„ e e e N 2. Blatt 2 WM 283 Bote Montag,. Dez. 1933 Reform der Invalidenverſicherung Leiſtungsfähigkeit bleibt erhalten. Das von der Reichsregierung beſchloſſene Geſetz zur Er⸗ haltung der Leiſtungsfähigkeit der Invaliden⸗, der Ange⸗ ſtellten⸗ und der knappſchaftlichen Verſicherung ſoll die dau⸗ ernde Leiſtungsfähigkeit der mit großen finanziellen Schwie⸗ rigkeiten ringenden Invalidenverſicherung und der ebenfalls verſicherungstechniſch nicht völlig ausgeglichenen Angeſtell⸗ tenverſicherung ſicherſtellen. Die Rentenverſicherung muß eine ſichere Dauereinrichtung ſein, damit alle Beteiligten mit Vertrauen ihrer weiteren Entwicklung entgegenſehen können. Um dieſes Ziel zu erreichen, iſt eine Rückkehr zu dem in der Vorkriegszeit angewendeten Finanzſyſtem— nämlich des Prämiendeckungs⸗ oder Anwartſchaftsdeckungs⸗ verfahrens— notwendig. Zur Herbeiführung der Sanie⸗ rung ſieht das Geſetz folgende Maßnahmen vor: 1. Reichs hilfe für die Invalidenverſicherung. Nach geltendem Recht trägt das Reich zur Invaliden⸗ verſicherung außer den zur Deckung der Reichszuſchüſſe er⸗ forderlichen Beträgen noch beſtimmte Reichsmittel bei, die ſich zur Zeit auf 186 Millionen Reichsmark jährlich belaufen. Nach dem Geſetz ſollen dieſe Reichsmittel auf 200 Millionen Reichsmark erhöht und dauernd gewährt werden. 2. Beitragsübertragung auf die Invaliden und die An⸗ geſtelltenverſicherung. Nach geltendem Recht ſind die Beiträge zur Invaliden⸗ verſicherung auf 5 v. H. des Endbetrages jeder Lohnklaſſe, diejenigen zur Angeſtelltenverſicherung auf 4 v. H. des End⸗ betrages jeder Gehaltsklaſſe feſtgeſetzt. Es iſt beabſichtigt, eine Beitragserhöhung von höchſtens 1,5 v. H. des Endbe⸗ trages jeder Klaſſe vorzunehmen, aber erſt dann, wenn die e für die Arbeitsloſenhilfe infolge Rückganges der Arbeitsloſigkeit entſprechend ſinken. 3. Aufftockung von Lohn- und Beitragsklaſſen. Zur Zeit werden die Verſicherten nur inſoweit vollver⸗ ſichert, als ſie nicht mehr als 42 Reichsmark wöchentlich ver⸗ dienen. Die höheren Wochenverdienſte wirken ſich ſowohl bei der Beitragsentwicklung als auch bei der Bemeſſung der Rente nicht voll aus. Das Geſetz beſeitigt dieſe Unterverſiche⸗ rung durch Aufſtockung einer neuen Lohnklaſſe und zweier Beitragsklaſſen für die freiwillige Höherverſicherung. f 4. Aenderung der Rentenberechnung. ö Um das Anſteigen der Rentenausgaben in der Zukunft abzuſchwächen, ſieht das Geſetz eine Aenderung in der Be⸗ rechnung der künftig feſtzuſetzenden Renten vor. Die beim Inkrafttreten des Geſetzes fälligen Renten ſollen unberührt bleiben. Eine mäßige Linderung der neu feſtzuſetzenden Renten iſt jedoch tragbar, weil die zukünftigen Renten noch ſcharf ſteigende Tendenz haben. i Der vorhandene Rentenbeſtand ſoll daraufhin nachge⸗ prüft werden, ob und in welchem Umfange Renten zu Un⸗ recht bewilligt worden ſind. Der Entwurf enthält weiter die Vorſchrift, daß während der e eine Ver⸗ ſicherungsanwartſchaft nicht mehr erlöſchen kann. Die Neuordnung der Sozialverſicherung Staatsſekretär Krohn vom Reichsarbeitsminiſterium gab vor Vertretern der Preſſe eingehende Erläuterungen zu dem vom Reichskabinett verabſchiedeten Geſetz über die Neu⸗ regelung der Sozialverſicherung. Staatsſekretär Krohn be⸗ tonte, es ſtehe ein weiteres Geſetz bevor, das eine organiſato⸗ riſche Reform des geſamten Sozialverſicherungsweſens ent⸗ halten werde. Die Reform werde aber nicht auf eine große Einheitsklaſſe hinauslaufen. Staatsſekretär Krohn bezeichnete das Geſetz als das wichtigſte ſozialpolitiſche Geſetz der Regierung Hitlers, das bisher erlaſſen worden ſei. Durch das Geſetz werde endlich die Krankheit beſeikigt, in die die Invalidenverſicherung durch Krieg und Inflaklion verfallen ſei. Seit der Inflation nabe ſich die Invalidenverſicherung ihrem ſchleichenden Ende gegenübergeſehen. Der Redner verbreitete ſich dann über die Art der Sa⸗ nierung der Invalidennerſicherung. Statt Einzelmaßnahmen 22 „Der Sieg des Glaubens“ Uraufführung des Reichsparteitag⸗Films in Berlin. Um den Reichskanzler und die führenden Mitglieder der Reichsregierung zu ſehen, ſäumten Tauſende von Menſchen die Straßen in der Nähe des Ufa⸗Palaſtes am Zoologiſchen Garten, deren Anweſenheit bei der Uraufführung des Reichs- parteitagfilms bekannt geworden war. Die prachtvollen Ge⸗ ſtalten der Adolf⸗Hitler⸗Standarte in ihren ſchwarzen Män⸗ teln und ſchwarzen Stahlhelmen bildeten ein doppeltes Spa⸗ lier. Im Ufa⸗Palaſt hatten ſich nacheinander außer den ge⸗ ladenen Gäſten die beſonderen 1 eingefunden. So ah man ſehr bald die Chefs oder die Vertreter faſt der ſämtlichen hier beglaubigten fremden Miſſionen, die mar⸗ kanten Geſichter des Reichsſchatzmeiſters Schwarz, des Nürn⸗ berger Gauleiters Streicher, entdeckte bald auch den Führer der Arbeitsfront Dr. Ley, den Oberpräſidenten Kube, die preußiſchen Miniſter Ruſt und Kerrl, den Prinzen Auguſt Wilhelm und den Oberführer Ernſt, den Leiter des Außen⸗ amtes der NSDA Roſenbera die Reichsminiſter Frick. don Blomberg, Neurath, den Reichsbankpräſidenten Schacht, den Staatsſekretär Meißner, den ſtellvertretenden Berliner Gauleiter Görlitzer. Nach 21 Uhr erſchien der Führer, be⸗ gleitet von Stabschef Röhm, dem ſtellvertretenden Führer Nudolf Heß und dem Reichsminiſter Goebbels, von brauſen⸗ dem Beifall empfangen. Dann verdunkelte ſich das Bild, und der Berliner Konzertkverein ſetzte unter Leitung von Profeſſor Slemens Schmalſtich mit dem feſtlichen Präludium von Nichard Strauß ein, das anläßlich der Eröffnung der Reichs⸗ kuturkammer ſeine Uraufführung erlebt hatte. Darauf öff⸗ nete ſich der Vorhang. Es erſchien die Kapelle der Adolf⸗ Hitler⸗Standarte auf der Bühne in Schwarz und Silber, ein glänzendes Bild. Nach dem Fanfarenmarſch klang der Ba⸗ denweiler Marſch, der Lieblingsmarſch des Führers, auf. Und dann der Film! Die künſtleriſche Geſtaltung lag, wie bekannt, in den Händen von Lem Riefenſtahl, die der Führer zu dieſem Werk berief. Hergeſtellt wurde der Film Bon der 5 zer Leitung von Arnold Raether, die Muſik ſchuf Herbert Wint.„Der Sieg des Glaubens“ iſt der vom Führer ſelbſt dewählte Filmtitel. Es iſt in ihm gelungen. ein volitiſches eichspropagandaleitung, Hauptabteilung Film, un⸗ bringt das Geſetz eine Sanierung durch eine Häufung von Maßnahmen, die allen Beteiligten Opfer oder Mehrleiſtungen auferlegt, allerdings in einer Weiſe, die für alle Schichten tragbar iſt. Die Invalidenverſicherung iſt auf das Anwarſkſchafts⸗ deckungsverfahren umgeſtellt worden. Die Erhöhung der Beiträge um 1 Prozent erfolgt nicht ſofort, ſondern erſt im Laufe des nächſten Jahres. Auch die Angeſtelltenverſicherung wird nach denſelben Prinzipien wie die Invalidenverſicherung zur ausgeglichenen verſicherungskechniſchen Bilanz zurückgeführt. Es kritt auch hier eine müßige Kürzung der künftigen Leiſtungen und eine müßige Erhöhung der Beiträge ein. Durch das neue Geſetz werden die Prinzipien der In⸗ validenverſicherung auch auf die knappſchaftliche Penſions⸗ verſicherung übertragen. Der Reichstagsbrandpi ozeß. Geſtohlene Waffen an Mitglieder verkauft In der 49. Sitzung des Reichstagsbrandſtifterprozeſſes werden weitere Zeugen aus der Unterſuchungshaft vorge⸗ führt, gegen die kommuniſtiſche Umtriebsverfahren ſchweben. Der Zeuge Zimmermann aus Wieſa(Erzgebirge) war Mit⸗ glied der Ortsgruppe des Kampfbundes, deren Führer ein gewiſſer Lutz war. Der Zeuge hat in der Vorunterſuchung Angaben über die Vorbereitungen gemacht, die in ſeiner Ortsgruppe für bewaffnete Auseinanderſetzungen getroffen wurden. Er macht ſeine Ausſagen heute ſehr zögernd, und der Vorſitzende ſieht ſich gezwungen, ihm ſeine früheren, vor dem Unterſuchungsrichter gemachten Bekundungen vorzu⸗ halten, die er dann auch zugibt. Daraus ergibt ſich, daß Schießübungen und Geländeübungen veranſtaltet wurden. Lutz habe in einer Verſammlung auch davon geſprochen, daß 1 5 0 0 beſchafft werden müßten. Die Parteileitung habe die Bewaffnung angeordnet, die Partei würde zu einem Auf⸗ ſtand aufrufen, und zu dieſem Zweck brauche man Waffen. Sie waren zum Teil geſtohlen und wurden an die Mitgieder verkauft. Auf Fragen Dimitroffs antwortet der Zeuge: Nach der Wahl ſeien keine weiteren Vorbereitungen zu einem bewaffneten Aufſtand getroffen worden. Den Reichstags⸗ brand habe er nicht als Signal zum Aufſtand betrachtet. Der nüchſte Zeuge, Lorenz, nimmt die Erklärungen zu⸗ rück, die er bei ſeinen früheren Vernehmungen über die Auf⸗ ſtandsvorbereitungen gemacht hat. Er beſtreitet jetzt, daß die Waffenbeſchaffung der Revolution dienen ſollte, und behaup⸗ tet, der Zweck ſei lediglich der en der Arbeiterſchaft geweſen. Der Unterſuchungsrichter bekundet, der Zeuge habe früher die Dinge ſo geſchildert, wie ſie im Protokoll ſtehen. Der Zeuge habe auch Angaben über Brückenſprengungen gemacht, 8 8 man nicht ſprechen könne, wenn man ſich nur wehren wolle. Auf einen Einwand des Angeklagten Torgler erklärt der Unterſuchungsrichter, Torgler tut immer ſo, als ob die illegalen Waffenbeſchaffungen Einzelfälle wären. Das iſt eine ganz irrige Auffaſſung. An der ganzen Grenze entlang hat eine Beſchaffung von Waffen zum großen Teile aus der Tſchechoſlowakei ſtattgefunden. Die Zeugenvernehmungen werden dann mit der Ver⸗ nehmung des Kurt Löſer fortgeſetzt, der Bekundungen über die Funktionärſitzung in Buchholz im Erzgebirge macht, bei der zur Waffenbeſchaffung aufgefordert wurde. Die nächſten Zeugen, Märtens aus Annaberg, Becher und Schmalfuß aus Falkenſtein, beſtätigen im weſentlichen die Bekundungen der vorher vernommenen Zeugen, daß in kommuniſtiſchen Kreiſen der Plan politiſcher Maſſenſtreiks. zu Anfang des Jahres 1933 allgemein erörtert worden ſei. Das un einer ſolchen Aktion wäre die politiſche Macht⸗ ergreifung durch die Kommuniſten geweſen. Der Arbeiter Barnitzke aus Grünberg(Schleſien) berich⸗ tet über eine Funktionärſitzung des Roten Maſſenſelbſt⸗ ſchutzes, die im Februar 1933 in ſeiner Wohnung ſtattgefun⸗ den hat. In der Sitzung ſei geſagt worden, die Ausſichten fei einen kommuniſtiſchen Sieg ſeien günſtig, wenn jeder eine Pflicht tue. Wenn die kommuniſtiſchen Führer ver⸗ haftet würden, dann ſollte das für die Kommuniſten das Der Maſſenſelbſtſchutz habe die Aufgabe gehabt, die Revolution weiterzutragen. Die An⸗ Signal zum Kampf ſein. weiſung habe ſich nicht nur auf Grünberg bezogen, ſondern ſei ganz allgemein gehalten geweſen, weil mit dem Ausbruch des Kampfes im ganzen Reich gerechnet wurde. Der letzte Zeuge iſt Pucks aus Berlin⸗Köpenick, der dem Roten Frontkämpferbund von 1926 bis 1933 angehört hat. Der Zeuge ſpricht von revolutionären Vorarbeiten, die bis zum Losſchlagen durchgeführt werden ſollten. Vom 30. Ja⸗ nuar ab war erhöhte Alarmbereitſchaft im Roten Front⸗ kämpferbund, für den 3. und 4. März war höchſter rm angeſagt. Nachdem nunmehr alle geladenen Zeugen vernommen ſind, formuliert der Angeklagte Dimitroff eine lange Reihe von Fragen, die er an die einzelnen Zeugen richten will. Als Dimitroff immer neue Fragen formuliert, erklärt der Vorſitzende energiſch, weitere Fragen laſſe er nicht zu. Börſe und Handel Schwacher Wochenſchluß Die Börſe war nicht ganz einheitlich, aber überwiegend ſchwächer. Zum Wochenende erfolgten Realiſationen der Spekulation, während auf der anderen Seite das Publikum infolge des frühen Börſenbeginns keine nennenswerten Auf⸗ träge erteilt hatte, ſo daß das Geſchäft recht ſtill war. Farben waren wieder etwas angeboten und„ Prozent ſchwächer. Am Elektromarkt waren die Kurſe behauptet. El. Licht und Kraft konnten angeſichts des ſteigenden Elektroabſatzes bei dem Unternehmen 1½ Proz. höher einſetzen. AEG. eröff⸗ neten mit 24 nach 23 Warenhauswerte waren auf den weiteren Rückgang der Warenhausumſätze wieder ſchwächer. Montanwerte waren einheitlich etwa. Proz. niedriger. Von Braunkohlenwerten ermäßigten ſich Bubiag um 3 Proz. Kunſtſeidenwerte waren 1 Proz. niedriger. Am Markt der Kaliwerte waren Rückgänge von 2—3 Proz. zu verzeichnen. Der Rentenmarkt lag freundlicher, Neubeſitz waren 15 Pfg. höher. Reichsſchuldbuchforderungen, Reichsbahnvorzugs⸗ aktien und Altbeſitz wurden zu unveränderten Kurſen um⸗ eſetzt. 8 0 2,682(Geld) 2,688(Brief), engl. Pfund 13,865 13,905, holländ. Gulden 168,73 169,07, Belga(Belgien) 58,29 58,41, ital. Lira 22,11 22,15, dän. Krone 61,84 61,96, norweg. Krone 69,68 69,82, franzöſ. Franken 16,40 16,44, tſchech. Krone 12,405 12,425, ſchweiz. Franken 81,25 81,41, ſpan. Peſeta 34,27 34,33, ſchwed. Krone 71,43 71,57, öſterr. Schilling 48,05 48,15, poln. Zloty(nicht⸗ amtlich) 47,025 47,225. g Amtlicher Berliner Getreidegroßmarkk. Die im Berliner Getreidegroßmarkt zuſammengefaßten Märkte lagen zum Wochenſchluß recht verödet und in der Tendenz unverändert. Das Mehlgeſchäft blieb klein. Die letzthin erhöhten Notie⸗ rungen machen den Konſum vorſichtiger. Hafer und Gerſte beſchlaſſen die Woche recht ruhig. f Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 4. Dezember, Miete E 10, Sondermiete E 8: Luther(Die Nachtigall von Wittenberg). Deutſche Hiſtorie von Auguſt Strindberg. Anfang 19.30 Uhr. Ende 22 Uhr... Dienstag, 5. Dezember, Miete A 10, Sondermiete A 5: Das Huhn auf der Grenze. Volksſtück von Heinz Lorenz. Anfang 20 Uhr. Ende 22.15 Uhr. Mittwoch, 6. Dezember, Miete M 10, Sondermiete M 5: Martha. Oper von Friedrich Flotow. Anfang 19.30 Uhr. Ende 22 Uhr. 5 Donnerstag, 7. Dezember, Miete D 10: Maria Stuart. Trauerſpiel von Schiller. Anfang 19.30 Uhr. Ende nach 22.30 Uhr.. Freitag, 8. Dezember, Miete F 11, Sondermiete F 8: Arabella. Oper von Richard Strauß. Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.45 Uhr. g 8 Samstag, 9. Dezember: Schülervorſtellung für die Schüler der höheren Lehranſtalten(ohne Kartenverkauf): Maria Stuart. Trauerſpiel von Schiller. Anfang 14.30 Uhr. Ende nach 17.30 Uhr.— Abends, Miete C 11: In neuer Inſzenierung: Der Barbier von Sevilla. Ko⸗ miſche Oper von G. Roſſini. Hierauf: Zum erſten Male: Der Zauberladen. Ballett von G. Roſſini, in der Bearbeitung von Rospighi. Anfang 19.30 Uhr. Ende etwa 22.30 Uhr. 5 Motiv der Kunſt zu unterwerfen, die Külſft in den Dienſt der Politik zu ſtellen. Daß dies möglich iſt, dafür iſt dieſer Film ein vollgültiger Beweis. Er beginnt mit ſtimmungs⸗ vollen Bildern der altehrwürdigen Skadt Nürnberg, deren Geſicht immer feſtlicher wird, in deren Mauern in freudigem Eifer Tribünen errichtet werden, Fahnen um Fahnen gehißt werden, auf deren i die märkiſche SA. mit dem Lied von der märkiſchen Heide heranmarſchiert, die ſächſiſche SA. herankommt, und die vielen Hunderte und Tauſende aus allen Ecken und Enden Deutſchlands zu Fuß, zu Wa⸗ gen, mit der Eiſenbahn und dem Flugzeug. Laut wird der Führer von einem Beifall empfangen, der ſich ſpontan auf die geſamte Zuhörerſchaft im Theaterſaal fortſetzt. Auch die folgenden Bilder, die zunächſt chronologiſch treu in die Nürn⸗ berger Eröffnungsſitzung führen, und dann die Amtswalter⸗ tagung, die Feſtwieſe, wo die Hitlerjugend ſich verſammelte. den Vorbeimarſch der Fahnen, den grandioſen SA.⸗Appell und die alles verſtummen machende Ehrung der Toten zei⸗ gen, riſſen die Beſchauer immer wieder zu ſpontanem Mit⸗ leben und Kundgebungen hin. Beſonders ergreifend ſind zwei Bilder, die niemand vergeſſen wird: das eine, das un⸗ überſehbare Feld von Jungvolk und Hitlerjugend, die ihren Jugendführer Baldur von Schirach, ja, die auch den Führer ſelhſt vor lauter Begeiſterung einfach nicht zu Wort kommen laſſen, und das andere: die ſchweigende Ehrung der Toten auf dem SA.⸗Appell. Adolf Hitler in Begleitung des Stabs⸗ chefs Röhm vor dem rieſigen Steinblock ſtehend, auf dem der Kranz ruht. Im Vorbeimarſch marſchierte der Stahlhelm mit dem Fridericus-Rex⸗Marſch an, und zum Schluß die Leibſtandarte Adolf Hitlers, wiederum im Paradeſchritt mit dem Badenweiler Marſch. Beſonders wirkungsvoll war die gebietende Hand des Führers auf der Leinewand, die den gewaltigen Vorbei⸗ marſch einleitet und beſchließt. Die Muſik leitet zum Horſt⸗ Weſſel⸗Lied über. Der Vorhang zieht ſich zuſammen, und hinter den Zuſchauern im erſten Rang ſteht leibhaftig der Führer, umgeben von den Getreuen, und„Der Sieg des Glaubens“ endet mit einem hinreißenden Bekenntnis zum Führer Adolf Hitler. Deutſchland iſt erwacht— Deutſchland marſchiert— in Hunderttauſenden, in Millionen. Der Marſchtritt ſeiner Bataillone iſt der Schritt in eine heilige Zukunft des Aufbaues, des Friedens. ö Lr TD 110 Ia 9 0 Fog. Seckenheim 1— Foy. Ladenburg 1 3:2 Fog. Seckenheim II— Fp. Ladenburg II 4:1 Fog. Seckenheim III— Fo. Ladenburg III 4:0 Fog. Seckenheim Blau⸗weiß— Fo. Ladenburg Priv. 4: Fog. Seckenheim Igd.— Fo. Ladenburg Igd. 1: Fog. Seckenheim Senioren— V.f. R. Privat 0:7 Fog. Seckenheim 1. Schüler— Rheinau 1. Schüler O: Fog. S' heim 2. Schüler 07 Mannheim 2. Schüler O: „Drunten am Neckar— wo der Oſtwind wehte“— war geſtern unerwartet ein Großkampftag. Ladenburg, der Gegner von ungefähr, war mit Herzensluſt dabei, der Seckenheimer Mannſchaft eins auszuwiſchen. Ein eiſig kalter Oſtwind fegte über den hartgefrorenen Platz; beides nicht gerade angenehme Begleiterſcheinungen bei einem Fußballſpiel. Die 2. Mannſchaften ſchon lieferten ſich einen er⸗ bittert harten Kampf, der erſt in den letzten Spielminuten in einer nicht erwarteten Reſultatshöhe für Seckenheim entſchieden werden konnte. Die harte Gangart des Spie⸗ les übertrug ſich auch auf die Spieler der erſten Mann⸗ ſchaften. Seckenheim hat Anſpiel und kommt die erſten zwanzig Minuten etwa ſehr ſchön ins Spiel. Ladenburg hat wäh⸗ rend dieſer Spielzeit rein gar nichts zu beſtellen. Aus dieſer Spielperiode heraus reſultiert auch der erſte Treffer für Seckenheim. Der Halblinke nimmt eine Vorlage von rechts auf und ſchießt ſchön aufs Tor. Ladenburgs Ver⸗ teidiger will abſtoppen und lenkt dabei den Ball ins eigene Tor. Es hat den Anſchein, als wolle die Secken⸗ heimer Mannſchaft ein Lehrſpiel vorführen, aber bald war es mit der Kunſt zu Ende. Das harte Spiel der Ladenburger lag einem großen Teil der einheimiſchen Spieler nicht und ſo ſetzte ſich allmählich die planloſe „Kickerei“ durch. Einen Deckungsfehler der Verteidigung von Seckenheim nützte der Ladenburger Halbrechte ge⸗ ſchickt aus und erziert den Gleichſtand. Wenige Minuken ſpäter geht S. durch ſeinen Linksaußen erneut in Füh⸗ Kurz vor der Pauſe gleicht Ladenburg wiederum durch einen Deckungsfehler der S. Hintermannſchaft be⸗ günſtigt aus.— Halbzeit. Nach Wiederanſpiel wird Seckenheim aggrefirer— mehr Angriffsluſt zeigte der Sturm, aber die Ladenkurger Abwehr iſt auf dem Poſten und läßt nichts durch Mit allen Mitteln wird abgewehrt. Die S. Stürmer⸗ reihe wird dadurch kopflos und bringt keinen durchdachten Angriff zuſtande. Jeder geht auf eigene Fauſt. Bei einem ſolchen Einzelgang hat der Rechtsaußen Glück mit einem ſcharfen Flankenſchuß und erzielt den längſt fäl⸗ ligen Führungstreffer. Trotz allen ſichtbaren Anſtrengun⸗ gen reicht es zu weiteren Erſolgen nicht mehr. Mit dem knappen Reſultat von 3:2 bleibt Seckenheim Sieger. Ladenburg hatte eine ausgeſprochene Kampfmann⸗ ſchaft zur Stelle, die nichts verloren gibt. Syſtemſpiel treiben die Leute nicht, haben aber dafür einen faſt unnachahmlichen Kampfeifer. Der Torwart war gut an den Toren war er ſchuldlos. In der Verteidigung ſtehen zwei harte Burſchen, die vor nichts zurückſchrecken. Die Läuferreihe hatte ihren beſten Mann auf links; dieſer Spieler hatte ein glänzendes Spiel geliefert. Der Mittelläufer und rechts ſind große Schaffer, haben aber ſehr wenig Aufbaugefühl. Im Sturm iſt auf halbrechts der geiſtige Führer. Die andern vier Stürmer ſind gute Einzelkönner, haben aber kein harmoniſches Spiel. Seckenheim enttäuſchte in der Geſamtleiſtung ſehr. Wohl tat jeder einzelne ſeine Pflicht, aber das harte Spiel des Gegner raubte jegliches Syſtem, worunter naturgemäß das Ganze ſehr gelitten hat. Der Torhüter tat ſeine Pflicht. Die Verteidigung war nicht auf der gewohnten Höhe und noch weniger die Läuferreihe. Im Eifer taten die Leute der Hintermannſchaft ihr Beſtes, nur ſorgten ſie nicht für den ſonſt gewohnten Spiel⸗ aufbau, worunter natürlich der Sturm ſehr leiden mußte. In der Stürmerlinie genügten nur die beiden Außen, während das Innentrio zuviel„Kurzſpiel“ trieb, ſtatt den Ball auf die Flügel zu geben. r Der Schiedsrichter, Herr Bruſt V.f. R. Mannheim, hatte bei der harten Gangart keinen leichten Stand; trotzdem hatte er das Spiel jederzeit in der Hand. Zu⸗ ſchauer ca. 400. ch O 2 Fußball in Süddeutſchland. Pflichtſpiele der Gauligen. Gau 13(Südweſt): Eintracht Frankfurt— FSV. Frankfurt 0:2. Phönix Ludwigshafen— Kickers Offenbach 1:2. FSV. 05 Mainz— SP. Wiesbaden 3:2 Alemannia⸗Olympia Worms— Wormatia Worms 0.2. Gau 14(Baden): VfR. Mannheim— SC. Freiburg 7:0. VfB. Mühlburg— Germania Brötzingen 3:2. 1. FC. Pforzheim— Freiburger FC. 4.1. Gau 15(Würktemberg): Sportfreunde Stuttgart— 1. SSV. Ulm 3.1. Stuttgarter Kickers— FC. Pirkenfeld 511. VfR. Heilbronn— Ulmer JV. 94 20. Gau 16(Bayern). g Bayern München— 1860 München 1:0. Schwaben Augsburg— Wacker München 2.5. 1. FC. Nürnberg— FC. 05 Schweinfurt 211. Jahn Regensburg— Sp gg. Fürth abgeſetzt. 1. FC. Bayreuth— ASV. Nürnberg 23. Würzburger FV 04— Fc. München 2:1. 6 Geſellſchaftsſpiele. Gau 13(Südweſh): SP. 98 Darmſtadt— Karlsruher JV. 3.1. FK 03 Pirmaſens— Phönix Karlsruhe 2.2. 100 a VV Fußball im Reich. Deutſchland Polen 1:0(0:0) Das erſte Fußball⸗Länderſpiel zwiſchen beiden Nationen. — Zwei Minuten vor Schluß der einzige Treffer.— Polen ein gleichwerkliger Gegner. Berlin, 4. Dezember. Wer geglaubt hatte, Deutſchland würde den erſten Fuß⸗ ball⸗Länderkampf gegen Polen im Spaziergang gewinnen. der wurde im Berliner Poſtſtadion am Sonntag eines Beſ⸗ ſeren belehrt. Die Polen erwieſen ſich als ein energiſcher Gegner, der von Anfang bis zum Schluß mit großem Kampfgeiſt erfüllt war, der der deutſchen Elf, die allerdings insgeſamt vollkommen unbefriedigend ſpielte, durchaus gleichwertig war und ſich nur knapp geſchlagen gab. Ein einziger Treffer entſchied über Sieg und Niederlage, erſt zwei Minuten vor Schluß wurde er von dem deutſchen Halb⸗ rechten Jupp Naſſelnherg erzielt. Die Polen haben ſich in Berlin glänzend geſchlagen, ſie hätten wirklich ein Unent⸗ ſchieden verdient gehabt. Der Länderkampf geſtaltete ſich zu einer hochpoli⸗ tiſchen Angelegenheit, u. a. ſah man auf den Ehrenplätzen: Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels und den polniſchen Geſandten in Berlin. Miniſter Dr. Li p⸗ ki. Kurz nach 14 Uhr erſchienen die Polen auf dem Spielfeld, ganz in Rot, ſpäter zogen ſie die Jacken aus und ſpielten dann in roter Hoſe und weißem Hemd. Herzlich war der Beifall; er ſteigerte ſich, als die deutſche Mannſchaft das Spielfeld betrat und den deutſchen Gruß ausbrachte. Die National⸗Hymnen wurden geſpielt, dann rief der ſchwediſche Schiedsrichter Ohlſon zur Wahl. 8 Der Spielverlauf Der Anſtoß Deutſchlands gegen den Wind führt bald zur erſten Chance, die aber Lachner verſchießt. Dann drän⸗ gen die Polen, ſo daß vor dem deutſchen Tor bedrohliche Si⸗ tuationen entſtehen, da die Polen alles in allem in der erſten Halbzeit ganz leicht überlegen waren. Ihnen lag der Boden gut und ſie fanden ſich auch weit ſchneller und beſſer als die eutſchen zuſammen. Deutſchland hat erſt in der achten Mi⸗ nute wieder eine Chance, doch Lachner ſchießt den Ball über die Latte. In der 15 Minute kommt der polniſche linke Flü⸗ gel gut durch, der Linksaußen gibt an Mittelſtürmer Naw⸗ rot, deſſen ausgezeichneter Kopfball bringt den deutſchen Torhüter Jakob in ſtarke Bedrängnis und der Regensbur⸗ ger kann nur zur Ecke für Polen abwehren. Bei einem wei⸗ teren polniſchen Angriff zeigt ſich Haringer in großer Form Der Pole Martyng rettet in der 28. Minute ausgezeichnet und ein Freiſtoß für Deutſchland bringt nichts ein. Eine ausgezeichnete Flanke von Wlodarz wehrt Jakob geſchickt ab In der 34. Minute kommt Deutſchland zur erſten Ecke. In der 37. Minute zeigen die Deutſchen eine ſchöne Kombina⸗ tion; Lachner iſt gut durchgekommen, gibt zu Lehner, deſſen Flanke leitet Raſſelnberg an Hohmann weiter, der aber wieder einmal mehr knapp darüber ſchießt. Noch vor der Pauſe muß Jakob verſchiedene Male im letzten Augenblick retten. Der zweite Eckſtoß der Deutſchen kann nicht mehr ausgeführt werden, da der Pauſenpfiff ertönt. 5 Nach dem Wechſel iſt Deutſchland gleich beſſer im Spiel, und die erſten Minuten zeigen eine deutſche Ueberle⸗ genheit. Ein ſcharfer erste Roſſelnbergs wird ausgezeich⸗ net gehalten und Kobierſki ſchießt über die Latte. Dann wird Hohmann im Strafraum von Martyna unfair angegangen, ohne daß aber Ohlſon einen Elfmeter verhängt. Die dritte deutſche Ecke geht knapp neben den Pfoſten. Polen ſchickt in der zweiten Halbzeit auch jetzt mehr ſeinen rechten Flügel vor, in der achten Minute wehrt Jakob einen Anariff Ur⸗ bans unſicher ab, doch geht der Nachſchuß daneben. Harin⸗ ger ſtoppt im letzten Augenblick Nawrot und Urban kann— drei Meter vor dem Tor ſtehend—, da er von Appel weg⸗ gedrängt wird, nur über die Latte ſchießen. In der 17. Mi⸗ Rute gibt es den erſten richtigen deutſchen Torſchuß durch Lachner, doch ſtellt Albanſki, der polniſche Torhüter, ſeine überragende Klaſſe unter Beweis. Deutſchland kommt jetzt gut in Fahrt, aber der Sturm zeigt viel zu wenig Schuß⸗ vermögen. In der 38. Minute wird Jakob von Nawrot un⸗ fair angegangen; dann erhalten die Polen einen Freiſtoß wegen Fouls von Haringer an Nawrot. Martyna wird nach vorne geholt und ſchießt aus 20 Meter ſehr ſcharf, doch Ja⸗ kob rettet. In den letzten Minuten ſind die Deutſchen mehr im Angriff und zwei Minuten vor Schluß fällt das einzige Tor des Spieles. Raſſelnberg iſt mit Hohmann zuſammen gut durchgekommen und ſchießt ſcharf und plaziert ein. Deutſchland hat damit mit 1:0 einen nicht ganz unverdien⸗ ten, aber doch glücklichen Sieg errungen. 7 In der Kritik kommt die ſiegreiche deutſche Elf gerade nicht ſehr günſtig weg. Wie einleitend geſagt, war die Geſamtleiſtung der Mannſchaft durchaus unbefriedigend. Reſtlos gefallen konn⸗ ten eigentlich nur drei Spieler, nämlich der Torhüter Ja⸗ ko b, der einige glänzende Paraden zeigte, der Münchner Verteidiger Haringer und der Düſſeldorfer Außenläufer Janes. Der deutſche Sturm war eine einzige Enttäu⸗ 1 N 0 einen 0 N 9 ., eee. E—— 5———— ſchung, beſonders die beiden Benrather Hohmann und Raſ⸗ ſelnberg ſpielten ſchlecht. In der polniſchen Mannſchaft überragte der Tor⸗ hüter Albanſki, der ſeinem Gegenüber Jakob wirklich nicht nachſtand. Sehr gut auch der rechte Verteidiger Mar⸗ tyna, eine Ringkämpfergeſtalt mit einem weiten, befreien⸗ den Schlag. Beſter Stürmer der Polen war der Ober⸗ ſchleſier Urban auf Rechtsaußen. 5 Alles in allem war es ein Spiel ohne große Klaſſe. So kalt wie das Wetter war unter dieſen Um⸗ ſtänden auch die Stimmung des Publikums. Schiedsrichter Ohlſon⸗Schweden war ein guter Leiter, allerdings hatte er bei dieſem fairen Spiel auch kein ſchweres Amt. Handball. Leichsbahnſportverein M'heim!— To. 98 19:14(5:4) Reichsbahnſportverein M'heim II— Ty. 98 II 0: 10(0:3) In der Kreisklaſſe traſen ſich geſtern der Tabe len⸗ führer Seckenheim mit dem Zweitletzlen. Nach 10 Min. Innte Reichsbahn ſchon mit 3:0 in Führung liegen. Die Sache ſah für die Einheimischen bedenklich aus. Der farke Gegenwind ermöglichte es der hie igen Mannſchaft icht, ſich zu entwickeln. I weites Aufrücken der Läufer and Verteidiger ließen den gefährlichen Sturm des Geg⸗ ners durch ſchnelle Durchbrüche zu Erfolgen kommen. Es iſt ſchwer, zu ſagen, ob der Torhüter die ſcharfen Schüſſe halten konnte oder nicht; jedenfalls war er nicht Auf ſeiner gewohnten Höhe, wenn er auch manche ſchöne Farade zeigte. Bei der Halbzeit ſtand die Partie 5:4 Ar Reichsbahn.. Bei dem Wiederanſpiel ſah man bei den 98ern ſelten gezeigten Sportgeiſt. Nicht nur den Ausgleich konnten ſie erzielen, ſondern ſogar die Führung von 10:6 über⸗ nehmen. Aber auch Reichsbahn raffte ſich wieder auf und chießt mehre e Tote. Trotzdem konten die Seckenheimer 2 den Vorſprung halten und das Treffen mit 14:9 beenden. Reichsbahn iſt eine gefährliche Mannſchaft, die ſicher hren Tabellenplatz noch verbeſſern wird. Bei Secken⸗ heim konnte der eine Verteidiger und der Mittelläufer beſonders gefallen. Der Mittelſtürmer und der Links⸗ außen paßten ſich nicht ganz der Mannſchaft an. * — Tbd.„Jahn“ Seckenheim— Laudenbach 6:2 Das erſte Spiel auf hieſigem Gelände haben die T'bündler zu ihren Gunſten entſchieden. Es ſcheint, daß die Einheimiſchen ſich auf ihr Können beſonnen und wiedergefunden haben. Während des ganzen Spieles war S. tonangebend und hätte leicht das Reſultat zwei⸗ ſtellig geſtalten können, wenn die Stürmerreihe mehr auf Erfolge ausgegangen wäre. Laudenbach ſpielt nicht ſchlecht, muß ſich aber zu eigenem Vorteil das harte Angehen der Spieler abgewöhnen, auch mehr Disziplin wäre nicht von Schaden. Es iſt daher nicht verwunderlich, daß der Un⸗ parteiiſche noch kurz vor Schluß dem Torwart Gelegenheit gab das Handballſpielen mal außerhalb der Linien zu verfolgen. a Die 2. Mannſchaft von Laudenbach iſt nicht an⸗ getreten und hat ſomit S. die Punkte kampflos über⸗ laſſen. Sonſtiger Sport Mieiſchte und Hornemann, die beiden Europa⸗Polizeimeiſter, kämpften in Königsberg. Hornemann kam zu einem überlegenen Punktfüſeg über Kerrinnes(Königsberg), und auch Mietſchke fer⸗ tigte den Königsberger Werner überlegen nach Punkten ab. Die Luftſportführer verſammelten ſich auf Einladung des Prä⸗ ſidenten des DV., Loerzer, in Berlin, um Richtlinien für die künf⸗ tige Arbeit eue Staatsſekretär Milch ſprach im Auftrage Reichslu tfahrtminiſters Göring über die Bedeutung des Luftſports, und Präſident Loerzer 55 die deutſche Sportluft⸗ fahrt wieder zu einem tatkräftigen Träger der Lebensbedingungen der Nation zu machen. Eder beſiegt Anneel. Der deutſche Weltergewichtsmeiſter Eder ſchlug in einem überragenden Kampf, der vor etwa 5000 Zuſchau⸗ ern im Berliner Sportpalaſt ausgetragen wurde, den belgiſchen Titelhalter Anneet haushoch nach Punkten. Der Belgier erwies ſich am Anfang des Kampfes als der geriſſenere Boxer, mit der Diſtanz ſetzte ſich der zielbewußt und haargenau ſchlagende Eder aber immer mehr durch; der Belgier war in den beiden letzten Runden am Rande des k. o. und vorher mehrfach angeſchlagen. Die Rahmenkämpfe: Karraſch kämpfte mit Hülſebus unentſchieden; Kat⸗ ter ſchlug Boguhn in der 4. Runde k. o.; Seyfried und Donnars trennten ſich ebenfalls unentſchieden; de Boer ſiegte nach Punkten über Hartkopp. Der Hamburger Bölck gewann in Hamburg gegen den hollän⸗ diſchen Halbſchwergewichtsmeiſter van Vliet klar nach Punkten. Der Zwickauer Bantamgewichtler iſt wurde von dem Düſſeldorfer Beck, der ſeinen erſten Berufskampf lieferte, nach Punkten geſchlagen. Czirſon ſiegte ebenfalls nach Punkten über den Barmer e dorf.— In Leipzig ſiegte im Hauptkampf des dortigen Berufs⸗ boxabends Artur Polter über Jakob Schönrath nach Punkten. 11 ter errang einen Punktſieg über Voja; Bartneck wurde gegen Moe in der 7. Runde disqualifiziert: er hatte bis dahin vorn gelegen. Die Landung des ameri⸗ kaniſchen Siratoſphären⸗ ballons. Unſer Bild zeigt den amerikaniſchen Strato⸗ ſphärenballon des Kom⸗ mandeurs T. G. W. Settle kurz nach der Landung. Settle über⸗ gibt gerade einem Be⸗ amten des amerikani⸗ ſchen Luftfahrtverbandes den Höhenmeſſer, der eine Höhe von 17 500 Metern anzeigte. „