ö ö g g a Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Preisliſte Rr. 2. Anzeigenſchluß 9 Uhr. D. A. XII. 34: 1200 däges-und finzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen, Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantw. für Schriftluu Anzeigen Gg. Härdle, M⸗Seckenheim Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 35. Jahrgang Die chineſiſche Oſtbahn verkauft Sowjetrußland kritt ſie für etwa 120 Millionen Mark an Mandſchukuo ab. Tokio, 22. Januar. Nach einer Berhandlungsdauer von 19 Monaten, wäh⸗ rend der 40 Hauptbeſprechungen ſtakkfanden, wurden die Verhandlungen über den Verkauf der chineſiſchen Oſt⸗ bahn zum Abſchluß gebracht. Der zum Abſchluß gelangte Vorvertrag enthält alle Einzelheiten des Uebergangs der Bahn an Mandſchukuo. Danach tritt die Sowjetunion folgende Werte ab: 1726 Ki⸗ zometer Bahnſtrecke, 2567 Kilometer Telegraphen⸗ und Te⸗ lephonlinien, das geſamte Bahnmaterial, Fabrikanlagen und umfangreichen Beſitz an Ländereien und Wald. Der Geſamtpreis beträgt 170 Millionen Yen. Ein Drittel die⸗ ſes Betrages iſt in bar zu zahlen, die reſtlichen zwei Driktel in Waren. Die Zahlungen haben innerhalb von drei Jahren zu erfol⸗ gen. Die Hälfte des Barpreiſes iſt bei Unter⸗ zeichnung des Vertrages fällig. Der Reſtbetrag muß mit 3 v. H. verzinſt werden. Ueber die an Zahlungsſtatt zu liefernden Waren werden im Laufe der nächſten ſechs Monate beſondere Verträge abgeſchloſſen werden. Die Sow⸗ zetunion verlangt Reis, Rohſeide, kleinere Schiffe, elektri⸗ ſche Maſchinen und Apparate, Kupfer, Tee, Sojabohnen u. a., aber keine Waffen. Japan übernimmt die Bürgſchaft für alle Zahlungen und wird hierüber eine beſondere ſchriftliche Erklärung an Moskau abgeben. Die chineſiſche Oſtbahn, oder wie ſſſie von japaniſch⸗ mandſchuriſcher Seite jetzt bezeichnet wird, die Nordmand⸗ ſchuriſche Bahn, wird mit der Uſſari⸗Bahn und der Sibi⸗ riſchen Bahn verbunden werden. Hierüber folgt ein be⸗ fonderer Vertrag. Die bei der Bahn beſchäftigten ſowjet⸗ ruſſiſchen Beamten müſſen innerhalb von fünf Monaten nach der Sowjetunion zurückkehren. Vergütungen und Penſionen für dieſe Beamten werden von der Sowjetunion bezahlt. Der Hauptvertrag über den Bahnverkauf ſoll im Februar in Tokio unterzeichnet werden. Japan beabſich⸗ tigt gemeinſam mit Mandſchukuo die geſamte Bahnver⸗ waltung neu zu ordnen. Eine Abordnung der mandſchuriſchen Regierung wird demnächſt nach Tokio reiſen, um das ruſſiſch⸗japaniſch⸗ mandſchuriſche Abkommen über den Verkauf der chineſi⸗ ſchen Oſtbahn zu paraphieren. * Entſpannung im Fernen Oſten Erklärungen japaniſcher Miniſter im Oberhaus. Tokio, 22. Jan. Der japaniſche Reichstag wurde durch Reden des Miniſterpräſidenten OHkadas und des Außen⸗ miniſters Hirota eröffnet. Bei der Rede Okadas fiel vor allem die Feſtſtellung auf, daß ſich die Beziehungen Japans zur Sowjetunion und zu China weſentlich gebeſ⸗ fert hätten. Japan ſtrebe gegenüber der Sowjetunion ein freund⸗ ſchaftliches Verhälknis an, wozu der Abſchluß der Ver⸗ handlungen über die chineſiſche Oſtbahn erheblich beige⸗ kragen habe. Die Beziehungen Japans zu Mandſchukuo ſeien weſenklich gefeſtigt worden. Ein gutes Verhältnis zwiſchen Japan und Mandſchukuo ſei geeignet, den Frie⸗ den im Fernen Oſten zu gewährleiſten. Zur Flottenfrage erklärt Okada u. a., Japan er⸗ warte einen neuen Flottenvertrag, der den bisherigen Ver⸗ trag auf gerechter Grundlage erſetzen ſolle. Auf die finan⸗ zielle Lage Japans eingehend, gab der Miniſterpräſident zu, daß für das Heer ein verhältnismäßig hoher Betrag in den Haushalt eingeſetzt werden mußte, dies ſei aber an⸗ geſichts der internationalen Lage im Intereſſe der Landes⸗ verteidigung notwendig geweſen. Weiter ging Okada auf die ſogenannte Mehrgewinnſteuer ein, die die Regierung im Intereſſe der Landesfinanzen erheben müſſe. politiſches Allerlei Glückwunſchtelegramm Görings an Schachl. Miniſterpräſident General Göring hat in einem per⸗ ſönlich gehaltenen Telegramm dem Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter Schacht ſeine herzlichſten Glückwünſche zu ſeinem Ge⸗ burtstag übermittelt. Uebertragung des Sachſenſpiegels ins Hochdeutſche. Wie die„Saale⸗Zeitung“ erfährt, wird zur Zeit an einer Uebertragung des Eike von Rehgowſchen Sachſen⸗ ſpiegels ins Hochdeutſche gearbeitet, die im Auftrage des NS⸗Juriſtenbundes ſamt einem Kommentar noch im Laufe dieſes Jahres fertiggeſtellt und herausgebracht werden ſoll. Bisher liegt auf dieſem Gebiet nur eine unzulängliche Ar⸗ beit aus dem Ende des 19. Jahrhunderts vor. Damals wagte ſich ein junger Referendar an dieſe Aufgabe heran, die von ihm ſelbſtverſtändlich noch nicht erſchöpfend elöſt werden konnte, zumal die Zeitverhältniſſe ihm gar nicht be⸗ ſonders günſtig waren. Dieſe Lücke wird jetzt ausgefüllt. Die Ueberſetzung und Kommentierung liegt in den Händen eines bekannten Halleſchen Anwalts. f Mittwoch, den 23. Januar 1935 Ehrungen für General Litzmann Der 85. Geburtstag des„Löwen von Brzeziny“. Berlin, 22. Januar. Der Heerführer und treue Gefolgsmann Adolf Hit⸗ lers, General Litzmann, feierte am Dienstag ſeinen 85. Ge⸗ burtstag. Er verlebte den Tag in dem Berliner Vorort Nikolasſee, im Hauſe ſeiner Tochter. Der Villenort hatte Flaggenſchmuck angelegt. Das Ziel der großen Schar der Gratulanten war das Haus Nr. 22 in der von Luck⸗Straße. Unbeweglich ſtand ein Doppelpoſten der SS mit geſchul⸗ tertem Gewehr vor dem Eingang. Seit den erſten Vor⸗ mittagsſtunden kamen in unaufhörlicher Folge die Gratu⸗ lanten, vor allem die Vertreter der Partei und ihrer Glie⸗ derungen. Der Gauleiter der Kurmark, Staatsrat Kube, überbrachte ſeine herzlichſten Geburtstagsgrüße. Im Namen der damals vom Sieger von Brzeziny geführten dritten Gardeinfanteriediviſion und aller Mitkämpfer der Durch⸗ bruchsſchlacht ſprächen Generalleutnant von Roeder als letzter Kriegskommandeur der Diviſion und Hauptmann Krukenberg als alter Ordonnanzoffizier des Gene⸗ rals Litzmann dem Jubilar Glückwünſche aus. Um 10 Uhr eröffnete die Kapelle der Reichsſchule des Nationalſozialiſtiſchen Arbeitsdienſtes ihr Ständchen im Garten mit dem Choral„Lobe den Herrn“. Während die Kapelle des Infanterieregiments 9 ſpielte, marſchierte auf der Straße ein Ehrenſturm der SA⸗Standarte 17 und eine Ehrenabteilung der Po auf, dahinter die Hitler⸗Ju⸗ gend. Wenige Minuten ſpäter erſchien der Gefeierte vor der Gartentür in Begleitung ſeines Sohnes. Der Gene⸗ ral, der den Pour le merite mit Eichenlaub angelegt hatte, drückte ſeine Freude in einer kurzen Anſprache aus, die in ein Sieg⸗Heil auf den Führer ausklang. Gegen Mittag er⸗ ſchienen als weitere Gratulanten u. a. die Reichsminiſter Dr. Frick und Kerrl und in Vertretung des preußiſchen Miniſterpräſidenten Staotsrat Körner. Der Führer gratuliert Am Nachmittag wurde General Litzmann eine beſon⸗ dere Ehrung zuteil: der Führer und Reichskanzler kam ſelbſt, um ſeinem treuen Mitkämpfer, der als erſter General der alten Armee den Weg zur nationalſozialiſtiſchen Bewegung gefunden hakte, perſönlich ſeine Glückwünſche auszusprechen. Der Führer befand ſich in Begleitung ſeiner Adjutan⸗ ten, des SA⸗Obergruppenführers Brückner, des Reichs⸗ preſſechefs der NSDAP, SS-Gruppenführer Dr. Diet⸗ rich, und des SS⸗Brigadeführers Schaub ſowie des Ad⸗ jutanten der Wehrmacht, Major Hoßbach. Mit dem Füh⸗ rer erſchien auch ſein Stellvertreter Reichsminiſter Rudolf Heß. Kurz nach dem Führer erſchien, gleichfalls von begei⸗ 5212 Heilrufen empfangen, Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ e ls. Das Geſchenk des Führers Als nach einigen Minuten General Litzmann vor dem Hauſe erſchien und der Führer ihn am Arm geleitete, glich der Jubel einem wahren Orkan. Der Führer zeigte dem Geburtstagskind das Geſchenk, einen Mercedes⸗Wa⸗ gen. General Litzmann nahm probeweiſe in ſeinem Wa⸗ gen Platz, in angeregtem Geſpräch mit dem Führer. Noch einmal wünſchte beim Abſchied der Führer ſeinem treuen Mithelfer im Kampf um die Macht das Beſte. General Litz⸗ mann und Reichsminiſter Dr. Goebbels wechſelten dann noch einige Worte. Der Dank des Generals In das Mikrophon ſprach der General folgende mar⸗ kige Worte:„Ich bin hochbeglückt, in meinem hohen Alter noch zu erleben, daß Deutſchland ſeine Ehre wiedergewon⸗ nen hat und wieder zur Macht zurückkehrt, durch das allei⸗ nige Verdienſt ſeines Führers Adolf Hitler. Ich bin beglückt an meinem 85. Geburtstag, dieſen herrlichen Mann unter meinen Gratulanten zu haben. Deutſchland muß das alte Anſehen in der Welt wiedergewinnen, und das alles wird erreicht werden durch unſeren Führer Adolf Hitler!“ * Glückwunſchſchreiben ſind eingegangen u. a. von Reichsminiſter Dr. Frick, Reichswehrminiſter Gene⸗ raloberſt von Blomberg, Miniſterpräſident Gö⸗ ring, Reichsſtatthalter General von Epp. Bulgariſches Kabinett zurückgetreten Kriegsminiſter Slateff mit der Neubildung beauftragt. Sofia, 23. Jan. Miniſterprädent Georgieff hat dem König den Rücktritt des geſamten Kabinetts überreicht, der angenommen wurde. Mit der Bildung des neuen Kabinetts würde der bisherige Kriegsminiſter, General Slateff, be⸗ traut. Die neue Regierung dürfte ſich in der Hauptſach aus Militärs zuſammenſetzen. 5. Oer Flaggenerlaß zum 30. Januar Berlin, 23. Jan. Aus Anlaß der 1 Wiederkehr des Tages der nationalen Erhebung flaggen auf Anord- nung der Reichsregierung am Miktwoch, den 30. Januar, die Gebäude des Reiches, der Länder, der Gemeinden, der Körperſchaften des öffentlichen Rechts, ſowie der öffenkli⸗ chen Schulen. Dieſe Anordnung wird hiermit amtlich mit dem Hinzufügen bekanntgegeben, daß eine ſchriftliche Be- nachrichtigung der Behörden nicht erfolgt. ö Nr. 19 867 977 L Für eilige Leſer 2: General Litzmann feierte in Berlin⸗-Nikolasſee ſei⸗ nen 85. Seburkskag. Der Führer hat den Jubilar in ſei⸗ ner Wohnung aufgeſucht, um ihm die Glückwünſche zu überbringen. : Die Sowjekunſon hat die chineſiſche Oſtbahn an Mandſchukno ſamt Werkanlagen und Ländereien verkauft. : In der Nacht wurde der Bahnpoſtwagen eines Perſonenzuges auf der S'recke Dortmund— Rauxel von drei maskierten Räubern überfallen und beraubt. 1: Der Kommuniſt Hahn aus Breslau, der am 30. Mai 1931 den Stahlhelmer Müller erſchoſſen halle, wurde hingerſchte⸗l. Der Amtauſch der Gaarfranken 350 Umtauſchſtellen.— Abgabe an die B33. Baſel, 22. Januar. Nach einer Mitteilung der ſchweizeriſchen Depeſchen⸗ agentur hatte der Verwaltungsrat der BIZ die Banklei⸗ tung ermächtigt, als Mittlerin bei der Liquidierung der Saar⸗ Finanzfragen tätig zu ſein. Beſprechungen in die⸗ ſer Frage wurden bereits zwiſchen dem Vertreter der Bank von Frankreich, Lacourd⸗Gayet, und dem Vertreter der Reichsbank, Dr. Vocke, durchgeführt. Weitere Beſprechungen über die techniſchen Einzelheiten der Ueberleitung der ſaar⸗ ländiſchen Finanzverwaltung auf das Reich haben Ende der Woche wiederum in Baſel zwiſchen einem deutſchen Vertreter, Miniſterialdirektor Berger⸗Berlin, und einem Vertreter der ſaarländiſchen Regierungskommiſſion, Re⸗ lieff, ſtattgefunden. Im ganzen Saargebiet ſollen ſämkliche ausländiſchen Jahlungsmittel, vor allem natürlich das franzöſiſche No⸗ kengeld, eingeſammelt und gegen Reichsmark umgetauſcht werden. Es iſt vorgeſehen, an die 350 Umtauſchſtellen, und zwar bei den Banken, Sparkaſſen, Poſtbüros uſw. einzu⸗ richten. Das ausgetauſchte Geld wird in einer großen Sdarbrücker Bank zur Verfügung der B33 gehalten. Wie ergänzend verlautet, beginnt der Umtauſch der Zahlungs- miktel acht Tage vor dem Kückgliederungstermin, d. h. alſo acht Tage vor dem 1. März. N Erhebliche Mengen franzöſiſcher Noten ſind bereits vor der Abſtimmung nach Frankreich abgefloſſen. Der zum Austauſch gelangende Betrag iſt als erſte Teilſumme für die 900 Millionen franzöſiſche Franken, die das Reich an Frankreich für die Ueberlaſſung der Domanialgruben zu zahlen hat, zu betrachten. In Baſel ſtehen mehr neben⸗ ſächliche, rein techniſche Fragen zur Behandlung, wäh⸗ rend die grundſätzlichen Fragen in Rom behandelt werden. „Angriff“ wird Organ der T A f Mit Wirkung vom 1. Februar. Berlin, 22. Jan. Der Reichsleiter für die Preſſe, Amann, der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP und Leiter der DAF, Dr. Ley, und der Beauftragte des Füh⸗ rers für die geſamte geiſtige und weltanſchauliche Erzie⸗ hung, geben in einer Veröffentlichung im„Angriff“ be⸗ kannt, daß am 1. Februar 1935„Der Angriff“ das Organ der Deutſchen Arbeitsfront werden wird. Auf Grund freundſchaftlicher Beſprechungen, heißt es in der Veröffentli⸗ chung weiter, mit dem Ziel der Herbeiführung einer immer näheren Verbundenheit der Deutſchen Arbeitsfront mit der Partei wurde der Beſchluß gefaßt, daß im Parteizentral⸗ verlag erſcheinende alte Traditionsblatt der Reichshaupt⸗ ſtadt der DA zur Verfügung zu ſtellen und die welt⸗ anſchauliche Linie in gemeinſamer Arbeit für alle Zukunft zu ſichern. Separattſt erſchoſſen Er bedrohte bei ſeiner Feſtnahme die Polizei. Saarlouis, 22. Jan. Der in Hoſtenbach wohnhafte frü⸗ here ſeparatiſtiſche Landrat von St. Goarshauſen, Paul Meyer, ſollte auf Grund eines Haftbefehls wegen Be⸗ trügereien und Unterſchlagungen feſtgenommen werden. Seine Frau, die als Lehrerin an der Domanialſchule tätig war, erklärte den Polizeibeamten, ihr Mann ſei nicht zu Hauſe. Als die Beamten daraufhin das Haus durchſuchten, fanden ſie Meyer im Keller vor. Mit vorgehaltener Piſtole trat Meyer den Beamten entgegen und drohte zu ſchießen, wenn ſie nichk ſofort ſein Haus verlaſſen würden. Die Beamten machten dann von 1970 Schußwaffe Gebrauch und Meyer wurde ködlich ge⸗ roffen. Der Sohn des Erſchoſſenen, der die Beamten ebenfalls mit dem Revolver bedrohte, wurde feſtgenommen und in Polizeigewahrſam gebracht. 5 Feſtnahme eines Polizeiinſpektors Saarlouis, 23. Jan. Auf Veranlaſſung des Inſpek⸗ teurs der ſaarländiſchen Polizeitruppen, Henneſſy, iſt Po⸗ lizeiinſpektor Tilk feſtgenommen, der den Separatiſt Meyer erſchoß, als ſich dieſer ſeiner Feſtnahme mit der Schußwaffe widerſetzte. Das„Saarbrücker Abendblatt nimmt an, daß die Feſtnahme des Polizeiinſpektors Tilk auf Anweiſung des Präſidenten Knox oder des Herrn Heimburger erfolgt iſt. Meyer habe ſich der beſonderen Freundſchaft des Herrn Heimburger erfreut. Kurzmeldungen Feuerüberfall auf Bahnpoſtwagen Maskierte Räuber halten Zug an.— Zwei Geldkiſten geraubt. Dortmund, 22. Januar. In der Nacht wurde der Bahnpoſtwagen des Perſonen⸗ zuges 261, der um 23.46 Uhr den Bahnhof Rauxel in Rich⸗ tung Dortmund verläßt, beraubt. Durch Ziehen der Not⸗ bremſe wurde der Zug etwa einen Kilometer hinter dem Bahnhof Rauxel zum Stehen gebracht. Nach dem Anhalten des Zuges liefen drei maskierte Männer auf dem Triktbrekt am Zuge enllang bis zum Bahnpoſtwagen, der auf ihr Klopfen von dem nichksahnen:⸗ den Beamten geöffnet wurde. Die Käuber feuerten im gleichen Augenblick ſieben Schüſſe ab und erzwangen ſich ſo den Eingang in den Wagen. Sie warfen vier Geldkiſten auf die Gleiſe, die über 20000 Mark enthielten. Darauf ſuchten die Räuber unter Mitnahme von zwei Kiſten das Weite, während ſie die beiden anderen Kiſten liegen ließen. Im ganzen ſind 8450 Mark geraubt worden. Die Täter ſind unerkannt entkommen. Gasexploſion in einem Zimmer Selbſtmörder gefährdet ein ganzes Haus. Dresden, 22. Jan. In der Nacht hatte in ſeiner Woh⸗ nung ein im 4. Stock wohnender Mann in ſelbſtmörderi⸗ ſcher Abſicht den Gashahn geöffnet. Als ſeine Mutter mit brennendem Licht das Zimmer betrat, erfolgte eine Ex⸗ ploſion, durch die die Decken und Wände eingedrückt wur⸗ den. Drei Perſonen, der Selbſtmörder, ſeine Mutter und ſein Sohn trugen erhebliche Verletzungen und Verbrennun⸗ gen davon. Durch die Exploſion wurde ferner der Dach⸗ boden des Hauſes in Brand geſteckt und das ganze Haus gefährdet. Mauern, Fenſter und Decken wurden zertrüm⸗ mert. Die Feuerwehr war lange Zeit mit der Bekämpfung des Brandes beſchäftigt. Mord an einem Stahlhelmmann geſühnt Hinrichtung des kommuniſtiſchen Mörders Hahn. Breslau, 22. Januar. Am 22. Januar 1935 iſt auf dem Hofe des Unterſuchungsgefängniſſes in Breslau der vom Schwurgericht Breslau zum Tode verurteilte Paul Hahn aus Breslau hingerichtet worden. Die Hinrichtung ſtellt die Sühhne für den am 30. Mai 1931 erfolgen. Mord an dem Stahlhelmmann Guſtav Müller dar, der am Abend dieſes Tages im Anſchluß an die Skagerrak⸗Feier des 12. Reichsfrontſoldatentages von Hahn erſchoſſen wurde. Wie in dem Urteil des Schwurgerichts feſtgeſtellt wurde, iſt Müller, als er in der letzten Reihe einer Fahnengruppe des Stahlhelm marſchierte, von einer größeren kom⸗ muniſtiſchen Menſchenmenge überfallen, zu Boden geſchla⸗ gen und mit Fäuſten, Knüppeln, Gummiſchläuchen und Dolchen ſchwer mißhandelt und verletzt worden. Als die Menge auf einen Warnruf„Weg! Feuer!“ beiſeitetrat und Müller ſich mühſam wieder aufzurichten verſuchte, gab Hahn auf ihn drei Schüſſe ab, von denen einer den als⸗ baldigen Tod zur Folge hatte. Der preußiſche Miniſterpräſident hat von ſeinem Be⸗ gnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht, da die Tat an dem wehrlos am Boden liegenden ſchwer mißhandelten Stahlhelmer einen beſonders rohen und feigen Mord darſtellt. Zwei Miſſionare ermordet München, 22. Jan. Von der Leitung des Steyler Miſſionsſeminars in Ingolſtadt(Obb.) wird der„Münche⸗ ner Zeitung“ mitgeteilt:„Dieſer Tage traf aus Neu⸗Gui⸗ nea(Auſtralien) über Rom die Nachricht ein: Pater Karl Morſchheuſer von Eingeborenen durch Pfeilſchüſſe ermordet. Jetzt telegraphierte Biſchof Wolf, der apoſto⸗ liſche Vikar des dortigen Steyler Miſſionsgebietes, daß auch Bruder Eugenius Frank ermordet worden ſef. Bruder Eugenius ſei im Hagengebirge ſtationiert geweſen. Auf dem Wege nach Alexishafen ſei er nach ungefähr ſechs Tagemärſchen am Birmarchgebirge angekommen. Wahr⸗ ſcheinlich ſei er dort an demſelben Orte ermordet worden, wie vorher Pater Morſchheuſer.“ Heamal- kwir leben dich! Noan aus den Zelten zwiſchen Waſſer und Wald von Paul Hain. 18 Oppermann blinzelte tückiſch. Jonny fuhr kalt fort: f „Jedenfalls ſo ungefähr. Da alſo Forderung und An⸗ gebot zu ſtark differieren, dürfte eine Verſtändigung kaum möglich ſein. Im übrigen haben wir neuerdings nicht die Abſicht, zu verkaufen.“ Schweigen. Dann krähte Oppermann höhniſch:. „Alſo hopps gehen? Baron, Sie haben ſich da f on einwickeln laſſen! Es iſt uns natürlich bekannt, 101 ie, Dr. Brinkmann, hier ſeit geraumer Zeit im Trüben fiſchen wollen— wir wiſſen das. Sie haben da wohl allerlei un⸗ realiſterbare Pläne im Kopf. Selbſtſiedlung und ſo, Phan⸗ taſtereien, hahaha, ich will nicht das richtige Wort dafür nennen, mein lieber Doktor.“ Jonny ſchnellte vom Stuhl auf. „Sehr intereſſant, Verehrteſter. Wirklich ſehr intereſ⸗ ſant, daß Sie im ſtillen hier haben herumſchnüffeln laſſen. Ich ahnte das längſt. Ich kenne dieſe Praktiken. Und gnade Ihnen Gott, wenn Sie das„richtige Wort“, das Sie wohl ſehr gut kennen, aussprechen. Es ſoll mich wundern, wenn Sie nicht auch zu den Bankdirektoren gehören, die 1 nach Argentinien oder Mexiko„auswan⸗ ern“! 0 5 preche lediglich in Ihrem„Geſchä tston“, Herr Oppermann. Rauh, aber deutlich.“ 1 8 „Wirklich niedlich“ murmelte Dr. Lange.„Nun, dann können wir ja auch ganz ehrlich ſein.“ Er zog ein Schriftſtück hervor und überreichte es dem Baron ironiſch. „Bitte, leſen Sie das! Wir ſagten Ihnen ja ſchon, die weiteren Regelungen würden ſehr peinlich für Sie ſein. Wir erledigen das natürlich aus dem Handgelenk. Aber wie Sie wollen!“ 20 Kinder auf dem Eiſe eingebrochen Saarbrücken, 22. Januar. Auf dem ſogenannten Tabakweiher in St. Arnual vergnügten ſich Kinder mit Eis⸗ laufen. Drei engliſche Soldaten ſpornten ſie durch Geld⸗ geſchenke zum Wettlaufen an. Auf dieſe Weiſe ſammelten ſich etwa 20 Kinder auf dem Weiher. Plötzlich gab das Eis nach und die Kinder fielen an einer flachen Stelle in das Waſſer. Ein engliſcher Soldat bemühte ſich, die Kinder an Land zu ziehen. Es gelang jedoch nur zum Teil.„Der Straßenbahnſchaffner Heidt, deſſen Sohn ebenfalls einge⸗ brochen war, ſchob ſich auf dem Bauch an die Bruchſtelle heran, wo es ihm gelang, mehrere Kinder herauszuzjehen. Auch ein 16jähriger Schüler beteiligte ſich an dem Ret⸗ tungswerk, ſo daß ſämtliche Kinder wieder an Land ge⸗ bracht werden konnten. Wien. Die Polizeidirektion in Wien hat das Vermögen der Arbeiterturnvereine„Omladine“ und„Spornoſt“ ſowie des ſozialdemokratiſchen Wahlvereins„Vorwerk“ beſchlag⸗ nahmt. Bei dem letzten wurde ein Guthaben von 2400 Dollar ſichergeſtellt. Wien. In Wels(Oeſterreich) ſtarb der älteſte Offizier der alten öſtereichiſchen Armee, General der Infanterie von Hirſch, im Alter von 100 Jahren. Schanghai. Die Verhandlungen des Aſienforſchers Wilhelm Filchner mit der Nanking⸗Regierung ſind ſoweit gediehen, daß der Antritt der Expedition nach Tibet vor⸗ läufig auf Mai oder Juni feſtgeſetzt worden iſt. Filchner will dort magnetiſche Meſſungen vornehmen, durch die das Bild magnetiſcher Abweichungen vervollſtändigt werden oll. Neun Todesopfer eines Grübenunglücks. Durch eine Exploſion auf der Grube„Gilberton“ in Pennſylvanien wurden bisher 12 Bergarbeiter getötet. 71 Bergleute wurden mit zum Teil lebensgefährlichen Rauchvergiftungen gebor⸗ gen. Von den 30 auf der 6. Sohle, dem Exploſionsherd, beſchäftigten Bergarbeitern konnte noch niemand gerettet werden. Die Bergungsarbeiten gehen fieberhaft weiter. Der ganze Schacht iſt mit ſchwarzem Rauch angefüllt. Mit Bogen und vergiſteten Pfeilen Schreckenskak eines jungen Negers. Paris, 22. Jan. Ein achtjehnjähriger Neger aus Braz⸗ zaville(Franzöſiſch⸗Kongo), den ein penſionierter franzöſi⸗ ſcher Kolonialbeamter als Diener auf ſein Beſitztum nach Cahors mitgenommen hatte, überfiel aus bisher nicht ge⸗ klärten Gründen ſeine Herrſchaft. Er verwundete den Kolonialbeamten durch Meſſerſtiche ſchwer und kötete deſſen Frau. Als die Polizei ſich des Tä⸗ kers bemächtigen wollte, mußte ſie ſich vor den vergifteten Pfeilen in Acht nehmen, die der Neger aus ſeiner verbarri⸗ kadierken Stellung heraus abſchoß, bis ihm der Bogen un⸗ ter den Händen zerbrach. Es ſcheint, daß der junge Neger durch den Umgang mit ſtammesverwandten Eingeborenen aus dem Übangi⸗Land, die bei dem afrikaniſchen Schützenregiment, das in Cahors liegt, ſtanden, dieſe kriegsluſtige Einſtellung erhalten hat und es nicht erwarten konnte, bis er ins Heer hätte einge⸗ ſtellt werden können, um von der Waffe Gebrauch zu ma⸗ chen. Eingeborene ermorden 47 Franzoſen In Dſchibuti(Franzöſiſch⸗Somali⸗Land) ſind ein fran⸗ zöſiſcher Adminiſtrakor, 18 Mitglieder der franzöſiſchen Mi⸗ liz und 28 Somalileute auf franzöſiſchem Gebiet bei einem Raubzug von Stämmen aus dem abeſſiniſchen Grenzgebiel ermordet worden. Der abeſſiniſche Geſchäftsträger in Paris erklärte einem Vertreter des„Intranſigeant“, daß es ſich wahrſcheinlich um Angehörige des Stammes Iſſas handele, die ſchon ſeit Jahren die Gegend unſicher machten. Dieſer Nomaden⸗ ſtamm tauche bald hier, bald dort auf. Den Iſſas ſei wahr⸗ ſcheinlich auch der Einfall in das italieniſche Gebiet im vergangenen Monat zuzuſchreiben. Dieſe Nomaden, die wenig oder überhaupt nicht mit der Feuerwaffe umzugehen verſtehen, bedienten ſich gewöhnlich eines etwa 50 Zenti⸗ meter langen, breiten Meſſers, mit dem ſie ihre Geg⸗ ner töteten. Bisher ſei es ihnen ſtets gelungen, ſich den Verfolgungen zu entziehen. a Herr von Schlichting hielt das Blatt mitt zttternder Hand. Es war ein Brief, mit ungelenken Zeilen beſchrie⸗ ben. Oppermann ſagte leichthin: „Der Mann hat leider auch ſchon an die Verſicherung geſchrieben. Wir bekamen den gleichen Brief. Aber wie geſagt, wir ſind gewohnt, ſolche Denunziationen, auch wenn ſie noch ſo merkwürdig detailliert wie dieſe abge⸗ faßt ſind, energiſch zu widerlegen.“ Es wurde fill Der Baron ſah blaß aus und atmete ſchwer. Sein Blick war unſtet. Er ließ den Brief ſinken, Jonny nahm ihn ſchnell an ſich, bevor Oppermann zugrei⸗ fen konnte. und las ſchon die Unterſchrift: Alli Vogel. Moment, verehrter Herr Oppermann. Ich bitte ſehr!“ Sorgſam las er Zeile für Zeile. Dann nahm er den Brief in beide Hände und riß ihn mitten durch. Noch ein⸗ mal. Noch einmal. Die Fetzen flogen durch die Luft. Op⸗ permann ſchrie wild: N „Sind Sie verrückt geworden? Eine Frechheit!“ Er ſammelte ſchnaufend die Schnitzel auf. Dr. Lange lamentierte:„Unglaubliches Benehmen!“ „Richtig, meine Herren! Unglaublich, was Sie für Ar⸗ beitsmethoden haben! Was haben Sie dem ſauberen Vogel bezahlt, daß er hier herumſpionierte und Sie genau in⸗ formierte über meine Ihnen unangenehme Perſon? Was haben Sie ihm bezahlt für dieſe Anzeige? He? Wie kommt er dazu, Ihnen gerade das zu ſchreiben? Damit alſo wollen Sie uns aſchüchtern! Ge artfg!“ „Herr, Sie werden beleidigend!“ krähte Oppermann. „Was können wir dafür, wenn jemand den Baron beob⸗ achtet hat und Anzeige—“ „Sie dürfen mich ruhig wegen Beleidigung anzeigen.“ ſagte Jonny,„aber ich glaube, Sie tun es nicht, auch wenn ich Sie und die Ehrenmänner, die hinter Ihnen ſtehen, Lumpen nenne! Ss alſo wollen Sie das Geſchäf: ch ret⸗ ten! Meine Herre es ſcheint Ih e leider nos licht be⸗ kannt zu ſein, daß das glorreiche alter ſolcher Schie⸗ bungen und Geſchäfte ſo langfam zi. ende geht, wie? Sie haben noch nicht bemerkt, daß ſe en reinerer Luftzug, we⸗ nigſtens hier draußen, zu wehen beginnt, und bilden ſich noch immer ein, in Ihren muffigen und parfümierten„Pri⸗ vatkontoren“ ſtinkige Geſchäfte fabrizieren zu können! Schade um Ihre Bemühungen.“ Et trat dichter vor die beiden. las. Aber fragen Sie mich nicht, Doktor. wahr!“ Neue Kältewelle Temperakurſturz und Schneeſtürme. Neuyork, 22. Jan. Nachdem der Südweſten der Ver⸗ einigten Staaten, vor allem die Staaten Tenneſſee, Arkan⸗ ſas und Miſſiſſippi, in den letzten Tagen unter ungeheuren Wolkenbrüchen gelitten hatte, durch die große Ueberſchwem⸗ mungen eingetreten waren, iſt das Wetter dort plötzlich umgeſchlagen. Es ſetzte eine Kältewelle ein, die verheerende Schnee⸗ ſtürme zur Folge hatte. Der Temperaturſturz betrug keil⸗ weiſe zehn bis zwanzig Grad Celſius. Die Bevölkerung der Flußniederungen, die durch die Aeberſchwemmungen Ban Teil obdachlos geworden iſt, leidet furchtbar unter der Kälte. 50 ködliche Verkehrsunfälle. Plötzlich einſetzendes Tauwetter verurſachte nach den Schneeſtürmen der letzten Tage im Nordweſten Hochwaſſer, durch das großer Sachſchaden angerichtet wurde. Demge⸗ genüber herrſcht im Mittelweſten eine Rekord⸗ kälte. Infolge heftiger Schneeſtürme ereigneten ſich zahl⸗ reiche Verkehrsunfälle, bei denen über 50 Perſonen um⸗ kamen. Allein in Indiana verunglückten 20 Perſonen tödlich. 1000 Kilometer⸗Oel⸗Nohrleitung Vom Irak nach Haifa. Haifa, 23. Jan. In Haifa, dem Endpunkt der Oel⸗ Rohrleitung aus dem Irak fand die feierliche Eröffnung der wichtigen Oel⸗Zuleitung durch den engliſchen Oberkom⸗ miſſar Paläſtinas, General Wauchope, ſtatt. Der General öffnete das Ventil, um das erſte engliſche Tankſchiff mit Del aus dem Irak zu füllen. Die Leitung nach Haifa iſt faſt 1000 Kilometer lang. In Kirkuk ſammeln ſich die Oelzuleitungen der verſchiede⸗ nen Bohrgebiete. Ein großes Pumpwerk drückt von hier aus das Erdöl durch zwei verſchiedene Leitungen dem Mit⸗ telmeer zu. Während die eine Leitung nach Haifa in das engliſche Intereſſengebiet führt, endet die andere Leitung im franzöſiſchen Mandatsgebiet Syrien. Beide Leitungen mußten etwa 500 Kilometer durch die Wüſte geführt wer⸗ den. Geburtstagsfeier im Hauſe der„Lindenwirkin“. Das alte Gaſthaus„Zur Lindenwirtin“ übte eine beſondere Anziehungskraft aus. Am Vorabend des 75. Geburtstages der Inhaberin Aennchen Schumacher, die vielbeſungenen „Lindenwirtin“, fanden ſich der Bürgermeiſter des Ortes und viele andere Perſönlichkeiten im Gaſthaus ein, um der Lindenwirtin ihre Geburtstagswünſche zu überbringen. In herzlichen Worten wandten ſich Bürgermeiſter Alef von Godesberg und ein Vertreter der Bonner Studentenſchaft an das Feſtkind. Tiefbewegt nahm Aennchen Schumacher die Glückwünſche entgegen. a Fabrikbrand. Im mittleren Gebäude der mechani⸗ ſchen Weberei am Fichtelbach in Augsburg geriet beim Auftauen von eingefrorenen Leitungen der Dachſtuhl in Brand Die ſofort alarmierte Feuerwehr konnte nach ein⸗ einhalbſtündiger Tätigkeit jede weitere Gefahr beſeitigen. Ein Steinbock geht ſpazieren. Im Allſchwiler Wald in der Nähe der elſäſſiſchen Grenze treibt ſich zurzeit ein ſeltenes Wild, nämlich ein Steinbock, herum. Es iſt einem älteren Steinbock des Baſeler Zoologiſchen Gartens gelun⸗ gen, mit mächtigem Satz zu entkommen. Er flüchtete ſich zuerſt in das Nachtigallenwäldchen, das ſich längs der Bir⸗ ſig hinzieht und wagte ſich dann auf die verkehrsreiche Heu⸗ wage hinaus. Das Publikum, unterſtützt von den das Tier verfolgenden Wärtern des Gartens, nahm ſofort die Ler⸗ folgung auf, doch konnte das ſcheue Tier in den genannten Wald entkommen. Jugendliche Einbrecher verhaftel. In Liestal, der Hauptſtadt des Kantons Baſel⸗Land, wurde eine jugendliche Einbrecherbande von fünf Perſonen feſtgenommen, der bis etzt nicht weniger als 18 Einbrüche und Diebſtähle nachge⸗ wieſen wurden. In einer Fabrik in Liestal haben die Burſchen nicht weniger als viermal eingebrochen und eine große Anzahl Schuhe entwendet. In Lauſen wurde der Dort befindlichen Kleiderfabrik ein Beſuch abgeſtattet und Herrenkleider, Herrenmäntel und Hoſen geſtohlen. In des Station Liestal der Schweizeriſchen Bundesbahnen wurden fünf Diebſtäßhſe vorgenommen. „Ich wünſchte, daß in dieſem Augenblick mein Zelt⸗ kamerad Woblitz hier wäre und Ihnen mit ſeinen Maurer⸗ fäuſten noch eine nachdrücklichere Antwort gäbe. Aber viel⸗ leicht kann er das noch nachholen, wenn Sie ſich wieder hier ſeben lasen!“ Dr. Lange hatte haſtig ſeine Aktenmappe gepackt. Ihm war ein bißchen ſchlecht. Oppermann aber nuſchelte hoch⸗ rot im Geſicht: „Wir können warten! And ich glaube, Herr Baron, Sie werden uns noch ſehr bitten, die Angelegenheit 5 regeln. Anſer Angebot bleibt. Wir ſind anſtändige Leute, weiß Gott! Aber anpöbeln laſſen, nich' in de Hand!“ Er wiſchte ſich den Schweiß von den Quabbelbacken. * Schlichting murmelte ſchräg zu Jonny hin: a „Wir wollen unterſchreiben.“ Der ſtand baumgerade. Oppermann ſchielte hämiſch und zaudernd zu Dr. Lange. Jonny kniff die Augen ein. So ſtarrte er den Baron eine Weile 1 an und es war, als ſollte dieſer Blick ihm ins Gehirn dringen. Dann ſagte er laut. betont. und kannte ſich ſelber kaum: a Herr Baron, ſeit wann verhandeln Sie mit Erpreſ⸗ ern?“ Laſtendes, ſpannungsvolles Schweigen, ſchwer von Haß, Wut und Empörung. Langſam ſtand Herr von Schlichting auf. Straffte ſich. Sein Blick bekam etwas von dem früheren, hochmütig ge⸗ ſpannten Ausdruck. „Gehen Sie, meine Herren!“ Kein Wort mehr. Oppermann kugelte förmlich zur Tür hinaus. Dr. Lange folgte mit langen, überlauten Schritten. Man hörte drau⸗ en den Motor des vornehmen, vernickelten Angetüms ſau⸗ ſen. Da erſt ſagte der Baron heiſer, indem er die Hand 5 5 auf Jonnys Schultern legte und die ſtraffe Haltung verlor: ö „Ich wußte ja, was in dem Brief ſtand, bevor ich ihn Es iſt nicht Er atmete tief und bedrängt. 8 „Doktor— glauben Sie mir— auch wenn manches gegen mich— Er brach ab. Jonny 1 5 laut und faſt trotzig: 5 1 Kl glaube Ihnen, Baron! Zum Donnerwetter— na⸗ rlich!“* e.. N nn lusdem badisciken Lande Kabinettsſitzung in Baden Karlsruhe, 23. Jan. Im Sitzungsſaal der Reichs⸗ ſtatthalterei fand eine Regierungsſitzung ſtatt, in der ver⸗ ſchiedene wirtſchaftliche und politiſche Fragen behandelt wurden. Reichsſtatthalter Wagner brachte die verſchiede⸗ nen Beobachtungen zur Sprache, die er bei den von ihm in den letzten Wochen durchgeführten Bezirksbeſichtigungen machte. Ausgiebig beſprochen wurde die wirtſchaftliche Not⸗ klage in der Zigarreninduſtrie, zu deren Be⸗ ſeitigung verſchiedene Schritte unternommen werden ſollen. Im Anſchluß daran wurden Fragen des badiſchen Fremdenverkehrs behandelt. Von allen Seiten kam zum Ausdruck, daß eine noch beſſere Erſchließung der für den Winterſport hauptſächlich in Frage kommenden Gebiete des Schwarzwaldes notwendig erſcheint. Daß die Abhal⸗ tung der Reichsfeſtſpiele im Jahr 1935 vo mReichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda für Heidelberg zu⸗ geſichert iſt, wurde mit großer Befriedigung aufgenommen. Der Auftrieb des Reiſeverkehrs in Baden () Karlsruhe, 22. Jan. Aufgrund der in den badiſchen Großſtädten verabfolgten Fahrkarten im Jahre 1934 kann gefolgert werden, daß der Reiſeverkehr in dieſem Jahre im Bereich des badiſchen Reichsbahnnetzes einen erheblichen Aufſchwung genommen hat. Auch die Zahl der Sonderzüge, der Züge„Kraft durch Freude“, ſowohl hinſichtlich ihres Ausgangspunktes von badi⸗ ſchen Stationen als auch ihrer Durchfahrt durch Baden, hat eine beträchtliche Steigerung erfahren. So berührten beiſpielsweiſe allein über 400 Sonderzüge den Reichsbahn⸗ direktionsbezirk Karlsruhe während der Oſter⸗, Pfingſt⸗ und anhebenden Sommerurlaubszeit. Die Erſchwerung der Reiſen nach dem Ausland durch die Deviſenbeſchränkungen kam dem innerbadiſchen Reichsbahn⸗ verkehr zuſtatten, indem der Reiſeverkehr nach dem Schwarz⸗ wald weſentlich größere Ausmaße angenommen hatte als in früheren Jahren. Die ſtarke Beſetzung der Skiſonderzüge in jüngſter Zeit beweiſt den erhofften guten Erfolg dieſer neuen Einrich⸗ tung, die ſich auch künftig vollauf bewähren dürfte. Ebenfalls günſtig wirkte ſich die Verausgabung von Fahrkarten un⸗ mittelbar nach den Winterſportplätzen im Schwarzwald aus, mit denen zunächſt die Reichsbahn und im Anſchluß danach die Kraftpoſt zur Höhenauffahrt benutzt werden können. Weinheim.(Aufhebung der Krämermärkte.) Die ſeither mehrmals im Jahr auf dem Marktplatz abge⸗ haltenen Krämermärkte finden nicht mehr ſtatt. An ihre Stelle wird eine Meſſe treten, die vom 11. bis 18. Auguſt dauern ſoll. Ziegelhauſen.(Ehrung eines Lebensret⸗ ters.) Dem 12jährigen Jungvolkpimpf Hugo Alt von hier, der im Juli vor. Is. den ſiebenjährigen Horſt Ziegler aus den Fluten des Neckars vor dem Tode des Ertrinkens ge⸗ rettet hat, wurde dieſer Tage durch den Landeskommiſſär in Mannheim eine öffentliche Belobung ausgehändigt. Aus dem Odenwald.(Guter Winterſport.) Am vergangenen Sonntag waren die Schneeverhältniſſe auf der Tromm beſſer als am Sonntag zuvor. Inzwiſchen iſt noch etwas Neuſchnee dazugekommen. Siedelsbrunn meldet 4 1 Neuſchnee bei 2 Grad Kälte. Rodel gut, Ski mäßig. Hardheim.(Von der Milchwirtſchaft.) Der Milchverſorgungsverband Nordbaden hielt hier eine Ver⸗ faammlung ab, in der Geſchäftsführer Schank⸗Heidelberg über milchwirtſchaftliche Tagesfragen ſprach. Er behandelte vor allem die agrarpolitiſche Geſetzgebung und ihre Vorteile für die landwirtſchaftliche Bevölkerung. ö() Steinmauern bei Raſtatt.(Wieder in Arbeit.) Bergangene Woche kamen 40 Mann aus unſerem Ort wie⸗ der in Arbeit. Sie werden bei den Notſtandsarbeiten zur Verbeſſerung des Rheinwaldgebietes zwiſchen Wintersdorf und Brühl verwendet. Ihre Arbeitsſtätte iſt Au a. Rh. Feierliche Betriebsübergabe. A Bammenthal bei Heidelberg, 22. Jan. In einem feier⸗ lichen Akt, dem auch Miniſterpräſident Köhler beiwohnte, fand am Montag im großen Saal der Verſandabteilung der Papier⸗ und Tapetenfabrik Bammental die Uebergabe dieſes für die Gemeinde Bammenthal lebensnotwendigen Be⸗ triebes an die neue Pächterin, die Gebrüder Ditzel AG. Meckesheim, ſtatt. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats übergab den Betrieb der neuen Pächterin, indem er ſeinerſeits der badiſchen Regierung und der Deutſchen Arbeitsfront für die Anterſtützung dankte, daß dieſer ſeit 96 Jahren beſtehende wohlgeordnete Betrieb, der 160 Mann Arbeit und Brot gibt, erhalten bleibt. Der Bezirkswalter der Deutſchen Ar⸗ beitsfront Südweſt, Plattner, konnte die freudige Mit⸗ teilung machen, daß Dr. Ley für die Belegſchaft 2000 Mark zum Ausgleich noch rückſtändiger Löhne zur Verfügung ge⸗ ſtellt habe. Auch Miniſterpräſident Köhler ſprach ſeine Freude darüber aus, daß der Gemeinde Bammenthal und dem Lande Baden eine große Sorge genommen ſei. N Freiburg.(Von der Univerſität.) Dr. Nißle wurde zum ordentlichen Honorarprofeſſor in der mediziniſchen 1 der Univerfität Freiburg ernannt.— Privatdozent Scheidt wurde für die Dauer ſeiner Zugehörigkeit zum Lehrkörper der Univerſität Freiburg die Dienſtbezeichnung außerordentlicher Profeſſor verliehen. J Kehl.(Rechtsanwalt als Deviſenſchmugg⸗ ler) Zur Verhaftung des Straßburger Rechtsanwalts Levn wird bekannt, daß derſelbe häufig Fahrten über die Kehler Aheinbrücke machte, bei der Rückkehr aber ſtets eine andere Grenzſtation wählte. Der gegen ihn gehegte Verdacht, daß er ſich als Deviſenſchmuggler betätigt, ſollte ſich beſtätigen. Er wurde von den Fahndern erwiſcht, die in den Reifen des Autos, zwiſchen Decke und Schlauch verſteckt, die Summe von rund 100 000 Mark fanden. Es beſteht berechtigter Grund zu der Annahme, daß Levy gewerbsmäßig für deutſche Flücht⸗ linge in Deutſchland Markbeträge holte, um ſie in Frankreich i Er dürfte dabei ganz beträchtliche Gewinne eingeſteckt haben. Leyy wurde von der Straßburger An⸗ waltskammer aus der Liſte der Anwälte geſtrichen. 2 Wyhlen bei Lörrach.(Raubüberfall!) Bei einer Holzverſteigerung in den Wäldern oberhalb Wyhlen ge⸗ wahrte ein jüngerer verheirateter Mann von Wyhlen, daß Herr Wilheim Stöcklin, ebenfalls von Wyhlen, mehrere hundert Mark bei ſich trug, die für den Holzkauf beſtimmt waren. Er verfolgte Herrn Stöcklin, ſchlug ihn nieder und nahm ihm das Geld ab. Der Gendarmerie gelang es bereits am Abend, den Täter feſtzunehmen. Aus den Nachbarländern Ein lehrreicher Fall — Bei Entſchuldungsanträgen ſtrengſte Wahrheit! Waldmohr, 22. Jan. Der Landwirt L. N. aus Breiten⸗ bach wurde wegen Vergehens nach§ 103 des Geſetzes zur Regelung der landwirtſchaftlichen Schuldverhältniſſe zur Verantwortung gezogen. N. meldete beim Amtsgericht Waldmohr ſeinen landwirtſchaftlichen Betrieb zum Ent⸗ ſchuldungsverfahren an. Bei dieſer Gelegenheit wurde ihm ein Formular mit den geſetzlichen Beſtimmungen(Straf⸗ androhungen bei Nichterfüllung uſw.) ausgehändigt und nochmals mündlich darauf hingewieſen, daß jede, auch die kleinſte Schuld, in dem Verzeichnis aufgeführt ſein müſſe. Trotz dieſer Vorſchrift und des Hinweiſes unterließ er es, verſchiedene Beträge, welche er an Verwandte, gute Be⸗ kannte und Dienſtboten ſchuldete, etwa 1000 RM, anzuge⸗ ben, ſo daß dieſe gegebenenfalls um ihr Guthaben geſchä⸗ digt worden wären. Er wollte ſich auf Unkenntnis heraus⸗ reden. Als er aber ſah, daß er damit kein Glück hatte, meinte er, er habe auf Erlaß der Schulden gehofft, aber auch damit hatte er kein Glück. Der Angeklagte wurde vom Amtsgericht Waldmohr zu einer Woche Gefängnis und zur Tragung der Koſten verurteilt. Ludwigshafen a. Rh.(Geſchloſſene Bahn⸗ ſchranke angefahren.) Am Montag abend wurde auf dem Staatsſtraßen⸗Uebergang, Poſten 2303 der Strecke Neuſtadt a. d. H.— Mußbach, die Schranke von einem aus Richtung Neuſtadt a. d. H. kommenden Perſonenkraftwagen angefahren und geknickt. Der Kraftwagen wurde leicht be⸗ ſchädigt. Die Schranke war für einen aus Deidesheim kom⸗ menden Güterzug rechtzeitig geſchloſſen worden. Ludwigshafen.(Unlauterer Wettbewerb.) We⸗ gen eines Vergehens nach Paragraph 17 des Geſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb hatte ſich der 38jährige Ernſt Reinhard aus Ludwigshafen vor dem Schöffengericht zu verantworten. Der Angeklagte war früher Angeſtellter eines großen Werkes und hatte ein Geheimabkommen zwiſchen dieſem Werk und einer ausländiſchen Firma verraten, wofür er eine Belohnung von 41000 Mark erhalten hatte. Mit dieſem Geld baute ſich R. auf der Parkinſel eine Villa. Der geſtändige Angeklagte wurde zu zwei Jahren Gefängnis und 15.000 Mark Geldſtrafe, evtl. weitere 5 Monate Gefängnis, verurteilt. Lambrecht.(Geißbockfeſt 1935.) In der letzten Sitzung des Verkehrsvereins wurde beſchloſſen, auch in die⸗ ſem Jahre wiederum zu Pfingſten das Geißbockfeſt zu feiern, Vorausſichtlich wird Gaukulturwart Kölſch das Protektorat über die Veranſtaltung übernehmen. Pirmaſens.(Eine Kriegserinnerung.) Beim Um⸗ graben eines Grundſtücks, das einem hieſigen Schuhfabrikan⸗ ten gehört, fanden Arbeiter dieſer Tage eine Fliegerbombe. Es handelt ſich fraglos um einen Blindgänger aus der Zeit der zahlreichen franzöſiſchen Fliegerangriffe während des Weltkrieges. Die Bombe wurde von der Polizei ſichergeſtellt und unſchädlich gemacht. n Marburg.(Raubüberfall auf zwei Frauen.) In den Nachmittagsſtunden wurde auf zwei Marburger Einwohnerinnen ein dreiſter Raubüberfall ver⸗ übt. Die Frauen gingen am Hainweg ſpazieren, als plötz⸗ lich in der Nähe des Alemannen⸗Hauſes ein junger Mann auf ſie zuſprang, einer der Frauen die Handtaſche entriß und ſofort die Flucht ergriff. Der Täter konnte noch nicht gefaßt werden. Nach den Angaben der Frauen war er zwi⸗ ſchen 18 und 20 Jahre alt und etwa 1.65 Meter groß. Glücklicherweiſe befanden ſich in der Taſche keine größeren Geldbeträge. . Marburg.(Laſtkraftwagen verbrannt.) Durch Feuer wurde in der Lutherſtraße der Laſtkraftwagen einer hieſigen Firma zerſtört. Obwohl ſich Fahrer und Be⸗ wohner bemühten, den Brand zu löſchen, konnten ſie nicht verhindern, daß der Wagen ausbrannte. ** Caldern bei Marburg.(Bei Waldarbeiten tödlich verunglückt.) Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich bei Waldarbeiten im hieſigen Forſt. Der 52jährige Caſpar Burk wurde von einem ſchweren Aſt ſo heftig am Kopf getroffen, daß er einen ſchweren Schädelbruch erlitt. Burk, der als zuverläſſiger Arbeiter bekannt war, iſt einige Zeit ſpäter den ſchweren Verletzungen erlegen. * Kaſſel.(Schwere Folgen kindlichen Un⸗ verſtandes.) Das dreijährige Kind einer hieſigen Fa⸗ milie ſetzte während der Abweſenheit der Eltern am Herd⸗ feuer eine Zeitung in Brand und warf dieſe auf den Kin⸗ derwagen, in dem ſich das drei Monate alte Brüderchen befand. Das Verdeck des Wagens und das Oberbett ſtanden ſofort in helfen Flammen, wodurch das kleine Kind ſchwere Brandverletzungen erlitt. Andernach.(Kirchenräuber am Werk.) In der Nacht drang im benachbarten Kretz eine Räuberbande in die Kirche ein. Sie erbrachen die Sakriſtei und ſämtliche Be⸗ hältniſſe, plünderten die Opferſtöcke aus und verſuchten dann, den Tabernakel zu erbrechen, was ihnen jedoch nicht gelang. Sie nahmen alles Geld an ſich, während ſie die goldenen Kelche ſtehen ließen. Dann brachen ſie in die Wohnung eines Lehrers ein. Auch hier gelang es ihnen, einen größeren Geld⸗ betrag zu erbeuten. Ferner nahmen ſie noch eine ganze Reihe von Wertgegenſtänden mit. Der Wert der bei den beiden e gemachten Beute dürfte mehrere hundert Mark etrageu. Geilenkirchen.(Ein Bauerngut eingeäſchert.) In der Nacht wurde das Anweſen des Landwirts Schmitz in Niederheid durch ein Großfeuer vernichtet. Die Polizei ſtellte eingehende Ermittlungen hinſichtlich der Brandur⸗ ſache an und nahm zwei Perſonen, die der Brandſtiftung dringend verdächtig ſind, feſt. Gelſenkirchen.(Ein Gasreiniger explo⸗ diert.) Im Uebertage⸗Betrieb der Schachtanlage„Conſo⸗ lidation 1“ der Mannesmannröhren⸗Werke im Stadtteil Schalke explodierte ein Gasreiniger. Durch die Exploſion und den überaus ſtarken Rückſchlag entſtand im Betrieb der Zeche Sachſchaden. Außerdem wurden zahlreiche Fen⸗ ſterſcheiben in der Umgebung zertrümmert. Der Zechen⸗ betrieb ſelbſt erleidet keine Unterbrechung. Neuwied.(Der Tod auf den Gleiſen.) Ein hier im Ruheſtand lebender Reichsbahnbeamter, der vor kurzem von Köln nach hier verzogen iſt, 355 den Tod auf den Schienen. Er wurde von einem rheinabwärts fahrenden Zuge erfaßt und zur Seite geſchleudert. Der Tod trat af. der Stelle ein. Warum der Mann den Tod geſucht hat, iſt nicht bekannt. 3. Lalcale Nuudochiau Broteſammlung. Am 25. und 26. Januar 1935 wird im Gau Baden die zweite Brotſammlung zu Gunſten des WHW durch⸗ geführt. Die letzte Sammlung war am 16. und 17. Nov. vorigen Jahres und erbrachte rund 76000 Brote mit mit einem Geſamtgewicht von 250000 Pfund. Vielen armen Volksgenoſſen wurde damit geholfen. Deutſche Haus⸗ frauen, ſorgt dafür, daß das nächſte Ergebnis noch beſſer wird. Zeichnet euch, wenn mittels Liſten geſammelt wird, in dieſe ein. Brecht euer Brot mit den Armen und ſpendet Brote. * A Inventurverkauf 1935. Der Inventurverkauf 1935 findet in der Zeit vom 28. Januar bis einſchl. 9. Februar 1935 ſtatt. Zugelaſſen zum Inventurverkauf ſind nur die von der Induſtrie⸗ und Handelskammer näher bezeichneten Waren. * A Schulſchließung wegen Grippeerkrankungen. um der Zunahme der Grippeerkrankungen entgegenzuwirken, wurde die Schließung ſämtlicher Lehranſtalten einſchließlich der Klein⸗ kinderſchulen und Kleinkindergärten im Stadtteil Mannheim⸗ Sandhofen bis mit 5. Februar ds. Is. angeordnet. Freier Bund. Städtiſche Kunſthalle. Am Donners⸗ tag, den 24. und Freitag, den 25. Januar, ſpricht Architekt Profeſſor Paul Bonatz, Stuttgart,— der Erbauer des Stutt⸗ garter Bahnhofs— über das Thema:„Repräſentative Bau⸗ ten des Volkes“. An Hand von Lichtbildern ſollen die Vor⸗ ausſetzungen, die Anſätze und Möglichkeiten unterſucht wer⸗ den, aus denen ſich eine neue repräſentative Baukunſt in Deutſchland entwickeln kann. Das Vorfahrtsrecht nicht beachtet. Erhebliche Ver⸗ letzungen erlitt ein jugendlicher Kraftradfahrer, der auf der Kreuzung Breiteſtraße und Planken einem von rechts kom⸗ menden Perſonenkraftwagen das Vorfahrtsrecht nicht ein⸗ räumte und auf dieſen auffuhr. Der Verletzte wurde nach Anlegung eines Notverbandes in das Städtiſche Kranken⸗ haus gebracht. Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. Leitſätze der Volkstumsarbeit Der Erbſtrom unſeres Volkes, an den wir mit tiefſter Seele gebunden ſind, muß von uns in neuen Formen unſe⸗ rer Gegenwart geſtaltet werden. Die nationalſozialiſtiſche Volkstumsarbeit will, anknüp⸗ fend an das überlieferte Volksgut und Brauchtum, an der ſchöpferiſchen Geſtaltung eines gegenwärtigen Gemeinſchafts⸗ lebens im neuen Reiche mitarbeiten. Die nationalſozialiſtiſche Volkstumsarbeit wendet ſich nicht an das ungegliederte Volk ſchlechthin, ſondern an ſeine orga⸗ niſch gewachſenen Gliederungen: die Stämme und Stände. Ein neues Volk wächſt nur von unten, und wenn es uns nicht gelingt, Arbeitertum und Bauerntum zum Funda⸗ ment des neuen Reiches zu machen, dann iſt alle Arbeit vergebens! Indem wir die nationalſozialiſtiſche Volkstumsarbeit in den Werktag unſeres Volkes hineintragen, erleben und er⸗ fahren wir, wie ſie die deutſchen Menſchen unmittelbar als etwas Weſensverwandtes anſpricht und wie dieſe dar⸗ aus neue Kraft und neuen Lebensmut für eigenes Schaffen und eigene Gemeinſchaftsgeſtaltung gewinnen. In den Lagern der wehrhaften Mannſchaft legt die nationalſozialiſtiſche Volkstumsarbeit durch Gemeinſchaftsge⸗ ſtaltung den Grund zur ſozialiſtiſchen Volkskameradſchaft. Es könnte nichts als oberflächliche Betriebſamkeit her⸗ auskommen, wenn man verſuchen wollte, Gemeinſchaften und Gemeinſchaftsformen aus dem Boden zu ſtampfen, ſtatt in ſtiller und beſonnener Arbeit die Vorausſetzungen für ihr organiſches Wachstum zu ſchaffen. Der Kampf um den neuen deutſchen Menſchen wird in jedem Einzelnen ausgetragen, nicht von Organiſationen! Jedes Lebensbild muß von ſeinen Trägern vorgelebt werden! Wenn irgendwo, ſo wird in der e Volkstumsarbeit der Einſatz des ganzen Menſchen gefordert⸗ * Kleinere Vermögen bei Prüfung der Hilfsbedürftig⸗ keit. Nach den Reichsgrundſätzen für die öffentliche Fürſorge darf die Fürſorge nicht vom Verbrauch oder der Verwertung eines kleineren Vermögens abhängig gemacht werden. Als kleineres Vermögen gilt bei alleinſtehenden Perſonen ein ſolches von nicht mehr als 5000 Mark, bei Ehepaaren ein Vermögen von nicht mehr als 6000 Mark. Es handelt ſich hier um die unterſte Grenze, von der unter Umſtänden na den örtlichen und perſönlichen Verhältniſſen abgewichen wer⸗ den kann. Der Reichsarbeitsminiſter hat jetzt angeordnet, daß dieſe Beſtimmungen, die zunächſt nur für das Gebiet der öffentlichen Fürſorge gelten, auch bei der Prüfung der Hilfs⸗ bedürftigkeit in der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunker⸗ ſtützung und in der Kriſenunterſtützung zu beachten ſind und hier für alle Arbeitsloſen gelten. — Was iſt ein Tankſtelleninhaber? Das Oberlandes⸗ gericht Köln hat entſchieden: Der Tankſtelleninhaber iſt Handlungsagent, auch wenn der Verkauf des Brennſtoffs auf eigene Rechnung erfolgt, da er nach dem wirtſchaftlichen Sinn des Vertrages nicht als Käufer der Betriebsſtoffe anzuſehen iſt. — Pflege des Körnermaisſaatgutes. Die Landesbauern⸗ ſchaft Baden teilt uns mit: Dem Körnermaisſaatgut muß. um eine gute Keimfähigkeit zu erzielen, beſondere Aufme ſamkeit geſchenkt werden. So muß es jetzt in den Kolben hängen bleiben, bis den Maisfachſchaften von der Landesfach⸗ ſchaft für Körnermaisanbau die iſung zugeht, daß der Mais entkörnt werden kann. Der bereits entkörnte Körner⸗ mais iſt an luftiger Stelle höchſtens 15 Zentimeter zu lagern und täglich umzuſchaufeln. Entkörnter Körnermais darf auf keinen Fall in Säcken gelagert werden. Im Intereſſe der Erzeugung eines einwandfreien Körnermaiſes iſt es dringend notwendig, daß alle Körnermaisanbauer die jeweils gege⸗ benen Anweiſungen aufs genaueſte beachten.. 981 . Welter bericht Die bisherige Hochdrückwirkung iſt etwas ſchwächer ge⸗ worden, hält aber an. Es iſt meiſt froſtiges und heiteres Wetten zu erwarten. a ö Ohne Schneeketten nicht auf die Schwarzwald⸗Höhenſtraßen! Am letzten Sonntag wurde die Beobachtung 5 daß eine Anzahl Kraftfahrer beim Befahren der Schwarz⸗ waldhöhenſtraßen nicht mehr weiter kamen, weil 1155 125 Schneeketten fuhren. Hierdurch ſind erhebliche Verkehrsſtok⸗ kungen hervorgerufen worden. Zum Befahren der 198 waldhöhenſtraßen werden 910 künftighin nur no Kraftwagen mit Schnee etten zugelaſſen. 1 Badiſche Hausbeſitzertagung Mannheim, 21. Jan. Der Landesverband Badi⸗ ſcher Haus⸗ und Grundbeſitzervereine hält am 25., 26. und 27. Januar ſeinen Verbandstag in Mannheim ab. Im Mittelpunkt der Tagung ſteht eine große Kundgebung des Babiſchen Hausbeſitzes, die am Sonntag, den 27. Januar, vormittags 10.30 Uhr im Muſenſaal des Roſengartens ſtattfindet. Bei dieſer Kundgebung werden die Spitzen der Behörden und der Partei⸗Organiſationen vertreten ſein. Das Hauptreferat hält der Präſident des Zentralverbandes Deut⸗ ſcher Haus⸗ und Grundbeſitzervereine, Oberſturmbannführer Tribius⸗Berlin über„Aktuelle Fragen der Wohnwirt⸗ ſchaft“. Die Kundgebung ſoll in erſter Linie zeigen, wie notwendig eine Zuſammenarbeit ſämtlicher an der Grund⸗ ſtückswirtſchaft beteiligter Kreiſe für den Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft iſt. Um auch äußerlich die Gemeinſchafts⸗ arbeit in Erſcheinung treten zu laſſen, werden ſämtliche Handwerker⸗Innungen mit Fahnenabordnungen vertreten ſein. Saat ländiſche Studierende an badiſchen Hochſchulen Befreiung von der Immatrikulationsgebühr. () Karlsruhe, 22. Jan. Der badiſche Unterrichtsminiſter Dr. Wacker hat an die Rektoren der Landeshochſchulen fol⸗ genden Erlaß gerichtet: Durch Preſſenachrichten iſt bereits bekannt geworden, daß die Univerſität Heidelberg mit meiner Zuſtimmung 20 bedürftigen Saarländern die Möglichkeit freien Studiums künftighin gewähren wird und darüber hinaus die Arbeit derer ſicherſtellen wird, die an der Hochſchule deutſcher For⸗ ſchung und deutſcher Erziehung dienen wollen. Die badiſchen Grenzlandhochſchulen in ihrer Geſamtheit werden darüber hinaus ihr ernſtes Bemühen, deutſcher For⸗ ſchung, deutſcher Wiſſenſchaft und deutſcher Kultur im Weſten und Südweſten des Reiches zu dienen, erneut dadurch offen⸗ baren daß ſie die Förderung des Studiums der deutſchen Studierenden aus dem Saargebiet nicht nur durch wirtſchaft⸗ liche Vergünſtigungen und Unterſtützungen, ſondern auch durch eine enge geiſtige Betreuung im Benehmen mit der Stu⸗ dentenſchaft als ihre beſondere Pflicht anſehen. Außerdem wird beſtimmt, daß mit ſofortiger Wirkung für deutſche Studierende aus dem Saargebiet die Imma⸗ trikulationsgebühr bei Neuimmatrikulation an den badiſchen Landeshochſchulen, den Univerſitäten Heidelberg und Frei⸗ burg und der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe, erlaſſen wird. — Kinderloſigkeit iſt kein Ruhmestitel. In dem Organ der NSV. leſen wir: Nur langſam findet der Grundſatz, daß der unter dem Schutz des Staates ſtehende Hausbeſitz nicht in erſter Linie ein Erwerbsunternehmen iſt, ſondern Pflichten gegen die Volksgemeinſchaft hat, bei den beteiligten Kreiſen Eingang. Dem Hausbeſitz fällt die Aufgabe zu, dem Volk die Wohnung zu beſchaffen, und zwar in erſter Linie denen, gegen die er ſich bis jetzt oft mit Händen und Füßen ge⸗ wehrt hat, den Familien mit Kindern. Es iſt ſchon vieles beſſer geworden. Die Frage:„Wieviel Kinder haben Sie?“ mit angehängtem„Bedaure ſehr!“, wenn es mehr als zwei waren, iſt verſtummt. Aber es ſoll vorkommen, daß Ver⸗ mieter den Abſchluß eines Mietvertrages hinausſchieben, um ſich„hinten herum“ nach der Kinderzahl zu erkundigen. Eine üble Wirkung hat es, wenn immer noch Wohnungen an kinderloſe Ehepaare angeboten werden, oder ſich umgekehrt kinderloſe Ehepaare Wohnungen ſuchen. Jede halbe Stunde ein neues Buch? Der deutſche Buchhandel im vierten Vierteljahr 1934. Ueber das Weihnachtsgeſchäft 1934 des Buchhandels läßt ſich am Ende des vierten Vierteljahres naturgemäß noch nicht viel ſagen, da das Ergebnis erſt nach Jahresbeginn wird ermittelt werden können. Es ſteht nur ſoviel ſchon jetzt feſt, daß es einen ausgeſprochenen„Schlager“, wie das in früheren Jahren vielfach der Fall war, nicht gegeben hat. Die Verlagsproduktion wird im letzten Jahre vorausſichtlich hinter der des Vorjahres etwas zurückbleiben. Während die Produktion ſchon im 1. Halbjahr 1934 um etwa fünf Pro⸗ zent geringer war als in der gleichen Zeit 1933, betrug ſie im September, Oktober und November ſogar rund 10 Pro⸗ zent weniger als in den nämlichen Monaten des Vorjahres. Das Kaufintereſſe kann ſich infolgedeſſen auf einen kleineren Produktionsbeſtand konzentrieren und wird dadurch weniger zerſplittert. Es iſt alſo anzunehmen, daß die Vertriebstätig⸗ keit um ſo erfolgreicher geweſen iſt. Der Saar⸗Abſtimmungs⸗ kalender war überraſchend ſchnell vergriffen. Das anſchlie⸗ zend herausgegebene Jahrbuch 1935„Unſere Saar“ wird etzt noch mit gutem Erfolg abgeſetzt. Die„Woche des deutſchen Buches“, die in der Zeit vom 4. bis 11. November durchgeführt wurde und als gut gelun⸗ gen bezeichnet werden darf, fand die tatkräftige Unterſtützung aller maßgeblichen Reichsſtellen, insbeſondere des Miniſte⸗ riums für Volksaufklärung und Propaganda, nicht zuletzt auch der deutſchen Preſſe. Aber auch einzelne Organiſatib⸗ nen, politiſche, wirtſchaftliche und kulturelle Verbände ſtell⸗ ten ſich in den Dienſt des deutſchen Buches, und es iſt als ein ſehr weſentliches Ergebnis der Woche des deutſchen Bu⸗ ches anzuſehen, daß einzelne dieſer Organiſationen den feſten Willen für weitere Buchwerbung zum Ausdruck gebracht haben. Denn der Erfolg einer derartig umfaſſenden Unter⸗ nehmung, wie es die„Woche des deutſchen Buches“ iſt, darf ja keineswegs nur auf dieſe kurze, begrenzte Zeit beſchränkt ein. Darum iſt zu hoffen, daß die Werbung für das deutſche Buch auch weiterhin von den Stellen, die ihre Mithilfe wäh⸗ rend der Buchwoche zur Verfügung geſtellt hatten, unter⸗ ſtützt wird. 5 Die Ausfuhr an Büchern und Muſiknoten betrug nach der zollamtlichen Statiſtik für die Monate Januar bis No⸗ vember dieſes Jahres 53 532 Doppelzentner. Sie bleibt da⸗ mit um rund 13 Prozent hinter der Ausfuhr des Vorjahres in der gleichen Zeit zurück. Das entſpricht der allgemeinen Schrumpfung des internationalen literariſchen Austauſches, die ſich nicht auf Deutſchland allein beſchränkt. Auch die Einfuhr von Büchern und Muſiknoten hat ſich in derſelben Zeit entſprechend vermindert, und zwar um faſt 15 Prozent. Die Konkurſe und Vergleichsverfahren im deutſchen Buchhandel ſind erfreulicherweiſe weiter zurückgegangen. Während in den erſten elf Monaten 1933 noch 62 Konkurſe und 16 Vergleichsverfahren gemeldet wurden, ſind für die eiche Zeit 1934 nur 42 Konkurſe und zwölf Vergleichsver⸗ ihren gezählt worden. In der Papierpreisfrage, an der der Buchhandel im Hinblick auf die Rückwirkung auf die eigenen Preiſe ſtark intereſſiert iſt, ſchweben zurzeft noch Verhandlungen, und es werden die derzeitigen vom Verband Deutſcher Druckpapier⸗ Fabrikanten G. m. b. H. und von der Vereinigung Holshal⸗ . C ² AAA fig/ Holzfrei in Berlin feſtgeſetzten Preiſe noch in den vom Reichswirtſchaftsminiſterium eingeſetzten amtlichen Eini⸗ gungsverfahren zwecks Verſtändigung mit den Abnehmer⸗ gruppen überprüft. Wenn auch dieſer Bericht des Börſenvereins der deut⸗ ſchen Buchhändler äußerlich nicht in den Rahmen der allge⸗ meinen Belebung der Wirtſchaft und Steigerung der Einzel⸗ handelsumſätze zu paſſen ſcheint, ſo iſt doch bei ſeiner Beur⸗ teilung folgendes zu bedenken: Wir haben in den Jahren vor der Machtergreifung eine derartige Hochflut von Neuerſchei⸗ nungen erlebt, daß z. B. in den Jahren 1931⸗32 rund in jeder halben Stunde ein neues Buch, eine Broſchüre oder der⸗ gleichen herauskam, wenn man die Jahresproduktion ein⸗ mal auf dieſe Berechnung umlegt. Und das in einer Zeit ſinkender Einkommen und ſteigender Arbeitsloſigkeit. Nach der Machtergreifung nun wurde auf dem Gebiet des geſam⸗ ten Buch⸗ und Zeitungsweſens mit allen Mißſtänden auf⸗ geräumt, die ſich in der— gerade hierfür viel zu freien— Nachkriegszeit herausgebildet hatten. Andererſeits kann eine gerade zur Macht gelangte Bewegung natürlich nicht ſofort mit der Menge von Druckſchriften uſw. aufwarten, die nötig wäre, um den durch die Bereinigung entſtehenden Ausfall auszugleichen, zumal der Nationalſozialismus vordringlichere Aufgaben vorfand. Hier dürfte aber die allmähliche Ent⸗ wicklung Wandel ſchaffen. Auslands deutſchtum und Winterhilfswerk. In dieſem Winter der Schickſalsgemeinſchaft aller deutſchen Menſchen, die eben in der Saarabſtimmung eine leuchtende Bewährung gefunden hat, fühlen alle, daß die Volksgemeinſchaft nie und nimmer an den Grenzen auf⸗ hört. Schickſalsgemeinſchaft heißt auch Notgemeinſchaft. Und auch deutſche Not hört nicht an den Grenzen auf. Viel⸗ leicht iſt ſie jenſeits der Grenzen noch härter und ſtrenger, ſicher aber ſchwerer zu ertragen, wenn nicht die auf ſich geſtellten Volksgenoſſen draußen die Zuverſicht der ganzen Nation lindernd und helfend hinter ſich ſpürten. Wie die zahlreichen Gruppen der Deutſchen im Ausland für das Winterhilfswerk des Mutterlandes eingetreten ſind und mit ihren Gaben ein ſchönes Bekenntnis zur Heimat abgelegt haben, ſo wollen wir uns im Zeichen der Kornblume zu ihnen bekennen. Darum hat ſich der Treuhänder des Außen⸗ volkstums, der Volksbund für das Deutſchtum im Aus⸗ land, in den Dienſt eines Opfertages für das Winterhilfs⸗ werk geſtellt und verkauft am 26. Januar 1935 durch ſeine Mitglieder im Rahmen des deutſchen Winterhilfswerkes die blaue Kornblume, das alte Kämpferzeichen der volks⸗ deutſchen Bewegung. Auch im Kampfe gegen Hunger und Kälte wird ſich die Schickſalsgemeinſchaft durch Opfer und Treue bewähren. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 6 Bauernfunk, Wetter; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtik J; 6.30 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 6.45 Gym⸗ naſtik II; 7 Frühkonzert; 8.15 Gymnaſtik für die Frau; 8.30 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 10 Nachrichten; 11.15 Funkwerbungskonzert; 11.45 Weiter, Bauernfunk; 12 Mit⸗ tagskonzert I; 13 Zeit, Saardienſt; 13.05 Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert II; 16 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 24. Januar: 10.15 Volksliederſingen; 10.45 Klavierkonzert; 14.15 Sendepauſe; 15.30 Frauenſtunde; 17.30 Der brave Mann denkt an ſich ſelbſt zuletzt; 18 Spaniſch; 18.15 Kurzgeſpräch; 18.30 Eine halbe Stunde Zupfmuſik; 19 Das Fiedeltrio ſpielt; 19.30 Jungbann⸗Fahnenweihe in der Marienburg; 20.10 O heilig Herz der Völker, o Vater⸗ land; 21 Ein neues Dorado des Winterſports: Stuttgart, Hörberichte und Hörbilder; 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.30 Tanz in Berlin. Freitag, 25. Januar: 10.15 Wir ſuchen den Ahnen; 10.45 Lieder und Klavierſtücke; 14.15 Sendepauſe; 15.15 Kinderſtunde; 18 K. A. Schenzinger ſpricht über ſein Buch: Herrgottsbacher Schülermarſch; 18.30 Da kenne ich ein un⸗ fehlbares Hausmittel; 19 Volksmuſik; 19.45 Winterſportecho aus Garmiſch⸗Partenkirchen, Kurzberichte; 20.15 Stunde der Nation; 21 Orcheſterkonzert; 22.30 Nachtmuſik. Samstag, 26. Januar: 10.15 Der beherzte Flötenſpieler, dramatiſches Märchen; 10.45 Orgelmuſik; 10.55 Muſik für Violincello und Klavier; 14.15 Bunte Muſik; 15 Hört zuk Die Gebietsführung berichtet; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Tanzmuſik; 20.15 Winterfeſt; 21 Bunte Stunde; 22.20 Winterſportechß aus Garmiſch⸗ Partenkirchen, Kurzberichte; 22.35 Tanzmuſik. * Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik I; 6.30 Gymnaſtik II; 6.45 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetterbericht; 6.55 Morgenſpruch, Choral; 7 Frühkonzert; 8.10 Waſſerſtandsmeldungen, Wek⸗ ter; 8.15 Gymnaſtik; 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11 Werbekonzert; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldun⸗ gen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzert 1; 13 Zeit, Saardienſt, Nachrichten; 13.10 Lokale Nachrichten 13.15 Mittagskonzert II; 14.15 Zeit, Nachrichten; 14.30 Wirtſchaftsbericht; 14.45 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen; 14.58 Wetterbericht; 16 Nachmitkagskonzert; 18.45 Wetter, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Programmänderungen, Zeit; 20 Zeit, Nach⸗ richten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 24. Januar: 10.15 Schulfunk; 10.45 Prak⸗ tiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderſtundez 18 Was bringen die Zeitſchriften des Monats?; 18.15 Zur Geſchichte des Nationalſozialismus; 18.30 Katechismus für Sprachſünder; 18.50 Zur Dämmerſtunde; 19.30 Jungbann⸗ Fahnenweihe in der Marienburg; 20.10 Der unſterbliche Falſtaff, heiteres Funkſpiel; 21.40 Volksmuſik; 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.30 Kammermuſik; 23 Nacht⸗ konzert. Freitag, 25. Januar: 10.15 Schulfunk; 10.45 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau; 18 Jugendfunk; 18.15 Das Pfälzer Land, Volk bei der Arbeit, Bericht; 18.30 Auſtralien— ein kommender Kontinentꝰ?, Zwiegeſpräch; 18.50 Unterhaltungskonzert; 19.35 Weltpoli⸗ tiſcher Monatsbericht; 20.15 Stunde der Nation; 21 Afri⸗ kaniſche Schickſalsfahrt; 22.20 Winterſportecho aus Garmiſch⸗ Partenkirchen; 22.35 Zeitgenöſſiſche Kammermuſik; 23 Ka⸗ pitäne der Landſtraße; 23.30 Die dunklen und die heiteren Loſe, Bericht aus den Schickſalsſtationen einer Großſtadt. Samstag, 26. Januar: 14.30 Quer durch die Wirt⸗ ſchaft; 15.15 Jugendfunk; 18 Feierabend, beſinnliche Funk⸗ folge; 18.35 Wir ſchalten ein: Das Mikrophon unterwegs; 18.50 Anterhaltungskonzert; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Hei⸗ mat und Volkstum an Rhein, Moſel und Saar; 22.20 Win⸗ 1 aus Garmiſch⸗Partenkirchen; 22.35 Fröhlicher hein. Verſammlungs-Kalender. Ev. Kirchenchor. Morgen Donnerstag abend 8 Uhr Probe. NS.⸗Frauenſchaft. Heute abend 7.30 Uhr Gymnaſtik in der Schulturnhalle(früh. Vereinshaus). Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Gammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Beſtellungen auf Gaatgerſte und Saathafer wollen ſofort im Lager abgegeben werden Stroh und Sohaſchrot eingetroffen. Der Vorſtand. + Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Gatzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatiung. Hecliat- Bote-Orũclcerei. detzt: Wohnung und Praxis Ei Flblolſſtein 1 Meter Durchm. mit Gußmulde für Motorantrieb billig abzugeben. Dr Weinmann prakt. Zahnarzt Seckenheimer Hauptstraße 128 Medkircherstr. 44. (am Rathaus). S Inserieren bringt Gewinn; 7 ö in verschied. Frahimatraen i u. Preis ag en sowie Schonerdecken empfiehlt Frau W. Schmitmäuser WW. Oberkircherstr 13 mit Zubehör per 1. Februar zu vermieten. Reparaturen werden ebenfalls ausgeführt. * 3 Zimmer mit Küche und Zubehör 3 Zimmer⸗Wohnung Meß bircherſtr. 58. Kugoſge Aeli gandtt& fl 5 e ee ee landesverband f Mütter-3u f a eee Madl Seon a in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. Küche Büfett mit Innen⸗Einrichtung, Tiſch, Stühle, Hocker(naturlaſierh , 150.— Toffee S Hauptſtraße 85. — Lohnsteuer- Tabellen 2u haben in der Druckerei des„Neckar-Bote per 1. April zu vermieten. Rähere⸗ Schreinerei Kollnig, 1 1E