eee ig ach, Weit Auen der Senn, und Fezertege. rg sprets: esl. Wk. 1.40, burch die Best Mk. 1.60 J der Geſchüftsſtelbe am Schalter abgehalt monatl. Ak. 1.20 Auzeigenpreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg. Mebklamen 80 Pfa.— Bei Wiedertzolungen tarifl. Rabatt. Wat Vor ſchriſten wird deine Garantie Nber names. für Ma 14 m⸗Seckenheim und Umgebung. Wibhlatt für den Stadtteil Bithm. Sechenhe lm. 2 Aunahteſchlerz für Inſerute und Notizen vormittags 9 Uhr. Prrriedsftörungen uw. berechtigen zu keinen Erſatzonſprüchen. Petlagen:„Iülneſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig). „Der Fumitien freund“! und„Die Frau und ihre Welt“. rr tlettung, Druck u. Verlag: G. Härdie, Zähringerſtr. 68. Ber rauer No. 47216. Voftſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 33, Jahrgang Vier⸗Kinder⸗Syſtem Einwände und Widerlegung.— Skaaklicher Jamilienlaſten⸗ ausgleich. Die maßgebenden Stellen für die Bevölkerungspolitik haben feſtgeſtellt, daß noch immer Unklarheit über Sinn und Zweck der bevölkerungspolitiſchen Maßnahmen der Regie⸗ rung beſtehe. Bei dem Aufklärungsamt für Bevölkerungs⸗ politik und Naſſenpflege gehen dauernd zahlreiche Zuſchrif⸗ ten ein, aus denen ſich dieſe Unklarheiten ergeben. Eine dieſer Zuſchriften betone z. B., daß der Abſender aus wirt⸗ ſchaftlichen Gründen nur eine ſehr kleine Wohnung halten könne und daß er daher verantwortungsbewußt handele, wenn er in den engen Räumen nur ein Kind und nicht mehrere Schwindſuchtskandidaten aufwachſen laſſe. Er verlangt dann billigere Klein wohnungen. Hier⸗ zu erklärt das Aufklärungsamt u. a., daß durch eine ziel⸗ 9 85 Bevölkerungspolitik ohne den„Rechenſchieber“, näm⸗ ch durch die Statiſtik, feſtgeſtellt ſei, wie ſtark die Abwärts⸗ entwicklung in Deutſchland gediehen war. um nicht das Schickſal aller ausſterbenden Völker zu kei ten, die immer von volksreicher werdenden Nachbarſtaaten überraunnt wurden. müſſe in letzter Stunde das deulſche Volk auf die ihm drohenden Gefahren aufmerkſam gemachl werden. Erſte und oberſte Vorausſetzung zur Bannung die ſer Gefahren ſei die Steigerung der Kinderzahl, d. h. wir müßten wieder auf den Normalſtand zurückkehren, bei dem jede Familie mindeſtens vier Kinder habe. Wenn manche Ehepaare bei allem guten Willen die Frage ſtellten, wie ſie dieſes Ziel mit dem unzureichen⸗ den Einkommen ermöglichen ſollten, ſo ſtehe feſt, daß der Staat ſich der heute noch beſtehenden Schwierigkeiten voll bewußt ſei. Der Beſeitigung dieſer Schwierigkeiten ſolle der Familienlaſtenausgleich dienen. Aber heute ſchon ſei es für jede Familie in gefeſtigten, guten Einkommen- und Geſundheitsverhältniſſen ſelbſt⸗ verſtändliche Pflicht und Ehre, wieder Kinder zu haben und von dem Kein oder Ein- bis Zweikinder⸗Syſtem deutlich abzurücken. Und das werde der Unterſchied der heutigen Zeit gegen die Vorkriegszeit ſein: Wie damals vor allem beſtimmte Schich⸗ ten wie Beamte, Hochſchullehrer, Offiziere die niedrigſten Kinderzahlen aufwieſen, ſo werde es gerade heute in dieſen Kreiſen als Schande empfunden werden, ſich hinter aller⸗ lei Ausreden zu verſchanzen, warum man keine Kinder wolle. Der Staat aber werde der kinderreichen Familie möglichſt Unterſtützung angedeihen laſſen zum Dank und als rechtes. Das alte Recht habe mit keinem Satz den Dank der Nation an die Kriegsopfer erwähnt und den zwei Anerkennung für ſo manche durch die größere Kinderzahl bedingte Entſagung. Raſſenfrage und Ausländer Erklärungen des Reichsminiſters Dr. Jrick. Berlin, 6. Dezember. Der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick empfing einen Vertreter des WTB, der ihn bat, ſich angeſichts der Beun⸗ ruhigung, die in manchen Ländern des Fernen Oſtens über die Pläne der Reichsregierung in der Raſſenfrage ent⸗ ſtanden ſind, über dieſe zu äußern. Dr. Frick erklärte dar⸗ aufhin: Infolge unrichtiger Meldungen iſt in Ländern des Fer⸗ nen Oſtens in den letzten Wochen in der Tat eine gewiſſe Beunruhigung über die Pläne der Reichsregierung in der Raſſenfrage entſtanden. Insbeſondere iſt in dieſem Zuſam⸗ menhang in der Preſſe Japans und In dien⸗ die Be⸗ ürchtung zum Ausdruck gekommen, daß in Deutſchland die Abſicht beſtehe, die Angehörigen frerader Raſſen zu Nasse eren und ſie gegenüber den Angehörigen der eigenen Raſſe allgemein zurückzuſetzen. Namens der Reichsregierung kann ich feſtſtellen, daß der⸗ artige Nachrichten jeglicher Grundlage entbehren. Als fremde Raſſe iſt in Deutſchland am ſtärkſten das Juden⸗ tum vertreten. Obwohl der zahlenmäßige Anteil der Ju⸗ den in Deutſchland nur 1,5 v. H. beträgt, hatten ſie doch in den letzten Jahrzehnten, beſonders aber ſeit 1918 durch den Zuſtrom von Juden aus dem nahen Oſten einen ungeheuren Einfluß auf wirtſchaftlichem, finanziellem, kulturellem und politiſchem Gebiete erlangt. ö Dieſer übermäßigen Ueberfremdung Einhalt zu kun, war für das deulſche Volk eine Lebensfrage geworden. ſo daß ſeine Raſſengeſetzgebung nur einen Akt der Notwehr und nicht des Haſſes darſtellt. Mit dieſen Beſtrebungen will die zeichsregierung in keiner Weiſe ein Werturleil über andere daſſen fällen. i ö Sie iſt ſich durchaus bewußt, daß viele vom deutſchen Volk raſſiſch verſchiebene Völker eine alte und hohe Kultur vertreten. Dieſe herabzuſetzen, liegt der Reichsregierung und dem deutſchen Volke fern. In 1 Zusammenhang möchte ich vor allem darauf hinweiſen, daß Angehörige fremder taaten in Deutſchland nach wie vor ihrem Erwerb nachgehen können und daß ihrer Jugend deutſche ildungsanſtalten nach wie vor bſſen ſtehen. Wenn im Auslande alarmierende Gerüchte über die deutſche Raſſengeſetzgebung verbreitet werden, ſo handelt es ſich um Irrtümer oder abſichtliche Entſtellun⸗ gen. Es werden dabei beſtehende Vorſchriften unrichtig aus⸗ gelegt oder bloße Anregungen, vielfach unter Verdrehung res wahren Sinnes, als ſchon vollzogene oder nahe bevor⸗ ſtehende Tatſachen behandelt. Denze an Weihnachten ſchon heute und gib durch Auf⸗ träge Brot und Würme deinen Vollsgeus en! f 0 1 ö N Der Aufbau des Handwerks Die Begründung zum neuen Geſetz. Berlin, 6. Dezember. Zum Geſez über den vorläufigen Aufbau des deutſchen Handwerks vom 29. November 1933 wird im Reichsanzei⸗ 9 vom 5. Dezember folgende Begründung des Reichswirt⸗ chaftsminiſteriums veröffentlicht: f „Das Geſetz will der Regelung des ſtändiſchen Aufbaues der Wirtſchaft nicht vorgreiſen, vielmehr lediglich die geſetz liche Grundlage ſchaffen, um das jetzt in Organiſakionen mannigfacher Art zergliederte Handwerk organiſch zu for⸗ men und zu einem Verbande zuſammenzuſchweißen. Dieſe Neuordnung erfordert die Aeberkragung des bisher den Ländern obliegenden Vollzuges des Handwerksrechtes auf die Reichsregierung. Die Zuſammenfaſſung des Handwerks muß unter Erſetzung des ee demokrafiſchen Prinzips durch den Führergrundſatz und f meiner Pflichtinnungen zur organiſchen Erfaſſung aller ſelb · ſtändigen Handwerker verſtärkl und verkieft werden. 8 Die Zuſammenfaſſung ſtößt auf keine Schwierigkeiten, weil alle Betriebe, die dem Handwerk zuzurechnen ſind, durch die Eintragung in die Handwerkorolle(Handwerksnovelle von 1929) bereits namentlich feſtgelegt ſind. Bei der Neu⸗ regelung der Verhältniſſe des Handwerks werden die Be⸗ lange der Geſellen, Lehrlinge und der ſonſtigen Hilfskräfte die gebührende Berückſichtigung finden. 5 Endlich der Dank des Vaterlandes Aus dem Reichsausſchuß der Kriegsopfer. Berlin, 5. Dezember. N Im Reichsarbeitsminiſterium tagte zum erſtenmal der neugebildete Reichsausſchuß der Kriegsbeſchädigten⸗ und Kriegshinterbliebenenfürſorge. Reichsarbeitsminiſter Seldte ſagte in ſeiner Begrüßungsanſprache, er freue ſich, daß nun⸗ mehr unter anderen Vorzeichen an die Fragen der Kriegs⸗ opferverſorgung herangegagngen werden könne. Er habe immer als ſtarken Mangel empfunden, daß der Fronkſoldat nicht die Ehrenſtellung im Stgate eingenom⸗ men habe, die ihm auf Grund ſeiner Leiſtungen an der Front gebühre. Nun ſei Zeil und Möglichkeit gekommen, die Dinge ftärker anzufachen. Der Reichsführer der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopfer⸗ verſorgung, Hanns Oberlindober ſagte, eine beſon⸗ dere Aufgabe obliege dem Reichsausſchuß in der Mitarbeit bei der nunmehr endgültigen Geſtaltung des Kriegsopfer⸗ Millionen Toten des Weltkrieges und ihren Angehörigen kein würdiges Denkmal geſetzt. Nun gelte es, die Ehrenſtel⸗ lung der deutſchen Frontſoldaten und Kriegsbeſchädigten wiederherzuſtellen und zu befeſtigen. Der Reichsführer machte weiter einige Andeutungen über das neue Verſor⸗ gungsgeſetz. Alle Kriegsopfer müßten wieder zu den Arbeitsplätzen der Nation zurückgebracht werden, um hier die Zukunft ihrer Kinder ſicherzuſtellen. Die zweite Auf⸗ gabe ſei die Seßhaftmachung der alten Soldaten in der Siedlung. Würdige Beflaggung! Das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda teilt mit: Es iſt zu beobachten, daß an Privathäuſern die natio⸗ nalen Flaggen vielfach ohne jeden beſonderen Anlaß gezeigt werden, daß ſie an den Tagen, an denen eine allgemeine Be⸗ flaggung ſtattfand, nachts nicht wieder eingezogen werden und oft tage⸗ und wochenlang hängen bleiben. Um dieſer die Bedeutung der Flaggen und die Würde der nationalen Sym⸗ bole beeinträchtigenden Sitte zu ſteuern, wird darauf hinge⸗ wieſen, daß Flaggen nur an den Tagen gezeigt wer⸗ den dürfen, an denen aus beſonderen Anläſſen die Beflaggung von Privathäuſern von behördlicher Seite als angebracht und erwünſcht bezeichnet oder von parteiamtli⸗ cher Seite angeordnet worden iſt. Die Flaggen müſſen an dieſen Tagen möglichſt früh ⸗ zeitig geſetzt werden und ſind mit Sonnenuntergang wieder einzuziehen. Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß es nicht ſtatthaft iſt, die Hakenkreuzfahne und die ſchwarzweiß⸗ rote Flagge, die beide nebeneinander beſtehen, in irgendeiner Form zu vereinigen. Deviſenlage und Auslandskredite Erſter Tag der Transferbeſprechungen. Berlin, 6. Dezember. Dienstag haben die informatoriſchen Beſprechungen mit Vertretern der ausländiſchen Gläubiger lang⸗ und mittelfri⸗ ſtiger Kredite in der Reichsbank begonnen, wobei die auf den neueſten Stand gebrachten ziffernmäßigen Unterlagen unterbreitet worden ſind. Die Ziffern zeigen die Anzulänglichkeit der deulſchen Deviſenlage. Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt. Sie ſind auch nicht zu erwarten, da die letzten Entſchließungen bei der Reichsbank liegen. i Berlin. Der Reichspräſident hat dem evangeliſchen Feſd⸗ propſt des Heeres und der Marine, D. Schlegel, die Amts⸗ ee„evangeliſcher Feldbiſchof der Wehrmacht“ ver⸗ liehen. 3 7 urch die Einführung allge⸗ Mittwoch, den 6. Dezember 1933 lagsdirektor Hall von der Saarbrücker Landes⸗Zeitung Nr. 285 Die Franzoſenſchulen an der Saar Ein Flugblatt.— fommerzienral Röchling vor Gericht. Sdarbrücken, 5. Dezember. Am Donnerstag findet in Saarbrücken ein Strafverfah⸗ ren gegen Kommerzienrat Dr. h. e. Hermann Röchling, Völk⸗ lingen, wegen„Aufreizung der Bevölkerung und Beleidi⸗ gung“ ſtatt. i 5 hermann Röchling halte durch ein von ihm verfaßtes Flugblatt„Deutſche Bäter, deutſche Mütter! in ernſter Skunde ein ernſtes Work!“ die Saarbevölkerung aufge or dert, ihre Kinder nicht in die franzöſiſchen Dominialſchulen zu ſchicken. Das Flugblatt war in verſchiedenen Orten des Saarge⸗ biets verteilt worden, und die Bergleute Dor ſcheid und Kohler in Velſen, deren Kinder in die franzöſiſche Schule gehen, fühlten ſich durch den Inhalt des Flug lattes in ihrer Ehre gekränkt. Sie ſind der Auffaſſung, daß der Inhalt des Flugblattes grobe Beleidigungen und provokato⸗ riſche Drohungen gegen Eltern der Domanialkinder und da⸗ mit gegen ihre Perſon enthalte. Außerdem ſollen durch den Inhalt des Flugblattes die verſchiedenen Teile der Be⸗ N des Saargebietes gegeneinander aufgereizt wer⸗ n. In einer Nachtragsanklage wird ferner die Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit im Saargebiet vom 20. Mai 1933 herangezogen, nach der politiſche Flugblätter 24 Stunden vor der Verbreitung der Behörde zur Kenntnis vorgelegt werden müſſen und nach der es verboten iſt, andere durch Verrufs⸗ oder Aechtungs⸗ erklärung an der Ausübung der ſtaatsbürgerlichen Rechte zu verhindern oder zu verhindern zu verſuchen. In der gleichen Angelegenheit ſind noch angeklagt Ver⸗ als Drucker und die Flugblattverteiler Merſcher, Hill⸗ mann und Dibo. i Kommerzienrat Röchling geſteht ein, das Flugblatt verfaßt zu haben, deſſen folgender Wortlaut als Aufreizung gedeutet wird: i f „Falls du dein Kind in der franzöſiſchen Schule anmel 55 oder falls du dein Kind nicht ſofort aus der fran⸗ zöſiſchen Schule herausnimmſt, biſt du ein Geſinnungs⸗ lump, wirſt du mit deinen Kindern geächtet und ausge ⸗ ſtoßen aus der Deutſchen Volksgemeinſchaft. Soll dir und deinem Kinde der Schimpf nicht erſpart U ö bleiben, ſpäter einmal Vaterlandsverräter genannt zu wer⸗ den? Willſt du 1935 nach Lothringen auswandern, wie ſo mancher, der ſchon jetzt ſeinen Rückzug nach Frankreich vorbereitet? Willſt du wie die rheini ſch en Separa⸗ tiſten, die jetzt in den Kaſernen von Metz und Diedenhofen . A zuſammengepfercht leben müſſen, von allen verachtet werden? Willſt du nicht um deinen deutſchen Namen, um deine nationale Ehre kommen, mußt du daran denken, was dir 1935 widerfahren wird. Wirſt du 1935 nicht mit gutem Gewiſſen zu unſeren deutſchen Brüdern und Schweſlern zurückkehren, wird dein Kind mit einem Makel zur deutſchen Schule zurückkehren müſſen, werden deine Kinder deine Ankläger, wirſt du zu dem verachteten Häuflein derer gehören, denen ihr Vater⸗ land um ein Linſengericht feil geweſen iſt, wirſt du ohne Freunde und verlaſſen daſtehen, weil du dich in des Saar- iands Notzeit außerhalb der Kampffront deiner deutſchen Volksgemeinſchaft geſtellt haſt.“ Dadurch, daß die Flugſchrift auch an ſolche Eltern gelangt ſei, die der franzöſiſchen Schule feindlich gegen⸗ überſtehen, ſei auf dieſen Teil der Bevölkerung indirekt dahin eingewirkt worden, daß er ſein Verhalten gegenüber dem anderen Teile im angedeuteten Sinne einrichte. Diejenigen Eltern aber, die ihre Kinder in die franzö⸗ ſiſche Schule ſchicken, ſeien durch die in dem Flugblatt ent⸗ haltene Verrufs⸗ oder Aechtungserklärung an der Ausübung ihres Rechts gehindert worden bzw. es ſei der Verſuch dazu gemacht worden. f Geeinte Bauernſchaſt der Saar Die Bauernorganiſationen im Saargebiet haben einmũ⸗ tig den Beſchluß gefaßt, künftig alle Meinungsverſchieden heiten auszuſchalten und ſich unter Aufgabe ihrer Selbſtän ⸗ digkein zur„Bauernſchaft der Saar“ zuſammenzuſchließen. Die„Bauernſchaft der Saar“ iſt, wie es in einem Auf⸗ ruf heißt, entſchloſſen, feſt und unbeirrbar den Weg zu ge⸗ hen, den ihre berufsſtändiſchen und wirtſchaftlichen Ziele und die Stimme ihres Blutes vorſchreiben. Als Vorbild ſchweben ihr die Organiſationsverhältniſſe des Reiches vor. Die Bauernſchaft will die geſamte bodenbebauende und Tier⸗ zucht treibende Bevölkerung des Saargebietes umfaſſen. Die Bauern gehören ihr als Einzelmitglied an, landwirtſchaft⸗ liche Vereine uſw. als Korporationen. Wir wollen zuſammenſtehen, heißt es zum Schluß des Aufrufs, und als geſchloſſenes Ganzes in den Reichsnähr⸗ ſtand zurückkehren. f Zur Deutſchen Front übergetreten Das Preſſeamt der Deutſchen Front teilt mit: Auch in Mittelbeckbach(Saarpfalz) find die ſozialdemokratiſchen Ge⸗ meindevertreter zur Deutſchen Front übergetreten. In St. Ingbert haben von vier ſozialdemokratiſchen Stadträten drei ihren Uebertritt zur Deutſchen Front erklärt. Sie haben eine Erklärung veröffentlicht, in der es heißt:„Wir ſehen in der Deutſchen Front die Nen der Kräfte, die ihre Heimat achten und ehren. Deshalb ſoll es an un⸗ erer Mitarbeit nicht fehlen“. der Deutſchen Nationalpartei angehören, wurde eröffnet, ßen, bunten Ball hoch. politiſches Allerlei Deulſchfeindlicher Jüm in London verbolen. Der antideutſche Film„Wohin, Deutſchland?“, der vor Handelsintereſſenten aufgeführt werden ſollte, iſt vom Vor⸗ ſitzenden des Lizenzausſchuſſes verboten worden. Infolge⸗ deſſen iſt die für Donnersta eden Premiere vor Mit⸗ liedern des Parlaments und anderen hervorragenden Per⸗ önlichkeiten abgeſagt worden.— Dieſer gegen das neue Deutſchland gerichtete Propagandafilm iſt, wie jetzt bekannt wird, in Frankreich durch„Veclair“ hergeſtellt worden. Die engliſche Berſion ſoll„beträchtlich abgeſchwächt worden ſein. In Amerika ſei der Film in ſeiner engliſchen Geſtalt gezeigt worden. Schwerin. Auf Anordnung des Staatsminiſteriums it die„Mecklenburgiſche Zeitung“ auf die Dauer von vier Ta⸗ gen verboten worden. 8 Nach deutſchem Vorbild! Keine politiſche Betätigung der Geiſtlichen in Oeſterreich. Wien, 6. Dezember. Die öſterreichiſche Biſchofskonferenz hal beſchloſſen. die Mitglieder der katholiſchen 2 in Oeſterreich aufzu ⸗ fordern, Mandate, ſoweit ſie ſolche in politiſchen Verktre · tungskörpern bekleiden, niederzulegen. Von dem Verbot werden drei Bundesräte, fünf Natio⸗ nalräte und zahlreiche Mitglieder der Landtage und Ge⸗ meinderäte betroffen. Die Geſamtzahl der katholischen Geiſt lichen in den verſchiedenen politiſchen Körperſchaften beträgt mehrere Hundert. Der Wiener Gauleiter verhaftet Das Flugblatt des Jleiſchergeſellen. Wien, 5. Dezember. Der Wiener Gauleiter der NSDAP. Frauenfeld, iſi verhaftet und nach längerem Verhör wegen angebli Hochverrats in das Landesgericht eingeliefert worden. Wie von der Polizei dazu mitgeteilt wird, ſollen bei einem Fleiſchergeſellen 800 Exemplare eines Flugblattes ge⸗ funden worden ſein, deſſen Text angeblich von Frauenfeld 5 ſoll. In dem Flugblatt ſei zum Widerſtand gegen as in Oeſterreich herrſchende Syſtem aufgerufen worden. Wien den Kücken gekehrt. Der frühere Rektor der Wiener Univerſität, Profeſſor Gleiſpach, iſt nach Verlin abgereiſt, wo er an der Uni⸗ verſität als Strafrechtslehrer wirken wird. Als der Zug aus der Bahnhofshalle fuhr, ſangen die Studenten mit erhobener Rechten das Deutſchlandlied. Mit Profeſſor Glei⸗ ſpach, der auf Grund ſeines betont nationolen Bekenntniſ⸗ ſes zwangsweiſe penſioniert wurde, verliert Wien einen Ge⸗ lehrten von Weltruf.. Nationalſozialiſten unter polizeiaufſicht! Karlsbad, 5. Dez. Der Fachlehrer Langhans, der der Nationalſozialiſtiſchen Partei angehört, hat von der Polizei die Ausweiſung aus dem Karlsbader Bezirk zugeſtellt erhalten, den er bis zum 1. Januar 1936 nicht wieder betre⸗ ten darf. Zwölf Perſonen, die ebenfalls der NSDAP oder daß ihr Verbleiben auf tſchechoſlowakiſchem Gebiet nur dann zugelaſſen werde, wenn ſie ſich einer Zenſur aller an ſie gelangenden Briefe und Telegramme, ſowie einer freiwilli⸗ gen Stellung unter Polizeiaufſicht unterzögen. Die Betreffenden haben ſich jeden Tag auf der Polizeihaupt⸗ wache zu melden. Nooſevelt ehrt das Deutſchtum Der deutſche Botſchafter Dr. Luther und Handelsminiſter Roper haben ſich nach Newyork begeben, um an der dortigen „Deutſchen Tag⸗Feier“ in Madiſon Square Garden Hall als offizielle Vertreter der beiden befreundeten Regierungen teilzunehmen und Anſprachen zu halten. Dank der Bemühungen des deutſchſtämmigen Bundes⸗ ſenators Wagner hal Präſident Rooſevelt perſõnlich be; ſtimmt, daß die amerikaniſche Regierung das Deulſchtum ge⸗ bührend ehre, und hat außer einem gabineltsmitglied zwei hohe Offiziere zur Feier delegiert. f Warſchau. Im jüdiſchen Spital, in dem ein kommuniſti⸗ ſches Verſchwörerneſt ausgehoben wurde, ſind insgeſamt door jüdiſche Aerzte und 53 Spitalangeſtellte verhaftet worden. Eine ſeltene Frau Roman von Fr. Lehne. 36) Endlich öffnete Thea die Tür zu ſeinem Zimmer. „Hier ſteckt ihr und ich ſuche euch überall!“ bemerkte ſie gut gelaunt.„Du ſchon zurück, Gerhard? Ich denke, du woll⸗ teſt heute mit Max Scherffer nach Charlottenburg?— Schau Teddy, was ich dir mitgebracht habe!“ Sie hielt einen gro⸗ „Jauchzend wollte das Kind danach greifen, doch Gerhard hielt es feſt auf ſeinem Knie. Verwundert ſah Thea das, verwundert und ein bißchen ängſtlich. „Nanu, was iſt dir denn über die Leber gelaufen?“ Sie trat näher und neigte ſich über Theodor, ihn zu küſſen. b i Weindunſt ging von ihr aus und ein leichter Zigaretten⸗ hauch haftete in ihren Kleidern. Gerhard merkte es und ſtieß ſich zurück. 5„Du rührſt Teddy nicht an; ich verbiete es dir!“ ſagte er eiſer. Etwas unſicher war ſie innerlich doch, wenngleich ſie die Beleidigte ſpielte und nach dem Grund von Gerhards ſelt⸗ ſamem Benehmen fragte. Auch konnte ſie ſeinem drohenden Blick nicht ſtandhalten. „Du ſollſt mein Kind nicht durch deine unreine Nähe entweihen!“ Und verächtlich warf er ihr das Briefblatt zu: „Lies deine Schande!“ Ihm entging nicht, wie ſie ſich verfärbte. Er erhob ſich und brachte den Knaben aus dem Zimmer, ihm allerlei Verſprechungen machend. Dann kehrte er zurück. „So— nun deine Antwort!“ Hochaufgerichtet ſtand er vor ihr. Sie riß den Brief mitten durch und warf ihn dem Gat⸗ Am 6. Dezember wird Amerika wieder„naß. Das ganze Land wartet geſpannt auf den Augenblick, an dem Unkerſtaatsſekretär Philips, nachdem er von der Ralifikalion des verfaſſungsändernden Geſetzes durch den 36. Staat kelegraphiſch benachrichtigt war, mit einer Prokla · mation die Aufhebung des Alkoholverboles nach faſt vier · zehnjähriger Trockenheit amtlich feſtſtellt. Präſident Rooſevelt wird das Ereignis, das zu verwirk⸗ lichen er in ſeiner Wahlkampagne. hatte, gleich⸗ falls durch Proklamation feiern. Vom 6. Dezember an kann in zwanzig Staaten der Union Alkohol wieder ohne Strafge⸗ ahr verzehrt werden. Wenn nun das Alkoholverbot aus der undesverfaſſung geſtrichen iſt, bleiben immer noch 28 der 48 Einzelländer trocken, da ſie bisher noch keine Geſetze über Wiederzulaſſung, een oder Verkauf von alkoholiſchen Getränken in ihrem Gebiet beſchloſſen haben. Die ſpaniſchen Wahlen Die Abſage an den Marxismus. Obgleich die Wahlergebniſſe aus 13 Bezirken noch nicht vorliegen, errechnet man die Zuſammenſetzung des neuen ſpaniſchen Parlamentes folgendermaßen: Rechtsparteien 207 Sitze, Mittelparteien 150 Sitze, von denen 88 Sitze auf die Radikalen entfallen dürften, und 116 Sitze der Links⸗ porteien, von denen 60 Sitze auf die Sozialiſten kommen dürften. Antwort an Irland England ſtellt ſich kaub.—„Nein hypolheliſch“. 8 London, 6. Dezember. Der Staatsſekretär für die Dominions, Thomas, beant⸗ wortete im Unterhauſe die Mitteilung, die de Valera der engliſchen Regierung in Erwiderung der Ausführungen hakte zukommen laſſen, die der Staatsſekretär am 14. No⸗ vember im Unterhauſe gemacht hatte. de Valera habe er⸗ klärt, die Regierung des Freiſtaates Irland ziehe aus der Erklärung des Staatsſekretärs für die Dominions vom 14. November den Schluß, daß ſich die britiſche Regierung eben⸗ a der Nachteile einer erzwungenen Verbindung bewußt ei und daß die britiſche Regierung nicht beabſichtige, eine Entſcheidung des iriſchen Volkes im Sinne der Löſung der es mit dem britiſchen Reichsverband verknüpfenden Bande als eine Urſache zum Kriege oder zu einer anderen aggreſſiven Handlungsweiſe zu betrachten. In Beantwortung dieſer iriſchen Mikteilung erklärke Thomas, die britiſche Regierung könne nicht glauben, daß der Jreiſtaat beabſichtige, ſeine aus dem Vertrage herrüh⸗ renden Verpflichtungen in der von de Valera angedeuleten Weiſe endgültig aufzuheben. Die britiſche Regierung fühle ſich daher nicht veranlaßt, auseinanderzuſetzen, welche Hal⸗ tung ſie unter Amſtänden einnehmen würde, die ihr rein hy⸗ pokhetiſcher Natur zu ſein ſchienen. Henderſons„Verdienſt“ an der Abrüſtungskonferenz. Auf eine Anfrage erklärte John Simon im britiſchen Unterhaus, daß das Gehalt des Präſidenten der Abrüſtungs⸗ konferenz insgeſamt 71 945 Schweizer Franken betrage, von denen 63 750 Franken das eigentliche Gehalt ausmachten, während für Reiſeunkoſten und Aufwandsgelder 4130 bzw. 4065 Franken ausgeworfen ſeien. Zu dieſer Summe komme noch der Betrag für das Sekretariat des Präſidenten, der auf 41 484 Franken feſtgeſetzt ſei. Litwinows Nomfahrt Rückreiſe über Berlin? 3 85 Rom, 5. Dezember. Litwinow verlas Dienstag mittag vor der ausländiſchen Preſſe eine Erklärung, in der er alle„Vermutungen und Kombinationen“ der Preſſe über den Zweck ſeiner Romreiſe und den Inhalt ſeiner Beſprechungen mit dem italieniſchen Regierungschef in Abrede ſtellte. Mit ſeinem Beſuch habe er in erſter Linie der Genugtuung über die zwiſchen Sowjetrußland und Italien ſeit langem beſtehenden Be⸗ ziehungen Ausdruck geben wollen, die Rußland weder än⸗ dern noch durch andere erſetzen wolle. Auf einige Fragen antwortete Litwinow u. a., daß er noch keine endgültige Enkſcheidung über ſeinen Reiſeweg ge⸗ troffen habe. Sollte er über Berlin fahren, ſo werde ſein Aufenkhalt nur vorübergehend und ohne amtlichen Charat᷑⸗ ter ſein, auch wenn er einen Vertreter der Reichsregierung treffen ſollte. Für das Scheitern der Abrüſtungskonferenz ſei von ihm in Newyork weder Japan noch Deutſchland ge⸗ nannt oder gar verantwortlich gemacht worden. „Da— ſo macht man es mit anonymen Wiſchen!“ „Wenn du auch ſo leicht die Tatſache, die er mir meldet, 800 der Welt ſchaffen könnteſt!“ ſagte er mit beißendem ohn. Er war ruhig geworden. Und dieſe Ruhe gab ihm auch einen überlegenen Ton, der ſie unſicher und ängſtlich machte. „Du— du glaubſt wirklich, was dir Bosheit und Hinter⸗ liſt feige zuträgt?“ f „In dieſem Fall, ja!“ entgegnete er.„Oder kannſt du ſchwören, daß man dich zu unrecht beſchuldigt hat?“ „O, ich weiß ganz genau, wer das geweſen iſt!“ verſetzte ſie haſtig,„niemand anders als die Brandes, die ſich vergeb⸗ lich um Larſen bemüht. Sie iſt ganz verrückt nach ihm. Und da er von ihr nichts wiſſen will, dentk ſie, es muß jemand anders dahinterſtecken, und ſo iſt ſie auf mich gekommen, weil wir ein paarmal mit ihm vergnügt zuſammen waren, ha, ha, ha!“ Sie lachte, aber es klang gezwungen.„Und da verklatſcht ſie mich bei dir, und du natürlich, du glaubſt ihr.“ „Dieſe wortreiche, unnatürliche Entſchuldigung konnteſt du dir wirklich ſparen, denn ich kann dir doch nicht glauben! Du lügſt, Thea!“ Da fuhr ſie auf mit bitteren Worten, denen er alsbald ſtreng Einhalt gebot. Sie fügte ſich diesmal. Wie eine Katze a 10 ſich zuſammen, und ihre Augen ſchimmerten rünlich. 6 Ihr hübſches Geſicht war förmlich vor Wut verzerrt, und eine grobe Angſt ſprach aus ihren Mienen. So ſchlau hatten ſie es doch eingefädelt, ſie waren ſo ſicher geweſen— und nun doch ein Verrat! b Was hatte Gerhard wohl im Sinn? Er ſah ſo kalt, ſo unbarmherzig aus— Scheidung? Dann mußte ſie wieder zurück zur Mutter, und dort würde ſie in den engen Verhält⸗ niſſen verkommen. Und wovon leben? Von der Mutter ge⸗ 9 5 Witwenpenſion? Sie ſchauderte, wenn ſie daran a Vielleicht konnte ſie die Kriſis noch einmal glücklich um⸗ gehen— Gerhard hatte ja doch keine Beweiſe— die Haupt⸗ ſache war, daß ſie hierbleiben konntel f „Wenn ich von dir keine Aufklärung bekommen kann, ſo ———————— ten vor die Füße. wird Larſen ſie mir ſicherlich nicht verweigern!“ nahm Ger⸗ Der Reichstagsbrand prozeß. Ueber Kleinſtreiks zum Maſſenſtreik und zum vewafmeren Aufftand. i Leipzig, 5. Dezember. In der Dienstagſitzung des Reichstagsbrandprozeſſes wird als erſter ne der Arbeiter Hermann Felis aus dem Gerichtsgefängnis Prenzlau vorgeführt. Der Zeuge wohnt in Bad Freienwalde und war dort Mitglied der KPD. Er macht Bekundungen über Funktionärſitzungen, die in Freienwalde und in Neuenhagen bei Freienwalde am 28. Februar, alſo am Tage nach dem Reichstagsbrand, ſtattge⸗ funden haben. An dem Tage kam ein gewiſſer Jeſſel, der ebenfalls als Zeuge geladen iſt, aus Berlin nach Freien⸗ walde. Jeſſel war Verbindungsmann der Partei und hatte die Waffenbeſchaffung zu betreuen. In einer Ver⸗ ſammlung habe Jeſſel geſagt, wenn am 5. März die Kon⸗ terrevolution den Marſch auf das rote mache und die Kommuniſten dem roten Berlin helfen woll⸗ ten, dann ſei es notwendig, im Rücken der Konterrevo⸗ lution, genau wie 1917 das ruſſiſche Proletariat es getan habe, Partiſanenkämpfe zu führen. Ueber die Aus⸗ führungen Jeſſels bekundet der Zeuge weiter, Jeſſel habe geſagt, das Verbot der KPD würde die erſte Phaſe des Bürgerkrieges herbeiſühren. Dann wären Sa⸗ botageakte gegen die ſtaatlichen Machthaber zu unter⸗ nehmen. Man müßte Gas⸗, Waſſer⸗, Elektrizitätswerke und andere lebenswichtige Betriebe ſtillegen. Um den Vormarſch der Konterrevolution aufzuhalten, müßten auch Eiſenbahn⸗ brücken geſprengt werden. ö Ueber einen Sprengſtoffdiebſtahl bekundet der Jeuge. daß der geſtohlene Sprengſtoff erſt im Walde verſteckt und dann ſchließlich in einem Erbbegräbnis untergebracht wor⸗ den iſt. Auch Waffen wurden in dem Erbbegräbnis ver⸗ borgen. 5 l Aus dem Berliner Unterſuchungsgefängnis vorgeführt. erſcheint dann als Zeuge der kommuniſtiſche Agitator Ma Jeſſel, der Ende Februar etwa zehn Tage lang in den Dörfern um Freienwalde agitiert hat. Er gibt an, er habe ſich bei ſeinen Ausführungen an die Anweiſungen gehalten, die ihm von Berlin mitgegeben worden ſeien. hm zufolge ſollte der Weg über Kleinſtreiks zum Maſſen⸗ ſtreik und weiter zum Aufſtand und bewaffneten Aufſtand als vorläufige Revolution führen. b Der nächſte Zeuge, Arbeiter Erich Hannemann, der aus dem Gerichtsgefängnis Prenzlau vorgeführt wird, macht ebenfalls Bekundungen über die Sitzungen in Freien⸗ walde. Nach ſeiner Bekundung hat Jeſſel dort erklärt, daß die Revolution der KPd kurz bevorſtehe. Der Tag ſei gekommen, um die Regierung zu ſtürzen und die Kommuniſten an die Macht zu bringen. Man müſſe abwarten, was Berlin beginne; dork ſei alles vorbereitet. a Der Zeuge erklärt, er habe aus Jeſſels Rede den Ein⸗ druck bekommen, daß von der KPD, und zwar von Berlin aus, in allernächſter Zeit ein gewaltſamer Kang gegen die Regierung losgehen würde. ö Nach der Mittagspauſe wird der Melker Seger, gleich⸗ falls in Unterſuchungshaft, als Zeuge vernommen. Er enn Vorſitzender der kommuniſtiſchen Ortsgruppe im Dorf Neuen⸗ hagen und hat der Sitzung beigewohnt, in der Jeſſel ſprach. Er ſagt, bei ihm und ſeinen Genoſſen habe nach dem Be⸗ kanntwerden des Reichstagsbrandes die Meinung beſtanden, daß dieſer Brand nicht von Kommuniſten eg worden ſei. Seger gibt zu, f daß er ſelbſt den größten Teil des geſtohlenen Spreng⸗ ſtoffes auf dem Friedhof in Neuenhagen in einer Gruft in einem Zinkſarg verſteckt habe. 5 Dimitroff macht dann noch weitere Ausführungen, die in einer Verteidigung der Dritten Internationale gip feln. Schließlich ſchneidet ihm der Vorſitzende das Wort ab Als nächſter Zeuge wird Robert Otto aus Vad Nauheim vernommen. Der Zeuge war früher Funktio⸗ när der KPD. Von dem Augenblick des Reichstagsbrande an hat er ſich vaſſip eingeſtellt. weil, wie er erklärt, er dieſ Vorgänge nicht gutgebeißen habe GElwo Mitte März, bekun⸗ etzt, wo ſchneidende Schlecht Wetter droht! 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Sie wußte, er liebte ſein Leben über alles— viel Mut beſaß er nicht war ſie ihm nicht zu leicht entgegengekommen? Er pflückte die Blumen, die an ſeinem Wege blühten. Nach kurzer Zeit warf er ſie dann achtlos beiſeite, und wenn ihm jetzt Unannehmlichkeiten aus ſeinem Verhältnis mit ihr erwuchſen, dann war es gleich vorbei— er haßte Störungen ſeiner Bequemlichkeit mehr als alles andere. Solange dieſe geheimen Zuſammenkünfte, dieſe Schäferſtündchen ohne Ge⸗ fahr für ihn waren, genoß er ſie gern. Er zeigte ſich au ſehr erkenntlich. Wie raffiniert waren die kleinen Soupers zuſammengeſetzt, die er ihr ſervieren ließ, wie gut war der Sekt, den beide tranken, und wie elegant die Geſchenke, die er ihr gemacht— er mochte ſie nur elegant ſehen— u alles würde nun aufhören, wenn Gerhard zu ihm aingl „Es iſt nicht wahr, Gerhard, glaube mir doch!“ ſagke ſie mit bebender Stimme.„Es iſt alles elende Verleumdung ich bin nicht ſchuldig.“ Er blickte ſie ſcharf, durchdringend an. 5 „Kannſt du mir das beſchwören?“ fragte er kurz. 0 „Ja, Gerhard, ich kann es!“ kam es ohne Beſinnen von ihren Lippen. 5 Ein verächtliches Lächeln verzog ſeinen Mund.„Sie iſt zu allem fähig,“ dachte er bitter; dann fragte er weiter. „Auch bei dem Leben unſeres Kindes?“ Jäh erblaßte ſie da; ihre Augen irrten e e voll im Zimmer umher und hafteten endlich auf der büſte, die neben Gerhards Schreibtiſch ſtand. ö Was tun, was tun, um das Unheil abzuwenden? 5 Er ließ keinen Blick von ihr. Er wartete auf ihre Aub⸗ wort.—„Ja,“ hauchte ſie dann.— Berlin Se ere el 2 2 . een een eren.. „ s nn 7( I 1 EF N neee 1 fand det der Zeuge, ſei die frühere kommuniſtiſche Reichstagsab⸗ e 8 Franziska Keſſel zu ihm gekommen und abe erklärt, es müßten Flugblätter gegen den Reichstags⸗ brand herausgegeben werden. ſei doch eine Gemeinheit und Niedertracht, wenn derartiges von den kommuniſtiſchen Genoſſen gemacht worden ſei. Dar⸗ auf ſagte Frau Keſſel: Das verſtehſt du nicht, Genoſſe; biſt Kommuniſt oder nicht? Es werden auch manchmal Fehler gemacht. Jetzt iſt nichts anderes zu machen, ſonſt koſtet es Torg⸗ f ler den Kopf. N Es wird feſtgeſtellt, daß Franziska Keſſel wegen Hochverrates in Darmſtadt zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt worden iſt. Sie ſollte auch zu der Ausſage des Jengen Otto gehört werden, hat aber die Ausſage verwei⸗ gert. ö Aus cdlem liadlloclien Claude 24 M. d. R für Baden Die Namen der Gewählten. Der Herr Reichsminiſter des Innern hat auf Grund de⸗ Paragraphen 167 der Reichsſtimmordnung beſtimmt, daß an Stelle der in Paragraph 139, Abſ. 3 der Reichsſtimmordnung vorgeſahenen Veröffentlichung in den einzelnen Wahlkreisen nur die Namen der Reichstagsabgeordneten veröffentlicht wer⸗ den, die in dem betreffenden Wahlkreis das Mandat ange⸗ nommen haben. Die im 32. Wahlkreis(Baden) als gewählt geltenden Bewerber ſind: ö N Diehm Chriſtoph, Landwirt, Mühlacker(Württemberg), Bahnhofſtraße 50; Dr. Hackelsberger Albert, Fabrikbeſitzer, Oeflingen, Amt Säckingen, Pfeilhof; Huber Ludwig, Hof⸗ bauer, Ibach, Amt Oberkirch; Kemper Friedrich, Landes⸗ jugendführer, Karlsruhe, Waldſtraße 36; Keppler Wilhelm, Ingenieur, Berlin⸗Charlottenburg 9, Ahornallee 34/35; Köh⸗ ler Walter, Miniſterpräſident, Weinheim a. d. B.; Kramer Auguſt, Lehrer a. D., Karlsruhe, Gellertſtraße 19; Ludin Hanns, SA.⸗Gruppenführer, Karlsruhe, Weinbrennerſtraße 54; Merk Franz, Gaſtwirt, Grafenhauſen bei Bonndorf; Pflaumer Karl, Staatsminiſter, Karlsruhe, Moltleſtraße 107; Plattner Fritz, Kaufmann, Karlsruhe, Karlſtraße 128; Dr. Rehm Theo, Zahnarzt, Emmendingen, Karl⸗Friedrichſtraße 43; Röhn Hermann, Kaufmann, Heidelberg, Untere⸗Straße 20; Roth Albert, Landwirt, Liedolsheim, Amt Karlsruhe; Dr. Roth Reinhold, Chemiker, Mannheim, P 7, 13a; Roth Robert, Zimmermeiſter, Liedolsheim, Amt Karlsruhe; Dr. Stäbel Oskar, Studentenführer, Karlsruhe, Klauprechtſtraße 3; Ullmer Adalbert, Bürgermeiſter, Kühlsheim, Amt Wert⸗ heim, Brambacherſtraße; Dr. Wacker Otto, Staatsminiſter, Karlsruhe, Kantſtraße 8; Wagner Robert, Gauleiter, Karls⸗ ruhe, Dammſtraße 21; Wittje Kurt, SS.⸗Gruppenführer, Altona, Hohenzollernweg 63; Wasmer Joſef, SA. Brigade⸗ führer, Freiburg i. Br., Falkenſteinſtraße 1; Zahn Konrad, SS. ⸗Standartenführer, Heidelberg, Neugaſſe 3; Ziegler Willy, Arbeiter, Heidelberg, Römerſtraße 21. Gauturnfeſt 1934 in Karlsruhe () Karlsruhe, 5. Dez. Das nächſtjährige Turnfeſt des badiſchen Turngaues wird in Karlsruhe im Juni oder Juli abgehalten. Als Feſtplatz dienen die bei Rüppur gelegenen Rennwieſen, die mit einer im Sommer von der NSDAP. er⸗ richteten großen Tribüne ausgeſtattet ſind. Die Karlsruher Stadtverwaltung hat der Arbeitsgemeinſchaft zur Vorbe⸗ reitung des Feſtes einen Beitrag von 5000 Mark überwieſen und dürfte auch für den Garantiefonds 10 000 Mark zeichnen. i Sinsheim.(Beim Holzfällen verunglückt.) Der Landwirt Philipp Sitzler fr. von Dühren wurde beim Holzfällen im Diſtrikt Linſenſtein von einer niedergehenden 2 Boden geſchlagen, wobei er ſchwere Kopfverletzungen vontrug. f U Sinsheim.(Schwerer Autounfall.) Das mit drei Perſonen beſetzte Auto eines Heidelberger Arztes ſtieß hier in der Bahnhofſtraße mit einem Sinsheimer Perſonen⸗ auto zuſammen, wobei es gegen einen Lichtmaſt geworfen und völlig zertrümmert wurde. Von den Inſaſſen trug ein Herr eine Verletzung am Kopfe davon, während die übrigen unverletzt blieben. 1 Bei lebendigem Leibe verbrannt. ( Durlach, 5. Dez. Vor einigen Tagen brannte in Grötzingen bei Durlach die Scheune des A. Walter nieder, hierbei wurden auch große Mengen Futter vernichtet. Seitdem iſt nun die Ehefrau des Brandgeſchädigten vermißt worden. ei den Aufräumungsarbeiten fand man nun die Leiche der Bedauernswerten völlig verkohlt unter dem Schutt auf. Trau Walter, die kränklich war, hatte vermutlich in der Scheune einen Anfall erlitten, als ſie dort etwas holen wollte. Man nimmt an, daß die Unglückliche dabei mit einem Kerzenlicht hantierte. b Schwerer Anfall eines Freiballons. i) Naſtatt, 5. Dez. In Haueneberſtein bei Raſtatt mußte ein 15 8203 Perſonen be Freiballon, der in Stutt⸗ gart aufgeftiegen war, notlanden, um durch den ſtarken Sturm nicht über den Rhein getrieben zu werden. Bei der Notlandung wurden die drei Piloten zum Teil ſchwer verletzt. Ueber den Hergang berichtet der„Führer“, daß nach dem erſten Landeverſuch auf einer kleinen Anhöhe bei Hauen⸗ berſtein zwei Inſaſſen aus der Gondel geſchleu⸗ dert wurden. Beide wurden ſchwer verletzt. Während der eine Rippenbrüche und eine Gehirnerſchütterung davon⸗ trug, erlitt der andere Beinbrüche und Wirbelquetſchungen. Beide wurden bewußtlos aufgefunden. Der mit dem Ballon weiter abtreibende Ballonführer dtieß einige hundert Meter ſpäter auf eine Pappel auf und wurde ebenfalls aus dem Korb geſchleudert. Er erlitt hierbei ugen verletzungen und Rippenbrüche. * Der Ballon ſelber wurde kaum beſchädigt, auch konnten den wiſſenſchaftlichen Inſtrumente unverſehrt geborgen wer⸗ 5 Das ſofort alarmierte Krankenauto von Baden⸗Baden brachte die Verunglückten in das Städtiſche Krankenhaus nach Waden⸗Baden. Der Ballonführer war noch in der Lage, die Aufräumungs⸗ bezw. Verpackungsarbeiten des Ballons zu überwachen. Wie von der Leitung des Krankenhauſes mit⸗ bateilt wurde, ſind die Verletzungen von ſchwerer aber nicht leben gefährlicher Natur. 5 * Freiburg.(Das Befinden der Ehefrau Dörr hoffnungslos.) Die Ehefrau Dörr, die einzige kuebenebende der furchtbaren Familientragödie, die bereits drei Menſchenleben forderte, liegt in hoffnungsloſem Zu⸗ bi in der mediziniſchen Univerſſtätsklinfk darnieder. Sie iſt is zur Stunde immer noch bewußtlos und die Aerzte glauben aum. daß ſie mit dem Leben davonkommen wird. Er habe gleich geäußert, daß Aus den Nachbarlaͤndern „Ludwigshafen.(Auf der Straße vom 255 überraſcht.) Ein 47 Jahre alter Tagner von Franken⸗ thal, der bei der JG. beſchäftigt war, erlitt auf dem Nach⸗ hauſewege in der Nähe des hieſigen N einen Schlaganfall, welcher ſeinen baldigen Tod zur Folge hatte. Der Verſtorbene hinterläßt eine Frau und ſechs Kinder. Großfeuer in Lorſch 1 2000 Jenkner Gekreide und Mehl verbrannk. Lorſch(gtreis Bensheim), 6. Dez. Auf bisher ungeklärte Weiſe brach in der Nacht kurz nach drei Uhr im Lagerhaus der Hauptgenoſſenſchaft Lorſch an der Bahnlinie nach Bens ⸗ heim Feuer aus, das raſch um ſich griff und in den großen Getkreidevorräten— es ſollen eiwa 2000 Jenkner Getreide und Mehl in dem Gebäude gelagert haben— reiche Nah ⸗ rung fand. Die Flammen des Brandes. der vom Büro im weiten Stockwerk auszugehen ſchien, ſchlugen bis zu hun⸗ r Meter empor. Bis die Mannſchaft des Freiwilligen Ar⸗ beitsdienſtes am Brandherd einkraf, ſtand das ganze Ge⸗ bäude in hellen Flammen. Für den Fd und die Feuerwehr blieb nichts anderes übrig, als das Umſichgreifen des Feuers auf die angrenzende Autogarage, in der ein Benzintank lagerte, zu verhüten und die angerenzenden Häuſer der Lager ausſtraße zu ſchützen. Die Entſtehungsurſache iſt bisher noch nicht bekannt. Der Schaden iſt ſehr hoch, da das Gebäude 1505 völlig aus⸗ gebrannt iſt und nur noch die Umfaſſungsmauern ſtehen. Menſchenleben kamen nicht zu Schaden. Der Verluſt an verbranntem Getreide beziffert ſich, wie die e Lorſch mitteilt, auf etwa 40 000 Mark. Die abgebrannten Gebäulichkeiten hatten ebenfalls einen Wert von annähernd 40 000 Mark, ſo daß ein Brand⸗ ſchaden von 80 000 Mark entſtand. f a Wertvoller Altar vom Holzwurm angefreſſen. Der aus dem Jahre 1480 ſtammende Hochaltar der Lorcher Kirche, ein prachtvolles Kunſtwerk, iſt in Gefahr, vernichtet zu wer⸗ den. Der Hochaltar iſt in ſpätgotiſcher Kunſtform aus Holz geſchnitzt und ſteht in der Mannigfaltigkeit ſeines ornamen⸗ kalen Schmuckes einzig da. In den letzten Jahren hat der Holzwurm enormen Schaden angerichtet. Man hat jetzt Ver⸗ ſuche angeſtellt, die Holzwürmer mittels eines beſonderen Vergaſungsverfahrens aus dem Altar zu entfernen. Bad Dür.(Die Täter gefaßt.) Vor kurzem wurde der 53 Jahre alte Hartmann in Gönnheim von An⸗ bekannten überfallen, niedergeſchlagen und durch Meſſerſtiche gefährlich verletzt. Die Täter, vier junge Burſchen, konnten 1 durch die Gendarmerie Bad Dürkheim ermittelt und feſtgenommen werden. * Limburg.(Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und Motorrad.) In der Brückenvorſtadt wollte ein Perſonenauto, das aus der Stadt kam, eine SA⸗Kolonne überholen, als aus entgegengeſetzter Richtung ein Motor⸗ rad kam. Der Autofahrer hatte überſehen, daß das Mo⸗ torrad bereits auf halber Höhe der Kolonne war. Es kam zu einem Zuſammenſtoß. Das Motorrad wurde vollſtändig demoliert, das Auto erlitt ſchwere Beſchädigungen an den Kotflügeln. Der Motorradfahrer und der Beifahrer wur⸗ den mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Bei dem Zuſammenſtoß wurde ein SA⸗Mann vom Auto geſtreift und zu Boden geſchleudert. Widerſätzlichkeit mit dem Tode gebüßt „München, 5. Dez. Die Bayeriſche Politiſche Polizei teilt mit: In der Nacht wurde in einer Wirtſchaft im Weſtend⸗ Viertel ein Maurer wegen Beleidigung der Ss durch Ange⸗ hörige des SS⸗Wachkommandos der Bayeriſchen Politiſchen Polizei feſtgenommen. Der Maurer, der wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt wiederholt vorbeſtraft iſt, leiſtete den größten Widerſtand und griff die Beamten an, ſo daß von der Schußwaffe Gebrauch gemacht werden mußte. Der Maurer wurde am Knie verletzt. Er iſt den durch ſein ge⸗ 5 renitentes Benehmen bedingten Verletzungen erlegen. Bad Kreuznach.(Verdiente Prügel.) Der im Alter von 40 Jahren ſtehende penſionierte Eiſenbahnarbeiter Konrad Glaſer verſetzte ſeiner in Monzingen wohnenden Schweſter von hinten einen Schlag auf den Kopf und ſtach mit einer ſpitzen Gabel auf ſie ein. Die Unglückliche wurde erheblich verletzt. Kurz nach der Tat geriet der Rohling auf dem Nachhauſeweg mit einigen Perſonen in Streitigkeiten, wobei er derart verprügelt wurde, daß er gleichfalls in ein Krankenhaus geſchafft werden mußte. Bernkaſtel.(Unglück im Steinbruch.) dem Hunsrückdorf Berglicht, in deſſen Nähe eine neue Straße angelegt wird, ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Das Material zu dem Straßenbau wird in einem beim Ort ge⸗ legenen Steinbruch gewonnen, wo mehrere Arbeiter beſchäf⸗ tigt ſind. Ueber ihnen löſte ſich plötzlich eine Sandbank, die ſich um einen großen Stein gelegt hatte. Die Arbeiter bemerkten die Gefahr wohl rechtzeitig und ſprangen zur Seite. Einen von ihnen erreichte aber noch der fallende ſchwere Stein und zerſchmetterte ihm das rechte Bein. Ein zweiter Arbeiter kam zu Fall und wurde am Kopf getroffen. Die Verun⸗ glückten mußten ins Trierer Krankenhaus gebracht werden. Die Kälte in Europa Dresden, 5. Dez. Infolge des ſtarken Eisganges er ⸗ klärten die Elbe⸗Reedereien den regelmäßigen Schiffsbetrieb auf der Elbe für beendet. Kälkeſchäden in Holland. e Amſterdam, 5. Dez. In ganz Holland herrſcht überaus N Kälte. In Alkmaar ſind zahlreiche Gasleitungen ge⸗ prungen. Die Gasverſorgung für beinahe die ganze Stadt und die umliegenden Ortſchaften mußte eingeſtellt werden. Zahlreiche industrielle Betriebe, deren Maschinen durch Gas⸗ motoren angetrieben werden, mußten ſtillgelegt werden. Auch die Schulen wurden geſchloſſen. Die Schiffahrt mußte auf dem gänzlich vereiſten Yſelmeer ſowie auf meh⸗ reren Kanälen eingeſtellt werden. i Wölfe auf dem Balkan. Sofia, 5. Dez. Die Kältewelle über 8 hat nunmehr auch auf dem Balkan zu einem erheblichen Temperaturſturz geſührt. In ganz Bulgarien herrſcht große Kälte; in Nord⸗ bulgarien wurden minus 32 Grad gemeſſen. Ueberall ſind ſtarke Schneefälle niedergegangen.. In den mazedoniſchen Bezirken griffen große Wolfs- rudel die Viehherden an und richteten große Schäden an. Der Schiffsverkehr auf dem Schwarzen Meer iſt et hef⸗ liger Schneeſtürme völlig lahmgelegl. In den Hafenſtädten Warna und Burgas wurden drahtloſe Hilferufe mehrerer in Seenot befindlicher Schiffe aufgefangen. 5 Lolcale Niuadocliau Orei Wochen vor Weihnachten Vorweihnachtszeit iſt's. In drei Wochen... Fragt die Kinder, was in drei Wochen iſt. Wohl alle wiſſen darauf die Antwort zu geben. Schon jetzt kreiſen durch das kind⸗ liche Gemüt weihnachtliche Vorſtellungen und weihnacht⸗ liche Wünſche. Immer mehr ſchweifen die Gedanken der Kleinen— aber nicht nur der Kleinen!— dem kommenden Feſt entgegen. Sie haben ſo viele Fragen an Vater und Mutter. Kinderherzen ſind empfänglich für Märchen und Legenden und am liebſten hören ſie jetzt vom Chriſtkind er⸗ zählen und vom Knecht Ruppprecht, vom Tannenbaum im Walde, aus dem ein ſtrahlender Chriſtbaum geworden iſt. Und wenn ſie durch die Straßen gehen, möchten ſie wohl vor jedem Geſchäft Halt machen, denn hinter den Scheiben liegen ja ſchon ſo viele herrliche weihnachtliche Spielzeuge und Märchenbücher, ſtehen ſchon farbenprächtige Weih⸗ nachtskrippen und ſo vieles, nach dem ſich ein Kinderherz ſehnt. Drei Wochen vor Weihnachten aber iſt für die kind ⸗ liche Erwartung doch eine lange, lange Zeit. Uns Erwachſenen geht es ſo, wie alljährlich um dieſe Zeit: das Nahen des Feſtes kommt für unſere Gedanken⸗ welt etwas unvermittelt und wir müſſen uns erſt daran gewöhnen, daß es nur noch drei Wochen bis Weihnachten ſind. Dann ſedoch, wenn aus zahlloſen Schaufenſtern weihnachtliche Stimmung uns anweht, wenn an unſer Ohr bereits die erſten weihnachtlichen Lieder ertönen, wenn ſich an den Abenden Glockenklänge in unſer Herz ſtehlen und unter ſchimmerndem Sternenhimmel früher Nächte verhal⸗ len, dann ſprengen weihnachtliche Empfindungen des All⸗ tags Bann. Dann offenbart ſich weihnachtlicher Zauber auf allen Wegen und entführt den Geiſt ins Land ſeliger Kind⸗ heitserinnerungen, aus dem er nur zögernd zurückkehrt zur Gegenwart. Drei Wochen vor Weihnachten! — Herabſetzung von Poſtgebühren. Vom 1. Dezember an beträgt die Briefgebühr im Ortsverkehr zweite Gewichts⸗ ſtufe(20 bis 250 Gramm) 16 Reichspfennige, im Fernverkehr zweite Gewichtsſtufe(20 bis 250 Gramm) 24 Pfennige, die Druckſachengebühr bis 20 Gramm drei Reichspfennige, die Gebühr für Druckſachen⸗Wurfſendungen bis 20 Gramm einen Reichspfennig. — Steuerfreiheit für Weihnachtsgeſchenke an Arbeit⸗ nehmer. Um die Anternehmer anzuregen, ihren Arbeitnehmern zum bevorſtehenden Weihnachtsfeſt einmalige Zuwendungen zu gewähren, hat der Reichsminiſter der Finanzen bestimmt, daß einmalige Zuwendungen bis 31. 12. 33, die ein Arbeit⸗ geber ſeinen Arbeitnehmern über den vereinbarten Arbeits⸗ lohn hinaus gewährt, frei von allen Steuerabzügen blei⸗ ben. — Steuererklärungen vom 1. bis 15. Februar. Das Reichsfinanzminiſterium hat als Friſt für die allgemeine Abgabe der Steuererklärungen für die Veranlagung zur Ein⸗ kommenſteuer, Körperſchaftsſteuer und Amſatzſteuer für die im Kalenderjahr 1933 endenden Steuerabſchnitte die Zeit vom 1. bis 15. Februar 1934 beſtimmt. a— Frühzeitige Lohnzahlung vor Weihnachten. Das preußiſche Wirtſchaftsminiſterium und auch andere zuſtändige Länderbehörden haben in dieſem Jahre in weitem Umfange den Wunſch des Einzelhandels entſprochen, durch mehrere verkaufsfreie Sonntage vor Weihnachten den berufstätigen Verbrauchern Gelegenheit zum frühzeitigen Einkauf zu ſchaf⸗ fen. Die Hauptgemeinſchaft des Einzelhandels hatte darüber hinaus alle in Betracht kommenden Stellen gebeten, für eine frühzeitige Auszahlung der Gehälter, Löhne und Gratifi⸗ kationen Sorge zu tragen. Ferner wurde um weitgehendes Entgegenkommen bei der Bewilligung von Gehaltsvorſchüſ⸗ ſen für den Weihnachtseinkauf gebeten. Die Reichsſtände der Induſtrie, und des Handwerks, die Spitzenorganiſa⸗ tionen des Groß und Ueberſeehandels, der Banken, des Haus- und Grundbeſitzes, des Gaſtſtättengewerbes uſw. ha⸗ ben daraufhin ihren Mitgliedsorganiſationen und firmen empfohlen, im Sinne dieſer Vorſchläge zu verfahren. * „Ilvesheim.[Für die Kinderreichen.) Die nationalſozialiſtiſche Regierung betrachtet es als eine ihrer dringlichſten Aufgaben, den kinderreichen Familien ihren beſonderen Schutz angedeihen zu laſſen und ihr wirtſchaftliches und geſellſchaftliches Los zu fördern und zu heben. An dieſem Hilfswerk der Regierung ſollen alle Volksgenoſſen, die dazu in der Lage ſind, mithelfen. Ein ſchönes Beiſpiel dieſes Sozialismus der Tat gibt der Beſitzer der„Palaſt⸗Lichtſpiele“ in Seckenheim und Friedrichsfeld Herr Fred Löffel. In Zuſammenarbeit mit den Führern der Ortsgruppen des Bundes der Kinder⸗ reichen in Seckenheim, Ilvesheim und Friedrichsfeld werden für die Mitglieder der genannten Ortsgruppen zu den Vorſtellungen je einige Freikarten zur Verfügung geſtellt. Die Freivorſtellungen werden im Turnus durch⸗ laufen, ſodaß alle Mitglieder nach einer gewiſſen Zeit immer wieder an die Reihe kommen und ſo die Möglich⸗ keit haben, eine Filmvorführung zu beſuchen. Nachdem die deutſchen Lichtſpieltheater und die deutſche Film⸗ produktion unter der Führung der Reichsfilmkammer ſtehen, iſt jetzt die Gewähr gegeben, daß das deutſche Lichtſpielweſen eine erſtklaſſige Pflegeſtätte deutſcher Kultur geworden und alles Minderwertige und An⸗ deutſche endgültig ausgeſchaltet iſt. Dieſe Vermittlung deutſcher Kultur durch den Film blieb den Eltern und Kindern aus den kinderreichen Familien bisher ver⸗ ſchloſſen. Der Kampf ums nackte Leben, ums tägliche Brot hat eine Geldausgabe für Kulturwerte einfach un⸗ möglich gemacht. Nahrung, Kleidung, 3 ver⸗ ſchlingen die vorhandenen Mittel reſtlos, für geiſtige Nahrung bleibt nichts übrig. Darum ſind die kinder⸗ reichen Familien dankbar, daß auch ihnen das Tor auf⸗ geſchloſſen wurde zum Tempel deutſchen Geiſteslebens und deutſche! Kultur. Gr. I„Die Metzelſuppe“ im Nationaltheater. Intendant Brandenburg hat das Luſtſpiel„Die Metzelſuppe von August Hinrichs(dem Verfaſſer von„Freie Bahn dem Tüchtigen“) erworben. Die Mannheimer Erſtaufführung erfolgt am Som- tag, 10. Dezember im Neuen Theater. ö U Ii Tod durch ausſtrömendes Gas. In einem Hauſe der Anterſtadt wurde ein 75 Jahre alter verwitweter S91e a in ſeinem Schlafzimmer tot aufgefunden. Der Tod iſt offen⸗ bar darauf zurückzuführen, daß der Gas hahn nicht vollſtändig geſchloſſen war. 1 r 3 Wetterbericht Der hohe Druck hat ſich auf das Feſtland verlagert. ſo daß die Fortdauer des Froſtes geſichert erſcheint.— Vor⸗ herſage: Fortdauer der rauhen Oſtwinde, vorwiegend heiter. Sonntagsrückfahrkarten zum Circus Sarraſani! An⸗ läßlich des Saxraſani⸗Gaſtſpiels in Mannheim geben die Bähnhöfe im Umkreis von 35 km um Mannheim am „ 7., 8., 9., 10., 11. und 12. Dezember Sonntags⸗ rückfahrkarten nach allen Bahnhöfen in Mannheim und nach Ludwigshafen(Rhein) aus. Gültigkeitsdauer je⸗ weils von 12 bis 24 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rück⸗ fahrt), ſoweit ſie nicht ohnehin in die Gültigkeitsdauer der zum Feſte Mariä Empfängnis und zum darauf⸗ folgenden Sonntag ausgegebenen Sonntagsrückfahrkarten fällt. Dieſe verbilligten Karten ſind jedoch nur für den Circusbeſuch gedacht, weshalb Beſucher von auswärts dieſe Karten am Eingang des Circus Sarraſani mit einem Stempel verſehen laſſen wollen, wodurch ſie die Gültigkeit zur Rückfahrt erhalten. Mannheimer Nennen 1934. Der Badiſche Rennverein 25 nunmehr die Termine für die Mannheimer Rennen 1934 eſtgeſetzt. Mit Rückſicht auf den„Tag der Arbeit“ mußten die Mairennen auf 6., 8. und 13. Mai verlegt werden. Die Herbſtrennen finden am 23., 26. und 30. September ſtatt. Ländliches Bauen Die Zeit iſt gottlob überwunden, in der das Wort „Bauer“ ein Schimpfname war, in der man Menſchen mit üblem Benehmen oder geiſtiger Beſchränktheit mit dem Na⸗ men des Standes belegte, der nach Weſen und Leiſtung die erſte Stelle beanſpruchen konnte. Städtiſches Weſen, beſon⸗ ders dann, wenn es mit den letzten ziviliſatoriſchen„Er⸗ rungenſchaften“ ausgeſtattet war, die ihm die Zeichen des völkiſchen und ſittlichen Verfalls überall ſichtbar anhafteten, 280 als fein und erſtrebenswert. Bäuerliches, ländliches eſen galt dagegen als unfein und verwerflich. Dieſe von gewiſſer Seite zweckmäßig geſchürte Anſichtsepidemie machte — wie es bei Seuchen nun einmal iſt— nicht einmal an den Toren der Städte halt, ſondern ſteckte auch das Land⸗ volk an zu einem Beſtreben, möglichſt das Bauerntum und die ländliche Herkunft zu verbergen und abzutun, möglichſt den Städter, den Großſtädter nachzuahmen, ihm gleich zu erſcheinen. Stolz wurde durch Scham verdrängt. Man rich⸗ tete ſich ſtädtiſch ein und wähnte, eine kulturelle Leiſtung vollbracht zu haben, während man in Wirklichkeit ein Ver⸗ brechen an Stand, Volk und Heimat begangen hatte. Man ſehe ſich nur einmal viele Höfe an, die in den letzten Jahr⸗ zehnten, beſonders in wirtſchaftlich ertragreichen Zeiten ge⸗ baut worden ſind! Man ſehe nicht allein den Hausbau, man betrachte auch die Einrichtung der Räume! Alles Bäuer⸗ liche, Standesgemäße iſt mit Fleiß fortgelaſſen worden, man wohnt„wie die feinen Leute in der Stadt“. Nur ein Aus⸗ ſehen nach großſtädtiſchem Schnittmuſter, keine Rückſicht auf landſchaftliche und ſtändiſche Gebundenheiten, nicht einmal Rückſicht auf Güte und Gediegenheit des Stoffes! 8e Aber die Zeit hat nie gewandelt. Das Dritte Reich den Bauer an den Platz, der ihm zukommt, geſtellt. erſte und dringendſte Forderung an ihn iſt: Selbſtbeſinnung! Und dieſer Selbſtbeſinung ſoll ſein Auftreten, ſeine Kleidung, ſein Brauchtum. auch die Bau⸗ und Einrichtungsweiſe ſeiner Höfe Bild und Repräſentation ſein! Es gibt— ich kenne ihrer leider vielzuviele— dreiſtöckige Höfe mit großſtädtiſcher Jaſſade, hoch und ſchlank gebaut, obwohl Raum genug zu einem breiten, raumbeherrſchenden Hofbau vorhanden iſt; es gibt engbrüſtige Reihenhäufer im freieſten Gelände, die wohl in die Zeile einer Vorſtadtſtraße paſſen würden, dort aber, wo ſie ſtehen, geradezu vogelſcheuchenhaft wirken. Man erwartet hinter ſolchem Aeußeren kein wohnliches und länd⸗ liches Heim, und in der Tat findet man meiſt auch eine ent⸗ ſprechende Einrichtung: Eine„Diele“, in der eine zur Bank verhunzte alte Truhe, gar mit kubiſtiſch gemuſtertem Be⸗ zugsſtoff gepolſtert, ſteht, einen„Salon“, ausgerechnet mit Korbmöbeln garniert, und ähnliche Dinge, über die man lachen könnte, wäre es nicht ſo tief traurig. Die bäuerlichen Stühle, Tiſche, Schränke aber hat man verächtlich auf den Boden geſtellt, wenn ſie nicht ein Trödler um ein Lumpen⸗ geld erworben und teuer weiterverkauft hat, ſo wie man alte, ſchöne, breitgelagerte— ich möchte ſagen: königliche Hofbauten niedergeriſſen hat, um Platz zu ſchaffen für das genannte Vorſtadtreihenhaus. Oft genug ohne Bedarf, nur weil Nachbar Schulze und Nachbar Müller ſich auch ſo einen großſtädtiſchen Schwindſuchtsbau dahingeſetzt hatten und einem der alſo gekränkte Ehrgeiz keine Ruhe ließ. Dem Bauerntum, will es ſich aus Krankheit und Ange⸗ kränkeltſein erlöſen, wird keiner die Mühe erſparen können, ſich mit Fleiß ſeiner Aufgaben bewußt zu werden und Le⸗ bensführung und Lebenshaltung danach einzurichten. Man verſuche nicht, Bau und Einrichtung des bäuerlichen Hauſes, von denen hier die Rede iſt, als weniger wichtig, gar neben⸗ last b hinzuſtellen! Dieſe Dinge ſind der Anker einer wahr⸗ ſt bäuerlichen Meinung und Haltung, ſind unentbehrliche Stützen bäuerlicher Selbſtbeſinnung und ihr repräſentatipſter Ausdruck. Der Bauer muß lernen, welche Bauweiſe Ge⸗ ſchichte und Erfahrung ſeiner Landſchaft vorſchreiben, und hat ſich nach dieſer Erkenntnis bei Neu⸗ und Umbauten zu richten. Er braucht dabei keineswegs auf die Errungenſchaf⸗ ten der techniſchen Neuzeit zu verzichten, kein Menſch wird ihn hindern, Badezimmer, Zentralheizung, Waſſerleitung, Entlüftungsanlagen und dergleichen einzubauen. Die bau⸗ polizeilichen Behörden ſollten von ihrem Einſpruchsrecht ohne Zaudern Gebrauch machen, wenn ein Bauer un⸗ paſſende Bauanträge ſtellt. Vorausſetzung für die Rückkehr bäuerlichem Bauen iſt aber auch, daß Architekten und aumeiſter auf dem Lande in deren Händen meiſt die Bau⸗ Aanung liegt, wiſſen, welcher Stil und welcher Stoff zu gieſem oder jenem Bauernhauſe gehören, das Zeuge und Spiegel ländlichen Selbſtbewußtſeins ſein ſoll. Wenn der neue Staat dem Bauer höchſte Rechte und Ehren gegeben hat, ſo muß der Bauer dieſem Volke, das den Staat krägt, in ſeinem ländlichen Kreiſe ein Geſicht geben, das der ihm verliehenen Achtung wert iſt. Das tut er aber nicht dadurch, daß er protzige, landſchaftsfremde Bauten e ſondern dadurch, daß er bewußt den Beſonderheiten iner Bodenſtändigkeit nachgeht und ſich dementſprechend jein Heim einrichtet. Hermann Joſeph Lingen. * 1 1 5 Wiſſen Sie das? In Holland ſind heute 3 Millionen Fahrräder in Ge. hrauch, was einer Verbreitung von einem Fahrrad auf je⸗ den dritten Einwohner entſpricht. Cin ſehr ſellenes Tier iſt die Gürtelmaus. die nur in Argentinien vorkommt, wo ſie ſich auf den Hochebenen auf⸗ hält, in deren ſandigen Boden ſie ihre Gänge gräbt; bis zum Jahre 1824 war die Gürtelmaus völlig unbekannt, weil ſie ſich am Tage nie ſehen läßt, ſondern ſich immer im Boden verſteckt aufhält; erſt bei Nacht, beſonders bei Mond⸗ ſchein, läuft ſie umher, um Nahrung zu ſuchen. 5 —— ß e RNundfunk⸗ Programme Stuttgart und Freiburg i. Br.(Südfunk). Mittwoch, 6. Dezember: 10.10 Frauenſtunde; 10.40 Schallplatten; 14.30 Jugendſtunde; 15.30 Sturm 33, Hans Mafkowſti, Vorlefung? 18 Deutſch für Deutſche; 18.20 199 5 iſt entſcheidend; 18.45 Wie der alen Pabel alte entſteht; 20.10 Großes Konzert; in der Pauſe: Fabeln alter Meiſter; 23 Bericht vom Kölner Sechstagerennen; 23.15 Banjo und Marimba, Schallplattenplauderei; 24 Nachtmuſik; 1.50 Schwä⸗ biſcher Nikolaus, heitere Lieder und Anekdotten. Donnerstag, 7. Dezember: 10.10 Klaviermuſik; 10.40 Schallplatten; 14.30 Kinderſtunde; 18 Spaniſch; 18.20 Wiſſen und Können, Vortrag; 18.45 Wildpferde in Deutſchland Vortrag; 20.10 Abendmuſik; 21.10 Zur gefälligen Auswahl, muſikaliſches Potpourri; 23 Eine luſtige Tanzſtunde; 23.45 Schlußbericht vom Kölner Sechstagerennen; 0.10 Nachtmuſik. Freitag, 8. Dezember: 10.10 Schallplatten; 10.50 Aller⸗ lei Inſtrumente; 15.30 Muſik Friedrichs des Großen; 18 Engliſch; 18.20 Warum Familienforſchung?; 18.35 Die Haft⸗ pflicht des Kraftfahrers, Vortrag; 20.10 Der ſterbende Sher⸗ lok Holmes, Kriminalgeſchichte; 20.40 Bunte Muſikfolge; 21.25 Dichtung und Prophetie; 21.45 Kammermuſik; 23 Anter⸗ haltungsmuſik; 24 Vom Schickſal des deutſchen Geiſtes. Samstag, 9. November: 10.10 Fröhliches Wochenend; 11 Kompoſitionen; 14.30 Jugendſtunde; 15.15 Lernt morſen; 15.30 Harmonikaduette; 18 Stimmen der Grenze; 18.20 Wochenſchau; 18.35 50 Jahre elektriſche Beleuchtung, Vor⸗ trag; 20.10 Alpdrücken..., bunte Stunde; 21 Wir atmen auf: 23 Buntes Konzert: 24 Nachtmuſik. e Frankfurt a. M. und Kaſſei(Südweſtfunk). Mittwoch, 6. Dezember: 10.10 Schulfunk; 10.45 Prak⸗ tiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 14.30 Jugendſtunde; 18 Deutſch für Deutſche; 18.20 Raſſe iſt entſcheidend; 18.35 St. Nikolaus iſt ein lieber Mann; 20.10 Anterhaltungskonzert; 22.45 Der Nikolaus kommt, Hörbilder; 23 Bericht vom Kölner Sechstagerennen; 23.15 Nachtmuſik. Donnerstag, 7. Dezember: 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 14.40 Rummelplatz der Jugend, Hör⸗ ſpiel; 18 Spaniſch; 18.20 Wiſſen und Können, Vortrag; 18.35 Sturm 33, Vorleſung; 20.10 Bunte Muſik; 21.10 Zur gefälligen Auswahl, muſikaliſches Potpourri; 22.45 Un⸗ terhaltungsmuſik; 23. Perpetuum mobile, luſtige Tanzſtunde; 1 Schlußbericht vom Kölner Sechstagerennen; 0.10 Kon⸗ zert. Freitag, 8. Dezember: 14.40 Der Hausfrau zur Er⸗ holung; 16.35 Kammermuſik; 17.20 Szenen aus der Oper „Die Favoritin“ von Donezetti; 18 Engliſch; 18.20 Warum Familienforſchung; 18.35 Der Bergmann in der deutſchen Vergangenheit; 20.10 Der ſterbende Sherlok Holmes, Kri⸗ minalgeſchichte; 20.40 Bunte Muſikfolge; 21.35 Dichtung und Prophetie; 21.45 Bachkonzert; 22.45 Anterhaltungsmuſik; 24 Vom Schickſal des deutſchen Geiſtes. Hausfrauen, helft! Auch an Sie iſt der Ruf ergangen, ſich im Kampf ge⸗ gen Hunger und Kälte zu beteiligen. Haben Sie ſich an den Pfundfſpenden, die die Frauenſchaften vorbereitet haben, ſchon beteiligt? Wäre es nicht auch Ihnen möglich, jede Woche ein Pfund Butter oder ein Pfund Mehl, Hülſen⸗ früchte oder Zucken zu ſpenden. damit in einen anderen Haushalt Freude hineingetragen werden kann? Entziehen Sie ſich nicht, zu helfen, wenn Sie dazu imſtande ſind. Haben Sie in Boden und Keller nicht noch ſo manches Möbelſtück, das Sie entbehren können, vielleicht einen Schrank oder Stühle— oder einen Kinderwagen? Dieſe Gegenſtände kön⸗ nen Erwerbsloſen nützlich ſein, und die Frauenſchaften der NSDAP. und der charitativen Verbände werden für eine gerechte Verteilung ſorgen. Setzen Sie ſich mit der Orts⸗ gruppe der NSDAP. in Verbindung und ſtellen Sie ſich zur Verfügung, wenn man von Ihnen Arbeit als Spende erbittet. Jede von Ihnen hat die Möglichkeit zu helfen. Auch Sie können vielleicht wöchentlich einmal einen Erwerbsloſen zu Tiſch bitten. Wenn ſich niemand dieſen Anforderungen entzieht, dann erſt wird es dem Winterhilfswerk gelingen, den Kampf gegen Hunger und Kälte ſiegreich durchzuführen. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Mittwoch, 6. Dezember, Miete M 10, Sondermiete M 5: Martha. Oper von Friedrich Flotow. Anfang 19.30 Uhr. Ende 22 Uhr. 5 Donnerstag, 7. Dezember, Miete D 10: Maria Stuart. Trauerſpiel von Schiller. Anfang 19.30 Uhr. Ende nach 22.30 Uhr.. Freitag, 8. Dezember, Miete F 11, Sondermiete F 6 Arabella. Oper von Richard Strauß. Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.45 Uhr. 5 2 Samstag, 9. Dezember: Schülervorſtellung für die Schüler der höheren Lehranſtalten(ohne Kartenverkauf): Maria Stuart. Trauerſpiel von Schiller. Anfang 14.30 Uhr. Ende nach 17.30 Uhr.— Abends, Miete C 11: In neuer Infzenierung: Der Barbier von Sevilla. Ko⸗ miſche Oper von G. Noſſini. Hierauf: Zum erſten Male: Der Zauberladen. Ballett von G. Roſſini, in der Bearbeitung von Rospighi. Anfang 19.30 Ahr. Im Neuen Theater im Roſengarten: Freitag, 8. Dezember: Für die Deutſche Bühne, Orts⸗ gruppe Mannheim, Abt.: 79 bis 81, 121 bis 123, 130 bis 188, 158 bis 155, 176 bis 183, 309 bis 310, 319 bis 320, 359, 379, 391 bis 393 und Gruppe D: Da⸗ Huhn auf der Grenze. Volksſtück von Heinz Lo⸗ renz. Anfang 20 Uhr. Ende gegen 22.15 Uhr. Verſammlungs⸗Kalender. mürr———— Diedertaſel. Heute Abend 8.30 Uhr Probe. neumnnmnunnnummüntannumdummdanasnnmun tam büs dun 3 Preiswerte Backarnxel: Mandeln.% Pfd. 28, 25, 24 Haselnüsse. ½ Pfd. 23, 20, 19, Kokosflocken 1 Pfd. 28, 23, Mrieſtauben verein„Luflhote“/ Prieftaubenperein„Falke“ Mannheim⸗Seckenheim. Einladung 2 zur außerordentlichen M igltederperſammlung heute Mittwoch, 6 Dez., abends 8 Ahr im Lokal „Zur Li de“ zwecks Zuſam⸗ menlegung beider Vereine lt. Verfügung der Gaufach⸗ ſchaft vom 11. Rov. 1933. Citronat/ Pfd. 28. 8 Orangeat% Pfd. 25 Sultaninen.½ Pfd. 10, 18 Korinthnzen ½ Pfd. 14, 8 Kunsthonig 1 Pfd. 45 S Blockschokolade 1 Pfd. 80 8 usw. 3 5 Hockar- Drogerie Walter Hornung. S dannen nmnummmn Zur Weihnachtsbäckerei empfehle meine bekannten Blütenmehle Als besonders preiswert 20 pfd.-Seschenkpackungen in Handtuchstoffsäckchen. Alex. Schmich, Mehl- u. Futtormittelpdlg. Achtung! Achtung! Schußronaraluron. 0 Empfehle mich in Ausführung von Schuhreparaturen und Mabarbeit unter Verwendung besten Materials. 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