d R Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Preisliſte Rr. 2. Anzeigenſchluß 9 Uhr. T. A. XI. 34: 1200 n* ages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verbiündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Secken hen Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Jlluſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantw. für Schriftl u Anzeigen Gg. Härdle, M ⸗Sechenheim Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 8 35. Jahrgang Kundgebung der Führerſchaft. In kreuer Ergebenheit zu Adolf Hitler.— Eine gewaltige Demonſtration der Einheit und Geſchloſſenheit. Berlin, 4. Januar. In feierlichem Rahmen, in der feſtlich geſchmückten Preußiſchen Staatsoper Unter den Linden, fand Donners⸗ tag nachmittag eine denkwürdige Kundgebung der geſamten deutſchen Führerſchaft ſtatt, die in eindrucksvoller, einzig⸗ artiger Weiſe die Einheit und Geſchloſſenheit in der Füh⸗ rung der deutſchen Nation gegenüber den neuerlichen Lü⸗ gen und Verleumdungen im Auslande dokumentierte. Das Führerkorps der Partei, des Staates und der Wehrmacht war zu dieſer Stunde in Berlin zuſammengekommen, um dem Führer die Gefolgſchaftstreue und dem ganzen deut⸗ ſchen Volk und der Welt die unerſchütterliche Einigkeit all derer zu bekunden, die zur Führerſchaft der deutſchen Na⸗ tion berufen ſind. Das ganze deutſche Volk war hier in dieſem einen Raum in ſeiner Führerſchaft vor ſeinem oberſten Führer verſammelk, um in einer überwältigenden Kundgebung angeſichts der bevorſtehenden Saarabſtimmung der Lügen⸗ hetze gegen das nakfionalſozialiſtiſche Deutſchland und ſeine Führer enkgegenzutreten. Denn die Skrupelloſigkeit dieſer Lügenhetze, die von Emigrantenzentralen im Auslande organiſiert und von ihnen ſyſtematiſch genährt wird, iſt nicht zu überbieten. Tag für Tag werden Führerkämpfe Aller gegen Alle, Putſch⸗ aktionen, Maſſenhinrichtungen und Revolten angekündigt. Einmal heißt es, Himmler gegen Blomberg, dann Blom⸗ berg und Himmler gegen Lutze, Göring gegen Goebbels und Göring gegen Wehrmacht und umgekehrt. Kurz, es gibt nichts an Blödſinn und Dummheit, was von ihnen in ihrem Haß gegen Deutſchland nicht erfunden würde. Es wird über Deutſchland von dieſen berufsmäßigen Lügnern das Bild eines Tollhauſes zuſammenphantaſiert. Die gewaltige Kundgebung der deukſchen Führerſchaft, dieſe imponierende Demonſtralion der Einheit, hat mit einem einzigen Griff das Lügengewebe zerriſſen und mik einem einzigen Schlage die Hoffnungen derer zerſtört, die in der Lüge gegen Deutſchland die Befriedigung ihrer Haßgefühle ſehen. den Erfolg ihrer Hetze erhielten ſie in einer Demonſtration der Geſchloſſenheit, wie wir ſie in die⸗ ſer unerhört wirkungsvollen Form in Deutſchland noch nicht geſehen haben. Eröffnungsanſprache Nudolf Heß Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, unter deſ⸗ ſen Leitung die Kundgebung ſtand, eröffnete ſie mit fol⸗ gender Anſprache: Die Kundgebung der deutſchen Führerſchaft iſt eröffnet. Die Spitzen der Partei und des Staates ſind hier verſam⸗ melt, um gegenüber den im Auslande verbreiteten Lügen und Gerüchten, die wohl vor allem die Saarabſtimmung beeinfluſſen ſollen, Ihnen, mein Führer, unſere an ſich ſo ſelbſtverſtändliche Ergebenheit vor aller Oeffentlichkeit zum Ausdruck zu bringen! Als dem Oberbefehlshaber der Wehr⸗ macht ſind Ihnen der Dank und die Wünſche der hier an⸗ weſenden Reichswehr zum Jahreswechſel bereits überreicht worden. Als dem Führer der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung bringe ich Ihnen den tiefempfundenen Dank Ihrer alten politiſchen Kampftruppe, der NSDAP, und die lei⸗ denſchaftlichen Wünſche Ihrer alten politiſchen Mitſtreiter. Möge Ihre Arbeitskraft auch im kommenden Jahre in alter Energie zum Segen des jungen Deutſchland wirken. ſind die Männer verſammelt, die nach Ihrem Willen das neue Deutſchland mit aufbauen durften. Voller Ergriffenheit ſehen wir auf die Ver⸗ wandlung Deutſchlands in den zwei Jahren Ihrer Kanzlerſchaft. Wir ſtehen zu Ih nen in der inneren Verbundenheit, welche gemeinſam getragenes Leid, gemein⸗ ſam erlebte Freude und gemeinſam errungene Erfolge er⸗ zeugen— und die Ihnen die Gewißheit gibt, daß Ihre Führer in unerſchütterliche Treue auch in der kommenden Zeit für Sie und Ihr Werk, d. h. für das neue Deutſchland der Ehre und Grüße Ihre Befehle zu Taten werden laſſen. Zu Ihren alten Getreuen treten als ebenſo feſte Stützen des Staates die Führer der Wehrmacht. And geminſam grüßen die Spitzen der Partei und des Skaakes— Ihre Paladine, Ihre Generale, Ihre Mini⸗ ſter— Sie als den Führer Deutſchlands in Dankbarkeit und Um Sie, mein Führer, Verehrung. Adolf Hitler Sieg heil! Nach dem Sieg Heil auf den Führer erteilte Rudolf Heß dem preußiſchen Miniſterpräſidenten Hermann Göring das Wort, der in ſeiner Eigenſchaft als Hausherr den Füh⸗ err und die Verſammelten begrüßte. Nach dem preußiſchen mung ging der Führer Miniſterpräſidenten betrat der Fuͤhrer das Rednerpult. Der Führer ſpricht Er gab zunächſt einen Rückblick auf das, was hinter uns liegt, auf das Werk und die Leiſtungen des vergangenen f Jahres, auf die wir ſtolz ſein könnten, und einen Ausblick auf die Arbeit des kommenden Jahres.. f i In Zuſammenhang mit der bevorſtehenden Saarabftim⸗ des näheren aß wird die Uebernahme der Juſtiz auf das Reich in den erſten ſter Gürkner erfolgen. Zu dieſem Iweck begaben ſich Reichs⸗ miniſter Dr. Gürkner und Skaatsſekretär Dr. Schlegelber⸗ i gen, wonach in Freitag, den 4. Januar 1985 ein, die neuerdings wieder gegen das Reich in“ Szene ge⸗ ſetzt wird. Dieſelben Elemente, die die nationalſozialiſtiſche Bewegung 14 Jahre lang in Deutſchland mit Lügen und Verleumdungen verfolgt und überſchüttet hätten, kehrten heute draußen im Auslande zu den gleichen Methoden zu⸗ rück, da ihnen andere Mittel gegen das neue Deutſchland nicht zur Verfügung ſtänden. Der Führer ſchilderte dann in überaus ſarkaſtiſcher Weiſe, wie ſie immer wieder nach ihren alten abgegriffenen Rezepten verſuchten, durch Lügen den Anſchein von Mißtrauen und Uneinigkeit zwiſchen den Führern in Deutſchland zu erwecken. Dabei verfielen ſie allerdings auch immer wieder in die gleichen Fehler. So hätten ſie bisher ſtets zu ihrem eigenen Schaden die Ter⸗ mine des„deutſchen Zuſammenbruches“ zu früh angegeben, um dann durch ihre eigenen Prophezeiungen Lügen geſtraft zu werden. Wenn ſie jetzt nach dieſen Erfah⸗ rungen vorſichtiger geworden ſeien und die nächſte Aktion und Kataſtrophe in Deutſchland erſt für den 14. Januar vor⸗ herſagten, damit nicht ihre Lüge noch vor der Abſtimmung of⸗ fenbar werde, ſo werde ihnen auch dieſes Manöver nicht mehr viel helfen können. Am 13. Januar a ſei es notwendig, daß unſere Brüder, die nach 15jährigem tapferen Widerſtand in die Heimat zurückwollten, wiſſen, daß ſie in eine würdige Heimat zurückkehrten. Und der Geg⸗ ner werde erſt recht wiſſen müſſen, daß jeder Gedanke der Spekulation auf das Erbübel, das Deutſchland noch immer geſchlagen habe, auf unſere Uneinigkeit, dieſesmal vergeb⸗ lich ſei. „Die ſollen nicht denken, daß ſie einen von uns allein vor ſich haben, ſondern ſie müſſen alle wiſſen, in der Ver⸗ teidigung der deutſchen Ehre und in der Verteidigung des Friedens und der Lebensintereſſen der Nakion haben ſie die ganze deutſche Nation, den ganzen heutigen Staat als eine verſchworene Gemeinſchaft ſich gegenüber.“ In packenden Worten, immer wieder von Beifallsſtür⸗ men des geſamten deutſchen Führerkorps unterbrochen, ſprach der Führer von der unlösbaren Schickſalsverbunden⸗ heit aller, die durch gemeinſame Arbeit im Vertrauen zuein⸗ ander an der großen Aufgabe des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland der Nation und ihrer Zukunft dienen. Keine Schwierigkeit werde jemals größer ſein als unſer Wille, unſer Glaube, unſere Anſtändigkeit, unſer Zuſammenhalt und unſere gemeinſchaftliche Arbeit. Zum Schluß antwortete der Führer auf die ihm aus⸗ geſprochenen Glückwünſche fur das neue Jahr: Ich möchte dieſe Glückwünſche Ihnen, die Sie die Vertreter des ganzen deutſchen Volkes ſind, erwidern und um einen ver⸗ mehren: Möge der allmächtige Gott unſer Volk und Sie alle nicht nur geſund erhalten, ſondern möge er uns auch für dieſes kommende Jahr einen ganz ſtarken Geiſt geben, um allen Aufgaben, die an uns herantreten, gerecht zu werden. Wir wollen auch in dieſem Jahre uns in grenzenloſem Berkrauen einander die Hände reichen und ſo wie bisher nicht nur in ein Jahr des Kampfes und der Sorgen, ſon⸗ dern auch des Sieges hineinmarſchieren als eine Gemein⸗ ſchaft, die durch garnichts erſchüttert werden kann. In einer von tiefer Ergriffenheit getragenen Bei⸗ fallsdemonſtration dankte die verſammelte Füh⸗ rerſchaft Adolf Hitler für ſeine Worte und gab in ſpontaner Weiſe ihrer Treue und ihrer Verbundenheit Ausdruck. Hier gilt das Wort:„Um ihn lauert nicht Verrat, um ihn wacht De ee 2 3 Dank für die Neufahrsglückwünſche Dem Führer und Reichskanzler ſind zum Jahreswechſel aus allen Teilen des Reiches, beſonders auch aus dem Saargebiet, eine Fülle von brieflichen und telegra⸗ phiſchen Glückwünſchen aus allen Bevölkerungskreiſen zu⸗ gegangen. Auch zahlreiche Deutſche im Ausland haben ihre treue Anhänglichkeit an die alte Heimat durch Grüße und Glückwünſche zum Ausdruck gebracht. Da es dem Führer und Reichskanzler bei der großen Zahl dieſer Kundgebun⸗ gen und ſeiner ſtarken dienſtlichen Inanſpruchnahme nicht möglich iſt, die Glückwünſche einzeln zu beantworten, läßt er auf dieſem Wege allen, die ſeiner in Treue gedacht haben, ſeinen herzlichen Dank übermitteln. Der Stellyertreter des Führers, Rudolf Heß, gibt bekannt:„Für die aus Anlaß des Jahreswechſels übermit⸗ telten Glückwünſche ſpreche ich auf dieſem Wege meinen Dank aus und erwidere dieſe Wünſche aufs beſte.“ Aebernahme der ſüddeutſchen Juſtiz Der Reichsjuſtizminiſter in münchen, Skulkgark und Karls⸗ 4 ruhe. 188 5 Wie bereits mitgeteilt wurde, ſteht ſeit dem 1. Januar 1935 dem Reich die unmitlelbare Führung der Juſtiz in allen deukſchen Ländern zu. In den ſüddeutſchen Ländern Tagen des Januar in feierlicher Form durch Reichsjuſtizmini⸗ ine Aböreſſe der Führerſchaſt Im Anſchluß an die Rede des Führers erteilte Rudolf Heß das Wort noch einmal dem preußiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Hermann Göring, der in ſeiner gleichzectigen Eigenſchaft als hoher nationalſozialiſtiſcher Führer, General der Reichswehr und Mitglied des Reichskabinetts, eine Adreſſe im Namen der Anweſenden verlas und ausführte: Mein Führer! Noch erſchüttert von den gewaltigen Worten, die Sie ſoeben zu uns geſprochen haben, darf ich Ihnen in dieſer Adreſſe verſichern, daß wir alle bis aufs Letzte und bis ins Tiefſte ergriffen ſind, daß wir bereit ſind, als geſchloſſenes Ganzes, als Kameraden auf Leben und Tod Ihnen zu folgen. In dieſem Danke und in dieſem Sinne hat die hier verſammelte deutſche Führerſchaft Ihnen folgende Adreſſe zu übergeben: „Die hier verſammelten Mitglieder der Reichsregie⸗ rung und der Reichsleitung der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, die Reichsſtatthalter und die Vertreter der Länderregierungen, die Chefs und Offi⸗ ziere der Wehrmacht, die Befehlshaber und Offiziere der Landespolizei, die Gauleiter der Partei, die Führer der SA, SS, des NS, des Arbeitsdienſtes, des Feldjä⸗ gerkorps und der Hitlerfugend danken Ihnen für Ihre eindrucksvollen und hinreißenden Worte. Das Vertrauen, das Sie uns ausgeſprochen haben, erfüllt uns mit ganzem Stolz. Eine ebenſo unverantwort⸗ liche, wie durchſichtige Hetze hat angeſichts der bevorſte⸗ henden Abſtimmung an der Saar, die unſere deutſchen Brüder ins Heimatland zurückführen wird, vergeblich verſucht, durch erfundene ſinnloſe Lügen und Gerüchte im Auslande wie in der Heimat Unruhe und Mißtrauen zu ſtiften, um die heimattreuen Saarländer in ihrer feſten Haltung ſchwankend zu machen. Mit Abſcheu und Empörung wenden wir uns gegen dieſe von intereſſierter Seite ſtammenden Machenſchaf⸗ ten. Die durch Ihr Vertrauen berufenen Inhaber höchſter Reichs⸗, Staats⸗ und Parteiämter ſowie Generale und Offiziere der Wehrmacht und Landespolizei, der altbe⸗ währten Führer der SA⸗ und SS⸗Einheiten ſowie alle anderen Anweſenden, an hervorragender Stelle im öf⸗ fentlichen Leben ſtehenden Männer erklären, alles daran zu ſetzen, um durch Standhaftigkeit, Aufklärung und Durchgreifen dieſen Verleumdungen ein raſches und gründliches Ende zu bereiten. Der Verſuch, uns durch dieſe raffinierte ſyſtematiſche Preſſekampagne mürbe zu machen, ſoll und wird an un⸗ ſeren eiſernen Nerven und unſerer gegenſeitigen Treue und Verſchworenheit ſcheitern. In blindem Gehorſam werden wir alle auch in die⸗ fem Jahre Ihnen als unſerem Führer folgen, erfüllt von dem unerſchütterlichen Vertrauen, daß all Ihr Fühlen und Denken, Ihre raſtloſe Arbeit nur dem Blühen und Gedeihen des deutſchen Volkes gewidmet iſt, eines Vol⸗ kes, das nichts anderes will, als in friedlicher Gleichbe⸗ rechtigung mit allen anderen Völkern zu leben unter Ver⸗ kretung ſeiner Ehre und ſeiner Freiheit.“ Sie alle aber fordere ich auf, dieſes Gelöbnis zu bekräf⸗ tigen mit dem Rufe: Unſerem heißgeliebten Führer ein dreifaches Sieg Heil! Wie ein geſchloſſener Block erhoben ſich ſpontan die An⸗ weſenden und ſtimmten voll jubelnder Begeiſterung in das Sieg Heil ein. Die Uebernahme findet in Verbindung mit der Einfüh⸗ rung der Beauftragten des Neichsjuſtizminiſters am 4. Ja⸗ nuar um 12 Uhr mittags im Juſtizpalaſt in München, am 7. Januar um 12 Uhr in Stuttgart im Sitzungs⸗ ſaal der ehemaligen Erſten Kammer und am 8. Januar um 11,30 Uhr in Karlsruhe im Sitzungsſagle der ehema⸗ ligen Erſten Kammer ſtatt. An die feierliche Uebergabe werden ſich Beſprechungen mit den zuftändigen Stellen anſchließen. ee, Kurzmeldungen Berlin. Reichsforſtmeiſter Miniſterpräſident Göring hat an die deutſchen Waldbeſitzer, Waldarbeiter und Forſtbeam⸗ ten einen Aufruf gerichtet, in dem er für die bisher gelei⸗ 1951 Arbeit und die treue Pflichterfüllung ſeinen Dank aus⸗ pricht. Saarbrücken. In dem Diſziplinarverfahren gegen den Eiſenbahnpräſidenten Nicklaus haben die Verteidiger Dr. Savekouls an den Regierungskommiſſar Knox ein Geſuch um Einleitung eines Diſziplinarverfahrens gegen Nicklaus gerichtet mit dem Antrag, ihn bis zur Erledigung des Ver⸗ fahrens vom Dienſte zu ſuspendieren. 8 ö 5 die dügenflut ſie nach Stkullgark und Karls ger arn 3. Januar abends nach München, von da fahren 50000 Gaar⸗Emigranten? Franzöſiſche Vorbereitungen für ihre Aufnahme.— Kein freudiger Empfang. 5 Saarbrücken, 4. Januar. Bereits Mitte November, ſo ſchreibt das„Saarbrük⸗ ker Abendblatt“, hatte der Innenminiſter Marcel Regnier die Präfekten durch vertrauliche KRundſchreiben unterrich⸗ tet, daß man ſich einrichten müſſe auf einen bedeutenden Juſtrom von Saarländern(„ungefähr 50 000“) auf franzö⸗ ſiſchen Boden während der Periode, die der Volksabſtim⸗ mung des Januar vorhergehen und nachfolgen werde. Dieſes Rundſchreiben war nicht an die Präfekten der Oſtdepartements gerichtet, weil im Miniſterium des Innern die vorſorgliche Meinung herrſchte, daß man dieſe Emigran⸗ ten fern von ihrem alten Vaterland halten müſſe. Da dieſer unerwartete Emigrantenzuſtrom eine außer⸗ ordentlich peinliche Aufgabe in demſelben Augenblick war, da die Gemeindeverwaltungen zahlreiche franzöſiſche Ar⸗ beitsloſe unterſtützen mußten, antworteten zahlreiche Bür⸗ germeiſter den Präfekten, daß ſie unter den heutigen Um⸗ ſtänden keine neuen Laſten auf ſich nehmen könnten. Die Präfekten übermittelten dieſe Ablehnungen dem In⸗ nenminiſter, der ihnen ein wiederholtes dringliches Ein⸗ ſchreiten bei dieſen Bürgermeiſtern anbefahl. Eine Ausnahme unter den Ablehnungen machte der ſozialiſtiſche Bürgermeiſter von Rou ba„ der ſeinerſeits ſich zur Aufnahme von 100 00 Emi⸗ granten bereiterklärte. Dieſer wird jetzt, ebenſo wie der Miniſter, in der franzöſiſchen Preſſe dafür angegriffen, daß er einerſeits ebenſovielen Franzoſen durch dieſe Emigran⸗ ten das„Brot ſtehlen“ laſſe und daß eine kommuniſtiſche In⸗ vaſion ſogar die Feſtungszone bedrohe. In der Wochenſchrift„Je ſuis partout“ wird dem In⸗ nenminiſter vorgeworfen, daß er die regierungsoffiziöſen Zeitungen Innerfrankreichs zum völligen Stillſchweigen gegenüber der bedrohlichen Invaſion durch den Hinweis veranlaßt habe, daß die kommuniſtiſche Saar⸗Invaſion die Folge einer den„Hitler⸗Repreſſalien verdankten Panik“ ſei. Dieſe Maſſeneinwanderung von arbeitsloſen Anhängern der Dritten Internationale ſtelle jedoch die größten Gefahren dar, gegen die vor allem der franzöſiſche Arbeiter das Recht habe, verteidigt zu werden. Die Aufgabe des ſchwediſchen Bo izeichefs. Wie der ſchwediſche Polizeichef Kleberg mitteilt, ſoll ſeine Aufgabe im Saargebiet darin beſtehen, zuſammen mit anderen neutralen Perſönlichkeiten die neutralen Porſit⸗ zenden der verſchiedenen Wahlkomitees zu inormieren und nach der Abſtimmung die Zuſammenrechnung zu kontrol⸗ lieren. NCVoLf;r; 8 Sgargeiſtlichkeit gegen Gtales quo 9 9 11 een ee) 5 Zn der„Saarbrücker Landeszeitung“ findet ſich eine Erklärung ſämtlicher Dechanlen des Sgargebietes. Sie wen⸗ det ſich mit enkſchiedenen und klaren Worten gegen die von den Statusquolern ausgeſprengte Behauptung, ein großer Teil, ja ſogar 80 bis 90 v. 9. der Geiſtlichen ſtünden hinter der„Neuen Saarpoſt“ und dem Volksbund und würden ſomit am 13. Januar für die Beibehaltung des gegenwür⸗ tigen Zuſtandes im Saargebiet ſtimmen. Dies enkſpreche durchaus nicht den Tatſachen. Gemäß dem Erlaß der Bi- ſchöfe von Trier und Speyer vom 12. November 1934 werde von den Geiſtlichen die Liebe und Treue zu unſerem deutſchen Volke und Vaterland als zittliche Tugend belrach · kel. Danach werden ſie pflichtgemäß handeln. Ferner wird eine Erklärung der Führerſchaft der ka⸗ tholiſchen Saarſugend veröffentlicht, in der u. a. feſtgeſtellt wird, daß die Führung der katholiſchen Jugend⸗ verbände weder mit dem Deutſchen Volksbund noch mit der „Neuen Saarpoſt“ irgendwelche Beziehungen unterhalten habe. Das Gleiche habe ſie auch den örtlichen Vereinslei⸗ tungen zur Pflicht gemacht. In der Führung der katho⸗ liſchen Jugendverbände im Saargebiet ſei der Wille zur Rückkehr zum Vaterlande der gleiche geblieben. Die Wahlvorſteher ernannt Die neutralen Wahlvorſteher für die etwa 860 Wahlbü⸗ ros im Saargebiet ſind nunmehr endgültig ernannt. Es ſind dafür 364 Holländer, 300 Schweizer, 220 Luxemburger, 3 Dänen, 4 Engländer, 2 Amerikaner, 3 Italiener, 1 Schwede und 1 Portugieſe in Ausſicht genommen. Die Herren haben als Vorſitzende die geſamte Wahlhandlung am 13. Januar zwölf Stunden lang ununterbrochen zu überwachen und für den Abtransport der Urne jedes einzelnen Lokals nach der nächſtgelegenen Sammelſtelle zu ſorgen. Als Entſchädigung für ihre hieſige Tätigkeit erhalten ſie 1000 franzöſiſche Franken. Außerdem werden ihnen ihre Reiſeunkoſten er⸗ ſetzt. Politiſches Allerlei Gegen die Einſchränkung der Schulzahnpflege. Den Landesregierungen hat der Reichsinnenminiſter Dr. Frick zur Kenntnis gebracht, daß verſchiedene Gemeinden und Gemeindeverbände in Erwartung eines Reichsſchulzahnpflege⸗ geſetzes die Schulzahupflege einſchränkten. Miniſter Frick er⸗ klärt hierzu, daß bei Einführung eines Reichsſchulzahn⸗ pflegegeſetzes die Mitarbeit der Gemeinden nicht entbehrt werden könne. Der Mi 2 erſucht daher, dahin zu wirken, daß bis zur endgültigen egelung Einſchränkungen auf dem Gebiete der Schulzahnpf nach Möglichkeit vermieden wer⸗ den, wenn es die finanziellen Verhältniſſe der betreffenden Gemeinden geſtatten. Staatsbeſuch in Warſchau. Ueber den bereits angekündigten Staatsbeſuch des neuen Danziger Senatspräſidenten Greiſer in Warſchau wird nun⸗ mehr folgende amtliche Mitteilung herausgegeben: Im Zu⸗ ſammenhang mit den im November vorigen Jahres einge⸗ tretenen Veränderungen in der Zuſammenſetzung des Dan⸗ ziger Senats, wird die Danziger Regierung einen offiziellen Beſuch in Warſchau abſtatten. Im Einvernehmen zwiſchen der Danziger und der polniſchen Regierung iſt als Datum für den Beſuch der 7. Januar feſtgeſetzt worden. Es wird vorausſichtlich im Laufe des Frühjahrs ein Gegenbeſuch der polniſchen Regierung in Danzig ſtattfinden. Doch Sanktionen für Marſeille? Erklärung der neuen ſüdflawiſchen Regierung. Die neue Regierung Jeftitſch⸗Zivkowitſch ſtellte ſich am Donnerstag nachmittag der Skupſchting vor. Miniſterpräſi⸗ dent und Außenminiſter Jeftitſch verlas die Regierungs⸗ erklärung, die mit Rückſicht auf die außen⸗ und innenpoli⸗ tiſchen Vorgänge mit großer Spannung erwartet wurde. Er führte u. a. aus: Südſtawien muß die Außenpolitik des verbliche⸗ nen Königs Alexander, der das Anſehen des Staates ge⸗ hoben und ſich verläßliche Freunde und Verbündete geſchaf⸗ fen hatte, fortſetzen. Entſchloſſen, eine Politik des Friedens, der Verſtändigung und der zwiſchenſtaatlichen Zuſammen⸗ arbeit zu verfolgen, wird die Regierung immer beſtrebt ſein, beſonders mit den Nachbarſtaaten Beziehungen zu unterhalten, die am beſten den Intereſſen des allgemei⸗ nen Friedens dienen Andererſeits muß aber die Regie⸗ rung auch von den Nachbarn unerbittlich dasſelbe Maß von Aufrichtigkeit und Loyalität verlangen. Terroriſtiſche Aktionen und Verſchwörungen dürfen keinesfalls ein Mittel der zwiſchenſtaatlichen Politik ſein. Das Marſeiller Verbrechen muß vollſtändig geklärt werden. In Juſammenhang mit den feſtgeſtellten Berank⸗ workschkeiten müſſen Sanktionen erfolgen. Die Regierung wird in dieſer Hinſicht alles Notwendige veranlaſſen. In der Innenpolitik, ſo fuhr Jeftitſch fort, wird die Regierung dieſenigen Richtlinien befolgen, die von Kö⸗ nig Alexander oufgeſtellt und in der Verfaſſung vom Jahre 1931 feſtgelegt worden ſind. Eine der erſten Aufgaben der Regierung wird auch die Neuorganiſation der ſtaatli⸗ chen Verwaltung ſein, die dezentraliſiert wer⸗ den ſoll. Ferner iſt die Regierung entſchloſſen, durch ein Konkordat mit dem Heiligen Stuhl eine dauernde und Sani Danziger erfolgreiche Zuſammenarbeit mit der katholiſchen Kirche ſicherzuſtellen. a Lavals Beſuch in Rom Das Programm.— Auch Empfang beim Papſt. W Rom, 3. Januar. Für den Aufenthalt Lavals in Rom, der von ſeiner Tochter begleitet wird, ſind vier Tage vorgeſehen. Für Samstag und Sonntag ſind zahlreiche politiſche Beſprechun⸗ gen zwiſchen Muſſolinf und Laval, dem italieniſchen Staats⸗ ſekretär des Aeußeren, Suvich, und den leitenden Beam⸗ ten anberaumt. Der Montag gilt dem Beſuch im Vatikan, der Dienstag der Rückreiſe. Im einzelnen ſieht das Pro⸗ gramm folgendermaßen aus: Freitagabend: Ankunft 19,30 Uhr auf Bohnhof in Rom, Samstag: Vormittags erſte Unterredung mit Muſſolini im Palazzo Venezia, anſchließend eine Un⸗ terredung mit Suvich im Palazzo Chigi. Samstag nach⸗ mittag Beſuch im Pantheon und Kranzniederlegung am Grabe des Unbekannten Soldaten. Abends Diner im Pa⸗ lazzo Venezia, das von Muſſolini gegeben wird. Sonntag: Vormittags zweite Unterredung mit Muſſolini im Palazzo Venezia. Nachmittags Empfang im Capitol. Sonntagabend Diner auf der franzöſiſchen Botſchaft beim Quirinal. Montag: Vormittags Empfang beim Pa pſt Pius XI. Montag mittag Frühſtück in der franzöſiſchen Botſchaft beim Vatikan. Am Abend Galavorſtellung in der Oper. Dienstag: Rückreiſe Lavals. Die Zeit der Abfahrt ſteht noch nicht feſt. Sie wird vorausſichtlich gegen Mittag erfolgen. dem Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Herald“ be⸗ hauptet, Muſſolini habe angeſichts der entſtandenen Schwie⸗ rigkeiten geraten, alle ehrgeizigen Pläne für einen mittel⸗ europäiſchen Pakt aufzugeben und ſich auf die rein fran⸗ zöſiſch-italieniſchen Fragen in Afrika zu beſchränken. Wenn dies in perſönlichen Ausſprachen gere⸗ gelt werden würde, dann müßte nach Erledigung der Saarabſtimmung die mitteleuropäiſche Frage vorgenom⸗ men werden. Laval gehe nach Rom zu dem beſcheidenen, aber vielleicht praktiſchen Zweck, mit Muſſolini über fremde Gebietsteile und die Stellung der Italiener in Tunis zu verhandeln. Der Berichterſtatter glaubt allerdings, daß es wegen Somaliland und der dortigen Eiſenbahn noch ein hartnäckiges Feilſchen geben werde, da die Franzoſen den von Italien verlangten Preis nicht gern ohne eine Gegen⸗ leiſtung in Europa bezahlen würden. Schiffsunglück bei Newyork Küſtendampfer geſunken.— Alle Perſonen gereklet. Newyork, 3. Januar. Der 1249 Tonnen große Küſtendampfer„Lexingkon“, der ſich auf der Ausfahrt nach Providence(Rhode Island befand, wurde im Eaſt River von einem Tankdampfer ge⸗ rammt. Nach dem erſten Zuſammenſtoß rammte ein zwei⸗ ter Tankdampfer.„James Chriſtenſon“, die„Lexingkon“, wahrſcheinlich infolge mißverſtandener Signale, am Steuer · bordbug. Am das Eindringen des Waſſers zu vermindern, preßte die„James Chriſtenſon“ ihren Bug ſolange gegen das Leck der„Lexington“, bis die Inſaſſen von den zu Hilfe eilenden Schleppern gerettet waren. Zwei Stunden nach dem Untergang der„Lexington“ betrug die Zahl der von den zu Hilfe geeilten Schiffen übernommenen bzw. aus dem eiſigen Waſſer gezogenen Perſonen über 150. Die Nachforſchungen ſind infolge des Umſtandes, daß die Schiffsliſte mit untergegangen iſt, ſehr erſchwert. Der Zuſammenſtoß und das Rettungswerk ſpielten ſich innerhalb ſo kurzer Zeit ab, daß nicht einmal SOS⸗Rufe ausgeſandt wurden. Der Kapitän des geſunkenen Küſtendampfers„Lexing⸗ ton“ teilte mit, daß alle Paſſagiere und die Beſatzung ge⸗ rettet ſeien. Es ſollen 139 Paſſagiere und 52 Mann Beſat⸗ zung an Bord geweſen ſein. i ieee Ef. Heimat- wir lieben dich! 2 Präziſe um halb acht öffnete ſich die Tür der kleinen intimen Konditorei Nikiſch in einer Seitenſtraße am Pots⸗ damer Platz, wo Jonny ſchon ſeit einer Stunde in einer Eckniſche wartete, und eine junge Dame trat ein. Schlank, bei aller Einfachheit des Anzugs doch elegant. Der Frühlingsmantel von tadelloſem Schnitt. Eine hoch⸗ beinige, biegſame Erſcheinung, ſchmal in den Hüften, leiſe den Gelenken. Den Kopf mit der feſchen blauſeidenen Kappe mit ſelbſtverſtändlicher Anmut auf⸗ gerichtet. Blitzende Augen unter ſchmalgezogenen Brauen, ein gerades Näschen, ein bißchen keck und ſtolz, ein fein⸗ geſchwungener Mund, deſſen natürliche Röte überraſchend hell von der matten hellen Tönung des ebenmäßigen Ge⸗ ſichts abſtach, blondes Haargekräuſel des Bubikopfes an den Schläfen— das war Hella Römer, Mannequin im vibrierend in Atelier Lacroix. Typ: Sportmädel. werde. „Tag Jonny!“ Da ſtand ſie vor ihm, ein feiner Duft ſtrömte von ihr aus, Friſche, Jugend und ein klein bißchen unentbehrliches Parfüm. „Hella!“ Er war aufgeſprungen und zog ſie leicht an ſich. Nie⸗ mand konnte ſie hier in der verdeckten Eckniſche ſehen. „Mädel— daß du da biſt.“ Um einen halben Kopf überragte er ſie. Mit blauen Augen, die ins Dunkle ſpielten, ſtrahlte ſie ihn an. „Solche Sehnſucht, Jonny?“ „Mächtig.“ Er half ihr aus dem Mantel. Sie nahmen auf dem kleinen Sofa Platz. Das Serviermädchen brachte von ſelbſt den Tee, den Hella hier mit Vorliebe trank. „Alſo— ſchieß los, Jonny.“ Reizvolle Miſchung damenhafter Eleganz und jungenhafter Schlenkrigkeit. Man konnte ſich ſchon gut auf einen Blick in ſie verlieben, in dieſe junge, zwanzigjährige Hella Römer, der auch niemand an der Wiege geſungen hatte, daß ſie einmal Mannequin ſein Er nahm einen Anlauf und machte es kurz. „Gekündigt. Schon vor vierzehn Tagen. Morgen braucht meine Wirtin nicht mehr um ſechs zu klopfen. Hella wurde ein bischen blaß, hatte aber gleich Jonnys Hand ergriffen und hielt ſie feſt. „Erzähle mal vernünftig, ja?“ a Er berichtete nüchtern, ſachlich, ohne Beſchönigung, wie es ſich gehörte. Ja, da war eines Tages eine für die Stadtbehörde be⸗ ſtimmte techniſche Berechnung, einen Parzellierungsplan mit den zugehörigen Bauten betreffend, aus der Direktion zurückgekommen, ſie ſei abſoluter Blödſinn. Wo iſt Dr. Brinkmann? Er ſei verantwortlich Es ſtimmte. Er hatte die Berechnungen angefertigt und ſie Dr. Golder zur Prüfung und Weiterleitung über⸗ geben. Generaldirektor Schuchert ſtand drohend neben ihm und wackelte wütend mit geſpritztem Zeigefinger über den Tabellen. Und von Ihnen hat man ſolch Weſens gemacht? Das wimmelt ja von Fehlern, Herr.“ Jonny Brinkmann beſah ſich die Sache genau und wurde dann blaß. Herr Generaldirektor— hier ſind Raſuren, aber nicht von mir! Meine Berechnung ſtimmte. Solchen Miſt— entſchuldigen Sie— fabriziere ich nicht. Der kann nur von Dr. Golder ſtammen!“ Schuchert klappte den Mund zu. „Herr— Sie wollen doch nicht behaupten—“ „Ganz recht, gerade das wollte ich behaupten,“ antwor⸗ tete Jonny verbiſſen,„daß nämlich Ihr Neffe dieſe Fehler entweder aus Unfähigkeit oder mit Abſicht hineinkorrigiert hat. Er kann ſich ausſuchen, was ſtimmt.“ Die Bombe platzte. Dr. Golder wurde zitiert— er kreiſchte wie ein Rohrſpatz, als er von Brinkmanns Be⸗ hauptung hörte, und verlor den Scherben aus dem Auge, den er ſtändig trug. „Junger Mann— Sie ſind wohl verrückt?“ „Dann müßte ich nicht wiſſen, was ich geſchrieben habe. Im übrigen ſind Sie gerade fünf Jahre älter als i 5 Es gab einen Mordsſpektakel, nur Jonny Brinkmann ſah den hämiſchen Ausdruck in Golders Geſicht. Am fünfzehnten hatte er ſeine Kündigung zum erſten weg. f Das Zeugnis war auch danach. „Ich kann mich alſo aufhängen,“ ſchloß Jonny ſeuf⸗ zend. 5 „Nö— ſtempeln gehen und ſuchen,“ berichtigte Hella und fügte ſachverſtändig hinzu:„Nach deinem enormen Gehalt wirſt du jetzt etwa acht Mark die Woche kriegen.“ „Da— ein feines Geld! Und ſuchen? Weißt du ein Dr. ing. iſt ſchlimmer dran als ein Schuſter. Dem hilft die Nachbarſchaft, das ganze Haus aus. Na—“ Er brach verbiſſen ab und ſagte dann: a „Zunächſt werde ich alſo das ſchöne Faltboot verſchär⸗ fen, das ich vorigen Herbſt ſo billig erwiſcht habe und auf das wir uns ſo gefreut haben. Weißt du noch— die erſte Fahrt neulich, als es ſchon ſo warm war? Jetzt iſt Saiſon für ſo was— da macht man vielleicht noch ein kleines Geſchäft.“ Hella legte den Arm um ſeinen Hals und drehte ſein Geſicht herum. Ihr Geſicht war voll blanker, tröſtlicher Fröhlichkeit. „Jonny— lieber Dummkopf! Das wirſt du ſchön blei⸗ ben laſſen. Mieſepeter du! Erſt unfer liebes Boot ver⸗ kaufen— dann ſich aufhängen— und ich von meinem nied⸗ rigen Gehalt von hundertvierzig Mark noch einen bildſchö⸗ nen Kranz kaufen. Deswegen haſt du mich vor drei Mo⸗ naten wohl auf der Eisarena im Sportpalaſt aufgeleſen? Schäm' dich mal ſofort!“ Jonny lächelte verſonnen. Ja, vor drei Monaten im Sportpalaſt, in der Eisarena! Und dann der erſte Kuß vor einem Monat! Die ſelitze Gewißheit, auch von Hella geliebt zu werden. Wie ſcheu und dennoch hingebend ihre Küſſe waren— erſte Liebes⸗ küſſe einer eben erwachten Mädchenſeele! 8. Da mußte er leiſe lachen, ſchämte ſich und küßte ſie ſchnell. Ein feines Zittern lief durch ihren Körper. „Na alſo, Jonny!“ flüſterte ſie fröhlich. Sie ſetzte ſich ganz gerade. 5 „Paß mal auf. Ich— die Hella— ich glaube, daß mit dir zuſammen heute wieder mal ſo ein paar hundert Men⸗ ſchen auf die Straße geſetzt worden ſind, die dem Staat zur Laſt fallen werden. Ich glaube aber, daß du noch ein⸗ mal— jawohl, Jonny— eine ganz große Nummer als als Häuſerbauer, Städtebauer, Kanalbauer, was weiß ich, werden wirſt! Iſt das nicht ſchön, wenn ein Menſch ſo an dich glaubt?“ 5. Sie blickte ihn tief an. Erſchüttert drückte er ihre Hand. „Mädel— ich wußte ja, daß du ein feiner Kamerad biſt! Aber trotzdem— ein Elend iſt's ſchon. Was ſoll denn nun werden?“ f . eee. S 1 E verſtanden, viele Volksgenoſſen dem Theater zuzuführen. Aus dem ladllocùden laude () Die Aebernahme der ſüddeutſchen Juſtizverwaltungen auf das Reich. Wie das DNB. aus Berlin meldet, wird in den ſüddeutſchen Ländern die Uebernahme der Juſtiz auf das Reich in den erſten Tagen des Januar in feierlicher Form durch Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner erfolgen. Zu dieſem Zweck begaben ſich der Reichsminiſter Dr. Gürtner und Staatsſekretär Dr. Schlegelberger am 3. Januar abends en, von da nach Stuttgart und Karlsruhe. In Karlsruhe wird die feierliche Uebergabe am 8. Januar um halb 12 Uhr im Sitzungsſaale der ehemaligen J. Kammer ſtattfinden. Führertagung der HJ, Gebiet Baden 5 am 6. Januar in Karlsruhe. () Karlscuhe, 3. Jan. Gebietsführer Kemper erläßt eine Kundgebung, in der es u. a. heißt: Die Führertagung des Gebiets 21(Baden) findet am Sonntag, den 6. Januar, in Karlsruhe ſtatt. Aus dem gan⸗ zen Land Baden treffen zirka 3500 Führer und Führerinnen der Hitler⸗Jugend, des Jungvolkes und des BdM ein, um die Richtung für den Kampf im neuen Jahr zu erhalten. Bereits Samstags beginnen einzelne Sondertagungen. Am Sonntag werden dann zuerſt alle Abteilungen der J Arbeitstagungen großen Stils durchführen. Nachmittags er⸗ folgt der Vorbeimarſch der Führer am Stellvertreter des Reichsjugendführers, Hartmann Lauterbacher, vor dem Nat⸗ haus und anſchließend reiht ſich in der Feſthalle jene große Haupttagungsſtunde an, bei der Hartmann Lauterbacher ſpre⸗ chen wird. Dieſe große Führerkundgebung wird umrahmt von einer kulturellen Feierſtunde der Jugend, bei der Hunderte von Jungen und Mädel mitwirken werden. Die Ehefrau erſchlagen Sich ſelbſt der Polizei geſtellt. [Heidelberg. Der 30jährige Ernſt Böhm, gebür⸗ kig in Wieſenbach, wohnhaft Grabenſtraße 5, erſchien auf der Polizei und gab an, ſeine 24jährige Frau ermordet zu haben. Man ſchenkte den Angaben des Mannes zunächſt keinen Glauben, begab ſich dann aber in die Wohnung des Böhm. Dort fand man die Frau mit zerſchmettertem Schä⸗ del kot in ihrem Bet liegen. Was den Mann zu der unglückſeligen Tat veranlaßt haben könnte, ſteht noch nicht feſt. Er ſelbſt gibt an, aus Eiferſucht gehandelt zu haben. Es iſt aber nicht unwahr⸗ ſcheinlich, daß er in einem Zuſtand geiſtiger Verwirrung die Frau erſchlug. Das Ehepaar beſaß fünf Kinder im Al⸗ ter bis zu ſechs Jahren, die vorerſt von der Fürſorge in Obhut genommen wurden. heidelberg.(Drei Jahre Zuchthaus für Heiratsſchwindler.) Das Schöffengericht verurteilte den mit nahezu ſechs Jahren Gefängnis vorbeſtraften 29 Jahre alten Walter M. aus Heidelberg zu 3 Jahren Zucht⸗ haus und 3 Jahren Ehrverluſt. Der Angeklagte, Vater von faſt einem halben Dutzend unehelicher Kinder, machte ſich an weibliche Hausangeſtellte heran, nannte ſich von Bülow und betrog ſeine Opfer auf jede Weiſe. Nach Verbüßung der Freiheitsſtrafe wird M. in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt verbracht. U Heidelberg.(Gauamtsleiter Wetzel verläßt Heidelberg.) Gauamtsleiter Otto Wetzel, ehemals Kreis⸗ leiter in Mannheim und erſter Bürgermeiſter in Heidelberg, verließ den Gau Baden, um nach München überzuſiedeln, wo⸗ hin er durch den ſtellvertretenden Reichsſiedlungskommiſſar Dr. Ludowici, der zugleich auch der Beauftragte für das Sied⸗ lungsweſen der NS DA iſt, eine Berufung in das Amt des Siedlungsbeauftragten im Stab des Stellvertreters des Führers erhielt. J Seidelberg.(Enthüllung des Saarmahn⸗ mals.) Am Sonntag, an welchem Tage ſich alle Saar⸗ abſtimmungsberechtigten im ganzen Reich zu einer Kundge⸗ bung zuſammenfinden, wird in Heidelberg als Auftakt der Kundgebung ein Saarmahnmal am Rathaus enthüllt. An⸗ ſchließend findet in der Stadthalle die Kundgebung der Saar⸗ abſtimmungsberechtigten ſtatt. ü ] Weinheim.(Verſuchter Freitod.) In der Gunterſtraße verſuchter ein im nördlichen Stadteil hier wohnhafter 22 Jahre alter Bauhilfsarbeiter durch Erhän⸗ gen ſich das Leben zu nehmen. Er konnte durch einen Anwohner noch rechtzeitig abgeſchnitten und in polizei⸗ lichen Gewahrſam genommen werden. ! Hockenheim.(Verbandsſparkaſſe.) Das Badiſche Staatsminiſterium hat die Gemeindeſparkaſſe Reilingen mit Wirkung vom 1. Januar 1935 unter Aufhe⸗ bung ihrer Selbſtändigkeit mit der Städt. Sparkaſſe Hockenheim ſo zuſammengelegt, daß dieſe eine Verbands⸗ ſparkaſſe wird. Die bisherige Städtiſche Sparkaſſe Hocken⸗ heim führt die Bezeichnung„Verbandsſparkaſſe Hocken⸗ heim“. Die Verbandsſparkaſſe Hockenheim errichtet in Rei⸗ lingen eine Zweigſtelle. U Eberbach.(Verpflichtung des neuen Stadt⸗ oberhaupts.) In Gegenwart geladener Gäſte wurde der neue Bürgermeiſter unſerer Stadt, Dr. Schmeißer, durch Landrat Naumann⸗Heidelberg in ſein Amt eingeführt. Dr. Schmeißer, der aus der Sa hervorging und anſtelle des nach Konſtanz berufenen Kreisleiters Engelhardt zum neuen Stadtoberhaupt ernannt wurde, gelobte, der Stadt im Sinne des Führers vorſtehen zu wollen. Als vordringlichſte Arbeiten bezeichnete er den Neubau eines Schulhauſes, die Anſchaf⸗ fung einer Autoſpritze und die intenſive Werbung für den 5 zu dem Eberbach die beſten Vorausſetzungen habe. ) Obergromberg bei Bruchſal.(Schwerer Unfall) Der Zementeur Albert Schott von hier erlitt bei Bauarbef⸗ ten in Pforzheim einen ſchweren Anfall. Mit Kopfverletzungen und mehreren Beinbrüchen mußte er in das Krankenhaus verbracht werden, wo er bedenklich darniederliegt. Der Ver⸗ unglückte iſt Vater mehrerer unmündiger Kinder. Freiburg.(Spende für die Badiſche Kampf⸗ bündbühne) In den letzten Tagen des alten Jahres würde der i ende und ihren zahlreichen Freunden eine große Freude bereitet. Der Präſident der Reichstheaterkammer teilte der Bühnenleitung mit, daß das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda der Badiſchen Kampfbundbühne aus dem Fonds für Wanderbühnen einen Zuſchuß von 10 000 Mark zugeteilt habe. Neben der großen wirtſchaftlichen Hilfe darf die Bühne in dieſer hoch⸗ herzigen Spende wohl auch die Anerkennung des bisher Ge⸗ leiſteten und des kulturellen Wirkens der Bühne erblicken. Die badiſche Kampfbundbühne hat 1933 mit ihrer Kultur⸗ arbeit begonnen und es als Volkstheater im beſten Sinne rich Müller durch die Schutzſcheibe geſchleudert und getztet Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Der Beſitzer des Wagens wurde feſtgenommen, da der Unfall auf die Ein⸗ Aus den Nachbarländern Speyer.(Schwerer Unfall.) Beim Anhängen eines Ackergerätes an ſeinen Schlepper fiel dem Landwert Wilhelm Fiſcher vom Thomashof die Anhängevorrichtung auf den Kopf. Fiſcher erlitt ſchwere Verletzungen am Hin⸗ terkopf, außerdem biß er ſich die Zunge durch. Der Ver⸗ unglückte mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden. Schwerer Motorradunfall Ein Toter. — Illingen, OA. Maulbronn, 3. Jan. Abends ereignete ſich auf der Straße Illingen— Mühlacker ein folgenſchwerer Motorradunfall, dem leider ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel. Ein junger Mann aus Niefern, Walter Gröz. war mit ſeinem Motorrad und einer Beifahrerin, Sofie Rau aus Mühlacker, auf dem Heimweg begriffen, als ihnen ein Per⸗ ſonenauto, das anſcheinend nicht abgeblendet hatte, entgegen kam. Durch die Blendung ſah der Motorradfahrer zwei vor ihm gehende Mädchen nicht und fuhr dieſe an. Dabei hat der Motorradfahrer die Herrſchaft über ſein Motorrad verloren und ſtürzte ſo unglücklich, daß er mit dem Kopf auf der Straße aufſchlug und bewußtlos liegen blieb. Er wurde zwar ſofort in ſchwerverletztem Zuſtand ins Krankenhaus Mühlacker verbracht, wo er aber kurz nach ſeiner Einlieferung ſtarb. Stärkeres Nahbeben regiſtrierk. Stukkgart, 4. Jan. Von den Inſtrumenten der Würt⸗ tembergiſchen Erdbebenwarten Stuttgart, Ravensburg und Mesſtetten wurde Donnerstag ein ſtärkeres Nahbeben auf⸗ gezeichnet. Eine genaue Berechnung der Herdentfernung iſt vorerſt nicht möglich. Außerdem wurde gleichzeitig ein Fern⸗ beben aufgezeichnet. Der Herd des Nahbebens dürfte wahr⸗ ſcheinlich im Gebiet der Oſt alpen liegen. Alker Kapitän im Rhein erkrunken. Oberweſel, 3. Jan. Ein 60jähriger Kapitän von hier, der bereits ſeine Penſionierung beantragt hatte, fuhr mit ſeinem Schiff eine ſeiner letzten Fahrten nach Straßburg. Wie jetzt von dort mitgeteilt wird, iſt der Kapitän aus bis⸗ her unbekannter Urſache von Bord des Schiffes in den Rhein geſtürzt und ertrunken, ehe ihm Hilfe gebracht wer⸗ den konnte. Aeberfallen und ausgeraubt Nächtliches Abenteuer auf dem Heimweg. Augsburg, 3. Jan. Ein frecher Raubüberfall wurde, wie aus dem benachbarten Friedberg gemeldet wird, auf den Erbhofbauern Johann Elbl von Heimathauſen und den Schneider und Gütler Spaar von Harthauſen verübt. Die Beiden gingen vom Friedberger Markt nach Hauſe. Kurz nach Herrgoktsruhe wurde Elbl, der voranging, plötzlich von einem Mann zu Boden geſchlagen. Spaar, der den Vorgang bemerkte, kam nicht dazu, ſeinem Wegge⸗ noſſen Hilfe zu leiſten, da er von einem zweiten Mann, der einen Revolver auf ihn richtete, in Schach gehalten wurde. mit den Worken:„Gebt Euer Geld her oder Ihr ſeid hin!“, forderten die beiden Wegelagerer, die Geſichts⸗ masken krugen, die Aeberfallenen auf, ihnen ihre Bar⸗ ſchaft zu geben. Da ſie ohne Waffen waren, blieb ihnen nichts anderes übrig, als der Aufforderung Folge zu leiſten und ihre Bar⸗ ſchaft in Höhe von 38 bzw. 40 Mark herzugeben. Die Räu⸗ ber verſchwanden darauf. Als der Tat verdächtig wurden zwei Augsburger verhaftet. Der Friedberger Gendarmerie iſt es gelungen, als Täter des Raubüberfalles drei überbeleumundete Burſchen von Friedberg feſtzunehmen. Bei der Hausſuchung fand man Geſichtsmasken und einen geladenen Revolver vor. Anglück auf dem Dorfteich Fünf Kinder auf dem Eiſe eingebrochen.— Drei Todes⸗ opfer.— Frau beim Rettungsverſuch ertrunken. Beuthen, 3. Jan. In der kleinen Ortſchaft Plakowitz, Kreis Beuthen, ereignete ſich ein furchtbares Unglück. Auf dem Dorfteich, der nur eine dünne Eisdecke trug, vergnügten ſich fünf Kinder mit ihren Rodelſchlitten. Plötzlich brach das Eis und die Kinder ſtürzten ins Waſſer. Auf ihre Hilfe⸗ rufe eilten eine 67jqährige Frau Köhler und der 15jährige Hitler⸗Junge Kremer herbei und verſuchten, die Kinder aus dem Waſſer zu ziehen. Die beiden Retter brachen dabei ſelbſt ein. Während der Hitler Junge mit einem Kind das Ufer erreichen konnte, ging die alte Frau unter. Der Bergmann Keintoch und ein anderet Mann, die an der Anglücksſtelle vorüberkamen, ſetzten das Rettungswerk fort. Keintoch konnte die Frau und die Kin⸗ der aus dem Waſſer ziehen. Die alte Frau und zwei vier⸗ und fünffährige Kinder waren bereits tot. Die anderen Kinder würden nach ſtundenlangen Bemühungen wieder ins Leben zurückgerufen. Enkgleiſung eines Güterzuges. Kaſſel, 3. Jan. Die Reichsbahndirektion Kaſſel teilt mit: Am 3. Januar gegen 1.30 Uhr nachts entgleiſte bei der Durchfahrt in Lippſtadt ein Durchgangsgüterzug durch Streifen eines im Nachbargleis entgleiſten Wagens. Etwa 20 leere Wagen ſprangen aus den Schienen und einige fie⸗ len um. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. Hersfeld.(Schweres Kraftwagenun⸗ glück) Ein ſchweres Kraftwagenunglück, das einen To⸗ ten forderte, hat ſich in der Neujahrsnacht hier zugetragen. Ein Einwohner, der mit ſeinem Wagen von Asbach kam, fuhr am Weinberg in der Nähe der Gaſtwirtſchaft Immel gegen einen Baum, wodurch der ee d ein⸗ wurde. Schwere Verletzungen erlitt der 6jährige Sohn des Autobeſitzers, der mit erheblichen Kopfverletzungen in das wirkung von Alkohol zurückgeführt wird. 4 1 1849 Der Begründer der 15 1913 Der preußiſche Generalfe Lalcale Nuudocuau Mannheimer Vororte erhalten ein neues Feldwege⸗Netz. Im Zuge der großen Feldbereinigung, die auf der Gemarkung Mannheim allein rund 3000 Hektar umfaßt und das größte derartige Unternehmen darſtellt, das jeweils in Baden zur Durchführung kam, iſt auch eine Neuordnung des Wegenetzes vorgeſehen, die vor allem die nördlichen Vororte Mannheims betrifft. In einer kürzlich in Feuden⸗ heim abgehaltenen Bauernverſammlung machte Landes⸗ ökonomierat Dr. Krumm nähere Angaben über die vor⸗ geſehenen Aenderungen. Während ſüdlich von Feudenheim und gegen Wallſtadt hin die Wege im weſentlichen erhalten bleiben, werden die meiſten Aenderungen zwiſchen Wallſtadt und Käfertal notwendig; die Feudenheimer Bauern müſſen zum Teil erſt über Käfertal fahren, um hier auf ihre Aecker zu kommen. Es werden von Feudenheim aus künftig zwei Hauptwege unmittelbar zu dieſem Gemarkungsteil führen, außerdem iſt eine genügende Anzahl von Gewannwegen geplant. Die Feldbereinigung ſelbſt räumt mit Zipfeln und Dreiecken nach Möglichkeit auf, vielmehr werden die Grundſtücksgrenzen zum Zweck der beſſeren Bewirtſchaftung parallel verlaufen, ſodaß die Aecker immer gleich bveit ſind. Die neuen Gewanne werden im allgemeinen etwa 150 Meter lang, das iſt die richtige Ackerlänge. Dabei iſt die Einteilung der neuen Wege ſo getroffen, daß jeder Acker an jedem Kopfende eine Zufahrt hat. Da einige Hauptwege auf Veranlaſſung der Stadt beſonders breit angelegt werden, ſtellt die Stadt auch zuſätzliches Gelände zum Ausgleich zur Verfügung. Als ausreichende Breite für die Gewannwege ſind 4 Meter, für die Zufahrtswege 5 Meter angenommen. Der unmittelbar hinter dem alten Dorfteil Feuden⸗ heims durchführende Weg wird auf Antrag der Stadt Mannheim anders gelegt und zwar unter Berückſichtigung einer ſpäter hier zu bauenden Umgehungsſtraße. In Wall⸗ ſtadt werden die alten Wege ſo gut wie ganz verſchwinden, und die Landſtraße nach Viernheim wird ſo verlegt, daß ſiek mit der Autobahn parallel läuft, Gegen Straßenheim hin wird anſtelle des alten Kirchenweges ein neuer Weg gebgut. Bei einem Blick auf den Geſamtplan des neuen Wegenetzes kann man feſtſtellen, daß dieſes für die Ge⸗ meinden des Mannheimer Bezirks ein harmoniſch geſchloſ⸗ ſenes Ganzes bilden wird, zumal ſich die Umlegungsarbeiten auch auf Seckenheim, Friedrichsſeld und Nackarau erſtrecken. Bis zum Herbſt 1936 wird die Feldbereinigung dauern, und es wird gewiß nicht ohne Härten für einzelne Grundſtück⸗ beſitzer abgehen, aber die in Betracht kommenden Vororte werden dann über ein vorbildliches Syſtem von Zufahrt⸗ ſtraßen und Feldwegen verfügen. 8 mp. 0 Der Elternabend des Bd. morgen abend im„Schloß“ verſpricht ein beſonders wertvoller Abend zu werden. Nach den drei Punkten des Programms wird in Wort und Spiel die deutſche Frau dreier Zeiten dargeſtellt: die ſtolze freie Germanin, die züchtig reine und holde Maid des Mittelalters und das BdM.⸗Mädchen unſerer Tage. Die ſtilvollen Koſtüme erhöhen den Eindruck des ſorgſam vor⸗ bereiteten Spieles. Dem BdM. iſt ein voller Saal zu wünſchen. * Zwei tödliche Anfälle. Im Vorort Sandhofen ſtürzte ein 66jähriger Mann im Heim eines Sportvereins eine nicht genügend geſicherte Kellertreppe hinunter und zog ſich einen Bruch der Schädelbaſis zu, der den ſofortigen Tod zur Folge hatte.— In der Neujfahrsnacht ſtieß auf dem Friedrichs⸗ ring ein auswärtiger Perſonenkraftwagen mit dem Sanitäts⸗ auto zuſammen; ein in dem Kraftwagen ſitzendes 21 Jahre altes Mädchen erlitt dabei eine Gehirnerſchütterung, an der das Mädchen ſtarb. i N Eineinhalb Jahre Gefängnis für eine Erpreſ⸗ ſerin. Die 53 Jahre alte Frieda Amrhein aus Wehr, die ſich zurzeit in Strafhaft in Bruchſal befindet, ſtand zum fünften Male wegen Erpreſſung vor dem Ein⸗ zelrichter. Sie nimmt irgendein Vorkommnis, das ihr zu Ohren kommt, zum Anlaß, durch erpreſſeriſche Briefe Un⸗ ruhe in Familien zu tragen, manchmal erdichtet ſie auch Fälle. Sie wurde diesmal nur wegen Verſuchs beſtrafk, aber ganz energiſch angefaßt. Das Urteil lautete auf ein Jahr und ſechs Monate Gefängnis. U Vergebung don Arbeiten zur Reichsauto⸗ bahn. Die Oberſte Bauleitung der Reichsautobah⸗ nen, Frankfurt am Main, ſchreibt ſoeben die Herſtellung von Fahrdecken von km 30,5 bis km 68,130 und em 0 bis km 14.7 der Strecke Darmſtadt Mannheim— Heidelberg öffentlich aus. Es kommen neun Loſe Beton⸗ decken, das ſind je etwa 90 000 qm ſowie etwa je 16 800 am ſeitliche Bankette, ſowie ein Los bitumöſer Fahrbahn⸗ decke von etwa 90 000 qm und 16 800 qm ſeitliche Bankette in Frage. f „ Zerſtören von Ameiſenhaufen iſt ſtrafbar. Es gehört noch immer zu den alltäglichen Erſcheinungen, daß man drau⸗ Wie bekannt iſt, ſpielt die Wald⸗ ameiſe in der Schädlingsbe arp 115 ich u unter⸗ ſchähende Rolle. Sie iſt in den meisten deutſchen gandern ge. Gedenttage 5 4. Januar„5 1785 per Sprach und Altertumsforſcher datob Grimm in Hanau geboren. 5„ aalen aurnſchet Gabelober. „ 1 ach in Venedig geſtorben. schal Alfred Graf vonn a ger in München geſtor 1880 Der Maler Anſelm Feue Schlieffen in Berlin geſtorbe 55 Sonnenaufgang 8.10 Sonnenuntergang 15.59 Mondaufgang 7.30 Monduntergang 14.49 Gelernte Metallarbeiter Einſchränkung der Freizügigkeit.— Planvoller Arbeits⸗ einſatz. Die ſeit der nationalſozialiſtiſchen Mechtübernahme in immer ſtärkerem Maße eingetretene Wirtſchaftsbelebung, die zu einem Rückgang der Zahl der Arbeitsloſen um rund 3,5 Millionen geführt hat, hat ſich in den einzelnen Beru⸗ fen verſchieden ausgewirkt und in mehreren Bezirken ſo⸗ gar zu einem Mangel an guten Fachkräften geführt. Da⸗ durch iſt in einzelnen Gewerben eine ſtarke Wan⸗ derbewegung der Arbeitskräfte eingetreten, der im Intereſſe eines einheitlichen planvollen Arbeitseinſatzes ent⸗ gegengetreten werden muß. Deshalb hat der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver⸗ ſicherung auf Grund der Verordnung über die Verteilung von Arbeitskräften vom 10. Auguſt 1934 mit Zuſtimmung des Reichsarbeitsminiſters, des Reichswirtſchaftsminiſters und des Reichsminiſters des Innern angeordnet, daß in privaten und öffentlichen Betrieben und Ver⸗ waltungen aller Art gelernte Metallarbeiter, die am 15. Januar 1935 nicht im Bezirk des für den Betrieb zuſtändi⸗ gen Arbeitsamtes ihren Wohnort haben. nur eingeſtellt werden dürfen, wenn eine ſchriftliche Zuſtimmung des Ar⸗ beiksamtes vorliegt. a Gelernte Metallarbeiter im Sinne dieſer Anordnung ſind Arbeiter, Betriebsbeamte, Werkmeiſter und Techniker, ſoweit ſie eine ordnungsmäßige Lehre als Fachkräfte der Metallinduſtrie abgeſchloſſen haben. Die Zuſtimmung iſt von dem Arbeitsamt zu erteilen, in deſſen Bezirk der ge⸗ lernte Metallarbeiter bisher ſeinen Wohnort hatte. Dieſe Anordnung tritt mit dem 15. Januar 1935 in Kraft. Brot! Von Fritz Müller⸗ Partenkirchen. Was haben viele von uns früher vom Brote gewußt e Daß es ſättigt und vier Buchſtaben hat. 9 Manche haben noch nicht einmal das gewußt. Ihnen ſtand das Brot auf dem Tiſch, und ſie ſahen es kaum. Sie aßen es und wußten es nicht. Ihre Zähne waren ein gedankenloſer Mechanismus. 5 „Das letzte Mal, daß ein Hauch des lebendigen Brotes an ihren Schläfen ſtrich, das war in der Geſchichtsſtunde, als der Profeſſor von der franzöſiſchen Revolution erzählte und Maria Antoinette hörte ſchreiende Volksmaſſen unter ihrem Fenſter.„Was wollen ſie?“—„Majeſtät, ſie wollen Brot, ſie haben kein Brot.“—„Aber warum eſſen ſie dann keinen Kuchen?“ Schau auf deinen Frühſtückstiſch. Goldig ſchimmert des Brotes angeſchnittene Fläche. Wußteſt du in Zeiten des Ueberfluſſes, daß das Brot ſo würzig duftet? Nein, du haſt es nicht gewußt. Wußteſt du den Weg des Brotes! Ja, du haſt ihn in der Schule lernen müſſen— ſo und ſo und ſo— aber ſpüren kannſt du ihn erſt, ſeit die Tiſchdecke, auf der das Brot der Menſchen liegt, zu kurz geworden iſt. Und jedes Volk verſucht zu Laſten einer leergewordenen Ecke den Brotlaib mehr zu ſich zu ſchieben. Den erſten Biſſen tuſt du jetzt. Aufſteigt in dir der Sä⸗ mann, der übers Feld geht, mit der weltalten Wurfbewegung ſeiner rechten Hand. Du tuſt den zweiten Biſſen— das ewige Geheimnis des Keimens unter Ackerſchollen keimt auch in deinem Herzen. Den dritten Biſſen tuſt du— die Halme ſchießen auf und wogen golden unter goldener Sonne. Vierter Biſſen— die ſommerheiße Senſe rauſcht und der Arbeitsſchweiß der Schnitter ziſcht in Tropfen auf den Sen⸗ ſenſtahl. Fünfter Biſſen— hörſt du's dreſchen, hörſt du's mahlen, hörſt du's backen? Was für Garben von Menſchen⸗ arbeit ſchießen aus dem Kornl!. Und nun du fühlſt, was hinter jedem Stückchen Brot ſtand, könnteſt du es noch verſchwenden? Nimmermehr. Still und geſegnet ſtehſt du auf von deinem Frühſtücks⸗ tiſch und gehſt an deine Arbeit. In dir ſelbſt verwandelt ſich das Brot in einen recht⸗ winkelingen Arbeitstag. Des Sommerkornes Kraft wird neu geboren in deiner Handarbeit und im Gedanken deines Hirns. In deiner Arbeit ſingen Vögel, wie ſie über'm Aehren⸗ feld ſangen. Und über deinem Arbeitstag liegt die gleiche Sonne, wie ſie über'm Acker ſank und wieder aufging. Das ſchafft das Brot in dir. Und das ſollteſt du nicht eſſen, wie man das Beſte in ſich aufnimmte ſtüt langſam und verehrend? Der Sternenhimmel im Januar 1933 Während der Wintermonate erreicht der geſtirnte Him⸗ mel den Höhepunkt ſeiner Pracht. Majeſtätiſch wölbt ſich das ſtrahlende Firmament über den ſtaunenden Beſchauer. Bald nach dem frühen Einbruch der abendlichen Dämme⸗ rung melden ſich die hellen Sterne: Deneb tief im Nord⸗ weſten und Kapella hoch im Oſten; etwas ſpäter erſcheint im Südoſten das große Bild des Drion, weiter oben die Zwillinge und Aldebaran, bis ſchließlich gegen 22 Uhr(an⸗ fangs 23, Ende 21 Uhr) alle Winterbilder ſich am nächt⸗ lichen Himmel vereinigt haben. Den Süden beherrſcht der Glanz des rieſigen Orion mit ſeinen beiden hellen Sternen Beteigenze(links oben) und Rigel(rechts unten). Links unterhalb flammt der hellſte aller Sterne, Sirius, im Bilde des Großen Hundes. Ka⸗ pella iſt inzwiſchen noch höher geſtiegen und krönt inmit⸗ ten des Fuhrmanns den Zenit. In ihrer Nähe gegen We⸗ ſten ſtrahlen aus den Flocken der Milchſtraße eindrucksvoll die Sterne des Perſeus, mehr gegen Südweſten blinkt die zierliche Sternſchar der Plejaden(Siebengeſtirn genannt) und der rötliche Aldebaran im Kopf des Stiers. Am Abend des 1. Januar ereignet ſich eines der reizvollſten Schau⸗ ſpiele. Zwiſchen 18 und 21 Uhr zieht der Mond über das Siebengeſtirn hinweg. Eines nach dem anderen der kleinen Sternchen verſchwindet am linken dunklen Mondrand, wie wenn ſie von ihm aufgeſchluckt würden, und taucht nach einer Stunde oder auch etwas früher am rechten hellen Rand wieder auf. Daraus erſieht man, daß der Mond außer ſeiner täglichen Bewegung über das Firmament von Oſten nach Weſten(wie die Sonne und alle anderen Geſtirne) auch unter den Sternen ſelbſt in entgegengeſetzter weſt⸗öſt⸗ licher Richtung wandert. Die genaue Zeit, die vergeht, bis er nach einem Umlauf wieder beim ſelben Fixſtern ange⸗ langt iſt, beträgt 27 Tage 7 Stunden 43 Minuten und heißt ſideriſche Umlaufzeit. Hoch im Oſten ſtrahlt das Zwillingspaar Kaſtor und Pollux, darunter ſpringt gerade der Löwe über den Hori⸗ zont herauf. Mit ihm, etwas höher, ſtrebt im Nordoſten der Große Bär dem Scheitel des Himmelsgewölbes zu. Vom Fuhrmann(nahe dem Zenit) über den Perſeus führt uns der Blick im weſtlicher Richtung zum ſchmalen Band der abſteigenden Andromeda und zu Pegaſus(tief im Nordweſten). Rechts daneben ſteht die W⸗förmige Geſtalt der Kaſſiopeia. Um Mitternacht erſcheint Mars in ſeinem roten Ge⸗ wand über dem Oſthorizont. Der weiße Stern unter ihm iſt Spika, der Hauptſtern der Jungfrau. Dreieinhalb Stun⸗ den ſpäter folgt Jupiter, an Helligkeit Mars bedeutend überlegen. Beide Planeten zieren in den frühen Morgen⸗ ſtunden die ſüdlichen Gegenden des Firmaments(über ihnen der Firſtern Arktur). Auch der Mond findet ſich ein: ge⸗ gen Ende des Monats zwiſchen 26. und 29. Januar zieht er ſüdlich, in abnehmender Phaſe, an den beiden Wandelſter⸗ nen vorüber. Die übrigen mit bloßem Auge ſichtbaren Planeten Sa⸗ turn, Merkur und Venus ſind nur zur früheſten Abend⸗ ſtunde zu ſehen. Saturn, der während der vergangenen Monate am Abendhimmel leuchtete, nähert ſich immer mehr der Sonne und gebt anfangs um 20 Uhr, am Ende ſchon um 18 Uhr unter. Venus, im Gegenſatz zu Saturn, löſt ſich lanaſam aus dem Strahlenbereich der Sonne und wird Abendſtern. Gegen Monatsende halte man Ausſchau nach Südweſt zwiſchen 17 und 18 Uhr: Venus in ihrer un⸗ mittelbaren Nähe, nur ſchwächer, Merkur und links dar⸗ iber Saturn! Eine reizende Konſtellation! Aber noch mehr: Merkur und Venus wandern nach oben“, und am 31. Ja⸗ nuar haben ſie Saturn in ihre Mitte genommen— drei Planeten in Konjunktur! In dieſem Monat ereignen ſich auch noch zwei Fin⸗ ſterniſſe: am 5. eine vartielle Sonnenfinſternis und am 19. eine totale Mondfinſternis. Bei uns iſt aber nur das ſende der letzteren in der Abenddämmeruna zu ſehen. Der Mond geht bereits verfinſtert auf und verläßt um 18 Uhr den Schatten der Erde. Mondphaſen: Neumond 5. Januar, erſtes Viertel 11. Januar, Vollmond 19. Januar, letztes Viertel 27. Januar, Wetterbericht Ein Hochdruckgebiet über der Biskaya nimmt augenblick⸗ lich an Einfluß zu, während ſich das Tief bei Island ab⸗ ſchwächt. Infolgedeſſen iſt für Freitag und Samstag trok⸗ keneres, für die Jahreszeit immer noch ungewöhnlich mildes Wetter zu erwarten. Letzte Meldungen 6⸗ Jähriger erſchlagen aufgefunden Hamburg, 3. Jan. Der Inhaber eines Groß⸗Brotge⸗ ſchäfts, der 76jährige Adolf Wegner, wurde in ſeiner Woh⸗ nung tot aufgefunden. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Tod infolge Schädelbruchs eingetreten iſt; außerdem wies die Leiche Würgemale am Hals ſowie Verletzungen an den Händen und Armen auf. Zwiſchen 4 und 6 Uhr wollen Nachbarn, die die Polizei gerufen hatten, da ſie den Weg⸗ ner den ganzen Tag nicht geſehen hatten, verdächtige Ge⸗ räuſche in der Wohnung vernommen haben. Unter drin⸗ gendem Tatverdacht wurde der Sohn des Toten, Alfred Wegner, feſtgenommen. Er hat nach ſtundenlangem Verhör ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. Brennendes Gebäude eingeſtürzt— Zwei Tote Newyork, 3. Jan. In einem von ſieben Negerfamilien und einer weißen Familie bewohnten vierſtöckigen Hauſe entſtand Großfeuer. Alle Bewohner konnten gerettet werden. Nachdem die Feuerwehrleute das Feuer eingekreiſt hatten, betraten ſie das Gebäude, um eine Unterſuchung vorzunehmen. In dieſem Augenblick ſtürzte das Haus ein. Zwei Feuerwehrleute wurden getötet und 14 und zum Teil ſchwer verletzt. Fiſcher abgetrieben 200 Perſonen auf einer Eisſcholle. Reval, 4. Jan. Als über 200 Fiſcher in der Nähe von Pernau auf dem zugefrorenen Meerbuſen fiſchten, ſetzte plötzlich ein Nordoſtſturm ein, der die Eisdecke vom Lande ablöſte. Die Fiſcher wurden in die offene See hinausgetrie⸗ ben. Etwa 180 Fiſcher konnten gerekket werden. 20 Jiſcher blieben jedoch verſchollen, da der Sturm weitere Rektungs⸗ maßnahmen unmöglich machte. Eſtländiſche Eisbrecher ſuchen die vermißten Fiſcher, die wahrſcheinlich noch auf Eisſchollen kreiben. Starkes Erdbeben in Tibet. Kalkutta, 4. Jan. In der Erdbebenwarte von Alipur wurde am Donnerstag ein ſtarkes Erdbeben aufgezeichnet, deſſen Mittelpunkt ſich im ſüdlichen Tibet, ungefähr 300 Ki⸗ lometer nördlich vom Mount Evereſt, befindet. „ 18 Schafe vom Zug überfahren. Als ein Schäfer in Eyb(Mittelfranken) in der Nähe des Bahndammes hütete, entfernte ſich eines ſeiner Tiere von der Herde und lief über den Bahndamm. Als es der Schäfer zurückholen wollte, folgte ihm, ohne daß der Hund ſie zurückhalten konnte, die ganze Herde nach. Im gleichen Augenblick kam ein Zug heran und fuhr mitten in die Herde hinein, wobei 18 Schafe getötet wurden. Vier Schwerverletzte bei einer Rauferei. In einer Landshuter Wirtſchaft gerieten gegen 5 Uhr früh die Gäſte in Streit, der in eine Rauferei ausartete. Es wurde dann auch mit Biergläſern geworfen; vier der Beteiligten erlitten ſchwere Verletzungen. Denkt an das Winterhilfswerk! Die Türplakette für den Monat Januar. b Verſammlungs⸗ Kalender. 9 5 Fußballvereinigung. Heute abend zu den üblichen Zeiten Training in der Schulturnhalle. Anſchließend Spieler⸗ verſammlung. „Jahn“. Heute abend Turnſtunde. Für die Tbd. neuen Handballpäſſe müſſen die Paßbilder heute abend in der Turnſtunde abgegeben werden. Wer keines hat, muß ein ſolches anfertigen laſſen und ſpäteſtens morgen Samstag dem Spielwart übergeben. Wegen den Spielen am Sonntag anſchl. kurze Beſprechung. Turnverein 98, e. B., Mannheim⸗Seckenheim.] Betr. Hallen⸗Sportfeſt. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß nur noch heute Karten im Vorverkauf zu billigeren Preiſen in der Turnhalle erhältlich ſind. Heute abend halb 9 Uhr Spielerverſammlung. 5 Der Spielwart. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen sagen wir hiermit unseren innigsten Dank, Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Peter Schmich. Mhm.-Seckenheim, 4. Januar 1935. N Ortsbauernſchaft. Morgen abend 8 Uhr Verſammlung im„Deutſchen Hof“. Schlachtviehabſatz) Ich empfehle der Ortsbauernſchaft, das ſoeben er⸗ ſchienene Buch„Bauerntum vor den Toren der Großſtadt“ von Dr. K. Kollnig zu kaufen. 2 6 Der Ortsbauernſchaftsführer. Eoeben erſchienen: Bauerntum Aenne vor den Toren der Großſtadt eee Von Dr. Karl Kollnig. Eine neue Heimatſchrift über das Sechkenheimer Bauerntum in Geſchichte und Gegenwart, in ſeiner Sprache, in Sitte, Brauch und Volksüberlieferung. 60 Seiten mit 6 Bildtafeln Preis: 1.50 Mk. Zu beziehen durch den Verlag„Neckar-Bote“. Heute bis Sonntag Im Palaſt⸗Theater. Jede deutſche Mutter müßte dieſen Film ſehen, um zu wiſſen, unter was für einer Geißel das glückliche“ Amerika leidet— Kindes⸗ raub“ eins der übltchſten Verbrechen der organiſierten amerikaniſchen Unterwelt, wird hier in ſpannenden und mitleidsloſen Bildern öffent⸗ lich an den Pranger geſtellt. Wir alle kennen den gräßlichen Raub des Lindbergh⸗Kindes. Im Vorprogramm: Toms Kamerad. Ein herrlicher Film aus dem wilden Weſten, ſowie das übrige Beiprogramm. Beginn je abends 8 Ahr. 3 Zimmer mit Küche und Zubedör per 1. April zu vermieten, Räheres in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. aus wWöchentſſeh frischer Röstung J Pfund von 48 Pig. an und 30% Rabatt empfiehlt Juno Würihmein. Inserieren bringt Gewinn!