r r . „% „ r c eint Föglich, mit Anaheim der Sans und Fetertage. Deugspreis: Menafl. Mk. 1.0 durch die Poſt Mk. 1.60 2 ber Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg. Reklamen 60 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Par Platz⸗Vorſchriften wird keine Garantie übernsmmen. Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. WDesnbblatt für den Stadtteil Nimm Sechen dem. Bote Amame ſchluß für Inſerate und Rotizen vormittags 9 Uhr. Vetriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig). „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt7. GSedeiftleſtung, Druck u. Verlag: G. Härdle, Zähringerſtr. 68. Farnſtrecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 38. Jahrgang Samstag, den 2. Dezember 1938 Nr. 282 b 2 9 12 12 2 Einheit von Partei und Staai Die NS DAp eine Körperſchaft des öffentlichen Rechts.— Eigene Gerichtsbarkeit. Berlin, 2. Dezember. Das Reichskabineit genehmigte Freitag ein Geſetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat. Nach dieſem Geſetz wird die NS DA eine Körperſchaft des öffentlichen Rechtes. Jur Gewährleiſtung engſter Zuſammenarbeit der Dienſtſtellen der Partei und der SA mit den öffenkli⸗ chen Behörden werden der Stellvertreter des Führers und der Chef des Stabes der SA Mitglieder der Reichsregie · rung. Für die Mitglieder der NS DA p und der SA ein- schließlich der ihr unkerſtellten Gliederungen wird eine Partei- und SA- Gerichtsbarkeit eingeführt, nach der außer den ſonſtüblichen Dienſtſtrafen auch Haft und Arreſti ver hängt werden kann, wenn Pflichtverletzungen gegen die Or⸗ ganiſation und Verſtöße gegen die Zucht und Ordnung vor⸗ kommen. Die öffentlichen Behörden, insbeſondere alſo die Polizei⸗ und Gerichtsbehörden haben den mit der Ausübung der Partei- und SA- Gerichtsbarkeit betrauten Dienſtſtellen der Partei und der SA Amts- und Rechtshilfe zu leiſten. Damit wird feſtgeſtellt. daß die Mitglieder der Parkei und der SA ſowie der ihr unterſtellten Gliederungen er⸗ höhte Pflichten gegenüber Führer, Volk und Staat haben. Weitere Kabinettsbeſchlüſſe Ferner genehmigte das Reichskabinett ein Geſetz über die Vereidigung der Beamten und der Soldaten der Wehr⸗ macht, wonach der Dienſteid eine dem heutigen Staat angepaßte Formulierung erhält. Oeffentliche Fürſorge. Nach einer vierten Verordnung zur Aenderung der Rechtsgrundſätze über Vorausſetzungen, Art und Maß der öffentlichen Fürſorge kann in Gemeinden, die von der ober⸗ 3 Landesbehörde oder der von ihr beſtimmten Stelle als RNotſtandsgemeinden erklärt werden, die Fürſorge für Perſonen, die in die Gemeinde nach ihrer Erklärung als Notſtandsgemeinde zuziehen, unter ſtrengſter Prü⸗ ing der Vorausſetzung der Hilfsbedürftigkeit auf das zur riſtung des Lebens Unerläßliche oder unter Ablehnung Der offenen Pflege auf Anſtaltspflege beſchränkt werden. Dies gilt nicht für Klein⸗ und Sozialrentner und ihnen Gleichgeſtellte. ö Das Reichskabinett genehmigte ferner eine Aenderung des Geſetzes über die Gebühren der Schlachtvieh⸗ märkte, Schlachthäuſer und Fleiſchmarkthallen, wodurch gewiſſe Unſtimmigkeiten beſeitigt werden ſollen bezüglich des Ausgleichszuſchlages. Ganierung der Sozialverſicherung 5 Der wichtigſte Punkt der Tagesordnung der Ka⸗ binettsſitzung war die 55 Geſetzesvorlage des Reichsar⸗ beitsminiſteriums über die Erhaltung der Lei tungsfähigkeit der Invaliden⸗, Angeſtellten⸗ und der knappſchaftlichen Ver⸗ ſicherung. Durch dieſen Geſetzentwurf wird eine Sanierung der Invaliden verſicherung herbeigeführt und die auernde Leiſtungsfähigkeit dieſer mit großen finanziellen Schwierigkeiten ringenden Verſicherungen ſowie der eben⸗ falls techniſch nicht völlig ausgeglichenen Angeſtellten⸗ 3 Knappſchaftsverſicherung ſichergeſtellt wer⸗ en. Dieſes für das Arbeikerkum und die Angeſtelltenſchaft edeutſame Geſetzeswerk, das den Verſicherten die in den letzten Jahren ſtändig größer werdende Sorge für die Erhaltung ihrer Anſprüche aus den Verſicherungen nimmt, gerade an dem Tage vom Kabinett Hitler verabſchiedel worden, an dem vor 50 Jahren das erſte große ſoziale Ge⸗ ebungswerk der Regierung Bismarck, die Krankenver⸗ ſicherung, in Kraft geſetzt worden iſt. Schließlich genehmigte das Reichskabinett ein Geſetz zur enderung der Regelung des Kraftfahrzeug⸗ verkehrs, das in der Hauptſache Beſtimmungen verwal⸗ gsmäßiger Natur enthält. Der Kanzler zur Kirchenlage feine Reichs- und Staatseingriffe. 5 Berlin, 2. Dezember. Amtlich wird mitgeteilt: Innerhalb der deulſch⸗ evangeli⸗ chen Kirche ſind zurzeit Auseinanderſetzungen im Gange. auf eine Klärung der kirchlichen Geſamklage hinzielen. Reichskanzler Adolf Hitler hak die ausdrückliche Enkſchei⸗ dung getroffen, daß, da es ſich um eine rein kirchliche Ange⸗ r genheit handelt, von außen her in dieſen Meinungsſtreit Nicht eingegriffen werden ſoll. Der Reichsminiſter des Innern hat daher die Län⸗ derre gierungen gebeten, die nachgeordneten Dienſt⸗ ſtellen unverzüglich mit entſprechender Weiſung zu verſehen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die zur Wahrung der äuße⸗ ren Ordnung etwa notwendigen Maßnahmen inſoweit zu⸗ läſſig ſind, als ſie nicht den Charakter eines Eingriffes in den kirchenpolitiſchen eee haben. Auch kir ch⸗ liche Stellen ſind nicht befugt, ein Einschreiten ſtaat⸗ er Organe im kirchlichen Meinungsſtreit herbeizuführen. Der Reichskanzler beim Neichspraͤſidenten 1 Berlin, 1. Dezember. Reichs präſident von Hindenburg empfing den Reichs⸗ kanzſer Adolf Hil ü ö zie biller zum Vortrag über ſchwebende außen. und innenpolitiſche Fragen. 5 85 5 machen. Anſtelle Deutſchen Arbeitgeberverbände aufgelöſt. Neuordnung der Arbeitsfront. Eingliederung der Vereine in die Organiſation„Kraft durch Freude“. Im Anſchluß an den Aufruf der Reichsregierung und des Führers der Arbeitsfront an alle ſchaffenden Menſchen haben die maßgebenden Vertreter der induſtriellen Arbeit geberverbände in einer Sitzung beſchloſſen, die induſtriel⸗ len Arbeitgeberverbände aufzulöſen und in ihre Liquidation zu kreten. Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley, gewährte dem Hauptſchriftleiter des„Deutſchen“ eine längere Unterredung über die Neuorganiſation der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront. Dr. Ley erklärte dabei auf die verſchiede⸗ nen Fragen etwa Folgendes: Der Appell zum Eintritt in die Deutſche Arbeitsfront ſei in allen Teilen des Reiches mit Begeiſterung aufgenom- men worden. Unter den Neueingetretenen ſeien viele Tau- ſende Unternehmer. Die Auflöſung einer Reihe von Ver⸗ bänden werde nicht in jedem Falle ſo einfach ſein wie die beſchloſſene Auflöſung der Vereinigung der Deutſchen Ar⸗ beitgeberverbände e. B. Die Auflöſung ſämtlicher Verbände, die nach dem Willen der Reichsregierung und auch nach dem Wunſche Dr. Leys grundſätzlich verſchwinden müßten, könne erſt in einigen Monaken erfolgt ſein. Die Angeſtellten der aufgelöſten Verbände wür⸗ den in die Organiſation der Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ übernommen werden. Der Aufbau der Deutſchen Arbeitsfront folge dem der Partei beziehungsweiſe dem der NS BO. Es werde in Zukunft Blocks, Zellen, Orts⸗ gruppen, Kreiſe und Gaue der Deutſchen Arbeitsfront ge⸗ ben. Dieſen Stellen würden Fachberater zugeteilt werden. Die Dienſtſtellen der NSBo und der Arbeitsfront würden getrennt bleiben. Durchgeführt werden ſolle aller⸗ dings eine Perſonengleichheit der leitenden Amtswalter von NSBO und Arbeitsfront. Die Beiſragsregelung werde zurzeit von Pg. Brinkmann ausgearbeitet. Der Bei⸗ trag ſolle einen 9 Prozeritſatz des Einkommens aus⸗ der Rechtsſtellen der Verbände würden ein⸗ heitliche Rechtsſtellen der geſamten Arbeitsfront ein⸗ gerichtet werden. Die wirtſchaftlichen Betriebe der Arbeitsfront würden keinesfalls aus ihr herausgenommen werden. Da die zur Verfügung ſtehenden Räume für die Zentralleitung der Deutſchen Arbeitsfront nicht ausreichten, würde jetzt wegen der Uebernahme des preußiſchen Land⸗ tagsgebäudes und der Gebäude des früheren Herrenhauſes verhandelt. Die Vorarbeiten für die Organiſation der Gemeinſchaft, „Kraft durch Freude“ gingen rüſtig vorwärts. Das Amt für„Selbſthilſe und Heimſtätten“ werde von Pg. Bankdirektor Müller und Pg. Kelzner verwaltet werden. Mit der Bank der Deutſchen Arbeit, den Konſum⸗ genoſſenſchaften, den Verſicherungen uſw. wolle er, Dr. Ley eine große Alters⸗ und In validenverſiche⸗ rung ausbauen, durch die die ſtaatlichen und anderen Verſicherungen nicht berührt werden. 5 Es ſolle ermöglicht werden, daß an bedürftige Mit⸗ glieder der Arbeitsfront bei Vollinvaliditäl oder bei einem Alter von mindeſtens 60 Jahren Zahlungen ge⸗ leiſtet werden können. Pg. 5 ſolle neben dem Organiſationsamt der Arbeitsfront auch gleichzeitig das für die Organi⸗ ſation„Kraft durch Freude übernehmen. In der Hei m⸗ tätten angelegenheit ſtelle er mit bewährten Mit⸗ arbeitern einen großzügigen Plan auf. Das Amt für „Würde und Schönheit der Arbeit“ ſei Pg. Sperr⸗Berlin angeboten worden. Für die Bauten der Häuſer der Arbeit“ ſtünden Tooſt⸗München und Klotz⸗Köln zur Verfügung. Das Amt für Reiſen und Wandern im Urlaub ſei dem Regierungspräſiden en a. D. Dr. Brauweiler übertragen worden. Das Amt für Unterricht und Ausbildung bekomme ſelbſtver⸗ ſtändlich Pg. Gohdes, der Reichsſchulungsleiter der Ar⸗ beitsfront, der NSBO und der Partei. Es wäre wünſchens⸗ wert, wenn das Berufsſchulweſen generell in dieſes Amt eingegliedert würde. Die zuſtändigen amtlichen Stellen hät⸗ ten ſich dazu jedoch noch nicht geäußert. Das Amt für Sport werde der Reichsſportkommiſſar von Tſchammer⸗ Oſten übernehmen. Die Beſetzung des Kultur amtes ſtehe noch nicht feſt. 5 Orei große„Häuſer der Arbeit“ Dr. Ley erklärte dann: Wir wollen eine Einſchaltung der geen gen Vereine in die nafionalſozialiſtiſche Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Nur die beſten Vereine werden übernommen werden, grund ſätzlich jedoch keine rein konfeſſionellen Vereine. f Zunächſt würden drei große„Häueſr der Arbeit“ ge⸗ baut werden, eines in Köln, das andere in München und ein drittes in Berlin. Für das Haus in Köln lägen die Pläne ſchon vor. Die Gewerkſchaftshäuſer von Mag ⸗ deburg, Leipzig und vielleicht auch von Breslau 101 in anderen Städten ſollen zu„Häuſern der Arbeit“ werden. Schon in den nächſten Tagen ſei mit klaren Anordnun⸗ gen 0 die Reuorganiſation der Deutſchen Arbeitsfront zu rechnen. Eheſtandsdarlehen und Arbeitsmarkt Vor einſchränkenden Befümmungen. Im zeitungsfachlichen Fortbildungskurſus des Deutſchen Inſtituts für Zeitungskunde in Verlin hielt Staatsſekretär Reinhardt vom Reichsfinanzminiſterium ein Referat über die Frage der Arbeitsmarktentlaſtung, insbeſon dere im Hinblick 155 die Ergebniſſe der Eheſtandsdarlehen. Er erklärte, daß ſich die Ausgabe der Eheſtandsdarle⸗ hen als außerordenklich wirkſam zur Belebung des Arbeits⸗ marktes erwieſen habe und daß ſeit dem Zeitpunkt des In⸗ krafttretens dieſes Geſetzes, alſo vom 1. Auguſt dieſes Jah- res bis zum 26. November, bisher insgeſamt 103 435 Ehe⸗ ſtandsdarlehen ausgegeben worden ſeien, davon allein im November über 33 000. Bemerkenswert war in dieſem Zuſammenhang die Aus⸗ 3 des Staatsſekretärs Reinhardt, daß in den nächſten ragen eine neue Durchführungsbeſtimmung für die Ausgabe der Eheſtandsdarlehen erlaſſen wird, wo⸗ nach nur noch ſolche Ehepaare Eheſtandsdarlehen erhalten ſollen, die nach dem Inkrafttreten des Geſetzes geheiratet haben. In Zukunft ſollen nach ſeinen Ausführungen mo⸗ natlich nur noch etwa 20 000 Anträge auf Eheſtandsdarle⸗ hen bewilligt werden. J ↄð d ã ß õ PCC èͤV0VTbPbPPPc Heß und Röhm Reichsminiſter Berlin, 2. Dezember. Der Herr Reichspräſident hat auf Vorſchlag des herrn Reichskanzlers den Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß. ſowie den Stabschef der SA, Ernſt Röhm, zu Reichsmini⸗ ſtern ohne Geſchäftsbereich ernannt. Die Arbeiisſchlacht im Winter Aufruf Darres an die Landwirtſchaft. Der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft, 7 0 richtet folgenden Aufruf an die deutſche Land⸗ wirtſchaft: Der Erfolg des Kampfes gegen die Arbeitsloſigkeit iſt für den Wiederaufſtieg Deutſchlands von entſcheidender Bedeutung. Es gilt, die geſamte Kraft auf dieſes Ziel zu richten. Die Reichsregierung iſt feſt entſchloſſen, unter Ein⸗ latz aller Mittel und Möglichkeiten darauf hinzuwirken, daß der n e ger Rückſchlag auf den Arbeits⸗ markt im Gegenſatz zu den letzten Jahren nicht fühlbar wird. Auch das deutſche Bauerntum hat hier große Aufgaben zu erfüllen. Auf dem Hof des Bauern bieten ſich zahlreiche Möglichkeiten, arbeitsloſe Volksgenoſſen auch im Winter mit nutzbringender Arbeit zu beſchäftigen. Die Ar⸗ beitgeber ſollten ſich bemühen, unter allen Umſtänden ihre Landhelfer und Landarbeiter, insbeſondere die verheirate⸗ ten, auch im Winter zu behalten. 8 Die Reichsregierung hal zahlreiche Vorkehrnengen ge- troffen, um den Arbeilgebern in der Landwirtſchaft den nokwendigen Entſchluß zu erleichtern. Der deulſche Bauer hal bisher das Seinige getan, um der Pflicht der Beſeiti⸗ gung der Arbeitsloſigkeit zu dienen, und er wird auch in den kommenden Wintermonaten alles, was in ſeinen Kräften ſteht, einſetzen, um dieſem Ziel ſeiner Führung zum Siege zu verhelfen. Auch der zweite Abſchnitt der Arbeilsſchlachi des deutſchen Volkes wird gewonnen werden! Schlachtſteuererleichterungen Die preußiſche Staatsregierung hat ein Geſetz über Er⸗ leichterungen bei der Schlachtſteuer beſchloſſen, das vor allem eine weſentliche Vereinfachung bringt durch die Einführung von Einheitsſätzen bei Kälbern und Schweinen. Zu⸗ gleich wurden die Sätze, insbeſondere bei Ochſen, herunter⸗ geſetzt. b Fur Beſeitigung von Härten ſind u. a. folgende Ver⸗ günſtigungen gewährt: eine mehrfache Erweiterung der Ausfuhrvergütung, die beſchränkte Freigabe von Haus⸗ ſchlachtungen für ländliche Gaſt⸗, Schank⸗ und Speiſe⸗ wirte, die völlige Befreiung der Schlachtungen der Land⸗ wirte für ihre Wanderarbeiter und die Erhöhung der Steuererſtattung bei„Minderwertigkeit“ des Schlachktieres. Der bereits in der Konferenz der Länder im Oktober zum Ausdruck gekommene Wille zu weitgehender gegenfei⸗ tiger Anpaſſung hat dazu geführt, daß die gleichen Beſeim⸗ mungen wie in Preußen von nun an in ganz Nord. und Mitteldenkſchland gelten. Beziehungen zu den ſüddeuk⸗ ſchen Ländern laſſen erhoffen, daß auch dieſe ſich bis am wenige unbedeutende Abweichungen dem Block der nord⸗ und mitteldeutſchen Länder anſchließen werden. i Es iſt freilich nicht ausgeſchloſſen, daß die Aufrechterhal⸗ tung der unliebſamen Ausgleichsſteuer wegen Heſſens ſolange notwendig bleibt. als Heſſen von der Beſteuerungs⸗ art. wie ſie nunmehr für das ganze übrige Deutſchland beſtehen wird, erheblich abweicht.. Oer Neichstwehrminiſter beſucht Süddeutſchland f Berlin, 1. Dez. Der Reichswehrminiſter, Generaloberſt von Blomberg. wird ſich in der Zeil vom 2. bis 1. Dezember nach Frankfurt a. M., Karlsruhe und Stuft⸗ gar f begeben,. um den Herren Reichsſtatthaltern und Mi⸗ niſterpräſſdenken von Heſſen, Baden und Würktemberg einen Beſuch abzuſtatten. Eine Beſichtigung von Truppen findet dabei nicht ſtatt. ö Politiſches Allerlei 33 Frankfurter Kommuniſten verurteilt. Im Hochverratsverfahren gegen Frankfurter Kommu⸗ niſten wurden in Kaſſel neun Angeklagte zu e fen von einem 51 chs Monaten bis zu zwef Jahren ſechs Monaten und 24 Angeklagte zu Gefängnisſtrafen von einem Jahr drei Monaten bis zwei Jahre drei Monate Gefängnis verurteilt. Zwölf Angeklagte wurden freigeſprochen. f 25 ftommuniſten in Würzburg verhaftel. Beei einer in den letzten Wochen in Würzburg durchge⸗ führten Säuberungsaktion konnte eine über das ganze Stadtgebiet verbreitete, durchorganiſierte kommuniſtiſche Gruppe dingfeſt gemacht werden. Insgeſamt wurden 25 Perſonen, darunter zwei Frauen, feſtgenommen. Bei den Durchſuchungen wurden Gelder, die zur Fortführung der Anden.. Partei beſtimmt waren, und Diebesgut vor⸗ gefunden. N Zwiſchenfälle im Konzentrationslager Dachau. Die Politiſche Polizei teilt mit: Ein Schutzhaftgefange⸗ ner aus dem Konzentrationslager Dachau verſuchte zu ent⸗ fliehen. Bevor er das von ihm vorgeſehene Verſteck errei⸗ chen konnte, wurde er entdeckt und wieder in das Lager zu- rückgebracht. Der gleiche Gefangene hat ſchon vor einigen Wochen einen Fluchtverſuch unternommen, der noch recht⸗ zeitig vereitelt Werden konne N „„ 8 5 8 4 1 75 „. s„„ a. n 5 Weder Goebbels, noch Noſenberg Die Verleumdungen des„Petit Pariſien“. Berlin, 1. Dez. Das außenpolitiſche Amt der NS DA teilt mit:„Nachdem der„Petit Pariſien“ ſeine früheren verleumderiſchen Behauptungen über geheime Zer 6 anweiſungen des Reichsminiſteriums gur Volksaufklärung und Propaganda ſelbſt hat als Lügen preisgeben müſſen wird nunmehr verbreitet, dieſe angeblichen Anweiſungen ſeien zwar nicht von Dr. Goebbels, ſondern von Al⸗ fred Roſenberg bzw. dem ihm unterſtellten 1„ litiſchen Amt der NSDAP herausgegeben worden. uch dieſe, den Stempel der Unwahrheit tragende u Behauptung iſt eine 8„ Die ganze Hilflo⸗ ſigkeit dieſer neuen Lüge kommt auch dadurch zum Aus⸗ druck, daß von der„Propagandaſtelle der Razi⸗ Partei, die in den Händen des Herrn Alfred Roſenberg liegt“ geſprochen wird. Dieſe Stelle für eine Propaganda beſteht überhaupt nicht. Das außenpolitiſche Amt der NSDAP hat ferner mit Zeitungsweſen, Agenturen im In⸗ und Ausland uſw. überhaupt nichts zu tun, ſo daß auch die Behauptungen über eine„Beſtechung der Auslands⸗ preſſe“ und die Unterhaltung von Agenturen in Breſt, Lyon. Lille, Straßburg uſw. eine weitere unverſchämte Verleum⸗ dung darſtellt. Wir ſtellen alſo 55 daß alle Behauptungen von Anfang bis zum Ende frei erfunden ſind.“ ö Aus landsdeutſchen als Vorbild 8 Berlin, 1. Dez. Einen weiteren Beweis für die unge⸗ heure Opferwilligkeit unſerer auslandsdeutſchen Volksge⸗ noſſen bilden, wie die NSK meldet, die ſoeben telegraphiſch von den Landesgruppen China und Braſilien mit⸗ Pinter Ergebniſſe der bisherigen Sammlungen für das interhilfswerk. Die Landesgruppe China meldet als Sammelergebnis 112 000 Mark, die Landesgruppe Braſt⸗ ſien 30 000 Mark. f Oeſterreich entſchuldigt ſich Die Täter kommen vor Gericht. Berlin, 2. Dezember. Freitag hat der Generolſekrekär des öſterreichiſchen Dun⸗ deskanzleramtes den deutſchen Geſandten in Wien aufge- ſucht, um der deulſchen Regierung wegen des Jwiſchenfalls an der deulſch-öſterreichiſchen Grenze am 23. November. dem der* Schuhmacher zum Opfer gefallen iſt, die förmliche Entſchuldigung der öſterreichiſchen Regie; rung auszufprechen. Der Vertreter der öſterreichiſchen Re⸗ gierung hat dabei außerdem die Erklärung 3 daß die an dem Vorfad beleiligten öſterreichiſchen Sicherheitsor⸗ gane vor dem zuſtändigen öſterreichiſchen Gericht unver⸗ züglich zur Verantwortung gezogen werden. 4 Der Führer der Gaar Vorläufig keine Staats ralspflichten. e Berlin, 2. November. Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Der preußiſche Miniſterpräſtdent Göring hat Staatsrat Spaniol mit Rückſicht auf die Verordnung der Regierungskommiſ⸗ ſion des Saargebietes vom 29. November 1 33, wonach Be⸗ amte des Deutſchen Reiches oder der Länder im Saargebiet keinerlei Funktionen ausüben dürfen, auf eigenen Antrag bis zur Wiedervereinigung des Saargebietes mit dem Va⸗ wee von ſeiner Tätigkeit als preußiſcher Staatsrat ent ⸗ bunden. N In Anerkennung der hervorragenden und oypferberei⸗ ten Arbeit, die Staatsrat Spaniol für die deulſche Saar ⸗ heimat geleiſtet hat, iſt ihm— der Titel eines 4 ſchen e e vom Mini lerpräſidenten weiter belafſen word N: N g 1 5 3 Die Quittung ſolgt! Auf die Verſchärfung des Saarregimes. Saarbrücken, 1. Dezentber. Zur e eg Verordnungen, die die Regie⸗ rungskommiſſion zur Wahrung der Ruhe und Sicherheit km Saarpebiet erlaſſen zu müſſen geglaubt hat, betont die „Sodrbrücker Zeitung“, daß die Bevölkerung den neuen Verordnungen einen inneren, auf sittlicher Zuſcimmun begründeten Gehorſam nicht entgegenbringen nne. S ihnen zu fügen, empfinde ſie nicht als ſittliche Pflicht. denn ihr Gewiſten rebelliere dagegen, wie gegen ſede Forderung, die ſie ais im Widerſpruch zu ihrer nationalen Geſinnung nehend empfindet. g Daß die Berorduungen aber befolgt werden, ſei gan beſtimmt eine Klugheitsmaßnahme, und dieſe Kiughen 1d von der e deulſchen Bevölkerung des Saargepietes u erwarken. Klug zu ſein und ſich den Verordnungen zu ügen, ſich durch nichts zu einer Uebertretung hinrei oder provozieren zu 1 ſei eine nakionale Fflicht. N Blatt fordert die Bevölkerung auf, Diſziplin zu halten und die Huittung mil dem Stimmſchein zu präſenkieren. Der Segen des Aurbeitsdienſtes 40 Jahre Arbeit für eine Biertelmillion Menſchen. Der Reichsleiter für den freiwilligen Arbeitsdienſt, Staatsſekretär Hierl, machte in einer Interredung außer⸗ ordentlich bedeutſame Angaben über den Arbeitsdienſt. Dem Arbeitsdienſt ſei eine große volkswirtſchaftliche Produktivi⸗ tät zuzuerkennen. Schon jetzt finde man überall im Reiche zahlreiche Stellen, die i m Vorjahre noch Oedland waren und f denen heute Kartoffeln oder Ge ⸗ treide wachſe. Der Arbeitsdienſt wolle ja durch beſtmög⸗ liche Bearbeitung deutſchen Bodens unſer Volk unabhän⸗ ig von der Einfuhr lebensnotwendiger landwirtſchaftlicher Ergeußniſſe machen. Wenn der Arbeitsdienſt dieſe Aufgabe elöſt, dann habe er eine derartig produktive Aufgabe ge⸗ öſt, daß demgegenüber alle im privatkapitaliſtiſchen Geiſte angeſtellten Rentabilitätsberechnungen abwegig erſchienen. Die volkswirtſchaftliche Produktivität des Arbeitsdienſtes werde in viel höherem Maße erſcheinen, wenn es gelungen ſei, den vom alten Syſtem hinterlaſſenen Zuſtand eines planloſen Einſatzes zu überwinden. Dazu wäre eine plan⸗ volle Arbeitsbeſchaffung für den Arbeitsdienſt, gipfelnd in einer zentralen Stelle des Reiches und Zweigſtellen in den Ländern, notwendig. Seit Jahren weiſe er auf dieſe Not- wendigkeit hin. Er hoffe, daß es ihm ſchließlich gelingen werde, die dazu nötige linterſtützung anderer Rei sbehör⸗ den zu gewinnen. Zur finanziellen der ud verwies der Staatsſekretär u. d. darauf, daß der jugendliche Arbeitsloſe dem deutſchen Volke durchſchnitklich 1,50 Mark täglich koſte. Der Arbeitsdienſtwillige koſte 2,14 Mark 1 der Koſten für Führung und Verwaltung. Für die Me rko⸗ ſten von 64 Pfennigen werde erreicht, daß der junge Menſch, anſtatt für den volkswirtſchaftlichen Produktions⸗ prozeß auszufallen, volkswirtſchaftliche Werte ſchaffe, und daß er, anſtatt durch Arbeitsloſigkeit zu verkümmern, Leib und Seele bei der Arbeit geſund erhalten und zu einer ho⸗ hen, ſittlichen Auffaſſung, zum Begriff„Arbeit“ erzogen werde. Dieſer Vorteil, der ſich durch Zahlen fr die aus⸗ drücken laſſe, ſei von größter Bedeutung auch für die Volks⸗ wirtſchaft. Eine Entlaſtung der Gemeinden trete ſchon durch das Ausſcheiden der jungen Leute aus der Er⸗ werbsloſenfürſorge ein. Dazu komme noch die ſtarke Bele⸗ bung der ortsanſäſſigen Wirtſchaftskreiſe durch ein Lager, das 200 junge Leute mit ihren vielfältigen Bedürfniſſen umfaßt. Das Geld, das dem Arbeitsdienſt für die Unter ⸗ haltung der Mannſchaft und Lager zur Verfügung geſtellt werde, fließe doch reſtlos in die Volkswirtſchaft zurück. Darum bemühten ſich die Gemeinden auch, Arbeitslager in ihren Bereich zu bekommen. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß ein Abbau des Ar⸗ beitsdienſtes im kommenden Winter nicht ſtattfinden werde. Wetterfeſte Unterkünfte, allerdings teil⸗ weiſe von ſpartaniſcher Einfachheit, ſeien vorhanden. Dane⸗ ben habe die Reichsleitung transportfähige Holzbaracken an⸗ geſchafft, die bereits in zahlreichen Fällen in unbewohnten Gegenden errichtet wurden. Was die Beſchäftigungs⸗ möglichkeiten anlange, ſo würden zur Durchführung der in Deutſchland vorhandenen volkswirtſchaftlichen wert⸗ vollen Kulturarbeiten bei einem Jahreseinſatz von einer Viertelmillion Menſchen noch mindeſtens 40 Jahre benötigt werden. Auch für den Winter ſei vorgeſorgt. Im übrigen bleibe unverrückbares Ziel die Einführung der allgemeinen gleichen Arbeitsdienſt⸗ pflicht für alle arbeitstauglichen jungen Deutſchen. Zum Schluß ſchilderte der Staatsſekretär, wie die aus dem Ar⸗ beitsdienſt Ausſcheidenden vielfach ſchon vor der Entlaſſung von Unternehmern angefordert würden. Die von der Reichsleitung geſchaffene Organiſation des„Arbeits⸗ dank e. V.“ bemühe ſich um die Förderung der Aufnahme⸗ bereitſchaft der Wirtſchaft für die durch den Arbeitsdienſt ertüchtigten jungen Menſchen. Neues aus aller Welt 3 Im Wildererprozeß Neviſion eingelegt Frankenthal, 2. Dez. Der vom Schwurgericht wegen des Mordes an dem Gendarmen Löffler zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte Landwirt Johann Klein hat gegen das 17 des Schwurgerichts Reviſion zum Reichsgericht eingelegt. Senſationelle Mordaufklärung Ehefrau unter dem Verdacht der Beihilfe zum Gattenmord. Pirmaſens, 1. Dezember. Wie berichtet, hatte der 23 Jahre alte Reiſende Nobert Bollenbach den 48jährigen Werkmeiſter Wilhelm Leiner hin⸗ terrücks erſchoſſen. Urſprunglich hatte man angenommen, daß der Mord einen Racheakt darſtelle, da Leiner ſich gegen die Aufnahme des übel beleumundeten Bollenbach in einen Schüt⸗ zenverein ausgeſprochen haben ſoll. Nun ſtellt ſich heraus, daß der Tat ganz andere Mo⸗ tive zugrunde liegen. Die Kriminalpolizei brachte nämlich in Erfahrung, daß Bollenbach ſchon ſeit längerer Zeit intime Beziehungen zur Frau des ermordeten Werkmeiſters Leiner unterhalten hat und öfters mit ihr Zuſammenkünfte in⸗ nethalb und außerhalb ihrer Wohnung, immer aber unter Abweſenheit des Ehemannes verabredet hatte. Weiter wurde Face daß die letzte Unterredung zwiſchen Bollenbach und a Frau am Samstag vormittag ftattgefunden hatte. An⸗ 1 fuhr dann Bollenbach nach Kaiſerslautern, wo er die Waffe kaufte, mit der er dann Leiner in der Nacht auf Sonntag erſchoß. Infolgedeſſen wurde nunmehr Frau Leiner unter dem Verdacht der Beihilfe zum Mord verhaftet und ins Gefängnis eingeliefert. v— 2. Atme 4 Das erſte Todesurteil wegen Brand'ſtiſtung Berlin, 2. Dez. Das Berliner Sondergericht verurkeilte am Freitag nachmittag in dem märkiſchen Ork Linum bei Fehrbellin den 23jährigen Melker Richard Bahr wegen forigeſetzter keils vollendeter, keils verſuchter Brandſliftung begangen in der Abſicht, unter der Bevölkerung Angſt und Schrecken zu erregen, auf Grund des Geſetzes zur Abwehr polifiſcher Gewaltlaten vom 4. April 1933 zum Tode. Berlin. Der Austauſch der Ratifikationsurkunden zu dem deutſch⸗polniſchen Abkommen über Erleichterungen im Kleinen Grenzverkehr wurde im Auswärtigen Amt vorge⸗ nommen. f Berlin. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mit⸗ teilt, hat das preußiſche Staatsminiſterium ein Geſetz über die Geheime Staatspolizei beſchloſſen, deren Chef der Mi⸗ niſterpräſident ſelbſt iſt. 5 Vor dem deutſch⸗polniſchen Coͤnderſpie!l Warſchau, 1. Dez. Am Sonntag wird in Berlin das Fußball⸗Länderſpiel Deutſchland Polen ausgetragen wer⸗ den. Die polniſche Fußballmannſchaft iſt bekeits, begleitet von etwa 15 polniſchen Sportjournaliſten, in Berlin ange“ kommen. ‚Expreß Poranny“ ſchreibt, daß das Zuſammen treffen ein ungeheures Intereſſe erwecke. Nicht nur Sportliebhaber, ſondern das ganze polniſche Volk werde die Berichte über den Verlauf des Verliner Spiels mit größter Aufmerkſamkeit verfolgen.„Mit Recht,“ ſo ſchließt das Blatt,„denn das Berliner Länderſpiel bedeutet den Beginn einer neuen Aera in den deutſch⸗polniſchen Sportbeziehungen.“ 5 Darmſtadt.(Verhängnisvolle Ohrfeige.) Die Kleine Strafkammer verhandelte in zweiter Inſtanz gegen einen Offenbacher Kaufmann wegen verſuchter Erpreſſung und tätlicher Beleidigung. Der Angeklagte, der während der Inflationszeit ein gutgehendes Geſchäft beſaß, wiegte 1 in dem ſchönen Wahn, von einem Offenbacher Vank⸗ 5 aus noch Geld zu bekommen und benutzte den 1 f 15 e 5 Ge⸗ Boykotts, den jüdiſchen Inhaber auf der Straße zu und ihn zu ohrfeigen. Er erhielt in erſter Inſtanz eine Ge⸗ fängnisſtrafe von zweieinhalb Monaten. Das Gericht iſt je⸗ doch der Auffaſſung, daß weder eine Erpreſſung noch eine Körperverletzung vorliege, ſondern erkennt lediglich wegen tätlicher Beleidigung auf drei Wochen Gefängnis. Eine Geldſtrafe ſei nicht ausreichend, denn es gehe nicht an, daß die nationale Sache von derartigen Querulanten mit ihrem kleinen Privatnutzen verquickt werde. 1 Gatten⸗ und Kindesmörder hingerichtet Köln, 1. Dez. Im Gerichtsgefängnis Köln⸗Klingelpütz iſt der 32jährige Elektrotechniker Gottlieb Schorſch hingerich⸗ tet worden. Schorſch hatte am 8. Mai vorigen Jahres ſeine Ehefrau Elſe Schorſch und ſeinen vierjährigen Sohn Günther ermordet. Wie der Amtliche Preußiſche Preſeſdienſt zu der Hin⸗ richtung mitteilt, hat der preußiſche Miniſterpräſident von dem Rechte der Begnadigung keinen Gebrauch gemacht, weil der Verurteilte die Tat lediglich begangen hat, um ſich ſeiner Ehefrau und ſeines Kindes, die ihm läſtig waren, zu entledigen und das Verbrechen mit ſeltener Gefühlsroheit ausgeführt hat. ö Grauſiger Kindes mord In kochendes Waſſer getaucht! e Selm-Beifang, 1. Dez. Der Erwerbsloſe Kriſten hatte ſeit einiger Zeit die Kinder aus der erſten Ehe ſeiner Frau, einer Witwe, die Kriſten vor einigen Monaten geheiratet hatte, in roheſter Weiſe mißhandelt. Nun wollte er die Kin⸗ der baden und ſchüttete kochendheißes Waſſer in die Bebe wanne. Ohne kaltes Waſſer zuzuſchütken, nahm er das zweiein⸗ halbjährige Kind und kauchte es in das kochendheiße Waſſer. Hiermit aber war das ſcheußliche Werk noch nicht beendet. Der Mörder würgte das Kind noch ſo lange am Halſe, bis es ſein junges Leben aushauchte. Hierauf brachte er das Kind ins Bett und ließ es darin liegen, bis die Polizei, von den Nachbarn aufmerkſam gemacht, erſchien und den grau; ſigen Mord aufdeckte. Die Staatsanwaltſchaft ſtellte feſt, daß es ſich um einen überlegten Mord handelte. Das Kind war bis zur Hälfte verbrannt und hatte Würgmale am Halſe. Außerdem zeigten blutunterlaufene Stellen und Male am ganzen Kör⸗ per von einer voraufgegangenen Mißhandlung. Der 24 jährige Mörder wurde verhaftet. ö Es war nicht„Abdul Khan“ Eſſen, 1. Dez. Die Polizei in Warſchau beſtätigt jetzt die Verhaftung des mit 200 000 Mark flüchtigen Lotterieeinneh⸗ mers Wilhelm Schönwald aus Eſſen durch einen Grenz poſten. Schönwald hat einen auf den Namen Abdul Khan ausgeſtellten afghaniſchen Paß mit ſich geführt. Der polni ſchen Polizei gegenüber hat er erklärt, afghaniſcher Staats- bürger und nicht Deutſcher zu ſein. Nachdem feſtgeſtellt worden war, daß„Abdul Khan“ die 1 Sprache nicht im geringſten beherrſchte, hat man ihn photographiert und ein Lichtbild nach Eſſen geſandt. Auf dem Lichtbild wurde„Abdul Khan“ einwandfrei als der geſuchte Schön wald erkannt. 8 . 0. ö Kriegstrophäen von 1864 f Das Herzoghaus Schleswig⸗Holſtein zur Herausgabe ver! urteilt. f Glogau, 1. Dez. Die Erſte Zivilkammer des Landge⸗ richtes verurteilte nach einer faſt zweijährigen Prozeßdauer die 3 Marie Dorothe zu Schleswig⸗Holſtein, den Prinzen Johann zu Schleswig⸗Holſtein und den General⸗ direktor Hübner in Primkenau zur Herausgabe wertvoller Kriegstrophäen von 1864 an den preußiſchen Staat und 7 Schadenerſatz. Bei den Kriegstrophäen handelt es ſich um zwei Stammbäume des däniſchen Königs Chriſtian und ſeiner Gemahlin Dorothe, die nach dem Kriege bischen Dänemark und Preußen 1864 Eigentum des preußiſchen Staates geworden waren. Die Stammbäume waren 2 Jahre 1873 dem Herzog Karl von Schleswig⸗Holſtein über“ laſſen worden und gelangten nach ſeinem Tode mit Gene 5 migung des preußiſchen Staatsarchivs in den Beſitz des Her zogs Ernſt Günther von Sceswig⸗Holſtein in Primkenan 1931. Nachdem Herzog Ernſt Günther, ein Bruder der ver⸗ ſtorbenen Kaiſerin, geſtorben war, wurden die wertvollen Trophäen nach Dänemark verkauft, und zwar an die Galerie in Kopenhagen. Eine deer er Verfügung des preußiſchen Staatsarchivs gegen dieſen Verkauf erfolgte 5 ſpät. Für die Trophäen ſollen 12 000 Reichsmark gezahlt worden ſein. Gewitterſturm am Schwarzen Meer 20 Ertrunkene, 150 Vermißke. 5 Iſtambul, 2. Dez. Ueber den Wilaßet Samſun iſt ein — 1 9 8 Jede Hausfrau weiß, wie ſehr. Die Ar men Hände kalten Tagen die Hände h 11———— tägliche Hausarbeit leiden. Nöte regelmäßige Hautpflege mit Leokrem wird das Aufſpringen und die Saut der Hände verhinderk, Leokrem, der ſich beſonders leicht in die en einreibt, führt dem Hautgewebe Sonnen⸗Vitamin zu, denſelben wichti it Aufbauſtoff, den ſonſt in der Haut nur die Sonne erzeugt. Leokren, 12 ein Erzeugnis der Chlorodont⸗Fabrik. Doſen zu 90, 50, 22, 15 i in allen Fachgeſchäften erhältlich. g Ee PR „ N 1 Ze r z ĩͤ v . ee eee Ii Heidelberg.(Pflege alten Volks brauchs.) In Heidelberg wird an Weihnachten der Brauch des Kurrenden⸗ ſingens, der in Mittel⸗ und Norddeutſchland üblich ist, ein⸗ geführt werden. Der Gedanke wurde von der Wat 2 aufgegriffen, die am Heiligen Abend zum erſten Male Kur⸗ Tende ſingen wird. 5 f I Heidelberg.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Der erwerbsloſe Arbeiter Filſinger aus Rohrbach fuhr zwiſchen Heidelberg und Rohrbach eine ſteile Straße herunter und bog in ziemlich raſchem Tempo in die Landſtraße ein. In demſelben Augenblick kam ein Auto die Straße entlang, dem Filſinger nicht mehr ausweichen konnte. Er wurde von dem Wagen erfaßt und auf die Landſtraße geſchleudert. Das Auto verbrachte den Verunglückten in die Aniverſitätsklinik, wo er jedoch einige Stunden nach ſeiner Einlieferung ſtarb. Den Autoführer krifft keine Schuld. n Ladenburg.(Gedenkfeier am Grabe Carl Benz.) Anläßlich des 89. Geburtstages von Dr. h. c. Carl Benz, des berühm en Pioniers des Automobilismus, fand am Grabe des Verſtorbenen eine Gedenkfeier ſtatt, bei der vom Allgemeinen Schnauferlklub, Oberbürgermeiſter Kläger⸗ Karlsruhe und Stadtrat Schneider Kränze niedergelegt wur⸗ den. Bürgermeiſter Dr. Reuter ſprach ebenfalls Worte herz lichen Gedenkens. 5 a 8 i Schwetzingen.(Kind tödlich überfahren.) In Wieſenthal wollte die 11 Jahre alte Tochter des Landwirts Anton Weckner die Straße überſchreiten, wobei ſie nicht be⸗ achtete, daß gerade ein Auto den Ort durchfuhr. Das Kind wurde von dem Wagen erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß es bereits nach einigen Stunden ſtarb. ( Bruchſal.(Wilderer vor Gericht.) Vor dem hieſigen Amtsgericht hatten ſich acht Perſonen wegen Wil⸗ derns zu verantworten. Sie wurden zu ſechs, zwei und einem Monat Gefängnis verurteilt,, während zwei mitangeklagte Perſonen wegen Hehlerei Geldſtrafen erhielten. () Baden-Baden.(Spielbank fördert die Kunſt.) Einer alten Tradition entſprechend entſchloß ſich die Spielbankleitung, die Mehrbelaſtung, die der Stadt durch die Ausſtellung des Muſikdirektors Albert erwächſt, zu decken, um ſo ihr Teil zur Förderung des Kunſtlebens der Stadt Baden⸗Baden beizutragen. O Freiburg.(Reichskanzler und RS DA be⸗ leidigt.) Der Eierhändler Danſel Preßmer von hier wurde wegen böswilliger Verleumdung des Reichskanzlers und der NSDAP von der Polizei verhaftet. Preßmer war früher ſelbſt Nationalſozialiſt, iſt ſpäter aber aus der Partei ausge⸗ ſchloſſen worden. Der Gaſtwirt Emil Grauß aus Freiburg wurde aus der NSDAP ausgeſchloſſen. Kehl.(Beſchlagnahmte Deviſen.) Ber der Kontrolle an der Kehler Grenze wurden im Umzugsgut des früheren Frankfurter Kaufmanns Moritz Falk, der jetzt in Frankreich weilt, höhere Deviſenbeträge vorgefunden. Im Schreibtiſch 7es Umzugsgutes verſteckt fand man 4 Wert⸗ papiere über je 500 Dollar, 4 weitere Effekten über je 500 Schweizer Franken, ferner 85 Silbermünzen und zwei Gold⸗ ſtücke. Da der im Auslande weilende Falk nicht zu faſſen iſt und infolgedeſſen kein Strafverfahren gegen ihn durch⸗ geführt werden kann, wurde vom Gericht die Beſchlagnahme des Geldes angeordnet. Kehl.(Einen Fuß abgequetſcht.) Auf dem Rheinboot„Michael“, das im Kehler Hafen vor Anker Lag, ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Als das Boot durch einen Schlepper aus dem Hafen gebracht werden ſollte, geriet der 24 Jahre alte Matroſe Willy Schmitz mit einem Fuß in das Zahnradgetriebe der großen Haſpel, die ihm den Fuß völlig zerquetſchte. Der Verunglückte wurde ſofort in⸗ Kehler Krankenhaus verbracht, wo ihm der Fuß abgenommen werden mußte. i Nimburg am Kaiſerſtuhl.(mord an der Ge⸗ liebten). Wie berichtet, war vor einigen Tagen der Ar⸗ beiter Karl Diehl aus Bötzingen in die hieſige Bahnhofs⸗ wirtſchaft gekommen und hatte angegeben, ſeine Freundin Frieda Tielin hahe dich plötzlich in den Elzkanal geſtürzt und ſei ertrunken. Nachdem die Leiche des Mädchens ursprünglich nicht gefunden werden konnte, wurde ſie nunmehr geborgen. Trotzdem weder die Lage der Leiche, noch die Sektion irgend⸗ welche Auffſchlüſſe bieten, ob ein freiwilliger Tod oder ein Verbrechen vorliegt, hat die Staatsanwaltſchaft die Unter⸗ ſuchungshaft über Diehl verhängt. Nach den vorliegenden Zeugenausſagen iſt nämlich nicht anzunehmen, daß die Tote freiwillig, das heißt, ohne e dende Auseinander⸗ setzung aus dem Leben gegangen iſt. Außerdem befand ſie ſich in anderen Amſtänden, hatte aber in den letzten Tagen nie irgendwelche Anzeichen von Schwermut gezeigt. Flieger⸗Pater Schulte einer großen Gefahr entronnen. () Konſtanz, I. Dez. Der bekannte Fliegerpater Paul Schulte aus dem Orden der Obladen befand ſich auf der Reiſe von Konſtanz, wo er die Feſtpredigt zum Konradi⸗ Feſt gehalten hatte, nach München. Durch Glatteis kam er mit ſeinem Kleinwagen in eine unangenehme Situation. Er wurde gezwungen, wollte er nicht einen plötzlich auf freier Strecke vor ihm haltenden Wagen auch in ernſte Gefahr bringen, ſein eigenes Auto die Böſchung hinabzuſteuern. Der Wagen überſchlug ſich dabei eineinhalbmal. Zum Glück fuhr Pater Schulte den Wagen offen, ſo daß er bei dem ganzen Anfall wie durch ein Wunder unverletzt blieb, ebenſo ſein Begleiter, 39 e e 1 dem 5 9 0 die etwa entner ſchweren raturen zu ſeinen Filmvorführn Veſenden. ppa zu Filmvorführungen (Y) Villingen, 1. Dezember. Im hieſigen Meſſingwerk wurde ein 40 Jahre alter Arbeiter von der Fräsmaſchine, an der er arbeitete, erfaßt und in die Maſchine hineingezogen. Trotzdem die Maſchine ſofort abgeſtellt wurde, war dem Ver⸗ unglückten bereits das rechte Bein und die rechte Geſäßhälfte vollſtändig aufgeriſſen und zerfleiſcht worden. Außerdem hatte er noch ſchwere innere Verletzungen davongekragen. Er wurde ſofort ins Krankenhaus verbracht, doch konnte er nicht mehr gerettet werden. Bereits nach einer Stunde ſtarb der Anglückliche an ſeinen Verletzungen. — N Soviele gute Schuhe . aber i 2 9 Schon von RM 8.50 an MANNHEIM: O 4. 7(am Strohpmard) LOD WòISS HAFEN: Ludwigstraße 48. Adventszeit! Mit dem erſten Dezemberſonntag beginnt der Advent und damit ein neues Kirchenjahr. Die Adventszeit iſt die e, ſtille Zeit der Buße und der geiſtigen Vorbereitung auf das Weihnachtsfeſt. Advent bedeutet Ankunft. Das Wort bezieht ſich auf die ſichtbare Ankunft des Gottesſohnes auf dieſer Erde. Die Kirche will, daß die Chriſtenheit da⸗ Geburtsfeſt des Heilandes innerlich miterleht und mitemp⸗ findet und hat daher ſchon von alters her in der Advents zeit alle lärmenden Luſtbarkeiten unterſagt. Mit dem Advent treten wir an den Eingang zur weih⸗ nachtlichen Freude und durchleben Tage zuverſichtlicher Er⸗ wartung. In den Geſchäftsſtraßen der Stadt enthüllen uns die Schaufenſter ein bezauberndes Bild vorweihnachtlichen Geſchehens. Daheim, in der Stube, beginnen heimliche Ar⸗ beiten. Der Duft von Tannenzweigen und Miſteln dringt durch den Raum. Da und dort kennt man noch den Advents- kranz, der gleichſam der lichtertragende Vorbote des ſtrahlen⸗ den Chriſtbaumes iſt. Wo an dem ſchönen Brauch der Krippe feſtgehalten wird, da iſt es, als ob mit dieſer erſten wie aus weiter Ferne klingenden Weihnachtsmelodie auch die erſte weihnachtliche Freude ſchon in unſer Herz eingekehrt wäre. Noch eindringlicher offenbart ſich das vorweihnachtliche Ge⸗ präge, wenn in dieſen Adventstagen das Rogate in das feierliche Engelamt hineinklingt. Adventszeit, Vorfreude auf das 1 aller Feſte! Sollen etwa die Armen und Kranken, die Kinder der Not⸗ leidenden dieſe Vorfreude miſſen? Soll der Schimmer der Erwartung und Hoffnung, der durch dieſe Tage geht, vor den kleinen kalten Stuben halt machen? Ein Apfel, ein Mär⸗ chen für die Kleinen, eine Liebesgabe für die Bedürftigen, ja nur das Anſehen und Tröſten eines Verzagten, das heißt Advent feiern, das heißt ſich wahrhaft vorbereiten auf das Weihnachtsfeſt. 1 Verkehrsunfall in Friedrichsfeld. Heute früh kurz nach 6 Uhr fuhr an der Straßenkreuzung Goetheplatz— Kolmarerſtraße ein Laſtwagen gegen einen von Schwetzin⸗ gen kommenden Laſtwagen mit Anhänger auf. Der An⸗ hänger, der mit Bierfäſſer beladen war, wurde durch die Wucht des Anpralls förmlich auf den Kopfgeſtellt. Per⸗ ſonen ſind glücklicherweiſe nicht zu Schaden gekommen. Geſlohlene Rüben? Am Donnerstag abend zwichen halb 8 und 8 Uhr wurden zwiſchen dem 1. und 2. Bahn⸗ wärterhaus Schwetzingen Friedrichsfeld(Eichwald rechts) anſcheinend von Unberufenen Rüben geholt. Die Eigen⸗ tümer der dortigen Grundſtücke ſollen ſich vergewiſſern, ob und wem Rüben aus dem Loch geſtohlen wurden. Sarraſanis Tiere ſind ſeine treuen Weggenoſſen. Sie begleiteten ihn auf allen ſeinen Fahrten durch tauſend Städte und nach faſt allen Ländern der Erde. und wo man ſeinen Namen in Ehren nennt, da weiß man auch von ihnen zu erzählen und iſt des Lobes voll über ſeine vielen klugen und einzig ſchönen Tiere.— Da ſind vorab ſeine grauen maſſigen Rieſen: Eine ganze gewaltige Herde von 19 prachtvollen Elefanten, 150 edelſte Pferde, 33 Löwen, 17 Tiger, 16 Zebras, 14 Kamele, 8 Polar⸗ und Braunbären, pompöſe Watuſſirinder, Kaffernbü fel, ein großes Nilpferd und vieles andere Getier; man ſieht, es iſt ein ganzer Troß. Sie alle werden ihm neben ihren hunderten von menſchlichen Kunſtgenoſſen, in we⸗ Tagen nach Mannheim folgen und ſtaunende Bewun⸗ derung erregck. Denn auch ihre Darbietungen haben ſich ſtändig gewandelt, ihr Können geſteigert und bis zur Vollkommenheit verbeſſert. Und dieſe raſtloſe Arbeit am eigenen Material iſt es auch in erſter Linie, was zu der Feſtſtellung berechtigt, daß Sarraſani diesmal als ganz Neuer nach Mannheim zurückkehrt.— Es ſei alſo noch⸗ mals ausdrücklich erwähnt, daß die angenehmſte Zim⸗ mertemperatur bei Sarraſani ſowohl den großen Vor⸗ ſtellungsraum, wie auch alle Stallungen durchflutet, denn 3 moderne und aufs Zuverläſſigſte arbeitende Heißluft⸗ maſchinen ſorgen für die wohlige Erwärmung der Räume. Junge Löwen im Waldpark⸗Zoo. Im Waldpark⸗Zoo at die Löwin zwei Junge geworfen, die diesmal von der tter betreut werden. Die jungen Tiere ſind recht munter, ſo daß berechtigte Ausſicht beſteht, ſie durchzubringen. — Erleichterung für den Bezug von Haushaltsmargarine. In einem neuen Erlaß au die Landesregierungen hat der Reichsarbeitsminiſter Erleichterungen für den Bezug von Haus⸗ haltsmargarine ausgeſprochen. Die bisherigen Stammab⸗ ſchnitte ſind nach ihrem Aufdruck für November und Dezem⸗ ber 1933 beſtimmt. Am auch den Perſonen, bei denen die Vorausſetzungen für den Bezug der Stammabſchnitte erſt nach dem 1. November 1933 eingetreten ſind, dieſe Vorteile zu gewähren, wird beſtimmt, daß dieſe Perſonen bis zum 9. Dezember 1933 Anſpruch auf die un verkürzten Stammab⸗ ſchnitte haben. Nach dem 9. Dezember 1938 darf dagegen för den Reſt des Monats nur noch der für Dezember gel⸗ tende Stammabſchnitt ausgegeben werden. Vom 27. Dezem⸗ ber 1933 an darf der für November und Dezember gültige Reichsverbilligungsſchein nicht mehr ausgegeben werden. Für Januar 1934 iſt die Ausgabe neuer Bezugsſcheine zu er⸗ warten. Die Verkaufsſtellen werden erſucht, die ihnen für die abgelieſerten Beſtellſcheine von den Finanzämtern er⸗ teilten Beſcheinigungen ſofort an die Margarinefabriten wei⸗ terzuleiten. a i Wetterbericht Eine vom Mittelmeer ausgehende Störung hat über die Alpen übergegriffen und Niedekſchläge gebracht. Größeres Ausmaß werden dieſelben voraus ſichtlich nicht erlangen, da die von dem öſtlichen Hochdruckgebiet ausgehende Strömung uns vom Ozean abtiegelt.— Vorherſage: Meiſt bedeckt, leichte Regen⸗ und Schneefälle, Temperaturen um Null. Inre Verlobung beehren sichi anzuzeigen Lilli Pfisterer Dr phil. Emil Hecemann Mannheim- Seclcenheim NMannneim- Rheinau 3. Dezember 1933. 28 2 — 2 S 2 — 2 2 . — Weihnachten in jedem Kauft die Winterhilfs plakette! Wir ſtehen jetzt drei Wochen vor Weihnachten. In allen kinderreichen Familien regt ſich ſchon ein geheimnisvolles Tun und Treiben. Die Gedanken ſind erfüllt von den Vor⸗ bereitungen für das nahe Feſt. Man will Eltern, Brüder und Schweſtern und allen nahen Angehörigen und Bekann⸗ ten ein Geſchenk bereiten zum Zeichen der Liebe und der Zuneigung. Millionen unſerer Volksgenoſſen haben auch dieſe Gedanken, ſpüren auch das geheimnisvolle Tun und Treiben um ſich und denken in ſtummer Sorge an ihre Kin⸗ der und Angehörigen, die in unverſchuldeter Not Weih⸗ nachten erwarten. Ihre Sorge richtet ſich nicht auf Ge⸗ ſchenke, ſondern auf die notwendigſte Nahrung, Kleidung und Wärme für die Winterkälte. Deshalb müſſen wir anderen Volksgenoſſen, die noch im Beruf und Arbeit ſtehen, uns für die 6 Millionen denk⸗ ſcher Brüder und Schweſtern verantwortlich fühlen. Wi müſſen die Adventszeit als Opferzeit für unſere Volksge⸗ noſſen bekrachten. Jeder muß opfern und ſeine Gaben bringen! Wenn auch viel Spenden gezeichnet werden, ſo iſt doch im Verhälknis dazu die Not der Volksgenoſſen viel zu groß, um jetzt ſchon für den Winker die Bedürftigen ver⸗ ſorgt zu wiſſen. d a f Deshalb, e kommt alle für Eure Brüder zum Opferſtock der Volksnot. Kämpft alle mit gegen Hunger und Kälte. ee, An keiner Türe darf die Winkerhilfs plakette für den Monat Dezember fehlen. Ganz auf Weihnachten abgeſtimmt, trägt dieſe Plakette auf grüner Umrandung die Inſchrift:„Weihnachten in jedem deutſchen Haus. Wir helfen“. Das Innenfeld zeigt als Sym⸗ bol der deutſchen Weihnacht ein Haus mit Tannenbaum in einer Winterlandſchaft. f 15 5 i Anberechtigtes Tragen des Hakenkreuzes. Beim Wer⸗ ben von Zeitſchriften trug der 42 Jahre alte Kaufmann Emil Wagner von hier einmal das kleine, dann wieder das große Abzeichen der NS DA und ſpielte dabei gewöhnlich auf ſeine Zugehörigkeit zur Partei an. Tatſächlich war er we⸗ gen ſeiner 24 Vorſtrafen ausgeſchloſſen worden. Während der Münchener Kämpfe rückte er als Kommuniſt aus und hielt ſich einige Zeit in Moskau auf. Abermals hat er nun ſeine Anwartſchaft auf Aufnahme in die NSDAP wieder an⸗ gemeldet. Der Einzelrichter hielt das Strafmandat in Höhe von drei Monaten auf den Einſpruch des Angeklagten durch⸗ aus gerecht. Filmſchau. Im hieſigen Palaſt⸗Theater läuft dieſe Woche„Die blonde Chriſtel“, ein Film aus dem deutſchen Hochgebirge. Schon der Titel dieſes ergreifenden Stückes deutſchen Volkslebens iſt geeignet, in uns warme Empfindungen wachzurufen. Der Film ſelbſt aber gehört zu jenen zu Herzen gehenden Darbietungen, die lange in un erer Seile ö nachklingen. Er führt uns hinein in die hochgetürmten, ſchnee⸗ und eisbedeckten deut chen Berge, über Skige ände und Sprungſchanzen, in maleriſch gelegenen Heimſtätten der Bergbewohner. Froher Sang ſchallt uns entgegen aus dem Anterkunftshaus der Winterſportler. Luſtig gehts zu bei dem allzeit zu frohen Streichen aufgelegten Geſellen des Geigenbauers. Traut und heimelig iſt es im Stübchen der fleißigen Chriſtel. Iſt's da ein Wunder, daß es Hans, dem küchtigſten Inſtrumentenbauer und ſchönſten Burſchen, ſo gut dort gefällt, und daß bald im beider Herzen trotz Eis und Schnee der Frühling lacht, beſonders nach dem faſt verhängnisvoll endenden Erlebnis der Chriſtel in der Jagdhütte; doch menſchlicher Un⸗ verſtand, Mißgunſt, Vertrauensmangel feiern hier ihre höchſten Triumphe und ein ungeheu es Maß von Leiden werden den jungen Liebenden aufgebürdet von denen, die ihnen am nächſten ſtehen. Kommt, ſeht, hört und lernt. Eine treffende Lehre gibt uns auch eine Vorführung aus dem Beiprogramm, deſſen Wert noch eine beſondere Steigerung erfährt durch Darbietungen vom 9. November. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. 1. Advent. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Höckh. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Söckh. 1 Uhr Chriſtenlehre für die Knaben. Vikar Höckh. 7.30 Uhr abends Liturgiſche Adventsfeier in der Kirche. 22.30 Uhr Sucre e 1 1 1 712 Evang. Frauenbund. Dienstag e 3 vang. Ju r Dienstag abend: Madchenbund. f Mittwoch abend: Jugendbund„Beowulf“. Freitag nachmittag: Mädchemungſchar. Kirchenchor: Donnerstag abend: P70* Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. 1. Advent. Samstag: 2—4, 5—7, 8 Uhr Beicht. nene 7.15 Uhr Frühmeſſe, Adventskommunion der rauen. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt, anſchließend Chriſten⸗ lehre für die Jünglinge. 1 Freitag(eig mubefl. Enver 7. lh reitag(Maria unbefl. Empfängnis): 7. r Früh 5 9.30 Uhr Hauptgottesbienſt. Bene 1.30 Uhr Muttergottes⸗Veſper. Verſammlungs⸗Kalender. Nännergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Sängerbund 1865. Heute abend 8 Uhr Probe. de wee ehem. NSJB.⸗Mitglieder, die der HJ. eingegliedert ſind, müſſſen heute abend um 8 Uhr im„Deutſchen Hof“ erſcheinen. Fußball⸗Vereinigung 1898 Mannheim⸗Seckenheim/ E. V. Es finden in Seckenheim folgende Spiele ſtatt Samstag: 3 Uhr 2. Schüler gegen 07 Mannheim. Die 1. Schüler ſpielt in Rheinau; beide 1 treffen ſich um 2.30 Uhr im okal. Sonntag: 1 9.30 Uhr Senioren— Vf. R. Mannheim 10.30 Uhr Blau⸗weiß— Ladenburg 11 Uhr 3. Mannſchaft— Ladenburg 12 Uhr Jugend— Ladenburg 12.45 Uhr 2. Mannſchaft— Ladenburg 2.30 Uhr 1. Mannſchaft— Ladenburg. Zu zahlreichem Beſuche ladet ein Der Sportwart. Turnverein 98, Mannh.⸗Seckenheim Morgen Sonntag finden folgende Ver⸗ bandsſpiele gegen Reichsbahn Turn⸗ und Sportverein Mannheim ſtatt. 1.45 Uhr Reichsbahn II— Tv. 98 S'heim 1b 3 Uhr Reichsbahn 1— Tv. 98 S'heim J. Hierzu ladet freundl. ein Der Spielwart. Uurnerbund Jahn semenbelm C. 0 Morgen Sonntag finden auf dem Sport⸗ platz im Wörtel Handball⸗Punkteſpiele Tbd.„Jahn“ Seckenheim— Ty. Laudenbach att, wozu das ſportliebende Publikum eundl. eingeladen wird. 2 Uhr 2. Mannſchaften. 3 Uhr 1. Mannſchaften. Der Sportwart. I N. 6. Hago Setzenhein. I. Am Dienstag, den 5. Dezember 1933, abends 8 Ahr, findet im Schloß, Seckenheim, eine öffentliche Perſammlung Es ſprechen: Pg. Stadtrat Behme Pg. Stark. Die Verſammlung iſt von beſonderer Wichtigkeit. Kein Mittelſtändler darf fehlen. Der Ortsgruppenführer. Heute und morgen nicht vergessen Ein Spitzenfilm allererster Klasse Wir bieten Ihnen etwas für Ihr Geld im Palast-Theater. eee anteantomgnmni nnr nnwndnnaanmfglegr Zur Weihnachts baͤckerei!? Mandeln Pfd. 0.92, 1.—, 1.108 Haselnußkerne Pfd. 0.75, 0.80 5 Kokosnul, fein geraspeſt Pfd. 0.24 Sultaninen, Korinthen Citronat, Orangeat, Zitronen Blockschokolade Backpulver, Backoblaten, Backöle, Zimt gem. Nelken gem., Kunsthonig Vanillzucker, Puderzucker Streuzucker, Hagelzucker Goldpuder-Mehl, 5 Pfd.-Btl. 1.10 Bezugscheinfreie Margarine Pfd 0 66, 0.98, 1.10 Kokosfett in Tafeln Pfd. ab 0.55 Frische Eier Stück 0.12 Arrak, Rum, Kirschwasser H iu annum n Unedemddanbndddaddedadndmdaeddadanddnmdadadaddadaddaddmdde J ae Krpis- Heſlüigelausſtellung dier Fachſchalt II ſür Augegeſlügel veranſtaltet von der 2 Geflägelzuchtgenoſſenſchaft Mhm.⸗Hechenheim Sonntag, den 3. Dezember findet im Schloßſaale, hier Eröffnung der Ausſtellung vormittags 11 Ahr. gebung iſt hierzu freundlichſt eingeladen. Die Ausſtellungsleitung. e— I ſumverein 98, Mannheim-Sgckenheim E.. Morgen Sonntag, 3. Dezember, nachm. 3 Uhr I Hinder-Schauturnen 225 unter Mitwirkung 225 9 der Musikriege des Turnverein 1846 Mannheim statt. Wir laden hierzu die Einwohnerschaft recht herzlich ein. 225 Vorverkaufsstellen der Programme, die zum Eintritt 12 berechtigen, bei: Karl Frey, Hauptstraße: Gg. Bühler, Bau- genossenschaft; Gę, Volz, Schulhaus; Karl Konrad, Meßkircher- straße und in der Turnhalle. Schlenwirtschaft. Schöne . eingetroffen. Es ladet freundlichst ein Verkauf ab Montag. Albert Maas. Bächie, Offenburgerſtraße. eee eee, Moclerne Zur Weihnachts bäckerei Pfd. 0.95 und 1.10 Empfehle: . Keraſunder Brillen u. Klemmer in jeder Ausführung Barometer, Wetterhäuschen ee Zimmerthermometer n e Badethermometer Koko ſlochen, ge aſpelt Fieberthermometer. Pfd. nur 24 Pfg. Reparaturen an Uhren, Brillen, Citronat, Orangeat Schmuck usw. werden in eigener Werk- Gultaniuen stätte ausgeführt. 3 Augengläser nach ärztlicher Vorschrift 1. 40 Otto Löfiler, vnrmscher und oper, I Backe Kloppenheimerstraße 2. Stets frische Margarine Allerfeinſte Auszugsmehle zu den billigſten Preiſen Juto ürtgmein. S8 iss tagud einige 5 8 ö der bewährten 5 PFAFF 5 Hanmaschine Kaiser's zum Manen, zucken Stonfen Brus- Caramollon schützen Sie in der rauhen Jahreszeit vor Husten, Heiserkeit und Katarrh. 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Sarrasani kommt wieder nach Mannheim!— Nicht irgend ein Circus, sondern der alte, bewährte und einzigartige Sarrasani, der seit seinen Anfängen so eng mit Mannheim verwachsen ist.— Erst 1929 wurde er hier,— inzwischen selbst zum Weltunternehmen geworden—, mit. offenen Armen empfangen und mit so ungeahnter Herzlichkeit gefeiert, die sich an immer neuen Spitzenleistungen artistischen Könnens zu triumphalen Ovationen steigerte und das Wieder- kommen allein schon zum Feste machen.— Heute aber ist er für Mannheim ein ganz neuer SARRASANI Der Sarrasani, der diesmal kommt, ist in allen Teilen noch viel größer, gewaltiger, reichhaltiger und prächtiger. 1 250 weiß⸗grüne Autolastzüge kommen nach Mannheim, die in schimmernden Goldbuchstaben den Namen tragen.— Ein zehntausend Menschen fassender fester Winter- bau mit einer großen, modernen und unũbertrefflich funk- tionierenden Heißluftneizung kommt nach Mannheim. Eine Leuchtfassade, die in verschwenderischer Lichtfülle Abend für Abend einen Namen an den dunklen Nachthimmel zeichnet: 350 Tiere aller Erdteie kommen nach Mannheim und 600 Menschen aller Nationen, die sich mit Stolz zu dem größten und schönsten Cirkus aller Zeiten bekennen zu: Ein Festprogramm von unerhörter Eindrucksstärke und un- vergeßlichem Glanz wird sich vor den Augen der Mannheimer in diesem Riesenrund abrollen, ein Festspiel, das höchstens nur Einer noch überbieten könnte, und das ist: SARRASANI Mannheim G. 2. Dezember Meg platz Im eigenen Interesse Vorverkauf benutzen! Karten sind erhältlich bei: Kaufhaus Schmoller, am Paradeplatz(Tel. 21205); Verkehrsverein Mannheim e. V., N 2, 4(Tei. 25258); West⸗ deutsche Kaufhof A G.(Zweigniederlassung Ludwigshafen), Ludwigshafen/ Rh.(Tel. 60211), sowie an sämtlichen Circus- kassen ab 9 Uhr vormittags, auch tel, unter Nr. 50104/05. der circus ist gut geheizt! B Warm wie zu Hause! 0 10 0 Holle gu genflogi Huli dannolt so lunge. 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