2. Aut zu Wr. 230 15 G * 9 5 a 8 Dionstag, 3. OClt᷑. Ida Der erſte Erfolg des Aufrufs schon reiche Spenden für das Winterhilfswerk. . b(ö) Karlsruhe, 2. Oktober. Dm Aufruf der badiſchen Regierung zur Weinterynſe iſt berits ein außerordentlicher Erfolg beſchieden. Im Ver⸗ lauf vn wenigen Stunden war der Leiter des Winterhilfs⸗ werks ür das Land Baden, Pg. Argus, im Beſitze von zahlreihen, teilweiſe telefoniſchen Spenden, über einen Ge⸗ ſamtberag von 101 541 Mark. i Diſer erſte Erfolg des Appells an den Opferſinn der Volksgnoſſen iſt wahrhaft bewunderungswürdig und läßt hoffen, daß weitere große Spenden auf das Poſtſcheckkonto Karlsrhe Nr. 360 oder Bankkonto Städt. Sparkaſſe Karls⸗ ruhe N. 3599, Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1933⸗34, Landesihrung Baden, in reichem Maße und ſofort ein⸗ laufen verden. Uter den Spendern befindet ſich der Verband Ober⸗ badiſche Brauereien in Freiburg mit 20 000 Mark, der „Führe“⸗Verlag, die Firma Raab, Karcher u. Co. Karls⸗ ruhe ud die Badiſche Bank mit je 10 000 Mark, ſowie eine große Reihe von Firmen namentlich aus Mannheim und Pforzhim. Jer Weg in den Herbſt Ack Monate regiert jetzt das Reichskabinett Hitler. In der erſtn Periode nach dem großen Umſchwung in Deutſch⸗ land we die Befeſtigung des neuen Staates, die Beſeitigung aller Wderſtände, die ſich gegen ihn erheben wollten oder etwa ereben konnten, die Hauptaufgabe der Geſetzgebung. In jene erſten Periode überwiegen deshalb die Geſetze und Verordungen zur Sicherung des Staates und ſeiner Trä⸗ ger gega irgendwelche Uebergriffe. Die zweite Periode der Geſetzgeung begann dann mit der Arbeit an wirtſchaft⸗ licher Sherung der deutſchen Verhältniſſe und mit der Siche⸗ rung eins allmählichen Aufſtiegs. Zu Sommersanfang kam das erſtiGeſetz zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit heraus, das die Ausführung großer öffentlicher Arbeiten, die In⸗ angriffnhme von Straßenbauten, von Meliorationen vorſah. Es kama damals die Geſetze über die Gewährung von Ehe⸗ ſtandsdalehen, über die Beſeitigung der Kraftfahrzeugſteuer — Maßahmen zur wirtſchaftlichen Belebung, die ſofort im Sommerpraktiſch wirkſam werden konnten. Aber bei die⸗ em Abſanitt der ſtaatlichen geſetzgeberiſchen Arbeit auf wirt⸗ chaftlichm Gebiet handelte es ſich zunächſt doch vor allem darum, de günſtigeren Wirtſchaftsverhältniſſe, die der Som⸗ mer ſtets bringt, aufzufangen, dafür zu ſorgen, daß keine dieſer Scſonbeſſerungen verloren geht, wie das in früheren Jahren ſ ct genug der Fall war. Das wirtſchaftlich günſtige Ergebnisdieſer Bemühungen, die Sommerbelebung voll aus⸗ zunutzen hat man an den ſinkenden Ziffern der Arbeitsloſen⸗ ſtatiſtik gehen. In er dritten Periode der Geſetzgebung, die nach der Sommerauſe des Kabinetts begann, ſtellten ſich aber noch andere ud ſchwerere Aufgaben ein. Vemühte man ſich im Sommer, günſtige Gelegenheiten voll auszunutzen, ſo kam es für de Winter Abet an, das Rückfluten größerer Men⸗ ſchenmaſſn in die Arbeitsloſigkeit zu verhindern, wenn die Außenarkiten eingeſtellt werden müſſen, wenn die Ernte⸗ arbeit geiſtet iſt. In dieſer dritten Periode der Geſetz⸗ gebung mußte man alſo unmittelbar den Kampf gegen die eigentlicha Urſachen der Kriſe und der Arbeitsloſigkeit auf⸗ nehmen, hne Stütze durch Saiſonvorteile den Kampf gegen die Saiſonachteile, die der Winter nun einmal in ſich trägt. Der Reickwirtſchaftsminiſter hat darauf hingewieſen, daß in früheren ahren zwar auch während der Erntearbeiten und der Außearbeit die Arbeitsloſigkeit um eine Million ab⸗ nahm, zun Winter dann aber um ſo ſchärfer anzog. Dieſen Rückfall z vermeiden, war die Aufgabe, vor der das Kabi⸗ nett nach em Ende der Sommerpauſe ſtand. Die erſten An⸗ ſätze eine Konjunkturbelebung, die ſich darin zeigen, daß auch im Sptember die Ziffer der Arbeitsloſen noch abnahm, mußten dzu benutzt werden, um über ſolche Anſätze hinaus eine wirklhe Konjunkturbelebung, eine ſtärkere Tätigkeit im Binnenmckt herbeizuführen. Das Programm, das vor dem Generalre der Wirtſchaft entwickelt und wenige Tage da⸗ nach in Frm von Geſetzen bekannt wurde, trifft dieſe wirt⸗ ſchaftlicher Vorbereitungen auf den Winter. Hier ſind drei Gruppen eſetzgeberiſcher Maßnahmen zu erkennen: Die erſte dient der ſofortigen unmittelbaren Arbeitsbeſchaffung, die mit dem ebergang vom Sommer zum Winter notwendig wird, nänich das zweite Geſetz zur Verminderung der Ar⸗ beitsloſigkt, die Bereitſtellung von 500 Millionen RM für Inſtandſeungsarbeiten in Wohnungsbauten uſw. Die zweite Grppe trägt den wirtſchaftlichen Verhältniſſen Rech⸗ nung, dien der Landwirtſchaft mit dem Saiſonwechſel ein⸗ treten. Hir iſt vor allem das Geſetz zu beachten, das Ge⸗ treidefeſtpꝛiſe von Reichs wegen feſtſetzt und das alſo die wirtſchaftlhe Ausnutzung der Ernteergebniſſe im Rahmen des volksürtſchaftlichen Bedarfs ſichert. Die dritte Gruppe von Geſetz ſchließlich greift über die Notwendigkeiten des Augenblich hinaus, wenn ſie durch die Umſchuldung der Gemeinde durch eine eifrige Kurspflege der Reichsbank bei feſtverzinschen Werten die Anleihepapiere ſtärken und ſo die Sparetzu ſtärkerer Inveſtitionstätigkeit veranlaſſen will. Die Ebeit nach der Sommerpauſe hat alſo der Her⸗ ſtellung de wirtſchaftlichen Richtlinien für den Winter ge⸗ dient. Die wirtſchaftlichen Richtlinien ſind in ihren Haupt⸗ grundzüge feſtgelegt Es entſpricht der Geſamtheit dieſer Maßnahmm wenn gewiſſermaßen als Abſchluß der Quar⸗ talsarbeit un auch das Reichsfinanzminiſterium die Ziffern ſeiner Hashaltsführung bekanntgegeben hat, um klarzu⸗ legen, vonvelchen finanziellen Richtlinien der Verwaltungs⸗ apparat ſig leiten läßt. Der Arbeit an wirtſchaftlicher Geſun⸗ dung läufulſo die Rechnungslegung über eine ausgeglichene Reichsbilaz parallel. Gleichzeitig hat aber der Reichskanzler die großer ſtaatspolitiſchen Richtlinien ſeiner Regierung in dieſem drien Abſchnitt der Kabinettsarbeit ebenfalls noch einmal beinntgegeben und erläutert. Seiner großen Rede auf dem Nrnberger Parteitag iſt die Statthalterbeſprechung in Berlin ſefolgt. Der Grundſatz, daß das Reich und nur das Reichfür alle wichtigen Fragen maßgebend iſt, der Grundſatz.haß die Staatsautorikät oberſtes Geſetz ſein muß gegen alle viderſtrebenden wilden revolutionären Strömun⸗ gen— die Richtlinien ſind hier noch einmal vor dem Gre⸗ mium dersStatthalter mit aller Deutlichkeit ausgeſprochen worden. Le Bilanz der politiſchen Arbeit bei dem Quartals⸗ wechſel zu Herbſt zeigt alſo, daß nach den verſchiedenſten Richtunger— Sozialpolitik, Wirtſchaftspolitik, Finanzpolitik und Staatrecht— Vorbereitungen getroffen 9 die den Weg in de Herbſt und Winter erleichtern werden. Freiburg feiert den Erniedanktag N Freiburg, 2. Okt. Zu einem außerordentlichen Ereig⸗ nis geſtaltete ſich das Erntedankfeſt der Kreisbauernſchaft Freiburg. Schon am Vortage ſtand die Stadt im Zeichen dieſer gewaltigen Kundgebung für den Bauernſtand, der von unſerem Führer heute in den Mittelpunkt der geſamten Staatspolitik geſtellt iſt. Der Samstag brachte bereits ſehr viele Gäſte nach Freiburg. Die ſchöne Schwarzwaldhauptſtadt hatte reichen Flaggenſchmuck angelegt, viele Läden auf der Kaiſerſtraße hatten ihre Schaufenſter dem Tag entſprechend ſinnvoll dekoriert. Allenthalben ſah man Feldblumenſträuße mit Mohnblumen und Aehren. Kein Fahrzeug, das nicht geſchmückt geweſen wäre. Am Nachmittag und am Abend herrſchte buntes Treiben in den Straßen der Stadt und überall war frohe Feſtesſtimmung zu verzeichnen. In den Mittagsſtunden des Sonntags nahm ein groß⸗ artiger Feſtzug vom Meßplatz aus ſeinen Weg durch die Straßen; in über 50 Gruppen wurden die Arbeit und die Mühen des Bauernſtandes in ſchönen und originell ge⸗ ſchmückten Wagen gezeigt, gezogen von ausgeſuchten Tieren. Im Winterſtadion entbot Kreisbauernführer Straub⸗Frei⸗ burg den herzlichen Willkommensgruß der Kreisbauernſchaft, worauf der Geſchäftsführer der badiſchen Bauernſchaft, Oſiander, die Weihe der Ortsgruppenfahnen der Bauern⸗ ſchaften vornahm. In Vertretung des Landesbauernführers Huber⸗Ibach ſprach ſodann Bauernführer Roth⸗Liedols⸗ heim. Lebhaft begrüßt betrat ſodann Miniſter Dr. Wacker die Tribüne, um ein ſtarkes Bekenntnis zum deutſchen Bauern⸗ ſtand abzulegen, der heute im nationalſozialiſtiſchen Staat wieder in die Volksgemeinſchaft eingerückt iſt und ſeinen Ehrenplatz erhalten habe. Markige Worte zu Ehren des deutſchen Bauern fand Oberbürgermeiſter Dr. Kerber. Während Miniſter Dr. Wacker mit ſeiner Begleitung auf der großen Tribüne Platz nahm, folgten die Vorführungen der Kreisbauernſchaft. Ein richtiges Volksfeſt, an dem Jung und Alt aus vollem Herzen teilnahm, begünſtigt durch einen herrlichen ſonnigen Herbſttag war zu Ende gegangen und wird noch lange hinaus in der Erinnerung fortleben. Die Sonne ſtand ſchon tief im Weſten, als die vielen Tauſende den Rückmarſch antraten, Tauſende verblieben aber noch im Stadion, um dort noch die Uebertragung der großen Feier bei Hameln mit anzuhören. Erntedankfeſt am Deutſchen Eck Das Einkreffen der Ernkedankſchiffe.— Rede Roſenbergs. Koblenz, 2. Oktober. Koblenz und das Deutſche Eck ſtanden am Sonntag im Zeichen einer großen Huldigungsfahrt, die vom Kampfbund für deutſche Kultur zur Feier des Erntedankfeſtes für die Weſtmark veranſtaltet wurde. Um die Mittagszeit verſam⸗ melten ſich Teilnehmer aus allen Ständen und Kreiſen zu einem gemeinſamen Eintopfeſſen in Rhein⸗ lahne und Weindorf. Am frühen Nachmittag trafen dann aus allen Bezirken der Umgegend 140 Erntewagen ein, die zuſammen mit den landwirtſchaftlichen Kreiſen und Wirtſchaftskreiſen aus Koblenz in Verbindung mit den Parteiorganiſationen durch die feſtlich geſchmückten Stra⸗ ßen zum Deutſchen Eck zogen. Zugleich trafen auf Rhein und Moſel feſtlich geſchmückte Ernteſchiffe vom Ober⸗ rhein, vom Main, Neckar und Lahn, aus dem Mittelrhein und Moſelgebiet ein. Sie alle tru⸗ gen mittelalterlichen Zierat und brachten Erzeugniſſe ihrer Heimatſcholle mit nach Koblenz, die ſie am Deutſchen Eck für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes niederlegten. Am Fuße des Denkmals hatten ſich inzwiſchen viele Tauſende eingefunden, an denen der Feſtzug vorbeidefi⸗ lierte. Ein Chor von tauſend Sängern, Sprechchöre und Muſikkapellen umrahmten die Feierſtun de, in deren Mittelpunkt die Feſtrede des Reichsleiters des Kampfbun⸗ des für deutſche Kultur, Alfred Roſenberg, ſtand. Roſenberg erinnerte daran, daß ſeit der nationalſozialiſti⸗ ſchen Revolution zwei Tage zu Feſttagen des deutſchen Volkes geworden ſeien, nämlich der 1. Mai und der 1. Ok⸗ tober. Man kehre heute zurück zu echter Kultur und zum Boden, und man erinnere ſich, daß das Bauernhaus der Urquell alles ſpäteren Lebens iſt. Mit einem begeiſtert auf⸗ genommenen Heilruf auf das deutſche Bauerntum ſchloß Roſenberg ſeine Ausführungen. Nach der Kundgebung fuhren die Feſtſchiffe nach ihren Heimatſtädten zurück. Auf den Rheinhöhen flamm⸗ ten allenthalben die Feſtfeuer auf. In der ſtrahlenden Beleuchtung zahlreicher Scheinwerfer boten das Deutſche Eck und die Feſte Ehrenbreitſtein ein herrliches Bild. Oer Erzbiſchof für das Winterhilfswerk Ein Aufruf wird von den Kanzeln verleſen. O Freiburg, 1. Okt. Am Sonntag iſt in allen Kirchen der Erzdiözeſe ein Aufruf des Erzbiſchofs von Freiburg, Dr. Conrad Gröber, verleſen worden, in dem der Erzbiſchof zur Teilnahme am Winterhilfswerk des deutſchen Volkes auf⸗ fordert. Der Aufruf lautet: N Unter dem Motto:„Kampf gegen Hunger und Kälte“ hat das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes ſeine Tätig⸗ keit begonnen. Es will ſich in großzügiger Weiſe der Hilfs⸗ bedürftigen annehmen, das heißt jener, die den nötigen Lebensbedarf für ſich und ihre unterhaltungsberechtigten Angehörigen nicht oder nicht ausreichend und aus eigenen Kräften und Mitteln zu beſchaffen vermögen und ihn auch nicht von anderer Seite, insbeſondere von Angehörigen er⸗ halten. Am dieſen Hilfsbedürftigen zu helfen, iſt eine An⸗ zahl Sammlungen vorgeſehen, beſonders Sammlungen von Lebensmitteln, Brennſtoffen und Kleidungsſtücken. Auch Geld⸗ ſammlungen werden in ſyſtematiſcher Weiſe durchgeführt. Das„Winterhilfswerk“ erſtreckt ſich auf das ganze Deutſche Reich, iſt aber nach den einzelnen Ländern geglie⸗ dert. Wir erblicken in ihm nicht bloß eine Aeußerung des nationalen, ſondern auch eine machtvolle Kundgebung des chriſtlichen Gedankens, und ſind deswegen gern bereit, uns zur Mitarbeit zur Verfügung zu ſtellen. Ich rufe darum die Katholiken der Erzdiözeſe und ins⸗ beſondere die caritativen, aber auch die anderen kirchlichen Vereine dazu auf. Namentlich lege ich es der hochwürdigen Geiſtlichkeit ans Herz, auf der Kanzel und bei anderen ge⸗ eignet erſcheinenden Gelegenheiten auf die Sammlungen auf⸗ merkſam zu machen und zu tatkräftiger Mitarbeit zu er⸗ muntern. Ich ſpreche dabei die zuverſichtliche Hoffnung aus, daß es der gemeinſamen und vertrauensvollen deutſchen Ar⸗ beit gelingen möge, über die kommende Wintersnot Herr zu werden. i 5 N 5. 1 divienſalat 2 bis 3, Kohlrabi 1 bis 2. 14 8 Handel und Wirtſchat (Ohne Gewähr.) 1 Mannheimer Produktenbörſe vom 2. Oktober: Offtzielle Preiſe per 100 Kilogramm netto waggonfrei Mannheim ohne Sack: Weizen, inl. 20 bis 20.10; dto. Feſtpreis, Be⸗ zirk 9, 18.80; Bezirk 10, 19; Bezirk 11, per Oktober 19.30; ö Roggen, ſüdd. 16.25 bis 16.50; dto. Feſtpreis, Bezirk 9, 15.80; Bezirk 8, 15.50; Hafer, inl. 14 bis 14.25; Sommer- gerſte, inl. 18 bis 19.50; Pfälzer Gerſte 19 bis 20.50; Futter⸗ gerſte 16.50; Mais mit Sack 18.25; Erdnußkuchen 16; Soja⸗ ſchrot 14.75; Rapskuchen 12; Palmkuchen 14; Seſamkuchen 16; Leinkuchen 16.75; Biertreber mit Sack 15; Trockenſchnitzel 8.75; Wieſenheu, loſe 4.80; Rotkleeheu 5; Luzernekleeheu 6 bis 6.50; Preßſtroh(Roggen und Weizen) 2; dto.(Hafer und Gerſte) 1.80 bis 2; Stroh, gebündelt(Roggen und Wer⸗ zen) 1.40 bis 1.70; dto.(Hafer und Gerſte) 1.20 bis 1.40; Weizenmehl, Spezial Null mit Austauſchweizen 29.25; No- vember 29.40; Dezember 29.55; dto. aus Inlandsweizen 27.75; November 27.90; Dezember 28.05; Roggenmehl, nordd. 22.50 bis 23.50; pfälz. und ſüdd. 22.75 bis 23.75; Weizen⸗ kleie, feine mit Sack 9.25; dto. grobe mit Sack 9.75; Rog genkleie 8.50 bis 9.50; Weizenfuttermehl 10.50; Roggen⸗ futtermehl 9.75 bis 11.50; Weizennachmehl 14 bis 15.50 Mark. — Tendenz: ſtetig. Frankfurter Produktenbörſe vom 2. Oktober. An der Börſe notierten: Weizen 196.50; Roggen 161; Sommergerſte 185 bis 187.50; Hafer 137.50 bis 140 je Tonne; Weizen⸗ mehl mit Auslandsweizen 28.50 bis 29.50; dto. ohne Aus⸗ landsweizen 27.25 bis 28; Roggenmehl 23.25 bis 23.50; dto. ſüdd. 23.75; Weizenkleie 9 bis 9.25; Roggenkleie 8.75 bis 9; Sojaſchrot 8.65 bis 8.85; Palmkuchen 9.10; Erdnuß⸗ kuchen 10.60 bis 10.85; Treber 15 bis 15.50; Heu 5.50 bis 5.70; Weizen⸗ und Roggenſtroh, drahtgepreßt 2 bis 2.25; dto. gebündelt 1.60 bis 2 Mark. a Schifferſtadter Gemüſeauktion vom 2. Okkober. Toma⸗ ten 3 bis 4, Erbſen 19 bis 22, Buſchbohnen 6 bis 9, Stan⸗ genbohnen 10 bis 14, Feldſalat 20 bis 25, grünes Bündel 3 bis 4, Weißkraut 2,5 bis 2,75. Rotkraut 4 bis 5, Wirſing 2 bis 4, Karotten 3 bis 3,5, Zwiebeln 3,5, Kartoffeln 2.5, Blumenkohl 1. Sorte 18 bis 30, 2. Sorte 10 bis 15, 3. Sorte 4 bis 8, Gurken pro 100 40 bis 70, Kopfſalat 2 bis 6, En⸗ „ 1 5 ö 25 1 Nach F des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden im Monat September 1933 durch den Reichsanzeiger 218 neue Konkurſe, ohne die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnung, und 89 eröffnete Ver⸗ gleichsverfahren bekanntgegeben. Die entſprechenden Zahlen für den Vormonat ſtellen ſich auf 255 bzw. 73. 5 Sport und Spiel Sport vom Sonntag Der Sonntag ſtand im Zeichen des Deutſchen Ernte⸗ dankfeſtes. Da mußte der Sport zurücktreten, und in der Mehrzahl der deutſchen Gaue hatte denn auch insbeſondere die runde Lederkugel Ruhe. Der Gau Baden fand eine noch beſſere Löſung, er ließ ſeine Mannſchaften ſchon am Samstag ſpielen. Und der Publikumserfolg dieſer Spiele erhärtete unſere Feſtſtellung, daß der Samstag den Ver⸗ einskaſſen heute ein weitaus günſtigerer Tag iſt als der Sonntag. Die Spiele ſelbſt brachten eine nicht allzu über ⸗ raſchende KFV.⸗Niederlage bei 1 wie auch der 3:1⸗Sieg des FC. Pforzheim über den VfR. Mannheim weiter nicht überraſcht. Eher ſchon der 3:2⸗Sieg des VfL. Neckarau gegen Phönix Karlsruhe, aber da die techniſch ſchon immer guten Neckarauer diesmal auch unheimlich viel ſchoſſen, hatten ſie von vornherein alle Chancen für ſich. In Baden wird es wohl ſo werden, daß im Kampf um die Meiſterſchaft die auf fremden Plätzen zu erobernden Punkte den Ausſchlag geben, denn die Spielſtärke der Clubs ſcheint uns nicht allzuweit auseinander zu liegen. Eine dominierende Stellung jedenfalls iſt keiner Mann⸗ ſchaft einzuräumen, auch dem FFC. nicht, der„in der W ſchon bald die nötigen Federn wird laſſen müſſen. i Sonſt war in Baden ſportlich kaum etwas los, auch in der Pfalz feierten die Sportler und Turner. Nur die ba⸗ diſchen Handballer trugen zwei Spiele aus, die mit Bom⸗ benſiegen für die DSB.⸗Vereine Waldhof(20:2) und 08 Mannheim(11:1) über die Turnermannſchaften Ettlingen und TB. Durlach endeten. Im bayeriſchen Fußball überraſchte die 2:4⸗Niederlage des Club auf eigenem Gelände gegen 60 München, wä rend der 3:1⸗Sieg der Kleeblättler gegen Bayern in Mün⸗ chen ſchon nicht mehr als bemerkenswerte Ueberraſchung erſcheint. um Neid der„Bayern“ ließ ſich der Fc. Mün⸗ chen von den Augsburger Schwaben nur 1:2 hereinlegen. und das bei mindeſtens gleichwertigem Spiel und harkem Kampf. Die anderen Ergebniſſe ſind nicht bemerkenswert, umſo mehr aber der 2:1⸗Sieg der Frankfurter Eintracht, die mit vier Mann Erſatz die Schalker Knappen durch un⸗ gewohnten Elan überwanden. In Allenſtein ſtellte Hirſchfeld im Kugelſtoßen mit 16,05 Meter und Blaſk im Steinſtoßen mit 11,55 Meter neue deutſche Höchſtleiſtungen auf, in Duisburg holte ſich Sivert Berlin überlegen vor F. Reichel⸗München die deut⸗ ſche 50 Kilometer⸗Gehermeiſterſchaft. In Breslau gab es beim Sportfeſt des Deutſchen Oſtens 40 000 Zuſchauer und gute Leiſtungen auf allen Gebieten des Sports und Tur⸗ nens, deutſche Motorradfahrer ſiegten im Goldenen Sturz⸗ helm von Pardubitz und auch in Budapeſt holte ſich der Graditzer Arjaman eine wertvolle internationale Prüfung. Von Intereſſe iſt weiter, daß Oeſterreichs„Wunder⸗ team“ im Wiener Praterſtadion mit Ungarns Fußballelf nur 2:2 machen konnte. In der unterbadiſchen Bezirksklaſſe gab es auch am Sonntag wieder überraſchende Ergebniſſe; allmählich ſon⸗ dert ſich hier die Spreu vom Weizen. Altrip, Viernheim, Friedrichsfeld und Phönix Mannheim führen jetzt die Ta⸗ belle an, zwiſchen dieſen vier Mannſchaften dürfte wohl auch das Ende ausgemacht werden. „Denkt an die Sliftung 8 für Qpfer der Arbeit!“ 3 5 3 3 e 575 W 8 2 e 8 Dee 222 22 ͤ „7„7„7FFFFEFTCFCCCTCTTCTCT—T 3 ö (1. Fortſetzung.) In Roubaix gehörte die Familie der Bettignies zu den Spitzen der dortigen Induſtriellen. Die Eltern der Louiſe beſaßen eine der größten Spinnereien der Stadt. Auf Veranlaſſung ihres Beichtvaters, der ſeinerſeits ſpäter von dem deutſchen Abwehrdienſt wegen des Betriebes einer verbotenen Radioſtation und wegen der Uebermitt⸗ lung aufgefangener Ententenachrichten an die Bevölkerung des beſetzten Gebietes gefaßt und zu einer längeren Frei⸗ heitsſtrafe verurteilt wurde, begann Louiſe de Bettignies ihre Tätigkeit zunächſt damit, daß ſie Briefe— und ſelbſt⸗ verſtändlich unter ihnen auch Agentennachrichten— nach Holland hinüberſchmuggelte. Sie beteiligte ſich dann füh⸗ rend an der Organiſation der„Camouflages“ und empfing für ihre gefährliche Tätigkeit den beſonderen Segen des Biſchofs von Roubaix. Bei einer Reiſe nach Frankreich in das britiſche Operationsgebiet, wurde ſie dann vom briti⸗ ſchen Spionagedienſt geworben und erhielt reichliche Mittel für ihre Tätigkeit und die ebenſo weitgehende wie bedeu⸗ tende Unterſtützung, die die machtvolle Organiſation des britiſchen Nachrichtendienſtes zu gewähren vermag. Louiſe de Bettignies wird gefaßt Louiſe organiſierte nunmehr in Belgien in geradezu meiſterhafter Weiſe die Ueberwachung deutſcher Truppen⸗ transporte, beteiligte ſich teilweiſe ſelbſt an Sabotageakten, bildete eine Reihe von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen aus und fiel ſchließlich einem Zufall zum Opfer. Vielleicht war es ihr höhniſcher Haß, der ſie zu Fall brachte. Sie war auf dem Wege nach Holland und London, um dort mündliche Inſtruklionen für die Aebernahme der Leitung einer Organiſation von 300 britiſchen Spezial- agenken zu empfangen. Sie benutzte die Gelegenheit ihres illegalen Grenzübertrittes, um ein Fräulein Le Francois aus Gefälligkeit mit hinüber⸗ zuſchmuggeln. In ihrer Begleitung befand ſich außerdem einer ihrer Agenten. Louiſe de Bettignies hatte der Le Francois erfolgreich ihren falſchen Paß in die Hände ge⸗ ſpielt. Vereint machten ſie ſich über die deutſchen Narren luſtig. Sie gehen weiter, ſind aber noch im Bereich der deutſchen Beſatzung und fallen ſo einem von ihnen un⸗ bemerkten Feldgendarmen auf. Sie werden von dieſem, der ſich beleidigt fühlt, zur Wache geführt. Man verlangt ihre Ausweiſe. Die Le Francois, die keinen beſitzt, beginnt zu weinen. Louiſe de Bettignies verſucht, die Deutſchen durch Kühnheit einzuſchüchtern, wird aber in ihrer Wut regelrecht frech. Die deutſchen Feldgendarmen werden ſtutzig und führen die beiden Frauen zur Ortskommandantur von Freyennes. Als die Bettignies dies merkt, verſucht ſie, raſch einige Papiere zu verſchlucken. dies ge⸗ lingt ihr, aber es wird bemerkt. Man findet nun auch den ie begleitenden Agenten und gibt Louiſe de Bettignies ein rechmittel. Es gelingt ihr, das Glas dem deutſchen Be⸗ amten aus der Hand zu ſchlagen, ſo daß der Inhalt ver⸗ lorengeht. Man holt, da ein deutſcher Apotheker nicht zu erreichen iſt, den belgiſchen Apotheker des Ortes, der ihr ein neues Brechmittel eingeben ſoll. Dieſer gibt ihr heimlich ſtatt deſſen ein leichtes Abführmittel. So gelingt es ihr, einen Teil des wichtigen Belaſtungsmaterials zu ver⸗ nichten. Während ſie in Brüſſel in Unterſuchungshaft ſitzt, kann die deutſche Kriminalpolizei dennoch faſt alle ihre Mitarbeiter ermitteln, feſtſetzen und einen lückenloſen Be⸗ weis für die Spionagetätigkeit der Bettignies erbringen. Mala Hari, die bekannteſte, aber wahrſcheinlich nicht einmal erfolgreichſte ee 1 Eugeniſche Erziehung Dr. Erich Nohſe, ein Mitarbeiter aus dem Kreiſe der Spitzenorganiſation der Deutſchen Aerzteſchaft, äußert im „Deutſchen Aerzteblatt“ Gedanken zur eugeniſchen Erziehung. Er betont dabei u. a., man habe früher ſchon verſucht, unter der marxiſtiſchen Regierung ein wenig„Eugenik“ zu trei⸗ ben in den ſogen.„Eheberatungsſtellen“, doch verfolgten dieſe gerade den gegenteiligen Zweck, denn ſie befaßten ſich damit, Ehewilligen Präventivmittel zu empfehlen. In erſter Linie 185 es und fehle es auch heute noch an wirklich erbbiolo⸗ iſch geſchulten Eheberatern und Aerzten. Man könne dabei für die Verwurzelung der neuen Ideen auf erbbiologiſchem Gebiete ſich nicht allein auf den Staat verlaſſen, ſondern aus dem Volke heraus müſſe das 7 für Eugenik und Raſſen⸗ 70 entwickelt werden. Es komme jetzt nicht ſo ſehr dar⸗ auf an, eine Ehe zu gründen, weil der Staat die Ehe wünſcht und fördert, ſondern das wichtigſte ſei, daß zwei erbgeſunde Menſchen einen Hausſtand gründen und in dieſem Hausſtand Frauen in der Spionage Mit zwei ihrer Mitarbeiter wird ſie zum Tode ver ⸗ urteilt, ihre anderen Mitarbeiter erhalten lang⸗ jährige Freiheitsſtrafen. Louiſe de Bettignies wird zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt. Zur Verbüßung der Strafe kommt ſie nach Siegburg. Durch häufige Simulationen gelingt es ihr, mehr⸗ fach in die Krankenabteilung zu kommen. Als ſie ſich wieder einmal abſichtlich einer Erkältung ausſetzt, um in die Kran⸗ kenabteilung zu kommen, holt ſie ſich eine Rippenfellent⸗ zündung, an der ſie ſchließlich ſtirbt, weil ſie der Behand⸗ lung anfangs Widerſtand entgegenſetzte. Ihr Patriotismus trug nicht den edlen Stempel der Vaterlandsliebe ſondern das Satanszeichen des Haſſes. Meiſterſpionin Miß Flora Eine Meiſterſpionin in echtem Sinne war jene Frau. die unter dem Namen„die ſchöne Flora“ bekannt⸗ geworden iſt. Von ihrer Herkunft und Nationalität weiß man nichts. In Downing Street war ſie den leitenden Be⸗ amten nur unter dem Namen„Miß Flora“ bekannt. Man ſagt, daß ſie deutſcher Abkunft und aus hochſtehender Fa⸗ milie war. Andere wieder behaupten, ſie ſei Irländerin;: wieder andere erklären, ſie ſei eine Oeſterreicherin. Wie immer dem ſei— Miß Flora ſpricht fehlerlos zwölf Spra⸗ chen, hat eine glänzende Erziehung und iſt hochgebildet. Sie leitet heute eine Spioninnenſchule für die Engländer. Dieſe Meiſterſpionin, die in Hunderten von Fällen, in denen ſie mit den wichtigſten Sonderaufgaben betraut war, unfehl⸗ bar zum Ziele gelangte, hat während ihrer ganzen Tätigkeit nur drei Mißerfolge zu verzeichnen gehabt. Ohne dieſe wüßte man vielleicht außerhalb des britiſchen Spionagedien⸗ ſtes nichts von ihr. In der Zeit ihrer aktiven Tätigkeit war ſie eine wahr⸗ haft fürſtliche Schönheit, der kaum jemand zu wider ſtehen vermochke. Sie hat für die Briten während des Krieges in Frankreich gearbeitet. Ein hoher e Politiker, den ſie reſtlos ausſpionierte, bat ſie, ſeine Frau zu werden. Ein ſehr weſentlicher deutſcher Agent in der Schweiz wäre ihr während des Krieges faſt zum Opfer gefallen. Dieſer deutſche Beamte lebte unter dem Namen eines„Pro⸗ feſſor Ehrhardt“ mit ſeinem angeblichen Sekretär in einem großen Hotel von Montreux. Der britiſche Nachrichten⸗ dienſt hatte ermittelt, daß„Profeſſor Ehrhardt“ über wich⸗ tige Dokumente verfügte, an deren Beſitz den Engländern beſonders viel lag. Obwohl der angebliche Profeſſor höchſt routiniert und vorſichtig war, gelang es Miß Flora, die dort unter dem Namen einer öſterreichiſchen Baronin lebte, ſchließlich doch nach Wochen, ihn zu umgarnen. Sie er⸗ reichte endlich ihr Ziel, auf ſein Zimmer zu gelangen und dort mit ihm zu Abend zu eſſen. Der Augenblick des Han⸗ delns war für ſie gekommen. Mitten im Hochgefühl einer Liebesſtunde bat ſie um Kölniſches Waſſer, das auf ihrem Zimmer ſei. Trotz ſeines wiedererwachten Mißtrauens eilte „Profeſſor Ehrhardt“, es zu holen. Raſch machte ſich Miß Flora daran, alles an Papieren einzupacken, was ihr irgend⸗ wie nützlich erſchien, um damit zu flüchten. N In dieſem Augenblick drang der angebliche Sekretär des Profeſſors ein und überwältigte ſie. Die überraſchte und überführte Agentin warf ſich weinend auf die Knie und be⸗ ſchwor die beiden Männer, ſie unbehelligt zu laſſen. Sie habe hiermit für die Briten ihren letzten Dienſt leiſten wol⸗ len. Sie ſei ihres Gewerbes überdrüſſig und zum Beweiſe dafür und aus Liebe zu„Profeſſor Ehrhardt“ bereit, dieſem alles bekanntzugeben, was ihr über die britiſche Nachrichten⸗ organiſation bekannt ſei, wenn man ſie laufen laſſe. In den deutſchen Dienſt wollte Flora nicht eintreten, um nichts mehr mit einer Tätigkeit zu tun zu haben, aus der ſich für ſie Konflikte zwiſchen Pflicht und Liebe ergeben könnten. Man arbeitete eine ganze Nacht lang, und als der Morgen graute, hatte„Profeſſor Ehrhardt“ eine umfaſſende Liſte der wichtigſten britiſchen Agentenſtellen in Deutſchland und in der Schweiz mit den Namen der wichtigſten Perſönlichkeiten. Miß Flora reiſte ab; und als der deutſche Nachrichten- dienſt die von ihr gegebene Liſte nachprüfte, erwies ſie ſich als ein Phankaſiegebilde. In wenigen Sekunden hatte das Hirn dieſer Frau ein gan⸗ zes Organiſationsgebäude bis in alle Einzelheiten entworfen, um ihren höchſt gefährlichen Gegner mattzuſetzen. Nachfolgerin der Bettignies Während des Jahres 1916 war„Miß Flora“ in Bel⸗ gien tätig. Sie organiſierte die Ueberwachung der deutſchen Truppentransporte und ſtellte damit in vervollkommneter Weiſe das wieder her, was mit der Feſtnahme der Louiſe de Bettignies zerſchlagen worden war. Miß Flora iſt wäh⸗ rend des Krieges, ohne je im geringſten verdächtigt zu wer⸗ den, in Berlin, München, Hamburg und Eſſen tätig geweſen, hat in den höchſten und wichtigſten Kreiſen auch der Rü⸗ ſtungsinduſtrie intim verkehrt und war zuletzt wieder in Belgien an der Arbeit. In Deutſchland trat ſie als ein Fräulein Flora von Poland aus Holland auf. Emma Stubert, die Spionin aus Geldgier Man ſollte meinen, daß die Frau rein körperlich den Anſtrengungen des Spionagedienſtes nicht gewachſen iſt, insbeſondere nicht jenen Nervenanſpannungen, die das dauernde Wagnis und die dauernde Gefahr verlangen. Die Frau bringt für den„heimlichen Kriea“ beſonders ſcharfe den Kindern gebracht werde. Es gelte, der Oeffentlichkeit mit aller Deutlichkeit und Schärfe beizubringen, daß nicht wie früher kinderreiche und erbgeſunde Familien zum Geſpött werden, ſondern daß ge⸗ rade dieſen Familien das Höchſte zukommen müſſe, die Ach⸗ tung und Anerkennung des Staates und ſeiner Bewohner. Andererſeits müſſe auch ein Ausgleich der Familienlaſten derart herbeigeführt werden, daß junge, ordentliche erbge⸗ ſunde Menſchen in der Lage ſind, eine Familie zu gründen. Es werde nicht mehr lange dauern, daß der nationalſoziali⸗ ſtiſche Staat dieſe poſitiven Fragen des Steriliſierungs⸗ geſetzes in die Praxis umſetzen wird. Der Verfaſſer bejaht dann die geſetzlichen Beſtimmungen, die ſich gegen die jü⸗ diſche und außerdeutſche Einwanderung wenden. Abgeſehen von dem Geſichtspunkt des Volkes ohne Raum, hätten wir noch die beſondere Pflicht, ererbtes Raſſengut vor Vermen⸗ gung und Verſchlechterung zu behüten. All das Material, dann auch das für den Staat lebensnotwendige Erbgut in So ehrt England kreue Dienſte! Deukmal für die von den Deutſchen erſchoſſene Sjonin Miß Caveil. Das denkmal wurde auf dem Trailgar Square in London errichtet und glorifiziert die Sjonin Englands. Waffen mit. Zu ihnen gehört neben dem weiblickn Reiz das ihr eigene Anpaſſungsvermögen, eine ſcharfe deobacg⸗ tungsgabe und die Erhaltung aller natürlichen Cfaben⸗ inſtinkte. In hervorragendem Maße beſaß dieſe Fäigteuen jene Frau, die unter dem Namen Emma Stubert be⸗ kanntgeworden iſt. Außerdem verfügte ſie über dieſeeliſche Empfindungsloſigkeit, die den erfolgreichen Dirne eignet. Emma Stubert war der Typus der Verrſter⸗ ſpionin aus Geldgier. Sie ſtammte aus Wien, war eine höchſt raſſige cchönheit mit klaſſiſch ebenmäßigen Zügen, einem Paar groer träu⸗ meriſcher Augen und einer einſchmeichelnden Stime von ſinnlichem Klang. Nichts deutete darauf hin, aß dieſe Frau ganz Beherrſchung, ganz Wille und Zielfebigkeit war und innerlich ſtets von eiſiger Kälte blieb. In der Regel ſpielte ſie die Rolle der„großer Dame“, die infolge ihres Reichtums in der Lage iſt, zu ihem Ver⸗ gnügen durch die Welt zu reiſen Vor dem Krieg war ſie vielfach in mondänen Bädern in Begleitung eine hochge⸗ ſtellten Oeſterreicherin aufgetaucht, bei der dieſe ollendete Hochſtaplerin gewiſſermaßen den Poſten einer Erendame bekleidete. Sie war hochgebildet und ſprach mehrte Spra⸗ chen fehlerlos. Niemand wäre auf den Gedanke gekom⸗ men, daß ſie Agentin des britiſchen Nachrichtendieſtes war. Nach Kriegsbeginn ging ſie ſofort nach der Schieiz. Sie verkehrte überall in den beſten Kreiſen, insbeſonere auch in ſolchen der Diplomatie, und befaßte ſich erfolgeich mit politiſchen Ermittlungen. Sie hatte aber auch veſchiedene Sonderaufgaben übernommen, insbeſondere ſſche der Spionageabwehr. Sie brachte es fertig, ſich dem von ihr bekämpften Gegner hinzugeben und ihn im näch⸗ ſten Tage an ihre Auftraggeber zur Erſchießung azuliefern. Bezeichnend für ihre Einſtellung war folgender Fll: Im Jahre 1916 war ſie auf einen Schweizer lpotheker angeſetzt worden, der ſich regelmäßig nach Frankrch begab, gegen den aber ſonſt kein irgendwie begründeter Verdacht beſtand. Emma Stubert machte den Vorſchlag dn Mann in Frankreich ſelbſt mit ihr zuſammen feſtzunemen und durch einen Bluff zu überführen. Sie wurde ſein Geliebte und erlangte ſein volles Vertrauen. Als ſie dis erreicht hatte, begleitete ſie ihn nach Frankreich und ſignalierte ihre gemeinſame Ankunft an den„Allgemeinen Scherheits⸗ dienſt“. Wie vorgeſehen, wurde ſie zuſammen mit dem Apotheker bei der Ankunft auf dem Bahnhof ellegarde verhaftet. In der Nähe war ein Peloton von Solaten auf⸗ geſtellt. Der leitende Beamte des„Allgemeinen Scherheits⸗ dienſtes“ wies auf das angeblich für ihre Erſchießun bereitſte⸗ hende Peloton und erklärte den beiden folgendes: Wir ha⸗ ben alle Beweiſe für Ihre Schuld. Sie reichen aß, um ein ſofort zuſammentretendes Feldgericht zum Todeurteil zu veranlaſſen. Wir wollen Ihnen aber eine Chare geben: Sie treten in unſeren Dienſt, verraten uns die Oianiſation Ihrer Auftraggeber und teilen uns laufend die ihnen zu⸗ gewieſenen Aufträge mit.“(Fortſetzun folgt.) das die im ganzen c zerſtreuten pribdtell Gollſchaften, ri die Familienforſchung krieben, beſitzen, müſſe eier plan⸗ mäßig aufbauenden erbbiologiſchen Wiſſenſchaft mbedingt zur Verfügung geſtellt werden. Dazu gehörten ach Krank⸗ heitsberichte aus Kliniken, die wertvoll ſeien, umErbkrank⸗ heiten in einzelnen Familien zu erkennen, und denſo Be⸗ richte der Standesämter. Andererſeits müßten, um den wertvollen eſtandteil des deutſchen Volkes zu ſichern, entſprechende Keteien an⸗ gelegt werden, die alle diejenigen Eigenſchaften eaſſen, die wertvoll ſind für den Aufbau unſeres Volkes, ſoz. B. den Charakter, die Zugehörigkeit zur Raſſe, beſondere begabung uſw. Hier könne man vermittelnd eingreifen, umbeſonders für den Aufbau geeignete erbgeſunde Menſchen einander näherzubringen und ſie dann auch weiter wirtſaftlich zu unterſtützen. Der Wert liege in dieſem Falle für en Staat in der Zukunft, nicht in der Gegenwart. Ein ubedingtes Maß werde das Heiratszeugnis ſein.