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Vor wenigen Wochen hat das neuerwachte junge Deutſch⸗ land auf dem denkwürdigen Schlachtfeld von Tannenberg eine längſt fällige Ehrenſchuld eingelöſt, indem es zum Zei⸗ chen des Dankes für die unvergänglichen Taten des ruhm⸗ gekrönten Feldherrn des Weltkrieges den Namen Siden⸗ burgs mit der Scholle ſeiner oſtpreußiſchen Heimat auf alle Zeiten verbunden hat. Wie damals das ganze deutſche Volk an der Ehrung des Generalfeldmarſchalls innigen Anteil genommen hat, ſo gedenkt es auch jetzt am 86. Geburtstag des Reichspräſidenten mit Ehrfurcht und Dankbarkeit ſeines greiſen Staatsoberhauptes. Das junge Deutſchland wird es dem Reichspräſidenten nie vergeſſen, daß er an dem hiſto⸗ riſchen 30. Januar dieſes Jahres durch die Berufung des Führers der nationalſozialiſtiſchen Freiheitsbewegung in das Kanzleramt den Weg für die Geſundung und den Wieder⸗ aufſtieg unſeres Vaterlandes frei gemacht hat. Wie Hitler einſt als unbekannter Musketier unter der Führung Hinden⸗ burgs in den Reihen ſeiner Kameraden für Deutſchlands Freiheit kämpfen durfte, ſo fanden ſich jetzt der greiſe Reichs⸗ präſident und der junge Volkskanzler zu gemeinſamem Wirken im Dienſte des Volkes zuſammen, um das Erbe der Väter zu retten und die deutſche Nation von ihren inneren und * äußeren Widerſachern zu befreien. Daß die Zuſammenarbeit dieſer beiden Männer dem deutſchen Volke nur zum Segen gereichen konnte, dafür bürgte ſchon der Geiſt, der jeden von beiden beſeelte, der Geiſt der treuen Pflichterfüllung und der reſtloſen Hingabe an das Vaterland. And wir ſelbſt haben es in den vergangenen Monaten ja alle miterlebt, wie erfolg⸗ und ſegensreich ſich dieſer Bund für unſer Volk ausgewirkt hat. Im Innern iſt der marxiſtiſche Feind zu Boden geſchlagen und dem Vordringen des Bolſchewismus ein für allemal Halt geboten. Ueberall, auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens iſt wieder der geſunde deutſche Geiſt zu Ehren gebracht. Das deutſche Volk hat ſich innerlich wiedergefunden, Deutſchland iſt erwacht. Niemand wird dieſe Schickſalswendung mit größerer Genugtuung und Freude begrüßen als der Reichspräsident ſelbſt, der einſt ſchon als junger Offizier auf dem Schlachtfeld für Deutſchlands Ein⸗ heit gekämpft hat und dann ein Menſchenalter ſpäter den furchtbaren Zuſammenbruch ſeines Volkes erleben mußte. Einem gütigen Schicksal iſt es zu verdanken, daß Hindenburg, der von jeher der Hüter der deutſchen Einheit war und immer wieder zu wahrer Volksgemeinſchaft gemahnt hat, auch ie nationale Wiedergeburt Deutſchlands miterleben durfte und als Reichspräſident und friedlicher Schirmherr der Na⸗ tion den Sieg der nationalen Erhebung und Einigung ent⸗ ſcheiden durfte. Ihm, dem getreuen Ekkehard des deutſchen Volkes, der bis zum heutigen Tage ungebeugt an der Spitze ſeines Volkes ſteht, gelten die Glückwünſche der ganzen Nation, ihm, der in Wahrheit den Namen Vater des Vater⸗ Landes verdient. 5 Wir preiſen laut dein hehres Heldentum 85 Und künden jubelnd deiner Taken Ruhm Und kreten dankend vor dein Angeſicht. Du aber, wenn auch von der Glut bewegt, Die in Begeiſtrung dir enigegenſchlägt Bleibſt ſchlicht und ſprichſt: „Dank Gott! Ich kat nur meine Pflicht.“ Hört dieſes Führerwork, es machte Preußen groß, Die Pflicht erfüllen, iſt das große Los, Das uns befreit von unfrer Knechtſchafkt Kelten. Blickt auf die Männer, die das Reich errelten. Sie wirken raſtlos, handeln groß und ſchlichk, Nicht um des Ruhmes willen, nein, aus deukſcher Pflicht! noch nicht feſt. Montag, den 2. Oktober 1933 Dr. Goebbels erſtattet Bericht Auch Herr von Neurath wieder in Berlin. Berlin, 2. Oktober. Reichsminiſter Dr. Goebbels erſtattete gleich nach feiner Rückkehr dem Herrn Reichskanzler einen ausführlichen Be⸗ richt über die Lage in Genf, über ſeine dork geführten Be⸗ ſprechungen und über die dabei gewonnenen Eindrücke. In⸗ zwiſchen iſt auch Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath nach Berlin zurückgekehrt. Ob der Reichsaußenminiſter während der jetzigen Vollverſammlung des Völkerbundes in der Generaldebalte noch das Work ergreifen wird, ſteht Der Zeitpunkt ſeiner Rückkehr nach Genf iſt noch unbeſtimmt. f Es iſt nötig, nach dem vorläufigen Abſchluß der Vor⸗ verhandlungen über die Abrüſtungsfrage nochmals das Gründſätzliche des ganzen Problems klar herauszuſtellen. Durch das Fünfmächteabkommen vom 11. Dezember 1932 iſt der moraliſche Anſpruch Deutſchlands auf Gleichberechti⸗ gung auch juriſtiſch eindeutig anerkannt worden. Dieſes Anerkenntnis ſchließt auch die Gleichberechtigung in der na⸗ tionalen Sicherheit in ſich. Auf ſie hat das im Herzen Euro⸗ pas gelegene, nach allen Seiten offene und wehrloſe Deutſch⸗ land einen nicht minder begründeten Anſpruch als andere Länder. Nach jahrelangen ergebnisloſen Bemühungen ſtellte der Mac Donald⸗Plan dert erſten Verſuch einer auf der Idee der Gleichberechtigung aufbauenden Abrüſtungskonvention dar. Deutſchland hat ihn ſowohl als Diskuſſionsgrundlage wie auch als Rahmen für die Konvention angenommen; es hat ſeitdem ſtets in aller Loyalität und Verſtändigungs⸗ bereitſchaft an der Verwirklichung des Mac d onald⸗Planes teilgenommen. Dabei war ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung, daß die große Konzeption des engliſchen Abrüſtungsentwurfs 8 durch falſche Auslegungen ihrer Wirkſamkeit beraubt würde. Daß ſich Sanktionen irgendwelcher Ark weder mik der Gleichberechkigung noch mit dem Mac Donald ⸗Plan ver⸗ krügen, iſt außerhalb Frankreichs Gemeinguk. Ebenſo ſelbſtverſtändlich bleibt es aber, daß Deutſchland nicht zugemutet werden kann, die praktiſche Verwirklichung der Gleichberechtigung erneut hinausgeſchoben zu ſehen. Unbe⸗ ſchadet aller Vereinbarungen, die etwa hinſichtlich der Lauf zeit der Konvention getroffen werden könnten, bleibt der Anſpruch Deutſchlands als gerechtfertigt beſtehen, die effektive Gleichberechtigung hinſichtlich der Verteidigungswaffe bereits in der erſten Laufzeit zu erhalten. 8 Dieſer eindeutige und dem Sinn und Wortlaut der Ver⸗ träge entſprechende deutſche Standpunkt erfährt naturgemäß beſonders in der franzöſiſchen Preſſe die gewohnte Ablehnung. Dabei wird hier und da die Taktik angewendet, durch Veröffentlichung angeblicher Einzelheiten der deutſchen Forderung Stimmung zu machen. So wird davon geſprochen, Deutſchland wünſche Erkundungsflugzeuge, Jagdflugzeuge und Fliegerabwehrgeſchütze zu beſitzen. Der Sinn dieſer im gegenwärtigen Zeitpunkt präliminarer Erörterungen er⸗ folgenden Veröffenklichungen beſteht nur darin, über die grundlegenden Tatſachen hinwegzutäuſchen. Nicht auf an⸗ gebliche Details, nicht auf Einzelheiten in der Kontrollfrage, nicht aus völlig unmögliche Sanktionsforderungen kommt es an, ſondern einzig und allein darauf, daß der Welt mit der endlich erfolgenden Durchführung der Gleichberechtigung und dem Abſchluß einer tatſächlichen Abrüſtungskonvention jenes Bewußtſein ruhiger Sicherheit wiedergegeben wird, deſſen ſie im Augenblick einer ſchweren Wirtſchaftskriſe mehr denn je bedarf, und das in der feſten Ueberzeugung verankert iſt, daß moraliſche und juriſtiſche Anſprüche auch wirklich im Geiſte der Zuſammenarbeit und der internationalen Soli⸗ darität erfüllt werden. Neue Darlehnsbewilligungen im Kahmen des Arbeilsbeſchaffungsprogrammsz. Im Rahmen des von der deffa finanzierten Teiles des Arbeitsbeſchaffungsprogramms vom 1. Juni 1933 wurden in dieſer Woche vom Vorſtand und Kreditausſchuß weitere Darlehnsbewilligungen in Höhe von rund 25 Millionen RM ausgeſprochen. Für den oberſchleſiſchen Kanal, deſſen Bau das Reichskabinett kürzlich beſchloſſen hat, wurde die erſte Baurate bewilligt. Der Ruhrtalſperrenverein, Eſſen, erhielt für die Fertigſtellung der Sorpetalſperre und den Bau des Sorpekraftwerkes Kredite im Betrage von 42 Millionen RM. Dem Lande Thüringen wurden für Inſtandſetzungs⸗ und Ergänzungsarbeiten an ſtaatseigenen Gebäuden 1 Millionen RM zur Verfügung geſtellt. Der ſeit längerem projektierte Bau der Rheinbrücke Duis⸗ burg⸗Rheinhauſen wurde durch Gewährung von Darlehen im Geſamtbetrage von 2,2 Millionen RM ermög⸗ licht. Für Fertigſtellung von Brückenbauten und Umbauten erhielt die Stadt Königsberg rund 19 Millionen RM. Außerdem wurden die Grenzgebiete im Oſten und Weſten des Reiches mit erheblichen Darlehen bedacht. Gleiches Recht für alle! Eine Stimme der Vernunft in Frankreich. In der radikalen Pariſer„Volonté“ findet ſich ein auf⸗ ſehenerregender Artikel über die Entwicklung der politiſchen Verhältniſſe in Europa in der Nachkriegszeit. In dem Arti⸗ kel heißt es u. a.: Verſuche in dieſer Hinſicht ſind ja gerade in den letzten 14 Tagen von gewiſſer Seite in genügender Zahl unternommen worden. f Nr. 229 Die Deutſchen haben von ihrem Standpunkt aus ſehr gute Gründe, um den Geiſt von Verſailles zu verfluchen. Aber der Europäer, der eine wirkliche und dauerhafte Ver⸗ ſtändigung wünſcht, hat noch beſſeren Grund, den Geiſt von Verſailles zu verfluchen. Der ungeheure Fehler derer, die Verſailles gewollt und aufgezwungen haben, beſtand darin, zu glauben, daß man ſowohl für den Frieden arbeiten und dabei doch die Gewinne aus dem Kriege behalten könnte. Was könne man von der Abrüſtungsdebatte erwarken, ſolange der Verſailler i 12 die Akmoſphäre ver⸗ giftet? Iſt es eigentlich auf Grund entſcheidender Beweisſtücke und durch übereinſtimmende Schlußfolgerungen von Geſchichts⸗ forſchern aller Länder erwieſen, daß man Deutſchland die alleinige Schuld am Kriege zuſchieben kann? Weshalb ſollte ſich dann Deutſchland einem Ausnahmegeſetz fügen? Wes⸗ halb ſollte es nicht die moraliſche und materielle Gleichheit verlangen, die man ihm, ſtreng genommen, ſchuldig iſt? Wenn Deutſchland es ablehnt, auf der Grundlage einer Unkerſcheidung zwiſchen Siegern und Beſiegten weikerzuver⸗ handeln, dann wird es bei der kommenden Debatte eine Skel⸗ lung einnehmen, aus der es niemand verkreiben kann. Die einzige Löſung, ſo ſchließt der Arkikel iſt: Keine Aus⸗ nahmegeſetze mehr, keine Nationen zweiten Ran ⸗ ges mehr, weder Sieger noch Beſiegte, gleiches Recht für alle Staaten, gleiche Pflichten für alle, Abrüſtung von allen unter der Kontrolle aller. Politiſcher Rundblick Spende des Reichspräſidenten an die Kriegsopfer. Wie alljährlich in den letzten Jahren, ſo hat Reichspräſident von Hindenburg auch anläßlich ſeines diesjährigen Geburtstages die Unterſtützung zahlreicher Schwernotleidender aus der im Jahre 1927 errichteten Stiftung„Hindenburg⸗Spende“ verfügt. Rund 3000 Kriegsbeſchädigte, Kriegshinterbliebene und Veteranen ſind mit Be⸗ trägen von durchweg je 150 RM unterſtützt worden. Oberpräſidenk Kube zum Oberführer der 88. ernannk. Der Reichsführer der SS. Himmler hat den Oberpräſidenten der Provinz Brandenburg und Grenzmark Poſen⸗Weſtpreußen, Staatsrat Wilhelm Kube, zum Oberführer der SS. ernannt. 4 Der Präſident des Deutſchen Reichskriegerbundes„Kyffhäu⸗ 25 General der Artillerie a. D. von Horn, beſtimmt in einer. Führeranordnung, daß Nichtarier den Kriegervereinen nicht mehr angehören dürfen. Durch Verfügung des Polizeipräſidenten von Duisburg⸗ g e Polizeipre irg⸗Ham⸗ born und des Regierungspräſidenten in Düſſeldorf wurde der„Duis⸗ burger Generalanzeiger“ auf acht Tage verboten. Nach ſeiner Rückkehr aus Berlin iſt Botſchafter von Haſſell We Regierungschef Muſſolini empfangen e ee ie Kriegsſchuldenberatungen zwiſchen England und Amerika werden wahrſcheinlich in einigen age e fein. Der erſte ſchleſiſche Kreis ohne Arbeiksloſe. Nach einem Telegramm des kommiſſariſchen Landrats des Krei⸗ ſes Görlitz iſt der TDandkreis Görlitz ab 29. September von allen männlichen arbeitsfähigen Wohlfahrtserwerbsloſen, Kriſen⸗ unterſtützungsempfängern und Arbeitsloſenunterſtützungsempfän⸗ gern frei und die Winterarbeit bis 1. April geſichert. Damit iſt der erſte ſchleſiſche Kreis frei von Erwerbsloſen. Gnadenerlaſſe in Lippe. Der Reichsſtatthalter in Lippe, Dr. Alfred Meyer, hat ſich auf Vorſchlag der Lippeſchen Landesregierung entſchloſſen, aus Anlaß des Erntedankfeſtes ſechs Landwirte, die wegen Brandſtiftung eine Freiheitsſtrafe verbüßen, freizulaſſen, damit ſie wieder auf ihren 115 zum Wohle ihrer Familie und der Geſamtheit arbeiten önnen. ö Ehrenbezeugungen durch Verkehrspoſten. i Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Bei der Anwen⸗ dung des deutſchen Grußes durch die Verkehrspoliziſten hat ſich die Gefahr von Mißverſtändniſſen in der Verkehrsregelung ergeben. Deshalb hat der preußiſche Miniſter des Innern folgende Anord⸗ nung getroffen: Verkehrspoſten grüßen daher, ſoweit die Wahr⸗ nehmung ihrer Dienſtpflichten eine Ehrenbezeugung überhaupt an⸗ gezeigt erſcheinen läßt, lediglich durch Einnehmen der Grundſtel⸗ lung; ſie erheben alſo weder den rechten Arm zum Gruß, noch legen ſie die rechte Hand an die Kopfbedeckung. Nuſſiſcher Stratoſphaͤrenflug 55 19 000 Meter Höhe erreicht. Der Ballon„SSSR“ iſt von Moskau zu einem Stra⸗ toſphärenflug aufgeſtiegen. Die Teilnehmer des Fluges ſind Kommandant Prokopiew als Führer, der Konſtrukteur des Ballons Godunow und der Gehilfe Birnbaum. Der Ballon erreichte bald eine Höhe von über 17 000 Metern. Dabei herrſchten in der Gondel 14 Grad Wärme, während die Außentemperatur mit 64 Grad Kälte feſtgeſtellt wurde. Piccards Nekord gebrochen Nach einem Funkſpruch des Stratoſphärenballons hat der Ballon nach Verbrauch ſeines geſamken Ballaſtes eine Höhe von 19 000 Metern erreicht. Damit wäre Piccards Rekord überboken. Der Ballon begann danach wieder zu ſinken und kehrte zur Erde zurück. Der ruſſiſche Höhenballon hat einen Rauminhalt von 25 000 Kubikmetern, die kugelförmige Metallgondel weiſt einen Durchmeſſer von 2,4 Metern auf. Zur Durchführung der wiſſenſchaftlichen Aufgaben war die Gondel mit 25 mo⸗ gerüſtet Meßopparaten und einer Kurzwellenſtation dus⸗ gerüſtet. Das deutſche Volk legte am Sonntag ein feierliches Ke⸗ kenntnis zu ſeinem VBauerntum ab. Sowohl die Groß⸗ ſtadt wie das entlegenſte Dorf zeugten von Ehrfurcht und Dank gegen den Schöpfer aller Dinge, der uns die Ernte glücklich hereinbringen ließ. Darüber hinaus war es die Huldigung an den Mann mit der ſchwieligen Hand, der jahr⸗ aus, jahrein in harter entſagungsvoller Arbeit den Acker be⸗ arbeitet und mit Gottes Hilfe für die Ernährung unſeres Volkes ſorgt. Aufrichtige Freude erfüllt jedes deukſche Herz über das von neuem Geiff getragene Daſein. Hat doch die neue Zeit die hohen ethiſchen Werte unſeres Volks⸗ tums mit ſieghafter Kraft in den Vordergrund geſtellt: Die Liebe zum Vaterlande und Volksgenoſſen, die unverſiegba⸗ ren Bande des Blutes, den Adel der Arbeit und die Ver⸗ wurzelung mit der Scholle. Die Wertſchätzung des Bauern hat ihren guten Grund, denn wir wiſſen, daß die Bauern⸗ ſchaft nicht nur das ernährungspolitiſche Fundament des Staates, ſondern daß ſie den geſunden Kern unſeres Volks⸗ tums überhaupt bildet. In dieſer Geſinnung, erfüllt von froher Zuverſicht und reiner Feſtesfreude, haben ſich am Sonntag alle Schich⸗ ten des deutſchen Volkes zuſammengefunden, um wiederum Stunden der erhebenden Weihe zu erleben. Aeberall ſah man Fahnen und Wimpel im ſchönen Herbſtwetter flattern, viele Gebäude im ſchmucken Grün und Blumenkleid, wir grüßten freudig geſtimmte Menſchen mit dem Erntedankfeſt⸗ abzeichen an der Bruſt. Stadt und Land reichten ſich ver⸗ ſtändnisvoll die Hand im Bewußtſein ihrer unlöslichen Schick⸗ ſalsverbundenheit. Eröffnung durch Dr. Goebbels Zur Einleitung des erſten Deutſchen Erntedankfeſtes hielt Reichsminiſter Dr. Goebbels Sonntag morgen von 7,45 bis 8,00 Uhr über alle deutſchen Sender eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: Jum erſtenmal in unſerer Geſchichte feiert das ganze deutſche Volk den Erntedanktag. Wenn in früheren Jahren im dörflichen Kreiſe der Bauer ſein Ernkedankfeſt feierte, ſo wußke die Stadt nur wenig davon. Aber die Parole von Blut und Boden be im ganzen Lande die liefen Ju- ſammenhänge zwiſchen Dtadt und Dorf neu aufgedeckt und damit eine andere Haltung zum Bauernkum im deukſchen Volke hervorgebracht. Bauernpolitik iſt die Grundlage einer geſunden Volks⸗ politik. Es gibt eine Erhaltung des deutſchen Bauerntums ohne Ueberwindung des Kapitalismus und ohne Schaffung eines deutſchen Bauernrechtes. Die Regierung der national⸗ ſozialiſtiſchen Revolution hat hier bereits mit den erſten ein⸗ ſchneidenden Maßnahmen begonnen. Es muß gefordert wer⸗ den. erklärte Dr. Goebbels, daß beſonders im Stadt vo lik die Maßnahmen der Regierung, die dem Bauernſtand helfen ſollen, Unterſtützung finden, daß nicht durch böswillige und zerſetzende Kritik die Hilfe zunichte gemacht wird. Nicht zu⸗ a letzt ſollte gerade die Stadtbevölkerung f ſtändig darüber klar ſein, daß nur durch die Stützung der deutſchen Bauernwirtſchaft und nur durch den Verbrauch heimiſcher Erzeugniſſe der Landwirtſchaft die Ziele der Reichsregierung erreicht werden könne. Der kommende Winter bringt für die Geſamknation die Enkſcheidung darüber, ob wir in Zukunft leben werden oder ob Deutſchland in den Dämmerzuſtand eines Staa⸗ tes ohne Souveränität herabſinkt. Vom deutſchen Bauern wird erwartet, daß er nach ſeinen beſten Kräften, ja über ſeine beſten Kräfte hinaus, zu dem gewaltigen und imponierenden Winterhilfswerk des deut⸗ ſchen Volkes beiſteuert.— Der Miniſter ſchloß: Der Bauer kann heute wieder ſtolz darauf ſein. Bauer zu heißen. Der Bauernſtand iſt kein Beruf mehr, den man heute lernt und morgen wieder wechſelt. Man muß in ihm hineingewachſen ſein. Er iſt zu einem Amt und zu einer na⸗ tionalen Verpflichkung geworden. Bauernabordnungen beim Kanzler Im Mittelpunkt der Berliner Feier ſtand am Vormit⸗ tag das Eintreffen der Bauernabordnungen in ſieben Flug⸗ Reiche auf dem Tempelhofer Feld und ihr Empfang in der Reichskanzlei durch den Führer. Im hiſtoriſchen Kongreßſaal der alten Reichskanzlei verſammelten ſich kurz vor 11 Uhr 88 Delegierte. Aus allen Ländern waren urwüchſige, braun⸗ gebrannte junge und alte Volksgenoſſen gekommen, denen man ihre tägliche Arbeit in Wind und Wetter vom Geſicht ableſen konnte. Sie bauten auf einem großen Tiſch 5 ihre Gaben auf, die Weſtfalen ihren Schinken, ihr Schwarzbrot und eine Flaſche Doppelkorn ſowie zwei Paar geſtrickte Hand⸗ ſchuhe, die Lüneburger ein großes, feingegerbtes Schaf⸗ fell, die Kurmärker einen Rieſenkorb mit Früchten, Kohl und Kürbis, die Danziger ihren Werderkäſe und ein Fäßchen Goldwaſſer und die Sachſen⸗Anhal⸗ ter ihre Tomaten, Rüben, manche Samenkörner, Bohnen, Rebhühner und anderes mehr. Alle Gaben waren mit ihren Landesfarben verwirkt, mit Aehren, Kornblumen und Klatſchmohn dekoriert. Punkt 11 Uhr erſchien der Reichskanzler. Er ſprach den Vertretern der Deutſchen Bauernſchaft ſeinen Dank aus und führte in ſeiner Anſprache u. a. aus: Die Tatſache, daß die Vertreter der deutſchen Bauern heute hier verſammelt ſind und als Deputakion an dieſer Stelle in die Erſcheinung kreten, zeigt Ihnen ſelbſt, daß ſich in Deutſchland eine Schickſalswende vollzogen hal. Wir ſind nicht wurzellos und volksfremd, ſondern wir fühlen uns mit der deutſchen Scholle verbunden. Wir hängen an ihr und damit auch am deutſchen Bauerntum. Der deutſche Bauer iſt für uns nicht nur ein Stand. ſondern der Reprä⸗ ſenkant der deukſchen Lebenskraft und damit auch der deut⸗ ſchen Zukunft. Wir ehren im deutſchen Bauern die Quelle der nakionalen Fruchtbarkeit, die Grundlage unſeres nalio⸗ nalen Lebens. Sie können die Ueberzeugung mit ſich nehmen, daß wir, ſoweit es irgend geht und wo es nur irgend geht, für den deutſchen Bauern eintreten. 5 Ich danke Ihnen, daß Sie auch draußen auf dem Lande ſich in dieſer ſchweren Notzeit der Städter erinnern. Das wird die Bande feſtigen, die Stadt und Land mitein⸗ ander verbinden müſſen zu einer lebendigen Volksgemein⸗ ſchaft. Die wahre Volksgemeinſchaft muß auf Taten auf⸗ gebaut werden. So, wie wir von den Städtern verlangen, daß ſie beute Opfer bringen. ſo müſſen wir auch vom Bauern er Sbrenlag deg deutstlien, Bale. Stadt und Land reichen ſich die Hand.— Die Kundgebung auf dem Bückeberg.— Rede des Kanzlers. N daß er die Nöte und die Sorgen der Städter be⸗ greift. Wenn wir ſo alle unſere Kräfte anſpannen, um die Not zu brechen, ſo wird der Segen, der daraus entſpringen wird, nicht nur den deutſchen Städtern zugutekommen, nicht nur den unmittelbar davon Betroffenen, ſondern auch denen, die an der Behebung der Not ſo tatkräftig mithelfen, auch dem deutſchen Bauern! N Der Führer ließ ſich darauf vom Reichsernährungsmini⸗ ſter Darre die Landesbauernführer vorſtellen, die dann ihrerſeits die einzelnen Abordnungen dem Kanzler vorſtell⸗ 90 em Einzelnen drückte der Kanzler die Hand. Der Reichsbund Deutſcher Diplomlandwirte überreichte die Schreibfeder Bismarcks, einen Gänſekiel, die ſich in einem etwa 70 Zentimeter hohen hiſtoriſchen Schmuck⸗ 55 aus Eichenholz aus dem Sachſenwald befindet, dem anzler. Zwei Mädchen überreichten dem Kanzler als Dank der ſchleſiſchen Bauern mit einem kleinen Gedicht eine mit Bändern in den Landesfarben geſchmückte Erntekrone. Der Reichskanzler unterhielt ſich dann noch kurze Zeit zwanglos mit einzelnen Bauernvertretern, und nach einem dreifachen Heil der Bauern auf den Volkskanzler, verabſchiedete ſich der Kanzler. Die Bauernabordnungen wurden darauf wieder nach dem Tempelhofer Feld gebracht, von wo ſie in 10 Flugzeu⸗ gon nach dem Bückeberg befördert wurden. 5 In der Reichshauptſtadt Für den Ehrentag des deutſchen Bauern hatte die Reichs⸗ hauptſtadt alles hergegeben, um in feſtlicher und würdiger Form zu bezeugen, daß mit der früher faſt ſprichwörtlichen Gegnerſchaft zwiſchen Stadt und Land unter der na⸗ zionalen Regierung ein⸗ für allemal gebrochen iſt. Am Nachmittage ſammelten ſich hunderttauſende Ber⸗ liner zur Kundgebung im Grunewaldſtadion, wo der ſtell⸗ zertretende Gauleiter Görlitzer eine begeiſternde Rede hielt, oder zu einer der 12 Parallelveranſtaltungen. Die größte dieſer Parallelkundgebungen wurde unter Teilnahme der Beuernabordnungen mit ihren Feſtwagen im Luſtgarten durchgeführt. unter dem Jubel der Maſſen rollte ein Ernte wagen nach dem anderen durch das Brandenburger Tor and durch die hiſtoriſche Feſtſtraße zum Luſtgarten. SS⸗ Sturmführer, Stadtrat Dr. Külzow faßte den Sinn zind die Bedeutung dieſes Feſtes zuſammen und ſchloß mit einem Treuebekenntnis an Führer, Bewegung, an Volk und Staat. Nunmehr wurde die Lautſprecheranlage umgeſchaltet zur Uebertragung der Reden vom Bückeberg. Der Reichskanzler in Hannover Reichskanzler Hitler iſt Sonntag nachmittag kurz vor 3 Uhr auf dem Flughafen Vahrenwalder Heide bei Hannover gelandet. In ſeiner Begleitung befanden ſich Vizekanzler v. Papen und die Miniſter v. Blomberg, Darre, Dr. Goebbels und Freiherr v. Elz-Rübenach. Auf dem kurzen Weg zu ſeinem Wagen wurde der Kanzler von allen Seiten ſtürmiſch bejubelt. Etwa 10 Minuten nach der Landung fuhren die Regierungsautos durch das dichte Spa⸗ lier der Menge in die Stadt, um von dort den Weg nach Hameln zu nehmen. Auf dem Bückeberg Um 7.30 Uhr in der Frühe treffen die erſten Teil⸗ nehmer am Bückeberg, der noch in leichtem Nebel liegt, ein. Aus den Maſſenquartieren der Domäne Ohſen, in denen 84000 Männer der SS, SA, des Stahlhelms und 6000 Hitlerjungen untergebracht ſind, ritten die Abſperrungskolon⸗ nen auf ihre Plätze. Soweit das Auge ſieht, ziehen auf allen Anmarſchwegen die Maſſen in dichten Reihen. Von 2 Uhr mittags ab treffen in ununterbrochener Autokette die Eh⸗ rengäſte ein. Im Gegenſatz zu den Rieſenaufmärſchen im Tempelhof und Nürnberg fällt am Bückeberg ſofort die große Zahl der Frauen auf. Inmitten der Teil⸗ nehmer bemerkt man wiederum zahllo: anner und Frauen in ihren kleidſamen Bauerntrachten. Die Sonne meint es eigentlich zu gut. Es ſind 29 Grad im Schatten. Den Trink⸗ waſſerverkäufern werden die Flaſchen förmlich aus der Hand geriſſen. Ein ungeheures Gewoge herrſcht inmitten des Wal⸗ les der 4000 feſten Fahnen— der ganze Berg ſcheint leben⸗ dig geworden zu ſein. Am 4 Ahr nachmittags iſt der geſamte Feſtplatz anſchei⸗ nend bis auf den letzten Platz beſetzt. Wenige Minuten nach 4 Ahr trifft auf die Sekunde pünktlich der Diplo⸗ matenzug am Fuße des Berges ein. Er hält auf der freien Strecke an einer beſonders errichteten Rampe inmit⸗ ten des neuangelegten Weges. Die Diplomaten werden auf den Berg vor die Ehrentribüne geleitet und von allen Sei⸗ ten mit Jubel begrüßt. Der Kanzler kommt Kurz nach 5 Uhr verkünden die Lautſprecher, daß der Führer eingetroffen iſt. Kommandos ertönen, in der Ferne ſieht man die Säbel des präſentierenden Reiterregiments blitzen. In langſamer Fahrt kommen die Wagen des Füh⸗ rers und ſeiner Begleitung, dahinter, in eine Staubwolke ge⸗ hüllt, das Reiterregiment, den Weg zum Bückeberg. Am Fuße des Berges verläßt der Führer den Wa⸗ gen, bis zur Spitze des Berges klingen die Wirbel des Prä⸗ ſentiermarſches herauf, als er die Front der Ehrenkompag⸗ nien abſchreitet. Langſam, nach allen Seiten den Deutſchen Gruß entbietend, ſteigt der Führer zur Höhe, mit einem ungeheuren Jubel überſchüttet. Ihm folgen ſämtliche Miniſter des Reiches, bis auf Reichsaußenminiſter von Neu⸗ rath und Reichsjuſtizminiſter Gürtner Während er die Di⸗ plomaten und Ehrengäſte begrüßt, ſchmettern die Fanfaren ein fünffaches Signal, eine Batterie Feldartillerie fährt auf und löſt einen Ehrenſalut von 21 Schüſſen. Das Weſertal iſt, da der Beginn ſich verzögert hat, be⸗ reits in dünnen Nebel gehüllt, doch iſt das Anreiten des Reiterregiments 13 noch genau zu verfolgen. In geſtrecktem Galopp reiten die Schwadronen zur a Bildung eines Hakenkreuzes, das ſich um ſeine Achſe dreht. Den Abſchluß bildet ein Pa⸗ rademarſch, der erneuten Jubel auslöſte. Rede des Bauernführers Darr« Nachdem die Volksmenge das von allen Muſikkorps in⸗ tonierte Lied„Nun danket alle Gott“ entblößten Hauptes und mit erhobener Rechten mitgeſungen hatte, ſprach Reichs⸗ bauernführer Darre. Der Bückeberg, das Wahrzeichen des Weſergaues, ſieht die gewaltigſte Bauernkundgebung, die ſe die Welt ge ſehen hat. Die hier verſammelten 500 000 Bauern ſind ein lebendiger Beweis von dem Siegeszug des Nationalſozialismus im Bauerntum. Der Bauer iſt nicht mehr ein Wirtſchaftszweig in der Fülle anderer Wirtſchaftsſtände, ſondern iſt die Quelle unſeres völkiſchen Lebens und Fundament unſeres ſtaatlichen Seins. Wie der 1. Mai der Auftakt unſerer ge⸗ waltigen Arbeitsſchlacht war, ſo war der 1. Oktober das Be⸗ kenntnis der Nation zum deutſchen Bauerntum als dem Träger deutſcher Kraft und Zukunft. Der Miniſter gab einen kurzen Rückblick auf die jüngſte Agrarpolitik und betonte, daß der Nationalſozialismus Adolf Hitlers in einem blüher den Bauerntum den ewigen 1 einer geſicherten Zukunft von Volk und Nation ehe. Wir ſchufen das Reichsnährſtandsgeſetz, das das geſamte Bauerntum erſt wieder auf eigene geſunde Beine ſtellte. Mit unſeren Marktgeſetzen, mit der Bil⸗ dung feſter Preiſe, vorerſt für unſer täglich Brot, haben wir unſeren Bauern wieder die Möglichkeit gegeben, auf ſeinem Hofe disponieren zu können Das Reichserbhofrecht ſoll die verderbliche Ver⸗ ſchuldung und unheilvoller Zerſplitterung durch Erbgang verhindern und die Höfe aus den Zufälligkeiten des wirt⸗ ſchaftlichen Geſchehens herauslöſen. 8. Aus der Erkenntnis unſerer Aufgaben heraus habe ich den Herrn Reichskanzler gebeten, uns zu geſtatten, mit dem Reichsnährſtand, dem geeinten Selbſtverwalkungskör⸗ per unſeres Bauernkums, hinaus aufs Land zu wandern. Im Herzen urdeutſchen Bauernlandes, am Nordhang des Harzes, werden wir uns eine Heimat ſuchen. Wir nationalſozialiſtiſchen Bauern freuen uns, daß wir heute am Tag des Erntedankes, dieſen Entſchluß bekannt geben dürfen. ö Der deutſche Bauer weiß, daß alles, was heute für ihn geſchafft wird, ohne dieſen Bauernkanzler Adolf Hitler nicht möglich iſt. Damit weiß aber der deutſche Bauer auch, daß ſein Schickſal mit Adolf Hitler ſteht und fällt. 1 Oer Kanzler an die Bauern Nach Reichsminiſter Darre nahm der Führer, Reichs⸗ kanzler Adolf Hitler, mit ungeheurem Jubel immer von neuem begrüßt, das Wort. Er ſprach zu ſeinen deutſchen Bauern folgendes: g Seit im vergangenen Jahr die Ernte eingeführt wurde, hat ſich in Deutſchland eine Wandlung von geſchichtlichem Ausmaß vollzogen: Ein Parteienſtaat iſt gefallen, ein Volks⸗ ſtaat iſt entſtanden. Was noch vor wemgen Jahren als un⸗ wahrſcheinlich erſchien, iſt nun Wirklichkeit geworden, was Millionen für ausſichtslos hielten, iſt heute geſchehen. Eine Revolution brauſte über das deutſche Land hinweg, ein Syſtem iſt zertrümmert, ein Volk aber aufgewühlt in ſeinen innerſten Tiefen. Niemand ſoll ſich wundern, daß von dieſer gewaltigen Bewegung gerade der Stand am meiſten ergrif⸗ fen wurde, der N das tragende Fundament unſeres Volkes iſt. Der Einzelne iſt vergänglich, das Volk iſt bleibend. Wenn die liberale Weltanſchauung in ihrer Vergottung des Ein⸗ zelindividuums zur Vernichtung des Volkes führen mußte, ſo will der Nationalſozialismus das Volk als deutſches erhalten, wenn nötig auch zu Laſten des Einzelnen. Es iſt eine gewaltige Erziehungsarbeit notwendig, um dieſe auf den erſten Anſchein harte Lehre den Menſchen verſtändlich zu machen, um ſie zur Einſicht zu bringen, daß in der Zucht des Einzelnen nicht nur der Segen für die „ ſondern am Ende auch für den Einzelnen ſelbſt gt. Es iſt damit aber notwendig, daß der Einzelne ſich langſam zur Erkenntnis durchringt, daß 5 eigenes Ich unbedeutend iſt, gemeſſen am ganzen Volk, daß daher die Stellung ſeines eigenen Ichs ausſchließlich bedingt iſt durch die Intereſſen der Ge 1 7 des Volkes, daß die Ueberheblichkeit, die Einbildung, der Eigen⸗ und Standes⸗ dünkel nicht nur lächerlich, ſondern ſchädlich ſind für die Exiſtenz unſerer Volksgemeinſchaft, daß vor allem die Gei⸗ ſtes⸗ und Willenseinheit einer Nation höher zu ſtellen ſind, als die Geiſtes⸗ und Willensfreiheit des Einzelnen. Der Nationalſozialismus iſt daher en erbitterter Feind ö jeder Klaſſenſpaltung und Standestrennung. 1 Er wird deshalb alle Auffaſſungen und alles Tun bekämp⸗ fen, die in ihren Auswirkungen der Nation als Einheit Schaden zufügen müſſen. Der Nationalſozialismus wird unbeirrbar jene Erſchei⸗ nungen unſeres öffentlichen Lebens ausmerzen, die der Volksgeſamtheit abträglich ſind. Er wird damit in erſter Linie aufräumen mit der falſchen Vorſtellung, daß die Ar⸗ beit als ſolche verſchieden bewertet werden könnte. Er wird dabei die Aeberheblichkeit und Anmaßung der einen Seite genau ſo wenig dulden wie die der anderen. Kopf⸗ und Handarbeit ſind beide gleich geadelt wenn ſie der Erhaltung der Volksgemeinſchaft dienen. Der erſte und tiefſte Repräſentant des Volkes iſt jener Teil, der aus der Fruchtbarkeit der Erde den Meaſchen nährt und aus der Fruchtbarkeit ſeiner Familien die Nation erhält. So wie der Liberalismus und der demokratiſche Marxis⸗ mus den Bauern mißachteten, ſo bekennt ſich die national⸗ ſozialiſtiſche Revolution bewußt zu ihm als dem ſicherſten Träger der Gegenwart, dem beſten Garanten für die Zukunft. Wir wiſſen, daß der Ruin des deutſchen Bauern⸗ ſtandes das Ende des deutſchen Volkes ſein würde. Der Sinn unſeres politiſchen Kampfes und Ringens iſt aber nicht die Gewinnung oder gar Eroberung fremder Völker, ſondern die Erhaltung und Stärkung unſeres eigenen Volkes. Wir treten mit Entſchloſſenheit ein für das deutſche Bauern⸗ tum, und auch hier kennen wir kein Kompromiß und keine Halbheit. Der Blick auf unſere Bevölkerungsſtatiſtik zeigt uns, daß die Zukunft der Nation ſchon heute ausſchließlich N abhängt von der Erhaltung des Bauern. Es iſt daher die Aufgabe der Staatsführung, zuvörderſt dieſes Element, von deſſen Leben Fortdauer oder Vernichtung unſeres Voltes abhängen, unter allen Umſtänden und mit allen Mitteln zu erhalten. Der Städter, der ſein Geſchäft verliert, mag ſich immer wieder eine Exiſtenz gründen könen, der Bauer, der erſt einmal von ſeiner Scholle vertrieben und wurzellos geworden iſt, geht als Bauer dann für immer zugrund. Das Schickſal hat uns in eine ſchwere Stunde hmeingeſtellt und uns den Auftrag gegeben, wenn notwendig auch ſchwere Entſchlüſſe zu treffen. Wir wiſſen, wie groß die Not im ganzen deutſchen Volke iſt. Wir ſind entſchloſſen mit allen Mitteln die der menſchliche Geiſt ausfindig machen kann, gegen ſie anzu⸗ kämpfen. Allein die letzte Entſcheidung über den Erfolg oder Mißerfolg hängt ab von der Rettung unſeres Bauern⸗ ſtandes, und wir ſind daher entſchloſſen, alle Wege zu gehen, die uns dieſe Rettung verſprechen. Wir wollen lernen aus der Erkenntnis der hinter uns liegenden Zeit und der Schädlichkeit der vergangenen Methoden und daraus die notwendigen Rückſchlüſſe ziehen, auch wenn unſere Schritte von Vielen im Augenblick nicht verſtanden werden. Am Ende wird man einſt doch zugeben, daß die Rettung des deutſchen Bauernſtandes zur Rettung des ganzen Vol⸗ kes nötig war. Ich muß aber an dieſer Stelle wiederholen, was ich vor der letzten Reichstagswahl offen und aufrichtig dem ganzen Volk erklärte: Wenn jahrzehntelang in einer Sache geſündigt wurde, kann man nicht in Monaten den Schaden beheben. Acht Monate ſchon haben wir mit Anſpannung aller Kräfte gearbeitet und können heute mit Stolz das eine feſtſtellen: Wir haben dem deutſchen Verfall Einhalt geboten. Dank des gläubigen Vertrauens der überwältigenden Millionen⸗ maſſen unſeres Volkes iſt es uns gelungen, die Entwicklung nach unten aufzuhalten, und in eine ſolche nach oben zu wenden. Niemand kann uns den guten Willen beſtreiten, das Beſte für unſer Volk zu tun, und unſeren Mut, die dafür notwendigen Entſchlüſſe zu treffen. Wenn wir aber auch in Zukunft Erfolg haben ſollen, dann iſt dies nur möglich, unter der Mitarbeit des Volkes ſelbſt. Das iſt es, was ich von Euch, meine deutſchen Bauern, verlangen muß. Nur wenn ihr in Vertrauen und Zuverſicht hinter uns tretet, kann das große Werk der Rettung unſeres Volkes gelingen. Auch wenn das Sgick⸗ ſal manchen Entſchluß und manche Tat vergeblich ſein läßt, ſo dürfen wir doch keine Minute zögern, immer wieder das zu tun, was unſeres Wiſſens und unſerer Einſicht zu tun notwendig iſt. Wir bauen an einer neuen Gemeinſchaft un⸗ ſeres Volkes. Kein Stand kann ſein ohne das Verſtänd⸗ nis und die Hilfe des andern. Millionen von Städtern klären wir auf über die gewaltige Bedeutung des Bauern⸗ tums. Sie ſind bereit, Opfer zu bringen für Euch, und ſo müßt Ihr auch wieder Opfer bringen für die andern. Für das Winterhilfswerk Es iſt ein gewaltiges Werk gegenſeitiger Hilfeleiſtung, das wir zum erſtenmal für dieſen Winker organiſierten. Was Stadt und Land gemeinſam an Opfern bringen zur Rekkung unſerer bedürftigen Volksgenoſſen, zur Linderung ihrer Nok, wird zu einem Kapikal, das einſt für Alle ſeinen Nuhen abwerfen wird. Die Verbundenheit von Stadt und 9 5 von Bauern und Arbeitern, wird damit gewaltig be⸗ kundet. Wenn wir die Größe dieſes Ringen ermeſſen, erſchauern wir bei dem Gedanken, was ein ſchlechtes Jahr mit einer ſchlechten Ernte heute für uns bedeutet hätte. Umſo größer iſt unſer Dank demgegenüber, der unſeren Aeckern ſeinen reichlichen Segen gab. f Sie ſind hier, meine Bauern, zur größten Kundgebung zuſammengekommen, die in dieſer Art wohl jemals auf Er⸗ den ſtattgefunden hat. Es ſoll dies aber nicht nur eine Do⸗ kumentierung Eurer Kraft, ſondern auch eine ſichtbare i des Willens der Führung ſein. Wir wollen be⸗ wu durch das Feſt der Arbeit und das Feſt der Ernte den Geiſt dokumentieren, der uns beherrſcht, und den Weg, den wir zu gehen entſchloſſen ſind. Möge aus der Größe die⸗ ſer Demonſtration die gegenſeitige Achtung er⸗ wachſen und die Ueberzeugung, daß kein Stand für ſich, aber alle gemeinſam beſtehen können. Möge dieſes Gefühl der Verbundenheif von Stadt und Land, von Bauern. Hand- und Kopfarbeifern ſich immer mehr ſteigern zum ſtolzen Bewußtkſein einer gewaltigen Ein⸗ heit. An unſeren Herrgokt aber richten wir in dieſer Stunde in Demut die Bitte. uns auch in Zukunft feinen Segen zu geben zu unſerem Werk und das kägliche Brot. J 55 Die Feiern in Baden In allen badiſchen Städten und Dörfern wurde das Erntedankfeſt in feierlicher Weiſe begangen. Böllerſchüſſe kündeten den Tag an. In den Kirchen fanden Feſtgottes⸗ dienſte ſtatt. Verſchiedentlich gab es in den Mittagsſtunden Platzkonzerte. Eine Feier größeren Ausmaßes fand auf dem Schloßplatz in Karlsruhe ſtatt. Nachdem der Reichsſtatthalter Robert Wagner den Vorbeimarſch des Feſtzuges abgenommen hatte, ſprach zu⸗ nächſt Kreisbauernführer Schott. Hierauf ergriff Reichsſtatthalter Robert Wagner das Wbrt. Er führte u. a. aus: Die Geſchichte lehre uns, daß Völker, die ſich innerlich vom Bauernſtande abwendeten, nur allzu leicht zum Spielball eines wechſelnden Schicksals geworden ſeien. Der Titel Bauer ſei heute wieder zum Ehrentitel geworden. Es gebe keinen lebendigeren Beweis dafür, daß die Volksgenoſſen in Stadt und Land zuſam⸗ menſtehen, als den heutigen Tag, an welchem der Bauer in die Stadt komme, um dem Städter die Hand entgegen⸗ zuſtrecken. Dieſer feierliche Anlaß werde dazu beitragen, daß jener innere Verſchmelzungsprozeß zum Abſchluß gelange, der von niemand getrennt werden könne. Ein einig Volk von Brü⸗ dern, das entſchloſſen ſei, ſich in keiner Not und Gefahr mehr zu trennen, um ein hartes und ſchweres Schickſal ge⸗ meinſam zu tragen und um einer beſſeren und glücklicheren Zukunft entgegenzuſchreiten. Den Volksgenoſſen vom Land ſage er im Namen der Bevölkerung der Stadt herzlichen Dank. Er wolle nicht verſäumen, den Bauern zu ſagen, daß der nationalſoziali⸗ ſtiſche Staat willens ſei, auch ihr Schicksal zu erleichtern. In dieſem Geiſte übernehme er im Namen der Stadt Karls⸗ ruhe die reichen Gaben, die von den Bauern hierher gebracht worden ſeien. Kopp 3, K. Kolb, 17285 In Hockenheim a feierte Kreisbauernführer Treiber den Reichskanzler als Bau⸗ ernkanzler, der dem Bauern wieder die ihm gebührende Stellung im Staate eingeräumt habe. Die Abordnungen der Gemeinden des ehemaligen Bezirks Schwetzingen waren nach Hockenheim gekommen. Hier entwickelte ſich, wie in Schriesheim, ein frohes Treiben. „Pfälzer Tag“ am Rhein Ludwigshafen, 2. Okt. Der von der Stadtverwaltung Ludwigshafen durchgeführte„Pfälzer Tag“ am Rhein im Rahmen des Erntedankfeſtes war eine großzügige Wohltä⸗ tigkeitsveranſtaltung, die einen Maſſenbeſuch aufwies. Die mächtige Feſthalle im Hindenburgpark war in ein Fahnen⸗ meer getaucht. San war das Militärkonzert, von den vereinigten Kapellen, Schupo⸗ und Muſikzug der 10. SS⸗ Standarte. Auch die Maſſenchöre unter der Stabführung von Dr. Waſſermann⸗Mannheim machten einen glänzenden Eindruck. Höhepunkt des Abends war eine von Oberſt Peter⸗ Ludwigshafen verfaßte Erntefeſtpantomine, betitelt„Der Herbſt in allen Ländern“. Erntereigen, Bauerntanz, Tanz der Korngaben und der Weinflaſchen, der Winzertanz, der Herbſtblumenwalzer und zum Schluß„König Herbſt“, dem holde Jungfrauen die Gaben der pfälziſchen Landſchaft darbo⸗ ten. Auch der Sonntag verlief in ſchönſter Weiſe. Er be⸗ gann mit einem rieſigen Feſtzug durch die Stadt nach dem Hindenburgpark. Ein anſchließendes Reitturnier wurde von den SA⸗Reiterſtürmen der Umgebung und dem Mannhei⸗ mer Reiterverein beſtritten. Das Erntedankfeſt in der Güdpfalz Landau, 1. Okt. In allen den regſamen Bauern⸗ und Winzerdörfern der Südpfalz waren am Erntedankfeſt Maien geſtellt, die Häuſer mit Herbſtlaub geſchmückt und die Straßen und Gaſſen in einen Fahnenwald verwandelt. Ueberall wurde das Erntedankfeſt feierlich begangen. Früh⸗ morgens erſcholl der Weckruf über die Dörfer, die Glocken läuteten das Dankesfeſt ein. Geſchloſſen zogen die Bürger in die Kirche zum Dankgottesdienſt. Nach Landau, der ſüd⸗ pfälziſchen Zentrale, kamen die Bauern mit dem geſchmück⸗ ten Wagen, reich mit den Gaben der Ernte beladen. Einen hübſchen Feſtzug ſtellte das Dorf Queichheim. In Herxr⸗ heim gab der unendlich lange, beſonders ſorgfältig zuſam⸗ mengeſtellte Feſtzug ein Bild von Saat und Ernte, einen Jahresüberblick des Bauernlebens. Kreisleiter Kleemann ſprach über die Miſſion des pfäl⸗ ziſchen Bauern im neuen Reich.— Auf den Feſtplätzen wa⸗ ren die Lautſprecher aufgeſtellt zur Uebertragung der Rede des Führers auf dem Bückeber gd. us dena badioclien Lande Freikorpstreffen Süddeutſchland 1933 Am 14. und 15. Oktober in Bruchſal. Der Reichsverband der Baltikumkämpfer, die Vereini⸗ gung ehem. Grenzſchutz⸗ und Freikorpskämpfer veranſtal⸗ ten am 14. und 15. Oktober 1933 in Bruchſal(Baden) un⸗ ter der Bezeichnung„Freikorpstreffen Süddeutſchland 33“ ihr erſtes Gebietstreffen. Dort treffen ſich ehem. Angehö⸗ rige ſämtlicher Freikorpsformationen, Baltikum, Grenz⸗ ſchutz⸗Oſt, Spartakus, Oberſchleſien und Rhein⸗Ruhr. Ka⸗ meraden! Wollt Ihr mit Euren ehemaligen Kameraden und Mitkämpfern wieder Fühlung nehmen, ſo kommt alle zu dieſer Wiederſehensfeier(Fahrpreisermäßigung). Dies⸗ bezügliche Anfragen ſind an die Geſchäftsſtelle in Bruch⸗ ſal, Schließfach 61, zu richten. Rückporto beilegen. 4 Die bäuerliche Gelbſtverwaltung in Baden Ernennung der Hauptabkeilungsleiter. Auf Vorſchlag des Landesbauernführers für Baden, Pg. L. Huber, Ibach, M.d. R., wurden durch den Reichsbauernführer und Reichsernährungsminiſter Dr. Walter Darre in dieſen Tagen zum Landesobmann der bäuerlichen Selbſtverwaltung der Präſident der Bad. Bauernkammer, Weinqgutsbeſitzer Pa. F. Engler Füß⸗ lin und zu Hauptabteilungsleitern nachfolgende Herren er⸗ nannt: Hauptabteilungsleiter 1: Der Geſchäftsführer der Bad. Bauernſchaft E. V., Pg. Dipl.⸗Landwirt F. W. Oſiander, Karlsruhe. Hauptabteilungsleiter 2: Der geſchäftsführende Vize⸗ n der Bauernkammer, Pg. Schmitt, Leutershau⸗ en. Hauptabteilungsleiter 3: Der Direktor des Verbandes Landw. Genoſſenſchaften in Baden e. V. Pg. Rechtsan⸗ walt Rupp, Karlsruhe. Hauptabteilungsleiter 4: Der Geſchäftsführer des Landhandelsbundes, Pg. Dr. Zahn, Mannheim. Im Rahmen der bäuerlichen Selbſtverwaltung iſt der Landesobmann als ausführendes Organ des Landes⸗ bauernführers zu betrachten, während die Hauptverwal⸗ tung 1 den Menſchen in der Landwirtſchaft, die Hauptab⸗ teilung 2 den Bauernhof. die Hauptabteilung 3 die ge⸗ noſſenſchaftliche Selbſthilfe und die Hauptabteilung 4 den geſamten, freien mit der Landwirtſchaft in Verbin⸗ dung ſtehenden Handel zu bearbeiten und betreuen hat. () Forbach(Murgtal).(Hubertus⸗ Heil.) Vor wenigen Tagen erſt iſt es Forſtwart Küchler geglückt, droben in den großen Jagdgebieten von Herrenwies einen pracht⸗ vollen Zer⸗Hirſch zur Strecke zu bringen. Nun hatte er wie⸗ der Glück. Es gelang ihm, einen ſtarken 10er⸗Brunfthirſch zu erlegen. Herr Genter, ein alter Jägersmann, hatte eben⸗ falls großes Jagdglück; er brachte einen 14⸗Ender zur Strecke. Es iſt ein Brunfthirſch, der jedoch ein abnormes Geweih trug. Ein Hornzinken war dem Hirſch direkt in das Auge hineingewachſen, ſo daß der Hirſch an dieſem Auge erblindet war. Der Hirſch wurde im Forbacher Gemeinde⸗ jagdgebiet erlegt. Kirchardt(Amt Sinsheim).(Schweres Scha den⸗ feuer.) In einer der Scheunen der Landwirte Ludwig A. Kuhn und Glaſermeiſter A. Ebert brach Feuer aus, das mit raſender Eile um ſich griff und eine Scheune und eine Doppelſcheune völlig einäſcherte. Durch eine einſtürzende Mauer wurde das Wohnhaus des Brief⸗ trägers Baumbuſch beſchädigt. Den vereinten Kräften der Feuerwehren von Kirchardt, Grombach, Berwangen, Itt⸗ lingen und der Motorſpritze aus Sinsheim gelang es, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken und weiteres Anheil zu verhindern. Sämtliche Scheunen waren mit Erntevorräten gefüllt. Der Schaden iſt beträchtlich. Das Ernte⸗ und Dankfeſt in Seckenheim. Feierlichen Anſtrich hatte das Feſt des deutſchen Bauern auch in Seckenheim. In der Frühe ſchon kündeten Böllerſchüſſe und ein Wecken den Beginn des Feſt⸗Tages. Ueberaus reicher Flaggenſchmuck gaben dem Straßenbild das feſtliche Gepräge. Das Symbol des Tages, die Mohn⸗ blume mit Aehre, wurde eifrig angeboten und ebenſo eifrig angenommen. Zwei hübſch ausgeſchmückte Spendewagen zogen nach der Sammelſtelle Mannheim am Adolf Hitler⸗Ufer, und von dort aus ging der große Ernte⸗ dankzug zur Stadtmitte. Hochbeladene Bauernwagen zogen zum Friedrichsplatz, wo die Berufsverbände, die militäri⸗ ſchen Vereine, die Kleingarten⸗ und Geſangvereine Auf⸗ ſtellung genommen hatten. Kreisleiter Dr. Roth eröffnete die Feier, indem er darauf hinwies, daß Volksgemeinſchaft ein Wort der Tat ſei, und daß ſich hier ohne große Worte zeige, wie durch den Nationalſozialismus Stadt und Land ſich die Hand reichen. J Der brer der Kreisbauernſchaft, Bürgermeiſter Trei⸗ ber(Plankſtadt) bezeichnete das Bauerntum als Lebens⸗ quell des Volkes; nur ein Bauernvolk könne Deutſchland retten. Die Weiherede hielt Stadtpfarrer Kiefer, der aus⸗ führte, daß Städter und Bauer aufeinander angewieſen ſind auf Gedeih und Verderben. Es ſei endlich die Kluft zwiſchen Stadt und Land überwunden worden. In Namen des Oberbürgermeiſters überrei e Stadt⸗ rat Runkel dem Bauernführer die Urkunden für die 19 Ge⸗ meinden des Kreiſes, die ihre Erntewagen in die Stadt entſandt hatten. Unterdeſſen ſammelte ſich die hieſige Bauernſchaft auf den Planken. In feierlichem Zuge unter Vorantritt einer Muſikkapelle ging es konfeſſionsweiſe in die Kirchen. SA. an der Spitze, dann folgen Mädchen mit dem Erntekranz, dem ſich Jugend und Alter anſchloſſen. Unter feierlichem Orgelſpiel und Geſang zogen nun die Mädchen mit dem Erntekranz zum Altar, wo das Erntedankopfer in Geſtalt des Erntekranzes niedergelegt wurde. Die eindrucksvollen Feſtreden wurden umrahmt von den Kirchenchören. Das benachbarte Ilvesheim, das ebenfalls reichen Flaggenſchmuck angelegt hatte, brachte ebenfalls in der Frühe ſeinen Spendewagen nach Mannheim. In der kath. Kirche fand Feſtgottesdienſt und für die evang. Gemeinde ein Feldgottesdienſt ſtatt. Anſchließend hieran wurde auf dem Rathaus die feierliche Hiſſung einer neugeſtifteten Hakenkreuzfahne vorgenommen. In Schriesheim fand die gemeinſame Kundgebung für den Amtsbezirk Mann⸗ heim ohne Schwetzingen ſtatt. Miniſterpräſident Köhler hob die Bedeutung des Bauernſtandes für das Vaterland her⸗ vor. Durch die nationalſozialiſtiſche Volksbewegung wird der Bauer wieder in den Mittelpunkt des deutſchen Lebens geſtellt. Eine nationale Tat war der Beitrag des deutſchen Bauern zur Winterhilfe. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern morgen Dienstag Herr Joſef Alffermann und ſeine Gemahlin Maria geb. Lend. J Selbſttötung und Selbſttötungsverſuch. In der Weſt⸗ ſtadt hat ein 65 Jahre alter Mann, der nervenleidend war, ſich in ſeiner Wohnung erhängt.— Ein 16jähriges Mäd⸗ chen öffnete in einem Geſchäft in der Altſtadt in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, den Gashahn, wodurch ſie eine Leuchtgasvergiftung erlitt. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. Sie wurde in das Allg. Krankenhaus gebracht. ö Anfall durch Nebel. Auf der Feudenheimer Land⸗ ſtraße iſt infolge des ſtarken Nebels ein 29jähriger verheira⸗ teter Kaufmann auf ſeinem Fahrrad von einem Perſonen⸗ kraftwagen angefahren worden. Er wurde vom Rad ge⸗ ſchleudert und erlitt eine leichte Gehirnerſchütterung, eine Rißwunde am linken Auge und Hautabſchürfungen im Geſicht. 4 Erſtellung von Bauten außerhalb des planmäßigen Baugebiets. In letzter Zeit mußten wieder zahlreiche Baugeſuche deshalb abſchlägig verbeſchieden werden, weil es ſich um Bauprojekte in einem noch nicht planmäßig erſchloſſenen Gebiet handelt. Wir machen deshalb wiederholt darauf aufmerkſam, daß derartige Bauvorhaben unter keinen Um⸗ ſtänden mehr zugelaſſen werden. Auch iſt es völlig aus⸗ geſchloſſen, daß etwa im Beſchwerdeweg die Genehmigung zu einem ſolchen Bauprojekt erreicht werden könnte. Für alle Bauvorhaben jeglicher Art iſt in allen Stadtteilen in ausreichendem Unfange geeignetes, plan⸗ mäßig erſchloſſenes Gelände vorhanden. Auch den neueſten Bedürfniſſen, die ſich aus der allgemeinen Umſtellung im Siedlungs⸗ und Wohnungsweſen ergeben haben, iſt dabei genügend Rechnung getragen. Die Vorausſetzungen für geordnete bauliche Verhältniſſe ſind ſomit auf der ganzen Gemarkung der Stadt Mannheim gegeben. Eigen⸗ willige Sonderwünſche, die mit dem allgemeinen Intereſſe nicht in Einklang gebracht werden können, ſind ſchon deshalb nicht zu berückſichtigen, weil das Allgemeinintereſſe des Einzelnen grundſätzlich vorzugehen hat. 85 Wir machen bei dieſer Gelegenheit noch beſonders darauf aufmerkſam, daß auch gegen unerlaubtes Bauen unnachſichtlich vorgegangen und die Beſeitigung der ohne baupolizeiliche Genehmigung erſtellten Bauten nötigen⸗ falls unter Anwendung polizeilichen Zwangs rückſichtslos durchgeführt wird. Die Bauluſtigen ſind daher in ihrem eigenſten In⸗ tereſſe gehalten, ſich vor Inangriffnahme eines Bau⸗ vorhabens bei der mit der Vorprüfung der Bauprojekte betrauten techniſchen Behörde Auskunft und Rat zu holen. Schwere Bluttat in Ludwigshafen. Heute Nacht hat die Frau des in der Bismarckſtraße 61 wohnenden Waffenhändler Mann ihren Ehemann, ihre beiden Töchter im Alter von 14—16 Jahren und ſich ſelbſt erſchoſſen. Der Grund zu dieſer furchtbaren Bluttat iſt in wirtſchaftlichen Verhältniſſen zu ſuchen. Laden und Wohnung ſollten heute Mittag geräumt werden. Aus dem Mannheimer Bezirksrat. Wirtſchaftskonzeſſionen.— Die lieben Nachbarn.— Erſt . f fragen, dann bauen! 5 ä In der geſtrigen Sitzung des Mannheimer Bezirks⸗ rats führte zum letzten Mal Regierungsrat Sackſoffſki den Vorfitz, ſoweit das Polizeipräſidium zuſtändig war. Für einige Wirtſchaften, die den Beſitzer gewechſelt haben, wurde die Konzeſſion beſtätigt; es handelt ſich um die Schankwirtſchaften„Zum alten Feldſchlößchen“, Käfertaler Straße 178,„Zur Bremsſtation“, Untere Riedſtraße 58 in Mannheim Waldhof,„Zum Friedrichshof“ in Edingen, „Zum grünen Hof“ in Schwetzingen, die Gaſtwirtſchaften „Zum Mofeltal“, Mittelſtraße 82 und„Zur Roſe“ in Altlußheim, die Realſchankwirtſchaft„Zum Durlacher Hof., P 5, 2-3 und die Realgaſtwirtſchaft„Zum Erbprinzen“ in Schwetzingen. Das Geſuch der Zentral⸗Garage Hog GmbH. in Mannheim um Erteilung der Erlaubnis zur Lagerung von weiteren 20 000 Liter Benzin(insgeſamt 56000 Liter) in unterirdiſchen Tanks auf dem Grund⸗ ſtück Seckenheimer Straße 146 wurde genehmigt. Zwei Hühnerhalter in der Eberbacher Straße und am Brunnenpfad in Mannheim⸗Feudenheim haben ſich die Feindſchaft eines Nachbarn zugezogen, der ſich durch das den Tagesanbruch kündende Krähen der Hähne, durch den Geruch und durch die Fliegen beläſtigt fühlt. Er redete in der geſtrigen Verhandlung ſeinen Widerſachern gut zu und ſuchte ſie davon zu überzeugen, daß die Hühnerhaltung unwirtſchaftlich ſei, wohingegen jene darauf beſtanden, weiterhin zum Rückgang der Eiereinfuhr vom Ausland beitragen zu wollen. Die Beſchwerde beim Be⸗ zirksamt hat dem hühnerfeindlichen Nachbar zwar keinen pollen Erfolg in der Richtung gebracht, daß die beiden Hühnerhöfe ſeinem Wunſch entſprechend ausgerottet wer⸗ Den, immerhin kam ein Vergleich zuſtande, wonach die Hähne abgeſchafft und die Hühnerſtälle von der Grenze des Nachbargrundſtücks zurückverfetzt werden.. Im Stadtteil Pfingſtberg hat ein Kohlenhändler ſein Pferd in einem behelfsmäßigen Schuppen untergebracht, in einem Wohngebiet, wo nur Kleinvieh⸗ und Hühnerhaltung fzugelaſſen iſt. Der Mann will nun einen Stall bauen, was ihm aber auf eine Beſchwerde von der Nachbarſchaft hin von der Baupolizei unterſagt wurde. Die Einſprache⸗ beim Bezirksrat hatte den Erfolg, daß das Baugeſuch im Hinblick auf die wirtſchaftliche Lage des Händlers, der 40 v. H. kriegsbeſchädigt iſt, widerruflich genehmigt wurde. Es kann nicht genug davor gewarnt werden, das „wilde“ Siedler oder andere Bauluſtige ihre Häuſer ein⸗ ſach dorthin ſetzen, wo es ihnen gefällt, ohne Rückſicht auf etwaige Bebauungspläne der Stadt. Der Bezirksrat wird keinerlei Ausnahmen mehr machen und muß im In⸗ tereſſe der Allgemeinheit fernere Beſchwerden als unbe⸗ gründet zurückweiſen, wie dies in mehreren Fällen geſtern und in den letzten Sitzungen ſchon geſchehen iſt. Ein Sied⸗ ler am Steinweg in Mannheim⸗Sandhofen will in dem ö r die Stadterweiterung demnächſt in Frage bommenden Gelände, wo er jetzt eine Holzbaracke bewohnt, ein Stein⸗ haus errichten; das Grundſtück hat er ſich bereits gekauft und das Baumaterial iſt angeſchafft. Es ſtellte ſich her⸗ aus, daß der Mann es nicht für nötig gehalten hatte, ſich beim Hochbauamt, Abt. Bauprüfung, zu erkundigen, ob ſeinem Bauvorhaben auch nichts im Wege ſtehe. Die Be⸗ ſſehwerde gegen die baupolizeiliche Verfügung wurde zu⸗ rückgewieſen. Das gleiche Schickſal hatten die Beſchwerden eines Gärtners im Gewann Augaſſe in Feudenheim und eines Arbeitsloſen, der ſich an der Waſſerwerkſtraße in Käfertal für ſein ſauer erſpartes Geld ein Grundſtück ge⸗ kauft hat, das er nun nicht bebauen darf. Durch bezirksamtliche Verfügung iſt im vergangenen Jahre der Beſitzer einer Kundenmühle in Sandhofen ver⸗ pflichtet worden, eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen, Hauptſächlich auf dem Gebiet des Feuerſchutzes, durchzu⸗ führen. Da der Müller nicht in der Lage iſt, all die er⸗ forderlichen Aenderungen auf einmäl vornehmen zu laſſen, befriſtete der Bezirksrat die Bauauflagen bis März 1934, wenn mindeſtens den feuerpolizeilichen Beanſtandungen ſofort Rechnung getragen wird. Die verlangten Handfeuer⸗ löſcher ſind bereits angebracht, die Beſeitigung des Gas⸗ glühlichtes iſt zugeſagt, nunmehr iſt noch eine maſſive, öffnungsloſe Brandmauer zum Nachbargrundſtück zu er⸗ richten und die Beobachtungsöffnungen am Mahlwerk müſſen ordnungsgemäß mit Fenſtern verſehen werden. Der Bezirksrat nahm Kenntnis von der Feſtſtellung von Bau⸗ und Straßenfluchten an der Talſtraße in Feu⸗ denheim, ſowie von der Feſtſetzung des Baufluchtenplanes für die J. G.⸗Randſiedlung an der Brühler und Rohr⸗ hofer Straße auf Gemarkung Brühl. el. 9 Andrang zu den Luftſchutz⸗Lehrgängen. In der Aula der Handelshochſchule fanden geſtern Nachmittag und Abend unter außerordentlich zahlreicher Beteiligung aus allen Kreiſen der Bevölkerung Luftſchutz⸗ vorträge mit praktiſchen Vorführungen ſtatt. Man wurde zunächſt mit der Bezeichnung und der Wirkung der ver⸗ schiedenen Gaſes bekannt gemacht; zwei junge Leute konn⸗ ten die Wirkung des harmloſen Tränengaſes erproben, ein anderer erfuhr am eigenen Leib den Einfluß eines Giftgaſes, das er nur in ganz geringer Menge eingeatmet hatte. Es gab Riechproben der verſchiedenen Kampfſtoffe und ſpäter hatte ein großer Teil der Beſucher Gelegen⸗ heit, eine Gasmaske aufzuſetzen. An Hand verſchiedener Typen alter und neuer Gasmasken erklärte der Vortra⸗ gende die Schu maßnahmen gegen die Blau⸗, Grün⸗ und Gelbkreuzgaſe. Beruhigend iſt jedenfalls, daß wir keinem dieſer zum Teil unmenſchlichen Kampfſtoffe rettungslos ausgeſetzt ſind, denn bis zu einem gewiſſen Grade kann man ſich gegen jedes Gas ſchützen. Im Hof der L⸗Schule⸗ war Gelegenheit geboten, den in der Ausbildung begrif⸗ griffenen Mannheimer Luftſchutz⸗Lehrtrupp bei der Be⸗ kämpfung von Brandbomben zu ſehen. Allerdings handelte es ſich hier um Verſuche in kleinſtem Ausmaße, die aber ſchon einen Begriff davon gaben, wie bitter notwendig es iſt, der Gefahr ins Auge zu ſehen. Wenn eine Brand⸗ bombe mit Sand bedeckt iſt, ſo brennt ſie ſelbſt dann weiter, wenn die Luftzufuhr abgeſperrt iſt; der Brenn⸗ ſtoff, in dieſen Bomben erzeugt ſelbſt den notwendigen Sauerſtoff, und es kann Stunden dauern, bis das Feuer erliſcht. Der Brennſtoff einer anderen Bombe hat die Eigenſchaft, als Flüſſigkeit in alle Oeffnungen und Fugen einzudringen und auf dieſe Weiſe z. B. Holzböden von unter her zu verbrennen. Wenn die Brandbombe im Sand⸗ eimer weggetragen wird, dann genügt ihre Berührung mit dem Blech, daß dieſes ſofort durchſchmilz und der Brand erneut auf den Boden fällt; daß in dieſen Bom⸗ ben zur Verwendung kommende Elektrothermit erzeugt nämlich eine Hitze von 2000— 3000 Grad. So gibt es manches zu beachten, bis man in der Lage iſt, am paſſiven Luftſchutz erfolgreich mitzuarbeiten. Wir weiſen nochmals auf die beiden letzten Vorführungen hin, die heute um 16 und um 20.30 Uhr in der Aula der Handelshochſchule in A 4 ſtattfinden. Es iſt dann auch die Gelegenheit ge⸗ boten, den Muſter⸗Luftſchutzraum in der L⸗Schule zu be⸗ fichtigen. Der Führer des Luftſchutztrupps und ſeine Mit⸗ arbeiter beantworten bereitwilligſt alle Anfragen. i 8 — Zurückweiſung von Geſuchen an den Führer. In einer amtlichen Auslaſſung wird darauf hingewieſen, daß der Reichskanzler noch immer mit Geſuchen aller Art über⸗ ſchüttet wird. Solche Geſuche müſſen in den weitaus mei⸗ ſten Fällen wegen Arbeitsüberlaſtung und Unzuſtändigkeit der Reichskanzlei den Einſendern zurückgeſandt werden mit dem Hinweis, ſich an die zuſtändige Stelle, d. h. in erſter Linie an die unteren und mittleren Verwaltungsbehörden der Länder oder des Reiches, zu wenden. Neues aus aller Welt Großfeuer bei Stoewer. Bei den Stoewerwerken in Stettin brach in der Lackiererei ein Feuer aus, das in kurzer Zeit einen erheblichen Umfang annahm. Die Gefährlichkeit des Brandes wurde dadurch erhöht, daß in den vom Feuer ergriffenen Fabrikgebäuden größere Mengen von Farben und Polſterſtoffen lagerten. Durch das Feuer ſind außer einem Teil der Lackiererei etwa 25 in der Halle ſtehende un⸗ fertige Wagen zerſtört worden. . Eiſenbahnunfall. Auf dem Bahnhof von Welldorf(Kreis Jülich) fuhr ein Perſonenzug auf einen Arbeiterzug auf. Zehn Perſonen erlitten leichtere Verletzungen. Die Unter⸗ ſuchung der Schuldfrage iſt eingeleitet. Jug überfährt Viehtransportwagen. In der Nacht ſtieß in der Nähe des Bahnhofs Niedervellmar ein Fd⸗Zug mit einem Laſtkraftwagen zuſammen. Der Laſtkraftwagen, der Ferkel geladen hatte, wurde ſchwer beſchädigt. 70 Tiere wurden getötet. Der Verkehr in beiden Richtungen mußte auf eine Stunde geſperrt werden, wodurch es zu bedeutenden Zugverſpätungen kam. Die Ermordung Maikowskis Anklageerhebung gegen 54 Kommuniſten. In dem Skrafverfahren gegen Schuckar und Genoſſen, das zur Aufklärung des Mordes an dem Skurmführer Mai⸗ kowski und dem Polizeioberwachtmeiſter Jauritz eingeleitet wurde, iſt jetzt gegen insgeſamk 54 Kommuniſten Anklage vor dem Schwurgerichk erhoben worden. Die Angeklagten, von denen 49 in Ankerſuchungshaft ſitzen, haben ſich am 30. Januar an dem Feuerüberfall auf den Sturm 33 in der Wallſtraße in Charlottenburg beteiligt, die bekanntlich in Maikowski⸗Straße umgetauft worden iſt. Auko vom Jug erfaßt.— Vier Toke. Regensburg, 2. Okt. Die Reichsbahndirektion Regens⸗ burg teilt mit: Am Sonntag wurde auf der beſchränkten Staatsſtraßenüberfahrt zwiſchen den Bahnhöfen Steinrain und Neufahrn Miederbayern) von der Lokomotwe des Per⸗ ſonenzugs 1004 ein Perſonenkraftwagen, Beſitzer Joſef Freu⸗ delsberger aus Mallersdorf, ſeitlich erfaßt und beiſeite ge⸗ ſchleudert. Die vier Inſaſſen, Lucia und Joſef Freudelsber⸗ ger, Hans Anterpaitner und Tuppert Brandſtetter aus Mal⸗ lers. orf wurden getötet. Die geſchloſſene Schranke wurde 900 Zur Zeit des Anfalles herrſchte ſtarker Boden⸗ nebel. Enkſetzliche Kakaſtrophe in einer Bukareſter Synagoge. In einer Synagoge von Bukareſt ereignete ſich bei der nächtlichen Feier des Jomkipur⸗Feſtes eine furchtbare Kataſtrophe. Als infolge Kurzſchluſſes der elektriſchen Lei⸗ tung Flammen aus dieſer hervorſchlugen, ſchrie man „Feuer!“. Es brach daraufhin eine furchtbare Panik aus. Die Frauen, die auf einer Galerie dem Gottesdienſt beiwohnken, begannen, ſich unter Entſetzensſchreien von der Galerie hinunlerzuſtürzen. Verſuche von Beſonnenen, der Panik Einhalt zu gebieten, waren vergeblich. Herbeigeeille Polizei und Feuerwehrleute konnten die Türen nicht öffnen, da dieſe nach innen ſchloſſen, und die Menge von innen da⸗ gegen drückte. Als man endlich aufmachen konnte, und die Ruhe wiederhergeſtellt war, ſtellte man feſt, daß das Feuer im Keime zu erfticken geweſen wäre. Neun Frauen fanden den Tod. 36 Perſonen wurden ſchwer und 14 Perſonen leicht verletzt. 7 Uhr im Geſchäftszimmer abgeholt werden. Dieſelben ſind am Freitag, den 6. Oktober, abends 8 Uhr, im Geſchäftszimmer abzugeben. 5— N eee eee ee Arbeits⸗Vergebung. 55 90 rterlien- Wir vergeben an verſchiedenen Bauten: 9 5 Tüncher⸗Arbeiten. 6 Angebotsformulare können heute abend —— ä—— — — ——— Gemeinnützige Bau⸗ und Spargenoſſenſchaft Seckenheim e. G. m. b. H. —— S —— 2 ö „ = Eingetroffen 0 0 5 nus Pommerſcher Saatzucht G m. b. H. 9 Gaat⸗Weizen:* 8 Hauter⸗Weizen, 1. Abſaat, Allen denen, die uns zu unserem schweren Schicksals- schlage beim Hinscheiden meiner unvergeßlichen Frau, unserer herzensguten Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante Magdalena Hartmann ihre Teilnahme bezeugten, sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden sagen wir hiermit unseren innigsten Dank. Besonderen Dank Herrn Vikar Höckh für seine tröstenden Worte im Hause und am Grabe sowie den evang. Kranken- schwestern für ihre aufopfernde Pflege. 0 Mannheim-Seckenheim, 2. Oktober 1933. — Br. K———— Fͤ ATATTTTTVT—T—T—T—T—T—T————T— Danksagung. — geb. Neubrech Die trauernden Hinterbliebenen. . D Holzapfels Jarwin⸗Weizen, 1. Abſaat, Frankenthaler Dickkopf⸗Weizen, 1. Abſaat. Gaat⸗Noggen: Original P. S. G. Wangenheim⸗Noggen, Handels ſaat⸗KRoggen. 23immer und Küche ſofort zu vermieten. Näheres in der Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. Achtung Qchtung ö Empfehle ferner: Trockenbeize für Saat⸗Getreide. Beizen von Saatgetreide wird beſorgt. 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Wie aus nebenstehendem ersichtlich, werde ich ab heute das Geschäft meines Vaters, Zähringerstr. 37, übernehmen. lch werde bestrebt sein, eine werte Kundschaft prompt und preiswert zu bedienen und bitte die verehrl. Einwohnerschaft von Seckenheim, das meinem Vater entgegengebrachte Vertrauen auch auf mich übertragen zu wollen. Theodor Spannagel. MEER neren: Oeschäfts-Vebernahme und Empfehlung. eee eee