentlich. Das Programm des Stahlhelmtages Hannover, 19. September. Für den am Samstag in Hannover ſtattfindenden Reichsführertag des Stahlhelms, an dem auch der Stabschef der SA, Ernſt Röhm, teilnehmen wird, iſt endgültig fol⸗ gendes Programm vorgeſehen: Freitag, den 22. Septem⸗ ber: Zwangloſes Beiſammenſein im Hotel Ernſt Auguſt in Hannover; Samstag, den 23. September: Reichsführerta⸗ gung des Stahlhelms, um 19 Uhr Empfang der Gäſte in der Kuppelhalle, 20,30 Uhr großer Zapfenſtreich vor dem Rathaus; Sonntag, den 24. September: 8,30 Uhr Aufmarſch zum Führerappell, 9 Uhr Beginn des Führerappells: Ein⸗ marſch der Fahnen, Fahnenweihe, 10 Uhr: Abfahren der Front, Vorbeimarſch und Abmarſch. Keine Marxiſten in den Geſellenausſchüſſen Berlin, 19. Sept. Es ſind Fälle bekannt geworden, daß in den Geſellenausſchüſſen ſowohl der Handwerkskammern wie auch der Innungen zum Teil noch Perſonen ſitzen, die als Exponenten der alten Gewerkſchaften und des marxiſti⸗ ſchen Syſtems anzuſehen ſind. Geſetzliche Beſtimmungen, dieſe Perſonen aus den Geſellenausſchüſſen zu entfernen, beſtehen nicht. Der Reichsverband des Deutſchen Handwerks hat daher, wie das VD3⸗Büro meldet, der preußiſchen Re⸗ gierung empfohlen, auf ſolche Perſonen moraliſch einzuwir⸗ ken und ſie dadurch zu zwingen, ihr Amt niederzulegen. Der preußiſche Miniſter für Wirtſchaft und Arbeit hat darauf⸗ hin in einem Erlaß beſtimmt, daß für eine Uebergangszeit Wahlen zu den Geſellenausſchüſſen nicht ſtattfinden. Die alten Ausſchüſſe werden aufgelöſt. Die Neubildung erfolgt durch die Regierungspräſidenten im Einvernehmen mit den Vertretern der Arbeitsfront. Deutſche Betriebe in England London, 19. September. Das Innenminiſterium hat 20 deutſchen Geſchäftsleuten die Erlaubnis erteilt, in England Betriebe zu eröffnen, in denen bisher in England nicht hergeſtellte Waren produ⸗ ziert werden ſollen. Mehrere andere Geſuche ſind abgelehnt worden, weil die Firmen mit engliſchen Häuſern in Kon⸗ kurrenz treten würden. Es handelt ſich bei den genehmig⸗ ten Unternehmungen um Spielzeugfabrikation nach Nürn⸗ berger Art, Textilien, mediziniſche Inſtrumente, Hand⸗ ſchuhe uſw. EEE p pp oppooroeeeeee e* Daladier gegen Neurath Paris, 18. Sept. Miniſterpräſident Daladier wird, wie das„Echo de Paris“ ankündigt, an den erſten Sitzungen der Völkerbundsverſammlung keilnehmen. Er halte es für angebracht, perſönlich dem Reichsaußenminiſter zu ankwor⸗ zen, der die auswärkige Politik Deutſchlands darzulegen und zu rechtfertigen beabſichtige. Dieſer Beſchluß Daladiers be⸗ weiſe, daß er die gegenwärkige Lage als ſehr ernſt anſehe. Dollfuß geht nach Genf Wien, 18. Sept. Nach Meldung der„Sonn⸗ und Montagszeitung“ wird Bundeskanzler Dollfuß ſich Ende der Woche zur Teilnahme an der Völkervundsratstagung am 25. September nach Genf begeben. Oeſterreich wird auf die⸗ ſer Tagung neben Dr. Dollfuß durch den Geſandten Schül⸗ ler vertreten ſein. „Iſt Genf eine Gefahr?“ Berlin, 18. Sept. Am Dienstag, den 19. d. M. von 20,00 bis 20,10 Uhr, ſendet der Deutſchlandſender einen Vortrag des Generalleutnants a. D. von Metzſch zum Thema:„Iſt Genf eine Gefahr?“ Der Vortrag geht über alle deutſchen Sender. 5 politiſches Allerlei Deutſche Katholiken danken dem Kanzler. Anläßlich des Inkrafttretens des Konkordats ſandte die Katholiſche Aktion an Reichskanzler Hitler ein Telegramm, in dem gelobt wird, alle Kraft für Volk und Vaterland ein⸗ zuſetzen. i Göring Mitglied des Konvents der Arbeit. Miniſterpräſident Göring hat auf Bitten des Führers der Deutſchen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley, den Sitz im . Großen Konvent der Deutſchen Arbeitsfront angenommen. Nur noch deutſchen Gruß bei der Polizei. Miniſterpräſident Göring hat an alle preußiſchen Po⸗ lizeibehörden einen Runderlaß gerichtet, nach dem künf⸗ tig— abweichend von den bisherigen Beſtimmungen— die Beamten der Schutzpolizei, der Landjägerei und der kom⸗ munalen Polizei, auch mit Kopfbedeckung, in und außer dem Dienſt den deutſchen Gruß anzuwenden haben. Treffen der Thüringer Hitlerjugend. In Rudolſtadt fand im Rahmen des Gebietstreffens der Hitlerjugend eine große Kundgebung ſtatt, an der 78 000 Mitglieder der HJ teilnahmen. Es ſprach außer dem Reichsſtatthalter Sauckel und dem Gebietsführer auch Reichsinnenminiſter Dr. Frick. Rundfunk rüſtet ſein Ernkedankfeſt. Reichsſendeleiter Hadomowſki iſt auf dem Bückeberg bei Hameln eingetroffen, um die Vorbereitungen für die Uebertragung der großen Bauernkundgebung zum Ernte⸗ dankfeſt am 1. Oktober perſönlich zu überwachen. „Kameradſchaft im nakionalſozialiſtiſchen Staat.“ Bei einem„Tag der Kameradſchaft“ der SA in Berlin ſprach Reichsminiſter Dr. Goebbels über das Winterhilfs⸗ werk. Er erklärte, wenn die nationalſozialiſtiſche Regierung jetzt vor das Volk hintrete und ſage, daß im kommenden Winter niemand hungern und frieren werde, ſo ſei das ein Ausdruck ſozialer Kameradſchaft. In etwa zehn Wochen werde dem Volke gezeigt werden, daß dieſe Regierung von anderer Art ſei als die früheren. Wenn es gelinge, aus allen Klaſſen, Ständen und Konfeſſionen eine deutſche Na⸗ tion zu erheben, dann ſei dies eine Aufgabe, die des Schwei⸗ ßes der Edlen wert geweſen ſei. ä IEE Der heſſiſche Miniſterpräſident zurückgetreten Darmſtadt, 18. September. Der Reichsſtatthalter in heſſen, Gauleiter Sprenger, hat den heſſiſchen Skaatsminiſter Profeſſor Dr. Werner, ſeinem Anſuchen entſprechend, von ſeinem Amte enthoben. An ſeine Stelle tritt unter Ernennung zum Skaaksminiſter und Vorſitzenden der Landesregierung der ſeitherige 5 der heſſiſchen Regierung Philipp Wilhelm ung. Das Gaupreſſeamt teilt hierzu noch mit, daß der Reichs⸗ ſtatthalter ſich nur ſchwer und nur im Hinblick auf die we⸗ entliche Vereinfachung in der heſſiſchen Staatsführung dazu entſchließen konnte, dem Anſuchen Prof. Dr. Werners zu entſprechen. Soweit bis jetzt feſtſteht, ſind auch noch einige ſonſtige Veränderungen im heſſiſchen Perſonalkörper be⸗ vorſtehend.. 1 F Verfahren gegen Direktoren der Skandard Oil. Gegen 17 derzeitige und frühere Direktoren und leitende Angeſtellte der Standard Oil Company of Indiana iſt vor dem Amtsgericht in Chicago ein Verfahren wegen betrü⸗ 15 Men Machenſchaften eröffnet worden, durch die ſich die eſchuldigten auf Koſten der Aktionäre ſechs bis acht Mil⸗ lionen Dollar angeeignet haben. Unter den Angeklagten befindet ſich auch der Präſident der Firſt Nationalbank of Chicago, Taylor. 8 e Politiſche Zuſammenſtöße in Holland. In Groningen, Zwoelle, Schiedam und Enſchede ereig⸗ neten ſich Zwiſchenfälle zwiſchen Nationalſozialiſten und und linksradikalen Elementen. Auf dem Marktplatz in Gro⸗ ningen wurden nationalſozialiſtiſche Zeitungsverkäufer von Kommuniſten überfallen. Es entſtand eine große Schläge⸗ rei. Die Polizei mußte mit der blanken Waffe vorgehen, um die 2 585 wieder herzuſtellen. Mehrere Perſonen wurden verletzt. Fa ot liler Dauæig. Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. 22 Bertie lachte ſpöttiſch auf. „Hat ſchon lange keine Farbe mehr, ſeit du krank biſt. Bei ſo ſchwerer Pflege muß ſie ja ſchmal werden und ihre roten Wangen verlieren, die ſie aus Pommern mitgebracht. Mußt ja allein um dich ſein und dich betreuen.“ Klaus ging langſam auf und nieder im Gemach. „Und ihr hab' ich's auch zu danken, daß ich wieder ſo geworden bin. Was lag euch anderen hier im Veldekehaus viel an meinem Leben?“ »Es iſt Undank gegen die Mutter,“ ſagte Bertie feind⸗ lich und krauſte die Lippen,„wenn du alſo ſprichſt. Sie hat viel Schlaf geopfert für dich.“ Langſam nickte Klaus vor ſich hin. i„Das hat ſie und ich bin ihr wohl dankbar dafür. Aber oft hab' ich jetzt denken müſſen, als ich ſo in der Beſſerung lag: Es wird dich nicht die Mutter und nicht Bertie ſehr vermiſſen, wenn du für immer davongehſt. Ich bin ein we⸗ nig abſeits geſtanden von euch. Vielleicht war ich euch zu wortkarg— zu ſchroff— ich weiß es nicht. Ich kann nicht ſo ſchön tun und viele Worte machen. Bin im Grunde wohl überhaupt ſo ganz anderen Weſens als ihr beide. War ſchon von Kind an mehr von Vaters Blut. Da zieht einer ſich tiefer und tiefer zurück in ſich ſelbſt und wird einſam. Und ficht Vergeſſen in der Arbeit. In jeglicher Arbeit von früh bis ſpät.“. 8 Er ſetzte ſich wieder in ſeinen Stuhl und legte die Decke über die Knie. Ihn fror. 3 i Als er die Augen hob, ſah er, wie Antjes Blick groß an ihm hing. Groß und ernſt und voll Liebe. Als wollte ſie ihn tröſten und ſagen: „Du biſt nicht einſam. Und wenn dich keiner verſteht— ich verſtehe dich wohl.“ 85 Als ſie merkte, daß er die Augen hob und ihre Blicke ſich trafen, ſtieg eine feine Röte bis in ihre Schläfe und ſie ſenkte den Kopf wieder nieder auf ihr Spinnrad. Da trat Frau Katharina herein. Will Dollfuß den Faſchismus? Vizekanzler Winkler fordert Auskunft über den politkiſchen Kurs. Graz, 18. September. Nach der Kundgebung der Nationalſtändiſchen Front fand eine Preſſekonferenz ſtatt, in der Vizekanzler Winkler nach einer Meldung der„Grazer Tagespoſt“ erklärte, daß er dem Bundeskanzler Dr. Dollfuß Gefolgſchaft gelobt habe, doch werde der Kanzler zu erklären haben, ob er ſich für die Demokratie oder für den Faſchismus entſcheide. Im letzte⸗ ren Falle könne Vizekanzler Winkler nicht länger in der Regierung bleiben. Bei der Gründungskundgebung der Nationalſtändiſchen Front erklärte Winkler, die Nationalſtändiſche Front werde nicht in der Vaterländiſchen Front aufge⸗ hen und ſie lehne den„Auſtro⸗Faſchismus des Heimatſchut⸗ zes“ aufs Schärfſte ab. Die Nationalſtändiſche Front wolle einem Zuſtand ein Ende ſetzen, der weite Teile des öſter⸗ reichiſchen Volkes uneinig abſeits ſtehen laſſe in einer Zeit, wo größte Entſcheidungen für Volk und Staat heranreif⸗ ten. Durch die Gründung der Nationalſtändiſchen Front ſolle der Grundſtein zu einem großen Einigungswerk ge⸗ legt werden. Die Gründungsfeier der Nationalſtändiſchen Front war Anlaß zu Gegenkundgebungen der Nationalſozialiſten, wobei es zu Zuſammenſtößen und Verhaftungen kam. d Mit gefälltem Bajonett gegen Demonſtranten Klagenfurth, 18. Sept. In Spittal an der Drau kam es vor dem Gebäude des Bezirksgerichts zu Kundgebungen einer großen Menſchenmenge, die ſich gegen die erfolgte Dienſtenthebung des Bezirkshauptmannes von Spittal und gegen die von chriſtlichſozialer Seite und vom Heimatſchutz geforderte Amtsenthebung des Landeshauptmannes von Kärnten, Kernmayer, richtete. Polizei und Gendarmerie wollten die Anſammlungen zerſtreuen, wobei es zu Zuſammenſtößen mit den Kundge⸗ bern kam. Um die Ruhe wiederherzuſtellen, wurde eine Kompagnie Alvenjäger aufgeboten, die dann mit gefälltem Bajonett die Straße räumte. Von den Kundge⸗ bern wurden ſechs Perſonen verletzt, davon eine ſchwer durch einen Bajonettſtich in die Lunge. Ein ſudetendeutſcher Volksra“ Reichenberg(Tſchechoflowakei), 19. Sept. Die bevoll⸗ mächtigten Vertreter aller deutſchen nichtmarxiſtiſchen Par⸗ teien genehmigten einſtimmig das Statut des ſudetendeut⸗ ſchen Volksrates. Auf Grund des Statutes werden nunmehr die politiſchen Parteien und die in allen Teilen des ſude⸗ tendeutſchen Sprachgebietes beſtehenden Volksratsorganiſa⸗ tionen ihre Vertreter für den Hauptausſchuß namhaft ma⸗ chen, worauf am 5. Oktober der Vollzugsausſchuß gewählt und der ſudetendeutſche Volksrat konſtituiert werden wird. Das Oanzig⸗polniſche Hafenprotokoll Danzig, 18. Sept. Das Protokoll über die Durchführung des Danzig⸗polniſchen Abkommens über die Ausnutzung des Danziger Hafens iſt Montag nachmittag um zwei Uhr in Warſchau unterzeichnet worden. van der Lubbes Verteidiger Amſterdam, 19. Sept. Ein Vertreter des e Handelsblad“ hatte eine Unterredung mit dem Strafvertei⸗ diger B. W. Stamps, der ſeiner Angabe nach von der Fa⸗ milie des holländiſchen Reichstagsbrandſtifters van der Lubbe mit der Verteidigung Lubbes beauftragt wurde, nachdem van der Lubbe den Amſterdamer Anwalt Pauwels abgelehnt hat. 5 f Auf eine Frage des Korreſpondenten, ob man ſich des⸗ halb an ihn gewandt habe, weil er Kommuniſt ſein ſolle, entgegnete Stamps nachdrücklich, daß er kein Kommuniſt ſei. Er gab allerdings zu, daß er wiederholt Kommuniſten verteidigt habe. Dies habe aber mit ſeiner politiſchen Ueber⸗ zeugung nichts zu tun.. Bei dem Amſterdamer Anwalt Pauwels iſt inzwiſchen ein Schreiben des deutſchen Offizialverteidigers van der Lubbes eingetroffen, in dem es heißt, daß van der Lubbe in Gegenwart eines Dolmetſchers jegliche Verteidigung von der Hand gewieſen habe. Sie hatte ihren Mittagsſchlaf gehalten und war nun er⸗ friſcht und wohlgelaunt. „Find' ich hier alle beiſamen? Das iſt ſchön. Nun habe ich juſt ein Stündchen Zeit, da kann unſer Kranker erzäh⸗ len, wie er dazumal aus Oliva entkommen iſt. Das iſt er uns noch immer ſchuldig geblieben.“ Sie ſetzte ſich behaglich an ihren gewohnten Fenſterplatz und zog das Spinnrad zu ſich heran. Klaus' Geſicht war ſehr ernſt geworden. „Es iſt eine trübe und unliebſame Sache, Frau Mut⸗ ter, weiß nimmer, ob ſie auch nicht böſen Alpdruck bereiten wird.“ f Er ſtrich ſich über die Stirn, wo die friſch verharſchte Wunde jetzt ohne Verband war. Antje ſah ihn beſorgt an. Er hatte nie gern davon ſprechen mögen. Hatte es bisher auch noch niemals getan. Jetzt ſtützte er den Kopf in die Hand und ſagte ſchwer: „Da Ihr gern wiſſen wollt, Frau Mutter, ſo muß ich Euch wohl Rede und Antwort ſtehen. Aber es war eine ſo böſe Nacht, daß ich nimmer gern zurückdenken mag. Man hatte mich in ein Gaſtzimmer geführt und da ich ſehr müde war, warf ich mich aufs Bett und war bald eingeſchlafen. Weiß nimmer, wie lange ich ſchon geſchlafen, als ich deutlich träumte, die Jungfrau Antje ſteht neben mir und ruft mich. Ich fahre hoch. Da ſehe ich einen mit einer ſchwarzen Maske, der ein Meſſer richtet Heben mich. Hochſchnellen und ihm das Meſſer aus der Hand winden, war eins. Und dann be⸗ gann ein Ringen auf Leben und Tod. Er muß wohl noch irgendeine Waffe zu faſſen bekommen haben, womit er mir die Wunde auf der Stirn beigebracht. Ich weiß nur noch, daß ich ihn würgte und daß er röchelnd hintenüberfiel. Ich konnte nur ſchlecht ſehen, weil mir das Blut in die Augen rann und ich es allweil fortwiſchen mußte. Ich ſtolperte zur Tür, denn ich hatte nur den einen Gedanken, bald das Freie zu gewinnen. Denn wer weiß, wie viele Häſcher und Meuchelmörder noch überall verborgen waren. Auch dröhnte mein Kopf ſo, daß ich keinen klaren Gedanken faſſen konnte. Als ich mich im Mondſchein durch den langen Kreuzgang taſtete, öffnete ſich leiſe eine ſchmale Zellentür und der junge, blaſſe Mönch, der mir erſt mein Eſſen gebracht, ſteht vor mir und zieht mich in 1 Zelle. Da verriegelte er haſtia die Tür und führt mich zu einem Schemel.“ An Mlitwoch erſter Spatenſtich bei Maxau Miniſterpräſident Köhler beginnt ſein Werk. (ö) Karlsruhe. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: f Eine der großen Aufgaben, die ſich Miniſterpräſident Walter Köhler ſofort nach Uebernahme ſeines Amtes ge⸗ ſtellt hat, iſt der für Baden und die Pfalz zu einer Le⸗ bensnotwendigkeit gewordene Rheinbrückenbau bei Maxau. Seiner Zähigkeit und ſtarken Energie gelang es in über⸗ raſchend kurzer Zeit alle die Widerſtände zu überwinden, die ſich dieſem Projekt ſeit Jahrzehnten entgegen geſtellt hatten. 1 4 Mit freudigem Stolze kann deshalb der badiſche Mini⸗ ſterpräſident Walter Köhler perſönlich den erſten Spaten ſtich in den nächſten Tagen vornehmen. Am Mittwoch vor⸗ miktag, 11,30 Uhr, werden ſich die geſamke badiſche Regie ⸗ rung, der Präſident der Reichsbahndirektion und die Spit⸗ zen aller übrigen Reichs- und Landesbehörden ſowie ſon⸗ ſtige Ehrengäſte bei anielingen zuſammenfinden, wo in feierlicher Form die Arbeiten am Rheinbrückenbau begon⸗ nen werden. Auch die bayeriſche Regierung iſt eingeladen. Wenn es morgen auch erſt wenige ſein werden, denen die Inangriffnahme des 20⸗Millionen⸗Projektes wieder Brot und Arbeit gibt, ſo werden doch ſehr raſch die weite⸗ ren Arbeitsvergebungen folgen, die unſere geſamte badiſche Wirtſchaft befruchten werden. Das Zuſammentreffen dieſes freudigen Augenblicks mit der großen badiſchen Grenzland⸗ kundgebung mag als Zeichen nationalſozialiſtiſcher Tatkraft gelten, die nicht verzagt, ſondern eiſern vorwärts ſtrebt. () Karlsruhe, 18. September. () Als Chef des Geheimen Staatspolizeiamtes be⸗ rufen. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Der Herr Innenminiſter hat den Parteigenoſſen Karl Berckmüller, derzeit Verlagsleiter beim„Alemanne“ in Freiburg, als Lei⸗ ter des Geheimen Staatspolizeiamtes berufen. () Tödlicher Unglücksfall. Am Mendelsſohnplatz vor dem Gaſthaus„zum Walfiſch“ ereignete ſich ein tödlicher Anglücksfall. Eine Frau aus Langenalb(Amt Pforzheim) die mit ihrem Mann zum Kriegerbundsjubiläum in Karls⸗ ruhe weilte, wurde von einem Kleinauto in deſſen Wind⸗ ſchutzſcheibe geſchleudert, wodurch ihr die Halsſchlagader zer⸗ riſſen wurde, was nach etwa einer halben Stunde den Tod durch Verbluten hervorrief. Bauernkundgebung in Iffezheim Eine Rede des badiſchen Miniſterpräſidenten. Iffezheim, 18. Sept. Miniſterpräſident Köhler und der badiſche Bauernführer Huber, MdR., ſprachen auf einer großen Bauernverſammlung auf dem Iffezheimer Rennplatz. Miniſterpräſident Köhler überbrachte die Grüße der badiſchen Regierung. Die Grundlage für den Wiederaufbau ſei die deutſche Scholle, der deutſche Bauer. Wir ſtehen am Ende der liberalen Epoche in der Weltwirtſchaft. Es ſei Tatſache, daß jetzt die Nationelwirtſchaften der ganzen Welt marſchie⸗ ren. Wir Deutſchen, ſo fuhr der Redner fort, haben kei⸗ nen Grund zu verzweifeln, wenn wir uns auf uns ſelbſt een⸗ ſtellen. Der deutſche Bauer habe durch intenſive Arbeit be⸗ wieſen, daß er in der Lage ſet, ſelbſt zu erzeugen, was wir brauchen. Dieſe Tatſache ſei für uns als Politiker von un⸗ geheurer Bedeutung. Die Marſchrichtung der nationalſozialiſti⸗ ſchen Partei gehe darauf hinaus, Deutſchland vom Welt⸗ markt unabhängig zu machen und die deutſche Landwirtſchaft dahin zu bringen, daß ſie Güter erzeugen kann, die wir heute noch einführen müſſen. Das Schickſal der deutſchen Nation ſei mit dem Schick⸗ ſal des deutſchen Bauern auf Gedeih und Verderb ver⸗ bunden. Der deutſche Bauer ſeinerſeits müſſe ſich rück⸗ haltlos hinter die Regierung ſtellen. Dann ſprach der Bauerführer Huber. Auch er hob die Bedeutung eines geeinten deutſchen Bauerntums hervor und erklärte, der Glaube an die nationalſozialiſtiſche Bewegung gebe uns auch die Kraft, das zu vollenden, was unſer Führer Hitler begonnen habe. Hitler habe das Wort Bauer wieder zum Ehrenwort der Nation gemacht. Der Kreisleiter Bürkle⸗Raſtatt kündigte an, daß künf⸗ tig im Anſchluß an die internationalen Rennen ſtets ein gro⸗ ßer mittelbadiſcher Bauerntag ſtattfinden ſoll. „Hab' ich's Euch nimmer geſagt, daß das Prunkgemach Unheil birgt? Danket den Heiligen, daß Ihr noch am Le⸗ ben ſeid. Ich hab' nicht ſchlafen können und immer auf Euer Kommen gewartet, dieweil ich es ahnte.“ n Damit wuſch er das Blut von meiner Stirn und wand eir Tuch darum. i a „Aber, warum“— fragte ich ihn—„warum iſt das alles? Was habe ich dem Kloſter zuleide getan?“ Er zuckte die Achſeln. „Oliva iſt Danzigs Feind und die Polen ſind Herren bei uns. Wollet Ihr es nicht glauben, ſo ſeht ſelbſt.“ Er ſchob ein Brettlein in der Tür zurück, nachdem er das Licht gelöſcht hatte, und ließ mich durch ein feines Gitter in den Kreuzgang ſehen. 5 1 6 Da kam in ſeiner eeweißen, Kutte ein Mönch, der 3 in hochgehobener Hand einen ſilbernen Armleuchter, in em drei Kerzen brannten. Er zeigte einem fremden Gaſt den Weg zum Schlafgemach. Neben dem Gaſt, der ein rei⸗ ches, pelzverbrämtes Gewand trug, ging der Abt ſelber, um ihn zu geleiten. 8 Als ſie vorüber waren, ſchloß mein junger Mönch wieder lautlos die Klappe und flüſterte: 5 „Wißt Ihr, wer das war? Das war Johann Zborowſki, 5 der Kaſtellan von Gneſen.“ Ich wußte nicht, was ich dazu ſagen ſollte. „Nun will ich Euch behutſam auf Seitenpfaden ins Freie geleiten, Herr,“ ſagte der Mönch,„denn wenn der Morgen graut, dürft Ihr nimmer in meiner Zelle ſein. Sie möch⸗ ten Euch nie zurückkehren laſſen nach Danzig, weil ſie fürch⸗ ten, Ihr habt zu viel vom Kloſter und ſeinem feſten Mauer⸗ wall geſehen. Und das könnte Danzig vielleicht einmal von Nutzen ſein.“ In großer Heimlichkeit und ganz im Dunkeln führte 5 er mich dann durch viele Gänge und Treppen, bis wir end⸗ lich durch ein Mauerpförtlein ins Freie kamen. „Ihr müßt Euer Roß im Stich laſſen, Herr, es hilft nichts. Sie würden Eure Flucht ſonſt merken, denn überall ſtehen Wachen aus. Aber Euer Leben muß Euch lieber ſein. Nutzt es im Dienſte von Danzig.“ Ich drückte ihm die Hand. 2 2 n 3 5 2 2 1 „ E 2 ter, der neben ſeinem Rad ging, wurde von drei Männern 0 ſuchte man ihn und beraubte ihn ſeiner Brieftaſche, in der (0 Oberſasbach bei Bühl.(Vom Blitz geſtreift.) Bei einem Gewitter wurde dem Landwirt Karl Bruder von hier, der ſich mit ſeinem Holzfuhrwerk auf dem Heimweg be⸗ fand, auf dem Biſchenberg durch einen Blitzſchlag eine Kuh getötet, die andere blieb unverletzt. Der Blitz ſtreifte nachdem einen Fuß des Landwirts, riß ihm Schuh und Socken weg und verurſachte ziemlich ſchwere Verbrennungen, auch war der Mann betäubt. Einige Leute leiſteten ſofort erſte Hilfe und brachten ihn nach Hauſe. s Neuenburg.(13jähriger Lebensretter.) Ein 12jähriges Mädchen, das am gegenüberliegenden elſäſſiſchen Rheinufer badete, geriet plötzlich in tiefes Waſſer und war dem Ertrinken nahe. Der 13jährige Peter Lucas aus Eich⸗ wald ſchwamm kurzentſchloſſen dem Mädchen nach und es gelang ihm, das Kind ans Ufer zu bringen. Neuſtadt i. Schw.(Betriebsunfall.) In der hieſigen Papierfabrik wurde der Arbeiter Benedikt Ganter von Rötenbach von einem abſpringenden Maſchinenteil ſo ſchwer getroffen, daß ihm der rechte Arm völlig zermalmt wurde. Bad Peterstal.(Tödlicher Unfall.) Auf dem hieſigen Bahnhof ereignete ſich ein tödlicher Unfall. Der 41 Jahre alte Alfred Simianer aus Karlsruhe, der ſich auf einer Fahrt mit dem Zug„ins Blaue“ befand, wollte auf den bereits in Fahrt befindlichen Zug aufſpringen. Er glitt aus und kam unter einen Wagen zu liegen. Ein Rad erfaßte ihn und zerſtückelte ihn vollkommen. Heitersheim.(Eigenartiges Autounglück.) Auf recht eigenartige Weiſe ereignete ſich vor einigen Tagen in der Nacht auf der Strecke Krozingen— Heitersheim ein ſchweres Unglück. Der Gemüſehändler W. Guſin aus Wyhlen hatte zuſammen mit dem 27 Jahre alten verheirate⸗ ten Jakob Obriſt aus Baſel per Auto in Anterprechtal Brombeeren geholt. Obriſt ſchlief unterwegs im Wagen ein und muß dabei ſo gelegen haben, daß er den Kopf zum Wagenfenſter hinauslehnte. Aber auch Guſin ſcheint am Steuer eingeſchlafen zu ſein, ſo daß der führerlos gewordene Wagen einen Baum ſtreifte und dem Obriſt der Kopf zer⸗ quetſcht wurde. Der Tod trat auf der Stelle ein. Der Chauf⸗ feur blieb ſeltſamer Weiſe unverletzt. Auch das Auto wurde nur leicht beſchädigt. 1 Aus den Nachbarländern Ludwigshafen.(Von der Zugmaſchine überfah⸗ ren.) In der Maudacher Straße wurde am nachmittag ein zehn Jahre alter Volksſchüler vom Anhänger einer Zug⸗ maſchine, neben welcher er mit dem Rade hergefahren war, überfahren. Man vermutet, daß der Junge in den Schie⸗ nen der Lokalbahn hängen blieb und zu Fall kam. Die Räder des Anhängers gingen ihm über die Beine. Die Verletzungen ſind erheblich. Dürkheim.(Amerika kauft pfälziſchen Schaumwein.) Wie gemeldet wird, hat die Sektkellerei Wachenheim A. G. in den letzten Tagen einen Auftrag auf Lieferung von 50 000 Flaſchen Sekt nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika erhalten. ** Frankfurt a. M.(Aus dem Fenſter geſtürzt und überfahren.) Im Stadtteil Rödelheim ſtürzte die an epileptiſchen Anfällen leidende 18 Jahre alte Char⸗ zotte Lerch aus dem Fenſter ihrer elterlichen Wohnung. Sie fiel in einen vorüberfahrenden Straßenbahnzug, von dem ſie zur Seite geſchleudert und ſchwer verletzt wurde. Das Mädchen wurde ins Krankenhaus gebracht, wo es ge · ſtorben iſt. a — Göppingen.(Die gefährliche eee In der bei Uhingen gelegenen Naſſach⸗Mühle gerieten zwei Nachbarn wegen einiger Hähne, die in einem Sandhaufen ſcharrten, miteinander in Streit. Zwiſchen den beiden, die noch miteinander verwandt ſind, entſpann ſich ein wüſter Handgemenge, bei dem eine Miſtgabel und eine Schaufel eine nicht unerhebliche Rolle ſpielten. Nachdem ſich beide ausgiebig verbläut hatten, drängte der eine den anderen nach ſeinem eingefriedigten Grundstück ab. Da kam deſſen Frau zu Hilfe. Sie wollte die beiden Kampfhähne trennen, geriet aber in die Reichweite der Miſtgabel und trug am rechten Oberſchenkel mehrere gefährliche, ſtark blutende Sti⸗ che davon. Gegen den Miſtgabelhelden iſt ein Strafver⸗ fahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. — Weingarten.(Omnibus umgeſtürzt.) Ein aus Richtung Baienfurt kommender großer Magirus⸗Omnibus aus Roth an der Roth, der von ſeinem Beſitzer Waidel ſelbſt geſteuert wurde und ſich auf der Rückfahrt von einer Wall⸗ fahrt nach Maria Einſiedeln befand, geriet an einer Kurve, kurz vor dem Jakobsbrünnele über den Randraſen, da ihm ein entgegenkommender, zu weit links fahrender Kraftwagen zu wenig Raum zum Ausweichen ließ. Der Omnibus ſah ſich gezwungen, ſcharf nach rechts zu halten. Der weiche Grund des Raſens gab jedoch nach, ſo daß das Steuer des Auto⸗ ſes nicht mehr nach links gedreht werden konnte. Etwa . f 20 wieter weit wühlte ſich der Wagen, bedrohlich nach rechts geneigt, im Graben fort und legte ſich auf die rechte Seite, um über die etwa 2 Meter tiefe Böſchung abzurutſchen. Sämt⸗ liche 37 Inſaſſen kamen dabei von einigen leichteren Schnitt⸗ verletzungen und Schürfungen abgeſehen, wie durch ein Wun⸗ der mit heiler Haut davon. g Rüſſelsheim.(Pflichrarbeit für Arbeits⸗ ſch 5 5 Nachdem amtlich feſtgeſtellt wurde, daß ſich in Rüſſelsheim eine größere Anzahl von Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen befindet, die unter allen möglichen Vorwänden aus Arbeitsſcheu zugewieſene Lohnarbeit ablehnten, beſchloß der Gemeinderat, jeden arbeitsfähigen Wohlfahrtsarbeiter wöchentlich einen Tag zur Pflichtarbeit für die Gemeinde eranzuziehen. Im Weigerungsfalle wird den Arbeits- cheuen die Wohlfahrtsunterſtüzung geſperrt. Mainz.(Doppelſelbſtmord auf den Schie ⸗ nen.) Die Reichsbahndirektion teilt mit: Am 17. Septem⸗ ber wurden zwiſchen Frieſenheim und Dalheim der 25jäh⸗ rige ledige Emil Seibert und die 22jährige Ling Beutel, beide aus Dalheim, vom Perſonenzug 4176 überfahren und getötet. Es liegt Selbſtmord vor. 5 Maybach.(Tödlicher Grubenunfall) In Ab⸗ teilung 9 der hieſigen Grube iſt der 52 Jahre alte Berg⸗ mann Johann Keßler aus Merchweiler von einer Lokomo⸗ tive erfaßt und gegen einen beladenen Wagen gedrückt worden. Der Verunglückte ſtarb kurz darauf. Er hinterläßt Frau und noch mehrere unverſorgte Kinder. i Trier.(Raubüberfall bei Trier.) Ein Arbei⸗ überfallen. Er erhielt einen Schlag ins Geſicht und wurde ſogleich an Armen und Beinen feſtgehalten. Dann durch⸗ ſich 70 Mark befanden. Darauf ließ man ihn los. Die drei TFTater entkamen unerkannt. Generaldirektor unter ſchwerem Verdacht Wie die Juſtizpreſſeſtelle Berlin mitteilt, wurde vor einigen Tagen der 68jährige Generaldirektor Rudolf Möl⸗ ler aus Berlin⸗Steglitz auf ſeinem Gut Aalgraben bei Stet⸗ tin von der SA feſtgenommen. In ſeinem Beſitz wurden verbotene ſtaatsfeindliche Zeitungen gefunden. Inzwiſchen kam die Zollfahndungsſtelle Stettin nach längeren Nachfor⸗ ſchungen zu der Feſtſtellung, daß Möller in den Jahren 1931 und 1932 aus Mitteln ſeines bei einer Brüſſeler Bank beſtehenden Kontos ausländiſche Wertpapiere ange⸗ kauft hatte. Das Amtsgericht Berlin hat auf Grund dieſer Feſtſtellungen gegen Generaldirektor Möller, der die Be⸗ zugsvereinigung der Deutſchen Landwirte leitet, wegen De⸗ viſenvergehens einen Haftbefehl erlaſſen. N Gleichzeitig laufen gegen Möller mehrere Strafverfah⸗ ren, u. a. werden ihm Betrügereien bei Thomasmehl⸗Be⸗ zügen aus dem Auslande und bei der Belieferung der an die Bezugsvereinigung der Deutſchen Landwirte angeſchloſ⸗ ſenen Abnehmer zur Laſt gelegt. Darüber hinaus ſchwebt gegen Möller ein Verfahren wegen Betruges und Wuchers, das ſich auf den Ankauf ſeines Gutes Aalgraben bezieht. Selbſtmord eines zum Tode Verurteilten Lübeck, 18. Sept. Wie die Preſſeſtelle des Senats mit⸗ teilt, hat der am Samstag wegen Ermordung des Natio⸗ nalſozialiſten Willi Meinen zum Tode verurteilte Arbeiter Kähding ſich in ſeiner Gefängniszelle erhängt. 1 Ar Tödlicher Abſturz eines Segelfliegers. Auf dem Flugplatz Plauen ſtürzte ein Segelflugzeug ab. Es ging vollſtändig in Trümmer und begrub den Piloten Oskar Heinze unter ſich, der dabei tödlich verletzt wurde. Der Flie⸗ ger befand ſich erſt wenige Minuten in der Luft. Nachdem er eine Rechtskurve geflogen hatte, konnte er ſein Segel⸗ flugzeug nicht mehr richtig auffangene, ſo daß dieſes ſenk⸗ recht abſtürzte. 85 Kinder verurſachen großes Schadenfeuer Neuwied, 18. Sept. Von einem ſchweren Schadenfeuer wurde der bei Neuwied gelegene große Gutshof Rommers⸗ dorf heimgeſucht. Durch Kinder wurden in dem 60 Meter langen Stallgebäude 409 7 5 Strohvorräte in Brand ge⸗ ſioe der mit raſender Geſchwindigkeit auf das ganze maſ⸗ ive Gebäude übergriff. Noch ehe die umliegenden Feuer⸗ wehren am Brandort erſcheinen konnten, war der Dach⸗ ſtuhl niedergebrannt und die Decke des Gebäudes zum Teil eingeſtürzt. Die in dem Stallgebäude untergebrachten faſt 1000 hochwertigen Milchkühe konnten von der Feuerwehr noch ins Freie gebracht werden, doch hatten 14 der wert⸗ vollen Tiere ſo e Brandwunden erlitten, daß ſie ſo⸗ fort abgeſchlachtet werden mußten.. Dank dem tatkräftigen Eingreifen von fünf Wehren, die mit elf Schlauchleitungen dem Brande zu Leibe gingen, konnte ein Uebergreifen auf die anderen Gutsgebäude ver⸗ hindert werden. Einige Feuerwehrleute erlitten leichtere Verletzungen Große Vorräte von Preßſtroh und Kleehen wurden ein Raub der Flammen. Die Polizei mußte die Kin⸗ der, die den Brand verurſacht hatten, vor der Wut der El⸗ tern vorläufig in Schutzhaft nehmen. Todesſturz beim Schleitzer Dreieckrennen 15 Schleitz, 18. Sept. Das diesjährige Dreieckrennen, das vor über 10 000 Zuſchauern durchgeführt wurde, ſtand unter einem unglücklichen Stern. Nach mehreren Trai⸗ ningsunfällen am Vortage kam es in den verſchiedenen Läufen zu zahlreichen Stürzene. Hartmann Hildesheim fuhr in der gefürchteten Haarnadelkurve gegen einen Baum und war ſofort tot. Pfiſter⸗Ulm verlor in einer Kurve die Gewalt über ſeine Maſchine und flog in die Zuſchauer ⸗ menge. Der Fahrer wurde bedenklich, ein Zuſchauer leich⸗ ter verletzt. Schwerverletzt wurden bei ihren Stürzen Loh⸗ mann⸗Hamburg, Roeſe⸗Düſſeldorf und Bruder⸗Breslau. Der Wagenführer Graf Maltzan⸗Berlin überſchlug ſich, kam aber mit Hautabſchürfungen davon. Neues aus aller Welt Im Arwald umgekommen Das Schickſal einer bolivianiſchen Truppenabkeilung. La Paz, 18. September. Der bolivianiſche Generalſtab veröffentlicht folgende Mitteilung: g f Abteilungen, die im Abſchnitt Arce kämpften, haben ſich im Urwald verirrt und wurden dort vom Feinde um⸗ zingelt und von der Zufuhr abgeſchnitten. Viele ſind infolge von Hitze und Durſt ums Leben gekommen. Nach drei Ta⸗ gen ließ der Widerſtand des Feindes nach und die bolivia⸗ niſchen Truppen machten zahlreiche Gefangene. Aber man vermutet, daß die im Urwald gebliebenen Truppen ums Leben gekommen ſind, weil die für ſie angeſetzten Verſtär⸗ kungsſtreitkräfte infolge von Kämpfen in anderen Abſchnit⸗ ten zurückgehalten worden waren. 120 400 Tote bei Wirbelſturmkataſtrophe Mexiko-Stadt, 18. Sept. Bei einem Wirbelſturm, der über die mexikaniſche Küſte hinwegging, fanden insgeſamt gegen 200 Perſonen den Tod. Der Santiago⸗Fluß durch⸗ brach bei San Louis Poſtoſi ſeine däamme und über⸗ ſchwemmte das umliegende Land. Hier kamen 80 bis 100 Menſchen in den Fluten um. In anderen Teilen des Lan⸗ des wurden mehr als 90 Perſonen getötet. In Lapentilla, einer Vorſtadt von Tampico, erlitten über 150 Perſonen Verletzungen. 5 8 Der Wirbelſturm, der den Golf von Mexiko heimſuchte, hat ſeinen Weg nach der atlantiſchen Küſte der Ver⸗ einigten Staaten genommen und auch hier große Verheerungen angerichtet. Allenthalben wurden die Waſ⸗ ſermaſſen der Flüſſe über die Dämme getrieben und über⸗ ſchwemmten das ongrenzende Land, Straßen und Eiſen⸗ bahnen. In Wilkenbarre(Pennſylvania) war der Schaden am ſchlimmſten. Hier entkamen 8000 Bergleute mit knap⸗ per Not den Waſſermaſſen, die in das Bergwerk eindran⸗ gen. Ein Bergmann iſt ertrunken. Schweres Schiffsunglück im Malmöer Hafen Malmö, 18. Sept. Der Dampfer„Malmö“, der den Verkehr zwiſchen Malmö und Kopenhagen aufrechterhält, ſtieß Sonntag abend gegen 11,30 Uhr beim Einlaufen in den hieſigen Hafen mit einem norwegiſchen Dampfer zu⸗ ſammen. Die beiden Schiffe wurden infolge des wuchtigen Zuſammenſtoßes ſtark beſchädigt. Etwa 50 Paſſogiere wurden verletzt. Eigenheimgedankens wird von der Reichsanſtalt Laleale Nuudocliau Frohſinn im Hauſe Es iſt etwas Schönes, in einen Kreis froher Menſchen zu treten. Gleich einem Magneten ziehen ſie andere Men⸗ ſchen an, in ihrer Nähe wird das Gemüt von ſeinen Sor⸗ gen und quälenden Gedanken abgelenkt, ernſte Geſichter er⸗ hellen ſich, und das Leben erſcheint wieder in einem heiteren Lichte, und ſo manche geſunkene Hoffnung richtet ſich aufs neue auf. Damit wird auch der phyſiſche Widerſtand des Menſchen gekräftigt, ſein Selbſtvertrauen wird geſtärkt, und mit neuem Mut beginnt er den Daſeinskampf, deſſen Schwere ihn oft zu Boden drückte, daß er zu erliegen drohte. Ein Haus, in dem Frohſinn herrſcht, iſt heiter wie eine ſonnenüberſtrahlte Landſchaft, denn er leuchtet in alle Herzen hinein und läßt das vergeſſen, was traurig macht. Vor allem die Kinder ſollten ihn nicht entbehren, denn er iſt für ihre rechte Entwicklung ſo nötig wie Nahrung, Luft und Sonne. Ihr Geſichtskreis reicht noch kaum über das Haus und den Garten hinaus, ihr Köpfchen wird noch nicht von quälenden Gedanken durchzogen, die Zukunft liegt ihnen fern, ſie leben ganz dem Augenblick, und wie die Blume ſich beglückt den Sonnenſtrahlen öffnet, erblüht ihr Leben im Glanz des Frohſinns. Sie begreifen es ſehr wohl, wenn Vater und Mutter an ihren heiteren Spielen teil⸗ nehmen; geteilte Freude iſt auch für ſie doppelte Freude, und nichts gilt ihnen höher, als mit ihrem Lachen auch die Eltern mit fortzureißen und vom Ernſt des Lebens mit hineinzuführen in ihre noch ungetrübte Gedankenwelt, in ihr Fühlen und Empfinden. Auch bei der Erziehung der Kinder wirkt ein gutes Wort und ein herzliches Lachen oft viel mehr als Schelte oder Strafen. Kein Trotzkopf lenkt ein, wenn er ausgelacht wird, und auch der Flatterhafte mag es nicht leiden, daß man ſich über ihn luſtig macht. Sein Stolz iſt verletzt, er wird ſich bemühen, keine Gelegenheit mehr für irgendwelche Neckereien zu geben, und wenn er wirklich noch einmal in den alten Fehler verfällt, ſelbſt herzlich mit einſtimmen in das Lachen, das ihm gilt. So manches Gewölk, das am häuslichen Himmel aufzieht, wird durch ein Lachen vertrieben und Meinungsverſchieden⸗ heiten dadurch die Schärfe genommen, daß man ſich bemüht, die kleinen menſchlichen Schwächen und Fehler von der hei⸗ teren Seite, eben mehr als Schwäche, denn als Boshaftig⸗ keit anzuſehen. Die Kinder aber, die in einem ſolchen Hauſe aufwachſen, werden voll inniger Dankbarkeit ihrer ſonnigen Jugend gedenken. * Pilzwanderung im Seckenheimer Wald. Die in der Preſſe angekündigte Pilzwanderung unter Führung von Dr. Bickerich-Heidelberg führte die Pilzfreunde diesmal in den Seckenheimer Wald. Die Ausbeute war über Erwarten gut; der letzte warme Regen hatte die Entwicklung der Pilze begünſtigt, und ſo konnten weit über 40 Arten gefunden und auf Brauchbarkeit beſtimmt werden. Leider ſind die Täublinge, die gerade hier in vielen Spielarten vorkommen, zum Genuß nicht zu gebrauchen, während ſie in andern Gegenden wohlſchmeckend ſind. Aber Pfifferlinge, Reizker, kupferrote Gelbfüße und andere Speiſearten fanden ſich und brachten wieder den Beweis, daß unſere heimiſchen Wälder doch große Schätze bergen, die aus Mangel an Verſtändnis oder aus übergroßer Aengſtlichkeit noch lange nicht genug ausgenützt werden. Gerade für die erwerbsloſe Bevölkerung und für die vie⸗ len Kurzarbeiter bietet ſich hier eine günſtige Gelegenheit, ein billiges Nahrungsmittel ſich zu beſchaffen. Man braucht nur die Pilzwanderungen mitzumachen, ſo lernt man die Arten kennen, man lernt die guten Speiſepilze von den ungenießbaren und von den giftigen unterſcheiden. Hier gab die letzte Wanderung ein ſehr ſchönes Beiſpiel. Man ſtieß auf eine ganze Kolonie des ſo gefährlichen und giftigen gelben Knollenblätterpilzes, wobei jeder Teilnehmer Gelegenheit hatte, dieſen Pilz ganz genau kennen zu lernen, ſodaß eine Verwechſlung mit dem guten Champignon, wie das häufig vorkommt, ausgeſchloſſen iſt.„Das reicht für zwei Familien(zu vergiften)“, erläuterte der Pilzſachverſtän⸗ dige, als er die ganze Kolonie für die Weinheimer Pilz⸗ ausſtellung ausheben ließ und ſie ſorgfältig in Seiden⸗ papier verpackte. 5 Auch in Mannheim wird Herr Dr. Bickerich in nächſter Zeit eine Pilzausſtellung eröffnen, wo jedermann Ge⸗ legenheit hat, die Pilze in natura kennen zu lernen und die guten von den ſchlechten zu unterſcheiden. Weit beſſer aber als der Beſuch einer Ausſtellung iſt die Teilnahme an einer Pilzwanderung, und es iſt eigentlich verwunder⸗ lich, warum ſo viele von dieſer ſich jedem unentgeltlich bietenden Gelegenheit keinen Gebrauch machen. Gr. Bewaffnete Motorraddiebe. Anläßlich einer Ver⸗ kehrskontrolle wurden zwei junge Leute von 17 und 18 Jahren feſtgenommen, weil ſie die erforderlichen Papiere nicht mit ſich führten und ſich über den Beſitz des Kraftrades nicht aus⸗ weiſen konnten. Die Ermittlungen ergaben, daß ſie gemeinſam mit einem Dritten das Kraftrad einem Schreinermeiſter nach Aufbrechen ſeiner verſchloſſenen Garage entwendet hatten. Erſchwerend kommt hinzu, daß von den Tätern bei Begehung des Einbruchs Waffen mitgeführt wurden. 3 U Selbſttötungsverſuch nach Eheſtreit. Die Ehefrau 4 Drehers verſuchte ſich durch Leuchtgas zu b e Sie wurde 8 a be eh r Bee Städtiſchen Kranken⸗ aus verbracht. Lebensgefahr beſteht nicht. Grund lind 1 28. e. 25 U m Motorrad auf das Anto. Infolge Verſageng der Bremſe fuhr ein lediger 23 Jahre alder—— von hier in der Roſengartenſtraße mit ſeinem Kraftrad auf einen zarkenden Perſonenkraftwagen auf. Durch den Anprall zog ich der Fahrer Verletzungen am Kopfe zu, die 1 5 Ueber⸗ hrung in das allgemeine Krankenhaus erforderlich machten. 5. — Ueber 10 000 Eigenheime für Angeſtellte geförd Die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte, die c nur den Wohnungsbau im Großen, ſondern auch de Eigenheimgedanken durch i förderte, hat bis⸗ her über 10 000 Eigenheime von Angeſtellten mit erſten Hypotheken fördern können. Solche Hypotheken werden in einer Höhe bis zu 40 Prozent des Geſamtwertes gegeben. ſofern der Antragſteller Mitglied der Reichsverſicherungs⸗ anſtalt für Angeſtellte iſt und mindeſtens 30 Prozent Eigenkapitol aufzubringen vermag. Der Kredit der Reichs⸗ verſicherungsanſtalt wird als erſte Hypothek eingetragen, iſt mit 5 Prozent jährlich zu verzinſen und mit 1 Prozent zu tilgen. ſo daß die Tilgung im allgemeinen nach etwa 37 Jahren beendet iſt. Dieſe Aktion zur Unterſtützung des weiter fortgeſetzt. 2 Gelegenheit macht Diebe. Aus den verſchiedenſten Strafprozeſſen ging in der letzten Zeit wieder hervor, daß es vielfach berufsmäßige Bettler ſind, die vor allem Gelegenheit zu Einbrüchen und Diebſtählen auskundſchaften oder ſogar ſelbſt begehen. Selbſt nicht verbrecheriſch veranlagte„Klingelfahrer“ wer⸗ den durch die Kenntnis von leerſtehenden Wohnungen zu Einbrüchen und Diebſtählen gereizt. Es muß deshalb ein⸗ mal mit aller Deutlichkeit darauf hingewieſen werden, daß es das Publikum ſelbſt in der Hand hat, dieſe Er⸗ ſcheinungen auszumerzen. Wenn die Unterſtützung Berufsbettels durch Mildtätigkeit am falſchen Platz auf⸗ hört, wird ganz automatiſch auch die Nebenerſcheinung dee „Ausbaldowerns“ von Einbruchsgelegenheiten unmöglich oder der Polizei doch die Gelegenheit zu einer radikalen Bekämpfung gegeben.. Man laſſe ſich durch gut vorgetragene Klagen nicht mehr länger beeinfluſſen! Es iſt feſtſtehende belegbare Tat⸗ ſache, daß Berufsbettler ſich gegen die Uebernahme in die Wohlfahrtspflege oder Fürſorge ſträuben, ja ſich ihr geſchickt entziehen, weil ſie durch Bettelei höhere Einnahmen haben. Durchſchnittsverdienſte von 10— 20 RM. täglich ſind nach amtlichen Feſtſtellungen häufige Erſcheinungen! Verſchenkte Sachwerte(Schuhe, Wäſche, Kleider) werden faſt immer verkauft, dienen alſo durchaus nicht der Lin⸗ derung vorgeſpiegelter dringender Not. Eingeſammelte Nahrungsmittel werden in den meiſten Fällen weggeworfen. Wenn die Berufsbettler im gegenwärtigen Augenblick beſonders mit dem vor der Türe ſtehenden Winter operieren, ſo kann geſagt werden, daß die in Vorbereitung befindliche Aktion der Reichsregierung„Kampf gegen Hunger und Kälte“ dafür ſorgen wird, daß kein deutſcher Volksgenoſſe hungern oder frieren wird. Es hat deshalb niemand Grund des zum Betteln. Poſtbeförderung mit Kakele. chungen über Poſtbeförderun dem Syſtem von Gerhard Cuxhaven und Neuwerk kommt. gerichtet worden. und Stempel, deren Verwendung einer Poſtbeförderung erweckt worden. Zu den Veröffentli⸗ mit einer Raumrakete nach ucker zwiſchen Duhnen bei teilt das Reichspoſtminiſterium mit, daß eine Poſtbeförderung mit Rakete in Deutſchland bis jetzt nicht ſtattgefunden hat, und daß nach dem bisheri⸗ gen Ergebnis der Verſuche eine Benutzung der Zucker'ſchen Raumrakete zur Poſtbeförderung vorläufig nicht in Frage In Verbindung mit dem Zucker'ſchen Unterneh⸗ men ſind Briefumſchläge mit eigenen Wertmarken des Un⸗ ternehmers und von ihm beſchafften Sonderſtempeln her⸗ Durch Form und Inhalt dieſer Marken unzuläſſig und vom Reichspoſtminiſterium nicht genehmigt war, iſt der Irrtum — Billigere Ferngeſpräche an Sonn⸗ und Feiertagen? Aus Handelskammerkreiſen war angeregt worden, die Ge⸗ bührenermäßigungen für Ferngeſpräche, die in der Zeit von 19 Uhr bis 8 Ahr morgens gewährt werden, auszudehnen auf den Verkehr für den geſamten Sonn⸗ und Feiertags⸗ dienſt. Das Reichspoſtminiſterium hat auf Vorſtellungen des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages darauf hingewiesen, daß die meiſten Vermittlungsſtelken mit ſchwachem Verkehr an Sonn⸗ und Feiertagen nur beſchränkten Dienſt abhielten, um den Betrieb wirtſchaftlich zu geſtalten und auch dem Per⸗ ſonal die nötige Sonntagsruhe zu gewähren. Infolgedeſſen ſei der Sprechverkehr in den Vormittags⸗ und Mittagsſtun⸗ den außerordentlich lebhaft. Während dieſer Zeit und wäh⸗ rend der Kirchzeit ſei daher die Herabſetzung der Gebühren nicht gerechtfertigt und nicht beabſichtigt. Die Frage der Gebührenermäßigung für Ferngeſpräche an Sonntagen in den Nachmittagsſtunden von 13 Uhr ab werde bereits ge⸗ prüft. Die Einführung der Erleichterung ſei aber zurzeit nicht möglich, weil der damit verbundene Gebührenausfall bei der gegenwärtig ſehr geſpannten Wirtſchaftslage der Reichspoſt nicht tragbar ſei. Filmſchau. „SA⸗Mann Brand“ im Palaſt⸗Theater. In einem deutſchen Arbeiterviertel ſpielt die Handlung, in einer Vorſtadt, in der die Gegenſätze mit Schärfe auf⸗ einanderprallen. Mit Erbitterung kämpfte hier der National⸗ ſozialiſt um den Sieg ſeiner Ideen, bis ſchließlich der große Sieg errungen iſt. Heinz Klingenderg, der Haupt⸗ darſteller des Films und Inhaber der Titelrolle, läßt ſich über den Film und ſeine Aufgabe folgendermaßen ver⸗ nehmen: Eine ganz große Freude hat mich gepackt, als ich die erſte Mitteilung bekam, daß ich in dieſem Film die Hauptrolle ſpielen ſolle. Denn gerade im Film iſt es ja bisher faſt niemals möglich geweſen, einmal wirklich Dinge zu ſpielen, bei denen man nicht nur mit dem Kopf, ſondern auch mit dem Herzen dabei ſein konnte. Und noch etwas iſt es, was mich mit beſonderer Freude erfüllte: mitwirken zu können bei einem Film, der ganz bewußt die Tür aufſtößt zu jenem Neuland, in dem die deutſche Kunſt ganz im Sinne der großen, richtungweiſenden Goebbelsrede ſich endlich wieder abkehren wird von dem verwäſſernden Grundſatz„Larr pour l'art“ und endlich wieder den Mut haben wird, zu einem ehrlichen, weltanſchaulichen Be⸗ kenntnis. Metterbericht Es iſt mit Wolkenbildung und Strichregen zu rechnen. Sonnenaufgang 5,41. Sonnenuntergang 18,05. Mondaufgang 6,31. Monduntergang 17,54. Handel und Wirtſchaſt Mannheimer Produktenbörſe vom 18. September.(Amt⸗ lich). Es notierten in Reichsmark per 100 Kilogramm wag gonfrei Mannheim bei Waggonbezug: Weizen 19.25 bis 19.50, Roggen ſüddeutſcher 15.75 bis 16, Hafer 13.75. Sommergerſte 18 bis 20, Ausſtichware über Notiz: Futter⸗ gerſte 15.50, Mais mit Sack 17.75, Erdnußkuchen 15.75 bis 16, Soyaſchrot 14.50 bis 14.75, Rapskuchen 12, Palmkuchen 13.75 bis 14, Kokoskuchen 15.50 bis 15.75, Seſamkuchen 15 bis 15.25, Leinkuchen 16.25 bis 16.50, Biertreber 15, Trockenſchnitzel ab Fabrik 8 bis 8.25, Wieſenheu loſe 4 bis 4.60, Rotkleeheu 4.40 bis 4.80, Luzernekleeheu 5.60 bis 6.20, Stroh gepreßt Roggen und Weizen 1.60 bis 2, dito gebunden 1.40 bis 1.70, Weizenmehl Spezial Null mit Aus⸗ tauſchweizen 28.50, dito mit Inlandsweizen 275 ſüddeutſches Weizenauszugsmehl, gleiche Bedingungen 31.50 bezw. 30, ſüddeutſches Weizenbrotmehl gleiche Bedingungen 21.50 bezw. 20, Roggenmehl norddeutſches 21.50 bis 22.50, Roggenmehl ſüddeutſches und pfälziſches 21.75 bis 28, Weizenkleie feine mit. Sack 8.25 bis 8.50, dito grobe 8.75 bis 9.25, Roggenkleie 8.25 bis 9, Weizenfuttermehl 10.25, Roggenfuttermehl 9.50 bis 11.50, Weizennachmehl 14. bis 15.50. Tendenz: ſtedig. Futtermittel feſt. Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 18. September. Es wurden folgende Preiſe notiert: Tomaten 3 bis 4, Zwetſch⸗ gen 8, Erbſen 18 bis 21, Buſchbohnen 7 bis 9, Stangenboh⸗ nen 10 bis„15 Spinat 7 bis 11, Weißkraut 3, Wirſing 7 bis 9, Rotkraut 4 bis 5, Zwiebein 3 bis 3,5, Karotten 3 bis 3,5, Kartoffeln 2,25 bis 2,5, Blumenkohl 1. Sorte 25 bis 40, 2. Sorte 15 bis 20, 3. Sorte 10 bis 13, Gurken pro 100 Stück 50 bis 130, per Stück 5 bis 13, Kopfſalat 3 bis 7, Endi⸗ vienſalat 2 bis 5, Kohlrabi 1 bis 2 Pfennig. Frankfurter Produktenbörſe vom 18. September. Weizen 190 Roggen 156.50, Sommergerſte 180 bis 182.50, Hafer 132.50 bis 136 pro Tonne; Weizenmehl 27.5 bis 28.775, ohne Austauſchweizen 26.25 bis 27.25, Roggenmehl 22.25 bis 22.75, ſüdd. 22.75, Weizenkleie 8.30 bis 8.57, Roggenkleie 8.25, Soyaſchrot 8.25 bis 8.70, Palmkuchen 8.85, Erdnußkuchen 10, Treber 14.50 bis 14.60, Heu 5.20, Weizen⸗ und Roggen⸗ ſtroh drahtgepreßt 2, gebündelt 1.60, Tendenz: befeſtigt. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 19. September: Miete As: Andreas Hol“ mann. Schauſpiel von Hans Chriſtov Kaergel. An⸗ fang 20 9 22 1 85 5 2 Sonderniete F 1 Mittwoch, 20 September: Miete Sondermiete H 1: S Millerin(Kabale und Lebe). Trauerſpiel von Friedrich Schiller. Anfang 20 Uhr, Ende gegen Amtliche Veröffentlichungen der stadt Mannheim. Aufgrund des 8 38 der Verordnung über die Bekämpfung der Reblaus vom 27. Juni 1924 wird ſämtlichen Hybridenrebenbeſitzern zur Pflicht gemacht, alle Hybridenrebenanlagen ſeinſchließlich aller in Gärten, an Spalieren, an Hauswänden und ſonſtigen Mauern ge⸗ zogenen Hybridenreben) bis zum 30. Sept. 1932 zwecks Aufſtellung eines Kataſters an⸗ zumelden. Die Anmeldungen haben ſchriftlich oder mündlich zu erfolgen für das Gebiet der Altſtadt bei der Fuhr⸗ und Gutsverwaltung, K 7, 1, Zimmer 304, für die Gebiete der Vororte bei den Ge⸗ Bismarckheringe, Rollmops Ferner meindeſekretariaten.„ 5 1 Folgende Angaben ſind erforderlich: Zu⸗ boleeheringe Literdose 68 pg. helles Sauerkraut. name und Vorname, Beruf, Straße und Haus⸗ nummer, Gewann, Lagerbuchnummer, Größe des Grundſtücks, Größe der Hybridenfläche in ar bezw. Angabe der Stückzahl von Hybriden⸗ ſtöcken bei kleineren Flächen als 1 ar. Die zur Aufſtellung des Kataſters nicht an⸗ gemeldeten Hybridenrebanlagen(Stöcke) gelten als verbotene Anlagen. Die nach dem 1. September 1932— alſo verbotswidrig— angebauten Hybridenreben ſind zu vernichten; bei der Nachſchau noch feſtgeſtellte Rebſtöcke dieſer Art werden auf Koſten der Beſitzer vernichtet. Mannheim, den 15. September 1933. Der Oberbürgermeiſter. Täglich ßen Npfelmof f zu haben bei Wilh. Sponagel, Apfelweinkelterei. ſiaſipaus„zum gald. Engel“. Morgen Mittwoch früh bahlachlleſt. Von 9 Ahr ab Weulfeiſch * mit Kraut. Hierzu ladet freundl. ein „ ³¹Ü d ˙ A der Seckemer beim pfisterer's Karl — 5 Deutsche Vollneringe 8. 2 v. ScleeRE Waren helfen opdren! Deutsche Fettneringe in Tomaten, große Ovaldose Delsardinen, 470 erento 38 Pie Bratheringe Frisch eingetroffen pfima Rollmops 1 Liter-Dose 70 Pig. ½ Liter-Dose 45 Pfg. Prima 5 Bismarckheringe J Liter-Dose 70 Pfg. ½ Liter- Dose 45 Pfg. 3558. 6% Rahatt). Literdose bh pie. i Georg Röser. ganz Srünkerne neuer gemahlen brünkernflocken pra. 60 Pre. E Gelegenheitskauf. 2 prachtvolle blauſeidene Steppdecken, 2 feine Oeck⸗ betten, 2 Kiſſen 805480 Pfund 37 Pfg. Pfund 38 Pfg. Besonders preiswert: Ilsſter 20% em, 2 Kiſſen 80 4100 em, blauer Barchent(indan⸗ thren) mit guten Federn gefüllt, alles neu und unbenützt zum Barpreis von 115.— Mk. zu ver⸗ kaufen. Angebote unter Rr. 995 an die Geſchäfts⸗ 7-4 plund 22 Pfg. 0 ſtelle ds. Bl. 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