6 Deicheint Wick, mit Wesch ber Suse rad Fetertoge Magus preis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60 zn der Geſchüfts ſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg. Neblamen 60 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Per Platz⸗VBorſchriften wird deine Garumtie Abernsmmenen. eim⸗Seckenheim Umgebung. Witt für den Stadtteil hen Arweahnweſchluß far Iuſerate und Rotizen vormittags 9 Uhr. Wetriebsſtöcungen ug. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„IAluftrtertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig). „Der Famflienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt7. Sariftlellung, Druck u. Verlag: G. Härdle, Zähringerſtr. 68. 2— 0 Mae Ro. 4718. Poöſiſcheck⸗Konto: Karlsruhe 7849. 33. Jahrgang Altimatum Italiens an Genf Radikale Reform des Völkerbundes oder Austritt. London, 6. Dezember. Reuter meldet aus Rom: Der Jaſchiſtiſche Große Rat beſchloß in einer Sigung, an der Muſſolini und alle Mini⸗ ſter teilnahmen, in den frühen Morgenſtunden, daß Ita⸗ liens fortgeſetzte Mitgliedſchaft beim Bölkerbund abhängig in ſolle von einer radikalen Reform dieſer Einrichtung, die in kürzeſt möglicher Zeit in ſeiner Verfaſſung und ſeinen Zielen durgeführk werden ſolle. a l Zu dieſem Beſchluß berichtet Reuter aus Rom weiter: Bezüglich der Reform des Völkerbundes muß nach italieni⸗ ſcher Anſicht eine Reviſion in drei Richtungen erfolgen: f 0 1 die Beſchränkung des Rechts der kleineren Mächte, ihre Stimme über Probleme abzugeben, die ſie nur teilweiſe berühren, 2. die Vereinfachung des Völkerbundsverfahrens: man iſt in Rom der Anſicht, daß augenblicklich die endloſe Hinausziehung der Erörterungen und die Vermehrung der Ausſchüſſe einen Fortſchritt ſo gut wie unmöglich machten, 3. die Befreiung des Völkerbundes vom Rahmenwerk des Verſailler Verkrages und anderer Nachkriegsverträge. Dagegen iſt in Italien ſters erbittert gekämpft worden und man iſt der Anſicht, daß dies den Völkerbund zu einer Ein⸗ richtung für die Wahrung der Gewinne der Siegerſtaaten machk. Die Folge war, daß die europäiſchen Nationen in zwei Gruppen geteilt wurden, die„Beſitzenden“ und die„Beſitzloſen“. Man vertritt in Rom den Stand⸗ punkt, daß der Völkerbund durch eine radikale Reviſion zu einer wirklich univerſalen Körperſchaft gemacht werden müßte. Jetzt, da der Große Faſchiſtiſche Rat ſeine Drohung gen Genf gerichtet hat, erwartet man nicht, ſo ſchließt die euter⸗Meldung, daß irgendeine weitere Aktion in der na⸗ hen Zukunft folgen wird. Nach Rußland, Amerika, Japan und Deutſch⸗ land hat ſich nunmehr als fünfte Großmacht Italien vom Völkerbunde diſtanziert, allerdings nicht durch einen formel⸗ len Austritt, ſondern durch die Forderungen nach einem völligen Umbau der Genfer Inſtitution. Indem Italien ſeine weitere Mitgliedſchaft von der baldigſten Durchführung dieſer Reform der Verfaſſung und der Ziele macht, richtet es an Genf ein Ultimatum, das auf alle Fälle das Ende des Völkerbundes, ſo wie er jetzt iſt, bedeutet; denn ohne die weitere Mitarbeit Italiens würde dieſer Bund zu einer ausſchließlich engliſch⸗franzöſiſchen In⸗ tereſſengemeinſchaft, in der die anderen Mitglieder nur eine Zuſchauerrolle zu ſpielen hätten, herabſinken. Dem ita⸗ Reniſchen Reformprogramm liegt demgegenüber der Ge⸗ danke einer Arbeitsgemeinſchaft aller Großmächte zugrunde. Befürchtungen in Genf Und geheime Sabotagehoffnungen. Der Beſchluß des Großen Faſchiſtiſchen Rates in Rom hat in Genfer Völkerbundskreiſen neue Sorgen und Befürch⸗ tungen erweckt. Man iſt ſich darüber klar, daß Italien einen weiteren Schritt in einer Richtung getan hat, die es endgül⸗ tig von Genf wegführen kann. 5 Gleichzeitig weiß man im Völkerbund genau, daß Ika⸗ nens Austritt das Ende ſein würde. Es erſcheink ausgeſchloſ⸗ ſen, daß man eine Diskuſſion der Völkerbundsreform im Sinne der italieniſchen Wünſche hier einfach ablehnen wird. Trotzdem wird man damit rechnen müſſen, daß einfluß⸗ reiche Genfer Kreiſe dieſe Reform— während ſie ſcheinbar auf ſie eingehen— in der Praxis doch ebenſo zu ſabotieren verſuchen werden, wie ſeinerzeit die Abrüſtungskonferenz. Die italieniſch⸗ ruſſiſche Freundschaft f Baldige Ratifizierung des Vertrages. Rom, 6. Dez. Während der Anweſenheit Litwinows in Rom iſt das italieniſch⸗ſowietruſſiſche Abkommen vom 6. Mai dieſes Jahres über die Ausfuhrkredite bis zum 31. De⸗ ember 1934 verlängert worden. Es wurde ebenfalls be⸗ chloſſen, den Austauſch der Ratifizierungsurkunden des ita⸗ lieniſch⸗ſowjetruſſiſchen Freundſchaftsvertrages noch in dem gegenwärtigen Monat vorzunehmen. Litwinows Berliner Aufenthalt Berlin, 6. Dez. Der ſowjetruſſiſche Volkskommiſſar des Aeußern, Litwinow, wird am Donnerstag auf dem Anhalter hnhof eintreffen. Während ſeines kurzen Berliner Auf⸗ enthaltes wird Volkskommiſſar Litwinow mit dem auf der Durchreiſe nach Moskau ebenfalls in Berlin weilenden amerikaniſchen Botſchafter Dullitt zuſammentreffen. ö Ein kirchenpolitiſcher Ochlichtungsausſchuß Jur Bereinigung der Konflikle. Berlin, 7. Dezember. Wie der Evangeliſche Preſſedienſt erfährt, hal das geiſt⸗ uche Miniſterium zur Bereinigung der aus den 1 Utiſchen Kämpfen enkſtandenen Konfliktsfälle einen Schlich⸗ tungs ausſchuß eingeſetzt. i ä . Der Ausſchuß ſoll unter Vorſitz eines Juriſten, des Oberkirchenrates D. Ewers, ſtehen und hat zu weiteren Mit⸗ Aa dern die Pfarrer Heidenreich und Jacobi. Der Ausſchuß at ſeinen Sitz bei der Reichskirchenregierung. 4 e abhängig e eas erk ce zugeben hätten. S anege Donnerstag, den 7. Dezember 1988 Deutiſchland wartet Der Beſuch des brikiſchen Bolſchafters beim Kanzler. London, 7. Dezember. Berlin, 6. Dez. Der engliſche Botſchafter Sir Eric Phipps ſtattete dem Reichskanzler Adolf Hiller einen Be ſuch ab. Nähere Angaben darüber wurden nicht gemacht. Reuter meldet zu der einſtündigen Unkerredung, die der britiſche Botſchafter mit dem Reichskanzler über die Ab⸗ rüſtungsfrage halte. die deutſche Regierung warte jetzt auf einen Schritt der neugebildeten franzöſiſchen Regierung in der Frage der Verhandlungen, da ſie den Skandpunkt ver⸗ krete, daß die kürzlichen Beſprechungen zwiſchen dem deuk⸗ ſchen Reichskanzler und dem franzöſiſchen Bokſchafter in Berlin eine Antwort von Seiten der franzöſiſchen Regie rung erforderten. b Reichstagung der NG⸗Hago Dr. Ley zu den Amkswaltern. München, 7. Dezember. Auf der Reichstagung der NS⸗Hago hielt der Stabsleiter der PO und Führer der Deutſchen Arbeitsfront Dr. Ley eine Rede, in der er u. a. ausführte: Das Schickſal hat dem deutſchen Volke mehrmals Führer von überragender Größe geſchenkt: Friedrich der Große, Bismarck, Adolf Hitler. Der Beſtand einer politiſchen Führung aber iſt auf die Dauer immer von der Qualität der politiſchen Unteroffi⸗ ziere abhängig. Der Nationalſozialismus hat als erſte Be⸗ wegung dieſe Notwendigkeit klar erkannt und ihr dadurch Rechnung getragen, indem er bewußt die Ausbildung der po⸗ litiſchen Amtswalter in den Vordergrund ſtellte. Wir haben uns das Ziel geſetzt, ſo fuhr Dr. Ley fort, daß die politiſchen und weltanſchaulichen Grundſätze richtung⸗ gebend für Jahrhunderte, ſa vielleicht für ein Jahrtauſend werden. Damit haben wir aber auch die Verantwortung übernommen, jehhl und in der Zukunft einen palitiſchen Jüh⸗ krerſtab heranzubilden, der in der Lage iſt, auch unter ande⸗ ren Vorausſetzungen, als ſie heute gegeben ſind, unſer Werk durchzuführen. Es muß von jedem Amtswalter verlangt werden, daß er ſeine Aufgaben in ſoldatiſcher Diſziplin er⸗ füllt. Wir verlangen aber auch, daß er zu jeder Zeit in ſeinem Kreiſe, in dem er wirkt, Prediger unſerer Idee iſt. Dr. von Renteln, der Leiter der NS⸗Hago, teilte unter großem Beifall mit, Dr. Ley habe ihm ſoeben zugeſagt, daß die Lehrlinge, Geſellen und Angeſtellten in Betrieben des Handwerks, des Handels und des Gewerbes ihre Mel⸗ dung zum Beitritt zur Arbeitsfront im Geſamtverband deutſcher Handwerker, Kaufleute und Gewerbetreibenden ab⸗ ee Handwerk und Arbeitgeberverbände Der Reichsſtand des Deutſchen Handwerks teilt u. a. mit: e Nr. 286 Die Neugliederung der GSA Weiter erläßt der Chef des Stabes folgende Bekanntma⸗ chung über die Gliederung der geſamten SA: Die geſamte SA gliedert ſich in Zukunft in SA leinſchließlich SS), SA⸗ Reſerve 1 und SͤA⸗Reſerve 2. Mit der Führung der SA⸗ Reſerve 2 habe ich den Oberſt a. D. Reinhard beauftragt. Die SA⸗Reſerve 2 umfaßt im allgemeinen die Angehörigen über 45 Jahre aller Verbände, wie Kyffhäuſerbund, Offi⸗ ziers⸗, Marine⸗ und Kolonialverbände und dergleichen, ſo⸗ weit deren Angehörige nicht ſchon in die SA oder SA⸗Re⸗ ſerve 1 eingegliedert ſind. Bundes⸗ und Vereinsleben und die damit zuſammenhängenden Einrichtungen bleiben unbe⸗ rührt. Die Nichtwähler und Neinſager Heine nachträgliche Jeſtſtellung. 15 i Der RKeichsinnenminiſter hal die Landesregierungen in einem Brief gebeten, darauf hinzuwirken. daß jede Maß nahme unkerbieibt, die auf eine Jeſtſtellung der Nichtwäß⸗ ler oder Neinſager hinausläuft. Der Miniſter hal auch die Reichsleitung der 1 Da verſtändigt. a Von verſchiedenen Seiten iſt nämlich angeregt worden, die ſtimmberechtigten Perſonen feſtzuſtellen, die am 12. No⸗ vember mit Abſicht der Wahlurne ferngeblieben ſind.„An⸗ geſichts der Tatſache“— ſo heißt es ſedoch in dem Schreiben des Reichsinnenminiſters—,„daß das deutſche Volk ſich am 12. November mit einer überwältigenden Mehrheit zu ſei⸗ nem Führer Adolf Hitler und den von der Reichsregierung verfolgten Zielen bekannt hat, erſcheint mir eine nachträg⸗ liche Feſtſtellung der Nichtwähler als eine kleinliche und unnötige Maßnahme. Das gleiche gilt hinſichtlich der mehrfach vorgeſchlagenen Feſtſtellung der Perſonen, die ſich einen Stimmſchein haben ausſtellen laſſen und trotzdem von ihrem Stimmrecht keinen Gebrauch gemacht haben. Mögen alle dieſe Perſonen, wie die Neinſager, es mit ſich ſelbſt abmachen, daß ſie ſich am Schickſalstage der deutſchen 1 bewußt außerhalb der Volksgemeinſchaft geſtellt aben.“ . 40jähriges Dienſtjubiläum Dorpmüllers Am 7. Dezember ſieht der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn, Dr. ing. e. h. Julius Dorpmüller auf eine 40. jäh 990 Dienſtzeit zurück. Vor 40 Jahren hat er in Aachen als Regierungsbauführer ſeine Laufbahn bei der Eiſenbahn⸗ direktion Köln begonnen. 1908 trat er in den Dienſt der Kai⸗ ſerlich Chineſiſchen Staatsbahn Tientſin— Puk ow eüber, um als Chefingenieur den Bau des 700 Ki⸗ lometer langen Nordabſchnittes dieſer Bahn zu leiten. Nach⸗ dem China 1917 in den Weltkrieg eintrat, wurde er aus dem chineſiſchen Staatsdienſt entlaſſen. Der drohenden In⸗ ternierung entzog er ſich durch die Flucht. Er kehrte nach Deutſchland zurück und war bis Kriegsende bei der Or⸗ ganiſation der Kriegstransporte auf den transkaukafiſchen Durch die Auflöſung der induſtriellen Arbeitgeberverbüände iſt in den Kreiſen des Handwerks eine gewiſſe Beunruhigung eingetreten, ob auch Handwerksverbände unter dieſe Auf: löſungsbeſchlüſſe fallen. Organiſalionen, d. h. die Innungen, die Inntugsausſchüſſe, die Fachverbände, die Landesfachverbände, die Reichsfach⸗ verbände uſw. nicht von dieſen Auflöſungsbeſtimmungen getroffen werden. Die Nechisberatung der Arbeitsfront Das Sozialamt der Deutſchen Arbeitsfront ordnet an: Laut Anweiſung des Leiters der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, übernimmt die Deutſche Arbeitsfront die Rechts⸗ beratungsſtellen im Reiche. Es iſt notwendig, daß zumindeſt in den Orten, in denen bisher e ee der verſchiedenen Verbände waren, die Rechtsberatungsſtel⸗ Eiſenbahnen tätig. 1922 bis 1924 leitete er als Präſident die neuerrichteten Reichsbahndirektion Oppeln und vertrat in Verhandlungen mit Polen die deutſchen Intereſſen. 1924 nach Eſſen verſetzt, arbeitete er dort unter den ſchwierigen Wir können hierzu mitteilen, daß die handwerklichen ch Elf ſetz ſchwierig Beſatzungsverhältniſſen und erwarb ſich die Anerkennung weiteſter Kreiſe des Ruhrgebietes. Am 1. Juli 1925 wurde len der Deutſchen Arbeitsfront eingerichtet werden. Zur Be⸗ ſetzung der Poſten ſind gleichermaßen die Syndici der Ar⸗ beitgeberverbände wie auch die Rechtsberater der Arbeitneh⸗ merverbände in die Deutſche Arbeitsfront zu übernehmen. Dieſes unterliegt in jedem einzelnen Falle der Genehmigung 55 Beſtallung durch das Sozialamt der Deutſchen Arbeits⸗ ront. ö Wie der„Deutſche“ dazu erfährt, ſollen dieſe Rechtsbe⸗ ratungsſtellen der Deutſchen Arbeitsfront grundſätzlich al ⸗ len Volksgenoſſen, die der großen Organiſation der Schaffenden angehören, zur Verfügung ſtehen. ö 8 GA und„Clubs“ Der Chef des Stabes, Röhm, verbietet durch eine neuer⸗ liche Verfügung allen Angehörigen der SA, SS, SAR die Zugehörigkeit zu irgendwelchen Clubs oder ähnlichen Ver⸗ einigungen, die ſich nach dur nationalſozialiſtiſchen Revolu⸗ ton nun auffallenderweiſe wieder gebildet haben, in dem of⸗ fenſichtlichen Beſtreben, alte politiſche Beziehungen aufzu⸗ nehmen und wachzuhalten. Es widerſpricht dem Sinn und Geiſt der Volksgemeinſchaft, ſich in kleinen Sondergruppen, die meiſt der alten Standesabſchließung dienen, abzuwan⸗ dern. Der SA⸗Mann findet die wahre und uneigennützige Kameradſchaft in ſeiner Einheit und erlebt dort die Volk⸗ werdung. Auch ein Bedürfnis nach politiſcher Belehrung von Seiten ſolcher Clubs muß verneint werden. Für dieſe Aufgabe ſind ausſchließlich die Gliederungen der NSDAP da, die heute weniger denn je eine Befruchtung von priva⸗ ter Seite brauchen. ralkifizierk. er auf den Poſten des Ständigen Stellvertreters des Gene⸗ raldirektors der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft berufen. und nahm an den Londoner Verhandlungen teil. Seit dem Jahre 1926 leitet er als Generaldirektor die Deut⸗ ſche Reichsbahn. Bayerns Bevollmächtigter für die Saarpfalz Miniſterpräſident Siebert beſtellt. München, 7. Dez. Am Dienstag und Mittwoch fand in Anweſenheit des Reichsſtatthalters ein Miniſterrat ſtatt, in dem eine Reihe von Beſchlüſſen gefaßt wurde. Der Miniſterrat beſchloß, den Miniſterpräſidenken Sie⸗ bert zum bayeriſchen Generalbevollmächligten für die Pfalz und die bayeriſche Saarpfalz zu beſtellen, um die einheit⸗ liche Regelung der hier einſchlägigen Fragen, insbeſondere im Benehmen mit dem Saarbevollmächtigken der Reichsre⸗ gierung, Vizekanzler von Bapen, zu ſichern. Begräbnis der Prohibition Das Alkoholverbot in Amerika gefallen. Waſhington, 6. Dezember. 0 Der Staat Utah hat die Aufhebung des Alkoholverbokes Damit iſt die Prohibition in den Vereinigten Staaken gefallen. Die Nachricht von der Ratifikation Akahs wurde durch Rundfunk über das ganze Land verbreitet. Die Zeitungen gaben Extrablätter aus. In allen Städten hatte ſich die Bevölkerung auf den Straßen verſammelt und brach beim Eintreffen der Nachricht in freneliſchen Jubel aus. Der ſtellvertretende Staatsſekretär Phillips hat eine Proklamation über die Beſeitigung der Prohibitionsvor⸗ ſchriften erlaſſen. In Newyork wurde eine Puppe, die die Prohibition verkörpern ſollte, von der jubelnden Menge an einem Maſt der Straßenbeleuchtung gehängt. Nach der feierlichen Hinrichtung wurde ſie wieder von ihrem impro⸗ viſierten Galgen herabgeholt und in einen Sarg ge⸗ legt. Von rieſigen Menſchenmaſſen begleitet ſetzte ſich dann dieſes Syottbild eines Trauerzuges durch die wichtigſten Straßen der Stadt in Bemegung. Der Leichenwagen wurde von einem Kamel gezogen. Lubbe iſt zurechnungsfäbig Beine Ungeduld wächſt.— Das harmloſe Putzmittel. Leipzig. 6. Dezember. Für die Mittwoch⸗Verhandlung ſind die letzten Zeuge geladen, insgeſamt zwölf. Der größte Len der agen Fe e den Komplex ihre früheren Angaben zum Teil beſtritten haben. Nach dem Zeugenaufruf erhebt ſich der Angeklagle van der Lubbe und erklärt: Ich habe gehört. daß in ein paar Wochen erſt das Arkeil kommen wird. Der Vorſitzende erwidert, daß vorausſichklich heule der letzte Verhandlungstag ſei. Dann folgten nach kurzer Unterbrechung die Ausführungen der er aus Guben vernommenen Zeugen, die Keichsanwaltſchaft, der Verteidigung und der Angeklagten und dann würden wenige Tage nur vergehen, bis das Arteil geſprochen wer ⸗ den könne. 5 Als nach Verleſung einiger Aktenſtücke der Angeklagte Dimitroff heftige Angriffe gegen die deutſche Preſſe richtet und ſich auch in polemiſchen Aeußerungen gegen Be⸗ amte und die Reichsanwaltſchaft ergeht, entzieht ihm der Vorſitzende das Wort. Dimitroff macht darauf erneut er⸗ regte Zuruſe nach dem Richtertiſch 55 Nach kurzer Bera⸗ tung verkündet der Vorſitzende als Senatsbeſchluß, daß Di⸗ mitroff beim nächſten 1 Anlaß aus der Sitzung ausgeſchloſſen werden ſoll. Die medͤiziniſchen Gachverſtändigen Die Beweisaufnahme wird dann mit Anhörung der mediziniſchen Sachverſtändigen fortgeſetzt. Geheimrat Dr. Bonhoeffer⸗ Berlin betont, daß Zweifel an der Zu⸗ rechnungsfähigkeit des Angeklagten van der Lubbe nicht vorliegen. Ueber die Beurteilung der Perſönlichkeit des An⸗ geklagten van der Lubbe erklärt der Sachverſtändige u. a., daß es ſich um einen zu Diſziplinverſtößen neigenden Men⸗ ſchen handelt, der, eingeengt durch eme Gedanken⸗ gänge, ein gewiſſes Geltungsbedürfnis zeigt. Bei ſeinem Verhalten zu Beginn der Leipziger Verhand⸗ lung handelte es ſich um einen Zuſtand, der aus der be⸗ wußten Zurückhaltung, die bei ihm eine Rolle ſpielt, hervor⸗ geht und durch einen körperlichen Schwächezuſtand noch kompliziert wurde, der ſich dann im Laufe der Berliner Ver⸗ handlung behoben hat. Der Sachverſtändige kommt zu dem Ergebnis, daß ſich keine Anhaltspunkte dafür ergeben, daß van der Lubbe bei Begehung der Tat geiſtes krank war oder den Paragraphen 51 für ſich in Anſpruch nehmen 5 1 konnte. 5 Der Vorſitzende fragt den Sachverſtändigen, wie er ſich den plötzlichen Wandel in der Haltung van der Lubbes während des Prozeſſes erkläre. Wochenlang habe der Angeklagte apathiſch mit vornübergeneigtem Kopf da⸗ geſeſſen und eines Morgens ſei er plötzlich in aufrechter Haltung erſchienen und habe dann auch geredet. Der Sachverſtändige antwortet, die Haltung van der Lubbes ſei nicht die eines Geiſteskranken. Man könne auch nicht von Verſtellung in gewöhnlichem Sinne ſprechen. Die bewußte Zurückhaltung und Trogreaktion, die er wäh⸗ rend der Vorſinterſuchung gelegentlich zeigte, wenn ihm etwas nicht paßte, habe er in den erſten Wochen der Haupt⸗ verhandlung andauernd und fortgeſetzt beobachtet. 8 Privatdozent Dr. Zutt⸗Berlin fügt dem Gutachten von Profeſſor Dr. Bonhoeffer hinzu, 05 es ſich bei dem Verhalten des Angeklagten van der Lubbe um einen ganz hberſtändlichen Verlauf handele. Alles, was in ihm vorgegan⸗ gen ſei, ſei nichts anderes als die Reaktion eines ungewöhn⸗ lichen Menſchen auf eine ganz ungewöhnliche Situation. Es ſeß nirgends während der Unterſuchung etwas vorgekom⸗ men, was unlösbare Rätſel im Verhalten van der Lubbes aufgegeben hätte. f f f An der Jurechnungsfähigkeit des Angeklagten zur Zeit Der Begehung det Tat habe er keinen Iſeifel. Auch Obermedizinalrat Dr. Sch ü gang eipzig vertritt die Anſicht, daß das Zuſtandsbild des Angeklagten während der Verhandlung im weſentlichen eine Verteidigungshaltung war. Es beſtänden an der Zurechnung s fähigkeit van der Lubbes zur Zeit der Begehung der Tat keine Zweifel. Er ſei auch heute zurechnungsfähig und vollkommen n geiſtig geſund. a Eine ſeltene Frau Roman von Fr. Sehn e. er. eee 37) 85 faßte er ſie mit feſtem, brutalem Griff um das Hand⸗ gelenk. „Du Weib, ich ſchäme mich deiner,“ brach er zornerfüllt aus,„du ſchreckſt nicht einmal vor einem Meineid zurück— ſchonſt nicht dein Inſchuldig Kind“. Mit verächtlicher Ge⸗ bärde ſchleuderte er ihren Arm von ſich.„Geh, wir beide haben nichts mehr miteinander zu ſchaffen, du magſt ruhig zu deiner Mutter reiſen, je eher, je lieber—— doch Theo bleibt hier bei mir— ſelbſtverſtändlich!“ 1 „Das werden wir ja ſehen. Ich habe dasſelbe Recht auf das Kind wie du.“ e Er lächelte ein wenig.„Bitte, du haſt gar keine Rechte, du haſt dich pollſtändig meinen 8 zu 1 das weitere wirſt du morgen hörenl!k! Da ſah ſie, daß ihre Sache perloren war. Haßerfüllt ſchaute ſie auf ihren Gatten, der unbeweglich daſtand, die Arme über die Bruſt verſchränkt. Sie ſagte nichts weiter. Sie raffte ihr Kleid zuſammen und eilte hinaus. 79 9 Krachend flog die Tür ins Schloß. Andwillkürlich atmete Gerhard auf. So— das war das Ende.— Ein Ende mit Schrecken! Aber doch beſſer als ein Schrek⸗ ken ohne ende 58 N In dieſer Nacht ſuchte er ſein Lager nicht auf. Er konnte Thea nicht mehr ſehen. Schon der Gedanke an ihre Nähe be⸗ reitete ihm ein phyſiſches Unbehagen. s Jetzt, da er die Gewißheit ihrer Untreue hatte, war er ruhig, und unerſchütterlich feſt war ſein Entſchluß, ſich von ihr zu trennen. f Wie grauſam mußte er nun an ſich ſelbſt erfahren, was er in ſeinem erſten erfolggekrönten Schauſpiel geſchildert, man kann ſich doch ſchließlich nicht eines dauernden Glückes erfreuen, wenn man das ſeinige auf den Trümmern de⸗ ö . Das Putzmittel Sangajol i Die Verhandlung wendet ſich dann der in den letzten wendete Putzmittel„Sangajol“ die Ausbreitung des Feuers im Plenarſaal ſehr begünſtigt haben könne. Der als Zeuge dazu vernommene Hausinſpektor Seranowitz er⸗ klärt u. a.: Wir haben das Sangajol nur zur Verdünnung von Bohnerwachs verwandt, weil eine ſolche Miſchung prak⸗ tiſcher und billiger war als flüſſiges Bohnerwachs. Zum letz⸗ ten Male ſind im Plenarſaal die Tiſche und Stühle mit der Bohnermaſſe abgerieben worden im Her bſt 1931(Hei⸗ terkeit). Der Zeuge überreicht dem Vorſitzenden ein Stück Holz, das er auf der einen Seite mit der Sangajol⸗Boh⸗ nermaſſe eingerieben hat. Er erklärt dazu, er habe an beiden Seiten Brandproben gemacht, und dabei habe ſich herausgeſtellt, daß die mit dem Sangajol eingeriebene Seite viel ſchwerer anbrannte als die andere.(Erneute Heiterkeit.) Nunmehr äußert ſich der Sachverſtändige Dr. Schatz zu der Frage der Verwendung des Putzmittels Sangaſol. Die Behauptung, daß ſich durch den ſtändigen Ge⸗ brauch dieſes Putzmittels auf den Möbeln eine Kruſte bildet, aus der ſich bei Erhitzen Gaſe entwickeln, die durch eine Flamme in Brand geſetzt werden können, bezeichnet der Sachverſtändige als völlig abwegig. Er fährt fort: Unſere Verſuche haben beſtätigt, daß Sangajol, auf Eichenholz aus⸗ geſchüttet, ſchon nach dreieinhalb Stunden überhaupt keine nennenswerten Rückſtände mehr zurückläßt, vor allem keine Rückſtände, die zur Gasbildung neigen. Man iſt nicht in der Lage, mit einem Streichholz oder einer Kerze ſolche getränkten Bretter in Brand zu ſetzen. Es ſieht. ſo betont Dr. Schatz, mit völliger Sicherheit feſt, daß im Plenarſaal eine ganz erhebliche e ez barer Flülſſigkeit abgebrannt iſtz der ganze Verlauf de⸗ Brandes ſpricht allein dafür. ich bleibe unverändert bei meinem Gutachten. Ich habe keine Theorien aufgeſtellt, ſon⸗ dern mein Gulachten gründet ſich auf poſitive 34l ellungen. Brandproben am Nichtertiſch Der Sachverſtändige nimmt dann vor dem Richtertiſch Brandproben vor, indem er rohe und gebeizte Eichenholz ſtöcke, die mit Sangajol getränkt ſind, über eine brennende Kerze hält. Es wird dabei feſtgeſtellt, daß dieſe Stöcke nicht Feuer fangen. Er gießt dann Sangajol über ein Stück Holz und zündet es an. Hierbei zeigt ſich, daß das Sanga⸗ jol mit ruhiger Flamme in einigen Minuten verbrennt, daß aber das Holz nicht Feuer fängt. Der Techniker Krüger wird dann über die Frage des Funktionierens des Haustelephons im Reichstagsge⸗ bäude befragt. Er erklärt, daß die Apparate in Ordnung geweſen ſeien. Ueber das Geräuſch, das der Garderobediener Kohle bei ſeinen vergeblichen Anrufsverſuchen im Apparat gehört haben will, laſſen ſich keine Feſtſtellungen machen Der Gerichtsoſſeſſor Petri aus Guben wird als 11 über die Unſtimmigkeiten vernommen, die rü bei dem Zinzendorfer Zeugen vorgeſtern zwiſchen ihren früheren und jetzigen Ausſagen ergeben haben. Der Zeuge bekundet, die Leute hätten ihre Ausſagen ganz unge, zwungen machen können. Er habe ihnen nur erklärt, daß ſie die reine Wahrheit ſagen müßten. Nach Vernehmung weiterer Zeugen, die jedoch keine weſentlichen Bekundungen daß machen können, erklärt der Vorſitzende, daß die Beweisaufnahme be. 8 endet ſei, wenn keine Beweisanträge mehr geſtellt werden. Rechtsanwalt Dr. Sack erklärt, daß er und der Ange⸗ klagte Torgler auf jeden weiteren Beweisantrag verzich⸗ teten. Das Gericht zieht ſich dann zurück, um über den Zeit⸗ punkt der Plädoyers W zu faſſen. Nach längerer Beratung teilt der Vorſitzende mit, daß die Beweisaufnahme bis auf das Schlußgutachten, das Dr. Schatz über die Peter⸗Quittungen vor den Plädoyers erſtat⸗ ten will, geſchloſſen iſt. Der Vorſitzende beraumt die nächſte Sitzung auf Mitt⸗ woch, den 13. Dezember, an. Laß Deinen Bruder nicht hungern! Arbeite mit am Wo W. Spenden auf Poſtſcheckkonto Karlsruhe Nr. 360, der Landesführung Baden des WSW. Glückes von einem andern erbaut hat. Nun erlebte er das Wechſelſpiel von Schuld und Sühne in ſeinem eigenen Leben! Eilig packte Thea an Wäſche und Kleidern zuſammen, was ſie für die erſte Zeit brauchte, ſteckte ihre immerhin wert⸗ vollen Schmuckſachen und Geld zu ſich, das ſie aus Gerhards verſchloſſenem Schreibtiſch nahm, gleichviel, es war ihr jetzt alles einerlei! g Dann machte ſie ſich reiſefertig. Schon in Hut und Jackett, warf ſie ſchnell noch einige Zei⸗ len auf einen Briefbogen, den ſie in einen Umſchlag ſteckte und recht ſichtbar auf die Schreibtiſchplatte legte. Sie hatte geſchrieben: „Da Du meinen Verſicherungen keinen Glauben ge⸗ ſchenkt und mir obendrein noch die Türe gewieſen haͤſt, ſehe ich fe genötigt, Dich zu 2 91095 Meine Wäſche und Kleider 0 Du an Mama ſchicken. Ich denke, da auch Dir dieſe Löſung die willkömmenſte iſt. Dann mag Du ruhig ba e lee wegen böswilligen Ver. laſſens ünd wirſt ſo von ee werden! Aber auf mein Kind verzichte ich nicht gänzlich. Das wird das Ge⸗ richt beſtimmen. c So, das war fertig. Nun noch eine kurze Mitteilung an Heinz Larſen. Sie ſchrieb ihm, daß durch einen anonymen Brief— ſicher von der Brandes herrührend— Gerhard al⸗ les erfahren habe. Sie habe aber geleugnet. Sie fürchte, die⸗ ſer würde ihn zur Rede ſtellen. Er könne handeln, wie er wolle. Sie ſei eben im Begriff, ihren Gatten für immer zu verlaſſen. Vorläufig he ſie zu ihrer Mutter. Später würde ſie ihm nochmals schreiben, wenn ſie ſich beſtimmt über ihre Zukunft äußern könne. 80 f 5 Sie ließ ſich vom Mädchen eine Droſchke holen; während. der Zeit ging ſie noch einmal durch die Wohnung. An Teddys Kinderbettchen übermannte ſie doch ihr Ge⸗ fühl. Un willkürlich feuchteten ſich ihre Augen, als ſie ſein Spielzeug, den großen, braunen Bären, darin liegen ſah, ſie preßte die Lippen feſt aufeinander und neigte den Kopf Fut kühle Meſſingſtange am Bett, die ſie umklammert hielt. 72 Doch nur kurze Minuten währte dieſe Aufwallung, ſie Tagen aufgeworfenen Frage zu, ob das im Reichstag der⸗ Neues aus aller Welt Die Julaſſung von Erſatzkaſſen. In der neuen Nummer des Reichsgeſetzblattes wird das Geſetz über die e d Erfaßkaſſen der Krankenver⸗ ht. 7 ſicherung veröffentli as Geſetz gibt dem Reichsarbeits⸗ miniſter die Ermächtigung, die Berufskrankenkaſſen, die in⸗ folge der Neugliederung der Angeſtelltenverbände durch Ver⸗ ſchmelzungen entſtanden ſind, als Erſatzkaſſen zuzulaſſen. Da auch einige andere Erſatzkaſſen beabſichtigen, ſich zur Ver⸗ einfachung und Verbilligung der Verwaltung zuſammen⸗ zuſchließen, iſt der Reichsarbeitsminiſter weiterhin ermäch⸗ tigt worden, ſpäterhin die Vereinigung von Erſatzkaſſen in geeigneten Fällen zuzulaſſen. 0 Kundfunkvorkrag zum Skeriliſierungsgeſetz. 9 Am Donnerstag, den 7. Dezember, von 22,25 Uhr bis 22,40 Uhr ſpricht Miniſterialrat Dr. Gütt vom Reichsmini⸗ ſterium des Innern über alle deutſchen Sender über die Verordnung zur Ausführung des Geſetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes. 5 N Todesſtrafe für einen Kommuniſten Dortmund, 7. Dez. Im Prozeß gegen die Kommuniſten Kaptur und Pauliſch wegen Erſchießung des SS⸗Führers Adolf Höh wurde Kaptur wegen Mordes zum Tode verur⸗ teilt, Pauliſch zu acht Jahren Zuchthaus. Kaptur war be⸗ ſchuldigt, am 5. Dezember 1930 den SS⸗Führer Adolf Höh erſchoſſen zu haben; Pauliſch hatte andere Nationalſoziali⸗ ſten beſchoſſen. 4 25 Brauerei niedergebrannt. In Unterauerbach bei Neu⸗ burg v. W. wurde durch ein Großfeuer die Brauerei Kulzer bis auf die Grundmauern eingeäſchert. U. a. ſind auch 1500 Zentner Malz verbrannt. Der Brand iſt durch Exploſion von Kohlengaſen entſtanden. Skrafe wegen Beleidigung Hitlers in Wien. Die Wiener Polizeidirektion hat eine Strafe wegen Be⸗ leidigung des Reichskanzlers Hitler verhängt. Der verant⸗ workliche Schriftleiter der Kunſtzeitſchrift„Der Zwiebelfiſch“, die früher in München herausgegeben wurde, wurde wegen Kritik an dem deutſchen Reichskanzler nach der Verordnung zum Schutze der Ehre von Mitgliedern ausländiſcher Regie⸗ rungen zu einer Geldſtrafe von hundert Schilling verurteilt. Wien. Der öſterreichiſche Juſtizminiſter Schuſchnigg er⸗ klärte, daß die Blättermeldungen über eine bevorſtehende Weihnachtsamneſtie für politiſche Delikte der tatſächſchen Unterlage entbehren. 1 Lindberghs Südatlankikflug. ö 2 Lindbergh nach Braſilien abgeflogen. Havas berichtet aus Bathürſt, daß der amerikaniſche Flieger Lindbergh und 1985 Frau um 2 Uhr nach Natal(Braſilien) abgeflogen ind. Natal(Braſilien), 7. Dez. Das Fliegerehepaar Lind⸗ bergh hat ſeinen Flug von Afrika nach Südamerika glück⸗ lich beendet. Lindbergh landete in Natal(Braſilien) Mitt⸗ woch abend um 18,55 Uhr(MEz3.).. Kein Uebertrikt in chineſiſche Dienſte. ö In einigen Zeitungen iſt die Nachricht gebracht worden, daß Kriminaldirektor Holters aus Magdeburg ein Angebot des ehemaligen Polizeipräſidenten Grzeſinſki und ehemali⸗ gen Vizepräſidenten Weiß angenommen habe, mit dieſen zuſammen die chineſiſche Kriminalpolizei in Schanghai zu organiſieren. Dieſe Nachricht iſt— ſoweit ſie Holters be⸗ trifft— völlig frei erfunden. Kriminaldirektor Holters, der bisher die Kriminalpolizei in Magdeburg einwandfrei ge⸗ leitet hat und über deſſen poſitive Einſtellung zum national ſozialiſtiſchen Staat keine Zweifel beſtehen, iſt erſt kürzlich nach Kiel verſetzt worden, um dort die Leitung der Kriminal- polizei zu übernehmen. a Leben angefangen! 1 4 0 Als Gerhard von ſeinem Gange zurückkam und Theos Flucht bemerkte, blieb er merkwürdig ruhig. Sogar die Entdeckung des aufgebrochenen Schreibtiſches ließ ihn kalt⸗ Sie hatte in ihrem Briefe, den er ſofort gefunden, wohl nicht ganz unrecht, daß dies die beſte Löſung ſei, der ſchlimmſte Skandal blieb ſo erſpart. Aber nicht ein Wort der Reue, im Gegenteil, ſie ſpielte die Beleidigte, Gekränkte. Sie war doch verlogen bis ins Innerſte! a An Frau von Breitenfeld ſchrieb er in möglichſt ſcho⸗ nender Weiſe den Sachverhalt. Es tat ihm leid, dieſe Frau⸗ die er ſo ſchätzte und verehrte, durch ſeine Mitteilungen bis in den Tod zu betrüben.. Wenige Tage darauf antwortete ſie ihm und ihr Schreiben zerriß ihm das Herz. Welche Verzweiflung über den Fehl⸗ tritt der Tochter ihm daraus entgegenklang, was für flehende Bitten ſie fand, ihr zu verzeihen, um des Kindes willen! Ferner teilte ſie ihm mit, daß Thea wohl augenblicklich 11 nach Dresden überzuſiedeln, um ſich dort für die Bühnen bahn vorzubereiten. Sie bitte ihn um alles in der Welt, davon zurückzuhalten, ſie habe keine Macht über ſie. „Glaubſt du denn ich?“ dachte er bitter.„Sie geht über N Leichen, ihren Willen durchzuſetzen!“ ihr ſei, daß ſie aber die Abſicht habe, ſchon in kürzeſter 15 a E wirklich ihren Plan ausgeführt habe. Da reiſte er mit ſeinem Söhnchen zu Frau von Breiten feld in der Abſtch Kelm debe für eine Zeitlang bei der Großmutter zu laſſen, denn eine weibliche Fürſorge war ür ſo ein junges Geſchöpf unumgänglich notwendig; von den fer ee Dienſtmädchen würde Klein⸗Feddy körperlich nur pernachläſſigt werden. Und eine fremde Perſon ins Ha t zu teuer; außerdem war es* zu nehmen, war ihm 100 f ö unmöglich, ein fremdes Geſicht um ſich zu ſehen. Seine Ner⸗ ven waren im Zuſtande höchſter Ueberreizung. Kaum acht Tage ſpäter bekam er die Nachricht, daß ſie „ P „en 1 r 525— 8:2 „ e e r n * 0 3 TA 8 6. 2 Vorhof der Freuden Liebe Wochen des Advents! Tage voll Traulichkeit In allen Variationen ſingt und klingt's wieder in Men⸗ Hebberden. Der freudevollſten Stunden harren ſie, die das Leben uns gad„Da die Zeit erfüllet ward...“ Ewig neu iſt das ewigalte Evangelium der Heilandsgeburt, das in we⸗ nigen Wochen die Hallen der Dome gleich der fernſten Dorfkirche durchdringt. Da wallen auch die Gleichgültigen, ja die Verſtockten wieder zur Kirche; verſuchen mitzufeiern, was Chriſtenherzen aufjubeln läßt, heut und 1 Tag um Tag; die Gewißheit der Menſchwerdung Chriſti, die Heilzuverſicht aus dieſem Geſchehnis vor nun bald zwei⸗ tauſend Jahren. f Nüchtern und grau war's bislang noch zwiſchen den Häuſerfronten. Der weiße Geſell hat ſeine Viſitenkarte ſchon überall abgegeben. Vereinzelt taucht ſchon ein grünes Bäumlein im Straßenbild auf, wenns ein vorſorglicher Vater überm Buckel nach Hauſe trägt; bald aber werden die voll⸗ beladenen Fuhren hereinſchwanken vom Land. Durch ver⸗ ſchloſſene Fenſter hört man erſte Lieder ſchon erklingen und überall liegt das Fluid des nahenden Feſtts. Das Bäumlein ſo kleine Es duftet uns ſo ſüß: Mit ſeinem hellen Scheine Vertreib's die Finſternis. Wahr Menſch und wahrer Gott Hilft uns aus allem Leide a Rettet von Sünd und Tod„„ Sitzung des Bürgerauisſchuſses. Am Donnerstag, den 14. Dezember, nachm. 5 Uhr tritt der Mannheimer Bürgerausſchuß im Nathaus zu einer öffentlichen Sitzung zuſammen. Zur Beratung ſtehen: 1. Umgeſtaltung der ſtädtiſchen Telephon⸗Anlage in einen Selbſtanſchlußbetrieb; 2. Umbau zur Verbeſſerung der Theaterverhältniſſe im Muſenſaal des Noſengartens; 3. Umbau des Mütter⸗ und Säuglingsheims zu einem Bür⸗ gerheim; 4. Abſchluß von Sonderverträgen über die Ab⸗ gabe von Waſſer, Gas und Strom; 5. Ausſcheidung von Waldgelände aus dem Waldverband. Einebnung des Doſſenwaldgebiets. Dem Bürgerausſchuß wird ein Stadtratsbeſchluß vom 5. Oktober 1933 zur Genehmigung vorgelegt, wonach die Waldfläche Abt. 1, II und III, Lgb. Rr. 57319 im Secken⸗ heimer Wald im Umfang von 83 ha 35 ar 65 qm für Siedlungszweche ausgeſtockt und— vorbehaltlich der Staatsgenehmigung— aus dem Waldverband ausge⸗ ſchieden werden. In der Begründung wird folgendes geſagt: Zum Zwecke der ſpäteren Beſiedelung ſoll das faſt werlloſe Doſſenwaldgebiet nördlich der Eiſenbahnlinie Mannheim⸗ Heidelberg, das ſtarke Wellenbildung aufweiſt, eingeebnet werden. Die Ausführung der umfangreichen Erdarbeiten erfolgt im Rahmen des Mannheimer Volksdienſtes. Zu⸗ nächſt iſt vorgeſehen, auf dem Gebiet weſtlich des Holz⸗ weges, das der Abteilung Ill entfpricht, mit den Arbeiten zu beginnen. In den Abteilungen J und li wird in den nächſten Monaten auch die Neichsautobahn mit der Ent⸗ nahme von Material für die Anſchüttung der Dämme an der Reichsautobahnſtraße beginnen. Die Ausſtockung und Ausſcheidung dieſer Fläche aus dem Waldverband iſt daher erforderlich. 00 Der Reichsſtalhalter in Mannheim Beſuch bei Daimler-Benz. Mannheim, 7. Dez. weilte am Mittwoch zum Beſuch zweier Mannheimer Groß⸗ betriebe in Mannheim. Am Vormittag beſichtigte der Reichs⸗ ſtatthalter die Pfälzer Mühlenwerke, am Nachmit⸗ tag begab er ſich mit ſeiner Begleitung zu den hieſigen Be⸗ trieben von Daimler⸗Benz. Nach einer eingehenden Beſichtigung der Betriebsanlagen, insbeſondere der neuen Gießerei, begrüßte Generaldirektor Kiſſel den Chef der badiſchen Regierung in Anweſenheit der geſamten Beleg⸗ ſchaft. Er wies dabei darauf hin, daß die Firma die Abſich habe, ab kommendem Frühjahr in den Mannheimer Werken zwei neue Autotypen herauszubringen, was alſo größert werden ſollen. Der Reichsſtatthalter ſprach dann zur Belegſchaft. Er wies darauf hin, daß gerade auch 1 irma ein Schulbeiſpiel für den Niedergang unſerer Wirt⸗ ſchaft in den letzten Jahren ſei, aber auch ein Beſſpiel dafür, daß wieder neuer Glaube und der Wille wiedergekehrt ſeien, eues zu ſchaffen. Dieſer Wille mache ſich heute überall in der deutſchen Wirtſchaft bemerkbar, denn der Glaube an uns ſelbſt ſei uns wiedergegeben. 1 1 Vierwöchentliche Kündigungsfriſt für Arbeiter. Als erſter Mannheimer Betrieb hat die„ 0 ſchinger(„Hakenkreuzbanner“) ihren ſämtlichen Arbeitern eine allgemeine Kündigungsfriſt von ver Wochen zugeſtanden. Für Neueingeſtellte gewährt die Firma eine Probezeit von vier Wochen. U Das gute Beiſpiel. Das Beiſpiel der Firma Schmalz und Laſchinger 2220 Schule, denn die Oberrheiniſche Eiſen⸗ bahngeſellſchaft A.⸗G. teilt mit: ifve unſere Arbeiter feſtgeſetzte 14tägige Kündigungsfriſt w auf vier Wochen erhöht. 5. i Städtiſche Hochſchule für Muſlk und Theater. Als Leiter der Opeenſchule an der Städtiſchen Hochſchule für Mu⸗ ik und Theater iſt Herr Dr. Hans Költzſch, Spielleiter aus Eſſen, verpflichtet worden. W i Ehepaar gemei ſam in den Tod. In feiner Wohnung in der Hafengegend hat ſich ein älteres Ehepaar, 9 in⸗ olge finanzieller Sorgen und ſchwerer Krankheit durch Einnehmen van Tabletten vergiftet. * Geld in Briefen nach dem Ausland. Wer Geld g 48 Bileſen und Paketen oder in Einſchreibeſen⸗ ungen ohne zollamtliche Vorabfertigung in das Ausland oder in das Saargebiet ſchickt, verſtößt gegen die Deviſen⸗ beſtimmungen und hat nicht nur 1 Strafen, made nuch Einziehung des Geldbetrages zu gewärtigen. Po endun⸗ gen nach dem Ausland und dem Saargebiet werden amtlich geöffnet und geprüft. Geld darf nur in der geſetzich vorge chriebenen Form verſchickt werden. — Reichsſtatthalter Robert Wagner bedeute, daß die Mannheimer Daimler⸗Benz⸗Werke ver⸗ Firma Schmalz u. La- Die im Tarifvertrag 155 ö er Frau, Vom Winterhilfswerk. Die Kartoffelausgabe des Winterhilfswerks an der alten Stgenker⸗Halle iſt nunmehr beendet. Für diejenigen uterſtützüngsbedürftigen aber, die bisher nicht berück⸗ ſichtigt werden bonnten, ſind noch einmal 16 Waggons Kartoffeln in Norddeutſchland gekauft worden, von denen 10 Waggons bereits eingetroffen und im froſtſicheren Keller der Fendel⸗Halle gelagert ſind. Es handelt ſich um beſonders ſchöne Kartoffeln, die noch zu einem äußerſt günſtigen Preis erworben wurden. Die Rheinſchiffahrts⸗ AG., vormals Fendel, hat die Kellerräume in entgegen⸗ kommender Weiſe zur Verfügung geſtellt. Es ſind ſchon etwa 1000 Ztr. zur Ausgabe vorgemerkt, hauptſächlich für kinder keiche Familien. f N i ö i eee au ne dieſes Lagers hatte unſer Be⸗ richterſtatter auch Gelegenheit, einen Blick in den Raum zu werfen, deſſen Inhält Liner gewiſſen hiſtoriſchen Be⸗ deutung nicht entbehrt. Die Kreiswalterin der NS. Volkswohlfahrt hat für die Speiſungen in den verſchie⸗ denen Stadtteilen und Vororten f 8 24 große Keſſel erwortzen, die von dem großen Parteitag 1 in Nürnberg ſtammen; ſie ſind mit allem Zubehör verſehen und waren äußerſt billig. Bei künftigen großen Aufmärſchen und Maſſen⸗ veranſtaltungen werden dieſe Keſſel, die in Nürnberg bei einem hiſtoriſchen Ereignis eingeweiht und nur einmal gebraucht wurden, ſehr nützlich ſein. Anſere Beſichtigungsfahrt ging weiter zu dem großen Holcrager am Binnenhafen(früher Harpener Lager). In dieſem Winter werden rund 70000 Ztr. Holz zur Ver⸗ ſorgung unſerer notleidenden Mitbürger gebraucht. Seit acht Tagen treffen käglich 500— 600; Ztr. ein; bis jetzt lagern annähernd 3000 Zentner. Hackmaſchine und Band⸗ ſa e ſind ſtändig im Bettes, um das Sammhol; zu zer⸗ leinern, wozu ſich der Arbeitsdienſt in dankenswerter eiſe zur CLerfügung geſtellt hät. Die Küche der NSS.⸗ Volkswohlfahrt hat auch hier wieder die Verpflegung übernommen. Das Holz iſt im Schwarzwald und im Odenwald gekauft. Aus dem Käfertaler Wald werden vor⸗ ausſichtlich noch 2500 Ster dazu kommen, die von der Aus holzung für die Siedlung Neueichwald herrühren. Das iſt ſchönes, geſundes Forlenholz von teilweiſe 80 jährigem Beſtand. Die Anfuhr von auswärts ſtockt jetzt etwas, weil im Gebirge vkelfach die Wege verſchneit ſind. Jede un⸗ ae Familie wird zwei Zenkner Holz er⸗ halten. In Käfertal ſind am Montag bereits 1090 Ztr. ausgegeben worden, weitere 200 Zentner werden hier draußen noch benötigt. Größere Holzſpenden ſind von den dem in ee Mannheim zugeteilten Helferkreiſen Adelsheim, Buchen und Wertheim eingetroffen. Immer⸗ hin erſordert die ganze Holzbeſchaffung für das Mann⸗ heimer WSW. einen Aufwand von etwa 140 000 Mark. 82 Heute Eröffnungs⸗Vorſtellung im Zirkus Sarraſann.. Anſer Mitarbeiter hatte geſtern Nachmittag Gelegen⸗ heit, einer Preſſeführung durch den im Aufbau begriffenen Zirkus Sarraſani auf dem Mannheimer Meßplatz bei⸗ zuwohnen. Der ſtellvertretende Direktor Dr. Katz gab bekannt, daß die für Mittwoch Abend vorgeſehene Er⸗ öffnungsvorſtellung aus techniſchen Gründen nicht ſtatt⸗ finden könne, da der Boden des Platzes derart gefroren ſei, daß das ſonſt übliche Einſchlagen der Pfähle erſt durch Vorbohrung mit Preßluftbohrern möglich war. Aus dieſem Grund findet die Eröffnungsvorſtellung heute Rach⸗ mittag um 3 Uhr ſtatt. Die gelöſten Karten für die Er⸗ öffnungsvorſtellung haben heute Abend Gültigkeit. Bei einem Rundgang durch die Ställe konnte man zunächſt das hervorragende Tiermaterial Sarraſanis be⸗ wundern, vor allem die vier Königstiger, die in der Manege gezeigt werden, und einen Inſeltiger, der aber ſeiner Wildheit wegen nur Zuchtzwecken dient. Im Rach⸗ barſtall ſind die Löwen untergebracht, lauter männliche Prachtexemplare, die gerade ihr„Abendbrot“ bekamen, je 9 bis 10 Pfund Pferdefleiſch. Anſchließend machte man noch einen kurzen Beſuch bei den Affen, worunter ſich ein ſeltenes Exemplar von Pavian befindet. Im ſelben Stall befinden ſich ein Rilpferd und die Glückstiere des Zirkus, zwei niedliche Schweinchen. ſich iſt der Pferdeſtall; hier fallen beſonders die Lippi⸗ zianer⸗Hengſte auf, die zu den edelſten Raſſen gehören. Elefanten, Dromedare, Büffel, Zebras, Zebroide, Maul⸗ eſel und Maultiere, ſowie allerhand Federvieh vervoll⸗ ſtändigen die Tierſchau. mp. * 4 9 7 Das Milch früh ſtüc 55 Millionen Liter Milch für die Schuljugend. Gegenwärtig wird von den zuſtändigen Stellen beim Reichskommiſſariat für die Milchwirtſchaft mit tatkräftiger Unterſtützung der Kultusminiſterien der deutſchen Länder eine großzügige Aktion zur weiteſten Einführung des Schul⸗ milchfrühſtückes in allen deutſchen Schulen vorbereitet. Man geht dabei von der grundſätzlichen Erwägung aus, daß er⸗ wieſen ſei, daß die Verabfolgung von Milch an die Schüler nicht nur die Volksgeſundheit fördere, ſondern auch die Auf⸗ laſſen. Wetterbericht 4, Die Wetterlage 4 unverändert. In den Niederun⸗ gen iſt es nachts wieder zu ſtarken See gekommen. — Vorherſage: Nachlaſſen der rauhen Oſtwinde, vorwiegend heiter. 84 den Niederungen wieder ſtarker Froſt. 5 Eine Sehenswürdigkeit für L Reichs darlehen für Eſgenheime (9 Korlsruhe, 6. Dez. Die Preſſeſtelle beim Staats miniſterium teilt mit: Die vom Reich zut verſtärkten Ar⸗ beitsbeſchaffung bereitgeſtellten Darlehen für Eigenheime 22 ben in Baden erfragen Anklang gefunden. Das im 1. Ab⸗ ſchnitt dem Lande Baden zugewieſene Kontingent von 663 000 Mark war bis zum 30. September 1933 bereits zu 97 v. H. durch endgültige Darlehensbewilligungen in Anſpruch genom⸗ men. Es würden insgeſamt über 360 Baudarlehen für Eigen⸗ heime bewilligt mit einem Durchſchnittsbetrag von rund 1700 Mark. Auch die im September 1933 als 2. Abſchnitt bereit⸗ etelten 820 500 Mart dind nach dem Stande auf Erde Kovenber 1933 in befriedigendem Umfang in Anſpruch ge⸗ nommen, indem ſchon mehr als die Nui teils durch bindende Derlehensbevillgung keis dutch Volmekkungen und Vor⸗ beſcheide pech iſt. Die Bewilligungen verkeilen ſich auf Stadt und Land. g ö E Von den ländlichen Bezirken weiſen bis jetzt die meisten Baupokhaben auf: Jeidelberg mit 44 Geſuchen, Karls⸗ ruhe und Bruchſal mit je 13, Pforzheim mit 9, Emmendingen und Büh! mit je 8, Offenburg und Lörrach mit je 7, Raſtatt mit 6 und Tauber⸗ biſchöfsheim mit 4 Geſuchen. Von den Städten ſind in erſter Reihe zu nennen: Manheim mit 18, Karlsruhe und Villingen mit je 9, Konſtanz mit 6 und Heidelberg mit 5 Dar⸗ Fe Darnach 10 zu erwarten, daß auch die reſt⸗ 1 5 ittel in Bälde nützliche Verwendung in Baden finden pe en. Ae e dent Bund badiſcher Arbeitgeberverbände aufgelöſr. () Karlsruhe, 6. Dez. Die Preſſeſtelle beim Staats⸗ miniſterium teilt mit: Der Bund badiſcher Arbeitgeberver⸗ bände hat am 5. Dezember ds. Is. ſeine Auflöſung beſchloſſen und die ihm angeſchloſſenen Arbeitgeberverbände angewieſen, ſofort in Liquidation zu treten. a i Heidelberg.(Selbſtmord eines Bürgermei⸗ ſters.) Auf dem Heidelberger Bergfriedhof hat ſich der, frühere Bürgermeister Reinle aus Edingen, der in letzter Zeit im Zuſammenhang mit Verfehlungen viel genannt wurde, Reich der Reinle, der bei der vorletzten Landtagswahl als Kandidat der Staatspartei aufgeſtellt war, hatte erſt vor kürzem einen Selbſtmordverſuch unternommen. I Sinsheim.(Flucht aus der Fremdenlegion.) Der Arbeiter Philipp Hofmann aus Siegelsbach hatte ſich im Jahre 1926 in die franzöſiſche Fremdenlegion anwerben laſſen. Nach zwei Jahren hatte er dann einen Fluchtverſuch unternommen, war jedoch wieder eingefangen und vom Kriegs⸗ gericht zu zehn Jahren Kerker verurteilt worden. Nach falt jähriger Gefangenſchaft wurde er dann begnadigt und ſollte wieder in die Fremdenlegion zurückkehren, um ſeinen Kontrakt vollſtändig abzudienen. Hofmann unternahm 455 einen zweiten Fluchtverſuch, der gelang. Er kam unter großen Ge⸗ fahren bis an die deutſch-elſafſiſche Grenze und gelangte jetzt wohlbehalten in ſeiner Heimatgemeinde an. 5 f UI Sinsheim.(Spiele nicht mit Schießgewehr.) In Daisbach bei Sinsheim wurde durch leichtſinniges Am⸗ gehen mit einem Floberk eine junge Frau von einer Kugel getroffen. In der Meinung, die Waffe ſei nicht geladen, zielte ein junger Mann auf die Frau. Beim Losdrücken krachte ein Schuß und die Kugel drang der Frau in den Leib, ſo daß ſie nun ſchwer verletzt darniederliegt. f 8 U Eberbach.(Segelfliegerkurs für Erwerbs⸗ loſe) In der Gewerbeſchule Eberbach findet mit Anter⸗ ſtützung des Arbeitsamtes Heidelberg ein Segelfliegerkurs für Erwerbsloſe ſtatt, an dem rund 20 junge Leute teilnehmen. Bei der Eröffhungsfeier ſprachen Gewerbeſchuldirektor Kumpf, der Direktor des Arbeitsamts Heidelberg, Dr. Kocks, Stu⸗ dienrat Kühlewein, Bürgermeiſter Dr. Dr. Wenz ſowie der Führer der Fliegergruppe Eberbach, Chriſtian König. Der Arbeitspian it gegliedert in techniſchen Unterricht, Werkſtatt⸗ arbeit, Fluglehre und weltanſchauliche Schulung. f ( Ettüngen.(Ein Bein abgedrückt.) Der Arbei⸗ ter Leopold Häsle, der bei den Regulierungsarbeiten am Malſcher Landgraben beſchäftigt war, rutſchte während der Arbeit aus und ſtürzte mit einem beladenen Schubkarren die Böſchung hinunter. Dabei ging der Wagen über ihn hin⸗ weg und drückte ihm ein Bein ab. 1 Y) Baden-Baden.(Folgenſchwerer Gasrohr⸗ be) Infolge Gasrohrbruchs wurden die Eheleute Hol⸗ zer in der Adlerſtraße durch ausſtrömendes Gas im 1 zimmer bewußtlos aufgefunden, während das im gleichen Zimmer ſchlafende 14 Tage alte Kind unerklärlicherweſſe wohlbehalten war. Wiederbelebungsverſuche waren bei beiden Ehegatten von Erfolg. Der ee ſchon vor ein⸗ gen Tagen erfolgt ſein. Durch den gefroreſen Boden konnke das Gas aber ficht äusſtrömen und zog ſich in das Haus Adlerſtraße 5 hinein, wo es den Weg in das Schlafzimmer and. f al() Durlach.(Der Brandfall in Grötzingen.) Wie zu dem ſchweren Brandunglück im Anweſen Walter noch berichtet wird, ſollte das Anweſen in den 9 Tagen unter den Hammer kommen. Es 10 anzunehmen, daß die ver⸗ unglückte Frau, die bekanntlich als Leiche unter den Trüm⸗ mern geborgen wurde, in einem Anfall von Verzweiflung das Haus in Brand ſteckte und dabei ſelbſt den Tod ſuchte und fand. 5 b N a ( Pforzheim.(Schwerer Kraftwagenzufſam⸗ menſtoß.) Im Walde zwiſchen Pforzheim und Wilfer⸗ dingen ſtießen infolge vollſtändiger Vereiſung der Straße zwel Melfdnenkzästwagen zuſammen. Dabei wurde der Dipl.⸗Ing. Paul Gevant aus Mannheim ſchwer verletzt. Er erlitt einen Schädelbruch und noch andere Verletzungen. Ein vorüber⸗ kommender Perſonenkraftwagen brachte den Schwerverletzten ins hieſige Krankenhaus. 5 7 Freiburg.(Zur Familientragddie in Frei⸗ burg.) Die Frau Dörr, die 99200 Ueberlebende der. baren Familientragödie vom vergangenen Sonntag, die b VVVVVVVVJVVV. Klinik aus der ſangen Bewußtloftgkeit erwacht Ste ſſt me Pſychiatriſche Klinf 701 5. Die Teſtamentseröff⸗ gung ergab keine Anhaltspunkte über die Motive zu der schrecklichen Tal. Die bisherigen Ermittlungen der Krimtnar⸗ polizei haben noch zu keiner A g des Falles geführt. Ales hängt nunmehr davon h Frau Dörr bald ver⸗ nehmuggsfähig iſt, denn ſie wird allein imtande ſein, keſt⸗ lofe Klarheit in die geheimnisvolle Angelegenheit zu bringen. Neuſtadt i. Schw.(Unfall mit Todesfolge.) Der Wade bee 8 zikkenmayer aus Altglashütten war 1 — 2 dort von einem Laſtkraftwagen überfahren und ſo ſchwer verletzt worden, daß er nach Neuſtadt ins Krankenhaus ver⸗ bracht werden mußte. Hier iſt er nun trotz ſofortiger Opeta⸗ tion und ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, an ſeinen ſchweten Verletzungen geſtorben. 3 Aus Nah und Fern. Nückſichtsloſer Autolenker , Nach Zuſammenſtoß geflüchtet.— 1 Toter. — Waiblingen, 6. Dez. In der Nacht ereignete ſich zwiſchen Waiblingen und Winnenden, wo die Straße nach Horb abzweigt, ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein bis jetzt nicht bekanntes, aus Richtung Winnenden kommendes Perſo⸗ nenauto, das den Spuren nach auf der linken Fahrſeite fuhr, ſtieß mit einem von zwei jungen ledigen Männern be⸗ ſetzten Motorrad zuſammen. Die beiden wurden mit Ober⸗ ſchenkelbrüchen und ſonſtigen ſchweren Verletzungen auf die Seite geſchleudert. ö Der Lenker des beſchädigten Autos fuhr, ohne ſich um die beiden Schwerverletzten zu kümmern, rückſichtslos davon. Erſt etwa eine halbe Stunde ſpäter kam ein Auto und verbrachte die infolge der großen Kälte bereits erſtarr⸗ ten Verunglückten, den Motorradlenker Wilhelm Gräter von Lehnenberg, OA. Waiblingen und Wilhelm Käfer aus Buoch, OA. Waiblingen, beide anfangs der 20er Jahre, ins Bezirkskrankenhaus Waiblingen. Inzwiſchen iſt der* torradlenker Wilhelm Gräter ſeinen Verletzungen erlegen. Bei lebendigem Leibe verbrannt. Ebernburg. In der Küche ihrer 1 erlitt eine 60 Jahre alte Witwe, die am Herd mit dem Kochen beſchäf⸗ tigt war, einen Schwächeanfall und ſtürzte zu Boden. Dabei riß ſie im Fallen das Feuertürchen auf, aus dem einige Koh⸗ lenſtückchen fielen und die Kleider der Frau in Brand ſetz⸗ ten. Die Kleider wurden nach und nach vollſtändig vom Feuer ergriffen und da niemand im Hauſe war, der der Frau hätte Hilfe bringen können, verbrannte die Greiſin lebendigen Leibes. Herxheim b. Landau.(Kind tödlich verbrüht.) Der Landesproduktenhändler Auguſt Weiler ſchlachtete ein Schwein, wobei in unmittelbarer Nähe ein Kübel mit kochen⸗ dem Waſſer bereitgeſtellt wurde, mit dem das Tier gebrüht werden ſollte. Bei der Schlachtung ſah dann das fünf Jahre alte Söhnchen Weilers zu. Als es dabei einige Schritte nach rückwärts ging, ſtolperte es und fiel rücklings in das kochende Waſſer. Obwohl es von dem entſetzten Vater ſofort aus dem Waſſer herausgeholt wurde und ärztliche Hilfe ſofort zur Stelle war, hatte das erbarmungswürdige Geſchöpf doch ſchon ſo ſchwere Brandwunden davongetragen, daß es nicht mehr am Leben erhalten werden konnte. Anter fürchterlichen Schmerzen ſtarb es einige Stunden nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus. Bacharach.(motorradfahrer fährt in Abtei⸗ lung Hitlerjungen.) Eine größere Abteilung Hitler⸗ jungen befand ſich auf dem Heimmarſch nach den Orten Nie⸗ der⸗ und Oberheimbach, als plötzlich in der Nähe des Bahn⸗ hofs ein aus Bonn ſtammender Motorradfahrer in die Gruppe hineinfuhr, wobei mehrere Jungen zu Boden ge⸗ ſchleudert wurden. Die Frau des Motorradfahrers, die auf dem Soziusſitz ſaß, ſtürzte zu Boden und trug erhebliche Ver⸗ letzungen davon, während zahlreiche Jungen leichtere Ver⸗ letzungen erlitten. Eingefrorene Schwäne Diüſſeworf, 6. Dez. Eine dichte Menſchenmenge ſam⸗ melte ſich in den Hofgartenanlagen an, als bekannt wurde daß die auf dem Teich ſchwimmenden vier prachtvollen Schwäne eingefroren wären. Feuerwehr und Ueberfallkom⸗ mando vermochten in eee entſprechender Geräte nicht an die kläglich ſchreienden Tiere heranzukommen. Schließlich wurde von einem der Hofgartenwärter ein gro⸗ ßer Kahn losgemacht und in Begleitung einer Hilfsperſon, bewaffnet mit einem Enterhaken, zog die„Rettungsexpedi⸗ tion“ aus. Es koſtete große Mühe, ſich eine Fahrbahn durch den teilweiſe zugefrorenen Teich zu ſchaffen. Als die Ret⸗ ter nahezu die Opfer des Kälteeinbruches erreicht hatten, ſtießen die Tiere ein ohrenbetäubendes Geſchrei aus. Unter dem letzten Kräfteaufgebot flatterte zunächſt das ältere Schwanenpaar, losgelöſt von den Eisfeſſeln, dem rettenden Kahn zu. Die beiden anderen Tiere jedoch, aufs äußerſte erſchreckt, flüchteten über die Eisfläche, ſo daß es erſt einer recht gefährlichen Jagd bedurfte, bis auch ſie eingefangen werden konnten. a Der Stationskaſſenraub in Lauenförde. Göttingen, 6. Dez. Das Schwurgericht in Göttingen ver⸗ urteilte den Schneider Adolf Scholz aus Dieſel(Kreis Hof⸗ geismar) wegen des räuberiſchen Ueberfalls auf die Sta⸗ fionskaſſe des Bahnhofs Lauenförde a. d⸗ W. am 17. Sep⸗ tember dieſes Jahres zu zehn Jahren Zuchthaus. Bei ſeinem Raubüberfall hatte Scholz den dienſttuenden Bahn⸗ beamten und den Bahnhofswirt durch je letzt. Seine ganze Beute betrug 17,55 Mark. Gastod eines Greiſenpaares Hamburg, 7. Dez. In ihrer Wohnung wurden die 75 Jahre alten Eheleute Pauls tot aufgefunden. Der Tod iſt durch Gasvergiftung eingetreten. Die alten Leute hatten einen Topf mit Wäſche auf den Gasherd geſtelit und nicht bemerkt, daß die Gasflamme durch das Ueberkochen der Wäſche gelöſcht worden war. ö 5** Zwei Bahnarbeiter von Eilzug getötet 8 Leipzig. 7. Dez. Wie das Reichsbahnbetriebsamt Leip⸗ zig mitteilt, wurden zwiſchen Leipzig⸗Connewitz und Oezſch ein Rottenführer und ein verheirateter Zeitarbeiter aus Crimmitſchau bei Vermeſſungsarbeiten von einem Eilzug der Strecke Leipzig Plauen überfahren und getötet. ö ar Mit dem Lolterielos in der Taſche beerdigt. Aus Rennes wird gemeldet, daß ein Bauer eines in der dortigen Nähe liegenden Dorfes, der kurz vor der Ziehung ver tarb, mit ſeinem Lotterielos in der Taſche beerdigt wurde und daß dieſes Los angeblich eine Million Franken gewonnen hätte. Die Hinterbliebenen haben die Ausgrabung der ſterblichen Ueberreſte beantragt, um nach dem Los zu ſuchen. a Schiffsunfälle an der Scheldemündung. Der Sturm verurſachte in der Scheldemündung verſchiedene Schiffsunfälle. So brachte er einen belgiſchen Tender, deſſen Mannſchaft ſich retten konnte, zum Sinken. Der engliſche Dampfer„Somme“ ſtieß mit dem belgiſchen Dampfer„Deer“ zuſammen, wobei beide Schiffe beſchädigt wurden. Bei Oſtende wurde ein Leucht⸗ boot losgeriſſen und mehrere Kilometer abgetrieben. a Ih Einſturz eines Kaſtells. Das anhaltende Unwetter, das in Calabrien bereits ſchwere Schäden angerichtet hat, ver⸗ urſachte unweit von Catanzaro den Zuſammenbruch eines mittelalterlichen Kaſtells, deſſen Wachtturm ſeiner ganzen Länge nach auf das angrenzende Gefängnisgebäude ſtürzte und noch eine Breſche in die Nebenhäuſer ſchlug. zwei Schüſſe ver⸗ ö f 8 Wiriſchaftliche Amſchau Normale Preisbewegung.— Sechs Prozent über dem kiefſten Stand.— Die Jeſtigung der Agrarpreiſe.— Skei⸗ gendes Volkseinkommen.— Die Wertverminderung des Hausbeſitzes.— Die Viehmärkte im November. u der durch den Erlaß des Reichswirtſchaftsminiſters im Augenblick beſonders aktuellen Preisfrage macht der neue Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung u. a. folgende Angaben: In den letzten Monaten ſetzten die Bemühungen ein, die in der Kriſe durcheinandergewürfelten Preisverhältniſſe neu zu ordnen. Es war zu erwarten, daß bei der erſten Milderung des konjunkturellen Drucks in allen Teilen der Wirtſchaft ſehr 165 das Beſtreben erwa⸗ chen würde, die Preisrelationen zu verbeſſern. Bisher ſind aber die Preisſteigerungen im allgemeinen klei ⸗ ner geblieben als vielfach erhofft oder befürchtet wurde. Auf vielen Gebieten blieben die Verſuche zu Preiserhöhun⸗ gen in ihren Anfängen ſtecken, weil— allgemein geſagt— die„Kaufkraft“(Kredit und Einkommen) noch nicht ſo gefe⸗ ſtigt iſt, daß größere Preiserhöhungen ohne Gefährdung der Arbeitsbeſchaffung tragbar wären. Eine umfaſſende Preishauſſe würde jetzt noch zuſammenbrechen müſ⸗ ſen, ehe ſie den Unternehmungen genützt hat. f Die verhältnismäßig ſtärkſte Steigerung der Preiſe er⸗ gab ſich in der Gruppe der Agrarſtoffe. In den übrigen Gruppen waren die Preiserhöhungen vergleichsweiſe viel kleiner. Bei den Produktionsmitteln verharrten die Preiſe ſogar noch auf ihrem tiefſten Stand: Anſätze zu Preiserhö⸗ hungen, die ſich hier im Sommer herausbildeten, wurden im Keim erſtickt. Wenn die Preiſe der landwirtſchaftlichen Er⸗ zeugniſſe ſo raſch geſtiegen ſind, daß ſie in den letzten neun Monaten bereits mehr als ein Fünftel des Rückganges aus ſechs Jahren(1927 bis 1932) aufholen konnten, ſo iſt das auf die Maßnahmen der Regierung zum Neuauf⸗ bau des Bauerntums zurückzuführen. Auf den Märkten der Induſtrieerzeugung ſind dagegen Preisſteigerungen teil⸗ weiſe durch den Einfluß der Regierung verhindert oder viel ⸗ fach auf einen unumgänglich notwendigen Umfang be⸗ ſchränkt worden. Das deutſche Volkseinkommen betrug im Jahre 1932 nach den vorläufigen e 46,5 Milliarden Mark. Es hat ſich alſo gegenüber dem Vorjahr um 10,6 Milliarden oder 18,6 v. H. vermindert. Die Intenſität des Rückgan⸗ ges iſt, auf das Jahr gerechnet, ungefähr die gleiche wie 1931, obwohl der kriſenbedingte Abſchwung im Laufe des Jahres 1932 nicht mehr ſo ſtark war, vielmehr auf Teilge · bieten bereits von einer leichten Belebung der Wirtſchafts⸗ tätigkeit abgelöft wurde. Der Grund ff 6 daß trotzdem das Einkommen noch ſo ſcharf zurückging, iſt hauptſächlich darin zu ſehen, daß für einen Teil der Einkommenbezieher, die ſelbſtär dig Wirtſchaftenden, Produktionstätigkeit und Ein⸗ kommensbezug um eine Fe Zeitſpanne auseinander lie⸗ en. Berückſichtigt man, daß die Volkseinkommenszahlen der Hegenwort gegenüber denen der Vorkriegszeit durch die in⸗ zwiſchen forkgeſetzte Verſtädterung etwas überhöht ſind, ſo kann man ſagen, daß der Wohlſtand des deutſchen Volkes, wie er in dem Nealeinkommen je Vollperſon zum Ausdruck kommt, 1932 nu: wenig mehr als zwei Drittel des Standes von 1913 betrug. Das Volkseinkommen des lauſenden Jahres läßi ſich noch nicht zuverläſſig ſchätzen, doch ſpricht die allgemeine konjunkturelle Bewegung dafür, daß es in der Jahresſumme nicht mehr weiter zurückgehen wird. Frei⸗ lich ſetzt das voraus, daß das Einkommen im Verlauf des Jahres 1933 mindeſtens um ebenſoviel ſteigt, wie es wäb⸗ rend des Vorjahres noch geſunken iſt. Auch wenn bei ein⸗ zelnen Einkommensarten, wie z. B. beim Arbeitseinkommen, in den letzten Monaten bereits der Vorjahresſtand überſchrit⸗ ten worden iſt, ſo kann dieſe Zunahme möglicherweiſe durch ein Zurückbleiben anderer Einkommensarten mehr oder we⸗ niger aufgewogen werden. Im erſten Halbjahr 1932 blieb das Volkseinkommen nominal noch um annähernd eine halbe Milliarde hinter dem entſprechenden Vorjahresbetrage, 8 1 ergab ſich real bereits eine Zunahme von aſt 2 v. H. Auf der Maſſenverſammlung der Haus und Grund- beſitzer im Berliner Sportpalaſt teilte Staatsſekretär Fe⸗ der vom Reichswirtſchaftsminiſterium mit, das Minderein⸗ kommen an Mietbeträgen gegen 1913 betrage 1.25 Milliarden Mark. Gleichzeitig ſei: 5 ſitzes von 100 Milliarden auf 35 bis 40 Milliarden ge⸗ funken. Ein wirtſchaftlicher Aufſtieg ſei nur zu erwarten, wenn das politiſche Fundament des Nationalſozialismu⸗ gelegt ſei. Nach der wirtſchaftlichen Sanierung werde auch der Hausbeſitz wieder eine geſunde Grundlage erhalten. der Wert des Hausbe⸗ Grundſätzlich ſei zu betonen: Zinſen und Steuern könnten nur aus den Erträgen bezahlt werden. So ſei das viel ver⸗ nationalen Viehhandels Deutſchlands ſchreibt, größere Angebot von Wild und Geflügel aus. Wenn trotz⸗ dem die Rinderpreiſe nur für geringere Qualitäten Preis⸗ rückgänge aufwieſen, ſo liegt das an dem Mangel an guter des Monats etwas an. Das Kälbergeſchäft war unbefrie⸗ digend und ſchlecht. Inſolge ſtarken Angebotes mußten auch die guten Qualitäten im Preiſe nachgeben. Auch auf dem Schafmarkt war die Entwicklung im Berichtsmonat nicht be⸗ friedigend. Auf den Schweinemärkten war das Geſchäft nicht einheitlich. Es iſt aber damit zu rechnen, daß ſich im Dezember gute Qualitäten im Preiſe halten werden. Geſamtentwicklung der Marktverhältniſſe hängt dazu ermahnt, bei den Viehauftrieben zu den Märkten Difziplin zu wahren. In dem Aufruf wird darauf hingewieſen, daß der deutſche Viehhandel den größ⸗ ten Teil des Auftriebes zu den deutſchen Schlachtviehmärkten in ſeiner Hand hat. Es muß ſeitens des Viehhandels daher unbedingt dafür geſorgt werden, daß die Preiſe an den Märkten möglichſt ſtabil bleiben. r kannte Wort von der Senkung der Zinſen zu verſtehen. ö Im November wirkte ſich, wie der Reichsverband des 1 auf das Fleiſchgeſchäft neben der vielfach naſſen Witterung auch das Qualität, dann aber an der vorſichtigen Beſchickung der Märkte. Die Preiſe für gute Qualitäten zogen gegen Ende Die in erſter Linie von der Entwicklung des Fleiſchgeſchäftes ab. Der Präſident des Reichsverbandes des nationalen Viehhandels hat in einem Aufruf alle Mitglieder des Reichsverbandes 0 ö — Für das Weihnachtsfeſt der Bedürftigen! In dieſen für die Weihnachtszeit, und bei Tauſenden von Leſern rich⸗ ten ſich die Gedanken auf das kommende Feſt, und ſie be⸗ ginnen zu überlegen, mit welchen Geſchenken ſie die größte Freude bereiten, daß ſie den Weihnachtsbaum beſorgen und rechtzeitig für die Feſttage einkaufen müſſen. Sie denken an Schmuck und Kleidung, ſollen aber auch an die ſechs Millionen Volksgenoſſen denken, die auch dieſe Anzeigen leſen, die auch an Familie und Feſt denken, aber mit Bedrücktheit und Sorgen, denn ſie erwarten ganze Volk für ſie opfert. And dieſes Opfer muß u eine ſelbſtverſtändliche Pflicht ſein, damit auch dieſe armen Volksgenoſſen ihr Weihnachtsſeſt haben. Opfert deshalb für den Kampf gegen Hunger und Kälte— für das Weih⸗ nachtsfeſt unſerer bedürftigen Volksgenoſſen. Kanarienzucht⸗ und Vogelſchutz⸗Verein Mannheim-Seckenheim/ Gegr. 1912. Einladung Eintritt 20 Pfg. Loſe 10 Pfg. 2 7 Zu zahlreichem Beſuche ladet ein zu der am Sonntag, den 10. Oezember im Saale„Zum Kaiſerhof“ hier ſtattfindenden Ib. Kanarien Alsſtelung mit Prämierung und Verloſung. il Kinder frei. Die Ausſtellungsleitung. Dau eri im Damen- und Herren-Salon I. Günther, Hauptstraße 110. — Friedrichsfeld- Nord i tnemamunm tenen bdnadmuatauunnnndipnaamenttamammt es Zur Weihnachisbacherei! Mandeln Pfd. 0.92, 1.—, 1. 10 Haselnußkerne Pfd. 0.75, 0.80 Kokosnuf, fein geraspeſt Pfd. 0.24 8 Sultaninen, Korinthen 1 e U Näheres Ueberzieher, Anzug und Cettaway mit Hoſe (ſür Figur Größe 52) ſehr gut erhalten, preis⸗ wert zu verkaufen. ſchäftsſtelle ds. Bl. und Koks III ein. 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Jufob ſpurihwenn Tagen erſcheinen ſchon in den Zeitungen die erſten Anzeigen an Lebensmittel, an Wäſche und praktiſche Dinge, als Geſchenk für Familie und Freunde. Sie nur Hunger und Kälte zum Weihnachtsfeſt, wenn nicht das Achtung nun auch in Seckenheim(kompl. 6.50) ö Im Laufe dieser Woche treffen auf Station Anthrazit Eierbriketts Valt. Kunzelmann- Wirtſchaft„Zum Bad. Hof“ * ö 0 nend ou ollv vnuech usung zi av cou ina 11 145„ollo 6 uod“ e den ee n evg nec e bnnzjeg öne pn icheucpt sir vais uc eee eee e eee f„use jar og wing puis ue oon uzeß ache eic e inen — Jonizoa uoavg Sihpiu gog inu ufel z ecco s odnppnecezu Luvs aufe tpnv ozüuog se z diene— une 1% enen 44%— sv 10 sido nec een „usgppesun piu nor ue en ze eee de dun e ne e 18 e„60 3 f„ uepom ufel 6116 eg Bus ufe nova zu eig uus gun used iu Anu i Apen hug uegel Inv neqvg e, i 1 Gagen oc nedzoguvg dun do Apunk se 1b vc uenpz Bunzſſeg gun eg Anbegz ue um nenn Apung“ 5 ing 101 10 dip Guia reung Bruem use qun ufeppg uus Luv neue nu gun i126 ⸗Uebobzejgogz 201 Inv se 1 go ornce eeeeg e sijo iki daigonot ei Arg ee ue enen Acpiu vl en lang sog zd—„uonegqav ne zeug joag uon uren un of fu epnvig dp— glech jesa ol eng 61“. bvleß e bn egvufeg uus t eumünflasa aun qu vag 18 i „ lea 0 eng b— 218 om ien dap d— uud ue ep 01 oicplunch cpr rav“ ping ice oi gs„uuiuozür eee ine been ene e ee een ens“ N e eee der ect eee ee „Adel bu ois neptun ea„ „ jo bin sipzu uellouebszjo g eie gun zwulsec due an! a“ geld oi uupbeg„uu ud“ hang Lion gun janz svae o uobog nenne sniT „eee ene eue ee dee ace elle uu 1 obo„ufgu jbujcequn zn! s 18 uefvs“ go ua use zeige Mesnpeec nee ee e eeenen enebun eee bee e diu ou usgeg waufel ui ze uu uie 1601 40a 4016 gf vg gun— Isg Ie ent eue so inu unc ue suoi gun Usui ueava snoc ne aun 23 5 Req iz od un uszuvgoch zehn ec gun dag ueavm uus Usus ei obu pio nec un jego so nn! ad ueppgz ac dun dunpzT dag nec eg 1 sv 8b un piu on so sv snpieh 8 zva vc „ieee iu Poun puede: cpog iS usqvpg uu vg aufem;“ Gl uspne jezujcunzgz eig gun uezun usbnzz uenvaß olg ah acid oi e sz go an elm„ een e e eee ('ussoqzea pnaopozg) N A N e s, U U ον II 39 siplu ou. inueble. od eig uegvg uuvg „ecco— zolcvd“ „— Inu s. pi ol ei— usg „iN mens u bog eie ue uung qu een meg ic un o nu eie ue unn“— ueehnſckoz ne zuggaes cpu zva ei z pod sabe ren ure vu„— eue h— aufen g— uso ue snoßpang uus se die nee eee e nn ee ee bes“ „uehfveb 81 0 am! icin eis dpd 8 aeg uheinpaL uelfeuz 2199, „uv sichiu mpnv vl piu 148 80— uleu u276“ „hn e eg eee/ „Uögupazz ie din“ „— 918 gun susgeg sou ze unos ue ue ugs eigene e neu eee r e“ g„pt igen „i opvac g d u sn vac— rcpiu p ogg sv unztz“ eee iht e ehe lee e e » uohobeg ne negquobokebun olojusbuens dure Aliadog un zom o gun— hezueboch u— uf Spee bog: n eee een een e beg e „ Siu aud Spin 1b pou opog ig usq oh uung“— oa buzz une en Bui unu„— uniqnfc uod zognv— qu Miene anu uuf dic uud zd og“ co ug een gun uezunſzea ibo„aui unvag ol eis zen ua att se ang 8. „i Uellebea ne eeen eene ee eheceee eer, ne zan de ee eee ieee ie e „e „ ee ee S qi usgoas sed 1 sog suenbzuea oog pi uu“ „een deu od ban „ Miene anu zuuu“ „6 ens anu—— aulun iS qu—— uuvg gun“ up goab gun sapaebß uh uegol uebnzz uezo 2268 igocamvl— ag jqavgeb pnv gun jonleqzvob ue ⸗lpang avag scpnaqusuuvlng uschi gun uschi ⸗Hjock sog zen qun zun uu Jello uehneg hee 500 e bb e e ene ee e eee ee n. zue ec eee ue dun ͤ duell nv pod uvm avm ieee e eh eee ee ne ben b en e ee eq ueumuvlne ssi upp wmeufe u! eln ufs neee t e ane er e gen e“ „ee bee cena Appelle dn suis uuvg gun— Begs buggy alvaslleach usbuingc Bangapzeg ons usbonjob onze dung did aeg upeut nv om ue e enen eee nie hne sog u u cen end ue uud aun fuss ne neee eee ne eee eie ee“ ieee e (bungen s 9) 6 Meg Heal. ueuννν Vνά.ꝗ jm: ee se. , . 2 R e M e en „ —— g = zoeilvapzuselozg kd ꝛ00 zelda An vzis dope zuoubch: sno danang 20 edge asd uu dub ad z u od nen eee nen ec Ane ea 1% pf%% 1 ln i De uss W une— Nemcps: peabvogz gion a d egen d een e hien eee e ene: lp zun og emnunzg 20e sn usbunlgilnz var pas, gu, 227 Aue, we , da; gbbun ue do, udaohieeg; gebiß; uo Ae, gos, .„ . 2 21 Bungalpelgzg ezuebuvlcgß 81 upbrozeciggg gr Kebungzegen 91 eee e eee f uoz ug 102 ee n eee eee e ec; Zefo aT ue u! 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Langſam ſanken ſie zu Tal, und immer deutlicher hoben ſich aus dem Gewimmel der Häuſer und Straßen die mächtigen Kuppelwölbungen der Chieſa di Carignano, des Domes, ihnen entgegen.. die Palazzi der Via, die des italieniſchen Freiheitskämpfers Garibaldi Namen trug — fern im Weſten der weiße Leuchtturm. And überall das junge, ſchmeichelnde Grün, überall Frühling Sie verließen die dämmrige Bahnhofshalle und ſchlen⸗ derten hinaus ins laute Durcheinander der Gaſſen und Gäßchen, verloren ſich im Gewimmel des haſtenden Volks⸗ treibens; lachten über die wäſchebehängten Seile von Haus zu Haus, folgten mit bewundernden Blicken den ſchlanken, feingliedrigen Genueſerinnen, ſcherzten beim nblick eines ſchmutzigen, ſchreienden Bambinos, ſtreiften an Hafenarbeitern vorüber mit breiter Schärpe, den Ohr⸗ ring im Ohr, Zigarette nachläſſig ſchief im Mund— Edel⸗ leute in Lederhoſen. Sie fühlten ſich irgendwie verbunden in dieſer Stadt des Südens, wie ſie ſich in dieſen drei Ta⸗ gen von der erſten Stunde an verbunden gefühlt. And mählich wich auch Tills Verſtimmmung, von der ſie nicht wußte, woher ſie kam. Sie wurde wieder ſo ſtrah⸗ lend heiter, ſo beſchwingt, ſo köſtlich beſeligt von ihrem Erleben wie zuvor. In ihre Augen ſtieg wieder jener lau⸗ tere Glanz, der den Mann an ihrer Seite beim erſten Blick geheimnisvoll angezogen und dem er nicht hatte wi⸗ derſtehen können.. er, der Weltgewandte, Vielgereiſte und.. Frauenerfahrene. Till fällt aus allen Himmeln. Es dämmerte, als Remigy Till an Bord geleitete. „Wenn Sie mir Ihre Karte anvertrauen wollten, gnä⸗ diges Fräulein, ſo könnte ich Ihnen beim Finden Ihrer Kabine behilflich ſein.“ 5 Mit einem unbeſchreiblichen Gefühl, das teils der Scham, zum größten Teil aber kindlichem Stolz entſprang, reichte ſte ihm ihren Schein und ſah mit Genugtuung das wenn auch kaum merkliche— Aufzucken in ſeinen Mienen. 5 Hallo, Steward“— er hielt den vorüberflitzenden Mann an—„Luxuskabine C!“ 4—5 Verbeugung des Stewards wurde noch einen Zoll iefer. a „„Sehr wohl, gnädeche Frau,“ erwiderte er mit leiſem fa Tonfall.„Wenn ich bitten darf?“ ö ill war wie mit Blut übergoſſen, überließ Remigy 25 Rechte zum Abſchiedskuß und folgte dem Steward über ein Wandeldeck in einen Lift und am Schwimmbad vorbei. Bitte, hier hinein, gnäd che Frau!“ „Fräulein, wenn ich bitten darf,“ raffte ſich Till auf und ſtand in ihrer Kabine. g. gnäd'ches Fräulein Koffer hierher?“ V„5„ Bitte.“ wohl. Wenn ich mir die Bemerkung erlauben 0 1 ö 7 5„ e werden die Luxuskabine ganz für ſich allein aben Erſt jetzt bemerkte Till neben dem Eingang zum Bade⸗ raum das zweite Bett. 5 „. die Dame aus Leipech hat erſt vor einer Stunde abgedrahtet. Eine Frau Direktor Bäumer. Sehr wohl.“ Fort war er, und Tjll erholte ſich langſam von ihrem Schreck. Das hätte ihr gefehlt, mit einem wildfremden Menſchen Tag und Nacht.. Gott ſei Dank, daß dieſer Kelch an ihr vorüber gegangen war i Nervös ſtreifte ſie die Handſchuhe ab, prüfte die Wäſche des ſchon bereiten Bettes, ging in ihre Badekammer und ließ die beiden Meſſinghähne warmes und kaltes Waſſer in die Wanne ſpritzen. Fabelhaft, fabelhaft alles,“ dachte ſte und eine plötzliche Schwermut wollte ſie befallen.„Das ibt es,“ ſann ſie weiter„das Wie es— alle Tage— ſeit angen Jahren— und es gibt Menſchen, die das alles ha⸗ ben, die hler leben und genießen... und die hier lachen und ſcherzen, während Frau Profeſſor bei Freders Auf⸗ wartung macht und Till Rheydt bei Malefiz für hundert⸗ fing h Tag für Tag acht Stunden auf der Maſchine ippt und Bei dem Porte Tippen fiel ihr etwas ein. Sie drehte die Waſſerhähne zu. Wenige Schritte von hier— erinnerte ſie ſich— war das Auskunftsbüro; ſie hatte Muſchimaus verſprochen, ſo⸗ fort von der Ankunft in Genua eine Karte zu ſchreiben .. und nun war ſie den ganzen Nachmittag mit dieſem Remigy herumgeſtrolcht und hatte die Muſchimaus voll— kom— men ver— geſ— ſen. Nach zwei Minuten ſtand ſie im Auskunftsbüro. e Signorina?— Oh, bitteh dieſen Lift, i e 18— Das war ein unverfälſchter Oeſterreicher. „Wiener?“ fragte ſie gutgelaunt. „Aberr ja, Madame, aberr ja!— Bitteh!“ Schon ſtand ſie im Fahrſtuhl. „Nur einen Stock, Madame— hab die Ehr'!“ Das Schreibzimmer war leer. Durch die Fenſter, die auf das Wandeldeck hinaufſchauten, hörte ſie das Kreiſchen der Krane, die noch Gepäck oder Vorrat aufnahmen, und von fern Stimmengewirr; es fanden ſich wohl allmählich die Mitreiſenden an Bord ein. Das wohlige Gefühl des Zuhauſeſeins überkam ſie. Erſt der Sachſe, dann der Wiener— und vor allen Din⸗ gen Remigy, der ihr jetzt ſchon wie ein langjährig Ver⸗ trauter ſchien— na, mit den Italienern würde ſich ſchon fertig werden— im Koffer lagen ja auch, vorſichtshalber, tauſend Worte Italieniſch. And dort ſtand, verſchraubt mit dem Tiſch, eine Schreibmaſchine, und wahrlich, ihre Marke, die ſie bei Malefiz ſtets geſchrieben. Schon flogen die Finger über die blitzenden Taſten; es war ihr, als feierte ſie in fremdem Erdteil Wiederſehen mit einem alten Freund. In ſchwirrendem Dreihundert⸗ Zeilen⸗Tempo raſte ſie drei Seiten Herzensergüſſe her⸗ unter, Ergüſſe, ſo kunterbunt wie ihre Stimmung. Schil⸗ derte, beichtete, unterſchlug Remigy, wurde witzig und fragte unzählige Dinge. „Ach, Muſchimaus,“ ſchloß ſie ihre etwas wirren Satz⸗ folgen,„es gibt doch noch eine andere Welt, als unſre in Berlin, im dritten Hof, vierter Stock. Ach, Muſchimaus, ich glaub, Deine Tochter kommt viel anſpruchsvoller heim, als ſie ausgefahren iſt. Ach, Muſchimaus, das Leben iſt ſo ſchön! Ach, Mu Bei dieſem vierten„Muſchimaus“ brach ſie ab. Ihr Herz war ſo voll, aber der Kopf war leer. And Berlin, ach, das lag ſo weit irgendwo daoben im nüchternen Norden .. und ſie war hier an den Geſtaden der Seligen. „.. ſchimaus,“ ſo tippte ſie ſeufzend zu Ende, und darunter:„Kuß, Gruß, Schluß! Dein Eulenſpiegelchen.“ „Oha,“ ſagte ſie erleichtert, ſtülpte die Kappe auf die Maſchine, erfragte Briefmarken und Kaſten, fuhr wieder ei⸗ nen Abſatz tiefer auf ihr Deck, wandelte es im Hochbewußt⸗ ſein erfüllter Pflicht entlang, achtern zu...„achter“, das war das Heck, wie ſie das aus ihren alten Schmöker wußte ... dort, wo die Touriſtenklaſſe untergebracht war und plötzlich, im letzten Schein der verſinkenden Sonne, ſtand rieſig und ſiegfriedhaft, in ſtaubgrauem Sommeran⸗ zug vor ihr, ein wenig plump, ein wenig unmodern, mit einem unmöglichen Strohhut auf dem Kopf Sprachlos ſtarrte ſie ihn an. 5 Er flammte über das ganze Geſicht. „Fräulein Rheydt „Herr Gräner... ſtammelte Till; die Knie zitterten unter ihr, ſie wurde ganz blaß, ſie taſtete, um ſich irgend⸗ wo feſtzuhalten. „Der gute Junge mißverſtand ihre Bewegung und ſtreckte ihr mit einem halbverſchluckten Jauchzen beide Pranken entgegen. „Freut Sie's, daß ich gekommen bin?“ ſtotterte er her⸗ vor.„Drei Tage und Nächte bin ich gefahren. Bummel⸗ zug und Vierter natürlich— als ich Ihre Karte bekam — hab Vorſchuß genommen— und mein Erſpartes dazu — hab um Arlaub gekämpft mit Malefiz wie zwei Löwen ... und da bin ich!“ g „Ja, da ſind Sie!“ ſagte Till. n Cortſetzung folgt.) Geckenheimer Familienchronik. 5 Von Hellmuth Möſſinger. l. 5 Nachzügler.— Ausgegangene Geſchlechter. Wenn ich die eine oder andere Fami ie bisher nicht aufgeführt habe, obwohl ſie ſchon ſehr lange hier an⸗ ſäſſig iſt, ſo hat das ſeine verschiedenen Gründe. Die Sturm z. B. waren früher Lutheraner und erſcheinen alſo erſt ſpät in den Büchern der reformierten Gemeinde. Das gleiche gilt von der heute nicht mehr vorhandenen Familie Köhler, Bäcker und Adlerwirt. Andere Fa⸗ milien, die auch ſchon auf ein ehrwürdiges Alter in Seckenheim zurückblicken, erſcheinen nur mit wenig Ein⸗ trägen im Kitcchenbuch, verschwinden vielleicht gar zeit⸗ weilig und ſind jedenfalls nicht beſonders hervorgetreten, oder aber ſie tauchen erſt verhältnismäßig ſpät auf. Von ſolchen will ich hier nachholen: Dehouſt kommen erſt gegen Ende des 18. Jahr⸗ hunderts von Fricdeichsfeid herüber. Das Geſchlecht der Hofmann iſt ſchon recht alt, war nur zeitweilig als Inhaber der Wilt chaft„Zum Lamm“ etwas zahlreicher ſodaß viele Abgaben nach auswärts erfolgten und iſt heute nur ſchwach vertreten. Die Kern, Maas und Möll find auch ſchon ſeit dem 17. Jahrhundert hier anſäſſig in wechſelnder Stärke, einem Felden Mellen wurde 1700 ein Kind getauft. Die Stemmler kommen erſt gegen Ende des 18. Jahrhunderts zum Vorſchein. Nun aber muß ich der Geſchlechter gedenken, die zeit⸗ weilig hier blühten, ſpäter aber ausgegangen find, weil der Mannesſtamm erlocch, oder auch durch Wegzug des Ueberlebenden. Es iſt eine ſehr ſtattliche Reihe. Die Familie Blanche, unzweifelhaft franzöſiſchen Urſprungs, blühte bis ins 19. Jahrhundert. Brunn, Tobias, war Schuhmacher und als Ehemann der Dorothea Tarl, der Gecchäftsnachfolger ſei es Schwiegervaters Hans Charle. Bruch gab es vor und nach 1700 mehrfach, ein Teil der Familie ſcheint zuletzt im Ried gewohnt zu haben. Ein Dreßlein, Lutheraner, aus der Weißenburger Gegend, vertrat um 1700 in Seckenheim das Gewerbe der Leineweber; auch einen Salpelerſieder gab es damals hier, einen Schweizer, der ſogar einen Knecht beſchäftigte. Von der Familie Engelhart, die durch zwei Jahr⸗ hunderte blühte. finde ich keine Nachfahren mehr. Den Maurermeiſter und Wirt Gaa, der ſein Geſchäft als Gaſtwirt an ſeinen Schwiegerſohn Treiber aus Eppel⸗ heim weitergab, habe ich ſchon erwähnt. a Der Name Gund, heute aus Seckenheim ver⸗ ſchwunden, iſt den älteren Seckenheimern noch von der Brauerei und dem Gundengäſſel her in guter Erinnerung. Jeren Hanſen, von Geburt ein Schwede, ließ auf Weihnachten 1660 ſeinen Sohn von Michel Herbſt über die Taufe heben. Dieſer Nordländer war wohl ein Ueber⸗ bleibſel vom 30 jährigen Krieg, wir hören nichts weiteres von ihm. Das eben erwähnte Geſchlecht der Her bſt fand ſeine Fortſetzung durch den Schuldiener Joh. Bal⸗ thaſar Würthwein, deſſen erſte Frau eine Herbſt war. *) Vergl. Nr. 5, 14, 29, 32, 33, 40, 41, 42, 43, 45/1933 des „Familienfreund“.. Herzberger iſt der Name einer Schultheißenfamilie, die noch im 18. Jahrhundertt recht begütert war. Hch. Carl heiratete 1696 in dieſe Familie. Den Namen Jäger, lange Zeit ein ſehr blühendes Geſchlecht, habe ich ſchon bei Hubert Treiber anführen können. Auch Kolb, Kuhn, Lutz, früher auch Lotz geſchrieben, und Mayer waren Bauernfamilien, die wir heute in Seckenheim vergeblich ſuchen. Der Name Quantz er⸗ innert an den Flötenlehrer Friedrich des Großen; die Familie hat ihre Fortſetzung in den Ding durch die Heirat des David Ding 1666 und in den Bühler durch die erſte Ehe des Andreas Bühler 1704. Hans Georg Reiß war 1677 Schultheiß, als er ſeine Tochter dem Hans Georg Volz, dem Sohn des früheren Schultheißen Velten Volz, zur Frau gab, der ſpäter auch Schultheiß wurde. Durch die Heiraten des Joſef Marzenell 1736, des Gg. Jak. Zahn 1747 und des Johann Joſef Volz 1752, die alle Töchter aus dem Haus Reiß heimführten, iſt das Blut des Stammes Reiß heute noch in beinahe unzählbaren Gliedern hier nachweisbar, wenn auch der Name Reiß verschwunden iſt. Vergeblich ſucht man das Geſchlecht Schaff heute in Seckenheim, während es in Feudenheim noch verbreitet iſt. Wilfert Schaff war 1654 der Schwiegervater des Balduin Frey gewo den. 1676 wurde ſeine nachgelaſſene Tochter Anng Maria Schaaff die Ehefrau des Ni. o aus Hartmann. Durch die weibliche mie, beſonders über Baldwin Frey und ſeine Schwiegerſöhne Hch. Wieder⸗ hold, Konrad Seitz, Heinrich Seitz und Peter Seitz iſt alſo die Zahl der Nachfahren zum Geſchlecht Schaff eine recht ſtattliche. Die Jo tietzung der Familie Spik⸗ kart iſt in dem Geſchlecht der Treiber zu ſuchen; Hans Phil. Treiber von Ilvesheim heiratete am 13. 1. 1705 mit Anna Spickart von Seckenheim die letzte ihres tam ens. Der Name Wiederhold, heute noch in Laden⸗ burg bekannt, erſcheint in Seckenheim 1675 und hält ſich bis tief ins 19. Jahrhundert. 1675 alſo wird Hch. Wiederhold, Sohn des Joh. Wiederhold von Rieder⸗ gronzenbach, in der Grafſchaft Ziegenhain mit Hans Velten Hartmanns Witwe copuliert. 1682 heizatet dann dieſer Wiederho'd als Witwer die Tochter Barbara des Baldwin Frey, die ihrerſeits als Witwe 1692 den Sch. Seitz aus Oftersheim ehelichte und die Stammutter vie er Seitz wurde. Ihre Stieftochter Anna Eva Wiederhold wurde 1693 ſehr jung die Frau des aus Kefferthal kommenden Peter Sponagel, ihr Sohn Hans Jörg Wiederhold iſt an Oſtern 1697 einer der 13 Konfirman⸗ den, alſo einer für die damalige Nachkriegszeit recht ſtattlichen Zahl. Deſſen Sohn Heinrich erſcheint ſchon 1730 unter den Konfirmanden als 13 jähriger. Eine beſondere Stärke hat dieſes Geſchlecht nie erreicht. Das⸗ ſelbe iſt von dem Namen Wolff zu berichten, den man heute in der evangeliſchen Gemeinde Seckenheim auch nicht mehr findet; eine Tochter Anna Eliſabeth des Nikolaus Wolf hatte 1709 den Sohn Joh. Konrad des Martin Hörner geehelicht. a Wie man ſich bettet Noch heute ſchläft der größte Teil der Menſchheit nicht in wirklichen Betten, ſondern auf einfacheren Lagerſtätten. Dabei braucht man gar nicht an die Naturvölker in Ame⸗ rika, Auſtralien, Afrika und den Südſee⸗Inſeln zu denken, die auf Mooslagern, in Erdhöhlen, im Gebüſch oder Hänge⸗ matten die Nacht verbringen. Auch die Chineſen, die Japa⸗ ner, die Bewohner Oſtindiens, die Koreaner und andere Völker Aſiens kennen das richtige Bett noch nicht. Die Lappländer verkriechen ſich des Nachts in einen Schlafſack, die Bewohner Oſtindiens umgeben ſich beim Schlafen mit einem Schlafſack aus ganz leichten Stoffen, der Schutz der en die Moskitos und andere Plagegeiſter gibt. Viele der 1 in Oſtindien haben nicht einmal eine 5 5 Schlaf⸗ ſtätte. Sie legen ſich mit ihrem Schlafſack draußen im Freien hin, unter einen Baum, an eine Mauer, an den Rand einer Straße oder an das Ufer eines Fluſſes. Der Japaner kennt nur die Matte als Schlafſtätte, ein Holzblock muß als Kopfkiſſen dienen. Aehnlich ſind die Schlafſtätten der Chineſen, nur daß dieſe bei den Vornehmen ſchon häu⸗ figer mit allerlei Zierat ausgeſchmückt ſind. Weiter nörd⸗ lich, in den kalten Gegenden Chinas, in Korea und in der Mandſchurei, iſt eine Art Lehmofen als Lagerſtätte für die geſamte Familie hergerichtet. Dieſer Ofen wird auch des Nachts geheizt, und auf ihm lagern ſich die 5 hörigen. Im allgemeinen läßt ſich ſagen, daß das richtige Bett nur die Ruheſtätte des„weißen Mannes“ iſt, daß aber die farbigen Völker auf anderen Schlafſtätten ausruhen. Und auch dabei gibt es noch viele Ausnahmen. In den ärm⸗ ſten Gegenden Spaniens und Portugals, in den weiten Ebenen Südamerikas, iſt auch beim„weißen Mann“ das Bett noch nicht allgemein eingeführt. ü e