E. Merkt zu Wr. 271 Montag, 20. Nov. 1933 ASͤ und ASSR Das Ergebnis von Washington.— Rooſevelts Initiative und Litwinows Geſchicklichkeit.— Jugeſtändniſſe und Erwar⸗ f kungen.— Das pazifiſche Problem. 16 Jahre lang waren die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion unterbrochen. Zehn Tage lang hat der Aufenthalt des ruſſi⸗ ſchen Volkskommiſſars für Auswärtiges, Litwinow, in der amerikaniſchen Bundeshauptſtadt gedauert. Da war Prä⸗ ſident Rooſevelt in der Lage, der Preſſe den Vollzug der faktiſchen Anerkennung Sowjetrußlands durch die amerika⸗ niſche Regierung bekannt zu geben. Eine entſcheidende ſtaatsmänniſche Leiſtung iſt ent⸗ loſſen angepackt und mit gutem Willen und großem Ge⸗ ick zum Ziele geführt worden. Rooſevelts Inftiative war die Zündung für dieſe ſo überraſchend vor die Welt geſtellte Aktion. Die Triebkräfte kamen in gleicher Weiſe aus den beiden beteiligten Ländern, und die diplomatiſche Geſchick⸗ lichkeit des tuſſichen Unterhändlers, ſeine weitgefaßten Voll⸗ machten, haben die ſchnelle Sicherung des großen Werkes er⸗ möglicht. Ohne längeres Hin und Her hat Rooſevelt ſich mit einem Brief an Kalinin, den Vorſitzenden des ruſſiſchen Zen⸗ tral⸗Exekutivkomitees, gewandt und um die Entſendung eines Bevollmächtigten gebeten, damit die anormalen Beziehungen zwiſchen zwei Völkern von zuſammen faſt 300 Millionen Seelen beendet würden. Litwinow iſt nicht nur der zu⸗ 1 Moskauer Reſſort⸗Miniſter, er hat auch bereits auf er Londoner Weltwirtſchafts⸗Konferenz neben anderen nütz⸗ lichen Anknüpfungen mit dem Vertreter der Vereinigten Staaten Fühlung genommen, und ſo war, als er am 7. No⸗ vember, dem 5 der Sowjetregierung, in Neuyork an Land ging, der Boden aufs beſte vorbereitet. f Ein weſentlicher Faktor war dabei allerdings die Tat⸗ ache, daß, unbeſchadet des Vakuums in den diplomatiſchen 1 der beiden Staaten, in der Praxis ſehr ſtarke leit Bahr iche Beziehungen beſtanden. In Rußland arbeitet ſeit Jahr und Tag eine erhebliche Zahl amerikaniſcher Spe⸗ zialiſten, Ingenieure und Techniker, es arbeitet vor allem in Konzeſſionen amerikaniſcher Geſellſchaften ein ſehr erheb⸗ liches amerikaniſches Kapital. Aus der Erkenntnis der hier gegebenen Möglichkeiten hat ganz gewiß die Initiative Rooſe⸗ velts einen ſtarken Antrieb gewonnen. Er und mit ihm die Kreiſe der amerikaniſchen Finanz und. haben die außerordentlichen Zukunftsmöglichkeiten erkannt, die in Sowjetrußland faſt für jede Produktion Amerikas liegen— ſogar angeſichts des Verſagens des ruſſiſchen Fünf⸗Jahres⸗ plans für die amerikaniſche Landwirtſchaft. Man hat nur auf das jetzt in Waſhington gegebene Stichwort gewartet, um an die Regelung der finanziellen Vorfragen, an die nötige Kreditgewährung zu gehen, auch hier großzügig nach ameri⸗ kaniſchem Maßſtabe. 70 Millionen Dollars ſteen aft be⸗ reit, 120 Millionen folgen, und zwar unter Bürgſchaft der Regierung. Die Grenze der Kredite wird unächſt auf eine Milliarde Dollar fixiert, Ausweitung bis 010 fünf Milliarden, verteilt auf eine längere Zeitſpanne, bleibt vorbehalten. f Hatte Rooſevelt für dieſe großartigen und weitſchauen⸗ den Pläne die in Frage kommenden Kreiſe Amerikas ſchnell auf ſeiner Seite, ſo ſind ihm in anderer Richtung erhebliche Widerſtände bereitet worden. Sie haben hren Urſprung mehr im Sentimentalen, Gefü 1 und betreffen ein⸗ mal die n Haltung des offiziellen Rußland, zum anderen die Angſt vor dem Import des Bolſchewismus nach den Vereinigten Staaten. Ueber dieſe beiden Bedenken, die von großen Organiſationen ſehr geräuſchvoll geltend ge⸗ macht worden ſind, hat ſich Rooſevelt hinweggeſetzt. Er konnte das um ſo leichter, als Litwinow ſofort bereit war, entſprechende Formulierungen anzuerkennen, die Rooſevelt nun den Zweiflern entgegenhalten kann. Für die Ruſſen wiederum wiegen dieſe Konzeſſionen nicht allzu ſchwer an⸗ al ts der Erkenntnis, daß für bolſchewiſtiſche Propaganda ie Vereinigten Staaten trotz aller Wirtſchaftsſorgen ein ſehr unfruchtbarer Boden ſind und auf abſehbare Gl bleiben werden. Schließlich iſt auch in der Frage der Schulden der fin eine alu und der Kerenſki⸗Regierung der Rahmen ür eine Löſung gefunden worden, zu ber ſich Rußland ohne beſonders harte Zumutungen bereitfinden kann, und damit ſind alle Wege geebnet, die beiden Staaten und Völker zu einer gedeihlichen Zuſammenarbeit zu führen. Bleibt noch ein Blick auf die weltpolitiſche Bedeutung dieſer Wendung, auf das pazifiſche Problem. Daß Japan auf das ſtärkſte berührt wird, iſt klar, aber man ſollte davon abſehen, hinſichtlich der nächſten Entwicklung Kombinationen anzuſtellen, die ſich in extremen Vorausſagen gefallen. Der japaniſche Kriegsminiſter Araki hat mit ſeiner Anregung einer großen Konferenz aller am Stillen Ozean intereſſierten Staaten einen far geſchickten Schachzug getan. Auf der anderen Seite darf man die kriegeriſchen Töne, die aus Rußland gegen Japan gerichtet werden, nicht allzu tragiſch nehmen. Die Entwicklung könnte in abſehbarer Zeit ſehr wohl dahin gehen, daß ebenſo unerwartet wie die ameri⸗ kaniſch⸗ruſſiſche Verſtändigung eine Erweiterung dieſer Kon⸗ vention zuſtande käme, denn Japan weiß ſehr wohl, daß die Ziele ſeiner Politik nur auf 5 lange Sicht und nicht mit Gewaltſtreichen zu erreichen ſind. EEE::... ͤ Reichszentrale für Geſundheitsführung Eine für die Pflege der Volksgeſundheit und der Bevöl⸗ kerungspolitik im nattonalſozialiſtiſchen Deutſchland weſent⸗ liche Neugründung iſt beim Reichsinnenminiſterium erfolgt. Es handelt ſich um die„Reichszentrale für Geſundheitsfüh⸗ rung beim Reichsminiſterium des Innern“. In unterrichte⸗ ten Kreiſen wird darauf hingewieſen, daß dieſe Reichszen⸗ trale für Geſundheitsführung gewiſſermaßen Trägerin der individuellen Hygiene bzw. des Einzeldienſtes an der Volks⸗ geſundheit ſein fol Die Reichszentrale umfaßt elf Fach⸗ für en. Bereits vor längerer Zeit iſt der Reichsausſchuß ür Volksgeſundheitsdienſt gegründet worden. Das Arbeits⸗ 3 dieſes Reichsausſchuſſes umfaßt vor allem die Be⸗ andlung der Bevölkerungspolitik und Raſſenpflege nach den großen zuſammenfaſſenden Geſichtspunkten. Reichsausſchuß und Reichszentrale ſind dem Reichsinnenminiſterium unter⸗ ſtellt und haben einen gemeinſamen Hecht eee womit ihre Zuſammenarbeit gewährleiſtet iſt. Die völlige Umge⸗ ung der Volksgeſundheitsbetreuung im neuen Staat iſt urch dieſe Gliederungen wiederum einen weſentlichen Schritt weitergekommen.. Wirtſchaft der Woche Der neue Abſchnitt deutſcher Geſchichte, der bereits ſeit der Wende des 30. Januar ſo erfolgreich eingeleitet werden konnte, iſt durch den Wahltag in weithin ſichtbarer Weiſe fortgeſetzt worden. Er hat freie Bahn für die Aufbau⸗ arbeit der Zukunft geſchaffen. Die immer wieder von allen verantwortungsbewußten Kreiſen des deutſchen Volkes be⸗ klagte nationale Zerriſſenheit iſt einer machtvollen Einheit ewichen, die eine ruhige und ſtetige Entwicklung auf lange Zeit hinaus gewährleiſtet. Daher haben ſich auch die Stetigkeit der innenpolitiſchen Verhältniſſe und die Zielſicherheit in der Behandlung außen⸗ politiſcher Fragen günſtig auf die wirtſchaftliche Entwicklung ausgewirkt. So läßt ſich z. B., obwohl über das finanzielle Ergebnis noch keine Mitteilung gemacht werden konnte, doch bei den Siemenswerken ſchon überſehen, daß infolge der Feſtigung der innenpolitiſchen Lage und des dadurch zurück⸗ gekehrten Vertrauens in den letzten Monaten ein beſſerer Auftragseingang zu verzeichnen war. Auch beim Siemens⸗ konzern haben ſich alſo die Auswirkungen der Arbeitsbeſchaf⸗ fungsmaßnahmen in Verbindung mit den der Wirtſchaft ge⸗ gebenen Steuererleichterungen gezeigt. Seit März d. J. konnte daher bis Ende September die Belegſchaft bei beiden Geſellſchaften um 6100 und im Oktober um weitere 1400 Arbeiter und Angeſtellte erhöht werden. Die Meldungen über ein Anhalten der wirtſchaftlichen Belebung gehen im allgemeinen nur in den ſaiſonbeſtimmten Induſtriezweigen zurück. Die günſtigen Nachrichten über⸗ wiegen. So hat der Wintershall Kalikonzern aus ſozialen Ueberlegungen durch Wiederinbetriebnahme der Gewerk⸗ ſchaft Bergmannsſegen die Mehrbeſchäftigung von rd. 130 Mann über die Wintermonate ermöglicht. So haben die Baumwollſpinnereien und Baumwollwebereien im Oktober ihren Beſchäftigungsgrad zu halten vermocht, obwohl die Baumwollſpinnereien nach wie vor über ſtarke ausländiſche Unterbietungen zu klagen haben und ſich das Exportgeſchäft der Baumwollwebereien bisher nur vereinzelt belebt hat. Ferner konnten die Vereinigten Stahlwerke in den letzten Wochen weitere bedeutende Erfolge im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit erzielen. Auch in dieſem Jahre beanſpruchen beſondere Beachtung wieder die Abſchlüſſe in der Montaninduſtrie. Die Geſchäfts⸗ ergebniſſe der Klöckner⸗Werke und der Gutehoffnungshütte ſind bereits vor einigen Wochen veröffentlicht worden. Sie ließen deutlich erkennen, 1 ſich eine unverkennbare Beſſe⸗ rung angebahnt hat, deren Fortſchreiten aus den regelmäßi⸗ gen Veröffentlichungen über die Produktions⸗ und Abſatzent⸗ wicklung für Eiſen⸗ und Montanerzeugniſſe zu verfolgen iſt. Aus dem Bericht der Gutehoffnungshütle, die hend wie die Klöckner⸗Werke und die Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen A.⸗G. be⸗ reits wieder mit einem Gewinn abſchließen, iſt noch nachzu⸗ tragen, daß er einen eindringlichen Appell an die Wirtſchaft enthält, die auf eine Wiedereingliederung des Arbeitsloſen⸗ heeres in den Produktionsprozeß gerichteten Beſtrebungen der Regierung mit allen Kräften zu unterſtützen. Bei der Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen A.⸗G. ergab ſich für das am 30. Juni beendete Geſchäftsjahr ein Rohgewinn von 11,4 Mill. RM (gegenüber 686 500 RM im Jahre vorher). Inzwiſchen iſt die Reichsbank zur offenen Marktpolitik übergegangen. In dem Ausweis vom 7. November findet ſich erſtmalig eine Rubrik„Deckungsfähige Wertpapiere“ im Betrage von 28 000 RM. Dieſer Beſtand iſt inzwiſchen be⸗ reits wieder durch weitere Zukäufe überholt. Das 55 die Unterbringung der Steuergutſcheine geſchaffene Konſortium hat ſich nämlich den größten Teil der ee tände im Betrage von etwa 200 Millionen RM von der Reichs⸗ 2 Die zweite Broſchüre, die im Rahmen der be⸗ völkerungspolitiſchen Aufklärungsaktion des Reichs⸗ miniſtertums für Volksaufklärung und Propaganda demnächſi erſcheimt, beſchäftigt ſich mit den volks⸗ wirtſchaftlichen Fragen der Beypölkerungspolitik. Faſt jeder Laic. der von der Bekämpfung des Ge⸗ burtenrückganges hört, hegt die Befürchtung, daß eine Geburtenſteigerung eine Verſchlimmerung der Arbeitsloſigkeit und der Wirtſchaftskriſe mit ſich bringen müſſe. Das Gegenteil iſt der Fall. Über dieſe für die meiſten Volksgenoſſen äberraſchenden Zuſammenhänge muß ſich feder ſelbſi unterrichten, indem er ſich die Aufklärungsſchriſt„Die kommende Generation klagt an!“ beſchafft Verbänze und Vereine be⸗ ziehen ſie in Sammelbeſtellungen durch die Orts⸗ Ten an der N S D A. P. Einzelexemplare wer⸗ en an fedem Poſtſchalter im ganzen Deutſchen Reich für 10 Pf. abgegeben. Auch die erſte Broſchüre„Mütter kämpft für eure Kinder!“, die die Vorausſetzungen für das Verſtändnis der 6 5 Aufklärungsſchrift gibt, iſt noch bei den⸗ elben Stellen zu haben. i dieſem bank bar bezahlen laſſen, ſo daß die für dieſe Transaktſon in Frage kommenden Banken über beträchtliche flüſſige Mit⸗ tel verfügen. Darauf iſt auch die Flüſſigkeit des Geldmarktes eee die u. a. einen raſchen Ausverkauf der eichsſchatzwechſel mit Fälligkeit vom 16. September 1934 und eine Senkung der Geldſätze zur Folge gehabt hat. Auf dieſe Weiſe kann trotz der infolge der Geſchäftsbelebung er⸗ höhten Kreditanſprüche der Wirtſchaft nach und nach eine ſtärkere Einſchaltung des Geld⸗ und Kapitalmarktes ermög⸗ licht werden. Die Reichsbank hat weiterhin die Initiative zu einer Verlängerung des zunächſt bis zum 31. Dezember laufenden. Transfermoratoriums ergriffen. Wenn auch der Ausfuhrüberſchuß im Oktober bei einer um 3 v. H. gegen⸗ über dem Vormonat erzielten Ein⸗ und Ausfuhrſteigerung faſt 100 Millionen RM gleruße ſo reichen die aus dem Export aufkommenden Deviſen keineswegs aus, um die für die Deckung der laufenden Auslandsverpflichtungen notwen⸗ digen Beträge ſicherzuſtellen, geſchweige denn, um Kapital⸗ rückzahlungen auf kurzfriſtige Schulden zu leiſten. Da alſo die Vorausſetzungen für eine Transferregelung nach wie vor beſtehen, iſt eine Verlängerung des mit den Auslandsgläu⸗ bigern vereinbarten Abkommens notwendig geworden. Der jüngſte Geſchäftsbericht der Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen A.⸗G. be⸗ tont, daß zwar das Wohl des Volkes vor allem die Wieder⸗ a der deutſchen Binnenwirtſchaft verlangt, daß aber eine Verbindung mit dem Auslande ſchon wegen des durch die Auslandsverſchuldung gegebenen e und 1 der deutſchen Rohſtoffnot erforderlich iſt. Von eſichtspunkt müſſen auch die kommenden Transfer⸗ verhandlungen beſtimmt ſein. * Börſe und Handel Feſter Wochenſchluß Auf breiteſter Baſis machte die Aufwärtsbewegung wei⸗ tere Fortſchritte. Das Intereſſe des Publikums iſt dur die feſten Börſenverſammlungen der letzten Tage erheblich geſtiegen. Bemerkenswert iſt, daß der lange Zeit im Vor⸗ dergrund ſtehende Rentenmarkt durch die Aufwärtsbewe⸗ gung der Aktien keineswegs ins Hintertreffen geraten iſt und hier neue Kursſteigerungen eintraten. Am Renten⸗ markt hatten die Führung die Altbeſitzanleihen, die ein Prozent befeſt mit 887 einſetzten. Auch der Neubeſitz war 10 Pfg. be eſtigt. Lebhaft und feſt lagen Reichsſchuldbuch⸗ forderungen, die Prozent höher bezahlt wurden. Auch am Markt der Reichsbahnvorzugsaktien(plus) bemerkte man wieder große Umſätze. Am Aktienmarkt wurden von der Bewegung faſt alle Märkte erfaßt. Im Vordergrund ſtanden Gesfürel, die 4 Proz. höher einſetzten. Tarifwerte waren durchweg 1—1 Proz. befeſtigt. Sehr feſt lagen auch wieder Montanwerte unter Hinweis auf den Gewinn⸗ abſchluß der Hoeſch⸗Köln⸗Neueſſen, der die Auffaſſung be⸗ ſtätigt, daß die Montaninduſtrie die Kriſe nunmehr über⸗ wunden hat. Auch Schiffahrtswerte waren beachtet und er⸗ ſchienen teilweiſe mit Plus⸗Plus⸗Zeichen. Braunkohlenwerte ſetzten ihre Aufwärtsbewegung bei fühlbarem Materialman⸗ gel um 3—5 Proz. fort. Tagesgeld war außerordentlich leicht und ſtand mit 4 Prozent zur Verfügung. Der Dollar konnte ſich weiter erholen, anſcheinend wird in Amerika gebremſt. i Dollar 2,562(Geld) 2,568(Brief), engl. Pfund 13,51 13,55, holländ Gulden 169,08 169,42, Belga(Belgien) 58,38 58,50, ital. Lira 22,10 22,14, dän. Krone 60,34 60,46, norweg. Krone 67,88 68,02, franz. Franken 16,40 16,44, tſchech. Krone 12,425 12,445, ſchweiz. Franken 81,16 81,32, ſpan. Peſeta 34,07 34,13, ſchwed. Krone 69,68 69,82, öſterr. Schilling 48,05 48.15, poln. Zloty(nicht⸗ amtlich) 47,025 47,225. Getreidegroßmarkt. Die Frage nach Roggen hält un⸗ vermindert an. Der Bedarf der Mühlen zur Erfüllung der erſten Einlagerungspflichten ſcheint noch nicht beendet. Wei⸗ zen wird weiterhin vernachläſſigt, kann ſeinen Preisſtand aber behaupten. Das Geſchäft in Hafer wird ſchwerer an⸗ 5 ts des augenblicklich geringen Verbrauchs des Berliner onſums. Auch Gerſte tendierte zum Wochenſchluß ſtill. Warenmarkt. Mittagsbörſe(amtlich). Getreide und Oelſaaten per 1000 Kilo⸗ gramm, ſonſt per 100 Kilogramm in RM ab Station. Weizen märk. WII—(17. 11.: 178), W III—(181), WIV—(183), Roggen märk. R II—(143), Rü III 148(146), RIV 150(148), Braugerſte feinſte 180—186(180—186), do. gute 173—178(173 bis 178), Sommergerſte mittel 163—170(163170), Wintergerſte 2zlg. 163—172(163—172), do. 4zlg. 157—160(157—160), 9 märk. 143—148(143— 148), Weizenmehl 25.15—32,15(25,15 bis 32,15), Roggenmehl 21,25—22,25(21,25— 22,25), Weizenkleie 11,50 bis 11,75(11,50— 11,75), Roggenkleie 10,10—10,30(10, 10—10, 30), Viktorigerbſen 40—45(4045), kleine Speiſeerbſen 33—37(33—37), Futtererbſen 19—22(19—22), Peluſchken 17—18,50(1718,50), Ackerbohnen 17—18(17-18), Leinkuchen 12,20— 12,30“)(12,20 bis 12,30), Erdnußkuchen 10,30* 2)(10,30), Erdnußkuchenmehl 10,60* 2)(10,60), Trockenſchnitzel 9,80—9,90(9,80— 9,90), Sojaboh⸗ nenſchrot 8,40—8,60* 3)(8,40—8,60), Kartoffelflocken 13,50—13, (13,40—13,60). *) ex Monopolabgabe für Inland:) 5,10,) 5,80,) 6,10 RM. Der Literakur-Nobelpreisträger. Der mit dem Nobelpreis für Literatur. ruſ⸗ blade Novelliſt Iwan Bunin, der in Paris lebt, begibt ſich emnächſt nach Stockholm, wo er vom König von Schweden b empfangen wird. 2——.—————ñ—ñ— ———— Einheimiſcher Fußball. Fog. 98 Seckenheim 1— Kurpfalz Neckarau I 5:2 Fog. 98 Seckenheim 11— Kurpfalz Neckarau II 2:1 Fog. 98 Seckenheim III— Kurpfalz Neckarau III 21 Fyg. 98 Seckenheim Sen.— Stadt Mannheim Priv. 1:3 Fg. 98 S'heim 1. Schüler— V. f. L. Neckarau 1. Schül. 0:4 Fog. 98 S'heim 2. Schüler— Spy. Waldhof 2. Schül. 0:8 a Nach vierwöchentlicher Pauſe kam der Fußball in Seckenheim wieder zu ſeinem Recht. Allgemein war man fußballhungrig geworden— Spieler ſowohl als auch die unentwegten Zuſchauer. Trotz des Großkampfes in Neckarau und anderer wichtiger Entſcheidungsſpiele der näheren Umgebung waren etwa 500 Zuſchauer gekom⸗ men, um dem Spiel den äußeren Rahmen zu geben. Wetter und Bodenverhältniſſe waren gut; auch der gebotene Sport war beachtenswert. Das Vorſpiel ſchon zeigte, dan beide Gegner über ausgeſuchtes Spieler⸗ material verfügen, was das Treffen der erſten Garnituren beſtätigte. Kampfesluſtig gingen beide Mannſchaften an die Löſung der ſchwierigen Aufgabe heran. Seckenheim, mit etwas umgekrempelter Mannſchaft kam erſt in der zweiten Halbzeit zu ſeinem Recht. Die erſte Spielhälfte ſuchte man gegenſeitig die notwendige Verſtändigung. Der Anpfiff ſchon brachte beide Mannſchaften gleich zur vollen Entfaltung. Schnelles Feldſpiel beiderſeits brachte beide Tore öfters in Gefahr, ohne daß jedoch zählbare Erfolge verzeichnet werden konnten. Mit ſelten geſehenem Eifer wurde um jeden Zoll Bodens gekämpft. Neckarau nützte in der 35. Minute einen Deckungsfehler der Secken⸗ heimer Läuferreihe aus und prompte wurde das erſte Tor markiert. Dieſes Tor war der Anlaß dazu, daß die Seckenheimer zügiger zu ſpielen wußten. Nach wenigen Minuten war der Ausgleich fällig— Seckenheims Halb⸗ linker nimmt eine Vorlage von rechts auf und jagt von etwa 16 m Entfernung den Ball ins Netz.— Halbzeit. a Nach Wiederanſpiel zeigte es ſich, daß Neckarau das Tempo zu hoch angeſchlagen hat; Seckenheim geſtaltet⸗ das Spiel überlegen. In regelmäßigen Abſtänden wußte der neue Mittelſtürmer zwei Tore zu erzielen, die den Sieg ſicherſtellten. Gegen Ende des Spiels ſorgten der Halbrechte und Linksaußen für zwei weitere Treffer, die das Reſultat als Endreſultat feſtigten. Das Spiel im Ganzen wußte zu gefallen.. i Neckarau ſtellte eine einheitliche Mannſchaft ins Feld. Der Torwart zeigte ſich im beſten Licht, während die Verteidigung nur die erſte Halbzeit ſtandhalten konnte. Die Läuferreihe hatte drei große Schaffer, aber kein Genie. Der Sturm hat zwei gefährliche Flügel und einen noch gefährlicheren Mittelſtürmer. Lediglich das Spiel iſt etwas zu weich, um Erfolge zu erzielen. Seckenheims Torwächter war ſehr gut, trotz der beiden Gegentore. Die Verteidigung war links ſehr gut, während rechts nicht an die gewohnte Leiſtung heran⸗ kam. Das Prunkſtück der Mann chaft war die Läufer⸗ reihe und da insbeſonders der Mittelhalf. Brauchbare Vorlagen mußten den Sturm in Vol aktion bringen. Im Sturm hatte man eine Neuformation zur Stelle, die ſich glänzend bewährte. Von rechts bis links und umgekehrt war man bei der Sache. Die Erfolge ſprechen für die Qualität. Schiedsrichter Feth⸗Sandhofen war dem all⸗ 8 fairen Spiel ein gerechter Leiter. Zuſchauer ca. 5 ch Auswärtiger Fußball. 8 Pflichiſpiele der Gauligen. Gau 13(Südweſth: Boruſſia Neunkirchen— SV Wiesbaden 110 FPV Mainz 05— FK 03 Pirma ens 2:3 FSV Frankfurt— Sportfreunde Saarbrücken 5:2 Alemannia⸗Olympia Worms— Eintracht Frtnkfurt 3:3 . FC Kaiſerslautern— Kickers Offenbach 2:3 Gau 14(Baden): Karlsruher 7B— Phönix Karlsruhe 0:2 Bfe Neckarau— S Waldhof 111 Freiburger FC— VfB Mühlburg 1:1 Gau 15(Württemberg): BfB Stuttgart— Stuttgarter Kickers 4:1 Ulmer FV 94— Union Böckingen 5:2 Fc Birkenfeld— VfR Heilbronn 2:2 Gau 16(Bayern): Würzburger FV 04— 1. Fc Nürnberg 0:2 ASV Nürnberg— Wacker München 2:3 N Geſellſchaftsſpiele. Gan 14(Baden): BfR Mannheim— Wormatia Worms(Sa) 2:4 Gau 15(Württemberg): SC Stuttgart— Germania Brötzingen 621 Fußball im Ausland. in Zürich: Schweiz— Deutſchland 0:2(0:0) * vfe Neckarau— S Waldhof 1:1(0:1) Zum zweiten Großkampftag der Mannheimer Lokal- kivalen ſtanden ſich am Sonntagnachmittag bei herrlichem Wetter und guten Platzverhältniſſen der Vfe Neckarau und der S Waldhof in ſtärkſter Beſetzung gegenüber. Das Spiel begann temporeich und wechſelvoll. Knapp gehen Schüſſe, von Walz, Herrmann und Hambſch daneben oder über die Latte. Beiderſeits bleibt je eine Ecke unverwertet. In der 38. Minute wird endlich der Bann des bisher ſehr nervöſen Spieles gebrochen. Engelhardt flankt exakt zur Mitte, der Ball geht über Siegel hinweg und Herrmann ſchießt aus nächſter Nähe platziert zum 0:1 ein. Nach dem Wechſel liegen die Platzherren zunächſt ſtändig im Angriff. Die Gäſtehintermannſchaft macht aber die beſten Chancen durch ihr aufmerkſames und zeitweiſe glückliches Spiel zu⸗ nichte. Dann fiel im Anſchluß an einen Strafſtoß in der 32. Minute durch Heſſenauer der verdiente Ausgleich. Nach einem Zuſammenprall zwiſchen Siffling und Lauer, wobei letzterer Siffling ins Geſicht ſchlug, muß Lauer berechtigt den Platz verlaſſen. BfR Mannheim— Wormatia Worms 224(1:3) „Das Geſellſchaftsſpiel ſtand bis zum Seitenwechſel voll⸗ ſtändig im Zeichen der Wormſer, die durchaus überlegen ſpielten. Die ausgezeichnete Stürmerreihe der Gäſte hetzte die Mannheimer Hintermannſchaft hin und her, ſo daß bis zur Pauſe drei Toren der Wormſer nur eines des VfR gegenüberſtand. Nach dem Wechſel hatte Mannheim voll⸗ ſtändig umgeſtellt, ohne jedoch dadurch energiſcher gewor⸗ den zu ſein. Als dann die Gäſte, die ſchon in den erſten Mi⸗ nuten einen vierten Erfolg verzeichneten, den Sieg ſchon ſicher in der Taſche glaubten, etwas nachläſſiger ſpielten, griff der VfR planvoller an und wurde allmählich überle⸗ gen. Die einzige Ausbeute dieſer Drangperiode war jedoch nur ein Tor, während die übrigen Chancen unbegreiflicher⸗ weiſe nicht ausgenutz wurden. Dann wurde das Spiel wie⸗ der ausgeglichener, ohne das jedoch noch ein Tor fiel. Alemannia-OHlympia Worms—Einkracht Frankfurk 3:3(2:2) Das Erſcheinen der Frankfurter Eintracht in Worms hatte nur 3000 Zuſchauer auf die Beine gebracht, die ein überaus intereſſantes Spiel zu ſehen bekamen. In der er⸗ ſten Hälfte war das Spiel verteilt, erſt die letzte Viertel⸗ ſtunde brachte für die Gäſte Vorteile, ohne daß dieſe mehr als ein Tor dem 2:1 der Einheimiſchen entgegenſetzen konn⸗ ten. Das erſte Tor für die Wormſer war ſchon in der 10. Minute gefallen Trumpler konnte aber kurz nach dem Füh⸗ rungstor der Einheimiſchen ſchon ausgleichen. Karl En⸗ ders konnte wenig ſpäter die alte Tordifferenz wie⸗ der herſtellen. Fünf Minuten vor der Pauſe lenkte Leis einen Strafſtoß aus 27 Meter Entfernung zum Ausgleich ein. Obwohl die Frankfurter nach der Pauſe den Ton an⸗ gaben, kamen die Platzherren wiederum zur Führung. Ge⸗ gen Ende des Spiels unternahm Stubb aus der Verteidi⸗ gung heraus einen Alleingang, überſpielte alles und ſchoß zum 3:3 ein. 385 Mainz 05— Fs Pirmaſens 223(02e) Vor 3000 Zuſchauern kam der ſtark verbeſſerte Fa Pirmaſens in Mainz zu einem neuen verdienten Erfolg. Die Mainzer konnten ſich in dieſem Spiel nicht richtig in Aktion bringen Einen Prachtſchuß Kronauers lenkte Lautner in der 28. Minute für die Pirmaſenſer zum erſten Treffer ein. Einen Fehler in der Mainzer Verteidigung nutzte Wagner noch vor der Pauſe zum zweiten Tor aus. Obwohl gleich zu Beginn der zweiten Hälfte der Pirmaſenſer rechte Läufer Germann ausſcheiden mußte, gaben die Gäſte weiter den Ton an, ohne aber verhindern zu können, daß die Platzher⸗ ren zwei Tore erzielten. Im Endſpurt kamen die Mainzer teilweiſe recht oft beängſtigend vor das Tor der Säſte, trotz⸗ dem mußten die beiden Tore durch Elfmeterbälle erzielt werden. Schiedsrichter Dötch(Zeilsheim) leitete zufrieden⸗ ſtellend. Almer 3 94— Anion Böckingen 2:5(2217 „Dieſes Spiel hatte zwei verſchieden Hälften. In der 1. Hälfte zeigten ſich beide Mannſchaften von der beſten Seite, ſie ſpielten beide mit größter Aufopferung. Auf Grund der ſchnellen Außenſtürmer gab Ulm in der erſten Hälfte den Ton an und konnte auch durch Bucher und Hildebrand mit 2:0 in Führung gehen, ehe die Böckinger zum erſten Gegen⸗ tor kommen konnten. Nach dem Wechſel konnten die Ulmer den fortwährenden Angriffen der Böckinger bald nicht mehr ſtandhalten und mußten kapitulieren. In der 9. Minute ſtellte der Linksaußen Grau den Ausgleich her. Schadt, Grau, und Walter 1 ſtellten das Ergebnis ſchließlich auf 25. Die drei letzten Tore waren in einem Zeitabſtand von fünf Minuten gefallen. Schiedsrichter Boeck(Troſſingen) leitete vor 2500 Zuſchauern ausgezeichnet. — Der Wegweiſer erfüllt einen ſehr realen Zweck: den Ortsunkundigen zu orientieren, ob er links abzubiegen habe oder rechts, geradeaus gehen muß oder nicht. Einen anderen Sinn konnte ihm die 1 5 N f allem ſo mate⸗ f rialiſtiſche Zeit Wegweiſer in Warmbrunn. nicht zuſchreiben. Und ſo wurde er ein recht proſaiſches Zweckinſtrument, ſtrotzend von der liebloſen Sachlichkeit, Nüchternheit und Kälte, die einer vergangenen Zeit eigen war. Am Kreuzweg ſtand ein Pfahl, und ein oder mehrere Querhölzer wieſen den richtigen Weg. Der Wegweiſer ent⸗ ſtand in der Werkſtatt des Dorfſchreiners, er durfte nichts koſten, und niemand wäre auf den Gedanken gekommen, fein a der Wegweiſer eine Viſitenkarte für die Heimat ein kann. Wind und Regen machten ſich über den nüchternen Geſellen luſtig, zer⸗ zauſten ihn nach Herzensluſt, und bald ſah er gries⸗ grämig in die Ge⸗ gend, die Farbe verſchwand, und Handwerksbur⸗ ſchen und Fuhr⸗ leute hatten an jeder Wegkreuzung von neuem ein Rätſel zu löſen. Holzſchnitzereien im Schöne 1 Schwarzwald. 20 a Wenn jedoch eine Gemeinde ihre Solidität beweiſen wollte, ſo baute ſie an die Kreuzung einen eren Stein, auf dem die Zeichen 1 waren. Sie waren dauerhafter zwar, aber ob Stein, allen fehlte einladende Wärme, und nie eee eee, — Deutſcher Sieg in Zürich eänderſpiel Schweiz Deulſchland 0:2(0:0) Vor faſt 30 000 Zuſchauern fand am Sonntag auf dem Platz der Graspoppers in Zürich das 18. Fußball⸗Länder⸗ ſpiel zwiſchen der Schweiz und Jeutſchland ſtatt. Das Spiel endete mit einem ſchönen deutſchen Erfolge. Während des ganzen Spielverlaufes erwies ſich die deutſche Mannſchaft vor allen Dingen in techniſcher Hinſicht als die Beſſere und das Schlußergebnis 2:0 für Deutſchland muß in jeder Hin⸗ ſicht als verdient bezeichnet werden. Der Sieg hätte ſogar noch höher ausfallen können, wenn der deulſche Sturm vor der Pauſe es verſtanden hätte, die ſich ihm bietenden Tor⸗ chancen auszuwerten. Schon beim Wachſel hätte ein 2:0⸗ keine Ueberraſchung geboten. Die beiden Tore ffeken übri⸗ gens erſt in der letzten Viertelſtunde. Nachdem Lachner aus einem Gedränge heraus den erſten Treffer angebracht hatte, erzielte er wenige Minuten vor dem Schlußpfiff noch ein zweites Tor. f g 1 5 Die erſte Halbzeit. Während Deutſchland mit der gemeldeten Mannſchaft antrat, mußten die Schweizer ihren ausgezeichneten Tor⸗ hüter Sechehaye durch den Grashoppers⸗Hüter Huber er⸗ ſetzen. Vom Anſtoß an riß Deutſchland die Führung an ſich. Mehrere ſich bietende Torgelegenheiten wurden jedoch nicht genützt, da der Sturm kein rechtes Zuſammenſpielen auf⸗ bringen konnte. Im Gegenſatz zum Sturm ſchlug ſich die Hintermannſchaft ſehr gut und auch die Läuferreihe hielt ſich ausgezeichnet. Von Minute zu Minute lief das Spiel der Deutſchen beſſer, während ſich bei den Schweizern eine überraſchende Unſicherheit der Verteidiger zeigte. Auch de⸗ ren Läuferreihe ſpielte zu defenſiv und der Sturm konnte ſich nicht zuſammenfinden. Aus dieſem Grunde verlief die erſte Halbzeit trotz der deutſchen Ueberlegenheit torlos. Die beiden Tore. B Auch nach der Pauſe ſpielte die deutſche Mannſchaft ſo⸗ fort wieder leicht überlegen, doch ließ ſie in der 11. Mi⸗ nute abermals eine gute Torgelegenheit aus. Der ausge⸗ »zeichnete italieniſche Schiedsrichter Barlaſſing hatte für ein zu hartes Spiel der Schweizer einen Freiſtaß von der Strafraumgrenze verhängt, der jedoch von Lachner verge⸗ ben wurde. Kurz darauf mußte der Mittelſtürmer der Eid⸗ genoſſen verletzt ausſcheiden, doch erſchien er bereits nach 5 Minuten wieder auf dem Spielfelde. Dann ſetzte der ſchweizeriſche Linksaußen das Leder knapp über das deut⸗ ſche Tor Nach 25 Minuten ſpielte dann die Schweiz zum erſten Male etwas überlegen, doch dauerte das nicht lange. Aus einem Gedränge heraus erzielte Lachner⸗München das zerſte Tor für Deutſchland, worauf Jakob eine Bombe von Rochat glänzend auffing. Wieder lag Deutſchland im An⸗ griff, der ſedoch mit fee ee Dann fiel in der 41. Minute der zweite deutſche Treffer. Der ſchwei⸗ zeriſche Torhüter Huber konte einen Ball nur ſchwach ab⸗ wehren, worauf Lachner ſicher einſchoß, Damit war das Endergebnis hergeſtellt Die reſtiichen Minuten perliefen ohne Spannung Beim Verlaſſen dee Spielfeldes wurde die deutſche Mannſchaft vom Publ in ſlürmiſch gefeſertt. Rittmeiſter a. d. Allet beg warde vom Führer des deutſchen Rennſports, Obergruppenführer Staatsrat Litzmann, mit der * Wahrnehmung der Geſchäfte des Generalſekretärs der Oberſten Behörde für Vollblutzucht und Nennen beauftragt 5 Der deutſche Boxer Schiller verlor in Zürich in einem 10⸗Run⸗ den⸗Kampf gegen den Franzoſen Trevokic nach Punkten.“ Der franzöſiſche Federgewichtler wär dem deutſchen Meiſter einwandfrei A mals verrieten das grobgezimmerte Holz oder der rohe fich welches künſtleriſche Empfinden in unſerem Volke teckt. 0 5 Noch in vielen Gegenden Deutſchlands ſtehen dieſe Weg⸗ weiſer. Aber inzwiſchen haben viele ſchon kleinen Kunſt⸗ werken weichen müſſen, vor allem in den Holzſchnitzergegen⸗ den des Schwarzwaldes und im Rieſengebirge, aber auch im nüchternen Norddeutſchland. Schöne Werke der Volks⸗ kunſt ſind hier entſtanden. Und wer wollte behaupten, daß dieſe Wegweiſer nicht ebenſo ſachlich Auskunft geben kön⸗ nen wie ihre griesgrämigen Brüder an anderen Straßen? Aber dieſe ſchönen Holzſchnitzereien und Steinbildniſſe ha⸗ ben noch eine andere Wirkung: Sie muntern den müden Wanderer auf, ſie erzählen dem Fremden von freundlichen, geiſtig bewegten Menſchen, in de⸗ ren Kreiſe ſich gut weilen läßt, ſie unterſtreichen die Schönheit der Landſchaft, ſie ſind ein geſchickt geſchmück⸗ tes Schaufenſter und werben ſo um den Fremden Ueberall in 270 8 land ſollten ſolche Wegweiſer ſtehen. Oben: Holzgeſchnitzte giant im Kreiſe Le⸗ us(Brandenburg); unten: Skeinbildnis im Kreiſe Dramburg (Pommern).