Sascheint glich, ue Ausnahme ber Seus- und Fezertagt Benngspreis: Meal. Mk. 1.40 burch die Poſt Mk. 1.650 der Geſchäfts ſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg. Neklamen 60 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. er Plas⸗Borſchriſten wird keine Garantie übernomten. 12 75 gon Tages Melee! und Umgebung. Wetündbiatt für ben Stadttell Nahen. Sechentyeten Nunatzmeſchluß fiir Inſerate und Rotizen vormittags 9 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(pierſeitig). „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Schriftleitung, Druck u. Verlag: G. Härdle, Zähringerſtr. 68. Fernſprecher No. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. n e 33. Jahrgang Verſtaallichung de Baubweſens? Erſte öffentliche Sitzung des Anterſuchungs⸗Ausſchuſſes. Berlin, 21. November. Der Unterſuchungsausſchuß für das Bankweſen trat Dienstag zu ſeiner erſten öffentlichen Sitzung zuſammen. Reichsbankpräſident Dr. Schacht ſagte in ſeiner Begrü⸗ Bungsanſprache, daß wir in einem Wirtſchaftsſyſtem leben, das nicht nur auf Theorien aufgebaut ſei, ſondern hiſtoriſch entſtanden ſei und eine große Tradition in ſich ſchließe. Das Kapital! als ſolches ſpiele in jeder Wirtſchaft eine Rolle, eine ganz beſonders große Bedeutung falle ihm aber in eine ſo komplizierten Wirtſchaft wie der unſrigen zu. Das Leihkapital ſeie etwas an ſich Nützliches;; diejenigen, die ſich mit der Vermittlung und Beſchaffung dieſes Leihkapitals befaſſen, nämlich die Banken, bildeten eine nützliche und volkswirtſchaftliche Einrichtung. Dr. Schacht hob ſodann den Unterſchied zwiſchen den Begriffen Geld und Kapi⸗ ta! hervor, die nicht miteinander verwechſelt werden dürf⸗ ten. Durch Vermehrung des Geldes könne nicht auch das Ka⸗ pital vermehrt werden. Kapital könne nur erarbeitet und erſpart werden. Das Kapital ſei nicht Selbſtzweck, ſon⸗ dern habe der Volkswirtſchaft zu dienen. Die Moral des Schuldners ſei in den letzten Jahren hier und da min⸗ deſtens ebenſo angreifbar geweſen wie die Moral des Gläu⸗ bigers. Die geſetzlichen Grundlagen für die Gläubiger⸗ und Schuldnermoral müßten wiederhergeſtellt werden. Der Ban⸗ kenausſchuß werde ſich zunächſt mit dem Problem des priva⸗ ten Bankweſens befaſſen. Man habe viel davon geſprochen, daß eine Verſtaatli⸗ chung des Bankweſens Platz greifen müſſe und daß dadurch die Fehler, die im Privalbankſyſtem enkſtanden ſeien, ge⸗ mindert werden könnten. Deshalb werde an die Spitze der Erörterungen die Frage der Verſtaaklichung des Bankwe⸗ ſens geſtellt. Im weiteren Verlauf der Sitzung wies Profeſſor Dr. Bente von der Univerſität Kiel darauf hin, daß man auf Grund der in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen darauf ſchließen könne, daß das Vertrauen zu den Spar⸗ kaſſen in weiten Schichten der Bevölkerung ſo außerordent⸗ lich groß geworden ſei, daß man die Frage, ob ein ſtaatliches Inſtikut größe⸗ res Vertrauen als 1 Bank finde, bejahen önne. Auch unter den gegenwärtigen Verhältniſſen werde die 5 Sicherheit der Einlagen bei den öffent⸗ ichen Inſtituten vorhanden ſein. Das ſtärkere Verkrauen zu den vom Staate beſchirmien Bankunternehmungen erkläre ſich daraus, daß die Privat; banken verſagt hälten und die öffenkliche Bürgſchaft ein⸗ ſpringen mußte. Bisher habe die Anſchauung vorgeherrſcht, daß das private Bankweſen die Wirtſchaft billiger mit Leih ⸗ kapital verſorgen könne als das öffenkliche Bankweſen. Es ſei jedoch nicht einzuſehen, warum die öffenklichen Betriebe die Kunſt des Wirtſchaftens nicht ebenſo gut beherrſchen ſollten, warum die öffentlichen Banken unker dieſen Vor⸗ ausſetzungen nicht ebenſo gu arbeiten könnken. Bankmonopol oder Staatsbanken? Die moderne Technik habe zu einer großen betrieblichen Organiſation der Wirtſchaft geführt. Wenn wir den moder⸗ nen Lebensſtandard erhalten wollten, müßten wir auch die Großorganiſationen erhalten. Der Groß⸗ betrieb, ob er privat oder öffentlich arbeite, werde dem Kleinbetrieb immer wirtſchaftlich überlegen ſein. Zu der Frage Dr. Schachts, ob ein ſtaatliches Bankweſen die Kre⸗ ditverteilung beſſer durchführen könne als das private Bankweſen, äußerte ſich Profeſſor Dr. Bente dahin, daß konjunkturpolitiſch geſehen eine klare Entſchei⸗ dung hierüber ſchwer zu treffen ſei; unter dem Geſichts⸗ punkte der ſtrukturpolitiſchen Beeienfluſſung ſcheine das öffentliche Bankweſen überlegen zu ſein. Auch das Bankweſen in öffentlicher Hand könne wirtſchaftlich fortſchrittlich arbeiten. Ein Monopol, ſei es nun öffent⸗ licher oder privater Natur, weiſe die gleichen Nachteile auf. Trotzdem wäre ein öffentliches Monopol vorzuziehen. Auch wenn das Bankweſen mehr oder weniger verſtaatlicht wäre, könne ein gewiſſer Weitbewerb zwiſchen den einzel⸗ nen Banken beſtehen bleiben. Es bleibt bei 661 Endgültiges Wahlergebnis am Donners lag. Die Kreiswahlausſchüſſe haben überall programmäßig auch in den verkürzten Friſten ihre ſchwierige und wichtige Arbeit der Feſtſtellung des amtlichen endgültigen Ergebnif⸗ s der Reichstagswahl vom 12. November durchführen kön⸗ nen. Der Reichswahlausſchuß iſt daher bereits für Donners⸗ tag, den 23. November, vormittags, einberufen worden. Unter dem Vorſitz des Reichswahlleiters Dr. Reichardt wer⸗ den ſechs Beiſitzer, die von der NSDAP beſtimmt wurden, künden liche Endergebnis für das ganze Reichsgebiet ver⸗ unden. Wie verlautet, haben ſich zwar noch einige zahlenmä⸗ tige Verſchiebungen durch die Jeſtſtellungen der Kreiswahl⸗ usſchüſſe ergeben: dieſe Veränderungen ſind aber nicht hr weſenklich. Es wird daher bei der bereits gemeldeten hl von 661 Reichskagsmandaten bleiben und kein neues andat mehr hinzukommen. Mittwoch, den 22. November 1933 Fetiverbilligung für Kinderreiche Auch aus dem Mittelſtand. Der Erlaß des Reichsarbeitsminiſters vom 8. Novem. ber 1933 über ein weitherzigeres Verfahren bei der Einbe⸗ ziehung von Minderbemittelten in die für die Fettverbilli⸗ gung in Betracht kommenden Kreiſe bekommt eine beſon⸗ dere Bedeutung durch die darin ausgeſprochene Bevorrech⸗ tung der Kinderreichen. Mit ſofortiger Wirkung können nunmehr auch Familien mit drei und Witwen mit zwei Kindern im weiteren Umfange bevorrechtigt wer⸗ den, auch wenn es ſich um Lohnempfänger handelt. Auch bei den dem Mittelſtand zuzurechnenden Familien mit mäßigem Einkommen iſt der Anſpruch auf die Fettver⸗ billigung in der Regel zu bejahen. Die Reichsregierung legt auf ſchnellſte Durchführung dieſer Maßnahmen be⸗ ſonderen Wert. 2 8 Völkerbundsreform? Loslöſung vom Verſailler Vertrag. Paris, 21. November. Nach Meldungen aus Genf ſoll in Völkerbundskreiſen der Gedanke, den Völkerbund zu reorganiſieren, Fortſchritte machen. Der Generalſekretär des Völkerbundes habe mit einem belgiſchen Juriſten verhandelt, der einen neuen Völ⸗ kerbundsplan ausgearbeitet habe. Ob Avenol die Re vi⸗ ſionspläne Muſſolinis annehmen werde, habe noch nicht feſtgeſtellt werden können. Doch hielten die italieniſchen Kreiſe es nicht für unmöglich. Der belgiſche Plan ſehe die Loslöſung des Völkerbunds⸗ paktes vom Verſailler Berkrag vor, wobei der Völkerbunds⸗ paft ſo geändert werden ſoll, daß auch die Vereinigten Skaa⸗ 125 Rußland, Deulſchland und Japan ihm beitreten könn⸗ en. Von geſtern auf heute Berlin. Der Reichspräſident empfing den neuernann⸗ ten deutſchen Geſandten in Bueneos Aires, Freiherrn von Thormann. Hamburg. Die Polizei verhaftete elf Mitglieder des frü⸗ heren Rotfrontkämpferbundes. Sie haben am 3. Dezem⸗ ber 1930 bei einem politiſchen Zuſammenſtoß den Polizei⸗ wachtmeiſter Knies ermordet. Waſhington. Der Leiter des ſowjetruſſiſchen Informa⸗ tionsbüros, Boris Skiirſky, iſt bis zum Eintreffen des erſten Sowjetbotſchafter Trojanowſky zum Sowjetgeſchäftsträger ernannt worden. Die Einführung des Reichsbiſchofs Berlin, 22. Nov. Die feierliche Einführung des Reichs⸗ biſchofes in ſein hohes Amt iſt, wie der Evangeliſche Preſſe⸗ dienſt erfährt, endgültig auf den erſten Adventsſonntag. den 3. Dezember, feſtgeſetzt worden. Die Feier findet im Ber⸗ liner Dom ſtatt. Die Führer der Landeskirchen aus dem ganzen Reich, Repräſentanten des Reiches und der Län⸗ der, hohe Gäſte aus dem Auslande und Vertreter des Evan⸗ geliſchen Auslandsdeutſchtums nehmen an dem feierlichen Akt teil. Die Lutherfeier in Berlin. Im Berliner Dom fand anläßlich des 450. Geburtstages Dr. Martin Luthers ein Feſtgottesdienſt ſtatt, an dem auch Reichspräſident von Hindenburg teilnahm. Unſer Bild zeigt den Reichspräſidenten beim Verlaſſen des Doms nach dem Gottesdienſt. u Nr. 273 RNechtsmehrheit in Spanien Schwere Unruhen. Paris, 21. November. Nach einer Blättermeldung aus Madrid haben auf Grund der letzten vorliegenden Wahlergebniſſe die Rechts- parteien mehr als die Hälfte aller abgegebenen Stimmen auf ſich vereinigt. Der Oeffentlichkeit habe ſich große Erre⸗ gung bemächligt. 0 i Nach einer anderen Blättermeldung aus Madrid ſind vier Regierungsmitglieder nicht wiedergewählt worden, nämlich der Innenminiſter, der Juſtizminiſter, der Verkehrs⸗ miniſter und der Marineminiſter. ö Zu beſonders ſchweren Unruhen ſoll es in der Provinz Lugo gekommen ſein, wo zwiſchen gegneriſchen Gruppen 300 Schüſſe gewechſelt wurden, denen viele Per⸗ ſonen zum Opfer gefallen ſein ſollen. „Ergänzende Bemühungen“ Macdonald über den Fortgang der Abrüſtungsbeſprechungen London, 22. Novemebr. Im Unterhaus erklärte nach der Thronrede in der Ausſprache, in der zunächſt der Arbeiterparteiler Lans ⸗ bury ſcharfe Angriffe gegen die Abrüſtungspolitik der Re⸗ gierung unternommen hatte, Premierminiſter Macdo⸗ n ald, es beſtehe kein Zweifel, daß man ſchwierige Zeiten durchlebe. Wenn der britiſche Abrüſtungs⸗Konventionsent⸗ wurf angenommen worden wäre, ſo würde er doch zur völ⸗ ligen Abrüſtung der Welt ſtark beigetragen haben. Das Völkergefüge ſei durch den Austritt Deutſchlands aus dem Völkerbund und durch ſein Ausſcheiden aus der Abrüſtungskonferenz erſchütterk worden. Sir John Simon ſei aus Genf zurückgekehrt und habe berichlet, daß man in Genf enkſchloſſen ſei, die Probleme durch Gemeinſchafts⸗ arbeit zu löſen. Es beſtehe keine Abſicht, das Werk der Ab⸗ rüſtung ſcheilern zu laſſen. Doch ſei die Anſicht weil ver⸗ breitet, daß man neben den Arbeiten in Genf ergänzende Bemühungen auf diplomatiſchem Wege unkernehmen müfſſe, um die Arbeiten der Abrüſtungskonferenz wirkſam zu unkerſtützen. Sir John Simon, ſo erklärte Macdonald als Erwide⸗ rung auf gewiſſe Zeitungspolemiken dann, vertrete in Genf das geſamte britiſche Kabinett. Die britiſche Re⸗ gierung hoffe, daß Deutſchland an dem Meinungsaus⸗ tauſch über die ſchwebenden Probleme ſich beteiligen werde und daß Frankreich und Italien die Bemühungen fortſetzen werden, die„wir zuſammen ſo einmütig unter⸗ nommen haben und auch weiterhin unternehmen werden, um die Konferenz zu guten Ergebniſſen zu führen.“ Wo es einen Willen gebe, da gebe es aucheinen Weg, und die bri⸗ tiſche Regierung habe beſtimmt den Willen, der Abrü⸗ ſtungskonferenz zum Erfolge zu verhelfen. Sie werde keine Gelegenheit vorübergehen laſſen, um einen Weg zu finden und ihn bis zum erfolgreichen Ende zu verfolgen. Zum Austritt Deutſchlands aus der Abrũ⸗ ſtungskonferenz erklärte der Miniſterpräſiſident u. a., die deutſche Politik, nicht nur zum zweiten Male die Abrü⸗ ſtungskonferenz zu verlaſſen, ſondern gegen den Völkerbund einen Schlag zu führen, habe zweifellos das Werk von Genf nachteilig berührt. Daß die Konferenz weitergeführt werden müſſe, habe niemals in Frage geſtanden. Der einzige Zwei⸗ fel habe darüber beſtanden, welches das beſtgeeignete Ver⸗ fahren ſei. N Judenfrage und Olympiſche Spiele Eine Antwort nach Amerika. Berlin, 22. November. Der amerikaniſche Leichtathletik⸗Verband hatte auf ſei⸗ ner Tagung in Pittsburgh den Beſchluß gefaßt, das ame⸗ rikaniſche Olympiſche Komitee aufzufordern, den Olympi⸗ ſchen Spielen in Berlin 1936 fernzubleiben, wenn nicht der Boykott der jüdiſchen Sportler in Deutſchland aufgehoben würde. Daraufhin hat der deutſche Olympia⸗Ausſchuß an die amerikaniſchen Mitglieder des Internationalen Olympiſchen Komitees folgendes Telegramm gerichtet: „Mit Bezug auf den Beſchluß der Amateur⸗Athletic⸗ Union erklären wir feierlich, daß die von der deutſchen Re⸗ gierung und vom deutſchen Olympiſchen Ausſchuß in Wien eingegangene Verpflichtung hinſichtlich der Teilnahme deut⸗ ſcher Juden an den Olympiſchen Spielen, wie ſie von Gar⸗ land und Sherill als genügend anerkannt wurde, ſtrikt ein⸗ gehalten wird, und daß ſeit der Sitzung in Wien weder von der deutſchen Regierung noch vom Olympiſchen Ausſchuß irgendeine Anweiſung oder Verordnung zum Nachteil jüdi⸗ ſcher Sportler in Deutſchland herausgegeben wurde. Wir vertrauen darauf, daß unſere amerikaniſchen Kollegen ihren in Wien eingenommenen Standpunkt beibehalten werden.“ gez.: Dr. Lewald, Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg, Dr. Ritter von Halt. * Die Aufnahme nichtariſcher Mitglieder. Die Preſſeſtelle des Reichsſportführers teilt mit:„Bei der Beſetzung von Vorſtands⸗ und ſonſtigen Ver⸗ einspoſten müſſen die Anforderungen des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums und die dazu erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen ſinngemäß erfüllt werden. Auf vielfache Anfragen ſtelle ich in dieſem Zu⸗ ſammenhang noch einmal feſt, daß der Erlaß von Vor⸗ ſchriften über die Aufnahme nichtariſcher Mitglieder in an⸗ erkannten Sportvereinen den Fachverbänden und, ſoweit non dieſen keine bindenden Vorſchriften ergangen ſind, den einzelnen Vereinen überlaſſen bleibt.“ 5 1 4 165 7 5 c 3 8 dem im Oer Meineid im Neichstagsbranoͤprozeß Verfahren gegen Sönke eingeleitet. Berlin, 21. Nov. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Die Staatsanwaltſchaft Berlin hat gegen den 38 Jahre alten Feilenhauer Rudolf Sönke Anklage wegen Meineides er⸗ hoben. Sönke war am 30. Oktober 1 Antrag des Ober⸗ reichsanwaltes im Reichstagsbrandſtifterprozeß verhaftet worden. Die Vorunterſuchung hat ergeben, daß Sönke unter ſeinem Eid wiſſentlich falſche Angaben über ſeine Zu ae ehörigkeit zur KPD und ſeine e mit 5 eichstagsbrandſtifterprozeß angeklagten Tan dal emacht hat. e hat der Beſchuldigte zugegeben. daß ſeine eidliche Ausſage, er habe Taneſſ in Rumänien kennengelernt und in Berlin 1 5 getroffen, falſch war. Schließlich hat Sönke auch inſofern unter ſeinem Eide die Unwahrheit geſagt, als er behauptete, er habe für Taneff keine Koffer vom Bahnhof geholt. Die Hauptverhand⸗ kung dürfte ſchon in der nächften Zeit vor dem Schwurge⸗ richk in Berlin ſtattfinden. 5 politiſcher Rundblick 85 Eymboliſcher Abſchluß Tagung der N30 auf dem höchſten Gipfel. Garmiſch, 22. Nov. In Anweſenheit des Leiters der NSBO, Staatsrat Schumann⸗ Berlin, fand am * Schneefernerhaus auf der 1 die Tagung der NS und der Deutſchen Arbeitsfront ihr Ende. Die mit Tannengrün geſchmückten Wagen der Bayeriſchen Zug⸗ ſpitzbahn brachten die rund 200 Gäſte in ſchöner Fahrt auf; Deutſchlands höchſten Gipfel. Staatsrat Schumann berich⸗ tete über die Aufgaben der NSBo und der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, die in den kommenden Wintermonaten zu be⸗ wältigen ſind. Um 18 Uhr wurde die die dean nach Garmiſch ange⸗ treten, wo ſich unterdeſſen die geſamte Arbeitnehmerſchaft von Garmiſch und Partenkirchen zu einer machtvollen Kund⸗ gebung auf dem Marktplatz eingefunden hatte, die die Ta⸗ gung würdig beendete. 1 Die Kulturkammer gehört zur Arbeitsfront. Was das Verhältnis der Reichskulturkammer zur Ar⸗ beitsfront anlangt, ſo bleibt die Stellung der beiden Kör⸗ perſchaften zueinander der Entwicklung vorbehalten. Tat⸗ ächlich ſind die Ziele die gleichen und die Reichskulturkam⸗ mer betrachtet ſich, wie in den Verhandlungen zwiſchen ihr und der Deutſchen Arbeitsfront bereits zum Ausdruck kam als ein Glied der Deutſchen Arbeitsfront. Ein Schlaglicht auf die Skimmung in Japan. a Auf den ehemaligen japaniſchen Miniſterpräſidenten Wakatſuki wurde ein erfolgloſer Anſchlag verübt. Als Ba⸗ ron Wakatſuki bei der Rückkehr von einer Reiſe in Tokio den Zug verließ, drängte ſich ein junger Mann durch die Menge und verſuchte Baron Wakatſuki zu erdolchen. Er wurde aber im letzten Augenblick von Poliziſten entwaff⸗ net. Der Angreifer iſt ein fapaniſcher Boxer. Man glaubt, daß der Beweggrund zu dieſem Anſchlag in der Verſtim⸗ mung gewiſſer panier Kreiſe über den Londoner Flot⸗ tenvertrag zu ſuchen iſt, an deſſen Zuſtandekommen Wakat⸗ ſuki als japaniſcher Hauptdelegierter in London hervorra⸗ genden Anteil hatte. 5 Der Anſchlag auf Steidle W. v. Alvensleben vor Gericht. Wien, 21. Nov. Der Prozeß gegen Werner von Akvens⸗ leben, der am 11. Juni 1933 in Innsbruck einen Anſchlag auf Dr. Steidle verübt hatte, hat Dienstag begonnen. Der Angeklagte, der früher einmal der SS angehörte, aber ſchon vor langer Zeit ausgeſchloſſen worden iſt, beſtreitet, die Tö⸗ tung Dr. Steidles beabſichtigt zu haben. Er ſchilderte in we⸗ ſentlicher Uebereinſtimmung mit den Angaben der Anklage⸗ ſchrift die Vorbereitung und Durchführung des Anſchlages auf Dr. Steidle, wobei er betonte, daß das Attentat den Zweck verfolgte. Dr. Steidle einzuſchüchtern und ihn zum Rücktritt von ſeinem Poſten als Landesrat zu veranlaſſen. 1 5 Drei Jahre ſchwere Kerkers für Alvensleben. Der Angeklagte von Alvensleben wurde wegen der Teilnahme an den Anſchlag auf Landesrat Steidle zu drei Jahren ſchweren Kerkers verurteilt. Außerdem wurde auf Landesverweiſung erkannt. Eine ſeltene Frau Roman von Fr. Lehne. 2⁴ Sie fuhr auf. Aber was dann? In ſchmerzliches Sinnen verloren, wühlte ſie ihre Hände in das ſchwarze Haar. f 1 Was dann? Dann lebt ſie in dem Bewußtſein, von ihrem Manne nur geduldet zu ſein; ſeine Liebe für ſie war keen ſtorben. Er ſtrebte einer anderen zu. Und immer dleſen Gedanken haben— nein, der Marter würde ſie erliegen— darum fort von ihm, ihn nie mehr wiederſehen. Und wie hatte ſie dieſen Mann geliebt— ſo ganz und gar, daß ſie ihre eigene Perſönlichkeit in der ſeinen hatte aufgehen laſſen. 5 f K. e e e And nun dieſes Ende, ſie lachte bitter auf, um dann aber leich in ein Schluchzen auszubrechen, ſo heiß und verzwei⸗ 5 als wollte ihr Schmerz ſich in dem Tränenſtrom er⸗ chöpfen, der aus ihren Augen brach. 5 1 Sie lag und grübelte und ihre Gedanken verwirrten ſich faſt darüber. Die Nacht brach an. Das Lager neben ihr blieb leer. e 8 1 Wo mochte Gerhard ſein? Vielleicht bei Thea? 6105 Bei dem Gedanken durchzuckte ſie ein raſender Schmerz — und mit brennenden Augen ſtarrte ſie in Dunkel der Nacht. So lag fortan ihr Leben vor ihr. i Nun war die Entſcheidung gefallen, und die Frage: Was nun? trat an Gerhard heran. Adrienne wollte ſich von ihm trennen— die. rigkeit war ſchon gelöſt— ſie gab ihm den Meg frei zu Thea! Und bei dieſem Gedanken ſtiegen berauſchende 115 nungen in ihm auf— das kleine ſüße Mädelchen wurde ſein! Er mußte ſich mit Thea noch ausſprechen, bevor ſie ab ⸗ reiſte. Denn an der Abreiſe durfte er ſie nicht hindern. Vorſichtig ſchlich er nach ihrem Zimmer. Er öffnete die Tür, ohne anzuklopfen und fand ſie mit heißen, verweinten Augen auf ihrem Reiſekorbe ſitzen. An⸗ ordentlich lagen ihre Garderobeſtücke auf Tiſch und Betten und Gerhard belte f f ſlog ih 9 „Gerhard!“ jubelte ſie auf und flog ihm um den Hals. Er legte den Finger auf den Mund. 55 Engliſche Thronrede Eröffnung des Parlaments. London, 21. November. König Georg eröffnete Dienstag mittag um 12 Uhr im —.—— Oberhaus den dritten Tagungsabſchnitt des Parlaments mit einer Thronrede, in der es heißt:„Meine Beziehungen zu den auswärtigen Mächten ſind weiterhin freundſchaftlich. Das Hauptziel meiner Regierung in internationalen Ange⸗ legenheiten iſt, durch alle in ihrer Macht befindlichen Mittel den Frieden in der Welt zu fördern und zu erhalten. Mit dieſem Ziel vor Augen wird meine n weiterhin mit anderen Regierungen zuſammenwirken un verſuchen, eine befriedigende Löſung der verwickelten Ab⸗ rüſtungsfragen zu erreichen und fruchtbare Ergebniſſe aus den langen Arbeiten der Abrüſtungskonferenz zu erzielen Meine Regierung bleibt weiterhin enkſchloſſen, das inker⸗ nationale Juſammenwirken miktels kollektiver Aktion durch den Völkerbund auſrecht zu erhalten und in jeder anderen Weiſe, die dazu angekan iſt, dieſe Beziehun⸗ gen zwiſchen allen Staaten und Völkern zu fördern.“ Ein Zwiſchenfall.— Beleidigung des Königs. Im Oberhaus ereignete ſich in der Eröffnungsſitzung ein Zwiſchenfall. Als der König gerade ſeine Thronrede been⸗ digt hatte, machte der Abgeordnete der Labour ⸗Party, Mecgovern, Zwiſchenrufe, in denen er die Arbeitsloſenpoli⸗ tik der Regierung kritiſierte. Dann wandte er ſich an den König ſelbſt und rief:„Sie ſollten ſich ſchämen, und an die Leute denken, die draußen vor Hunger ſterben!“ Die Auflöſung Chinas Abfall einer weileren Provinz. London, 21. November. „Times“ gibt eine chineſiſche Meldung aus Amoy wie⸗ der, wonach General Tſai Tingkai, der Befehlshaber der 19. Armee, die Ungbhängigkeit der Provinz Fukien ver⸗ kündet hat. Er habe erklärt, infolge des Ausbleibens von Geldern für ſeine Armee ſei er genötigt, die Einnahmen der Provinz und die Zweigſtelle der Zentralbank zu überneh⸗ men. Die Nationalregierung hat Maßnahmen zur Unter⸗ drückung des Aufſtandes in der Provinz Fukien getroffen. Wie Reuter aus Schanghai meldet, hal ſich die Leitung der Gegenbewegung gegen die Nanking⸗Regierung die Be 1 7„Revolulſonäre Bundesregierung von China“ ge⸗ geben. General Tſai Kingkai hat ſich im Januar und Februar des vergangenen Jahres einen Namen durch ſeine helden⸗ mütige Verteidigung Schanghais gegen die Javaner ge⸗ machk. Wie Reuter weiter meldet, ſoll die neue Bewegung in ſchärfſtem Gegenſatz zur Kuomintang ſtehen. Ihr Pro⸗ N ſoll für eine Aufrechterhaltung des Widerſtan⸗ des gegen Japan eintreten. g Zur Unabhänagigkeitserklärung der chineſiſchen Provinz Fukien wird in Tokio halbamtlich mitgeteilt, daß Japan den Grundſatz der Nichteinmiſchung in die innere Politik Chinas aufrecht erhalten werde, ſofern die Intereſ⸗ ſen Japans unverletzt blieben. Eine Nachricht, wonach die neue Regierung von Fukien in beſonderer Verbindung mit der dritten Internationale ſtehe, wird ſkeptiſch aufgenommen. A 9 Es war ein Geebeben London, 22. Nov. Das Erdbeben, das in der Nacht zum Dienstag zuerſt von engliſchen Erdbebenwarten beobachtet wurde, ereignete ſich in der Baffin⸗Ba y zwiſchen Grön⸗ land und Baffinland. Es handelt ſich demnach alſo wohl um ein Seebeben, über deſſen Auswirkungen man genauere Nachrichten von Schiffen erwartet, die während des Bebens in der Baffin⸗Bucht weilten. Da die Regiſtriernadel um 30 Zentimeter ausſchlug, muß es ſich um eine recht ſtarke Er⸗ ſchütterung der Erdkruſte gehandelt haben. Das Beben wurde nach hier vorliegenden Meldungen übrigens von nahezu allen Erdbebenwarten der Welt beobachtet. 5 Schweres Fernbeben regiſtriert Frankfurt a. M., 22. Nov. Die Seismographen der Erd⸗ bebenwarte auf dem Kleinen Feldberg im Taunus verzeich⸗ neten kurz nach Mitternacht ein ſchweres Fernbeben. Die Inſtrumente blieben mehrere Stunden in Tätigkeit. Die Entfernung des Erdbebenherdes beträgt 4800 Kilometer. „Still, Thea, ich komme nur auf einen Augenblick.“ Sie ſah ihn prüfend an. Er ſah ſo ernſt, faſt gedrückt aus. Armer Junge!“ ſagte ſie leiſe.„Tante Adrienne 1 100 arg mit 8 ins Gericht gegangen? Was hat ſie geſagt? Und von mir? Sie war wohl ſehr böser ⸗ 5 8 „Dich hat ſie gar nicht erwähnt, und böſe— nein, böſe war ſie nicht,— nur ſehr traurig.“ f „Das glaube ich, denn ſie liebt dich doch ſehr. Aber wir können doch nichts dafür, daß es ſo gekommen iſt,“ und in . Leidenſchaft warf fenen ſeine Bruſt,„und ich liebe dich ehenſo, Gerd, und ich bin ſo traurig, daß ich 7 1 und dich nicht mehr ſehen kann! Und nächſte Woche iſt Faſtnacht, da hatte ich mich ſo ſehr gefreut, mit dir auszugehen.“ n 5 g 1 üſſen wir nun verzichten. Und abreiſen mußt du auch. Auf jeden Fall bin ich an der Bahn.“ Thea weinte bitterlich; ſie hatte Angſt vor dem, was ihr zu Hauſe bevorſtand, J te plögliche Rückkehr mußte ja Be⸗ fremden erregen. Wenn Adrienne nun den Sachverhalt an den Vater ſchriebk? a Er aber teilte dieſe Befürchtungen nicht, da er den Cha⸗ rakter ſeiner Frau kannte. Sie war viel zu vornehm dazu. Sie litt— und ſchwieg! 1 1 „O, was ſoll nun werden, Gerd?“ jammerte Thea.„Ich ohne dich! Ich ſoll dich nicht mehr ſehen“ Tröſtend ſtrich er über ihr krauſes Haar und preßte ſeine Lippen hinein. „Kannſt du Geduld haben, Kleines? Hann hole ich dichl“ Verſtändnislos ſah ſie ihn an. 1 „Wie meinſt du das? Du willſt mich holen?“ „Ja, mein Liebling! Denn Adrienne und ich werden uns trennen.“ 5 5 5 3 8 5 „Scheiden laſſen? Ihr wollt euch ſcheiden laſſen? Ja, wird Tante Ada dich denn freigeben? Das glaube ich nim⸗ mer! Denke doch daran, was ſie erſt neulich ſagte.“ „Sie hat mich ſchon freigegeben,“ erwiderte er gepreßt. „Gerd, das kann ich nicht glauben.“ „Glaube es immerhin, mein Herg, es iſt ſo!— Und es iſt nur noch eine Frage der Zeit, und dann kannſt du mein Frauchen werden— willſt du, Liebling?“ „Ob ich will!“ jauchzte ſie.„O, du— du lieber Kerl — nun wird ja alles gut!— Was aber wird Tante Ada dazu ſagen?“ Und ſie küßte ihn und ſchmiegte ſich an ihn Nachprüfung der Ehrenpromotlonen Ein Erlaß des Kultusminiſters an die drei Hochſchulen. (Y Karlsruhe, 21. November. Kultus⸗ und Anterrichtsminiſter Dr. Wacker hat an die drei Landeshochſchulen folgenden Erlaß gerichtet: „Nach dem Geſetz über die Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutſchen iche d vom 14. Juli 1933 können Reichsangehörige, die ſich im Aus⸗ land aufhalten, der deutſchen Staatsangehörigkeit für ver⸗ luſtig erklärt werden, ſofern ſie durch ein Verhalten, das gegen die Pflicht zur Treue gegen Reich und Volk verſtößt, die deutſchen Belange geſchädigt haben. Das gleiche gilt für Reichsangehörige, die einer Rückkehraufforderung nicht Folge leiſten, die der Reichsminiſter des Innern unter Hinweis auf dieſe Vorſchrift an ſie gerichtet hat. Nach der Durchfüh⸗ rungsverordnung vom 26. Juli 1933 iſt ein der Treue⸗ pflicht gegen Reich und Volk widerſprechendes Verhalten insbeſondere gegeben, wenn ein Deutſcher der feindſeligen Propaganda gegen Deutſchland Vorſchub geleiſtet oder das deutſche Anſehen oder die Maßnahmen der nationalen Ne⸗ gierung herabzuwürdigen geſucht hat. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß Perſonen, denen unter dieſen Vorausſetzungen 5 ee aberkannt worden iſt, auch nicht würdig ſind, den Doktor⸗ titel einer deutſchen Hochſchule zu führen. Da die Promo tionsordnungen in den meiſten Fällen in ihrer gegen⸗ wärtigen Faſſung nicht die Möglichkeit zulaſſen, die Dok⸗ torwürde zu entziehen, iſt ihre Ergänzung durch eine Beſtim⸗ mung des Inhaltes nötig, daß die Doktorwürde auch entzogen werden kann, wenn der Promovierte 1 dem Geſetz über den Widerruf von Einbürgerungen und Aberkennung der deutſchen Staatsangehörigkeit vom 14. Juli 1933 der deutſchen Staatsangehörigkeit für verluſtig erklärt wurde. Ich erſuche, eine entſprechende Ergänzung der Promotionsordnung in die Wege leiten zu wollen und mir die hiernach beſchloſſenen Aenderungen der Promotionsordnungen mitzuteilen. f Von den Maßnahmen, die aufgrund der Aenderung der Promotionsordnung ergriffen wurden, erſuche ich mich gleichfalls zu benachrichtigen. Ich nehme Veranlaſſung, bei dieſer Gelegenheit anzuregen, die in den letzten 14 Jah⸗ ren vorgenommenen Ehrenpromottonen da⸗ hin nachzuprüfen, ob die Ehrenpromotion ſeinerzeit zu Recht erfolgt iſt und ob ſie nach dem bisherigen Ver⸗ 5 alten der in Frage kommenden Perſönlichkeiten auf⸗ recht zu erhalten iſt. Eine beſondere Prüfung wird in den Fällen angezeigt ſein, wo Ehrenpromotionen 2 5 wegen irgendwelcher wiſſenſchaftlicher Verdienſte der a ehrten als aus Rückſichtnahme auf deren poltti⸗ ſche Stellung in den früheren Regierungen erfolgten.“ Die Führer des Oberlandesverbandes 6 der Sa⸗Reſerve 1 (Stahlhelm.) Wie amtlich mitgeteilt wird, iſt für die SA⸗Reſerve 1 (Stahlhelm) folgende Stellenbe etzung getroffen worden: Ober⸗ landesverband(OL) 6: Landesverband Heſſen, Führer: Landesführer Keßler, Landesverband Weſtmark, Führer: Landesführer Thron, Landesverband Südweſt: Führer: Landesführer Lenſch. Edingen.(Gift genommen.) Der frühere Bür⸗ germeiſter der Gemeinde, Friedrich Reinle, gegen den ein Verfahren wegen ſchwerer Verfehlungen im Amt und ein weiteres in der Angelegenheit„Bezirksſparkaſſe Ladenburg“ ſchwebt, verſuchte ſich durch Gift das Leben zu nehmen. Er wurde ins Mannheimer Krankenhaus verbracht. Es beſteht Lebensgefahr. Malzkaſfee? Ja, aber den Rneipp-Malzkaffee — und wollte ihn nicht von ſich laſſen. Schwer nur riß er ſich von dieſem reizenden Geſchöpf los, welches ſeine Sinne ſo beſtrickt hatte, daß ihm das Gefühl für Recht und Unrecht abhanden gekommen war. a a Er hatte ganz vergeſſen— im Banne ſeiner Leidenſchaft — was er ſeiner edlen Frau zu danken hatte.. Theodora ganz ſein zu nennen— dieſe Möglichkeit ließ ihm alle Schwierigkeiten leicht erſcheinen, ließ ihn ſogar den 3 0 vergeſſen, den ſein Treubruch Adrienne zugefügt atte. ö Er war wie in einem Rauſch. b a 10. Kapitel. 8 „Thea war fort und Adrienne ging gleich nach jenem ver⸗ hängnisvollen Tag auf Reiſen. Sie hatte vermieden, Gei hard noch einmal zu ſehen. Sie hatte ihm nichts in den Weg gelegt, ihm keine Schwierigkeiten gemacht. Wie verſteinert war ſie in ihrem Schmerz. Sie war gegangen— als Siege⸗ rin— wenn auch den Tod im Herzen. Ihr ſchönes Beſitztum ließ ſie, wie es lag und ſtand, mit der ganzen Einrichtung verkaufen. Alles hätte ſie ja ſonſt an die größte Enttäuſchung, an den herbſten Schmerz ihres Lebens erinnert; ſie wollte nie mehr nach München zurück. Sie nahm Aufenthalt in England, ſie mußte eine ganz an⸗ dere Umgebung, andere Menſchen, gar eine andere Sprache um ſich haben, um zu geſunden und ihr ſeeliſches Gleichge⸗ wicht wiederzufinden. 2 Gerhard hatte ebenfalls München verlaſſen, damit er müßigen Fragen nach dem Grunde der Trennung von ſei⸗ ner Frau aus dem Wege ging. Denn unter den Bekannten hatte es große Ueberraſchung 8 91 Man hatte doch nie etwas von Disharmonien und Differenzen in dieſer Ehe gemerkt! Im Gegenteil! In Berlin, wohin er ſich wandte, hatte er auch mancher⸗ 15 Beziehungen und es ließ ſich ebenfalls dort ganz gut eben. Vor allem hieß es, ernſthaft fleißig zu ſein; die Spieleret hatte aufgehört, jetzt, wo er ſelbſt für das Morgen zu ſor⸗ gen hatte! Unermüdlich arbeitete er: den Entwurf zu dem neuen Schauſpiel hatte er vorläufig zurückgelegt. Er be⸗ ſchäftigte ſich mit einem neuen Roman und mit Luſt und Liebe war er bei der Sache. Galt es doch, für das geliebte Mädchen zu arbeiten! Der 12jährige 11 4 Ernst Gaa, Sohn eines Bahn⸗ beamten in Brühl bei Schwetzingen, ſpielte mit einem ge⸗ kadenen Flobert, das losging. Die Kugel drang dem Jungen in den Bauch, ſo daß ſeine Verbringung in das Kranken⸗ haus nach Schwetzingen notwendig wurde. Dort wurde er einer Operation unterzogen, die Kugel konnte jedoch nicht gefunden werden. Sein Zuſtand iſt bedenklich. W Oſterburken.(Neue Molkerei.) Anläßlich einer Verſammlung der Kreisbauernſchaft Adelsheim, an der ſämt⸗ liche Ortsbauernführer, Bürgermeiſter und Genoſſenſchafts⸗ vorſtände teilnahmen, wurde im Zuſammenhang mit milchwirtſchaftlichen Zuſammenſchluß in Nordbaden die Er⸗ pelt. einer Molkerei im Werkmilchgebiet in Ausſicht ge⸗ elt. Buchen.(Geiſtesgeſtörter Höhlenbewoh⸗ ner.) Jäger aus Hardheim bei Buchen fanden im Wald bei Steinfurt einen geiſteskranken Mann, der in völlig ver⸗ wahrloſtem Zuſtand in einer ſelbſtgebauten Höhle lag. Nach ſeiner Einlieferung ins Spital iſt dieſer infolge der Ent⸗ behrungen geſtorben. Erſt nach ſeinem Tode konnte er als ein 44jähriger Landwirtsſohn aus Steinfurt, der ſchon längere Zeit geiſteskrank war, erkannt werden. Der Kranke ſelbſt hatte keine Angaben über ſein Herkommen gemacht. Wiesloch.(Wiedereröffnung des Bezirks⸗ gefängniſſes.) Infolge der ſtarken Belebung der Ge⸗ fangenenanſtalten iſt das im Jahre 1929 ſtillgelegte Bezirks⸗ gefängnis Wiesloch wieder in Betrieb genommen worden. Damit erhält das Amtsgericht Wiesloch ſeine volle Zuſtändig⸗ keit in Strafſachen wieder zurück. () Baden⸗Baden.(Angefahren und liegen ge⸗ laſſen.) Auf der Landſtraße zwiſchen Iffezheim und Baden⸗ Baden wurde ein Arbeitsdienſtler des FA D. Iffezheim, der ſich in Begleitung eines Kameraden und zweier Mädchen auf dem Heimweg befand, von einem Auto angefahren. Das Auto, das aus entgegengeſetzter Richtung kam, erfaßte den Otto Lenz aus Mannheim und eines der Mädchen. Der junge Mann wurde mit ſchweren, jedoch nicht lebensgefähr⸗ lichen Verletzungen ins Raſtatter Krankenhaus eingeliefert, während das Mädchen nur leichtere Verletzungen davontrug. Der Fahrer hatte infolge des ſtarken Nebels die Sicht ver⸗ loren. Er 2 5 nach dem Anglück davon, ohne ſich um die Verletzte zu kümmern. Wolfach.(Tödlicher Anfall beim Segel⸗ flug.) Bei Dunningen, auf dem Fluggelände der FA. Schramberg, wo als Abſchluß eines 14tägigen Segelflug⸗ Kurſes Flugübungen ſtattfanden, ſtürzte der Jungflieger Wößner aus etwa 60 Meter Höhe ab. Er wurde ſchwer ver⸗ letzt und ſtarb an den Folgen des tragiſchen Unfalls. Das Flugzeug wurde völlig zertrümmert. Heidelberg.(„Nä, der iſch net hin!“) In der Bergheimer Straße geriet ein Mann aus Wieblingen, der ſein Fahrrad nach Hauſe ſchob, unter die Straßenbahn. Als man den Aeberfahrenen ſo unter der Plattform des Wa⸗ gens liegen ſah, glaubte man allgemein an einen ſchweren Anfall, und einer der Umſtehenden kleidete dies in die laut ausgeſtoßenen Worte:„Der iſch 3 5 Aber ſofort ertönte unter der Straßenbahn vernehmlicher Proteſt:„Nä, der iſch net hin!“ And ſo war es dean auch erfreulicherweiſe: der Mann hatte nur leichte Hautabſchürfungen erlitten. i Heidelberg.(Zuchthaus für Brandſtiftung.) Wegen Brandſtiftung hatte ſich vor dem hieſigen Schwürge⸗ richt der 25jährige Schmiedemeiſter Jakob Gutruf aus Nuß⸗ loch zu verantworten. Bekanntlich brannte am 10. September, am Tage der Kataſtrophe von Oeſchelbronn, in Nußloch das Anweſen des Landwirts Zi mermann mit Stallung und Scheune bis auf den Grund nieder. Erſt nach längerer Zeit Drang es, in dem Schmied Jakob Gutruf aus N en Täter zu ermitteln. Er geſtand ſchließlich auch, den Brand in dem Anweſen ſeines Freundes deshalb gelegt zu haben, weil er dieſen im Verdacht hatte, ihm ſein Mädchen ab⸗ ſpenſtig gemacht zu haben. Das Schwurgericht verurteilte nun Guttuf zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus unter Zu⸗ billiaung mildernder Amſtände. 9 5 Zwei Wohnhäuſer und zwei Scheunen eingeäſchert. Krautheim, 21. Nov. Die Gemeinde Neunſtetten wurde pon einem ſchweren Brandunglück heimgeſucht. Zwei Wohnhäuſer und zwei Scheunen, den Landwirten Eduard Eckel und Karl Fluhrer gehörend, ſind völlig niedergebrannt. Das Feuer war in einer der beiden aneinandergebauten Scheu⸗ nen ausgebrochen und hatte ſich raſch auf die nebenangelegenen Wohnhäuſer ausgedehnt. Neben den in den Scheunen auf⸗ bewahrten Heu⸗ und Strohvorräten fiel auch das geſamte Mobiliar den Flammen zum Opfer. Die von dem Bran Anglück betroffenen Familien ſind obdachlos. Der Geſamt⸗ ſchaden beläuft ſich auf über 20 000 Mark. Zur Ermittelung der Brandurſache ſind Erhebungen eingeleitet. 5 2 Lörrach.(Im Fieberwahn in den Tod.) Der in ſeinem Elternhaus in Brombach bei Lörrach mit ſtarkem Fieber zu Bett liegende 24 Jahre alte Sohn des Landwirts Emil Vögtlin entfernte ſich im Fieberwahn und wurde nach längeren Nachforſchungen erhängt aufgefunden. .(—) Meßkirch.(Schmerzhafter Tod.) In einem Anfall von Verzweiflung hat ſich in Memmingen(Amt Meß⸗ Arch) eine aus Köln ſtammende Landwirtsehefrau namens Neſtle durch Trinken von Eſſigeſſenz das Leben genommen. Die Bedauernswerte litt unter Kleptomanie und hat die 1 barſten Qualen. N Tat aus Furcht vor Strafe begangen. Sie ſtarb unter furcht⸗ Aus ben Nachbarländern 1 Ludwigshafen.(Verhaftungen. Bei Kontrollen um hieſigen Huth hnthate wurden insgeſamt 14 unzucht⸗ verdächtige Frauensperſonen aus Mannheim feſtgenom⸗ men. Die Nachprüfung hat ergeben, daß ſie dort unter Sittenkontrolle ſtehen. Separakiſten⸗May lebt noch. i Schifferſtadt, 21. Nov. Vor einigen Wochen war aus Saarbrücken gemeldet worden, daß der berüchtigte pfälziſche Separatiſtenführer Georg May aus Schifferſtadt an den Folgen einer Blinddarmoperation geſtorben ſei. Nunmehr teilt der Oberbürgermeiſter von Saarbrücken mit. daß dort ein gewiſſer Georg May aus Schifferſtadt zugezogen ſei. ay gebe an, daß er aus politiſchen Gründen nicht mehr nach Schifferſtadt Na ee könne und um Aufnahme in ein Krankenhaus bitte. Nach dieſer Meldung muß nunmehr angenommen werden, daß die Nachricht über den Tod des Separatiſtenführers falſch war und daß Georg May in ſei⸗ ner Heimat ſeinen Tod vortäuschen wollte. 1 1 Jeder Nagel trifft die Not, Jeder Hammerſchlag bringt Brot! „(Keine Waffe in gin derhandy ie Beteiligung des einzelnen bieten ſich Arbeitsmög⸗ Der Vatermord in Holzheim Einzelheiten der gräuſihen Blütat. E Göppingen(Württ.), 21. November. Ueber die furchtbare Bluttat in Holzheim, wo der 21. Jahre alte Weber Otto Straub ſeinen 50 Vater erſchlagen und die Leiche zerſtückelte, werden folgende Einzelheiten bekannt: f Die Familie des erſchlagenen 50 Georg Straub wurde im vergangenen ahre alten Flaſchners ahre durch den Tod der Mutter gauseinandergeriſſen. Seit dieſer Zeft gab es erregte Auftritte zwiſchen dem Sohn und Vater, der als ruhiger und friedliebender Mann bekannt war und wieder heiraten wollte. Offenbar wollte dies der Sohn verhindern und faßte den Gedanken, um bei der Teilung des Ber⸗ mögens nicht zu kurz zu kommen, ſeinen Vater aus der Welt zu ſchaffen. Der Täter, der mit großer Aeberlegung zu Werk ging, ſcheint deshalb die grauenvolle Tat am Montag nach⸗ mittag ausgeführt zu haben dadurch, daß er ſeinen Vater anſcheinend mit einem Stock auf dem r ae Speicher erſchlng Er ſchleppte dann den Leichnam in den Abort und warf ihn in die Srube. In der Zwiſchenzeit machte er in der Küche Feuer, holte dann die Leiche aus der Grube wieder heraus und begann das grauſige Werk der Zerſtückelung. 1000 Der Täter ließ ſich ruhig abführen. Er iſt ein aufge⸗ ſchoſſener, hagerer, aber ſehniger Menſch, mit roten Haaren, der die furchtbare Tat klar und ohne Spur von Reue schilderte. 7205 Die 14jährige Schweſter des Mörders, die nach dem Tode der Mutter zur Führung des Haushalts aus der Schule trat, ſcheint von der Tat des Bruders gewußt zu haben, denn ſie ging am gleichen Tage zu Verwandten und erzählte, der Vater ſei nicht nach Hauſe gekommen und habe ſich wahrſcheinlich ein Leid angetan. Der Mörder kam im Laufe des Nachmittags ebenfalls dorthin und erzählte, er habe den Vater gefunden. Der Bankraub in Gablenberg Wer kennt die Mörder? Ueber die Perſon der Täter, die am Samstag in der Filialſtelle Gablenberg den Kaſſier Feuerſtein der Stuttgar⸗ ter Bank niedergeſchoſſen haben, herrſcht noch Dunkel. Die Kriminalpolizei iſt deshalb in dieſem Falle in ganz beſon⸗ derem Maße auf Mitteilungen aus der Bevölkerung ange⸗ wieſen, deren vertrauliche Behandlung zugeſichert wird. Als Richtlinien für ſolche Mitteilungen gilt, daß die Täter ganz planmäßig gehandelt und die Tat in allen Einzelheiten vor⸗ bereitet haben. Sie müſſen unbedingt orts⸗ und lokalkundig gewefen ſein und die für die Tatausführung geeignetſte Zeit zuvor genau feſtgelegt haben. Aus der erſten Veröffent⸗ lichung ſei 7 daß einer der Täter ziemlich groß— etwa 1.80 Meter— ſchlank und bartlos iſt und bleiches, mageres Geſicht hat, während der andere etwas kleiner, dafür aber ſtärker gebaut ſein ſoll. Beide ſind ſchätzungsweiſe 25, Jahre alt. An Kleidungsſtücken, die die Täter vor der Tat beſeſſen haben müſſen, bezw. die ſie teilweiſe hei Aus⸗ führung der Tat trugen, kommen in Betracht: heller, wie verwaſchen ausſehender Trenchtoat⸗ oder Gabardinmantel, dunkler Anzug mit langen Hoſen, Spoxtmütze, rotbrauner Wintermantel und grüner Filzhut; ferner Sportanzug mit Knickerbockerhoſe, letztere entweder etwas heller oder etwas dunkler als der Rock, helle Wadenſtrümpfe, helle Sport⸗ mütze, dunkelgrauer Wintermantel und dunkler Hut. e 1* — Stuttgart, 21. November. Südwest hatte die Behörden und Kreiſe der Flektrowirtſchaft Stllttgart geladen. Der Verſammlungsleiter, Oberingenieur W n begrüßte beſonders die Bertreter der Staats⸗ für das geſamte Wirtſchaftsgebiet Südweſt. 1 Die Elektrowirtſchaft ſtelle ſich hierdurch als neue Hilfs⸗ truppe in die Front des großen Angriffs gegen die 5 5 Arbeitsloſigkeit. i. Er gab ſeiner Freude Ausdruck, daß die Vorarbeiten für* Gründung der Elektrofront und die Ausarbeitung eines Durch⸗ führungsplanes von den beteiligten Kreiſen bereits in An⸗ griff genommen iſt. 5 a Rechtsanwalt Dr. Aufrecht berichtete über die bisherigen Vorarbeiten. Für die Durchführung iſt ein Ausſchuß aus allen beteiligten Kreiſen gebildet. Die Federführung iſt dem Reichsverband des deutſchen Elektro ⸗Inſtallateur⸗Gewerbes, Landesverband Württemberg und Baden e. V., übertragen. In dem Ausſchuß ſind weiter vertreten: die Handwerkskam⸗ mern, die Elektrizitätswerke, die Elektroinduſtrie, der Elektro⸗ roßhandel, die Elektrohandelsvertreter, der Verband des zeleuchtungs⸗ und des Elektroeinzelhandels, ſowie ein Werbe⸗ fachmann der Arbeitsgemeinſchaft zur Förderung des Elektro⸗ Inſtallateur⸗ und Beleuchtungsgewerbes. Die Vertreter der verſchiedenen Verbände begrüßten in der Ausſprache einſtimmig die Gründung der Elektrofront 1 erklärten ſich übereinſtimmend zur intenſtwen Mitarbeit ereit. Der Gründung der Elektrofront kommt erhöhte Be⸗ deutung zu, da für das Elektrogewerbe nahezu in jedem Haus Betätigungsmöglichkeiten vorhanden ſind. Auch bei ichkeiten für eine große Anzahl Arbeitsloſer und kann eine fühlbare Entlastung des Arbeitsmarktes erreicht werden. Jeden Morgen! 0 odont Jeden Abend! h or 5 Jahre alten — Stuttgart, 21. November. Ausſtellung, die am Samst Zeit der langen Abende Sie iſt wieder da, die Zeit der langen Abende. Früh ſinkt die Dämmerung nieder, früh tritt die Nacht ihre Herr⸗ ſchaft an. Jeden Tag müſſen wir die künſtlichen Lichter in unſeren Stuben und Werkſtätten und auf den Straßen um ein paar Sekunden eher leuchten laſſen und aus den Se⸗ kunden werden allmählich Minuten und dann Stunden. Langſam erobert ſich die Nacht mehr und mehr vom Tage. Die Abende dehnen ſich aus, jene Abende, die wir lieben, weil ſich in ihnen ſoviel beſcheidene Feierlichkeit, ſoviel Ruhe, ſoviel des Gefühls traulicher Geborgenheit ſammelt. Wie war es doch damals, als wir, zur Kinderzeit, an ſolchen Abenden beim Lampenſchein im Kreiſe der Familie ſpielen und leſen durften, als vielleicht die Mutter eine Ge⸗ ſchichte erzählte, während der Vater behaglich ſeine Zeitung las! Dieſe langen Herbſt⸗ und Winterabende riefen erſt ſo richtig das Bewußtſein, ein Heim zu haben, hervor. In dieſen Stunden wurde die Familie eine ſchöne Einheit, die anregend und fördernd wirkte, die einen Zauber hatte, der ſie uns unvergeßlich macht. Gehe ich heute an ſolchen Aben⸗ den durch die Straßen und ſehe beleuchtete Fenſter, dann denke ich an dieſe Abende von einſt und ich wünſche, daß überall, wo jetzt um der Lampe Schein ſich die Familie ſammelt, Friede und geruhſame Stimmung zu Gaſte weiten. Möge die Zeit vorüber ſein, in der die Jugend dieſe trauliche Häuslichkeit nicht kannte und auf der fortwähren⸗ den Jagd nach Zerſtreuungen und Vergnügungen war wo ſie in den Abenden außerhalb der Familie nach eitlen Freu⸗ den ſuchte! Keine dieſer angeblichen Freuden iſt ſo wert⸗ voll und förderlich wie die eine: daheim zu ſein, mit Vater und Mutter, mit Bruder und Schweſter einen engen Zu⸗ ſammenhalt zu pflegen, ſich gegenſeitig zu fördern und von des Tages Laſt und Mühen auszuraſten. Oer Gewerbeverein Seckenheim aufgelöſt. In der außerordentlichen Mitgliederverſammlung geſtern Abend ſtand der von Mitgliederſeite eingebrachte Antrag, den Verein aufzulöſen, zur Beratung. Der Vor⸗ ſtand, Herr Architekt Lapp, legte zunächſt die Gründe zur Auflöſung dar und betonte, daß, wenn er auch perſönlich einer Auflöfung nichts in den Weg zu legen hätte, er doch die Pflicht hätte, den Gewerbeverein recht lange zuſammenzuhalten. Er gibt weiter Auskunft über die derzeitigen Kaſſenverhältniſſe, und die Inventarien des Vereins und ſtellt die Frage zur Diskuſſion. Hier betonte Herr Gipſermeiſter Bauer, daß eigentlich ſchon ſeit der Eingemeindung der Gewerbeverein hinfällig ſei, denn ſeit wir bei der Stadt ſind, hätte er ſeinen Wert für die gemeindlichen Belange verloren. Die kom⸗ menden Zwangsinnungen werden in Zukunft die hand⸗ werkerliche Vertretung ſein. Er bittet die Mitglieder, dem Antrag der Auflöſung zuzuſtimmen. Nach einigen exläuternden Bemerkungen zu den, Satzungen nahm der Vorſitzende die Abſtimmung vor, die die einſtimmige An⸗ nahme des Auflöſungsantrags ergab. Dem Geſamt⸗ vorſtand wurde hierauf Entlaſtung erteilt. Er bleibt im Amt bis zur Abwicklung der Geſchäfte, die nach Prüſung durch zwei ernannte Kaſſenprüfer ihre vollſtändige Er⸗ ledigung finden. Das reſtliche Barvermögen ſoll den beiden Kleinkinderſchulen überwieſen werden.. Somit hat eine Korporation ihre Auflöſung ge⸗ funden, die immerhin im Laufe der langen Jahre ihres Beſtehens manchem ans Herz gewachſen war. Wenn im neuen Deutſchland das Alte überholt wird, er Wir uns jedoch damit abfinden, Dank gebührt immerhin und das betonte auch mit Recht Herr Bauer, der Geſamt⸗ vorſtandſchaft, und beſonders dem Kaſſter und rift⸗ führer, die ihre Aemter ſchon über 20 Jahre inne und in uneigennütziger Weiſe verwaltet haben. Mit Dank für die Worte der Anerkennung der geleisteten Arbeit ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung. In einer anſchließenden Aussprache über die evtl. Gründung eines gemeinnützigen Vereins wurde Herr Lapp beauftragt, vorbereitende Schritte zu unternehmen. ö 8 0 Verkehrsunfälle. Geſtern Vormittag ſtieß auf der Seckenheimer Landſtraße beim Ueberholen von 2 Pferde⸗ fuhrwerken ein Perſonenkraftwagen mit dem Anhänger eines Lieferkraftwagens zuſammen, wobei der Führer des Perſonenkraftwagens am Hinterkopf durch Glas⸗ ſplitter verletzt wurde. Er mußte ärztliche Hilfe in An⸗ ſpruch nehmen. Beide Fa 2 753 würden beichädigt. Auf der Robert Wagner⸗Brücke ſtieß 1 fuß Abend ein betrunkener Radfahrer, der ohne Licht fuhr, mit eiwem IKleinkraftrad zuſammen. Der Radfahrer erlitt Ver⸗ letzungen am Kopf., Sein Rad wurde beſchädigt. 0 Ilvesheim.(Brieftauben⸗Sieger⸗Ausſtel⸗ lung,) Der Brieftaubenverein 1 Heintchn! Iwezhei veranſtaltet am 25. und 26. November 1933 im Sag des kath. Vereinshäuſes die Brieftauben⸗Sieger⸗Ausſtel⸗ lung der Reiſevereinigung„Neckar“(Seckenheim und um⸗ gebung). Zur Ausſtellung kommen 210 Tauben, die a. f Strecken von 100800 km ihre große Leiſtungsfähigkeit gebe gl haben. Die Bedeutung der Brieftaube während es Weltkrieges iſt ja allgemein bekannt. Tauſende von Soldaten verdanken ihr das Leben. Auch heute iſt es eine nationale Pf.icht dem Brieftaubenſport jede mögliche Pflege und Förderung angedeihen zu laſſen. An die ge⸗ ſamte Bevölkerung von Ilvesheim und der Nachbarorte ergeht deshalb die Bitte, ihr Intereſſe durch recht zahl⸗ reichen Beſuch zu bekunden. Den Züchtern winken wert⸗ volle Ehrenpreis u. a. ein Ehrenpreis der Gemeinde Il⸗ vesheim, ein Regulator, Eßſervice u, a. m. die Beſucher werden voll auf ihre R doch 1 chnung kommen, iſt mit der Ausſtellung eine Gabenverloſung verbunden. Die . ag, 25. Nov., nachmittags 4. Uhr beginnt, wird abends 8 Ahr durch gemütliches Beiſammenſein mit Tanz verſchönt. Fortführung der Aus⸗ ſtellung Sonntag ab 10 Uhr(Konzert). Die Preis⸗ verteilung abends 7 Uhr nimmt Herr Bürgermeiſter Hornberger vor. Wetterbericht Die Geſamtwetterlage iſt noch unverändert. In der Niederung ſtrömt Luft aus den nordöſtlichen Hochdruckgebieten heran mit allen Begleiterſcheinungen eines kontinentalen Klimas. In der Höhe beſteht die Warmluftzufuhr aus dem Mittelmeerbereich fort.— Vorherſage: Fortdauer der milden Witterung, nachts ſtellendeſe Froſt.. 8 8 — Auszahlung von Regiſtermarkſchecks. Am die zahl⸗ reichen zu Tage tretenden Mißbräuche bei der Verwendung der Regiſtermark abzuſtellen, hat das Reichsbankdirektorium angeordnet, daß mit Wirkung vom 15. November 1933 ab Regiſtermarkauszahlungen an Inhaber ſaarländiſcher Päſſe innerhalb einer dem Saargebiet benachbarten Zone nur noch in Höhe von 20 Mark je Tag und Perſon erfolgen dürfen. Dieſe Sperrzone wird von der ſaarländiſchen und elſaß⸗ lothringiſchen Grenze durch die Eiſenbahnlinien Kehl— Ap⸗ penweier, Appenweier— Karlsruhe— Heidelberg— Darm⸗ ſtadt— Frankfurt a. M.— Wiesbaden— Rüdesheim— Köln und Köln— Euskirchen— Trier abgegrenzt. In dem geſamten von dieſen Linien eingeſchloſſenen Gebiet einſchl. der erwähnten Orte findet die beſchränkte Auszahlung ſtatt. Die vor dem 15. November 1933 ausgeſtellten Regiſtermark⸗ ſchecks werden noch nach der bisherigen Regelung eingelöſt. — Die Zeit der Barbarazweige. Nun kommt die Zeit der Barbarazweige heran. Faſt in allen Ländern Europas kennt man die alte Sitte, am Barbaratag Kirſchenzweige zu ſchneiden und dieſe im friſchen Waſſer im warmen Zimmer aufzuſtellen. Bis Weihnachten ſollen ſie ſich dann in blühende Zweige verwandeln. In verſchiedenen Gegenden ſagt man dem Hauſe für das kommende Jahr Glück voraus, je mehr und je ſchöner ſich die Zweige entwickeln. Ein Kommentar— Die Wohlfahrtserwerbsloſen Zu dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeitsvermitt⸗ lung und Arbeitsloſenverſicherung wird von unterrichteter Seite darauf hingewieſen, daß die Berechnung in der Mitte des Monats nicht als beſonders zuverläſſig, angeſehen werden kann und erfahrungsgemäß die Arbeits⸗ loſenzahl durchweg etwas zu hoch angibt. Dies kommt daher, daß bei der Berechnung in der Monatsmitte nicht die Wohlfahrtserwerbsloſen gezählt werden, da die Statiſtiken der Gemeinden die Wohlfahrtserwerbslo⸗ ſen nur einmal im Monat zählen, im Gegenſatz zur Reichs⸗ anſtalt, die die Arbeitsloſen und Kriſenunterſtützten zwei⸗ mal zählt. So entſteht die Möglichkeit, daß Wohlfahrts⸗ empfänger, die in der erſten Hälfte des Monats in Arbeit kommen, erſt am Ende des Monats aus der Statiſtik der Arbeitsloſen ausſcheiden. Man rechnet in unterrichteten Kreiſen damit, daß der Ausgleich am Ende des Mo⸗ nats in der Statiſtik erſcheinen wird — Novembernebel wallen. Mehr und mehr macht der November ſeinen deutſchen Namen Nebelmond wahr. Von Bach, Fluß und See, in Ried und Sumpf, aus Tal und Wald ſteigen die weißdicken Novembernebel auf. Am Dorf und Stadt, um Hügel und Berg wallen und weben ihre bald zarten, bald faſt oder ganz undurchſichtigen Schleier. Das Schwabenvolk ſagt dann:„Es iſt ein Nebel“;„Es macht Nebel“.— Vom naſſen Nebel ſagen die Bauern:„Der Nebel reißt“. Andere Bauernregeln lauten:„Nebel und Regen finden einander auf der Stegen“.—„Ein Reif, ein Nebel und ein Reg, begegnen einander auf dem Steg“.— Allgemein verbreitet iſt:„Der Nebel, der hinauf iſt, muß wieder hinab“.— Kleine Morgennebel und dicker Nebel nach Sonnenuntergang über Waſſer und Wieſen ſollen gutes Wetter vorherkünden.— Viel Nebel im November und De⸗ zember bedeuten ein fruchtbares Jahr. 1 Uraufführung im Nationaltheater.„Das Huhn auf der Grenze“ lautet der endgültige Titel der Pfälzer Grenz⸗ komödie von Heinz Lorenz, die bisher unter dem Titel„Gaſt⸗ haus zum Niemandsland“ als Uraufführung in Mannheim für Samstag, den 25. November, angekündigt war. 2 Heiterer Abend der Prominenten. Mit Paul Hör⸗ biger, dem vielgefeierten Filmliebling, und dem Wiener Schrammelquartett wird gleichzeitig eine ganze Schar von Prominenten des Theaters, des Konzertſaals, des Ka⸗ baretts und Films am 25. November, Samstag abend, bei dem großen heiteren Abend im Nibelungenſaal des Roſengartens mitwirken. So iſt es gelungen, dafür auch den berühmten Bariton der Berliner Staatsoper, Willi Domgraf⸗Faßbaender, zu verpflichten. Der Künſtler er⸗ freut ſich bekanntlich größter Beliebtheit auch durch die zahlreichen guten Schallplatten⸗Aufnahmen, durch ſeine häufige Mitwirkung bei Rundfunkübertragungen! An⸗ geſagt wird das Programm von Maria Ney, der unüber⸗ trefflichen Conferenciere vom Kabarett der Komiker in Berlin.— Gleichzeitig wirken an dem Abend„Die vier Nachrichter“ München, mit ihrem ganzen Enſemble mit. Sie werden dieſes Mal ihr übermütiges, ausgelaſſenes Kabarett in Mannheim bringen, das ihnen den erſten lauten Erfolg brachte und womit ihr ſchneller Aufſtieg und ihre große Popularität begannen. Badiſches Gondergericht Beleidigung der Reichsregierung. 5 Mannheim, 21. November. Vor dem badiſchen Sondergericht in Mannheim wurden wieder einige Verſtöße gegen die Notverordnungen des Reichs⸗ ſpuiſidenten zum Schutze von Volk und Staat abgeurteilt. Zunächſt wurde ein Fall der Beleidigung der Reichsregierun verhandelt. Angeklagt war der Landwirt Friedrich Dietſch aus Dillendorf bei Bonndorf, der ſich ſeinem Schwager ge⸗ genüber in Gegenwart ſeines Knechtes in herabſetzender Weiſe über die Reichsregierung geäußert hatte. Die Anzeige war durch den Knecht erfolgt, der von Dietſch entlaſſen und SA.⸗Mann geworden war. Der Landwirt war aber kein Kommuniſt, ſondern Zentrumsmann. Das Gericht erkannte unter Berücksichtigung des krankhaften Zuſtandes des An⸗ gellagten und des Weſenszuges der Hotzenwälder, die ſich gerne ſehr derb ausdrücken, auf eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten. In bie Falle gegangen. Der 37jährige verheiratete Tapezier Willi Robſt aus Dresden kam nach ſeiner Entlaſſung als Gemeindearbeiter in Berlin über Nürnberg und München anfangs Auguſt nach Mannheim. Hier kam er zufällig mit einem Manne zu⸗ ſammen, der ſich ihm gegenüber als kommuniſtiſcher Partei⸗ freund ausgab, aber nach ſeiner Entlaſſung vom Heuberg der NSDAP. freundlich gegenüberſteht. Dieſem erzählte er, er komme von Berlin und müſſe hier die RO. neu organi⸗ ſieren. Der Mannheimer ſetzte ſich mit einem SͤA.⸗Mann in Verbindung, worauf die Feſtnahme des Robſt erfolgte. Vor dem Gericht behauptete der Angeklagte, er habe nicht gewußt, daß die RGO. verboten ſei. Im übrigen beſtritt er den Inhalt des Geſpräches. Das machte aber die Ver⸗ nehmung des Mittelsmannes erforderlich; dieſer jedoch war während der Verhandlung verſchwunden. Ein SA.⸗Mann teilte mit, daß er aus Furcht vor Mißhandlungen ausgerückt ſei. Die Verhandlung wurde deshalb auf nachmittags 5 Uhr vertagt. Als der Mann auch hier nicht erſchienen war, wurde er in eine Geldſtrafe genommen und ihm die Verfahrens⸗ koſten auferlegt. Ferner wurde ſeine Zwangsvorführung für die Sonderverhandlung am Donnerstag nachmittag halb 5 Uhr angeordnet. Wieder der Reichstagsbrandprozeß. Der Reichstagsbrandprozeß gab dem 46 Jahre alten Arbeiter Alois Kirſchner anfangs Oktober in Heidelberg zwei Frauen gegenüber Veranlaſſung zu der Aeußerung, Lubbe ſei ein gekauftes Subjekt. Der Sinn ſeiner Aeußerungen war ſeinen weiteren Bemerkungen nach offenbar der, daß damit die Nationalſozialiſtiſche Partei getroffen werden ſollte, trotz⸗ dem dies von ihm beſtritten wurde. Das Gericht erkannte auf vier Monate Gefängnis. Neues aus aller Welt 8 ab Freund Adebar verpaßte den Anſchluß. Vor etwa 10 Tagen mußte ein Förſter bei Perleberg die betrübliche Feſt⸗ e ns machen, daß zwei Störche, die ſich im vorigen Win⸗ er in ſeinem Forſthaus Alte Eiche häuslich niedergelaſſen hatten, verſchwunden waren. Groß war aber ſein Erſtau⸗ nen, als Freund Adebar wieder über dem Forſthaus kreiſte, auf der Wieſe niederging und den überraſchten Förſter mit freudigem Geklapper begrüßte. Die beiden Störche haben ihr früheres Neſt wieder mit Beſchlag belegt. Man nimmt an, bab ſie den Anſchluß für die Reiſe nach dem Süden verpaßt en. A Drei Opfer ausſtrömenden Gaſes. In Bielefeld wur⸗ den der Drogiſt Sambo und ſeine Frau in ihren Betten tot aufgefunden. Vor dem Bett lag der achtjährige Sohn der Familie. Als Todesurſache der Eltern ſtellte ſich Gasver⸗ Listen heraus. Der 1 9 5 hatte ſeinen Gasherd mittels eines Gasſchlauches* oſſen und dieſen, damit er nicht abrutſchen ſollte, am Gashaupthahn mit einem Bindfaden feſtgebunden. Im Laufe der Zeit waren Schlauch und Ja⸗ den mürbe geworden und beides hatte ſich gelöſt. f Die Luftröhre abgedrückt. Bei Nürnberg fuhr ein Stuttgarter Architekt in den Straßengraben, wobei der Wa⸗ gen ſich überſchlug. Einem Autoſchloſſer, der unter den Wa⸗ gen zu liegen kam, wurde die Luftröhre abgedruckt, ſo daß der Tod auf der Stelle eintrat. f ai Tödlicher Ochſentritt. Als der Gaſtwirt Michael Lang in Lengenfeld(Oberpfalz) ein Paar Ochſen beſichtigte, ſchlug einer aus und kraf Lang auf den Leib. Trotzdem 1 er mit dem Nad noch nach Hauſe. Am Abend ſtellten ſich ſtarle f daß Lang eine Darmzerreißung davongetr⸗ hatte, Ee Der amerikaniſche Stratoſpharenflug 17 500 Meler erreicht.— Mehr als Piccard. Akron(Ohio), 21. Nov. Der Stratoſphärenballon, der mit den beiden amerikaniſchen Marineoffizieren Settle und Ferdney Montag früh geſtartet war, iſt abends bei Allo⸗ way(New Jerſey) glatt gelandet. Er iſt während ſeines Fluges ungefähr 960 Kilometer in öſtlicher Richtung und über das Land getrieben worden. Die erreichte höhe wird auf 17 500 Meter geſchätzt. Sollte ſich dieſe Schätzung als richtig erweiſen, dann iſt der Rekord Profeſſor Piccards geſchlagen, nicht aber der 19 000. Meler⸗Rekord des Sowjetlballons.. Das modernſte Kampfflugzeug London, 21. Nov. Times berichtet Einzelheiten über ein neues britiſches Kampfflugzeug, mit dem gegenwärtig Pro⸗ beflüge angeſtellt werden. Das Flugzeug iſt ein Doppeldek⸗ ker. Seine Höchſtgeſchwindigkeit beträgt 345,5 Kilometer in der Stunde. Es iſt imſtande, in fünfeinhalb Minuten eine Höhe von 3000 Metern und in weniger als 12 Minuten eine Höhe von 6000 Metern zu erreichen. Außer zwei Maſchinen⸗ gewehren mit reichlich Munition führt das Flugzeug vier leichte Bomben, einen Funkapparat, Sauerſtoffapparate und Inſtrumente für Tag⸗ und Nachtflüge an Bord. Der Ben⸗ zinvorrat reicht für mehr als dreieinhalb Stunden. 3550 Kilometer im Schlepp. Der ſowjetruſſiſche Se⸗ gelflieger Jüdin flog im Schlepptau eines i das von dem Piloten Skorodumow geführt wurde, in 39 Stunden eine Strecke von 3550 Kilometern. f a Automobilrennbahn auf Glas. In der Tſchechoflowaket werden intereſſante Straßenbauverſuche naternommen, bei denen Glas als Rohſtoff verwandt wird. Man verſucht völlig aus Glas beſtehende Straßen zu bauen, oder das Glas ledig⸗ lich als Straßendecke zu verwenden. Die Glasinduſtrie von heute iſt in der Lage, Material von äußerſt großer Härte herzuſtellen, ſo daß man in der Lage wäre, bereits mit Er⸗ folg Verſuche durchzuführen. Eine weitere Folge iſt der Bau einer neuen, zum Teil aus Glas beſtehenden Automobil- vennbahn. ö Nundfunk⸗ Programme Stuttgart und Freiburg 1. Br.(Südfunk). Donnerstag, 23. November: 10.10 Schulfunk; 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 14.40 Jugend⸗ ſtunde; 18 Spaniſch; 18.20 Die Flucht der Tierwelt vor dem Winter, Plauderei; 18.35 Magier oder Charlatan, Vor⸗ trag; 20.10 Nachtmuſik; 22.20 Weltpolitiſcher Monatsbericht; 22.45 Unterhaltungsmuſik; 23 Wir tanzen. Freitag, 24. November: 14.40 Der Hausfrau zur Er⸗ holung; 18 Engliſch; 18.20 Warum Fe pee Vor⸗ trag; 18.35 Wir brauchen Wirtſchaftspropaganda, Vortrag; 20 Kundgebung für den deutſchen Rundfunk; 23 AUnterhal⸗ tungsmuſik; 0.15 Vom Schickſal des deutſchen Geiſtes. Samstag, 25. November: 10.10 Schulfunk; 14.30 Ju⸗ gendſtunde; 15.15 Lernt morſen; 18 Stimme der Grenze; 18.20 Wochenſchau; 18.35 Stegreifſendung; 20.10 Variete; 21.10 Buntes Unterhaltungskonzert; 22.20 Die techniſchen Aufgaben der Funkverbönde, Vortrag; 22.45 Unterhaltungs⸗ muſik. Frankfurt a. M. und Kaſſel(Südweſtfunk). Donnerstag, 23. November: 10.10 Frauenſtunde; 10.40 Gaſſenhauertrio; 11 Trink- und Abſchiedslieder; 15 Jugend⸗ ſtunde; 18 Spaniſch; 18.20 Die Flucht der Tierwelt vor dem Winter, Plauderei; 18.35 Die große Ravensburger Handels⸗ geſellſchaft, Vortrag; 20.10 Unterhaltungsmuſik; 23 Tanz⸗ muſik; 24 Nachtmuſik. Freitag, 24. November: 10.10 Heitere Schallplatten; 10.30 Muſik für Violincello; 11 Neue Lieder für Kinder; 18 Engliſch; 18.20 Warum Familienforſchung?, Vortrag; 18.35 Aerztevortrag; 20 Kundgebung für den deutſchen Rundfunk; 22.30 Zeit, Nachrichten; 22.45 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 23 Unterhaltungsmuſik; 0.15 Vom Schicksal des deutſchen Geiſtes. f Samstag, 25. November: 10.10 Neueſte Schallplatten; 14.30 Jugendſtunde; 15.15 Lernt morſen; 15.30 Ziehharmo⸗ nika ſpielt auf; 18 Stimme der Grenze; 18.20 Wochenſchau; 18.35 Das Gold⸗ und Silber⸗Schmiedegewerbe; 20.10 Va⸗ riete, heitere Folge; 21.10 Buntes Unterhaltungskonzert; 22.20 Die techniſchen Aufgaben der Funkverbände; 23 Anter⸗ haltungsmuſik; 24 Nachtmuſik. — e ninnnannebnnntugnbadn i f Verſammlungs⸗Kalender. b Gogen Kopfschuppen u. Haarausfall: S. Sirfen- und Soriugal-Haarwasser Zum Nachfüllen Liedertafel. Heute Abend 8.30 Uhr Probe. Tbd.„Jahn“. Heute abend 8 Uhr Hand⸗ balltraining im Saal. Reſtloſes und pünktliches Erſcheinen dringend notwendig. Gewerbeverein Mhm.⸗Seckenheim. Forderungen an den Gewerbeverein wollen innerhalb 8 Tagen beim Kaſſier Ph. Johann eingereicht werden. 100 cem fmnnunhnntdttunmtnnnaetaa meant add Neckar- Hrogerie Valter Hornung. 5 Für die Schlachtung: Pfeffer, weiß ganz,/ Pfd. 30 Pfeffer, weiß gemahl./ Pfd 30, Pfeffer, ſchwarz ganz, ½ Pfd. 29„ Pfeffer, ſchwarz gemahl. ½ Pfd. 29„ 0 90 ͤ und 70 Pig. Piment, ganz % Pfd. 38„ Aaedadedndadadndd Piment, gemahlen 1 Aw-r. J Pfd. 38, NN G. Volkswohlfahrt 5 Zwei E. Fünf Wochen alle deten h, 5 6* un 2 e f 4 0 77 t Morgen Donnerstag im Schulhaus, an kleinere Familie zu Ferkel 0 eee 1 n N vermieten. zu verkaufen. 0 Coriander, ganz e e, Bühlerſtr. 1. Kloppenheimerſtr. 31. e 1„ Von 9—10 Uhr ruppe AB ieee 17 ee 15 R 50 0 Am Freitag: Ankauf Eilfrachtbrieſe ee 0 Von 9—10 Uhr Gruppe D 8 I aul Fruchtbriefe 5 e 8, i„ 15 und Verkauf Keſtenporanſchläge Sämtl. Gewürze ſind .S.—. Grrppenmaltunn Seterbem von drundbesitz, Paketkarten, gelbe f auferder nen an. Sammel⸗Anzeiger lern, Bauplätzen Nüffuabmepaletzarten regen e nur für Mitglieder der Landwirtſchaftl. Georg Röser it Auhängezahlkarte Qualitäten. Ein⸗ und Verkaufs ⸗Genoſſenſchaft. eee 3 ſeis vondti Ein Schlachtſchwein zu verkaufen. Fachgeschäft am Platze. Drucherei da —%́ͤüöööü11 fear Bade. Auskunft im Lager. Heule Mütwoch 8 Me billige: Abenò. Wir zeigen selbstverständlich, um diesen Abend wieder einzuführen, einen ganz neuen und grolen Tonfilm. Es ist ein Militärschwank, der bombensicher 2 Stunden lachen und nochmals lachen erzeugt. Es ist ein Volksstück im wahrsten Sinne des Wortes. Alle Plätze 40 Pig.— Loge 60 Pig. Nun wissen Sie, wo man einen schönen und billigen Abend verleben kann! Im Dalaust- Theater . N 6 1 *