iſt du al, ich reckliche lsradio ? Aus⸗ ſo auf Kinder Da rief 00 von eſuchen die in Berlin d Lon⸗ „fliegt ike für Weih⸗ zel ein⸗ le. onnten te. Die it, und ano Engel ſimmel. keiner hatte. nachts⸗ ib ihm bißchen ch ſpie⸗ ihnen e Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Preisliſte Rr. 2. Anzeigenſchluß 9 Uhr. T A. XII. 34: 1200 dages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen, Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantw. für Schriftl u Anzeigen Gg. Härdle, M⸗Seckenheim Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 35. Jahrgang ſeber Sonntag Berlin. Unter Führung der Herren Auge⸗Larite und Achard iſt eine Abordnung franzöſiſcher Bauern in Berlin eingetroffen, die mit dem Stellvertreter des Reichsbauern⸗ führers, Reichsobmann Meinberg, längere Unterredungen hatte. Leipzig. Dr. Ley ſprach auf der Reichstagung der DAfß⸗ Amtswalter in Leipzig. Er erklärte, wir tragen die letzte Hoffnung des deutſchen Arbeiters in unſeren Händen. Budapeſt. Die ungariſchen Blätter drücken ihre begei⸗ erte Zuſtimmung zu der neuen Friedenserklärung dolf Hitlers aus. Bemerkenswert iſt, daß auch der liberale „Ufſag“, der bisher eine auffallend feindliche Haltung ein⸗ nahm, die Ausführungen des Führers in geradezu begei— ſterten Worten lobte. Peiping. Die Gerüchte über bevorſtehende militäriſche Operationen Japans an der chineſiſch⸗mandſchuriſchen Grenze verdichten ſich immer mehr. Die japaniſchen Mili⸗ tärkreiſe begründen ihre Abſicht zum Vorgehen damit, daß die Truppen des Generals Sung widerrechtlich den weſt⸗ lichen Teils Dſchehols beſetzt hätten. Saarwirtſchaft als Brücke Ein Querſchnitt durch die Wiriſchaftskonjunkkur. Das einzig daſtehende Treuebekenntnis des Saarvolkes zum Deutſchen Reich, das in Deutſchland ſelbſt niemand überraſchen konnte, hat nun endlich auch dem Ausland die Augen geöffnet. Auch jenſeits unſerer Grenzen weiß man nun, daß nicht nur die Saar deutſch iſt und deutſch bleibt, ſondern auch, daß das deutſche Volk in ſeiner Geſamtheit geſchloſſen hinter ſeinem Führer Adolf Hitler ſteht. Die Fol⸗ gen dieſer beſſeren Einſicht zeigten ſich ſofort nach dem Be⸗ zanntwerden des Abſtimmungsergebniſſes an den Weltbör⸗ ſen in einer weſentlichen Kurserholung der deutſchen An⸗ leihen. Der Sieg eines nationalen Willens ſtärkt auch das Vertrauen des Auslandes zur Wirtſchaft einer Nation. Dar⸗ über hinaus dient er aber auch dem Frieden. Dafür gibt es zeinen deutlicheren Beweis als die Tatſache, daß 17 für ch Staatspapiere Kaufneigung an der Pariſer Börſe rvortrat. Wenn das Saargebiet hoffentlich recht bald wieder völlig zum Deutſchen Reich gehört und damit auch die Zollgrenzen len, wird die Saarwirtſchaft wieder ein unlösbarer eſtandteil der deutſchen Geſamtwirt⸗ 10 de Es wird die Aufgabe der nächſten Monate ſein, ie Kraftſtröme, die ſeit der nationalſozialiſtiſchen Macht⸗ ergreifung auch den wirtſchaftlichen Sektor mit lebendigem Aufbauwillen erfüllt haben, in das Induſtrierevier an der Saar überzuleiten. Ein beſonders dringendes Problem iſt dabei die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit, die trotz des leichten Dezemberrückſchlages im Reichsgebiel während des vergangenen Jahres zu einer Geſamtabnahme um faſt 1,5 Millionen geführt hat. Gewiſſe Rückwirkungen des entſchloſſenen Vorgehens der Reichsregierung waren an der Saar bereits in den vergangenen beiden Jahren feſtzu⸗ 555 Immerhin beträgt die ſaarländiſche Arbeitsloſenzif⸗ r noch 40 000. Wenn auch dieſe Zahl im 1 zu der am 31. Dezember 1934 gezählten Reichsziffer von 2,6 Mil⸗ Ronen nur beſcheiden iſt, ſo iſt es doch eine Ehren ⸗ »flicht, gerade die Saarbevölkerung, die in den vergange⸗ nen Jahren genug Leiden und Schwierigkeiten zu erdulden hatte, möglichſt raſch wieder in Arbeit und Brot zu bringen. Schon allein die Tatſache, daß ſich nunmehr die Arbeits⸗ beſchaffungsmaßnahmen der Reichsregierung auf das Saar⸗ . ausdehnen können, läßt die Hoffnung auf eine baldige eſeitigung der ſaarländiſchen Arbeitsloſigkeit berechtigt er⸗ . Es kommt hinzu, daß die Hemmungen des gegen⸗ itigen Güteraustauſches in Fortfall kommen. Schon bisher tte das übrige Reichsgebiet aus dem Saarrevier mehr be⸗ zogen, als dorthin geliefert wurde. Hatte doch das Saargebiet während des vergangenen Jahres im Handelsverkehr mit dem abgetrennten Reich einen„Exportüberſchuß“ von rund 100 Millionen RM. Die Entwicklung der Saarausfuhr nach Frankreich wird in den nächſten Wochen und Monaten Ge⸗ enſtand der verſchiedenſten Erörterungen und Beratungen ein. Ebenſo wie 0 15 den Saarkoks fit ſeine lothrin⸗ giſchen Hüttenwerke braucht, iſt das franzöſiſche Lothringen en einer Ausfuhr ſeiner Erzeugniſſe in das Saargebiet in⸗ tereſſiert. Es iſt nicht zuviel geſagt, wenn man das Saar⸗ gebiet als eine e Wirtſchaftsbrücke zwiſchen Frankreich und dem übrigen Reichsgebiet bezeichnet. Der Führer hat in ſeiner Anſprache vom 15. Januar betont, daß nach dem Abſtimmungsſiege keine territorialen Mei⸗ nungsvperſchiedenheiten mehr beſtänden. Wenn Frankreich den erneuten Vorſchlag zu einer politiſchen Befriedung an der deutſchen Weſtgrenze aufgreift, dann eröffnen ſich auch für die wirtſchaftlichen Bosjehungen zwiſchen Frankreich ind Deutſchland die günſtigſten Ausſichten; denn die Erfahrun⸗ gen der letzten zwei Jahre haben dem deutſchen Volke mit aller Deutlichkeit gezeigt, daß nur da ein normaler Wirt⸗ ſchaftsperlauf und Handelsverkehr geſichert iſt, wo gleichzei⸗ tig auch eine ſtarke und entſchloſſene Staatsführung das ge⸗ ſamte Wollen der Nation zum Einſatz bringt. Die handelspolitiſchen Beziehungen Deutſch⸗ lands haben durch das Abkommen mit Spanien eine weitere Förderung erfahren. Unbeſchadet aller en 2 wie ſie gerade in jüngſter Zeit über die angelſächſiſchen Währungs⸗ abſichten innerhalb der Londoner Citykreiſe und in der Wall⸗ 5 aufgetaucht ſind und darüber hinaus die Beratungen r Bank für Internationalen Zahlungsausgleich mit einem geheimnisvollen Dunkel umgeben haben, nimmt Deutſchland Montag, den 21. Januar 1935 auch in wirtſchaftlicher Hinſicht ein Problem nach dem ande⸗ ren in Angriff und verſucht erfolgreich, den noch immer vor⸗ handenen Hemmniſſen und Schwierigkeiten zu begegnen. Innerwirtſchaftlich gilt das Hauptintereſſe gegenwärtig den Ausſichten des Zinsabbaues. Als ein beſon⸗ deres Zeichen für die Geſundung des Geld⸗ und Kapital⸗ marktes iſt der glückliche Start des neuen Pfandbrieftyps von 4% Prozent zu erblicken. Die neuen Hamburger Pfandbriefe waren ſehr ſchnell ausverkauft, und die Bayeriſche Hypothe⸗ kenbank konnte den Ausgabekurs ihrer 4 prozentigen Kleinwohnungsbau-Hypotheken wegen der ſtarken Nachfrage oon 95 auf 937% erhöhen. Eine weitere 4% prozentige Pfand⸗ brief⸗Emiſſion iſt inzwiſchen der Centralbodenkredit AG. zum Umtauſch bisher mit 6% und 7 Prozent verzinslicher Papiere genehmigt worden. Der Kapitalmarkt ſcheint alſo bereits aufnahmefähiger zu ſein, als man zu hoffen gewagt hatte. Darauf deutet übrigens auch die Tatſache hin, daß ſich n der zweiten Januarwoche der Beſtand der Reichsbank an deckungsfahigen Wertpapieren nach einer Pauſe von meh⸗ reren Wochen wieder einmal etwas vermindert hat. Auch dieſe Papiere müſſen ja vom Kapitalmarkt aufgenommen worden ſein. Die Börſe zeigte eine feſte Tendenz. Sie hat aus dem großen Erfolg der Saarabſtimmung ebenſo wie aus einer Reihe wirtſchaftlicher Nachrichten neue Anregungen zu ſchöpfen vermocht. Die Induſtrie- und Handelskammern und die Wirtſchaftsverbände haben um die Jahreswende betont, daß die Wirtſchaftslage ſtabil wäre. Das gilt nach den Mel⸗ dungen der jüngſten Zeit insbeſondere für die Montan⸗ induſtrie, aber auch für die Baumwollwebereien und andere Zweige der Textilwirtſchaft. Erheblich geſteigert war die Neu⸗ zulaſſung von Kraftwagen wie auch das Ergebnis des Kraftfahrzeughandels. Die Abſatzmöglichkeiten für Steinkoh⸗ lennebenprodukte haben eine günſtige Beurteilung gefunden. Mit unverminderter Energie und Hingabe wird auch in dieſem Jahre der Kampf um Arbeit und Brot geführt wer⸗ den. Das deutſche Volk kann nach dem 13. Januar nunmehr ſeine Aufbauarbeit im Innern, ungeſtört durch das Jahre hindurch ſchwebende„Saarproblem“, weiter bis zu dem ge⸗ ſteckten Ziele fortſetzen. Mandatsſragen vor dem Nat Italien gegen die Verſchmelzung Südweſtafrikas mit der Anion. Genf, 21. Januar. Der Völkerbundsrat nahm im weiteren Verlauf ſeiner Verhandlungen einen Bericht über die Finanzlage Oeſter⸗ reichs, Ungarns und Bulgariens entgegen. In der Debatte führte der Vertreter Bulgariens aus, dem Bericht mangele das Verſtändnis für die wahre Lage Bulgariens. Der Völ⸗ kerbundsrat wandte ſich dann den Berichten über die 25. und 26. Tagung des Mandatsausſchuſſes zu. Der Delegierte Ita⸗ liens gab dazu eine Erklärung ab. in der die Vereinigung Südweſtafrikas mit der ſüdafrikaniſchen Union abgelehnt wird. Anter Hinweis auf den Beſchluß der geſetzgebenden Verſammlung Südafrikas, nachdem Südweſtafrika als fünfte Provinz der Union eingegliedert werden ſoll, betonte er, die ikalieniſche Regierung halte eine Verſchmelzung dieſer Ark für unvereinbar mit dem Geiſt des Mandatsweſens. Der Bölkerbundsrat werde zur gegebenen Jeit hierzu Stellung nehmen müſſen. Wie noch in Erinnerung ſein wird, hat bereits die ſüd⸗ afrikaniſche Regierung ſelbſt gegen den Beſchluß der geſetz⸗ gebenden Verſammlung Stellung genommen. Der ſpaniſche Vertreter äußerte gleichfalls Bedenken an⸗ geſichts der fortſchreitenden Neigung der an Mandatsgebiete grenzenden Kolonien, ſich die Mandatsgebiete anzugliedern. Im übrigen kritiſierte der ſpaniſche Vertreter noch die Be⸗ ſchränkungen, die der Arbeit des Mandatsausſchuſſes auf⸗ erlegt ſind, vor allem, weil Gelder zur Unterrichtung an Ort und Stelle nicht bewilligt würden. Der italieniſch⸗abeſſiniſche Streit gelangt nunmehr erſt auf der nächſten Ratstagung zur Verhandlung. Der franzöſiſche Außenminiſter Laval hat dem Völker⸗ bundsrat eine Denkſchrift über die Frage der Gaarflüchtlinge überreicht. In dieſer Denkſchrift verweiſt die franzöſiſche Re⸗ gierung darauf, daß der Völkerbundsrat 15 Jahre hindurch das Saargebiet verwaltet und damit gewiſſe Verpflichtungen übernommen habe. Der Völkerbund müſſe jetzt die Folge⸗ rungen aus der gegebenen Lage ziehen und insbeſondere für die durch die Emigranten entſtehenden Koſten aufkommen. Die zuſtändigen Sonderausſchüſſe ſollten die Frage des Schutzes der Emigranten weiter ſtudieren. Laval verwies dann darauf, daß Frankreich, obwohl es die aus dem Saar⸗ gebiet zurückkehrenden franzöſiſchen Bürger, die dort bisher als Beamte tätig geweſen ſeien, wieder aufnehmen müſſe, trotzdem ſeine Grenzen auch den Saaremigranten nicht ver⸗ ſchließen wolle. Eine ſolche Politik der offenen Hand könne die franzö⸗ ſiſche Regierung jedoch nur dann betreiben, wenn ihr die Mitarbeit des Bölkerbundes zugeſichert werde. Matz Braun verlangt Rente von Genf Inzwiſchen hat ſich auch Matz Braun nach Genf begeben, um ſeine kataſtrophale Niederlage vor den Journaliſten zu entſchuldigen. Es erregte unliebſames Aufſehen, daß Matz Braun immer wieder Beſchuldigungen gegen die Abſtim⸗ mungskommiſſion erhebt und ſich nicht ſcheut, ſeine erlogenen Behauptungen über Terrorhandlungen gegen die Status⸗ quoler zu wiederholen. Im Verein mit den Separatiſten⸗ häuptlingen Hoffmann und Hector hat Matz Braun den Ni b Völkerbundsrat eine Beſchwerdeſchrift überreicht, in der die von Deutſchland am 4. Juni für den Schutz der Minderheit übernommenen Verpflichtungen als nicht ausreichend bezeich⸗ net werden. Die Separatiſtenhäuptlinge erſuchen nun den Völkerbund, zu beſtimmen, an welchen Ort ſie ſich begeben ſollen. Schließlich verlangen ſie noch die Bereitſtellung von Geldmitteln und die Einſetzung eines Hilfsausſchuſſes, der den Flüchtlingen einen Lebensunterhalt und Arbeitsplätze verſchaffen ſoll. Vertagung auf heute Keine Ausſprache über die Saarflüchtlinge. 2 Die Frage der Saarflüchtlinge, die am Samstag auf der Tagesordnung des Völkerbundes ſtand, iſt nicht mehr zur Verhandlung gekommen, da die Frage der finniſchen Entſchädigungsforderungen wegen der Wegnahme finni⸗ ſcher Schiffe durch die Engländer im Weltkrieg Stunden in Anſpruch nahm und der Völkerbundsrat ſein Programm daher nicht erledigen konnte. Damit iſt dieſe Frage auto⸗ matiſch auf die Ratsſitzung am Montag verſchoben worden. Wie man hört, iſt übrigens bei der Aufrollung der Flüchtlingsfrage durch den Rat keine Ausſprache beab⸗ ſichtigt. Es ſollen nur die Organiſationen ernannt wer⸗ den, die ſich mit dieſer Frage zu befaſſen haben. Dieſe werden, wie man annimmt, ihren Bericht auf der nächſten Tagung des Völkerbundsrates vorlegen. Der Völkerbundsrat hat in geheimer Sitzung davon Kehuinis genommen, daß 5 Italien und Abeſſinien ſich durch Schreiben an den Generalſekretär des Völker⸗ bundes verpflichtet haben, auf der Grundlage des Ver⸗ trages von 1908 in unmitelbare Verhandlungen über die Regelung des Streitfalles einzutreten und nichts zu tun, was die Lage verſchlimmern könnte. Abeſſinien behält ſich aber vor, falls keine Einigung erzielt werden ſollte, den Völkerbundsrat ſpäter wieder mit der Frage zu befaſſen. Rückkehr in die Volksgemeinſchaft Selbſtauflöſung der Ortsgruppe Neunkirchen der SPD. Die Ortsgruppe der SPD. Neunkirchen hat ſich in zwei⸗ tägigen Verhandlungen mit dem Beauftragten der Deutſchen Front, Baurat Keller, freiwillig aufgelöſt. Das Vermögen wurde vom Winterhilfswerk übernommen. Die Stadtverord⸗ neten der SPD. haben ihre Mandate niedergelegt. Auch die Volkshaus GmbH. Neunkirchen hat ihre Liquidation beſchlof⸗ ſen. Das Gebäude wird als„Haus der Deutſchen Arbeit“ der Deutſchen Arbeitsfront zur Verfügung geſtellt. Die marxiſtiſche„Freie Turnerſchaft“ von Neunkirchen iſt ge⸗ ſchloſſen zur„Deutſchen Turnerſchaft“ übergegangen. Nach ſechsmonatiger Unterſuchungshaft freigelaſſen. Der ſaarländiſche Oberlandjäger Spieldenner, der am 19. Juli 1934 wegen angeblichen Vergehens gegen die Amts⸗ verſchwiegenheit und die Neutralitätspflicht verhaftet worden war, iſt endlich freigelaſſen worden. Spieldenner iſt während dieſer ganzen Zeit nur einmal vom Obergericht in Saarlouis vernommen worden. Außerdem hat man ihm nicht einmal geſtattet, mit ſeinem Rechtsanwalt Rückſprache zu nehmen. Offenbar hat die vorgeſetzte Behörde, alſo wieder einmal Herr Heimburger, ſehr raſch das Intereſſe an der Durchfüh⸗ rung des Prozeſſes verloren und dann, beſtrebt, ſich die Bla⸗ mage eines Freiſpruches zu erſparen, kurzerhand das Ver⸗ fahren in die Länge gezogen, um es nun mit einem Hinweis auf die zu erwartende Amneſtie einſtellen zu können. Kleine politiſche Meldungen Der Dresdner Oberbürgermeiſter Zörner hat ſich mit ſeinen Begleitern von Warſchau nach Krakau begeben. Wiener Meldungen zufolge ſoll ein ſelbſtändiges Bistum in Nordttrol errichtet werden. ie es heißt, wird in Innsbruck ein Biſchof und in Feldkirch⸗Vorarlberg ein Weihbiſchof inſtalliert werden. Der frühere engliſche Miniſterpräſident Lloyd George hat zu ſeiner nunmehr durchgeführten Rückkehr in die Politik viele Glück⸗ wunſchtelegramme halten, Der„Daily Herald“ gibt der Ver⸗ mutung Ausdruck, daß Lloyd George einen Poſten im nationalen Kabinett anſtrebt. Fortſchritt des Luftverkehrs Gronau über die Zukunft des Strakoſphärenfluges. Der deutſche Weltflieger Wolfgang von Gronau äußerte ſich vor der ſchwediſchen Preſſe in Stockholm über die Ent⸗ wicklung des Flugverkehrs. Er ſei überzeugt, ſo ſagte er, daß dem Stratoſphärenflug ſicherlich eine Zukunft bevorſtehe. Schon die Flugverkehrslinien in Südamerika, die im Durch⸗ ſchnitt eine Höhe von über 3000 Meter erreichten, könnten als Vorläufer des Stratoſphärenfluges betrachtet werden. Ein regelmäßiger Flugverkehr über den Atlantik ſei bereits Tatſache. und ſſcherlich werde er im Laufe der kommenden Jahre immer ſtärker entwi⸗kelt werden. Schnellere und beſ⸗ ſere Flugzeuge ſeien das A und O des Flugverkehrs, und erade in dieſer Hinſicht ſei in letzter Zeit ein gewaltiger 1 zu verzeichnen. Allerdings ſcheine die 255 e noch nicht reif zu ſein. i Von Gronau glaubt ferner, aß der Verkehr mit 8 an und Flugzeugen ſich gleichmäßig, gewiſſermaßen Seite an Seite, fortentwickeln werde, die Zeppeline für langſamen und bequemen Perſonen- ſowie für den ſchwereren Fracht⸗ verkehr, die Flugzeuge dagegen für ſchnelleren Perſonen⸗, lugverkehrs über den Atlantik ſei die Möglichkeit der 90 und eiligeren Frachtverkehr. Das große Problem des wiſchenlandungen. General Litzmann 85 Jahre Am Dienstag feiert einer der verdienſtvollſten und volks⸗ kümlichſten Heerführer und treuer Vorkämpfer des National⸗ ſozialismus, General Karl Litzmann, unter freudigſter An⸗ teilnahme des deutſchen Volkes ſeinen 85. Geburtstag. Am 22. Januar 1850 in Neuglobſow im Kreiſe Ruppin geboren, trat Karl Litzmann 1867 als Fahnenjunker in das Garde⸗Pionier⸗Bataillon ein und erwarb ſich 1870 vor Paris als Offizier das E. K. II. In den Friedensjahren rückte er dann zum Kommandeur des Infanterieregiments 49, zum Kommandeur der 39. Diviſion und zum Direktor der Kriegs⸗ akademie auf. 1905 nahm er auf eigenen Wunſch ſeinen Ab⸗ ſchied. Und doch ſollte er ſeine eigentliche Arbeit erſt neun Jahre ſpäter leiſten. 1914 erwies ſich Litzmann als Kom⸗ mandeur der 3. Garde⸗Infanterie⸗Diviſion als ein durch große Führereigenſchaften und unerſchrockenen Mut ausge⸗ zeichneter Soldat. In Polen waren größere deutſche Truppenteile von den ruſſiſchen Armeen eingeſchloſſen. Schon glaubten ſich die Ruſ⸗ ſen des Sieges gewiß, als Litzmann durch den berühmten Durchbruch von Brzeziny mit ſeiner Diviſion unter Mitfüh⸗ rung von 12 000 gefangenen Ruſſen die ruſſiſche Umklamme⸗ rung ſprengte. Mit der Verleihung des Ordens Pour le mérite und der Beförderung zum General fand der Sieg Litzmanns eine ehrende Anerkennung. Später erhielt Gene⸗ ral Litzmann auch das Eichenlaub zum Pour le merite. General Litzmann mit ſeiner Enkelin und ſeinen beiden Arenkelkindern. Im Februar 1915 kommandierte General Litzmann in der Winterſchlacht in Maſuren das ſiegreiche 40. Reſerve⸗ korps. Im Sommer 1915 erſtürmte das Korps Litzmanns die ſtarke Feſtung Kowno. In der Niemen⸗Schlacht eroberte General Litzmann Wilna. Im Juli 1916 wurde er mit ſei⸗ nem Stabe zur öſterreichiſch⸗ungariſchen Armee abkomman⸗ diert und an verſchiedenen ſchwierigen Stellen eingeſetzt, ſo u. a. auch zur Abwehr der Bruſſilow⸗Offenſive. Auf eige⸗ nen Wunſch wurde General Litzmann dann als Armeegrup⸗ penführer an die Weſtfront kommandiert. Erſchüttert von dem Zuſammenbruch des Deutſchen Reiches wurde der greiſe General zum leidenſchaftlichen Kämpfer für die Freiheit und Wiedergeburt Deutſchlands. In den erſten Nachkriegsjahren bereiſte er Südamerika, um in zahlreichen Vorträgen der Lügenpropaganda der Entente entgegenzutreten. Im Jahre 1929 trat General Litzmann der NSDAP. E eimal- kwir eben bich! Norman aus den Zelten zwiſchen Waſſer und Wald von Paul Hain. 16 Schon von weitem erkannte Hella den Landeplatz ihrer Zeltſtadt, von den Bewohnern großartig„Hafen“ genannt. Un willkürlich beſchleunigte ſie den Paddelſchlag. „Du kannſt es wohl kaum noch erwarten?“ neckte Jonny von hinten. „Mir iſt das ſchon wie meine zweite Heimat,“ rief ſie fröhlich zurück, und jeder Gedanke an das Atelier Lacroix war ausgelöſcht.„Du und ich und unſer Zelt, der Maurer Woblitz und der Bauerangler Punke und der ſtellungsloſe Gärtnergehilfe Lehmann mit ſeiner kleinen, ſchüchternen Braut— der dicke Heiland, unſer„Polizeipräſtident“— Und all die anderen!“ „Es ſind inzwiſchen noch ein Dutzend Stempelbrüder hinzugekommen,“ warf Jonny ein. „Ja? Oh, du— da ſehe ich doch ſchon Fräulein von Schlichting am Afer ſtehen? And Winterſtein?“ „Natürlich. Er ſcheint noch ein bißchen zu humpeln und hat einen Verband um den Kopf. Aber er feigt, der Junge! Klar— bei der Krankenpflegerin! Da wirſt du alſo mit Triumph empfangen. Müller und Krauſe— ach, die Bengels— ſchmeißen ſchon ihre verliebten Kußhände herüber. Die ſind ganz verrückt nach dir!“ 8 Das Boot ſtieß durch das Schilf an Land. Fröhliches Zuwinken, Händeſchütteln, laute Begrüßung. Hella wan⸗ derte von Hand zu Hand. Winterſtein„feirte“ ſelig, Eog von Schlichting, die ihn fürſorglich ſtützte, was er ſich gern gefallen 15 1 1 den Arm um Hellas üften und ſagte herzlich: 8„Fein, daß Sie wieder da ſind, Hella. Haben Sie ſchon gehört, was ſich alles im Laufe der Woche, die Sie nicht hier waren, ereignet hat?“ 5 5 „Allerlei,“ ſagte dieſe.„Ordentliches Tempo! Bei⸗ nahe amerikaniſch. Ja, was in einer Woche alles paſſieren kann. Auch bei uns in Berlin— na!“ Sie machte eine wegwerfende Handbewegung und ver⸗ og das Mäulchen. 3 5 l 8 A e Fräulein Römer?. „Wie man's nimmt. Bis nachher, ja? Erſt muß ich doch meinem Zelt auten Taa ſagen.“ Wohnungsbrand durch Papierdekoration Geſtörte Feſtesfreude.— 12 Verletzte. Eſſen, 21. Jan. In einer Erdgeſchoßwohnung in Blumenkamp, die zu einer Feſtlichkeit überreich mit Pa⸗ pierdekorationen geſchmückt war, geriet beim Abbrennen eines Blitzlichtes ein leichter Vorhang in Brand. 5 Im ſelben Augenblick ſtand die ganze Raumdekoration in Flammen. Durch die von der Decke herabfallenden bren⸗ nenden Papierteile erlitten infolge der zum Teil leichten Koſtümierung etwa 12 Perſonen mehr oder minder ſtarke Brandwunden. Sie wurden den Kankenhäuſern zugeführt. Bei zwei Perſonen ſind die Verletzungen beſonders ſchwer. Lohngelderraub in Hamburg 10 000 Rm erbeutet. 8 Ein verwegener Raubüberfall wurde am hellichten Tag in Hamburg verübt. In dem Kontor der Reismühle am Bul⸗ lenhuſer Damm erſchien ein etwa 28 Jahre alter Mann, der den Buchhalter und einen Boten, die beim Einpacken von Lohngeldern waren, mit der Piſtole in Schach hielt. Er raffte das Geld, das auf den Tiſchen lag, zuſammen und warf es in einen Pappkarton. Dann forderte er den Buchhalter unter Bedrohung mit der Waffe auf, den Geldſchrank zu öffnen. Der Räuber ſeerke den Schrank und verließ das Kontor. Ein elfer des Räubers ielt ſich während des Ueberfalls ebenfalls mit einer ſchuß⸗ reiten Piſtole vor dem Kontor auf und neß niemand ins Haus. Er bedrohte durch das Schalkerfenſter den Buchhalter und den Angeſtellten mit ſeiner Piſtole, bis der Geldräuber in dem vor dem Hauſe ſtehenden Kraftwagen ſaß. Dann ſprang er ſchnell in den fahrbereiten Kraftwagen. Nach den Ermittlungen ſind Lohngelder in Höhe von 10 000 RM geraubt worden. Der zur Tat benutzte Perſo⸗ nenkraftwagen war kurz vorher geſtohlen worden. In Bad Nauheim verhaftet.— Das Geld im Koffer. Bad Nauheim, 21. Jan. Auf dem hieſigen Bahnhof gelang die Verhaftung von zwei Mittätern des Hambur⸗ ger Lohngeldraubes, die ſich im Hamburger D⸗Zuge be⸗ fanden und nach Frankfurt fahren wollten. Von Mitreiſenden war einem auf dem Bahnhof Gie⸗ ßen dienſttuenden Polizeibeamten die Mitteilung ge⸗ macht worden, daß ſich im Zuge zwei Perſonen befänden. die viel Geld in einem Koffer bei ſich führten. Noch im letzten Augenblick gelang es dem Beamten, auf den be⸗ reits fahrenden Zug zu ſpringen. Auf der Fahrt von Gie⸗ ßen nach Nauheim konnte der Beamte die Verhaftung der beiden Täter vornehmen. Als er in Bad Nauheim dem Zuge entſtieg, um die beiden Häftlinge der dortigen Polizei zu übergeben, ge⸗ lang es dem einen Täter zu entfliehen und auf den be⸗ reits wieder abfahrenden Zug zu ſpringen. Durch einen Bahnbeamten konnte der D-Zug zum Stehen gebracht werden. In dieſem Augenblick ſprang der Flüchtling aus dem D⸗Zug und ſuchte das Weite. Der andere Komplize wurde der Polizei übergeben. Bei ihm handelt es ſich um einen 20jährigen Hamburger, der noch 3200 Mark bei ſich führte. Opfer der Habgier Beim Raubmordverſuch die eigene Frau erſchlagen. Pillkallen, 21. Januar. In der Nähe der Grenze, im litauiſchen Kreiſe Szaki, hal ein Bauer bei einem Raubmordverſuch an einer anderen 85 ſeine eigene Ehefrau erſchlagen, die er mit ſeinem pfer verwechſelt halte. Eine Bäuerin aus einem benachbarten Orte hatte bei einem Kuhverkauf 300 Lit erhalten und übernachtete bei dem Bauern. Bei den ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſen in Litauen reizten den Bauern die 300 Lit ſo ſehr, daß er be⸗ ſchloß, die Beſitzerin zu ermorden, um ſich in den fcb des Geldes zu ſetzen. Er wollte die auf der Ofenbank ſchlafende Frau mit einer Axt erſchlagen. Da aber nicht die fremde Bäuerin, ſondern ſeine eigene Frau ſich auf der Ofenbank zum Schlafen nieder elegt hatte, ſchlug der Bauer auf dieſe mit der Axt ein un kökete ſie. Die been Frau konnte ſich durch die Flucht ihrem Schickſal enkziehen. ———— „Ja, natürlich. Kommen Sie!“ Die beiden Mädchen ſchritten Arm in Arm voran, zwei ſchlanke, geſchmeidige Geſtalten, natürlich und frei in den Bewegungen ihrer Glieder. Winterſtein humpelte 58 Jonny hinterher. Müller und Krauſe blickten neid⸗ erfüllt. 10. Kapitel. Die Brandſtätte bot keinen ſonderlich erfreulichen An⸗ blick. Aus einem Wuſt von Stein⸗ und Holztrümmern ragte verkohltes Gebälk. Der ganze Gutshof war beſät von Gerümpel, Schutt und verbrannten Möbelſtücken, hun⸗ derterlei angekohltem Krimskrams. Auch ein Teil des Wagenparks war vernichtet. Mit grimmigem Geſicht 15 5 der Inſpektor Guſſow zwiſchen der Verwüſtung umher. Jonny klopfte ihm leicht auf die Schulter. In zwet Wochen ſieht das hier ganz anders aus, Herr Guſſow. Laſſen Sie nicht den Kopf hängen.“ Der knurrte: „Es hätte nicht ſoweit zu kommen brauchen, wenn die Knechte gleich zugegriffen hätten Aber nein, auf und da⸗ von! Bande! Und was ſie noch ſchnappen konnten, in die eigene Taſche damit! Pack!“ Eva von Schlichting erzählte nachher, als man in dem kleinen, hübſchen Parkhaus ſaß, das ſonſt unbewohnt und nun mit dem geretteten Teil der Möbel ausgeſtattet war. „Der Guſſow hatte vorhin ganz recht. Keiner oon den drei Knechten rührte auch nur einen Finger, als das euer ausbrach. Sie ſtanden wie die Maulaffen da. Be⸗ Indes der Ulli Vogel— Herr Doktor, Sie kannten ihn ja. Ein ſchlimmer, heimtückiſcher Burſche. Schmutzig, bös⸗ artig, faul. Ich ſage: Es iſt ein Glück, daß wir ſie nun los ſind auf gute Art. Es geht auch ſo.“ err von Schlichting war ſchweigſamer als ſonſt. Es ſtel Hella ſoſort 1 3 5 ſonſt ſo lebensfrohes Geſicht 1 einen fahlen Schimmer, ſein Blick war in ſich ge⸗ ehrt. 8 Am nächſten Tage wollten einige Herren von der Ver⸗ ſicherung kommen, informierte er Jonny. 5 „Sie müſſen mit Ihnen ſprechen, Doktor,“ bat er,„müf⸗ ſen 5 5 5 1 5 „Das iſt doch ſelbſtverſtändlich.“ „Hat ſich eigentlich die Schuchert A.⸗G. noch nicht wie⸗ der gemeldet?“ fragte Hella zwiſchendurch. Eva lachte. 5 Sogar ein Grab hatte der geldgierige Bauer für ſie be⸗ reits gegraben, um ſie nach der Tat dort zu vergraben. Der führt wurde verhaftet und dem Gericht in Szaki zuge⸗ ührt. Rieſenbrand im Londoner Hafen Rieſige Mengen von Schmierfett vernichtet. London, 21. Januar. In den Oel- und Fektlagerhäuſern des Londoner Ha- fenviertels brach ein nächtlicher Brand aus, der die geſomte Feuerwehr der Stadt mobiliſierte. Es war das größte Feuer ſeit dem großen Brand der Rumſpeicher vor zwei Jahren. Kieſige Mengen von Schmierfelt fielen dem raſenden Ele. ment zum Opfer. Die in der Nähe befindlichen großen Oel⸗ fabriken ſtanden mehrere Skunden lang in Gefahr, von den Flammen ergriffen zu werden. Hunderke von 1 0 leuten gingen mit Gasmasken gegen den Brand vor. In⸗ folge der großen Gefahr mußten viele in der Nähe wohnende Familien ihre Häuſer räumen. In der Torpedo- und Minenabteilung der engliſchen Ma⸗ eine in Portsmouth brach ebenfalls ein ſchwerer Brand Als. Glücklicherweiſe befanden ſich in dem Gebäude keine Sprengſtoffe. Viele Apparate und Verſuchsgegenſtände ſowie wichtige Papiere und Bücher fielen jedoch den Flammen zum Opfer. Den vereinten Kräften von Matroſen, Hafenpolizei und Feuerwehr gelang es nach zweiſtündiger Arbeit, den Brand von der photographiſchen Abteilung, in der ſich Tau⸗ ſende von Filmen und andere leicht entzündbare Stoffe be⸗ anden, abzuriegeln und auf ſeinen Herd zu beſchränken. Verſchüttete Bergleute Grubenunglück bei Kattowitz. Kattowitz, 21. Jan. Auf der Oheimgrube bei Kattowi ereignete ſich in der Nacht ein ſchweres Einſturzunglück. Bei einem heftigen Gebirgsſtoß ging das Hangende auf der 590⸗ Meter⸗Sohle zu Bruch. Die hier beſchäftigten ſechs Bergleute wurden verſchüttet. Die Rettungsmannſchaft konnte nach eini⸗ gen Stunden zwei Bergleute bergen. Sie waren leicht ver⸗ letzt. Zwei Stunden ſpäter konnte noch ein Bergmann zutage⸗ gefördert werden. Er hatte ſchwere Verletzungen erlitten. An die übrigen drei Verſchütteten konnte die Rettungskolonne noch nicht herankommen. Es beſteht wenig Hoffnung, ſie noch lebend zu bergen. Stolleneinſturz in belgiſcher Grube. Brüſſel. 21. Jan. Von durch einen Stolleneinſturz auf der Grube Homweet eingeſchloſſenen neun Bergarbeitern haben jetzt fünf auf Klopfzeichen geantwortet. Von dieſen 1 iſt nur einer verwundet. Das Schickſal der vier anderen i noch ungewiß. Sie ſind von ihren Kameraden abgetrenn und haben bis jetzt kein Lebenszeichen von ſich gegeben. Anſchuldig wegen Spionage verurteilt Paris, 21. Jan. Das Militärgericht von Paris hat eine Familie rehabilitiert, die im Kriege wegen Spionage verurteilt worden war. Es handelt ſich um einen franzöſiſchen Bergmann, ſeine Frau und ſeine zwei Kinder. Der Berg⸗ mann und ſeine beiden Söhne waren zu je fünf Jahren Zwangsarbeit, die Frau zu 20 Jahren verurteilt worden. Die beiden Eltern ſtarben vor Abbüßung der Strafe. Nach längeren Verhandlungen hat ſich die Schuldloſigkeit der verurteilten Familien ergeben, und das Gericht hat ſie im Wiederaufnahmeverfahren ausdrücklich anerkannt. Den Nachk nn wurde ein Schadenserſatz von 69 000 zugebilligt. Neuer Jwiſchenfall im Hauptmann⸗Prozeß. Im Haupt⸗ mann⸗Prozeß in Flemington ereignete ſich ein neuer Zwi⸗ ſchenfall. Als die Zeugin Ella Achenbach ausſagte, daß ihr Frau Hauptmann ein oder zwei Tage nach der Entfüt⸗ rungsnacht erzählt habe, ſie und ihr Mann ſeien gerade von einer Reiſe zurückgekehrt, ſprang die im Zuhörerraum ſitzende Frau Hauptmann auf und rief:„Das iſt erlogen“. Der Aus⸗ ruf rief im Gerichtsſaal große Aufregung hervor. Als der Richter Frau Hauptmann aufforderte, ſolche Zwiſchenrufe nicht zu wiederholen, antwortete ſie, ſie hätte den Gerichts⸗ hof nicht beleidigen wollen, hätte aber angeſichts ſolcher Aus⸗ ſagen nicht ruhig bleiben können. 2———.——— „Ein Brief kam mal an. Sehr höflich. Wir haben nicht darauf geantwortet. Aber kommen Sie, wir wollen ein bißchen durch den Park gehen, ja? Winterſtein, S kommen mit? Pa und der Herr Doktor wollen ein bißchen allein ſein, das merke ich ſchon.“ And als ſie Arm in Arm davongingen: „Er 5 wirklich ſeit dem Brand ein bißchen komiſch ber worden, der gute Paps. Geſchäftliches beſpricht er lieber mit Dr. Brinkmann allein, als wäre ich nicht reif gen dazu. Aber Ihr viellieber Jonny erzählt mir nachher d ä f 1 „Ja, er iſt ein feiner Burſche, der Jonn„* ſagte Hella und kicherte vor ſich hin. 5 h Ich bin ſo froh, daß wir ihn und Sie und—“ ein blitzſchneller Blick* Winterſtein an ihrer Seite hin— „und den Dichterkandidaten kennengelernt haben. Sie 5. mae 5 1 Hella. So froh, daß— daß ich—. ſie errötete leicht—„ja— ob ich's Ihne bie darf Ariukein Hella?“. e „Nur raus damit, Baroneſſe!“ ſagte Hella burſchikos. Und impulſiv ſtieß Eva von Schlichting hervor: 1 „Nun alſo, daß wir rechte Freundſchaft miteinander 1 9 0 1 wir nicht du zu einander ſa⸗ gen! Das„Baroneſſe klingt ja gräßlich. Eva, das iſt vier ſchöner! And Hella! Wollen Sies 2 5—* 35 Hella nickte voll ſtolzer, fröhlicher Bereitſchaft. „Ja, von Herzen gern!“ 1 „Alſo, Hella, auf du und dul“ 5 2 Eva! 1 Freundin.“ „Das muß beſiegelt werden. Winterſteinchen, drehen Sie ſich mal 5 um. Sie werden ſonſt zu eich 125 wer weiß, was noch geſchieht.“ Winterſtein drehte ſich haſtig um. Aber der Blick Evas zu ihm war durchaus nicht ſo ſtreng, daß er hätte verlegen 0 müſſen. Es war ein kleines, ſchalkhaftes Blinzeln Die beiden Mädchen ſahen ſich einen Augenblick feſt und prüfend an. Dann küßten ſie ſich ſchweſterlich dam Freundſchaftsbund 1 8 0 VV „Nun dürfen Sie ſich wieder umdrehen, Winterſtein,“ tig und hakte ihn wieder unter. i ſagte Eva luf Als ſie nach einem halbstündigen Spaziergang durch den 701 zum Hauſe zurückkehrten, wartete ihrer eine Ueber⸗ raſchung. Fortfetzung folgt. * A Aucdem lladiscùen laude Die Hauptverſammlung des Schwarzwaldvereins it Freudenſtadt. Freiburg, 18. Jan. Der Schwarzwaldverein, der ſich jetzt aus nahezu 160 badiſchen und würktembergiſchen Orts⸗ gruppen zuſammenſetzt, hält ſeine 71. Hauptverſammlung am 19. Mai 1935 in Freudenſtadt ab. * Heidelberg.(Sohes Alter.) Frau Katharina Treiber, wohnhaft im Stadtteil Handſchuhsheim, vollendete im geiſtiger und körperlicher Friſche ihr 94. Lebensjahr. Neckargemünd.(„Saarſtraße“ in Neckarge⸗ münd.) Zur Erinnerung an den großen Abſtimmungsſieg em der Saar hat der Gemeinderat beſchloſſen, einer neuge⸗ ſchaffenen Straße im Stadlteil Kleingemünd den Namen „Saarſtraße“ mit dem Untertitel„13. 1. 1935“ zu verleihen. — Die ſeit einem Jahr im Kindererholungsheim Viktor⸗ Henel⸗Stift beherbergten 48 Saarkinder ſind dieſer Tage wieder in ihre Heimat zurückgefahren. Als Andenken über⸗ zeichte Bürgermeiſter Müßig jedem Kind den Merian'ſchen Stich von Neckargemünd mit Widmung. Ii Mudau bei Buchen.(Eine Erinnerung.) Am 46. Januar vor 115 Jahren ging über unſere Gegend mitten im Winter ein ſchweres Gewitter nieder. Dabei ſchlug der Blitz morgens zwiſchen 4 und 5 Uhr in den Kirchturm ein, deſſen Dach durch Brand zerſtört wurde. Dank des mutigen Eingreifens zweier Bürger konnte eine Weiterverbreitung des Feuers verhindert werden. () Bretten.(Todesfall.) Nach einem arbeitsreichen Leben verſchied Buchdruckereibeſitzer Bernhard Leitz, der Ver⸗ leger und Herausgeber des„Tagblattes“. () Pforzheim.(An Wundſtarrkrampf geſtor⸗ ben.) Im benachbarten Göbrichen ſtürzte vor etwa acht Tagen der 55 Jahre alte ledige Auguſt Hofſäß von einer Leiter herab und zog ſich eine unbedeutende Verletzung am gechten Ellenhogen zu. Nach kurzer Zeit ſtellte ſich Wund⸗ Karrkrampf ein, dem der Mann jetzt im Pforzheimer Kran⸗ genhaus erlegen iſt. Offenburg.(Großfeuer.) In dem Anweſen von Fabian Armbruſter im benachbarten Ohlsbach brach Feuer aus, dem das Oekonomiegebäude vollſtändig und das Wohn⸗ haus zum Teil zum Opfer fielen. Der Brand dürfte ſeine Arſache in einem ſchadhaften Kamin haben. Freiburg.(un denken an die Schulentlaſ⸗ fung.) Der Erzbiſchof von Freiburg hat ein„Andenken an die Schulentlaſſung“ im Druck erſcheinen laſſen, in welchem er als Oberhirte ernſte und zeitgemäße Mahnungen an die Schüler und Schülerinnen, die zu Oſtern entlaſſen werden, nchtet. Es iſt der Wunſch des Erzbiſchofs, daß dieſes An⸗ denken jedem Entlaßſchüler bei der kirchlichen Schulentlaſſungs⸗ Feiler ausgehändigt wird. Freiburg.(Sicherungsverwahrung für den falſchen Daubmann.) Der am 12. Januar 1933 von der Strafkammer Freiburg zu zweieinhalb Jahren Gefäng⸗ nis verurteilte Karl Hummel aus Oberwil, der im Sommer und Herbſt 1932 unter Mißbrauch des Namens des im Kriege gefallenen Oskar Daubmann aus Endingen a. K. der Welt einen ſchnöden Schwindel auftiſchte, wurde dieſer Tage aus der Strafhaft vorgeführt. Die Staatsanwaltſchaft hatte den Antrag geſtellt, den ſchon verſchiedentlich vorbe⸗ ſtraften Hummel nachträglich in Sicherungsverwahrung zu nehmen. Die Große Strafkammer ſprach die Sicherungs⸗ verwahrung aus. Hummel will Reviſion beim Oberſten Ge⸗ richtshof einlegen. Mönchsweiler bei Villingen.(Landwirtſchaftli⸗ ches Anweſen eingeäſchert.) Nachts brach in dem Oekonomiegebäude des Landwirts Barth. Stockburger auf bisher noch nicht geklärte Weiſe Feuer aus, das ſich ſehr raſch auf das ganze Anweſen ausdehnte. Nur mit Mühe und Not gelang es der vielköpfigen Familie, ſich vor dem Flammentod zu retten, zumal Frau St. krank zu Bette lag. Trotz der Bemühungen der Feuerwehr brannte das Anweſen vollſtändig nieder. Die Fahrniſſe und Futtervorräte wurden zunichte, ebenſo kamen zwei Schweine in den Flammen um. Ein Glück war es, daß die Dächer der Nachbarhäuser durch eine dichte Schneedecke gegen Funkenflug geſchützt waren. () Waldshut.(40 Jahre im gleichen Be⸗ trieb.) Dieſer Tage konnte Schriftleiter und Prokuriſt Walter Kirchberg auf ſeine 40jährige Tätigkeit im Betrieb des„Albboten“ zurückblicken. Der Jubilar gehört zu den älteſten Mitgliedern des Landesverbandes der badiſchen Preſſe. Als langjähriger Vorſitzender des Bezirksmuſikerverbandes Oberrhein iſt er auch in der Volksmuſikbewegung in weiten Kreiſen geſchätzt. Lörrach.(Selbſtmordverſuch auf offener Straße.) 10 55 Grabenſtraße zog ein des Weges daher⸗ kommender junger Mann in den 20er Jahren ein Meſſer aus der Taſche und ſtach ſich zum Entſetzen der Paſſanten damit in die Bruſt. Dieſe riefen den in der Nähe befindlichen Poli⸗ ten herbei, der die Ueberführung des Menſchen ins Kran⸗ nhaus anordnete. Hier ſtellte ſich ſeine Verletzung als nicht ſo ſchwer heraus, wie es zuerſt den Anſchein hatte. 1 i 5 N Jen 8 28 NN N Neues aus aller Welt Nächtlicher Einbruch Einbrecher ſchießk zwei Perſonen nieden ** ltaſſel. Im benachbarten Kirchbaung wurde nachts ein Einbrecher bei dem Verſuch, in die Gaſtwirtſchaft„Zum Baunatal“ einzudringen, von dem Bruder des Gaſtwirts und einem Gaſt überraſcht. Der Einbrecher gab aus einem Revolver mehrere Schüſſe ab, durch die der Bruder des Wirtes ſchwer ver⸗ letzt wurde, während der Gaſt einen Streifſchuß am Kopf davontrug. Darauf ergriff der Bandit die Flucht, konnte jedoch von dem Beſitzer des Gaſthauſes, der ihn mit einem Kraftwa⸗ gen verfolgte, kurz vor Niederzwehren geſtellt und feſt⸗ genommen werden. Es handelt ſich um einen Handwerks⸗ burſchen aus Köln. * Das Kind und die Chriſtbaumkerzen. Ihren Verlet⸗ zungen erlegen iſt nunmehr die ſechsjährige Cäzilie Born⸗ ſchlegel von Herrnfehlburg(Bayern), die am 27. Dezember dadurch verunglückte, daß beim Anzünden der Chriſtbaum⸗ kerzen ihre Kleider Feuer fingen. a Vom Langholzſtamm erſchlagen. Der Fuhrunter⸗ nehmer Ruder von Kaſtl(Bayern) fuhr Langholz, als beim Aufladen eine Kette riß und ſich ein Baumſtamm loslöſte. Der 21 Jahre alte Mitfahrer, der Zimmermann Geißler, kam dabei ſo unglücklich unter den nachrutſchenden Baum⸗ ſtamm zu liegen, daß er ſehr ſchwere Verletzungen erlitt und noch am gleichen Tage ſtarb. aß Das gefährliche Eis. Auf dem Hammerteich in Lie⸗ benſtein(fr.) vergnügte ſich der 13 Jahre alte Sohn des Schuhmachermeiſters Winterling mit anderen Kindern beim Schlittſchuhlaufen. An einer dünnnen Stelle des Eiſes brach der Junge plötzlich ein und ertrank. Die Mutter des Kindes mußte den Vorgang vom anderen Teichufer aus zuſehen. aß Ein Brandſtifter-Trio. Am 12. Oktober hat das Schwurgericht Traunſtein den 74 Jahre alten Stefan Kaſpner aus Eiſing zu drei Jahren und die Eheleute Hubert und Thereſe Hartl zu zweieinhalb bzw. zwei Jahren Zuchthaus wegen gemeinſchaftlicher Brandſtiftung und Ver⸗ ſicherungsbetruges verurteilt. Kaſpner hatte in Himmbel⸗ berg ein Anweſen, das im Oktober 1930 bis auf die Grund⸗ mauern niederbrannte und mit dem Verſicherungsgeld wieder aufgebaut wurde. Das Reichsgericht hat nun die Reviſion als unbegründet verworfen. ai Aus dem brennenden Auto geſprungen. Als der Kaufmann Markus Strauß bei Mittelſinn(Ufr.) durch eine Waldabteilung fuhr, bemerkte er plötzlich, daß der Ben⸗ zinbehälter ſeines Wagens in Brand geraten war. Raſch entſchloſſen ſprang Strauß aus dem in voller Fahrt befind⸗ lichen Wagen. Nach kurzer Zeit überſchlug ſich das Auto, das ſchwer beſchädigt wurde. Strauß hatte bereits durch eine Stichflamme Brandwunden erlitten. A 32 Kinder! Der Führer hat bei dem 19. Kinde des Zuſchneiders Langer in Ratibor die Ehrenpatenſchaft über⸗ nommen hat. Langer iſt glücklicher Vater nicht nur von 19, ſondern von 32 Kindern, die von drei Ehefrauen ge⸗ boren wurden und von denen 29 am Leben ſind. Dieſe Kinderzahl iſt ſelbſt für das kinderreiche Oberſchleſien ein Rekord. 4 Granatzünder im Alteiſen. Während der Arbeiter Quirin Schmitz in Würſelen(Rhld.) mit dem Abtrennen oon Eiſenteilen an Meſſing beſchäftigt war, erfolgte eine heftige Exploſion. Dem Arbeiter wurden drei Finger an der linken Hand abgeriſſen. Außerdem trug er ſchwere Verletzungen am Magen und Unterleib davon. Sein Zuſtand iſt außerordentlich ernſt. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß in dem Schrott, den Schmitz verarbeitete, ſich noch ein aus Aluminium hergeſtellter Granatzünder befunden hatte. Vollſtrecktes Todesurteil. In Halberſtadt iſt der am 18. März 1898 geborene Joſef Moſch hingerichtet worden, der vom Schwurgericht in Halberſtadt wegen Mordes in zwei Fällen zweimal zum Tode verurteilt worden iſt. Moſch, der ſchon zehnmal vorbeſtraft iſt, hatte am 13. Juni 1934 in der ähe von Friedrichsbrunn und von Braunlage zwei allein⸗ wandernde Mädchen ermordet. Schreckenstat eines Geiſteskranken. In der Deutſchen Grube bei Bitterfeld riß ſich ein geiſteskranker junger Mann, der durch die Gendarmerie feſtgenommen und einer Heilan⸗ ſtalt zugeführt werden ſollte, kos, raſte, mit einem großen Meſſer bewaffnet, durch den Ort und ſtach auf alle Perſo⸗ nen, die ihm in den Weg kamen, blindlings ein. Drei ältere 5 wurden von ihm durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt. er Geiſteskranke konnte ſpäter überwältigt werden. Erdrutſch in einer belgiſchen Grube. In der Grube Homveet bei Beyne⸗Heuſay erfolgte nachts ein Erdrutſch, durch den mehrere Bergarbeiter verſchüttet wurden. Der Rettungsmannſchaft 00 0 es, mit zwei der Verſchütteten in Verbindung zu treten. Die beiden ſind unverletzt, wiſſen aber nichts über das Schickſal ihrer Kameraden. Tädlicher Anfall eines anamitiſchen Prinzen. Ein 27jäh⸗ riger anamitiſcher Prinz, Mitglied der königlichen Familie, der gegenwärtig in Paris Medizin ſtudierte, erlitt einen tödlichen Unfall in Bourg la Reine, als er auf ſeinem Mo⸗ torrad einen i überholen wollte. Der Prinz ſtarb auf dem Weg ins Krankenhaus. Gepanzerte Infanterie“. England iſt mit Vorbereitun⸗ en für eine„gepanzerte nfanterie“ 10 fl t. Es handelt ſich um Verſuche mit einem gepanzerten e wagen, der als beweglicher Begleiter für angreifende Infan⸗ 4 iſt. Durchgeführt werden die Verſuche von der 7. britiſchen Infanteriebrigade. Todesurteil wegen des Eiſenbahnunglücks bei Noſtow. In dem Prozeß gegen 10 ſonſeruſſge Eiſenbahnbeamte die angeklagt waren, am 10. Januar das Eiſenba nunglück bei Ro ſto w verſchuldet zu haben, wurde ein Beamter zum Tode durch 115 ießen verurteilt. Acht 8 f erhielten trafen von d n Gefän afet rei bis zehn Jahren. Ein e 5 rde ma e. Im Urteil wird feſtgeſtenne daß das 0 thahnunglück, das ſechs Todesopfer Be auf die 8 oſigkeit und den Mangel an erantwortungs⸗ betdußtſein der verurteilten Beamten zurückzuführen iſt. Gr Verkehrsſtörungen in Nordamerika. In den nordwe 139 Gebieten der Vereinigten Staaten herrſcht . 0 interkälte. Heftige Schneeſtürme haben ſchwere Verwehungen verurſacht. Die Schneedecke beträgt ſtellen⸗ weiſe eineinhalb Meker. Bis zu 5 Meter hohe Schneewehen haben an vielen Stellen den Eiſenbahn⸗ und Straßenverkehr lahmgelegt. In den Stagten Montana und Minneſota it 25 Kälte beſonders groß. Zahlreiche Menſchen ſind er⸗ oren. 5 Lalcale Nuudochiau Der geſtrige Gonntag war ein herrlicher Wintertag. Kalendermäßig war es der Tag Fabian und Sebaſtian. Nach einer alten Bauernregel gilt dieſer Tag als Lostag,„denn an Fabian und Se⸗ baſtian fängt der Baum zu ſaften an“. Den ganzen Tag ſtand faſt frühlingshaft die Sonne am Firmament und ließ das Nahen des kommenden Frühjahrs ahnen. Beſonders für Wanderungen ins Gebirge, wo der Rodelſport blühte, war das Wetter wie geſchaffen. Am Abend veranſtaltete im hieſigen Stadtteil die Liedertafel im„Reichsadler“ einen Familienabend, der ſich eines guten Beſuches zu erfreuen hatte. 9 Ein erſter großer„Kraft durch Freude“⸗Abend in Seckenheim, findet am 10. Februar ds. Irs, abends 8 Uhr, im Saale der„Schloß“ ⸗Wirtſchaft mit dem bekannten Rundfunkhumoriſten Paulſen und ſeinem Enſemble ſtatt. Es werden die Mitglieder der Deutſchen Arbeits⸗Front ſowie die Mitglieder der NSDAP. und deren Untergliede⸗ rungen ſowie ſämtliche hieſtge Vereine auf dieſe Veranſtal⸗ tung aufmerkſam gemacht. Die kirchlichen Feſte 1935 Wenn am 1. Januar das bürgerliche Jahr beginnt, hat das Kirchenjahr ſchon viel länger ſeinen Anfang genommen. Mit dem Weihnachtsfeſt ſtanden wir bereits mitten im gro⸗ ßen Feſtkreis des Kirchenjahres. Die Epiphaniaszeit be⸗ ſchließt den Weihnachtskreis. Wir zählen diesmal, da der Epiphaniastag auf einen Sonntag fällt, 5 Sonntage nach Epiphanias. Es folgen 3 Sonntage, die zur Paſſionszeit überleiten Die Paſſionszeit beginnt in dieſem Jahre am 6. Februgr. Es folgen die Paſſionsſonntage, von denen der Sonntag Reminiscere zum Volkstrauertag geworden iſt. Palmſonntag iſt am 14. Oſtern am 21. April. Vom Oſter⸗ feſtkreis führt der Weg über den Himmelfahrtstag am 30. Mai zum Pfingſtfeſt, das in dieſem Jahre auf den 9. Juni fällt. Am 16 Juni beginnt die Trinitatiszeit, die uns am 20. Juni Fronleichnam, am 6 Oktober das Erntedankfeſt und am 1. November Allerheiligen, am 2. November Allerſeelen, am 3. November das Reformationsfeſt bringt. Zwiſchen den beiden letzten Sonntagen des Kirchenfahres dem 22. Sonn⸗ tag nach Trinitatis am 17 Rovember und dem Totenſonntag am 24 November liegt der Buß⸗ und Bettag. Dann bringt am 1. Advent der 1. Dezember ein neues Kirchenjahr. . Nührkinder in Minfngerm. Das Hilfswerk„Mutter und Kind! der NS. ſorgt auch im Winter während der Dauer des Winterhilfswerkes für die notleidende Jugend. So traf ein Zug mit 122 Ferienkindern aus dem Ruhrgebiet hier ein, die im Lande Baden einen vier⸗ oder mehrwöchigen Erholungsurlaub verbringen ſollen. Als der Zug mit den Kindern auf dem Hauptbahnhof Mannheim eintraf, hatten ſich ein Spielmannszug und eine Schar Jungvolk zum Emp⸗ fang eingefunden. 46 Ruhrkinder wurden von ihren Pflege⸗ eltern in Empfang genommen und in die Heime geleitet. Mehl zentnerweiſe geſtohlen und verſchoben. Durch den 39 Jahre alten Maximilian Kaiſer aus St. Ingbert wurden aus einer hieſigen Mühle Mehlſchiebungen vorge⸗ nommen. Er war Lagerverwalter der betreffenden Firma. Drei Helfershelfer, der 39 Jahre alte verheiratete Hugo Gärtner und der 25 Jahre alte verheiratete Johann Wülk, beide von hier, verbrachten die Doppelzentnerfäcke zu einem Bäckermeiſter, der Hehlerpreiſe dafür bezahlte. Der 30 Jahre alte Friedrich Kolbenſchlag von hier ſchaffte einige Sack zu einem Mehlhändler, der jedoch den reellen Preis bezahlte und der Mühle Mitteilung von den Vorgängen machte. Der Hauptangeklagte behielt 10 Mark pro Sack, die Vermittler erhielten 5 Mark für den Transport zu dem Bäckermeiſter, dem 44 Jahre alten Wilhelm Förſter, der ſich in wirtſchaft⸗ licher Not befand. Der geſtändige Angeklagte, der ein Wochenlohn von 38 Mark hatte, trank die teuerſten Weine und ließ ſich, wenn er nicht das Gleichgewicht hatte, mit dem Auto nach Hauſe fahren. Das Gericht fällte folgendes Arteil: Der Hauptangeklagte 10 Monate Gefängnis, Gärtner 5, Wülk und Kolbenſchlag je 7 Monate zwei Wochen, Förſter drei Monate Gefängnis. tf. Schulkinder kreiben Vogelſchutz. Im Ellerbuſch bei Herford ſoll jetzt ein vorbildliches Werk auf dem Gebiete des Vogelſchutzes durchgeführt werden. Ein Freund der ge⸗ fiederten Sänger, ein Bauer aus der Umgegend, hat ein mͤh⸗ rere Morgen großes Gelände für die Anlegung eines Vogel⸗ ſchutzgeländes zur Verfügung geſtellt. Unter ſachverſtöndiger Anleikung ſollen Schulkinder hier Futterplätze und Niſtgele⸗ genheiten ſchaffen. Durch Stauung eines Baches werden kleine Teiche angelegt und weiter werden Niſtſträucher ange⸗ pflanzt. Das Vogelſchutzgelände wird nach der Fertigſtellung mit einer Hecke umgeben. — Kraftfahrer! Dulde nicht, daß beim Tanken das Tankſieb herausgenommen wird! Gerade da ſoll es ſeinen Zweck(Sicherung gegen Hindurchſchlagen von Flammen) er⸗ füllen! Wenn etwas paſſiert, wirſt Du beſtraft und die Ver⸗ ſicherung wird nichts bezahlen! Vorſicht Dacharbeit! Es iſt eine bekannte Tatſache, daß die meiſten Unfälle vermieden werden könnten, wenn die dabei Beteiligten die nötige Vorſicht walten ließen. Die Berufsgenoſſenſchaften ſind mit allen Kräften bemüht, in den Betrieben aufklärend und belehrend zu wirken. Beſonders durch bildliche Darſtel⸗ lungen wird eine gute erzieheriſche Arbeit geleiſtet. Auffal⸗ lend groß iſt immer noch die Unachtſamkeit des Straßen⸗ publikums. Die Reichsbahn macht bereits durch wirkſame bildliche Darſtellungen auf viele Unfallsmöglichkeiten auf⸗ merkſam. Jetzt werden im Kampfe gegen die Unfälle auch die Gefahren des Straßenverkehrs bildlich erfaßt. Der Ver⸗ band Deutſcher Berufsgenoſſenſchaften hat jetzt ein buntes Plakat herausgegeben mit dem Leitwort:„Vorſicht! Dach⸗ arbeit.“ Man ſieht ein großes auffallendes Schild, das dieſe Worte in roter Schrift enthält. Trotzdem ſchreiten Männer und Frauen über die gefährdete Stelle, ohne ſich im 5 ringſten um das Warnungszeichen zu kümmern. Das Bild Pig die Dinge wirklich ſo, wie ſie ſind. Man weiß, daß bei hacharbeiten die gefährdeten Teile der Straße durch War⸗ nungsſchilder abgeſperrt werden. Trotzdem kümmern ſich nur wenige um dieſe Gefahrzeichen. Den meiſten iſt es zu un⸗ bequem, einen Umweg oder einen Bogen zu machen. Lieber begeben ſie ſich in eine ſchwere Gefahr, die ihr Leben ge⸗ fährdet oder ſie mit Siechtum bedroht. Die Unfallziffer würde erheblich ſinken, wenn die Menſchen mit offenen Augen um ſich ſehen würden. Guter Mond Am 19. Januar wird eine Mondfinſternis ftattfinden, die in unſeren Breiten jedoch nur in ihrer letzten Phaſe zu beobachten iſt. Mondfinſterniſſe finden verhältnismäßig häufig ſtatt— viel häufiger als Sonnenfinſterniſſe— und find doch immer noch von einem gewiſſen geheimnisvollen Zauber umgeben. Es iſt überhaupt auffallend, daß ſich der Aberglauben des Mondes viel mehr als der Sonne bemächtigt hat und daß die Menſchheit an übernatürliche Einwirkungen der Weltgeſtirne auf unſere Erde und die Menſchen glauben möchte Die Einwirkung des Mondes auf Ebbe und Flut ver⸗ führte dazu, weitgehende Einflüſſe der einzelnen Mond⸗ phaſen auf die Witterung anzunehmen. Die alten Griechen glaubten, daß Regen und ſchönes Wetter Monde abhängen, und der erſte der„ſieben Weiſen“, Thales von Milet, hat nach dieſen Grundlagen das Wetter vorausgeſagt. Bei Virgil ebenſo wie in vielen Sprüchen und Kalendern des Mittelalters finden wir dieſe Annahme. Man unter⸗ nahm keine Reiſe, ohne vorher den Mond um Rat gefragt zu haben, und war höchſt ärgerlich über das„trügeriſche Geſtirn“, wenn man doch wider Erwarten durch ſeine Be⸗ obachtungen getäuſcht wurde. In den Blütezeiten der Aſtrologie, in denen von den ewigen Geſtirnen eine Deutung des rätſelhaften Erdenlaufes erwartet wurde, ſpielte der Mond freilich jeweils eine noch viel gewichtigere Rolle im Leben jedes einzelnen und in den Schickſalen der Menſchheit. Alle hervorragenden Ereigniſſe unſeres Daſeins, Geburt und Heirat, Krankheit und Tod. wurden mit dem magiſchen Leuchten des Mondes in Zu⸗ ſammenhang gebracht. Das erſtreckte ſich bis auf Kleinig⸗ keiten des täglichen Lebens. Hatte ſchon Plinius verſichert, daß Tiere und Menſchen beim Vollmond beſonders munter und friſch ſeien, ſo war in den mittelalterlichen Kalendern ein ganzes Syſtem der häuslichen Hygiene auf den Wand⸗ lungen des Mondes aufgebaut. Schröpfen und Purgieren, die beiden Heilmittel gegen Melancholie, Schlaffheit und böſe Träume, durften nur angewandt werden, wenn der Mond im Zeichen des Stieres ſtand. Wenn jemand ein Bad nehmen wollte, durch das der Körper gereinigt werden ſollte, dann mußte er die Zeit abwarten, während der der Mond im Zeichen der Waage oder der Fiſche ſtand; nahm man aber ein Bad, um ſich zu erfriſchen, ſo war die Stunde am günſtigſten, in der der Mond in einem der waſſerreichen Zeichen, dem Krebs oder Skorpion, ſtand. Man glaubte auch, von dem abnehmenden Mond ſtröme eine geheimnis⸗ volle Kraft auf die Erde aus, die Verwirrung und Wahn⸗ sinn in den Gehirnen hervorrufe. Das flimmernde, weich und geheimnisvoll die Dinge umhüllende Licht des Mondes, das den Sinn mit einer ſüßen Schwermut und traumhaften Dämerung umfangen hält, empfing durch dieſen Aberglau⸗ ben einen gefährlichen, die Seele vergiftenden Schein, vor dem man ſich ſorgſam hüten mußte. Von großem Einfluß ſollte der Mond auch auf Leben und Arbeit des Landmannes ſein. Das Fällen des Holzes, das Umfüllen des Weines und vieles andere wurde im Hinblick auf Geſtalt und Stellung des Mondes vorgenom⸗ men. Virgil hat bereits in ſeinem Lehrgedicht über die Landwirtſchaft„Georgica“ dem Mond einen wichtigen Ein⸗ fluß auf das Gedeihen der Früchte zugeſchrieben. Vegetius ſagt, daß die Bäume zwiſchen dem 15. und 23. Tage des Monats gefällt werden müßten, weil das Holz ſich während dieſer acht Tage am beſten halte. Nur Holz, das während dieſer Zeit gefällt iſt, darf zum Bau von Schiffen und Häuſern verwendet werden, wenn man nicht großen Schaden befürchten ſoll. In einer„Anweiſung zur Beſtellung des Feldes“ aus dem Jahre 1670 findet ſich eine bedeutſame Stelle, die gegen dieſen durch die Jahrhunderte hindurch feſtgehaltenen Aberglauben von der Wichtigkeit des Mondes für die Ernte auf eine ironiſche Weiſe Stellung nimmt:„Säet und pflanzt falle Arten von Korn und Früchten“, ſo heißt es da,„in allen beliebigen Phaſen des Mondes; ich verſpreche euch einen ſtets gleichen Erfolg, wenn nur euer Land gut iſt und ihr es ſorgſam beſtellt. Der erſte Tag des Mondes iſt dafür ebenſo günſtig wie der letzte, und beide werden eurer Ernte gleich wenig nützen oder ſchaden. Das kann jeder ſelbſt erproben und mich dann als einen Betrüger verfluchen, wenn ich hier eine falſche und ſchlechte Lehre vortrage.“ Seitdem iſt häufig auf die Richtigkeit dieſer uralten Bauernregeln hingewieſen worden, aber auch heute noch verknüpft der Landmann mancherorts mit den Vorſtellungen vom jungen und alten Mond günſtige oder ungünſtige An⸗ ſichten ſehr weit auseinander, und von dem gleichen Viertel des Mondes erwartet der eine günſtigen Erfolg, während der andere das ſchlimmſte Unheil befürchtet. Bilder von der neuen Saargrenze Noch ſtehen bei Homburg franzöſiſche Zöllner, aber nur wenige Zeit noch dauert ihre Tätigkeit, dann fällt dieſe künſt⸗ liche Grenze. Dann läuft keine Grenze mehr mitten durch deutſches Gebiet, ſondern die neue Saargrenze ſcheidet dann Deutſchland von Frankreich. Dr. Johannes Guthmann ſchil⸗ dert in ſeinem Buche„Um die Weſtmark“(Verlag R. Olden⸗ bourg, München und Berlin) dieſes Grenzgebiet. Wir ſind zum Winterberg hinaufgeſtiegen, am Saar⸗ hafen vorbei und durch Alt⸗Saarbrücken hindurch, und ſchauen hinunter in die Talweitung des Fluſſes, in der Saarbrücken liegt, noch tiefer eingetalt, noch höher von den Bergzügen überragt als unſer Würzburg in ſeinem Keſſel. Rechts nahe dem Platz des römiſchen Kaſtells iſt jetzt der Flughafen angelegt, dahinter zieht ſich das Scheidtertal nach St. Ingbert hinaus, in ihm wird vielleicht nach der Rück⸗ kehr zum Reiche der Saar⸗Pfalz⸗Kanal von der Saar ab⸗ zweigen, etwas weiter links, weſtlich, kommt das Sulzbachtal herein. Wir wenden uns und ſehen genau wie im Norden ſo auch im Süden bewaldete Höhenzüge.„Die Spicherer Höhen“, erklärt unſer Führer. Die Grenze, heute die Reichs⸗ grenze, liegt im Süden zum Greifen nahe, und die Garniſo⸗ nen von Forbach und Saargemünd ſtehen ja nur einen Schritt drüben. 5 Danach iſt es Befreiung in den Warndt hinauszufahren, in dieſe unendlichen Waldungen, ſo herlich und von Sonne durchſtrahlt wie in unſerem Speſſart, und dort die Stille, die Reinheit der Luft und den Frieden der Natur zu genießen. Den Frieden? Immer noch ſind wir im Kohlenwald. Und der Warndt, der ſeinen Namen noch von jenen Zeiten her trägt, wo er ein„verwarntes“ Waldgebiet war, nur ein⸗ zelnen vorbehalten, atmet nur ſcheinbar Ruhe und Frieden. Der Wagen hält ſüdlich Naßweiler am Waldrand gerade vor den franzöſiſchen Poliziſten und Zöllnern. Wir gehen am Waldrand entlang noch auf deutſchem Boden zu dem einen der beiden Schächte, Reumeaux(Peyrimhoff heißt der andere in der Nähe). Die franzöſiſche Grubenverwaltung grub die Schächte auf franzöſiſchem Boden hart an der Grenze und ſtieß unterirdiſch in die ſaarländiſchen Kohlen- lager vor, um die wertvollen Fettkohlen für Frankreich zu rauben. Drunten im Grunde liegen Freimengen und Mer⸗ lenbach, lothringiſche Bergmannsorte mit internationaler Arbeiterſchaft, die Gruben ragen über die Wälder hinaus, und ein paar Hüttenwerke rauchen. Der Forbacher Schloß⸗ berg, den wir vom Winterberg aus im Südweſten ſahen, liegt nun im Nordoſten, wir ſpüren die Bosheit dieſer Grenzziehung und den vorgeſchobenen Poſten, auf dem wir augenblicklich hier in der Südoſtecke des Warndts ſtehen, und wir ſehen den überragenden Höhenzug, der ſich von St. Avold hinter Forbach bis zu ſeinen letzten Ausläufern, den Spicherer Höhen bei Saarbrücken, hinzieht. Den ſchönſten Blick bietet uns die Höhe von Berus. 15 liegt das ganze Saargebiet vor unſeren Augen ausge⸗ reitet. Es iſt ein unvergleichlich ſchöner Ausblick von dieſer Muſchelkalkhöhe aus, die doch ſelbſt nur 360 Meter hoch liegt. Geſtört wird dieſer Friede auch hier nur durch die Menſchen. Denn der Warndt iſt auf drei Seiten von Frank⸗ reich umgeben, wir ſelbſt ſtehen wieder einmal hart an der neuen Grenze, und das nächſte Hüttenwerk. La Houve bei Kreuzwald, iſt ſchon franzöſiſch. Die Muſchelkalkhöhen von Falkenberg über Buſendorf nach Bolchen ſchauen in das deutſche Saarland herein. Wir ſelbſt erkennen noch die Ge⸗ gend der Hakenberg⸗Feſtungsanlagen, die 16 ausgebaute Stockwerke heute ſchon haben und mit unterirdiſchen Ver⸗ bindungen ausgeſtattet ſind. Ihnen ſchließt ſich das Ueber⸗ ſchwemmungsgebiet von Saaralben an, und an dies weiter nach Oſten die Feſtungsanlagen von Bitſch. So gewinnen wir von dieſer Höhe von Berus aus einen Ueberblick über die militäriſche Einteilung dieſes Weſtmarkvorſprunges. Wir erfahren noch ein paar Unſinnigkeiten der örtlichen Grenzziehung: Da liegen weſtlich von Saarlouis drei Dör⸗ fer: Leidingen, Heiningen und Schrecklingen, die beiden letz⸗ ten heute franzöſiſch. Der Wald von Leidingen liegt in Frankreich und wird von franzöſiſchem Forſtperſonal ſo ver⸗ waltet, daß keinerlei Gewinn bleibt. Die Schule iſt wohl deutſch, aber die drei Orte hatten ein Gotteshaus gemeinſam auf deutſchem Boden. Als man eine neue Kirche nach Hei⸗ ningen bauen wollte, wehrten ſich die Schrecklinger, als man ſie nach Schrecklingen bauen wollte, erhoben die Heininger Einſpruch. Da die Bewohner dieſer beiden Orte auch den Unſinn nicht mitmachten, die Kirche mitten zwiſchen die Dör⸗ fer zu ſtellen, beſuchen die franzöſiſch gewordenen Heininger und Schrecklinger nach wie vor die deutſche Kirche in Lei⸗ ingen. Aber der Geiſtliche muß die Hirtenbriefe nicht nur des Erabiſchofs von Trier, ſondern auch die des Biſchofs von Metz für ſeine franzöſiſchen Pfarrkinder verleſen. Und damit auch der Ulk nicht fehle: Der Bahnhof Gerſtlingen der Bahn Dillingen—Buſendorf— Metz iſt noch deufſch; die Abortanlagen des Bahnhofes aber franzöſiſch. Nur St. Bürokratius könnte nach einem Viſum fragen! Natſchläge zur Linoleumbehandlung Linoleum als Fußbodenbelag hat ſich in den letzten Jahren in immer größerem Umfange eingeführt. Es hält den Fußboden warm und ermöglicht leichte Reinhaltung der Räume. Dieſe Vorteile ſind allgemein bekannt, nicht aber die beſte Art der Linoleumpflege. Dieſe iſt zwar durchaus nicht ſchwer, aber immerhin iſt einiges zu beachten, wenn man das Linoleum dauernd ſchön und anſehnlich erhalten und überdies eine lange Lebensdauer erzielen will. An und für ſich iſt Linoleum ein ſpröder Stoff. Wird er falſch behandelt, ſo wird er brüchig. Dies läßt ſich aber mit leichter Mühe vermeiden. Die Sauberhaltung des Li⸗ noleums, die beſonders leicht iſt, dient gleichzeitig auch ſeiner Haltbarkeit. Freilich darf auch hierin nicht zuviel getan werden. Wo tägliche gründliche Reinigung für nötig ge⸗ halten wird— beiſpielsweiſe in den Fluren von Land⸗ häuſern— genügt ſchon ein Abwaſchen mit lauwarmem Waſſer. Allerdings muß der Boden ſofort danach mit einem ſehr weichen Lappen ganz trocken gerieben werden. Wo man aber Seifenwaſſer auf dem Linoleum ſtehen läßt, darf man ſich nicht wundern, wenn ſich bald Schäden zeigen, denn Seife frißt. Nur ſtärkere Schmutzablagerungen mag man mit ſodafreien Seifen entfernen, aber ſolche Ablagerun⸗ gen können vermieden werden, und dann genügt einfache Waſſerbehandlung eigentlich immer. Neben der Reinigung aber müſſen wir auch der Sprö⸗ digkeit vorbeugen, die ſich in der warmen Jahreszeit durch das Austrocknen des Linoleums an ſich und in der kalten Jahreszeit durch die trockene Heizungsluft ergibt, wenn keine Gegenmaßnahmen getroffen werden. Bei der Linoleum⸗ behandlung mit Fußbodenöl in derſelben Weiſe, wie man mit Holzfußböden verfährt, ergeben ſich leicht Zuſtände, die wir aus unſeren Räumen lieber fernhalten wollen. Es iſt nicht zu vermeiden, daß man das Oel zu reichlich aufträgt. An den Oelreſten ſetzt ſich der Staub feſt und bildet eine häßliche, nicht ſo leicht wieder zu entfernende Verkruſtung. Auch dunkelt mit Fußbodenöl behandeltes Linoleum ſehr raſch nach. Das richtige Linoleumpflegemittel iſt Bohner wachs. Dabei ſind die pafſtenartigen Bohnermaſſen den flüſſigen vor⸗ zuziehen. Die Bohnermaſſe ſoll nur hauchdünn aufgetragen und ſehr gut verrieben werden. Wenn die zur 10 5 1 kommende Bohnermaſſe genügend Wachsgehalt hat, ſo läß ſich leicht eine hauchdünne Deckſchicht herſtellen, die ſchmutz⸗ abweiſend wirkt und die Reinigung erleichtert. Beim Ge⸗ brauch flüſſiger Bohnermittel iſt rohes oder gekochtes Leinök . dem man etwa fünf Gewichtsteile Terpentinöl zuſetzt. In milchreichen Ländern verwendet man zur Reinj⸗ gung nichtentrahmte Milch. Dabei bleiben nicht nur die reinen Farbtöne erhalten, ſondern bei gewiſſen Far⸗ ben läßt ſich eine Steigerung der Farbſchönheit feſtſtellen. Die Vorbehandlung geſchieht mit ſodafreiem, lauwarmem Seifenwaſſer. Dann wird mit weichen Tüchern gründlich abgerieben. Nach guter Trocknung der Fläche reibt man mit Milch ein. Mannheimer Nationaltheater Im Nationaltheater: Montag, 21. Januar: Miete C 10: Der Herr Baron fährt ein. Komödie von Heinz Steguweit. Anfang 19.30 Uhr. Ende 21.45 Uhr. Dienstag, 22. Januar: Miete G 11: Das Konzert. Luſtſpiel von Hermann Bahr. Anfang 20 Uhr. Ende nach 22.30 Uhr. Mittwoch, 23. Januar: Miete M 12, Sondermiete M 6: NS.⸗Kulturgemeinde, Abt. Theater, Ortsgruppe Mann⸗ heim, Abt. 225 und 227: Was ihr wollt. Oper von Arthur Kuſterer. Anfang 20 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Donnerstag, 24. Januar: Miete D 12: NS. ⸗Kultur⸗ gemeinde, Abt. Theater, Ortsgruppe Mannheim, Abt. 291 und 391 bis 393: Komödie der Irrungen von Shakeſpeare. Anfang 19.30 Uhr. Ende 21.30 Uhr. Freitag, 25. Januar: Miete E 11: Das Muſikanten⸗ dorf. Luſtſpiel von Heinz Lorenz. Anfang 20 Uhr. Ende nach 22.30 Uhr. 8 Zwangsverſteigerung. Dienstag, den 22. Januar 1935, vormittags 11 uhr, werde ich in Seckenheim an der Waaghalle gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Perſonenwagen, Opel, 1 Klavier, 1 Standuhr und Möbel verſch. Art. Spreng, Gerichtsvollzieher. Goeben erſchienen: Bauerntum Müunmumnmnmmnummumunmmmmumunmunmnmunuunm vor den Toren der Großſtadt Ane Von Dr. Karl Kollnig. Eine neue Heimatſchrift über das Seckenheimer Bauerntum in Geſchichte und Gegenwart, in ſeiner Sprache, in Sitte, Brauch und Volksüberlieferung. 60 Seiten mit 6 Bildtafeln Preis: 1.50 Mk. Zu beziehen durch den Verlag„Neckar- Bote“. gummistempel liefert in jeder Größe NS.⸗Hago. 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Andere Waren dürfen auf dieſen Schein nicht ausgegeben werden. Jede mißbräuchliche Verwendung dieſes Gutſcheines zieht Zuchthaus⸗ ſtrafe nach ſich. 770 Beſtimmungen über die Verrechnung dleſes Gutſchelnes ſtehe Rück ſelte E f 4 1 Gültig bis 31. Januar 1935 1 1 N 5 15 11