Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. Zu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Preisliſte Rr. 2. Anzeigenſchluß 9 Uhr. T. A. XII. 34: 1200 dages.und Anzeigenblatt 5 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantw. für Schriftl u Anzeigen Gg. Härdle, M⸗Seckenheim Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 35. Jahrgang Hilfsaktion zum 30. Januar So feiert das deutſche Volk den Jahrestag der national ⸗ ſozialiſtiſchen Revolution. a Berlin, 25. Januar. Reichsminiſter Dr. Goebbels erläßt folgende Bekannt⸗ machung: Auch in dieſem Jahre werden, wie im vergangenen, am 30. Januar, dem zweiken Jahrestage des Durchbru⸗ ches der nationalſozialiſtiſchen Revolution, keine rauſchen⸗ den Jeſte gefeiert werden. Das deutſche Volk begeht dieſen Tag, der in die ſchwerſte Zeit des Winters fällt, vielmehr dadurch, daß es ihn wieder zu einer beſonderen Hilfsaktion für ſeine notleidenden und zum Teil noch nichk in Arbeit befindlichen Volksgenoſſen geſtaltet. Entſprechend der heute noch vorhandenen Jahl von bedürftigen und durch das Winterhilfswerk bekreuken Volksgenoſſen gelangen am 30. Januar dieſes Jahres im ganzen Spenden im Werte von 23 Millionen Reichsmark zuſätzlich zur normalen Leiſtung des Winterhilfswerkes zur Verteilung. Sie werden aufgewandt für 1. 14 Millionen Lebensmittelgutſcheine im Werke von je einer Reichsmark und 2.6 Millionen Kohlengutſcheine über einen Jenkner Kohle im Werte von je 1.50 Reichsmark. Das Winterhilfswerk wird die Ausführungsbeſtim⸗ mungen zu dieſer Hilfsaktion bekanntgeben. Indem ſo dem 30. Januar eine einzigartige ſoziale Würde verliehen wird, ehrt der neue Staat ſein nationa⸗ les Aufbauwerk und damit ſich ſelbſt und jeden einzel⸗ nen Deutſchen. Im Gedanken an unſere noch notleidenden Volksgenoſſen aber bekräftigen wir für uns alle für jede Jukunft den Entſchluß, nicht eher zu ruhen und zu raſten, bis die große Parole des nationalſozialiſtiſchen Kampfes für jeden Deutſchen Wirklichkeit geworden iſt: Freiheit und Brot! * Ueber die Verteilung der Sondergutſcheine werden noch folgende Einzelheiten bekannt: die Lebensmittel⸗ gutſcheine werden in der Zeit vom 30. Januar bis 15. Februar 1935 in allen Lebensmittelgeſchäften in Zahlung genommen. Die Erſtattung des Gegenwertes an die Lebens⸗ mittelgeſchäfte oder Großhandlungen erfolgt nach Abgabe der Gutſcheine nach Abzug von 5 Prozent für das Winter⸗ hilfswerk bis ſpäteſtens 28. Februar 1935 bei allen Zahl⸗ ſtellen der in der Reichsgruppe 4 zuſfammengeſchloſſenen Kreditinſtitute. Die Gutſcheine, die nach dem 15. Februar 1935 von den Bedürftigen in Lebensmittelgeſchäften vorge⸗ legt werden, oder Scheine, die den Ausgabeſtempel des Win⸗ terhilfswerkes nicht tragen, dürfen nicht in Zahlung genom⸗ men werden. Die als Sonderausgabe zur Verteilung gelangenden Kohlengutſcheine werden gemeinſam mit den gex⸗ wöhnlichen Kohlengutſcheinen Serie D verausgabt und ſind genau ſo zu behandeln. Ihre Geltungsdauer erſtreckt ſich auf den Monat Februar 1935. Die„ſtändige Kommiſſion“ Die wirtſchaftliche Verſtändigung mit Frankreich. f Berlin, 25. Januar. Die von der deutſchen und franzöſiſchen Regierung im November 1934 eingeſetzte„ſtändige Kommiſſion“ hat ihre Arbeit unabhängig von den zurzeit ſchwebenden deutſch⸗ franzoſiſchen Wirtſchaftsperhandlungen aufgenommen. Ber deutſche Regierungsausſchuß ſteht unter Führung von. Mi⸗ niſterialrat Dr. Weyhmann(R. F. M.), der franzöſiſche Regierungsausſchuß unter der Führung von Herrn Le⸗ 8—** Während der erſten Tagung der„ſtändigen Kommiſ⸗ ſion“ konnte eine Reihe allgemeiner Fragen des deutſch⸗ franzöſiſchen Wirtſchaftsverkehrs im Geiſte entgegenkom⸗ mender Zuſammenarbeit beſchloſſen werden. Ueber eine Reihe von Punkten iſt eine Einigung erzielt. Es ſcheint, daß für die übrigen Fragen ſpäter eine Löſung gefunden werden kann. Die Gaar⸗Sturmfahne beim Führer Empfang der ſaarländiſchen Kriegsbeſchädigten. Berlin, 25. Januar. Die ſaardeulſchen Kriegsbeſchädigten begaben ſich am Freitag zur Reichskanzlei, wo die feierliche Uebergabe der arzen Sturmfahne an den Führer erfolgte. Nach dem Aufmarſch in der Wilhelmſtraße begab ſich eine Abordnung von 20 Mann, unter denen ſich auch vier Kriegsblinde be⸗ fanden, mit der Fahne in die Reichskanzlei, wo ſie vom Füh⸗ rer empfangen wurde. i 5 Im Anſchluß an die Uebergabe zeigte ſich der Führer, von bruuſenden Heilrufen der Saardeutſchen begrüßt, am Fenſter, von dem er den Kameraden zurief:„Ich danke hnen im Ramen des ganzen deutſchen Volkes. Ganz Sa iſt unendlich ſtolz auf Sie.“ Dann erklang das aarlied. b Samstag, den 26. Januar 1935 Die„Grüne Woche 1933“ Heute Eröffnung durch Reichsminiſter Darre. Berlin. 26. Januar Heute wird in der Ausſtellungsſtadt am Kaiſerdamm, die„Grüne Woche 1935“ durch Reichsminiſter Darre er⸗ öffnet. Den Mittelpunkt der Ausſtellung bildet ein umfaſ⸗ ſender Ueberblick über all die Fragen, die mit der Sicherſtel⸗ lung der Ernährung unſeres Volkes und der Erhaitung unſerer völkiſchen Lebenskraft zuſammenhängen. Grundlage der geſamten nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik iſt das Reichserbhofgeſetz. Dieſer Tatſache entſprechend wird der agrarpolitiſche Teil der Grünen Woche eingeleitet durch die Sonderſchau„Vom Odalrecht zum Reichs⸗ erbhofgeſetz“. Der zweite tragende Pfeiler in der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Agrarpolitik iſt das Reichsnährſtandsge⸗ ſetz und in ſeinem Rahmen die nationalſozialiſtiſche Markt⸗ ordnung. Ihr iſt in der Sonderſchau„Sozialismus der Tat“ beſondere Beachtung geſchenkt. Die abſatztech⸗ niſche Seite der Marktordnung wird in einer beſonderen Ausſtellungshalle gezeigt. Den Mittelpunkt der Ehrenhalle bildet die Sonderſchau„Erzeugungsſchlacht“, die dem Beſucher zeigt, wo der Hebel zu unſerer Selbſtverſor⸗ gung an Rohſtoffen zwecks Nahrungsfreiheit in der Land⸗ wirtſchaft angeſetzt werden muß. Bei der Sonderſchau „Das deutſche Bauerntum jenſeits der Grenzen“ bildet eine Darſtellung der deutſchen Volks⸗ gruppen im Ausland und ihres ſozialen Aufbaues. Seine Abrundung erfährt der agrarpolitiſche Teil der„Grünen Woche 1935“ durch die Sonderſchau„Märkiſches Brauchtum aus fünf Jahrtauſenden“. So iſt die Grüne Woche 1935 zu einem lebendigen Bild geſtaltet, das die Vorausſetzungen, den Weg und das Ziel nakionalſozialiſtiſcher Agrarpolitik zeichnet und damit allen das Sachverſtändnis für die Fragen unſeres Bauerntums, das der Sachverwalter unſerer Ernährung und der nie ver⸗ ſiegende Quell unſerer völkiſchen Lebenskraft iſt, vermittelt. In einer Preſſebeſichtigung ſprach Miniſterialrat Parchmann vom Reichsforſtamt über die deutſche Forſtausſtellung auf der Grünen Woche,„Wald iſt Volksgut“. Der Oberjägermeiſter und Stabsleiter Scher⸗ ping vom Stabsamt des Reichsjägermeiſters wies in ſei⸗ ner Anſprache auf die deutſche Jagdausſtellung hin, die ſich grundſätzlich von ihren zahlreichen Vorgänge⸗ rinnen unterſcheide. Das Jahr 1934 ſei ein Markſtein in der Geſchichte des deutſchen Weidwerkes. Die Sünden vieler Jahre ließen ſich zwar nicht in einem Jahre wieder gutmachen, aber die Erkenntniſſe der Jagdwiſſenſchaft und die Rückſicht auf die Belange von Land⸗ und Forſtwirt⸗ ſchaft zeigten den Weg. Neben den Sonderausſtellungen des Reichsnährſtandes ſieht man eine große Induſtrieſchau, weiter eine ausgezeichnete Kunſtausſtellung von Jagdbildern und Plaſtiken erſter deutſcher Künſtler. In der Halle 4 ändert ſich das Bild mit einem Schlag! Hochauf ragen die Giebel des Funkdorfes. Im übrigen gehört dieſe Halle zu einem guten Teil dem deutſchen Wein.„2000 Jahre deutſcher Weinbau“ nennt ſich dieſe Schau. Eine Sonderſchau des Zoologiſchen Gartens und des Aquariums ſowie eine Raſſekaninchenſchau folgen. f 225 Grüne Woche iſt bis zum 3. Februar täglich ge⸗ öffnet. Freie Vertrauensratswahlen Ein Aufruf Dr. Ley's. Berlin, 26. Januar. Dr. Ley hat an die Männer und Frauen der Arbeit einen Aufruf érlaſſen, in dem es heißt: Soldaten der Arbeit! Die Wahlen zu den Vertrauens⸗ räten ſtehen vor der Tür! Nach dem Geſetz der Ordnung der nationalen Arbeit ſollen jedes Jahr die Männer und Frauen, die das Vertrauen der Gefolgſchaft haben, durch eine freie und geheime Wahl zu einem Vertrauensrat ge⸗ wählt werden. Der Vertrauensrat hat nichts mit dem Be⸗ triebsrat marxiſtiſcher Prägung zu tun.. Der Betriebsrat ſtand gegen den Betriebs⸗ führer. Zu dem Vertrauensrat aber gehört laut Geſetz auch der Betriebsführer. Seine Arbeit, ſein Handeln wäh⸗ rend des vergangenen Jahres ſtehen bei der Wahl mit im Vordergrund. 5 Wir wollen dieſes Jahr zum erſten Mal durch freie Wahl der Welt verkünden, daß die neue Sozialordnung wirklich die Gemeinſchaft aller Werktätigen herbeigeführt at. f 0 DA ⸗Walter und Kdß⸗Warte, von Euch verlange ich, daß Ihr Eure ganze Kraft für dieſe Vertrauensratswahlen einſetzt. Die Welt muß erkennen, daß der deutſche Arbeiter und der deutſche Unternehmer, Meiſter und Geſell, Handels⸗ herr und Angeſtellter, nur ein Bekenntnis haben: Deutſch⸗ land und immer nur Deutſchland. Die Brüder an der Saar gingen voran und eroberten für Deutſchland und Adolf Hit⸗ ler eine gewaltige Baſtion. Wir wollen uns nicht kleiner eigen f i f pie Vertrauensratswahlen 1935 werden der Welt be⸗ weiſen, daß Deutſchland ein einheiklicher Block von Granit geworden iſt. Wir wollen die Gemeinſchaft um Deutſchlands willen! Beweiſen wir es bei der Wahl der Verkrauensräte. 4 ö — 99 2 Nr. Der Führer an die„Pour le merite“⸗Nitter Namens der Ritter des Ordens Pour le merite hatte Generalfeldmarſchall von Mackenſen an den Führer nach⸗ ſtehendes Telegramm gerichtet:„Die zum Friedrichstag in Berlin verſammelten Ritter des Ordens Pour le merite gedenken in treuer Ergebenheit und alter Kriegskamerad⸗ ſchaft ihres Führers und Reichskanzlers.“ Der Führer und Reichskanzler hat hierauf telegraphiſch wie folgt geantwor⸗ tet:„Ihnen, ſehr verehrter Herr Generalfeldmarſchall, und den zum Friedrichstag in Berlin verſammelten Rittern des Ordens Pour le merite danke ich für die mir telegraphiſch übermittelten Grüße, die ich in ſoldatiſcher Verbundenheit herzlichſt erwidere.“ Freund Macdonalds beim Führer London, 26. Januar. Wie Reuter aus Verlin meldet, hatte Lord Allen Huürtwood in Berlin Beſprechungen mit dem Führer und Reichskanzler, mit dem Miniſterpräſidenten Göring und anderen führenden politiſchen Perſönlichkeiten. Lord Allen Hurtwood iſt der Organiſator der nationalen britiſchen Ar⸗ beiterpartei und ſteht in engen perſönlichen Beziehungen zu Macdonald. Sein beſonders lebhaftes Intereſſe gilt Fra⸗ gen der internationalen Politik. Wahrſcheinlich iſt in ſeinen Berliner Unkerhaltungen die Stellung Deutſchlands zur Abrüſtungsfrage und die all⸗ gemeine europäiſche Lage zur Behandlung gekommen. Im Augenblick liegt kein Anlaß vor zu vermuten, daß der Reiſe Hurtwoods auf dem Konkinent eine andere als eine nicht⸗ offizielle Bedeutung zukommt. Der neue Reichs bankausweis In Uebereinſtimmung mit der Flüſſigkeit des Marktes zeigt die Entwicklung der Reichsbank auch in der dritten Januarwoche eine ſehr ſtarke Entlaſtung. An Reichsbank⸗ noten und Rentenbankſcheinen ſind in der Berichtswoche zuſammen 143.2 Millionen Mark aus dem Verkehr zurück⸗ gefloſſen. Die Deckungsbeſtände zeigen wenig Veränderung ſie erhöhten ſich um rund 0,1 Millionen Mark auf 83,8 Mil⸗ lionen Mark. i N Beſchlagnahmte Einladungen Die litauiſche Willkür in Memel.— Wahlgeſetz geändert. Memel, 26. Januar. Am 22. Januar hatte das Büro des Memelländiſchen Landtages zu der auf den 28. Januar anberaumten Land- iagsſitzung an die Abgeordneten die Einladungen abge⸗ ſchickt. Am 23. Januar erſchien be der Memeler Poſt die Politiſche Polizei und beauftragte ſie mit der ſoforkigen Jeſthaltung der vom Landtagsgebäude ausgeſandten Briefe. Die Einladung des Landlagsbüros ſoll alſo den Landtags⸗ abgeordneten nicht zugeſtellt werden! Die vom litauiſchen Kabinett angenommenen Aende⸗ rungen des Wahlgeſetzes zum litauiſchen Parlament und zum Memeländer Landtag ſind nun im litauiſchen Amts⸗ blatt veröffentlicht worden. Die Tendenz der Geſetzesände⸗ rung geht in der Hauptſache dahin, dem Landtag die eigene Rechtsentſcheidung uber die Gültigkeit der Wahl der Abge⸗ ordneten und das Nachrücken der Erſatzkandidaten ent⸗ ziehen und ſie in erſter Inſtanz dem vom Dirertorfum ein⸗ geſetzten Wahlausſchuß zu übertragen. Die Zuſammenſetzung des Landtages wird demnach alſo nicht vom Wahlergebnis, ſondern von dem Wahlaus⸗ ſchuß und dem Kriegskommandanten abhängen, die es in der Hand haben, unter irgendwelchen Vorwänden, etwa der Nichtbeherrſchung der litauiſchen Sprache, mißliebigen Ab⸗ geordneten die Mandate zu entziehen. „Rußland iſt ſtark genug“ Erklärungen zur Lage im Fernen Oſten. Moskau, 26. Januar. Unter Führung des Korpskommandanten Gonſcharow iſt eine Abordnung der Roten Armee aus dem Fernen Oſten aus Wladiwoſtok in Moskau eingetroffen, um am 7. Kon⸗ greß der Sowjets teilzunehmen. Gonſcharow erklärte Preſſe⸗ vertretern: „Ich kann im Namen der Wehrmacht des Jernen Oſtens ſagen, daß wir vollſtändig bereit ſind, im Falle eines An⸗ griffes die Verteidigung der Sowjetunion zu übernehmen. Wir ſind heute ſtark genug, um jede Offenſive zurückzuwei⸗ ſen. Jeder Angriff gegen uns im Fernen Oſten würde miß⸗ lingen, weil unſere Armee einen genügenden Schutz bildet gegen jeden Feind, der uns dort angreifen könnte. Angeſichts des Vorgehens Japans in der Provinz Tſcha⸗ char gewinnt die Erklärung des Generals demonſtrative Be⸗ deutung. Nur„lokale Bedeutung“ Tokio, 26. Jan. Das Auswärtige Amt hat an die Ver⸗ tretungen im Ausland Mitteilungen über die 9 an der mongoliſchen Grenze geſandt. Darin heißt es, ie Vor⸗ fälle hätten lokale Bedeutung und würden nach dem Rück⸗ zug der chineſiſchen Truppen erledigt ſein. Der Miniſterprä⸗ ſident hat dem Kaiſer und dem Kabinett in dieſem Sinne berichtet. 5„ Anterredung mit dem Führer Ein Jahr deutſch⸗polniſcher Vertrag. Berlin, 26. Januar. Der Führer und Reichskanzler gewährte dem Berliner Korreſpondenten der„Gazeta Polſka“, Warſchau, Pazimierz Smogorzewſki, eine Unterredung, in der er u. a. aus⸗ führte: Frage: Exzellenz, Herr deutſcher Reichskanzler, Sie haben einen neuen tieferen patriotiſchen Geiſt erzeugt, der im deutſchen Volkstum und ſeiner Gefühlswelt eine Wand⸗ lung hervorgerufen hat, die bei uns Polen Verſtändnis und Nachempfinden gefunden und ſo die Möglichkeit des deutſch⸗ polniſchen Ausgleiches geſchaffen hat. Iſt es geſtattet, herr Reichskanzler, im Hinblick auf Ihre früher geäußerte Anſicht anzunehmen, daß die nakio⸗ nalſozialiſtiſche Politik einen endgültigen Strich unter die Polenpolitik früherer Zeilen macht? Ein Jahr iſt es nun her, ſeitdem wir dieſe neue Linie in unſeren gegenſeitigen Beziehungen eingeſchlagen haben. Würden Exzellenz mit Rückſicht auf das Datum des 26. Ja⸗ nuar 1934, an dem die deutſch⸗polniſche Erklärung unter⸗ zeichnet wurde, einige Worte über das deutſch⸗polniſche Ver⸗ hältnis meiner Zeikung gewähren? Antwort: Die nationalſozialiſtiſche Politik beruht auf dem Gedankengut der nationalſozialiſtiſchen Idee. Die Raſſenlehre der nationalſozialiſtiſchen Idee lehnt die ſoge⸗ nannte Entnationaliſierung grundſätzlich ab. Sie ſieht in dieſer gewaltſamen Annexion fremden Volksgutes weit mehr 0 Schwächung des eigenen Volkstumes als eine Stär⸗ ung. Die von uns eingeſchlagene Politik der Respektierung der an unſeren Grenzen lebenden fremden Völker enkſpricht daher in höchſtem Maße dem Gedankengut unſerer Bewe⸗ gung und damit unſerer innerſten Aeberzeugung. Wir ge⸗ denken nicht fortzuſetzen, was frühere Jahrhunderte hier an Fehlern begangen haben. Ein Ausdruck dieſes unſeres Wollens iſt der Verſuch der Neugeſtaltung der Beziehungen des deutſchen Volkes zum polniſchen. Die praktiſche Erfahrung des letzten Jahr⸗ hunderts hat außerdem gezeigt, daß die wirklich wertvollen Elemente ohnehin nicht oder doch nur ſehr ſchwer und ſehr langſam entnationaliſiert werden können. Der Gewinn er⸗ ſtreckt ſich faſt nur auf die ſchwankenden und damit zumeiſt minderwertigen Erſcheinungen. Ich ſehe daher einen gegenſeitigen Nationalitätenſchutz als eines der erſtrebenswerteſten Ziele einer überlegenen Staatsführung an. Es iſt aber klar, daß eine ſolche Politik nur unter gegenſeitigem Verſtehen erfolgreich verwirklicht werden kann. Stammeseigenheiten Frage: Wie verhält ſich der nationalſozialiſtiſche Ein⸗ heitsſtaat zu Stammes⸗ und Landeseigenſchaf⸗ ten? Erſtrebt er Verwiſchung oder Stärkung derſelben? Iſt es richtig, daß Sie, Herr Reichskanzler, im Laufe dieſes Jahres die Aufteilung der Länder in Keichsgaue e vornehmen wollen? 5 Antwort; Der nationalſozialiſtiſche Staat iſt ein Einheitsſtaat in der Feſtſtellung und Feſthaltung einer ein⸗ zigen Souveränität, deren Träger das geſamte Volk iſt. Er wird zu dieſem Zweck alles beſeitigen, was Menſchen künſt⸗ lich aufgerichtet haben und alles reſpektieren, was von der Natur gegeben iſt. Es iſt daher nicht unſere Abſichk, etwa die Eigenart der einzelnen Stämme unſeres Volkskumes künſtlich oder gar gewalttätig zu verwiſchen oder etwa zu beſeikigen. Sie ſind die Bauſteine unſeres Volkes. Sie bedingen unſer reiches kulturelles Innenleben. Amſomehr aber werden wir ſene Erſcheinungen ausrokten, die in den kraurigſten Zeiten dy⸗ N Eigennutzes als krennende Momente innerhalb unſeres Volkes aufgerichtet worden ſind. Dabei wird ſich als Endergebnis eine Gliederung des Reiches nach zweckmäßi⸗ en und allen Teilen unſeres Volkes zugutekommenden Ge⸗ ſichtspunkten von ſelbſt ergeben. Die Nattonalſozialiſtiſche Partei hat ſchon längſt vor der Machtübernahme in ihrem eigenen inneren Aufbau eine ſolche moderne, unſeren heutigen Bedürfniſſen entſprechende Einteilung vorgenommen. Ihre modifizierte Uebertragung auf die ſpätere ſtaatliche Gliederung des Reiches wird mit den notwendigen Korrekturen im Laufe der Zeit aus der lebendigen Entwicklung heraus von ſelbſt ſtattfinden. Das Führerprinzip Frage: Iſt die Frage der inneren Verfaſſung end⸗ gültig durch das Führerprinzip feſtgelegt? Wir Ausländer leſen und hören ſo oft von einem entſtehenden deutſchen Orden, vom Verhältnis der Partei zum Staate, was ſol⸗ len wir unter dieſer Bezeichnung verſtehen? Antwort: Sie haben recht, das Führerprinzip iſt ſchon heute in der geſamten Verfaſſung des Reiches ſo gut wie feſtgelegt. Der Orden, von dem Sie ſprechen, iſt bereits vorhanden. Es iſt dies die in 16jähriger Arbeit gebildete und gewach⸗ ſene Nationalſozialiſtiſche Partei! Sie iſt an die Stelle der früheren parteimäßigen Zer⸗ ſplitterung getreten und beherſcht als Repräſentantin des deutſchen Volkswillens und damit des Lebenswillens der deutſchen Nation das geſamte Deutſche Reich. Die wirtſchaſtlichen Erfolge Frage: In der Wirtſchaftspoltitik ſind es nicht die Schwierigkeiten, die ſich aus den gegenwärtigen Kriſen er⸗ geben, über die wir Fragen ſtellen möchten, vielmehr be⸗ ſchäftigt uns das Verhältnis von Landwirtſchaft zu Indu⸗ ſtrie im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland. Wie ſoll es ſich künftig geſtalten? Antwort: Unſere Wirtſchaftspolitik hat ſich eine Reihe großer Aufgaben geſtellt. Die zunächſtliegenden Ar⸗ beiten aber werden beſtimmt durch die von uns angetrof⸗ fene allgemeine Situation. Das heißt: Wir fanden über 6,5 Millionen Erwerbsloſe, ein vor dem vollkommenen Ruin ſtehendes Bauerntum und einen der reſtloſen Zerſtörung und Vernichtung ausgelieferten Mittelſtand. Dieſe kataſtro⸗ phale 1 zwang uns die zu treffenden Abwehrmaßnah⸗ men 11 Wir können ſchon heute mit Stolz den Erfolg un⸗ ſerer Altag feſtſtellen„ 5 0 n unſeres. 1 N ſind in gün⸗ ulwicklung und Steigerung begriffen. as Entſchel⸗ ende aber war: Es iſt uns gelungen, die nakürtſche Tas kraft, Enlſchluß⸗ und Arbeiktsfreudigkeit unſeres Volkes in der glücklichſten Weiſe zu beleben. Die Auswärtige Politik Frage: In der auswärtigen Politik iſt die öffent⸗ liche Meinung auf Deutſchlands Stellungnahme zu den ver⸗ ſchiedenen Paktvorſchlägen gerichtet. Wäre es vorzeitig, dieſe Frage zu ſtellen? Antwort: Sie werden verſtehen, daß ſich über die verſchiedenen Paktvorſchläge heute umſoweniger öffentlich etwas ſagen läßt, als ihre Diskuſſion zum Teil überhaupt erſt begonnen hat. Nur das eine muß ich immer wieder⸗ holen: 1. Deutſchland will mit allen ſeinen Nachbarn in Frie⸗ den leben, und es iſt bereit, alles hierzu Nokwendige groß ⸗ zügig zuzugeſtehen. 2. Deutſchland wird niemals mehr Verzicht leiſten auf ſeine Gleichberechtigung. 3. Wir können unter einer internationalen Zuſammen⸗ arbeit nicht verſtehen die Uebernahme undurchſichti⸗ ger Verpflichtungen mit Konſequenzen, die am Ende ohne Berückſichtigung der nationalen deutſchen Intereſſen uns dorthin führen können, wo wir aus eigenem freien Willen nicht hinkommen wollen, nämlich zu einem Kriege. Erſt Gleichberechtigung! Frage: Wie müſſen wir uns gegenüber dem immer wiederkehrenden Gerücht, Deutſchland trete dem Völkerbund wieder bei, verhalten? Antwort: Wir ſind wegen Nichteinhaltung der uns zuſtehenden und zugeſicherten Gleichberechtigung aus dem Völkerbund ausgeſchieden. Wir gedenken nicht, etwa in Zukunft noch einmal im Völkerbund um unſere Gleichberechtigung zu feilſchen, ſon⸗ dern wir ſind entſchloſſen, in keinen Bund eher zurückzukeh⸗ ren, als wir nicht gleichberechtigt ſind. Dies iſt, wie ich ſchon einmal betonte, keine„Bedin⸗ gung“, ſondern eine Selbſtverſtändlichkeit. Daß das frühere Regime in Deutſchland dafür kein Verſtändnis zeigte, hatte es ſehr ſchwer zu büßen. Eine bedeutſame Korrektur Im übrigen freut es mich, nunmehr nach einem Jahre neugeſtalteter deutſch⸗polniſcher Beziehungen auf das Fruchtbare dieſer Entwicklung herabblicken und hinweiſen u dürfen. Es iſt uns gelungen, eine der geſchichtlich bedeut⸗ ſamnſten Korrekturen rechtzeitig durchgeführk zu haben. Nämlich eine Korrektur des Irrtums, als ob zwiſchen den beiden Völkern eine Feindſchaft als eine Art Erbmaſſe ſtets vorhanden geweſen wäre und damit für alle Zukunft vorhanden ſein müßte. Ich glaube im Gegenteil, daß trotz all dem Schweren, was zwiſchen den beiden Völkern liegt, wir im Intereſſe der gemeinfamen Erhaltung gerade der europäiſchen Kultur zu einer aufrichtigen Zuſammenarbeit verpflichtet ſind. Kurzmeldungen Der Reichsparteitagfilm 1934. Der„Angriff“ veröffentlicht einen Artikel, der einen impoſanten Eindruck gibt von der ungeheuren Arbeit, die zur Herſtellung des Reichsparteitagsfilms 1934 geleiſtet wor⸗ den iſt. Dieſer Film wird nunmehr in allernächſter Zeit ſeine Uraufführung erleben. Leni Riefenſtahl war mit ihren Mit⸗ arbeitern Guzzi Lanſchner, Walter Riml und anderen viele Monate lang an der Arbeit, um das, was 32 Operateure in ſieben Tagen aufgenommen hatten, nun in mühſeliger Kleinarbeit zu ſichten und zu einem eindrucksvollen Film zu⸗ lammenzufaſſen. Der Film vom Reichsparteitag 1934 wird 3200 Meter lang ſein und eine Spieldauer von mindeſtens zwei Stunden haben, während der Film des Jahres 1933 1700 Meter lang war. Einen Begriff von der zu leiſtenden Arbeit bekommt man, wenn man weiß, daß aus einem Ma⸗ terial von mehr als 100 000 Filmmetern 3200 Meter aus⸗ 5 und zu einer geſchloſſenen Einheit komponiert werden mußten. Hamburg. Am Freitag erfolgte im Hanſeatiſchen Ober⸗ landesgericht die feierliche Uebergabe der Juſtizverwaltun⸗ gen der Ländergruppe Nord an das Reich. Polizeiinſpektor Tilk haftentlaſſen. 8 Saarbrücken, 26. Januar. Der Unterſuchungsrichter des Oberſten Abſtimmungs⸗ gerichtshofes hat den Polizeiinſpektor von Schaffhauſen, Tilk, aus der Haft enklaſſen. Tilk hatte in der Nacht zum 21. Januar den Emigran⸗ ten Meyer von Schaffhauſen, als er ſeiner Verhaftung mit der Waffe in der Hand Widerſtand leiſtete, in Notwehr er⸗ ſchoſſen. Daraufhin hatte die Staatsanwaltſchaft des Ober⸗ ſten Abſtimmungsgerichtshofes gegen Tilk Haftbefehl erlaſ⸗ ſen. Eine von Herrn Heimburger hervorgerufene Mitteilung der Regierungskommiſſion hatte der Angelegenheit einen politiſchen Anſtrich zu geben verſucht. Dem Eingreifen der Direktion des Innern hat man es anſcheinend gleichfalls zu verdanken, daß ſich der Oberſte Abſtimmungsgerichtshof, der dafür in keiner Weiſe zuſtändig iſt, mit der Angelegenheit befaßte. Das Abſtimmungsgericht mußte aber ſelbſt ein⸗ ſehen, daß es der Fall Tilk nichts anging. Es mußte die Angelegenheit zuſtändigkeitshalber den ordentlichen Gerich⸗ ten überweiſen. Herr Heimburger hat auch hier wieder einmal kein Glück gehabt. Die internationalen Gerichte ſind ſeiner willkürli⸗ chen Beurteilung des Falles Tilk nicht gefolgt. Sie mußten es ablehnen, einem Beamten, dem es zur traurigen Pflicht gemacht wird, einen Verbrecher in der Notwehr zu erſchie⸗ ßen, den unhaltbaren Vorwurf eines politiſchen Verbre⸗ chens zu machen. Die politiſchen Methoden des Herrn Heim⸗ burger, die nach dem deutſchen Abſtimmungstag beſonders unangebracht erſcheinen müſſen, ſind damit erneut Lügen geſtraft. Es ſickert immer mehr durch, welche merkwürdige Rolle Herr Heimburger bei der Polizeirevolte vom 14. zum 15. Januar geſpielt hat. Die Gewißheit verdichtet ſich, wie das Deutſche Nachrichtenbüro meldet, daß Heimburger von vorn⸗ herein über die auf eine Sabotage der Skimmenzählung gerichteten Putſchabſichten der Emigrantenkommiſſare unker richtet war, ſie ſogar ſtillſchweigend gefördert hal. Er ſcheute nicht einmal davor zurück, die durch die Um⸗ ſicht einiger Polizeikommiſſare und durch das energiſche Eingreifen der internationalen Polizeioffiziere rechtzeitig 0 Haupträdelsführer eigenmächtig wieder freizu⸗ aſſen. London. Einer amtlichen Meldung zufolge weiſt die Zahl der Rekruten der Territorialarmee, die ſich aus Frei⸗ willigen zuſammenſetzt, im Jahre 1934 einen außerordent⸗ lichen Rückgang auf. 3 Aus den Nachbarländern Doppeltes Verkehrsunglück Im Nebel fährt Auto auf Langholzwagen. — Gingen/ Fils. Hinter dem Ortsausgang kam ein Stulkgarker Auto in eine ungewöhnlich dichte Nebelwand. Trotz aller Vorſicht des Fahrers ſtieß das Auto auf einen in der Skraßenmikke fahrenden Langholzwagen, ſodaß, wie der„Ns. Kurier“ meldet, der weit herausragende Stamm das Auto durchbohrke und den darin ſitzenden Oberregie⸗ rungsrat Köpf ſchwer verletzte. Welcher Art die Verletzun⸗ gen ſind, iſt noch nicht bekannkt. Während nun die Ver. unglückten noch auf der Skraße hielten, kam von hinten ein Laſtwagenzug, deſſen Lenker infolge des dichten Nebels keine Sicht hake. Er prallte auf das verunglückte Auto auf und ſchleuderte es etwa 50 Meter weit in das Ackerfeld. Wie durch ein Wunder erlitt Oberregierungsrat Köpf, der ſich noch in dem Wagen befand, durch dieſen zweiten Zu⸗ ſammenſtoß keine weiteren Verletzungen. Beim Schilaufen tödlich verunglückt — Arach, 25. Jan. Ein Uracher Seminariſt ſtürzte beim Schifahren im„Langen Grund“ und zog ſich einen Schädel⸗ und Armbruch zu. Drei anweſende Kameraden leiſteten ihm die erſte Hilfe und riefen den Arzt herbei, der die Ueber⸗ führung des Verletzten ins Kreiskrankenhaus anordnete. Eine ſofort vorgenommeſte Schädeloperation verſchaffte dem Ver⸗ unglückten zunächſt Linderung. Eingetretenes Naſenbluten offenbarte aber bald eine gefährliche Gehirnverletzung. Die herbeigerufenen Eltern fanden ihren Sohn zwar noch lebend vor, doch kam er nicht mehr zum Bewußtſein. Kurz nach Mitternacht trat dann der Tod ein. Schweres Autounglück Ein Weingutsbeſitzer getötet. Landau, 25. Jan. Auf der Staatsſtraße Landau— Wals⸗ heim fanden Arbeiter an der Abzweigung der Speyerer Straße im Straßengraben ein Autokennzeichen II D 27 566, einen zertrümmerten Autokoffer und zwei beſchädigte Auto⸗ räder. Sie verſtändigten die Polizei, die ſofort Ermittlungen anſtellte. fals Beſitzer des in Frage kommenden Kraftwagens wurde der Rechtsanwalt Dr. Stamminger aus Edenkoben feſtgeſtellt, der ſich inzwiſchen bei der dortigen Polizei ge⸗ meldet und berichtet hatte, daß er einen Autounfall erlitten habe, bei dem der mitfahrende Weingutsbeſitzer Emil Lintz äus Edenkoben den Tod gefunden habe. i Ueber die Urſache des Unfalls iſt Näheres noch nicht bekannt. Nach den bisherigen Feſtſtellungen fuhr der Kraft⸗ wagen aus unbekannten Gründen nach der großen Ueber⸗ holungskurve an der Straßengabelung auf die Fußbank der rechten Seite. Die Spuren führen an einen am Straßen⸗ rand ſtehenden Baum, dort wurde anſcheinend in Erkennung der Gefahr, der Wagen herumgeriſſen, kam über die Straße gegen einen am linken Straßenrand ſtehenden Baum, über⸗ ſchlug ſich dort und fiel gegen einen zweiten Baum. Auch würde die Spur eines zweiten Wagens feſtgeſtellt. 0 Bad-Nauheim.(Der Lautſprecher als Mäuſewiege.) In dem benachbarten Dorfe Steinfurth mußte ein Einwohner ſeit einiger Zeit darüber klagen, daß ſein Radiolautſprecher gar nicht mehr funktionierte. Als die Sache dem Mann doch zu arg wurde, beſtellte er ſich einen Elektromonteur, der das Ding wieder in Ord⸗ nung bringen ſollte. Und da gab es plötzlich eine Ueberra⸗ ſchung. Der Monteur guckte in das Innere des Laut⸗ ſprechers hinein und fand da— ſäuberlich hergerichtet— ein regelrechtes Mäuſeneſt. Die jungen Inſaſſen mit der Frau Mama waren allerdings rechtzeitig durch ein Loch in der hinteren Stoffwand des in einer Zimmerecke ſtehen⸗ den Lautſprechers verſchwunden, auf welchem Wege ſie ſich auch Zutritt verſchafft hatten, um es ſich im Lautſprecher bei Radiomuſik bequem zu machen. Gießen.(Deviſenſünder vor Gericht.) Wegen Vergehens gegen die Deviſenbeſtimmungen hatte ſich das Ehepaar Leßmann aus Ober⸗Rosbach vor dem Gießener Schöffengericht zu verantworten. Die Deviſen⸗ ſchiebungen wurden mit Hilfe von Spießgeſellen in Hol⸗ land durchgeführt. Der Ehemann wurde zu acht Monaten Gefängnis und 10 000 RM Geldſtrafe, die Ehefrau zu vier Monaten Gefängnis und 3000 RM Geldſtrafe verurteilt, ferner wurden 800 Regiſtermark eingezogen. Bluttat eines Eiferſüchtigen Der Täter erſchießt ſich. Köln, 26. Jan. Der 27 Jahre alte Anton Stutenbäu⸗ mer aus Köln⸗Mülheim drang am Freitagnachmittag plötz⸗ lich in die Wohnung ſeiner Braut, der 21jährigen Edith Bunsberg, ein und gab in einem Anfall von Eiferſucht a ſie ſofort mehrere Schüſſe ab, die das Mädchen in die Bru trafen und es lebensgefährlich verletzten. Die 64jährige Mutter des Mädchens würde von einer Kugel am Arm leicht verletzt. Nach der Tat ergriff Stutenbäumer die Flucht, er konnte aber vom Ueberfallkommando geſtellt werden. Kurz vor ſei⸗ ner Feſtnahme ſchoß er ſich eine Kugel in die Schläfe. Bald darauf ſtarb er im Krankenhaus. Gattenmörder hingerichtet Königsberg, 25. Jan. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Am 25. Januar 1935 iſt in Tilſit der am 20. Januar 1868 geborene Friedrich Fresdorf hingerichtet worden, der we⸗ gen Ermordung ſeiner 71jährigen Ehefrau vom Schwur⸗ gericht in Tilſit zum Tode verurteilt worden war. Der preußiſche Miniſterpräſidennt hat von dem Begnadigungs⸗ recht keinen Gebrauch gemacht, weil das Vorleben und der Ruf des 20mal vorbeſtraften Verurteilten und die un⸗ menſchlich rohe Weiſe, in der er ſeine Ehefrau ermordete, um ein ehebrecheriſches Verhältnis ungeſtört fortſetzen zu können, den Verurteilten als einen völlig verrohten Ver⸗ brecher kennzeichnen. Autounfall.— 1 Toker, 1 Schwerverletzter. Jritzlar, 25. Jan. Der erſt ſeit einigen Tagen an die Fritzlarer Kreisverwaltung verſetzte Rreissher inf ektor Ni⸗ codemus befand ſich mit dem 92g refer ener Fref⸗ herr von Brandis auf einer Dienſtfahrt. Infolge der Feuch⸗ tigkeit der Straße geriet der Kraftwagen plötzlich ins Schleudern und rannte gegen einen Baum Während der Führer des Wagens, von Brandis, mit einer ſchweren Ge⸗ hirnerſchütterung davonkam, erlitt Kreisoberinſpektor Ni⸗ codemus einen ſchweren Schädelbruch, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. eee U e rn See 3 Aus dem badiscùen Lande () Am das Badiſche Staatstechnikum. Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: Vor kurzem ging von Mannheim aus Hie Mitteilung durch die Preſſe, daß das Staatstechnikum von Karlsruhe nach Mannheim verlegt werden ſoll und daß be⸗ reits ein Wettbewerb für die Erlangung guter Pläne und geeigneter Entwürfe für die neue Mannheimer Anſtalt aus⸗ geſchrieben ſei. Die Mitteilung iſt in dieſer Form nicht richtig. Die Verhandlungen wegen der Verlegung bezogen ſich lediglich auf zwei Abteilungen des Staatstechnikums. Das Hauptkontingent der Studierenden wird nach wie vor in Karlsruhe verbleiben. Die ſeit bald 60 Jahren in der Sandeshauptſtadt anſäſſige frühere Baugewerbeſchule wird alſo auch weiterhin als das Badiſche Staatstechnikum ihren Sitz in Karlsruhe haben. Der nächſte I0gder Tag im Mai 1936. () Karlsruhe, 25. Jan. Der nächſte große 109er⸗Tag, der immer Zehntauſende nach der badiſchen Landeshaupt⸗ ſtadt bringt, iſt vom Hauptausſchuß der Kameradſchaft badi⸗ ſcher Leibgrenadiere nunmehr endgültig auf Mai 1936 nach Karlsruhe angeſetzt worden. Die Vorbereitungen für dieſen 109er⸗Tag ſind bereits im Gange. Es iſt zum erſten Male geplant, mit dieſem 109er⸗Tag einen Karlsruher Garniſons⸗ tag zu verbinden, an dem alle Angehörigen der in Karls⸗ ruhe it Garniſon befindlichen Regimenter beteiligt ſind. * Heidelberg.(Ein Schwimmbad.) In der Jah⸗ reshauptverſammlung des Schwimmvereins Nikar konnte im Auftrage des Oberbürgermeiſters mitgeteilt werden, daß Hei⸗ delberg ein großes Schwimmbad am Neckar nahe dem neuen Tiergarten erhält. Es ſoll eine 50 Meter lange Bahn mit Zuſchauerplätzen für ſportliche Kämpfe und außerdem ein all⸗ gemeines Volksſchwimmbad in gleicher Größe geſchaffen wer⸗ den. Für die Baukoſten ſteht ein angemeſſener Betrag bereits ſeit 1933 bereit, ein weiterer iſt für 1935 vorgeſehen. Heidelberg.(Dienſtmänner bei Englände⸗ rinnen zu Gaſt.) Ein origineller Akt im Sinne der Volksgemeinſchaft ſpielte ſich in einem Heidelberger Hotel ab. Zwei Engländerinnen, die oft nach Heidelberg kommen, und ſich ſtets an der eifrigen Sorge der Heidelberger Dienſt⸗ männer um Arbeit erfreuten, hatten ſämtliche 14 Dienſt⸗ männer zu einem Abendeſſen eingeladen. Bei dem Eſſen er⸗ klärte Miß Ring, daß ſie große Anerkennung für die bei Tag und Nacht und bei jedem Wetter ausgeübte Tätigkeit der oft nicht mehr jungen Dienſtmänner hätten und daß ſie ſich daher beide freuten, dieſe Männer der Arbeit hier will⸗ kommen heißen zu können. Die Dienſtmänſter hatten guten Appetit mitgebracht und verbrachten einige Stundeſt froher Anterhaltung und der Ausſpannung mit ihren Gaſtgeberinnen. IU Mudau.(Exploſioſt bei einem chemiſchen Verſuch.) Einige Lehrer des hieſigen Lehrerkollegiums Waren damit beſchäftigt, einen chemiſchen Verſuch für den am nächſten Tag ſtattfindenden Unterricht zu machen. Dabei explodierte eine Flaſche und verletzte die Tochter des Ober⸗ lehrers Spall, die ebenfalls anweſend war, derart am Auge, 85 Einlieferung iſts Krankenhaus Heidelberg notwendig wurde. () Kappelwindeck bei Bühl.(Im bibliſchen Alter geſtor ben) Hier iſt nach kurzer Krankheit im Alter von 7 Jahren Frau Barbara Rapp Witwe geſtorben. Sie war Für ihr hohes Alter ſowohl körperlich wie geiſtig von ſellener Rüſtigkeit. Man ſah die ehrwürdige Greiſin int vergangenen Heer noch des öfteren bei Beſorgung ihrer Einkäufe. Vier rer Töchter gehören dem Orden vom Allerheiligſten Heiland an und befinden ſich in der braſilianiſchen Miſſion. Ebenſo hat ſie einen Sohn, der Ordensbruder iſt. In Steinbach lebt noch eine 97jährige Schulkameradin der Verſtorbenen, eine Frau Ignaz Rapp Witwe. Freiburg.(Von der Aniverſität Freiburg.) In Berlin iſt nach kurzer Krankheit im 56. Lebensjahr der ordentliche Profeſſor der mittelalterlichen Geſchichte, Pro⸗ feſſor Dr. Erich Caſpar, geſtorben. Er dozierte vom Sommer⸗ ſemeſter 1929 bis 1930 an der Freiburger Univerſität und gehörte zu den erſten Vertretern der mittelalterlichen Ge⸗ schichte in der deutſchen Wiſſenſchaft. O Freiburg.(Betrüger vor Gericht.) Der 33 Jahte alte Kurt Ludwig Böktcher aus Heidelberg, ein Mann mit Hochſtaplermanieren, hatte ſich wegen einer Reihe von Schwindeleien vor dem Freiburger Schöffengericht zu verantworten. Er reiſte als falſcher Doktor, Arzt, Profeſſor oder Baron in ganz Deutſchland herum und verſtand es, unter dieſen zugelegten Titeln und als angeblicher politiſcher Flüchtling aus Oeſterreich ſich ein angenehmes Leben auf oſten hilfsbereiter Perſonen und Stellen zu verſchaffen. Zu⸗ letzt war er in Freiburg, wo man ihm einen Erholungsaufenk⸗ halt verſchafft hatte. Die Herrlichkeit dauerte aber nur drei Tage, denn der Schwindler wurde entlarvt und feſtgenom⸗ men. Das Urteil lautete auf drei Jahre Zuchthaus und 750 Mark Geldſtrafe. —— Mannheimer Nationaltheater Im Nationaltheater: Samstag, 26. Januar: Miete B 12, Sondermiete B C: Zum erſten Male: Turandot. Oper von G. Puccini. Anfang 19.30 Uhr. Ende etwa 22 Uhr. Sonntag, 27. Januar: Nachmittags für die NS.⸗Kultur⸗ gemeinde, Abt. Theater, Ortsgruppe Mannheim, Ju: gendgruppe, Gruppe D Nr. 1 bis 400 und Gruppe E Nr. 301 bis 600, ferner NS.⸗Kulturgemeinde, Orts⸗ Hen Ludwigshafen, Abt. 1 bis 9, 13 bis 17 und utſche Jugendbühne, Ortsgruppe Ludwigshafen und Gruppe B: Saat und Ernte. Schauspiel von Hans Multerer. Anfang 15 Uhr. Ende 17 Ahr.— Abends: Miete§ 11: Schön iſt die Welt. Operette von Franz Lehar. Anfang 20 Uhr. Ende 22.15 Ahr. Montag, 28. Januar: Nachmittags, Schllermiete A: Gregor und Heinrich. Schauspiel von E. G. Kol⸗ benheyer. Anfang 15 Uhr. Ende 18 Uhr.— Abends: Miete A 12, Sondermiete A 6, NS.⸗Kulturgemeinde, Abt. Theater, Ortsgruppe Mannheim, Abt. 284 und 226: Der Roſenkavalier. Oper von Richard Strauß. Anfang 19.30 Uhr. Ende 23 Uhr. 1 Im Neuen Theater Rosengarten): Sonntag, 27. Januar: Der Mann mit den grauen Schläfen. Luſtſpiel von Leo Lenz. Anfang 20 Uhr. Ende nach 22 Uhr. Im Zeichen der Kornblume Die Ehrenarbeit des BDA. Der erſte große Opfertag des neuen Jahres— der kommende Samstag, 26. Januar— wird im Zeichen der blauen Kornblume ſtehen. Mit ihm reiht ſich der VDA in die Front des Winterhilfswerkes ein. Auslandsdeutſche und ihre Organiſationen haben in bewunderungswürdiger Opferfreudigkeit das Winterhilfswerk des Mutterlandes unterſtützt. An uns iſt es, ihnen zu zeigen, daß auch für uns die Volksgemeinſchaft nicht an den Grenzen aufhört und daß ihre Treue von ganzem Herzen erwidert wird. Die Aufgabe des Winterhilfswerkes iſt es, in allen Kreiſen und Schichten des deutſchen Volkes das Bewußtſein der Zu⸗ ſammengehörigkeit durch die Tat zu bewähren. Einer hilft dem anderen, jeder hilft jedem nach ſeinen Kräften. Wie es keine Grenzen des Klaſſenunterſchiedes gibt, ſo gibt es auch keine Grenzen des Zuſammengehörigkeitsgefühles innerhalb der großen Volksgemeinſchaft. Als ganzes Volk ſind wir auferſtanden, als ganzes Volk tragen wir Leid und Freud, als ganzes Volk verſtehen wir zu darben und zu helfen. So iſt der Kampf gegen Hunger und Kälte im tiefſten Sinne Gemeinſchaftsbewährung: eine Pflicht des geſamten deutſchen Volkes. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland, der die Zuſammengehörigkeit aller deutſchen Menſchen vertritt, ſich auch in den Dienſt des Winterhilfswerkes geſtellt hat. Am Samstag werden die Sammler und Sammlerinnen des VDA das alte Zei⸗ chen des volksdeutſchen Kampfes, die blaue Kornblume, verkaufen. Wer dieſes Sinnbild der Treue kauft, bekennt ſich zur unzerreißbaren Schickſalsverbundenheit des deut⸗ ſchen Hundert⸗Millionenvolkes. * Die Seckenheim⸗Schule geſchloſſen. Ab heute bis voraus⸗ ſich tlich 6. Februar iſt die Volksſchule hier wegen den zahlreichen Grippenerkrankungen geſchloſſen worden. Im Silberkranze. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern morgen die Eheleute Peter Kreutzer und F.au Katharina geb. Schäfer. Unſere beſten Wünſche. * Heiterer Abend. Die Ortsgr. Seckenheim der NS.⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude veranſtaltet am 10. Febr. bs. Irs. im Saale der Schloßwirtſchaft einen großen hei⸗ teren Abend, zu dem eine Anzahl bekannter Rundfunk⸗ und Bühnenkünſtler verpflichtet wurden, die ein Programm gewährleiſten, wie es hier noch nie geboten wurde. Be⸗ ginnen wir mit dem Anſager und Humoriſten Max Paulſen, der einer der beſten Vertreter des Humors iſt und der unſeren Leſern kein Unbekannter ſein dürfte. Julius Welker, der gefeierte Heldenbariton ſingt, Otty Ottmar, die vom Rundfunk bekannte, reizende Sängerin erfreut mit heiteren Liedern und bringt mit Julius Welker klaſſiſche Operetten⸗ duette. Eine entzückende Tanzkünſtlerin iſt Grit Stündebek, während Hand Seetzer das Schifferklavier meiſterhaft be⸗ herrſcht. Größtem Intereſſe begegnet Armand, der nicht zu Unrecht als der beſte deutſche Verwandlungskünſtler be⸗ zeichnet wird. Das Max Paulſen⸗Enſemble hat in der Pfalz ca. 150„Kraft durch Freude“ ⸗Abende durchgeführt und wurde überall ſtürmiſch gefeiert. Der Eintrittspreis zu dieſem Abend, der unter dem Motto:„Drei Stunden Lachen“ ſteht, beträgt nur 30 Pfg. im Vorverkauf durch die Betriebszellen⸗ und Blockwalter der DA. und auf unſerer Geſchäftsſtelle, Freiburgerſtraße 2. An der Abend⸗ kaſſe 40 Pfg. Wir raten unſeren Leſern, ſich rechtzeitig mit Eintrittskarten zu verſehen. 8 U Städt. SHochſchule für Muſik und Theater Mannheim. Dr. Herbert Biehle⸗Berlin wurde ab 1. Februar 1935 als Leiter einer Stimmbildungs⸗Spezialklaſſe an die Hochſchule für Muſik und Theater in Mannheim berufen. I Städtiſches Schloßmuſeum Mannheim. Wegen Rück⸗ lieferung der Leihgaben kann die Ausſtellung„Das deutſche Lied“ nicht über den vorgeſehenen Endtermin(17. Februar) verlängert werden. Die letzte Gelegenheit zum unentgeltlichen Beſuch wird Sonntag, 27. Januar, 11—4 Uhr, geboten. Wer iſt der Verletzte? Am 27. 8. 1934 wurde in Rheinau der am 24. 3. 1910 in Karlsruhe geborene Schreiner Karl Kleindrettle, der einen in Stuttgart geſtohlenen dunkel⸗ grauen offenen Mercedes⸗Benzwagen mit dem pol. Kenn⸗ zeichen III Y 2110 fuhr, feſtgenommen. Der Wagen war mehrfach beſchädigt und wies Blutſpritzer auf. An einer Verbeulung des linken vorderen Kotflügels klebte im Blut ein Frauenhaar. Es iſt mit Beſtimmtheit anzunehmen, daß mit dem Wagen in hieſiger Gegend in der Zeit vom 26. 8., abends 18.15 Uhr, bis 27. 8. 1934, vorſtittags 11.15 Uhr, eine Frauensperſon angefahren oder überfahren wurde. Die Nachforſchungen in den hieſigen Krankenhäuſern blieben er⸗ folglos. Wer irgendwelche Angaben über den erwähnten Verkehrsunfall zu machen vermag, wolle dies ſchleunigſt der Kriminalpolizei L 6, 1, Fernſprecher 35 851, mitteilen. DDD D Generalprobe in Stuttgart Die Nationalmannſchaft verliert 0:2. Die in Stuttgart zuſammengezogenen Spieler der bei⸗ den deutſchen Nationalmannſchaften für die am kommen⸗ den Sonntag in Stutgart und Luzern zum Austrag ge⸗ langenden Länderſpiele gegen die Schweiz traten in der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn vor einer großen Zuſchauermenge zu einem letzten Probegalopp gegen eine württembergiſche Gau⸗Auswahlmannſchaft an, und zwar ſo, daß in den erſten 45 Minuten die deutſche Nationalvertretung für Stuttgart mit einigem Erſatz und in der zweiten Hälfte die deutſche B⸗Mannſchaft en ſpielte. Ueber⸗ raſchenderweiſe endeten beide Begegnungen mit Minus⸗ erfolgen der Auserwählten.. Die deutſche Mannſchaft für Stuttgart trat zu ihrem Probeſpiel in folgender Aufſtellung an: Buchloh; Stührck⸗ Schwartz; Gramlich⸗Münzenberg⸗Rohde(Eimsbüttel); Leh⸗ ner⸗Siffling⸗Conen-Rohwedder⸗Berner(Berliner SV 92). Bis auf Rohde und Berner ſpielten die Nationalen alſo mit der für Stuttgart vorgeſehenen Mannſchaft. Eine große Enttäuſchung war der Berliner Berner, der für den Worm⸗ ſer Fath eingeſprungen war. Für das Länderſpiel am Sonntag wird für Fath, der bekannllich verletzt iſt, aller Vorausſicht nach nun doch der Düſſeldorfer Kobierſki ſpie⸗ len. Der beſte Mann der Nationalen war noch 7 1 der durch Förſchler, Rackl und Schrode viel beſchäftigt wurde. Die Verteidigung war ſtark überlaſtet. 3 — Kein Verkehrsvorrecht für Aerzte. In der Preſſe war von dem Plan eines internationalen Abzeichens für kraft⸗ fahrende Aerzte die Rede, mit dem ein Verkehrsvorrecht er⸗ langt werden ſollte. Der Reichsverkehrsminiſter ſtellt jetzt feſt, daß im deutſchen Recht ein derartiges Verkehrszeichen nicht zugelaſſen iſt. Es wäre auch nach dem geltenden Recht unzu⸗ läſſig, ein Zeichen anzubringen, das bei anderen Verkehrs⸗ teilnehmern die irrige Auffaſſung vom Beſtehen eines tat⸗ ſächlich nicht vorhandenen Vorrechtes erwecken könnte. — Kraftpoſt 30 Prozent billiger für Landjahrpflichtige. Der Reichspoſtminiſter hat beſtimmt, daß den in den Land⸗ jahrheimen unterzubringenden Landjahrpflichtigen und ihren Leitern und Helfern bei der Hinfahrt zu den Landjahrheimen und bei der ſpäteren Rückfahrt mit der Kraftpoſt widerruflich eine Fahrgeldermäßigung von 30 v. H. gewährt wird. Vor⸗ ausſetzung iſt, daß es ſich dabei um Kraftpoſtfahrten auf Strecken ohne Eiſenbahnverbindung handelt und daß die Be⸗ förderung mit den Betriebsmitteln des regelmäßigen Ver⸗ kehrs möglich iſt. In dem vom Regierungspräſidenten unter⸗ ſchriebenen und unterſtempelten Fahrtausweis müſſen der Tag der Reiſe, das Reiſeziel, der Reiſezweck und gegebenen⸗ falls die Zahl der begleitenden Landjahrpflichtigen angebeben ſein. Filmſchau. Der neue Guſtav Fröhlich⸗Großtonfilm, Abenteuer eines jungen Herrn in Polen“, der geſtern abend im Palaſttheater zur Aufführung gelangte, i ſtein Spionageabenteuer von mittreißender Spannnug, aber ohne billige Senſationen, ein Liebesabenteuer, jedoch ohne ſchmachtende Süßlichkeiten. Regie und Hauptdarſtellung liegen bei Guſtav Fröhlich in beſten Händen. Er erobert ſich wieder einmal mehr durch ſein ſympathiſches, unaufdringliches Spiel im Nu die Her⸗ zen aller Zuſchauer. Was den Film aber beſonders intereſſant und wertvoll macht, iſt die überaus ſpannende, trotz des Kriegshintergrundes unbeſchwerte, von der Waghalſigkeit einer vaterländiſch begeiſterten Jugend getragene und von der Kamera geſchickt eingefangene Handlung. Die Handlung zeigt herrlichſte Kavallerieſzenen, Trab, Galopp, Attacke und dieſe Szenen des Tempos wechſeln ſo geſchickt mit den Szenen im Schloß, wo die eigentliche Handlung ſich ab⸗ ſpielt, daß von der Bildwirkung nie eine Ermüdung ausgeht. Außer Guſtav Fröhlich ſieht man ein ausgezeichnetes En⸗ ſemble mit Olga Tſchechowa, Maria Andergaſt, Otto Treß⸗ ler, Hans Richter u. a. m. Alles in allem ein ſehr wert⸗ voller Film der deutſchen Produktion, den ſich jeder an⸗ ſehen ſollte. Außerdem wird ein ſchönes Beiprogramm ge⸗ zeigt mit Kulturfilm und neueſter Wochenſchau. Wetterbericht Der weſtliche Hochdruck wandert ſüdwärts und liegt mit ſeinem Kern nunmehr über der Biskaya. Tiefdruckgebiete zeigen ſich bei Island und über Finnland. Infolge Zufuhr ozeaniſcher Luftſtrömungen iſt für Samstag und Sonntag mehrfach bedecktes, aber vorwiegend trockenes und wenig kaltes Wetter zu erwarten. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. 3. Sonntag nach Dreikönig. Samstag: 2— 4, 5— 7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe mit gemeinſchaftlicher hl. Kom⸗ munion der Frauen und Mütter. N 8.30 Uhr Kindergottesdienſt. 9.40 Hochamt und Predigt; Chriſtenlehre für die Jünglinge.— 1.30 Uhr Ehriſtenlehre für die Mädchen. 2 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht.— 2.15 Uhr Mütterverein. Donnerstag: 5—7 Uhr Beicht. Freitag: 7 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Amt.. 8 Uhr abends Predigt für Männer und Jungmänner. Mariä Lichtmeß. Samstag: 7 Uhr beſtellte Meſſen zu Ehren der Gottesmutter. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Sonntag, 27. Jan. 1935; 5. Sonntag nach Weihnachten. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Enderle. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Enderle. 1 Uhr Chriſtenlehre für die männl. Jugend. Vikar Enderle. 2— 2.30 Uhr Bücherausgabe. 7.30 Uhr Abendgottesdienſt. Pfarrer Fichtl. Montag abend 8 Uhr: Evang. weibl. Jugend. Dienstag abend 7.30 Uhr: Nähabend des ev. Frauenbundes. Mittwoch abend 8 Uhr: Gedenkgottesdienſt anläßlich des Jahrestages der nationalen Erneuerung.. Donnerstag abend: Kirchenchor. Freitag nachmittag: Mädchen iungſchar. Freitag abend: Arbeitsgemeinſchaft. Gonntagsgedanken Es gibt Begegnungen, welche fürs ganze Leben unver⸗ geßlich, ja, entſcheidend ſind. Wie mancher Freundſchafts⸗ bund, wie manches Eheglück iſt entſtanden aus einer ein⸗ zigen Begegnung. Man hatte nicht geſucht und doch alles gefunden. Das ſind Begegnungen, die wir ſpäter einmal ſegnen. Das iſt nicht immer ſo. Es gibt auch Begegnun⸗ gen, die wir hinterher verwünſchen: Ach, hätten wir ſie doch nie gehabt! Denn ſie haben uns ins Unglück gebracht. Wie mancher junge Menſch hat ſolchen ſchlimmen Begeg⸗ nungen ein 1 verdorbenes Leben zu verdanken! Aber es gibt Gott ſei Dank auch anderes Begegnen, das wir ſegnen können.„Da begegnete ihnen Jeſus.% ſo heißt es einmal, und von dieſen Menſchen hören wir ſpä⸗ ter immer wieder, daß ſie dieſe Begegnung geſegnet haben. Einmal in unſerem Leben begegnet er uns ganz gewiß auch, jedem von uns. Wollen wir ſolcher Begegnung aus weichen? Manchmal ſieht es beinahe ſo aus, als ob die Menſchen das N tun. Iſt es Gleichgültigkeit 1 Hoffnungsloſigkeit, daß man ſich nichts davon verſpricht? „Was kann von Nazareth Gutes kommen?“ Oder iſt's ein inneres Unbehagen, ein unerklärlicher Unwille, in die Nähe Zeſu und damit Gottes zu kommen? Viel e s gen Gott rührt einfach daher, daß wir ganz genau fü wie 1 unſer Leben werden müßte, wenn wi wirklich Gott nahe find! Und darum ſind wir Gott an dem Wege gegangen. und es iſt bei der Gottesferne ge 5 f Ausſchneiden! Verſammlungs⸗ Kalender. i N. 6.⸗᷑Gemeinſchaft Kraft durch Fteude⸗ 00 Aufl Ortsgruppe Mannheim⸗Seckenheim.. erh. 13 Je, Sängerbund. Umſtändehalber heute Abend keine Probe. i ff Hochzeitsanzüge 5 halb 12 Uhr Probe. Erſcheinen aller 0 Großer heiterer Abend 11 5 28. Januar 00 e „ 5 5 5 ff Mannheim, J 1, 20 Kleingärtnerverein. Heute abend halb 9 Uhr Geſchäfts⸗ 0 8 0 2 5 ſtunden. Die Arbeitsloſen, die 20 0% Pachtnachlaß er⸗ 7 e 5 e e. 111 bis 9. Februar 1935 hielten, müſſen heute abend beſtimmt vorſprechen. g . 8 e f 5 cen Es wirken mit: Mar Paulſen, der bekannte —— 5 S ktiſcher S kurs in„(Sbſt⸗ f 5 daunſchett Joona drertiſcer Fondarknn zu, Fuste] Rundfunk- und Bühnenzünſtler, als Ansager zu besonders vorteilhaften Preisen. 2 Her 4 aumſchnitt und Pflege“. Für Fußgänger 8.15 Uhr i Julius Welker, der gefeierte Heldenbariton /f 2 Treffpunkt beim Geſchäft Knaus, Ecke Zähringer⸗ und 5 f 1 Fahfräder K 8 5 101. 05 2 5 88 Otiy Ottmar, die reizende Sängerin, die uns vom Meßkircherſtraße. Radfahrer ſind bis 9 Uhr in dere Rundfunk beſtens bekannt iſt/ Grit Stündebek, Friedrichsfelder Siedlung. Gäſte willkommen. jf die bekannte Tanzkünſtlerin/ Hans Seetzer zu je Mk. 12.— mit ſeinem Schifferklavier/ Armand, der beſte a RICHARD Kehlerstr. 2 u verkaufe 1F 10 deutſche Verwandlungskünſtler und andere. 0 8 fen. Ti Ortsbauernſchaft. 4 ö Eintrittspreis: 30& im Vorverkauf durch die Freiburgerstr. 47. Betriebszellen⸗ und Blockwarte der D. A. F.; Heute abend 8 Uhr f 40 A an der Abendhaſſe. ff Die Zettel über den beſchlagnahmten Tabak ſind mit⸗ zubringen. Der Ortsbauernſchaftsführer. 8 ausernſchaftsführer„Zum Deutschen Hof“. Turnverein 98, e. V., Mannheim⸗Seckenheim. Morgen Sonntag Abend ab 7 Uhr Heute Samstag, den 26. Januar, abends 8.30 uhr, f 9 38 5 Beginn: Mont 39, 28. Januer findet in der Turnhalle unſere diesjährige 5 1 8 vorm-. 7. 9 Uhr! General⸗Verſammlung Es ladet freundlichst ein* 8 585 ſtatt. Die Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben. Val. Kunzelmann. Zahlreiche Beteiligung der Mitglieder iſt Pflicht. Der Turnrat. 5 Handballabteilung. 5 F Morgen Sonntag finden folgende Verbandsſpiele gegen Dr Weinmann MTG. Mannheim auf dem Platze an der Sellweide ſtatt: 1.45 uhr MTG. II— Tv. 98 JI prakt. Zahnarzt 3 Uhr MTG. 1— Tv. 98 J 5 Hierzu ladet freundlichſt ein Der Spielwart. Jetzt: Wohnung und Pràxis Abfahrt ab Turnhalle per Auto punkt 1 Uhr. Turnerbund„Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim Am morgigen Sonntag werden folgende Punkteſpiele auf unſerem Sportplatz ausgetragen: 3 uhr To. Waldhof 1— Tbd. Jahn 1 8 — 0 5 5 8. Vorher ſpielen die 2. Mannſchaften.*ꝶãF; N f 7 5 Hierzu werden alle Sportliebhaber freundl. eingeladen. 5 bs und Wie 2. 0 Der Spielwart. Jupbauvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. 87 0 17 5 E Unerhört le fungen 5 Seckenheimer Hauptstraße 128 (am Rathaus). —— 0* 10 e 5 Genstofte, 0 i Folgende Spiele finden ſtatt: gh gleſch, ob Seid 9 i Samstag in Rheinau: beben VI. IStoffe det 5 F 3.45 Uhr Schüler(Verbandsſpiel) e de oe und Lene 2 i. Abfahrt 3 Uhr vom Lokal. 8 5 Gelegerhelt 5 Sonntag in Seckenheim: die 80 10.30 Uhr Jugend— Ladenburg ur- In Friedrichsfeld(Verbandsſpiele): wie 11 Uhr 3. Mannſchaften; 12.45 Uhr 2. Mannſchaften; 2.30 Uhr 1. Mannſchaften. verkaut Zum Beſuch der Spiele ladet ein Die Spielleitung. 20 Gammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein u. Verkaufsgenoſſenſchaft. See 0 8 Beſtellungen auf Amoniak, Kalkſtickſtoff, 40% Kali, 1 Superphosphat, Nitrophoska, Saatgerſte, Saathaſer und N G 8.50 Stroh werden im Lager entgegengenommen. Der Vorſtand. e See meeeeentttmeeegntnbnteneedeg nnen Müännergeſangverein 1861. Mhm.⸗Hechenheim. Heute Samstag, 20. Januar, abends 8 Uhr be⸗ ginnend, findet im Lokal„Zum Löwen“ unſer dies⸗ jähriger Fumilien- Abend mit anſchließendem Tanz ſtatt. E ee Tanzschule Gelegenheitskauf! Geschäfts- Empfehlung. leorg Hammer& sohn 6 0 imm r Der geehrten Einwobnerschaft von Seckenheim Ahm.-Ssckenhelm, Achernerstr. 3. U und Umgebung gebe ich hiermit bekannt, daß ich i Ache, in e ab 10. Januar als Nachfolger die poliert, zu günſtigen Bedingungen zu verkaufen. Schreinerei Kollnig, Hauptſtraße 85. Unser Anfänger-Kurs Heede Unſere Ehren⸗, aktiven und paſſiven Mitglieder 1 1 L L EECCCCCC * ind hi ich ei 5 intritt frei IL und Möbolſchreinerel beginnt. ſind hierzu recht herzlich eingeladen. Eintritt frei! Der Vereinsführer. 8 7 09 ſühüuſer Oborftir cporſir 14 Anmelüüng erbeten. Sinunmunnnunngunmnmmmmmmnmnnunnnnnggggmmununmmnnmnnmffe Zea 1 5 2 Privat- Stunden jederzeit. fadlaanamamaanpunugnamndafataadaun e Inserieren bringt Cewinnk übernommen habe. leh empfehle mich als Lieferant von Wohn-, Schlaf-, und Herrenzimmern, sowie von kompl. Küchen und Einzelmöbeln. Desgleichen empfehle e für Ladeneinrichtungen und Innen- Gesangbücher 2 Durch meine vielseitigen prakischen Erfahrungen in großer Auswahl und verschiedenen Preislagen kann ich allen Ansprüchen Recbnung tragen. empfiehlt . J. Katz, Schreinermeister. Papier-Handlung Zimmermann Wwò. beginnt am Montag, den 28. Februar 1035. Achtung, Kindler! 5 2.. Morgen Sonntag dürfen alle Kinder Beachten Sie Derselbe bietet lhnen günstige Gelegenheit zu dem schönen Film: Abenteuer eines jungen Herrn in polen zu billigsten Einkäufen. eee WW. WIESER-JLLI ageet te meine Auslagen