5 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. Inu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Preisliſte Rr. 2. Anzeigenſchluß 9 Uhr. T. A. XI. 34: 1200 . 2 Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.-Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Iluſtriertes Unzerhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantw. für Schriftl u Anzeigen Gg. Härdle, M⸗Sechenheim Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 35. Jahrgang Am Vorabend Wiang Freiheit und Friede an der Saar. Saarbrücken, 12. Januar. Die Landesleitung der Deutſchen Front erläßt zum letzten Male vor der Abſtimmung einen großen Schlußz⸗ aufruf, in dem ſie noch einmal an das Volksbewußtſein aller Saarländer appelliert. Die Saar will die Freiheit und den Frieden, und darum gebe die Deutſche Front je⸗ dem Saarländer in dieſer denkwürdigen Stunde die Hand. In dieſem Aufruf heißt es im Einzelnen: „Deutſche Männer und Frauen an der Saar! 15 lange bittere Jahre der gewaltſamen Trennung vom Vaterlande gehen zu Ende. Ein gewaltiger opfervoller und ſiegreicher Kampf für das deutſche Volkstum ſteht vor ſeiner Voll⸗ endung und Krönung. Menſchen wollten ſich unterfangen, uns, die die gött⸗ niche Vorſehung zu Deutſchen werden ließ, unſerem Volks⸗ tum zu entfremden, ja ſogar zu entreißen. Alle Verſuche mußten kläglich ſcheitern. Denn:„Was Gött zuſammen⸗ gefügt, kann der Menſch nicht trennen!“ Männer und Franen der Deutſchen Eidgenoſſenſchaft! Ans iſt in dieſen 15 Jahren wahrhaftig nichks erſpark ge⸗ blieben. Das deutſche Volkstum an der Saar hat in ſeiner harken Prüfung den Kelch bis zur Neige geleert. Aus un⸗ ſagbarem Haß eines volksfremden Egoismus werden die Gegner nichts unterlaſſen, um mit Lüge und Verleumdung, mit Niedertracht und Gemeinheit alles, was uns unankaſt⸗ bar und heilig iſt, bis in die letzte Stunde der Abſtim⸗ mungshandlung zu beſudeln. In Kampf und Diſziplin be⸗ währk, habt Ihr für die verantworklichen Schürer des Bru⸗ derhaſſes, die das Kainsmal ewig auf ihrer Stirn tragen, nicht einmal mehr einen Blick übrig. Aber Du, deutſcher Bruder, der Du durch Verhetzung und deshalb in Verblendung die Fauſt heute nach ballſt, denk an Deine Kameraden, die geblieben ſind für Deutſch⸗ land und damit auch für Dich und unſer aller Freiheit! Kannſt Du und willſt Du abſeits ſtehen? Willſt Du vielmehr nicht lebender Erbe des Vermächkniſſes der Ban⸗ nerkräger der Freiheit aller Deutſchen ſein? In diefer denkwürdigen Stunde reichen wir allen deut⸗ ſchen Brüdern und Schweſtern an der Saar im Bewußt⸗ ſein unſerer Zuſammengehörigkeit die Hand. Wir wollen die Freiheit, wir wollen den Frieden. Die Freiheit der großen deulſchen Nakion iſt der Friede der Welt.“ Gleichzeitig erläßt der Landesorganiſationsleiter der Deutſchen Front, Karl Brück, an die Mitglieder der Deut⸗ ſchen Front einen Aufruf, in dem er dankt für die beiſpiel⸗ loſe Diſziplin, in der alle bisher ihre Pflicht getan haben. Es wird an jedes einzelne Mitglied der Deutſchen Front noch einmal appelliert, alles einzuſetzen und alle Kraft an⸗ zuſpannen und allen Anordnungen Folge zu leiſten. re Strenge Anweiſungen der Deutſchen Front. Saarbrücken, 11. Januar. Der ſtellvertretende Landesleiter, Nietmann, hat An⸗ weiſungen an die Mitglieder der Deutſchen Front erlaſſen, in denen es heißt: 1. Nach einwandfreien Erkundigungen plant die Ein⸗ heitsfront, das Aufziehen von Flaggen am Abſtimmungs⸗ iage zum Anlaß zu nehmen, ihre Beiſitzer aus den ein⸗ zelnen Abſtimmungslokalen zurückzuziehen. Wir wiſſen darüber hinaus, daß die Einheitsfront durch Provokateure das Aufziehen von Flaggen in den Farben unſeres Deutſch⸗ kand vornehmen zu laſſen beabſichtigt. Für jedes Mitglied der Deutſchen Front war und iſt es eine Selbſtverſtändlich⸗ zeit, daß alſo in der fraglichen Zeit weder geflaggt noch ſonſt nationale Symbole gezeigt werden. Die Mitglieder der Deutſchen Front ſind angeſichts ſolcher Machenſchaften der Gegner nun erſt recht im Gewiſſen verpflichtet, das Flaggenverbot ſtrengſtens einzuhalten. 2. Es iſt von uns weiter feſtgeſtellt worden, daß die von der Abſtimmungskommiſſion freigegebenen Tafeln von Angehörigen der gegneriſchen Gruppen zerſtört oder be⸗ ſchädigt worden ſind, um auch dieſe Freveltaten Mitglie⸗ dern der Deutſchen Front zur Laſt zu legen. Ich fordere alle Mitglieder der Deutſchen Front auf, unverzüglich der Landesleitung der Deutſchen Front über vorkommende Be⸗ ſchädigungen von Plakattafeln zu machen Wer ſo zur Er⸗ mittlung des Täters und deſſen gerichtlicher Aburteilung beiträgt, erhält eine Belohnung von 100 Frances. 3. Volksgenoſſen! Bleibt in den nächſten Tagen, ins beſondere aber in den nächſten Nächten vor der Abſtim⸗ mung den Straßen fern. Ich erſuche alle Mitglieder der Deuiſchen Front, die äußerſte Disziplin zu wahren, da der Gegner verſucht, Demonſtrafionen zu inſzenieren und da⸗ durch Juſammenſtöße heraufzubeſchwören. Ich erſuche wei⸗ ter, Demonſtrationen der Gegner ſofort der zuſtändigen Stelle unſerer e mit Angabe von Jeugen un⸗ verzüglich kelephoniſch zu melden. Ueberlaßt die Säuberung der Skraße von den Ruheſtörern und dem Mob der Polizei. 4. Die Kreisleiter, Ortsgruppenleiter, Sektionsleiter, Zellenleiter und Blockwarte ſind mir dafür verantwortlich, daß meine Anordnungen zur Kenntnis aller Mitglieder der Deutſchen Front gelangen, und daß dieſe Anweiſungen auf das ſtrikteſte beachtet werden. 5 N 5. Wer dieſen Anordnungen zuwiderhandelt, ſtellt ſich außerhalb unſerer deutſchen Volksgemeinſchaft und iſt als Provokateur zu behhand eds geſinnten Beamten im Saargebiet reſtlos gewahrt würden. gen zurzeit über das Ergebnis der Verhandlungen nichts Der Freiheitsſtunde entgegen Jeſtſtimmung im Saargebiet. Saarbrücken, 12. Jan. Im Saargebiet herrſcht eine feſtliche Stimmung, die einen verſöhnenden Charakter trägt. Es erfolgten in letzter Stunde noch zahlreiche Uebertritte zur Deuͤtſchen Front. In Neunkirchen iſt die Zahl der jüngſten Uebertritte auf mehr als 700 geſtiegen. Sehr intereſſant iſt die Tatſache, daß der Oberfunktionär der ſaarländiſchen Grubenſicher⸗ heitsmänner, Jakob Hannes aus Jägersfreude, genannt der „Rohrbacher Hannes“, ein Mann, der in der Bergarbeiter⸗ bevölkerung höchſtes Anſehen genießt, zur Deutſchen Front geſtoßen iſt. Hannes gehörte bisher der Einheitsfront an, fuhr aber— angeregt durch eine Reihe von Diſkuſſionen — nach Kaiſerslautern, um ſich die Ausſtellung der Dokumente anzuſehen, die aus der franzöſiſchen Bergwerksverwaltung ſeinerzeit von dem Privatſekretär des Propagandachefs Roſſenbeck nach Kaiſerslautern gebracht worden waren. Unter dem ungeheuren Druck dieſer Dokumentenſammlung hat er ſpontan ſeinen Austritt aus der Einheitsfront er⸗ klärt. Hannes ſprach über den Frankfurter und Stuttgar⸗ ter Sender zu den verführten Bergarbeitern. Der Samstagabend wird mit einer großen Feſtbe⸗ leuchtung aller ſaarländiſchen Orte, mit Glockengeläute und mit Höhenfeuern den feierlichen Auftakt zur Abſtimmung geben. In Saarbrücken ſpannen ſich in Abſtänden von wenigen Metern Lichterketten und Lichterketten über die Straßen. Die Simſe und Fenſterrahmen aller Häuſer ſind mit Lichterketten dicht beſett. Haus an Haus iſt mit Gir⸗ landen umkränzt. So will ſich die deutſche Bevölkerung doch wenigſtens durch Schmückung ihrer Häuſer würdig rüſten, für die ſeit 15 Jahren erſehnte Freiheitsſtunde. — Die Sonderzüge aus dem Reich Es wird Disziplin gehalten! Der Bahnhofsplatz von Saarbrücken und die anliegen⸗ den Straßen boten am Freitag ein vollkommen neues und ungewohntes Bild, wenn man den Zuſtand vergleicht mit dem beim Eintreffen der Auslandsdeutſchen in den letzten Tagen. Die ganze Gegend war in weitem Umkreiſe von berittenen Landjägern und Polizei unter dem Befehl aus⸗ ländiſcher Offiziere abgeſperrt. Der Grund war darin zu ſuchen, daß die Reſte der Status quo⸗Front durch einen Aufruf in der kommuniſtiſchen Arbeiterzeitung ihre An⸗ hänger zu Demonſtrationen am Bahnhof aufgefor⸗ dert hatten. Sie haben das getan, da ſie genau wiſſen, daß die Deutſche Front ſo diſzipliniert iſt, daß von ihren Anhängern nach dem Aufruf, zu Hauſe zu bleiben, ſich nie⸗ mand am Bahnhof zeigen würde. Die Fahrgäſte der eintreffenden Sonderzüge waren bereits in den Zügen über den Aufruf der Deutſchen Front unterrichtet und vor Provokateuren gewarnk worden. Immerhin waren ſie überraſcht über dieſen von ihnen vielleicht als eiſig empfundenen Empfang. Als aber ſchließlich jemand mit einem Vorhängeſchloß vor dem Mund erſchien, da begann man verſtändnis⸗ innig zu ſchmunzeln. Alle deutſchen Dialekte hörte man auf dem Bahnhofsplatz ſchwirren. Unter den Ankommen⸗ den befanden ſich alte Frauen, die von Sanitätern getra⸗ gen werden mußten, die es ſich aber trotzdem nicht neh⸗ ae wollten, ihre Pflicht Deutſchland gegenüber zu erfüllen. Bezeichnend war ein Vorfall in der Paſſage. Als dort eine katholiſche Schweſter, die ebenfalls mit einem Sonderzuge aus Deutſchland gekommen war, vorbeiging, ſprang ihr plötzlich ein großer, vierſchrötiger Burſche mit tätowierten Händen in den Weg und ſchrie ſie an:„Nonne, wenn Du Deine Kirche behalten willſt, ſtimmſt Du für den Status quo. Rot Front!“ Nach der erſten Ueberraſchung herrſchte bei den An⸗ kömmlingen aus Deutſchland eine ausgezeichnete Stim⸗ mung. Bei der Abfahrt der Sonderzüge wurden aus den Zügen heraus von den Weiterfahrenden brauſende Heil⸗ rufe laut, die aber ohne Echo bleiben mußten. Die Rechte der Saarbeamten „Bolle Wahrung der Rechte der Deutſchgeſinnken.“ Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern, Dr. Frick, hat an den Reichsbund der deutſchen Beamten fol⸗ gendes Schreiben gerichtet: Aus Anlaß der Veröffentlichung im„Temps“ vom 9. Januar dieſes Jahres und weiterer Notizen in der Saar⸗ preſſe haben Sie namens der Saarbeamtenſchaft den Wunſch ausgeſprochen, eine klare Zuſicherung der deutſchen Regierung dahin zu erhalten, daß die Rechte der deutſch⸗ Die Dauer der Verhandlungen in Wiesbaden hat zu Zwei⸗ feln Anlaß gegeben, ob ihr Ergebnis den berechtigten In⸗ tereſſen der deutſchen Beamtenſchaft gerecht werde Wenn die deutſche Regierung auch aufgrund der von den beiderſeitigen Delegakionen getroffenen Vereinbarun⸗ verlautbaren will, ſo kann ſie doch mit voller Deutlichkeit erklären daß ſelbſtverſtändlich jeder deulſche Beamte im Saargebiet nach der Kückgliederung unter voller Wahrung den wird. Samstag, den 12. Januar 1935 Erlaß der Biſchöfe Eine notwendige Jeſtſtellung. Berlin, 12. Januar. Das Diözeſanblatt für das Bistum Speyer„Der chriſtliche Pilger“ ſchreibt unter der Ueberſchrift:„Eine notwendige Feſtſtellung“: „Von gewiſſer Seite wird das Gerücht verbreitet, die Erlaſſe der hochwürdigſten Herren Biſchöfe von Speyer und Trier bezüglich der Saarabſtimmung ſeien unter Druck von ſtaatlicher Seite ergangen. Mit Entrüſtung lehnen wir eine ſolche Unterſtellung ab. Sie widerlegk ſich von ſelbſt durch die klare und enkſchloſſene Haltung unſerer hochver⸗ ehrten Oberhirten, die in den vergangenen Jahren ſtets in höchſtem Veranktworkungsbewußtſein für die Heimkehr ihrer Diözeſanen im Saargebiet gebetet und gearbeiket aben. g Gerade wir Angehörigen des Bistums Speyer kennen und bewundern ſeit den ſchwerſten Tagen der Pfalz 1923 und 1924 die aufrechte Haltung und unbeirrbare Vater⸗ landsliebe unſeres hochwürdigſten Herrn Biſchofs in allen entſcheidenden Fragen unſeres Volkes und ſchätzen uns glücklich, daß Deutſchland dieſe Bewunderung für unſeren Oberhirten mit uns teilt. Zu unterſtellen, daß Seine Emi⸗ nenz in der geſchichtlichen Frage der Saarheimkehrer, die über jeder Tages⸗ und Parteipolitik ſteht, unter irgend⸗ einem fremden Druck handeln ſollte, ſcheitert von vornher⸗ ein an ſeiner hohen Auffaſſung von der Sendung eines deutſchen Biſchofs und der Größe ſeiner geſchichtlichen Ver⸗ dienſte um Deutſchland.“ Die ausländiſchen Abſtimmungsbeamten Vereidigung der Vorſitzenden der Wahlbüros. Am Freitag wurden die ausländiſchen Wahlbürovor⸗ ſitzenden— Holländer, Schweizer und Luxemburger— in der„Wartburg“ vereidigt. An einem langen Tiſch auf der Bühne hatten die Mitglieder der Abſtimmungskommiſſion Platz genommen. Der Vorſitzende der Abſtimungskommiſ⸗ ſion, Rohde, wies in einer kurzen Anſprache auf die Be⸗ deutung der Abſtimmung im Saargebiet hin und hob die hohe Verantwortung hervor, die die Wahlbürhpvorſitzenden zu übernehmen haben. Er gab ſodann ſeiner Ueberzeu⸗ gung Ausdruck, daß die Abſtimmung in Ruhe und Ord⸗ nung verlaufen werde. Es folgte die Vereidigung. Dazu wurden vom Vorſit⸗ genden weder die Journaliſten noch die Preſſephoto⸗ graphen zugelaſſen. Bedingung für die Befähigung, Wahl⸗ bürovorſitzender zu ſein, iſt vor allem, daß der Auserſehene nicht unter 30 Jahre alt iſt, die deutſche Sprache völlig be⸗ herrſcht und bereits an irgendwelchen Wahlen teilgenom⸗ men hat. Verwendung der engliſchen Truppen e eee mengefaßt werden. Bürckel Rückgliederungs Der engliſche Generalſtab ließ durch den Major Hench⸗ ley Cooke einen Preſſeempfang veranſtalten, um die Preſſe über die Verwendung der engliſchen Truppen am Ab⸗ ſtimmungstag zu unterrichten. Danach wird nach Beendi⸗ gung der Wahl ein Teil der Truppen g die Begleitung der Urnen nach Saarbrücken übernehmen. Die Urnen werden mit Laſtwagen und mit vier Sonderzügen nach Saarbrücken be⸗ fördert werden. Dieſe Transporte werden gleichfalls von Truppen begleitet ſein. Die Begleitung der Urnen aus den einzelnen Bezirken des Saargebietes übernehmen je⸗ weils die dort ſtationierten Truppen. Der engliſche Generalſtabsoffizier betone beſonders, daß die Truppen in keiner Weiſe als eine Drohung aufzu⸗ faſſen ſeien und katſächlich nur dann eingeſetzt werden würden, wenn Unordnung enkſtände, mit der die Volizei nicht fertig würde. Es wurde beſonders darauf hingewie⸗ ſen, daß die Truppen bis jetzt noch in keinem Fall einzu⸗ greifen brauchten. i Die Stimmzählung verſchoben Saarbrücken, 12. Jan. Die Abſtimmungskommiſſion keilt mit: Aus techniſchen Gründen wird die Stimmzählung erſt am Montag um 17 Uhr anfangen. Es iſt vorgeſehen, daß die Bekanntmachung des Ergebniſſes früheſtens am Dienstag morgen um 7 Ahr erfolgen wird. Es iſt wahrſcheinlich, daß das Ergebnis durch Rundfunk um 8 Uhr bekanntgegeben wird. Die Nückgliederung der Gaar Saar und Pfalz werden ein Gau 5„ Berlin, 12. Januar. Amklich wird mitgeteilt: Das Saargebiet 5 wird bei der Kückgliederung vom Reich in der geſchloſſenen 8 Einheit übernommen werden, in der es in den Jahren des Kampfes um ſein Deutſchtum beſtanden hat.„ Saar und Pfalz werden zu einem Gau der Ns Delp unter dem Gauleiter der Aheinpfaz, Bündel, zuſam-. f Der Saarbevollmächligle des Reichskanzlers, Gauleiter einer Rechte in ſein Balerland wieder aufgenommen wer⸗ Bürcel, iſt zum Reichskommiſſar r die Rnagllederung des Saargebietes beſtellt wo. Die notwendige Strenge Dr. Schacht über die deutſche Wirkſchaftslage. Paris, 12. Januar. Der Außenpolitiker des„Paris Soir“, Sauerwein, wurde von Reichswirtſchaftsminiſter und Reichsbankpräſi⸗ dent Dr. Schacht empfangen, mit dem er ſich ausführlich über die verſchiedenen Fragen des Wirtſchafts⸗ und Fi⸗ nanzlebens unterhielt. Dr. Schacht ſprach die Vermutung aus, daß viel über ihn geſchimpft werde. Er könne aber nur erklären, daß die gegenwärtige Lage ihm ſeine Strenge dikliere. Er wiſfe nicht, wie es heute in Deutſchland ausſehen würde, wenn er nicht ſo energiſch durchgegriffen hätte. Mit dem Tage, an dem die allgemeine Weltlage ſich ändere und er nicht mehr an die deutſchen Schulden zu denken brauche, werde er am anderen Morgen die deulſche Wirtſchaft und den De⸗ viſenumlauf von ihren Beſchränkungen befreien. Die Schulden aber müſſe und wünſche er zu bezahlen, doch könne er dies nur, wenn die finanziellen Vorſchriften lückenlos durchgeführt würden. Den Leidensweg der Kre⸗ ditpolitik wolle er nicht erneut beſchreiten. Sicherlich, ſo ſagt Sauerwein weiter, denke auch Dr. Schacht, daß einige der in der Bank von Frankreich oder im Sparſtrumpf des franzöſiſchen Bürgers ſchlafenden Milliarden der Welt⸗ wirtſchaftslage ein anderes Geſicht geben würden, wenn man ſie in Umlauf ſetze. Wenn die franzöſiſch⸗deutſchen Beziehungen auf allen Gebieten von demſelben Geiſte ge⸗ tragen würden wie die Beziehungen Dr. Schachts zur Bank von Frankreich, ſo würde eine ganze Reihe von Fragen, deren Löſung heute ſchwierig erſcheine, mit Leichtigkeit ge⸗ regelt werden können. Seine Verwaltung telefoniere faſt käglich mit der Bank von Frankreich und man arbeite ver⸗ trauensvoll und freundſchaftlich miteinander. Straßburger Anſinn Dr. Schacht wies dann im weiteren Verlauf der Unter⸗ redung auf eine über den ſtaatlichen franzöſiſchen Sender in Straßburg gehaltene Rundfunkrede hin, in der die Saarbevölkerung aufgefordert worden ſei, die franzöſiſchen Franken rechtzeitig beiſeitezuſchaffen, weil ſie ſonſt von der Reichsregierung beſchlagnahmt würden. Der Redner habe dabei nur vergeſſen, daß nach dem deutſch⸗franzöſiſchen Abkommen Frankreich für ſeine Domanialgruben ja nur ſo viel Franken bar erhalten ſolle, wie ſich im Saargebiet be⸗ finden und den Reſtbetrag in Kohlen übernehmen müſſe. Es ſei aber ſelbſtverſtändlich, daß Frankreich Bargeld vor⸗ ziehe. Der Redner am Straßburger Sender habe daher durch ſeine Ausführungen Frankreich ſelbſt geſchädigt. Sauerwein zieht aus der Unterredung die Schlußfol⸗ gerung, daß die deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsbeziehun⸗ gen ſicherlich noch weiterhin ausgebaut werden könnten, aber nur unter der Bedingung, daß Frankreich auch ſtark ſei und daß es mit ebenſoviel Sachkenntnis und Willens⸗ kraft wie Deutſchland regiert würde. Drei Millionen Gaarhilfe Ausfüllung der Kreditlücke. Berlin, 12. Januar. Die öffentlich-rechllichen Verſicherungsanſtalten ſtellen dem Saargebiet eine Saarhilfe in Höhe von drei Millionen Rm zur Verfügung. Mit Rückſicht darauf, daß ſieben Achtel des Saargebie⸗ tes preußiſch und ein Achtel bayriſch iſt, wird der Betrag mit 2,625 Millionen RM über die Kölner Zweiganſtalt der Deutſchen Girozentrale an den preußiſchen Teil und mit 375 000 RM an den bayriſch⸗pfälziſchen Teil des Saarge⸗ bietes gewährt. Die Aufbringung der Saarhilfe er⸗ folgt von allen Provinzen der öffentlich⸗rechtlichen Verſiche⸗ rungsanſtalten. Rückzahlbar iſt der Kredit in zehn Jahren. Der geſamte Kredit iſt dazu beſtimmt, von franzöſiſcher Seite erfolgende Kreditrückziehungen auszugleichen und zu erſetzen. Der letzte Darlehensnehmer ſoll nicht mehr be⸗ zahlen als 4½ v. H. in Realkredit, bzw. 5 v. H. Perſonal⸗ kredit. Die Verteilung der Gelder ſteht unter der Leitung von Generaldirektor Goebbels von der Provinzial⸗Feuer⸗ Societät der Rheinprovinz. Ein Hereinfall der Geparatiſten Das„Saarlouiſer Journal“ macht ſich lächerlich. Saarbrücken, 12. Jan. An den Saarbrücker Litfaßſäulen waren am Donners⸗ tag Plakate angeſchlagen, die dazu aufforderten, bei der Abſtimmung ſich für den Anſchluß an Frankreich auszu⸗ ſprechen. Jetzt muß das„Saarlouiſer Journal“ wohl oder übel zugeben, daß dieſes Plakat in ſeiner Druckerei herge⸗ ſtellt worden iſt. In dieſem Bericht heißt es u. a.:„Nach den uns zugegangenen Berichten hat man zunächſt in Sta⸗ tus quo⸗Kreiſen vielfach angenommen, daß es ſich hier um eine Fälſchung der Deutſchen Front handelte. Als ſich die Echtheit des Aufrufes herausſtellte, glauvten beſonders eif⸗ rige Status quoler gegen uns den Vorwurf der Zerſplitte⸗ rungspolitik erheben zu dürfen, weil dieſes gelbe Plakat in der Druckerei unſerer Zeitung hergeſtellt worden iſt. Wer die Saarpolitik unſerer Zeitung kennt, ſollte ſich aber ſofort darüber im klaren ſein, daß wir drei Tage vor der Abſtimmung nicht mit einer neuen Parole herauskommen. Das Plakat iſt im Auftrage einer franzöſiſchen Organiſa⸗ tion ohne Wiſſen und Mitarbeit unſerer Redaktion im Lohndruck in unſerer Druckerei hergeſtellt worden.“ Das„Saarlouiſer Journal“ vergißk nur, ſeinen Leſern mitzuteilen, daß auch ſonſt in ſeinen Spalten erſchienene Arkikel mehr oder weniger im Auftrage ſeiner franzöſiſchen Hintermänner„im Lohndruck“ gedruckt worden ſind! Kurzmeldungen Braunſchweig. Im Rahmen eines e Aktes wurde die braunſchweigiſche Juſtizverwaltung durch Staatsſekretär Dr. Freißler in Vertretung des Reichsjuſtiz⸗ miniſters auf das Reich übernommen. ö München. Wie die übrigen bayriſchen Biſchöfe haben auch Biſchof Joſeph von Augsburg und Biſchof Konrad von Eichſtätt ein gleichlautendes Hirtenſchreiben zur Saar⸗ abſtimmung veröffentlicht. b a 5 Brüſſel. Der belgiſche Miniſter für öffentliche Arbeiten, Landwirtſchaft und Mittelſtand, van Cauwelaert, hat ſeinen Rücktritt eingereicht. 84 Paris. In einem längeren Artikel im„Echo de Paris entwickelt General de Caſtelneau die Notwendigkeit dar Einführung der zweijährigen Dienſtzeit in Frankreich. Politiſches Allerlei Hohe Zuchthausſtrafen für die Paßfälſcher. Nach dreitägiger Verhandlung verkündete das Volksge⸗ richt das Urteil gegen die Mitglieder der roten Paßfälſcher⸗ zentrale in Berlin. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit ſchwerer Urkundenfälſchung und anderen Straftaten erhielten der 37jährige Richard Großkopf und der 32jährige Karl Wiehn je 9 Jahre Zuchthaus, der 37. jährige Paul Eggert und der 40jährige Walter Benzmann je 8 Jahre Zuchthaus und der 37jährige Bruno Schultz 7 Jahre Zuchthaus. Bei den beiden weiblichen Angeklagten wurde das Verfahren aufgrund der Amneſtie eingeſtellt. Das Iſolierungslager in Polen. Während der Beratungen des polniſchen Staatshaus⸗ haltes im Haushaltsausſchuß des Sejm antwortete der Ju⸗ ſtizminiſter Michalow auf Angriffe der Oppoſition wegen der Errichtung des Iſolierungslagers in Bereza Kartuska. Der Juſtizminiſter begründete die Notwendigkeit des La⸗ gers damit, daß die Regierung zur Anwendung außeror⸗ dentlicher Mittel verpflichtet ſei, wenn die üblichen Mittel nicht ausreichen, um Ruhe und Ordnung zu ſichern. Ferner kündigte der Juſtizminiſter für die nächſte Zeit die Durch⸗ führung des Prozeſſes wegen der Ermordung des polni⸗ ſchen Innenminiſters Pieracki an, der im Juni in War⸗ ſchau erſchoſſen wurde. Der Juſtizminiſter gab bekannt, daß man den unmittelbaren Täter nicht gefaßt habe, wohl aher alle ſeine Helfer. Eröffnung der Ratstagung Genf, 12. Januar. Der Völkerbundsrat hat Freitag vormittag unter Vor⸗ ſitz des türkiſchen Außenminiſters Rüſchti Aras zunächſt in geheimer Sitzung getagt. Bei dieſer Gelegenheit kam die abeſſiniſche Beſchwerde gegen Italien zur Sprache. Abeſſinien behält ſich vor, die Frage noch im Laufe der jetzigen Tagung vor den Rat zu bringen, beſteht aber nicht darauf, daß ſeine Beſchwerde ſchon jetzt auf die Tagesordnung geſetzt wird. Im Anſchluß an die geheime Tagung verſammelte ſich der Völkerbundsrat zu einer öffentlichen Sitzung. Sir John Simon, Baron Aloiſi, Litwinow und für Frankreich Maſſigli waren als Vertreter der Groß⸗ mächte anweſend. Im übrigen fehlen noch der polniſche Außenminiſter Beck und die drei Außenminiſter der Klei⸗ nen Entente, die in Laibach eine Sondertagung haben. Im Verlauf ſeiner Sitzung hörte der Rat den Bericht Litwinows über die Verunreinigung der Meere durch Oelrückſtände an. Außenminiſter Simon gab dem großen Intereſſe ſeines Landes an dieſer Frage Ausdruck. Der Rat vertagte ſich daraufhin bis Montag vormittag. Damit iſt für die privaten Beſprechungen unter den hier anweſenden Miniſtern und Delegierten Zeit ge⸗ ſchaffen. Gimons Beſprechungen Die Vollmachten des Saar-Dreierkommitees. Genf, 12. Jan. Von zuſtändiger engliſcher Seite wird erklärt, daß Sir John Simon nur für einen Tag zur Kabinettsſitzung nach London zurückkehren will und die Abſicht hat, unmittelbar danach wieder nach Genf zu kommen. Von engliſcher Seite wird gleichzeitig betont, daß man der Londoner Beſprechung mit Laval die allergrößte Be⸗ deutung zumeſſe, und daß die Genfer Verhandlungen als Vorbereitung und Auftakt dazu dienen ſollen. Sir John Simon hatte eine Unterredung mit Baron Aloiſi, bei der, wie man hört, ebenfalls Abrüſtungsfragen eine große Rolle ſpielten. Für Samstag iſt noch eine Ausſprache zwi⸗ ſchen Simon und Laval vorgeſehen. Ueberraſchenderweiſe iſt für Samstag mittag doch eine Ratskagung anberaumt worden, die, wie verlautet, dem einzigen Zweck dient, die Vollmachten des Dreierkommitees über die Saarabſtim⸗ mung hinaus zu verlängern. Das Dreierkommitee wird alſo an den Entſcheidungenr über die Saar auch weiterhin mitwirken. Simon erklärte den engliſchen Journaliſten, daß er für den Fall eines klaren Ergebniſſes der Saarabſtimmung roßen Wert darauf lege, daß der Völkerbundsrat dann ſobald als möglich eine Entſcheidung über das Schickſal des Saargebietes fälle Mit aus dieſen Gründen will er och ſo ſchnell wie möglich in der nächſten Woche wieder nach Genf zurückkehren. 8 Aus engliſcher Quelle verlautet ſchließlich noch, daß die Reiſe Henderſons nach Genf wieder zweifelhaft ge⸗ worden ſei. Die engliſche Anregung Der Beſuch des Botſchafters bei Neurath. ö „ N London, 12. Jan. Die Blätter bringen die deutſche 1 über den Beſuch des britiſchen Botſchafters beim Reichsaußenminiſter. wird hervorgehoben, daß Freiher von Neurath nach⸗ drücklich auf die Gefahren einer Verzögerung der Entſchei⸗ ung des Völkerbundsrates über das Schickſal des Saar⸗ Mute hingewieſen habe. Während„Daily Telegraph“ in einem Leitaufſatz das deutſche Verhalten bedauert, bezeich⸗ net der Berliner Vertreter der„Times“ die Antwort als unvermeidlich. 1 gibt zu, daß eine ſo völlige Amkehr der deutſchen Politik, wie ſie in einer Entſendung eines Verkrekers nach Genf zum Ausdruck kommen würde, gegenwärtig nicht in Betracht komme. Deutſchland habe immer erklärt, daß es eine Rückkehr nach Genf nicht erwägen werde, ſolange ſein Recht auf praktiſche Rüſtungsgle reit nicht anerkannt ſei. Japan und ſeine Mandatsausübung. Das„Journal des Nations“ weiſt darauf hin, daß die Frage der Völkerbundsmandate auf der Tagesordnung der Ratstagung des Völkerbundes ſtehe. Die Vereinigten Staa⸗ ten ſeien daran im Hinblick auf die japaniſchen Mandate be⸗ ſonders ſtark intereſſiert. Man habe in Waſhington den Plan noch, nicht aufgegeben, es durchzuſetzen, daß Japan dieſe Mandate für den Fall ſeines endgültigen Austritts aus dem Völkerbund entzogen werden. Auf jeden Fall ſei eine neue Prüfung der Frage der Aufrechterhaltung der Mandatsaus⸗ übung durch Japan notwendig. Dieſe Frage werde auch die übrigen Großmächte hinter den Kuliſſen ſtark beſchäftigen, zu⸗ mal die Entſcheidung über den endgültigen Austritt Japans ſchon in den nächſten Monaten nach Ablauf der zweijährigen Kündigungsfriſt fallen müſſe. Neues aus aller Well Zwei Bergleute verſchülkek. Eſſen, 12. Jan. Auf der Grube Langenbrahm ging eine Strecke zu Bruch. Zwei Bergleute wurden verſchüttet. Die Bergung der beiden Verunglückten, die ſofort tot gewe⸗ ſen ſein dürften, ſtieß infolge der fortgeſetzt nachbrechenden Geſteinsmaſſen auf große Schwierigkeiten. Es gelang erſt zwei Tage ſpäter die Toten zu bergen. Die Steuerſchuld des Rundfunkdirektors Der Kundfunk bezahlt alles. Berlin, 12. Januar. Im weiteren Verlauf des großen Rundfunkprozeſſes wurde der umfangreiche Briefwechſel verleſen, der ſich auf die Sanierung des überſchuldeten Leipziger Wirtſchafts⸗ direktors, des jetzigen Angeklagten Dr. Jäger, bezieht. Aus den Briefen und aus den Aufſichtsratsprotokollen der Mirag ergibt ſich, daß die Darlehensgewährung von 46 000 RM, die im Herbſt 1928 für Dr. Jäger bewilligt wurde, nicht einmal ausgereicht hat, um ihn zu ent⸗ ſchulden. Im Juli 1929 ſtellte der Angeklagte Dr. Kohl in einem Schreiben an den Aufſichtsrat feſt, daß die Steuer⸗ behörde ſchon wieder die ſofortige Zahlung einer Steuer⸗ ſchuld von rund 22 000 RM verlange. Dieſe großen Steuerrückſtände waren dadurch entſtanden, daß Dr. Jä⸗ ger in den Jahren 1925 bis 1927 nur ſein eigentliches Ge⸗ halt verſteuerte, während er die ſehr hohen Nebeneinnah⸗ men nicht bei der Steuererklärung angegeben hatte. Der Aufſichtsrat war im Jahre 1929 genötigt, nochmals Dr. Jäger finanzielle Vorteile zuzuwenden, um ihm die Ab⸗ wicklung ſeiner Steuerſchuld zu ermöglichen. Aus Eisnot gerettet Stolpmünde, 12. Jan. Seit Sonntag nachmittag wur⸗ de ein Hochſeekutter aus Stolpmünde mit zwei Fiſchern vermißt. Da am Mittwoch abend aus Gdingen die Nach⸗ richt kam, daß der Kutter zwei Kilometer nördlich des Fi⸗ ſcherdorfes Rewa im Packeis aufgefunden worden fei, nahm man an, daß die Fiſcher ein Opfer der Kälte gewor⸗ den ſeien. Am Donnerstag mittag traf in Stolpmünde ein Anruf des deutſchen Generalkonſuls aus Danzig ein, wo⸗ nach die beiden Fiſcher wohlbehalten in Danzig eingetrof⸗ fen ſeien. Wie bisher feſtſteht, haben die beiden Fiſcher, nachdem ſie alles brennbare Material verfeuert hatten, den Kutter verlaſſen, da ſie ſeit langem nichts mehr zu eſſen hatten. Es gelang ihnen trotz aller Schwierigkeiten, den 3 Kilometer langen Weg über das Packeis zum Land zu be⸗ wältigen. Tragödie am Starnberger Gee Mutter geht mit ihren beiden Kindern in den See. Starnberg, 12. Januar. Bei Tutzing hat ſich eine erſchütternde Tragödie ereig⸗ net. Eine Mutter ſuchte mit ihren beiden Kindern den Tod in den Wellen des Starnbergerſees. Eine gewiſſe Frau Grumel ging mit ihrem 6 Jahre alten Knaben und ihrem Ad ag Töchterchen längere Zeit auf dem Seeweg auf und ab. Die Frau bekrat dann den in den See hinausragenden Steg und ſprang mit den beiden Kindern ins Waſſer, das hier eine Tiefe bis zu zwei Metern hat. Die Leichen der Frau und des Knaben konnten geborgen werden, während die Leiche des kleinen Mädchen abgetrieben zu ſein ſcheint. Die ruſſiſchen Bahnunglücke Moskau, 12. Jan. Der Staatsanwalt, der die Unter⸗ ſuchung der Urſachen des Eiſenbahnunglücks zwiſchen Mos⸗ kau und Leningrad leitet, teilt mit, daß der Eiſenbahn⸗ beamte Kotow ſeine Schuld eingeſtanden habe. Wie ferner mitgeteilt wird, ſind von den 66 Verletzten inzwiſchen drei ihren Verletzungen erlegen. Damit iſt die Zahl der Todesopfer des Unglücks auf 26 geſtiegen. Wie bereits gemeldet, ereignete ſich in der Nähe des Bahnhofs Kulſchugg bei Roſtow am Don ein weiteres Un⸗ glück, wobei, wie amtlich mitgeteilt wird, ſechs Perſonen getötet und 14 verletzt wurden, davon ſechs ſchwer. Auf Veranlaſſung des Oberſten Staatsanwaltes wurden 30 Perſonen in Haft genommen, die noch im Laufe von drei Tagen zwecks Aburteilung vor ein Gericht geſtellt werden müſſen. Der Staatsanwalt erklärte, daß dieſes Unglück nur zurückzuführen ſei auf ſchlechte Diſziplin, mangelnde Kenntnis und Verantwortungsloſigkeit. In den letzten 2 Tagen ſeien bei zwei Eiſenbahnunfällen 28 Perſonen ums Leben gekommen, Gchnee und Wölfe in Rumänien N Ganzes Dorf von Wölfen heimgeſucht. Nach ſtarkem ſchneeloſen Froſt haben nunmehr in Ru⸗ mänien ſtarke Schneeſtürme eingeſetzt. Aus verſchiedenen 1 wird das Auftauchen ſtarker Wolfsrudel gemel⸗ et. Ein Dorf unweit von Biſtritz wurde von Wölfen heim⸗ geſucht. Die Dorfbewohner flüchteten vor den ausgehun⸗ gerken Tieren in die Häuſer. die Wölfe drangen in die Stallungen ein und zerriſſen einen großen Teil des Vieh⸗. Ein zehnjähriges Mädchen wurde büchſtäblich aufgefreſſen. Mehrere Menſchen ſind dem Froſt zum Opfer gefallen. Die Stürme am Schwarzen Meer wüten weiter. Ein Dampfer konnte erſt mit dreitägiger Verſpä⸗ tung ſtark havariert in den Hafen von Conſtanza einlaufen. Ein ägyptiſcher Dampfer mußte an der bulgariſchen Küſte Anker werfen, nachdem er nach langem Umherirren ſeinen Brennſtoff vollkommen verbraucht hatte. Das Schwarze Meer iſt an der Küſte in einer Breite von 600 Metern zu⸗ gefroren. 5 3 f i 12 Grad Kälte in Italien Rom., 12. Jan. Ganz Italien iſt in den letzten Tagen von einer ſtar⸗ ken Kältewelle heimgeſucht worden. Nach heftigem Schnee⸗ ſturm in Oberitalien iſt in Bologna das Thermometer au 10 Grad unter Null geſunken. Aus mehreren Gegenden werden Schneeverwehungen und Temperaturen bis zu 12 Grad unter Null gemeldet. In Neapel tobt ſeit einigen Tagen ein Sturm, der den Schiffsverkehr lahmlegte. Tragödie im Tempel Tokio, 12. Jan. Ein entlaſſener Tempelwärter beging bei Nara, öſtlich von Oſaka, eine entſetzliche Bluttat. ermordete in dem dortigen Tempel die vierköpfige Prieſter⸗ familie. Dann zündete er den Tempel an. Der Täter ſtellte ſich der Polizei. f f —— ging hüttet. gewe⸗ benden g erſt ors lar. zeſſes h auf hafts⸗ ezieht. n der 46 000 vurde, ent⸗ hl in teuer⸗ teuer⸗ roßen Jã⸗ s Ge⸗ nnah⸗ Der s Dr. e Ab⸗ wur⸗ iſchern Nach⸗ es Fi⸗ ſei, zewor⸗ de ein , wo⸗ getrof⸗ ſiſcher, n, den meſſen den 3 zu be⸗ e. uar. ereig⸗ n Tod Frau ihrem g auf enden r, das n der ihrend ſcheink. Unter⸗ Mos⸗ ibahn⸗ ferner n drei der gender be dn n Ausdem badischen lande N Plankſtadt.(Nicht zurückgetreten.) Die Nach⸗ richt, daß Kreisbauernführer Bürgermeiſter Treiber von ſeinem Poſten als Bürgermeiſter der Gemeinde Plankſtadt zurückgetreten ſei, trifft nicht zu. Bürgermeiſter Treiber bleibt bis auf weiteres im Amt. Die Erdölbohrung bef Bruchſal Ein voller Erfolg. Die Reichsbohrung 53(Itag-Baden 1) zwiſchen JForſt und Abſtadt bei Bruchſal iſt in 870 Meter Tiefe mit einer Tagesproduktion von etwa 15 Tonnen fündig geworden. Die Bohrung hatte bereits früher, nämlich bei 300 m und 710 m kleinere Oelmengen von 500 und 800 kg täg⸗ nich erſchloſſen, wurde aber, da die geologiſchen Verhält⸗ Riſſe eine Vertiefung ratſam erſcheinen ließen, weiter fort⸗ geſetzt. Die Qualität des Oeles iſt allem Anſchein nach ſehr gut. Ueber die Ausdehnung des Oelvorkommens kann na⸗ turgemäß noch nichts Endgültiges geſagt werden. Damit t durch die Initiative der Reichsregierung bereits ein zweites neues Erdölfeld nachgewieſen, auf dem eine wirt⸗ ſchaftliche Förderung möglich erſcheint. IU Mosbach.(Zum Geiſtl. Rat ernannt.) Der Dekan des Kapitels Mosbach und Pfarrherr von Sulzbach, Gruber, wurde vom Erzbiſchof zum Geiſtlichen Rat ernannt. () Raſtatt.(Eröffnung der Molkereilehr⸗ und Kontrollanſtalt.) Am Samstag, den 19. Januar, vor⸗ mittags 10 Uhr, wird vom Milchwirtſchaftsverband Baden⸗ Pfalz die neuerrichtete Molkereilehr⸗ und Kontrollanſtalt Raſtatt eröffnet. In Verbindung damit iſt für den Nach⸗ mittag, beginnend um 14 Uhr, in der Carl Franz⸗Halle eine große milchwirtſchaftliche Tagung vorgeſehen, in der u. a. der Vorſitzende der Deutſchen milchwirtſchaftlichen Vereinigung (Hauptvereinigung), Berlin, Bauer Küper, über„Die Aus⸗ wirkung der Marktordnung auf dem Bauernhof“, und Haupt⸗ abteilungsleiter der Hauptvereinigung und Reichsfachgrup⸗ penführer der Reichshauptgruppe Milchwirtſchaft, Franzke, über„Das Molkereiweſen und die Molkereifachleute in der bäuerlichen Marktordnung“ ſprechen werden. Freiburg.(Fundunterſchlagung.) In einem hieſigen Hotel wurde eine rote Brieftaſche mit 70 Mark In⸗ halt verloren, die, da ſie bis jetzt nicht abgegeben wurde, anſcheinend vom Finder unterſchlagen worden iſt.— Ver⸗ koren ging hier am 6. 1. 1935 ein goldenes Damenarmband mit Rubinen und Brillanten beſetzt, das bis heute nicht ab⸗ gegeben wurde. O Villingen.(Gute Beſchäftigungslage auf dem Schwarzwald) Die Beſchäftigungslage auf dem Schwarzwald, ſoweit er den Bezirk des Arbeitsamtes Vil⸗ lingen mit Triberg, Furtwangen und Donaueſchingen um⸗ faßt, kann auch jetzt, mitten im Winker, als recht gut bezeich⸗ net werden. Jahreszeitlich hat ſich die Zahl der Arbeits⸗ koſen in den letzten Wochen zwar leicht erhöht, doch ſetzt ſich dieſer Zugang in der Hauptſache aus dem Perſonenkreis der Hoch⸗ und Tiefbauarbeiter zuſammen, die der Froſtgefahr wegen für größere Maßnahmen nicht mehr angefordert wer⸗ den. Auch mußte, da die Arbeiten, die von der Reichsbahn Ausgeführt werden, der Beendigung entgegengehen, ein Tei der dort beſchäftigten Arbeiter entlaſſen werden. In Indu⸗ ſtrie und Handwerk machen ſich Entlaſſungen kaum bemerkbar. Die im Bezirk anſäſſige Metallinduſtrie war auch in den letzten Wochen mit Aufträgen gut verſehen. So war es möglich, auch nachdem das Weihnachtsgeſchäft abgewickelt war, noch zuſätzliche Arbeitskräfte unterzubringen. (—) Waldshut.(Von einem herabfallenden Dachziegel verletzt.) Eine Dame von Tiengen ging durch Waldshut, als plötzlich von einem Dach ein Ziegel hinunterfiel und der Dame gerade auf dem Kopf aufſchlug. Sie wurde erheblich verletzt. Ein in der Nähe befindlicher Arzt leiſtete die erſte Hilfe. ee ee ee, Aus den Nachbarländern * Frankfurt a. Mm.(Lor einem großen Kom⸗ muniſtenprozeß in Frünk Am kommen⸗ den Dienstag verhandelt der Zweite Kaſſeler Strafſenat in Frankfurt am Main gegen 21 jugendliche Kommuniſten, die im Laufe des Jahres 1934 verſucht haben, den illegalen kommuniſtiſchen Jugendverband in Frankfurt a. M. wie⸗ der aufzuziehen. Bei den Angeklagten handelt es ſich um eine geſchloſſene Gruppe, die früher der SPD. angehörte und dann in kommuniſtiſches Fahrwaſſer geriet. Als harm⸗ loſe Wandergruppe getarnt, unternahmen die Angeklagten Ausflüge, bei denen kommuniſtiſche Vorträge gehalten wurden. Die Verhandlung wird vorausſichtlich fünf Tage in Anſpruch nehmen. 5 e Kaſſel.(Zugſchaffner überfahren und getötet.) Die Preſſeſtelle der Reichsbahndirektion Kassel teilt mit: Der in Kaſſel beheimatete Schaffner W. iſt bei Begleitung eines Güterzuges auf Bahnhof Kirchhain Bezirk Kaſſel) von einem aus der Gegenrichtung kom⸗ menden Güterzug angefahren und ſo ſchwer verletzt wor⸗ den, daß er kurz danach verſtarb. f — Offenau, OA. Neckarſulßm.(Lahmlegung der Schleppſchiffahrt auf dem Neckar.) Das Neckar⸗ wehr hinter Bad Wimpfen im Tal wurde von den zurzeit ſtarken Waſſermaſſen des Neckars durchbrochen. Dadur wurde die zur Kanaliſierung des Neckars notwendige Arbei empfindlich geſtört. Auch die geſamte Neckarſchleppfahrt liegt daraufhin ſtill. Der Hauptwaſſerſtrom des Neckars fließt dülrch die eingebrochene Stelle des Wehrs, das„Fach“ verliert dadurch den größten Teil ſeines Waſſers und der Schlepper mußte ſeine Tätigkeit einſtellen. Mit Hochdruch wird an der Behebung des jetzigen Zuſtandes gearbeitet. — Jagſthauſen, OA. Neckarſulm.(Rückſichtsloſer Kraftfahrer.) Kronenwirt und Metzgermeiſter Johann Mugele ſtand mit Bekannten am Straßenrand, als ſich ein Laſtwagen mit Anhänger in ſchnellem Tempo näherte. Da die Wagen unbeladen waren, ſchleuderte der Anhänger bei der ſchnellen Fahrt und erfaßte den Ueberraſchten. Blut⸗ überſtrömt wurde er nach Hauſe gebracht. Da ſein rechter Arm ganz zerfetzt war, wurde er ſofort ins Kreiskranken⸗ haus verbracht. Der Fahrzeuglenker fuhr unbekümmert ſeines Weges weiter. Mit verstärkter Kraft zum Endkampf gegen die 5550 Am kommenden Eintopffonntag beweist die deutſche Pfalz, daß ihr Opfergeiſt nicht eriahmt iſt! Wirklich Schnee! Es hat tatſächlich Peſſimiſten gegeben, die an dieſen Winter überhaupt nicht mehr glaubten. Welche Glaubenskraft konnte auch ſchon ein Winter beanſpruchen, der bis in die Weihnachtsfeiertage hinein Blumen und Bäume blühen und Schwämme wachſen ließ? So viel Winterſehnſucht und Schneehunger mag auch das kalte Herz des Winters erbarmt haben, und ſo hat er denn endlich in dieſen Januartagen ſeine Herrſchaft ange⸗ kreten. Wahrhaftig— es ſchneit! Ueber die grünen Saaten der Ackerſcholle breitet ſich plötzlich die ſchützende weiße Decke. Auf den Tannen des Waldes ruht der Hermelin des Win⸗ ters. Und die eben noch ſo unwinterlich blauen und grünen Berge prangen zur Freude des Winterſportlers endlich, endlich im dicken Schneemantel. Ein Bauernwort ſagt, ſpäter Winter ſei gern harter Winter. Nun, wir werden ja ſehen, ob der Winter noch ein⸗ holt, was er bisher verſäumte. Zunächſt kann er uns ganz gewiß nicht ſchrecken, ſondern er wird uns mit ſeinem Schnee⸗ kleid, ſeinen Eisbahnen, ſeiner guten, geſunden, klaren Luft nur freuen. Lang ſchon haben wir in dieſen ſeltſamen Winter⸗ Wochen den Zauber und die Schönheit der Winterlandſchaft, der Winterſtimmung vermißt, die dem naturliebenden und dem ſportfreudigen Menſchen ſo viel geben und ſchenken können. * Heute Glockengeläute Der Reichsbiſchof hat in einem Erlaß an die oberſten deutſchen evangeliſchen Landeskirchen angeordnet, daß aus Anlaß der Saarabſtimmung die Glocken ſämtlicher evan⸗ geliſchen Kirchen in ganz Deutſchland am Samstag, den 12. Januar, in der Zeit von 18 bis 19 Uhr, geläutet werden. Das Jeſt der ſilbernen Hochzeit feiern morgen die Ehe⸗ leute Luitpold Kurz und Frau Eva geb. Kegel. Unſere beſten Wünſche. — Steuerfälligkeitstage. In der Begründung zum Steuerſäumnisgeſetz wird mitgeteilt: Der Tag, an dem eine Steuer ſpäteſtens entrichtet werden muß(Fälligkeitstag), ergibt ſich aus den Steuergeſetzen: Beiſpiel: Fälligkeits⸗ tage für die Einkommenſteuer⸗Vorauszahlungen ſind der 10. März, 10. Juni, 10. September und 10. Dezember. Wenn das Finanzamt Stundung bewilligt, ſo wird dadurch der Fälligkeitstag hinausgeſchoben. Beiſpiel: Das Finanz⸗ amt hat einem Steuerpflichtigen die Einkommenſteuer⸗Vor⸗ auszahlung, die am 10. Dezember 1934 zu entrichten war, einen Monat geſtundet. Dann iſt die Einkommenſteuer⸗ Vorauszahlung am 10. Januar 1935 fällig. Skromberg.(Schüler vermißt.) Seit dem 2. Januar iſt der 12jährige Schüler Wilfried Birk aus Lan⸗ genlonsheim ſpurlos verſchwunden. Der Junge verließ morgens das Elternhaus und wollte mit dem Fahrrad nach Koblenz fahren, iſt dort aber nicht eingetroffen. Andernach.(Opferſtockmarder erwiſcht.) In den letzten Wochen wurden die Kirchen der Gemeinden auf dem Vordermaifeld von Dieben heimgeſucht, die die Opferſtöcke aufbrachen. Den Polizeibeamten im benachbar⸗ ten Plaidt iſt es jetzt gelungen, einen Dieb in dem Augen⸗ blick zu verhaften, als er in der Plaidter Pfarrkirche den Opferſtock beraubte Es handelt ſich um einen jungen Mann aus dem benachbarten Obermendig, der geſtand, auch die Plünderungen der Opferſtöcke an den Kirchen von einer Reihe von Ortſchaften ausgeführt zu haben. — Bauernehre und Zuchthausſtrafe. Das Erbhofgericht in Stuttgart hat entſchieden: Mit Bauernehre unvereinbar iſt Zuchthausſtrafe, wenn ſie nicht ſehr lange zurückliegt und durch ſpätere Lebenshaltung geſühnt iſt. . 100 jähriger Veteran. Dem Ehrenmitglied des deut⸗ ſchen Kriegervereins Bremen, Hugo Göbel, einem Mit⸗ kämpfer von 1870/71, überbrachte der Kyffhäuſerbunds⸗ führer Oberſt a. D. Reinhard zu ſeinem 100. Geburtstag perſönlich die Glückwünſche der Kyffhäuſerkameraden. „ Der verhängnisvolle Fehltritt. Der Bauer Seboa⸗ ſtian Bartels in Ochſenfurt(Bayern) begab ſich in das erſte Stockwerk ſeiner Scheuer, um dort Stroh zu holen. Durch einen Fehltritt ſtürzte er in die Tiefe und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er tot liegen blieb. Noch zwei Opfer von Hausham. Von den Schwer⸗ verletzten der Schlagwetterexploſion in der Grube Haus⸗ ham(Bayern), die ſich am vergangenen Sonntag ereignete, ſind in der Nacht zwei weitere Perſonen geſtorben. z Skalpiert. In der Ortſchaft Haundorf bei Höchſtadt a. A. wurde die Dienſtmagd des Bauern Lunz von der Häckſelſchneidmaſchine buchſtäblich ſkalpiert. Die Magd kam der Transmiſſion zu nahe und wurde am Haarſchopf er⸗ faßt, ſodaß ihr die Kopfhaut abgezogen wurde. Razzia auf Damenüberſchuhe. Als in Eſchlkam (Bayr. Wald) nach dem Gottesdienſt die Kirchenbeſucher das Gotteshaus verließen, hielten Zollbeamte bei verſchie⸗ denen Frauen Razzia nach eingeſchmuggelten Damenüber⸗ ſchuhen. Es konnten acht Frauen feſtgeſtellt werden, die böhmiſche Schuhe trugen. In der Kiesgrube verſchüttet. In der Kiesgrube von Haigerloh(Bayern) in der mehrere Arbeiter Kies abtru⸗ gen, löſte ſich unerwartet ein überhängendes Erdſtück. Ein Arbeiter wurde von den Erdmaſſen mit ſolcher Wucht ge⸗ troffen, daß er nach wenigen Minuten tot war.. * Gemeinſamer Tod zweier Schweſtern. Kune durch Gasvergiftung verübten die beiden im 36. und 40. Lebensjahr ſtehenden Schweſtern Hilde und Hedwig Vierig 3 Bamberg. Sie ſtammten aus einer ſehr wohlhabenden ſamilie aus München und lebten früher in Frankreich, wo ihr Vater als Kaufmann tätig war. Der Verluſt ihres großen Vermögens in der Inflationszeit war, wie die bei⸗ den Schweſtern in einem Briefe hinterließen, die Urſache zu dem unſeligen Schritt. Sie hatten ſich zuvor eine Grab⸗ ſtätte gekauft und ihren Grabſtein beſtellt i Jeuerwehr ohne Waſſer. Die Feuerwehr des Eifel⸗ dorfes Rötgen, das direkt an der Drei⸗Lägerkalſperre, die den ganzen Landkreis Aachen mit Waſſer verſorgt, len beſitzt den Ruf, eine Feuerwehr„ohne Waſſer“ zu ſein. Nun wurde wiederum ein Anweſen durch einen Brand in Aſche gelegt. Die Feuerwehr konnte nichts tun, da eben kein Waſſer zur Verfügung ſtand. 5 i als der ewige Gott! müßten auf unſern Lebenswegen. Ilvesheim.(Brieftauben⸗Ausſtellung.) Der rührige Brieftauhenverein„Heimkehr“ veranſtaltet auch dieſes Jahr wieder und zwar morgen Sonntag in den ſchönen Räumen des Gaſthauſes„Zum Pflug“ eine Brief⸗ tauben⸗Ausſtellung. Es kommt nur erſtklaſſiges Material zur Schau. Ein Glückshafen mit vielen z. T. wertvollen Gewinnmöglichkeiten, wird jedem Beſucher Anreiz ſein, ſein Glück zu verſuchen. Abends findet bei gemütlichem Bei⸗ ſammenſein ein Tänzchen ſtatt, ſodaß jedem Beſucher etwas geboten werden dürfte. — Gemeinnut vor Eigennutz. Auch beim Erbhof. Das Reichserbhofgericht hat entſchieden: Das Intereſſe der All⸗ gemeinheit an Erhaltung des Erbhofes in ungeſchmälerter Größe geht den Sonderintereſſen des Käufers und Ver⸗ käufers an einer Veräußerung oder Belaſtung vor. u Reichszuſchüſſe für Inſtandſetzungs⸗ und Ergänzungs⸗ arbeiten an Gebäuden. Von den der Stadt zugeteilten Reichs⸗ mitteln zur Gewährung von Zuſchüſſen für Inſtandſetzungs⸗ und Ergänzungsarbeiten an Gebäuden iſt in den letzten Ta⸗ gen durch Zurücknahme von Vorbeſcheiden und Verzichte auf den zugeſagten Zuſchuß ein kleiner Betrag wieder frei ge⸗ worden. Dieſer kann für neue Arbeitsbeſchaffungsmaßnah⸗ men verwendet werden, aber nur unter der Vorausſetzung, daß die Arbeiten bis zum 31. März 1935 fertiggeſtellt wer⸗ den. In Frage kommt die Gewährung eines Zuſchuſſes von 20 Prozent ohne Zinsvergütungsſcheine für Inſtandſetzungs⸗ und Ergänzungsarbeiten an Gebäuden, die ſofort und unab⸗ hängig von den Witterungsverhältniſſen in Angriff genom⸗ men werden können. Größere Umbauten, Aufſtockungen, Woh⸗ nungsteilungen, Außenarbeiten uſw. ſind ausgeſchloſſen. U] Dienſtſtrafkammer für nichtrichterliche Beamte in Mannheim. Amtsgerichtsrat Dr. Hans Hill in Manmheint wurde zum ſtellvertretenden richterlichen Mitglied der Dienſt⸗ ſtrafkammer für nichtrichterliche Beamte in Mannheim ernannt, mit einer Amtszeit bis 30 Juni 1936. Schlimme Folgen der Trunkenheit am Steuer. Abends fuhr ein unter Alkoholeinwixkung ſtehender auswärtiger Füh⸗ rer eines Perſonenkraftwagens durch die Rhenaniaſtraße in Rheinau, wobei er einen Kraftradfahrer, einen Radfahrer und zwei Radfahrerinnen anfuhr. Der Radfahrer erlitt durch den Sturz eine Gehirnerſchütterung, während die übrigen Betroffenen nur leichtere Verletzungen erlitten. Sämtliche Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. Der ſchuldige Krafk⸗ wagenführer wurde feſtgenommen. Betrunkener Kraftradfahrer verurſacht Verkehrsun⸗ fall. Ein unter Alkoholeinwirkung ſtehender Kraftradfahrer fuhr auf dem Kaiſerring einen Fußgänger auf dem Gehweg an und warf ihn um. Der Kraftradfahrer ſtürzte mit ſeinem Fahrzeug und dem Fußgänger wurde durch den Handbrems⸗ hebel des Kraftrades der linke Oberſchenkel vollſtändig durch⸗ ſtochen. Der Verletzte wurde mit einem Privatkraftwagen it das Allgemeine Krankenhaus gebracht. Dem Führer des Kraftrades wurde der Führerſchein abgenommen und das Fahrzeug ſichergeſtellt. U Viehzählung in Mannheim im Dezember 1934. Nach zweijähriger Pauſe fand im Dezember 1934 in der Stadt Mannheim wieder eine allgemeine Viehzählung ſtatt, die gegen die früheren Jahre z. T. bemerkenswerte Veränderun⸗ gen ergab. Die zunehmende Kleintier⸗ und Geflügelhaltung läßt ſich daran erkennen, daß die Zahl der Vieh und Ge⸗ flügel beſitzenden Haushaltungen ſeit 1932 von 8344 auf 10 588 geſtiegen iſt. 1930 war deren Zahl nur 7403. Das Pferd wird in den Gewerbebetrieben immer mehr durch das Kraftfahrzeug verdrängt. Noch 1930 wurden hier 1954 Pferde gehalten, jetzt aber nur noch 1577. Den größten Be⸗ ſtand unter den Vororten haben Seckenheim mit 280 und Sandhofen mit 278 Pferden. In weitem Abſtand folgen Käfertal mit 154 und Feudenheim mit 108. In Neckarau ſind nur noch 108 Pferde vorhanden gegen 145 vor vier Jahren. Der Rindviehbeſtand bleibt mit 2843 Tieren zwar hinter dem Stand von 1932 mit 2984 zurück, iſt aber um 250 Stück größer als 1930. Eine ſtarke Zunahme iſt bei den Milchkühen zu verzeichnen mit jetzt 1677 Stück gegen nur 1332 vor vier Jahren. Mit 8183 Tieren iſt die Zahl der Schweine um etwa 200 geringer wie 1932. Zugenommen hat die Schweinehaltung in den Stadtteilen, Waldhof um 120, Käfertal um 200 und in Straßenheim um 210 Tiere. Der Beſtand an Ziegen iſt mit 2174 Stück um 263 höher als 1932 und um 400 höher wie 1931. Die Kaninchenbe⸗ ſtände wurden erſtmals während der Kriegsfahre gezählt. Von 16 660 Stück im Jahre 1920 ging deren Zahl bis 1927 auf 4098 zurück. Die jetzige Zählung ergab die über⸗ raſchend hohe Zahl von 21252 Kaninchen. Hühner wurden 101 254 gezählt, d. ſ. 3200 mehr als 1932 und 6500 mehr als 1931. Die Hundehaltung, die im Inflationsjahr 1922 mit 10591 Stück ihren Höhepunkt erreicht hatte, ging weiter zurück und bleibt mit 3361 Hunden noch um rund 500 hinter dem Stand von 1932. Sonntagsgedanken Die erſten Schritte im neuen Jahr ſind getan, der neue Weg iſt begonnen. Aber wer von uns wäre nicht doch dankbar für eine Wegweiſung unter den vielen noch unbe⸗ kannten und ungewiſſen Wegen, die ſein Fuß wird gehen müſſen! Wie manchem Wanderer iſt ein Wegweiſer zur rechten Zeit wie ein lieber guter Freund erſchienen! So mag auch einſt einem frommen Gottesmanne die Bitte über die Lippen gekommen ſein:„Herr, weiſe mir deinen Weg und leite mich auf richtiger Bahn“... Wir leben in einer Zeit, da die Menſchen verſuchen neue Wege zu gehen, wo viele Wege einander kreuzen und durchſchneiden, wo Altes und Neues aufeinanderprallt und wo bei vielen ſtatt Klarheit und Wahrheit der Zweifel und die Unſicher⸗ heit die Oberhand gewonnen haben, ſo daß die Seele den Weg nicht mehr findet zu Ruhe und Frieden. Da ruft ſie nach Hilfe. Und wer anders ſollte wirklich helfen können N„Herr, zeige mir deinen Weg Wie oft ſchon in den Jahrtauſenden der Menſchheit mag dieſe Bitte zu Gott emporgeſtiegen ſein und wieviel tau⸗ ſendmal hat er dies Gebet erhört! So oft wir wirklich ehr lich ſagten:„Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt, der allertreuſten Pflege des, der den Himmel lenkt“, ſo oft lenkte er unſere Wege ünmerklich in ſeinen Weg und „führte uns auf rechter Straße“. Und ſo oft wir dieſes Chriſtentum gering achteten oder gar verſpotteten unſere eigenen Wege gehen und durchſetzen wollten, merk⸗ ten wir doch, daß es Umwege oder gar Irrwege waren, daß wir nicht zum Ziele kamen. Und doch könnte es an⸗ ders und beſſer ſein. Denn Gott hat uns ſeine 19 50 ge⸗ zeigt, die er mit uns vor hat und die wir gehen ſollen Er hat uns einen Wegweiſer geſetzt e Work, in dem er uns ſeine Wege 55 t und uns leiten bolt nuf richtiger Bahn, ſo daß wir eſcheid wiſſen könnten und . Zum Eintopf⸗Sonntag. Obwohl man der Meinung ſein könnte, daß endlich jeder Volksgenoſſe über die ſegensreichen Zwecke der all⸗ gemeinen Eintopfgericht⸗Sammeltage hinreichend aufgeklärt ſein ſollte, ſo iſt es doch leider immer noch erforderlich auf einige Mißſtände hinzuweiſen, die bei den Haus⸗ ſammlungen immer wieder hervortreten. So wäre es wünſchenswert, daß den Sammlern, die ſich für die gute Sache zur Verfügung ſtellen, in der gleichen höflichen Weiſe begegnet würde, wie ſie euch begegnen. Iſt jemand wirklich nicht in der Lage, etwas zu ſpenden, (der kleinſte Beitrag wird angenommen) ſo kann er dies dem Sammler in allem Anſtand ſagen. Einzelne Beſitzende ſollten ſich nicht beſchämen laſſen von anderen, die in kleineren Verhältniſſen leben und ihr Scherflein gebefreudig beitragen. Häufig ſteht auch der Sammler vor geſchloſſenen Wohnun⸗ gen. Bei Abweſenheit kann man doch ſeine Spende einem Hausgenoſſen zur Ablieferung geben oder dem zuſtändigen Blockleiter und Zellenleiter. Dies ſollte möglich vor der Sammlung erfolgen. 5 Wenn man bedenkt, wie unendlich viel aufopfernde Tätigkeit vor, bei und nach dem Eintopfſammeln mit dieſer Sache verbunden iſt, und wieviele hungernde und frierende Volksgenoſſen mit dem Sammelerlös befriedigt werden können, dann wird auch der letzte Einſichtige ſich der ſozialen Pflicht nicht entziehen und ſich an dem Liebeswerk nach ſeinen Kräften beteiligen. Geben iſt ſeliger als nehmen. Winterfütterung unſerer Standvögel Der Winter hat begonnen, es iſt Menſchenpflicht, unſere Standvögel, die trotz Schnee und Eis in ihrer Heimat zurück⸗ geblieben und nicht nach dem Süden gewandert ſind, zu füttern. Wenn auch bis jetzt noch keine Not vorhanden iſt, ſo ſind wir doch verpflichtet, unſere Lieblinge an die Plätze zu gewöhnen, an denen ihnen in der Zeit der Not das Futter gereicht wird. Es iſt feſtgeſtellt, daß unſere Meiſen nach einer Hungerszeit von ungefähr 18 Stunden zugrunde gehen. Solange den Meiſenarten die natürliche Fütterung an den Baumrinden möglich iſt, kommen ſie nur ſelten zu den Futterplätzen. Die beſte und von allen Vögeln am liebſten genommene Fütterung iſt die mit Hanfſamen, auch beige⸗ gebene Sonnenblumenkerne werden gern genommen. Die Meiſelein lieben auch ganz beſonders mit Talg und Hanf ausgegoſſene Futterhölzer, Meiſen bevorzugen ferner ganz beſonders Erdnüſſe und Welſchnüſſe. Wenn getrocknetes und zerriebenes Weißbrot gefüttert wird, ſo muß dasſelbe vor Feuchtigkeit geſchützt werden. Futterhäuschen ſind angezeigt. Goldammern, Finken, Amſeln uſw. lieben ſämtliche Abfälle von Tiſch und Küche, ſoweit dieſelben nicht gewürzt ſind. In der Nähe des Futterplatzes kann man ein flaches Gefäß mit Waſſer, aber niemals mit warmem Maſſer ſtellen; war⸗ mes Waſſer verleitet die Vögel zum Baden und ſie erfrieren dann leicht. 5 Filmſchau. „Ein Lied für dich“ der bekannte Ufa⸗Film mit dem großen Tenor der Mailänder Skala Jan Kiepura iſt wirklich ein Lied für dich und für alle Kunſtliebhaber und Film⸗ freunde. Mit ſeinem blühenden und ſtrahlenden Helden⸗ tenor und mit ſeiner ſpieleriſchen Freude am Singen ſingt ſich der große Künſtler in die Herzen ſeiner Zuhörer hinein. Wenn dann die friſche und humorſprudelnde Handlung im richtigen Wiener Milieu ſpielt, unterſtützt durch die Lieb⸗ linge des Publikums wie Paul Kemp, Paul Hörbiger und Ralph A. Roberts, durch die reizende Partnerin Jenny Jugo und andere Größen wie Ida Wüſt und Jeſſie Virog: dann iſt nicht zu viel geſagt, daß der Beſucher veſtlos begeiſtert iſt und bis zuletzt mitgeriſſen wird. Dazu die ſtrahlende Aufmachung, die Landſchaftsbilder aus dem ſon⸗ nigen Süden, alles in allem ein Haupttreffer der Ufa. Beſonders originell und nicht minder humorvoll iſt die luſtige Badeſtunde, das Schwimmbaſſin als Konzertſaal, wobei der Springturm das Podium abgibt. Die Handlung iſt eine recht verwickelte Liebesgeſchichte mit allen Fineſſen ausgearbeitet. Die beiden Lieder„O Ma⸗ donna, o Madonna“ und„Ninon, lach mir einmal zu“ ſind bereits in kurzer Zeit zu Schlagern geworden. Wetterbericht Der kontinentale Hochdruck iſt mit ſeinem Kern etwas ſüdwärts gerückt, behauptet ſich aber vorerſt gegen die De⸗ preſſion bei Island. Für Samstag und Sonntag iſt froſtiges, mehrfach bedecktes, aber in der Hauptſache trockenes Wetter zu erwarten. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Feſt der hl. Familie. Samstag: 2— 4, 5— 7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe mit Monatskommunion der Jungfrauen. 8.30 Uhr Kindergottesdienſt. 9.40 Hochamt, anſchl. Chriſtenlehre für die Jünglinge. 1.30 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. 2 Uhr Andacht zur hl. Familie. 2.15 Uhr Jungfrauenkongregation. 7.30 Uhr Arbeiterverein in St. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Sonntag, 13. Jan. 1935; 3. Sonntag nach Weihnachten. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Enderle. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Enderle. 1 Uhr Chriſtenlehre für die männl. Jugend. Vikar Enderle. — 2.30 Uhr Bücherausgabe. 7.30 Uhr Abendgottesdienſt. Montag abend 8 Uhr: Evang. Dienstag: Nähabend des evang. Donnerstag abend: Kirchenchor. Freitag nachmittag: Mädchen iungſchar. Freitag abend: Arbeitsgemeinſchaft. Pfarrer Fichtl. weibl. Jugend. Frauenbundes. Verſammlungs ⸗ Kalender. 1 MNännergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Sängerbund. Heute abend halb 9 Uhr Probe. Diedertafel. Der Saarabſtimmung wegen findet die Abend⸗ unterhaltung erſt in 8 Tagen am 20. ds. Mts, ſtatt. Kleingärtner⸗Verein. Heute abend Geſchäftsſtunde. Garten⸗ pacht. Am 10. Februar Generalverſammlung. Garten⸗ obleute wegen wichtiger Mitteilung beſtimmt erſcheinen. Orcheſterverein. Am Dienstag, den 15. Januar, abends 8 Uhr findet unſere Generalverſammlung im„Kaiſer⸗ hof“ ſtatt. Turnerbund„Jahn“, C. B., Mhm.⸗Seckenheim. Einladung. Heute Samstag, den 12. Januar 1935, findet unſere abds. 8 Uhr, Hauptverſammlung im„Kaiſerhof“ ſtatt. Tagesordnung: Berichte, Wahl, Verſchiedenes Unſere Ehrenmitglieder, aktive und paſſive Mitglieder ſind hierzu freundlich eingeladen. Der Vereinsführer. Morgen Sonntag, den 13. Januar, nachm. 3 Uhr, findet bei Gartenfreund Kunzelmann im„Deutſchen Hof“ unſer 3. Schulungs⸗Vorirag über Obſtbau⸗ und Pflanzenſchutz ſtatt. Redner: Gartenarchitekt Schneeberger. Der Vereinsführer des Kleingärtnervereins Seckenheim: Herr. Am Sonntag, den 20. Januar ds. Irs., nachmittags 3 Uhr, hält die Kleingärtnervereinigung Heckweg bei Gar⸗ tenfreund Vogler im„Neckartal“ ihre General⸗Verſammlung ab. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Anträge ſind ſchriftlich bis 16. ds. Mts. beim Obmann einzureichen. Der Dbmann: Herr. Fuß ballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen finden auf hieſigem Platze folgende Spiele ſtatt: 9.30 Uhr 1920er Privat— V. f. R. Kurpfalz 11 Uhr 3. Mannſchaft— 08 Mannheim. (Verbandsſpiel) Die Spiele der 1. und 2. Mannſchaften fallen aus. Die Spielleitung. Turnverein 98, e B., Mannheim⸗Seckenheim. Am Sonntag, den 13. Januar, abends 8 Uhr, findet in der Turnhalle eine kurze Saarabſtimmungsfeier ſtatt. Daſelbſt werden auch die Teilnehmerkarten an die Läufer der Saartreueſtaffel ausgegeben. Es iſt Pflicht, zahlreich zu erſcheinen. Der Vereinsführer. Neckarau Morgen Sonntag finden auf dem Platze des Tv. 1846 Mannheim folgende Verbandsſpiele ſtatt: 12.40 Uhr Tv. 1846 Jug.— Tv. 98 Jug. Abfahrt 11.54 Uhr 1.45 Uhr Tv. 1846 II— Tv. 98 II. Abfahrt 12.54 Uhr s Uhr To. 1846 1— Tv. 98 l. Abfahrt 1.54 Uhr Zu den Spielen ladet freundl. ein Der Spielwart. —.—— 3Z—Fö — — Schwager und Onkel Mannheim-Seckenheim, 12. Januar 1935. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unseren guten Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Herm JOh. Jakob Gropp nach kurzem Krankenlager unerwartet rasch, nahezu 80 Jahren, in die Ewigkeit abzurufen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Kath. Gropp Wtw. Die Beerdigung findet morgen Sonntag. 13. Januar, nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhause, Waldshuterstraße 8 aus statt. 5———— Schwarzes Gamttleid (Linden) Größe 44, einmal getragen, verkauft W. Wieſer⸗Illi. Verſenkbare Nähmaſchine Y faſt neu, billig zu verkaufen. (em. geuthinger, Kloppenheimerſtr. Aecker mit je zirka 19 und 8 At zu verkaufen. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. (raglohn-Zettel für Be uhandwerker (nach vorgeschriebenem städt/schen Muster) zu haben in der Druckerei des„Neckar-Bote“. im Alter von Kath. Jungmännerverein Mhm.⸗Seckenheim Unſer Gründungsmitglied Jakob Gropp wurde in die Ewigkeit. Die Beerdigung findet morgen Sonntag, nachmittags 3 Uhr ſtatt. Zuſammenkunft ½3 Uhr im Vereinslokal. Freiwillige Feuerwehr, Mhm.⸗Geckenheim. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Mhm.⸗Seckenheim werden noch zirka 25 Mann im Alter von 18—30 Jahren, geſund und kräftig, eingeſtellt. 8 Etwaige Bewerber wollen ſich morgen Sonntag, 13. Januar, im Rathaus, Zimmer Rr 10(3. Stock) in der Zeit von 120 bis 15 Uhr melden. Spätere Meldungen können nicht mehr berückſichtigt werden. Das Kommando. a Held des Doręes i Spart bei der ältesten Bank und Sparkasse am Platze Ländl. Kredtverein Sechenneim e. G. Di. u. H. in Mannheim-Seckenheim. Gegründet 1881. — 9 Gammel⸗Anzeiger ur für Mitglieder der Landw.(in- u. Verkaufsgenoſſenſchaſt Beſtellungen auf drahtgepreßtes Weizen⸗ und Roggen⸗ ſtroh werden im Lager entgegengenommen. 1933er Rotwein, per Liter 40 Pfg., ſtets vorrätig. Ein Tochterkalb und ein Schlachtſchein zu verkaufen. Eine Handtaſche aus Baſt verloren. Auskunft im Lager. Der Vorſtand. Srl eftaubenbereig Heimehr“ Ilbeshelm. Zu unſerer morgen Sonntag von vormittags 10 Ahr ab im Gaſthaus„Zum Pflug“ ſtattfindenden großen Brieftauben⸗Ausſtellung verbunden mit Gaben⸗Berloſung und abends ½ 8 Ahr Tanz⸗Anterhaltung beehren wir uns ergebenſt einzuladen. Die Ausſtellungsleitung. Soeben erſchienen: Bauerntum Anunemumemenemumummunmmummumeunem vor den Toren der Großſtadt Aüntmmnmnananduumnmmnmmummmmmmmmummnmunuiſun kinn Von Dr. Karl Kollnig. Eine neue Heimatſchrift über das Seckenheimer Bauerntum in Geſchichte und Gegenwart, in ſeiner Sprache, in Sitte, Brauch und Volksüberlieferung. 60 Seiten mit 6 Bildtafeln Preis: 1.50 Mk. Zu beziehen durch den Verlag„Neckar-Bote“