1 b g 10 9 0 2. Bicak zu Wr. 224 Endlich Kalenderreſorm? Um die Jeſtlegung des Oſterfeſtes. Von C. von Oſt.. ö Der Kardinal⸗Ausſchuß in Rom hat ſich zur Beratung einer Kalenderreform dahin geäußert, daß für das Oſterfeſt ein feſtes Datum eingeführt werden ſoll. Es heißt, daß mit der Zuſtimmung des Papſtes zu dieſer neuen Ordnung zu rechnen ſei. Mit einer ſolchen Entſcheidung würde aller⸗ dings die Frage der Kalenderreform, die den Völkerbund ſchon ſeit Jahren beſchäftigte, einen weſentlichen Schritt der Löſung näherkommen. Denn es war gerade die katholiſche Kirche, die ſich gewiſſen Reformplänen gegenüber am meiſten widerſetzte und namentlich die Aenderung der„Beweglich⸗ keit“ des Oſterfeſtes, die Feſtlegung auf beſtimmte Tage aus⸗ geſchaltet wiſſen wollte. Es iſt von Wert, ſich in dieſem Augenblick wieder ein⸗ mal zu erinnern, wie die Verhandlungen im Völkerbund über dieſe Fragen gelaufen ſind. Der Ausſchuß für Ver⸗ kehrs⸗ und Tranſitfragen hatte zunächſt feſtgeſtellt, daß der Reform von rein dogmatiſchen Geſichtspunkten aus an ſich zwar keine Hinderniſſe im Wege ſtänden, daß man aber auch nie eine tatſächliche praktiſche Reform verwirklichen könne, die nicht die Zuſtimmung der verſchiedenen oberſten Kirchenbehörden habe. Man bildete dann ein Sonderkomitee, bei dem die Reformvorſchläge aus allen Ländern einliefen, insgeſamt rund 200 verſchiedene Vorſchläge zur Jahres⸗ einteilung. Von ihnen hat dann das Komitee diejenigen, die den Anfang des Jahres oder die Jahresdauer ändern wollten, von vornherein ausgeſchaltet und lediglich drei Hauptgrup⸗ pen von Reformvorſchlägen in engere Auswahl geſtellt. In der erſten iſt nur eine verhältnismäßige Gleichheit des Quar⸗ tals vorgeſehen; ſie will drei Quartale aus je zwei Monaten zu 30 und einen zu 31, das vierte aus einem Monate zu 30 und zwei Monaten zu 31 Tagen beſtehen laſſen. Doch würde auch ein ſolcher Kalender nicht den Nachteil der Veränder⸗ lichkeit im jetzigen Syſtem beſeitigen. Die zweite Gruppe ſieht ausgerechnet 13 Monate zu je 28 Tagen vor, ſo daß jeder Monat gleichviel Tage hat, jeder Tag, der einmal feſt⸗ gelegt iſt, immer gleichmäßig wiederkehrt.— der 365. Tag im Jahr ſoll dann ein„weißer Tag“ ſein, der nicht gerech⸗ net wird(in Schaltjahren würden ſogar zwei ſolche„Nim⸗ merstage“ eingeführt). Immerhin bedeutete die Einführung von 13 Monaten einen ſehr ſchroffen Bruch mit jahrtauſende⸗ alten Bräuchen, würde auch z. B. bei der Gehaltsberech⸗ nung ziemlich umſtändliche Neuorientierungen notwendig machen ſowie den Vergleich künftiger Daten mit ſolchen der Vergangenheit und den Vergleich künftiger Statiſtiken mit früheren ſehr erſchweren. Die dritte Gruppe endlich ſchafft ebenfalls den„ewigen Kalender“, doch bleibt ſie bei 12 Mo⸗ naten, von denen acht 30 und vier 31 Tage lang ſein ſollen, während gleichfalls jährlich ein weißer Tag eingeſchoben wer⸗ den ſoll. Doch beſteht hier der Nachteil, daß die Monate weder gleich ſind noch untereinander die Zahl gleicher Wochen aufweiſen und die Daten in den einzelnen Monaten nicht auf die gleichen Wochentage fallen. Wen dan Die Fehler des bisherigen Kalenders ſind ſehr groß. Man hat entdeckt, daß der Gregorianiſche Kalender manche Nachteile aufweiſt; in unſerem Kalenderſyſtem ſind die ein⸗ zelnen Abſchnitte des Jahres, Monate, Quartale und Se⸗ meſter, nicht gleich lang, die Monate 28, 30 und 31 Tage, die Quartale alſo 90(91 im Schaltjahr), 91 und 92 Tage. Das verurſacht manche Verwirrung im privaten wie im wirtſchaftlichen Leben, bei der Aufſtellung von Statiſtiken, in der Buchhaltung und bei der Berechnung von Lohn-, Zins⸗, Verſicherungs⸗ und Mietzahlungen. Auch das Da⸗ tum für regelmäßig wiederkehrende Begebenheiten kann nie mit Beſtimmtheit vorher feſtgelegt werden, denn wenn man ſolche Begebenheiten auch auf einen beſtimmten Tag fixieren kann, ſo kann doch dieſer Tag im einen Jahr ein Wochen⸗, im anderen ein Sonntag ſein, und dadurch können Verſchie⸗ bungen nötig werden. Darum müſſen die Behörden für Ge⸗ richtstagungen, ⸗ſchluß, Meſſen und Märkte in jedem Jahr neue Anordnun⸗ gen treffen. Das koſtet immer wieder Arbeit, Schreiberei und Zeit. Schließlich bringt die Veränderlichkeit des Kalen⸗ ders, die das Jahr aus 52 Wochen und einem Tage(im Schaltjahr aus 52 Wochen und zwei Tagen) beſtehen läßt, es mit ſich, daß Neujahr immer auf einen anderen Tag fällt, daß überhaupt die Folge der Tage in jedem neuen Jahr anders iſt und infolge des Einſchiebſels der Schaltjahre nur alle 28 Jahre wiederkehrt. Die Kritik an unſerem guten, altgewohnten Kalender, der aus dem Jahre 1582 ſtammt, iſt alſo nicht unberechtigt. Es fragt ſich nur, ob man ihm etwas Beſſeres gegenüber⸗ zuſtellen hat. Die Bemühung des Völkerbundes um Abände⸗ rung des Gregorianiſchen Kalenders hat übrigens allein in 1900 ſieben Vorgänger in den Beſtrebungen der Zeit na der evangeliſchen Konferenz, der Induſtrie⸗ und Handels⸗ verbände, der Induſtriebehörde und des Aſtronomenverban⸗ des gehabt. Sie haben bisher alle nur die Verbeſſerungs⸗ bedürftigkeit des Gregorianiſchen Kalenders feſtgeſtellt, aber ſelber keine Beſſerung gebracht. a Tagung der Arbeitsfront Bedeutſame Ausführungen des Bezirksleiters Pg. Plattner. (0 Karlsruhe, 25. Sept. Der Tod des Pg. Muchow hat den Herrn Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront und NSBO.⸗Landesobmann Pg. Plattner veranlaßt, die Ver⸗ anſtaltungen der Deutſchen Arbeitsfront auf einen ſpäteren Zeitpunkt zu verlegen. 5 So fand jetzt lediglich eine Sondertagung ſtatt, die ganz der Ausbauarbeit gewidmet war und die im Sinne des Arbeitsfrontgeiſtes erſtmalig die Verbandsbezirks⸗ und Kreis⸗ leiter Baden⸗Württemberg mit den Kreisbetriebszellenobleuten der Gaubetriebszellenabteilung Baden zu ernſter Arbeit zu⸗ ſammenführte. 13 Im Mittelpunkt ſtand eine große ziel⸗ und richtung⸗ weiſende Rede des Bezirksleiters Fritz Plattner. Die Ausführungen gipfelten in der ernſten Mahnung an alle, die durch das Vertrauen des Bezirksleiters berufen ſind, am Neuaufbau auf vorgeſchobenem Poſten mitzuarbeiten. Mit Nachdruck betonte Pg. Plattner erneut, was es heißt, NSBO.⸗ bezw. Parteimitglied zu ſein und welch große Ver⸗ antwortung daraus für den Einzelnen erwachſe. Es müſſe allmählich gelingen, geſunde Betriebe, zufriedene Belegſchaf⸗ ten und ſchließlich vor allem die wahre Volksgemeinſchaft zu affen.. N 5 5 15 5 Plattner ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Hin⸗ weis auf das große Vorbild Adolf Hitlers. 2 Parlamentsbeginn, Ferienanfang und Das Eintopfgericht Was es bezweckt.— Sozialismus der Tak. Am nächſten Sonntag, dem deutſchen Erntedanktag, wird in Stadt und Land zum erſtenmal das Eintopfgericht auf den Tiſch kommen. Was bezweckt das? In erſter Linie natürlich ſoll durch dieſe Maßnahme eine ſtarke finanzielle Förderung des Kampfes gegen Hunger und Kälte erzielt werden, weil ja der durch das Eintopfgericht gegenüber anderen Sonntagsgerichten erſparte Vetrag zuſätzlich und reſtlos an das Winter⸗ hilfs werk abgeführt werden ſoll. Zweitens aber iſt es ein von rein nationalſozialiſti⸗ ſchem Geiſt diktiertes Bekenntnis zur Volksge⸗ meinſchaft, zur Schickſalsverbundenheit mit unſeren notleidenden Volksgenoſſen. Der bereits genannte Preis von 50 Pfennigen iſt als Höchſtpreis anzuſehen, der vor allen Dingen für die Gaſtwirtſchaften Bedeutung be⸗ ſitzt. Es gibt zweifellos in der heutigen, durch 14jährige Mißwirtſchaft verurſachten Notzeit vielköpfige Familien, die mit einem weit geringeren Durchſchnittsbetrag für jede Perſon ihren Mittagstiſch beſtreiten müſſen. Einzelperſonen aber, die vorzugsweiſe in den Gaſthäuſern eſſen, werden für ihr Mittageſſen im Durchſchnitt weit mehr als 50 Pfennige ausgeben. Es wird mit dem Einktontgericht bezweckt, daß feder Volksgenoſſe noch ſparſamer lebt als an anderen Sonn- tagen, um den erſnarten Belrag ſeinen hungernden Brü⸗ dern und Schweſtern zur Verfügung zu ſtellen. Das iſt Sozialismus der Tal im Kawyf gegen Hunger und Kälte. Die Handhabung in den Gaſtſtätten In gemeinſamer Vereinbarung zwiſchen dem Reichs⸗ einheitsverband des Deutſchen Gaſtſtättengewerbes und dem Reichsführer für das Deutſche Winterhilfswerk wurde eine generelle Regelung für alle Gaſtſtätten bezüglich des zu ver⸗ abreichenden Eintoyfgerichtes herbeigefühürt. Die Gaſtſtät⸗ ten werden in drei Klaſſen eingeteilt. In Klaſſe 1 fallen alle einfachen, kleineren Goſtwirtſchaften. In Klaſſe 2 die ſogenannten bürgerlichen Lokale und Hotels ſowie die Eiſenbahnen. In Klaſſe 3 die erſtklaſſigen Gaſtſtätten und Luxushotels. Verabreicht wird überall nur ein Eintopfge⸗ richt, deſſen Zuſammenſe bung dem Gaſtwirt füberlaſſen bleibt, das er aber gegenüber dem Winterhilfswerk mit nur 50 Pfennigen in Anſatz bringen darf. Dem Gaſt wird das Eintopfgericht in Klaſſe 1 mit 60 Pfennigen, in Klaſſe 2 mit einer Mark berechnet. Die Differenz iſt an das Winter⸗ hilfswerk abzufüühren. Schwieriger geſtaltet ſich die Sache ſchon in Klaſſe 3(Luxusgaſtſtätten) Hier ſoll der an an⸗ deren Tagen übliche Menüpreis in Anſatz gebracht werden. Die Separatiſtenſchlacht im Siebengebirge Eine Erinnerungsfeier bei Aegidienberg. Honnef, 25. Sept. Zur Erinnerung an den 16. No⸗ vember 1923, als die Bauern des Siebengebirges bei Aegi⸗ dienberg im Kampf gegen die Separatiſten ſiegreich blieben, hatten ſich unter Führung des VDA Tauſende von Jungen und Mädchen vom Niederrhein nach Honnef begeben, das, ebenſo wie die umliegenden Dörfer, Feſtſchmuck angelegt hatte. Bereits in den Morgenſtunden zogen Tauſende jun⸗ er Leute zu der Rheininſel Grafenwerth. Mittags mar⸗ ſchierte ein nicht endenwollender Zug mit zahlreichen Fah⸗ nen und Wimpeln über das Schlachtfeld der Separatiſten⸗ ſchlacht und legte an den Gräbern der damals gefalle⸗ nen beiden Abwehrkämpfer Staffel und Weins Kränze nieder. Ihren Höhepunkt fand die Erinnerungsfeier in einer großen Kundgebung auf dem Schlachtfelde, bei der Profeſſor Grimm⸗Eſſen und der Oberpräſident der Rheinprovinz, Freiherr von Lüninck, Anſprachen an die Teilnehmer der Kundgebung richteten. Profeſſor Grimm⸗Eſſen erinnerte die Jugend daran, daß ſie an hiſtoriſcher Stätte ſtehe, wo ſich das Volk im Glauben an Deutſchland gegen die Feinde ſelbſt geholfen habe. Mit dieſem Glauben ſei Deutſchland gerektel worden. Der Redner gedachte der beiden Gefallenen und überreichle ihren Angehörigen Andenken. Auch die damaligen drei Geiſeln, die die Separatiſten vor dem Orte Hövel als Kugelfang aufgeſtellt halten, ehrte der Oberpräſident durch Geſchenke. Er betonte, der Sieg dieſer Bauern habe die Freiheit gebracht. Das Vakerland ſchulde dafür den Abwehrkämpfern Dank. Während ſodann der Reichsführer des VDA, Dr. Steinacher, Worte des Gedenkens ſprach, loderte die Flamme am Holzſtoß auf, auf dem die Separatiſtenfahne lag, und aus vielen tauſend Kehlen erklangen Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Noch glimmten die Scheiter des Feuers, als die Jugend in der abendlichen Stille das Schlachtfeld verließ. f Baubeginn auf der Autobahnſtrecke Frankfurt—heidelberg. n Frankfurt a. M. wurde der Baubeginn der Autobahn Sranffurt Heidelberg feſtlich begangen. Der Volkskanzler Adolf Hitler machte den erſten Spatenſtich. Unſer Bild ge⸗ währt einen Blick auf die Vorarbeiten in der Nähe von 415 3 Frankfurt. — le Dienstag, 26. Sept. 98s Handel und Wirtſchaſt (Ohne Gewähr.) Mannheimer Produktenbörſe vom 25. September: Es notierten in Reichsmark per 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim: Weizen, inl. 19.75 bis 19.90; Roggen, inl. 16 bis 16.25; Hafer 14 bis 14.25; Sommergerſte, inl. 18 bis 20, Ausſtichware über Notiz; Futtergerſte 16; Mais mit Sack, 17.75 bis 18; Erdnußkuchen, prompt 15.75 bis 16; Soja⸗ ſchrot, prompt 14.50 bis 14.75; Rapskuchen 12; Palmkuchen 13.75 bis 14; Seſamkuchen 15.75; Leinkuchen 16.75; Bier⸗ treber 15; Trockenſchnitzel ab Fabrik 8.50; Wieſenheu, loſes 4 bis 4.60; Rotkleeheu 4.40 bis 4.80; Luzernekleeheu 5.80 bis 6.20; Stroh, gepreßt(Roggen und Weizen) 1.60 bis 2 dto. gebunden 1.40 bis 1.70; Weizenmehl, Spezial Null mit Aus⸗ tauſchweizen 28.75; desgl. per November 29; desgl. mit In⸗ landsweizen 27.25; desgl. per November 27 bis 27.50; ſüdd. Weizenauszugsmehl 31.75 bezw. 32, bezw. 30.25, bezw. 30.50; ſüdd. Weizenbrotmehl, gleiche Bedingungen 21.75 bezw. 21, bezw. 20.25, bezw. 20.50; Roggenmehl, 60—10prozentige Ausmahlung, nordd. 22 bis 23; dto. pfälz. und ſüdd. 22.75 bis 23.75; Weizenkleie, feine mit Sack 8.75 bis 9 dto. grobe 9.75; Roggenkleie 8.50 bis 9.50; Weizenfuttermehl 10.50 Roggenfuttermehl 9.50 bis 11.50; Weizennachmehl 14 bis 15.50. Tendenz: ſtetig. i Frankfurter Produktenbörſe vom 25. September: Es notierten: Weizen 194.50; Roggen 157.50; Sommergerſte 185 bis 187.50; Hafer, neue Ernte 137.50 je Tonne; Weizenmehl mit Austauſchweizen, ſüdd., Spezial Null 28.25 bis 29; dto. ohne Austauſchweizen 26.25 bis 27.50; Roggenmehl 23 bis 23.50; dto. ſüdd. 23.50; Roggenkleie 8.75; Sojaſchrot ohne Monopolzuſchlag 8.30 bis 8.75; Palmkuchen 8.85; Erdnuß⸗ kuchen 10.45; Weizen⸗ und Roggenſtroh, drahtgepreßt 2; dto. gebündelt 1.60; Treber, getrocknet 14.75 bis 15 Mark.— Tendenz: feſt. 3„„ Freinsheim. Es koſteten: Birnen 6 bis 11(9), Aepfel 6 bis 10(8), Zwetſchgen 6 bis 9(7,5), Pfirſiſche 6 bis 11 (9), Tomaten 1. Sorte 2 bis 3(2,5), 2. Sorte 1(1), Trau⸗ ben 15 bis 16 Pfennig per Pfund. Die Anfuhr betrug 360 Zentner. Der Abſatz war gut, nur in Zwetſchgen herrſchte geringe Nachfrage. Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 25. Sepkember. Auf der heutigen Gemüſeauktion wurden folgende Preiſe no⸗ tiert: Tomaten 3 bis 4,5, Zwetſchgen 8, Spinat 4 bis 6, Erbſen 16 bis 19, Buſchbohnen 5 bis 7, Karotten 3 bis 3,5, Zwiebeln 3,5, Kartoffeln 2,25 bis 2,5, Blumenkohl 1. Sorte 20 bis 35, 2. Sorte 10 bis 18, 3. Sorte 3 bis 8, Gur⸗ ken pro 100 Stück 40 bis 80, Gurken pro Stück 5 bis 14, Endivienſalat 2 bis 4, Kopfſalat 2 bis 6, Kohlrabi 2 bis 3. Kauft deutſches Holz! 2 Die ungeheure Preisſteigerung für amerikaniſche Höl⸗ zer bietet eine günſtige Gelegenheit, der deutſchen Ver⸗ braucherſchaft eindringlich die Parole„Kauft deutſches Holz!“ ins Gedächtnis zurückzurufen. Daß dieſer Ruf nicht ohne Erfolg bleibt, dafür ſorgen die Amerikaner und ihre deutſchen Importfreunde durch die neuen Preiſe, die in⸗ folge ihrer enormen Höhe für jeden deutſchen Verbraucher einfach unerſchwinglich ſind. Intereſſant iſt dabei die Be⸗ gründung des Preisaufſchlages. Aus einem Schreiben eines amerikaniſchen Exportfirma an die deutſchen Holzim⸗ porteure geht nämlich hervor, daß infolge der Herabſetzung. der Arbeitszeit von 60 auf 40 Stunden bei der amerika⸗ niſchen Holzinduſtrie ein erheblicher Mehraufwand an Löh⸗ nen und Gehältern erforderlich geworden iſt, eine Bela⸗ ſtung, die ſich bei der notwendig gewordenen Mehreinſtel⸗ lung von Arbeitern und Angeſtellten ſich noch beträchtlich erhöht. Die naturgemäß dadurch bedingte Preisſteige⸗ rung hat alſo die Wirkung, daß die deutſchen die amerika⸗ niſchen Erwerbsloſen mit unterſtützen müſſen. Die neueſten Notierungen für Redpine⸗Bohlen lauten zum Beiſpiel jetzt bei direkter Abladung für 5/4 gleich 2“ Stärke ca. 125 Mark je chm verzollt rheiniſcher Schiffsſtation. Vor einem Jahr war der Preis noch 85 Mark pro ebm und vor einem halben Jahr 95 Mark. Wis die neuen Zufuhren beim De⸗ tailhändler zum Verkauf kämen, müßte dieſer analog der neuen Einkaufspreiſe mindeſtens 170 Mark fordern. Es bedarf keiner Erklärung, daß kein Verbraucher z. B. für Fenſterholz einen ſolchen Preis bezahlen kann und jeder⸗ mann amerikaniſches Holz in jedem Fall ablehnt. Viel⸗ mehr muß wieder deutſche Kiefer und Eiche zu Ehren kom⸗ men, die 1. viel billiger ſind und ihren Zweck vollauf er⸗ füllen. 2 Dor Landmann und die Herbſtbeſtellung. Die deutſche Landcirtſchaft erfährt nunmehr von der Reichs⸗ regierung eine tatkräftige Unterſtützung, da es im Intereſſe der geſamten Volkswirtſchaft liegt, ein lebensfähiges Bauerntum zu erhalten bezw. wieder zu ſchaffen. Die deutſche Volksernährung beruht faſt ausſchließlich auf der inländiſchen Erzeugung. Einer⸗ ſeits ſoll die deutſche Bevölkerung beſte und billige Nahrungs⸗ mittel, die im eigenen Lande erzeugt werden, erhalten. Zum anderen muß erreicht werden, daß die Einfuhr an Lebensmitteln ſoweit wie möglich im Intereſſe der Geldwirtſchaft unterbleiben kann. Die durch die Reichsregierung dem Landmann gewährte Unterſtützung wird er ſelbſt durch geeignete Maßnahmen im eigenen Wirtſchaftsbetrieb wirkſam machen. Neben der Verwen⸗ dung beſten Saatgutes für die Herbſtbeſtellung und rechtzeitiger und gründlicher Beackerung der Felder iſt die regelmäßige und zweckentſprechende Ergänzung der durch die Ernte dem Boden entzogenen Nährſtoffe erforderlich. Im allgemeinen wird der Landwirt über das Nährſtoffbedürfnis ſeiner Felder ſich unter richtet haben. wobei ihm die londwirtſchaftlichen Schulen gern behilflich ſind. und er wird ſelbſt die praktiſche Erfahrung ge⸗ macht haben, daß eine rechtzeitige Herbſtdüngung der Winter⸗ ſaaten eine beſſere Bewurzelung der jungen Getreidepflanzen bewirkt und ſomit eine. Gewähr gegeben iſt, daß die Winterſaaren gut durch den Winter kommen. Aus der in dieſem Jahr aufgetretenen Düxrreperiode, die auch dem Landmann ge⸗ zeigt bat, daß gut ernährte Pflanzen eine Dürreperiode beſſer überſtehen, da dieſe weniger Waſſer pro gebildete Pflonzenmaſſe benötigen, wird er erkennen, daß gut gedüngte Felder doch die billigſten Ernteerträge liefern. Viele Landwirte ſind zu dem früher ſo beliebten ſchwefelſ. Ammoniak wieder zurückgekehrt, da ſte hiermit gute Erfahrungen gemacht haben. Dieſer langſam, aber anhaltend wirkende Stickſtoffdünger iſt eins der billigſten Produktionsmittel der Landwirtſchaft überhaupt. W die be⸗ ſondere Zuführung von Kalk gleichzeitig erwünſcht iſt, verwende man Kalkammon. Die Anwendung von Kalkammon für Gerſte hat ſich beſonders bewährt. Bei Saaten, die ſpät in den Boden gelangen, iſt es von Vorteil, Ammonſulfatſalpeter(Leuna⸗ Montan) zu geben, der außer 74 Ammonialſtickſtoff 4 ſchnell wirkenden Salpeterſtickſtoff enthält und ein schnelleres Auflaufen der etwas ſpät in den Boden gelangten Winterſagten bewirkt, .* Sport vom Sonntag Der Sonntag, der im Zeichen politiſcher Großereigniſſe tand, brachte ſportlich eine etwas magere Ausbeute. Er⸗ ſreulich iſt der Sieg einer deutſchen Motorrad ⸗ manſchaft bei der Sechstage⸗Fahrt durch England. Un⸗ ſere BMW.⸗Fahrer Henne, Stolzer und Mauermeyer holten ſich die Internationale Trophäe vor den bekannten engliſchen Fahrern Bradley, Rowley und Perrige, wäh⸗ rend die deutſche NSl.⸗Mannſchaft den vierten Platz im Kampfe um die Internationale Silbervaſe belegte. Dieſer deutſche Sieg in England iſt von umſo größerer Bedeutung. als damit bewieſen iſt, daß unſer deutſcher Motorrad⸗ bau die Konkurrenz der engliſchen Maſchinen nicht nur nicht zu ſcheuen braucht, ſondern ſehr wohl auch in der Lage iſt, auf fremdem Gelände erfolgreich gegen die eng⸗ liſchen Räder zu beſtehen. Daß unſere Rennfahrer es an Geſchicklichkeit und Mut wie auch an Rennerfahrung mit ihren engliſchen Kollegen aufnehmen. haben ſie mit dieſem Sieg erneut und nachdrücklichſt unter Beweis geſtellt. D. T.⸗Handball. D. J. K. Ilvesheim 1— Tbd.„Jahn“ Seckenheim I 228. Nachdem die D. J. K. Ilvesheim das Vorſpiel gegen eine ſtark verſchwächte erſte Mannſchaft des Tbd.„Jahn“ für ſich entſcheiden konnte, mußten ſie diesmal die Re⸗ vanche über ſich ergehen laſſen. Auch diesmal war in den Reihen der Einheimiſchen Erſatz feſtzuſtellen, der ſich jedoch gut einfügte. Die Turnerbündler gehen gleich von Anfang mit Energie und großem Willen an die Sache und ließen dem Gegner kaum Zeit, ſich zu ſammeln. Schon die erſten Minuten bringen dem Tbd. die Führung, zwar kam J. noch durch ein Mißverſtändnis ausgleichen, aber dann übernehmen die Einheimiſchen das Spiel vollkommen und erzielen Tor um Tor. Nach der Halbzeit ließ J. ſichtlich nach und geben ſich geſchlagen, ſodaß das bisher ſcharfe Spiel ziemlich einſeitig ausgetragen wurde. J. kann zwar vor Schluß noch ein Tor aufholen, muß aber die Ueberlegenheit des Tbd. anerkennen. In der Mannſchaft des Tbd. war der Torwart mit den beiden Verteidigern der beſte Mannſchaftsteil. Von den Läufern war der rechte der beſſere, ohne jedoch zu ſſagen, daß ſeine Kameraden ſchlecht waren. Der Sturm war bis auf die linke Seite gut in Form, muß aber raſcher den Ball wechſeln. Gegen einen ſtärkeren Gegner wird die Ueberrumpelung nicht ſo gelingen wie in dieſem Spiel.„ 8 Der Gegner ſtellte eine flinke Mannſchaft ins Feld, die noch von ſich zu hören machen wird. Aber eines darf ihnen geſagt werden, mehr ſpieleriſchen Anſtand lernen und auch dann Diſziplin zu zeigen, wenn ein Spiel ver⸗ loren geht. Der Auftritt nach dem Spiel war keineswegs ſportlich zu nennen, zumal ein Grund hierzu nicht vorlag. Der Schiedsrichter leitete das Treffen einwandfrei. Der deulſche Jußball ging auch am Sonntag ſeinen jetzt ſchon gewohnten Gang. In Süddeutſchland gab es im allgemeinen diesmal die erwarteten Ergebniſſe. Nur FC. Bayreuth und Sport⸗ freunde Saarbrücken überraſchten mit einem 3:1⸗Sieg über Spielvereinigung Fürth bzw. mit einem 3:0 gegen Kickers Offenbach. In Baden kam Waldhof zu den beiden erſten Punkten durch ein 3:2 über Brötzingen, Freiburger FC. ſchlug Phönix Karlsruhe mit dem gleichen Ergebnis und Neckarau konnte zu Hauſe den SC. Freiburg nicht bezwin⸗ gen. Mit 1:1 trennte man ſich. Am Samstag ſchon hatte Mühlburg den FC. Pforzheim knapp mit 2:1 bezwungen. — In Süd weſt verlor Mainz 05 in Worms bei Worma⸗ tia 3:0. Die Neunkircher Voruſſia hatte mit einem 4:4 gegen FK. Pirmaſens Glück, während AD. Worms in Kai⸗ ſerslautern auf dem Betzenberg 1:5 einging. In Würt ⸗ temberg ging es wieder hart auf hart, die Favoriten ſetzten ſich allgemein durch. Die Münchener Bayern ſchei⸗ nen außer Rand und Band. Der Vorſonntagsniederlage gegen Augsburg folgte jetzt ein 2:2 gegen ASV. Nürnberg. Auch der Klub konnte ſich in Regensburg nicht durchſetzen, die Mannen um Jakob ertrotzten ein 1.1. Schwaben Augs⸗ burg halten durch einen 5:1⸗Sieg über Würzburg weiterhin die Spitze, die 60er beſiegten Schweinfurt 4:2. Im Münche⸗ ner„kleinen Derby“ behielt FC. mit 2:1 über Wacker die Oberhand. Auch die Handballer haben jetzt ihre Verbandsſpiele aufgenommen; Turner und Sportler kämpfen in einer Runde. Im Gau Baden al⸗ lerdings hatte man bis zum Sonntag noch„Beſetzungs⸗ ſchwierigkeiten“, in TV. Nußloch und Turnverein Hocken⸗ heim fand man aber die beiden reſtlichen Mitglieder der neuen Liga, die aus zehn Mannſchaften beſteht und am kommenden Sonntag die Spiele aufnimmt Von der DSB. gehören der Liga die vier Mannheimer Spitzenmann⸗ chaften an. die übrigen ſechs ſind Turnermannſchaften aus Unter⸗ und Mittelbaden. Das Wochenende brachte in Sportfeſt des Freiwilligen Arbeitsdien⸗ ſteꝛs, das eine ſehr ſtarke Beteiligung der Sportler aus Vereinen und Wehrverbänden aufzuweiſen hatte. Die Lei⸗ ſtungen, die die 2500 Zuſchauer im Stadion zu ſehen be⸗ kamen, hielten ſich auf beachtenswerter Höhe. Ausgezeichnet in Kondition war auch das Großteil der Leute, die ſich am 25 Kilometer⸗Gepäckmarſch beteiligten. In Frankfurt am Main hielt anläßlich des Gau⸗ parteitages die SA. der bisherigen Untergruppe Heſſen⸗ Naſſau⸗Süd, der jetzigen Gruppe Heſſen, im Frankfurter Stadion ein zweitägiges Sportfeſt von größtem Ausmaß ab. Die gutorganiſierte Veranſtaltung brachte Wettbe⸗ werbe auf den verſchiedenſten ſportlichen Gebieten. Stand der Gauliga Gau 12(Nordheſſen). Mannheim ein Kurheſſen Kaſſel 3 11:3 60 Hanau 93 4 11:3 6·2 Friedberg 4 11˙6 6:2 5 73 920 SC. 03 Haſſef Angelöſie Rätsel der Wiſſenſchaft In einigen Ortſchaften Südfrankreichs, in der Gascogne und in Guyenne, lebt eine Menſchenraſſe, deren Abſtam⸗ mung trotz jahrhundertelanger Forſchung noch vollſtändig im Dunkel liegt. Zudem ſind dieſe„Cagots“ auch von der Natur ſeltſam gekennzeichnet; außer kleinen beſonderen Merkmalen an Haaren, Händen und Füßen haben ſie näm⸗ lich auch runde Ohren; es fehlen ihren Ohren die Läppchen, die allen Menſchen eigen ſind. Woher die Cagots ſtammen, wie ſie zu den Kennzeichen der runden Ohren gekommen ſind, weiß bis jetzt noch kein Menſch. Vielleicht aber hat die moderne Forſchung recht, die annimmt, daß die Cagots Nach⸗ kommen von an verſchiedenen Orten anſäſſigen Kolonien von Ausſätzigen ſind, die, wie es im Mittelalter üblich war, durch ſtrenge Abſperrungsmaßregeln von den Gefunden getrennt wurden. Vielleicht iſt auch das Fehlen der Ohr⸗ läppchen auf eine urſprünglich durch die furchtbare Krank⸗ heit entſtandene Erſcheinung zurückzuführen. Faſt in den gleichen Landſtrichen, im Departement Lot⸗ et⸗Garonne, hat die Laune der Natur noch andere merk⸗ würdig ausſehende Menſchen hervorgebracht: Frauen mit kräftigen Bärten. Nach einer Statiſtik trägt im Departement Lot⸗et⸗Garonne jede zehnte Frau einen Bart, aber nicht etwa nur ein kleines zartflaumiges Schnurrbärtchen, ſondern einen richtigen Vollbart, deſſen Schnitt ſogar der Mode unterliegt, wie denn die Bärte von ihren Beſitzerinnen überhaupt immer ſehr ſorgfältig gepflegt werden. Die jungen Frauen tun allerdings das Gegenteil und ſind nach Kräften beſtrebt, den unerwünſchten Vartwuchs, ſobald er ſich zeigt, zu entfernen. Wenn ſie aber ſchließlich alt geworden ſind, fügen ſie ſich ge⸗ laſſen in die Rolle, die ihnen die Natur auferlegt hat. Wo⸗ mit es zuſammenhängt, daß gerade in dieſem Teil Frank⸗ reichs und ſonſt nirgends bei ſo vielen Frauen ein derartig tarker Bartwuchs auftritt, ob etwa die Zuſammenſetzung es Waſſers oder vielleicht das dieſem Landſtrich eigen⸗ tümliche Klima ſchuld iſt, hat die Wiſſenſchaft noch nicht be⸗ antworten können. 5 ü Nun handelt es ſich ſowohl bei den Cagots als auch bei den Frauen mit den Vollbärten immerhin 1 um Abbder⸗ merkwürdigkeiten, die an ſich völlig harmlos ſind und keiner⸗ lei Beſchwerden verurſachen. Es gibt aber auch ernſte kör⸗ perliche Leiden, die gewiſſermaßen an feſte Orte gebunden ſind. Daß es, wie einige Forſcher annahmen, beſtimmte „Krebsdörfer“ gibt, kleine Ortſchaften, in denen ein verhält⸗ nismäßig hoher Prozentſatz der Einwohner krebskrank iſt, hat ſich allerdings bei näherer Beobachtung als unrichtig er⸗ wieſen. Denn die Unterſuchung ſolcher„Krebsdörfer“ ergab, daß es ſich bei den Krebskranken dieſer Dörfer hauptſächlich um ältere Perſonen handelte, bei denen der Prozentſatz der Krebserkrankungen bekanntlich immer am größten iſt, ganz leich, wo ſie leben. Aber in Mexiko, im Staate Oaxaca, iegt ein kleines Dorf, Tiltepec, in dem eine Krankheit alle Einwohner des Ortes befallen hat. Es gibt in dieſem Un⸗ glücksdorf keinen Eingeborenen mit geſunden Augen ſondern nur Blinde. Wenn ſie nicht ſchon blind geboren werden, verlieren ſie ihr Augenlicht, ehe ſie ein Jahr alt ſind. Bisher dat ihnen niemand helfen können.“ Seit kurzem iſt man ledoch dabet, die Urſache der furchtbaren Krankheit zu er⸗ gründen. Man hat entdeckt, daß durch den Stich einer blut⸗ ſaugenden Fliege ein haarfeiner Wurm in den Körper des Menſchen übertragen wird, und daß die Blindheit durch die giftigen Ausſcheidungen dieſes Wurms entſteht. Wenn 1 alſo gelänge— und damit läßt ſich eigentlich ſchon jetzt mit Beſtimmtheit rechnen— die gefährlichen Fliegen auszurotten, könnten die armen Indios wohl von ihrer Plage befreit werden. Sowohl mexikaniſche als auch deutſche Aerzte ſind ſeit einigen Jahren unermüdlich tätig, der unheimlichen Krankheit Herr zu werden. Noch ein Dorf gibt es auf der Erde, deſſen Einwohner ſeit Jahrhunderten von einem Leiden bedroht ſind, deſſen ſie ſich nicht erwehren können. Es iſt das oberhalb Chur gelegene Schweizer Bergdorf Tenna, und das unheimliche Erbteil, das in ſeinen Bewohnern von Generation zu Gene⸗ ration fortlebt, iſt die Bluterkrankheit, die darin beſteht, daß das Blut des Menſchen nicht gerinnen kann, und daher, der Bluter bei der geringſten blutenden Verletzung in ſchwerſte Lebensgefahr kommt, weil es manchmal unmöglich iſt, die Blutung zu ſtillen. Im Dörfchen Tenna hat ſich das eiden, von einem einzigen Bluterehepaar ausgehend, ſeit faſt dreihundert Jahren feſtgeſetzt. Die Menſchen waren hilflos, weil niemand wußte, wem aus der Familie es be⸗ ſtimmt war, die Krankheit weiter zu vererben. Allerdings werden Frauen von der Bluterkrankheit niemals ergriffen, aber nur durch ſie wird ſie auf die Söhne weitervererbt. Sobald eine Frau aus einer Bluterfamilie ſtammt, liegt alſo auch ſchon die Gefahr nahe, daß ihre Söhne wieder Bluter werden. So ging es denn in Tenna ſo lange fort, bis faſt auf jeder Familie das Verhängnis lag, und die jungen Leute ſchließlich auswanderten, um ihm zu entgehen. Und da manche Mädchen, um das Unglück endlich zu bannen, lieber nicht heirateten, ſoll heute in ganz Tenna tatſächlich kein Bluter mehr leben. Wer aber ſagt, ob die Krankheit des⸗ halb auch wirklich und endgültig erloſchen iſt? Weiß doch keine Frau mit Sicherheit, ob nicht gerade in ihr der Keim ſchlummert, der das Geſpenſt eben doch wieder einmal auf⸗ tauchen läßt, ſo daß das Elend von neuem beginnt. ö O Fliegende Fröſche. Eine merkwürdige Art von Frö⸗ ſchen hat Dr. Remington Kellogg vom Nationalmuſeum der Vereinigten Staaten auf einer Forſchungsreiſe in den tro⸗ piſchen Wäldern Mexikos entdeckt und im Bericht des Smith⸗ ſonian⸗Inſtituts beſchrieben. Es ſind Fröſche, die fliegen oder, beſſer geſagt, ähnlich wie Eichhörnchen oder die fliegenden Hunde der Tropen durch die Luft gleiten, indem ſie ihre ſehr langen Hinterfüße ausgeſtreckt als eine Art Luftſegel be⸗ nutzen. Sie vermögen ſo von Bäumen, auf denen ſie ſich aufhalten, bis 30 Meter weit zur Erde zu„fliegen“ und glatt und elegant zu landen, wo andere ihrer Sippe Fehr cen ankämen. Dieſe mexikaniſchen Baumfröſche ſind ſehr ſcheu und nicht leicht zu fangen; auch haben ſie die Fähigkeit, wie die Chamäleons ihre Körperfarbe zu ändern und ſich ihrer Umgebung ſo anzupaſſen, daß ſie das ungeübte Auge nicht davon unterſcheiden kann. 5 O Von Türkengülten und hilfen. Was Schwaben, ins⸗ beſondere Alt⸗-Württemberg, zu den Türkenkriegen bei⸗ ſteuerte, davon können die Türkengülten, Türkenhilfen, Boruſſia Fulda 3 Heſſen Herrsfeld 4 Spielvereinigung Kaſſel 3 Sport Kaſſel 3 Kurheſſen Marburg 5 Hermannia Kaſſel 4 Gau 13(Südweſh. Wormatia Worms Eintracht Frankfuri FC. Kaiſerslautern FK. Pirmaſens Boruſſia Neunkirchen Kickers Offenbach FSV. Frankfurt SV. Wiesbaden Phönix Ludwigshafen Mainz 05 Sportfreunde Saarbrücken n AO. Worms. Gau 14(Baden). Freiburger FC. Karlsruher JV. VfB. Mühlburg VfR. Mannheim Phönix Karlsruhe C. Pforzheim rötzingen SV. Waldhof VfL. Neckarau SC. Freiburg Gau 15(Württemberg). SSV. Ulm VfB. Stuttgart Kickers Stuttgart Union Böckingen Ulmer FV. 94 SV. Feuerbach FC. Birkenfeld Sportfreunde Stuttgart SC. Stuttgart VfR. Heilbronn Gau 16(Bayern). Schwaben Augsburg 1860 München 1. FC. Nürnberg Jahn Regensburg Spielvereinigung Fürth FC. 05 Schweinfurt Bayern München FC. München ASV. Nürnberg FC. Bayreuth NV. Würzburg 04 Wacker München S O 0 0 — 0 O SS dd OOO GN en e e do dd d νο ο Y Y 7 U l 2 ο n do D d e e A Y D O do do do do do S f=. D E i D ο ον e e D e ο d n d O D HA nee ee o d do do to H d e e n S e do S AN D d e dd do D N de —— do do gn e D D e=· 2D — Sr do gg nn do o e e c G e c e o d e S d N 8 d de d DD D 222 8 Türkenanlagen, Türkenſchatzungen und Türkenſteuern alter Lagerbücher viel erzählen. Zunächſt wurde dieſe Türken⸗ hilfe von Reichs und der Kirche wegen in Form einer Schatzung oder Vermögensſteuer erhoben und betrug an⸗ fänglich& bis 1 Prozent des Vermögens. Später, im 17. und 18. Jahrhundert, wurde ſie in Bauſch und Bogen von den Dörfern eingezogen. In der Umgegend von Heilbronn Bene 1716 zuſammen 600 Gulden. 1738 aber 1700 Gul⸗ den. Auch in Hardt(Oberamt Nürtingen) wird 1739„Tür⸗ kenhülf“ erhoben. Von 1594 bis 1603 betrugen im Alt⸗ Ge die Türkenſteuern insgeſamt 473 453 Gulden 40 Kreuzer. Kein Wunder, wenn die Leute über die Kopfſteuern zum Türkenzug des Kaiſers ſeufzten, wie⸗ derholt um Nachlaß baten und ſich auch beſchwerten. f Die neuen Preußenſtandarke. Oben Vorder⸗ und unten Rückſeite der neuen preußiſchen amtlichen Standarte. Der Preußenadler trägt wieder wie früher in den Fängen Blitz und Schwert. Die Bruſt des Adlers ziert ein Hakenkreuz. l