NW MIN 9 e er nde Me Sn * B U a F 7 1 F 1 n d e n 2. Blerkt zu Mr. 5 eee Die Gaar kehrt heim Mit einer eindrucksvollen Begrüßung der aus allen Weltteilen zur Teilnahme an der Abſtimmung herbeigeeilten Auslands⸗Saardeutſchen in Berlin und einem Maſſen⸗Auf⸗ marſch der Deutſchen Front in Saarbrücken wurde die letzte Woche vor der Saarabſtimmung wuchtig eingeleitet. Die Entſcheidung ſelbſt ſteht freilich längſt feſt: Das Saarge⸗ bietwillheim! Als ein Eckpfeiler des Deutſchtums und als ein heilig Land der Treu hat das Saargebiet in ſeiner mehr denn tauſendjährigen Geſchichte allezeit treu zum deut⸗ ſchen Vaterland geſtanden und dieſer Treue in einer Form Ausdruck gegeben, daß ſelbſt die Franzoſen ſehr raſch be⸗ griffen haben, daß die Saardeutſchen für Frankreich niemals zu gewinnen ſein würden. Aus dieſer Erkenntnis heraus hat im Jahre 1924 ein franzöſiſcher Senator, der zu der Jahrtauſendfeier in das Saargebiet gekommen war, den Vorſchlag gemacht, die Pro⸗ paganda für den Anſchluß des Saargebietes an Frankreich durch die Propaganda für die Schaffung eines„ſelbſtändi⸗ gen“ Saarſtaates zu erſetzen. Denn, ſo meinte er, für einen ſelbſtändigen Sgarſtaat würde die Bevölkerung„eher gewon⸗ nen werden können“ als für den Anſchluß an Frankreich. Die Hauptſache ſei die Trennung des Saargebiets von Deutſchland! Sei dieſe Trennung erſt vollzogen, dann werde es leichter gelingen, das auf ſich geſtellte machtloſe Saarge⸗ biet für den Anſchluß an Frankreich zu gewinnen. Dieſe Offenherzigkeit zeigt alſo mit aller Deutlichkeit, daß hinter der Status⸗quo⸗Löſung das Intereſſe Frankreichs, das Saar⸗ gebiet auf dem Umweg doch noch einzuſtecken, ſteht. Denn der Status quo iſt eben die Vorlöſung zum Anſchluß an Frankreich. Niemand im Saargebiet wird glauben, daß das franzöſiſche Intereſſe für das Saargebiet in dem Augen⸗ blick verlöſchen würde, in welchem der Status quo vollzogen würde. Im Gegenteil, Frankreich würde dieſen erſten Er⸗ folg gerade durch ſeinen überragenden Einfluß im Völker⸗ bund dazu ausnutzen, daß das Saargebiet immer mehr dem franzöſiſchen Einfluß unterworfen und ſo für einen Anſchluß an Frankreich reif gemacht würde. Niemals aber wird Frankreich eine zweite Saar⸗ abſtimmung zulaſſen, die einen Wiederanſchluß des Saar⸗ gebietes an Deutſchland zum Ziele hätte. Die Propaganda von raun, Hoffmann und Genoſſen für eine Status quo⸗Löſung mit der Möglichkeit einer zweiten Abſtimmung iſt alſo nichts anderes als gewollte Irreführung der Bevölkerung und Vor⸗ arbeit für eine Saarannexion durch Frankreich. Hinſichtlich der Durchführung der Abſtim⸗ mung hat jetzt die Abſtimmungskommiſſion in einer Ver⸗ ordnung alle Einzelheiten geklärt. Danach ſind die Wahl⸗ büros am 13. Januar von 8.30 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. Die Polizeigewalt im Wahllokal wird durch den Vorſitzenden aus geübt. Nach einer Erläuterung des Begriffes„Beibehaltung der gegenwärtigen Rechtsordnung“(Status quo) wird in der Bekanntmachung genau dargelegt, wie ſich der Abſtimmungs⸗ berechtigte bei der Wahlhandlung zu verhalten hat. Dabei fal⸗ len die ſcharfen Beſtimmungen auf, durch die die Geheimhal⸗ tung der Wahl gewährleiſtet werden ſoll. So iſt es dem Ab⸗ ſtimmungsberechtigten nach Erhalt des Stimmzettels ſtreng⸗ ſtens unterſagt, mit e Perſonen zu ſprechen oder auf andere Weiſe in Verbindung zu treten. Nach erfolgter Stimmabgabe muß der Abſtimmungsberechtigte das Wahl' lokal ſofort verlaſſen. Es iſt ihm bei ſchwerer Strafe unter⸗ ſagt, im Abſtimmungslokal auf irgendeine Weiſe die Wahl, die er treffen wird oder bereits getroffen hat, bekanntzugeben. Wenn er noch nicht geſtimmt hat wird er in dieſem Falle nicht mehr zur Abſtimmung zugelaſſen. Wer den erhaltenen Umſchlag und Stimmzettel dem Vorſitzenden nicht zurückgibt macht ſich ebenfalls ſtrafbar und kann ſofort verhafte werden. Der Stimmzettel, der in der Bekanntmachung ab⸗ gebildet wird, trägt als Kopf die franzöſiſche und engliſche Bezeichnung„Sociéts des Nations“ und„League of Na⸗ tions“, darunter auf deutſch: Abſtimmungskommiſſion des Völkerbundes. Es folgen die Bezeichnungen der drei Abſtim⸗ mungsmöglichkeiten: Beibehaltung der gegenwärtigen Rechtsordnung(Status quo), Vereinigung mit Frankreich, und Vereinigung mit Deutſchland, in der angegebenen Rei⸗ henfolge. Rechts neben jeder der drei Angaben befindet ſich ein Kreis, der in der üblichen Weiſe bei der Wahl durch ein Kreuz gekennzeichnet wird. Wenn alſo nach dieſer Verordnung auch der„Status quo“ auf dem Stimmzettel erſcheint und als„Bei⸗ behaltung der gegenwärtigen Rechtsordnung“ erläutert wird, ſo weiß doch jedermann im Saargebiet, daß der Status quo die reſtloſe Trennung des Saargebietes von Deutſchland be⸗ deuten würde. In dem Bericht des Barons Aloiſi heißt es zu dieſem Punkt ausdrücklich:„Die Entſcheidung des Völker⸗ bundes im Sinne der Aufrechterhaltung des durch den Ver⸗ trag errichteten Regimes hätte die Rechtswirkung, dem Völ⸗ kerbund die Souveränität über das ganze oder einen Teil des Gebietes zu übertragen. Infolgedeſſen würde ſich der Rechtstitel, auf Grund deſſen der Völkerbund künftig die Regierung des Gebietes ausüben würde, ändern.“. Mit dem Status quo würde alſo jeder ſtaatliche und politiſche Zu⸗ ſammenhang des Saargebiets mit dem deutſchen Vaterland reſtlos gelöſt werden, ſo daß das Saargebiet aus dem Staats⸗ verband, aus den Reichsgrenzen und die Saarbevölkerung aus der deutſchen Volksgemeinſchaft ausſcheiden würden. Darin liegt es auch begründet, daß die Saarbevölkerung vom erſten Tage an geſchloſſen gegen den Status quo Stellung genommen hat. Denn alle Herzen ſind erglüht von dem Ver⸗ langen, für glle Ewigkeit heimzukehren in das deutſche Va⸗ terland. Deutſchland trägt die Saar⸗Plakette Die Reichspropagandaleitung der NSDAP. teilt mit: In den Tagen vom 6. bis einſchließlich 12. Januar wird im ge⸗ ſamten Reichsgebiet die Saar⸗Abſtimmungsplakette zum Preiſe von 20 Pfennig ausgegeben. Die Verteilung erfolgt im Einvernehmen des Reichspropagandaleiters, pg Dr. Goebbels, mit dem Reichsſchatzmeiſter, Pg. Schwarz, dem Reichsinnenminiſter, Pg. Dr. Frick, dem Beauftragten des Führers für das Saargebiet, Pg. Bürckel. Es wurde beſtimmt, daß der geſamte Betrag ausſchließ⸗ i lich zugunſten unſerer Brüder an der Saar verwandt wird. Die Plakelte ſelbſt ſtellt die unverbrüchliche Verbundenheit der Saardeutſchen mit den Volksgenoſſen des Reiches dar, die im Kranze 6, Han Eichenlaubes unter dem Motto: „Treue um Treue“, Hand in Hand zuſammenſtehen. Da⸗ geſamte deutſche Volk verleiht ſeiner Teilnahme am Kampf der Brüder an der Saar dadurch Ausdruck, daß es zum 13. 5 Januar die deutſche Saar-Abſtimmungsplakelte trägt. im Aeußeren des Hauſes wider.. Gchwarzwälder Ahren Ein Beſuch im größten deutſchen Ahrenmuſeum. Im Herzen des Schwarzwaldes, in einer Höhe von an⸗ nähernd 1000 Meter, umſchloſſen von grünen, tannen⸗ bewachſenen Höhen und ſatten Wieſen, liegt als höchſt⸗ gelegene Stadt des badiſchen Grenztandes das wegen ſeiner Uhreninduſtrie und ſeinem großen Uhrenmuſeum in der ganzen Welt bekannte Furtwangen. Dem Schwarzwälder iſt von jeher, gleich allen Gebirgs⸗ völkern, die Geſchicklichkeit eigen geweſen, das Holzmeſ⸗ ſer zu führen, mit ihm Geräte zu ſchnitzen und zu ver⸗ zieren. Und ſo war es wohl das wichtigſte Ereignis in der vieltauſendjährigen und wechſelreichen Geſchichte des Schwarzwaldes, als dieſe altvererbie Geſchicklichkeit der Holzverarbeitung vor nunmehr faſt 300 Jahren zum er⸗ ſten Male angewandt wurde, um eine Uhr zu ſchnitzen. Die Frage, wann und wo eigentlich die erſten Schwarz⸗ wälder Uhren gebaut wurden, läßt ſich durch Angabe einer Jahreszahl nicht beantworten. Nach einer Ueberlieferung ſoll ganz in der Nähe von Furtwangen, in dem Schwarzwälderhaus Rodeck bei Altglashütten, die Wiege der Schwarzwälder Uhren geſtanden haben. Glasbläſer, die ihre kunſtgewerblichen Erzeugniſſe in fremde Länder trugen, ſollen erſtmals eine, von einem böhmiſchen Glasbläſer eingehandelte Uhr in den Schwarz⸗ wald gebracht werden. Als einer der früheſten Verfertiger Schwarz⸗ wälder Uhren gilt wohl mit gutem Recht der in den Spir⸗ zen unweit von St. Georgen lebende Schreiner Lorenz Frey, der um die Mitte des 17. Jahrhunderts eine aus Böhmen eingeführte hölzerne Stundenuhr mit„ebenſo gro⸗ ßer Mühe wie Geſchick nachmachte und deshalb in der gan⸗ zen Umgegend Aufſehen erregte“. Dieſe Uhr war ſehr ein⸗ fach: ſie beſtand aus ein paar hölzernen Rädern, einem Wagebalgen als Unruhe, einem Stundenzeiger und einem Spindelgang als Hemmung. Die Stelle der Gewichte ver⸗ trat ein an einer Schnur aufgehängter Stein. Da und dort verſuchte ein in Holzarbeiten geſchickter Schwarzwälder zur Winterzeit das Nachmachen ſolch einer Uhr, aber zur eigentlich gewerbsmäßigen Ausübung der Fertigkeit oder gar zu einem regelrechten Handel kam es vorerſt noch nicht. Denn die Frühgeſchichte der Schwarz⸗ wälder Uhren fällt in eine Zeitſpanne, da gerade der Schwarzwald noch in den Wirren des Dreißigjährigen Krie⸗ ges lag und in der Folgezeit der pfälziſche Erb⸗ folgekrieg die Bauern bis aufs Blut ausgeſaugt und alles Erwerbs⸗ und Verkehrsleben lahmgelegt hatte. Zu Anfang des 18. Jahrhunderts fand dann die Her⸗ ſtellung der Uhren im Schwarzwaldhauſe ihre eigentliche Heimſtätte, und man muß es den Schwarzwäldern laſſen: ihren Weg haben ſie ſich immer ſelbſt gebahnt, und ſie haben aus den beſcheidenſten Anfängen mit einer ungeheu⸗ ren Willenskraft und oft unter den ſchwierigſten Verhältniſſen eine Induſtrie geſchaffen, die heute in ihrer Art einzig auf der ganzen Welt daſteht, und ihre Erzeugniſſe genießen wegen ihrer Güte einen Weltruf. Gaarland— deutſches Land Alkes Bauernbrauchtum iſt noch erhalten. Wer das Saargebiet nicht aus eigenem Erleben kennt, ſtellt ſich hierunter ein Induſtriegebiet mit rauchenden Schlo⸗ ten, ſchwarzen Schachtanlagen und den dazugehörigen Ar⸗ beitermietskaſernen vor. Dieſe allgemeine Anſchauung iſt im Saargebiet nicht haltbar. Das Saargebiet iſt, im großen geſehen, ein Hügelland, das vom Mittellauf der Saar durch⸗ floſſen wird. Viele Waſſeradern wie Blies, Prims, Nied uſw. zerſchneiden es in unzählige Täler und Höhen. Ausge⸗ dehnte Waldflächen bedecken die hohen Berge, Steilränder und engen Täler, während die waldfreien Flächen faſt reſt⸗ los durch Ackerbau ausgenutzt werden. Mitten zwiſchen dunklen Wäldern oder wogenden Fel⸗ dern erheben ſich in den Talmulden die Stätten der Arbeit, umgeben von dörflichen Siedlungen. Denn anſtatt in Miets⸗ kaſernen wie in anderen Induſtriezentren wohnt der Saar⸗ arbeiter auch im Eigenheim, in aufgelockerten dörflichen Ge⸗ meinden, umgeben von Gärten und Feldern. Denn gerade der Saarländer hat eine tiefe Sehnſucht nach eigenem Be⸗ ſitz, er wurzelt feſt im Boden. Seine Ueberſchußkraft ſteckt er in der Freizeit in die eigene Scholle— er iſt Arbeiter und Bauer zugleich. Deshalb blieb hier die Kraftreſerve unſeres Volkstums— das iſt die Landbevölkerung— er⸗ halten und wurde nicht wie anderwärts ſo oft in Großſtädte gezogen und dort umgeformt. Wir finden im Saargebiet nur eine einzige Großſtadt: Saarbrücken. 60 v. H. der Ge⸗ ſamtoberfläche des Saargebietes werden landwirtſchaftlich ausgenutzt. 57000 landwirtſchaftliche Betriebe werden ge⸗ zählt, die überwiegend nebenberuflich als Zuſatzbetriebe ge⸗ führt werden und dadurch unzähligen Familien zur Seßhaf⸗ tigkeit verhelfen. Wenn die Saarbewohner unentwegt um ihre Zugehörigkeit zum deutſchen Land kämpften und kämp⸗ fen, ſo gab ihnen die Kraft und die Ausdauer hierzu die Verbundenheit mit der Scholle, ihr altes Bauerntum, das trotz ſeiner landſchaftlich bedingten Eigenart in allem tiefſtes Verbundenſein mit deutſchem Volkstum verrät. Das Bauernhaus zeigt uns am beſten die Eigenart des Landes und ſeiner Bewohner. In den meiſt engen Tälern des Saargebietes finden wir als Siedlungsform langge⸗ ſtreckte Straßen⸗ oder Reihendörfer. Die dem Talverlauf ſich anpaſſende Hauptſtraße iſt von beiden Seiten von Häu ſerreihen eingefaßt. Beſonders auffallend iſt die dat Breite der Dorfſtraße, da der Hofraum dem Hof vorgelager iſt. Auf den flachen Höhenrücken finden wir auch ander Siedlungsformen, zum Beiſpiel Haufendörfer. Als Bauſto dient heute noch der Stein, während ältere Bauernhäuſer auch Fachwerk zeigen. Das Haus ſelbſt iſt überwiegend als Einhaus gebaut, d. h., Menſch, Vieh und Frucht ſind unter einem Dache vereinigt. Dieſer Typ iſt auch in den Arbeiter⸗ wohnungen vorherrſchend geblieben. Charakteriſtiſch iſt die lange, parallel zur Straße lau⸗ f fende Hausfront, die nur durch ihre e Fen⸗ b ſter⸗ und Türanordnung lebendig wird. Denn im i ü rigen iſt das ſaarländiſche Baulernhaus recht ſchmucklos. Der C a⸗ rakter des harten, arbeitſamen, ernſten Bauern ſpiegelt ſich Montag, 7. dan. 1935 1 Uhrenhandwerk und Fachſchule. Den gewaltigen Aufſchwung, den die Schwarzwälder Uhreninduſtrie im Laufe dreier Jahrhunderte genommen hat, zeigt am beſten die große hiſtoriſche Uhrenſamm⸗ lung in Furtwangen, die über 1000 Uhrwerke aller Zeiten und aller Länder enthält. Das Muſeum gehört der ſtaatlichen Badiſchen Uhrmacherfachſchule in Furtwangen und wurde im Jahre 1850 von dem damaligen Direktor der Anſtalt, dem Erbauer der weltbekannten Schwarzwaldbahn und dadurch berühmt gewordenen Baumeiſter Gerwig ge⸗ gründet. Wir finden in der Ausſtellung nicht nur Schwarzwäl⸗ der Uhren, ſondern auch Uhren aus anderen deutſchen Län⸗ dern und Uhren ausländiſcher Herkunft. Von der einfachen Gebrauchsuhr bis zu den Kunſtuhren des Mönchs Rinderle von St. Peter und des Pfarrers Philipp Mathäus Hahn aus Scharhauſen ſind hier alle Arten vertreten, und es iſt ſehr intereſſant, die Vielgeſtaltigkeit der Zeitmeſſer, die ſich die Menſchen im Laufe der Jahrhunderte gebaut haben, zu ſehen.. Von der erſten Schwarzwälder Uhr, die um 1640 ange⸗ fertigt ſein ſoll, iſt kein Stück mehr vorhanden. Das Furt⸗ wanger Muſeum beſitzt jedoch ein typiſches Schwarzwälder Holzwerk, das wenige Jahre ſpäter erſtanden iſt und noch kein Pendel, ſondern als Gangregler den ſchwingen⸗ den Querbalken, die Waag, zeigt. Wir ſehen weiter die er⸗ ſten Pendeluhren, ebenfalls aus Holz, das Pendel vor dem Zifferblatt, das eine ruhigere Zeit durch ſein Hin⸗ und Her⸗ ſchwingen nicht nervös machte, aber zu der witzigen Be⸗ zeichnung„Kuhſchwanzpendel“ führte. So einfach auch die erſten Uhren waren— ſelbſt die Zahnräder waren aus Holz— ſo beweiſt gerade die Eigenart ihrer Verarbeitung, wie die Schwarzwälder es verſtanden, aus gröbſtem Holz ſchönſte Figuren zu ſchnitzen. Das figürliche Schaffen war der Ausdruck wirklicher Volkskunſt. Handel und Wirtſchaff 5 5 Große Amſätze am Nentenmarkt Das Intereſſe der Berliner Börſe für die feſtverzinslichen Werte iſt weiter geſtiegen. Am ſtärkſten war die Nachfrage nach Reichsbahn⸗Vorzugsaklien, die mit 2,5 Millionen RM den 555 ten Umſatz hatten. Auch die Kommunale Sammelablöſungsanleihe wurde lebhaft umgeſetzt. Außerdem konnte ſich auch Reichsaltbe⸗ ſitzanleihe erneut kräftig erholen und einen Kursſtand von 106,10 Prozent erreichen. Am Aktienmarkt dagegen blieb das Geſchäft ſehr ſtill, wenn auch die Allgemeintendenz freundlich zu nennen war. Für Montanaktien beſtand gute Meinung, während Braun⸗ kohlenaktien erneut angeboten waren. Tagesgeld wurde unverändert mit 3 bis 46 Prozent ange⸗ boten. Am Deviſenmarkt konnten ſich Pfund und Dollar von ihrem Rückgang erholen. i Deviſenmarkt. Belga(Belgien) 58,26(Geld) 58,38(Brief), dän. Krone 54,82 54,62, engl. Pfund 12,21 12,24, franz. Franken 16,42 16,46, hol. Gulden 168,36 168,70, ital. Lire 21,30 21,34, norw. Krone 61,36 61,48, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 47 47,0, ſchmed. Krone 62,96 63,08, ſchweiz. Franken 80,72 80,88, ſpan. Peſeta 34,07 34.13, tſchech. Krone 10,39 10,41, amer. Dollar 2,483 2,487. 1 Aehnlich wie der Bauſtil des Hauſes dem Volksgemüt entſpringt, und den Volkscharakter zeigt, iſt es auch mit der Volkstracht, die im Saargebiet grundſätzlich ſtets unauffällig, einfach und ſchmucklos war. Ausgeſprochene Trachten, wi ſie bis zum 19. Jahrhundert im Saarland getragen wurden, findet man heute kaum noch. Aber vor allem die Landbe⸗ wohner kleiden ſich im Gegenſatz zu der ewig wechſelnden traditionsloſen Mode ſo ſchlicht und beſtändig, daß man den geſunden Charakter des Volkes erkennt. Daß das Saarland kein Kulturraum für ſich, ſondern die Fortſetzung des großen deutſchen Kulturgebietes iſt, zeigt ſich beſonders ſtark bei alten ſaarländiſchen Volksbräuchen, da ſie mit denen in anderen deutſchen Landſtrichen überein⸗ ſtimmen oder verwandt ſind. Die Ereigniſſe im Leben des Menſchen von der Wiege bis zum Grabe ſind von Sitten und Gebräuchen begleitet. Sie laſſen tiefes Verbundenſein mit Natur und Religion erkennen. Weit verbreitet iſt zum Beiſpiel das„Lebenausrufen“, wodurch die Mädchen und Burſchen, die man für das Jahr zuſammengeben will, ver⸗ kündet werden. Der Wandel der Jahreszeiten und die Feſte, des Volkes ſtehen auch unter dem Zeichen überlieferter Ge⸗ bräuche, zum Beiſpiel Neujahrsſchießen, Faſtnachtstreiben und Maibaumſetzen. Im„Pfingſtquak“ wird die Wiederge⸗ burt des Frühlings verſinnbildlicht. In der Johannisnacht brennen die Feuer, um die die Jugend tanzt. Nach der Kir⸗ mes wird der„Hammel“ ausgetanzt, und auch den„Ernte⸗ hahn“ kennt man an der Saar. Alte Kinderreime, Volks⸗ lieder und Märchen, die im Saarland viel bekannt und noch beſonders lebendig ſind, zeigen auch die Verbundenheit mit Deutſchland, da ſie abgeſehen von der Mundart ebenſo im Volksgut anderer deutſcher Gaue leben. Die Mundart ſelbſt, bei der man zwiſchen dem Rheinfränkiſchen und dem Moſel⸗ fränkiſchen unterſcheiden muß, läßt ebenfalls die innige We⸗ ſensverwandtſchaft zwiſchen Saar⸗ und Rheinländern er⸗ kennen. 5. Der Saarländer iſt ſehr fromm: gar viele Heilige ruft er an gegen mancherlei Mängel“, Krankheiten. ex treibt eine ſtarke Reliquienverehrung. Bittprozeſſionen, feierliche Umzüge an den Namenstagen der Schutzpatrone, Wallfahr⸗ ten ſind an der Tagesordnung. So war es gang und gäbe, daß die Mädchen des Dorfes gemeinſam nach Elauſen oder Beurig oder zur heiligen Oranna in Berus wallten, um einen Mamn zu erbitten, etwa mit folgendem Spruch: g „Sankt Orann, beſchür mer en Mann! Kän Seffer, kän Schmeſſer, Käner mer m roden Bart, Die ſen kän gutter Art.“ Einheſmiſcher Sport Fußball 98 Seckenheim— Viernheim 0:2 Unter den ungünſtigſten Verhältniſſen lief dieſes wich⸗ tige Spiel vom Stapel. Ein unfähiger Schiedsrichter und ein unſpielbares Gelände waren die äußeren und un⸗ angenehmen Feſtſtellungen bei dieſem Kampf. Seckenheim lieferte dem großen Gegner eine beachtenswerte Partie. Faft drei Viertel des Spielgeſchehens diktierten die Ein⸗ heimiſchen, ohne die Feldüberlegenheit in Tore umwandeln zu können. Das Spiel litt ſehr unter den faſt unmöglichen Platz⸗ verhältniſſen. Die gefährlicheren Angriffe bringt Secken⸗ heim, aber das durchdachtere Spiel wußte Viernheim zu zeigen. Ein Deckungsfehler verhilft den Gäſten in der 20. Minute zum erſten Erfolg, was auch den Halbzeitſtand ergibt. Die zweite Spielhälfte drängen die Seckenheimer in einer Art, daß man minutlich auf das Ausgleichstor wartet— aber die Gäſte haben eine aufmerkſame Deckung mitgebracht, die keinen Erfolg zuläßt. In dieſer Drang⸗ periode ſtößt Viernheim einmal gefährlich durch und die Schlußreihen der Seckenheimer Mannſchaft ſind in einem Zug überrumpelt und das 20 iſt fertig. Viernheim lieferte ein ſchönes Spiel, aber der un⸗ geſtüme Kampfeseifer der Seckenheimer wußte ein gleich⸗ wertiges Feldſpiel, zum Teil ſogar eine Feldüberlegenheit herauszukämpfen. Eine Einzelkritik dürfte ſich unter Beachtung der widrigen Begleitumſtände erübrigen. Schiedsrichter Seibert⸗ Plankſtadt war ein glatter Verſager. Zuſchauer ca. 600. 2. Mannheimer Hallenſportfeſt. In der Rhein⸗Neckar⸗Ausſtellungshalle trugen am Sams⸗ tag die Mannheimer Leichtathleten und Handballer ihr zwei⸗ tes Hallenſportfeſt aus, nachdem ein früherer Verſuch trotz größter Anſtrengungen einen wenig ermunternden Verlauf genommen hatte. Der Sport war zufriedenſtellend, wenn auch die angeſagten Dr. Peltzer und Nehb als Mitglieder der Kernmannſchaft Startverbot hatten. Dafür war in letzter Stunde noch der Kölner Hochſpringer Weinkötz gekom⸗ men, der natürlich eine Klaſſe für ſich bildete und mit 1,85 Meter überlegen gewann. Verſuche über 1,90 Meter miß⸗ glückten dem Kölner allerdings. Das meiſte Intereſſe fan⸗ den beim Publikum neben den Handballſpielen die Sprin⸗ ter⸗Dreikämpfe, bei denen ſich der junge Karlsruher Stein⸗ metz als eine wirklich Hoffnung entpuppte. Er gewann die beiden 60⸗Meter⸗Läufe vor dem Mannheimer Neckermann und wiederholte damit ſeinen Sieg von Offenburg. Die 800 Meter gewann der Neckarauer W. Abel in der für die kleine Bahn guten Zeit von 2:11,8 vor ſeinem früheren Klubkameraden Hein(jetzt TG. 78 Heidelberg). Den Abſchluß bildeten gegen Mitternacht die Handball⸗ Entſcheidungsſpiele der Frauen und Männer⸗Gauliga. Bei den Frauen ſiegte VfR. über 08 Mannheim mit 3:0(2:0), während ſich bei den Männern der Gaumeiſter SV. Wald⸗ f 18 5:8(3:0) über Phönir Mannheim durchſetzen onnte. . To, 98 Seckenheim gewinnt den Preis des Verkehrsvereins Mannheim. Von den 4 Tabellenerſten der Bezirksklaſſe,, die in einem Turnier vereinigt waren, bot der Tv. 98 Seckenheim überragendes Können und nahm die vom Verkehrsverein Mannheim geſtiftete Silberplakette, die bei dem Schuh⸗ geſchäft Frey an der Hauptſtraße ausgeſtellt iſt, mit nach Hauſe. Seckenheim hat damit erneut bewieſen, daß es unter der Leitung von Paul Engelter, Waldhof, viel gelernt hat, und durch dieſen Sieg ſeinem anhaltenden Aufſtieg die Krone aufgeſetzt. Gegner wie MTG., 1846 und Polizei mußten auf dem geſchlagenen Felde bleiben. Nachſtehend laſſen wir Spielberichte und Reſultate folgen. Bezirksklaſſe: Tv. 1846— Polizeiſportverein 4:3(2:1) Tv. 98 Seckenheim— MTG. 7:5(4:1) Turnierſieger Tv. 98 Seckenheim— Tv. 1846 4 1(2:0) 9 Gauklaſſe: Spv. Waldhof— Ketſch 6: 2(5:0) Phönix— V. f. R. 5:3(213) Turnierſieger Spo. Waldhof— Phönix 53(3:0) Frauen: Turnierſieger V.f. R.— Phönix 3:0(2:0) Vorſpiel: Tv. 98 Seckenheim— MG. Mannheim ——— M. Bühler Fr. Schmitt E. Rath K. Gehr H. Kreutzer E. Mertens Seckenheim hat Anſpiel und kommt ſofort groß in Fahrt. Die von Gehr aufgebauten Angriffe nützen die Stürmer prompt aus und legen eine 31:0-Führung vor. Nachdem MTG. ein Tor aufholte, trennt man ſich nach einem weiteren Tor durch die 98er mit 41. b Auch bei Wiederbeginn iſt die Ueberlegenheit der Seckenheimer klar. Die 98er, deren Verteidigung zu weit aufgerückt iſt, laſſen jetzt etwas nach und ihr Torhüter, der wohl die glänzendſten Paraden zeigten, muß mehr⸗ mals das Leder paſſieren laſſen. Als beim Stande vom 516 zwei Minuten vor Schluß der Linksaußen eine erneute Bombe erfolgreich entſendet, war die weitere Teilnahme am Turnier geſichert. Tore: Mertes 3, Kreutzer 3, Huf⸗ nagel 1. a Eudſpiel: Tu. 98 Seckenheim— Ty. 3 Mannheim 4:1(2:0) Zur Abendveranſtaltung hatte ſich zahlreiches Publikum eingefunden, das die ſpannenden Kämpfe mit Beifall und Begeiſterung verfolgte. Als die Handballmannſchaft vom 1846 Mannheim und 98 Seckenheim in die Halle kamen, wurden ſie mit reichem Beifall begrüßt. Man erwartete einen ſpannenden Kampf; hatten die 46er in der Vor⸗ runde die Mannheimer Poliziſten ausgeſchaltet, was ſicher nicht ſo leicht war und ihnen nur auf Grund ihrer größeren Schnelligkeit gelungen war, ſo traute man den Vorſtädtern aus Seckenheim auf Grund ihres am Mittag gezeigten Spieles vielleicht doch mehr zu. 1846 hat Anſpiel und verſteht es, dem Spiel einen ſchnellen und ausgeglichenen Gang zu geben. Doch die Seckenheimer Außen ſchießen mit unheimlicher Kraft. Mertes bucht Nr. 1 und Kreutzer erhöht ebenſo wuchtig auf 2:0, bei welchem Stande man ſich trennt. Die zweite Halbzeit nahm einen ſenſationellen Verlauf. Gleich nach Beginn verliert Seckenheim einen Verteidiger und muß die Runde bis zum Schluß mit 6 Mann durch⸗ ſtehen. Das war für 1846 das Zeichen zu verzweifelten Anſtrengungen. Aus dem Gedränge holen ſie auf 211 auf und drängen zum Ausgleich. Mit um ſo größerem Eifer und Siegeswillen kämpfen alle Mann mit dem letzten Einſatz ihrer Kräfte. Die Verteidigung ſtürzt ſich ver⸗ zweifelt in die beſtgemeinten Schüſſe. Da ſchien der Aus⸗ gleich fällig, doch Seckenheims Torwart, heute in Hochform, rettet mit einem kühnen Hechtſprung die Situation. Der Kampf geht weiter; das Publikum raſt. Hufnagel hat den Mittelläuferpoſten übernommen; die beiden Außen müſſen den Sturm erſetzen. Kreutzer täuſcht geſchickt und erhöht auf 3:1. Die Mannheimer Turner drängen durch ihre Ueber⸗ legenheit an Spielerzahl weiter. Seckenheims Abwehr hat noch zu tun, doch das Tor wird reingehalten. Als Huf⸗ nagel durch Strafſtoß auf 4:1 erhöht, iſt die Partie beendet. Reichlicher, verdienter Beifall begrüßt die tapferen Turnierſieger beim Empfang des vom Verkehrsverein Mannheim geſtifteten Preiſes. —— Auswärtiger Sport. Fußball Bundes⸗Pokal⸗Vorrunde: in Würzburg: Bayern— Baden 01 in Köln: Mittelrhein— Nordmark(nu. Verl.) 213 in Danzig: Oſtpreußen— Niederſachſen 1.4 in Gelſenkirchen: Weſtfalen— Pommern 8:0 228 3:0 2:3 4. in Fulda: Nordheſſen— Brandenburg(n. Verl.) im Chemnitz: Sachſen— Schleſien in Elberfeld: Niederrhein— Württemberg Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga: Gau Südweſt: Union Niederrad— 1. FC. Kaiſerslautern 1:0 Kickers Offenbach— Eintracht Frankfurt 8 FSV. Frankfurt— Wormatia Worms 4:0 Gau Baden: VfL. Neckarau— Germania Karlsdorf 30 VfB. Mühlburg— 1. FC. Pforzheim 18 Gau Württemberg: ö Sfr. Stuttgart— SC. Stuttgart 5 1 Gau Bayern: i Wacker München— Schwaben Augsburg 973 Ein Schwabenſtreich! Würktemberg ſchlägt Niederrhein 3:2(3:0). Für die Rheinländer war es ſchon von vornherein eine ausgemachte Tatſache, daß die Elf des Gaues Niederrhein (von der„Nationalelf“ war nach der Abſage einiger For⸗ tung⸗Spieler nicht mehr viel übrig geblieben!) die Schwa⸗ ben ſchlagen würde, nur über die Höhe des zu erwartenden Sieges war man ſich noch nicht einig. Den kapferen Schwaben aber iſt es kakſächlich gelungen, die ſtarken Niederrheiner zu ſchlagen, Was der badiſchen Elf im Vorjahr an der gleichen Stelle verſagt blieb, das gelang den Würktembergern. Die 20 000 Zuſchauer kamen jedenfalls in der erſten Halbzeit nicht aus dem Staunen heraus, als die Schwaben auf dem naſſen Boden ein Spiel hinlegten, das faſt fehlerfrei war. Taktiſch recht klug ſetzten die Württemberger vor allem ihre ſchnellen Flügelſtürmer ein und da ſtellten ſich auch ſchnell die Erfolge ein. In der 25. Minute gab es ein Hin und Her im Niederrhein⸗Strafraum, Koch bekam den abgewehrten Ball und ſchoß ihn an Buchloh vorbei zum Führungstreffer ins Tor. Fünf Minuten ſpäter gab Schrode eine feine Flanke zur Mitte, wieder war Koch zur Stelle und unter dem ſich werfenden Buchloh ging der Ball zum 2:0 ins Netz. Die Rheinländer kamen nun nicht mehr aus der Verteidigung heraus. Schon zwei Minuten ſpäter war es Förſchler, der eine Flanke von links unter gütiger Mithilfe von Münzenberg zum 370 verwertete.— In der zweiten Hälfte legten ſich die Rheinländer mächtig ins Zeug und Hohmann ſchoß auch nach acht Minuten den erſten Ge⸗ gentreffer. Weitere gute Gelegenheiten ließen die Benra⸗ ther Innenſtürmer aus, auch die Württemberger hatten mit ihren gefährlichen Vorſtößen kein Glück mehr. Zehn Minuten vor Schluß fiel dann noch ein zweites Tor für Niederrhein durch Raſſelnburg, aber den Sieg ließen ſich die Gäſte nicht mehr nehmen. Verdienter Sieg Baden ſchlägt Bayern mit 1:0(0:0). Obwohl die badiſche Gaumannſchaft in letzter Stunde noch viele Veränderungen erfahren hatte und von der ur⸗ ſprünglich vorgeſehenen Elf ſchließlich nur ſieben Spieler die Fahrt nach Franken antraten, kam in Würzburg ein ſchöner und vor allem verdienter Sieg über die bayeriſche Gauvertretung zuſtande. Die Badener waren im Feld⸗ ſpiel klar überlegen, ſie ſpielten beſſer zuſammen, zeigten das gefälligere Spiel und der Waldhofſturm war auch im gegneriſchen Strafraum recht erfolgreich. Ueberragende Spieler in der ſiegreichen Mannſchaft waren der Freibur⸗ ger Torhüter Müller und dann Siffling im Sturm. Der Internationale lieferte in Würzburg ein Spiel, wie man es lange nicht von ihm 9818 hat und die 10 000 Zu⸗ ſchauer(lein Rekord für Würzburg!) waren der Ueberzeu⸗ gung, daß es in Bayern augenblicklich keinen Stürmer von der Klaſſe Sifflings gibt. In der bayeriſchen Elf war Jakob im Tor in beſter Form. Baden gefiel durch famo⸗ ſes Aufbau⸗ und Zuſammenſpiel, aber trotz klarer Ueber⸗ . legenheit gab es keine Tore bis zur Pauſe. Die zweite Hälfte begann Baden mit nur zehn Mann, aber nach fünf Minuten kam der kurz vor der Pauſe verletzte Helm wieder. Im bayeriſchen Sturm ſtellte man um, aber die beſten Schüſſe gab nach wie vor Oehm aufs Tor. In der 30. Minute fiel das einzige Tor des Tages, als Weidinger eine Flanke Güntherroths direkt mit halbhohem Schuß ver⸗ wandelte. Nordheſſen— Brandenburg 2:3 Nach Verlängerung. Die brandenburgiſche Elf kam in Fulda vor 4500 Zu⸗ ſchauern zu einem knappen und glücklichen Sieg über die Vertretung des Gaues Nordheſſen. Bei den Berlinern zeich⸗ nete ſich vor allem die Abwehr(Riehl im Tor!) aus, auch die Läuferreihe konnte insgeſamt gefallen und im Sturm waren die beiden BSV-Außenſtürmer die treibenden Kräfte. Mittelſtürmer Falkenberg wurde durch einige Al⸗ leingänge ſehr gefährlich. Die Entſcheidung zugunſten der Gäſte fiel erſt in der Verlängerung. Handball Gau Südweſt: Polizei Darmſtadt— VfR. Schwanheim TV. Frieſenheim— Pfalz Ludwigshafen SV. Wiesbaden— SV. 98 Darmſtadt 1 Tgſ. Offenbach— VfR. Kaiſerslautern o N n Oi O O Y TV. Haßloch— TSV. Herrnsheim Gau Baden: Tſchft. Beiertheim— TSV. Nußloch 3:11 TV. 62 Weinheim— TV. Ettlingen 56 Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers— TV. Cannſtatt 727 Tbd. Göppingen— Tgd. Göppingen 221 TV. Altenſtadt— Tgſw. Stuttgart 3:4 Ulmer FV. 94— TSV. Süſſen 4:9 Eßlinger TSV.— Stuttgarter TV. 7·70 Gau Bayern: MTV. 79 München— 60 München 311 TV Leonhard⸗Sündersbühl— Polizei Nürnberg 8:7 Polizei München— SVg. Fürth 414 Rieſenbeteiligung beim Berliner Turnier. Die Vorarbeiten für das 6. Berliner Reit- und Fahrturnier vom 25. Januar bis 3. Februar ſind in vollem Gange. Täglich laufen neue Nennungen aus dem In⸗ und Auslande ein und bisher wurden rund 2000 Meldungen verzeichnet. Es handelt ſich dabei nur um erſtklaſſiges Material. In der Reichshauptſtadt wird man während des zehn⸗ tägigen Turniers ſomit faſt alle Olympia⸗Kandidaten, auch die des Auslandes, zu Geſicht bekommen. Die Eishockey⸗Weltmeiſterſchafl. Eine nicht mehr zu überbie⸗ tende glanzvolle Beſetzung iſt der diesjährigen Europa⸗ und Welk⸗ meiſterſchaft im Eishockey geſichert. Für die vom 18. bis 27. Ja⸗ nuar in Davos zum Austrag kommenden Kämpfe haben nunmehr endgültig 15 Nationen gemeldet. Es ſind dies im einzelnen: Deutſchland, Belgien, Kanada, England, Frankreich, Holland, Ita⸗ lien, Lettland, Oeſterreich, Polen, Rumänien, Schweden, Schweiz, Tſchechoſlowakei und Ungarn. Olympia-Anwärtker der deutſchen Polizei. Die Zahl der Olym⸗ pia⸗Anwärter iſt bei der deutſchen Polizei recht erheblich. Obwohl noch nicht alle namhaft gemacht werden konnten, ſind bisher ſchon 66 Poliziſten aus zehn Sportgebieten bekannt. Unter dieſen fin⸗ det man Namen, die im deutſchen Sport bereits einen ſehr guten Klang haben. 8 Saargedenkmünze zum 13. Januar. Aus Anlaß der bevorſtehenden Abſtimmung im Saargebiet hat die Bayeriſche Staatsmünze nach Entwürfen des ſaar⸗ ländiſchen Bildhauers Fritz Koelle dieſe Saar⸗Gedenkprägung aufgelegt, die in den nächſten Tagen zugunſten des Saar⸗ Hilfswerkes dem öffentlichen Verkauf übergeben wird. Die Prägung kommt in alter Fünfmarkſtückgröße, in Feinſilber und in Bronce, zur Ausgabe und zum Preiſe von 6.— bezw. RM 3,— durch Banken, Bankgeſchäfte und Sparkaſſen zum Verkauf;. FFCCCCCCCCC ——— K— 7770 e