e e r 2. Bleu zu Mr. 261 Den 9. November wird man nicht verſtehen können ohne den vorausgegangenen Oktober, den damaligen Herbſt, nicht ohne den Sommer, und dieſen nicht ohne das Frühjahr, in dem die Franzoſen das Friedensdiktat brachen und in das Ruhrgebiet einmarſchierten. Der paſſive Widerſtand zer⸗ brach, die damaligen Machthaber glaubten, die außenpoliti⸗ ſchen Schwierigkeiten durch verſchärfte Maßnahmen gegen die nationalen Kreiſe mildern zu können. Im Herbſt 1923 regte ſich im Rheinland das landesverräteriſche Verbrecher⸗ tum, um die Rheiniſche Republik von Frankreichs Gnaden zu errichten, und in Bayern erörterte Dr. Heim mit dem franzöſiſchen General Deſtiquet die Möglichkeit der Errich⸗ tung eines bayriſch⸗öſterreichiſchen Donauſtaates. So ſah es im Herbſt 1923 aus. Dazu hatte die Mark den tiefſten Stand erreicht. In Sachſen wütete der Bol⸗ ſchewismus, und zwiſchen Bayern und Berlin war ein ſchwe⸗ rer Konflikt ausgebrochen. Loſſow hatte bereits die bayeri⸗ ſchen Truppen auf Bayern vereidigt. In München war Kampfſtimmung, Kahr lehnte am 26. Oktober weitere Ver⸗ handlungen mit der Berliner Regierung ab. Man ſprach im Reiche nur noch von einem bevorſtehenden Kampfe des Nor⸗ dens gegen den Süden. Hitler hatte in jenen Tagen ohne Rückſicht auf die Zu⸗ ſtimmung der Maſſen gepredigt, daß eine Rettung Deutſch⸗ lands nur durch Opfer zu erzielen ſei. In einem Interview in einer italieniſchen Zeitung kündigte er eine Aenderung der Dinge in Deutſchland an. Am 3. November fanden zwi⸗ ſchen Kahr, Loſſow und Seiſſer und Hitler und Ludendorff Beſprechungen ſtatt, die den Tag der Erhebung feſtlegen ſollten. Hitler drängte, und Loſſow ſagte:„.. vielleicht in drei oder vier Tagen“. Kahr wiederholte es und fügte hinzu: „Aber nichts verſprechen“. Waährenddeſſen drängten die nationalen Verbände, und im und um München übten Gruppen der SA., des Bundes Oberland und der„Reichskriegsflagge“. „Nichts verſprechen“. Mit dieſem Ausſpruch Kahrs am 3. November wurde ſeine Rolle bereits angedeutet. Der 8. November brachte die Führer der Bewegung zuſammen. Die Menge vor dem Bürgerbräukeller. Im Bürgerbräukeller drängten ſich die Münchener, Kommer⸗ . Zentz ſproch, und Kahr hielt einen Vortrag über„Vom ber zur Nation“. Loſſow, Knilling, Seiſſer und die an⸗ en Männer um den monarchiſtiſchen Kahr waren an⸗ 1 Noch während der Rede ſtürmte ein Trupp Bewaff⸗ 55 er in den Keller. Piſtolen drohten in den hocherhobenen änden. Hitler an der Spitze, gefolgt von Heß. Tumult antſtand, Heilrufe auf Hitler, und Hitler rief in den Lärm, aß die Regierung geſtürzt und die nationale Republik er⸗ richtet ſei. Und als Hitler mit Kahr und ſeinem Anhang in ein Nebenzimmer getreten war, ſprang Hauptmann Gö⸗ king auf das Podium, von dem eben noch Kahr geſprochen hatte und rief:„Heute beginnt die nationale Republik gegen die Berliner Judenrepublik.“ 0 Inzwischen gab im Nebenzimmer Kahr ſein Wort, ß er mit Hitler kämpfen werde. Sie traten wieder in den 58 und unter dem Begeiſterungsſturm der Maſſen ver⸗ indete Hitler die Abſetzung der Berliner Regierung. Noch tra rend im Saale das Deutſchlandlied geſungen wurde, raf im Bürgerbräukeller die Nachricht ein, daß die inzwi⸗ ſchen in Angriff genommene Beſetzung der Kaſernen durch ie Verbände auf Schwierigkeiten geſtoßen war. Die Pio⸗ niere leiſteten Widerſtand. Und während Hitler zu den Männern von der SA. und der Reichskriegsflagge ſtürmte, 1 Kahr und Loſſow in die Kaſerne der 19er, verhan⸗ 8 mit dem Kronprinzen Rupprecht und erließen über ie Reichswehrſtation an alle deutſchen Funkſtationen jenen Genomten Funkſpruch:„Generalſtaatskommiſſar von Kahr, General von Loſſow, Oberſt Seiſſer lehnen Hitlerputſch ab.“ ſchen... Kugeln praſſelten gegen die Mauern. noch einen Gedanken faſſen konnte, ſchrie ein furchtbarer Zur Erinnerung 9. November 1923. Nichts verſprechen! hatte Kahr am 3. November geſagt und hatte am 8. November doch ſein Wort gegeben. Noch in der nächſten Nacht war es gebrochen. Und dann folg⸗ te der 9. Novem⸗ ber. Reichswehr marſchierte auf, Reichswehr unter dem Kommando Loſſows. In den Straßen ſtehen die Kolonnen der Wehrverbände. Reichswehr und nationale Ver⸗ bände ſtehen ſich gegenüber. Es fiel kein Schuß „In langen Zü⸗ gen marſchierten die Nationalſozia⸗ liften“, ſo ſchreibt Czech⸗Jochberg in ſeinem Buche „Hitler“(Verlag G. Stalling, Ol⸗ denburg i. O.), „durch die Stadt, empfingen Zurufe aus den Fen⸗ ſtern, winkten em⸗ por.„Ludendorff“, g ſtieß man ſich an, Richtig, da ging er neben Hitler an der Spitze. In ſeiner Nähe Rittmeiſter Rickmers. Vor der Feldherrnhalle entſtand ein Geſchiebe, Stockun⸗ gen, es war nicht recht weiter zu kommen.„Vor der Feld⸗ herrnhalle ſtehen Landespoliziſten...“„Ein Panzerauto iſt auch dabei.. Näher und näher kam der Zug der National⸗ ſozialiſten. Gerade auf den Kordon der Landespoliziſten zu. Die ſtanden unſchlüſſig, die Nervoſität ſprang ihnen aus den Augen. Sie faßten ihr Gewehr feſter, rückten enger zu⸗ ſammen. Ein paar Schritte noch Da erhob Hitler ſeine Stimme. Im Augenblick war es ſtill... Man hörte deutlich Hitler:„Ergebt Euch..“ In dieſem Augenblick peitſchte ein Schuß. Kein Menſch wußte woher. Die Landespoliziſten zuckten zuſammen. Plötz⸗ lich geſchah etwas Grauenhaftes: Schüſſe knatterten, die Landespoliziſten feuerten ſinnlos in die Menge. Schreie, Entſetzen, auf dem Boden ſich windende Men⸗ Ehe man Ein J ugblatt vom 9. November. Ton auf, hämmerte, ſchickte pfeifende Garben über den Platz vor der Feldherrnhalle: das Panzerautomobil hatte zu feuern begonnen Wie weggefegt die Menſchen. Vor den Landespoliziſten, die noch immer ihre Gewehre angelegt haben und ohne zu zielen feuern, liegen umhergeſtreut Kleiderbündel: Tote und Verwundete. Hitler rief:„Schließt die Kette“, und hakte ſich rechts und links in ſeine Leute. Der Leib eines Mannes, in den Hitler eingehakt iſt, ſchießt wie ein Ball in die Höhe, reißt Hitlers Arm mit, daß er aus dem Gelenk ſpringt und ſchlaff und tot herabfällt. Der ins Herz Getroffene klatſcht auf das Pflaſter. Und dann Schuß auf Schuß. Hitler tritt auf einen Menſchen... bückt ſich... ein Knabe, ſchwerverletzt. Aus ſeinem Munde quillt Blut. Hitler hebt den Kleinen auf, ſchleppt ihn auf ſeinen Schultern Das iſt nicht ſo leicht, wenn man nur einen geſunden Arm 923 85 Zum Wagen, denkt Hitler, dann iſt der Kleine ge⸗ rettet Ein Poliziſt erkennt Hitler, es beginnt die Treibjagd. Hitlers Auto iſt ſchnell genug, daß er Vorſprung gewinnt. Schüſſe krachen, aber der Knabe kann noch im Krankenhaus abgeliefert werden, und ſchließlich wurde Hitler auf dem Fußmarſch nach der öſterreichiſchen Grenze verhaftet. Die NSDAP. wurde verboten, eine Verfolgung der nationalen Kämpfer ſetzte ein. In München wütete die Polizei gegen die Menge. Reichs⸗ wehr trieb die Demonſtranten ohne einen Schuß zurück. Der Putſch vom 9. November war mißglückt. Es war eine harte Prüfung, aber aus ihr iſt erſt das neue Deutſchland entſtanden. 8 Weiheſtätten des deutſchen Volkes Zeugen der Einigungsſehnſucht in deutſchen Landen.— Anläßlich des 10. Jahrestages der erſten Erhebung der nationalen Revolution findet am 8. und 9. November in München eine große Gedenkfeier ſtatt, die in einer Wieder⸗ holung des hiſtoriſchen Marſches zur Feld⸗ herrnhalle, mit Reichskanzler Adolf Hitler an der Spitze, gipfein wird. Auch in den denkwürdigen Stätten Sterneckerbräu und Bürgerbräukeller, wo die erſten Verſammlun⸗ gen der RSD. abgehalten wurden, wer⸗ den Wiederſehensfeiern die alten Kämpfer vereinigen. RD.„Gedenke, daß Du ein Deutſcher biſt“— ſelten hat dieſer Mahnruf offenere Herzen gefunden als heute. 52 Gedenken aber iſt eins mit dankbaren Gefühlen für die Stätten, an denen Deutſchland ſein Veſtes gab, um das eines zerriſſenen Volkes. Viele, viele Seiten im Buch der deutſchen Geſchichte ſind mit Blut geſchrieben, mit dem Blut der beſten Söhne des Volkes. Zahlreich ſind denn auch die Orte, wo deutſches Schwert das Schickſal wendete. ö Der älteſte liegt im Dickicht des Teutoburger Waldes, das den römiſchen Kohorten zum Verhängnis werden ſollte. Hier tobte im Jahre 9 jene Schlacht, die mit der Niederlage des Varus zum erſten Male deutſchen mpfwillen gegen fremde Bedrücker zu herrlichem Siege Ereignis unſerer Tage vorzubereiten: das Nation⸗Werden führte. Hoch und ſchlank ſteht die bronzene Geſtalt des Germanen⸗Fürſten Hermann auf der Bergkuppe oberhalb Detmolds. Das Schwert des mannhaften Verteidigers blitzt in der Sonne, und jeder, der von weither zu dieſem in ſei⸗ ner Schlichtheit ſchönen Denkmal emporſchaut, lenkt zugleich den inneren Blick auf das früheſte Beiſpiel der alles über⸗ windenden Kraft deutſcher Einigkeit. Gerade 1000 Jahr ſind es her, da vor den Toren Mer, ſeburgs Heinrich der Vogler, als„König der Deutſchen“ der erſte bewußte Einiger deutſcher Stämme, die Hunnen ſchlug. Etwa zweieinhalb Jahrhunderte ſpäter fand auf einem Kreuzzuge Friedrich Barbaroſſa, ein anderer Held des„Erſten Reiches“, den Tod; noch heute lebt ſein Anden⸗ ken im Mythos vom Kyffhäuſer fort. In unſeren Ta⸗ gen hat die mit dieſem Berge verknüpfte Einigungsſehn⸗ ſucht des deutſchen Volkes Erfüllung gefunden. Nicht minder groß iſt die Gegenwart und die jüngſte Vergangenheit. Wieder ſind Fremde ins Land gedrungen, und wieder schenkt die Vorſehung in gefahrvollſter Stunde einen Retter: Hindenburg! Das monumentale Tannen berg⸗Nationaldenkmal bei Allenſtein in Oſtpreu⸗ ßen kündet von der Großtat dieſer e Herbſt 1914. Und noch eine Weiheſtätte aus jüngſter Vergangen⸗ heit ſei hier erwähnt: der Heldenfriedhof auf der Jägerhöhe bei Angerburg in Maſuren, wo mehr als 300 deutſche Soldaten beſtattet liegen, die ihr Leben für Oſtpreußen, für des Vaterlandes Freiheit ließen. a Wieviel andere Siege liegen in den 1900 Jahren zwi⸗ ſchen dieſen beiden Schlachten! Bei Fehrbellin erfolgt das für die damalige Zeit ungeheure Treffen zwiſchen den Schweden und Brandenburgern, in dem der Große Kur⸗ Mittwoch, S8. Nev. 1933 fürſt die Feinde entſcheidend ſchlägt, während er ruft:„Mut Soldaten! Ich bin Euer Oberſtl Sieg oder Tod mit Euchl“ Die 34 Meter hohe Säule der Viktoria von Rauch und die Marmorbüſte des Landes⸗ und Feldherrn hält auf dem Schlachtfeld die Erinnerung an den ruhmreichen 18. Juni 1675 wach. Die Fügung wollte es, daß es hier wie auch in der Schlacht von Großbeeren unweit Berlin ein Prinz von Heſſen⸗Homburg war, der weſentlich zum Gelingen bei⸗ trug. Zwiſchen dieſen beiden Schlachten vor den Toren der Hauptſtadt feiert das Heer Friedrichs des Großen ſeine ahlreicher Triumphe.„Brechen Sie auf zum Rendezvous des Ruhms, wohin ich Ihnen ungeſäumt folgen werde“, ſagte er ſeinen Offizieren bei der Maskerade am Vorabend ihres Auszuges in den 1. Schleſiſchen Krieg, der Preußen eine neue Provinz bringen ſollte. Der 2. Schleſiſche Krieg führt den Herrſcher in das ierten Abenteuer, von dem die Tafel in der Kirche von Kamenz berichtet:„Hier ſtand und ſang Friedrich II., König von Preußen, verkleidet im Ziſterzienſer Chorkleide im Jahre 1745 mit dem Abt Tobias und den Geiſtlichen die Metten, währenddem die feindlichen Kroaten ihn in hieſiger Kirche ſuchten.“ Nach der Schlacht (bei Striegau) aber konnte er sei Hohenfriedber 1 lliierten, ſo wir haben, ſind un⸗ ſtolz rufen:„Die beſten jere eigenen Truppen“. Was aber waren alle jene Kämpfe gegen die gewaltige Völkerſchlacht von Leipzig(16. bis 19. Oktober 1813), in Ler Napoleon den vernichtenden Schlag erhielt! Der eigent⸗ liche Sieger, der jetzt zum Generalfeldwarſchall ernannt wurde, hieß Blücher, und„Marſchall Vorwärts“ war es auch, der in der Neujahrsnacht 1814 mit dem Scherz:„Nun, Ihr alten Pommern, jetzt ſollt Ihr Franzöſiſch lernen“ über den Rhein ſetzte, um die Verfolgung der Franzoſen bis nach Paris aufzunehmen. Die altersgraue Pfalz bei Caud, die mitten im Strom der Brücke einen Halt bot, iſt eine na⸗ tionale Gedenkſtätte von nicht geringerer Bedeutung ais das wuchtige Völkerſchla chtdenkmal in Leipzig, mit ſeinen 115000 Kubikmeter Granit und Zement, in einer Höhe von 91 Meter das größte Denkmal in Deutſchlond. Nicht die Plätze der bekannteſten geſchichtlichen Bege⸗ benheiten allein ſind es, die Anſpruch auf unſer Gedenken ha⸗ ben. Vorbild für uns ſollte gerade auch das anſcheinend kleine Geſchehen von weittragenden Folgen ſein, wo Deutſchland ſich auf ſeine Kraft beſann. Wer denkt auf der Wolfsbergſchanze bei Kolberg nicht an den greiſen Bür⸗ ger und tapferen Seebären Joachim Nettelbeck, der 1806 bis 1807 die Feſtung gegen die franzöſiſche Uebermacht hält. bis Gneiſenau das Kommando übernimmt. In Lüneburg, auf dem Platz„Am Werder“, liegt ein Stein, der meldet:„Hier kämpften am 2. April 1815 die erſten Lüneburger freiwilligen Jäger und halfen an der Seite pommerſcher Füſiliere den erſten Sieg der Befrei⸗ ungskriege erringen.“ N 115 Jahre ſpäter erlebt das im Felde unbeſiegte Deutſch⸗ land wieder einen Zuſammenbruch, und ein als Lazarett dienendes Gaſthaus in dem pommerſchen Städtchen Paſe⸗ walk, hart an der Brandenburgiſchen Grenze, iſt der Schauplatz der inneren Qualen des gasblinden Gefreiten Adolf Hitler. Dieſes Haus iſt jetzt ebenſo Gedenkſtätte wie die Zelle in der bayeriſchen Feſtung Landsberg a. Lech, in der Hitler fünf Jahre ſpäter ſein Bekenntnis: „Mein Kampf“ niederſchreibt. a Dieſe Stätten lebendigen Wirkens lenken uns unwillkür⸗ lich zu denen von Geburt und Tod, wo deutſche Helden deutſche Erde weihten. Für viele iſt das Schlageter⸗ Kreuz auf der Golzheimer Heide bei Düſſeldorf Wallfahrtsort geworden, Horſt Weſſels Geburtshaus in Bielefeld, ſein Sterbezimmer, das in dem nach ihm be⸗ nannten Horſt⸗Weſſel⸗Krankenhaus zur Erinnerung erhal⸗ tenbleibt, oder die Feldherrnhalle in München, vor der am 9. November 1923 die erſten Opfer der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung fielen, ſo daß es 1933 eine der erſten Amtshandlungen ihres Kanzler gewordenen Füh⸗ rers war, an dieſer Stelle einen Kranz niederzulegen mit der Aufſchrift:„Und Ihr habt doch geſiegt!“ Hinter dem Rathaus zu Stralſund erinnert ein Stein in der Fährſtraße an Major Schill, den Vorkämpfer der Befrei⸗ ungskriege, den hier im Mai 1809 die Kugel traf. Unter den Körner⸗Eichen in Wöbbelin bei Wacht, f ält der jugendliche Freiheitsſänger ewige Wacht. Auf den Mauern von Dannenberg in Hannover hatte er als Vorpoſten ſein„Gebet vor der Schlacht“ gedichtet, und hier wurde zwei Monate ſpäter der freiwillige Jäher Au⸗ guſt Renz zur Ruhe gebettet, der in der Schlacht an der Göhrde mit dem Ruf gefallen war:„Herr Leutnant, ich bin ein Mädchen!“ Es war Eleonore Prochaſka, die Tochter eines Potsdamer Unteroffiziers. Das Stamm⸗ ſchloß des Freiherrn von Stein in Naſſau darf ſo wenig vergeſſen werden wie der Altar der Kirche im mär⸗ kiſchen Neu⸗ Hardenberg mit dem Herzen des Staats⸗ kanzlers unter einer Glasglocke oder Fichtes Grab in Berlin, oder Ern ſt Moritz Arndts Geburtszimmer auf dem Rügenſchen Gute Schoritz, Moltkes im mecklenbur⸗ giſchen Parchim und Bismarcks in Schönhauſen an der Elbe. Drei Stätten dieſer Art aber verdienen vor anderen un⸗ ſere Pietät: Das Mauſoleum in Charlotten burg, in dem die Königin Luiſe neben Friedrich Wilhelm III. und ihrem jüngſten Sohn, dem späteren erſten deutſchen Kaiſer des Zweiten Reiches ſchläft, das Friedrichsr uh ſeines „treuen deutſchen Dieners“ Fürſt Bismarck und die Gar⸗ niſonkirche in Potsdam: unter ihrer Kanzel ſtehen bei⸗ einander die Särge Friedrichs des Großen und ſeines Va⸗ ters, des Soldatenkönigs; hier hielt das Dritte Reich die erſte Sitzung ſeines Reichstages ab. Aehnlich reichen ſich Vergangenheit und Gegenwart die Hand, wenn die gewaltige Saarland⸗Treuekund⸗ gebung 1933 gerade auf dem Nie der wald ſtattge⸗ funden hat, oder vor der Befreiungshalle m Kehl⸗ heim in der Nähe der Walhalla bei Regensburg zur Feier ihres 70 jährigen Beſtehens eine andere große naktio⸗ nale Kundgebung am Jahrestage der Völkecſchlacht von Leipzig die Deutſchen vereinte Die ſes Bündnis von einſt und heute iſt das ſchönſte Denkmal, das jeder Deutſche, der guten Willens iſt, mit aufbauen kann and ſoll, zur Ehre derer, die ſtarben, damit Deutſchland lebe! 5 Herbert Günther.. lluteclialtuug uud liisoeu Nun ziehen Nebel Nun ziehen Rebel, falbe Blätter alen, Oed alle Stellen, die uns oft entzücket! und noch einmal tief Rührung uns beglückel, Wie der Flucht die A lieder aus Aucht die Abſchieds ſcheden Wohl manchem blüht aus ſolchen Tod Ge⸗ fallen: Daß er nun eng ans blühnde Herz gedrückel, Von roten Lippen holdre Skräuße pflückel Als Lenz je beuk mit Wäldern, Wieſen allen. Mir ſagte niemals ihrer Augen Bläue: „Ruh' auch aus! Willſt du ewig ſinnen?“ Und einſam ſah ich ſo den Sommer fahren. o will ich kief des Lenzes Blüte wahren, And mit Erinnern zaubriſch mich umſpinnen, Bis ich nach langem Traum. 48 8 Eichendorff. SS S S SO SSO SSO SSS Der rettente Blitz Von Luiſe Küchler. 8 Verfaſſerin des Romans„Wider Meer und Menſchen“. Der Wind peitſcht die Segel, das ſchmucke 85 treibt voran. Sonnenſchein ſpielt auf den ſtürmenden Wogen, läßt Schaumkronen und Wellen blinken und blitzen. Tebbe Meentzen hält das Tau. Der Alte am Steuer ruft: „Tebb Meentzen wohin?“—„Zur Vogel⸗ inſel! Brauche Einſamkeit“, kommt es kurz aus des Schiffers Mund.„Hm, hm“, denkt der Alte,„die Meta iſt's. Wird ſich ſchon be⸗ ſinnen“. Tebbe Meentzen ſieht nichts von Sonnenſchein und Wolkenglanz. Das Mäd⸗ chen hat ihn abgewieſen, liebt mehr den leichfertigen Heino Lübben. Gut. Tebbes rieſenſtolz iſt erwacht, er lacht trotzig der chmerzen der Liebe. Wildes, herrliches Meeresrauſchen gibt Kraft, Geſundheit. Der blonde Heino Lübben ſagt zu dem Mädchen, das ihn liebt: „Wirſt morgen allein zum Tanz gehen müſſen, Meta. Muß mit dem Geſpann in die Heide, komm ſo früh nicht zurück.“ Das Mädchen lacht ihn an:„Bleib' da⸗ im. Ohne dich gehe ich nicht“. Setzt neckend hinzu:„Ja, wär Tebbe Meentzen hier!“ Drauf küßt der Burſch den lachenden Mund.„Gut, daß ich den Tebbe weit weiß. Müßt' ſonſt fürchten, meine Maid würde mir untreu.“ 0 Gewitterſchwer liegt der Nachmittag. Me⸗ ta Klaſen eilt durch den dunkelnden Wald dem Dorf zu. Schon bricht das Unwetter los, ein Blitzſtrahl zuckt, ein Donner rollt, ſchwer praſſeln die Tropfen auf das Blätter⸗ gewirr. In Sprüngen eilt Meta über den reien Platz der Waldſchenke zu. Ein ſcheu⸗ er Blick auf die Rieſeneiche, ein ſchwerer Blick zum Himmel, da hat ſie die Schenke er⸗ reicht, ſteht atemſchöpfend auf der Veranda. 1 7 rollt der Donner, zornig jagt der ind den Regen.— Meta öffnet die Tür, tritt in den dunklen Raum— bleibt wie ge⸗ lähmt ſtehen und ſtarrt. Im Schein eines Blitzes hat ſie Heinos Geſicht erkannt. Heino Lübben, der ein anderes Mädchen in den Armen hält. Ein Schrei löſt ſich von ihren Lippen, dann ein trotziges Auflachen: „Das alſo nennſt du in die Heide fahren“. Der Burſch ſteht ertappt, will entgegnen, das Wort erſtirbt ihm im fürchterlichen Ge⸗ töſe des Donners, der zugleich mit dem grel⸗ len Blitz beginnt. Dann ein ohrenbetäuben⸗ des Krachen: Die Rieſeneiche iſt getroffen, 8 ſchwer auf das Dach der kleinen Wald⸗ nke. Meta Klaſen, von dem zwiefachen Schrek⸗ ken ihrer klaren Sinne beraubt, raſt in pa⸗ niſcher 1 90 davon, durch Blitze und Re⸗ gen. Fort, fort von dem Grauen. Tebbe Meentzen hat gelaſſen das Unwet⸗ ter kommen ſehen. Ihn freut der wilde Auf⸗ ruhr der Elemente.„Ha, Meta Klaſen, lache du nur! Willſt du mich nicht, brauch' ich dich nicht. Herrliches Meer, du biſt mir Le⸗ ben und Liebe!“. Er ſteht im Oelzeug, will das Unwetter Fan Hinter ihm der Alte, ſein treuer 980 Plötzlich ſchreit Tebbe Meentzen auf. 5 „Meta!“ ruft er wild,„Meta!“ und ſchaut ſtarren Auges dem faſt unſichtbaren Lande zu. Dann eilt er zum Boot, ringt hinein. Beſtürzt folgt ihm der Alte. Sie ſtoßen ab, treiben frei. Auf und nieder, hin und her ſchießt das Boot. Aber ſicher führen es die Beiden. Wieder der Alte:„Wohin, Tebbe Meen⸗ en?“—„Tranhörn zu!“ ruft es zurück, und nn:„Hab' Meta im Watt geſehen. Geht ums Leben!“ 5 Meta Klaſen irrt durch das Unwetter, auf⸗ gejagt von jedem Schlag„In der Heide— in der Heide—“ lallt ſie por ſich hin und läuft durch den Wald über die Straße in die Marſch, weiter dem Wattenmeer zu. Ueber dem Wattenmeer ſteht das Wetter, mit der Flut zurück. Die Priele füllen ſich. Das Mädchen läuft vorwärts, zurück, im Kreis— findet nicht heraus. Das Waſſer ſteigt— das Wetter dröhnt— Dem Wattenmeer zu ſteuert ein Boot, die Segel eingezogen, den aſtöß umgelegt, ſchießt es von kräftigen Ruderſtößen getrieben her⸗ an. Tebbe Meentzen ſieht die irrende Ge⸗ ſtalt, wie er ſie auf der Inſel im Geiſte ſah. Meta Klaſen iſt von der Krankheit gene⸗ ſen, nicht von dem Schreck. Teilnahmslos gegen alles geht ſie umher, lallt zuweilen ſtill vor ſich hin:„In die Heide—“. Tebbe Meentzen, der ſtarke, trotzige, umgibt ſie mit rührender Sorge. Bietet ſeine ganze Liebe auf, das Mädchen dem Leben zurückzuge⸗ winnen. Umſonſt. Da faßt er einen kühnen Entſchluß. Hat der Schreck ſie verwirrt, muß der Schreck ſie heilen. Er fährt mit ihr zur Vogelinſel. Luſtig ſpielt der Wind in den Segeln, munter tanzt das Schiff auf den Wellen. Keine Sonne ſcheint. Graue Wolken jagen über das Meer, Vorboten eines Unwetters. Tebbe ſchaut in das nahende Wetter, dann auf das teil⸗ nahmsloſe Mädchen. Leiſes Lächeln liegt auf ſeinem entſchloſſenen Geſicht, lachender Mut in den blauen Augen:„Kleine Meta, ſollſt dich heute meiner freuen! Wir ſind jung, wollen leben und lieben!“ Knirſchend ſtößt der Bootskiel auf. Tebbe führt Meta über die Inſel hindurch durch die kreiſchenden Waſſervögel. Im Brauſen des Sturmes bemerkt Meta das Nahen des Ge⸗ witters nicht. Jäh iſt es da. Sie beginnt zu zittern, Tebbe legt den Arm um ſie, führt ſie ruhigen Schrittes weiter. In die Nähe der Stelle, wo mit faſt tödlicher Sicherheit bei jedem Wetter ein Blitz in die Erde ſchlägt. Alle Kenner der Vogelinſel wiſſen darum. Es muß auch heute ſo ſein. Tebbe ſetzt ſein Vertrauen darein.— Da zuckt der Blitz— knattert der Donner— Meta ver⸗ ſucht ſich loszureißen. Tebbe hält ſie feſt, ſpricht leiſe, zärtliche Worte. Wimmernd ſinkt ſie zuſammen. Ein zweiter Schlag— ein zweiter Schrei— ſie ſtemmt ſich gegen den Beſchützer— dann ein Erkennen, auf⸗ ſtrahlend, erlöſend:„Tebbe— Tebbe!“ „Meta, liebe Meta!“ Schweiß perlt ihm auf der Stirn, aber ſein Antlitz trägt ein Leuchten, ſein Lachen iſt ein trotziges, ſtar⸗ kes. „Tebbe—? Ich habe geſchlafen—? So lange, ſo ſchwer—“ Das Wetter grollt weiter. Tebbe Meen⸗ tzen bringt ſein Mädchen zur ſchützenden Barke:„Sag' mir nur eins, Meta: Haſt du mich lieb?“ „Ich glaube, Tebbe Meentzen, immer und immer ſchon!“ Die ſonderbare Scheibe Militärhumoreske von Karolus. „Tja, mit dem Haſenfell, das da neben der alten Militärmütze und einem Paar Achſel⸗ klappen hängt, hat es ſein gewiſſes Bewen⸗ den“. Papa Geiſenack ſprach im gedehnten Thüringiſch immer gern davon.„Das ſtammt nämlich noch aus meiner Unteroffi⸗ giers⸗Laufbahn und hat mich einen böſen 1 verurſacht— nämlich als Scheibe — fia. Geiſenack war einſt ein großer Jäger vor dem Herrn und in ſeiner Dienſtzeit der beſte Schütze im Regiment. Als Rekrut, beim er⸗ ſten Schießen, ſchoß er beſſer als alle ande⸗ ren, was ihm außer dem Lob des Haupt⸗ manns einmütigen Groll ſeiner Kameraden eintrug. Sein Unteroffizier ſagte ironiſch: „Na, da haſte bloß reingemuckt, Kerl! Bild' dir bloß niſcht ein! Duſel haſte gehabt! Ganz ausverſchämten Duſel!“ Rekrut Geiſenack erwiderte vorſchriftsmä⸗ ßig:„Jawohl“ und unterließ es, vom väter⸗ lichen Gut und der großen Jagd, unten an der bayeriſchen Grenze, wo er als beſter Jäger galt, zu ſprechen. Im übrigen blieb er ſich gleich im Schießen, d. h. er„muckte weiter rein“ und hatte ewigen„Duſel“. Als Unteroffizier ſchoß er den anderen bei allen Preisſchießen die beſten Preiſe weg. Damit mußte man ſich abfinden, denn Gei⸗ ſenack war nicht nur der Stolz der„Sech⸗ ſten“, ſondern das Schießwunder des ganzen Regiments. Der Hauptmann drückte manch⸗ mal beide Augen und noch mehr zu, wenn ſein Liebling etwas ausgefreſſen hatte. So einmal bei einem großen Schießen, wo Gei⸗ ſenack als eee fungierte; da fand der Kompagniechef(eine Viertelſtunde nach Schießbeginn!) weder die Scheiben auf⸗ gebaut, noch die Schießabteilung am Stand. Der Herr Schieß⸗Unteroffizier mußte erſt aus der Kantine geholt werden. Als der Hauptmann Meldung verlangte, meldete er mit eiſerner Stirn, daß„Alles in Ordnung“ ſei. Der Hauptmann deutete nach vorn: „Es ſind ja nicht einmal die Scheiben ein⸗ gebaut!“ „Jawohl, Herr Hauptmann, die Scheiben noch nicht!“ Strafe war Geiſenack ſicher; da er wieder wie ein junger Gott ſchoß, zerſchmolz des Hauptmanns Zorn. Schlimmer ſtand es kurz darauf auf dem Truppenübungsplatz, beim Gruppenſchießen. Der Brigadekommandeur aus Erfurt wohnte der Schießübung bei. Geiſenack war Gruppenführer. Und ſelbſt⸗ verſtändlich hatte der Hauptmann den Oberſt und dieſer den hohen Herrn beſtimmt, hinter Gruppe Geiſenack Aufſtellung zu nehmen. Aber die Leute waren nervös 2 1 a 1 Wir bemühen uns auf das zußerſte. dafür zu ſorgen daß wenigſtens dem Hunger in der ſchümmſten dus wirkung Einhalt geboten 9 705 22 n 7 5 a G raulnrlcu 2500 Au der duft iſt Beutſchland vollgommen wehrlos (bos 1 1 6 besitzt Keinen 0 g Kieqsfluqzeuqe 0 0 0 N 5 . 5. N ö N 1 5 2 b 7 7 6 0 N 0 ö 2 1 N — 557 21 4 2 2 * cutcuostou/ . 950 9 2 g W f Erſte Tagung der Akademie für Deulſches Recht. In Berlin fand die erſte Arbeitstagung der neubegründe⸗ ten Akademie für Deutſches Recht ſtatt. Unſer Bild zeigt Profeſſor Bruns bei ſeiner Anſprache. Auf dem Präſiden⸗ tenſtuhl Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank. chf Oberbürgermeiſter Dr. Sahm, links der Geſchäftsführer der a Akademie Dr. Laſch. 5 ts von ihm durch die vielen hohen Vorgeſetzten und ſchoſſen herzlich ſchlecht. Der Oberſt ſchien bereits unwillig, da der hohe Herr neben ihm die Stirn zu runzeln begann. Da nahm Geiſenack ſein Gewehr; 450 Meter freihändig. Bardautz!— Die erſte Tonſcheibe war zerſprungen. Beim zweiten Schuß die zweite. Und ſo fort, jeder Schuß ein Treffer. „Donnerwetter!“ erkannte der hohe Herr aus Erfurt an. Worauf der Oberſt ſtolz er⸗ klärte:„Mein beſter Schütze! Schießt jeden erſten Preis! Sicher wie noch nie ein——“ Unteroffizier Geiſenack lag mit rotem Kopf neben ſeiner Gruppe. Er vergaß über das Lob ſeine dienſtliche Unbedeutendheit und zfühlte ſich“, wie die Kameraden hämiſch für dieſen Zuſtand geſagt haben würden. Dagegen ſah er, daß da vorn, dicht an den Scheiben, wo von rechts Verſtärkungen ge⸗ meldet waren, ein Häschen auftauchte, ſtutzte und Männchen machte.—— In Geiſenack erwachte der Jäger; ein Handeln von Sekunden; dann fuhr der Fin⸗ ger zum Abzug, drückte los und der Haſe Bat einen raſchen Saltomortale durch die uft. Die hohen Herren hatten den Vorgang in allen Einzelheiten beobachtet. Der Brigade⸗ kommandeur tippte, bevor Geiſenack los⸗ drückte, dem Oberſt auf die Schulter:„Da, ſehen Sie——“ Da krachte ſchon der Schuß. Unteroffizier Geiſenack war blaß geworden. Er lag be⸗ wegungslos und ahmte den toten aſen nach. Aber als der Oberſt herantrat und ſragte:„Was war denn das, Geiſenack?“ konnte er ſich nicht länger tot ſtellen, ſondern mußte irgend etwas antworten. „Ein Haſe, Herr Oberſt——“ „Ein Haſe?“ Der Hauptmann ſchwitzte. Der Oberſt kaute am langaus gezogenen Bart. Die an⸗ deren lachten hinter der Hand, zumal der hohe Herr aus Erfurt. Dieſer fragte endlich: „Na, Unteroffizier, was dachten Sie ſich denn bei dem Schuß? Dachten in der Hitze des Gefechtes— auch eine Scheibe, wie? Unteroffizier Geiſenack war auf die Sprünge geholfen. Der Hauptmann atmete hörbar auf und machte ein weniger grim⸗ miges Geſicht. Der Oberſt ahmte ein Lächeln dem Brigadekommandeur nach. „Jawohl, Euer Exzellenz! Eine Scheibe!“ „So!?— Na, es war aber keine! Holen Sie ſie mal gefälligſt.“ f Geiſenack ſtob davon, ſtrich um den Haſen herum und ſuchte nach einer Scheibe, die zu finden natürlich nicht möglich war. Er ſchwitzte, obwohl er ſonſt ſo leicht nicht in Verlegenheit zu bringen war. „Na, bringen Sie nur Ihren Haſen, Un⸗ e Geiſenack brachte ihn. Er durfte ihn be⸗ halten. Weil er nach den vielen übrigen Scheiben auch dieſe, die ihm da ins Schuß⸗ feld geraten war, eiligſt weggeputzt hatte.— Der Hauptmann nahm ihn freilich hernach ordentlich vor und ſprach ſtreng dienſtlich von grenzenloſer Unverſchämtheit“,„Bla⸗ mage“, von„Gefängnis wegen Wilddiebe⸗ rei“ und derlei ärgerlichen Dingen. Und wenn Geiſenack ſpäter davon erzähl⸗ te, dann ſchmunzelte er immer und ahmte getreulich dieſe ſtrenge Rede des Haupt⸗ manns nach. Um mit einem liebevollen Blick und einem bekümmerten Seufzer(der ſeinem Alter galt) zu ſchließen: „Tja, mit dem Haſenfell da hat es ſchon ſein gewiſſes Bewenden——“ a PPP 8 2 2——— 2⁹ l%% ͤͤ. 2