2. Blatt zu Nr. 1 Kredite an den Mittelſtand Im Schlußbericht der Bankenenquete, der am 29. Novem⸗ ber veröffentlicht worden iſt, wird den privaten Banken der Vorwurf gemacht, ſie hätten einſeitig das Kreditgeſchäft mit Großfirmen betrieben, und darüber die Kreditgewäh⸗ rung an den gewerblichen und kommerziellen Mittelſtand vernachläſſigt. Dieſe Klage iſt früher bereits oft erhoben worden. In der Tat iſt für Mittel⸗ und Klein⸗Unternehmun⸗ gen nach dem Zuſammenbruch der genoſſenſchaftlichen Kre⸗ ditverſorgung in der Inflation kein einigermaßen ausrei⸗ chender Erſatz geſchaffen worden. Der genoſſenſchaftliche Kredit beruht auf dem Grundſatz, daß ein Teil der in Be⸗ tracht kommenden Unternehmungen einen Kapitalüberfluß aufweiſt, der kapitalbedürftige Unternehmungen als Kredit gewährt werden kann. Man kann dies auch ſo ausdrücken: der Kapitalbedarf tritt bei den einzelnen Mitgliedern der Genoſſenſchaft nicht gleichzeitig ein. Einmal wird dieſem, das andere Mal jenem geholfen. Vorbedingung iſt natür⸗ lich, daß der betreffende Berufsſtand im Kern geſund iſt, und daß bei bankmäßig gewiſſenhafter Führung der Kredit⸗ genoſſenſchaft Verluſte bedenklichen Umfangs nicht eintreten. Daß Kreditgenoſſenſchaften eines zerrütteten Berufszweiges nicht lebensfähig ſind, haben die früheren Beiſpiele der land⸗ wirtſchaftlichen Genoſſenſchaften gelehrt. Waren aber manche Kredite als überdurchſchnittlich ge⸗ fährdete Kapitalanlagen anzuſehen, ſo mußten den Geldin⸗ ſtituten, die in die Breſche treten ſollten, beſondere Möglich⸗ keiten geboten werden, ſich über die Kreditwürdigkeit des einzelnen kreditſuchenden Unternehmens zu vergewiſſern. Dieſer Zwang war um ſo dringender, als die Privatbanken ein außerordentliches Maß von Vorſicht walten laſſen muß⸗ ten. Im Schlußbericht der Bankenenquete und in der Be⸗ gründung zu dem ſechs Tage darauf erlaſſenen Reichsgeſetz über das Kreditweſen iſt die Wiederherſtellung einer geſicher⸗ ten Rentabilität für die Banken als wichtige Vorausſetzung für eine Sanierung des geſamten Kreditweſens bezeichnet worden. Es iſt ſchwer, auf den Einwand, das private Bank⸗ weſen ſei nach dem Juli 1931 zur Uebernahme außerordent⸗ licher Riſiken einfach außerſtande geweſen, etwas Stichhalti⸗ ges zu erwidern. Wie aber war es vor der Bankenkriſe vom Sommer 19314, und wie wird es nach der Wiederherſtellung einer angemeſſenen Rentabilität im privaten Bankgewerbe ſein? Bei der Beurteilung dieſer Fragen darf nie außer acht gelaſſen werden, daß Deutſchlands Kreditverſorgung nach dem unglücklichen Krieg zu keinem Zeitpunkt normal und geſund geweſen iſt. die Verſuche, öffentliche Anleihen unterzubrin⸗ gen, ſind eine ununterbrochene Leidensgeſchichte. Die Spar⸗ prämienanleihe der erſten Nachkriegszeik, die Reinhold⸗ und die eee waren mühſam verdeckte Mißerfolge und haben außerdem den Typ der Reichsanleihe(Gewährung von Steuerfreiheit an die Zeichner!) für lange Zeit ruiniert. Der Kreditſegen, der in den Jahren 1925 bis 1930 auf die private deuſche Wirtſchaft niederging, war vom Standpunkt der Geldgeſer.„politiſch⸗ſpekulativ“, da der Beweis von der Dansfer⸗Fähigkeit Deutſchlands erbracht und da⸗ durch der Zoden für weitere„Mobiliſierungen“ der Repa⸗ rationsſchud bereitet werden ſollte. Zur Rechtfertigung der Kapitalhinzabe brauchten die vermittelnden Auslandsbanken klingende Namen großer deutſcher Unternehmungen(oder Stadtgemeinden). Die Weitergabe von Krediten an Mit⸗ tel⸗ und Kleinunternehmungen, die niemand kannte, war für die deutſchen Banken alſo weder riſikofrei noch gegenüber ihrem letzten ausländiſchen Geldgeber vertret⸗ bar genuz. Von dieſem Standpunkt geſehen, ſcheint die un⸗ genügende Kreditverſorgung mittelſtändleriſcher Betriebe weit mehr Schickſal als Schuld zu ſein. Wem es wenig zu verteilen gibt, wird man keine Gruppe bon Anwärtern reichlich oder auch nur ausreichend ausſtatten können. An den knappen innerdeutſchen Kapital⸗ vorräten wollen viele Kreditſuchende Anteil haben. Kapital⸗ zufuhr kus dem Ausland gibt es zur Zeit überhaupt nicht. Es iſt diher auch nicht damit getan, daß ſowohl bei den Ban⸗ ken wie bei den mittelſtändleriſchen Betrieben die Rentabili⸗ tät wicherhergeſtellt wird. Nach dem Grundſatz, daß die Leiſtumsfähigſten den Vorzug erhalten müſſen, wird ſich der Privatlankier nach dieſen beſten Riſiken umſehen müſ⸗ ſen. Aber das Entſcheidende iſt doch ſtets, ob ein kreditſuchen⸗ des Unernehmen in der Lage war, ſeinen finanziellen Stand Und ſene geſchäftliche Situakion ausreichend klarzulegen Un⸗ ternehnungen, die keine geordnete Buchführung beſitzen, ſind unkroftrolſterbar und kommen für die Kreditgewährung nur unter beſonderen ümſtänden in Betracht. Selbſt der Perſo⸗ nalkrdit, der ſich im weſentlichen auf die perſönlichen und ge⸗ ſchäftlchen Qualitäten. des Kreditſuchenden ſelbſt gründet, kann einer ſachlichen Prüfung des Vermögensſtandes und des Betröͤbsganges nicht entraten. Im neuen Deutſchland iſt die Vorrangsſtellung, die Grofunternehmungen faſt zwei Jahrzehnte lang vor Mittel⸗ und Kleinunternehmungen beſaßen, abgebaut worden. Die ſtanſesmäßige Zuſammenfaſſung von Handel und Handwerk im zerein mit einer weitgehenden Schutzgeſetzgebung hat im allgmeinen die Kreditwürdigkeit deſer Gruppe von Unter⸗ nehnungen gehoben. Aber es fehlt noch an geordneter Buch ⸗ führung und Betriebs rechnung. Daß ſich dies nickt innerhalb weniger Monate aus dem Boden ſtampfen zäß, iſt klar. Aber wenn alle Vorbedingungen für eine glachartige kreditpolitiſche Behandlung der Mittel- und Klein⸗ beriebe erfüllt ſein ſollen, müſſen für die Banken die beſon⸗ dezen Umſtände, unter denen ein ſolches Unternehmen arbei⸗ teh in der gleichen eingehenden Weiſe nachprüfbar ſein, wie dis bei Großunternehmungen als ſelbſtverſtändlich angeſehen wrd. Die Zeiten, in denen die Geldinſtitute ſich mit wenigen Groß⸗Kreditnehmern begnügten, müſſen ein für allemal zu Ende ſein; aber das Entgegenkommen muß beiderſeitig ſein. Wenn im Mittel⸗ und Kleinbetrieb durch genaue Buchfüh⸗ zung die ſtichhaltigen Unterlagen für angemeſſenen Kredit ge⸗ ſhaffen ſind, kann ſeinen Anſprüchen Genüge getan werden, zumal das deutſche Bankweſen über flüſſige Gelder für ſol⸗ chen Bedarf in genügendem Umfang verfügen dürfte. Ein Jahr rüſtiger Fremdenverkehrswerbung Nichts kennzeichnet die Stellung, die das Fremdenver⸗ kehrsweſen heute bei uns im Lande einnimmt ſo deutlich wie der Umſtand, daß die badiſche Regierung dem Landes⸗ verkehrsverband Baden die Eigenſchaft einer Körperſchaft des öffentlichen Rechtes zuerkannte. Der Landesverkehrs⸗ verband Baden ſtellt in einem Rückblick auf das Jahr 1934 mit freudiger Genugtuung feſt, daß der Fremdenverkehr eben dieſes Jahr ganz im Zeichen lebensnaher Gaſtlichkeit geſtanden hat. Auch die aus dem Ausland gekommenen Gäſte verſicherten immer wieder, wie ſehr ſie ſich wohlge⸗ fühlt hätten im Bannkreis dieſer Gaſtlichkeit, die man viel⸗ leicht als„angewandte Heimatliebe“ bezeichnen kann. Der Aufklärung über das Weſen natürlich geübter Gaſt⸗ lichkeit dienen die vom LVG im vergangenen Jahre einge⸗ führten Schulungskurſe, die bis jetzt in Eberbach, Triberg, Neuſtadt und Lörrach ſtattgefunden haben. Für das neue Jahr ſind weitere Kurſe in Ausſicht genommen. Eine Sonderſchau„Gaſtliches Baden“ im Columbushaus in Ber⸗ lin hat die in ſie geſetzten Erwartungen in vollem Maße erfüllt. Gleich nach Neujahr wird Baden auf einer deut⸗ ſchen Winterſportſchau, die wiederum vom Bund Deutſcher Verkehrsverbände und Bäder veranſtaltet wird, vertreten ſein. Nach einem Hinweis auf die außerordentlich umfang⸗ reiche vropagandiſtiſche Tätigkeit des LVG verzeichnet der Jahresrückblick die erfreuliche Latſache, daß wir 1954 im Lande Baden eine gute Reiſezeit hatten. Es bedürfe aber auch aller Anſtrengungen, um das Erreichte fortab zu be⸗ haupten. In dieſem Zuſammenhange heißt es zum Schluß: Nichts wirbt für ein Land mehr, als wenn ſeine Gaſt⸗ lichkeit gerühmt wird. So wird auch im neuen Jahre für uns über allem anderen die Loſung ſtehen: Gaſtlichkeit auf allen Wegen! Damit fördern wir den heimiſchen Reiſever⸗ kehr in einem Geiſte, wie er ſich aus dem Weſen des neuen Staates und echter Volksgemeinſchaft von ſelbſt ergibt. Europäiſche Chronik Während Deutſchland nach der Ueberwindung des Par⸗ teienſtaates ſich des inneren Friedens erfreut und frei iſt von ſozialen Spannungen, wurden die Länder um uns her⸗ um auch im Jahre 1934 durch innere Kämpfe ſchwer in Mit⸗ leidenſchaft gezogen. Gleich zu Beginn des Jahres kam es in Paris im Monat Februar zu verluſtreichen Straßen⸗ kämpfen, die ſchließlich zum Sturz der Regierung Da⸗ ladier führten. Am 9. Februar bildete dann der frühere franzöſiſche Staatspräſident Doumergue, der noch einmal von ſeinem Ruheſitz in die Politik zurückkehrte, ein neues Ka⸗ binett mit Barthou als Außenminiſter. Im gleichen Monat kam es auch in Wien zu ſchweren Straßengefechten, in deren Verlauf ſchließlich Artillerie gegen den ſozialdemokratiſchen Schutzbund eingeſetzt werden mußte. Nach der Niederſchlagung des Aufſtandes wurden ſämtliche ſozialdemokratiſchen Organiſationen in Oeſterreich aufgelöſt. Aber auch jetzt noch blieb die innere Situation in Oeſter⸗ reich überaus geſpannt. Illuſtriert wurde das durch die Wiedereinführung der Todesſtrafe und ihre Ausdehnung auf den bloßen Beſitz von Sprengſtoffen. Im Juli kam es wie⸗ derum zu ſchweren und verluſtreichen Kämpfen in Heſter⸗ reich. Als eines der erſten Opfer fiel am 25. Juli Dr. Dollfuß. Die Führung der Regierung übernahm der bis⸗ herige Kültusminiſter Dr. Schuſchnigg. Deutſchland ent⸗ ſandte den Vizekanzler von Papen als Sondergeſandten nach Wien und gab damit abermals einen Beweis ſeiner ernſten Friedensliebe. Ueberaus heftig war auch die Kriſe, die Spanien durchzukämpfen hatte. Im Oktober ging über die nördlichen Landesteile, insbeſondere über Katalonien, eine revolutio⸗ näre Welle hinweg, die ſich ſchließlich an der Treue der Truppen brach und dann mit der Liquidierung des Separa⸗ tismus in Katalonien endete. Kommuniſtiſche Wühlereien wurden aus Holland be⸗ richtet. Ein bedeutſamer Tag für die Welt Ein bedeutſamer Tag für Europa war der 26. Januar 1934. Das an dieſem Tage abgeſchloſſene 10jährige deutſch⸗ polniſche Verſtändigungsabkommen hat die Außenpolitik der Großmächte revolutioniert. Mit einem Schlage wurde in direkter Aussprache der 15jährige latente Kriegszuſtand mit unſerem Nachbarvolk im Oſten beſeitigt. Gleichzeitig mußten die Männer, die ſich die Einkreiſung Deutſchlands zum Ziele geſetzt hatten, erkennen, daß das wichtigſte Glied der zur Feſſelung Deutſchlands beſtimmten Kette zerſprungen war. Die natürliche Folge der deutſch⸗ polniſchen Verſtändigung hätte nun die Ausdehnung des Sy⸗ ſtems der direkten Aussprache auf andere Fragenkomplexe ſein müſſen. Statt deſſen aber war der damalige franzö⸗ ſiſche Außenminiſter Barthou eifrig bemüht, vor allem die Lücke in dem alten Syſtem auszufüllen. Etappen auf dieſem Wege waren die franzöſiſch⸗ruſſiſche Annäherung, der Ein⸗ tritt Sowjetrußlands in den Völkerbund und das Projekt eines Nordoſtpaktes, das den Gegenſtand langwieriger Verhandlungen bildete. Der„Arbeits“bericht der Abrüſtungskonferenz für das Jahr 1934 enthält nur Paſſippoſten. Zwar hat der Haupt⸗ ausſchuß ſeine Beratungen wieder aufgenommen und auf Vorſchlag des ſowjetruſſiſchen Außenkommiſſars Litwinow u. d. das Problem der Einſetzung einer Ständigen Friedens⸗ konferenz erörtert. Irgendwelche Ergebniſſe aber haben dieſe Erörterungen nicht gehabt und vor allem haben ſie die hochgerüſteten Staaten nicht veranlaßt, ihre weiteren Rüſtun⸗ gen abzuſtoppen. Ebenſo fruchtlos ſind die engliſch⸗amerika⸗ niſch⸗ſapaniſchen Verhandlungen in London zur Vorberei⸗ tung der im neuen Jahre fälligen Flottenkonferenz verlaufen. Japan, deſſen Flottenſtärke ſich zu der Englands und der Vereinigten Staaten wie 3 5 verhält, forderte die Gleichſtellung mit den angelſächſiſchen Mächten und entſchloß ſich ſchließlich, um ſeiner Forderung Nachdruck zu verleihen, zu der Kündigung des Flottenabkommens von Waſhington. Das Attentat in Marſeille Südſlawien hat am 9. Oktober den Verluſt ſeines Kö⸗ nigs Alexander, der den Ehrennamen„Einiger und Held“ trug, zu beklagen. Auf der Fahrt nach Paris wurde der König in Marſeille kurz nach ſeiner Ankunft ermordet. Mit ihm hauchte der franzöſiſche Außenminiſter Barthou ſein Leben aus. Die politiſchen Folgen des Attentats waren die Einſetzung eines Regentſchaftsrates in Südſlawien, die Neubildung der 0 1 90 Regierung unter Flandin, ernſte ſüdflawiſch⸗ungariſche Auseinanderſetzungen und die Einreichung einer ſüdflawiſchen Klage beim Völkerbund. Am 1. Dezember trat dann in Belgrad die Regierung Uzuno⸗ witſch zurück. Die 51555 1 des neuen Kabinetts übernahm der bisherige ſüdſlawiſche Außenminiſter Jeftitſch. Italien tätigte im März ein Dreierabkommen mit Oeſter⸗ reich und mit Ungarn. In den Tagen vom 15. bis 16. Juni fand in Venedig eine Zuſammenkunft des Führers mit dem Bote Miitwcch, 2. Jan. 1935 eee a 1 N italieniſchen Miniſterpräſidenten Muſſolini ſtatt. Belgien verlor am 17. Februar ſeinen König Albert durch einen tra⸗ giſchen Unglücksfall. In Sowjetrußland folgten der Ermordung des Leningrader Sowjetkommiſſars Kirow zahl⸗ reiche Verhaftungen und Maſſenhinrichtungen in verſchie⸗ denen Landesteilen. In Litauen wurde im Juni ein Putſch, der auf die Wiedereinſetzung des früheren Diktators Wolde⸗ maras abzielte, im Keime erſtickt. Im übrigen führte Li⸗ tauen im Jahre 1934 einen Großangriff gegen das Memel⸗ deutſchtum durch, der ein Eingreifen der Signatarmächte un⸗ abwendbar gemacht hat. Die deutſchen Minderheiten im Jahre 1934 Die deutſchen Minderheiten haben im Jahre 1934 ihr Deutſchtum immer wieder im Kampf bewähren müſſen. Här⸗ teſten Prüfungen war insbeſondere das Memeldeutſchtum ausgeſetzt. Der Abſetzung des rechtmäßigen Direktoriums Schreiber folgte ein mehrfacher Bruch des von den Groß⸗ mächten unterzeichneten Memelſtatuts durch Litauen. Der Memelländiſche Landtag, der nicht gewillt war, dem Direk⸗ torium Reisgys, das auf ſein Vertrauen wirklich keinen An⸗ ſpruch machen konnte, den Steigbügel zu halten, wurde aus⸗ geſchaltet. Es hagelte Verbote gegen die memelländiſchen Parteien, deutſche Lehrer wurden verhaftet, Geiſtliche muß⸗ ten außer Landes gehen. In der Verwaltung und in den öffentlich rechtlichen Körperſchaften wurden zahlreiche An⸗ geſtellte entlaſſen, 126 Memelländer wurden nach einer grau⸗ ſamen Unterſuchungshaft vor Gericht geſtellt, die deutſchen Familiennamen ſollten litauiſiert werden, und ſchließlich un⸗ ternahm das inzwiſchen zurückgetretene Direktorium Reisgys noch den Verſuch, die deutſche Unterrichtsſprache auszuſchal⸗ ten. Die Durchführung der Sprachen⸗Verordnung, mit der nur noch ein Bruchteil der memelländiſchen Schulen die deut⸗ ſche Unterrichtsſprache haben wird, iſt vorerſt ausgeſetzt wor⸗ den, doch hat man hierbei mit einem Manöver zu tun, durch das Litauen ſich die Begründung dieſer Gewaltmaß⸗ nahme erſparen will. Angeſichts der ungeheuerlichen litaui⸗ ſchen Rechtsbrüche haben die Memelländer bei den Rats⸗ mächten Klage erhoben. Deutſchland, das nicht gewillt iſt, den Leiden der Memelländer tatenlos zuzuſehen, hat an die Signatarmächte appelliert, deren Juriſten die litauiſchen Vertragsverletzungen in aller Form beſtätigt haben. Ein ſchwerer Gewaltakt gegen die deutſche Minderheit wurde weiter in Prag verübt, wo nach Ausſchreitungen der tſchechiſchen Studentenſchaft die Inſignien der ehrwürdi⸗ gen deutſchen Karls⸗Univerſität den tſchechiſchen Behörden ausgeliefert werden mußten. In allen deutſchen Univerſi⸗ tätsſtädten fanden Gegendemonſtrationen ſtatt, die in muſter⸗ hafter Ordnung verliefen und der Solidarität mit den deut⸗ ſchen Volksgenoſſen im Auslande beredt Ausdruck gaben. Hinſichtlich der deutſchen Minderheit in Polen wirkt ſich die deutſch-polniſche Verſtändigung günſtig aus. Was die Minderheiten⸗Schutzverträge ſelbſt betrifft, hat Polen während der Völkerbundsberatungen in Genf die Verallge⸗ meinerung des Minderheitenſchutzes verlangt und bis dahin die Kontrolle der Minderheitenverträge durch den Völker⸗ bund abgelehnt. Eine Schmälerung der Rechte der Minder⸗ heiten ſoll damit nicht eintreten. Lettland hat im Auguſt die deutſche Sprache in den Grundſchulen durch Engliſch erſetzt. Rumänien hat im Zuſammenhang mit einem Geſetz zum Schutze des Staates ſämtliche volksdeutſchen Organiſationen aufgelöſt. Ueberraſchung löſte das Fortbeſtehen der Beſtrebungen aus, die auf die Einverleibung ehemaliger deutſcher Kolo⸗ nien in den Kolonialbeſitz der Mandatsländer abzielen, alſo auf den Raub deutſcher Kolonialländereien. So hat die geſetzgebende Verſammlung der ſüdafrikaniſchen Union mit 12 gegen 6 Stimmen, wobei allerdings zu beachten iſt, daß zahlreiche deutſche Farmer von dem Stimmrecht ausge⸗ nommen ſind, einen Antrag auf die Eingliederung Deutſch⸗ Südweſtafrikas als fünfte Provinz in die Union angenom⸗ men. Erfreulicherweiſe hat bereits die Regierung der ſüd⸗ afrikaniſchen Union gegen dieſen Beſchluß, der mit den Ver⸗ trägen ganz und gar nicht vereinbar iſt, Stellung genommen. Ankunft des neuen japaniſchen Botſchafters. Der neue japaniſche Botſchafter in Berlin, Baron Muſchakofi, traf in Berlin ein, um ſein Amt anzutreten. Unſer Bild zeigt den Botſchafter nach ſeiner Ankunft am Bahnhof Zoo mit ſeiner Gattin, dem Grafen Baſſewitz(links) und dem Admi⸗ ral Behnke(dahinter). . ͤ ͤ—— Sport und Spiel. Einheimiſcher Sport Handball. Tbd. Jahn Seckenheim 8:7 Tbd. Jahn Seckenheim II 8:12 Tbd. Jahn Seckenheim Priv. 6:1 Tv. Viernheim 1 Tv. Viernheim II Tv. Viernheim Priv. Im Vorbericht zu obigem Spiel wurde dem Tabellen⸗ führer Viernheim ein klarer Sieg zugeſprochen. Der tat⸗ ſächliche Spielverlauf belehrte aber eines andern. Die Gäſte boten eine Leiſtung, die bei etwas mehr Schußglück den Sieg verdient hätten. Dabei mußte noch für den Rechts⸗ außen ein Erſatzmann eingeſetzt werden, der nicht vollauf genügen konnte. Gleich zu Beginn des Spiels wurden zwei totſichere Sachen vor dem Tor freiſtehend verſchoſſen, die für den Ausgang des Spiels hätte enkſcheidend ſein können. Im weiteren Verlauf wechſelten die Erfolge gegen⸗ ſeitig ab Ein Vorſprung Viernheims von 3 Toren wurde wieder aufgeholt. In einer Drangperiode wurde Viernheim vollkommen in ſeine Hälfte zurückgedrängt, doch die beſt⸗ gemeinten Schüſſe verfehlten ihr Ziel oder wurden eine Beute des ausgezeichneten Viernheimer Torwächters. Doch auch der S. Torhüter mußte ſein großes Können wiederholt unter Beweis ſtellen, denn V. war ſehr gefährlich. V. kommt durch Strafwürſe wiederholt zu Erfolgen, während die Gäſte nicht in der Lage waren, ihre Strafwürfe zu verwandeln. Kurz vor Schluß hatte V. abermals einen Vorſprung von 3 Toren herausgeſpielt, die in ei; matiſchen Endkampf durch eine Energieleiſtung der Gäſte bis auf 1 Tor aufgeholt wurden. Zum Ausgleich reichte es nicht mehr. 5 Die V. Mannſchaft hatte ihre Stärke in einem tech⸗ niſchen ſchußkräftigen Sturm und einem zeichneten Torwart. Die S. Mannſchaft kämpfte mal wieder, daß es eine Luſt war zuzuſehen. Wenn in dieſem Geiſt und mit dieſer Energie weiter gekämpft wird, dann werd jich die iſchaft doch noch einen guten Platz in der Tabelle ſichern, zumal die meiſten Spiele auf hieſigem Plake ſind. Der Schiedsrichter war in ſeinen Entſcheidungen oft un⸗ ſicher und zu langſam. Auch die 2. Mannſchaft, die ſich mit dem geſtrigen Sieg wieder an die Tabellenſpitze geſetzt hat, liefert* beſtes Spiel. Der Sturm arbeitete hier großartig und Herzog war der Held des Tages. Die neugegründete Privatmannſchaft iſt noch im Wer⸗ den begriffen und konnte ſich noch nicht durchſetzen, Auswärtiger Spor. Jußball am Neujahrstag. In Berlin: Brandenburg— Südweſt In Ulm: Württemberg A— Württemberg B In Nürnberg: Bayern— Nürnberg⸗Fürth In Kaſſel: Kaſſel— Frankfurt a M. In Köln: Mittelrhein A— Mittelrhein B Süddeutſchland. Or O d d Phönix Ludwigshafen— VfR Mannheim 070 1. FC Pforzheim— Sportfreunde Stuttgart 20 Pf Stuttgart— Ruch Bismarckhütte 4˙5 Kornweſtheim— Union Böckingen 47 JG Hechingen— Sc Stuttgart 14 Geglückte Revanche! Südweſk-Fußballelf ſchlägt Brandenburg 32(0:1). Als die Südweſt⸗Fußballelf vor einigen Wochen in der Reichshauptſtadt von der Gauvertretung Brandenburgs eine ſchwere Niederlage bezog, bezeichnete man das Ergeb⸗ nis(774) auf Seiten der Beſiegten als irregulär. Die Ber⸗ liner waren ſofort zu einer Revanche bereit, und ſo kam es, daß ſich Brandenburg und Südweſt am Neujahrstag erneut in Berlin gegenüberſtanden. 15000 Zuſchauer ſahen auf dem Preußen⸗Platz ein gutes Spiel, das diesmal die Südweſtelf gewann. Der Sieg fiel mit 3:2 Treffern recht knapp und wohl auch etwas glücklich aus, denn die Berli⸗ ner waren im Feld immer leicht überlegen, aber ſchließlich entſcheiden ja die Tore, und diesmal waren die Gäſte im Sturm eben doch die ſtärkeren. Wenn man berückſichtigt, daß die Südweſtelf erſt vor wenigen Tagen den ſchweren Kampf in Hamburg gegen den Gau Nordmark beſtreiten mußte, ſo wird man ihre Leiſtung beſonders anerkennen müſſen. Wie geſagt, war der Sturm der ſtärkſte Mannſchafts⸗ teil der Süddeutſchen. Mittelſtürmer Conen war zwar immer gut bewacht, aber oft genug entwich er ſeinen Be⸗ wachern und zeigte ſein großes Können. Die Schwerkraft des Südweſt⸗Angriffes lag aber auf den Flügeln, wo Fath und beſonders der Saarbrücker Fuchs ausgezeich⸗ net zu gefallen wußten. Von dem Halbrechten Linde⸗ mann(Offenbach) ſah man bis zu ſeinem Ausſcheiden nicht viel; Schneider(Neunkirchen), der in der zweiten Hälfte ſpielte, war da ſchon friſcher und lebendiger. Der Holhlinke Schaub(Kaiſerslautern) ſpielte unauffällig gut e war Gramlich der beſte Mann, auch Mittelläuſer Sold konnte gut gefallen, dagegen waren die Berliner auch diesmal von Hergert nicht be⸗ geiſtert. In dor Abwehr zeichneke ſich Konrod aus, aber auch der alte Kämpe Kutterer und Ebert im Tor waren ſicher und zuverläſſig. Das Spiel ſtand zunächſt im Zeichen der Berliner, die im Feld aus⸗ gezeichnet ſpielten. Südweſt beſchränkte ſich auf einige ge⸗ fährliche Vorſtöße, die meiſt von den ſchnellen Außenſtür⸗ mern vorgetragen wurden. Einmal war Berlins Hüter Riehl bereits geſchlagen, aber Appel ſtand auf der Tor⸗ linie und ſchlug den von Fuchs geſchoſſenen Ball ins Feld. Dann kam Brandenburg doch zum Führungstreffer, den Elsholz aus klarer Abſeitsſtellung erzielte. Südweſt rekla⸗ mierte und nach Befragen des Linienrichters gab der Entſcheidung rückgängig. Das gültige Führungstor für Brandenburg fiel dann fünf Minuten vor der Pauſe. Drei Minuten nach der Pauſe landete der Ball wieder im Süd⸗ weſttor, aber da Konrad von Hallex regelwidrig angegan⸗ gen worden war, galt der Treffer nicht. Lindemann mußte dann perletzt ausſcheiden, und Schneider trat an ſeine N Worten„die olympiſche Flammel, die zum erſten Mal durch ſieben Länder von der alten olympiſchen Tempel⸗ Schiedsrichter Schulz den Treffer nicht bzw. er machte ſeine 2 15 3 1 i i 2 Well des Fol und der Eintracht um daß nach enen F ſtätte in einem gewaltigen Staffellauf von mehr als 3000 jungen Sportlern überbracht wird,„durch alle Geſchlechter leuchten möge zum Wohle einer immer höher ſtrebenden mu⸗ tigeren und reineren Menſchheit“. Stand der Gauliga Gau Südweſt. 3 Wormatia Worms 13 40:24 18 Phönix Ludwigshafen 13 24:18 18 FK Pirmaſens 12 33:18 14 Kickers Offenbach 13 31:26 14 Eintracht Frankfurt 12 15:16 13 Union Niederrad 12 19:26 13 FSW Frankfurt 14 30:36 13 Boruſſia Neunkirchen 14 24:29 11 1. FC Kaiſerslautern 13 23:27 10 Sportfreunde Saarbrücken 12 23:26 8 Saar 05 Saarbrücken 12 17233 8 Bau Baden. Phönix Karlsruhe 12 29:16 16 VfR Mannheim 11 30:20 15 SV Waldhof 11 21215 4 1. Fe Pforzheim 12 27:14 14 Vfe Neckarau 10 22:13 13 Freiburger Fe 1 15712 13 BfB Mühlburg 11 16:18 12 Karlsruher FV 12 14.12 9 Germania Karlsdorf 12 8:29 5 FC 08 Mannheim 12 1144 3 Gau Mittelrhein: VfR. Köln— Sülz 07 6:1. Weſtmark Trier— Kölner CfR. 1:1. Kölner SC. 99— Mülheimer SV. 06 2:1. 1. FC. Idar— Eintracht Trier 3:1. Blau-Weiß Köln— Bonner FV. 60. Gau Nordheſſen: Boruſſia Fulda— Germania Fulda 2:0. Kurheſſen Kaſſel— Heſſen Hersfeld 3:1. Gau Württemberg. 1. SSV Ulm 13 39:27 17 Stuttgarter Kickers. 11 24:22 15 SV Feuerbach i 12 26:18 14 VfB Stuttgart 12 29:23 14 Union Böckingen 11 31:33 11 Sportfreunde Eßlingen 13 2631 11 Sc Stuttgart 11 27:25 10 Ulmer FV 94 10 20:19. 9 Sportfreunde Stuttgart 11 19:30 7 SW Göppingen 10 11:24 6 Gau Bayern. SpVgg Fürth 14 24:10 22 1. FE Nürnberg 14 26:15 18 1860 München 14 29:19 17 FC Schweinfurt 14 29:22 16 Wacker München 14 22:19 15 Bayern München 13 32:23 13 ASV Nürnberg 15 24:28 13 Be Augsburg 14 22:34 11 Jahn Regensburg 15 26:27 11 SpVgg Weiden 5 15 27:50 11 Schwaben Augsburg 14 24:38 9 „ Das Winterwetter iſt zur Zeit recht milde, ſo daß nur ſtellen⸗ weiſe in den ſchleſiſchen Gebirgen in hohen Lagen die Ausübung des Winterſports möglich iſt. Die höchſte Schneehöhe wird von der Heufuderbaude im Iſergebirge mit 14 Zentimeter bei minus 1 Grad gemeldet, dann folgen der Glatzer Schneeberg mit 12 Zentimetern bei minus 4 Grad und die Reifträgerbaude im Rieſengebirge mit 10 Zentimetern bei minus 2 Grad. Olympia, Feſt des Frohſinns und der Eintracht Der Präſident des Organiſationskomitees für die 11. Olympiade Berlin 1936, Dr. Dewald, und der Präſident des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes, Reichsſportführer v. Tſchammer und Oſten, erlaſſen zum Jahres wechſel folgende gemeinſame Kundgebung: „Das vierte Jahr der X. Olympiade ſteigt herauf und damit die Zeitſpanne, in der die eigentliche Vorbereitung des großen Weltfeſtes der XI. Olhmmpiſchen Spiele zu leiſten iſt. Alles, was der deutſche Veranſtalter und die teilnehmenden Nationen der Welt in dieſem Vorjahre ſäen, werden ſie im Feſtjahr 1936, dem erſten Jahre der XI. Olympiade, ernten. Alle großen Nationen der Erde haben ihre Teil⸗ nahme an den Olympiſchen Spielen zugeſagt, die weni⸗ gen, die ihre Zuſtimmung noch nicht ausgeſprochen haben, ſind gleichwohl in die ſportliche Vorarbeit eingetreten, und auf ihre Zuſage darf in den nächſten Monaken gerechnet werden. Alle Völker, die Winterſport treiben, werden ſich im Februar 1936 in Garmiſch⸗ Partenkirchen treffen, wo das Eisſtadion für Eishockey und Kunſtlauf, die Olym⸗ pia⸗Sprungſchanze und die Olympia⸗Bobbahn, ſchon für den Januar 1935 bereit ſtehen. Soweit die Länder dem Or⸗ ganiſations⸗Komitee die Zahl ihrer Teilnehmer mitgeteilt haben, gehen ſie erheblich über die auf Grund früherer dlym⸗ piſcher Spiele berechneten Annahmen hinaus. Deutſchland war ſich der großen Verankworkung bewußt, die es mit der Durchführung der Spiele übernommen hat, und der Wille ſeines Führers und Kanzlers Adolf Hitler, den Spielen die ſchönſte und würdigſte Geſtaltung zu geben, erfüllt jeden Mitarbeiter mit Hingabe, ja Enthuſiasmus in der Arbeit. i Tauſende von fleißigen Händen regen ſich Tag um Tag, ja auch in den Nachtſtunden auf dem gewaltigen 5 eichs⸗ 5 ortfeld. Große Neubauten ſind aus der Erde gewach⸗ ſen, weite Sportflächen eingeebnet und mit Raſen belegt, neue Laufbahnen geſteckt, breite Straßenzüge und Brücken vorgeſehen, neue Bahnhöfe, die den unmittelbaren Zugang zu dem Spielfeld vermitteln, begonnen, und ſchon ſteigen die ſteinernen Stützen auf, die den Hochbau des Stadions tragen werden, die beiden Schwimm und Sprungſtadien ſind uͤm⸗ mauert, die Grundfeſten des 75 Meter hoh i die gewaltige Glocke, die die Spiele einläuten wird, en Führerturms r den Guß vorbereitet. Auf der Ruderregattaſtrecke in Grünau ſind neue Bootshäufer eutſtanden, das Ufer iſt be⸗ gradigt und erweitert, in Kiel iſt für die Segel⸗Wetthewerbe der Olympia⸗Hafen ausgebaut, neue Schießſtände in Wann⸗ des Olympiſchen Dorfes, das mehr als 3000 Wett⸗ kämpfern ſeine gaſtreiche Pforte öffnet.„„ Auch die Vorbereitungen der inneten Organiſakion ſtehen vor dem Abſchluß. Das Geſamtprogramm iſt der letzten Beratung un⸗ terzogen und wird zuſammen mit der Ausſchreibung für die Wettkämpfe dem Internationalen Jlympiſchen Komitee auf ſeiner Februar⸗Tagung in Oslo vorgelegt werden. Unmittel⸗ bar daran wird die geſamte Sportwelt die Regelhefte der Olympiſchen Spiele in Händen haben Fußball, Baskett⸗Ball und Polo, die in Los Angeles und, Fußball ausgenommen, auch in Amſterdam fehlten, werden ſich unter die olympiſchen Sportarten einreihen: Segelfliegen, Baſeball und hoffentlich auch Lacroſſe werden zu den Demonſtrationen gehören. Weit über die eigentlichen Sportkreiſe hinaus wird die Jugend auf den olympiſchen Gedanken vorbereitet und mit ſeinem Geiſt erfüllt. Wir hoffen, daß ſich die Wettkämpfe vor vollbeſetzten Tribünen abſpielen werden und ſuchen ihre Faſ⸗ ſungskraft auf das höchſte zu ſteigern. der Verkauf von Eintrittskarten, für die ſchon Vorbeſtellungen und Anmeldungen in großer Zahl vorliegen wird mit dem 1. Ja⸗ nuar 1935 beginnen. Jeder kann ſich rechtzeitig einen Platz für die kommenden Spiele ſichern. Die Preiſe find, wie auch das Ausland anerkennt, in angemeſſener Höhe feſtgeſetzt. Nicht nur die Reichen, ſondern auch die große Zahl der mit beſcheidenen Mitteln Ausgeſtatteten, ſollen durch eigene An⸗ ſchauung den Spielen beiwohnen können. Wir bitten unſere ausländiſchen Gäſte, rechtzeitig Karten zu beſtellen. Den Spielen wird ein feſtliches Gewand gegeben. Von dem Mittelpunkt Berlins, von dem alten Schloß und dem Dom aus, wird ſich als eine Via triumphalis der große Straßenzug bis zum Olympiſchen Stadion in reichem Schmuck erſtrecken. Die Preiſe für Unterkunft und Verpfle⸗ gung werden behördlich geregelt, die Kunſtſchätze und Alter⸗ tümer Verlins, ſeine Opernhäuſer und Theater, ſeine Mu⸗ ſeen, aber auch die ſchöne Berliner Umgebung mit; ren Seen warten auf unſere Gäſte. Ein beſonderes Kunſt ogramm wird die Spiele umrahmen, ſo daß ſie nicht nur ein Treffen aller Meiſter des Sports, ſondern auch aller Freunde der Kultur in der friedlichen Verſtändigung der Völker ſein wer⸗ den. Unſer Ruf geht an alle olympiſchen Nationen, das be⸗ ginnende Jahr zu ernſter Vorbereitung zu verwenden und mit dem Organiſations⸗Komitee in voller Eintracht zuſam⸗ menzuarbeiten, damit die Spiele das erfüllen, was nach ihrem g Piſtolenſchießen ſind errichtet, und 8 auf dem Gelände bei Döberitz neben den Reſten eines 1 aus germaniſcher Steinzeit erheben ſich die erſten Häuſer Erneuerer, Baron Pierre de Coubertin, ihr Sinn iſt: Ein 2 r. r Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Progeamm⸗Nummern: 6 Bauernfunk, Wetter; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtik I; 6.30 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 6.45 Gym⸗ naſtik II; 7 Frühkonzert; 8.15 Gymnaſtik für die Frau; 8.30 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 10 Nagrichten, 11.15 Funkwerbungskonzert; 11.45 Wetter, Bauernſunk; 12 Milk⸗ tagskonzert JI; 13 Zeit, Saardienſt; 13.05 Naßrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert II; 16 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 3. Januar: 10.15 Lieder von Vergehen und Vergeſſen; 10.45, Muſizierſtunde; 14.15 Sendepauſe; 15.30 Frauenſtunde; 18 Spaniſch; 18.15 Kurzgeſpräch; 18.30 Muſi⸗ kaliſches Zwiſchenſpiel; 18.45 Viertelſtunde des Frontſolda⸗ ten; 19 Anterhaltungskonzert; 20.10 Saarland— Saar⸗ land, Reichsſendung; 20.45 Neue Schallplatten ſtellen ſich vor; 21.45 Kurzſchriftfunk der DA F.; 22.30 Klaviermuſik; 23 Nachtkonzert. Freitag, 4. Januar: 10.15 Zeitgenöſſiſche Kimmermuſik; 15 Kinderſtunde; 17.30 Neujahrsfeier über See 18 Saar⸗ Hitlerjugend vor dem Ziel; 18.30 Tanzmuſik; 18.45 Glocken klingen über die Saar; 19 Unterhaltungsmuſik; 20.15 Eſel, Maikäfer und Unke, bunte Folge von Tierliedern, Muſik und Fabeln; 21 Die goldene Sieben; 22.15 Saarländer ſprechen; 22.30 Kleinkunſt; 23 Unterhaltungskonzert. Samstag, 5. Januar: 10.15 Bilder aus dem Oſten; 10.45 Lieder, Arien und Balladen; 14.15 Mit und ohne Bart, Witze zwiſchen Schallplatten; 15 Familie mpf wird belagert, Hörſpiel; 15.30 Klingende Jeit; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Feierabend, Plauderei; 19.30 Volkslieder der Saar; 20.05 Saarumſchau; 20.15 Winterfeſt der Flie⸗ ger, Luſtiger Abend; 21.15 Funkbrettl; 22.30 Luſtiger Abend. Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm- Nummern: 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik 1; 6.30 Gymnaſtik II; 6.45 Zeit, Nachrichten; 6.59 Wetterbericht; 6.55 Morgenſpruch, Choral; 7 Frühkonzert; 8.10 Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter; 8.15 Gymnaſtik; 10 Nachrichten; 10.15 Schulſunk; 11 Werbekonzert; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldun⸗ gen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzen 1; 13 Zeit, Saardienſt, Nachrichten; 13.10 Lokale Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert II, 14.15 Zeit, Nachrichten; 14.30 Wirt⸗ ſchaftsbericht; 14.45 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen; 14.55 Wet⸗ terbericht; 16 Nachmiktagskonzert; 18.45 Wetter, Wirſchafts⸗ meldungen, Programmänderungen, Zeit; 20 Zeit, Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 3. Januar: 10.45 Praktiſche Naßſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderſtunde; 18 Bücherfunk; 18.20 Der Begründer der deutſchen Sprachforſchung: Jakob Grimm, Geſpräch zu ſeinem 150. Geburtstag; 18.35 Kate⸗ chismus für Sprachſünder; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Saar⸗ land, Reichsſendung; 20.45 Volksmuſit; 21 Ein großer Mu⸗ ſiker und Patriot, Hörbilder aus dem Leben Chopins; 22.30 Klaviermuſik von Chopin; 23 Nachtkonzert. Freitag, 4. Januar: 10.45 Praktiſche Natſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau; 18 J e 1555 Chriſtoph Lichtenberg, Profeſſor und Spötter dazu, Plau⸗ derei: 18.30 Die deutſche Wirtſchaft an der Jahreswende; 18.50 Unterhaltungskonzert; 20.10 Winter int der Eifel; 20.40 Orcheſterkonzert; 22.15 Saarländer ſprechen; 22.30 Sportvorſchau; 23 Skiheil, Kamerad, fröhliche Funkfolge. Samstag, 5. Januar: 9.15 Konzert; 14.30 Quer durch die Wirtſchaft; 15.15 Jugendſtunde; 18 Stimme der Grenze; phon unterwegs; 18.50 Unterhaltungskonzert; 19.30 Volks⸗ Abend, 22.30 Fortſetzung des luſtigen Abends: 18.20 Stegreifſendung; 18.35 Wir ſchalten ein, das Mikro⸗ lieder an der Saar; 20.05 Saarumſchau; 20.15 Luſtiger ere Nre