181i ae une and 11% 4 eden tag ſich, u Nee der Sen- und Fetertage. Begagspreis: Meat. k. 1./ buch bie Poſt Mk. 1.80 22 der Geſchäfts ſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg. Neklaten 60 Pfg.— Bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. A Platz⸗Vorſchriften wird beine Garantte nbermommmem. 901i für Mannheim ⸗Seckenheim ee gebung. Dad blatt für den Stadtteil Müm.-Seckenhelm. egenblat ein un. Aunmahreſchtus für Inſerate und Notizen vormittags 9 Uhr Betriebsſtörungen uſw berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Veilagen:„Auſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig). „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Sahriftieitung, Druck u. Verlag: G. Härdle, Zähringerſtr. 68. Farnſzrecher No. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 93 Jahrgang Reichstagseröffnung Heute, genau 30 Tage nach der Reichstagswahl vom 12. November, verſammelt ſich der neunte Reichstag zu 3 erſten Sitzung. Dieſe Friſt entſpricht der noch gelten⸗ en Verfaſſungsvorſchrift, daß im Laufe von 30 Tagen nach der Wahl eine neu gebildete Volksvertretung zufam⸗ mentreten muß. Der Saal der Krolloper, in der auch dieſer neunte Reichstag, ebenſo wie ſein Vorgänger, tagt, hat in⸗ zwiſchen die techniſchen Veränderungen durchgemacht, die wegen der erhöhten Zahl der Reichstagsabgeordneten er⸗ forderlich waren. Es ſind im hinteren Teil des ehemaligen Opernparketts Sitzreihen eingefügt worden, deren Aufſtel⸗ lung im übrigen keine Schwierigkeiten bereitete, weil das Parkett der Krolloper, urſprünglich für mehr als 1000 Per⸗ ſonen ausreichen ſollte und auch nach der jetzigen Steige⸗ rung der Zahl der Abgeordneten nur 661 Plätze zu ſchaffen kind! So hat man auch die breiten Gänge quer durch das Parkett beſtehen laſſen können, die bei der erſten Umwand⸗ lung des Opernſaales in einen Parlamentsſaal ausgeſchnit⸗ ten wurden. Dieſe breiten Gänge werden freilich nicht, wie das früher der Fall war, Trennungsſtriche zwi⸗ chen den Parteien bezeichnen, denn über 600 Abgeordnete s neuen Reichstages gehören der Nationalſozialiſtiſchen Partei an, und auch die übrigen ſind von den nationalſo⸗ zialiſtiſchen Parteiinſtanzen auf die gemeinſame Kandida⸗ tenliſte geſetzt worden, ſo daß man von parteimäßigen Unterſchieden nicht ſprechen kann. Das ändert vor allem das Bild der Krolloper gegenüber dem achten Reichstag. Im achten Reichstag ſaßen noch auf dem äußerſten lin⸗ ken Flügel die Sozialdemokraten in einem beſonderen Sektor! Der achte Reichstag war, als er zum letzten Male 1 noch in bürgerliche Parteien geſpalten. Die uflöſung der Parteien iſt ja erſt nach der lezten Reichs⸗ tagsſitzung, nach der großen außenpolitiſchen Proklama⸗ tion erfolgt, die der Reichskanzler am 17. Mai im Reichs⸗ tag abgab. Seit jener Auflösung der Parteien war der achte Reachstag nicht mehr zuſammengetreten. Noch ein anderes Mament wird aber das Bild gegenüber früheren Neichstagen weſentlich verändern: Auf der Einbeitsliſte der Kandidaten, die für die Wahl des 12. November aufgeſtellt worden war, ſtanden nur Männer. Der neunte Reichs⸗ tag ſtellt alſo zum erſten Male in der ganzen Nachkriegs⸗ zeit eine Volksvertretung ohne Frauen dar. „Die Vorſchriſten über den Zuſammentritt des Reichs⸗ tages beſagen, daß er ſich 30 Tage nach der Wahl konſti⸗ tuieren muß. ſachliche Verhandlungen ſtattfinden müßten. Dementſpre⸗ chend ſieht die Tagesordnung zunächſt nur die Konſti⸗ tuierung des Reichstages vor. Der neunte Reichstag ſollte nach der Erklärung, die der Reichsinnenminiſter Dr. Frick kurz vor der Wahl abgab, in erſter Linie die außenpolt⸗ tiſche Aufgabe haben, ein Bekenntnis zur Politik Adolf Hit⸗ lers abzulegen. Daraus könnte der Schluß gezogen werden, daß die Reichsregierung, ähnlich wie es am 17. Mai der Fall war, auch jetzt den Zuſammentritt des Reichstages zur Abgabe einer großen außenpolitiſchen Erklärung benutzen würde. Das ſcheint aber nicht be⸗ abſichtigt. Der Zeitpunkt ſolcher Kundgebungen beſtimmt lich ja, gerade wenn es ſich um Außenpolitik handelt, nach dem Geſichtspunkt der Zweckmäßigkeit. Es ſteht feſt, daß der neue Reichstag nach ſeiner heutigen erſten Sitzung ſich ſofort vertagen wird, vorausſichtlich bis Januar. Der neue Reichstag wird auch innerpolitiſche Aufgaben haben. Es war vielfach die Frage erörtert worden, ob mit der Reichstagsauflöſung das ſeinerzeit vom achten Reichs⸗ tag angenommene Ermächtigungsgeſetz hinfällig geworden wäre, das der Reichsregferung die Vollmacht zur ſelbſtändigen Geſetzgebung gab.! Das iſt nicht der Fall. Das Ermächtigungsgeſetz vom 24. März iſt zwar daran gebun⸗ den, daß die Reichsregierung in ihrem jetzigen Veſtand er⸗ halten bleibt, aber es iſt bis zum 1. April 1937 befriſtet, das heißt alſo, es gilt für vier Jahre, gleichviel, ob inzwiſchen eine Veränderung in der Volksvertretung eintritt oder nicht. Eine andere geſetzgeberiſche Maßnahme wird freilich vom Reichstag vorzunehmen ſein! Zugleich mit der Auf⸗ löſung des achten Reichstages waren die Landtage der deutſchen Länder aufgelöſt worden. Das entſprach dem Gleichſchaltungsgeſetz, das die Lebensdauer vom Reichstag und den Landtagen gleichſetzte. Am 14. Oktober iſt außerdem angeordnet worden, daß die Landtage einſt⸗ weilen nicht neu zuſammengeſetzt werden. Dabei handelt es lich um eine vorläufige Anweiſung des Reichsinnenmini⸗ ſters, nicht um ein Reichsgeſetz. Die Ausſetzung der Wahlen zu den Landtagen und die Entſcheidung der Frage, was mit den Landeigen der Länder werden ſoll, wird nun der Reichstag entſprechend den Vorſchlägen der Reichsregie⸗ rung zu entſcheiden haben. Damit kommt man bereits auf das innerpolitiſche Hauptarbeitsgebiet des neuen Reichs⸗ tages Reichsinnenminiſter Dr. Frick hat erklärt, daß dieſer Reichstag„die Reformaufgaben zu löſen haben wird die natwendig ſind. um künftig jede Kraftzerſplitte⸗ run dem Mena e 5 hißtapiſcher, aher heute über⸗ holter und unzweckmäßiger Gebilde und Einrichtungen zu verhindern“. Jetzt wird ſich alſo entſcheiden, ob die Frage der Länderparlamente getrennt behandelt werden ſoll oder im Rahmen der großen Reformaufgaben, die für den 5 ſamten künftigen Reichsaufbau gelöſt werden müſſen. Db die vollſtändige Beſeitigung des Reichstages bevorſteht, wie Regierungspräſident Dr. Nicolai in einer Schriſt über die Reichsreform mitteilt, iſt durchaus noch nicht entſchieden; von Seiten der Reichsregierung wurde dieſe Schrift als eine private Arbeit bezeichnet. Immerhin iſt zu beachten, daß Dr. Nicolai in das Reichsminiſterium des Innern berufen worden iſt mit der beſonderen Auf⸗ gabe, am Neubau der Verfaſſung und an der Reichsreform mitzuarbeiten. 0 „Dienstag, den 12. Dezember 1933 Die Wirtſchaftsfront in Bewegung. neuer Glaube.— Oeffenkliche Maßnahmen und echte Beſ⸗ Sie beſagen nicht, daß dann auch bereits ſerung.— Wirklicher Aufſtieg, nicht Scheinerfolg! Berlin, 11. Dezember. Reichswirtſchaſtsminiſter Dr. Schmitt ſprach Montag vor der in⸗ und ausländiſchen Preſſe. Der Miniſter führte u. a. aus: Als ich bei Antritt meines Amtes zum erſtenmal zur Preſſe ſprach, erklärte ich als meine vordringlichſte Au⸗ gabe, die Arbeitsloſen in Beſchäftigung zu bringen zunächſt durch die Durchführung öffentlicher Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramme, in zweiter Linie durch die allmählich ein⸗ ſetzende natürliche Wirtſchaſtsbelebung. Gleichzeitig wurde im Einvernehmen mit dem Führer die Parole ausgegeben, daß bis auf weiteres die Durchführung des ſtändiſchen Auf⸗ baues zurückgeſtellt würde, damit die Wirtſchaft zur Ruhe käme und Vertrauen in die Zukunft gewänne. Ich war mir dabei durchaus bewußt, daß ich damit zwar die Zuſtim⸗ mung vieler im Erwerbsleben tätiger Menſchen finden würde, daß ich aber auch manchem, der eine große ſeeliſche, geiſtige und faktiſche Abkehr von der bisherigen Wirtſchaft und insbeſondere deren Form erwartet hatte, zunächſt eine 1 bereiten mußte.— Wo ſtehen wir nun eute Ich glaube heute mehr denn je an unſeren wirktſchaft⸗ lichen Erfolg. Gerade unſere wirtſchaftliche Entwicklung in den letzten Monaten zeigt eine ſtetige, wenn auch noch nicht alle Gebiete umfaſſende Beſſerung. Entſcheidend ist, daß im Ganzen genommen ein unverkennbarer Jorkſchritt zu ver⸗ zeichnen iſt. i Ja, ſelbſt, wenn man in notwendiger Selbſtkritik die Frage aufwirft, inwieweit die Belebung auf öffent⸗ liche Maßnahmen zurückzuführen iſt, kann man doch er⸗ freulicherweiſe feſtſtellen, daß dieſe gewiß mitſprechen und daß vielleicht auch die Beſſerung zu etwa einem Drittel durch ſie hervorgerufen iſt, daß aber in der Hauptſache eine wirklich weitverbreitete, aus vielen Aederchen ſtrömende und, was entſcheidend iſt, aus der Wirtſchaft ſelbſt kom⸗ mende echte Beſſerung vorliegt. Für das Enlſcheidendſte aber halte ich, daß überall im Lande der Kleinmut zurückgegangen iſt und neuer Glaube. neue Hoffnung Platz greifen. Die Wirkſchafts⸗ front iſt in Bewegung gekommen. Auf dieſer mühſam errungenen Baſis muß nun weitergebauk werden. Zunächſt haben wir auch für die Zukunft. und zwar nicht nur für den bevorſtehenden Winter, auf Grund der bereits beſchloſſenen Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen eine poſitive Unterſtützung im Kampf gegen die Wirtſchaftskriſe zu er⸗ warten. Mehr und mehr muß nun aber in den Vorder⸗ grund treten, daß unſere Wirtſchaft von ſich aus ein⸗ geſchaltet wird. Hier ſpielt die von mir wiederholt her⸗ vorgehobene Frage der Wirtſchaftlichkeit, der Kalkulation und Rentabilität eine entſcheidende Rolle. Keine Droſſelung oder Nivellierung! Es wäre eine völlige Verkennung nationalſozialiſtiſchen Geiſtes, von ihm eine Droſſelung, Schematiſierung oder aar Nivellierung zu erwarten. Wir wollen zwar eines Gei⸗ ſtes ſein und das Intereſſe für Volk und Vaterland über alles ſtellen; wir wollen aber ebenſo durch Leiſtun⸗ gen, und zwar durch Herausholen der jedem einzelnen von Gott gegebenen Fähigkeiten reale Werte ſchaffen und dadurch unfer Volk und ſeine Wirtſchaft wieder vorwärts bringen. Mit dieſen Gedankengängen verträgt es ſich nicht, wenn man vom Reichswirtſchaftsminiſter erwartet, daß er die einzelnen Wirtſchaftszweige in Feſſeln ſchlägt und daß er ſie bevormundet. Sicherlich gibt es Fälle, in denen der Staat in die Wirtſchaft eingreifen muß. So ha⸗ ben wir erſtein dieſen Tagen gegen die Gefahr weitverbrei⸗ * 6 el l, Nr. 290 tater Preiserhöhungen ein energiſches Veto einge⸗ lagt und wir werden dies immer tun, wenn das Wohl der lation es erfordert. Im übrigen aber ſtehe ich auf dem Standnunkt, daß wir uns darauf beſchränken müſſen, der Pirtſchget einge Hrognkotion zu gaben. in der ſie in eige⸗ ner Verantwortung und unter möglichſter Auf⸗ e der individuellen Leiſtungsfähigkeit ſich ſelbſt verwaltet.. a 6 5 85 8 4 4 5 7 9„ 1 4 f Wichtige Schritte zum ſtändiſchen Aufbau Dazu teird ihr im Rahmen des re Aufbaues die Moglichkeit gegeben werden. Ich hoffe, daß wir ſchon Anfang nächſten Jahres wichtige Schritte in dieſer Richkung kun können. Wenn ich auch heute darüber noch keine nähe⸗ ren Angaben machen kann, ſo darf ich doch zwei Nicht punkte hervorheben: Wir werden unter allen Amſtänden ſo an die vorhandenen Einrichtungen anſchließen und ſie aufbauen, daß keine Beanrahigung in die Wirtſchaft kom⸗ men kann ſondern vielmehr, was Ja der Sinn des Ganzen iſt, Schritt für Schritt Maßnahmen kreffen, die eine ver⸗ nünftige Juſammenarbeit der örtlichen und fachlichen Gruppen gewährleiſten. Wir werden ferner dafür Sorge kragen, daß die Betätigung und Enkſchlußfreiheit des Ein⸗ zelnen nichl mehr eingeſchränkt wird, als es das Intereſſe der Geſamtheil gebietet. Wir müfſſen alles tun, um die Ertragsfähigkeit unſe⸗ rer Wirtſchaftseinheit von der Staatsſeite her ſo groß wie möglich zu machen. Der Staat muß immer darauf de⸗ dacht ſei, ſeine Verwaltung ſo billig wie mög⸗ lich zu geſtolten, um die auf dem einzelnen liegenden öf⸗ fentlichen Laſten möglichſt niedrig zu halten. Dies gilt aber nicht nur für den Staat, ſondern auch für alle die Inſtitu⸗ tionen, die ihre Koſten nicht aus eigener Arbeit, ſondern aus der anderer decken. 8 Die Reichsregierung, die unter der ſtarken Führung Adolf Hitlers gradlinig und zielbewußt die politiſche Ein⸗ heit auf unabſehbare Zeit ſichergeſtellt hal, wird auch wiriſchafklich den geraden, wenn auch oft dornigen Weg des geſunden, wirklichen Aufſtieges und nicht den kurzfri⸗ ſtiger, Scheinerfolge gehen. erde 9 Ni Bildung und Sicherung des Sparkapitals Wir ſehen eine ſtändige Steigerung der Kurſe, vor allen Dingen für die ſeſtverzinslichen, langfriſtigen An⸗ lagen. Iſt ſchon dieſe Erſcheinung, für ſich betrachtet, für den bevorſtehenden Bilanzſtichtag von nicht zu unterſchät⸗ zender Tedeutung, ſo freue ich mich darüber ganz beſon⸗ ders im Hinblick auf unſere Zinspolitik. Wir werden alles tun, um dieſe Entwicklung zu fördern. Jeder deutſche Volksgenoſſe muß wieder daran glauben und darf wieder daran glauben, daß wir nicht nur die Leiſtung eines jeden einzelnen ſchätzen, ſondern daß wir auch ebenſo den Er⸗ folg ſeiner Arbeit ihm erhalten und in ſeinem Werte ſichern werden. Mit ihrer ganzen Aukorität wird die Regierung ſchüt⸗ zen, was der einzelne Volksgenoſſe in einem Leben voll Arbeit ſich für ſein Alen* ſeine Kinder geſchaffen at. a 5 In dieſem Vertrauen wird das deutſche Volk zum Spa⸗ ren und zur Bildung neuen Vermögens angeregt werden. Das iſt das beſte und in Wahrheit einzige Mittel, um der deutſchen Volkswirtſchaft aus eigener Kraft das für die Zu⸗ kunft benötiate Kapital zur Verfügung zu ſtellen und im übrigen auch der einzige Weg, um den Preis für Leihkapi⸗ tal, den Zinsſatz, natürlich zu ſenken. 61 Je mehr es uns gelingen wird, wirklich nationalſozia⸗ ſtiſch denkende Menſchen in unſerer Wiriſchaft zu haben deſto ſchneller und ſtärker wird Deutſchlands Wirtſchaft wieder aufſteigen. Vor allem anderen die Nation, über alles das Mohl der Gefamikheit t ((ͥͥ 00 ͥĩ ². ͥ¶⁰ꝙↄ⁵ yyy /// ³·—mͥ ⁰́ð e Reichstagsſitzung im Rundfunk f Verkagung bis zum Janua. 9045 ö e len a en gon win, Berlin, 11, Hezember. Die Reichspropagandaleitung der NSDAP gibt, wie die NSK mitteilt, bekannte i e eee ee ene ur erſten Sitzung des am 12. November gewählten Reichstages werden alle Ortsgruppen angewieſen, die ud. hörſtellen für die Rundfunküberttagung am Dienstag, den 12. Dezember, nachmittags 15 Uhr, her zurichteen Die erſte Sitzung des neuen Reichstages dient der Kon ⸗ be der Wahl des Präſidiums und des Büros und er Einſeßung der wichtigſten Ausſchüſſe. Die Verhandlun⸗ gen werden von dem Präſidenten des vorigen Reichstages, Miniſterpräſident Göring, geleitet, der auch zum Prä⸗ . e Reichsta 9 gewählt werden wird. Die Fraktionsführung der NSDAP bleibt in den Händen Dr. Fricks. Nach Erledigung der Formalitäten wird ſich der Reichstag über Weihnachten, vorausſichtlich bis zum Ja⸗ nie, 2 ¶ ̃ Der Reichstagsſitzun aten wiederum Feſtgottes⸗ dienſte für die neugewählten Abgeordneten voraus. Montag abend fand die erſte Sitzung der neuen Reichs tagsfraltion der Ned ſtatt, in der die neuen Abgeordneten durch Handſchlag verpflichtet wurden Aus Anlaß des Zuſammentritts des neuen deutſchen Reichstages werden am 12. Dezember in der Reichshaupt⸗ ſtadt auf allen Dienſtgebäuden die Flaggen geſetzt. N 5 inn 17 1 l 28 1 2 35 8 Schweres Flugzeugunglück Sechs Infaſſen getötet. a 00 HhHhamburg, 12. Dezember. Das planmäßige Verkehrsftugzeug der Lufthanſa D 1403 der Strecke Berlin Hamburg iſi bei der 1 in Fuhlsbüttel infolge plötzlicher lachte Sicht bre in· dernis geſtoßen und verunglückt. Der Flugzeugführer Grütz⸗ bach und drei Gäſte, der Präſident des Reichserbhofgerich⸗ kes in Zelle, Staatsrat Wagemann, und ein amerikaniſches Ehepaar Barber wurden getötet, die anderen Inſaſſen würden verletzt, von denen zwei im Ktrankeühaus geſtor⸗ ben ſind, der Funkmechaniker und ein Fluggast Schnarren⸗ berger. n a 5 a 5 Sting tee e n nd Gußtav Wagemann Der Schöpfer des Erbhofgeſetzes. Der bei eden den oe in Hamburg ums Leb gekommene Präſident des Preußiſchen Landeserbhofge⸗ richtes in Celle, Guſtab Wagemann, war der Schöpfer des preußiſchen Er eſetzes und Vorkämpfer der Erbhof⸗ idee ſeit einem Jahrzehnt. Auch am Reichserbhhof ge⸗ ſetz, das ſich auf dem preußiſchen Geſetz aufbaute. haf er . mitgearbeitet. Guſtav Wagemann wurde am 7. Juli 1885 in Hannover geboten. Er ſtudierte nach alter Familienſitte Jura und beſtand beide Examina mit dem Prädikat ſumma cum laude 1 318 Das Lebenswerk Guſtavr Wagemanns iſt das Erbhof⸗ geſetz, an dem er ein Jahrzehnt lang gearbeitet hat. i 15 1 . 5 5 85 * 3 S 55 15 13 5 . 2 * Um die Verkaufsſonntage vor Weihnachten. Berlin, 11. Dezember. Der Reichsverbund der Mittel⸗ und Großbetriebe des deutſchen Einzelhandels e. V. hat dem Reichsarbeitsminiſte⸗ rium eine Klage der Fachgruppe Warenhaus des Verban⸗ des darüber unterbreitet, daß Ortspolizeibehörden die Of⸗ fenhaltung von Warenhäuſern an ſoichen Sonntagen ver⸗ hade haben, an denen die Offenhaltung ſämklicher Ge⸗ chäfte zugelaſſen war. Der preußische Miniſter für Wirtſchaft und Arbeit hat in einem Runderluß darauf hingewieſen, daß es unzuläſ⸗ ig iſt, bei der Freigabe von Sonntagen vor Weihnachten ſe Warenhäuſer anders zu behandeln als die übrigen of⸗ fenen Verkaufsſtelien. 0 Der Miniſter hat die Polizeibehörden erſucht, das Er⸗ forderliche unverzüglich zu veranlaſſen. Zins oder Dividende? Eine Frage an die Welt, ein Vortrag Dr. Schachts. Baſel, 12. Dezember. Vor der Deutſchen Handelskammer in der Schweiz. Be⸗ zirksgruppe Baſel, ſprach Reichsbankpräſident Dr. Schacht über das Thema„Zins oder Dividende?— Eine Frage an die Welt“. Er ſchilderte zunächſt den allgemeinen wirtſchaft⸗ lichen Niedergang nach dem Kriege und die Gründe, die ihn herbeigeführt haben und in dem politiſchen Geſchehen und Denken liegen. Das politiſche Denken der Siegermächte ſei kein dynamiſches, ſondern ein ſtatiſches geworden, womit * natürlichen Entwicklung das Todesurteil geſprochen ei. Dr. Schacht verwies au fdie ſtarke Schrumpfung des 1 el s, der von 290 Milliarden im Jahre 1920 auf 110 Milliarden im Jahre 1932 und damit weit unter das Niveau der 110 Vorkriegszeit gefallen ſei. Alle Verſuche, von der Wirtſchaftspolitik her die gegenwärtige 9 zu löſen, ſtießen auf die anormalen Widerſtände der Politiker, die nach dem Weltkriege die Wirtſchaft nicht nur in einen Engpaß, ſondern in eine Sackgaſſe geführt hätten. Die politiſchen Widerſtände gegenüber einer Selbſtge⸗ ſundung hätten nun aber dazu geführt. ganz anders gear ⸗ tete dynamiſche Kräfte mobil zu machen als in der frühe ren Geſchichte, nämlich die ſozialen Kräfte, die vom Bol⸗ ewismus bis zum Faſchismus heute die ſtatiſchen politi⸗ n Kräfte zu 05 ſich anſchickten. Der Schrei der aſſen nach Arbeit, Kultur und friedlicher Entwicklung ſei ſo ſtark geworden, daß dagegen die krampfhaft aufrecht⸗ erhaltene militäriſche Gewalt der Sieger verſage. kteine Macht der Welt werde diejenigen Länder vor innerer Zer rüttung bewahren, die es nicht verſtänden, ihren Volks- maſſen die Segnungen friedlicher Arbeit wieder zu ver⸗ ſchaffen. Das Deutſchland Adolf Hitlers habe dieſe Aufgabe ver⸗ ſtanden und ihre Löſung entſchloſſen angepackt. Das ſtakiſche Prinzip in der Wirtſchaft äußere ſich darin, daß man nicht alle Kräfte und Gedan⸗ ken anſpanne, um die Unternehmung wieder in Gang zu bringen, ſondern ſich ſeine kapitaliſtiſchen Zinsrechte ſe ſichern und zu bewahren ſuche. Das. vergeſſe ganz, daß es von dem Wirtſchaftserfolg des Unternehmens abhängig ſei, und daß es ſeine moraliſche n ver⸗ liere, wenn es nicht der Unternehmung zu dienen bereit ſei. Deutſchland werde, ſo wie die weltwirtſchaftliche Lage 225 entwickelt habe, vorausſichtlich niemals die Zinſen auf eine Auslandsanleihen im urſprünglichen Umfange zahlen können, es ſei denn, daß ein völliger Wandel in Politik und Weltwirtſchaft eintrete. Die Transferregelung ſtelle im Durchſchnitt nur eine Zinsmilderung von 15 Proz. und einen Realkapitalverluſt dar, während andere Länder durch das Syſtem der Wäh⸗ rungsentwertung eines ſehr viel größeren Prozentſatzes ihrer Schuldzinſen und ihres Schuldenkapitals ledig gewor⸗ den ſeien. Die deulſche Geſamtwirtſchaft müſſe kransferfähig ge; macht werden. denn die individuellen deutſchen Schuldner ſeien bisher faſt . zahlungsfähig geblieben. Deutſchland werde nicht n der Lage ſein, während des nächſten halben Jahres einen 50prozentigen Transfer wie bisher zu bewerkſtelligen. Der Eine ſeltene Frau Roman von Fr. Lehne. 41) Alles, was ſie in heißen Kämpfen und ſchmerzlichen Trä⸗ nen niedergerungen, ſtand wieder auf in ihr. Sie hatte Gerhard trotz allem nie vergeſſen können. Das große, reiche Gefühl, deſſen ihr Herz fähig war, hatte ihm gegolten— 5 würde ihm auch bleiben, denn ſie war beſtändig und u. Kein Tag war vergangen, an dem ſie nicht ſeiner in Groll und Liebe gedacht— kein Tag, an dem ſie Thea nicht . um ſeine Zärtlichkeiten, um das Glück, bei ihm zu ſein. i Und als ſie dann durch die Schweſter den tragiſchen Aus⸗ gang dieſer Ehe erfahren, hatte ſie wie befreit aufgeatmet. Triumph und Schadenfreude hatte ſie nicht empfunden, nein— wohl aber ein Gefühl der Erleichterung. Denn wenn ſie einen Menſchen auf der Welt haſſen konnte, ſo war es Thea, die kaltlächelnd, in brutaler Selbſtperſtändlichkeit das Recht der Jugend für ſich beanſpruchend, das an ſich geriſſen hatte, was ihr das Liebſte auf der Welt war und ihr höchſtes Glück ausmachte. Jetzt war er doch wenigſtens nicht mehr mit jenem frivolen, blonden Geſchöpf zuſammen! Der Gedanke, daß nun eine Wiedervereinigung möglich ſei— dieſer Gedanke hatte ihr dabei ganz fern gelegen. Was ſich ſo oft ſchon im Leben ereignet, daß getrennte Gatten ſich zum zweiten Male gefunden— für ſie, für ihr Empfinden war das ausgeſchloſſen. An ſich hatte ſie bei Gerhards Unglück in ſeiner Ehe mit Thea nicht gedacht, nur daß ſie ruhiger geworden war. „Verzeih, Adrienne!“ ſagte Agnes leiſe und traurig, »verzeih, daß dir durch mich aufregende Erinnerungen worden ſind. Ich habe ſtets das Unglück, anzuſtoßen—5 muß dir ja ein Vorwurf ſein.“ f 8 Adrienne wandte ſich um. f „Nein, Agnes, das nicht,“ entgegnete ſie und ihre Stimme Hang herzlicher als bisher. Sie ſtreckte der Schweſter die Hand entgegen. Keine Ausnahmen gegen Warenhäuſer 8 die Schweſter um Gerhard trug. deütſche Exportüberſchuß beſtehe zu einem erhebn⸗ chen Teil in ſogenannten zuſätzlichen Exporten, die mit Re⸗ giſtermark uſw. bezahlt würden. Dazu kämen de ſogenann⸗ ken Emigrantenexporte. Es ergäbe ſich alſo, daß der Rentner im Intereſſe einer Aufrechterhaltung der Grundſätze von Recht und Neu aber auch in ſeinem eigenſten materiellen Intereſſe, die Hand dazu bieten ſollte, in den internationalen Schulden⸗ beziehungen eine entgegenkommende Haltung einzunehmen. Die Frage, ob Zins oder Dividende, bedeute, ob Skill⸗ ſtand oder Bewegung, ob Beſitzverkümmerung oder Neu- erwerb? Gläubiger und Schuldner miteinander: Das ſei ein neuer Ausgangspunkt für Wirtſchaft und Politik, eine neue Hoffnung. Der franzöſiſche Botſchafter beim Reichskanzler Berlin, 12. Dez. Der Reichskanzler empfing am Mon⸗ tag in Gegenwart des Herrn Keichsminiſters des Auswär⸗ kigen Freiherrn von Neurath den franzöſiſchen Bolſchafter Francois-Poncet. Die Unterhaltung dienke der Fortſetzung der am 24. vorigen Monats begonnenen Beſprechung über die verſchiedenen ſchwebenden Fragen. Aeberreichung der Nobel⸗Preiſe Berlin. 11. Dez. In Stockholm fand die feierliche Ueberreichung der Nobel⸗Preiſe vor einem feſtlichen Publi⸗ kum, an der Spitze das geſamte Königshaus, und dem di⸗ plomatiſchen Korps ſtatt. Von den fünf Nobelpreisträgern waren der Leipziger Phyſiter Profeſſor Hei⸗ ſenberg, der öſterreichiſche Profeſſor Erwin Schrödin⸗ ger, der Engländer Profeſſor Dirac und der ruſſiſche Lite⸗ raturpreisträger Iwan Bunin perſönlich anweſend, die den Preis aus der Hand des Königs Guſtaph entgegennahmen. Mit den letzten Preiſen ſind insgeſamt 20 Millionen an 170 Preisträger aus 15 Ländern verteilt worden. Mit 40 Preisträgern nimmt Deutſchland nach wie vor die Führung unter allen Kulturnationen ein. g . Der überraſchende Krieg Krupp als Jeuge im Volksvereinsprozeß. Im Volksvereinsprozeß gab der Frankfurter Verteidi⸗ ger Dr. Everhardt die Erklärung ab, er lege ſein Man⸗ dat nieder, weil er nicht habe vorausſehen können, daß der Prozeß in einem ſolchen Umfange politiſchen Einſchlag annehmen würde. In der Verhandlung äußerte ſich dann Guſtav Krupp von Bohlen und Halbach als Zeuge eingehend über die Beziehungen Muehlons zu ſeiner Firma. Anfang 1915 habe Muehlon ihm mitgeteilt, daß ihm die induſtrielle Betätigung nicht liege, und daß er deshalb gehen müſſe. (Muehlon iſt ſeinerzeit ins Ausland gegangen und hat von dort gugen Deutſchland gehetzt.) Sehr betroffen habe ihn, den Zeugen, daß Muehlon dankend eine große Ueber⸗ weiſung angenommen habe, die von der Firma gemacht wurde, weil ſie die leitenden Herren für ihre erhöhte Tätig⸗ keit in jener Zeit entſchädigen wollte. Muehlon habe nicht die Vemerkung gemacht, daß er von Rüſtungsge⸗ winnen keine Gelder haben wolle. Auf eine Frage des Staatsanwaltes, ob es richtig ſei daß die Firma Krupp bereits vorher über den Ausbruch des Krieges verſtändigt worden ſei, und ſich demenkſpre⸗ chend eingerichtet habe, erwiderte Herr von Krupp, man habe damals in Deutſchland nicht an einen Krieg geglaubt, und es ſeien auch keinerlei Vorbereitungen getroffen wor⸗ den, was ſchon daraus hervorgehe, daß man zu jener Zeil kaum Vorräte an Sprengſtoffen hatte. Nachdem Herr von Krupp noch einige Fragen der Ver⸗ teidigung beantwortet hatte, war die Vernehmung dieſes Zeugen beendet. Politiſches Allerlei Kreisbetriebszellenleiter feſtgenommen. Das Oberpräſidium Breslau teilt mit: Im Verfolg einer vom Oberpräſidenten angeordneten Unterſuchung über ver⸗ ſchiedene Vorgänge innerhalb der Betriebszellenorganiſa⸗ tion Breslau⸗Stadt ſind der bisher beurlaubte Kreisbe⸗ triehszellenleiter Neugebauer und der frühere Rechtsſchutz⸗ berater der RSB Breslau⸗Stadt, Alfred Zalewſki, in Schutzhaft genommen worden. „Mir mußt du verzeihen, däß ich mich von meinen Empfindungen beeinfluſſen ließ— aber es war doch ſo be⸗ We den ˖ nd dann nach einem kurzen Zögern:„Du haſt ſein Kind hier? Es macht dir wohl viele Header 1 Da leuchteten Agnes Breitenfelds Augen auf. „Wenn ich den Jungen nicht hätte! Er macht mir mein Leben erſt erträglich. Ich denke manchmal, er iſt mein Kind und ich träume mich in die Zeit zurück, da ich mein Erſt⸗ geborenes auf dem Schoße hielt. Er iſt nach meinem Manne genannt, Theodor. Ich erziehe ihn ſtreng. Vorläufig bleibt er bei mir, er iſt noch zu klein, als daß er ohne Mutter ſein könnte, nur auf den Vater angewieſen.“ „Und was wird Gerhard Kirchner tun? Immer kann er doch nicht hierbleiben!“ bemerkte Adrienne mit ſtockender Stimme. 5 Agnes zuckte bekümmert die Achſeln. „Ich weiß es nicht. Und 25 frage ihn auch nicht. Wenigſtens vorläufig noch nicht. Vor allem ſoll er ſich or⸗ dentlich erholen. Ich muß mich mehr um ihn bekümmern als um Klein⸗Teddy. Körperlich iſt er ja geſund. Aber er iſt vollkommen energielos, faſt apathiſch geworden. Nichts macht ihm mehr Freude oder flößt ihm Intereſſe ein. Ich abe noch nie geſehen, daß er ſich mit irgend etwas beſchäf- igt. Und wenn ich einmal davon anfange, was werden ſoll, wehrt er ab und äußert Gedanken, die mich ſehr be⸗ unruhigen. Deshalb möchte ich ihn auch ſo lange wie mög⸗ lich hier behalten, bis auch ſein Gemüt geſundet iſt. Denn ich will nicht, daß Klein⸗Theo auch noch den Vater verliert.“ Adrienne war erſchüttert von dem Gehörten. Agnes hatte ſo ſchlicht und einfach geſprochen. Doch ſie merkte wohl aus deren Worten, mit welcher Angſt und Beſorgnis ſich Wie weit mußte es mit dieſem lebensfrohen, lebensſprühenden Mann gekommen ſein, daß er ſich hier in Einfachheit und Einſamkeit verkroch. „Arme Agnes!“ ſagte ſie leiſe,„dein Leben iſt ja ein beſtändiges Opfer. Haſt du wohl jemals eine Stunde an dich denken können?“ „Nein, Adrienne, das nicht! Es gibt ja aber Leute, die 5 immer im Schatten ſtehen, zu denen gehöre ich. Längſt habe ich mich darein gefunden. Ich klage auch nicht. Ein jeder at im Leben ſein Teil zu tragen. Keinem bleibt etwas er⸗ part. Und was einem am ſchnellſten, am beſten darüber 1 Verbot der Blauhemden Verhaftung des Generals O' Duffy verfügt. . g London, 11. Dezember. Nach einer engliſchen ZJeitungsmeldung hat de Valera die Verhaftung des Führers der Blauhemden, General O' Duffy, angeordnet. Dieſer hat die Grenze Nordirlands überſchritten und ſich dadurch der Gerichtsbarkeit des iri⸗ ſchen Freiſtaates entzogen. Polizeibeamte ſind in einer Tuchfabrik in Dublin er⸗ ſchienen und haben mit Strafanzeige gedroht, 5 die Firma dem Jungirland⸗Verband Blauhemden liefere. Nach Italien abgereiſt Flucht des Prinzen Bernhard von Sachſen⸗Meiningen. Wien, 11. Dezember. Prinz Bernhard von Sachſen⸗ Meiningen. der Mitte Oktober wegen nationalſozialfſtiſcher Betätigung in Kla⸗ genfurt verhaftet und zu ſechs Wochen— 5 verurkeilk worden war, hat heute mit ſeiner Gattin Schloß Pitzelſtel⸗ ken verlaſſen und iſt nach Italien abgereiſt. Anfang dieſes Monats war bekannt geworden, daß der Prinz nach Verbüßung ſeiner Arreſtſtrafe in das Konzen⸗ trationslager Wöllersdorf gebracht worden ſei, während ſeine Gattin weiter zum Zwangsaufenthalt auf dem Schloß Nen wurde. Danach muß ſich der Prinz unter en Perſonen befunden haben, die dieſer Tage aus dem Konzentrationslager Wöllersdorf entlaſſen wurden. Kommuniſt ſtößt zur Deutſchen Front Saarbrücken, 11. Dez. In Völklingen hat ſich, wie das Preſſeamt der Deutſchen Front mitteilt, das kommuniſtiſche Mitglied des Gemeinderates, Bodwin, von ſeiner Partei getrennt und ſich der Deutſchen Front angeſchloſſen. In einer Enklärung heißt es u. a.: „Um vor der geſamken Welt die Einmütigkeit der Saar⸗ bevölkerung in der Frage der Rückgliederung an das Deuk⸗ ſche Reich als Mukterland zu beweiſen, halte ich es für rich⸗ tig, der Deutſchen Front beizutreten. Um dieſe Einigkeit zu beweiſen, halte ich es für nokwendig, daß alle diejenigen Arbeiker, die gleich mir in der kommuniſtiſchen Partei or- ganiſiert ſind, ohne das Endziel, den Kampf um ihr Recht, aufzugeben, den Kampf gegen die übrigen Parteien, bis 4 0 ebenfalls für die Vereinigung mit Deutſchland kämpfen, na chder Rückgliederung aufzugeben.“ Der Auſſtand in Spanien Blutige Kämpfe, Meuterei, Bomben. 5 Paris, 11. Dezember. N Die aus Spanien vorliegenden Havasmeldungen beſa⸗ gen, daß noch nicht alle Unruheherde neutraliſiert flieg, daß aber die Aufſtändiſchen auch keine entſcheidenden Erfolge davongetragen zu haben ſcheinen. Aus Madrid wird gemel⸗ det, daß um Mitternacht dort etwa 10 Bomben erplo⸗ dierten, ohne anderen als Sachſchaden anzurichten. Die Polizei hat etwa 200 Verhaftungen vorgenommen. Aus Barcelona wird berichtet, daß die Aufſtändi⸗ ſchen in der Dunkelheit weiterhin Ueberfälle auf Polizeibe⸗ amte verſuchten und daß es zu Zuſammenſtößen ge⸗ feen. ſei, bei denen mehrere Perſonen verletzt worden eien. Nach einer weiteren Meldung aus Madrid haben g die Aufſtändiſchen in der Orkfchaft Villanueva de la Se⸗ rena in der Provinz Badajoz, denen ſich meuternde Truppen angeſchloſſen haben, noch nicht ergeben. aber die Polizei halte das Haus, in dem ſich die Aufſtändiſchen verſchanzt hälten, umzingelt. Bei den Kämpfen zwiſchen den Aufſtän⸗ diſchen und den Polizeiſtreitkräften ſeien, ſoweit bisher he⸗ kannt ſei, drei Aufſtändiſche gelötet worden. In Saragoſſa gab es acht Tole. 2 Jede Hausfrau weiß, wie ſehr in Die Armen Hände kalten Tagen die Hände durch die 11 tägliche Hausarbeit leiden. Durch regelmäßige Hautpflege mit Leokrem wird das Aufſpringen und die Nöte der Hände verhindert. Leokrem, der ſich beſonders leicht in die Haut einreibt, führt dem Hautgewebe Sonnen⸗Vitamin zu, denſelben wichtigen Aufbauſtoff, den ſonſt in der Haut nur die Sonne erzeugt. Leokrem iſt ein Erzeugnis der Chlorodont⸗Fabrik. Doſen zu 90, 50, 22, 15 Pfg. in allen Fachgeſchäften erhältlich. i iſt Arbeit und daran habe ich ja nie Mangel gehabt.“ „Und anſtatt dir jetzt Ruhe zu gönnen, haſt du wieder die Sorge um Gerhard Kirchner und ſein Kind.“ „O, das iſt für mich keine Sorge— im Gegenteil, und ich will verſuchen, gutzumachen, was Thea verſchuldet hat. Mir iſt immer, als müßte ich ihm etwas abbitten. Wenn er mir nur nicht ſo unendlich leid täte.“ In Adriennes Geſicht zuckte es. Agnes ſah ihre Bewe⸗ gung, deren ſie nicht vollſtändig Herr werden konnte. Faſt inſtinktiv fühlte ſie, was in der Schweſter vorging, wie ihr der Mann noch immer treu war. Adrienne?“ kam es leiſe fragend von ihren Lippen. 5 95 die ſchüttelte den Kopf und hob abwehrend die and. Gedanken— das iſt ausgeſchloſſen!“ lichen Gebärde deutete ſie auf ihr ergrautes Haar. hierher! Nein, rühre nie daran.“ i Sie wandte ſich ab und beſchäftigte ſich an den blühen Geranienſtöcken, die auf der Fenſterbank ſtanden. Agnes, ſah, wie ihre feinen, nervöſen Hände zitterten, wie ſie ſich müh⸗ ſam zur Ruhe zwang. 5 Wieder trat ein Schweigen ein, Agnes ſo unhelm⸗ lich war. Sie fragte deshalb leiſe:„Pos, du Teddy nicht mal ſehen? Soll ich ihn rufen?“ Adrienne nickte.„Ja, Agnes, gern!“ Mit einer ſchmerz⸗ „O, das freut mich! Entſchuldige mich einen Augenblick, ich will ihn holen, er ſpielt in der Küche.“ Adrienne blieb einen Augenblick allein. Mit einer lei⸗ denſchaftlichen Bewegung ſtreckte ſie die Arme von ſich. Sie mußte ihre ganze Selbſtbeherrſchung aufbieten, um nach außen hin ruhig zu erſcheinen. Gerhard hier— in unmittelbarer Nähe. Nur durch einige dünne Wände von ihr getrennt! Stürmiſch jagte das Blut durch ihre Adern, und ihr Atem ging ſchwer. Ach, ſie war ja nur ein ſchwaches Weib — und ſie hatte den Mann über alles geliebt! Wenn ſie ihn noch einmal wiederſehen könnte— wie oft hatte ſie das brennend gewünſcht— und nun lag es in ihrer Hand. Sollte ſie daran vorübergehen? Es war ja doch nur eine karge Wegzehrung für die weite Strecke. die ſie noch allein zu durchwandern batte. „Nein, Agnes, bitte, nicht!“ ſagte ſie rauh,„nicht ſolche 4 „Sieyg 1 7 55 e f f„Schwarzes Breit“ An ſämtliche Ortsgruppenbetriebsobmänner Die Ortsgruppenbetriebsobmänner werden aufgefordert, uns bis ſpäteſtens 12. Dezember 1933 abends 6 Uhr zu mel⸗ den, in welchem Betrieb noch keine Betriebszelle beſteht. Da bis 15. Dezember wir eine diesbezügliche Mel ⸗ dung nach Berlin gegeben haben müſſen, muß dieſer Auffor⸗ derung unbedingt Folge geleiſtet werden. (gez.) Fritz Plattner, M. d. N., Landesobmann und Bezirksleizer der Deutſchen Arbeitsfront Süd⸗Weſt, Karlsruhe, Lammſtraße 15. Auto mit Fußballern verunglückt.— Acht Verlezte. 99 U Heidelberg, 11. Dez. Die Mannſchaft des Weinheimer Fußballvereins 1909, die in Sandhauſen ein Wettſpiel aus⸗ nach Weinheim zurückbefördert werden ſollte, ſtieß in Heidel⸗ berg mit einem Eilzug der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗Geſell⸗ chaft zuſammen. Dabei wurden die auf dem offenen Wagen itzenden Leute teilweiſe auf die Straße geſchleudert. Acht von ihnen mußten mit teilweiſe ſchweren Verletzungen ins Aka⸗ demiſche Krankenhaus eingeliefert werden, wo jedoch dret von ihnen bald wieder entlaſſen werden konnten. Einige der Ver⸗ unglückten ſind ſehr ſchwer verletzt, doch ſcheint bei keinem Lebensgefahr zu beſtehen. Die Verletzten ſtammen alle aus Weinheim und Lützelſachſen. Das Unglück iſt darauf zurück⸗ zuführen, daß der Laſtwagenzug in der Bergheimerſtraße in eine Seitenſtraße einbiegen wollte, hierbei aber nicht be⸗ achtete, daß von der anderen Seite gerade ein Eilzug der OEG. herankam. a J Seidelberg, 11. Dez. Während der Unterlauf des Neckars nur zum Teil mit einer Eisdecke überzogen iſt, iſt der Fluß in ſeinem Oberlauf zum Teil ganz mit Eis bedeckt. Infolgedeſſen mußte die Schiffahrt auf dem ganzen Neckar eingeſtellt werden. Heidelberg.(Betrügeriſcher Architekt.) Der jährige Architekt Franz Ritter aus Mannheim, deſſen übles Geſchäftsgebaren 1932-33 das Baugewerbe Heidelbergs und ſeiner Umgebung empfindlich geſchädigt hakte, mußte ſich vor der Strafkammer zu einer umfangreichen Anklageſchrift Außern. Ritter hatte in einer großen Anzahl von Fällen ver⸗ schiedene Handwerksmeiſter um„Darlehen“, durchſchnittlich in Höhe von 2—300 Mark, angegangen mit der Verſicherung, ihnen auf ſeinen Neubauten Arbeit zu verſchaffen. Anliebſam berührt waren aber die Handwerker, als ſie erfahren mußten, daß Ritter teils unberechtigt, d. h. ohne jede Voll⸗ macht vorgegangen, oder daß die Geſchichte mit den Bau⸗ Plätzen überhaupt fingiert war. Der Staatsanwalt beantragte S Jahre Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverluſt. Das Gericht erkannte indeſſen trotz zweier einſchlägiger Vorſtrafen unter Zubilligung mildernder Amſtände wegen Betrugs und Be⸗ kugsverſuchs in je vier Fällen und wegen Arkundenfälſchung in einem Falle auf 1 Jahr 9 Monate Gefängnis. UI Heidelberg.(Neuer Stadtoberſchulrat.) Rek⸗ tor Seiler, der hier lange Zeit in der Volksſchule Pfaffen⸗ 1 3 gewirkt hat und vor einiger Zeit zum Rektor der b ilckensſchule befördert worden war, iſt jetzt zum Stadtober⸗ chulrat ernannt worden. Seiler ſteht ſchon lange Zeit in der AZationalſozialiſtiſchen Bewegung, iſt auch als Mitglied der Partei bereits längere Zeit Stadtverordneter und ſeit dem Frühjahr Stadtrat. 1 i Buchen.(Starkes Auftreten der Maſern) Unter den Kindern der Stadt treten die Maſern zurzeit ſo Fark auf, daß die Kinderſchule auf ärztliche Anordnung ge⸗ ſchloſſen wurde und wohl vor Weihnachten auch nicht mehr geöffnet werden kann. ö 5 5 Wertheim.(Arbeitsbeſchaffung.) Der Bür⸗ gerausſchuß bewilligte für 34000 Mark Arbeitsmöglichkeiten für die Wertheimer Geſchäftswelt. U. a. ſoll der Stadtteil Beſtenheid mit elektriſchem Strom verſorgt, der Rathaus⸗ aal verſchönert und die Turnhalle umgebaut werden. 1 II Adelsheim.(Schwerer Sturz.) In Wenkheim Autſchte die Frau des Landwirts Holk auf dem glatten Kü⸗ denboden aus und zog ſich einen komplizierten Beckenbruch und innere Verletzungen zu. Die Verunglückte wurde lebens⸗ gefährlich verletzt ins Krankenhaus nach Würzburg verbracht. 4. Ettlingen.(Sturz von der Leiter.) In Spiel⸗ a berg bei Etteingen wollte der Webermeiſter Karl Lindenmann duẽns feiner Scheune etwas herabholen. Dabei ſtürzte er aus Froßer Höhe von der Leiter und fiel ſo unglücklich, daß er inen Schädelbruch ſowie innere Verletzungen erlitt. Er wurde n verletzt in ein Karlsruher Krankenhaus ge⸗ 5 a. 1 () Durlach.(Tödlich verungläckt.) Der Telegra⸗ Fenarbefter Hofmann aus Hochſtetten war auf dem Bahn⸗ 1 1 tper zwiſchen Karlsruhe und Durlach mit Bahnarbeiten be⸗ 1 Ahäftigt. Dabei hat er allem Anſchein nach das Herannahen 3 Aas Zuges übechört. Er wurde von der Lokomotive erfaßt und gräß ich verſtümmelt. Der Verunglückte war ſofort tot. .() Baden Baden.(Nur noch ein Bürgermeiſter.) 9 Die Stelle des Oberbürgermeiſters, die durch den Rücktritt des ſetgen Oberbürgermeiſters Elfner frei wird, wird nicht ehr neu besetzt werden. An die Spitze der Stadtverwaltung 1 biet ein Bürgermeiſter und zwar wird dieſen Poſten der Asherige Bürgermeiſter Schwedhelm inne haben. Als ſein Pertreter fungiert ein beſoldeter Stadtrat, Schloſſermeiſter Burtle, der ſein Geſchäft aufgebt und eine beſcheidene Ver⸗ 1 Aütung erhält. Da nach der badiſchen Gemeindeordnung einer er Bürgermeiſter Juriſt ſein muß, tritt Stadtoberrechtsrat Dr. 1() RNaſtatt.(Im Rhein ertrunken.) Der 20 Jahre ate Landwirt hard Gutmann aus Stollhofen bei Raſtatt bar vor vier Wochen von ſeinem Dienſt im FA D.⸗Lager antlaſſen worden, da er auf einem Rheinſchiff als Matroſe Arbeit gefunden hatte. Da er mit den Arbeiten an Bord Uobt richtig vertraut war, verlor er während der Fahrt aas Gleichgewicht und ſtürzte in den Rhein. Da der Vor⸗ ang von niemand beobachtet wurde, mußte der junge Mann AKtrinken. ohne dak ihm Hilfe hätte gebracht werden können. f Treuemarſch Badener Winzer zum Reichskanzler. „2 Offenburg, 11. Dez. Nach 39tägigem Fußmarſch tra⸗ 4 150 zwei junge Badener Winzerſöhne in der Tracht ihrer went in Berlin ein, um dem Reichskanzler Adolf Hitler * große Fäſſer, gefüllt mit koſtbarem Rebenſaft des VBa⸗ War Landes, zu überreichen. Durch dieſe Gabe wollen die FNeinbauern ihren Dank und gleichzeitig die erſte Ernte im titten Reich dem Führer übermitteln. Die beiden Fäſſer den reich geſchmückt und trugen die Inſchrift:„Dank⸗ und euemarſch zu unſerem Führer. Herbſt 1933“. N Beck als beſoldeter Stadtrat hinzu. b * getragen hatte, und mit einem Laſtkraftwagen mit Anhänger Aus Nah und Fern. Darmſiadfl.(Zwiſchenfall im Löwenk af 1 1— kam es zu einem atemraubenden Zwi . Ein hieſiger Friſeur hatte in den Zeitungen ange igt, daß er bei dem zurzeit hier vorgeführten Löwendreſ⸗ urakt einen Mann aus dem Publikum im Löwenkäfig ra⸗ ieren werde. Kurz vor Beginn der Vorſtellung teilte er m Dompteur mit, daß ihm die Friſeurinnung das Auf⸗ treten außerhalb der„Branche“ verboten habe. Für den Meiſter ſprang aber ein Gehilfe ein, der tatſächlich einen ſtämmigen Mann im Zwinger raſierte. Während drei der Beſtien ruhig auf ihren Poſtamenten dem ihnen unge⸗ wöhnlichen Vorgang zuſchuuten, ſtürzte ſich der vierte Ber⸗ berlöwe in einem Augenblick, da ihnen der Bändiger den Rücken zuwandte, auf den Raſierten, dem noch das Meſſer an der Kehle ſaß und ſchleuderte ihn mit einem Tatzenhieb in die Ecke des Gitters. Der Dompteur konnte das aufge⸗ regte Tier jedoch an weiterem Zupacken hindern, und die Polizei unterſagte die Fortſetzung der gefährlichen Pro⸗ zedur. 5 Der Mord im Schaferkarren ö Lutzingen(Schwaben), 11. Dez. Zu dem bereits gemel⸗ deten Mord an dem Schäfer J. Bunz erfährt man noch fol⸗ 925 Einzelheiten. J. Bunz aus Reinhartshofen hatte bei em Schafhalter Michael Körle, dem mutmaßlichen Täter, 230 Schafe zum Mitweiden eingeſtellt. Von dieſen Schafen wurden jetzt durch den Neffen des Toten nur noch 36 Stück als vorhanden fe agen Die 1 195 9 15 hat Körle ohne Wiſſen des Eigentümers zu Schleuderpreiſen verkauft und mit dem Geld ein flottes Leben geführt. Als Bunz im November nach Lutzingen kam, um ſich nach ſeinen Scha⸗ fen zu erkundigen, führte ihn Körle auf das Feld hinaus zum Schafpferch. Seitdem fehlte von ihm jede Spur. Von Lauingen aus telephonierte Körle am nächſten Tag nach Großſaitingen und teilte den Angehörigen des Bunz mit, daß Bunz noch nicht heimkomme. Am Samstag darauf traf bei den Angehörigen des Toten eine Poſtkarte ein, mit der Nachricht, daß Bunz ſeine Schafe wieder zu ſich genommen habe und nun mit denſelben in die Rheinpfalz und nach Elſaß verziehen wolle. Der von Körle bewohnte Schäferkarren zeigte an den Wänden Blutſpuren, 2 Perſonenſchmuggel aufgedeckt Wie flüchtige Marxiſten nach Dänemark kamen. Schleswig, 12. Dez. Wie von der Regierun amtlich mitgeteilt wird, iſt es gelungen, einem umfangreichen Per⸗ ſonenſchmuggel von deutſchen„Flüchtlingen“ nach Däne⸗ mark auf die Spur de kommen. Volksfeindliche Elemente in Hamburg und in anderen deutſchen Städten hatten ein Ver⸗ 5 ausgeklügelt, mit dem ſie jederzeit Flüchtlinge aus eutſchland über die ſogenannte„grüne Grenze“ nach Dä⸗ nemark ſchaffen konnten. f Die Flüchtlinge wurden von 77 8 an beſtimmkle Perſonen nach Flensburg u Zunkkonären erwieſen, wo ſie ö 5 unter Fe. des geltenden Stichwortes meldeten. In Flen sburg gelangten die be dann an die Leute, die das eigentliche Hinüberſchaffen über die dãniſche Grenze bei Nacht beſorgten. f 3 55 Fünf SS⸗Männer verunglückt Lübeck, 12. Dez. Ein mit fünf SS⸗Männern beſetzter Perſonenkraftwagen ſtieß auf der Lübeck⸗Segberger Chauſ⸗ ſee in der Nähe von Eckhorſt in voller Fahrt mit einem Schnellaſtwagen zuſammen. Die fünf SS⸗Männer wurden ſchwer verletzt ins Kronkenhaus nach Lübeck gebracht. V.. einigen beſteht Lebensgefahr. ö Nuntius Orſenigo 60 Jahre alt Berlin, 12. Dez. Am 13. Dezember vollendet der apo⸗ toliſche Nuntius Ceſare Orſenigo das 60. Lebensjahr. An⸗ a 1896 erhielt er die Prieſterweihe. Darauf übte er in Mailand 15 Jahre praktiſche Seelſorge aus. Sein Wir⸗ ken konzentrierte ſich auf die Vinzenzkonferenzen und auf die N Gleichzeitig war er ein eifriger Schrift⸗ Fab Dieſe Tätigkeit führte ihn mit dem Präfekten der mbroiſaniſchen Bibliothek, Achilles Ratti, dem jetzigen Papſt Pius XI., zuſammen. Orſenigo und Ratti gaben mehrere Jahre auſannnen die Zeitſchrift„San Carlo Bor⸗ romeo“ heraus. Als Ratti im Februar 1922 auf den Stuhl Petri kam, verlieh er Orſenigo die Würde eines Erzbiſchofs und entſandte ihn als Internuntius nach den Niederlan⸗ den, wo er drei Jahre wirkte. Im Juli 1925 ſiedelte Orſe⸗ nigo als Nuntius nach Budapeſt über. Im Februar 1930 beſtimmte ihn Papſt Pius XI. zum Nachfolger des als Kar⸗ dinalſtaatsſekretärs im Vatikan berufenen bisherigen Nun⸗ tius Pacelli zum Vertreter des päpſtlichen Stuhles bei der Regierung des Deutſchen Reiches. 5 ab Die älteſte Ehefrau Deukſchlands geſtorben. In Bochum verſchied plötzlich im Alter von 95 Jahren die als älteſte Ehefrau Deutſchlands bekannte Oma Sträter, die noch im vorigen Monat mit ihrem Mann die Gnadenhoch⸗ zeit begehen ennte. A Brand im belgiſchen Rundſunkhaus. Im Hauſe des belgiſchen Rundfunks in Brüſſel iſt Feuer ausgebrochen, das ſich überaus ſchnell ausdehnte. Erſt nach zwei Stunden konnte die Feuerwehr den Brand auf ſeinen Herd be⸗ Hränken. 4 Schulkreuzer„Köln“ zurückgekehrt. Der Schulkreuzer „Köln“ iſt von ſeiner Auslandsreiſe nach Wilhelmshaven e und hat vor der Jade⸗Mündung Anker ge⸗ worfen. AF Gaslod einer Muller mit drei gtindern. In der Nacht hat eine 38jährige Frau in Oerlikon bei Zürich ſichſ und ihre drei Kinder durch Gas vergiftet. Als die Wohnung ge⸗ öffnet wurde, fand man die Frau und die Kinder tot auf. Der Mann, ein kaufmänniſcher Angeſtellter, war auf einer Geſchäftsreiſe. 1 A Miniſter rettet Rodelgefährten. Auf der Suche nach geeignetem Skigelände verunglückte in den Börzſinyer Ber⸗ gen ein Rodelſchlitten, auf dem ſich der ungariſche Han⸗ delsminiſter Fabianyi in Geſellſchaft des Obergeſpanns Soldos befand. Der Schlitten ſtürzte in einer ſcharfen Kurve um, und der Obergeſpann flog in weitem Bogen in eine etwa zehn Meter tiefe Schlucht. Handelsminiſter Fa⸗ bianyi kletterte in die Schlucht hinunter. Es etang ihm, den ſchwerverletzten Obergeſpann den ſteilen Anhang hin⸗ aufzutragen und im Schlitten bis zur nächſten Ortſchaft zu befördern. Der Anſchlag auf den Schnellzug f f Beber 30 Toke? i Jur gafaſtrophe des 1 Bordeaux.— Sevilla wird berichtet, daß eine große Bombe auf einer über eine liefe Schlucht i Brücke niedergelegt worden war, die in dem Augenblick explodierte, als der Zug die Brücke paß ⸗ ſierte. Die Brücke brach ein und die meiſten Wagen ſtürz⸗ ken in die Tiefe. Die Jahl der Toten ſoll über 30 betragen. —— Lalcale Nuud cas f Ein geſtrenger Winter Wohl niemand— mit Ausnahme der Wetterkundigen natürlich— hätte um dieſe Zeit eine derartige Kälte erwar⸗ tet, wie ſie gegenwärtig in ganz Europa herrſcht. Man muß ſchon ſagen, der Winter hat ſich ganz energiſch in ſeine Rechte eingeſetzt und jene frühlingshaften Ahnungen, die man noch in den milden Novembertagen haben durfte, gründlich zer⸗ ſtört. Die einzigen Blumen, die uns noch begegnen, ſind die Eisblumen an den Scheiben, die einzigen Farben, die man auffallend häufig ſieht, ſind das Rot und Blau frierender Naſen. Bereits überziehen ſich die Pfützen, die Teiche, aber auch ſchon die Seen und ſogar die Flüſſe mit Eis. Wir haben alle Ausſicht, uns wieder einmal zum Kältepol zu entwickeln und Sibirien mit noch mie dageweſenen kalten Temperaturen zu übertrumpfen! Begeiſtert von dieſer Ausſicht dürften wohl die we⸗ nigſten Leute ſein. Denn einmal muß man die Oefen kräftig füttern, um in den Zimmern eine erträgliche Wärme zu ha⸗ ben, zum andern aber iſt es auch draußen, ſelbſt beim Ro⸗ deln, nicht angenehm, wenn einem fortwährend ein ſchneidend kalter Oſtwind um die Ohren pfeift. Das eine koſtet Geld und das andere iſt zumindeſt nicht geſundheitsfördernd. Man muß ſich ſchon recht nachdrücklich in den Mantel, die verſchiedenen Schals und Handſchuhe hüllen, um einiger⸗ maßen im Freien beſtehen zu können. Der Tierfreund bemerkt bezeichnenderweiſe, daß die Raben bereits bis in die Peri⸗ pherie der Stadt geflogen kommen und hier ihr hungriges Geſchrei erſchallen laſſen. Und wieder ergeht der Appell an alle, der hungernden Tiere nicht zu vergeſſen, aber auch nicht der frierenden Haustiere wie Pferde und Hunde! 00 „Fidelio“. Kammerſängerin Nanny Larſen⸗Todſen, die am Samstag vor ausverkauftem Hauſe mit außergewöhnlichem Erfolg die Iſolde geſungen hat, ſingt ein zweites Mal am Mittwoch, den 13. in Mannheim. Zur Aufführung kommt „Fidelio“ mit Nanny Larſen⸗Todſen als Leonore. Die Deut⸗ ſche Allgemeine Zeitung ſchrieb:„Dieſe Künſtlerin iſt ein wahres Wunder an Schönheit, Fülle und Reiz der Stimme; e iſt ein Wunder in ihrer ſchlichten, menſchlich tief ergreifen n Art der Darſtellung, ein Wunder, wie es ſich vielleicht nur alle fünfzig Jahre ereignet.“ i; UI Eisbrecher an der Arbeit. Die Vereiſung der Mann⸗ heimer Hafenanlagen 17 durch die anhaltende Kälte weitere Fortſchritte gemacht, ſo daß der Eisbrecher„Mühlau“ in Aktion geſetzt werden mußte. Stellenweiſe wurde eine Eis⸗ decke von 8 Zentimetern feſtgeſtellt. Lediglich der Mühlau⸗ hafen und der Verbindungskanal hatten infolge der dortigen ſtarken Strömung noch keine geſchloſſene Eisdecke. UI Beim Schlittſchuhlaufen verunglückt. Beim Schlittſchuh⸗ laufen auf einer Eisbahn in Käfertal ſtürzte ein junger Burſche und erlitt einen Bruch des linken Oberarms. Er mußte in das Allg. Krankenhaus gebracht werden. U Defraudant verhaftet. Der frühere Direktor des Nürn⸗ berger„Intimen Theaters“ wurde in Mannheim wegen an⸗ geblicher Anterſchlagung von Beträgen in Höhe von etwa einer halben Million verhaftet. 200 Mark Belohnung ausgeſetzt. Wie ſeinerzeit be⸗ richtet, wurde am 22. September einem Kaſſenboten vor dem Quadrat G eine Geldtaſche, die 1960 Mark enthielt, von unbekannten Tätern entriſſen. Die Täter hatten eine dunkel⸗ blaue Buicklimouſine benützt, die das Kennzeichen 1 T trug. Für die Ermittlung der Täter und die Wiederbeibringung des Geldes hat nunmehr die geſchädigte Firma eine Beloh⸗ nung von 10 Prozent oder 200 Mark ausgeſetzt. N Von der Straßenbahn erfaßt. In der Breiteſtraße verlor ein Radfahrer, der von einem Straßenbahnzug über⸗ holt wurde, die Herrſchaft über ſein Rad und fuhr auf ein Perſonenauto auf. Er wurde dabei gegen die Straßenbahn geworfen, die ihn einige Meter mitſchleifte. Er wurde mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. — Wahret eure Rechte in der Angeſtelltenverſicherung. Vom 1. Januar 1926 an iſt es zur Aufrechterhaltung der Anwartſchaft erforderlich, daß jeder Verſicherte vom 2. bis 11. Kalenderjahr ſeiner Verſicherung jährlich mindeſtens acht. vom 12. Kalenderjahr an jährlich mindeſtens vier Beitrags⸗ monate nachweiſt. Die Anwartſchaft erliſcht zunächſt, wenn dieſe Mindeſtzahl nicht erreicht wird. Sie lebt aber wieder auf, wenn der Verſicherte die erforderlichen freiwilligen Bei⸗ träge innerhalb der zwei Kalenderjahre nachentrichtet, die dem Kalenderjahr der Fälligkeit folgen. Es können alſo die etwa noch erforderlichen Beiträge für das Jahr 1931 noch bis zum 31. Dezember 1933 nachentrichtet werden. Frei⸗ willige Beiträge ſind in der dem jeweiligen Einkommen ent⸗ ſprechenden Gehaltsklaſſe, mindeſtens aber in Klaſſe B zu entrichten. In Klaſſe B können Beiträge nur von ſolchen Verſicherten geleiſtet werden, die ohne Einkommen ſind, oder deren Einkommen im Monat den Betrag von 100 Mark nicht überſteigt. 5 Badiſches Sondergericht f [Mannheim. 12. Dezember. Acht Monate Gefängnis für Politik. In der Mittags⸗ pauſe bei Ausführung von Arbeiten auf der Bergſtraße bei Großſachſen brachte der 24 Jahre alte Inſtallateur Wilhelm Krehwiſch aus Heidelberg das Geſpräch auf den Reichstags⸗ brand; er ſoll dabei den Namen Göring genannt haben. Der Angeklagte behauptet, er habe nur eine Zeitungsmel⸗ dung der„Weinheimer Nachrichten“ wiedergegeben, die ſich gegen eine diesbezügliche Behauptung der franzöſiſchen Preſſe wandte. Der Belaſtſtungszeuge bleibt jedoch dabei, er habe dieſe e e in einer Form wiedergege⸗ ben, als ob es ſeine eigene Meinung ſei. Die Braut des An⸗ geklagten ſpricht ſich in temperamentvoller Weiſe dahin aus, daß ihr Bräutigam die Aeußerung nie als ſeine eigene Aeußerung vorgebracht haben könne. Er habe ſich ſogar ihr egenüber gegen das Braunbuch mit ſeinen erlogenen Be⸗ auptungen gewandt und ſei Wee e einge⸗ 87 Der Belaſtungszeuge ſei nur neidiſch gegen ihren räutigam. Der Vertreter der Anklage hält die Ausſage des Belaſtungszeugen für durchaus glaubwürdig. Das Urteil lautete auf acht Monate Gefängnis. n IJ. Ein neuer Trick. Der neueſte Trick iſt, den einſti⸗ gen„Vorwärts“ in Liliput⸗Format erſcheinen zu laſſen, den man in einer Zigarettenſchachtel einem Bekannten reprä⸗ 3 kann. Er ſoll in Maſſenexemplaren verbreitet wer⸗ en. Dieſe Methode übten frühere SpD⸗Mitglieder in St. Georgen, gegen die ein früherer Parteigenoſſe in führen⸗ der Stellung als Belaſtungszeuge auftrat. In dieſem Falle wurden je acht, bei einem Angeklagten ſechs Monate aus⸗ geſprochen; anch im zweiten Falle acht Monate, in einem Falle erfolgte Freiſpruch. ö —=, ˙— 5 Am Küpfernen Sonnta herrſchte in en Fußball gauen reger Betrieb. Im Gau Württemberg wurden nur Spiele für die Winterhilfe durchgeführt. Das Haupt⸗ zpiel war hier die Begegnung in Stuttgart, wo ſich die Städtemannſchaften von Stuttgart und Karlsruhe vor 6500 uſchauern trafen und wobei die Badenſer einen 2:1⸗Sieg davantrugen. 14 1 N SB. Waldhof kam durch ſeinen Zel⸗Sieg über den Freibur⸗ er FC. zur alleinigen Tabellenführung, während es in Mannheim einen a wee denn mit 2˙2 gab. Zu einem Führungswechſel kam es im Gau Südweſt. Worms gegen Wormatia zwei wertvolle Punkte ein. Die Frankfurter führten nach korloſer erſter Halbzeit mit 2:0, noch zu drei Toren, die ihnen einen ſicheren Sieg brachten. Nun haben die Offenbacher Kickers die Tabellenſpitze inne, 2:0 ſchlugen.. „„Im Handball⸗ Sager gab es bei dem Lokalderby in Mannheim wieder einmal Siegeszug vom VfR. Mannheim e e werden konnte. 10:3 lautete das Ergebnis für den Meiſter, der nach „„„„˖ͤ è LAK ̃ĩͤ. Anläßlich eines Zwiſchenfalls beim Gauligaſpiel des trägte des Reichsſportführers. daß Bel Kraft als eine d Tätlichk, en gegen Schiedsrichter im neuen Staat der Autoritat- und Disziplin unter gar keinen Umſtänden mehr 7 l 2455 27 1 2 2 Diet neue Sportführer An die im Gau XIV Gaben) angeſchloſſenen Verbände a 180 0 Karlsruhe, 11. Dezember. Der Landesbeauftragte für den Sportgau Baden erläßt Durch Verfügung des Reichsſportführers, von Tſchammer⸗ Oſten vom 5. Dezember 1933 bin ich zu dem Landesbeauf⸗ übernehme ab heute dieſes Amt und fühle mich verpflichtet, als erſte Handlung meinem Vorgänger, Pg. Robert Roth, gufrichtigſten Dank der badiſchen Sportwelt für ſeine bis⸗ her geleiſtete Arbeit auszuſprechen. ö „Im Gau Baden gab es diesmal nur zwei Spiele. Der Karlsruhe zwiſchen dem dortigen KFV. und dem VfR. Der letzte Tabellenführer, FSB. Frankfurt, büßte in dann aber wendete ſich das Blatt und die Wormſer kamen die die hervorragende Mannſchaft des FK. Pirmaſens mit einen Sieg des DSB. ⸗Meiſters SV. Waldhof, deſſen wie vor unangefochten die Tabelle führt. KFV. gegen den VfR. Mannheim weiſt der Landesbeauf⸗ ſeiner erſten Aktionen darauf hin, d eleidigungen und geduldet werden können. und Vereiſe. an die Verbände und Vexeine folgende Bekanntmachung: tragten für den Sportgau(Baden) ernannt worden. Ich der auf eigenen Wunſch aus dem Dienſt ausgeſchieden iſt, den Der Weg, den das deutſche Turn- und Sportweſen einzu⸗ worde bleib Im übrigen gelten die Richtlinien des Reichsſportfüh⸗ rers; für deren unbedingte und widerſpruchsloſe Durchfüh⸗ rung ich mit meiner ganzen Perſon hafte, und die allein maßgebend ſind. In ſportlichen Angelegenheiten iſt eine affe Zentraliſation und einheitliche Leitung das allein Gegeben? s ns e 6 Die Vereine und Verbände des Sportgaues 14(Baden) FFC 2. e e v eleclssl proktische 85 billige GESCHE NINE in Woll- und Strickwaren Kleiderstoffe und Hussteuerdrfikel etc. lk N LI. Kehlerstr. 2 E. Werber Nachf. Bedarfsdeckungsscheine der i Fe audsdarleften werden angenommen. — — 2 Herren-Schuh 5 Schon von f 8. 30 0 0 MANNHEIM: O 4, 7(am Strohmarkt) LUDWISSHAF EN: Ludwigstraße 48. * Geſetze die erfolgreiche Breitenorbeit immer verbunden iſt nit einer Exhöt der ſportlichen Einzellei un da Jene e auc die 9. hſtleiſtungen den,„Stand der Na en een Nah nikks automatisch heben. Bei den Olumpiſchen Spielen in Berlin 1986 ſind die Einzelhöchſtleiſtungen allein ausſchlaggebend. Da nach dem Wunſch und Willen des Führers der deutſche Sport bei die⸗ ſer Olympiade, die von außerordentlichen Bedeutung für die. Welt iſt, einen ehrenvollen Platz einnehmen ſoll, iſt es oberſtes Geſetz für alle verantwortlichen Leiter, ihre Arbeit auf dieſes Ziel einzuſtellen. So wie der Sport in kürzeſter Friſt in Italien durch Muſſolini zu einer nie ge⸗ ahnten Höhe emporgehoben wurde, ſo müſſen auch in Deutſchland die Leibesübungen durch den neuen Staat einen gewaltigen Aufſchwung erleben Die Berliner Olympiade muß für die Welt die Viſi⸗ kenkarte des neuen Deukſchland werden und ſoll das wieder gul machen was in den letzten Jahrzehnten leider verſäumt worden iſt. Der Vorſprung, den bisher andere Nationen in ſporklicher Hinſicht gehab! haben, muß ſchnellſtens eingeholt werden. Der Sportgau Baden wird ſeine Ehre daranſetzen, zu erreichen, daß unter den deutſchen Olympiakämpfern ein 1 Preozentaſtz unſerer Landsleute vertreten iſt und aß man von allen badischen, Teilnehmern ſagen kann, daß ſie anſtändig und ritter lich gekämpft haben, daß ſie gusgezeſchnete Sieger und gute Verlierer geweſen ſind. Das Verhalten aller Vertreter der Nation muß die Bedeutung der Leibesübungen für die Charakter⸗ bildung klar zum Ausdruck bringen. Denn Sport iſt Mittel zum Zweck und nicht Selbstzweck: er dient zur Förderung der Geſundheit des Einzelnen und damit auch des ganzen Volkes, deſſen Anſehen und Stel⸗ 60 in der Welt durch die Höhe der ſportlichen Leiſtungen Geſtärtt werden nnen ng e n n an t 00 In dieſem Sinne fordere ich alle badiſchen Turner und Sportler— und ich hoffe, daß in kürzeſter Zeit das ganze badiſche Polk darunter zu verſtehen iſt— zur Mitarbeit auf und entbiete ihnen den Gruß des Reichsſportführers. ö VVVVVVVVVC 7 (gez.) Herbert Kraft, Landes beauftragter. N 2 e s 111 Wetterhericht Ueber Skandinavien iſt ein neues Tief erſchienen, das nieder Ozeanzuft bis nach Norddeutſchland heranführt. Für ein Ueberſchreilen der mitteldeutſchen Gebirge reicht die Kraft nicht aus. Süddeutſchland bleibt daher der derzeitige Kälte⸗ gol Europas, von dem ſich Kaltluft nach Itallen und dem Ballan aushrei et.— Vorherſage: Froſtwetter hält an. * 5 5 e nach t. N e N An vielen Orten hat nun der Weihnachtsmarkt begon⸗ nen, und damit iſt uns wieder eine neue Freude dieſes an Freuden für Groß und Klein ſo reichen Monats Dezember aufgetan! 90 1 1400 I Weihnachtsmarkt! Zauberwelt der luftigen Budenſtädte, Welt des Flitterſtands, in dem in der frühen Dämmerung ſchon die karbidnen und anderen Lichtquellen ein glanzvolles euerwerk aufglitzern laſſen, in der ſich die unterſchiedlichen Düfte von Pfefferkuchen⸗ und anderen Ständen ſeltſam auf⸗ reizend mengen! Hier wird das Auge von tauſenderlet Spiel⸗ zeug angezogen, von dem alten, ehrlichen Hampelmann bis zu der herrlich bunten Uhrwerk⸗Efſenbahn, die mit dem Schienenkranz zuſammen ſchon für ganze fünfzig Pfennig zu haben iſt, von der„laufenden Maus“ bis zu dem gro geſchnitzten hölzernen Schaukelpferd; dort wieder wendet ſich der Händler mit ach ſo werbenden Worten vornehmlich an die Erwachſenen, um ihre Aufmerkſamkeit auf ſeine vorzüg⸗ lichen wollenen und beinah⸗wollenen Strümpfe und Socken und Unterzeuge zu lenken, die bei ihm für ſolch ein Spotk⸗ geld zu erwerben ſind, daß jeder, der die Gelegenheit nicht 7 ſich ſelbſt und die Seinen aufs ſchwerſte ſchädigen müßte! a ö ö 1 Beſchwörende, halb ſingende Stimmen dringen von allen Seiten zugleich an dein Ohr,„Wunderkerzen“ hier und„die echte Lametta“ da und gar„prima prima Hoſenträger“ dort: Poeſie und Proſa in bunteſtem Verein! O überall die Gro⸗ ſchenherrlichkeit um dich herum— weh dir, wenn du nicht eh bleibſt, ſonſt würdeſt du geoſchenweis zum armen Manne werden 5 6 ö N 100 Aber das ſchönſte am ganzen Weihnachtsmarkt, das ſind und bleiben doch all die vielen kleinen Tannenwäldchen, die nun ſchier über Nacht ſich überall aufgetan haben, wo nur ein Fleckchen dafür geeignet ſchien. Hier geht es um ernſte Dinge, iſt das Feld der Väter und Mütter: Wer noch die Schulhöschen trägt, der darf ſich nur ganz beiſeite dazuſtellen und ehrfürchtig mit großen Sehnſuchtsaugen zu⸗ ſchauen, wie die Großen im Vollgefühl der Wichtigkeit dieſer Miſſion nach dem Chriſtbaum fahnden, der akkurat am beſten in die gute Stube und zum— Geldbeutel paßt. Aber, o kleines, großes Kinderglück, da liegt ja gar ein abgeriſſenes Tannenreis! Herrlich— und nun damit nach Hauſe— nun wollen wir dort Weihnacht ſpielen! „ SGSeeſchäftliche Mitteltungen. Fritz⸗Kundendienſt. Unſerer heutigen Nummer liegt die 19. Ausgabe des mit zahlreichen Abbildungen verſehenen„Flitz⸗Kunde dienſtes“ kei, auf den wir unſers Leſer und Lee innen aufmerk,am machen. FVerſammlungs Kalender. Er B. O. M. Morgen Mittwoch Abend 8 Uhr Heimabend. nun auch in Seckenheim(kompl. 4 6.50) im Damen- ung Herren- Salon en. ene f Günther, klauptstrage 110 „iin 1a eee i 1 41 aup 3 Danksagung. Allen denen, die unserm lieben Entschlafenen 08 die letzte Ehre erwiesen haben, ein herzliches 5 1970 Vergelt's Gott“. Familie Josef Leiblein 5 Adolf Knodel. Mannheim. Seckenheim, 12. Dez. 1933. „ebe Karten Karten für geschenk zwe 8 1 in geschmackvoller Jusfubrung. E mis? 10 ſo wie ein i Einleg ſchwein zu verkaufen. 82 Taglohn-Zettel für Bauhandwerker (nach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben im verlag des erkar-Bote.] Weßkircherſtr. 34. 1.... ara 2118190 15 7 5 F I eee n? r—... Deere 22 N 2 br 225 Kenntnis, dall ich die altbekannte Metzgerei, Mzbemmess abe! neu eröffne. Gute Ware, reelle Bedienung ist mein Grundsatz, mit dem ich der verehrl. Einwohnerschaft Seckenheims dienen will. a Geschäfts Eröffnung. Der verehrl. Einwohnerschaft von Seckenheim zur Peter Ewald. C 15 — 3 Es wurden vom Bad. Verband der Kohlenhändler E. V. Karlsruhe nach den Bestimmungen des Herrn Preiskommissars für Seckenheim nachstehende von Dezember bis auf weiteres festgelegt: Lohlen- Preise e eee eee, eee Mee e . 5 7 zugeführt eingetrag ßͤͤͤͤ 00 8 Rn, Rm. Em, Bun. Hern. Pen. Ruhrfettnusß Il, nachgesiebt 1.58 170 1.80 1.85 1.68 1.7³ Ruhrfetitnuß Ill, nachgesiebt 1.53 1.65 1.75 1.80 1.63 1.6 Sasrnuß li! 136 14s 16558 163 149 14% Anthrazit-Eitormbriketts 137 1.49 1.59 164 1.47 1 Runrbrechkoks I 1.43 1.55 1 6⁵ 1.70 1.53 1.58 Unionbrikestis 1.18 130 1.40 1.45 1.28 1.33 Ruhrbrechkoks 11 1.⁴ 1.60 1.70 1.75 1.58 1.63 Nengenrabatt: Bei Beaug von 20 Zentnerg und wehr e Pie bro Leniner Sabat Bäckerpreis ee Union- Briketts für Bäcker Rm. 1.15 pro Zentner frei Haus. 4 Sämtliche Kohlenhändler, Genossenschaften, Konsumvereine, Eisenbahner Oen nsum ossenschaften sind 4 die vorstehend geschützten Preise gebunden.— Gegen Unterbietungen wie gegen Verstöle gegen die stimmungen des Arbeitsgemeinschafts vertrages wird mit aller Schärfe vorgegangen. — *