Erscheint küglich, mit Ausnahme der Sonn- und Felertage. Bengspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg. Reklamen 60 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Für Platz⸗Vorſchriften wird keine Garantie übernommen. Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Werkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Annahmeſchluß für Inſerate und Rotizen vormittags 9 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Aluſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig). „Oer Familienfreund! und„Die Frau und ihre Welt“. Schriftleitung, Druck u. Verlag: G. Härdle, Zähringerſtr. 68. Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 38. Jahrgang Wirtſchaſtliche Amſchau Deukſche und Weltkonjunktur.— Belebte Rohſtoffmärkle.— Sinkende Weltarbeitsloſigkeit.— Der Tabakbau 1933. Das Inſtitut für Konjunkturforſchung gibt in ſeinem neueſten Vierteljahrsheft auf Grund einer diesmal beſon⸗ ders eingehenden Unterſuchung folgende zuſammenfaſſende Darſtellung der Wirtſchaftslage im Herbſt 1933 in Deutſch⸗ land und in der Welt: Produktion und Beſchäfti⸗ gung und damit das Volkseinkommen ſind in Deutſchland weiter geſtie gen. Gefördert wurde dieſe Bewegung von der öffentlichen Hand, die große Beträge für die Ar⸗ beitsbeſchaffung eingeſetzt hat. Die freien Kreditmärkte hät⸗ ten die Finanzierung einer ſolchen Produktionsſteigerung nicht erlaubt: Der Geldmarkt hat ſich noch nicht genſt⸗ gend verflüſſigt, Umſätze und Kurſe an der Börſe ſtagnieren, die Emiſſionstätigkeit iſt gleich Null. Wenn trotzdem die Privatwirtſchaft auch von ſich aus e vorge⸗ nommen hat, ſo iſt dies darauf zurückzuführen, daß der Sta⸗ tus der Unternehmungen allmählich etwas liquider gewor⸗ den iſt und ſo erhöhte Selbſtfinanzierung ermög⸗ licht. Einer weiteren Ausdehnung der freien Unternehmer⸗ tätigkeit wären allerdings e enge Grenzen geſetzt, wenn nicht die neuerdings beſchloſſenen Maßnahmen die Kreditmärkte aus ihrer Erſtarrung löſen würden. Die Nei en ſind faſt im ganzen Umkreis der induſtriellen roduktion zu beobachten. Führend ſind dabei nach wie vor die Inveſtitionsgüterinduſtrien. Die Landwirt ⸗ ſchaft zeigt mit ihrer reichlichen Ernte ein entſprechendes Gegenbild. Die Deckung des Bedarfs an Getreide aus hei ⸗ miſcher Erzeugung iſt fur das laufende Erntejahr geſichert. Den Gefahren für die Ertragsgeſtaltung der Landwirtſchaft treten grundlegende geſetzgeberiſche Maßnahmen entgegen, die die Landwirtſchaft aus dem ihr zum Verhängnis gewor⸗ denen Zuſammenhang mit den kapitaliſtiſchen Märkten be⸗ freien ſollen. Damit bieten ſich dem Bauerntum neue Ent⸗ wicklungsmöglichkeiten. Die Konſolidierung in der Indu⸗ ſtriewirtſchaft und die Neugeſtaltung der landwirtſchaftlichen Märkte haben auf vielen Gebieten die Preiſe befe⸗ ſtig t. Von einzelnen An Büchſen abgeſehen, hält ſich die Steigerung der Preiſe bis jetzt aber noch in ſehr engen Grenzen; vor allem auf den Konſumgütermärkten ſtößt eine ſtärkere Erhöhung der Preiſe bei der immer noch geringen Kaufkraft weiter Kreiſe der Bevölkerung auf Schwierigkei⸗ ten. Die Abſatzmöglichkeiten im Export haben ſich nicht ver⸗ ändert. 5 Wie in Deutſchland wird auch in anderen Lan: dern die konjunkturelle Belebung faſt ausſchließlich vom Binnenmarkt getragen. Die Lockerung der weltwirt⸗ ſchaftlichen Verflechtungen und ihre Auflöſung in eine Reihe regionaler Sonderbewegungen hat nach dem Scheitern der Londoner Konferenz weitere Fortſchritte gemacht. Die Ge⸗ genſätze zwiſchen den Ländern mit entwerteter Valuta und den Goldwährungsländern haben ſich verſchärft. Die kredit⸗ wirtſchaftlichen Verflechtungen löſen ſich mehr und mehr; trotz hoher Zinsdifferenzen finden zwiſchen den einzelnen Ländern nur unbedeutende Kapitalfluktuationen ſtatt. Die Welthandelsumſätze haben ſich im ganzen nicht verändert, obwohl die induſtrielle Weltproduktion gegen⸗ wärtig beträchtlich höher liegt als zu Jahresbeginn. Lediglich auf den Rohſtoff märkten ſind noch ſtärkere interna⸗ tionale Zuſammenhänge zu erkennen. Die Hauſſe in den Vereinigten Staaten von Amerika hat zu einer ſolchen Preis⸗ ſteigerung geführt, daß die Rohſtoffpreiſe— in Gold um⸗ gerechnet— auch nach den Rückſchlägen in den letzten Mo⸗ naten noch über dem Stand im März dieſes Jahre⸗ liegen. Die Befeſtigung der Rohſtoffmärkte und die damit zuſam⸗ menhängenden Lagereindeckungen reichen jedoch für einen durchgreifenden Aufſchwung nicht aus. In allen Ländern, die ſich ausſchließlich auf die durch die Preisbewe⸗⸗ ung gegebenen Auftriebskräfte ſtützen, beſtehen Rück⸗ 5 chlags gefahren, wenn die von den Rohſtoffpreiſen ausgehenden Impulſe ſchwächer werden. Bei der Unergie⸗ bigkeit der Kapitalmärkte, der mangelnden Unternehmer⸗ initiative und der in zahlreichen Ländern noch unzureichen⸗ den Beſſerung der Rentabilitätsperhältniſſe hängt die Ueberwindung der Depreſſion entſcheidend von geeigneten konjunkturpolitiſchen Maßnahmen ab. * Das Inſtitut für Konjunkturforſchung weiſt in ſeinem Vierteljahrsbericht darauf hin, daß nicht nur in Deutſch⸗ land, ſondern auch in einer Reihe anderer Länder die Ar⸗ beitsloſigkeit mit der Belebung der Produktion im Schwin⸗ den begriffen iſt. Nur in wenigen Ländern iſt die Arbeits⸗ loſigkeit noch bis in die letzten Monate hinein konjunkturell geſtiegen. Die verfügbaren Statiſtiken ſprechen dafür, daß derzeit die Arbeitsloſigkeit in der Welt im Ganzen ſicherlich ſchon konjunkturell zurückgeht. Die Arbeitsloſigkeit in der Welt wird für die Gegenwart auf etwa 26 Millionen, für Beginn des Jahres auf etwa 28 bis 30 Millionen und für Mitte 1932 auf rund 25 Millionen geſchätzt, wobei jedoch zu berückſichtigen iſt, daß für eine Reihe von Ländern nur unzureichendes ſtatiſtiſches Material vorliegt. Für Süd⸗ amerika und Aſien fehlt z. B. jede Angabe. Der entſchei⸗ dende konjunkturelle Umſchwung auf den Arbeitsmärk⸗ ten der Welt iſt um die Jahreswende 1932⸗33 eingetreten. In den meiſten Ländern hat der konjunkturelle Rückgang der Arbeitsloſigkeit in der Zeit vom November 1932 bis Januar 1933 begonnen. Das gilt u. a. für die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich, Belgien und Ita⸗ lien. Vor dieſer Zeit iſt die Arbeitsloſigkeit nur in Rumä⸗ nien, Lettland, Auſtralien, Japan, Kanada und Deutſch⸗ land geſunken. Noch nicht entſcheidend gebeſſert haben ſich die Arbeitsmarktverhältniſſe bis jetzt in Oeſterreich, Schwe⸗ den, Norwegen, Südſlawien, Polen, Neuſeeland. Holland, Judenentſchließung nicht angenommen Schlußſitzung der Völkerbundsverſammlung. Genf, 11. Oktober. Die 14. Völkerbundsverſammlung iſt Mittwoch zu der abſchließenden Sitzung ihrer gegenwärtigen Tagung zu⸗ ſammengetreten, um die von den Ausſchüſſen ausgearbei⸗ teten Entſchließungen anzunehmen. Der Bericht über den Minderheitenſchutz mit den bekannten drei Entſchlic zungen wurde behandelt. Enkſchließung 1 und 3 wurden ohne Ausſprache ange nommen, zur Entſchließung Nr. 2 erklärte der deutſche Ver⸗ treter, Geſandter von seller, daß enkſprechend ſeiner Er⸗ klärung im politiſchen Ausſchuß die deutſche Delegation ge · gen dieſe Enkſchließung ſtimme. Der Präſidenk der Ver ſammlung ſtellte daraufhin feſt, daß in Anbetracht dieſer deutſchen Erklärung die Entſchließung Nummer 2 nicht an⸗ genommen ſei. Außerdem wurde die Entſchließung bezüglich Einſet⸗ zung eines Kommiſſars für die deutſchen Flüchtlinge ohne Ausſprache mit Stimmenthaltung Deutſchlands angenommen. Die Völkerbundsverſammlung hat dann ihre Arbeiten mit der Annahme ſämtlicher anderen Berichte abgeſchloſſen. E Der nicht angenommene Punkt 2 der Entſchließung hatte verlangt, daß die Grundſätze für die Behandlung der Minderheiten ohne Unterſchied auf alle Kategorien von Staatsangehörigen Anwendung finden müſſen, die ſich von der Mehrheit der Bevölkerung durch die Raſſe, die Sprache oder die Religion unterſcheiden. Wenn ein Hinweis auf die Judenfrage in Deutſchland im Text auch nicht enthalten iſt, ſo war es ganz klar und ging auch aus den Ausführungen verſchiedener Redner hervor, daß man dabei die Juden in Deutſchland im Auge habe. Deutſchland konnte ſelbſtverſtändlich dieſem Punkt nicht zuſtimmen, da die 17 7 der Judenfrage ſeine eigene, innere Angele⸗ genheit iſt. Vor der Abrüſtungskonferenz Unterredungen des deukſchen Delegierken. Genf, 11. Oktober. g Botſchafter Nadolny hatte Mittwoch eine Unterredung 185 dem Präſidenten der Abrüſtungskonferenz, Hender⸗ on. Ueber eine Unterredung Nadolnys mit dem franzöſi⸗ ſchen Außenminiſter Paul⸗Boncour meldet Reuter, der Ton der Ausführungen des deutſchen Delegierten ſei äußerſt verſöhnlich geweſen. Er habe Deutſchlands dringenden Wunſch nach einer Abrfſtungskonvention betont. Die Unterredung zwiſchen Nadolng und Norman Davis ſcheine bei den Amerikanern einen günſtigen Ein⸗ druck gemacht und die Spannung etwas erleichtert zu ha⸗ ben. Im Laufe der Unterredung habe Norman Davis auf Veranlaſſung ſeiner Militärſachverſtändigen um Einzelhei⸗ ten bezüglich der deutſchen Forderungen nach Waffenmu⸗ ſtern erſucht. Der deutſche Delegierke mache keine großen Schwierig ⸗ keiten wegen der vorgeſchlagenen vierjährigen Kontroll- periode, aber er ſei nicht bereit. dem Gedanken zuzuſtim⸗ men, daß es während dieſer Jeik keine wirkſame Abrü⸗ ſtungsmaßnahme geben ſolle. Botſchafter Nadolny hatte ferner Mittwoch nachmittag eine Unterredung mit dem Generalberichterſtatter der Ab⸗ rüſtungskonferenz, Dr. Beneſch, die mit ſeiner vorange⸗ gangenen Unterredung mit dem Präſidenten der Abrü⸗ ſtunaskonferenz in Zuſammenhang ſtand. 8 Am Sitz der engliſchen Delegation fand eine faſt zwei⸗ ſtündige Unterredung mit dem amerikaniſchen Hauptdelegierten ſtatt, der in beteiligten Kreiſen große Bedeutung beigemeſſen wird. Hübſche belgiſche Begleitmuſik! Skarke Erhöhung der Rüſtungs ausgaben. Brüſſel, 11. Okt. Unter dem Vorſitz des Königs fand ein Miniſterrat ſtatt, der ſich ausſchließlich mit militäriſchen Fragen beſchäftigte. Wie verlautel, werde die Regierung zuſätliche Kredite in Höhe von etwa 750 Millionen im Parlament beantragen. Damit ſoll die Hochebene von Herve in Verteidigungszu⸗ ſtand geſetzt, der Befeſtigungsgürkel an der luxemburgi⸗ ſchen Grenze zu Ende geführt und die in den Ardennen liegende Brigade mokoriſiert werden. in der Schweiz und in der Tſchechoſlowakei. Der Rückgang der Arbeitsloſigkeit vom 2. Vierteljahr 1932 zum zweiten Vierteljahr 1933 belief ſich in Lettland auf 31,2 Prozent, in Rumänien auf 23,2 Prozent, in Deutſchland auf 9,4 Pro- zent, im Saargebiet auf 9,0 Prozent, in Großbritannien auf 6,3 Prozent, in Frankreiech auf 1,5 Prozent und in Finnland auf 1,1 Prozent. a Das Statiſtiſche Reichsamt gibt eine Veröffentlichung über die Zahl der Tabakpflanzer und der mit Tabak be⸗ pflanzten Grundſtücke für das Erntejahr 1933(1. Juli 1933 bis 30. Juni 1934) bekannt. Danach ſind im deutſchen Zoll⸗ gebiet(ohne Saargebiet) 63 320(im Vorjahre 55 748) Per⸗ ſonen als Tabakpflanzer tätig. Nach der Verordnung über den gewerblichen Tabakanbau dürfen 1 201 608(im Vor⸗ jahre 1 091 830) Ar mit Tabak bebaut werden. Die Größe der mit Tabak bepflanzten Grundſtücke beträgt dagegen 1 196 480(1 082 032) Ar. Donnerstag, den 12. Oktober 1933 Nr. 238 Der Reichstagbrand⸗Prozeß. Dimikroff wird ausgeſchloſſen.— Am Abend des Brandes. — War der Keichstagsſaal zu reiten? Berlin, 11. Oktober. Auch am Mittwoch bewegen ſich die Zeugenverneh⸗ mungen noch um die Entdeckung des Brandes. Als die Angeklagten in den Saal geführt werden, fällt das veränderte Ausſehen van der Lub 1 auf, der im Gegenſatz zu ſonſt ſauber friſiert worden iſt. Nach Eröffnung der Verhandlung teilt der Vorſitzende mit, daß der Lokaltermin vor dem Reichstagsgebäude am Donnerstag abend ſtattfinden wird. Der Angeklagte Dimitroff ſteht auf und will eine Frage in Zuſammenhang mit dieſem Termin ſtellen. Der Vorſitzende lehnt das ab. Dimitroff will trotzdem ſeine Bemerkungen fortſetzen. Der Vor itzende entzieht ihm das Wort. Dimitroff erklärt: Ich bin hier nicht nur Angeklagter, ſondern auch Verteidiger für Dimitroff. Der Senat erhebt ſich bei dieſen Worten von den Plätzen und zieht ſich zur Beſchlußfaſſung über das Verhalten Dimitroffs zurück. Nach kurzer Beratung ver⸗ kündet der Vorſitzende folgenden Beſchluß des Senates: Der Angeklagte Dimitroff wird wegen wiederholten Angehorſams gegen die Anordnungen des Vorſitzenden, insbeſondere gegen die Anordnungen, durch die ihm das Wort entzogen iſt, bis auf weiteres aus dem Sitzungssaal enkfernk. Er iſt ins Gefängnis abzuführen. Dimitroff proteſtiert in erregten Worten dagegen und überreicht ſeinem Verteidiger Dr. Teichert ein Schriftſtück mit dem Bemerken: Dieſe Frage möchte ich ſtellen! Tun Sie es bitte für mich. Rechtsanwalt Dr. Tei⸗ chert ruft dem Angeklagten zu: Hätten Sie mir das lie⸗ ber früher geſagt. Der Angeklagte wird dann abgeführt. Das Gericht ſetzt die Zeugenvernehmung über die Vor⸗ gänge am Abend des Reichstagsbrandes fort. Polizeileut⸗ nank Lateit, Führer der Brandenburger Tor⸗Wache, be⸗ ginnt ſeine Schilderung mit der Bemerkung, es ſei vielleicht weſentlich, daß am Abend des Brandtages eine Kundgebung der SPD. im Sportpalaſt ſtattfinden ſollte. Gegen 9 Uhr wurde mir, fährt der Zeuge fort, die Auflöſung der Kund⸗ gebung gemeldet und ich bekam damit erhöhte Alarm⸗ bereitſchaft. Gegen 9,15 Uhr betrat ein junger Mann die Wache und teilte mit, daß im Reichstag ein Brand ausgebrochen ſei. Wir fuhren ſchnell zum Reichs⸗ tag. Vor der Treppe bemerkte ich oben einen hellen Feuerſchein, der zweieinhalb bis drei Meter hoch war. Ich ging hinauf. Der Wachtmeiſter Buwert erſtattete mir Meldung. Ich unterbrach ihn ſofort und fragte, ob Feuer⸗ meldung erſtattet ſei. Als er das bejahte, ſagte ich, es müſſe ſofort Groß⸗Alarm gemeldet werden. Als wir an die große Wandelhalle kamen, ſah ich hinter dem Denkmal einen Schein und auch das Denkmal war etwas erleuchtet. Ich lief und links von mir am Eingang zum Rlenarſaal ſah ich nun einen Feuerſchein links ünd emen rechts. In der Mitte des Einganges lag ein brennendes Kiſſen. Rechts hing ein dicker Plüſch⸗ vorhang, der von rechts nach links oben brannte. Auch auf der linken Seite gegenüber war ein ſolcher Vorhang. der höher brannte, ebenfalls cchräg abwärts. ö Der Anblick im Plenar ſaal Auf eine Frage des Vorſitzenden erklärt der Zeuge Lateit, der Mantel van der Lubbes ſei ſo ſorgſam zuſammengelegt 1 8 87 daß er ihn bei ſeinen erſten Ver⸗ nehmungen als Kiſſen bezeichnet habe. Der Dergs ſchildert dann, wie er in den Plenarſaal hineinkam. Der Fußboden ſei noch dunkel geweſen, aber der Saal ſei beleuchtet wor⸗ den durch eine Art flammender Orgel, die ſich über dem Präſidententiſch erhob. In der Mitte brannte eine hohe Flamme in verhältnismäßig ruhigem Licht, rechts und links daneben züngelten kleinere, einzelſtehende Flam⸗ men empor, die wie leuchtende Orgelpfeifen wirkten. Alle dieſe Flammen vereinigten ſich auf dem Präſidententiſch zu einem zuſammenhängenden Brandherd. i Als ich das ſah, war ich ſofort im Bilde: Brand- ſtiftung, Piſtolen heraus! i Als wir dann auf einen Hof kamen, ließ ich abſchließen, um mit meinen Beamten eine planmäßige Durchſuchung des ganzen Südflügels vorzunehmen. In der Wandelhalle fand ich eine Sportmütze, einen Selbſtbinder und ein Stück Seife. Dem Angeklagten van der Lubbe, der während dieſer u apathiſch in ſeiner gewohnten gebückten Haltung auf der Bank ſitzt, wird von ſeinem Verteidiger, Rechtsanwalt Seuffert, ſchon zum zweiten⸗ oder drit⸗ tenmal die Naſe geputzt. Der Angeklagte läßt ſich dieſen Dienſt von anderen erweiſen. Wenn ihm von den Anwäl⸗ ten das Taſchentuch hingereicht wird, reagiert er nicht darauf. s Die erſten Fragen nach der Tat Der Zeuge Polizeileutnant Lateit fährt in ſeiner Schil⸗ derung fort: Ich erfuhr erſt ſpäter, daß dieſe Gegenſtände van der Lubbe gehörten. Im Reichstage ſelbſt traf ich mit anderen Poliziſten zuſammen und man erzählte mir, f daß man ſoeben an der Brandſtelle van der Lubbe feſtgenommen habe. l Er ſei nur mit einer Hoſe bekleidet geweſen und ſitze jetzt in der Brandenburger Tor⸗Wache. Ich begab mich dorthin und fragte van der Lubbe ſofort, ob die von mir gefunde⸗ nen Gegenſtände ihm gehörten. Er bejahte. Ich fragte ihn dann, ob er den Reichstag angeſteckt habe. Darauf ſagte er: Ja! Dann fragte ich, ob es ftimme, daß er auch das Schloß und den Dom in Brand ſtecken wollte. Darauf ſagte er auch„Ja“. Ich fragte den Ange klagten dann, warum er den Keichskag in Brand geſteckt habe. Darauf ſchwieg er und lachte. Ich hakte den Eindruck, daß ich es mil einem Irrſinnigen zu kun hatte. Der Zeuge war ſpäter einmal zugegen geweſen, als van der Lubbe mit einer Kommiſſion im Reichstag war. van der Lubbe ſollten den Brandweg noch come dn ren. Er ging aber mit einem ſolchen Tempo vor, daß die Beamten glaubten, er wolle entweichen und nach⸗ ſtürzten. Oberreichsanwalt: Iſt dem Zeugen bekannt, daß behauptet worden iſt, im Reichstage ſei zentnerweiſe Brandmaterial gefunden worden? Zeuge: Wir haben alles genau durchſucht, auch die kleinſten Räume und ſogar die Schränke öffnen laſſen. Wir haben nirgends etwas gefunden. Gegen 11 Uhr abends am Brandtage, ſo bekundet der Zeuge dann noch, meldete ſich bei ihm ein Ingenieur Bo⸗ gun auf der Brandenburger Tor⸗Wache und teilte mit, daß gegen 9,10 Uhr, als er vom Ingenieurhaus kam, aus dem Portal 2a ein Mann herausgekommen ſei, der ſich in Richtung Tiergarten entfernte. Bogun ſchilderte auch die Kleidung und die Größe des Mannes und hatte den Eindruck, daß dieſer Mann mit dem Reichstagsbrand in Verbindung zu bringen ſei. Fragen des Sachverſtändigen Der Profeſſor von der Techniſchen Hochſchule, Geheim⸗ rat Joſſe, der hierauf als Sachverſtändiger vereidigt. wird, fragt den Zeugen, wann er zuerſt die Flammen in der Reichstagskuppel geſehen habe. Lateit erwidert. als er um 9,25 Uhr in den Reichstag zurückging, habe er die Fun⸗ ken in der Kuppel noch nicht geſehen. Das ſei ihm erſt ſpäter geſagt worden. Er habe ſich darüber ſehr gewundert, denn er habe doch den Plenarſaal kurz vorher in faſt un⸗ verſehrtem Zuſtande geſehen. Die Frage des Branddirektors Dr. Wagner, ob er den Eindruck halte, daß der Plenarſaal des Reichskages durch — Feuerwehr ſehr leicht zu retten geweſen wäre, bejahte Lateit. Blranddirektor Dr. Wagner: Haben Sie den Eindruck, wenn jemand zum erſtenmal im Reichstag geweſen und wenn er noch dazu in dem verdunkellen Raum auf nichl normalem Wege eingeſtiegen iſt, daß er dann in dieſen Räumen ohne weiteres am nächſten Tage mit Geſchwin⸗ digkeit den Weg wieder zurücklegen kann. Zeuge Lateit: Nein! Keine EA oder GG Nach Wiedereröffnung richtet der Oberreichsan⸗ walt die Frage an den Zeugen Lateit, ob damals bei den Absperrungen auch SA, SS oder ſonſtige Formationen herangezogen worden ſind, ob ſie ſchon vorher da waren oder wann ſie ſpäter herangezogen wurden. Der Zeuge erwidert, daß er kurz vor 11 Uhr im Ab⸗ ſperrdienſt abgelöſt worden ſei; bis zu dieſem Zeitpunkt ſeien weder SA noch SS da geweſen. Odberreichsanwalt: Es iſt nämlich behauptet worden, daß gleich von Anfang an, aus der Piſtole geſchoſ⸗ ſen ſozuſagen, Su und SS da geweſen ſei, alſo ſchon ge⸗ wiſſermaßen in Vorbereitung lag, um die Brand⸗ ſtelle abzuſperren. b Der Vorſitzende wendet ſich nun an den Angeklagten van der Lubbe. van der Lubbe ſteht auf, bleibt aber in der gebeugten Haltung. Sein Verteidiger putzt ihm die Naſe. Vorſitzender: Sie haben die Ausſagen des Zeugen Lateit gehört. Haben Sie dazu etwas zu erklären. pan der Lubbe nach längerem Zögern: Nein! Vorſitzender: War die Ausſage ſo richtig? van der Lubbe: Das kann ich nicht ſagen. „Verteidiger Dr. Sack bittet um Feſtſtellung, ob die ſtundig wiederkehrende Antwort van der Lubbes„Das kann ch nicht ſagen“ etwa bedeuten ſoll, das will ich nicht ſagen. Auf die entſprechende Frage des Dolmetſchers ſchweigt van der Lubbe, worauf der Vorſitzende erklärt, daß er ſich von ſolchen Verſuchen, van der Lubbe zum Reden zu brin⸗ gen, nichts verſpreche. 3 25 e 1 4 Fadist uber Dauaæiq. Roman von Leontine v. Winterfeld⸗Platen. (48. g Sie ſah ihn entſetzt an. ö ee „Wo die Polen wimmeln um die Stadt? Wo du ihren Häſchern eben erſt entronnen biſt? Wo alles ſo unſicher iſt und voll Todesgefahr an jedem Weg und Steg?“ 9 „Juſt darum, Frau Mutter. Weil ich doch die Jung⸗ frau Borcke nimmer allein laſſen kann in all dem Graus.“ Frau Katharina wiegte zweifelnd den Kopf. f kn wenn ſie nun nimmer auf dem Wege nach Leba iſt? 4 Er preßte die Lippen zuſammen.. 8 „Dann Gnade uns Gott, Frau Mutter! Denn wir haben die Verantwortung gehabt für ihr junges Leben!“ Mit harten Schritten ging er aus der Tür. Es war eine Stunde ſpäter. Klaus Veldeke ſtand neu⸗ gerüſtet in ſeiner Kammer. Noch einmal prüfte er Schwert und Gurtmeſſer. Dann ſchnallte er den Helm feſt. Denn er wußte daß jeder Ritt außerhalb der Tore Danzigs ein To⸗ 3 W überall die Polen ſchwärmten. Aber was rte das ihn. 5 Barmherziger Hottl War nicht in all dem Graus und Wirrwarr das Mädchen da draußen? Ohne Schutz— ohne Waffen— ohne Geleit? a Der Schweiß trat ihm auf die Stirn und ſeine Hände zitterten, als er die Schnallen ſchloß. Wie wollte ſie nur den Weg zurückfinden nach Leba durch all den wilden und dunklen Wald? Konnte man nicht irre werden bei dem Gedanken, ſie ſo mutterſeelen⸗ allein zu wiſſen in dieſer Zeit? O, heiliger Gott, wie mußte ſie getroffen ſein in ihrer Seele tiefſtem Stolz, daß ſie ſo bei Nacht geflohen war aus ſeinem Haus! Und er hatte es verſchuldet— er ganz allein! Durch ſein unſeliges Tun damals im Herbſt. Nun war ſie verloren für alle Zeit! b Denn wenn auch ihre Hände ineinandergelegt wurden und ſie ſeinen Namen führen mußte übers Jahr— ihre Seele war ihm entglitten für alle Zeit. Der Vorſitzende teilt dann mit, daß am Donners⸗ tag, 8 Uhr abends, ein Lokaltermin vor dem Reichstagsge⸗ bäude ſtattfinden ſoll, um feſtzuſtellen, ob eine oder zwei Perſonen in den Reichstag eingeſtiegen ſind, ob Schatten zu ſehen waren uſw. Der Oberreichsanwalt fragt den Zeugen Bu⸗ wert, ob er den Befehl Lateits, Großalarm zu mel⸗ den, weitergegeben hat. Der Zeuge Buwert ver⸗ neint. Die Ausführung des Befehles ſei nicht möglich ge⸗ weſen, weil er allein an der Stelle Wache hatte. Ueberdies ſeien die Feuerwehren bereits eingetroffen und zwar nur zwei oder drei Minuten ſpäter. Branddirektor Wagner ſtellt feſt, daß der erſte Alarm um 9.14 Uhr, der zweite um 9,15 Uhr kam, um 9,30 Uhr wurde die zehnte Alarm- ſtufſe durchgegeben und um 9,42 Uhr der 15. Alarm an⸗ geordnet. Der Befehl, Großalarm zu geben, ſei wahrſchein⸗ lich von dem Polizeibeamten dahin verſtanden worden, daß er mehr alarmieren ſoll. Bei der Feuerwehr gäbe es nämlich Alarmſtufen nur nach Zahlen. Verteidiger Dr. Sack bezeichnet dieſe Feſtſtellung der ſchnellen Alarmierung als beſonders wichtig, weil der frü⸗ here Miniſter Grzeſinſki in London erklärt habe, wenn der Großalarm nicht angeordnet ſei, dann müſſe er verbo ⸗ ten geweſen ſein. Grzeſinſki habe dabei angedeutet, daß der Großalarm überhaupt nicht gegeben worden ſei. Als nächſter Zeuge wird Dr. Lepfius vernommen. Der Zeuge hat van der Lubbe am Tage nach dem Brande beim Abſchreiten des Brandweges an jeder Brandſtelle ge⸗ fragt, wie er das Feuer angelegt hat. 8 Lubbe ſchmunzelt über ſein Werk van der Lubbe habe ausführlich und bereit⸗ willig geantwortet. In einigen Fällen ſeien ihm zunächſt die Angaben van der Lubbes mit den techniſchen Möglich⸗ reiten nicht ganz übereinſtimmend erſchienen. van der Lubbe ſei aber bei ſeinen Angaben geblieben. Der Zeuge hat den Angeklagten auch i nach ſeinen Gründen gefragt, worauf der Angeklagte erwiderte, daß die ganze Ge⸗ ſellſchaft vernichtet werden müſſe. Als der Zeuge mit dem Angeklagten in den Plenarſaal kam, hatte er den Eindruck, daß van der Lubbe mit einer gewiſſen Befriedigung ſchmunzelnd um ſich ſah. Der Zeuge hat bei dieſer Gelegenheit van der Lubbe gefragt, ob er die Vorhänge an der Tür angezündet habe, um damit den Plenarſaal in Brand zu ſetzen. van der Lubbe habe dies verneint und geſagt, der Plenarſaal ſei wohl dadurch in Brand geraten, daß das Feuer der Vor⸗ hänge ſich nachher weiter ausgebreitet habe. Nach kurzer Beratung verkündet der Vorſitzende den Se⸗ natsbeſchluß, den Angeklagten Dimitroff bei dem Lokal⸗ termin am Donnerstagabend nicht zuzulaſſen. Die nächſte Verhandlung findet am Freitag im Reichs⸗ tagsgebäude ſtatt. Von geſtern auf heute Dresden. Auf ſeiner Beſichtigungsreiſe durch deutſche Unternehmen im ganzen Reiche traf der Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, in Dresden ein. Am Mittwoch fand eine Beſichtigung der Zeiß-Ikon⸗Werke ſtatt. Stettin. Im September iſt die Zahl der Arbeitsloſen im Bezirk des Landesarbeitsamtes Pommern um rund 11 000 auf 40 580 zurückgegangen, ſo daß weite Bezirke Pommerns jetzt praktiſch frei von Arbeitsloſen ſind. Hamburg. Die Polizei nahm in den letzten Tagen wie⸗ derum mehrere Perſonen wegen illegaler kommuniſtiſcher und marxiſtiſcher Umtriebe, Verächtlichmachung der Reichs⸗ regierung. Verdachtes der Spionage, Vorbereitung zum Hochverrat und anderer politiſcher Verbrechen feſt. NS-Volkswohlfahrt für alle Volksgenoſſen. Bei der Reichsführung der NS-⸗Volkswohlfahrt treffen wiederholt Eingaben ein, die darum bitten, daß nicht nur Mitglieder der NSDAP. Unterſtützung finden, ſondern daß auch andere, z. B. der kleine Gewerbetreibende, ſoweit er ſtellungslos geworden iſt und Not nachweiſen kann, Unter⸗ ſtützung findet. Die Reichsführung der NS.-Volkswohl⸗ fahrt betont noch einmal, daß in dieſem Winter nitmand hungern und frieren ſoll. Sinngemäß erfolgt die Prüfung von Geiuchen, die an die Ortsgruppen der NS.⸗Vol'swohl⸗ fahrt zu richten ſind. f . Durch ſeine Schuld— durch ſeine Schuld! Denn hatte ihr junges reines Herz nicht erſt ſo großes Vertrauen ge⸗ habt zu ihm? War ſie nicht mit aller ihrer Not gekommen zu ihm, wo ſich doch niemand ſonſt kümmerte um den wortkargen Klaus Veldeke hier? O, wie war ſeine Seele da weit geworden und licht und voll Sonne! Als wenn über einem knorrigen, einſamen Baume, der immer und immer im Schatten geſtanden— als wenn über ſolchem plötzlich die Wolken zerriſſen und ein großes Licht voll Wärme auf ihn niederſchien, daß alle ſeine Säfte zu ſtrömen begannen und er Knoſpen zeitigte, wo ſonſt nur kahles Geäſt geweſen. Und dieſe Sonne war nicht erloſchen in ſeiner Seele und hatte ihn begleitet, wo er ging und ſtand. Den ganzen langen, einſamen Winter hindurch, als er mit ſeiner Kogge durch die graue, ſalzige See fuhr und er Kopenhagen kreuzte. chen hatte er geträumt— geträumt von dem Wieder⸗ ehen 5 Und dann war es ſo geworden! Alles ſo fern— ſo kühl— ſo ſtolz. „Und ſeine braunen, harten Seemannsfäuſte, die jetzt am Schwertgurt lagen, zitterten doch nach ihr in Sehnſucht und großer Not. 6 1 f Ob ſie ſchon in Leba war? f 15 8525 a Dann würde er vor ihren Vater treten, indes Scham⸗ röte ſein Geſicht überflammte, und würde ſagen: i Ich gebe Euch Euer Wort zurück, Guntram Borcke, denn ich bin Euer Tochter nimmer wert. Denn ich habe ge⸗ pielt mit ihrer Ehre und ſie auf einen Monat einem an⸗ deren gelaſſen. Und nun iſt ihr das Veldekehaus zum Greuel 115 15 11757 geworden und ſie iſt geflohen daraus in Nacht und Not!“ a 5 i 8 Klaus Veldeke geht ans Fenſter und ſieht nach der onne. a Sie iſt am Sinken und er wird nun bald reiten können. Denn es muß Abend ſein, wenn er die Stadt verläßt, ſonſt kommt er nicht heil durch die Späher. Er ſteigt die breite Eichentreppe nach unten. f 1 er zum Pferdeſtall, um ſelber ſein Roß zu atteln. In den Hof wirft die Abendſonne ihre letzten goldenen Strahlen. 8 175 Wieder geht ein leuchtender Frühlingstag müde zur Ruhe. Und die Amſel am Dachfirſt ſinat ihn flötend in Keine Einladungen an Regierungs mitglieder! 5 25 Staatsſekretär in der Reichskanzlei gibt u. a. be⸗ annt: In letzter Zeit haben Einladungen an den Herrn Reichskanzler und die Herren Reichsminiſter zu Feſtlichkei⸗ ten und Veranſtaltungen aller Art einen geradezu un⸗ geheuren Umfang angenommen. Solche Einladun⸗ gen gehen nicht etwa nur von Reichsverbänden und Ge⸗ ſamtverbänden aus, ſondern vielfach auch von örtlichen und ganz kleinen Vereinen. Häufig erfolgen die Einladungen gleichzeitig mit der Bitte um Bewilligung einer Geld⸗ ſpende oder um Stiftung eines Preiſes; ſie ſind dann vorſichtshalber an ſämtliche Miniſter gleichzeitig gerichtet in der Hoffnung, wenigſtens von einer Seite mit 1 8 Beſuch beehrt oder einer Spende teilhaftig zu wer⸗ en. Dieſe Fülle der Einladungen— man kann krotz der guten Abſicht geradezu von einem Einladungsunfug ſpre⸗ chen— verurſacht in den Zentralbehörden des Reiches einen völlig nutzloſen und zeitraubenden Schriftwechſel. Der Herr Reichskanzler erſucht daher— auch im Hinblick auf das Winkerhilfswerk, für das alle Kräfte angeſpannk werden müſſen,— von Einladungen der gekennzeichneten Art ab⸗ zuſehen. I Der Kanzler an der künfligen Autobahn München— Salzburg. Reichskanzler Adolf Hitler beſuchte in Beglei⸗ tung des Generaldirektors der Deutſchen Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, und des Generalinſpektors für Straßenbau, Oberingenieur Dr. Todt, den Ort Irſchenberg Niemand hatte von dem Beſuche eine Ahnung. Die Linienführung der Autobahn dürfte damit ihren Abſchluß gefunden haben. Verbot von Vorträgen über die Agrar-Geſetze. Nach einer Mitteilung des Reichsernährungsminiſte⸗ riums ſind Vorträge über das Reichserbhofgeſetz, das Reichsnährſtandgeſetz ſowie über die Neugliederung der landwirtſchaftlichen Marktorganiſationen, ſofern nicht der zuſtändige Landesbauernführer ausdrücklich die Genehmi⸗ gung erteilt hat, verboten. a Das Ende des Naketenforſcher⸗ Exploſion im Laboratorium.— Zwei Toke. Osnabrück, 11. Okt. Im Laboratorium des Raketen⸗ forſchers Tiling in Arensforſt bei Bohme(Kreis Wittlage) explodierte während eines Verſuches eine Rakete. Tiling, ſeine Sekrekärin und ſein Monteur erliklen ſo ſchwere Brandwunden, daß ſie ins Krankenhaus nach Os⸗ nabrück übergeführt werden mußten, wo die Sekretärin ihren Verletzungen erlag. Tiling ſelbſt ſtarb einige Stunden ſpä⸗ 5 während ſich der Monteur außer Lebensgefahr befin⸗ el. N f Tiling, der ſich ein Laboratorium auf dem Gute des Freiherrn von Ledeburg in Arensforſt eingerichtet hatte, iſt wiederholt mit ſeinen flugzeugähnlichen Raketen vor die Oeffentlichkeit getreten, u. a. in Berlin, in Osnabrück und auf Wangeroog. Flugzeugunglück— Sieben Tote Cheſterton(Indianig), 11. in von Newyork nach Chicago unterwegs befindliches Paſſagierflugzeug explo⸗ dierte unweit von Cheſterton in der Luft und ſtürzte bren⸗ nend in der Nähe einer Farm auf die Erde nieder. Vier Pafſagiere, der Flugzeugführer und ſein Stellvertreter ſo⸗ wie die Aufwärkerin fanden den Tod. 5 Oelkeſſel explodiert— 3 Tote Rom, 12. Okt. In einer Oeldeſtillerie in Ternj iſt einer der rieſigen, durch zwei Skockwerke reichenden geſſel explo⸗ diert. Zwei Arbeiler wurden vollſtändig verbrannk aus den Trümmern geborgen. Ein weiterer erlag den ſchweren Ueber Brandwunden. drei andere wurden ſchwer verletzt. — el in fc em Schlaf. Der Fliederbuſch an der Mauer iſt voll erblüht und ſtrömt wunderſame Düfte in den linden Abend. f Iſt da draußen in den Sümpfen und Wäldern wirklich Krieg und Verfolgung und bitterſtes Sterben von Freund und Feind? Ein ſtetes Zerſtören von dem, was Gott ge⸗ ſchaffen und in Herrlichkeit aufgebaut? Er ſtößt die Stalltür weit auf, daß die letzten Abend⸗ ſtrahlen auch hier voll hereinſtrömen können. An ihren Rau⸗ fen ſtehen die Pferde und ſchnobern im Häkſel. Klaus Veldeke geht die Stallgaſſe entlang, um ſeinen Rappen zu zäumen. Denn die Knechte ſind alle draußen an den Stadtmauern und tun Diereſt mit den Söldnern. Zwei liegen ſchwer ver⸗ wundet im Artushof von dem mißglückten Dirſchauer Ueber⸗ fall her vor drei Tagen. 5 Als er zu ſeinem Rappen in den Stand biegen will, ſtutzt Klaus Veldeke. Denn ſein Blick iſt auf die Futterkiſte gefallen am Ende des Ganges. Kniet da ein Fremder im Dämmer des Ganges und hat den Kopf in beide Hände vergraben. Klaus Veldeke ruft ihn herriſch an: „Heda, wer biſt du? Und was tuſt du dort?“ 8 Hoch ſchnellt der andere und ſteht ſteil und kerzen⸗ gerade an der weißen Kalkwand und ſieht mit großen, gro⸗ ßen, ungläubigen Augen zu Klaus Veldeke herüßer. 5 Und ſagt mit einer Stimme, in der ein Jauchzen ohne alle Maßen iſt: 0 „So biſt du wirklich da, Klaus Veldeke?“ 2 18 Und er greift ſich an ſeinen Helm, greift in den Schwert⸗ gurt, als müſſe alles zerreißen und ſteht dann wie ge⸗ bannt— als hätte er eine Viſion. Dann ſtreckt er die Arme— aber ohne einen Schritt vor⸗ 185 1 525—, als fürchte er, ſie zu berühren. 78 N Je— f O Gott im Himmel— Antjel“ 1 s Sie löſt ſich langſam aus ihrer Erſtarrung und in ihrem weißen Geſicht iſt ein Leuchten. So kommt ſie auf ihn zu und hebt ihre Hände 1 l fü daß du da biſt, Klaus Veldeke. Ich habe dich ſo ſehr geſucht!“ 5 Er taſtet nach einem Halt. i „Du haſt mich geſucht, Antje? Du biſt nicht nach Leba bee weil du ein Grauen hatteſt vor dem Veldeke⸗ aus Einen bitteren Zorn auf mich?“ „ . einer Stunde das Großfeuer Auo dem badiocliem laude Selbſchutz im Luſftſchutz Zur Luftſchutzübung in Baden. Luftſchutz iſt eine durch die Beſtrebungen der andern erzwungene, unabwendbare Notwendigkeit. Es iſt Pflicht des Staates, ihn für die Allgemeinheit vorſorglich einzurichten. Der Aufbau des zivilen Luftſchutzes iſt Sache der Be⸗ hörden. Die vom Staat getroffenen Schutzmaßnahmen wer⸗ den aber nur dann voll wirkſam werden können, wenn ſie jeder Volksgenoſſe dadurch unterſtützt, daß er ſich ſelbſt ſchützt. Das ganze Volk muß mit dem Gedanken vertraut ſein, daß wir vielleicht einmal Luftangriffe gewärtigen und er⸗ tragen müſſen, und muß daher ſelbſt mithelfen, dieſer Ge⸗ fahr zu begegnen. Nur wenn der geſamte zivile Luftſchutz durch behördliche Schutzmaßnahmen und Selbſtſchutz bereits im Frieden in weiteſtem Umfange peinlich genau vorbe⸗ reitet iſt, wird er auch im Ernſtfall erfolgreich ſein. Die Selbſtſchußmaßnahmen dürfen das Alltagsleben nur ſo wenig wie möglich beeinträchtigen, ſie müſſen finanziell und wirtſchaftlich tragbar und ſo vorbereitet ſein, daß ſie in kürzeſter Zeit wirkſam werden können. Vorhandene Einrich⸗ tungen ſind auszunutzen; alles Material iſt zu verwenden, alles Gerät nutzbar zu machen, das im Frieden friedlichen Zwecken im Haus, im Werk, oder im Garten dient. Für jedes Gebäude iſt ein Luftſchutzhauswart zu be⸗ ſtellen, deſſen Aufgabe es iſt, ſchon heute alle Vorbereitungen in die Wege zu leiten. Im Ernſtfall wird er Führer der Be⸗ wohner ſeines Hauſes. In Gemeinſamkeit mit dem Haus⸗ beſitzer ſoll er ſchon heute feſtſtellen, welche Räume als Schutzräume geeignet ſind, um allen Angehörigen eines Hau⸗ ſes oder gewerblichen Unternehmens Zuflucht zu bieten. Dieſe Räume werden meiſtens im Keller liegen und ſind ſplitter⸗ und gasſicher auszubauen. Beſonders wichtig iſt die Abſtützung des Kellergewölbes. Es iſt erforderlich, daß die notwendigen Bohlen, Rundhölzer und Stempel baldigſt angeſchafft und wo irgend möglich, auch eingebaut, ſonſt in den nötigen Ab⸗ meſſungen zugeſchnitten, aufbewahrt werden. Zu den weiteren Pflichten des Luftſchutzhauswartes gehört die Bildung einer Hausfeuerwehr, die durch Brandbomben hervorgerufene Brän⸗ De im Entſtehen löſcht. Eine Brandwache muß ſich auch wäh⸗ rend des Luftangriffs im Dachgeſchoß aufhalten, Das Dach⸗ geſchoß iſt gegen die Brandgefahr zweckdienlich vorzubereiten. Wie in Wohnungen und Häuſern, ſo müſſen beſonders auch überall dort, wo Menſchen zuſammenſtrömen, z. B. in Bahnhöfen, Behörden, Schulen, Kirchen, Theatern, Märk⸗ ten uſw., Schutzmaßnahmen durchgeführt werden, die den Selbſtſchutzmaßnahmen im Hauſe ähneln, jedoch aber er⸗ weitert ſind. Vieles mag demjenigen, der ſich noch niemals mit die⸗ ſen Fragen befaßt hat, zunächſt undurchführbar ſcheinen. Niemand wird aber beſtreiten, daß für ungewöhnliche Zeiten auch ungewöhnliche Maßnahmen notwendig ſind. Die ſorg⸗ fältige Durchführung der Luftſchutzvorbereitungen iſt nicht nur Sache des Einzelnen, ſie iſt ein berechtigtes Verlangen, das jedermann ſeinem Mitbürger gegenüber erheben kann. Nur allgemeine, einheitliche und ſachgemäße Vorarbeit wird die Gewähr ſchaffen, daß der eine nicht durch die Gleich⸗ gültigkeit des andern bei einem Luftangriff Schaden erleidet. rr 8 I Heidelberg.(Den Verletzungen erlegen.) Das sjährige Söhnchen des Johann Hochlehnert aus Eppel⸗ heim, das am Freitag von einem Hockenheimer Perſonenkraft⸗ wagen überfahren wurde, iſt im Heidelberger Akademiſchen Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. U Heidelberg.(Aus dem Badiſchen Sänger⸗ bund.) Der neue Führer des Badiſchen Sängerbundes, Dr. Rathmann⸗Freiburg, hat Muſiklehrer Heinrich Ziegler in Heidelberg in den Muſikrat des Badiſchen Sängerbundes be⸗ rufen. () Bruchſal.(Kind überfahren.) In Wieſenthal wurde das achtjährige Töchterchen des Herrn Heller von einem aus Richtung Karlsruhe kommenden Laſtkraftwagen ange⸗ fahren und innerlich verletzt. Das Kind wurde ſofort in das Fürſt⸗Styrum⸗Hoſpital nach Bruchſal d 0 Der Führer des Kraftwagens wurde ſofort durch die Polizei dernommen. () Naſtatt.(Gemeinſchaftslager für Referen⸗ dare.) Am 44. Oktober findet in Raſtatt die feierliche Ein⸗ weihung und Eröffnung des Dr. Frank-Lagers und am Tage darauf der 1. Badiſche Referendartag ſtatt. Das Gemein⸗ ſchaftslager der Referendare wird den Namen des Bundes⸗ führers Dr. Frank tragen. Kreisleitung Emmendingen und Geſchäftsboytott. 1 Emmendingen, 11. Okt. Der Kreisleiter der NSDAP., Dr. Theo Rehm, hat einen Erlaß herausgegeben, in dem er, geſtützt auf die vom oberſten Führer ſeit längerer Zeit erlaſſenen Anordnungen, den einzelnen Organiſationen er Bewegung unterſagt, von ſich aus den Boykott über irgendwelche Geſchäfte zu verhängen. Verſtöße gegen dieſe Anordnung werden mit Ausſchluß aus der Partei beſtraft. Großfeuer bei Villingen.— Drei Anweſen eingeäſchert. (O Villingen, 11. Okt. In Ueberauchen bei Villingen brach im Hauſe des Kaufmanns Anton Ritzmann aus noch unaufgeklärter Urſache ein Brand aus, der infolge des herr⸗ ſchenden Windes ſich auf die mit Schindeln bedeckten Anweſen des Landwirts Alfred Albiez und des Landwirts Matthia⸗ Schmid ausdehnte. Da die drei Brandobjekte mitten im Dorf lagen, war die Lage ſehr bedrohlich, ſo daß die Autoſpritze aus Villingen alarmiert werden mußte. Auch die Nachbarfeuerwehren von Tengen, Kirchdorf, Grüningen, Marbach und Riedheim waren herbeigeeilt, ſo daß etwa nach lokaliſiert werden konnte. Die drei Anweſen ſind vollſtändig vernichtet und der Schaden an Fahrniſſen und Erntevorräten iſt ſehr groß. Das Vieh konnte gerettet werden. FFC ee 25 vom 15.21. Oktober gibt jedem Handwerker Gelegenheit für ſein Geſchäft zu werben durch eine Anzeige in einer Separat⸗Seite für das Handwerk 4 1 Neues aus aller Welt Politiſche Beſtechungsaffäre Jüdiſche Gelder für politiſche Parteien. Frankfurt a. M., 11. Okt. Vor der Großen Strafkammer begann die Verhandlung gegen den Kriminalpolizeirat Muehrdel und den Syndikus Dr. Martin Marx. Muehrdel, der unter dem alten Regime bis zuletzt Leiter der politi⸗ ſchen Polizei war, wird Beſtechung, Amtsunterſchlagung, Urkunden⸗ und Aktenbeſeitigung in gewinnſüchtiger Abſicht vorgeworfen. Dr. Marx ſoll ſich der aktiven Beſtechung, der unbefugten Amtsausübung und der Anſtiftung zur ſchweren Urkundenbeſeitigung, Amtsunterſchlagung und Verwah⸗ rungsbruches ſchuldig gemacht haben. Die Verfehlungen ſol⸗ len in den Jahren 1928 bis 1933 begangen worden ſein. Der Angeklagte Dr. Marx war Syndikus des Centralver⸗ eins deutſcher Staatsbürger jüdiſchen Glaubens, Geſchäfts⸗ ſtelle Heſſen⸗Naſſau und Heſſen. Die beiden Angeklagten ſollen ſeit etwa 1928 Hand in Hand gearbeitet haben. Der Kriminalrat ſoll dem Syndikus amtliches Material, Auskünfte uſw. zur Verfügung geſtellt haben, wodurch er das Dienſtgeheimnis verletzte. Er ſoll dafür Geſchenke und Bargeld erhalten haben. Der Angeklagte Dr. Marx betonte in der Verhandlung, daß der CV. es ſtreng vermieden habe, gegen den National⸗ ſozialismus als ſolchen etwas zu unternehmen. Zu der praktiſchen Tätigkeit, die man ausübte, gehörte auch die Unkerſtützung politiſcher Parteien. Ankerſtützt wur⸗ den Zentrum, Sozialdemokraten, Skaaksparkei und teil weiſe auch die Deutſche Volkspartei. Die Unkerſtützung ge⸗ ſchah durch Hingabe von Mitteln. Im Herbſt 1928 wurde der ſozialdemokratiſche Reichskagsabgeordnete Mieren⸗ dorf mit 2500 Mark unkerſtützt, der als guter Redner ge⸗ nannk worden war. Dem Reichsbanner wurden im Juli 1932 800 Mark gegeben, dem Zen krum 1000 Mark, der Staatspartei 500 Mark. Die Sozialdemo⸗ kratie bekam aus beſtimmten Gründen Bargeld nicht. Der Angeklagte erklärte auf Befragen, nie den Eindruck gehabt zu haben, daß etwas cachiert werden ſollte. Es lag das Intereſſe vor, daß alle Parteien, die unterſtützt wur⸗ den, gleichmäßig den Antiſemitismus bekämpften. Der An⸗ geklagte betonte, daß man nur antinationalſozialiſtiſch, aber nicht antinational eingeſtellt war. Die Verhandlung wird mehrere Tage dauern * Wiesbaden.(Selbſtmord im Gefängnis.) Wohl aus Furcht vor der zu erwartenden hohen Strafe hat in der Gefängniszelle der 34 jährige Karl Bleidner aus Wiesbaden⸗Biebrich Selbſtmord begangen. Er war am Samstag zuſammen mit ſeinem Bruder Chriſtian wegen Verdachts der Wilddieberei durch Schlingenſtellen verhaf⸗ tet worden. Die beiden Brüder ſind wegen Wilbdieberei und anderer Eigentumsdelikte ſchon erheblich vorbeſtraft. Saarbrücken.(„Der Vorpoſten“ verboten.) Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat das Blatt der Saardeutſchen Jugend,„Der Vorpoſten“, ſowie jede angeb⸗ lich neue Druckſchrift, die ſich ſachlich als die alte darſtellt oder als ihr Erſatz anzuſehen iſt, mit ſofortiger Wirkung im Saargebiet auf die Dauer von drei Monaten verboten. —— 1 0 I Im brennenden Zimmer umgekommen. Der Sozial⸗ rentner Anton Eggersberger in Feilnbach(Oby.) wollte am frühen Morgen in ſeinem Zimmer den Ofen heizen. Dabei wurde Eggersberger anſcheinend von einer Herzſchwäche befallen. Es entglitt ihm das Zündholz und fiel in die Kiſte mit Hobelſpänen. Nach einiger Zeit wurden Hauseinwohner durch das kniſternde Feuer geweckt. Sie drangen in die Wohnung des Rentners, wo Eggersberger in dem rauch⸗ erfüllten Zimmer in den letzten Zügen lag. Ak Abgeſtürzt. Zwei junge Bergfreunde unternahmen eine Tour auf die als gefährlich bekannte Nadel in den ſo⸗ genannten Spießwänden am Sittlinger(Allgäu). Während es dem vorauskletternden Burſchen gelang, den erſten An⸗ ſtieg zu bezwingen, ſtürzte ſein 18 Jahre alter Gefährte plötzlich etwa 50 Meter tief ab. Er iſt, ohne das Bewußt⸗ ſein wiedererlangt zu haben, kurz nach ſeinem Abſturz den ſchweren Verletzungen erlegen. ar Vom Stier getötet. Der 30jährige Sohn des Bür⸗ germeiſters Engelhardt in Ebersbach(Oberpfalz) wollte den Stier in den Stall bringen. Dabei griff das Tier den jungen Mann an und brach ihm das Genick. Als man im Stall Nachſchau hielt, fand man Engelhardt bereits tot am Boden liegend auf. ar Jwei Bergleute von Steinblock erſchlagen. In der Zeche der Oranje⸗Naſſau Bergwerke(Provinz Limburg) wurden zwei Bergleute von einem plötzlich abbrechenden Steinblock erſchlagen. N 47 Iwei Tote bei Mokorradunfall. In der Nacht fuhr der ledige Alfred Habeleck mit ſeinem Motorrad, auf deſ⸗ ſen Soziusſitz er den Schloſſer Herbertz mitführte, in der Nähe von Wanheim(Rheinland) gegen einen Straßen⸗ bahnmaſt. Beide Fahrer wurden vom Rade geſchleudert und erlitten ſo ſchwere Verletzungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. b Feuerwehr holt Einbrecher vom Dach. In Elberfeld hatte ein Einbrecher, dem Kriminalbeamte auf den Ferſen waren, Zuflucht auf dem Dach eines Hauſes genommen und ſich dort in eine ſo verzwickte Lage gebracht, daß er we⸗ der vor⸗ noch rückwärts konnte. Auch die Kriminalbeam⸗ ten konnten nicht an ihn heran. Kurz entſchloſſen wurde die Feuerwehr alarmiert. Blitzſchnell ſchoß die automatisch be⸗ triebene Leiter in die Höhe, ein Feuerwehrmann ſeilte den Einbrecher an, ſo daß er in ein Dachfenſter hineingezogen werden konnte. 5 ab Kind von der Mühlenwelle erfaßt. Beim Spiel in der elterlichen Mühle in Gladbeck kam ein flluffähriges Mädchen dem Getriebe der Kraftübertragung zu nahe. Es wurde von der Welle erfaßt und umhergeſchleudert. Bevor die auf das Schreien des Kindes herbeigeeilten Müllerbur⸗ ſchen Hilfe bringen konnten, hatte es bereits derartig ſchwere Verletzungen erlitten, daß der Tod eintrat. AI Gasexplosion auf Sumafra. Meldungen aus Nieder⸗ a ländiſch⸗Indien zufolge hat auf einer ſtaatlichen Steinkoh⸗ Südſumatra eine Gasexploſion große Verhee⸗ erichtet. Der Fahrſtuhl und das Signalhaus Der Signalbeamte und ein Bergmann rüm⸗ lenzeche in rungen an wurden zerſtört. 7 wurden getötet. Drei weitere Tote liegen unter den rn des eingeſtürzten Schachtes. am Samstag in unſerem„Neckar⸗Bote“. Es gerast A Ausbtuch eines javaniſchen Vulkans. In Mittel⸗Java ſich bei ſeiner Kundſchaft in entſprechender Weiſe in Erinnerung zu bringen, auszunützen. 229122828„ N 5 Verlag des. feckar⸗Bote“. . A fir jeden Handwerker wichtig, dieſe Möglichkeit, hat ein ſtarker Ausbruch des Vulkans Merapi ſtattgefun⸗ den. Unter heftigen Exploſionen ſchoß eine ungeheure Wolke aus dem Krater hervor. Dem Ausbruch ging ſtarkes unter⸗ irdiſches Grollen voraus, ein langanhaltender Aſchenregen folgte. Die Bevölkerung hat in aller Eile die umliegenden Ortſchaften geräumt. 95 e von denen, die Unterſtützungen irgendwelcher Art in Lalcale Nuudociau Arbeitsſchlacht im Mannheimer Bezirk Stadt und Bezirk Mannheim leiden beſonders ſchwer unter der Geißel der Arbeitsloſigkeit. 37 000 Perſonen ſind es, die in Mannheim mit Vororten und in den 16 Gemein⸗ den des Bezirks als arbeitslos gemeldet ſind, 30 000 davon allein in Mannheim und ſeinen Vororten. Daß dieſer Not⸗ lage energiſch zu Leibe gegangen wird, bewieſen die Pläne zur Arbeitsbeſchaffung, die der Direktor des Mannheimer Arbeitsamtes, Sutter, vor den Bürgermeiſtern der Stadt Mannheim und der Landorte und dem neuen Mannheimer Landrat, Veſenbeckh, in einer internen Beſprechung entwik⸗ kelte. Mit einem allgemein gültigen Schema ſei hier nicht durchzukommen, betonte Herr Sutter, da müßten Son⸗ deraktionen einſetzen. Die Arbeitsbeſchaffung für An⸗ gehörige der nationalen Wehrverbände durch Ausſchaltung der Doppelverdiener und Ausmerzung der Schwarzarbeiter iſt hierbei ebenſo zu nennen wie der Arbeitsdienſt und die Landhelferaktion, die in Mannheim ſchon ſchöne Erfolge gezeitigt haben. Beſonders ausgebaut müſſen aber, wie Di⸗ rektor Sutter weiter ausführte, die Notſtandsarbei⸗ ten werden, deren Zahl in Mannheim überrgſchend gering ſei. Es ſeien hier nicht mehr als 200 Nokſtandsar⸗ beiter beſchäftigt. Da der Staat hierbei großes Entgegen⸗ kommen zeige, werde es ohne weiteres möglich ſein, bei rich⸗ tiger Ausnutzung der Mittel weitaus mehr Arbeitsloſen durch Beſchäftigung als Notſtandsarbeiter ihr Auskommen zu verſchaffen. Darüber hinaus böten ſich aber bei richtiger Ausnützung des Hitler⸗ Programms weitere Mög⸗ lichkeiten. Für Inaſtndſetzungs⸗ und Ergänzungsarbeiten an öffentlichen Gebäuden ſeien zinsfreiee Darlehen bis zu 20000 Mark zu erhalten, weitere Darlehen würden für die Rand⸗ ſiedlung zur Verfügung geſtellt werden können. Auch für landwirtſchaftliche Siedlungen bekomme man Geld, wie auch Zuſchüſſe für Flußregulierungen und Meliorationen, die als Notſtandsarbeiten zugelaſſen ſeien. Verlorene Zuſchüſſe und Darlehen für Verſoraungsbetriebe wie Waſſer⸗“ Gas⸗ und Elektrizitätswerke und erhebliche Veragünſtiaungen für Tiefbauarbeiten böten weitere Möalichkeiten. der Arbeits⸗ loſigkeit energiſchſt den Kampf zu liefern. Die gigantiſchen Anſtrengungen, die das Reich zur Arbeitsbeſchaffung mache müßten auch von den lokalen Stellen nach beſten Kräften gefördert und unterſtützt werden.— Anſchließend erläuterte Oberbürgermeiſter Renninger die Verhältniſſe am Mannheimer Arbeitsmarkt. Die Zahl non 37 000 Arbeitsloſen ſei, ſo erklärte er, offenbar zu hoch. Es ſei kein Geheimnis, wenn feſtgeſtellt werde, 05 n⸗ ſnruch nähmen, ein großer Teil durch Schwarzarbeit nebenher perdiene. Da werde jetzt rückſichtslos dur ch⸗ begriffen werden. Man ſei da ſeither in Mannbeim Sällen auf die Spur gekommen, die unglaublich ſeien. Leute mit 6000 Mark Bankauthaben hätten ſich unter⸗ ſtitzen laſſen, um nur ein Reiſpiel zu nennen. Durch rück⸗ ßichtsloſe Ausmerzung der Schwarzarbeit würde ſich zweifel⸗ los die Arbeitsloſenzahl um 7000 Perſonen ver⸗ mindern ſaſſen. Direktor Sutter unmterſtrich dieſe Ausführungen und der Bürgerweiſter von Netſch beſtätiate die Erfahrun⸗ gen, die in Mannheim gemacht wurden. Man verwies im weiteren Nerlauf der Unterhaltung insbeſondere auf die ge⸗ ſehgeberiſche Miaglichteit. internebmern, die Schwarz- arbeiter boſchöfticen. den Rofrieh ſtillzulegen. Und 12 iſt entſchloſſen. dieſe Möglchkei trückſichtslos zu be⸗ nutzen. Neue Ausgrabungen. Vor ein paar Wochen fand ich an der Stelle, an der ehedem Hermsheim geſtanden hat, eine Kulturſchicht. Eine Unterſuchung ergab römiſche, merowingiſche, karo⸗ lingiſche Scherben. Zahlreich waren die Brandſtellen und Steinhäufungen. Viel Hüttenlehm fand ſich vor. Scherben mit Malereien und Gitterverzierungen. Es gab Kulturſchichten, die im Aufriß an Wohngruben erinnerten. Auch Pfoſtenlöcher und Erzſchlacken wurden gefunden. Herr Profeſſor Gropengießer kam zur Ueberzeugung: Hier muß in Süddeutſchland ein erſtes deutſches Urdorf, nach der Völkerwanderung errichtet, noch zu finden ſein. Das wäre für die Geſchichte des Landes von ganz be⸗ ſonderer Bedeutung. Von heute ab werden 10 Mann zum Graben eingeſetzt, um dieſe Frage zu löſen. In einer Kiesgrube in Hermsheim wurden Bronce⸗ ſcherben gefunden, die bezeugen, daß etwa 2000 v. Chr., alſo 34000 Jahren dort der Neckar gefloſſen ſein muß. Durch einen beſonderen Fund ſcheint für Kloppen⸗ heim ein merowingiſcher Friedhof geſichert, der wenn er 5 werden könnte, von Bedeutung* würde. 8 Der Feſtzug am„Tag des deutſchen Handwerks“. Die Vorbereitungen zu dem am Sonntag, den 15, Oktober, ſtattfindenden Feſtzug„Das deutſche Handwerk“ ſind ſoweit gediehen, daß die Zugsfolge in allen Einzelheiten feſtſteht. Das Aufgebot an Handwerkstätigen, Muſikkorps, Pferden, Wagen und Fahnen, die zu dieſem Schauſpiel vereinigt wer⸗ den, iſt ein ganz gewaltiges. Die 36 Feſtwagen, die zwiſchen dem Fußvolt fahren, ſind zum Teil ganz hervorragend künſtleriſch ausgeſtattet. Rund 300 Fahnen, darunter alte hiſtoriſche Zunftfahnen, werden mitgeführt. Der Zug, in dem 20 Muſikkorps verteilt ſind, wird eine Geſamtlänge von 5 Kilometern einnehmen und damit einen der größten Feſtzüge darſtellen, die ſeit dem Weltkrieg in Mannheim zu ſehen waren. ö — Lutherpoſtkarte. Die Deutſche Reichspoſt wird zur 450. Wiederkehr des Geburtstages Dr. Martin Luthers eine Poſtkarte mit dem Bild des Reformators auf der linken Hälfte der Anſchriftſeite herausgeben und damit die Reihe der Gedenkpoſtkarten fortſetzen, die bisher bet beſonderen Anläſſen mit den Bildern Goethes, Stephans, des Frei⸗ herrn von Stein und des Reichspräſidenten von Hindenburg erſchienen ſind. Aus betrieblichen und techniſchen Gründen konnte dem Wunſch auf Herausgabe von Luthermarken nicht entſprochen werden; es werden am 1. November bereits neun verſchiedene Wohlfahrtsmarken(Wagnerſerie) der Deut⸗ ſchen Nothilfe in den Verkehr gebracht, deren Ertrag für das Winterhilfswerk durch andere Sondermarken erheblich ge⸗ ſchmälert werden würde. N Wetterbericht Die Störung, die zum Teil ergiebige Niederſchläge ge⸗ bracht hat, iſt nach dem Balkan abgezogen. Wir befinden uns jetzt in einem Zwiſchenhoch, das dem Andrängen des nord⸗ atlantiſchen Tiefs vorerſt genügend Widerſtand bietet.— Vorherſage: Vorwiegend heiter, wieder wärmen 9 . 7FFFFͥͥꝗ] ͥ A e Verſammlungs⸗Kalender. 0 Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Pünktliches und reſtloſes Erſcheinen erforderlich. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Ein⸗ und Verkaufs ⸗Genoſſenſchaft. Eine Gummiſchürze und einen Kartoffel⸗ karſt verloren Einen Wagen Runkelrüben zu kaufen geſ. Auskunft im Lager. Der Vorſtand. Ein Waggon Mostobst eingetroffen bei Wilh. Sponagel, Obstweinkelterei. Achtung Achtung! Bestellungen auf llc, Rupm, Kale Werden entgegengenommen bei Philipp Volz, Milchhandlung. Sur Nirchweih-Baͤckerei empfehle: ff. Haselnüsse ff. Korinthen „Mandeln„ Zitronat „ Sultaninen„ Orangeat Süssrahm-Tafelbutter 481. ed eintreffend Frische Back- Margarine 1 Pfund-Würfel 65 Pfg. Sanella ½ Pfund 45 Pfg. Cleverstolz.½ͤôPfund 80 Pfg. Feinste Slicdd. 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