ngen ſollte, ſo wird doch der Achetnt Wagtich, mit Ausaane der Sun und Febertage. Hengspreis: Moral. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80 u ber Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg. Shlamen 60 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Nr Platz⸗Vorſchriſten wird keine Garantie übernemmen 145 Dages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Benmeblatt für den Stadttell Mön. ⸗Seckrutze m. Aumatzmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 9 Uhr. Deitrtedsſtörungen uſto. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Iluſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig). „Der Familienfreund“ und„Die Fran und ihre Welt“. Schriftleitung, Druck u. Berlag: G. Härdle, Zähringerſtr. 68. Fernſprether Ra. 47236. Poſtſcheck⸗Kanto: Karlsruhe 78439. 33. Jahrgang Der Faden Berlin— Paris Der drängende Eifer, mit dem Camille Chautemps die Bildung des neuen franzöſiſchen Kabinetts betrieb, iſt zum mindeſten ein Beweis dafür, daß der neue franzöſiſche Mini⸗ 1 ein Mann der raſchen Entſchlüſſe iſt. Er hat eine Regierung ſelber das„Kabinett der nationalen Not⸗ wendigkeiten“ getauft, und er will jedenfalls recht ſchnell alle Möglichkeiten abſolvieren, um Klarheit zu hen Darum hat er ſich auch in der wichtigſten innenpolitiſchen Frage Frankreichs, der Sanierung der Finanzen, einen to⸗ talen Plan zugelegt. Er möchte nach ſeinen Verſicherungen nicht wie ſein geſcheiterter Vorgänger Sarraut die Sanie⸗ rung etappenweiſe verſuchen, ſondern dem Parlament einen Generalplan zur ſofortigen Entſcheidung vorlegen. Das iſt Uug und praktiſch zugleich. Denn der neue franzöſiſche Pre⸗ mierminiſter hat ſich darauf beſchränken müſſen, ein reines radikales Minderheitskabinett zuſammenzuſtellen. Aller⸗ dings hat er ſich damit auch nicht einſeitig feſtgelegt. Seine Tendenz bei der Kabinettsbildung war die, die Türen nach rechts und links offen zu halten. Er verhandelte zunächſt mit den Neuſozialiſten, und bis zuletzt ſchienen dieſe Verhand⸗ lungen nicht ganz ausſichtslos, aber Herr Renaudel hat doch Bedenken getragen, ſeine junge Gruppe bereits der Bela⸗ ſtung mit Regierungs verantwortung auszuſetzen. Darum wurden auch die nach rechts ausgeſtreckten Fühler nicht weiter verfolgt. Inwieweit dabei allerdings eine Rückſicht⸗ nahme auf die linksſtehenden Elemente der eigenen Partei erfolgte, iſt nicht völlig klar zu erſehen. Jetzt iſt Chautemps anz auf die eigene Partei geſtellt, aber damit beſitzt er noch eine Mehrheit, und alles hängt davon ab, ob wenigſtens die Kammermitglieder von den Linksrepublikanern bis zu den Neuſozialiſten dem radikalen Minderheitskabinett Ge⸗ folgſchaft geben. Die ſachliche Stärke der neuen Regierung liegt in dem Finanzminiſter Bonnet. Dieſer hat den Sanierungsplan ür den Miniſterpräſidenten bereits ausgearbeitet, er hat ich mit den führenden Finanzbeamten ſeines Miniſterium⸗ und dem Direktor der Bank von Frankreich noch während der Kabinettsbildung, unbekümmert um ihr letztes Aus⸗ ſehen, zuſammengeſetzt, und ſeine Vorſchläge dürften in erſter Linie von Chautemps als die nationalen Notwen⸗ digkeiten angeſehen werden. Den leichten Einwurf, daß die Regierung Chautemps ihrer Vorgängerin etwa wie ein Et dem andern gleiche, wehrt der neue Premierminiſter taktiſch nicht ungeſchickt mit der Erklärung ab, daß die Oeffentlichkeit es begrüßen werde, wenn man in der Beſetzung der ein⸗ zelnen Miniſterien eine gewiſſe Beſtändigkeit gewahrt habe. Dieſe„Beſtändigkeit“ iſt allerdings unbeſtreitbar. Daladier kehrt als Kriegsminiſter wieder, er hat jetzt offenbar die Erbſchaft des behäbigen Herrn Painleve angetreten, der auch in den verſchiedenſten franzöſiſchen Regierungen zu ſei⸗ nen Lebzeiten ſozuſagen auf das Amt des Kriegsminiſters abonniert war. Als Außenminiſter erſcheint wieder Paul⸗Bon⸗ our, und damit erhalten die deutſch⸗franzöſiſchen Beſpre⸗ chungen, die durch den Beſuch des franzöſiſchen Botſchafters in Berlin, Francois⸗Poncet, aktiviert worden ſind, ihre be⸗ ſondere Bedeutung. Schließlich iſt der Veſuch des franzöſi⸗ ſchen Botſchafters noch unter dem Kabinett Sarraut erfolgt aber der Außenminiſter dieſes Kabinetts iſt im neuen Ka⸗ binett in gleicher Eigenſchaft erſchienen und die Kontinui⸗ tät dieſer Beſprechungen wäre damit geſichert. Die Pariſer Kommentare weiſen darauf hin, daß der ſranzöſiſche Bot⸗ ſchafter ſich vor allem informieren habe wollen, aber der offiziöſe„Temps“ kann doch nicht umhin, von einem Er⸗ eignis von größter Bedeutung und von der Vorberei⸗ tung von weiteren Unterhaltungen als Ein⸗ leitung zu wirklichen Verhandlungen zu ſprechen. Ein ande⸗ res Pariſer Blatt weiſt darauf hin, daß die bereits einge⸗ leiteten deutſch⸗polniſchen Verhandlungen die deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Beſprechungen erleichtern. In der Tat hat Paul- oncour immer den etwas ängſtlichen Standpunkt verfoch⸗ ten, die kleinen Verbündeten Frankreichs nicht mit Miß⸗ trauen zu erfüllen. Noch in ſeiner letzten Kammerrede hat Paul⸗Boncour ſich auch faſt doktrinär an den„Rahmen des ölkerbundes“ geklammert. Immerhin bedeuten die mit Deutſchland außerhalb Genfs geführten Beſprechungen eine gewiſſe Abkehr von dieſem ſtarren Standpunkte. Das zarte Pflänzlein der deutſch⸗franzöſiſchen Anknüpfungen bedarf natürlich pfleglichſter Schonung. Aber ohne übertriebenen Optimismus kann man doch ee daß die deutſchen Friedenswahlen ihren Eindruck ſelbſt in Frankreich nicht verfehlt haben. Hinzu kommt, daß die direkten Beſprechun⸗ gen zwiſchen Paris und Berlin auch ihre Rückwirkungen auf England haben. Selbſt Herrn Garvin vom„Obſerver“ der die Regierung des Volkskanzlers Adolf Hitler wild be⸗ kämpfte, muß jetzt eingeſtehen, daß es nicht unmöglich iſt, daß die Verantwortung Hitler nicht nur zu einem großen eutſchen, ſondern auch zu einem großen Europäer machen werde“. Man wird in Deutſchland alle dieſe Entwicklungen mit ruhigen Augen verfolgen. Das Ziel: Ehre und Gleich⸗ berechtigung wird von der deutſchen Reichsführung unver⸗ rückbar feſtgehalten. f Eins darf man nach der bisherigen Entwicklung ſagen: Die Fühlungnahme zwiſchen Deutſchland und Frankreich wird unabhängig von dem Schickſal des Kabinetts Chau⸗ temps ſein. Selbſt wenn das alte Scherzwort daß es ſchwe⸗ rer ſei, die franzöſiſche Kammer als Indochina zu regieren wieder einmal bei einer franzöſiſchen Regierung beſtä⸗ 8 i j Zwang zum Frieden und zur erſtändigung ſtärker ſein als ein franzöſiſches Kabinett. Mittwoch, den 29. November 1938 Neuordnung der Arbeitsfront Endgültige Mitgliederſperre bei den Verbänden.— Neue Ziele und Aufgaben. f Berlin, 28. November. Die Konſtituierung der großen Organiſation„Kraft durch Freude“ bedeutet eine wichtige neue Phaſe im Auf⸗ bau des arbeitenden Deutſchland. Damit erhält die Deutſche Arbeitsfront neue und zugleich auch ſcharf umriſſene Auf⸗ gaben. In Zukunft ſind ihr, welche alle Stände und Berufe um⸗ faßt, die erzieheriſchen und ideellen Aufgaben vorbehalten: die ſozialpoliliſchen Aufgaben werden Sache der Berufs⸗ ſtände ſein. Die Einzelverbände werden vorausſichklich in den berufsſtändiſchen Aufbau überführt werden. Hier werden dann die materiellen und ſozialpolitiſchen Aufgaben ihre Bearbeitung finden. Jeder Angehörige eines Berufs ſtandes iſt mitglied der belreffenden kammer, die wiederum Mit⸗ glied der Arbeitsfront iſt, der alle ſchaffenden Deutſchen an⸗ gehören. Der Tagung der Deutſchen Arbeitsfront im ehemaligen Herrenhaus und dem gemeinſamen Aufruf des Führers der Arbeitsfront, Dr. Ley, des Reichsarbeits⸗, des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſters und des Beauftragten des Führers für Wirtſchaftsfragen, Keppler, iſt ſofort die Anweiſung i 3 Umorganiſierung der Deutſchen Arbeitsfront ge⸗ olgt. N Der Leiter des Organiſationsamtes der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, Claus Selzner, hat verfügt, daß werk⸗ tätige deutſche Volksgenoſſen mit ſofortiger Wirkung die Einzelmitgliedſchaft erwerben können. Die Gaubetriebszellenabteilungen führen die Werbung dieſer neuen Mitglieder durch. Die Beitrittserklärung enthält u. a. den Satz: „Ich verpflichte mich, in all meinem Denken und Handeln nach dem nakionalſozialiſtiſchen Geſetz„Gemein⸗ nutz geht vor Eigennutz“ zu ſtreben.“ Gleichzeitig hal der Führer der Arbeitsfront, Dr. Ley, die Aufnahme in die jetzt von der Deutſchen Arbeitsfront geführten Verbände mit ſofortiger Wirkung geſperrt. Die Sperre iſt endgültig und wird nicht mehr aufgehoben. f In den Ausführungsbeſtimmungen zu die⸗ ſen Anordnungen hebt der ſtellvertretende NSBO⸗Leiter, Selzner, noch einmal hervor: Jeder ſchaffende deutſche Menſch kann Einzelmitglied der Arbeitsfront werden einſchließlich Erwerbsloſe und Pen ⸗ ſionäre, mit Ausnahme von Beamten. In Deutſchland ar⸗ beitende Ausländer können als zahlende Mitglieder aufge⸗ nommen werden. Zur Aufnahme iſt die Erfüllung der Arierparagraphen N Die Neuanmel⸗ 0 dung iſt nur für Einzelperſonen möglich. Un⸗ ternehmer treten alſo nicht für die Firma, ſondern für ihre Perſon als Einzelmitglied ein. Eine Trennung nach ſozialen Funktionen(Unternehmer, Arbeiter oder nach Be⸗ ruf) darf von den örtlichen Dienſtſtellen nicht vorgenommen ten. Mit Wirkung vom 1. Januar 1934 tritt— abgeſehen von der erwähnten Mitgliederſperre für die Verbände der Arbeitsfront, die ſofort wirkſam wird— zur Aufarbeitung eingelaufener Aufnahmeerklärungen— eine Mitgliſeds⸗ ſperre für die geſamte Deutſche Arbeitsfront ein. Großzügige Sozialverſicherung! Schließlich erklärt Selzner: Die Schaffung einer großzügigen Sozialverfaſſung, die dem ſchafefnden Menſchen die Sorge für den Lebensabend abnimmt, die Betreuung all ihrer Mitglieder in den Rechls⸗ fragen, die Erziehung ihrer Mitglieder zum nalionalſozia- liſtiſchen Denken ſind die nächſten Aufgaben der Deuiſchen Arbeitsfronk. Eine weitere Orgoniſationsanordnung Selzners be⸗ ſtimmt. daß alle Dienſtſtellen der Deutſchen Arbeitsfront in Perſon alunion von den Dienſtſtellen der NS durch die Amtswalter der NS BO zu führen ſind. Drei Arten von Mitglied ſchaſten Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley, ſprach vor Vertretern der Preſſe über das zukünf⸗ tige Weſen der Arbeitsfront. Nunmehr gebe es nur noch einzelne Mitglieder, Arbeitgeber und Arbeitneh⸗ mer. Sie müßten in der Rieſenorganiſation geordnet wer⸗ den. Man werde ſie am beſten nach dem einordnen, was der einzelne Menſch und ſeine Entwicklung fordere. Das ſei der Beruf, die Fachſchaft. Eine Ordnung nach Klaſſen, Ständen oder Schichten gebe es nicht mehr. Arbeitge⸗ ber und Arbeitnehmer gehörten zuſammen. Augenblicklich beſtänden noch drei Arten von Mitgliedſchaften: 1. die Verbands mitglieder; durch die neue Verordnung ſchlöſſen die Verbände ihre Reihen, ſie verwal⸗ teten zwar noch Vermögen und Beiträge, ſie hätten aber genau dieſelben Aufgaben wie die Arbeitsfront im großen: die Erziehung: 8 2. die Korporationen, wie die Reichskulturkam⸗ mer, die als Korporation Mitglied iſt; 3. die Einzelmitgliedſchaft. Die Dienſtſtellen, die die Aufnahme tätigten, ſeien die Dienſtſtellen der Par⸗ tei, das heißt die& SBo⸗Dienſtſtellen des Landes, die gleich⸗ zeitig Dienſtſtellen für die Arbeitsfront ſeien, damit eine einheitliche Führung gapeden iſt und der Geſchäftsbetrieb einheitlich und verbillſgt durchgeführt werden könne. — e werden. Die Aufſtellung nach Gruppen bleibt vorbehal⸗ ſchnelle und vollſtändige Aufklärung dieſes Vorkommniſſes herbeizuführen und Frage der Verantwortung Stellung zu nehmen, ſobald das Nr. 279 Arbeits beſchaffung im Winter Eine Aufforderung an die Induftrie. Der Präſident des Reichsſtandes der deutſchen Indu⸗ ſtrie, Dr. Krupp von Bohlen und Halbach, hal an ſämtliche Mitglieder der induſtriellen Spitzenorganiſatio⸗ nen ein Rundſchreiben gerichtet, in dem er unker Hinweis auf den großen Erfolg, den der Führer durch den Ausgang der Wahlen am 12. Novem- ber für die deutſche Volksgemeinſchafl errungen hat und für den ihm der Dank des ganzen Volkes gebührt, die Indu⸗ ſtrie auffordert, zur Sicherung dieſes Erfolges die Ziele der Reichsregierung in ihrem Kampf gegen die Arbeitsloſigkeil mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Kräften zu fördern. Ein wichtiges Mittel erblickt der Präſident darin, not⸗ wendige Erſatz⸗ und Reparaturarbeiten nicht mehr länger hinauszuzögern, ſondern unverzüglich alle Be⸗ triebe durchzuprüfen, in welchem Ausmaß derartige Arbei⸗ ten während der nächſten Monate beſchleunigt in en, daß genommen werden können. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß ſelbſt kleinſte Reparaturen in ihrer Häufigkeit zur Belebung weſentlich beitragen. Dort, wo der Unternehmer in der Lage iſt, Abſchreibungen zu erübrigen, kann von ihm in der jetzigen Zeit erwartet werden, daß er dieſe Beträge nicht theſauriert, ſondern ſie ebenfalls dem wirt⸗ ſchaftlichen Zweck der Abſchreibungen entſprechend für wei ⸗ tere Arbeitsbeſchaffung einſetzt.: Auf dieſe Weiſe leiſtet die deulſche Wirtſchaft zugleich werkvolle Vorarbeit für die notwendige Du ade terer Maßnahmen auf dem Gebiete der Senkung von Steuern und Jinſen.: Klärung in der Kirche 35 Berlin, 28. Novemper. Von unterrichteter Seite wird mitgeteilt, daß die kir⸗ chenpolitiſchen Ereigniſſe der letzten Tage zu einer erfreuli⸗ chen Klärung innerhalb der deutſchen evangeliſchen Kirche geführt haben. Seit der Weimarer Tagung der„Deutſchen Chriſten“ beſteht kein Zweifel über die innere Geſcholſſen⸗ heit der Bewegung. Ihre Richtlinien und Ziele haben weder durch die Entgleiſungen des ehemaligen Berliner Gaulei⸗ ters noch durch Verdächtigungen und Anwürfe eine Aen⸗ derung erfahren. Schirmherr, Reichsleiler und Gaue der Glaubensbewe⸗ gung„Deulſche Chriſten“ bilden eine unzerkrennliche Ge⸗ meinſchaft und ſind feſt enkſchloſſen, die von ihnen erreichke Einheit der evangeliſchen Kirche in Deulſchland von keiner Seite zerſchlagen zu laſſen. Biſchof Hoſſenfelder nicht mehr Kirchenminiſter Wie verlautet, iſt Biſchof eee in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Kirchenminiſter zurückgetreten. „Deuiſches Nachrichten⸗Büro“ Neuordnung des deulſchen Nachrichtenweſens. Angeſichts der wirtſchaftlichen Entwicklung in der deut⸗ ſchen Preſſe haben ſich die Inhaber der Continental⸗Tele⸗ graphen⸗Compagnie, Wolffs Telegraphiſches Büro, Ak⸗ liengeſellſchaft, und die Geſellſchafter der Telegraphen⸗ union, Internationaler Nachrichtendienſt, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, dahin verſtändigt, daß die in Deutſch⸗ land herausgegebenen Dienſte der beiden Geſellſchaften zu⸗ ſammengelegt werden. u dieſem Zweck wird eine neue Geſellſchaft gebildel, die ſich Deutſches Nachrichten⸗Büro Geſellſchaft m. b. 9. nennk. Die neue Geeſilſchaft wird ihre Arbeiken noch vor Ablauf dieſes Jahres aufnehmen. Neuer Schritt in Wien Deulſchland verlangt eine klare Antwort. N Berlin, 29. November. Der deulſche Geſandte in Wien iſt, wie von maßgeben⸗ der Seite verlautet, vom une angewieſen worden, angeſichts der nunmehr abgeſchloſſenen Erhebun⸗ gen über den Grenzzwiſchenfall und mil Kückſicht auf die er ⸗ folgte Klarſtellung bei der öſterreichiſchen Regierung anzu⸗ fragen, in welcher Weiſe ſie gedenkl, den Fall weiter zu be⸗ handeln, und wann endlich Abhilfe geſchaffen werden ſoll. Oeſterreich bedauert Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Dollfuß hat dem deulſchen Geſandten Dr. Rieth anläßlich des Zwiſchenfalls an der deutſch-öſterreichiſchen Grenze am 23. November. dem ein Angehöriger der Reichswehr zum Opfer gefallen iſt, ſein Bedauern ausgeſprochen. Der Bundeskanzler hal dabei mitgeteilt, daß er alles veranlaßt habe, um eine merzlichen hat ſich vorbehalten, zur Ergebnis der Unterſuchung vorliegt. Auch der hieſige öſterreichiſche Geſandte, Tauſchnitz. hat dem Reichsaußenminiſter das Bedauern ſeiner Regie⸗ rung zum Ausdruck gebracht, wie er auch bereits den ö ſter⸗ reichiſchen Gener alkonſul in Nürnberg angewie⸗ ſen hatte, an dem Leichenbegängnis teilzu⸗ nehmen und an der Bahre des erſchoſſenen Reichswehr ⸗ ſoldaten einen Kranz in ſeinem Auftrage niederzulegen. — n. Von geſtern auf heute Berlin. Das Reichskommiſſariat für ee ragen wurde nach Gründung des Reichsbundes der deulſchen Be⸗ amten aufgehoben. 5 Berlin. Zur e des Reichsgedankens auf der Grund⸗ lage der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung wurde eine Stiftung„Preußen⸗Haus“ errichtet, der die Gebäude des 5 Herrenhauſes und des Preußiſchen Landtages erlaſſen werden. Recklinghauſen. Die Staatspolizeiſtelle hat eine neue KPD⸗Organiſation entdeckt, die ſich über verſchiedene Städte des Ruhrgebietes erſtreckte. Stabschef Röhm 46 Jahre Stabschef Röhm beging am Dienstag ſeinen 46. Ge⸗ burtstag. Der„Völkiſche Beobachter“ ſchreibt in ſeinem Glückwunſchartikel u. a.: Wenn wir heute unſeren Stabschef Ernſt Röhm zu ſeinem 46. Geburtstag mit Dank und Freude beglückwünſchen, ſo vor allem deshalb, weil wir in ihm gleichſam die Perſonifikation der Idee erblicken, von der die ganze Armee unſerer Braunhemden getragen wird, ohne deren beiſpielloſen Opfermut und nie erlahmende Ar⸗ beitskraft unſere Bewegung niemals zum Ziele gelangt wäre. Tatſächlich verhielt es ſich ſo, daß wir ohne unſere SA niemals hätten den roten Terror brechen können. Daß dies unſerer SA gelang, ohne daß es zu jenen Begleiterſchei⸗ nungen kam, ohne die man ſich vordem einen revolutionä⸗ ren Umſchwung gar nicht vorſtellen konnte, das war nicht zuletzt das Werk der Sͤ durch den Geiſt Ernſt Röhms. Am Vorabend des Geburtstages führten Teile der Mün⸗ chener SA den Großen Zapfenſtreich aus. Stabschef Nöhm Ehrenbürger Bayerns Der bayeriſche Miniſterpräſident Siebert hat Dienstag dem Stabschef Röhm zu ſeinem 46. Geburtstag die herzlich⸗ ſten Glückwünſche der Staatsregierung ausgeſprochen und ihm zugleich mit einem prächtigen Blumengebinde eine künſtleriſch ausgeſtattete Ehrenbürgerurkunde überreicht, durch die Stabschef Röhm gemäß Geſetz vom 8. Mai 1933 das Ehrenbürgerrecht des Freiſtaates Bayern verliehen wird. 5. Das erſte Siedlungslager. In Warlang(Kreis Neuſtettin) wurde zum erſten Pommer ſchen Siedlungslager der erſte Spatenſtich getan, as 51 Familien eine neue Scholle gewähren ſoll. Ueber 200 Menſchen ſind am Werk, die Siedlerſtellen aufzubauen. Verordnungsrumpelkammer ausgefegt. In der preußiſchen Geſetzſammlung vom 25. Nopem⸗ ber 1933 wird ein Beſchluß über die Aufhebung veralteter Polizei⸗ und Strafgeſetze veröffentlicht. Den Rekord für Alt⸗ ehrwürdigken unter den aufgehobenen Vorſchriften hält zweifellos die„Kurfürſtlich Kölniſche Verordnung über die Jagd vom 3. Juli 1765“. Nicht viel jüngeren Datums ſind zwei Verordnungen, die im„Novum Corpus Conſtitu⸗ tionum Marchicarum“ veröffentlicht ſind. Es handelt ſich da⸗ bei um das„Reglement für das platte Land des Herzogs von Magdeburg zur Verhütung der Feuersbrünſte vom 18. Januar 1772“ und um die„Feuer⸗ und Brandordnung für die Stadt Hamm und übrige Städte der Grafſchaft Mark vom 20. April 1773“. Auch die im„Codex Conſtitutionum Osnabrugenſium“ veröffenklichte„Verordnung betreffend das Sammeln von Wacholderbeeren und die Erhaltung der Wacholderſtauden oder Büſche vom 9. Juli 1801“ iſt nun⸗ mehr aufgehoben worden. Zehn Todesurteile Gegen Mörder eines SA- Mannes. Deſſau, 29. November. res zugrundelag, wurden zehn angeklagte gommuniſten nach vierſtündiger Beralung des eee wegen gemeinſchaftlichen Mordes zum Tode verur klagter wurde freigeſprochen. In der gleichen Sache wurden bereits im Juli dieſes Jahres drei Kommuniſten zum Tode verurteilt; dies Ur⸗ teil iſt inzwiſchen vom Reichsgericht beſtätigt worden. In der damaligen Verhandlung traten die in dem jetzigen Pro⸗ zeß angeklagten ee als Zeugen auf. Sie waren während der Beweisaufnahme ſchwer belaſtet und auf Ver⸗ 5 1 der Staatsanwaltſchaft im Gerichtsſaal verhaftet worden. Eine ſeltene Frau Roman von Fr. Lehne. 30) „Es kann für dich nur von Vorteil ſein, wenn du dich Were empört,„ich wenigſtens ſchätze ſie ſehr hoch und verehre ſie.“ „Ach ſo, weil ſie ſo geduldig iſt und ſich vom Papa ty⸗ ranniſieren läßt! Das glaube ich, das paßt euch Männern ſol Außerdem iſt ſie ja die Schweſter von deiner verfloſſenen Erſten,“ und ſie lächelte ſpöttiſch dabei. f „Thea, ich verbiete dir in ſolchem Tone zu reden,“ er war aufs tiefſte erzürnt.„Wenn du wüßteſt, wie gewöhnlich 0 deine Sprechweiſe iſt.“ Sie blieb ihm darauf die Antwort nicht ſchuldig und er ſchwieg tief verletzt in ſeiner feinen, empfindſamen Künſt⸗ lerſeele, die alles ertragen kann, nur das Rohe, Gewöhn⸗ 1 nicht— und Thea ſchien ihm jetzt manchmal ſo gewöhn⸗ ich. Sie war ſchöner als je; aber etwas Herausforderndes haftete ihr an. Ihre Geſtalt war voller geworden; ihr Ge⸗ ſicht blühte in den Farben der Geſundheit. Aus jedem Blick, aus jeder Bewegung ſprach das Bewußtſein— ich bin ſchön! Siehſt du es auch? Gefalle ich dir? Sie zeigte die Naivität eines Backfiſches, von ſchlaueſter Berechnung. ö Manchmal wurde er von einer faſt wahnwitzigen Eifer⸗ ſucht erfaßt, für die jedoch offenbar gar kein Grund vor⸗ handen war. Indeſſen— das Gefühl hatte ſich ſeiner bemächtigt und ließ ihn nicht mehr los— das Gefühl, daß er auf Theas Treue nicht bauen konnte! 8 In all dieſem Zwieſpalt flüchtete er ſich zu ſeinem Kinde, 78 ſein alles war. Er vergötterte den bildhübſchen Kna⸗ en. Thea war ihm keine ſchlechte, aber auch keine liebevolle Mutter; ſie hatte etwas Indifferentes gegen ihn; manch⸗ mal war er ihr ſogar läſtig. Doch verſäumte ſie nie, ihn täglich an die Luft zu führen, liers, Kreis Oels, der wegen In dem zweiten Heckling⸗Mordprozeß, dem die Ermor- dung des SA-Mannes Gieslik am 11. Februar dieſes Jah ⸗ eilt. Ein Ange nach deiner guten Mutter richten würdeſt, liebe Thea!“ ent⸗ Hinrichtung eines Sü⸗ Mörders 3„Noy. Der Arbeiter Karl Gerber aus Na- reslau, 29 72 Der 12 e des e gather Dokter zum Tode verurteilt worden war, iſt ent⸗ hauptet worden. a g Die Opfer der Polenkugeln Beiſetzung der ermordeten Deutſchen in Graudenz. Graudenz, 29. November. Unter ungeheurer Teilnahme der deutſchen Bevölkerung fand Dienstag nachmittag die Beiſetzung der in der vergan⸗ genen Woche ermordeten deutſchen 8 des Schmiede⸗ meiſters Krumm und des Inſtallateurs Riebold, ſtatt. Die völlig überfüllte deutſche evangeliſche Kirche mußte abgeſperrt werden. Die beiden Särge waren vor dem Al⸗ tar aufgebahrt. Pfarrer Dübell hielt die Trauerpredigt, in der er u. a. ausführte, daß die beiden Toten als aufrechte Männer ihr Leben für ihre Brüder gelaſſen hätten. Im Namen der deutſch⸗evangeliſchen Kirchenbehörde ſprach Su⸗ perintendent Hildt, der betonte, die deutſche Minderheit werde furchtlos und entſchloſſen ihren Weg weitergehen in der Hoffnung, daß die furchtbaren Folgn der blutigen Aus⸗ ſchreitungen dazu beitragen mögen, all den Haß zu über⸗ winden. Der Trauerzug zum Friedhof wurde zu einer Kundge ⸗ bung, wie ſie Graudenz ſeit der Abtretung vom Reich noch nicht erlebt hat. „Es muß anerkannt werden, daß die polniſche Po⸗ lizei nach den blutigen Vorgängen der vergangenen Woche alle Vorkehrungen getroffen hatte, um durch ent⸗ ſprechende Abſperrungen einen würdigen Verlauf der Trauerfeierlichkeiten zu ſichern. Herr von Witzleben legte am Grab dann den Schwur ab, daß die deutſche Minderheit für die Hinterblie⸗ benen der Toten ſorgen werde.— Mit dem Geſang der drei Strophen des Liedes„Ich hatt' einen Kameraden“ wurde die Trauerfeier bei Anbruch der Dunkelheit beendet. Die polniſchen Behörden haben inzwiſchen die Unterſuchung aufgenommen und 16 der Mitwirkung an den blutigen Ueberfällen verdächtige Perſonen verhaftet. Danzig. Der frühere Chefredakteur des Zentrumsor⸗ ans„Danziger Landeszeitung“, Dr. Teipel, iſt wegen des orgehens in Genf aus der Freien Stadt Danzig ausgewie⸗ ſen worden. i Paris. In Longwood auf der Juſel St. Helena wurde ein Napoleon⸗Muſeum eingeweiht. Paris. Die Regierung hat beſchloſſen, am Samstag vor das Parlament zu treten und gleichzeitig ihren Finanzſanie⸗ rungsplan einzubringen. Paris. Nach einer Meldung der Agentur Indopacifique 1 ee ſoll die Autonomieerklärung der Mongolei evorſtehen. Neun Tote bei Bauernkundgebung Mexiko, 29. Nov. Bei einer großen Bauernkundge⸗ bung, die in dem die Stadt Guadalajara umgebenden Land⸗ wirtſchaftsbezirk veranſtaltet wurde, kam es zu ſchweren Zuſammenſtößen mit der Polizei. Neun Führer der Agrar⸗ partei wurden getötet. e eee eee Belgrad. Der jugoſlawiſch⸗türkiſche Freundſchafts⸗, Nichtangriffs⸗ und Schiedsgerichtspakt wurde hier von den Außenminiſtern der heiden Staaten unterfertigt. Madrid. Nach einer Statiſtik über das Ergebnis des erſten Wahlganges in Spanien haben die RNechtsparteien bisher 149 Sitze, die Mittelparteien 101 Sitze und die Links⸗ parteien 57 Sitze erlangt. Bei Pilſudſki Warſchan, 28. November. Amtlich wird mitgeteielt: Der deutſche Geſandte in War ⸗ ſchau, 10 5 Moltke, wurde von Marſchall Pilſudſki, in Anweſenheit des polniſchen Miniſters der auswärtigen Angelegenheiten, Beck, empfangen. Im Laufe des Geſprächs wurden die in der Ankerre dung des Reichskanzlers mit dem polniſchen Geſandten be · handelten Fragen beſprochen, wobei neuerdings Ueberein⸗ kimmung der beiderſeitigen Auffafſungen feſigeſtellt wurde. mit ihm ſpazieren zu gehen und dazu zog ſie ſich immer ſehr ſorgfältig an. Einigemale war er ihr heimlich nachgegangen. Da hatte er ſie auf einer Bank ſitzen ſehen, in ein Geſpräch mit einer anderen jungen Frau vertieft, während die Kinder zu ihren Füßen ſpielten. Alſo nichts Unrechtes, Heimliches, und im ſtillen mußte er ihr ſein Mißtrauen abbitten. Wie Feuer fraß es aber in ſeinem Blut, denn er liebte Thea mit allen ſeinen Sinnen— und meinte ſie doch manch⸗ mal zu haſſen. Naturgemäß hatten dieſe Stimmungen wenig günſtigen Einfluß auf ſein Schaffen. Und er mußte doch fleißig ſein, mußte verdienen, damit Thea befriedigt wurde. Er ſaß den ganzen Tag, oft auch die halbe Nacht am Schreibtiſch. 5 Er mußte etwas ſchaffen, das ihn wieder in die Höhe brachte, in die Reihen der Erſten, ſo ſchnell wollte er doch nicht abgetan ſein und die Hoffnungen gar nicht erfüllt ha⸗ ben, die man einſt von ihm gehegt. Diesmal hatte er ſeinen Stoff dem Leben entnommen. Der eine Kritiker, der ihm geſagt, die Moderne liege ihm beſſer als das Forſchen in alten Heldenſagen, hatte wohl recht gehabt. Das, was er jetzt geſtaltete, hatte wirklich dra⸗ matiſches Leben in ſich. Er arbeitete den ganzen Sommer und gönnte ſich keine Erholung. Seine Frau hatte er auf mehrere Wochen mit dem Kinde zu ihrer Mutter geſchickt, die ſeit einem halben Jahr Witwe war und in einem kleinen Harzſtädtchen wohnte. Als Thea zurückkam, war er mit ſeiner Arbeit fertig. Er war zufrieden. Keine Störung von außen war an ihn her⸗ angetreten. In einem Zuge hatte er ſein Werk vollenden können. Er reichte es dem Direktor des Z.⸗Theaters, den er ſehr gut kannte, zur Prüfung ein, und in kurzer Friſt hatte er den Beſcheid: Angenommen! Der Direktor hatte ſich ſogar ſelbſt zu ihm bemüht und ihm ſeine Anerkennung gusgeſprochen. e Gerhard ſaß gerade mit Thea und dem Kinde beim Kaffee, als ihm die freudige Kunde ward. „Sie glauben wirklich an einen Erfolg?“ Sein Herz klopfte ihm doch etwas. Der andere ſchlug ihn ſcherzend aufs Knie. Reichs zuſchüſſe für Inſtandſetzungen Was jeder Hausbeſitzer wiſſen muß. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Bet dem erfreulichen Intereſſe an den Reichszuſchüſſen für In⸗ ſtandſetzungs⸗ und Ergänzungsarbeiten an Gebäuden iſt das Miniſterium des Innern in den letzten Wochen in ſteigendem Maße mit unmittelbaren Anträgen, Wünſchen um Auskunft, Vorſtellungen wegen abgelehnter Zuſchüſſe und ähnlichen Eingaben, zum Teil an die perſönliche Adreſſe des Miniſters des Innern, angegangen worden. 5 g Es beſteht dieſerhalb Veranlaſſung, wiederholt darauf hinzuweiſen, daß die Anträge auf Gewährung eines Reichs⸗ zuſchuſſes bei den Bürgermeiſtern einzureichen ſind, und daß über die Anträge die Vorſitzenden der Bezirkswohnungsver⸗ bände(Bezirksämter) und die Bürgermeiſter der verbands⸗ freien Städte entſcheiden. Unmittelbare Anträge an das Miniſterium verzögern nur das Verfahren zum Nachteil des Bauherrn, da die Anträge vom Miniſterium den Bezirks⸗ ämtern oder den Bürgermeiſtern zur Erledigung zurückgegeben werden. Bezirksamt und Bürgermeiſter ſind ferner über alle Beſtimmungen des Reiches für Inſtandſetzungs⸗ und Ergän⸗ zungsarbeiten wiederholt und ſo erſchöpfend unterrichtet, daß ſie zuverläſſig auch jede gewünſchte Auskunft in dieſen Fra⸗ gen erteilen können; ſie werden ferner fortlaufend über alle Ergänzungen der Reichsbeſtimmungen ſofort unterrichtet. Auch die Preſſe hat ſich in dankenswerter Weiſe zur Verfügung geſtellt. Das Miniſterium iſt nicht in der Lage, ohne Ge⸗ fährdung ſeines geordneten Geſchäftsganges unmittelbare Aus⸗ künfte zu erteilen, die der Geſuchſteller ebenſo zuverläſſig bei ſeinem Bezirksamt oder Bürgermeiſter hätte erhalten können. Solche Wünſche um Auskunft werden in gleicher Weiße an die Bezirksämter und Bürgermeiſter weitergegeben. Soweit dem Miniſterium bis jetzt Beſchwerden wegen ab⸗ gelehnter Zuſchüſſe vorgetragen wurden, ergab eine Nach⸗ prüfung, daß die Beſchwerden in den meiſten Fällen unbe⸗ gründet, die Entſcheidungen der Bezirksämter und Bürger⸗ meiſter alſo zu Recht ergangen waren. Das Miniſterium wird in ſolchen Fällen unbegründeter Beſchwerden von dem Rechte zur Erhebung einer angemeſſenen Entſcheidungsſportel mehr Gebrauch machen. Den Beſchwerdeführern wird daher emp⸗ fohlen, nur nach ſorgfältiger Prüfung der Entſcheidungsgründe der Bezirksämter und Bürgermeiſter mit Beſchwerden bei dem Miniſterium vorſtellig zu werden. Schließlich wird noch⸗ mals darauf hingewieſen, daß die Beſtimmungen des Reiches über die Zuſchüſſe auch für das Land bindend ſind, daß alſo Ausnahmen aus Billigkeitserwägungen, zur Vermeidung von Härten in Einzelfällen oder aus ähnlichen Gründen nicht zu⸗ geſtanden werden können; dies gilt namentlich für die Be⸗ ſtimmung, daß der Antrag vor Beginn der Arbeiten geſtellt fein muß, und daß Umbauzuſchüſſe nur für die Teilung von Wohnungen und den Umbau ſonſtiger Räume zu Woh nungen gewährt werden dürfen. 33 Raffinierte Brandſtiftung aufgeklärt. Heidelberg, 29. Nov. In der vergangenen Woche war in Rauenberg bei Wiesloch ein Brand ausgebrochen, durch den mehrere gefüllte Scheunen eingeäſchert und ein Schaden von rund 50000 Mark verurſacht worden war. Die ganze Art des Brandes ließ auf Brandſtiftung ſchließen und der Verdacht, das Feuer angelegt zu haben, richtete ſich gegen den Elektroinſtallateur Klaſinſti, der denn auch verhaftet wurde. Nach anfänglichem Leugnen hat er nunmehr ein Ge⸗ ſtändnis abgelegt, den Brand auf folgende raffinierte Art gelegt zu haben: Klaſinſti hatte von ſeiner Werkſtatt aus, die er in einem Stall eingerichtet hatte, zwei dünne Metall⸗ drähte nach dem Heuboden geführt, am Abend den Strom eingeſchaltet und ſich in den Ort begeben, angeblich um dort Brennmaterial zu holen. Die dünnen über das Heu ge⸗ zogenen Drähte waren unterdeſſen glühend geworden, hatten Kurzſchluß verurſacht und das Heu entzündet. Als nach Be⸗ endigung der Löſcharbeiten Gendarmeriebeamte die Werk⸗ ſtätte Klaſinſkis unterſuchten, entdeckten ſie die Drähte und ihre Zuführung in die niedergebrannte Scheune. Der Brand⸗ ſtifter hatte beſtimmt damit gerechnet, daß die Wehr die Werkſtatt einreißen und niemand hinter ſein ruchloſes Tun kommen würde. 1 I Adelsheim.(Das Siedlungswerk im Baus land.) Der 8 Hof bei Roſenberg(Amt Adels“ heim) iſt mit 140 Hektar Feld aus dem Beſitz der fürſtlich Löwenſtein'ſchen Herrſchaft in Wertheim in das Eigentum der Badiſchen Bauernkammer übergegangen, die auf dem H gegen ſieben Siedlerſtellen errichten will. „Ganz beſtimmt, Verehrteſter, ganz beſtimmt!— Nein, keine Sahne, nur Zucker. wenn ich bitten darf, ſchöne Frau“, zu Thea gewandt, die ihm eine Taſſe Kaffee reichte; dann wieder zu Gerhard: „Sie haben da ein paar Bombenrollen in dem Stück. Die Marianne wird unſere Brandes mit Kußhand übernehmen, und mit dem Rolf kann ſich der neuengagierte Bonvivant Larſen aufs vorteilhafteſte einführen.“ Wie ſagte er— Larſen? Gerhard fragte nochmals. „Jawohl, Larſen, Heinz Larſen. War erſt in Dingsda als jugendlicher Liebhaber, dann in Köln als Bonvivant. Habe ihn mir geſichert, hatte ſchon lange ein Auge auf ihn— tüchtige, brauchbare Kraft, vor allem hübſcher Kerl mit dem gewiſſen je ne ſais quoi, das die Weiber verrückt macht iſt ja die Hauptſache—“ Und er lachte ſchallend auf zu dem guten Witz, den er gemacht. Sofort war es Gerhard Kirchner eingefallen. Heinz Lar⸗ ſen war doch derſelbe, um den Thea damals nach München geſchickt war. Ein tiefer Schatten war auf ſeine Freude ge⸗ fallen; am liebſten hätte er, einer erſten Eingebung folgend, ſein Stück zurückgezogen. Er warf einen heimlich forſchen⸗ den Blick auf ſeine Frau. Die ſah aber ganz unbefangen drein und war gerade damit beſchäftigt, Klein⸗Theodor das Mündchen abzuwiſchen und ihm die Serviette abzunehmen. War aber nicht ein erhöhter Glanz in ihre Augen ge⸗ treten, ſchienen ihre Wangen nicht heiß geworden? Ach, das war ja Unſinn— warum quälte er ſich mit ſolchen unnützen Gedanken? Er war ganz ärgerlich auf ſich. Da wandte Thea ihr lächelndes Geſicht dem Direktor zu. „Larſen heißt der neue Bonvivant? Denken Sie, 75 Direktor, für den hab ich als junges Mädchen in D. mal ge⸗ ſchwärmt— und wie! Himmelhoch jauchzend zu Tode be? trübt— ich bin nämlich aus D.!“ 15 „Na, das nenne ich ein wunderbares Zuſammentreffen, lachte der jopiale Direktor,„da wird ſich hoffentlich Herr Larſen doppelte Mühe geben, Ihnen von neuem zu gefallen ⸗ ſchöne Frau.“ i Gerhard zwang ſich zur Luſtigkeit, trotzdem es ihm nicht ſo ums Herz war. Wenn auch Thea ganz harmlos drein“ ſchaute— er traute ihr nicht— er kannte ja ihre Luſt im Flirten und Kokettieren zu genau. ö S ˙ AAA ↄ ↄðÄ/ ⁵²I..., 2 Id 9 2. b W % ↄðVd/„ r r].]. ¶ r* Ein Vjebtommiſſor für Baden 0 Karlsruhe, 28. Nov. Die Zeitſchrift der„Badi Bauernſtand“ iſt vom badiſchen Landes bauernführel ermaͤch⸗ tigt worden, mitzuteilen, daß der Reichskommiſſar für Milch⸗ wirtſchaft, Frhr. v. Kanne, gleichzeitig zum Reichskommiſſar für Markbereinigung und Viehverwertung ernannt worden iſt. In den Arbeitsgebieten der einzelnen Landesbauernſchaf⸗ ten wird vorausſichtlich demnächſt ein Landesbeauftragter des Reichskommiſſars für die Markbereinigung und Vieh⸗ verwertung ernannt werden. J Aus der badiſchen Milchwiriſchaſt N Jeder Händler muß organiſiert ſein. 17 i() Karlsruhe, 28. Nov. In der Milchwirtſchaft macht der Aufbau der Organiſation im Sinne des Reichsmilch⸗ kommiſſariats Fortſchritte. So hat der Beauftragte des Reichskommiſſars für Milchwirtſchaft in Baden eine Anord⸗ nung erlaſſen, wonach zukünftig jeder Milchhändler in Baden dem Milchhändlerverband angehören muß. Als Träger dieſer Milchhandelsorganiſation kommt lediglich der Landesverband der Milchhändlergenoſſenſchaften und Vereine Badens in Betracht. Alle anderen Intereſſenverbände des Handels, ſo⸗ weit ſie in Baden beſtehen, werden aufgelöſt. Wer bis zum 1. Januar 1934 nicht über einen Mit⸗ . vom Landesverband der Milchhändlergenoſſen⸗ haften und Pereine Badens verfügt, erhält keine Milch mehr zugewieſen. Um eine Bereinigung auch des Milchmarktes und des Milchhandels herbeizuführen, hat der Beauftragte des Reichs⸗ milchkommiſſars für Baden weiterhin eine Anordnung er⸗ laſſen mit dem Ziel der Nachprüfung der bisher erteilten Milchhandelskonzeſſionen, um auf dem Wege zu einer it Intereſſe des Bauern gelegenen Geſundung des Milchhandel⸗ zu kommen. f 1 () Spöck(Amt Karlsruhe).(Ein neunjähriger Lebensretter.) Hier ſtürzte ein zweieinhalb Jahre altes Kind in das eiſige Waſſer der Pfinz. Der 9 jährige Sohn Gerhard des Kronenwirts ſprang trotz des Schneegeſtöbers in voller Kleidung in den Fluß und rettete das Kind vor dem Ertrinken.. () Neudorf bei Graben.(Das unbeleuchtete Fahrrad.) Kurz vor der Grabener Brückenüberführung iſt der ledige 25jährige db e Anton Heiſer tödlich verunglückt. Er fuhr mit unbeleuchte tetem Fahrrad auf der lin⸗ ken Straßenſeite, als ihm ein Auto rechksſeitig entgegenkam. Heiſer wurde durch die Scheinwerfer des Kraftwagens blendet und fuhr direkt auf den Kühler, wurde in di Schutzſcheibe geſchleudert und zu Boden geworfen. Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch und ſtarb noch auf dem Trans⸗ port zum Krankenhaus. () Achern.(Unfall mit Todesfolge.) Ende ver⸗ gangener Woche war der 17 Jahre alte Sohn des Dienſt⸗ mannes Seibert, der einen Handkarren von Sasbach nach Achern bringen wollte, von einem Auto angefahren und ſchwer verletzt worden. Der junge Mann iſt nun im Kran⸗ kenhaus, in das er unmittelbar nach dem Anfall verbracht worden war, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. e i Kehl.(Schwerhöriger überfahren und ge⸗ tötet.) Der 61 Jahre alte ſchwerhörige Invalide Johann Schneider, der auf dem Bahndamm bei der kleinen Rhein⸗ brücke Kohlen auflas, überhörte das Herannahen eines Gü⸗ terwagens. Er wurde überfahren und auf der Stelle getötet. Nimburg a. K.(Unfall oder Verbrechen.) Nach Einbruch der Dunkelheit kam ein junger Mann in die hieſige Bahnhofswirtſchaft gelaufen und bat um Hilfe, da ſich ſeine Bekannte, eine 27 Jahre alte Frieda Iſelin, bei der Schleuſe des Flußkanals in die dort abzweigende alte Dreiſam geſtürzt habe. Die ſofort benachrichtigte Gendarmerie ſuchte das Flußbett ab, doch konnte die Leiche noch nicht ge⸗ borgen werden. Ob ein Unglücksfall oder eventuell ein Ver⸗ brechen vorliegt, muß die Anterſuchung ergeben. Der junge Mann wurde vorläufig in Haft genommen. (—) Bad Dürrheim.(Verhinderter Selbſt⸗ mordverſuch.) Durch die Aufmerkſamkeit eines Loko⸗ motivführers konnte hier ein ſchweres Unglück verhütet werden. Ein nach Marbach abgehender Zug befand ſich gerade im Anfahren, als ſich ihm eine hier zur Kur wei⸗ lende Frau in ſelbſtmörderiſcher Abſicht entgegenwarf. Der Lokomotivführer hatte die Frau jedoch wegen ihres auffäl⸗ ligen Benehmens im Auge gehabt und brachte den Zug durch ſcharfes Anziehen der Bremſen ſofort zum Stehen. ls ein VBahnbeamter ſich der Selbſtmordkandidatin anneh⸗ men wollte, riß ſie ſich los und lief davon. Vor ihrem miß⸗ glückten Verſuch hatte ſie ihren Schirm beiſeitegeſtellt und den Mantel abgelegt. () Waldshut.(Händlerpraktiken.) Vor eini⸗ ger Zeit tauchten im Wieſental zwei etwas deutſch ſprechende italieniſche Händler auf, die Strümpfe zu 20 Pfennig und 30 Pfennig das Paar anboten, die ſpäter geliefert werden ſollten. Jede Hausfrau ſchätzte ſich glücklich, ſolche billige Strümpfe zu bekommen, die aber niemals geliefert wurden. Es war dies nur ein Trick der Händler, in Wirklichkeit gin es ihnen darum, Kleiderſtoffe, die ſie auch noch bei ſi führten und die angeblich von der Leipziger Meſſe herrühren ſollten, für teures Geld an den Mann zu bringen. Mit dem Angebot von billigen Strümpfen verſchaffte man ſich nur Eintritt in die Häuſer, um die teuren Kleiderſtoffe los zu erden. () Donaueſchingen.(Von der Tenne geſtürzt) In Löffingen wollte der Landwirt Joſef Heiler Heu von der Tenne holen. Dabei machte er einen Fehltritt und ſtürzte von der Tenne. Er trug durch den Sturz einen doppelten Schädelbruch davon und wurde in hoffnungsloſem Zuſtand ins Krankenhaus nach Donaueſchingen verbracht. Mannheimer Theaterſ chan Im Nationaltheater: Mittwoch, 29. November: Für die Deutſche Bühne, Orte⸗ gruppe Ludwigshafen, Abt. 404 bis 429, 432 bis 434, 451 bis 522, 905 und Gruppe F Abteilung 815 bis 817 und Gruppe B:„Aida“. Oper von Verdi. An⸗ Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Donnerstag, 30. November: Mete D 9:„Zar und Zinmermann“. Komische Oper von A. Lortzing. Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 22.80 Uhr. Freita„1. Dezember: Miete F 10:„Die Kickers“. Ein Bolteſtück von Fritz Peter Buch. Anfang 19.30 Ahr, 1 Ende gegen 22.30 Uhr. Samstag, 2. Dezember: Nachmittag⸗ Schüler⸗Vorſtellung ür die Schüler höherer Lehranſtalten— ohne Karten⸗ eaten Beuberftöle“ Oper von Mozart. verkauf:„Die. Anand 15 Uhr, Ende gegen 18 Uhr.— Abends: iete H 10: ria Stuart“. Trauerſpiel von] machen was man m 6 E an 20 1 I boten und wolle vor allem ſchlafen. Schiller. Anfang 20 Uhr, Ende nach 23 Uhr. Saweres Brandungläck in Speyer Drei Arbeiter verbrannt, zwei weitere vermiſl⸗ 5 Syehet, 20. November. In der Celluloidfabrik Speyer iſt am Dienstag nach⸗ mittag kurz nach 4 Uhr in einem Gebäude, das 9 e lich Roh toſfe enthielt, Feuer ausgebrochen, das auf ſeinen Herd beſchrankt 55 konnte. 45 Leider ſind Menſchenleben zu beklagen. Von den zu dieſer Jeiel in dem Naum beſchäfligten Leuten konnten zwei Mann ſich reiten, drei wurden im verkohlten Juſtande aufgefunden, weitere zwei Leuke werden noch vermißt. Die Namen der Token konnken noch nicht feſtgeſtellt wer Die Brandurſache war noch nicht zu klären. Der Weiter⸗ betrieb der Fabrik iſt durch den Teilbrand nicht geſtört. — Heilbronn.(Hohenlohe⸗Bank⸗ Prozeß.) Am 18. Dezember beginnt vor der Großen Strafkammer der Prozeß gegen die für den Zuſammenbruch der Hohen⸗ lohebank in Dehringen verantwortlichen Perſonen, nämlich die früheren Bankdirektoren Wilhelm Schumacher in Oeh⸗ ringen, Paul Brechenmacher in Weinsberg und Rudolf Mayſenhölder in Jehringen, ferner den früheren Bankbe⸗ vollmächtigten Paul Bort in Oehringen. Die Anklage lau⸗ tet auf Verbrechen und Vergehen gegen das Depotgeſetz, Bilanzverſchleierung, Untreue u. a. Wie erinnerlich ſein dürfte, hat ſich der Hauptſchuldige, der 1. Direktor der Bank, Adolf Denner, ſeinerzeit im Zuſammenhang mit dem Zu⸗ ſammenbruch erſchoſſen. a 8 Mainz.(Ab 1. Januar Erbgeſundheitsge⸗ richte.) Wie verlautet, wird in Mainz im Rahmen der Durchführung des„Reichsgeſetzes zur Verhütung erbkran⸗ ken Nachwuchſes vom 14. Juli 1933(Steriliſierungsgeſetz) ein Erbgeſundheitsgericht Mainz errichtet. Das Erbgeſund⸗ heitsgericht Mainz wird dem Amtsgericht Mainz angeglie⸗ dert. Das Steriliſierungsgeſetz tritt am 1. Januar 1934 in Kraft; mit dieſem Termin dürfte das neue Erbgeſundheits⸗ feinen Mainz ſeine Tätigkeit aufnehmen. Die Zuſammen⸗ etzung des Erbgeſundheitsgerichts Mainz iſt folgende: Prä⸗ ſident iſt ein Amtsrichter, weiter ſind Mitglieder des Erb⸗ geſundheitsgerichtes ein beamteter Arzt und ein zweiter Arzt, der mit der Erbgeſundheitslehre beſonders vertraut iſt. Gegen den Beſchluß des Erbgeſundheitsgerichts Mainz gibt es die Möglichkeit der Beſchwerde an das Erbgeſund⸗ heitsobergericht Darmſtadt. Das Erbgeſundheitsobergericht wird dem Oberlandesgericht Darmſtadt angegliedert. Annweiler.(Tödlich verunglückt.) In Albers⸗ weiler fuhr am Bahnübergang nach Siebeldingen der Mi⸗ neralwaſſerhändler Fritz Frahry aus Annweiler mit ſeinem Laſtkraftwagen gegen einen Randſtein. Dabei überſchlug ſich das Auto und ſtürzte in den Straßengraben. Der Len⸗ ker des Fahrzeuges ſowie ein Mitfahrer wurden ſchwer verletzt unter den Trümmern hervorgezogen. Beide wurden nach Annweiler ins Krankenhaus gebracht, wo der Mit⸗ kahrer ſeinen Verletzungen erlag. Bei dem tödlich Verun⸗ glückten handelt es ſich um einen Ingenieur Koke aus Etum den Frahry unterwegs mitgenommen hatte. Frahry ſelbſt hat einen ſchweren Schädelbruch davongetragen. Trier.(1000 Holzhauer in Arbeit.) In den Gemeindewaldungen von Trier iſt für 1000 Mann Beſchäf⸗ tigung für den Winter geſchaffen worden. Der Regierungs- präſident in Trier hat angeordnet, daß bei der Auswahl der Arbeiter vor allem Erwerbsloſe und ſolche Leute in Frage kommen, die unzureichenden Landbeſitz haben. 5 Neues aus aller Welt ü Der umgeänderte Horſt⸗Weſſel⸗Jilm. Die Filmprüf⸗ ſtelle Berlin hat den Bildſtreifen„Hans Weſtmar. Einer von Vielen. Ein deutſches Schickſal aus dem Jahre 1929“ zuge⸗ laſſen. Das Manufkript dieſes Films iſt frei nach dem Ro⸗ man„Horſt Weſſel“ von Hans! dem kürzlich verbotenen Horſt⸗ laſſene Vildſtreifen nur diejenigen Bildfolgen und Texte gemeinſam, die ſich auf die Eroberung des roten Berlins durch die SA, nicht aber unmittelbar auf das Leben und Sterben Horſt Weſſels beziehen. N „ Auto ftürzt Böſchung hinab.— Eine Tote. Auf der Fahrt nach Buchdorf bei Donauwörth verunglückte ein mit neun Perſonen beſetztes Auto aus Augsburg an der Eiſen⸗ bahnüberführung bei Nordendorf. Infolge 80 0. a Fahrbahn, dur pos geriet der Wagen in der Kurve Aus der dure brach das Geländer und ſtürzte die zehn Meter hohe Böſchung hinunter. Eine 41 Jahre alte Frau wurde aus dem Wagen geſchleudert und ſofort getötet. Zwei weitere Inſaſſen er⸗ ktten Verletzungen. a i 5 Anſchuldig gelyncht Newyork, 28. Nov. Wie aus San Joſe(Kalifornien) gemeldet wird, erklärte der Vater des gelynchten Jack Hol⸗ mes, ein angeſehener Geſchäftsinhaber, ſein Sohn habe mit der Entführuͤngsgeſchichte nichts zu tun und ſei einer ſchreck⸗ lichen Verwechflung zum Opfer gefallen. a Holmes jun. befeuerte ſeine Anſchuld bis er von der wütenden menge bewußklos geſchlagen wurde. Dann wurde er gelyncht. Der Mob äbergoß darauf den Körper mit Ben⸗ zin und verbrannte ihn. Die Bevölkerung richtete ſchwere Vorwürfe gegen den Gouverneur Ralph. der die Schreckenstaf mehr oder weniger guthieß und von der Orks ⸗ polizei angeforderte Milizverſtärkungen ablehnte. Fernfahrt in der Dampfheizung! Budapeſt, 28. Nop. Während der Fahrt des Schnellzu⸗ ges Athen—Budapeſt beklagten ſich die Reiſenden des Schlafwagens ſolange über das Nichtfunktionieren der Dampfheizung, bis ſich der Schlafwagenſchaffner eniſchloß, die Dampfheizung unterſuchen zu laſſen, was dann uuch auf der Station Neuſatz in Jugoslawien geſchah. Zur großen Ueberraſchung wurde aus der Dampfheizung des Schlaf⸗ von Athen bis Neuſatz in der Dampfheizung mitgemacht hatte. Um nicht zu verbrennen, hatte er jeweils die Ventile geöffnet. Auf der Polizei erklärte er, man ſolle mit ihm machen was man wolle, er ſei halb erfroren und halb ge⸗ wagens ein 1 Grieche hervorgeholt, der die Reiſe uf einz Ewers bearbeitet. Mit ſeſſel⸗Film hat der zuge⸗ 73 h N 42 eee e eee,, eee Andreastag Am 30. November iſt der Andreastag. Die Kirche be⸗ geht das Gedächtnis des Apoſtels Andreas, der das Evan⸗ ham in Kleinaſien und Griechenland verkündete und im 0 75 62 oder 70 am 30. November zu Paträ in Achaja gekkeuzigt wurde. Das Kreuz hatte die griechiſche Form, es bestand aus zwei ſchräg geſtellten Balken und iſt ſeither als Andreaskreuz bekannt. Der Apoſtel gilt als der Schutzheilige der Schottländer und wird auch in Rußland verehrt. Ver⸗ ſchiedentlich wird der heilige Andreas auch als der Schutz⸗ pätton der Handwerker, beſonders der Fiſcher und Fiſchhänd⸗ ler, angerufen. Ant 5 5 Set 5 Tagen gilt St. Andreas noch als Patron der heiratsluſtigen Mädchen. Am Vorabend des Andreas⸗ tages ſprachen die heiratsluſtigen Mädchen da⸗ Gebet, in dem ſie den Heiligen baten, er möge bewirken, daß ſie einen guten und frommen Mann bekämen.„Zeige mir heute, wie er ſein wird, der mich zum Weib nehmen ſoll“ hieß es in dem alten Gebet und es 0 7 92 ſich außerdem auch noch Verſe erhalten, die von den Mädchen beim Bleigießen am Vor⸗ abend des Andreastages gesprochen wurden. Noch mancher⸗ orts kann man die Sitte des Bleigießens antreffen. Aus den Gebilden, die dabei entſtehen, ziehen die heiratsluſtigen Mädchen Schlüſſe auf die Persönlichkeit des erſehnten Zu⸗ künftigen. An den Heiligen ging folgende Bitte: Sankt Andreas, ich bitte dich— Denk doch dieſes Jahr an mich! 8 Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen er⸗ folgt heute Mittwoch nachmittag von 2—5 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Ausweis⸗ und Kontrollkarten ſind vorzulegen. — Sonntagsrückfahrkarten über Mariä⸗Empfängnis. Die zum Feiertag Mariä Empfängnis(8. Dezember) ausgegebenen Sonntagsrückfahrkarten werden in die Gültigkeitsdauer der zum Sonntag,(19. Dezember) ausgegebenen Sonntagsrück⸗ att bun einbezogen. Die Karten gelten hiernach zur Ein⸗ fahrt vom Donnerstag, 7. Dezember, 12 Uhr bis zum 10. Dezember und zur Rückfahrt vom 7. Dezember bis zum Mon⸗ tag, 11. Dezember, 12 Uhr. — Die neuen Münzen. In dieſen Tagen ſind die erſten Münzen auf Grund der Münzreform dem Zahlungsverkehr übergeben worden. Die Einmarkſtücke werden in Zukunft aus Rein⸗Nickel hergeſtellt. Die Zweimarkſtücke ſind gegenüber den jetzigen 1 um einen Millimeter kleiner. Die Fünfmarkſtücke ſind um etwa 11 Gramm leichter und um 9 Millimeter kleiner als die bisherigen We ee Auch egenüber den jetzigen Dreimarkſtücken ſind ſie eine Kleinig⸗ zeit leichter und kleiner. Die alten und die neuen Münzen werden eine gewiſſe Zeit nebeneinander im Zahlungsverkehr umlaufen. Es iſt daher bei allen Zahlungen Vorſicht ge⸗ boten, um Verwechſlungen zwiſchen dem alten Dreimark⸗ und dem neuen Fünfmarkſtück zu verhüten. Wenn genügend neue Münzen geprägt ſind, werden die alten Münzen eingezogen und außer Kurs geſetzt werden. Eine Prägung von neuen Dreimarkſtücken findet nicht ſtatt. Wenn die neuen Zwei⸗ und Fünfmarkſtücke auch leichter ſind, ſo enthalten ſie doch die gleichen Mengen an Silber wie die alten Münzen. 5 — Eine Mahnung zum Feſt der Liebe. Es wird Zeit, daß wir allmählich an die kleinen und großen Gaben denken, die den Weihnachtstiſch ſchmücken ſollen. Bei der Auswahl der Geſchenke oder der notwendigen Anſchaffungen ſollen wir in dieſem Jahre bewußt berücksichtigen, daß es Indu⸗ ſtrien gibt, die nur für dieſe kurze Spanne Zeit arbeiten. Dazu gehört beſonders die Spielzeug⸗ und die Chriſtbaum⸗ ſchmuck⸗Induſtrie. In jenen Orten, in denen dieſe Spiek⸗ zeuge in emſiger Heimarbeit geſchaffen werden, 5 die Not ſo groß, daß die Kinder vielfach nur zweimal in der Woche warmes Eſſen bekommen können. Wir müſſen uns vor Augen halten, daß dieſe Kinder mithelfen und in harter Arbeit ſtehen müſſen, und deshalb ſollen wir alle unſeren Chriſt⸗ baumſchmuck im Rahmen des Möglichen ergänzen. Jede neue Kugel und jedes neue Glöckchen bedeutet ein Stück Brot und jedes Spielzeug, das wir unſeren Kindern ſchenken, bedeutet wiederum Nahrung und Freude. Deutſche Volksgenoſſen! 100 000 deutſcher Volksgenoſſen leben vom Weihnachtsmarkt, bedenken Sie, daß das Feſt der Liebe, das Feſt der Ge⸗ ſchenke die beſte Möglichkeit bietet, um den Opferwillen in ſeiner ſchönſten Bedeutung, in der Form einer Arbeitsſpende zu beweiſen. N. Der SS.⸗Reiterſturm 4, Seckenheim, hält heute Mitt⸗ woch im Gaſthaus„Zum Pflug“ in Friedrichsfeld einen Werbeabend ab, zu welchem Reiter und Pferdefreunde herzlich eingeladen find. Die Alt⸗ und Jungbauern nehmen ech Ar 1 U daran teil. Adventsſonntag— Winterhilfswerk. Der Monat November geht ſeinem Ende S iſt der letzte Kalenderzettel des Monats verſchwundeß, und der Weihnachtsmonat, die Adventszeit beginnt. Daheim zählt be orgt die Hausfrau den Reſt ihres Wirt⸗ ſchaftsgeldes:„Wird es noch eine Woche reichen?“ Ig es reicht! 125 will ſie; nicht ſo reichlich wird der Speiſe⸗ und Küchenzettel ſein.— Wie man am Mittags⸗ tiſch ſparen muß, lernt die Hausfrau am Ende eines jeden Mongts. Wie man ſparen kann, ſoll die Haus⸗ frau am 1. Sonntag des nächſten Monats 1 Die er Tag ſteht im Zeichen des Winterhilfswerks. s„Ein⸗ topfgericht“— das billige und doch gute Eſſen— ſoll den Armen helfen. Was die Hausfrau an die em Tage erſpart, ſoll ſie den Hungernden geben. Reichlich wird ſie geben, am erſten Sonntag des Advents, öffnen ihr Herz der Liebe der Weihnachtszeit. künftig am Neujahrstage ſowie am 18. Januar, dem Tage der Reichsgründung. An beiden Tagen haben künftig ſämt⸗ liche Landesbehörden, Landesſtellen und Landesanſtalten mit der Lange e rafen Fahne, der Hakenkreuzflagge ſowie der Landesflagge zu flaggen. Die Gemeinden und fag igen öffentlich- rechtlichen Körperſchaften werden erſucht, ſich die⸗ ſem Vorgehen anzuſchleßen. 1 ö Wetterbericht Eine über die Alpen nach Norden ausgreifende Druck⸗ ſtörung 1 zu neuerlichen Schneefällen geführt, die faſt in ganz Süddeutſchland eine A des zende Schneedecks gebracht haben. Unter der Wirkung des fkandinaviſchen Hochs beſteht die chu aus höheren Breiten fort.— Vor⸗ herſage: Bewölkt, noch einzelne Schneefälle, Temperaturen um Null. 5 7 1— U Angefahren und ſchwer verletzt. Auf der Inſelſtraße wollte ein Radfahrer ein Fuhrwerk überholen, wobei er in die Fahrbahn eines aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Perſonenkraftwagens geriet. Der Radfahrer wurde hierbei von einem Kotflügel des Autos erfaßt und auf die Straße ge⸗ ſchleudert. Er wurde lebensgefährlich verletzt ins Allgemeine Krankenhaus verbracht. Gerichtszeitung. 6000 Mark im Amt unterſchlagen. Wegen Unterſchla⸗ gung von 6000 Mark im Amt hatte ſich der Notariatsbeamte H. Geißler aus Weinheim vor der Strafkammer zu verant⸗ worten. Der Angeklagte hat in ſeiner Eigenſchaft als Be⸗ amter erhaltene Gebühren nicht abgeliefert und Gelder, die er als Nachlaß⸗ und Zwangsverwalter vereinnahmte, für ſich verbraucht. Der geſtändige Angeklagte mußte für ſeine jahrelang krebsleidende erſte Frau, die im November 1927 ſtarb, viel Geld aufwenden, erhielt aber von ſeiner vorge⸗ ſetzten Behörde von 1924 bis 1927 Beihilfen im Betrage von insgeſamt 1297 Mark. Der Anklagevertreter beantragte zweieinhalb Jahre Gefängnis und Entziehung der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf drei Jahre. Das Gericht erkannte auf ein Jahr acht Monate Gefängnis und zu der vom Staatsanwalt beantragten Nebenſtrafe. Die Unterſuchungshaft wird angerechnet. 3 Jahre Zuchthaus für Falſchmünzer. Ein ſchweres Münzverbrechen kam am Dienstag vor der großen Straf⸗ kammer zur Aburteilung. Um ſich aus ihrer Geldverlegenheit zu helfen, verſchafften ſich der ſchon ſchwer vorbeſtrafte Lud⸗ wig Twardy aus Mannheim⸗Käfertal und der Mitangeklagte Hans Neubert aus Frankfurt a. M. verſchiedene Werkzeuge, mit denen ſie falſche Zweimarkſtücke herſtellen wollten. Die Werkſtätte befand ſich in einem Raum in der Kleinfeldſtraße in Mannheim. 12—14 Zweimarkſtücke wurden auch hergeſtellt, einige davon in Verkehr gebracht. Die Strafkammer ver⸗ urteilte Twardy zu 3 Jahren Zuchthaus, Neubert zu einein⸗ halb Jahren Gefängnis. Neue Eidesformel Weltliche Schwurform abgeſchafft. N Das jetzt im Reichsgeſetzblatt veröffentlichte Geſetz zur Einſchränkung der Eide in Strafverfahren, das am 1. Ja⸗ nuar 1934 in Kraft tritt, ſieht auch eine neue Eidesformel vor. Während der Zeuge bisher die ganze Eidesformel nachſprechen mußte, wird die Vereidigung in Zukunft in der Weiſe erfolgen, daß der Richter an den Zeugen die Worte richtet: „Sie ſchwören bei Gokt dem Allmächtigen und All⸗ wiſſenden, daß Sie nach beſtem Wiſſen die reine Wahr heit geſagt und nichts verſchwiegen haben“ und der Jeuge hierauf die Worte ſpricht:„Ich ſchwöre es, ſo wahr mir Gokt helfe.“ Wie bisher hat der Schwörende bei der Eidesleiſtung die rechte Hand zu erheben. Gibt ein Zeuge an, daß er Mitglied einer Religionsge⸗ ſellſchaft ſei, der das Geſetz den Gebrauch gewiſſer Be⸗ teuerungsformeln anſtelle des Eides geſtattet, ſo ſteht eine unter der Beteuerungsformel dieſer Religiwnsge⸗ ſellſchaft abgegebene Erklärung der Eidesleiſtung gleich. Eine weltliche Formel des Eides gibt es nach dem neuen Geſetz dagegen nicht mehr. f 3 il HD a Der Adventskranz Uralter Brauch iſt im Adventskranz eingeſchloſſen. Der Chroniſt meldet, daß zu Zeiten Karls des Großen der„Hei⸗ ligmonat“ mit immergrünen Pflanzen— Tanne, Eibe, Stachelmyrte und Stechpalme— mit Geſchenken an Menſch und Tier feſtlich begangen wurde und in Jubel und Aus⸗ gelaſſenheit zur„Wiehnacht“ ſeinen Höhepunkt fand. Am Nicolaustag war Weihnachtsverkündung und am 1. Advent brannte das erſte Lichtlein auf dem radkreuzförmigen Kranze aus immergrünen Reiſern! Weihnachtshoffen und ewiges Leben ſind im Kranz von Tanne, im flackernden Lichte, das ſich mit der Zahl der Advents vermehrt, eingeſchloſſen! Vorfreude ſoll er bringen, Andacht ſoll er reden und Hoffnung! Hoffnung auf die Er⸗ füllung der Weihnacht! Der Kranz— das Symbol der Vollendung allen Lebens— iſt in irgend einer Zuſammen⸗ ſtellung durch all die Jahrhunderte hindurch wiederzufin⸗ den. Ob er als„Hängekranz“ von der Decke hängt, von ei⸗ nem Ständer in Herz oder Sternform getragen wird, od er liegend auf dem Tiſch Gebäck und Aepfel umſchließt— oder in hochgeſtellter Art ſelbſt Ständer wird. der Kreuz oder Ständer oder Glaskugel trägt,— immer und in allen deutſchen Landen erfüllt er ſeine Sendung. So wie auch der„Chriſtbaum“ im Laufe der Zeiten an ſeinem alten Schmucke von Nüſſen und Aepfeln etwas ein⸗ gebüßt hat und ſich mit Flitter, wunderbaren Glaskugeln und allem möglichen Beiwerk hat ſchmücken laſſen, ſo iſt auch der Adventskranz vielerorts„moderniſiert“ worden. Wenn auch ſeine Formen nicht immer das Symboliſche des Adventskranzes feſthalten— was im Intereſſe reinen Brauchtums immerhin zu wünſchen wäre— ſo iſt doch von dem Stofflichen ſeit Jahrhunderten nicht abgewichen wor⸗ den. Duftende deutſche Tanne bringt ein ganzes Märchen von Waldeinſamkeit in das Zimmer und vermiſcht ſich mit dem flackernden Lichte zu einer Stimmung von Andacht und Heiligkeit, wie ſie nur der Deutſche fähig iſt, aufzu⸗ bringen. Weihnachtsfreude und weihnachtliches Hoffen nicht nur der Kleinen und Kleinſten ſtrahlt ſein Licht und Symbol wieder, auch wir Großen ſind gleichermaßen ge⸗ fangen von ſeiner Zauberkraft. Es iſt ein herrliches Geſchenk der neuen Zeit, daß wir wieder hineingreifen können in deutſche Sitte und deutſche Gebräuche! Wir müſſen nicht mehr verſchämt zurückhalten mit allem Gefühlsmäßigen, brauchen uns nicht mehr von undeutſcher und zerſetzender Art verſpotten zu laſſen, ſon⸗ dern können froh und herzlich bezeugen, wie tief verankert unſer Glaube iſt. Wie wir als Kinder gläubig und fromm unſer Weihnachtslied geſungen haben, wie wir die Welt voller geheimnisreicher Wunder ſahen und am beſcheidenen Geſchenk der Eltern ein Glück von ſchier übermächtiger Kraft erlebten, ſo ſteht auch heute die Weihnachtszeit wie⸗ der in unſeren Herzen! Das iſt deutſche Weihnachten— Feſt der Liebe! Und dieſes Feſt ſoll der Adventskranz vor⸗ bereiten helfen! Er ſoll die Freude mit ſeinen Kerzen ſtei⸗ gern bis zum Jubel der Weihenacht— bis er abgelöſt wird vom Schimmer und Duft des Tannenbaumes! O du fröhliche— o du ſelige Nheumatismus— Krankheit des Herbſies Als ungebetener Gaſt erſcheint alljährlich beſonders im Herbſt, begünſtigt durch Regen, feuchten Nebel und Wind das Heer der rheumatiſchen Erkrankungen. Der Arzt un⸗ terſcheidet im allgemeinen zwei Formen: den Muskel⸗ und den Gelenkrheumatismus. Bei Muskelrheumatismus er⸗ krankten gewöhnlich beſtimmte Teile der Muskelgruppen. Als urſächliches Moment kommt für die Erkrankung in der Regel eine Erkältung in Frage. Während aber der Muskel⸗ rheumatismus ein verhältnismäßig harmloſes Leiden dar⸗ ſtellt, das in ziemlich kurzer Zeit zur Abheilung kommt, ſtellt der Gelenkrheumatismus eine langwierige und ſchwere Krankheit dar. Der akute Gelenkrheumatismus wird ausgelöſt durch eine Infektion des Körpers mit be⸗ ſtimmten Krankheitserregern. Als Eintrittspforte für das Krankheitsgift ſpielen erfahrungsgemäß Mandelentzündun⸗ gen und dergleichen neben allgemeinen Erkältungsurſachen die Hauptrolle. Unter Fieber, begleitet von Schüttelfroſt und heftigen Schmerzen entwickeln ſich ſprunghaft nach⸗ einander Entzündung und Schwellung. Der Gelenkrheu⸗ matismus hat die große Neigung, in kürzerer oder längerer Friſt wieder zu kommen. Eine weitere Gefahr des aku⸗ ten Gelenkrheumatismus beſteht darin, daß er entweder zu Verſteifungen der Gelenke oder aber zu gefürchteten Nach⸗ krankheiten insbeſondere der Niere und des Herzens führt. Der chroniſche Gelenkrheumatismus geht teils aus dem aku⸗ ten Gelenkrheumatismus hervor, teils bildet er die ſpätere Folge anderer chroniſcher Leiden. Der Rheumatismus in ſeinen verſchiedenen Formen muß daher als eine verderb⸗ liche Volksſeuche bezeichnet werden.. 30 Das Reich kauft DD.⸗ Bankgebäude in Berlin. Das Deutſche Reich hat das Gebäude der Deutſchen Bank und Diskonto⸗Geſellſchaft in Berlin zwiſchen Unter den Lin⸗ den und Behrenſtraße gekauft. Dadurch wird die räumliche Zuſammenlegung zweier bisher auseinanderliegender Mini⸗ . N ſterien ermöglicht. 8 — Verſammlungs⸗Kalender. Liedertafel. Heute Abend 8.30 Uhr Probe. I Il. 5. B. 0. denenheim. iI Morgen Donnerstag, 30. Nov., abends ½9 Ahr im Saale des„Deutſchen Hofes“ in Seckenheim Lichtbilder⸗Vortrag 5 ö Achtung Dae 9 nun auch in Seckenheim(kompl.& 6.50) im Damen- und Herren- Salon Günther, Hauptstraße 110. 2552:—cͤ n:.——. r%r—‚————— r... ——.——— mit Pg. Solmſen als Redner. F 1 Treff der Seckemer beim; Pfisterer's Karl 1 Hirsch Schuster F 3,19%, Mannheim, I2l. 265 58/59, 285 50 Herde, Often, Gasherde Badeelnfichtungen lobe Auswahl D ee leert rcrrkerrrg ti rrgtikkegrrtrc, Taglohn-Zeftel für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) Verlag des„Neckar-Bote“. zu haben im Fahlachlſchwein Eßlinger Wolle, 4- und Sfach Schachenmeyr Wolle, Perlwolle und sonstige neutrale Marken Sowie Handarbeiten mit Zubehör E. Werber Nachf. Aunmemtiimmtehnumentlinnemnmtumimmittiüntiumtmtlutuuinmmn, in reichhaltiger Auswahl zum Stricken und Häkeln Richard Rall zu kauſen geſucht. Bühlerſtr. 14. Ankauf und Verkauf von Grundbesitz, Häusern, Bauplätzen Georg Röser Immobilien(R. D. N.). 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