2. Blautt zu Nr. 289 Ein großes Kulturwerk in Baden Entwäſſerung der Kraichbach-Niederung— Der Reichsſtall · f halter führte den erſten Spalenſtich. Rok-⸗Malſch, 10. Dezember. Am Samstag führte Reichsſtatthalter Robert Wagner auf dem Malſcher Bruch, der ſich vom Bahnhof Rot⸗Malſch bis nach Malſchenberg erſtreckt, den erſten Spatenſtich für die Entwäſſerung der Kraichbachniederung aus und leitete damit das größte Meliorationswerk ein, das ſeither in Baden durchgeführt wurde. Die Entwäſſerung der Kraichbachniederung umfaßt ein Gebiet von über 1000 Hektar, das durch die Hochwaſſerüberflutungen des Kraichbaches alljährlich überſchwemmt wurde. So ſind im Laufe der Jahrzehnte weite Kulturflächen verfumpft und vernäßt, und der Ertrag dieſes Geländes iſt immer mehr zurückgegangen. Nach dem Plan des Kulturbauamtes Heidelberg wird nun die geſamte Kraichbachniederung gründlich entwäſſert und vor künftiger Hochwaſſerüberflutung geſchützt. Die Geſamtkoſten dieſes Rieſenunternehmens betragen 1330 000 Reichsmark, das Arbeitsausmaß umfaßt etwa 237 000 Tagwerke. Auf Grund des Reinhardt⸗Pro⸗ gramms gibt das Reich hierzu ein langfriſtiges Darlehen in Höhe von 619 000 Mark. Insgefamt werden 1500 Ar⸗ beiter Beſchäftigung finden, von denen 500 ſofort einge⸗ ſetzt werden. Für die Durchführung des Entwäſſerungs⸗ werkes wurde ein Zweckverband gegründet, dem 12 Gemeinden angehören: Wiesloch, Rauenberg. Malſch, Malſchenberg. Rot, Stettfeld, Langenbrücken, Kronau, Mingolsheim, St. Leon, Reilingen und Hockenheim. Am Samstag war der größte Teil der Bevölkerung je⸗ ner Gebiete auf dem Malſcher Bruch zuſammengeſtrömt. Um 10.30 Uhr ſetzte ſich vom Bahnhof Rot Malſch aus ein kilometerlanger Zug in Bewegung: SA, SS, Stahlhelm. HJ, Po und Nebenorganiſationen, darunter viele Abord⸗ nungen der SN⸗Bauernſchaft, Freiwilliger Arbeitsdienſt, 500 Arbeiter mit geſchulterten Hacken und Spaten, Behör⸗ denvertreter, Schulkinder uſw. Kurz nach 11 Uhr erſchien Reichsſtatthalter Wagner. Der Vorſitzende des Zweckverbandes zur Kultivierung der Kraichbachniederung, Bürgermeiſter Bender⸗Wies⸗ loch, begrüßte den Reichsſtatthalter. Regierungsbaurat Bentz, der Vorſtand des Kulturbauamtes Heidelberg, gab techniſche Erläuterungen zu den bevorſtehenden Arbeiten. Er erinnerte daran, daß im Jahre 1920 die Niederung zwiſchen Mingolsheim und Reilingen von einer Mil⸗ lioni Kubikmeter Waſſer überflutet worden war. Schon vor Jahren wurde ein Plan ausgearbeitet, dem Kraichbach die erforderliche Vorflut zu ſchaffen, in⸗ folge Meinungsverſchiedenheiten der Beteiligten kam es aber nicht zur Ausführung. Aber erſt die nationalſozialiſti⸗ ſche Revolution hat mit Tatkraft das Werk in Angriff ge⸗ nommen. Viele Hektar neues Kulturgelände werden durch die Entwäſſerung gewonnen. Es iſt beabſichligt, die ganze Rheinebene zwiſchen Bruch- ſal und Heidelberg in ähnlicher Weiſe zu enkwäſſern und das verſumpfte Gelände wieder in blühende Gefilde zu ver wandeln! Dr. Kocks, der Direktor des Arbeitsamtes Heidel⸗ berg, erklärte in einer kurzen Anſprache, daß durch dieſes Werk nicht nur die Arbeitsloſigkeit zum größten Teil über⸗ wunden wird; es werden auch bleibende Werte geſchaffen. Reichsſtatthalter Robert Wagner betonte in ſeiner Anſprache, daß früher niemand den Glaben gehabt habe, daß alle ſchweren materiellen Opfer einen Sinn hätten. Das ſei durch die nationalſozialiſtiſche Revolution anders geworden.„Heute wiſſen wir“, ſo fuhr er fort,„wofür wir opfern und arbeiten. Arbeiter, die an dieſem Werk mithel⸗ fen, tragen zum deutſchen Wiederaufbau bei. Auch am Anfang dieſer Arbeit ſtehe der Glaube an den Er⸗ folg. Wir werden das Ziel erreichen, wenn wir nur alle den einen Gedanken haben: daß nach aller Not und nach dem Niedergang der Augenblick kommen muß, wo das deutſche Volk emporſteigt zur Freiheit und zum täglichen Brot, wo dieſes Volk wieder glücklich wird. In dieſem Sinne beginnen wir dieſe Arbeit! 5—. Der Reichsſtatthalter ergriff dann einen ihm vom Di⸗ rektor des Arbeitsamtes Heidelberg gereichten Spaten und führte im Kreuzfeuer einer ganzen Kolonne von Photo⸗ graphen die erſten Spatenſtiche aus. Mit dem Deutſchlandlied und dem Horſt-⸗Weſſellied wurde dieſer denkwürdige Akt beſchloſſen.— Inmitten des langen Zuges der Arbeiter begab ſich dann der Herr Reichsſtatthalter über das Bruchgelände zu ſeinem Wagen. Glück haben und Glück ſchaffen! Beides durch die II. Cotterie für Arbeits beſchaffung d. nspup. 1 * 25 e 4660 Arbeitsloſe weniger Erfreuliches Ergebnis am füdweſtdeutſchen Arbeitsmarkt. Eine Abnahme der Arbeitsloſenzahl um 4660 Perſonen iſt das erfreuliche Ergebnis der Arbeitsſchlacht in Württem⸗ berg, Baden und Hohenzollern im Monat November. Der Erfolg iſt umſo höher einzuſchätzen, als die unvermeidliche Verſchlechterung des Arbeitsmarktes in denjenigen Arbeits⸗ amtsbezirken, die infolge ihrer Höhenlage der winterlichen Behinderung der Beſchäftiaung in beſonderem Maße aus⸗ geſetzt ſind, durch die fortſchreitende Beſſerung in den an⸗ deren Bezirken mehr als ausgeglichen wurde. In den 17 erſteren Bezirken iſt die Arbeitsloſenzahl um 2706 Arbeits⸗ loſe geſtiegen, in den 19 letzteren aber um 7366 geſunken. In der beruflichen Gliederung der Arbeitsloſig⸗ keit ſteht einer Zunahme um 2565, die hauptſächlich in der Landwirtſchaft, im Baugewerbe und im Gaſt⸗ und Schank⸗ wirtſchaftsgewerbe eingetreten iſt, eine Abnahme um 7225 in den übrigen Berufen gegenüber. Die Geſamtzahl der Ar⸗ beitsloſen, die bei den ſüdweſtdeutſchen Arbeitsämtern am 30. November 1933 eingetragen waren, betrug 207 602 (159 717 Männer und 47 885 Frauen) gegen 212262(162625 Männer und 49 637 Frauen) am 31. Oktober. In Würt⸗ temberg und Hohenzollern iſt die Arbeitsloſenzahl von 73 814 auf 72 078 und in Baden von 138 448 auf 135 524 zurückgegangen. Die Inanſpruchnahme der Unterſtützungseinrichtungen iſt in der Arbeitsloſenverſicherung wegen des Zuganges an arbeitsloſen Saiſonarbeitern um 544 Hauptunterſtützungs⸗ empfänger leicht angeſtiegen. In der Kriſenfürſorge aber iſt eine Abnahme um 3157 Hauptunterſtützungsempfänger zu verzeichnen und die öffentliche Fürſorge wurde ebenfalls um 2831 Wohlfahrtserwerbsloſe entlaſtet. Der Stand an Unterſtützten war am 30. November fol⸗ gender: in der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenverſicherung 20 749 Perſonen(16287 Männer, 4462 Frauen), in der Kriſenfürſorge 62 849 Perſonen(49 333 Männer, 13 516 Frauen). Die Geſamtzahl der Hauptunterſtützungsempfänger betrug 83 598 Perſonen(65 620 Männer, 17978 Frauen); davon kamen auf Württemberg 29 248 Perſonen(23570 Männer, 5678 Frauen), und auf Baden 54350 Perſonen (42 050 Männer, 12 300 Frauen). Die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen be⸗ trug nach dem vorläufigen Zählergebnis vom 31. Oktober insgeſamt 53083 und zwar 14910 in den württembergiſchen Arbeitsamtsbezirken und 38 173 in den badiſchen. In den Angeſtelltenberufen war der Stand der ſtellen⸗ loſen Angeſtellten am Schluſſe des November um 1160 Per⸗ ſonen geringer als Ende Oktober. Die Steininduſtrie der Bergſtraße Zunehmende Beſchäfligung in den Porphyrwerken. [I heidelberg. Die Porphyr⸗Induſtrie an der Berg⸗ ſtraße hat vor dem Krieg etwa 700 Arbeiter beſchäftigt. Während des Krieges und in der Nachkriegszeit trat eine tarke Verminderung der Velegſchaften ein, ſo daß bald die in Betracht kommenden Gemeinden einen Höchſtſtand an Arbeitsloſen aufwieſen. In den Jahren 1925 bis 1927 war eine vorübergehende Beſſerung zu verzeichnen, dann aber ſank die Anzahl der Beſchäftigten von Jahr zu Jahr; zeit⸗ weiſe lagen die Betriebe ſtill oder arbeiteten nur für kleinen Bedarf. Die Steinbruchbetriebe in Schriesheim(Porphyr⸗ werke Weinheim⸗Schriesheim AG.) und in Doſſenheim (Gebrüder Leferenz, Heidelberg, und H. Vatter, Mann⸗ heim) ſind inſofern benachteiligt, als ſie an einer Privat⸗ bahn liegen, während z. B. die Lieferungen an die Reichs⸗ bahn ſtets auf der Frachtbaſis des nächſten Reichsbahnhofs, alſo Heidelberg, erfolgen müſſen. Wohl führt außer der Schmalſpurſtrecke der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſell⸗ ſchaft ein Normalgleis nach Schriesheim, das jedoch als Ne⸗ benbahn gilt. Seit der Machtergreifung durch die nationalſozialiſtiſche Regierung iſt auf dem Arbeitsmarkt der Steinbruchgemein⸗ den eine weſentliche Beſſerung eingetreten. Es war nicht nur möglich, die Zahl der Beſchäftigten auf etwa 300 bis 400 zu erhöhen, ſondern auch die Arbeitszeit, die vorher immer wieder gekürzt werden mußte, zu verlängern. Wäh⸗ rend in den letzten Jahren bereits im September ſtarke Einſchränkungen vorgenommen werden mußten, war dieſe Maßnahme in dieſem Jahre zum erſten Male nicht mehr notwendig. Die von der Reichsregierung in Angriff ge⸗ nommenen Straßenbauten werden für die Porphyrbrüche an der Bergſtraße auf längere Zeil Beſchäftigung brin⸗ gen, wenn auch die Ueberproduktion der Werke in⸗ und außerhalb Badens einen gewinnbringenden Betrieb auf die Dauer nicht erwarten läßt. Vor dem Krieg verſah die Porphyrinduſtrie an der Bergſtraße ganz Nord⸗ und Mittelbaden ſowie das nörd⸗ liche Württemberg mit dem für den Straßenbau erforder⸗ lichen Geſtein, war doch dieſer Porphyr wegen ſeiner gro⸗ ßen Härte ſehr geſucht. Der Schriesheimer Bruch iſt der, jüngſte; in der Verwerfungsſpalte von Doſſenheim hat man bereits vor über 70 Jahren Porphyr abgebaut. Die Landwirte brachen damals die Steine und verkauften ſie an Behörden und Bauunternehmer, und jeder organiſatoriſche Zuſammenhang der vielen Einzelunternehmungen fehlte. Ende der 70er Jahre eröffnete dann die Firma Gebrüder Leferenz, AG. in Heidelberg, den erſten größeren Stein⸗ 5 1 5 in Doſſenheim und baute auch die Schmalſpur⸗ ahn. Treuemarſch zweier Badener Weinbauern Zwei Weinfäſſer rollen durch Deukſchland. Offenburg, 11. Dez. Am 30. Oktober machten ſich in der Ortenau zwei junge Weinbauern auf den Weg, um zwei Fäſſer Badener Weins durch Deutſchland nach Berlin zu rollen und hier dem Führer als Dankesgabe und erſte Ernte des Dritten Reiches zu übergeben. Die beiden Weinbauern in ihrer heimatlichen Tracht ſind nun in der Reichshaupt⸗ ſtadt eingetroffen und wurden zunächſt vom Berliner Po⸗ lizeipräſidenten empfangen. Die zwei Weinfäſſer ſind Reich geſchnitzt und enthalten die Inſchrift:„Dank⸗ und Treue⸗ marſch zu unſerem Führer. Herbſt 1933, Sie zeigen wei⸗ ter das Offenburger Stadtwappen. Der Wein ſelbſt ſtammt aus dem Offenburger ſtädtiſchen Weingut St. Andreas⸗ Hoſpital. Polizeipräſident von Levetzow hat es nicht ver⸗ ſäumt, ſich auch in das mitgeführte Fahrtbuch mit einer Widmung einzutragen Im übrigen trägt dieſes Büchlein recht zahlreiche und intereſſante Inſchriften. So hatten ſich der Reichsſtatthalter von Thüringen, Sauckel, in Weimar und Prinz Auguſt Wilhelm in Potsdam eingetragen. Montag, II. Dez. 1933 Weitere Millionen für Arbeitsbeſchaffung Gerade im Winker muß der Kampf gegen die Arbeits ⸗ loſigkeit mit beſonderer Schärfe geführt werden. Erſt recht gilt es jetzl, mit aller Macht die Arbeitsloſigkeit, den Jeind jeglichen Wiederaufbaus, zu bekämpfen. Alle Mittel müſ⸗ ſen eingeſetzt werden, denn jeder zur Arbeit Jurückgeführte iſt ein neuer Kämpfer gegen die Arbeitsloſigkeit. 1 Arbeilgeber, a 6 0 lh Euch bewußt, daß Arbeit geben— Arbeit ſchaffen eißt! 735 Arbeitnehmer, denkt daran, daß es viel leichter iſt, Arbeit zu nehmen, als Arbeit zu geben! 5 Aber beide müßt Ihr Euch zu einer Front vereinigen! Auf Gedeih und Verderben ſeid Ihr verbunden! Verbun⸗ den müßt Ihr mit allen Mitieln helfen, Arbeit zu ſchaffen. Millionen wurden bisher ſchon aus der Geldlokterie der NMS Ap für Arbeiksbeſchaffung bereikgeſtellt! Wei⸗ tere Millionen müſſen gerade jetzt aufgebracht werden. Arbeitnehmer, denkt an Eure Volksgenoſſen, die heute noch ſehnſüchtig auf den Ruf zur Arbeit warten! Ihr ſeid verpflichtet, der Arbeitsbeſchaffungs⸗Loklerie der NSDaAp zum Efrolg zu verhelfen. Jeder, der das Glück hat, eine Arbeitsſtätte zu haben, muß ſeinem arbeitsloſen Volks⸗ genoſſen als Ausweis für ſeine Mithilfe ein blaues Los der Arbeitsbeſchaffungslotterie vorzeigen können. Arbeitgeber, wenn Ihr in Euren Betrieben wie⸗ der arbeiten könnt, ſo denkt daran, daß es das Werk des Führers iſt! Auch Ihr 725 verpflichtet, der Arbeitsbeſchaf⸗ fungslokterie zum Erfolg zu verhelfen. Ihr könnt Euren Dank beweiſen, wenn Ihr jedem Eurer Angeſtellten bei der nächſten Gehaltszahlung ein blaues Los für Arbeits ⸗ beſchaffung ſchenkt.„ Deutſche Volksgenoſſen, es muß Eurer Wille ſein, den Sieg zu erringen. Jeder, der zur Arbeitsbeſchaffung bei⸗ kragen kann und es dennoch nicht kut, ſtellt ſich außerhalb unſerer Volksgemeinſchaft. f gez. Schwarz. Reichs ſchatzmeiſter der Ns DA p. Börſe und Handel Auch zum Wochenende war die Börſe überwiegend ſchwächer. Die Rückgänge hielten ſich aber in kleinen Gren⸗ zen und gingen kaum über 5 bis 17 Prozent hinaus. Aus Publikumskreiſen gelangte noch etwas Ware an die Märkte, da anſcheinend hier durch die Abſchwächungen der letzten Tage Realiſationen vorgenommen werden. Nach den erſten Kurſen ſetzte ſich die Abwärtsbewegung aber nicht weiter fort. Ausgehend vom Rentenmarkt war die Tendenz etwas erholt. Man bemerkte Käufe erſter Privatbankfirmen, hier⸗ von wurden in erſter Linie RWE.(plus 1) betroffen, wofür nach Anſicht der Börſe Dividendenerwartungen die Urſache ſind. Elektrowerte waren relativ widerſtandsfähig. Siemens minus, AEG. minus 6. Farben waren etwa 1 Proz. ſchwächer. Reichsbank gaben 72 Proz. nach. Von Montan⸗ werten waren Gelſenkirchen(minus 1,1) angeboten. Klöck⸗ ner verloren 1, die übrigen waren kaum bis 1 Proz. ſchwä⸗ cher. Von Braunkohlenwerten waren Niederlauſitzer drei Punkte gedrückt, Eintracht verloren 172. Am Rentenmarkt waren Altbeſitz 14 Proz. und 20550 30 Pfg. niedriger, im Verlauf aber um 78 bzw. 10 Pfg. erholt. Für Ver. Stahlobligationen(plus 7) zeigte ſich wieder Intereſſe, das auch auf die übrigen Obligationen abfärbte. a Tagesgel derforderte unverändert 44. Am Valuta⸗ markt war der Dollar etwas ſchwächer. Dollar 2,675(Geld) 2,663(Brief), engl. Pfund 13,70 13,74, holländ Gulden 168,68 169,02, Belga(Belgien) 58,24 58,36, ital. Lira 22,07 22,11, dän. Krone 61,14 61,26, norweg. Krone 68,83 68,97, franzöſ. Franken 16,40— 16,64, tſchech. Krone 12,412 12,432, ſchweiz. Franken 81,12 81,28, ſpan. Peſeta 34,32 34,38, ſchwed. Krone 70,58 70,72, öſterr. Schilling 48,05 48,15, poln. Zloty(nicht⸗ amtlich) 47.025 47,225. 5 Amklicher Berliner Gekreidegroßmarkk. Die Stagnation am Berliner Getreidegroßmarkt hält für Weizen und Roggen an. Beſonders Weizen wird geſchäftlich von Tag zu Tag ſchwieriger. Futtergetreide behält ſtetige Tendenz. Ange⸗ bot iſt nicht dringend und vor allem in den Forderungen unnachgiebig, aber auch der Konſum hält ſich zurück. Gerſte ohne Aenderung. Mannheimer Theaterſchau ö Im Nationaltheater: 5 Montag, 11. Dezember: Miete B 10, Sondermiete B 5 „Lukher“.(Die Nachtigall vom Wittenberg.) Deut. ſche Hiſtorie von Auguſt Strindberg. Anfang 19.30 Uhr. Ende 22 Uhr. Dienstag, den 12. Dezember: Miete G 10, Sondermiete G 5:„Der Barbier von Sevilla“. Komiſche Oper von G. Roſſini. Hierauf:„Der Zauberla⸗ den“. Ballett von G. Roſſini. Anfang 19.30 Uhr. Ende etwa 22.30 Uhr. b Mittwoch, 13. Dezember: Nachmittags, in neuer In⸗ ſzenierung:„Die Wunderfeder“. Weihnachts⸗ märchen von Chriſtian Eckelmann. Muſik von Friedrich Gellert. Eintrittspreiſe 30 Pfennig bis 3 Mark. Anfang 15 Uhr. Ende etwa 17.30 Uhr.. Mittwoch, den 13. Dezember: Abends, Miete M 11, Letztes Gaſtſpiel: Nanny Larſen⸗Todſen:„Fidelio von Beethoven. Eintauſch von Gutſcheinen aufgeho⸗ ben. Anfang 20 Uhr. Ende gegen 22.45 Uhr. Donnerstag, den 14. Dezember: Miete D 11, Sonder⸗ miete D 5:„Die Zauberflöte“. Oper von Mozart. Anfang 19.30 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr. Freitag, den 15. Dezember: Miete E 11:„Das Huhn auf der Grenze“. Volksſtück von Heinz Lorenz. Anfang 20 Uhr. Ende gegen 22.15 Uhr. Samstag, den 16. Dezember. Nachmittags: 10. Vorſtel⸗ lung für Erwerbsloſe— ohne Kartenverkauf—„Die Kickers“. Volksſtück von Fritz Peter Buch. Anfang 15 Uhr. Ende nach 17.30 Uhr. Samstag, 16. Dezember, abends: Miete A 11:„Die Kicker's“. Volksſtück von Fritz Peter Buch. Anfang 19.30 Uhr. Ende nach 22 Uhr. Sonntag, 17. Dezember: Nachmittagsvorſtellung, Ein⸗ trittspreiſe 30 Pfennig bis 3 Mark:„Die Wunder ⸗ feder“. Weihnachtsmärchen von Chriſtian Eckelmann. Muſik von Friedrich Gellert. Anfang 15 Uhr. Ende etwa 17.30 Ubr. N i Fußb all Fog. 98 Seckenheim 1— Viktoria Neckarhauſen 1 2:1 Fog. 98 Seckenheim II— Viktoria Neckarhauſen II 1:0 Die Vorſchau wußte richtig zu melden, wenn ſie prophezeite, daß Neckarhausen einer der ſchwerſten Geg⸗ ner für Seckenheim werden würde. Schon das Spiel der zweiten Mannſchaften zeugte davon, daß es um mehr als um zwei Punkte geht. Das Reſultat der 2. Mannſchaften gibt nicht den Spielverlauf wieder. Seckenheim hatte mindeſtens drei Viertel des Spiels, ohne die Möglichkeit zu haben, dieſe Feldüberlegenheit zahlenmäßig aus⸗ zuwerten. Pech und nochmals Pech hatten die Reſecviſten. Trotzdem war jeder Einzelne beim Zeug und ſtellte vollauf ſeinen Mann. Wenn der Mittelläufer der S. ein beſonderes Lob verdient, ſo dies nicht als Schmä⸗ lerung der anderen Mitſpieler, ſondern, weil er es tat⸗ ſächlich nach den gezeigten Leiſtungen verdient hat. Das Spiel der erſten Mannſchaften iſt in zwei zeit⸗ lichen Spielabſchnitten zu bewerten, aber auch in zwei ſpieleriſchen Leiſtungskurven einzugravieren. Neckarhauſen war die erſte Halbzeit tonangebend, während Seckenheim . und der Schiedsrichter— erſt in der zweiten Halbzeit etwas zu zeigen wußte. Laß und lack beginnt die Partie, erſt allmählich ſchält ſich eine leichte Feldüberlegenheit für N. heraus. S.s Läuferreihe iſt nicht im Bilde, ſie weiß dem Spiel keinen Aufbau zu geben. In dieſer Spielphaſe nützt der Halbrechte von S. eine günſtige Gelegenheit aus und gibt durch ſchönen Einzelgang S. die Führung. Neckarhauſen verſucht mit aller Kraft den Ausgleich— bei einem Zuſammenprall in der 32 Min. muß der S. Torwächter verletzt ausſcheiden. Dadurch gehandikapt gelingt N. durch einen verurſachten Elf⸗ meter der Ausgleich. Dieſes Tor war für die S. Mang⸗ ſchaft das Fanal der Kraftentfaltung aller Energie. Ein ſchöner Rückzieher des S. Halbrechten geht zum Rechts⸗ außen, der in altgewohnter Weiſe ſeiner Mannſchaft erneut die Führung und damit den Sieg bringt.— Halbzeit.— Die zweite Halbzeit bringt die S. voll in Fahrt— mit 10 Mann weiß die Mannſchaft allerhand zu bieten. Jeder Einzelne gab ſein Ganzes, um die Punkte unter Dach und Fach zu bringen. Neckarhauſen verſuchte nochmals den Remisſtand herzuſtellen, aber S. wußte geſchickt zu verteidigen. Die Kritik ſieht folgendes: Neckarhauſen hat großen Kampfeseifer aber wenig gegenſeitiges Verſtändnis. Nur der Kampfgeiſt kann dieſer Mannſchaft Erfolge bringen. Das Schlußtrio iſt erſt⸗ klaſſig während die Läuferreihe etwas„baufällig“ iſt. Im Sturm weiß nur der Mittelſtürmer vor dem Tor gefährlich zu werden. Seckenheim iſt ſehr zu kritiſieren. Die erſte Halbzeit hatte die ganze Mannſchaft ſcheinbar unter der großen Verantwortung ob dem Ausgang des Spiels zu leiden, um dann in der zweiten Halbzeit ganz groß in Fahrt zu kommen. Lob in der zweiten Hälfte des Spieles verdienen der linke Verteidiger und Mittelläufer; auch die rechte Sturmſeite trat günſtig in Aktion, ohne damit die anderen Spieler herabzu etzen. Jeder tat ſeine Pflicht. Schiedsrichter erſte Halbzeit ſchlecht— dann gut. Zu⸗ ſchauer ca. 500. ch — Auswärtiger Fuß ball. Gau 14(Baden): Sc Freiburg— SW Waldhof 1:3(0:1) Karlsruher FV— VfR Mannbeim 2:2(0:1) Gau 13(Südweſt): Wormatia Worms— FSW Frankfurt 3:2 Kickers⸗Offenbach— FK 03 Pirmaſens 2:0(0:0) Phönix Ludwigshafen— Eintracht Frankfurt 2.3(1:1) SV Mainz 05— Sportfreunde Saarbrücken 2:1(1:0f V Wiesbaden— Alemannia⸗Olympia Worms 2:0(0:0) Goethes Freund Zelter Sum 175. Geburtstag des Komponiſten am 11. Dezember. Wenn ein junger Maurermeiſter ſeinen im Oſten Ber⸗ lins gelegenen Bau bis nachmittags um 3 Uhr durch Aufſicht und eigenes Handanlegen fördert, darauf ſich zu Fuß nach dem 28 Kilometer entfernten Potsdam begibt, um an einer Muſikſtunde des friderizianiſchen Operndirigenten Karl F. Faſch teilzunehmen, ſodann ſtracks zurückkehrt, um am nächſten Morgen ſeine Arbeit auf dem Bau wieder aufzu⸗ nehmen, ſo kann man einem ſolchen Manne weder körper⸗ liche Rüſtigkeit noch fachmänniſches Intereſſe noch auch ehr⸗ liche Kunſtbegeiſterung abſprechen. Dies um ſo weniger. wenn er den Marſch wöchentlich mehrere Sommermonate hindurch wiederholt. Aber auch noch andere Schwierig⸗ keiten hatte der junge Zelter zu überwinden, bis er neben der Beibehaltung des auf Wunſch ſeines Vaters erlernten Hand⸗ werks zu einer ſo gründlichen Schulung in muſikaliſchen Dingen kommen konnte, wie es ſeine Begabung übrigens auch dem Vater wünſchenswert erſcheinen ließ Dieſer hatte ſchon eine geraume Zeit das Treiben ſeines kunſtbegabten Sohnes eher unterſtützt als gehindert, wurde aber erſt 12 für deſſen Pläne gewonnen, als er anläßlich einer Auf⸗ n in der Berliner Garniſonkirche eine Kantate auf en kurz zuvor erfolgten Tod Friedrichs des Großen und die Thronbeſteigung ſeines Nachfolgers miterleben konnte, die Karl 8 Zelter zu einem Ramlerſchen Text kompo⸗ niert hatte. Gewiß iſt der Höhepunkt in Zelters Leben die Freund⸗ ſchaft und die e e mit Goethe eine B Durfte er doch hierauf um ſo ſtolzer ſein, als ſeine Vertonung Goetheſcher Dichtung dem Olympier mehr zuſagte als die Beethovens, was natürlich für uns keine Wertung ſondern nur die Tatſache nächſter, naturgleicher Einſtellung beider zu manchen muſikaliſchen Freunden bedeuten darf. ies Vertrauen, das Goethe auch durch das ſonſt in reiferen Jahren kaum noch, auch an Schiller nicht, vergebene„Du“ dokumentierte, knüpfte Zelter rein menſchlich ſo nabe an Gau 15(Württemberg): N Stuttgart— Karlsruhe 1:2(0:1) 5555 1 3:4 eilbronn⸗Böckingen— Pforzheim 1:2(0:1) V Calw— Fe Birkenfeld 126 Gmünd— Stuttgart 1:4 Schwenningen⸗Troſſingen— Stuttgart 5:1 Tübingen— Stuttgart 15 Gau 16(Bayern). S 8160 München— SpVg. Fürth 0.2(0:0) 1. FC Nürnberg— Bayern München 2:2(1:2) Wacker München— Würzburger FV 04 2:2(2:0) FC 05 Schweinfurth— 1. FC. Bayreuth 513(4:1) ASV Nürnberg— Fe. München 213(1:0) Schwaben Augsburg— Jahn Regensburg 2:1(0:0) Gefellſchaftsſpiele. Boruſſia Neunkirchen— Vfe Neckarau Geſ.⸗Spiel 4.3 Länderſpiel Holland— Oeſterreich 1:0 SC Freiburg— SV Waldhof 1:3(0:1) Unter denkbar ungünſtigſten Umſtänden mußte der Sportklub Freiburg ſein Spiel gegen den ſpielſtarken SV Waldhof beſtreiten. Bei Freiburg waren der Halblinke Gäßler und der gute Verteidiger Zitzer wegen der Vor⸗ fälle in Mannheim geſperrt, ſo daß die Mannſchaft weſent⸗ lich geſchwächt vor nur 1000 Zuſchauern bei 8 Grad Kälte antreten mußte. Die ſympathiſche Waldhof⸗Elf hielt das, was man ſich von ihr verſprochen hatte, und zeigte eine ſehr gute Leiſtung in Freiburg. Beſonders im Endſpurt waren ſie den Einheimiſchen an kombinationsreichem An⸗ griffsſpiel und techniſchem Können überlegen. Ihnen ge⸗ genüber ſtand aber eine außerordentlich eifrig und auf⸗ opfernd ſpielende Mannſchaft, die ſich erſt gegen Schluß ge⸗ ſchlagen gab. In der 35. Minute kamen die Waldhöfer durch den Mittelſtürmer Schäfer nach einem Lattenſchuß Sifflings zum erſten Erfolg. Der Freiburger Verteidiger Band mußte kurz darauf bis zur Pauſe ausſcheiden. Nach dem Wechſel kamen die Einheimiſchen ſogar in der 79. Mi⸗ nute durch den Mittelſtürmer Stolz zum Ausgleich, dann aber drängte Waldhof ſtark. In der 83. Minute war es wieder Schäfer, der einen plazierten Schuß losließ, der die 2:1⸗Führung brachte, und drei Minuten vor Schluß konnte der als vierter Läufer ſpielende Linksaußen Walz auf 3:1 erhöhen. Schiedsrichter Benzing(Schwenningen) leitete zu⸗ friedenſtellend.. Phönix Ludwigshafen— Einkracht Frankfurt 2:3 Wiederum eine knappe Niederlage, die diesmal Phö⸗ nix Ludwigshafen auf eigenem Platze erlitt. Die Mann⸗ ſchaft war wohl, im ganzen betrachtet, etwas beſſer als vor acht Tagen. Aber immerhin fehlte noch die nötige Einheit, das notwendige Zuſammenſpiel zwiſchen Sturm und Läu⸗ ferreihe. Phönix hatte ſeine Mannſchaft zwar umgeſtellt und neue Leute hereingenommen, verlor aber trotzdem. Der bisherige Mittelläufer Wetter war durch Hörnle erſetzt. Im Gegenſatz zu den Einheimiſchen waren die Eintrachtleute viel lebendiger, eifriger und hatten ein ſtarkes Plus in der Läuferreihe und Hintermannſchaft, wo vor allem der Tor⸗ hüter Schmitt hervorragte. Schiedsrichter Dölge leitete anfangs ſehr gut, ließ aber dann nach, ſodaß es ſehr oft unliebſame Zwiſchenfälle gab. In der 22. Mi⸗ nute kann der Frankfurter Mittelſtürmer Gramlich einen Fehler der Ludwigshafener Verteidigung ausnutzen, und die Gäſte führen 1:0. Torhüter Zettl war zu weit vor das Tor gelaufen. In der 32. Minute fiel für Phönix der Aus⸗ gleich. Nach dem Wechſel liegt Phönix im Angriff. In der 7. Minute fällt wiederum für Frankfurt das Führungstor. Zettl läßt den Ball fallen, der wiederum von Gramlich zum 2:1 eingelenkt wird. Bei einem plötzlichen Vorſtotz der Frankfurter kann Gramlich in Anſchluß an einen Strafſtoß in der 32. Minute zum dritten Tor für Frankfurt einſchie⸗ ßen. Drei Minuten ſpäter drückt Mittelſtürmer Statter für Ludwigshafen eine Flanke von rechts gerade noch am lin⸗ ken Eckpfoſten zum zweiten Tor ein. ſein Hinſcheiden knapp zwei Monate nach dem Tode Goethes urſächlich mit der ſchweren Erſchütterung zuſammenhängt. die jene Trauerkunde in Zelter hervorrief. Ueber dieſe perſönliche Würdigung Zelters hinaus, deſſen gerade⸗ natürliches, derbes, offenes, dabei taktvolles, ja zartes Weſen Goethe Eckermann gegenüber mehrfach ſchildert, iſt der Berliner Komponiſt in vielfacher Weiſe zu verdienter Ehrung gekommen. Für ſeine Zeit war Zelter, der heute durch wenige, aber unſterbliche Kompoſitionen(König in Thule z. B.) fortlebt, einer der populärſten Tondichter ſeiner Zeit geweſen Seine Bedeutung in muſikgeſchichtlicher Hin⸗ ſicht auf dem Gebiete der geiſtlichen Muſik war ſchon damals gerecht und würdig anerkannt. Zelter iſt als Begründer des Inſtituts für Kirchenmuſik mit der Profeſſur und dem Ehren⸗ doktorat ausgezeichnet worden, und ſeine Stellung als Leiter der„Singakademie“ wie der„Liedertafel“ haben eine außer⸗ ordentliche Wirkung weit über Berlin hinaus, ja für das geſamte Deutſchtum in Ausblick auf Männergeſang und Volksliedpflege gehabt Zu all dieſem war Zelter ein humor⸗ voller Mann, der durch ſeine urwüchſige Art bei hoch und gering beliebt war. Dem Arzt am Sterbelager ſagte er noch auf deſſen Troſt:„Schweiß kommt, ein gutes Zeichen“, lächelnden Mundes:„Schweiß, den ſehn'ſe ſich jut an! Maurerſchweiß! Jilt'nen Dukaten der Droppen!“ „Zelter iſt immer grandios und tüchtig!“„Mein treuer Wirkens⸗ und Strebensgefährte!“ Solche Goetheworte gal⸗ ten Zelter mehr als alles andere auf der Welt. Er iſt„edel und poſitiv“, heißt es bei Eckermann. Dürfen wir nicht heute noch ſtolz ſeiner gedenken, nachdem die„Umwertung aller Werte“ manches von ſeinen Werken mit dem Staube der Vergänglichkeit bedeckt hat? „Hinan! Vorwärts! Hinan!“ Text und Kompoſition bewegten Blücher, den Marſchall Vorwärts, ſo tief, daß ihm die Augen übergingen als Zelter es ihm inmitten der Be⸗ freiungskriege von der Singakademie vortragen ließ. Wahr⸗ haftig, es ging voran und hinan! Später auch einmal wieder hinab! Was verſchlägt's?! Laßt uns vom alten Berliner Maurermeiſter und Komponiſten Zelter lernen, der ſo fleißig den Freund, daß wir keinen Grund haben, zu beſtreiten, daß 5 5 u mee eee. 2 a .—— Handball. To. 98 Seckenheim 1— V.f. L. Neckarau I 8:1(8:0) Tv. 98 Seckenheim II— Vf. L. Neckarau II 5:4(2:4) Tv. 98 S heim Igd.— Vf. R. Mannheim Igd. 1:7(4:0) Wieder fielen zwei Punkte nach Seckenheim. V. f. L. Neckarau bringt eine kräftige Mannſchaft mit, deren Sturm ſchön kombiniert. Sein Schußvermögen allerdings läßt zu wünſchen übrig. Seckenheim ſieht man in neuer Aufſtellung antreten. Der Mittelſtürmer konnte voll be⸗ friedigen. Auch der Lintsaußen ließ ſich diesmal beſſer an. Etwas mehr Energie und die alte Höhe iſt erreicht. Der Halbrechte und der Rechtsaußen, obwohl die erfolg⸗ reichſten Torſchützen, laſſen kein Zuſammenſpiel auf⸗ kommen; ihr oft zu eigenſinniges Spiel bringt nur frucht⸗ los verlaufende Strafſtöße ein. Bei Vif. L. lonnte beſonders der Torwart gefallen. Anzuerkennen iſt der Eifer der Mannſchaft bis zum Ab⸗ pfiff, Bei Seckenheim verdient das unermüdliche Schaffen des Mittelläufers Lob; er iſt die Seele der Mann chaft. Vif. L. Neckarau, das am letzten Sonntag in Schwetzingen nur ein Anentſchieden erzielen konnte, fällt dadurch von der Spitze weg. Der Schiedsrichter Frey 1846 Mannheim leitete umſichtig und mit ſeltener Ruhe. Die 2. Mannſchaft, die mit 4:1 Toren im Rückſtand konnte mit großem Eifer noch mit 5:4 ſiegen. Die Jugend, die gegen die 1. von V.f. R. Mannheim nur 1:7 verlor, hielt ſich gut, wenn auch ihr ſportliches Verhalten ſich beſſern muß. Sonſtiger Sport Boxkampf Berlin— München 8:8. Der Städtekampf der Städteſtaffeln Berlin und München, der im Zirkus Krone in München ausgetragen wurde, verlief abermals unentſchieden. Die beiden 1 85 chaften trennten ſich unentſchieden bei einem Stand oon 8: Fünf Hallenſporkfeſte wurden von der Deutſchen Sportbehörde in dieſem Winter genehmigt. Nach dem Stettiner Hallenſportfeſt am Wochenende finden am 16. Dezember in München, am 20. Januar in Magdeburg, am 4. Februar in Berlin und am 4. März abermals in Berlin weitere Veranſtaltungen dieſer Art ſtatt. Das Münchener und das letzte Berliner Hallenſportfeſt ſind international ausge⸗ ſchrieben. Warſchaus Amakeurboxer kamen auf heimiſchem Boden gegen eine Daniger Mannſchaft zu einem haushohen Siege. Die Polen ſchlugen Danzig mit nicht weniger als 15: 1 Punkten. a Die Kölner Sechstage⸗ Sieger. Mit Rundenvorſprung gewannen die Deutſchen Schön(links) und Goebel das 6. Kölner Sechstagerennen gegen ſtärkſte in⸗ und auslandiſche Konkurrenz. die Potsdamer Chauſſee begangen hat und auf ihr— Ely ſium— Hand in Hand mit Deutſchlands größtem Dichter— erreicht hat. Auf beide gilt das Wort des Märkers Fon⸗ tane, der es einem widmet, der dem Dichter wie dem Ton⸗ dichter an Energie ähnlich iſt nämlich Adolf von Menzel: „Gaben? Wer hätte ſie nicht? Talente? Spielzeug für Kinder! Erſt der Ernſt macht den Manz; erſt der Fleiß das Genie!“ Karl Jatho 7. Im Alter von 60 Jahren ſtarb in Hannover der Pionier der Motorflieger, Karl Jatho. Noch vor den Amerikanern Gebrüder Wright hat Jatho am 18 8. 1903 mit einer ſelbſt⸗ gebauten Maſchine den erſten Motorflug über eine Strecke von 24 Kilometern zurückgelegt.„ e