Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Re 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Preisliſte Rr. 2. Anzeigenſchluß 9 Uhr. T. A. XI. 34: 1200 120 N . 1 für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkeiſndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. eee eee Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Iluſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantw. für Schriftluu Anzeigen Gg. Härdle, M⸗Seckenheim Druck und Verlag: G. Zimmermann Witw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 35. Jahrgang Goebbels an das deutſche Volt Die Silveſteranſprache im Rundfunk. Freiburg j. Br., 2. Januar. Am Sit peſterabend ſprach Reichsminiſter Dr. Goebbels von Freiburg j. Br. über alle Sender zum deutſchen Volk. Er führte u. a. aus: Zum letzten Male im ablaufenden Jahr 1934 habe ich Gelegenheit, zu Euch allen zu ſprechen. Ich benutze ſie vor⸗ erſt, um Euch die herzlichſten Grüße und Glückwünſche des Führers, der Partei und der Regierung zum Jahreswech⸗ ſel zu übermitteln. Sie danken Euch durch meinen Mund für das Uebermaß an Vertrauen, daß Ihr ihnen im Jahre 1934 in ſchweren und ſorgenvollen zwölf Monaten unbeirrt entgegengebracht, für die Ausdauer und mutige Zähigkeit, mit der Ihr die harten Kämpfe um das Leben und die Zu⸗ kunft der deutſchen Nation beſtanden, und für den Opfer⸗ ſinn, den Ihr dabei in den vielen Prüfungen bei der Ver⸗ wirklichung einer neuen deutſchen Volksgemeinſchaft immer wieder bewieſen habt. Sie bitten Euch, auch im kommenden Jahr von derſel⸗ ben Feſtigkeſt beſeelt zu bleiben und der Welk das edle Beiſpiel eines einmütigen Volkes zu geben, das, wenn auch vom Schickſal nicht verhäkſchelt, dennoch kapfer ſeinen Mann ſteht in der Behauptung ſeines nationalen Daſeins. Die Regierung und die Partei aber verſprechen Euch, ſo wie in den hinter uns liegenden Jahren, auch im kom⸗ menden hart zu ſein in der Verfechtung unſerer unabding⸗ baren Lebensintereſſen und nicht zu ruhen und zu raſten, his Deutſchland ſich wieder den Platz unter den anderen Völkern zurückerkämpft hat, der ihm auf Grund ſeines Cha⸗ rakters, ſeiner Tüchtigkeit und ſeiner Leiſtungen gebührt. Ein Rückblick Das Jahr, das nunmehr hinter uns liegt, war reich an Kämpfen, und es wurde uns dabei nichts erſpart an großen Prüfungen und ſchweren Belaſtungen. Es war ein turbulentes Jahr, in dem das Schickſal uns gegenüber nicht kargte mit Erfolgen, aber auch nicht mit Enttäuſchungen mannigfacher Art. Jedoch der unſterbliche Lebenswitke unſeres Volkes hat alle Widerſtände ſiegreich niedergebrochen und das Syſtem des nationalſozialiſtiſchen Staates ſteht heute feſter und unerſchütterlicher denn je. Mit Stolz und innerer Genugtuung können wir auf die vergangenen zwölf Monate zurückſchauen. Mirtſchaftlich geſehen iſt es uns in dieſer relativ ſo kurzen Zeitſpanne gelungen, die Arbeitsloſigkeit wiederum um bedeutende Mil⸗ lionenziffern zurückzudrängen. 4,5 Millionen Menſchen, die heute wieder an den Maſchinen ſtehen oder in den Kontor⸗ ſtuben ſitzen, ſind lebendige Zeugen des organiſchen und auf weite Sicht eingeleiteten Wiederaufbauprozeſſes unſerer nationalen Produktion. Durch umfaſſende Agrargeſetze iſt das Bauerntum wieder auf eine feſte und solide Grundlage geſtellt worden. Männern, die im vergangenen Regime der Erwerbsloſig⸗ keit preisgegeben waren, haben unter unſerer Führung die ö erdbraune Uniform des Arbeitsdienſtes angezogen. Die ganze Nation iſt von einem einzigen jauchzenden Lied der Arheit durchklungen. Gewiß wird niemand die gro⸗ gen Schwierigkeiten verkennen, denen wir bei der Ankur⸗ belung unſeres Wirtſchaftsprozeſſes begegnen mußten. Der Mangel an Deviſen und Rohſtoffen macht ſich nielfach unangenehm bemerkbar. Aber auch hier wird es deutſcher Tüchtigkeit ohne Zweifel gelingen, in abſehbarer Zeit Nittel und Wege zu finden. Auch das ſoziale Leben hat im abgelaufenen Jahre mannigfache Befruchtungen erfahren. Im Geſetz zur Re⸗ gelung der nationalen Arbeit iſt das Verhält⸗ nis zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer wenigſtens bis zu einem Maße konſolidiert worden, daß es für das Leben der Nation keinerlei ſchädliche Auswirkungen mehr nach ſich ziehen kann. Die Idee der Kameradſchaft eines ganzen Vol⸗ kes beginnt ſich zuſehends zu verwirklichen, die Arbeit als Begrff ift von einem neuen Ethos erfüllt, in der Rieſen⸗ orgaziſation des Werkes„Kraft durch Freude“ fin⸗ millionen Menſchen nach harter Tageslaſt und Mühe le iche Erholung und ſeeliſche Erquickung. das Winter⸗ hillswerk hat auch in dieſem Jahre weit über alle Er⸗ warungen hinweg ſeine ſoziale Miſſion an den Aermften unſxes Volkes erfüllt Ja, wir können ſogar der Hoffnung Audruck geben, daß es im Winter 1934⸗35 bei gleichblei⸗ bewem Opferſinn aller Schichten die Leiſtungen des Vor⸗ Jahes vielleicht noch übertreffen wird. Niemand weiß beſ⸗ er als wir daß noch in weiten Kreiſen der deutſchen Ar⸗ beierſchaft 5 die Lohn- und Gehaltsfrage ſehr im Argen liegt. Es wird Aufgabe kommender Anſtren⸗ gungen ſein, den Lebensſtandard des ganzen Volkes auf eite Höhe zu heben, die als menſechn⸗ und kulturwürdig in jedem Sinne angeſprochen werden kann. Aber gerade der Arbeiter wird am eheſten Verſtändnis dafür aufbrin⸗ gen, daß es zuerſt notwendig iſt, jeden wieder zu Beſchäf⸗ ligung und Brot zu bringen, ehe daran gedacht werden kann, das Lebensniveau des Nolkes im Ganzen zu heben. Möglich gemacht wurden unſere Erfolge auf wi a ichem Gebiet in erſter Linie durch die 10 roßen ir 5 ſchen Reformen. Die Feinde de; 0 nun vollends zu Boden geworfen. Es gibt im ppoſition mehr, die dieſen Namen irgendwie Hunderttauſende von fungen ö Mittwoch, den 2. Januar 1935 Die Reichsrefor m, die wir am Ende des vergangenen Jahres als großes Ziel aufſtellten, iſt ſchon auf vieſen Ge⸗ bieten ohne jede innere Erſchütterung durchgeführt worden. Leider haben die inneren Spannungen auf dem Gebiet der kirchlichen Auseinanderſetzung mancherorts unerfreuliche Formen angenommen. Es bedarf keiner Be⸗ tonung, daß Partei und Regierung mit wachſamem Auge dieſe Entwicklung beobachten, ohne einen Zweifel darüber zu laſſen, daß ſie keineswegs gewillt ſind, dem Staate oder dem Volke Schaden antun zu laſſen. Und der ewige Kritikaſter, der noch in vereinzelten Exemplaren ſeiner Mit⸗ und Um⸗ welt läſtig zu fallen verſucht, wird durch unſere Erfolge, wenn nicht überzeugt— das wäre vermutlich zu viel ver⸗ langt—, ſo doch mit ſeinem krankhaften Querulantentum allmählich ſo in den Schmollwinkel hineingedrängt, daß man ihn im ganzen Volk nur noch als lächerliche Zeitfigur an⸗ ſieht. Die Stabilität unſerer innerpolitiſchen Verhältniſſe gab dem Führer und ſeiner Regierung die Möglichkeit, die deut ſche Außenpolitik wieder in einem Maße zu aktivieren, das uns für die nächſte Zeit reiche Hoffnungen verſpricht. 5 Die Sagarfrage iſt durch loyales Entgegenkommen zwiſchen Berlin und Paris aus der Atmoſphäre gefährlicher Ueberhitztheiten herausge⸗ nommen und wieder in eine normale und leidenſchaftsloſe Be⸗ trachtungsweiſe zurügverſetzt worden. Die deutſche Forde⸗ rung auf nationale Gleichberechtigung wird mehr und mehr in der Welt begriffen und gebilligt. Die gegen den nationalſozialiſtiſchen Aufbau von gewiſſenloſen, aus Deutſch⸗ land emigrierten Elementen in der Welt betriebene Greuel⸗ hetze bricht ſichtlich zuſammen oder verpufft in der Wir⸗ kungsloſigkeit. Dem weiſen und behutſamen Vorgehen des Führers in allen kritiſchen Situationen des vergangenen Jahres iſt es zu verdanken, daß dem ſchwergeprüften europäiſchen Erdteil der Frieden erhalten blieb. Anſere Stellung in der Welt iſt heute, wenn auch vielfach von der öffentlichen Meinung einiger Länder noch nicht zugegeben, geachteter denn jemals ſeit Ende des Krieges. 5 Ziele für 1933 Welche Ziele hat das deutſche Volk ſich nun für das Jahr 1935 zu ſtellen? Unſere Anſtrengungen müſſen wirt⸗ ſchaftlich dahin gehen, die Arbeitsloſigkeit im konzentri⸗ ſchen Angriff des kommenden Frühjahrs und Sommers aufs neue zu attackieren, um ſie wiederum, und diesmal enk⸗ ſcheidend, zurückzuwerfen. Hand in Hand damit geht ein ziel⸗ bewußter und auf weite Sicht eingeſtellter Kampf um die allmähliche Hebung des Lebensſtandards des Geſamtvolkes. Innerpolitiſch wollen wir mit Ernſt und Sachlichkeit den Verſuch machen, den Kirchenſtreit zu beendigen und damit auch auf dieſem letzten Gebiet innerer Span⸗ nungen die noch verbliebenen Reſte von Kriſenſtoffen aus dem Wege zu räumen. Außenpolitiſch iſt die ganze Nation von dem ſehnlichſten Wunſch erfüllt, am 13. Januar das deutſche Saarvolt geſchloſſen wieder zurück zum Reich zu holen und es gibt kein Gefühl, das uns ſtürker und zwingender bewegte, als das der Liebe und der brüderlichen Verbundenheit, mit der wir unſere uns 4 4 7 1 1 An der Dißziplin und Treue der Nakionalſozialiſtiſchen bisher entriſſenen deutſchen Brüder und Schweſtern an der Saar wieder in unſere Arme ſchließen wollen. Wir können und werden dabei die Hoffnung niſtt auf: geben, daß es uns, wenn am 13. Januar die letzte terri⸗ toriale Frage, die uns von Frankreich ſcheidet, gelöſt iſt, dann auch gelingen wird, mit dem großen franzöſiſchen Volk zu einem wirklichen und dauerhaften Frieden zu kommen, bei dem beide Partner als gleichberechtigte Nachbarnattonen erkennen werden, daß in ihrem friedlichen Ausgleich der Keim der wirtſchaftlichen Geſundung für ganz Europa liegt. Wünſche und Grüße an den Führer Im feſten Blick auf die Aufgaben, die das neue Jahr Uns ſtellt, erfüllen ſich unſere Herzen mit tiefer Dankbarkeit und verehrungsvoller Liebe für den Füh rer, der der deut⸗ ſchen Nation den Weg aus Wirrnis, innerpolitiſcher Zerriſſen⸗ heit und außenpolitiſcher Ohnmacht gewieſen hat. Die ganze Nation vereinigt ſich in heißem und inbrünſtigem Gebet zum allmächtigen Lenker aller Menſchen⸗ und Völkerſchjickſale, dem Führer Geſundheit, Kraft und eine geſegnete Hand bei all ſeinem Tun und Laſſen zu verleihen. So wollen wir denn ſtark ſein im Glauben an unſere geſchichtliche Sendung. Große Aufgaben warten unſer und gelöſt werden können ſie nur, wenn wir als einiges und ſoli⸗ dariſches Volk an ſie herantreten. In unerſchütterlicher Treue zum Führer beginnen wir das Jahr 1935. Es iſt unſer feſter Wille, auch in ihm neue Siege an unſere mit Ruhm ge⸗ krönten Fahnen zu heften. So übermittle ich denn in dieſer letzten Stunde des ab⸗ * un r iſt da F 9 9 9 Der Führer an die Partei Berlin, 2. Jan. Der Führer hat zum Jahreswechſel ſolgenden Aufruf an die NSDAP erlaſſen: „Ein für Deutſchland ereignisreiches Jahr iſt zu Ende gegangen. Zum zweitenmal feiern wir in unſerem Staat den 1. Januar. Mit Stolz kann die Bewegung auf ihre Lei⸗ ſtungen in den letzten 12 Monaten zurückblicken. Denn die ſtaatliche und moraliſche Regeneration ſowohl wie die wirt⸗ ſchaftliche Wiederaufrichtung unſeres Volkes ſind ihr Werk. Wohin wäre Deutſchland gekommen ohne ſie? Die Nach⸗ welt wird dereinſt die Größe dieſer allgemeinen Umwälzung geſchichtlich feſtſtellen, die im zweiten Jahr des national⸗ ſozialiſtiſchen Regimes fortgeführt und befeſtigt wurde. Noch vor 12 Monaten prophezeiten unſere Gegner für das Jahr 1934 den unausbleiblichen Zuſammenbruch des neuen Reiches. Deutſchland und das deutſche Volk aber ſind auf allen Gebieten ihrer nationalen Exfſtenz und Selbſt⸗ behauptung ſtärker geworden. Trotzdem uns in dieſem Jahre die Vorſehung in dem Generalfeldmarſchall den großherzigen Vermittler genom⸗ men hatte, iſt die geiſtige Uebereinſtimmung zwiſchen der Idee der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, ihrem Wollen und dem deutſchen Volke eine immer innigere geworden. Nach der im letzten Sommer vorgenommenen Säuberung der Partei von unwürdigen Elementen iſt ſie heute mehr denn je der tatſächliche politiſche Willensträger der Nation, und dies nicht etwa aus unberechtigter und damit über⸗ heblicher Anmaßung, ſondern zu Recht, beſtätigt durch die erneut feſtgeſtellte Willensmeinung der überwältigenden Mehrheit unſeres Volkes. Ich weiß, meine Parteigenoſſen, daß dies im kommen⸗ den Jahr nicht nur ſo bleibt, ſondern ſich noch verſtärkt, denn: die große reformatoriſche Arbeit an Volk und Reich wird weitergeführt. Der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit und ſoziale Not wird fortgeſetzt. Den Feinden und Phantaſten aber, die ſoeben wieder glauben, durch eine Flut von vorgeſchriebenen Lügen und Verdächtigungen das nationalſozialiſtiſche deutſche Volk und Deutſche Reich entzweien und das ihnen verhaßte Regiment ſtürzen zu können, wird die harte Wirklichkeit nach 12 Mo⸗ naten die gleiche Widerlegung zuteil werden laſſen wie in dem Jahre, das hinter uns liegt. Parkei und ihrer Anhänger ſawie am unerſchükterlichen Millen ſowie der Beharrſichkeft der Führung wird jeder Verſuch, Deutſchland zu ſchädigen, am Ende ergebnislos ſein. Nach dem Abſchluß dieſes Jahres danke ich all meinen Mitarbeitern und Führern der politiſchen Organiſation der Nationalſozialiſtiſchen Partei, den Führern der SA, SS, des Arbeitsdienſtes, der Hitlerjugend und des NSKK, den Führern unſerer Bauern⸗ und Parteiorganiſationen ſowie den Führerinnen der Frauenſchaften und des BdM für die unentwegte Treue und den blinden Gehorſam, die ſie mir entgegenbrachten und in denen ſie mir folaten. Ich danke damit aber auch den Millionen der Partei⸗ genoſſen und Anhänger, den zahlloſen braven SA⸗ und SS⸗Männern, für die treue Anhänglichkeit an meine Per⸗ ſon als ihren Führer, für die Hingabe an die Bewegung, für ihre Opfer und für ihre Arbeit im Dienſte unſeres Vol⸗ kes und damit für ihren Glauben an Deutſchland. Ich danke auch den Millionen Unbekannter und Na⸗ menloſer, die die Erfüllung unſeres Wollens durch ihre fleißige, ſachliche Mitarbeit ermöglichen halfen. Das Jahr 1935 ſoll uns alle erfüllt ſehen von einem verſtärkten Eifer des Kampfes und der Arbeit für unſer Volk. Dieſem aber wollen wir nichts beſſeres wünſchen als ein Leben in Ehre und Frieden. Denn dann wird es unſe⸗ rer Arbeit mit Gottes Hilfe gelingen, der Nation auch das kägliche Brot zu ſichern. Am heißeſten aber wünſchen wir für dieſes Jahr 1935 die Rückkehr jenes deutſchen Gebietes, das durch ſeine Stimme des Blutes am 13. Januar die un⸗ lösbare Gemeinſchaft mit dem Deukſchen Keich vor aller Welt bekunden wird. g Es lebe die nakionalſozialiſtiſche Bewegung! Es lebe unſer einiges deutſches Volk und Deutſches Reich!“ Neujahrsempfänge beim Führer In der beim verewigten Neichspräſidenten v. Hindenburg üblichen Weiſe. N i Berlin, 2. Januar. Die Neujahrsempfänge beim Führer und Reichskanzler fanden auch im dieſem Jahre in der beim verewigten Reichs⸗ präſidenten Generalfeldmarſchall von Hindenburg üblichen nen— er 8 2 D Um 11.15 Uhr empfing der Führer eine Abordnung der„Salzwirker Brüderſchaft im Thale zu Halle“, die ihm nach altem Brauch der Halloren Salz, Schlackwurſt und ein Glückwunſchgedicht, den ſogenannten Neujahrscarmen, überbrachte. Der Empfang der Diplomaten Alsdann folgte der feierliche Neujahrsempfang der Diplo⸗ maten durch den deutſchen Reichskanzler. Der Führer und Reichskanzler empfing ſämtliche hier beglaubigten fremden Botſchafter, Geſandten und Geſchäftsträger. Dieſer Staats⸗ akt fand im großen Saale des„Hauſes des Reichspräſi⸗ denten“ ſtatt. um 11.30 Uhr begann die Auffahrt der aus⸗ ländiſchen Miſſionschefs, denen die Ehrenwache des Heeres die vorgeſchriebenen militäriſchen Ehrenbezeugungen durch Prä⸗ ſentieren des Gewehrs und beim Nuntius und den Botſchaf⸗ tern außerdem durch Trommelwirbel erwies. Der Führer und ſeine Begleitung betrat um 12 Uhr den großen Saal. Der Doyen des Diplomatiſchen Korps, der apoſtoliſche Nuntius Monſignore Ceſare Orſenigo richtete an den Führer eine franzöſiſche Anſprache, in der es hieß: ß „Herr deutſcher weiht den heutigen T zwiſchen den Völkern. g mit Deutſchland diplomatiſche B glücklich, Ew. Exzellenz im Namen Souveräne und Staatsoberhäup ſowie im unſerem eigenen Namen die beſten Wünſche für Ihr perſönliches Wohlergehen und für das Gedeihen Ihres Volkes entbieten zu können. Anter den Gütern, die die Menſchen heutzutage am meiſten begehren, er⸗ hebt ſich ohne Zweifel über alle anderen der Weltfriede mit all ſeinen Auswirkungen auf politiſchem, wirtſchaftlichem und ſozialem Gebiet. Das ſchmerzliche Erleben jeden Tages zeigt uns, daß ohne den Weltfrieden das Wirtſchaftsleben abſtirbt, die Arbeit fehlt und der menſchliche Fortſchritt zum Stillſtand kommt. Ew. Exzellenz wir verhehlen uns nicht, daß ſehr ernſte Hinderniſſe dem Weltfrieden noch im Wege ſtehen. Aber wir ſind überzeugt, daß, ſo ſchwer ſie auch ſind, ſie ſich nicht als unüberwindlich erweiſen werden dank des Zusammenwirkens aller Menſchen, die guten Willens ſind. In dieſem Wunſche ſind zugleich die beſten Wünſche für Ihr Land ausgedr denn gerade durch wohlgefeſtigte brüderliche Beziehungen zwiſchen den Völkern wird man dieſe reiche Bl i jede beiführen können, die er her einer der Har llen Programms für den Wie⸗ derauf N chskanzler! Eine ſchöne Tradition Austauſch von Glückwünſchen 1 reter der Staaten, die iehungen unterhalten, ſind hlands Die Antwort des Führers Der Führer und Reichskanzler antwortete hierauf mit folgenden Worten: „Mit aufrichtigem Dank nehme ich die Glückwünſche ent⸗ gegen, die Ew. Exzellenz im Namen des Diplomatiſchen Korps und zugleich im Namen Ihrer Souveräne und Staaks⸗ oberhäupter zum Beginn des neuen Jahres dem deutſchen Volke und mir dargebracht haben. Sie haben, Herr Nuntius, von dem heißen Wunſche der Menſchheit nach Erhaltung des Friedens geſprochen und mit Recht hervorgehoben, daß ohne die Gewißheit des Friedens auf keinem Gebiete menſchlicher Tätigkeit ein gedeihlicher Fortſchritt zu erhoffen iſt, Sie kön⸗ nen überzeugt ſein, daß dieſe Worte der Auffaſſung des ganzen Deutſchen Volkes entſprechen. Kein Land kann das Bedürfnis 0 Neis dar Hofer nach Frieden tieſer Not und Leid alle en Wiederaufbau zuſammengefaßt hat, bau in Ruhe vollziehen will, und da 1 den ande⸗ ren Ländern nur die gleiche Anerkennung u g fordert, die es ihnen ſelbſt entgegenbringt. Mit feiner Politit, die un⸗ 1 ſeiner f f beruht, wird Deutſchland stets ein ſicherer Garant des Friedens fein. Wenn Sie, Herr Nuntius, auf Schwierigkeiten und Sorgen hingedeutet haben, die ſich aus der gegenwärtigen Lage ergäben, ſo bin ich mit Ihnen der Anſicht, daß ſie ſich bei allſeitigem guten Willen ſehr wohl be⸗ ſeitigen laſſen. Das deutſche Volk und ſeine Regierung ſind jedenfalls entſchloſſen, das Ihrige zu einer Geſtaltung der Völkerbeziehungen beizutragen, die ein ehrliches Zuſam⸗ menwirken auf der Grundlage der Gleichberechtigung aller ſicherſtellt und dadurch allein das Wohl und den Fortſchritt der Menſchheit gewährleiſtet. Möge das neue Jahr uns dieſem erhebenden Ziele näherbringen! In dieſer Hoffnung ſpreche ich Ihnen, Herr Nuntius, ſowie Ihnen, meine Her⸗ ren, zugleich für Ihre Staatsoberhäupter, Regierungen und Völker im Namen des deutſchen Volkes und in meinem eigenen Namen, meine herzlichſten Neujahrswünſche aus!“ Nach dem Austauſch der Anſprachen begrüßte der Führer und Reichskanzler, und nach ihm der Reichsminiſter des Auswärtigen die einzelnen Botſchafter, Geſandten und Geſchäftsträger und nahm deren perſönliche Glückwünſche entgegen. i Während des Empfange hatte ſich in der Wilhelmſtraße eine zahlreiche Menſchenmenge angeſammelt, Als der Führer, dem dringenden Verlangen der Menge folgend, ſich auf dem Balkon des Hauſes zeigte, bereiteten ihm Tauſende eine ſtürmiſche Huldigung, ebenſo, als er am Schluß der Feier⸗ Woche die Front der im Ehrenhof aufgeſtellten Ehrenwache abſchritt. Geleitworte zur Jahreswende Reichsminiſter Dr. Goebbels: Wir ſind dem Ziel unſerer Revolution, dem deutſchen Volke wieder zur Freiheit und zur inneren und äußeren Ehre zu verhelfen, treu geblieben. Armee, Staat, Partei und Volk ſind heute ein unlösbares Ganzes, das ſich in der Welt zu behaupten ſucht. Wir wollen den Frieden und haben der Welt genug Beweiſe unſeres Friedenswillens gegeben. Wir haben unſer Verhältnis zu Polen geregelt und ſind im Be⸗ verrückbar auf dieſem rundfatz griff, uns mit Frankreich in der Saarfrage zu einigen. Wir haben die ernſthafte Abſicht, im kommenden Jahr die letzten Kriſenſtoffe unſeres inneren und äußeren Lebens zu beſei⸗ tigen, damit die ganze Kraft unſeres Volkes für das Aufbau⸗ werk und die Fortſetzung der erfolgreich begonnenen Ar⸗ beitsſchlacht eingeſetzt werden kann. Wir marſchieren mit Zauverſicht und ſeſtem Mut ins neue Jahr, dem Führer und ſeinem großen Werk in Treue und Hingabe verpflichtet. Miniſterpräſident Göring: 5 5 Nichts kann uns an dieſem Jahreswechſel tiefer beglük⸗ ſene Einheit geworden, Wille in der Fauſt des Mannes, der als Führer und Reichs⸗ kanzler das Schickſal der Nation leitet. Großes iſt geleiſtet 8* 8 ken, als die Feſtſtellung: Das deutſche Volk iſt eine geſchloſ⸗ ein feſtgeformter gleichklingender worden. Noch größere Aufgaben ſteßen bevor. Noch iſt das Werk des Führers nicht vollends vollbracht. Wir wiſſen aber, daß ein unbeugſamer Wille und ein Kraftbewußtſein, wie es nur aus der Ethik der nationalſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft erwachſen kann, uns zum Siege unſerer Arbeit führen wird. In dieſem Sinne wird das ganze deutſche Volk gerüſtet ſein für die Aufgaben, die ihm im neuen Jahre von ſeinem ge⸗ liebten Führer geſtellt werden. Reichsinnenminiſter Dr. Frick: Der Jahreswechſel iſt in unſerem Vaterland von jeher als ein Zeitpunkt ernſter Beſinnung empfunden worden. So wünſche ich dem deutſchen Volke, daß es zu Neujahr voller Dankbarkeit ſich der Erfolge und Güter bewußt ſein möge, die der Geiſt des Neuen Reiches ihm beſchert hat! Dies birgt aber unlöslich auch die Verpflichtung für jeden einzelnen in ſich, im kommenden Jahre ſeine volle Kraft für das Ganze einzuſetzen und niemals zu vergeſſen, daß die Geſamtheit, auf deren Wohl es uns ankommt, ja aus lauter einzelnen be⸗ ſteht und nur durch die lebendige Mitwirkung jedes einzelnen zuſammengehalten werden kann. Wenn wir dieſe Erkenntnis, ſtärker 1 als bisher, im neuen Jahr uns zu eigen machen und dem Ganzen dienen, anſtatt uns von ihm bedienen zu laſſen, dann folgen wir wahrhaft dem Vorbild des Führers; dann blüht die Gemeinſchaft immer höher auf, und jeder ein⸗ zelne von uns blüht in ihr! Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath: „Die fortſchreitende Einigung des deutſchen Volkes und ſein daraus reſultierender einheitlicher Wille berechtigen uns zu der Hoffnung, daß in abſehbarer Zeit auch unſere nationa⸗ len Anſprüche ihre Erfüllung finden. Das kommende Jahr wird uns auf dieſem Wege einen großen Schritt weiter brin⸗ gen, indem das deutſche Saargebiet nach langjähriger Tren⸗ nung wieder in den Schoß des Mutterlandes zurückkehrt. Man kann hoffen, daß dann in der Außenpolitik eine Ent⸗ wicklung einſetzt, die zur Verſtändigung der Völker und zum dauerhaften Frieden führt. Dieſes Ziel iſt des ganzen deut⸗ ſchen Volkes ſehnlichſter Wunſch für das neue Jahr. Tagesbefehl an die SA Der Chef des Stabes hat an die SA. den folgenden Tagesbefehl zum Jahreswechſel erlaſſen: 8 In einem dreizehnjährigen, erbitterten Kampfe um die Straße hat die SA. dem Nationalſozialismus Bahn gebro⸗ chen und die Tore geöffnet zur Macht im Staat. Es gäbe kein nationalſozialiſtiſches Deutſchland ohne den ſelbſtloſen, fanatiſchen Einſatz der SA. Die Neuordnung Deutſchlands aus dem Geiſte des Na⸗ tionalſozialismus hat vorübergehend andere Aufgaben wich⸗ tiger erſcheinen und andere Gliederungen der Bewegung mehr in den Vordergrund treten laſſen. Die Ablöſung aus der vorderſten Front des politiſchen Kampfes und die Umſtellung auf die neuen Formen ſeines Einſatzes bat manchen Sell Mann zeitwillig irre werden laſſen an 85 Notwendigkeit ſeines Das ihren Ver⸗ ſuch, die hal der Oberſte Hand unker⸗ ſt davon unberührt geblieben. den Kampfzeiten oftmals einen hat doch gehorcht, weil er gläu⸗ der ihm das Banner des Na⸗ hat in Befehl nicht verſtanden und big auf den Führer vertraut tionalſozialismus mit glühendem Herzen in ſtarken Händen vorantrug. Niemals iſt der SA.⸗Mann in dieſem rückhalt⸗ loſen Vertrauen auf den Führer wankend geworden. Ihm hat er ſeine Treue geſchworen, ihm wird er ſie immer halten. 0 and ſteht nun im In⸗ In ihrem Rahmen iſt es die künftige Aufgabe der SA., wie ſie es immer war, für alle Zeiten die ſoldatiſche, kämp⸗ feriſche Grundlinie des Nationalſozialismus auf ſeinem wei⸗ teren Wege zu verbürgen. Von niemandem wird die SA. ſich je übertreffen laſſen in ihrer leidenſchaftlichen Liebe zu Volk und Vaterland, in ihrer fanatiſchen Einſatzbereitſchaft und Opferfreudigkeit für die Ziele des Nationalſozialismus und in ihrer bedingungs⸗ loſen Treue zum Führer. Wir haben einen Glauben: das nationalſozialiſtiſche Deukſchland! Wir folgen in Treue und Gehorſam einem Führer: Adolf Hitler! Es lebe Adolf Hitler, der Oberſte 5 A.⸗Führer! i gez. Lutze. Die deutſche Preſſe zum Jahreswechſel Der Leiter des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe, Weiß, ſchreibt zum Jahreswechſel: 5 f 1934 war mehr als ein Jahrgang. Für die deutſche Preſſe begann eine Epoche. Durch das Schriftleitergeſetz wurde der Reichsverband der Deutſchen Preſſe geordnet und eingegliedert in den großen Dienſt an der nationalſozialiſti⸗ ſchen Volksgemeinſchaft. Der Führer hat dem deutſchen Menſchen neue Lebenskraft verliehen. Durch die Erneue⸗ rung des Volkes wurde auch im Schriftleiter ein neues Staatsbewußtſein geweckt, mit neuen Rechten und Pflichten wurde er in den Dienſt geſtellt. Der Verlauf des erſten deut⸗ ſchen Preſſetages im November 1934 hat gezeigt, daß wir auf dem rechten Wege ſind. 25 Das diſziplinierte Verantwortungsgefühl, das den Jour⸗ naliſten des Dritten Reiches auszeichnet, entſpringt der ſol⸗ datiſchen Grundhaltung, die uns der Führer ſelbſt vorlebt. Ihm gilt daher auch unſere Hingabe und Treue. Schon zeichnet ſich im Grundriß der Typus des neuen deut⸗ ſchen Schriftleiters in Leiſtung und Charakter ab. Im Nach⸗ wuchs muß er endgültig Form und Geſtalt annehmen. Die neugeſchaffene Reichspreſſeſchule, die Anfang Ja⸗ nuar 1935 ihre Arbeit aufnimmt, wird im Dienſte dieſer gro⸗ ßen erzieheriſchen Aufgabe ſtehen. Die Aufgabe für das neue Jahr iſt uns geſtellt. Wir wollen dafür ſorgen, daß ſie ge⸗ löſt wird im Geiſte der nationalſozialiſtiſchen Staatsidee, im Geiſte Adolf Hitlers! a i Neuregelung ber Gonntagsruhe Derbeſichtigung der außerordentlichen Intereſſen des flachen Oandes. Neichsarbeitsminiſter Seldte hat den Sozialminiſterten der Länder mitgeteilt, daß eine Neuregelung der geſamten Sonntagszuhe für das Reichsgebiet in Ausſicht genommen ſei und daz bis zu ihrem Erlaß nach den von ihm den Län⸗ dern gleichzeitig zugeſtellten Richtlinien verfahren werden ſolle. Dieſe Richtlinien ermöglichen eine Berückſichtig tig der 1 keine Zukunft im Weſten, habe ein Vertrauter des Führers fehlen Adolf Hitlers treu ergeben ſind. außerorbentlichen Intereſſen des flachen Landes ſowie der Bade- und Kurorte in bezug auf den Verkauf und die Belie⸗ ſerung an Sonn- und Feſttagen. Allgemein iſt nach den Richtlinien in den Fällen, in denen Arbeiter oder Angeſtellte an Sonn- und Feſttagen inner⸗ halb eines Zeitraumes von mehr als drei Stunden beſchäf⸗ tigt werden, die Ruhezeit ſo zu regeln, daß ſie am nächſten Sonntag mindeſtens 18 Stunden oder alle drei Wochen min⸗ deſtens 36 Stunden, die einen vollen Sonntag umfaſſen müſſen, von der Arbeit frei ſind. Im Intereſſe des Jugend⸗ ſchutzes und der erwachſenen Arbeiter wünſcht der Miniſter, daß die Beſtimmungen über das Verbot bzw. die Einſchrän⸗ kung der Beſchäftigung jugendlicher Arbeiter und An⸗ geſtellter an Sonn- und Feſttagen beſonders beachtet werden. Auch iſt bei der Genehmigung von Ausnahmen des Verba⸗ tes der Beſchäftigung an Sonntagen ſoweit als möglich auf die Gottesdienſte Rückſicht zu nehmen. Dich Der altkatholiſche f Bonn, 2. Jan. Biſchof der Altlatholiſchen Kirche Deutſchlands, Dr. theol. Georg Moog, iſt im Alter von 71 Jahren geſtorben. Der Verſtorbene, der am 27. März 1934 1 noch ſein goldenes Prieſterjubiläum feiern konnte, ſtand der Altkatholiſchen Kirche mehr als zwei Jahrzehnte als Biſchof vor. 48 Ver Saaraufruf der Biſchöfe N Paderborn, 2. Januar. 1 Die Biſchöfe der Paderborner Kirchenpropinz, Erzbiſchof 1 Caſpar von Paderborn, Biſchof Damian von Fulda und N Biſchof Godehard von Hildesheim, erlaſſen folgenden Aufruf:. Geliebte Diözeſanen! Sonntag, den 13. Januar 1935,* wird im Saargebiet die Volksabſtimmung ſtallfinden über die f Frage, ob dieſes deutſche Land und ſeine Bewohner in der durch den Verſailler Gewaltfrieden aufgezwungenen Tren- nung vom Deutſchen Reich verbleiben ſollen oder nicht. Der für die Zukunft unſeres Vaterlandes ſo folgen ſchweren Ent⸗ J ſcheidung, die in einigen Tagen an der Saar fallen wird. kann kein wahrhaft Deulſcher gleichgültig gegenüberſtehen. Als deulſche Katholiken ſind wir verpflichtet, für die Größe, die Wohlfahrt und den Frieden unſeres Vaterlandes uns ein⸗ zuſetzen. Unſere wirkſamſte Hilfe iſt das Gebet. Deshalb verord⸗ nen wir, daß am genannten Sonntag in allen Kirchen nach dem allgemeinen Gebet drei Vaterunſer und Abe Maria mit den Gläubigen gebetet werden, um einen für unſer deutſches Volk ſegensreichen Ausgang der Saarabſtimmung zu er⸗ flehen. 5 Gleiche Aufrufe wurden für die übrigen Kirchenprovin⸗ zen erlaſſen. 0 „Der Krieg iſt zu Ende“ Ein ſranzöſiſcher Frontkämpfer über die Beziehungen mit Deutſchland. Das Pariſer Blatt„Oeuvre“ veröffentlicht einen beach⸗ 8 tenswerten Aufſatz des Vorſitzenden der franzöſiſchen Front⸗ g 1 kämpfervereinigung„Union Fédérale“, Henry Pichot, über die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen. Pichot, der be⸗ kanntlich vor kurzem Berlin einen Beſuch abgeſtattet und bei dieſer Gelegenheit einen tiefen Einblick in die deutſchen Verhältniſſe genommen hat, ſagt u. a., wenn man wiſſe, daß eine der erſten außenpolitiſchen Maßnahmen Hitlers der Abſchluß eines Abkommens mit Polen war, das zehn Jahre laufe, ſo müſſe man zugeben, daß er noch viel leichter erklä⸗ ren könne, zwiſchen Frankreich und Deutſchland gebe es keine Grenzfragen. 3 Man ſollte ein für allemal die Tatſache zur kenntnis nehmen, daß eines der brennendſten Kapitel des alten franzöſiſch⸗deutſchen Streites endgültig geſchloſen ſei. Zwar habe Hitler ſich vor bald zehn Jahren in ſeinem Buche „Mein Kampf“ nicht in dieſem Sinne geäußert, aber Hitler gehöre nicht zu den Leuten, die nichts gelernt und nichts ver⸗ geſſen hätten. Hitler habe den Krieg mitgemacht. Er ſei ein Frontſoldat. Er lege Wert auf dieſe Bezeichnung. Wenn die nationalſozialiſtiſche Bewegung auch nicht eine ausge⸗ ſprochene Frontkämpferbewegung ſei, ſo ſei und bleibe ſie es doch zu einem großen Teil. Die Männer der Umgebung Hitlers hätten auch den Krieg mitgemacht, Hitler ſei Soldat und ein Mann des Volkes. Gewiß habe das natinnalſozia⸗ liſtiſche Deutſchland mehr als eine Sorge bereitet, und nie⸗ mand wiſſe, was morgen geſchehen werde.(2) i„ Aber es ſei feſtzuſtellen, daß zwiſchen Franzuſen und a Deutſchen jeder gebietsmäßige Streit beendet und die Zeit. leidenſchaftlicher Gegenſätze vorüber ſei. Deukſchland habe ——— meme geſagt, und ſchon deshalb ſei ſelbſt der Gedanke en einen franzöſiſch⸗deutſchen Krieg unzeitgemäß. Hüben und drüben ſollte man aufhören, ſich als„ehemalige Feinde“ zu betrach- ken. Das ſei der erſte erforderliche Schritt. 1 5 Seit dem Jahre 1925 hätten franzöſiſche und deut Frontkämpfer in dieſem Sinne gehandelt. Heute ſtäſden die gleichen Franzoſen, die an ihrem Friedenswillen feſthielten anderen Deutſchen gegenüber, die ſich als Vertreter 1 55 Geſamtheit der Nation erklären und den Gedanken ufd Be Logiſcherweiſe heiße das für die einen und für e an- deren, die den Krieg mitgemacht hätten, daß der Krieg zu End ſei, und das könne als Mahnung gelten. a Kommuniſtiſche Kirchenſchände Schwerer Kirchenfrevel in Tirol. In einer der letzten Nächte drangen bisher Täter gewaltſam in die Kreuzkapelle der Kirche i orgen bei Zell in Tirol ein. Sie demolierten die in Kapelle befindlichen Kruzifixe, Leuchter, Bilder und Betſtl ſowie das Kommuniongitter und ſchmierten auf die W mit Lehm mehrere Hakenkreuze. Der durch den Kirchenft entſtandene Schaden iſt beträchtlich. N Die Erhebungen der Behörden ergaben, daß d keinesfalls in den Kreiſen der Nationalſozialiſten find. Vielmehr ſprechen all? Anzeichen dafür, daß von kommuniſtiſcher Seite begangen wurde. Die nur, um die Behörden auf eine falſche Spur zu le Hakenkreuze an die Wände geſchmierk. 5 Nach den Tätern wird mit allem Nachdruck ge zumal es ſich um einen der größten Kirchenfrev jemals in Oeſterreich zu verzeichnen waren. Ausdem ladiscùuen Land Geſchloſſen auf dem PDoſten Bezirkswalter Fritz Plattner erläßt zum Jahreswechſel folgenden Aufruf: Arbeitskameraden in der Südweſtmark! Ein Jahr großen Geſchehens liegt hinter uns. In bei⸗ ſpielloſer Einſatzbereitſchaft aller ſchufen wir die 28 Millionen⸗ Organiſation der deutſchen Arbeit. Der Führer hat ſie be⸗ ſtätigt und ihr gewaltige Aufgaben geſtellt. An der Erfüllung dieſer Aufgaben mitzuarbeiten, iſt die Ehre und die Verpflichtung eines jeden Betriebsführers und Gefolgſchaftsmannes. Mit Stolz ſchauen wir auf die Er⸗ folge, die alle Gliederungen der Deutſchen Arbeitsfront zu verzeichnen haben. Auch im neuen Jahre wollen wir als Nationalſozialiſten mutig und uneigennützig unſere Kraft ein⸗ ſetzen, damit das, was uns das vergangene Jahr nicht gelingen ließ, im kommenden gelingen möge. Allen Kameraden im Gau Baden der Deutſchen Ar⸗ Heldelberg(1935 wieder rialrat Laubinger, der eilte dem Oberbü auch im 1 Schlof erchsfeſtſpiele.) dent der Reichstheater⸗ er mit, Dr. Göbbels habe 1935 wieder Reichsfeſtſpiele auf der neu errichteten Thing⸗ finden werden. Der Miniſter 2 e Roichsfeſtſpiele hof habe 6 übernommen. Er hoffe, daß 0 Ruhm der deutſchen Schauſpielkun weit über die Grenzen des deutſchen Vaterlandes hinweg dringen und wiederum Jauſende von Gäſten nach Heidelberg führen werde. I Sinshein.(„Der Landbote“ ſtellt ſein Er⸗ ſcheinen Ein!)„Der Landbote“(Sinsheimer Zeitung), der im 95. Jahrgang erſcheint, hat mit dem 31. Dezember 1934 ſein Erſcheinen eingeſtellt. U Wertheim.(Zum Ehrenbürger ernannt.) Kreisleiter Dr. Hermann Schmidt, Direktor der Pulverfabrik Hasloch, wurde zum Ehrenbürger der Stadt Wertheim er⸗ mannt. Fiurchtbarer Tod zweier Knaben In Erdmaſſen erſtickt.— Schweres Anglück in Karlsruhe. 8 Karlsruhe, 2. Januar. Ein ſchwetes Anglück trug ſich in den Nachmittagsſtunden des Silveſtertages auf einem Bauplatz der Albſiedlung zu. Dort gruben zwei Knaben im Alter von 14 und 9 Jahren nach römiſchen Scherben. Dabei gaben die ausgehobenen Erd⸗ maſſen nach und verſchütteten die beiden Knaben vollſtändig, ſo daß ſie den Erſtickungstod erlitten. Das Unglück geſchah dadurch, daß durch die tiefen Grabungen eine Anterhöhlung entſtand, die plötzlich zu⸗ ſammenbrach. Durch die nachſtürzenden Erdmaſſen wurde den beiden Knaben die Möglichkeit der Rettung genommen. Bis Hilfe kam, war es bereits zu ſpät, die Knaben waren bei ihrer Fleilegung tot. Es handelt ſich um den 14jäh⸗ rigen Heinrſh Schwarz und den gjährigen Karl von Heim⸗ burg, deren Eltern in der Albſiedlung wohnhaft ſind. n U Sößfingen bei Buchen.(Todesfall.) Erſt 53⸗ bebe iſt der im ganzen Bezirk Buchen und darüber hinaus bekannte frühere Bezirks⸗ und Kreisrat Ludwig Fürſt an den Folgen eines Schlaganfalles verſchieden. () Baden⸗Baden.(Kinderbeſcherung durch die Spielbank.) Die Spielbank⸗Leitung veranſtaltete im gro⸗ ßen Bühnenſaale des Kurhauſes für rund 1300 Baden⸗Ba⸗ dener Kinder eine Weihnachtsfeier, bei der die Künſtler der Städtiſchen Schauſpiele das Weihnachtsmärchen„Die goldene Gans“ aufführten. In den Pauſen ſangen die Kleinen die alten Weßnachtslieder. Darnach wurden die Buben und Mädel mi Schokolade und Brezeln bewirtet. Außerdem er⸗ hielten über 300 Kinder ein Weihnachtspaket, das einen warmen Jullover enthielt. Fieiburg.(Brand in der Städtiſchen Feſt⸗ halle.) In der Kellerdecke unter dem Podium der Feſthalle entſtand ein Brand, der ſtarken Rauch entwickelte und ge⸗ fährliche Formen anzunehmen drohte. Dem raſchen Zugreifen der Feucwehrleute gelang es, den Brand in kurzer Zeit zu löſchen. Es mußte aber erſt ein Loch in die Decke ge⸗ hauen wrden, um an den Brandherd heranzukommen. i Freiburg.(Gemeindezuſammenſchluß.) Die Vereinigung der beiden Gemeinden Breitnau und Steig zur Gemeinde Breitnau wurde beſchloſſen. Die neue Gemeinde wird mt 3785 Hektar Geſamtfläche und 1282 Einwohnern ( Zähluc von 1933) nach Freiburg die größte Gemarkung im Amsbezirk Freiburg ſein. Freiburg.(Schwere Strafen für Amts unter⸗ ſchla gung.) Vor der Großen Strafkammer Freiburg hat⸗ ten ſich Oskar Reinhard von Reichenbach wegen erſchwerter Falſchhurkundung im Amt, wegen Amtsunterſchlagung und wegen Beihilfe zum Betrug, Karl Joſef Wachter von Wint⸗ zenhein wegen Betrugs und erſchwerter Urkundenfälſchung. wegen Anſtiftung zur Falſchbeurkundung und zur ſchweren Urkunzenfälſchung und Frau Anna Maria Wachter von An⸗ terſchvarzach wegen erſchwerter Urkundenfälſchung und Be⸗ rugs zu verantworten. W., der mit R. bei der gleichen Be⸗ hörde den Dienſt verſah, beſtimmte dieſen, empfangene Fahr⸗ karter nicht abzuliefern, ſondern zu durchlochen, als ob die Fahr unterbrochen worden wäre, und ihm zu übergeben. tit dieſen Karten betrog Wachter die Reichsbahn, indem er ich ii Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe für die angeb⸗ c abgefahrene Strecke den Betrag ausbezahlen ließ die Quittung fälſchte. Seine Mutter beſtimmte er in Falle zu dem gleichen Schwindel. Das Gericht er⸗ auf folgende Strafen: ein Jahr Zuchthaus und rk Geldſtrafe für Reinhard, die Geldſtrafe und drei te Unterſuchungshaft gelten durch dieſe für verbüßt, ahr ſechs Monate Gefängnis für Wachter, abzüglich drei Unterſuchungshaft und ein Monat Gefängnis für Zachter unter Annahme mildernder Amſtände. Weil a. Nh.(Preistreiberei.) Eine hiesige merhalb vier Wochen den Preis für Damaſt *. eſetzt, obwohl eine ſach⸗ i 9 icht vorlag. * de Aus den Nachbarländern Den Freund erſchoſſen. Ludwigshafen, 2. Januar. Am Silveſterabend kurz nach 20 Uhr hantierte in einer Wohnung in der Humboldtſtraße der 15jährige Fortbildungsſchüler Vogel in der Küche der elterlichen Wohnung im Beiſein einiger Freunde mit einer Browning⸗Piſtole, die er ſeinem Vater heimlich weggenommen hatte. Dabei löſte ſich ein Schuß und die Kugel drang dem gleichaltrigen Freund Gerber durch den linken Oberarm in den Bruſtkorb. Der junge Mann ſtarb auf dem Transport ins Krankenhaus. Ludwigswinkel.(150 Jahre Ludwigs win⸗ kel.) Der kleine Waldkurort Ludwigswinkel ſieht in die⸗ ſem Jahre auf ein 150jähriges Beſtehen zurück. Im Jahre 1784 wurde auf Geheiß des Landgrafen Ludwig IX. von Pirmaſens die Wohnungsſiedlung angelegt, die den Namen Ludwigswinkel erhielt. Zweck der Anlage war die Betreu⸗ ung der umliegenden viele hundert Hektar großen Wälder. Im Laufe der Jahrzehnte hat ſich jedoch manches geändert. Die meiſten Leute ſind in der Schuhinduſtrie und im Bau⸗ gewerbe beſchäftigt und nur wenige arbeiten noch in der Forſtwirtſchaft. Landau.(„Baron von Harrach“ wieder auf dem Transport.) Der aus Mainz ſtammende Karl Rauch alias Baron von Harrach wurde mit dem Schub⸗ wagen von Landau aus, wo er ſich ſeit ſeiner Wieder⸗ ergreifung in Haft befand, wieder nach dem Zuchthaus Ebrach auf Transport geſetzt. Am gleichen Tage wurden auch die zu längeren Gefängnisſtrafen verurteilten Herx⸗ heimer Deviſenſchieber nach der Strafanſtalt Zweibrücken überführt. Crumſtadt.(Zwei Autobuſſe verbrannt.) In der Garage des Autobusbetriebes Fritz Müller brach Feuer aus. Die Feuerwehr konnte den Brand auf ſeinen Herd be⸗ ſchränken. Bei dem Brand wurden zwei große Omnibuſſe ein Raub der Flammen. Die Entſtehungsurſache iſt bis jetzt noch unbekannt. Der Schaden ſoll durch Verſicherung gedeckt ein. — Waldenbuch, OA. Stuttgart.(Im Straßen⸗ graben erſtickt.) Der etwa 60 Jahre alte Rentner Karl Schönleber von hier wurde morgens von Fußgängern, am Ortseingang von Steinenbronn her, im Straßengraben tot aufgefunden. Der Tote war am Vortage in Steinenbronn und hat ſchon frühzeitig den Rückweg an ſeinen Wohnort Waldenbuch angetreten. In der Dunkelheit muß er dann in den Straßengraben gefallen und erſtickt ſein. Zwei Mädchen, die in der Waldenbucher Schokoladefabrik beſchäftigt ſind und etwa um 6 Uhr auf ihrem Heimweg nach Steinenbronn die Unfallſtelle paſſierten, hörten ein Geräuſch, das zweifellos von dem Mann herkam. Die Mädchen bekamen es aber mit der Angſt zu tun und haben den Vorfall auch nicht ſofort gemeldet, ſonſt wäre es wohl noch möglich geweſen, den Mann zu retten. ** Frankfurt a. M.(15jähriger Junge ale Geldſchrankeinbrecher.) Der Kaſſenſchrank einer hieſigen Firma wurde beraubt, dem Täter fiel ein erheb⸗ licher Geldbetrag in die Hände. Die Ermittlungen führten bald zur Ergreifung des Täters, bei dem auch der größere Teil des entwendeten Geldes noch vorgefunden wurde. Es handelt ſich um einen 15jährigen Jungen, der ſich in raf⸗ finierter Weiſe die Geſchäfts⸗ und Kaſſenſchrankſchlüſſeß an⸗ geeignet und nach Aufſchließen des Geldſchrankes eine Kaſſette erbrochen hatte. Einige Stunden nach Begehung der Tat unternahm er mit einer Taxe eine Fahrt nach Auerbach a. d. B. Der Kraftwagenführer, der von der Tat des Jungen wußte, nahm ihm für die Fahrt 60 RM ab, ließ ſich von ihm 13.80 RM für Brennſtoff uſw. geben, das Eſſen bezahlen und auch noch Geld ſchenken. Der Bru⸗ der des Kraftwagenführers nahm ebenfalls an der Fahrt teil, unternahm aber auch nichts, nachdem er erfahren hat. daß der Junge das Geld durch einen Einbruch erlangt atte. 5* Frankfurt a. m.(Ein Verbrechen nach 9 Monaten aufgedeckt.) Am 20. März dieſes Jahres wurde die Ladeninhaberin Frieda Seuling in ihrem Ge⸗ ſchäft, Brückenſtraße 1, tot aufgefunden. Ein Verſchulden einer dritten Perſon an dem Tode der Seuling konnte da⸗ mals nicht feſtgeſtellt werden. Die Feſtſtellungen haben er⸗ geben, daß die Seuling durch ein Gebiß, das ihr in den Hals geraten war, erſtickt war. Es war auch bekannt, daß die Seuling ſehr gerne trank und daß ſo der Unfall auch leicht zu erklären war. Die Ermittlungen konzentrierten ſich auf den bei der Polizei bekannten Jakob Rech. Rech gab zu, am 17 März dieſes Jahres nach Geſchäftsſchluß die S. in ihrem Geſchäft aufgeſucht und überfallen zu haben. Auf die Hilferufe habe er ſie mit dem einen Arm umfaßt und an ſich gedrückt und mit der anderen Hond will er ihr ſolange den Mund zugehalten haben, bis ſie leblos zuſammengebrochen ſei. Die letzle lebende lichte Fritz Reutlers. Am 31. Dezem⸗ ber wurde Fräulein Ida Reuter in Stavenhagen 85 Jahre alt. Ihr Vater war der Brauereibeſitzer Ernſt Reuter, der am 12. November 1807 in Dömitz geboren wurde und ſich 1840 mit Sophie Reuter, Tochter des Bürgermeiſters Reuter in Stavenhagen, verheiratete und 1856 ſtarb. Der Ehe ent⸗ ſproſſen ſieben Kinder, von denen Ida das ſechſte war. Mulige Rettungskat! Durch die mutige Tat eines Kraft⸗ wagenfahrers wurde auf der Straße Nienburg Gerbitz (Bezirk Magdeburg) ein ſchweres Unglück verhütet. Die Pferde eines Kutſchwagens, in dem ſich außer dem Wagen⸗ lenker die 18jährige Tochter eines Gutsbeſitzers ſowie ein ſieben⸗ und ein ſechsjähriges Kind befanden, ſcheuten plötz⸗ lich und gingen durch. Der Kutſcher ſtürzte vom Bock. Füh⸗ rerlos raſte das Gefährt dahin. Der Führer eines in gleicher Richtung fahrenden Kraftwagens namens Bröſel⸗Emden, der dem SA.⸗Kraftfahrſturm 1/137 angehört, nahm die Ver⸗ folgung des Gefährts auf. Er übergab, als ſich die beiden Fahrzeuge in gleicher Höhe befanden, das Steuer ſeinem Mit⸗ fahrer und ſprang mit einem Satz aus dem fahrenden Kraft⸗ wagen auf den Rücken eines der Pferde und brachte ſie zum 15 Stehen. Freie Jahrt auf den Kraftpoſten für abſtimmungsberech⸗ kigte Saarländer. Die Deutſche Reichspoſt gewährt den ab⸗ ſtimmungsberechtigten Saarländern, wenn ſie auf dem fla⸗ chen Lande wohnen und auf der Reiſe zur Abſtimmung bis zur Eiſenbahn die Kraftpoſten benutzen, für die Hin⸗ und Rückreiſe freie Fahrt mit der Kraftpoſt. Hierbei iſt der zur Abſtimmung berechtigende Ausweis vorzuzeigen. 5 von Sven Hedin. Die in Stockholm wohnend Forſchungsreiſen Dr. Sven Hedin erhielt CLalcale Nuud cu au Vom alten ins neue Jahr. 5 Das Sonnenjahr 1934 beſchloß ſeinen letzten Tag mit ſtrömendem Regen. Selbſt in den Gebieten Deutſchlands, wo ſonſt der Winterſport um dieſe Zeit in Blüte ſtand, verregnete die Jahreswende.— Am Abend folgten viele Gläubige den Sylveſterglocken, die mahnend und eindrucks⸗ voll zur Jahresſchlußfeier riefen, um bei dieſem bedeutungs⸗ vollen Augenblick Einkehr und Rückſchau zu halten. Die evang. Kirchenbücher wieſen im verfloſſenen Jahre 53 Taufen, 43 Eheſchließungen und 42 Todesfälle, während die kath. Kirchenbücher 62 Taufen, 48 Eheſchließungen und 28 Todesfälle aufwieſen. Somit erblickten hier 115 junge Erdenbürger das Licht der Welt, 91 Paare traten in den Bund der Ehe, während 70 Einwohner zu Grabe geleitet wurden. ö f Die Sylbeſternacht verlief in der herkömmlichen Weiſe Die letzten Stunden des Jahres ſcheinen wohl infolge des regneriſch⸗naſſen Wetters ruhiger verlaufen zu ſein. Erſt um Mitternacht wurde es lebendiger, Glockengeläute ſetzte ein, die Geſangvereine begrüßten traditionsgemäß das neue Jahr mit einem Lied. Auf den Straßen wurde das neue Jahr mit dem üblichen„Knalleffekt“ angekündigt: Feuerwerk flamt auf, Fröſche knattern und Kanonen ſchläge knallen. In zahlreichen Lokalen wird bei Tanz bis in die frühen Morgenſtunden das neue Jahr gefeiert. Sonſt ver⸗ lief die Sylveſternacht im allgemeinen ruhig und zu Zwi⸗ ſchenfällen iſt es nirgends gekommen. Deutſcher Abend. f Am geſtrigen d, der außerordentlich gut beſucht war. Bis auf den letzten Platz war der Saal gefüllt, was von der Wirklich⸗ keit gewordenen Volksgemeinſchaft zeugte. Eröffnet wurde Abend durch den Einmarſch der Fahnen der PO. der SA und der Jugendorganiſationen. Nach dem gemein⸗ ſamen Lied„Märkiſche Heide“ ſprach ein Hitlerjunge den kernigen Prolog„Glaube an Deutſchland“, der in dem wuchtig mahnenden Sprechchor der HJ.„Deutſchlands Einig⸗ keit“ wiederklang. In ſeiner Begrüßungsanſprache gedachbe Ortsgruppenleiter Raule den Erfolgen, die das zweite Jahr Adolf Hitlers in ſozialer Hinſicht gezeitigt hat und wies auf die großen Aufgaben hin, die uns noch harren und die den Einſatz aller Volksgenoſſen fordern. Sein Sieg Heil galt dem Führer. Gemeinſam ſang man das Horſt Weſſel⸗Lied als freudiges Bekenntnis. Leider mußte das Hörſpiel„Deutſchland“ ausfallen. Die Sturmbannkapelle unter der neuen Leitung von Nikolaus Reiß ſpielte ſchnei⸗ dige Märſche. Verſchiedene Muſikvorträge gefielen ſehr wohl, vor allem die ſchöne Ballade„Es war ein König in Thule“. Nach einer Pauſe eröffnete die Sturmbannkapelle mit einem Marſch den zweiten Teil des Abends, der dem Ge⸗ denken an die nun in 11 Tagen heimkehrende Saar ſtand. Gemeinſam wurde das Lied„Glück auf, Glück auf“ ge⸗ fungen. Dann folgte das ergreifende Theaterſtück„Wacht im Berg“. Es klang aus in dem Saarlied, mit dem alle ihre Verbundenheit mit der deutſchen Saar zum Ausdruck brachten. Ein Tänzchen bildete den Abſchluß des wohl⸗ gelungenen deutſchen Abends. Karnevaliſtiſcher Auftakt in Mannheim. Der Neujahrsaufmarſch der närriſchen Garden hat am erſten Tag des neuen Jahres in althergebrachter Weiſe ſtattgefunden. Am Vormittag fanden ſich die Offiziere der Prinzengarde beim Feuerio⸗Präſidenten Buſch ein, um ihre Neujahrswünſche darzubringen. Im Auftrag der Stadt⸗ verwaltung wurden die Szenen gefilmt; ſie werden in den Werbetonfilm der Stadt Mannheim eingefügt, ebenſo wie auch der Aufmarſch der Garden am Nachmittag. Durch die Hauptſtraßen Mannheims zogen mit klingendem Spiel die Prinzengarde des„Feuerio“, die Ranzengarde der „Fröhlich Pfalz“ und die neugebildete Garde der Großen Karnevalgeſellſſchaft Lindenhof. Während die Garden auf dem Paradeplatz Aufſtellung nahmen, begaben ſich von jedem der karnevaliſtiſchen Vereine drei Herren in den Turmſaal des Rathauſes, um dem Landeskommiſſär, dem Oberbürgermeiſter und dem Kreisleiter ihre Glückwünſche zum neuen Jahr darzubringen. Anſchließend begaben ſich die Garden in ihre Standquartiere, wo der erſte Tag des neuen Jahres gebührend gefeiert wurde. 9 Baum⸗Impfung iſt keine Schädlings bekämpfung! Die Hauptſtelle für Pflanzenſchutz in Baden gibt fol⸗ gendes bekannt: Das ſogen.„Baum⸗Impfverfahren“, vor dem wir bereits im letzten Frühjahr die badiſchen Obſtzüchter warnen mußten, wird zurzeit wieder angeprieſen und in eini⸗ gen Orten auch durchgeführt. Es gibt leider immer noch Bauern, die ihr gutes Geld für ein Verfahren hergeben, das zur Schädlingsbekämpfung wirkungslos iſt und überdies die Bäume durch künſtlich verurſachte Wunden ſtark gefährdet. Das Baum⸗Impfverfahren hat ſich ſowohl in Baden als auch in allen anderen Obſtbaugebieten als gänzlich unbrauch⸗ bar zur Schädlingsbekämpfung erwieſen. Wir warnen vor ſeiner Anwendung und bitten im Intereſſe unſeres deutſchen Obſtbaues, Perſonen, die ſich zur Baumimpfung anbieten, den Bürgermeiſterämtern anzuzeigen. Sorgfältige Baum⸗ pflege und ſachgemäße Baumſpritzungen ſind der Weg zur geſunden und reichen Obſternte, von dem ſich niemand durch den Baumimpfſchwindel abbringen laſſen ſollte! 8 nahmen für die Sicherung ausreichender Arbeitskräfte fü die deutſche Landwirtſchaft im Jahre 1935 erklärt de⸗ 5 leiter der Hauptabteilung! des Reichsnährſtandes, Dr. Gar⸗ Beſeitigung des Wanderarbeiterweſens. Zu den Maß⸗ 92 „HGeeſchaftsjahr-Schluß bei den Handwerks. tionen. Auf zahlreiche Anfragen teilt der Deutſchen Handwerks mit, Badiſches Sondergericht i Mannheim, 31. Dez. Mit einer erdichteten Unter⸗ ſchrift ſchrieb der 58jährige Friedrich Hofmann aus Betzdorf a. Sieg an den Evangeliſchen Oberkirchenrat in Karlsruhe, in dem in einer den Führer beleidigenden Form gegen deſſen Einſchluß in das Kirchengebet Stellung genommen wurde, wobei der Schreiber auf von ihm angeführte angebliche Vor⸗ kommniſſe in den Konzentrationslagern und die Verantwort⸗ lichkeit der höheren Stellen für dieſelben hinwies. Das Ge⸗ richt verurteilte Hofmann zu einem Jahr Gefängnis. Zweimal beſtraft wurde ſchon der 25 Jahre alte Her⸗ mann Gſänger von hier mit zuſammen einem Jahr Gefäng⸗ nis, und nun ſtand er wegen Verbreitung von Schriften und ſtaatsfeindlicher Propaganda zum dritten Male vor dem Son⸗ dergericht. Einem Belaſtungszeugen, der früher mit ihm auf dem Büro der RO. ſaß, gab er in einer Zigarettenſchachtel die„Inprekor“(Internationale Preſſe⸗Korreſpondenz). Bei dieſer wie bei einer anderen Zuſammenkunft ließ er durch⸗ blicken, daß er ſeine Propagandatätigkeit trotz der ihm ge⸗ währten Bewähruegsfriſt wieder aufgenommen habe. Das Gericht erkannte diesmal auf zwei Jahre drei Monate Ge⸗ fängnis. Die drei anderen Fälle betrafen wieder Bierbankſchwät⸗ zereien unter der Wirkung des Alkohols. Wegen Beantwor⸗ tung des Hitlergrußes mit„Rot Front!“ und„Heil Mos⸗ kau!“ wurde der 30 Jahre alte Jakob Wagner aus Heidel⸗ berg, wohnhaft in Kirchheim, zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Der 57jährige Georg Clormann von Schlierbach kam wegen der angeblichen Preisſteigerung der Wolle in die Wolle, ſchimpfte auf die nationalſozialiſtiſche Bewegung und drohte mit dem Fallbeil, wenn ſeine KPD⸗Genoſſen ans Ruder kämen. Das Gericht verhängte vier Monate Gefängnis. Der 48 Jahre alte Joſef Bechtel aus Ganshurſt, ein ſtark beſtrafter Menſch, führte in Buſenbach in einer Wirtſchaft die albernſten Redereien über die Reichs⸗ und Landesregie⸗ rung. Das Urteil gegen ihn lautete auf acht Monate Ge⸗ fängnis. Der Klatſch der Hausdame Urleil eines Landesarbeitsgerichts. Das Landesarbeitsgericht Breslau hat in einem Urteil ausgeſprochen: „Die Anzeige einer politiſch zu mißbilligenden Aeuße⸗ rung eines Familienmitgliedes im Familienkreiſe durch die Hausdame kann als Vertrauensbruch einen wichtigen Grund zur ſofortigen Kündigung bilden.“ In den Entſcheidungsgründen heißt es u. a. Die Klä⸗ gerin war Hausdame im Dienſte des Beklagten, leiſtete alſo Dienſte höherer Art in ſeinem Hauſe. Sie erſetzte die Stelle der Hausfrau, nahm in dieſer Eigenſchaft an der Tafelrunde der Familie teil und war daher für die Wah⸗ rung des häuslichen Friedens und ruhigen Gedeihens die⸗ ſer Familie als einer Zelle des Staates entſprechend mit⸗ verantwortlich. Nach den geläuterten Erkenntniſſen nationalſozialiſti⸗ ſchen Arbeitsrechts werden Führer des Betriebes und Ge⸗ folgſchaft von einem Bande der Fürſorge und Treue um⸗ ſchloſſen. Dieſe urdeutſche Auffaſſung vom ſittlichen Weſen des Arbeitsverhältniſſes gilt in noch höherem Maße für dienſtrechtliche Beziehungen im Schoße der Familie, wo engſte Haus⸗ und Tiſchgemeinſchaft erhöhte Rückſichtnahme und vertieftes Wirken zum Wohle dieſer Urzelle menſch⸗ licher und ſtaatlicher Gemeinſchaft erfordern. Die Klägerin hat als Hausdame des Beklagten an einer angeblich bei Tiſch gefallenen Aeußerung eines Familienmitgliedes, der ſie zeaktionäre Geſinnung entnahm, Anſtoß genommen. Das kann ihr ſelbſtverſtänd⸗ lich nicht verargt werden. Sie hat dann dieſe Aeußerung zunächſt dem Zeugen L. weitererzählt. Schon damit ver⸗ letzte ſie ihre Schweigepflicht bedenklich. Nicht jedes harmloſe Tiſchgeſpräch im engſten Familienkreiſe, wo jede vorübergehende Mißſtimmung oder Verärgerung ſich gelegentlich ausſchwingt, iſt für Außenſtehende be⸗ beſtimmt, die etwa geneigt ſind, abgeriſſene Geſprächsfetzen auf die Goldwaage zu legen und ihnen hochpolitiſche Be⸗ deutung beizumeſſen. Es ſoll aber zugunſten der Klägerin unterſtellt werden, daß ſie ſich hierbei nur einem vertrauten Freunde gegenüber ausſprechen wollte. Sie hat ſich nun⸗ mehr jedoch von dieſem beſtimmen laſſen, den angeblich hochpolitiſchen Vorgang ohne Wiſſen des Beklagten und ſeines Sohnes deſſen Vorgeſetzten im SA⸗Dienſt zu melden. Die Beweisaufnahme hat ergeben, daß die Meldung belangloſes Gerede betraf. Es lag kein Hoch⸗ und Landesverrat vor, kein ſchweres Verbrechen gegen Volk und Staat, für das unbeſchränkte Anzeigepflicht nach Pa⸗ ragraph 139 StGB. beſteht. Der Zeuge Kriminalſekretär B. hat nach den Feſtſtellungen des angefochtenen Urteils die Aeußerungen als völlig harmloſes Gerede bewertet, wie wenn„alte Soldaten mal über den Vorgeſetzten ſchimpfen“. Die Klägerin hat leichtfertig ihre hohe Pflicht der Für⸗ ſorge und Treue für eine Familie, deren gedeihlichem Zu⸗ ſammenleben ſie in einer Vertrauensſtellung zu dienen hatte, fraglos aufs ſchwerſte verletzt, um unbegründete Angeberei zu treiben, die auch der allgemeinen Befriedung des in politiſcher Hochſpannung lebenden Volksganzen nur abträglich iſt, wie hohe Führer immer wieder betonen. Sie hat alles das hinter dem Rücken des ahnunasloſen Haus⸗ vaters getan, der ſie vertrauensvoll zur Führung ſeines Haushaltes berufen hatte und an deſſen Tiſch ſie im engſten Familienkreiſe die täglichen Mahlzeiten einnahm. Daß einem Hausvater jedoch nicht zugemutet werden kann, auch nur einen Tag länger ſich von einer Hausdame betreuen zu laſſen, die harmloſes Gerede bei Tiſch heim⸗ lich zum Gegenſtande einer hochoffiziellen Meldung macht, welche für die ganze Familie unabſehbare Unzuträglich⸗ keiten heraufheſchwören kann, darf füglich keinem Zweifel unterliegen: Die Klägerin hat aus übertriebenem Selbſt⸗ gefühl unter leichtfertiger Nichtachtung ihrer dienſtlichen Treue und ihrer Fürſorgepflicht für das Wohl des ihrer Angeberrolle pater ſelbſt zerſchnitten und muß die ſelbſtverſtändlichen Folgen eines ſo treuewidrigen und taktloſen Verhaltens, durch das ſie ſich einer häuslichen Vertrauensſtellung bei ihm unwürdig erwieſen hat auch ſelbſt tragen. Nebenberufliche Siedlung Unter Leitung des Siedlungsbeauftragten im Stabe des Stellvertreters des Führers ſind jetzt Grundſätze für die neue Siedlungsform aufgeſtellt worden, die in der Praxis durch⸗ zuſetzen ſind. Danach muß der Boden auf ſeine Eignung für den Gar⸗ tenbau geprüft und während der Aufbauzeit fachmänniſch vorbereitet werden. Ferner müſſen die Anpflanzungen im Siedlergarten nach einer erprobten Einteilung vom Fach⸗ mann geplant und eingerichtet werden(Gartenplanung). Wei⸗ ter müß ebenſo eine Planung der Kleintierhaltung ſchon vor der Errichtung der Siedlerſtellen einſetzen und dafür Sorge getragen werden, daß der Siedler geeignete Zucht⸗ tiere erhält. Haus und Siedlung müſſen im ganzen ſo ge⸗ plant werden, daß der Siedler genügend Raum für anfäng⸗ lich beſcheidene Bedürfniſſe bekommt und eine möglichſt ge⸗ ringe Zinsbelaſtung zu tragen hat. Dabei kommt es im Ge⸗ enſatz zur früheren reinen Wohnſiedlung faſt mehr auf Wirtſchafts⸗ und Stallräume an als auf die Wohnräume. Schließlich muß die Planung der Siedlung als Gemeinſchafts⸗ körper unter Anwendung aller wichtigen Erfahrungen durch⸗ geführt werden. Weſentlich iſt zunächſt die räumliche Nähe zum Werk. Sodann kommt es auf den engen Zuſammen⸗ hang zwiſchen Haus und Stall und der zu bearbeitenden Landſtelle an, da ſonſt der notwendige zuſammenhängende Arbeitsgang, der vor allem für die Siedlerfrau, die Arbeit im 1 8 und in der Wirtſchaft verbinden muß, nicht denk⸗ bar iſt. Bei der Anlegung der Siedlungswege, der Waſſerzufüh⸗ rung, der Zuleitung von Licht und Kraft, der Kanaliſation und anderer Einrichtungen, die insgeſamt geeignet ſind, die Siedlung über Gebühr zu verteuern, müſſen neue Grundſätze angewandt werden, die von denen verſchieden ſind, die die Städte früher in ihren Außenbezirken anzuwenden gewohnt waren. Alle übertriebenen verteuernden Forderungen ſind abzulehnen. Damit ſoll aber nicht eine Forderung unbeding⸗ ter Primitivität durchgeſetzt werden. Vielmehr müſſen Wege gefunden werden, um auch den neuen Siedlerdörfern, wo es irgend möglich iſt, alle techniſchen Vorteile, beſonders auch⸗ an Licht⸗ und Kraftleitungen, zur Verfügung ſtellen. Am Freitag vormittag ab 9 Uhr im„Schloß“ Kartoffel⸗Ausgabe für alle Neugemeldeten, welche noch keine Kartoffeln im alten Jahr erhalten haben. Kartoffelſcheine werden daſelbſt ausgegeben. Gebühr von 30 Pfg. pro Zentner iſt mit⸗ zubringen. Gr r! 71 B 9 ff ruppe F erhält am Freitag nachmittag ab 2 Uhr noch Kartoffeln. Kleine Wichtigkeiten Die Meteorologen bekommen täglich etwa 7000 Meldun⸗ gen über verſchiedene Wetterlagen auf der nördlichen Halb⸗ kugel.— Die ſchönſte Sammlung von Meteorſteinen befindet ſich im Wiener Hofmuſeum, und zwar ſind dort an 400 Steine vorhanden.— Bei der Konſtruktion der Ballons, die die Stratoſphärenflieger benutzen, um in die höheren Luftſchich⸗ ten emporzuſteigen, werden beſonders leichte Metalle ver⸗ wendet, um das Gewicht des Ballons möglichſt zu verrin⸗ gern, ohne ſeine Widerſtandskraft zu beeinträchtigen. Neuer⸗ dings benutzte man das ſogenannte Dow⸗Metall; jedes Kilo, das an Gewicht eingespart wird, gibt dem Ballon die Mög⸗ lichkeit, 10 Meter höher hinaufzuſteigen.— Die Maſchinen eines einzigen Dampfers, die 62 000 PS. haben, entſprechen dem Pferdebeſtand von 82 kriegsſtarken Kavallerieregimen⸗ tern.— Es gibt Maſchinen, die ſo fein arbeiten, daß ſie einen Millimeter in 800 Teilſtriche zerlegen vermögen.— Nach genauen Berechnungen beträgt die Temperatur der Geißel bei einem Vulkanausbruch über 1000 Grad elſius. Januar, der Eismond! Janus, dem doppelgeſichtigen Gott, nach dem die alten Römer ihren erſten Jahresmonat genannt hatten, waren einſt alle Türen und Straßendurchgänge geweiht. Er war die Gottheit mit den zwei Antlitzen; eins ſchaut zurück in die Vergangenheit, eins blickt in die Zukunft— ein Sinnbild des Einganges in das neue Jahr. „Eismond“,„Hartmonat“,„Hartung“,„Dickkopf“,„Bä⸗ ren“ oder„Wolfsmonat“, das ſind nur einige der vielen Beinamen des„Wintermanoths“ Karls des Großen. Bei den Deutſchen war der Januar ſtets der erſte Monat des Jahres, aber noch im 16. Jahrhundert begann man das neue Jahr oft ſchon am 28. Dezember, dem Tag der„Unſchuldigen Kindlein“, deshalb nannte man den Januar damals auch manchmal den„Kindel⸗Monat“. Von jeher hat er, als der erſte ſeiner Brüder, im Volksglauben eine nicht geringe ſym⸗ boliſche Bedeutung gehabt. Wie das Wetter des kommen⸗ den Jahres ſich geſtalten wird, wie Wachstum und Ernte, Viehzucht und Handel ſich entwickeln werden, daß alles glaubte man ehedem aus gewiſſen Anzeichen bereits im Ja⸗ nuar vorherſagen zu können.„Iſt der Januar gelind, Lenz und Sommer fruchtbar ſind“ oder„Nebel im Januar macht ein naß Frühjahr“— ein Troſt nur bei allen dieſen Vor⸗ behalten, und ihre Zahl läßt ſich beliebig verlängern, daß keine dieſer Wetterregeln ohne Ausnahme iſt. Am 6. Januar iſt das Feſt der heiligen drei Könige, an das ſich viele alte Volksbräuche heften. Mit dem Dreikö⸗ nigstag ſetzen in katholiſchen Gegenden gewöhnlich auch die Faſtnachtsluſtbarkeiten ein. Auf den 17. Januar fällt das Feſt des heiligen Antonius, an dem in vielen rheiniſchen Gemeinden früher der Brauch beſtand, dieſen Schutzpatron des Viehes dadurch zu feiern, daß Schweinefleiſch als Opfer zum Altar gebracht und vom Pfarrer nach dem Gottesdienſt unter die Armen verteilt wurde. Am 28. Januar, dem Tag, an dem ſich Saulus in einen Paulus verwandelte, ſoll der halbe Winter herum ſein— worin man ſich freilich arg täu⸗ ſchen kann! Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen. meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Schwiegervater und Großvater Herrn Philipp Volk zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Anna Volk Wtw. Mhm.-Seckenheim, 2. Januar 1935. Die Beerdigung findet heute Nachmittag 3 Ubr vom Trauerhause, Bonndorferstraße 13 aus statt. Todes- Anzeige. Vorgestern entschlief unerwartet meine liebe Frau, die gute Mutter und Schwiegermutter frau Hula Maria Schue geb. Ehrhard im Alter von nahezu 50 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen; Peter Schmich. Mhm.-Seckenheim, 2. Januar 1935. Die Beerdigung findet morgen Nachmittag 2 Uhr vom Trauerhause. Kapellenstraße 32 aus statt. N e J Todes-Anzeige. Gestern Mittag entschlief Mapn, unser guter Vater ben Fpfebrion Büchner im Alter von 52 Jabren. mein lieber Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Anna Büchner geb. Kraft. Mhm.⸗Seckenheim, 2. Januar 1935. Die Beerdigung findet morgen Nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause, Freiburgerstraße 61 aus statt. Kath. Jungmännerverein Seckenheim. Unſen Schutzmitglied Herr Philipp Volk wurde in die Ewigkeit abgerufen. Die Beerdigung findet heute Mittwoch nachmittag um 3 Uhr ſtatt. Zuſammenkunft um halb 3 Uhr im Lohal. !!C(.((õãͤͥͤ CCCCCCCCCCVCVCVTVCFPCVCVTCTVTVTCTPTVTGTVTCTGTGTGTGTGTGCTGTGTGT(TT—TTT Kath. Mütterverein Seckenheim. Unſer Mitglied 5 Anna Schmich wurde in die Ewigkeit abgerufen. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag Nachmittag 2 Uhr von Kapellenſtraße 32 aus ſtatt. Fur die anläßlicb unserer Sochgeit erwiesenen Qufmerſesam beiten denten rechi herglicbsi Ou alb u. Hau Mm. Gectenbeim, 2. Januar 1935. PF: ß ⁊ y b Verſammlungs⸗Kalender. Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Bom. Heute abend 6 Uhr antreten im„Deutſchen Hof“. Beitragsgeld mitbringen(5flicht). Ehrliches Laufmädchen für Pliſſee⸗Brennerei und Stickerei geſucht. Bei Eignung Einlernen der Branche, Uebertragung einer An⸗ nahmeſtelle nebſt Färben und Reinigen. Schriftliche Angebote unter Re. 1388 a ſd. Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Bl. Fleiſchverkauf. Heute Nachmittag ab 4 Ahr wird auf der Freibank hier, Stengelſtraße 7 gutes Rindfleiſch ausgehauen, Pfund 50 Pfg. bohnſteuor- Tabellen für Wochen- und Monatslohn gültig ab I. Januar 1935 erhältlich in der Druckerei des„Neckar-Bote“.