— 2. Ble zu Wr. II Erfolge der Wirtſchaftspolitik Die Rückgliederung der Saar.— Verwaltungsausgaben ſind keine Arbeiksbeſchaffung.— Erfolgreiche Emiſſions⸗ bemühungen. Nachdem noch vor der Abſtimmung im Saargebiet, während der Verhandlungen des Dreierausſchuſſes in Rom, eine Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Frankreich her⸗ beigeführt werden konnte, wird die Rückgliederung der Saar ohne Zweifel auch in wirtſchaftlicher Hinſicht reibungslos erfolgen können, iſt doch in der Zeit der Zoll⸗ abſchnürung die enge Verbindung der deutſchen und ſaarlän⸗ diſchen Wirtſchaft erhalten geblieben. Gerade am heutigen Tage iſt wohl ein beſonderer Anlaß dafür gegeben, ſich noch einmal zwei wichtige Tatſachen einzuprägen. Obwohl die Saar ſeit 1925 zum franzöſiſchen Zollgebiet gehört, iſt ſie, wie das Konjunkturinſtitut kürzlich feſtgeſtellt hat, ebenſo ſcharf von der Weltkriſe betroffen worden wie ſeinerzeit Deutſchland. Die Zahl der Beſchäftigten im Saargebiet ging bis zum Jahr 1932, der Zeit der ſchärfſten Kriſe, um etwa den gleichen Prozentſatz wie in Deutſchland zurück. Der „Kriſenſchutz“, den der franzöſiſche Abſatzmarkt hätte en ren ſollen, war alſo unwirkſam. Umgekehrt ſpiegeln ſich heute deutlich die Anregungen wider, die von der Arbeitsbeſchaf⸗ fung im Reich auf die Wirtſchaft der Saar ausgehen! So iſt die Einfuhr ſaarländiſcher Waren nach Deutſchland ſeit 1932 um rund 90 Prozent geſtiegen, alſo ſchneller, als es der Umſatzſteigerung in der deutſchen Induſtrie entſpricht. Gegenwärtig arbeiten gut 50 000 bis 55 000 Saarländer für den deutſchen Export. Unter dieſen Umſtänden gelang es, ein Anſteigen der Arbeitsloſigkeit im Saargebiet zu verhin⸗ dern. Ein derartige Wirkung konnte von der franzöſiſchen Wirtſchaft, die nach wie vor unter dem Druck einer ſich ver⸗ ſchärfenden Deflation und ſteigender Arbeitsloſigkeit ſteht, nicht ausgehen. Selbſtverſtändlich kann die zielbewußte Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit mit den von dem National⸗ ſozialismus angewendeten Mitteln erſt nach der Wiederein⸗ gliederung des Saargebietes in die deutſche Volkswirtſchaft erfolgen. Der entſchloſſene und erfolgreiche Kampf, den die Reichs⸗ regierung gegen die Wirtſchaftsnot aufgenommen hat, hat naturgemäß gerade im Saargebiet die allerſtärkſte Beach⸗ tung e Beſonders die immer wieder aufs neue zu⸗ tage tretenden Nachteile der zollpolitiſchen Grenzziehung haben den Blick für die im Reich geleiſtete Aufbau⸗ arbeit geſchärft. Wenn innerhalb von zwei Jahren die erdrückende Arbeitsloſigkeit auf ungefähr ein Drittel vermin⸗ dert werden konnte, wenn überall neue Pläne und Maßnah⸗ men in Angriff genommen und durchgeführt werden, wenn ferner die politiſche Ordnung eine organiſche Neugeſtaltung erfährt und eine ſtarke und feige Staatsführung die Schä⸗ den auszuräumen beginnt, die in der Nachkriegszeit Volk, Staat und Wirtſchaft gelähmt haben, ſo iſt das die wirk⸗ ſamſte und beſte Propaganda für das Reich des National⸗ ſozialismus. Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kro⸗ ſigk hat erſt in dieſen Tagen wieder erklärt, 5 ſich die zur t der Arbeitsbeſchaffung durch⸗ geführte Vorwegnahme künftiger Einnahmen als richtig er⸗ wieſen hat. Schon allein aus der Tatſache, daß die Reichs⸗ teuereinnahmen im vergangenen Jahr um rund 1 Milliarde M geſtiegen ſind, geht mit aller Eindringlichkeit hervor, wie günſtig ſich die beginnende Geſundung der deutſchen 1 auf die Finanzgebarung auszuwirken vermag. Der Reichsfinanzminiſter hat auch durchaus die Gefahren er⸗ kannt, die ſich in früheren Jahren dadurch ergeben haben, daß bei zunehmenden Staatseinnahmen die Ausgaben per⸗ ſoneller Art eine Erhöhung fanden. Verwaltungsausgaben ſind nach ſeinen unmißverſtändlichen Worten keine Arbeits⸗ beſchaffung. Solche Ausgaben gehen in der Tat für wichtige Zwecke verloren, wo das Geld produktive Arbeit und Werke ſchafft. Demnach iſt eine der wichtigſten Vorausſetzungen füt die glückliche Beendigung der Arbeitsſchlacht nach wie vor äußerſte Sparſamkeit im Etat. Im Gleichklang mit den n ae Arbeitsbeſchaffungs⸗ maßnahmen hat ſich die Wirtſchaft auch ihrerſeits zielbewußl im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit eingeſetzt. Gewiß iſt die Frage der Kapitalbeſchaffung e der deutſchen Geldmarktverhältniſſe nicht einfach zu löſfen. Daß es aber auch in dieſer Hinſicht aufwärts geht, zeigen die Emiſſionsbemühungen der jüngſten Zeit, die unter vorſich⸗ tiger Abtaſtung der Marktverhältniſſe einen vielverſprechen⸗ den Auftakt 5 die weitere Entwicklung bedeuten. Wenn die Reichskreditgeſellſchaft in ihrem Jahresrückblick betonte, daß ein Zinsunterſchied, wie er zwiſchen einem Tagesgeld⸗ ſatz von etwa 4,5 Prozent und einer Rentenrendite von faſt 7 Prozent beſteht, zu einer allmählichen Verlagerung flüſſi⸗ ger Geldmarktmittel zum Wertpapiermarkt führen müſſe, ſo hat ſich dieſe age ſchon wenig ſpäter als richtig her⸗ ausgeſtellt. Der be Verſuch der Hamburger Hypothekenbank, 1 5 briefe mit einer Nennwertverzinſung von 4,5 Prozent 1 1 hat weitere Geſuche um Ausgabegenehmigung für 4,5 prozentige Pfandbriefe gezei⸗ tigt. Entſcheidend iſt jetzt, daß die in Anbetracht der Börſenlage nicht ungünſtige Vorausſetzung für eine ver⸗ ſtärkte Aufnahmebereitſchaft des Kapitalmarktes eine Erwei⸗ kerung erfährt. Es müſßen alle Mittel und Kräfte zum Ein⸗ ug gebracht werden, damit die Arbeitsſchlacht erfolgreich urchgeführt werden kann. „Kraft durch Freude“ iſt kein Reiſebüro! Das Preſſe⸗ und Propagandaamt der DAF. teilt mit: Das Amt„Für Reiſen, Wandern und Urlaub“ der NSG.„Kraft durch Freude“ iſt kein Reiſebüro für den all⸗ gemeinen Verkehr und es iſt ein Irrtum, wenn von verſchie⸗ denen Seiten angenommen wird, daß unter Ausſchaltung der bisher beſtehenden Verkehrsverbände hier beſonders bil⸗ lige oder günſtige Reiſe⸗Gelegenheiten geboten würden. Alle jene, die ſchon immer ihre jährliche Urlaubsreiſe gemacht ha⸗ ben, ſollen das auch weiterhin tun und dabei die Vergünſti⸗ gungen in Anſpruch nehmen, die ihnen Reichsbahn und ſon⸗ ſtige Unternehmen bieten. Für die Teilnehmer an den Urlaubsfahrten der NSG. „Kraft durch Freude“ kommen nur Mitglieder der Arbeits⸗ front in Frage und von dieſen lediglich ſolche Berufs⸗ und Werktätigen mit Angehörigen, deren Einkommen bezw. deren Jamilienſtand es ohne die Hilfe der NSG.„Kraft durch Freude“ nicht ermöglicht, auch einmal ein Stück Deutſchland kennenzulernen, neue Eindrücke zu ſammeln und Erholung zu finden. Für dieſe minderbemittelten Kameraden der Arbeits⸗ front iſt auch die Reiſeſparkarte der NSG.„Kraft durch Freude“ geſchaffen worden, die es ihnen ermöglicht, im Laufe des Jahres auf leichte Weiſe den Betrag für eine der ſchönen Urlaubsreiſen zuſammenzuſparen. Da befonders in der Hauptreiſezeit die Meldungen zu den„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗ Fahrten außerordentlich ſtark ſind und erfahrungsgemäß viele Urlauber nicht mitgenommen werden können, ſei bei dieſer Gelegenheit noch einmal daran erinnert, daß Urlauber mit Reiſeſparkarten bevorzugt behandelt werden. Auſſchwung im Fremdenverkehr Wie die jetzt vorliegenden endgültigen Ergebniſſe der Fremdenverkehrsſtatiſtik für die Monate April bis einſchließ⸗ lich September erkennen laſſen, hat das Sommerhalbjahr 1934 dem badiſchen Fremdenverkehr einen erfreulichen Aufſchwung gebracht. Die Feſtſtellungen des Badiſchen Statiſtiſchen Lan⸗ desamts über die Zahlen der in Gaſtſtätten aller Art(ohne Jugendherbergen) angekommenen Fremden und der auf dieſe entfallenden Uebernachtungen ergeben folgendes Bild: In den 253 badiſchen Fremdenplätzen, die in den Kreis dieſer Statiſtik einbezogen wurden, ſind während des Sommerhalbjahres 1934 insgeſamt 971158 Fremde zum Uebernachten eingetroffen, zuſammen wurden 3 685 368 Ueber⸗ nachtungen gezählt. Jeder Fremde iſt alſo durchſchnittlich 3 über Nacht geblieben. Dieſe Durchſchnittszahl ſtellt ich in den Heilbädern und Kurorten, in denen ſich die Fremden zu Geneſungs⸗ und Erholungs⸗ zwecken länger aufhalten, höher als in den Großſtädten und Fremdenplätzen, die in der Hauptſeche nur Durchgangs⸗ verkehr aufweiſen. Im Sommer 1933 betrug die Geſamt⸗ beſucherzahl nur 784770 Fremde bei 2 849 891 Uebernach⸗ tungen. Hiernach iſt eine Zunahme des Fremdenſtroms um 23,8 v. H. und der e um 29,3 v. H. feſtzu⸗ ſtellen. Beſonders erfreulich hat ſich der Fremdenbeſuch bei den 189 Heilbädern und Luftkurorten im Schwarz⸗ wald und Odenwald ſowie am Bodenſee geſtaltet. Die Zahl der Gäſte iſt in dieſen Bade⸗ und Kurorten von 470 226 im Sommer 1933 auf nunmehr 619 226 oder um 31,7 v. H. und die Zahl der Logisnächte von 2395 871 auf 3 142 600 oder um 31,2 v. H. geſtiegen. Zu einem nicht geringeren Teil an dieſem beachtlichen Aufſchwung haben offenbar die Fahr⸗ ten und Wanderungen der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ beigetragen. Dies geht daraus hervor, daß die Stei⸗ gerungsziffer für den Inländerverkehr im Vergleich zum Sommer 1933 bei den Bade⸗ und Kurorten 28,9 v. H. beträgt, während ſie für alle 253 Berichtsorte zuſammen, alſo einſchließlich der Großſtädte, Mittelſtädte und der nicht als Kurplätze anzuſehenden Fremdenorte nur 18,6 v. H. erreicht. g Die Zunahme des Ausländerverkehrs iſt jedoch größer geweſen. Er überſteigt die Zahlen des Sommerhalbjahres 1933 bei den Ankünften um 68,3 v. H., bei den Uebernachtungen ſogar um 114,7 v. H. Im einzelnen kamen die meiſten Ausländer, die unſer Land beſuchten, aus der Schweiz und aus Holland. Beide Länder ſtellten ungefähr gleich viel Beſucher. An dritter Stelle ſteht Eng⸗ land; es folgt Frankreich(Elſaß), deſſen Gäſtezahl ſich ver⸗ gleichsweiſe mehr als verdreifacht hat. Der Fremdenſtrom aus den Vereinigten Staaten von Amerika, der die fünfte Stelle einnimmt, hat ſich nur um 7,6 v. H. gehoben; bei dem ſehr ſchwach vertretenen Oeſterreich nur um 2 v. H. Von den ſonſtigen außerdeutſchen Herkunftsländern ſind noch Belgien mit Luxemburg, ſowie Italien zu nennen, aus denen eine beachtliche Zahl von Beſuchern nach unſerem Lande kam. Au aus dem verhältnismäßig kleinem Gebiet der freien Stad Danzig hat ſich trotz der weiten Entfernung eine anſehnliche Anzahl von Fremdengäſten eingefunden. Selbſt Aſien(mit über 2500 Uebernachtungen), Afrika und Auſtralien entſandten zahlreiche Fremde in unſere bekannten Fremdenplätze. N Feſtlicher Empfang dei Südamerika⸗Deutſchen in Saarbrücken. * tenbörſe in feſter und lebhafter Haltung. chemiſche Werte bag behauptet. 2 Prozent höher. W Montag., IA. qun. 1935 3 100 Jahre deutſche Eiſenbahn Hiſtoriſches und Ergötzliches um den erſten deutſchen Bahnbau. Erſt im letzten Jahr ſind die Gerüchte verſtummt, die da⸗ von wiſſen wollten, daß die Eiſenbahn ein überwundener Standpunkt ſei und daß ſie wohl nun bald von etwas„noch Schnellerem“ abgelöſt werden müſſe. Ungeachtet deſſen rüſtet ſich die Reichsbahn, in das hundertſte Jahr ihres Be⸗ ſtehens zu treten und das 1935 fällige Jubiläum unbeſchwert von Altersſorgen und vorwärtsſtrebend im Dienſt der All⸗ gemeinheit zu begehen. Uns aber, denen die Eiſenbahn heute wie in dem ganzen Jahrhundert vorher dient und wie kaum eine andere Erfindung eine ungeahnte Entwicklung er⸗ ſchloſſen hat, kommt der Wunſch an, in der hundertjährigen Geſchichte der deutſchen Eiſenbahn zu blättern und den Weg zu verfolgen, den ſie von jenem Dezembertag des Jahres 1835 bis in unſere Zeit zurückgelegt hat. Wohl lag vor hundert Jahren der Wunſch, Eiſenbahnen auch in deutſchen Landen zu bauen, ſozufagen in der Luft, ſeitdem Stephenſons„Rakete“ geſiegt und in England dank der Tatkraft dieſes Mannes ſchon eine gewiſſe Anzahl von Kilometern von Eiſenbahnen befahren wurden. Der Wunſch lag ſo ſehr in der Luft, daß die Redaktion einer Leipziger Zeitung im November 1833 an die Oeffentlichkeit die Bitte richten mußte, ſie in den nächſten Tagen mit Einſendungen über Eiſenbahnen zu verſchonen. Dennoch ſtellten ſich dem erſten deutſchen Bahnbau, der am 7. Dezember 1835 feierlich eröffneten Strecke Nürnberg— Fürth der Ludwigs⸗ Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, ſehr große Widerſtände entgegen, ähnliche, wie ſie auch Stephenſon in ſeinem Heimatlande ken⸗ nengelernt hatte. Ueberſpitzte Angſt vor Neuerungen ſo „gefährlicher Art“ traten gemeinſam mit überheblicher Beſ⸗ ſerwiſſerei auf den Plan, und beide haben heute nur den ungewollten Erfolg, daß ſie uns auf das Höchſtlichſte er⸗ ötzen. 5 So druckte eine Nürnberger Zeitung, als das Unfaßliche des Bahnbaues mit königlicher Duldung, ja ſogar Förderung Wirklichkeit werden ſollte, das warnende Gutachten eines Obermedizinalrates ab, der nach vies, daß allein ſchon der Anblick des raſch dahineilenden Zuges„delirium furioſum“ hervorrufen müſſe, und ein anderer, der ſogar ein richtiger Univerſitätsprofeſſor in Marburg war, erklärte jeden Bahnbau als volkswitſchaftlich höchſt ſchädigend, da durch ihn Grund und Boden in Hülle und Fülle verloren gehe, der damit dem wichtigen Zwecke des Körnerbaues entzogen werde. Der gleiche Profeſſor wies übrigens überzeugend nach, daß ſich die Ver⸗ hältniſſe in England, wo die Eiſenbahn„gerade noch“ trag⸗ bar ſei, unmöglich auch auf Deutſchland übertragen ließen, ſondern der Bahnbau höchſt bedenklich und gefahrvoll für Deutſchland ſei.„Nur Amerika könnte einigermaßen mit England hinſichtlich der Eiſenbahnen konkurrieren. Dort iſt das Volk ſchon an ſich freier und beweglicher, unſteter und veränderungsſüchtiger als in Europa. Der Deutſche nament⸗ lich, hat er denn den Ortsveränderungsſinn der Amerikaner? .. Liebt er nicht vielmehr kraft ſeines Phlegmas das Lang⸗ ſame und Deutliche, das Bequeme und Gewöhnliche, das Häusliche und die Ruhe? Auf der anderen Seite war es kein Geringerer als der große Nationalökonom Friedrich Liſt, der, bevor noch der erſte deutſche Bahnbau durchgeführt war, weitſchauend die Entwicklungsmöglichkeiten des neuen Verkehrsmittels er⸗ kannte. Er verfaßte 1833 eine Schrift„Ueber ein ſächſiſches Eiſenbahnſyſtem als Grundlage eines allgemeinen deutſchen Eiſenbahnſyſtems“; er hatte erkannt, daß es nicht um Ein⸗ e gehen könne, er ſah weiter in die Zukunft hinein, in der er ein zukünftiges Deutſchland ſchaute, und er wußte, daß dieſes Zukunftsdeutſchland die Eiſenbahn brau⸗ chen würde. Als dann aber der glänzende 7. Dezember 1835 vorbei war und die unternehmenden Bürger Nürnbergs gemeinſam mit dem Fortſchrittsgeiſt des Königs von Bayern Deutſchland die erſte Eiſenbahn geſchenkt hatten, begannen erſt die eigent⸗ lichen Schwierigkeiten. Zwar war bei keinem der Fahrgäſte trotz der„raſenden“ Fahrt der Züge Nürnberg— Fürth„deli⸗ rium furioſum“ ausgebrochen und auch die Allgemeinheit über den Verluſt guten Ackerbodens getröſtet, aber 8 größte Hindernis trat erſt vor die Eiſenbahn, als ſich das Vorhandenſein der vielen Zollſchranken bemerkbar machte, die ſechsunddreißig Staaten Deutſchlands an ihren Grenzen errichtet hatten und die von der Eiſenbahn gar nicht ſo ohne weiteres durchfahren werden durften. Erſt der Zollverein und ſeine Ausbreitung über ganz Deutſchland ermöglichte den Bau weiterer Eiſenbahnen, die auf dieſe Weiſe auch die Zukunftsaufgabe zugewieſen erhielten, trennende Schran⸗ ken zwiſchen deutſchen Ländern und Grenzen niederzureißen. Nicht vergeſſen darf in dieſem Zuſammenhang werden, daß eine wenig ſpäter errichtete upd noch von Friedrich Liſt ſelbſt betriebene Eiſenbahnlinie, die von Nürnberg nach Leipzig, zum erſten Male die mitteldeutſche Gebirgsſchwelle überwand und damit jene„Mainlinie“ überbrückte, die ſeit einem Jahrhundert im Schickſal der deutſchen Nation eine ſo unheilvolle Rolle geſpielt hatte. So hat die Eiſenbahn ſchon in den erſten Jahren ihrer Entwicklung deutſche Auf⸗ gaben mitgelöſt, und das ſoll der jetzigen Jubilarin in dem Jahr, in dem ſie ihren hundertſten Geburtstag begeht, nicht hergeſſen werden. 5—— 5 ———— *—— 5 Börſe und Handel Feſt 5 Am letzten Tage vor der ee verkehrte die Effek⸗ n 1 bie n ſtärkeren Beteiligung der e nahm die Kulſſſe auf bielen Gebieten neue Käufe vor. Am Aktienmarkt lag die Füh⸗ rung bei den Montanwerten. Gelſenkirchen exhöhten ſich auf 65,37 Prozent, Harpener auf 101 nach 99,5 Prozent, Mannesmann auf 76,37, Mansfelder von 87,37 auf 90 Prozent. Braunkohlen und Elektrowerte notierten bis zu eitere Käufe wurden in Maſchinen⸗ und Tex⸗ tilwerten getätigt. Auch Bankaktien lagen feſt. Am Rentenmarkt war die Tendenz gleichfalls freundlich. Die Altbeſitzanleihe des Reiches zog weiter auf 109,25 Prozent an. 6185 61,48, öſtert. Schillin ſchwed. Krone 62,94 63,06, 15 ſela 34,01 34,07, kſchech. 330000 Der Satz für Tagesgeld notierte unverändert 3,75—4 Prozent Am Deviſenmarkt lag das Pfund behauptet, der Doll 3553 Devlſenmat tt! Belga(Belgien) 58,22(Geld) 58,34(Brief), dän. Kr chweiz. Franken one 10 „40 10,42, amer. Dollar 2487 Handball. Tv. 46 Mannheim 1— Tv. 98 Seckenheim 1 9:11(3:8) Tv. 46 Mannheim II— Tv. 98 Seckenheim II 73 3(511) Tv. 46 Mannheim Igd.— Tv. 98 S'heim Igd. 12:4(5:2) Bei nicht gerade beſten Bodenverhältniſſen trafen ſich geſtern auf dem Platze am Luiſenpark die Mannſchaften des Tv. 46 und 98 Seckenheim. Die Vorſtädter mußten mit 2 neuen Spielern antreten, die die Lücken noch nicht ganz ausfüllen konnten. Das Spiel brachte gegen Schluß bei dem Stande von 9:10 noch ſpannende Momente, nachdem die erſte Halbzeit ganz im Zeichen der Seckenheimer ſtand. Gleich bei Spielbeginn nimmt S. das Heft in die Hand und ſchafft durch 3 gut geſchoſſene Strafſtöße des Halbrechten eine 3:0⸗Führung. Obwohl man ſich bei Halb⸗ zeit mit 813 für Seckenheim trennte, muß man doch an⸗ erkennen, daß das Feldſpiel ausgeglichen war. Nach Wiederbeginn verfällt S. in den in letzter Zeit mehrmals feſtgeſtellten Fehler, ein Spiel als gewonnen zu betrachten und nachzulaſſen im Tempo, Vorrücken und Unaufmerkſamkeit in der Verteidigung. Mehrmals über⸗ rumpeln die Stürmen der 1846er die Läuferreihe und umſpielen geſchickt die Verteidigung, um dann frei ein⸗ zuſchießen. Angefeuert durch dieſe Erfolge, gelingt es ihren Anſtrengungen, an den Ausgleich heranzukommen. 10:9 ſtand die Partie als noch 5 Minuten Spielzeit vorhanden waren. Doch S. kann noch einmal einſenden und ſomit den hohen Sieg der Halbzeit knapp halten. Trotzdem konnte die Mannſchaaft in ihrem Geſamt⸗ bilde gefallen, wenn auch das Flügelſpiel ſich nicht durch⸗ ſetzen konnte. Der Rechtsaußen war zu ſtark bewacht und der linke muß noch vor allen Dingen lernen, ſtets ſich zu bewegen, nicht ſtehen bleiben und Seite einzuhalten. Tore: Hufnagel, Schmitt, Kettner, Kreutzer. * Tſcht. Käfertal 1— Tbd.„Jahn“ Seckenheim 1 6:7(25) Tſcht. Käfertal II— Tbd.„Jahn“ Seckenheim II 919 Die 1. Mannſchaft beendete ihr erſtes Spiel im neuen Jahr mit einem verdienten Sieg über Turnerſchaft Käfer⸗ tal. Allerdings wurde ihr der Sieg nicht leicht gemacht, denn Käfertal kämpfte gegen die gut disponierten S. mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln. Schon 5 Minuten nach Beginn ſtand die Partie 3:0 für S. 2 Bombenſchüſſe des Mittelläufers mußte der Torwart paſſieren laſſen. Das 3. Tor ergab ſich aus einem Strafſtoß. S. legte bis zur Halbzeit noch 2 weitere Tore vor, während K. ebenfalls 2 Treffer anbringen konnte. In der 2. Hälfte nahm das Spiel noch an Schärfe zu, zumal der Schieds⸗ richter nicht energiſch genug durchgriff. Daß das Spiel ſchließlich nicht noch ausartete, iſt nur der Diſziplin der S. Mannſchaft zu verdanken. Die erkämpften 2 Punkte bringen die S. Mannſchaft nun auf den 4. Platz, 1 Punkt hinter Reichsbahn. Wenn mit dieſem Eifer und Energie weiter gekämpft wird, dann werden weitere Erfolge nicht ausbleiben. Die 2. Mannſchaft lag faſt die meiſte Zeit mit 4 bis 5 Toren im Vorteil und ließ ſich unverſtändlicherweiſe noch ein unentſchieden abringen. Eine gewiſſe Schuld trägt hierbei der Torwart, der einige leichtſinnige Tore auf dem Gewiſſen hat. Auswärtiger Sport. Fußball Bundespokal-Borrundenſpiel in Halle. Mitte—Südweſt 3·2(2:2) nach Verlängerung 3 Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. 3 Gau Baden: 7 85 5 Karlsruhe— VfR. Mannheim 2·1 Waldhof— Pf. Neckarau 2:3 1. FC. Pforzheim— FC. 08 Mannheim 552 Cau Württemberg: Stuttgarter Kickers— Ulmer FV. 94 0 SC. Stuttgart— Union Böckingen 2 Sportfreunde Eßlingen— VfB. Stuttgart 1 1. SSV. Ulm— SV. Göppingen 5 Gau Bayern: Bayern München— SpVg. Weiden 2 1860 München— BC. Augsburg 4: Jahn e e— SpVg. Fürth 1 1. FC. Nürnberg— FC. 05 Schweinfurt 2 Geſellſchaftsſpiele. reiburger FC.— SV. Feuerbach V. Nürtingen— Sportfreunde Stuttgart Union Niederrad— Germania 94 Frankfurt Boruſſia Fulda— Kickers Offenbach 5 5 5* 725 2 1 SVB. Waldhof— fe. Neckarau 2:3(1:1). Der fe. Neckarau wahrte ſeine guten Meiſterſchafts⸗ ausſichten durch einen zwar glücklichen, aber doch ehrlich erkämpften Sieg über den SV. Waldhof, der ſeinerſeits nach dieſer Schlappe aus der engeren Spitzengruppe aus⸗ eſchieden iſt. Das Spiel, das auf ſchneebedecktem Boden m Mannheimer Stadion vor faſt 10 000 Zuſchauern aus⸗ etragen wurde, verlief, das muß zugeſtanden werden, für 8 Meiſter überaus unglücklich. Vornehmlich in der erſten Hälfte wurden bei den Blauſchwarzen unzählige Torgele⸗ enheiten herausgearbeitet, aber nur eine einzige zu einem Kreſſer ausgewertet. Schiedsrichter war Unverferth(Pforz⸗ heim). 8 * 20 8 Gau Mitte ſchlaͤgt Südweſt 3:2 Ueberraſchung in der Bundespokalvorrunde. Das Unwahrſcheinliche iſt alſo doch Ereignis geworden: der Gau Südweſt, im vergangenen Jahr Gewinner des Kampfſpiel⸗Pokals, blieb in Halle vor 10 000 Zuſchauern ſchon in der Vorrunde des Bundespokal⸗Wettbewerbs auf der Strecke. Der Gegner war Gau Mitte, dem man gegen die ſtarke Südweſtelf keine Ausſichten gegeben hatte, zu⸗ mal noch bekannt wurde, daß die Mitteldeutſchen mit einer Elf antreten würden, die ſich in der Hauptſache aus Be⸗ zirksklaſſenſpielern zuſammenſetzte. Daß es die Mitteldeut⸗ ſchen trotzdem geſchafft haben, verdient ehrliche Anerken⸗ nung. Die Entſcheidung fiel erſt in verlängerter Spielzeit. Die Mannſchaften Südweſt; Ebert; Konrad, Stubb; Gramlich, Hergert, Tiefel; Fuchs, Leis, Conen, Möbs, Statter. Mitte: Tſchach; Riechert, Müller; Werner, Böttcher, Malter; Hoffmann, Staudinger, Riedewald, Reinmann, Schlag. Das Spiel. brachte ſchon in den erſten Minuten auf beiden Seiten ſpannende Situationen. Conen, Hergert und der Mitte⸗ Verteidiger Müller zeichneten ſich zuerſt aus. In der 17. Minute vergab der Mitte⸗Innenſturm eine große Chance, dann hatte Gramlich mit einem Schuß Pech. In der 26. Minute erzielte dann Möhs den Führungstreffer, den Mitte aber ſchon drei Minuten ſpäter wettmachte, als Rei⸗ chert einen 20 Meter⸗Freiſtoß einſchoß. Fünf Minuten darauf ging Mitte durch Reinmann in 2:1⸗Führung. Die zweite Hälfte war auch wieder ausgeglichen. Erſt in der 28. Minute gelang Tiefel der Ausgleich und in der Verlän⸗ gerung verwandelte dann Riechert den von Hergert ver⸗ ſchuldeten Elfmeter zum Siegestreffer für Mitte. Stand der Gauliga Gau Baden: Phönix Karlsruhe 13 31717 18: 8 VfL. Neckarau 12 28:15 1773 1. FC. Pforzheim 14 31:19 16.12 VfR. Mannheim 12 31:22 15: 9 SV. Waldhof 12 23:18 14.10 VfB. Mühlburg 12 19119 14:10 Freiburger FC. 11 15:12 13: 9 Karlsruher FV. 12 14:12 9:14 Germania Karlsdorf 13 8:32 5˙21 FC. 08 Mannheim 13 13:47 32 Gau Württemberg: 85 1. SSV. Ulm 14 44:27 19: 9 VfB. Stuttgart 13 32:24 16:10 Stuttgarter Kickers 12 24:24 15: 9 SV. Feuerbach 12 28618 14:10 SC. Stuttgart 13 30781 12:14 Ulmer FV. ga 111 22:19 11.11 Union Böckingen 12 32:35 11:13 Sportfreunde Eßlingen 14 2734 1147 Gau Bayern:. N SpVg. Fürth 15 29411 24: 6 1. FC. Nürnberg 15 28:17 19:11 1860 München 15 33:20 19:11 Wacker München 15 31:22 17:13 FC. 05 Schweinfurt 15 31:24 17.13 Bayern München 14 34:25 14:14 SpVg. Weiden 16 209552 12:20 ASV. Nürnberg 15 24:28 13:17 BC. Augsburg 15 23:38 11:19 Jahn Regensburg 16 27:30 11:21 Schwaben Augsburg 388 9221 Gau Südweſt: 5 5 Tabelle unverändert 8 Handball Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau Südweſt: 5 TV Haßloch— Polizei Darmſtadt 5 verl. SV Wiesbaden— Pfalz Ludwigshafen verl. TV Frieſenheim— Taſ Offenbach 322 TS Herrnsheim— S 98 Darmſtadt 4:7 VfR. Kaiſerslautern— VfR. Schwanheim verl. Gau Baden: FC. 08 Mannheim— SV. Waldhof 2 TSV Nuff'nch— Phönix Mannheim 73 VfR Mannheim— Turnerſchaft Beiertheim 10:3 Turngemeinde Ketſch— TW Hockenheim 5˙2 Gau Württemberg: TV Altenſtadt— Stuttgarter Kickers 108 Stuttgarter TV— Turngeſellſchaft Stuttgart 5˙4 Turngemeinde Göppingen— Ulmer FV 94 38 Eßlinger TSV— TSV Süſſen 8 TV Cannſtatt— Turnerbund Göppingen 676 Gau Bayern: 1. FC. Bamberg— SpVg. Fürth 2.5 Polizei Nürnberg— 1860 München 5:6 TV Milbertshofen— 1. FC. Nürnberg aus TV Ingolſtadt— Polizei München 3:12 MTV 79 München— TV Leonhard ⸗Sündersbühl aus * Schwerathletik⸗Rekor de Einen Welt⸗ und zwei deutſche Rekorde gab es bei einer Kraftſport⸗Veranſtaltung der Gauliga im Gewicht⸗ heben in Freiſing. Die beſte Leiſtung vollbrachte der Münchener Schuſter(1860) im Bantamgewicht, der einen neuen deutſchen Rekord im beidarmigen Stoßen mit 220 Pfund aufſtellte. 5 Pfund von Buri(Pirmaſens) gehalten. Ismayr verbeſſerte ſeinen eigenen Welt⸗ und deutſchen Rekord im beidarmigen Stoßen(Mittelgewicht) von 288 auf 290 Pfund. Der Frei⸗ ſinger Manger brachte 310 Pfund zur Hochſtrecke. Straß⸗ Der bisherige Rekord wurde mit 215 berger(München) zeigte ebenfalls eine feine Leistung; im beidarmigen Drücken bewältigte er 260 Pfund und wie⸗ derholte damit ſeinen deutſchen Rekord. Hörde 04— Pfg. Schifferſtadt 12:8. Der Freundſchaftskampf der beiden führenden deutſchen Ringermannſchaften Hörde 04(Deutſcher Meiſter) und VfK. Schifferſtadt hatte am Samstag abend in Dortmund einen ſehr guten Beſuch aufzuweiſen. Schifferſtadt trat bis auf Heißler in ſtärkſter Beſetzung an, auch Hörde hatte ſeine komplette Mannſchaft zur Stelle. Die Entſcheidung fiel erſt im Schlußkampf, da bis dahin Hörde nur 98 in Füh⸗ rung lag. Aber Muß konnte W. Kolb nach 7 Minuten entſcheidend beſiegen und damit für ſeine Mannſchaft den Schlußerfolg holen. Der neue Sieg des Europameiſteis Eder war um Klaſſen beſſer als Aggerholm. Der große Sieg unſeres Landsmannes und Eur opamei⸗ ſters im Weltergewichtsboren, Guſtav Eder, der in Kopen⸗ hagen den Herausforderer Aggerholm in der zweiten Runde ſchwer k. o. ſchlug, hat in ganz Dänemark ungeheures Auf⸗ ſehen erregt. Die Senſation iſt um ſo größer, als vor dem Kampf die däniſchen Fachleute in Aggerholm durchweg einen ſehr ernſt zu nehmenden Gegner ſahen; die Vorſchauen der Zeitungen waren ſehr optimiſtiſch gehalten, man hoffte, daß es Aggerholm durch ſyſtematiſche Zermürbungsarbeit gelingen würde, Eder für einen entſcheidenden Treffer reif zu machen. Aber erſtens kommt es anders. Ein ſchwerer Rechtshaken des Europameiſters vernichtete alle Meiſterſchaftsräume des tapferen Dänen. Eders Ueberlegenheit wird am beſten dadurch dokumentiert, daß ihn im ganzen Kampf kaum ein Schlag des Gegners getroffen hat. Schon von Beginn der erſten Runde diktierte der Deutſche das Treffen. In der zweiten Runde folgte einer Serie ſchwerer Körpertreffer eine kra⸗ chende Rechte auf das Kinn des Dänen, der bis„vier“ die Bretter aufſuchen mußte. Beim Hochkommen erwiſchte ihn ein ſchwerer Kernſchuß, der ihn weit über die Zeit hinaus kampfunfähig machte. Das zuerſt völlig überraſchte Publikum bereitete Eder ſtür⸗ miſche Ovationen. Er hat ſich wieder als einer der beſten und zuverläſſigſten deutſchen Sportsleute gezeigt; wir können auf dieſen wahren Meiſter ſtolz ſein. i a Nun lautet die Preisfrage: Wo in Europa findet ſich noch ein einigermaßen gleichwertiger Gegner für Guſtav Eder? Im Berliner Spichernring zeigte der Europamei⸗ ſter im Halbſchwergewicht, Ernſt Piſtulla, daß man immer noch mit ihm rechnen muß. Ohne auch nur einmal in Ge⸗ fahr zu kommen, fertigte er den aufſtrebenden Leipziger Artur Polter nach Punkten ab. RNadkampf Belgien Deutſchland 3:0 Der Antwerpener Sportpalaſt war Austragungsort eines Radländerkampfes Belgien—Deutſchland der Be⸗ rufsfahrer, den die Belgier durch Siege in allen drei Wett⸗ bewerben hoch 3:0 für ſich entſchieden. Richter gewann zwar den erſten Sprinterlauf vor Arlet, Scherens und Steffes, mußte aber in den beiden folgenden Läufen je⸗ weils Arlet vorlaſſen. Im Verfolgungsrennen holten Hämerlynck⸗Huybrechts Ehmer⸗Rieger ſchon nach 1200 Meter, Hämerlynck gewann auch das Zeitfahren und da⸗ mit mit 4 Punkten das Omnium. Bei den Dauerfahrern ſiegten Ronſſe und Meulemans vor Metze und Möller. * ee eee e Braſilien nimmt leil! Das braſilianiſche Außenminiſterlum hat der deutſchen Geſandtſchaft in Rio de Janeiro die erfreuliche Mitteilung gemacht, daß Braſilien die Teilnahme an den 11. Olym⸗ piſchen Spielen 1936 in Berlin beſchloſſen hat. Damit erhöht ſich die Zahl der feſten Zuſagen für die Olympiade auf 43. Das Eröffnungsſpringen in Garmiſch auf der Großen Olym⸗ pia⸗Schanze am Gudiberg wurde ein großer Erfolg. Die Leiſtun⸗ 950 waren ganz ausgezeichnet. Als Sieger ging der Norweger eidar Anderſen mit Sprüngen von 77 Meter, 81 Meter und 83 Meter und der Note 343,9 hervor. Seine beiden Landsleute Bir⸗ ger Ruud(331,2) und Sörenſen(323,3) belegten die nächſten Plätze. Erfreulich iſt der vierte und fünfte Platz der beiden Deutſchen Haſſelberger-Traunſtein und A. Stoll⸗Berchtesgaden. Die Deulſchen Eisſport⸗Meiſterſchaften in Garmiſch⸗Partenkir⸗ chen haben ein ausgezeichnetes Nennungsergebnis zu verzeichnen. Insgeſamt gingen 32 Meldungen für das Eisſchnellaufen, 75 Mel⸗ dungen für das Eiskunſtlaufen und 102 Meldungen für das Eis⸗ ſchießen ein.. Junda⸗-Pützfeld sieger der 100 Kilometer. Nach faſt einjähri⸗ ger Pauſe kamen auf der traditionsreichen Bahn des Berliner Sportpalaſtes wieder Radrennen zum Austrag, die zu einem ganz großen Erfolg wurden. Die Hauptnummer des Eröffnungsabends war ein 100 Kilometer⸗Mannſchaftsrennen für Berufsfahrer, aus dem nach äußerſt bewegtem Verlauf die Kopenhagener Sechtage⸗ ſieger Funda⸗Pützfeld nach 2:20:10,3 mit 38 Punkten vor den Dort⸗ mundern Kilian⸗Vopel(34), Zims⸗Küſter(20) und Siegel⸗Thier⸗ bach(11) in einer Runde als Sieger hervorgingen. Eine neue Olympighoffnung des deutſchen Schwimmſporks. Die erſt 15jährige Ehriſtel Rupke vom Ohligfer Schwimm⸗Verein unternahm einen erfolgreichen Angriff auf den deutſchen 200⸗Meter⸗ Rückenrekord. Mit 31014 konnte die junge Schwimmerin die bis⸗ herige Beſtleiſtung der Düſſeldorferin Anni Stolte von 3:05, um nicht weniger als vier Sekunden unterbieten. PPT Der erſte Film Zu Shakeſpeares Zeiten. Schon zu Shakeſpeares Zeit fand die erſte Darſtellun wirklicher Ereigniſſe, die ſich einem Film vergleichen läßt ſtatt. Der erſte Shakeſpearebiograph John Aubrey hat auch 1 über eine Darſtellung des Leichenbegräb⸗ niſſes Sir hilipp Sidneys hinterlaſſen, dem er in einem großen Saale beigewohnt hatte. Zwei Rollen, die ſich dreh⸗ ten, ließen auf große zuſammengeklebte Tücher gezeichnete Perſonen in Lebensgröße erſcheinen, die infolge 9215 ſinn⸗ reichen Einrichtung eine nach der anderen an den Beſchauern vorbeimarſchierten.„Dieſe Art der Aufführung“, ſo lieſt man bei Aubrey.„machte einen ſtarken Eindruck auf meine fe Phantaſie. Es iſt das einzige Mal, daß man eine ſolche! orführung geſehen hat, und ich bedauere, daß man keine ähnlichen Verſuche in dieſer Richtung angeſtellt hat.“ 5