cn oder eim nut e squsq uemgeugpauz 5 5 F ee Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Preisliſte Rr. 2. Anzeigenſchluß 9 Uhr. D. A. XII. 34: 1200 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. dages- und finzeigenblatt Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantw. für Schriftl u Anzeigen Gg. Härdle, M⸗Seckenheim Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 35. Jahrgang Eine Mi Nationalſozialiſtiſche Finanz. und Steuerpolitik.— Vortrag von Skaatsſekretär Reinhardt. Berlin, 31. Januar. In der Geſellſchaft der Berliner Freunde der deutſchen kademie ſprach am Donnerstagmittag der Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium Reinhardt über„Nationalſozia⸗ liſtiſche Finanz⸗ und Steuerpolitik“. Der Staatsſekretär ging in ſeinem Vortrag davon aus, daß die nationalſozialiſtiſche Finanz⸗ und Steuerpolitik, ſo⸗ lange es in Deutſchland Arbeitsloſe gebe, in erſter Linie auf Verminderung der Arbeitsloſigkeit abgeſtellt ſei. Die Reichsregierung habe ſeit Frühjahr 1933 ein Bündel von Maßnahmen eingeleitet, die darauf abgeſtellt ſind, die Nach⸗ frage nach Gütern und Leiſtungen zu erhöhen. Erhöhte Nachfrage führt zur Erhöhung des Beſchäftigungsſtandes in den verſchiedenen Zweigen der deutſchen Wirtſchaft. Die Belegſchaftsziffern werden erhöht, die Arbeitsloſenziffer wird kleiner. Die Auswirkungen auf den öffentlichen Haus⸗ halt ſind: Verminderung des Jinanzbedarfes der Arbeitsloſen⸗ hilfe auf der Ausgabenſeite und Erhöhung des Aufkom⸗ mens an Steuern, ſonſtigen Abgaben und Sozialverſiche⸗ rungsbeiträgen auf der Einnahmeſeite. Für Kleingewerbetreibende und Handwerker Staatsſekretär Reinhardt belegte dieſe Entwicklung durch einige Beiſpiele, wobei er beſonders die Maßnahmen auf dem Gebiete der Kraftfahrzeugſteuer, das Ge⸗ ſetz über Steuerfreiheit für Erſatzbeſchaffungen und die Vorſchriften über Ergänzungen und Erweiterungen des Anlagevermögens behandelte. In dieſem Zuſam⸗ menhang kündigte der Staatsſekretär an, daß in den näch⸗ ſten Tagen die erſte Durchführungsverordnung zum neuen Einkommenſteuergeſetz erſcheinen werde. In dieſer Verord⸗ nung werde die Vorſchrift betreffend erhöhte Abſetzungen für kurzlebige Wirtſchaftsgüter des Anlagevermögens auch auf ſolche Gewerbetreibende ausgedehnt werden, die zwar nicht Vollkaufleute im Sinne des Handelsgeſetzbuches ſind, die aber trotzdem ordnungsmäßige Bücher führen. Dadurch werde dem ſteuerlichen Intereſſe der Klein gewerb⸗ treibenden und der Handwerker entſprochen. Im weiteren Verlauf ſeines Vortrages wies Staatsſekre⸗ tär Reinhardt auf den Paragraphen 10 des neuen Einkom⸗ menſteuergeſetzes hin, auf Grund deſſen durch Abſetzung der Sonderausgaben eine Ermäßigung der Einkommenſteuer erzielt werden kann. Er erinnerte dabei an die Möglichkeit, für jede Hausgehilfin 50 Mark im Monat abzuſetzen. Die Eheſtandsdarlehen Eine weitere ſehr bedeutungsvolle Maßnahme im Kampf um die Verminderung der Arbeitsloſigkeit ſei das Geſetz zur Förderung der Eheſchließungen vom 1. Juni 1933. Auf Grund dieſes Geſetzes ſind bis zum 31. Dezember 1934 365 591 Eheſtandsdarlehen im Betrage von 200 Millionen Mark gewährt worden. Durch dieſe Maßznahme habe ſich die Arbeitsloſenziffer um mindeſtens 500 000 und der Finanzbedarf der Arbeits loſenhilfe um etwa 250 Millionen Mark vermindert. Jerner hohe ſich die Jahl der Eheſchließungen und Gedurken ſtark erhöht. 334 576 Eheſchließungen im erſten Halbjahr 1934 ſtehen 252 592 Eheſchließungen im erſten Halbjahr 1933 gegen⸗ über. Bei der Zahl der Lebendgeborenen ſind die entſpre⸗ chenden Ziffern 576843 und 490 340. Schließlich habe das Geſetz zu einer bedeutenden Erhöhung der Zahl der Hausſtände und dadurch zu verſtärkter Nachfrage nach Möbeln, Hausgerät und Kleinwohnungen geführt. Bei 95 Geſetz zur Förderung der Eheſchließungen handele es um eine Dauermaßnahme. Es würden laufend mindeſtens 20 000 Eheſtandsdarlehen monatlich gewährt, im Jahre rund 250 000. Als weitere Maßnahmen im Kampf um die Verminderung der Arbeitslosigkeit ſeien insbeſondere noch das Arbeitsbeſchaffungsgeſetz vom 1. Juni 1933, das Geſetz über die Errichtung der Reichsautobahnen, das Geſetz über die Steuerbefreiung für neuerrichtete Kleinwohnungen und Eigenheime, das Umſatzſteuergeſez, die Anpaſſung der Ein⸗ kommenſteuer, der Vermögensſteuer und der Erbſchafts⸗ ſteuer an die bevölkerungspolitiſchen Grundſätze u. a. mehr zu nennen. Die ſteuerpolitiſchen Maßnahmen der Jahre 1933 und 1934 hätten der Geſamtheit aller Steuerzahler eine Enklaſtung um rund eine Milliarde Mark gebracht. Im Rechnungsjahre 1934 werde das Steueraufkommen ge⸗ genüber dem Rechnungsjahr 1933 um 1100 Millionen größer ſein. Solange dieſer Mehrbedarf beſtehe, müſſe jeg⸗ liches Aufkommen⸗Mehr grundfätzlich zur Deckung dieſes Mehrbedarfes verwendet werden. Sobald die Vorbelaſtungen ſich weſenklich vermindert haben und ſoweit das Aufkommens⸗Mehr nicht zur Beſtrei⸗ kung von Mehrausgaben gebraucht wird, die durch die all ⸗ gemeinen Intereſſen des Volksganzen bedingt ſind, werde die Borausſetzung für eine allgemeine Senkung der Steuern gegeben ſein. Dabei werde in erſter Linie an die Einkom⸗ e und an die Gewerbeſteuer gedacht werden en. 5 arde Steuerentlaſtung — — Freitag, den 1. Februar 1935 Im dritten Hitler⸗Jahr würden, ſo ſchloß der Staatsſekretär, die Ankurbelungsmaßnahmen, die noch im Jahre 1935 laufen, die Dauermaßnahmen, wie das Geſetz zur Förderung der Eheſchließungen und die neuen Steuer⸗ geſetze ſowie die rund 7,5 Milliarden Reichsmark Volksein⸗ kommens⸗Mehr des Jahres 1934 zu weiterer Verminderung der Arbeitsloſigkeit und zu weiterer Geſundung der Ver⸗ hältniſſe zwangsläufig führen. Die franzöſiſch⸗engliſchen Beſprechungen. London, 31. Januar. Die„Times“ befaßt ſich mit der in den Pariſer Beſpre⸗ chungen zwiſchen dem britiſchen Botſchafter und dem Außen⸗ miniſterium erzielten Einigungsformel, deren Inhalt offi⸗ ziell nicht bekanntgegeben wurde. Ihr weſentlicher Inhalt ſei, wie verlautet, der folgende: 1. Der Teil des kürzlich in Rom unterzei franzöſiſch⸗ itkalieniſchen Protokolls, in dem ein ei es Vorgehen Deukſchlands hinſichtlich der Rüſtungen für unzulüſſig er⸗ lärk wird, findet die volle Unterſtützung Großbritan⸗ niens. 2. Die Notwendigkeit der praktiſchen Verwirklichung des Gleichheitsgrundſatzes, der in der Erklärung der fünf Re⸗ gierungen vom 11. Dezember 1932 über Gleichheit und Sicherheit enthalten iſt, wird bekräftigt. 3. Als Löſung wird vorgeſchlagen, daß gewiſſe Beſtimmun⸗ gen des Teiles 5 des Friedensverkrages durch eine ge⸗ meinſame Erklärung außer Kraft geſezt werden, voraus⸗ geſetzt, daß in Genf eine allgemeine Abrüſtungsverein⸗ barung zuſtande kommt, die die Ausführungsbürgſchafken einſchließt. Jerner wird auch ein allgemeiner europäiſcher Frie⸗ denspakt vorgeſchlagen, der die beſtehenden regionalen Pakte einbezieht. Deutſchland müſſe nach Genf zurückkehren, um von den Vertragsbeſchränkungen entbunden zu werden. 1 gten 795 8 1. Deulſche Rückfragen Ueber den Inhalt des Nichteinmiſchungspaktes. Baſel, 1. Februar. Schweizer Zeitungen bringen die Meldung, wonach in Berliner diplomatiſchen Kreiſen die Nachricht verbreitet ſei, daß die deutſche Regierung durch ihre Botſchafter in Paris und Rom die angekündigte Rückfrage bezüglich des Nicht⸗ einmiſchungspaktes habe überreichen laſſen. Es feien be⸗ ſtimmte Fragen geſtellt, jedoch werde als eine Vorbedin⸗ gung für die Annahme des Paktes ſeitens der deutſchen Re⸗ gierung die Forderung erhoben, daß England und auch die Schweiz dieſem Pakt beitreten. a Erkundigungen an zuſtändiger Stelle ergeben, daß die Reichsregierung ihre Botſchafter in Paris und Rom beauf- tragt hat, eine Reihe von Rückfragen bezüglich Inhalt und Tragweite des Nichteinmiſchungspaktes(Donaupaktes) zu ſtellen. Von Vorbedingungen, Forderungen oder auch nur Vorſchlägen konnte in dieſem erſten Stadium der Klärung auf dem üblichen diplomatiſchen Wege naturgemäß nicht die Rede ſein. —— Der Führer an Schmitt und Schacht Berlin, 31. Januar. Der Führer und Reichskanzler hat an den Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter und preußiſchen Miniſter für Wirtſchaft und 1 Schmitt ein Schreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt: „Mit Rückſicht auf Ihre immer noch nicht wiederherge⸗ ſtellte Geſundheit haben Sie um die Entlaſſung aus Ihren Aemtern als Reichswirtſchaftsminiſter und preußiſcher Mi⸗ niſter für Wirtſchaft und Arbeit gebeten. Zu meinem auf⸗ richtigen Bedauern ſehe ich mich veranlaßt, dieſer Bitte ſtatt⸗ zugeben. Ich ſpreche Ihnen für Ihre ſachkundige, uneigen⸗ nützige und aufopfernde Mitarbeit am Wiederaufbau des Reiches meinen beſten Dank aus. Wenn die deutſche Wirt⸗ ſchaft in verhältnismäßig kurzer Zeit aus ihrem bedrohlichen Zerfallszuſtand herausgeführt und auf den Weg der Geſun⸗ dung und Kräftigung gebracht werden konnte, ſo iſt dieſes auch Ihrer zielbewußten Arbeit zu verdanken. Indem ich Ihnen meine beſten Wünſche für eine bal⸗ dige und vollſtändige Wiederherſtellung Ihrer Geſundheit ausſpreche, bin ich mit deutſchem Gruß Ihr Ihnen ergebener Adolf Hitler.“ 2 In dem Schreiben des Führers an den Präſidenten des Reichsbankdirektoriums, Dr. Hjalmar Schacht, heißt es: N. „Ich habe Sie, Herr Reichsbankpräſident, mit der Wei⸗ terführung der Geſchäfte als Reichswirtſchaftsminiſter und preußiſcher Miniſter für Wirtſchaft und Arbeit beauftragt. Die von mir hierzu vollzogenen Erlaſſe ſind Ihnen inzwi⸗ ſchen zugegangen.„ f 5 Sie haben die beiden Miniſterien ſechs Monate lang neben Ihrem Amt als Präſident des Reichsbankdirekto⸗ riums in aufopfernder Tätigkeit mit Erfolg geleitet. Ich ſpreche Ihnen hierfür meinen beſonderen Dank aus und wünſche Ihnen ein weiteres gutes Gelingen bei Ihren Be⸗ 10 die Geſundung der deutſchen Wirtſchaft zu er⸗ reichen.“ a a 3 e ee Nr 37 W Berlin, 1. Februar. überwachung teilt mit: Der Reichskommiſſar für Preis⸗ „Zur erfolgreichen Durchführung der Erzeugungs⸗ ſchlacht der deutſchen Landwirtſchaft wird mit ſofortiger Wirkung für den Reſt des Düngejahres ein Sonderabſchlag auf den Stickſtoffpreis gewährt; er beträgt für Stickſtoff⸗ dünger 5 Pfennige, für Kalkſtickſtoff 3 Pfennige je Kilo⸗ gramm Stickſtoff. Dies bedeutet im Durchſchnitt eine Preis⸗ ermäßigung um etwa 7 v. H. Die deutſche Landwirtſchaft kann auf die Weitergewähr der Preisverbilligung für das Düngejahr 1935⸗36 nur dann rechnen, wenn eine weſentliche Abſatzſteigerung der ſtickſtoff⸗ haltigen Düngemittel erreicht wird.“ g * 9* Die Reichsbahn im Dezember 404 Millionen Mehreinnahmen im Jahre 1934. Im Dezember 1934 wirkte ſich bei der Deutſchen Reichs⸗ bahn im Güterverkehr das Nachlaſſen des Herbſtverkehrs aus. Der Wettbewerb des Kraftwagens blieb auch in dieſem Wintermonat infolge anhaltend günſtiger Witterungsver⸗ hältniſſe fühlbar. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Ver⸗ kehrsentwicklung dadurch beeinflußt, daß die Binnenwaſ⸗ ſerſtraßen den ganzen Monat über befahren waxen. Der ſaiſonmäßige Verkehrsrückgang erreichte gegenüber dem Vormonat 12,6 v. H. Der Perſonenverkehr war in der erſten Dezemberwoche nur ſchwach. Mit dem erſten Geltungstage der Feſttagsrückfahrkarten ſetzte jedoch ein außerordentlich ſtarker Reiſeverkehr ein, der ſich in unge⸗ ahnter Weiſe ſteigerte. Insgeſamt wurden 5362 über⸗ planmäßige Züge gefahren gegen 3457 im Dezem⸗ Perſonen⸗ und Gepäckverkehr brachte im De⸗ zember 1934 gegenüber 1933 eine Mehreinnahme von 7,3 Millionen Mapk. Die Güterverkehrseinnahmen weiſen in der gleichen Zeit eine Verbeſſerung von 9,7 Millionen Mark auf. Die vorläufigen Abſchlußzahlen für die Einnahmen des Geſchäftsjahres 1934 zeigen folgende Unterſchiede gegen⸗ über 1933: im Perſonen⸗ und Gepäckverkehr plus 70,4, im Güterverkehr plus 324.9, bei den ſonſtigen Einnahmen plus 115 und bei den Geſamteinnahmen plus 404,2 Millio- nen Mark. Politiſche Rundſchau Nächtliche Gedenkſtunde für Maikowfki. In der Maikowſki⸗Straße in Charlottenburg, wo vor zwei Jahren zwei Minuten nach Mitternacht Sturmführer Eberhard Maikowſki und Oberwachtmeiſter Zauritz fielen, fand letzte Nacht eine Weiheſtunde ſtatt. Die Gedenktafeln an dem Hauſe waren mit friſchem Grün geſchmückt. Aus großen Opferſchalen loderten Flammen empor. Die Fahne des Sturmes 33 und eine Polizeifahne mit der Inſchrift „Zauritz“ hatten davor Aufſtellung genommen. Stabschef Lutze hielt eine Anſprache, in der er der Blutopfer der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bewegung gedachte. Anſchließend ſprach Gauleiter Reichsminiſter Dr. Goebbels. Der ſchnellſte Torpedobookszerſtörer der Welt. Der franzöſiſche Torpedobootszerſtörer„Le Terrible“ hat bei einer Probefahrt eine Geſchwindigkeit von 45 Kno⸗ ten erreicht und damit den Weltrekord der Geſchwindigkeit dieſer Klaſſe um zwei Knoten verbeſſert. Den früheren Re⸗ kord hielt der Torpedobootszerſtörer„Caſſard“. Die Arbeit der Gaarkommiſſion Beſchleunigung.— Die Sozialverſicherung. Baſel, 1. Februar. Die deutſch⸗franzöſiſche Saarkommiſſion am Sitze der Bg hat in dem Beſtreben, ihre Arbeiten möglichſt zu be⸗ ſchleunigen, in den einzelnen Unterausſchüſſen bis in die ſpäten Abendſtunden hinein getagt. Es verlautet, daß jetzt auch die Frage der Zurückführung der Sozialverſi⸗ cherung und ihrer Fonds angeſchnitten wurde, wozu einige neue Sachverſtändige eingetroffen ſind, ſowie die Frage der privatrechtlichen Verpflichtungen. Unter 8 Frage ſpielt die Transferierung eine beſondere Rolle. Pilfubfti empfängt Göring Warſchau, 1. Februar. Der preußiſche Miniſterpräſident General Göring iſt Donnerstag mittag von der Jagd beim polniſchen Staats⸗ präſidenten in den Forſten von Bialowiec nach Warſchau zurückgekehrt. Er war Mittags beim deutſchen Botſchafter von Moltke zu Gaſt. An dem Eſſen nahmen führende pol⸗ niſche Staatsmänner teil. a Am Nachmittag ſtattete Miniſterpräſident General Gö⸗ ring dem Marſchall Pilſudſki im Schloß Belvedere einen Beſuch ab, der über eineinhalb Stunden währte. 5 Sowjetarmee 940 000 Maun n London, 31. Januar. Die Londoner Preſſe befaßt ſich lebgaft mit einer Mos⸗ kauer Veröffenllichung, wonach die Zowjetarmee in den letz ten vier Jahren auf 940 600 Mann verſtärkt worden iſt. * 5 Kurzmeldungen Berlin. Die Reichskennziffer für die Lebenshaltungsko⸗ ſten beträgt im Durchſchnitt Januar 1934 122,4(1913⸗14 gleich 100); ſie iſt ſomit um 0,2 v. H. höher als im Vormo⸗ nat. Wien. In mehreren Straßen der inneren Stadt, vor allem auf dem Stephansplatz und am Graben, fand ein De⸗ monſtrationsbummel von Gegnern des Regierungskurſes ſtatt. Die Polizei nahm etwa 100 Verhaftungen vor. Sofia. Gauleiter Joſeph Wagner ſprach in Sofia in der großen Aula des Deutſchen Heimes vor den Partei⸗ und Volksgenoſſen, die ſich aus Anlaß der zweijährigen Wieder⸗ kehr des Tages der nationalen Revolution eingefunden hat⸗ ten. London. Die„Times“ veröffentlicht einen langen Auf⸗ ſatz des von Berlin nach London zurückgekehrten Lord Lo⸗ thian, in dem das Verhältnis Deutſchlands zur Friedens⸗ frage erörtert wird. Mulden. Im Hafen von Tſchinwangtau wurde ein japa⸗ niſcher Offizier von unbekannten Mördern erſchoſſen. Von japaniſcher amtlicher Stelle wird hierzu mitgeteilt, daß die⸗ ſer Mord eine Folge der japanfeindlichen Hetze ſei. r* 2%. Feſtſitzung in Gaarbrücken Die Freude in der Stadtoerordnekenverſammlung. Sdarbrücken, 31. Januar. Am Jahrestag der nationalſozialiſtiſchen Revolution wurde im reichgeſchmückten Feſtſaal des Rathauſes zu Saar⸗ brücken eine feierliche Stadtverordnetenſitzung abgehalten, die ſich gleichzeitig zu einer erhebenden Kundgebung der Freude über den deutſchen Abſtimmungsſieg geſtaltete. In ſeiner Eröffnungsanſprache hob der Oberbürgermei⸗ ſter der Stadt Saarbrücken, Dr. Neikes, hervor, daß viel⸗ leicht viel Ungemach erſpart worden wäre, wenn die Saar ohne Abſtimmung an Deutſchland zurückgegeben worden wäre. Dann wäre jedoch beſtimmt die Saarfrage in einigen Jahrzehnten wieder aufgetaucht und hätte die europäiſchen Mächte erneut beunruhigt. Dadurch aber, daß die Abſtim⸗ mung ſtattgefunden und ein ſo eindeutiges Ergebnis für Deutſchland gebracht hat, ſei die Saarfrage endgültig erledigt. Abſchließend ſtellte Dr. Neikes feſt: „Heute vor zwei Jahren hat im Reich der Nationalſozia⸗ lismus die Macht übernommen. Auch auf dieſen Umſtand haben fremde Intereſſenten geglaubt Hoffnungen aufbauen zu können. Sie haben verſucht, ein doppeltes Deutſchland zu konſtruieren und das eine gegen das andere auszuſpielen. Alle dieſe Hoffnungen ſind ſchmählich zuſchanden geworden. Es 11 0 nur ein Deutſchland und zu dieſem kehrk die Saar zurück.“ Anſchließend hielt der Fraktionsführer der Deutſchen Front, Dr. Schweig, ein kurzes Referat. Auf ſeinen An⸗ trag wurde einſtimmig beſchloſſen, die Hauptſtraße Saar⸗ brückens, die Bahnhofſtraße, in Adolf⸗Hitler⸗ Straße, den Landwehrplatz in Horſt⸗Weſſel⸗ Platz und die Breite Straße in Jakob⸗Johannes⸗ Straße umzubenennen. Stehend ſang die Verſammlung dann das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Dynamit in Kinderhand Jurchtbares Exploſionsunglück.— Drei Kinder getötet. Bukareſt, 31. Jan. Ein furchtbares Unglück ereignete ſich in dem Hauſe eines Bergarbeiters in der Gemeinde Derſida bei Klauſenburg. Die drei Kinder des Bergarbei⸗ ters, die allein im Hauſe zurückgeblieben waren, fanden beim Spiel in einer Rocktaſche ihres Vaters eine Dynamit⸗ patrone und warfen ſie, nachdem ſie damit geſpielt hatten, in das Herdfeuer. Die Folgen waren furchtbar. Das Haus flog buchſtäb⸗ lich in die Luft. Die Körper der drei Kinder wurden in kau⸗ ſend Fetzen zerriſſen. Mit Mühe gelang es den Dorfbewoh⸗ nern, das Jeuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Als die Eltern zurückkamen, fanden ſie nur noch die rau⸗ chenden Trümmer ihres Hauſes und einige verkohlte Klei⸗ derfetzen von ihren Kindern vor. Die Mutter erlitt einen Wahnſinnsanfall und mußte ins Irrenhaus gebracht wer⸗ den. alda— Fir Geben dicht Ronan aus den Zelten zwiſchen Waſſer und Wald 3 von Paul Hain. Hella hatte lautlos die Polſtertür wieder angelehnt und ſich vorſichtig zurückgezogen. Schnell ſchlüpfte ſte aus dem Vorzimmer, ſtand wieder auf dem Flur. Gut, daß der Bürovorſteher nicht zurückge⸗ kommen war. Das Herz ſchlug ihr bis zum Halſe. Herrgott— was hatte ſie da gehört? Was ſpielte Dr. Golder da für eine Rolle? And der andere? Sie war Ant ih zu warten, bis jener herauskam, die Stimme kam ihr zwar bekannt vor, aber ſie wußte nicht, wo ſie ſie hintun ſollte. Was wußten die beiden von Vogel? Welche gefähr⸗ liche Rolle ſpielten ſie in dem Drama, deſſen tragiſches Opfer bisher der Baron von Schlichting geworden war? Sie ballte die kleinen Hände zuſammen. Ah— da waren dunkle, boshafte Zuſammenhänge. Aber wie ſie entwirren? Aufdecken? Wie an die Machen⸗ ſchaften herankommen, die da im geheimen geſponnen wor⸗ den waren? Wofür ſollte Oppermann,„der Dicke“, die beiden da drinnen bezahlen? Er war alſo doch ein ſchmieriger Charakter, dieſer Dr. Golder. Seine Höflichkeit war wohlfeile Tünche! Hella ſtraffte die N Geſtalt, da ſie ſo allein im Flur an einem der Fenſter ſtand und das Gehörte er⸗ wog und zu enträtſeln verſuchte. Da drehte ſie ſich herum. g Eben war die Tür von Dr. Golders Vorzimmer aufge⸗ gangen. f Herr von Reuter trat heraus. Im Augenblick wußte Hella: Seine Stimme war die andere geweſen! Er alſo war Dr. Golders intimer Freund, der Mann,„an dem ein Schmierenſchauſpieler verloren ge⸗ gangen war“! Er neigte höflich lächelnd den Kopf. 1 10— Fräulein Römer? Wie geht's? Gut eingear⸗ beitet?“ Das Blutbad in der Einöde Sechs Perſonen ermordet.— Aufklärung nach 13 Jahren? Augsburg, 31. Januar. Von der Gendarmerie in Hohenwart bei Schrobenhau⸗ ſen wurde, wie gemeldet, ein gewiſſer Joſeph Pfleger aus Deimhauſen verhaftet, da er Aeußerungen gemacht hatte, die ihn des furchtbaren Mordes in der Einöde Hinkerkaifeck dringend verdächtig machen. Bei dieſem Mord, der Ende März 1922 verübt wurde, ſind ſechs Perſonen auf beſtiali⸗ ſche Weiſe ums Leben gebracht worden. Die Verhaftung Pflegers war auf die Anzeige ſeiner eigenen 20 Jahre alten Tochter Marie hin erfolgt. Die Frau und die Tochter Pflegers hatten in letzter Zeit ein gedrücktes und verſtörtes Weſen Pflegers beobachten können. Am Vormittag des 15. Januar, ſo ſagte Maria Pfleger aus, habe ihr der Vater erzählt, daß er und noch anderen ſage er nicht, doch ſoll ſein Mithelfer bereits geſtorben ſein. Auf die Frage, wie er die ſchreckliche Tat aus⸗ geführt habe, ſagte er, daß er und ſein Komplize in den Stall des Kaifecker Anweſens eingedrungen ſeien. Durch die unvermutete Störung ſei das Vieh unruhig geworden, worauf der alte Bauer von Hinterkaifeck in den Stall gekommen ſei, um Nachſchau zu halten. Mit einer Hacke hätten ſie den alten Mann niedergeſchlagen. Dann ſeien ſie in das Haus eingedrungen und hätten, als die Magd etwas bemerkte und aus ihrer Kammer gehen wollte, auch dieſe überfallen. Daraufhin hätten ſie dem kleinen Kind, das in der Kammer nebenan lag, den Schädel zertrümmert, ebenſo einemanderen, das ihnen direkt in die Hände gelaufen ſei. Als ſie noch die Frau Ga⸗ briel, die verwitwete Beſitzerin des Anweſens, und ihre Mutter durch Schläge auf den Kopf getötet hatten, hät⸗ ten ſie alle ſechs Opfer in den Stadel geſchleppt, nebenein⸗ ander hingelegt und mit Heu zugedeckt. Drei Tage ſeien ſie in Hinterkaifeck geblieben und hätten das Vieh gefüttert, damit dieſes nicht etwa durch ſein Gebrüll die beiden verra⸗ ten könne. Als aber der Poſtbote öfters an das Haus ge⸗ kommen ſei, hätten ſie es mit der Angſt bekommen und ſeien auf und davon gegangen. Auf die Frage ſeiner Tochter, was er in Hinterkaifeck erbeutet habe, bemerkte Pfleger, daß jeder 700 Mark bekommen habe. Die Tochter, die ſeinerzeit ſieben Jahre alt war, will ſich noch erinnern, daß der Vater ihr damals viel Geld gezeigt habe, über deſſen Herkunft er aber nichts ver⸗ lauten ließ. Die Tochter Pflegers will die Ausſagen ihres Vaters unter Eid nehmen und ihn deshalb angezeigt haben, weil ſie wünſche, daß die ſchreckliche Tat von Hinterkaifeck ge⸗ fühnt werde. Bei ſeiner Vernehmung leugnete Pfleger alles und bezichtigte ſeine Tochter der Lüge. Als Pfleger von Hohen⸗ wart nach Schrobenhauſen transportiert wurde, ging der Weg an dem vollſtändig niedergeriſſenen Anweſen von Hinterkaifeck vorbei. Als Pfleger dort vor⸗ überkam, ſoll er heftig gezittert haben. Auch ſoll er, wie die Bewohner von Deimhaufen und Umgebung ver⸗ ſichern, ſchon ſeit Jahren die Nähe von Hinterkaifeck g e⸗ mieden haben. Sie Sate 78 Die Kälte im Güden Viele Erfrorene in Spanien und Nordafrika. Madrid, 31. Januar. Nach Meldungen aus Marakeſch(Marokko) ſind vier mit Eingeborenen beſetzte Autobuſſe in den Schluchten des Tiſi Tiſchka ſeit zwei Tagen eingeſchneit. Von 100 Fahrgä⸗ ſten ſollen ſieben oder acht der Kälte oder dem Hunger zum Opfer gefallen ſein. Der Froſt dauert auch in Spanien mit verſchärfter Strenge an und hat bereits zahlreiche Todesopfer gefordert. In der Nähe von Ferrol ſind zwei alte Leute im Schneeſturm auf der Landſtraße erfroren. Das⸗ ſelbe Schickſal ereilte Vater und Sohn in der Nähe von Logrono ſowie einen Briefträger aus der Umgebung von Santander. Auch in Madrid und anderen Orten iſt bis⸗ her eine Reihe obdachloſer Bettler erfroren aufgefunden worden. Da ſich die Kältewelle auch auf die Levante⸗Küſte ausdehnt, beſteht die Gefahr der Vernichtung der „Danke, ja. Diktat.“ „Aha— er iſt frei. Bitte— viel Vergnügen.“ Klang das nicht wie verſteckte Ironie? Sie ſchlüpfte haſtig an ihm vorbei und betrat aufs neue das Vorzimmer. So gut alſo verſtanden ſich Golder und der Perſonalchef? Gefährliche Wechſel? Da war alſo ihre r wohl auch nur eine abgekartete Sache gewe⸗ en? a Ganz plötzlich kam ihr dieſer Gedanke. Aber im gleichen Augenblick trat ein trotziges, trium⸗ phierendes Lächeln um ihre Lippen. Abgekartet? Nun gut. Aber wenn es ſo war, dann hatte ihr heute das Schickſal eine gute Karte in die Hand gegeben. Sie war entſchloſſen, ſie auszunutzen! Dann klopfte ſie kurz an und betrat Dr. Golders . kt Schreibtiſch r blickte vom reibtiſch auf, mit jenem heimli taſtenden Blick, der ihm eigen war. t 5 5 Sie hatte ein kleines, kokettes Lächeln im Geſicht. Er ſtutzte. Richtete ſich in ſeiner ganzen männlich⸗ 1 5 Eleganz auf, die er im Grunde für unwiderſtehlich hielt. 5 „So guter Dinge heute?“ fragte er, und hatte Mühe, die leidenſchaftliche Erregung, die ihn immer in ihrer Nähe befiel, zu verbergen. „Sehr!“ lachte Hella wie eine kleine, ſcharmante Schau⸗ ſpielerin und blitzte ihn flüchtig aus den Augenwinkeln feht bevor ſie ſich an ihren Platz neben dem Schreibtiſch etzte „Oh— das freut mich,“ ſagte Dr. Golder und blickte begehrlich auf die anmutige Linie ihres Nackens herab. „Das macht der ſchöne Sommer, wie?“ „Sicher, Herr Doktor,“ blickte ſie lächelnd auf und war ſich bewußt, daß ſie mit dem Feuer ſpielte. Kokett ſetzte ſie ſich 8 hi den Schreibblock vor ſich. „Ich bin ſoweit—“ „Er haſpelte ein paar e de herunter. Der Blei⸗ ſtift kritzelte fröhlich. Hella hielt den Kopf tief geſenkt und während ſie ſchrieb, klangen hinter ihrer Stirn eben ge⸗ hörte Worte wider:„Vorſicht vor dieſem Vogel! Warum Ich wollte gerade zu Dr. Golder, zum war er ſo dumm, der Baron! Oppermann muß ſchon jetzt was rausrücken—!“ 8 5 i einer die Kaifecker umgebracht hätten. Den Namen des peraturen bis zu 20 Grad unter Null gemeſſen worden. Beß wine verſchüttet. Die Rettung gelang erſt nach mühe⸗ voller Arbeit. Zwei Melker Schnee in Mazedonien. Athen, 31. Jan. In Mazedonien ſchneit es ſeit meh⸗ reren Tagen ſehr ſtark. An vielen Orten liegt der Schnee zwei Meter hoch. Das Dorf Keramos in Thrazien wurde 955 einer Ueberſchwemung heimgeſucht. 20 Häuſer ſind ein⸗ geſtürzt. Der verhinderte Orientexpreß.— Große Ueberſchwemmungen Iſtanbul, 31. Jan. Die Ueberſchwemmungen in Thra⸗ zien in der Umgebung von Adrianopel gehen langſam zu⸗ rück. Einige abgeſchnitte ne Dör fer konnten wieder mit Lebensmitteln und Brennmaterial verſorgt werden. Zur Behebung der ſchweren Beſchädigungen der Eiſenbahnlinie, die Iſtanbul mit dem Weſten verbindet, werden vier Wo⸗ chen erforderlich ſein. Früheſtens nach zwei Wochen wird der durchgehende Zugverkehr wieder aufgenommen werden können. Bis da⸗ hin wird für die Reiſenden von und nach Europa ein Um. ſteigeverkehr durch Aukobus auf der etwa 30 Kilometer langen Strecke von der bulgoriſchen Grenze bis Ndrianopel tet. Iſtanbul hat ſeit drei Tagen keine ausländi- mpfangen. Neues aus aller Welt i Bierfiaſche als tödliche Waffe. Das Schwurgericht Weiden(Bayern) verurteilte den 27jährigen Joſef Schlicht von Altenſtadt zu 2¼ Jahren Gefängnis. Obwohl Schlicht jung verheiratet war, hatte er im Anſchluß an den Kirch⸗ weihtanz in Vohenſtrauß aus Eiferſucht wegen eines jun⸗ gen Mädchens mit zwei Burſchen einen Streit angefangen, in deſſen Verlauf er von den Burſchen verprügelt wurde. Aus Rache verſetzte er dann mit einer Bierflaſche dem einen einen Schlag auf den Kopf. Der Ueberfallene erlitt einen ſchweren Schädelbruch, an deſſen Folgen er ſtarb. * Fünf Menſchen in Erteinkungsgefahr. Vier Mädchen im Alter von 13—15 Jahren aus Regendorf(Bayern) gin⸗ gen Arm in Arm auf dem zugefrorenen Regen ſpazieren. Plötzlich brach das Eis ein und alle vier Mädchen gingen Unter. Der in der Nähe ſtehende Albert Schuirer, der den Mädchen zu Hilfe wollte, brach an der gleichen Stelle ein, ſo daß fünf Meuſchen mit dem Tode rangen. In höchſter Gefahr und unter Einſetzung ihres eigenen Lebens gelang es drei jungen Männern, die fünf Menſchenleben zu ketten. Vom Ofen erdrückt. Im Elektroſchmelzwerk Kottern (Allgäu) war der 38 Jahre alte Maurer Wolfgang Knoll damit beſchäftigt, einen Ofenkopf zu untermauern. Dabei iſt die Stütze, die er ſelbſt angefertigt hatte, umgefallen. Knoll wurde von dem Ofenkopf an die Wand gedrückt und war ſofort tot. * Auto vom Zug erfaßt. Auf der Fahrt durch Salz⸗ burg wurde bei Berchtesgaden der Kraftwagen des Penſions⸗ beſitzers Bruno Buchner von einem Zuge erfaßt. Der rückwärtige Teil des Kraftwagens wurde faſt völlig zer⸗ trümmert. Buchner und der neben ihm ſitzende Rennfahrer Paul Nettelbeck erlitten ſchwere Verletzungen. Todesurkeil gegen einen Mädchenmörder. München, 1. Febr. Nach längerer Beratung verkündete das Schwurgericht München im Prozeß gegen den 26 Jahre alten Alois Dolle am Donnerstag das Todesurteil. In der Begründung des Urteils heißt es, daß nach der Ueberzeu⸗ gung des Gerichts der Angeklagte, der ſeine gleichaltrige Geliebte ermordet hatte, planmäßig und mit Ueberlegung das Verbrechen ausgeführt hat. f Beim Spiel verbrannt. In Rain am Lech fiel dem 5jährigen Söhnchen des Fiſchers Anton Mayr beim Spielen mit dem Baukaſten ein Bauhölzchen zu Boden. Um dieſes wiederzufinden, zündete der Kleine eine Wachskerze an, wo⸗ bei ſein Hemd Feuer fing. Das Kind erlitt ſo ſchwere Brand⸗ wunden, daß es in der Nacht ſtarb. . Streikhetze fordert drei Tote. Auf der britiſchen Inſel St. Chriſtopher, die zu den Kleinen Antillen gehört, ver⸗ ſuchte eine große Menſchenmenge, Arbeiter zum Streik zu veranlaſſen. Polizei griff ein. Drei Perſonen wurden ge⸗ tötet und neun verletzt. f Sie hatte Mühe, den Faden des Diktats nicht zu ver⸗ ieren. Dr. Golder ſchwieg plötzlich. 5 Hella merkte es zuerſt gar nicht. Erſt als ſie ſeine Hand leicht auf ihrer Schulter fühlte, hob ſie den Kopf. Sie ſah ſein Geſicht mit den flackernden Augen— dem begehrlich geöffneten Mund— das vertrauliche Lächeln. „Fertig, Fräulein Römer— Sie waren ganz ver⸗ ſunken.“ „Ja? Verzeihung—“ Sie ſchloß einen Augenblick die Augen. Ahnte ſie, was nun kam? Sie zögerte, aufzustehen. Leiſe Erregung war in ihr. Eigentlich müßte ſie die Hand da— dieſe allzu ge⸗ pflegte, weichliche Hand, abſchütteln, dachte ſie. Aber ſie tat es nicht— ſie lächelte— und hörte es ruhig mit an, was er ſagte. „Sie haben wundervolles Haar, Fräulein Römer. 2 der Mann, der— der ſein Geſicht darin wüh⸗ en— Es zuckte in ihrer Hand, aber ſie beherrſchte ſich, regiert von dem Gedanken: Nichts verderben! Klug ſein! Es gilt, ein Netz zu zerreißen! „Aber, Herr Dr. Golder! Schmus iſt nichts!“ Sie ſtand langſam auß, ſcheinbar gar nicht verletzt, vielleicht ſogar ein bißchen geſchmeichelt. Wenigſtens faßte es Golder ſo auf, da ſie dieſen Annäherungsverſuch, zu dem ihre Koletterie ihn verlockte, nicht f roff abwies. Eitel und ſelbſtbewußt dachte er: Sie ſind ja alle gleich. Wußte ich es doch. Die weiß natürlich auch, wie es iht beſſer gehen kann. i „Kein Schmus,“ lachte er leiſe.„Sie ſind ein wunder⸗ bares Mädel, Fräulein Römer.“ f 1 kühner werden laſſend. Jede ihrer ewegungen war wei und anmutig. Die ſchimmernde Haut der nackten Arme, die aus der ärmelloſen Sommerbluſe herauswuchſen, das zarte Profil des Geſichts, die reizvolle, makelloſe Biegung des Nackens— older hatte dies alles ſchon zu 9 be⸗ gehrt, um jetzt nicht ſeine Leidenſchaft brennen zu laſſen. Seine Hand legte ſich um ihre Hüften.. „Hella Römer— Fräulein Hella—— Sie drehte ſich geſchmeidig um. i Apfelſinenernte. In der Provinz Huesca ſind Tem; Saragoſſa wurde eine Gruppe Sportler von einer La⸗ Langſam packte ſte die Papiere e ihn ſo 10 3 1 1 n aper ‚ r, % ˙'wV% ũñì⅛.n. .„ 4 S. 8398 rewe n einem trotzigen Lächeln an ihre Arbeit. Ausdem badiocnen Lande Aufbauſchulen in Lahr und Tauberbiſchofsheim Aus dem badiſchen Anterrichtsminiſterium wird uns ge⸗ schrieben: Es iſt im Lande vielfach nicht bekannt, daß es in Baden zwei ſtaatliche Aufbauſchulen mit Internaten gibt, in welchen in einem abgekürzten 7jährigen Lehrgang die Schü⸗ ler zur rüfung an einer Oberrealſchule geführt wer⸗ den. Es ſind dies die Aufbau⸗Oberrealſchule in Tauberbiſchofs⸗ heim und die Oberrealſchule reit Aufbauſchule in Lahr. Die Koſten für die Aufnahme im Internat ſind außerordent⸗ lich niedrig. Es iſt an beiden Anſtalten ein jährlicher Wirt⸗ ſchaftsbeitrag von 90 Mark zu bezahlen; ganze oder teil⸗ weiſe Befreiungen für beſonders befähigte und bedür tige Schüler ſind in beträchtlichem Umfang vorgeſehen. Hetzu kommt ein Krankengeld von jährlich 15 Mark. Das Koſtgelo beträgt in Tauberbiſchofsheim durchſchnittlich für das Schul⸗ jahr mit 280 Tagen zwiſchen 200 bis 230 Mark, in Lahr Durchſchnittlich für das Schuljahr 220 bis 250 Mark. Vom Krankengeld und vom Koſtgeld ſind Befreiungen nicht mög⸗ lich. Das Schulgeld beträgt wie bei den übrigen Höheren Lehranſtalten 200 Mark im Jahr. Es ſind aber für befähigte und bedürftige Schüler ganze und teilweiſe Befreiungen im weitgehenden Amfange vorgeſehen. Da in beiden Aufbau⸗ ſchulen noch Internatsplätze frei ſind, werden die Eltern, vor allem in den Landgemeinden, auf dieſe Schulen beſonders Hingewieſen. a Reife Aukounglück eines Hhemsbacher Arztes. Hemsbach(Bergſtraße), 1. Febr. Um ſeinen in Erlan⸗ gen erkrankten Sohn nach Hauſe zu holen, unternahm der hieſige praktiſche Arzt Dr. Langenbach in Begleitung ſeiner Gattin eine Autofahrt, die auf dem Rückweg einen tragi⸗ ſchen Abſchluß fand. In der Nähe von Michelſtadt i. O. mußte Dr. Langenbach das Auto wegen eines Hinderniſſes plötzlich ſtark abbremſen. Die Folge hiervon war, daß ſich das Fahrzeug überſchlug. Der ohnehin erkrankte Sohn er⸗ litt hierbei eine Gehirnerſchütterung, Dr. Langenbach einige Rippenbrüche, ſeine Frau einen Beinbruch. Das Auto würde ſtark beſchädigt. Alle drei Verletzten wurden in ein Mannheimer Krankenhaus übergeführt. () Baden⸗Baden.(15 Monate Spielbank.) Die Zahl der ausländiſchen Spielbankbeſucher betrug in den 15 Monaten des Beſtehens der Spielbank 17008, die der in⸗ ländiſchen Beſucher 160 038. Das ergibt insgeſamt 177 046. ) Zeutern bei Bruchſal.(Anfall eines unbe⸗ aufſichtigten Kindes.) Das bei den Großeltern wei⸗ jährige Töchterchen des Gaſtwirts Keller in Hambrücken wurde beim plötzlichen Ueberſpringen der Straße von einem Kraft⸗ rad erfaßt und zu Boden geſchleudert. Das Kind erlitt einen Schädelbruch. Den Fahrer trifft keine Schuld. Lörrach.(Verhaftung an der Grenze.) Unter etwas dramatiſchen Umſtänden erfolgte am Stettener Zoll die Verhaftung einer Frau von den deutſchen Zollbehörden, deren Mann, wie es heißt, ſchon kurz zuvor feſtgenommen worden war, und zwar anſcheinend wegen Deviſenvergehens. Die Frau, die zur Leibesviſitation ins Büro hereingebeten worden war, ſtü plötzlich heraus und verſuchte, im Ga⸗ lopp die ſchweizeriſche Grenze zu erreichen. Dabei lief ſie quer über die Straße anſtatt geradeaus, und es war den ſie verfolgenden Beamten ein Leichtes, ihr den Weg abzu⸗ chneiden. Einige Meter vor der Schweizer Grenze konnte ſie nen werden. Sie wurde nach Lörrach ins Amts⸗ gerichtsgefängnis überführt. Da es um die Feierabenoſtunde war, ſammelte ſich bei dem Auftritt eine große Menſchen⸗ menge an. e Erdſtöße im Bodenſeegebiet Konſtanz, 1. Febr. Am Donnerstag vormittag und nachmittag wurden im Seegebiet, in der Hauptſache in Kon⸗ ſtanz und Singen a. H. und am ganzen Unterſee, verſchie⸗ dene Erdſtöße wahrgenommen. Der erſte Erdſtoß erfolgte in Konſtanz um 10,15 Uhr. Ihm folgten in einem Zeitabſchnitt von 30 Minuten drei weitere Stöße. Während dieſe Beben leichter Natur waren, erfolgte um 13,39 Uhr ein weiterer ſtarker Erdſtoß, der mehrere Sekunden lang anhielt und von einem ſtarken unterirdiſchen Rollen begleitet war. In den Wohnungen kamen die Einrichtungsgegenſtände ine Schwanken. Der Erdſtoß am Nachmittag wurde auch in Freiburg verſpürt. „Ste ſind ſehr keck, Herr Doktor—“ „Wenn es ſo ein Wunder zu faſſen gilt!“ i 1— Augen leuchteten ihn an Halb Abwehr, halb Ko⸗ etterie. „Aber nein,“ ſagte ſie.„Machen Sie mich nicht eitel. Ich habe doch zu tun.“ s e „Das iſt nicht ſo wichtig, Fräulein Hella. Sie wiſſen doch, daß ich gern Ihr guter Freund wäre! Was kann ich dafür, wenn Sie die Männer bezaubern?“ Er war überzeugt, ſie ſchon halb beſiegt zu haben. „Sie würden eine entzückende Freundin ſein.“ f Wieder wollte er ſie an 15 ziehen. Hella gab ein wenig nach, aber in dem Augenblick, da er ſie an ſich reißen wollte, da ſein Blick triumphierend aufblitzte, bog ſie ſich geſchmei⸗ dig zurück und entſchlüpfte ihm. Ihre Wangen waren gerötet. Leiſe rief ſie: 5 „Das— das könnte ſchon ſein. Aber doch nicht ſo ſchnell. Vielleicht?“ Und lief ſchon nach der Tür. „Alſo ja?“ lief Dr. Golder hinterher, verdutzt, varle⸗ gen, hoffnungsvoll. g. 5 Vielleicht—“ wiederholte ſie, ſchnitt eine kleine Gri⸗ Ic und entkam durch die Tür, die ſie ſchnell hinter ſich ſchloß. Dr. Golder lachte, halb wütend, halb zufrieden, und klatſchte leicht in die Hände. „Na alſo! Sie iſt noch ein bißchen ſpröde! Aber ſie hat Feuer gefangen, natürlich. Warte, mein Darling, es wird ein ſehr ſchöner Sommer mit dir werden. Das nächſtemal wirſt du beſtimmt noch netter ſein.“ e Hella aber lehnte in ihrem Zimmer am Fenſter, die Hände ineinander geſchlungen, mit funkelnden Augen, in denen endlich der Zorn flammen durfte. Sie ſind alſo doch ein Lump, Dr. Golder, dachte ſie. Aber hüten Sie ſich. Vor meinem Lächeln, vor meinem Haar, vor meinem Mund, den Sie beſtimmt nie berüh⸗ ten werden. Hüten Sie ſich vor dem Geheimnis, das 1 in ſich verbergen und vor dem ich auf der Lauer ege. Dan ſagte ſie laut„Pfui Teufel!“ und ſetzte ſich mit freundes, dem die Wiſſchenſchaft manche wichtige Entdeckung 5 Altlußheim bei Schwetzingen.(Weitere Gräber⸗ funde.) Bei den Erdarbeiten an der Sandgrube wurden inzwiſchen weitere vier Grabſtätten freigelegt. Darunter waren zwei Gräber von acht⸗ bis zehnjährigen Kindern. Lahr.(Motorradfahrer fährt in eine S A.⸗ Kolonne.) Ein Motorradfahrer fuhr in eine durch Lampen kenntlich gemachte SA.⸗Kolonne. Dabei wurden drei S A.⸗Leute angefahren, von denen einer den rechten Fuß brach. Die beiden anderen kamen mit leichteren Verletzun⸗ gen davon. OOberprechtal.(Weidmannsheill) Großes Jagd⸗ glück hatten die hieſigen Jagdaufſeher Richard Klausmann und Albert Herr. An einem Tage konnten ſie vier Füchſe erlegen. In der vergangenen Woche konnten drei Marder, darunter ein Edelmarder mit wunderbarem Pelz, zur Strecke gebracht werden. Aus den Nachbarländer Ein Kind verbrannt — Waldrennach, OA. Neuenbürg. Die drei Kinder des in Pforzheim beſchäftigten Richard Kraut ſpielten in einem Zimmer, während die Mutter in der Waſchküche beſchäftigt war. Dabei ſcheint das zweitjüngſte der Kinder, ein nahezu drei Jahre alter Knabe, dem Ofen zu nahe gekommen zu ſein, ſodaß ſeine Kleider Feuer fingen. Das älteſte Kind holte ſofort die Mutter aus der Waſchküche zur Hilfe herbei. Die Brandwunden des Kindes waren aber ſo ſchwer. daß der Baker, der bald darauf nach Hauſe kam, es nach dem Bezirkskrankenhaus in Neuenbürg brachte. Noch im Oaufe der Nacht iſt das Kind geſtorben. * Alkenkirchen.(Tragiſcher Tod eines Jä⸗ gers.) Der 29 jährige Jagdhüter Augſt begab ſich auf die Fuchsjagd. Auf die Lockpfeife hin kamen dem Jäger bald zwei Füchſe ins Schußfeld, von denen einer im Feuer blieb. Aus Freude über ſein Jagdglück erlitt der junge Mann, der kurz vor der Hochzeit ſtand, einen Herzſchlag, der ſeinem Leben ein Ende ſetzte. Er wird am Tage ſeines 29. Geburtstages zu Grahe getragen. f a Fünf Kinder beim Rodeln verunglückt. Trotz ſtrengen Verbotes vergnügte ſich auf dem ſteilen Kuhberg in Günz⸗ berg(Bayern) eine Anzahl Kinder mit Rodeln. Fünf Kinder hatten ihre Schlitten zuſammengekoppelt und ſauſten auf der glatten Bahn bergab. Als ſie in die unten vorbeiführende Straße einfuhren, kam ein Kraftwagen heran. Mit voller Geſchwindigkeit rannten die Kinder direkt in das Auto. Die fünf Kinder im Alter von fünfeinhalb bis elfeinhalb Jahren erlitten Bein⸗ und Ellenbogenbrüche und ſchwere Gehirn⸗ erſchütterungen. Großfeuer in Kehl. Kehl, 1. Febr. In der Nacht gegen 1 Uhr brach in der Werkſtätte der Bau⸗ und Möbelſchreinerei Max Riebel ein Brand aus, der ſich in kurzer Zeit über die ganze Werk⸗ ſtätte, das Holzlager und das angrenzende Wohnhaus aus⸗ breitete. Eine Gebäudefront von 40 Metern ſtand in hellen Flammen. Verbrannt ſind die große Werkſtätte mit allen Materialien, ſämtliche Werkzeuge, in Arbeit befindliche Mö⸗ bel, das Holzlager über der Werkſtätte und das Wohnhaus. Der Schaden beläuft ſich nach vorſichtiger Schätzung auf etwa 50 000 Mark. Adenau.(muffelwild in der Eifel.) Zur Erzie⸗ lung einer möglichſt großen Vielgeſtaltigkeit der Eifel⸗ jagden wurden vor einigen Jahren im Gebiet der Weſteifel Waſchbären ausgeſetzt, die ſich in der freien Wildbahn recht gut entwickelt haben. Aus dem gleichen Grunde wird man auf Anregung des Staatsforſtmeiſters Wemper⸗Adenau demnächſt Muffelwild ausſetzen. Man beabſichtigt, dieſen Verſuch zunächſt mit drei Schafen und einem e im Jagdgebiet„Denntal“ bei Adenau durchzuführen. Die Mit⸗ tel wurden durch freiwillige Spenden einiger Jagdpächter aufgebracht. Im Königsſee eingebrochen. Auf dem Wege vom Oſtufer des Königsſees zur Kaunerwand iſt ein bis jetzt noch unbekannter Wanderer im See, der an dieſer Stelle ſchwam⸗ miges Eis trägt, eingebrochen. Bisher war es nicht möglich, die Leiche aufzufinden. Kind vor die Kirchentüre gelegt. Vor der Eingangs⸗ küre der Rheiner Pfarrkirche(Weſtfalen) wurde ein neuge⸗ borenes Kind gefunden. Das Kind, ein Mädchen, lag in auseinandergetrennten Kiſſenbezügen und Watte ſorgfältig ein⸗ gewickelt in einem Pappkarton. Die St. Gallustirche in Ladenburg. Auf den Grundmauern einer römiſchen Baſilika. Neue Ausgrabungen zur Klärung der Baugeſchichte. Das Wahrzeichen der Stadt Ladenburg, weithin ſichtbar in der Ebene zwiſchen Bergſtraße und Rhein, iſt die St. Galluskirche,ein ehrwürdiges Gotteshaus, das einem Dom gleich einſt die zweite Biſchofskirche der Biſchöfe von Worms war. Urkunden zur älteren Baugeſchichte fehlen faſt gänzlich; nur der Bau ſelbſt gibt Aufſchluß darüber, daß hier über den Fundamenten einer römiſchen Baſilika um die Mitte des 11. Jahrhunderts eine romaniſche Pfeilerbaſilika er⸗ ſtellt wurde, von der heute nur noch die Krypta erhalten iſt. Im 14. und 15. Jahrhundert entſtand dann in mehreren Bauabſchnitten die jetzige Kirche, deren Innenausſtattung faſt ganz aus dem 19. und 20. Jahrhundert ſtammt, nachdem die mittelalterlichen Altäre und Bildwerke das Opfer wiederholter Bilderſtürme geworden waren. Bei Grabarbeiten für eine Heizungsanlage ſtieß man im Jahre 1911 auf mächtige Grundmauern römiſchen Ur⸗ ſprungs, die bei einem rieſigen Ausmaß von 72.90 Meter Länge und 29 Meter Breite als einer Baſilika zugehörig erkannt wurden. Dieſes Bauwerk wurde wohl nie vollendet; es iſt anzunehmen, daß der Einfall der Alemannen um 270 n. Chr. der römiſchen Bautätigkeit ein Ende gemacht hat. Die heutige St. Galluskirche birgt heute noch in ihrem Innern noch eine Krypta ihrer Vorgängerin, der romaniſchen Baſilika. In den letzten Tagen hat man nun, um die Bau⸗ geſchichte endlich zu klären, wieder einmal Ausgrabungen vorgenommen, denen die Fachberater der zuſtändigen Stel⸗ len beiwohnten, nämlich Prof. Worzinger im Auftrag der badiſchen Regierung Prof. Sauer⸗Freiburg als erzbiſchöf⸗ licher Konſervator, Prof. Dr. Gropengießer und Dr. Jakob vom Mannheimer Altertumsverein. Unter tätiger Mithilfe des Maurermeiſters Konrad Seel III., eines Altertums⸗ Lalcale uud cu au Hornung oder Februar Der deutſche Name für den zweiten Monat des Jahres iſt Hornung. Denn ſo„hart wie Horn“ ſoll in dieſem Mo⸗ nat die Kälte ſein, wenn ſich nicht Petrus völlig in der Geſtaltung des Wetters irrt. Alte Monatsverſe aus dem 15. Jahrhundert weiſen ſchon auf dieſe Bedeutung des Wortes hin. Im deutſchen Sprachgebrauch führen übrigens die beiden erſten Monate des Jahres vielfach den gemein⸗ ſamen Namen„der Horn“, wobei dann zum Unterſchied der Januar der„große Horn“ und der Februar als der Monat mit weniger Tagen der„kleine Horn“ genannt wird. Ueber die Stellung der beiden Monate hinſichtlich der Kälte heißt es in einem alten Wort, daß der„kleine Horn“ zum „Großen“ ſagt:„Hätt ich die Macht wie Du, ich ließe er⸗ frieren das Kalb in der Kuh.“— Hornung iſt eine der älteſten, vermutlich ſchon lange vor den Monatsnamen Karls des Großen üblichen deutſchen Bezeichnungen, die ſich im Sprachgebrauch gegenüber dem altrömiſchen Namen Februar am ſtärkſten durchgeſetzt und in einzelnen Gebieten, wie Tirol, Elſaß, der Schweiz uſw. unvermindert bis heute erhalten hat. Von den ſonſtigen deutſchen Bezeichnungen für Februar, wie Tau⸗, Holz⸗ oder Fuchsmonat, iſt am intereſſanteſten der weſtdeutſche Name Spürkel. Er wird zurückgeführt auf den mönchlateiniſchen Ausdruck„Spurkalien“, womit ein nieder⸗ deutſches, heidniſches Opferfeſt„zu Ehren einer weiblichen Gottheit der Fruchtbarkeit“ bezeichnet werde. Aus dieſem Grunde findet ſich auch der Name„Weibermonat“ vor. Das iſt ein Gegenſtück zu der römiſchen Bezeichnung Februar.— Der Hornung weiſt, obwohl ſich der Bauer ihn noch kalt Und ſchneereif wünſcht, bereits mancherlei Vorfrühlingsbräuche auf. Dieſe treten z. B. ſchon am Tage Mariä Lichtmeß (2. Februar) in Erſcheinung. Während in den Kirchen die Lichter geweiht werden(daher der Name), gilt auch ſonſt Licht oder Feuer als glückbringender Zauber. Der Matthias⸗ tag(24. Februar) hat im Volksglauben beſondere Bedeutung für die kommende Witterung:„Mattheis bricht das Eis— find't er keins, ſo macht er eins!“ Dieſe uralte Wetterregel deutet an, daß auf einen ſehr milden Winter bis dahin noch immer ein Nachwinter zu befürchten iſt. Seit altersher iſt der Hornung auch der Monat fröhlichen Mummenſchanzes. — Unzuläſſige Werbung von Steuerberatern. Die zum 1. Januar 1935 ſtattgefundene Neubewertung des Grund⸗ beſitzes hat dazu geführt, daß ſich verſchiedene Steuerberater zur Bearbeitung dieſer Fragen auf Grund eines Erfolg⸗ honorars anbieten. Vor der Erteilung ſolcher Aufträge kann nicht genug gewarnt werden, da ein Arbeiten gegen Er⸗ folghonorar gemäß Paragraph 107, Abf. 8, Reichsabgaben⸗ ordnung, allen Steuerberatern verboten iſt. Bei ſolchen Ver⸗ trägen mit Steuerberatern muß befürchtet werden, daß der Steuerberater nicht zugelaſſen wird. — Jungsbeſchränkung für die Erſatzkaſſen. Wie der Reichsarbeitsminiſter mitteilt, haben ſich die Erſatzkaſſen der Krankenverſicherung verpflichtet, Werbevergütungen in irgend einer Form nicht mehr zu gewähren und keine bezahlten Werber mehr zu beſchäftigen. Bis zum 1. April 1935 ſoll mit Rückſicht auf den Umbau der Krankenverſicherung eine weitgehende Einſchränkung auch der zuläſſigen Werbung er⸗ folgen. Jede Mitgliederwerbung durch Plakate, Flugblätter, Rundſchreiben an Nichtglieder ſowie in Betriebsverſammlungen ſoll unterbleiben. Von einer geſetzlichen Feſtlegung dieſer Verpflichtungen der Erſatzkaſſen iſt zunächſt abgeſehen worden. Gegen Erſaßkaſſen, die gegen die Vereinbarung verſtoßen, wird aber von der Aufſichtsbehörde vorgegangen werden. „Die älteſte Einwohnerin 101 Jahre alt. Mannheims älteſte Einwohnerin, Frau Magdalena Waiditſchka, wohnhaft Augartenſtraße 51, wird am 1. Februar ds. Is. 101 Jahre alt. Frau Waiditſchka iſt am 1. Februar 1834 in Engelhard⸗ hauſen in Württemberg geboren. Ihre Eltern ſtarben bereits, als ſie beide knapp 40 Jahre überſchritten hatten. Ihren Ehemann überlebte die Jubilarin 39 Jahre, er ſtarb bereits im Alter von 62 Jahren. Zwei ebenfalls hochbetagte Ge⸗ ſchwiſter der Frau W., eine 96jährige Schweſter und ein 93jähriger Bruder, leben noch im gemeinſamen Heimatort. Eine 68jährige Tochter, der einzige noch lebende Nachkomme von fünf, ein Enkel und zwei Arenkel nehmen an der Jubel⸗ feier Anteil. Die Jubilarin iſt trotz ihres bibliſchen Alters noch ſehr rüſtig. Wetterbericht Der weſtliche Hochdruck behauptet ſich zwar, doch iſt in⸗ folge der nördlichen Tiefdruckgebiete nicht mit beſtändiger Witterung zu rechnen, ſo daß für Freitag und Samstag all⸗ Gotteshaus, dem Vorgänger der heutigen St abgelöſt worden wäre. Jedenfalls iſt ihr romaniſche Krypta, jetzt in ihrer Bauge fanden ſich weiter ber Prieſter und Edelleute„ſo des 5. Juni mählich mehr bedecktes und weniger froſtiges Wetter zu er⸗ warten iſt. 5 aus dem alten Ladenburg verdankt, ſuchte man mit Pickel und Schaufel die Geheimniſſe zu lüften. Im dämmerigen Licht im Innnern der Krypta erkennt man vier kurze, ſchlanke Rundſäulen, die mit zwölf Mauerpfeilern neun rundbogige Kreuzgewölbe tragen. Ein ſteinerner Altar und einige Durchgänge ſind an der Oſtſeite zu ſehen, gen Weſten führen zwei Grufteingänge. In go⸗ tiſcher Zeit, um 1400, wurde der Raum mit Malereien ge⸗ ſchmückt, die teilweiſe noch ſichtbar ſind. Soweit die Gra⸗ bungen ſchon Ergebniſſe gezeitigt haben, iſt zu bemerken, daß die früher einmal offenen Teile des frühgotiſchen Chors, der zur Krypta gehört, bilden mit den römiſchen Baſilika⸗ mauern ein reines Geviert. Im Seitenſchiff der romaniſchen Kirche führt eine Steintreppe hinab in einen Vorraum, von dem aus man durch drei Pfeileröffnungen das neun⸗ tetlige Krypta⸗Quadrat, das ſich noch im urſprünglichen Zuſtand befindet, betreten kann. Dieſer Kern hatte als ge⸗ ſchloſſenes Ganzes ſeinen Zugang vom alten Hochſchiff durch zwei ſchmale Türen und war an den drei andern Seiten mit Blendniſchen geſchloſſen. Dieſe Zugänge fand man vermauert und mit Schutt aufgefüllt. Bei dem Kirchen⸗ neubau um 1250 hat die Erweiterung zum heutigen Zu⸗ ſtande ſtattgefunden. 5 i die Gruftbegräbniſſe 1 Generalfß dzeugmeiſters deſſen Gra ch „Narros“ und„Schuoͤdigen“ Offenburg im Zeichen der ſchwäbiſch⸗alemanniſchen Faſtnacht. RDV. Das große Schwäbiſch⸗Alemanniſche Narren⸗ treffen, das nur alle zwei Jahre durchgeführt wird, und bei dem ſich die vielen ſüdweſtdeutſchen Narrenzünfte zu gemeinſamer„Fasnet“ vereinen, findet in dieſem Jahre am 2. und 3. Februar in Offenburg ſtatt. Mit dem bekannten Ausgangspunkt der Schwarzwaldbahn hat man einen Ort ausgewählt, in dem das Faſtnachtstreiben uralter Brauch iſt. Schon im Jahre 1483 wurde dort die „Herrenfaſtnacht“ abgehalten, und aus dem Jahre 1775 meldet die Chronik, daß die Franziskaner einen großen Faſtnachtsumzug veranſtalteten, bei dem die menſchlichen Torheiten auf vielen Wagen gegeißelt wurden. Das große Narrentreffen dieſes Jahres beginnt nach Einholung der Gäſte durch die Offenburger Ranzengarde mit dem Setzen des Narrenbaumes auf dem Marktplatz, dem ſich am Abend Aufführungen der verſchiedenen Narrenzünfte in der land⸗ wirtſchaftlichen Halle anſchließen. Dieſe Aufführungen lei⸗ ten über zur Freinacht mit Faſtnachtstreiben und Tanz nach altem Brauch in allen Wirtſchaften. Der Sonntag, 3. Februar, bringt vormittags Vorführungen der alten Zunftbräuche auf dem Marktplatz und nachmittags den großen Umzug der Zünfte mit anſchließendem närriſchen Konzert und Maskenball. „'s goht dagege“, nämlich gegen dier Faſtnacht hin, murmeln allerorts im Badnerland die jungen und alten Narren in dieſen Wochen und rüſten zum Mummenſchanz in der Faſtnachtswoche, vor allem aber zum großen ge⸗ meinſamen Treffen in Offenburg. Sie lupfen die Truhen⸗ deckel und beſichtigen ihre Narrengewänder, die Larven und jene ſeltſamen Dinge, deren Zweck man mit dem Ver⸗ ſtand nicht ergründen kann, die aber einmal zum übermü⸗ tigen alemanniſchen Faſtnachtstreiben gehören wie das Kirſchwaſſer zu Bauernbrot und Speck. Gewand und Larven ſind recht vielgeſtaltig: In Vil⸗ lingen bekommt der„Narrohäsmaler“ Arbeit, denn es gilt, auf dem buntbemalten leinenen Gewand die Tierge⸗ ſtalten aufzufriſchen und die geſchnitzte Larve, die „Scheme“, ſorgfältig wiederherzuſtellen. Gewichtige, 30 bis 50 Pfund ſchwere Schellen hängen an Lederriemen kreuzweiſe über die Bruſt und klingen beim Narroſprung. In Elzach rüſten ſich fürchterlich ausſehende rote Geſtal⸗ ten in greulichen Holzmasken unterm weißen Bollendrei⸗ pitz mit Schneckenhäuſern; es ſind die„Schuddige“, die an Faſtnacht mit Saublaſen und Farrenſchwänzen auf den Boden ſchlagen oder mit rieſigen Holzſcheren Frauen und Mädchen in die Waden zwicken. Sie brüllen in einem ab⸗ ſonderlichen Ton, den niemand, der es nicht von Jugend auf geübt hat, nachahmen kann, und an ſeinem Knurren und Grunzen unterſcheiden ſie den echten Schuddig vom falſchen. Ihnen beigeſellt ſind die ſtattlichen„Taganrufer“ in weißen kurzen Hemden, die mit roten, blauen und grü⸗ nen Streifen geziert ſind. Gleiche Streifen ſchmücken auch den hohen Magierhut, der einen weißen Bollen an der Spitze trägt. a In Waldshut zieht die„Ranzengarde“ auf, nach⸗ dem am„Schmutzigen Donnerstag“(28. Februar) die Kin⸗ derſchar der„Geltentrommler“ hinter dem buntgeſcheckten Narro mit der Schweinsblaſe einhergeſprungen iſt. In Stockach hat man das Bildnis Hans Kuonys bald nach Neujahr öffentlich ausgehängt, um zu zeigen, daß nunmehr das„grobgünſtige Narrengericht“ zu befehlen hat. Aus dem 14. Jahrhundert hat ſich dieſes„Gericht“ bis in die heutige Zeit erhalten; es ſoll dem klugen Hans Kuony von Stockach von Erzherzog Leopold nach der Niederlage bei Morgarten als Privilegium verliehen worden ſein. Am „Schmutzigen Donnerstag“ richtet in Stockach die ehrſame Zunft der Zimmerleute mit grotesken Zeremonien den Narrenbaum auf. 2 Ueberhaupt iſt der„Schmutzige Donnerstag“, der Donnerstag vor der eigentlichen Faſtnacht— alſo in dieſem Jahre der 28. Februar— für die meiſten Faſt⸗ nachtsorte ein Tag beſonderer Veranſtaltungen. Der Name„Schmutziger Donnerstag“ iſt der gleiche wie im übrigen Deutſchland der„Fette Donnerstag“ und hat mit der landläufigen Bedeutung des„ſchmutzig“ nichts zu tun, dafür aber um ſo mehr mit jenen ſchmackhaften Faſtnachts⸗ küchlein, die an dieſem Tage mit vielem Fett gebacken werden. Umzüge geben ihm ſeine beſondere Geltung, und vor allem iſt es die Jugend, die an dieſem Tage reichlich zu ihrem Recht kommt. Aehnlich wie in Waldshut die Geltentrommler als „Hemdglünki“ herumziehen, ſo bringt in Konſtanz die Schuljugend ihren Profeſſoren im„Hemdglonkerzug“ eben⸗ ſo eigenartige wie geräuſchvolle Ovationen, wird in Tri⸗ berg beim Kinderumzug die„Katzenmuſik“ aufgeführt. Den Höhepunkt der Karnevalsbräuche im Badnerland bringen naturgemäß die drei Faſtnachtstage, an denen die allerorts recht verſchiedenen Geſtalten einzeln und in Gruppen zu närriſchem Tun auftreten: In Elzach kommen die„Taganrufer“ am frühen Morgen des Faſt⸗ nachtsmontag zuſammen, um ihre Narrenchronik vorzuleſen. Da werben alle im Laufe des Jahres bekannt⸗ gewordenen Sünden der Ortsbewohner freimütig aufge⸗ zählt, doch von den Schuddigen werden ſie beſchützt. Aehn⸗ lich bringt das Stockacher grobgünſtige Narrengericht eine Verleſung der Stockacher Sünden, und in Villingen ziehen an den Faſtnachtstagen die Narros und Stachis zum „Strählen““ durch Straßen und Wirtſchaften. Doch mit Villingen, Waldshut, Stockach und den an⸗ deren hier genannten Orten iſt die Reihe der badiſchen Faſtnachtsſtätten längſt nicht erſchöpft. Ueberall findet man all die kleinen und großen Umzüge: in Donaueſchingen, in Ueberlingen, in Breiſach, die im einzelnen und in ihrer Geſamtheit ein farbenprächtiges Bild jener alten Bräuche hinzaubern, die ſich im Badnerland als Narrentum voll Würde erhalten haben. Auf der Matte Meiſterſchaftskämpfe im Mannſchaftsringen. Im Bezirk Main/ Heſſen des Gaues Südweſt fanden keine Kämpfe am Wochenende ſtatt, ſodaß die Lage unver⸗ ändert blieb. Der ASW 88 Mainz benötigt aus drei noch ausſtehenden Begegnungen nur einen Punkt zur Meiſter⸗ ſchaft. Noch ungeklärt iſt die Frage nach dem Zweiten. Dieburg und Hanau haben neben Großzimmern die beſten Ausſichten. Am Tabellenende warten Darmſtadt 1910 und Weiſenau auf ihr Schickſal.— Im einzigen Kampf des Be⸗ zirkes Pfalz kam es zu unliebſamen Zwiſchenfällen in Lam⸗ pertheim, die noch ein Nachſpiel haben werden. Erwar⸗ tungsgemäß trug Siegfried Ludwigshafen mit 11:7 Punk⸗ ten gegen den Stußck Lampertheim einen verdienten Sieg davon.— Im Bezirk Saar wird die Lage immer intereſ⸗ ſanter. Nachdem Saarbrücken⸗Weſt lange Zeit mit bedeu⸗ tendem Vorſprung geführt hatte, rückten jetzt Saar 05 und Thaleiſchweiler nahe, ſodaß ein intereſſanter Endkampf ſich entſpinnen wird. Pirmaſens verlor überraſchend bei Heus⸗ weiler 10:7 und fiel zurück. Die Tabelle führt Saarbrücken⸗ Weſt mit 22:4 Punkten an, es folgen Saar 05 mit 19:5, Thaleiſchweiler mit 17:7 und Pirmaſens mit 15:7 Punkten. Im Gau Baden haben die Endkämpfe bereits einge⸗ ſetzt. Die Tabelle hat nun folgendes Ausſehen: Eiche Sand⸗ hofen und Germania Weingarten mit 2:0 Punkten, ASV 84 Mannheim 2:2 Punkte und Germania Karlsruhe 0:4 Punkte. In der Gruppe Süd gewann Germania Hornberg auch den Rückkampf gegen SV Freiburg⸗Haslach mit 14:5 Punk⸗ ten und ſteht damit bereits als Teilnehmer für die Schluß⸗ kämpfe gegen die beiden Beſten der Gruppe Nord feſt. Alemannia Kuhbach verlor zwar den Rückkampf gegen Rheinſtrom Konſtanz mit 610 Punkten, wurde aber mit 21:12 Geſamtſieger und hat nun mit Haslach um die zweite Vertreterſtelle zu kämpfen. Die Ahr „Es iſt alles ſchon dageweſen“ hat Ben Akiba geſagt Und ob er recht hat! Ich habe es jedenfalls ſchon etliche Male erlebt, daß ſie ſtehen blieb. ſturr und bockbeinig ſte⸗ hen blieb, und es blieb ſich gleich, ob ſie in der Weſtentaſche hing oder an der Wand, ob ſie beſcheiden und klein den linken Arm zierte, oder am Morgen um 6 oder 7, je nach⸗ dem, Radau machte; immer blieb ſie eine ſchwache Uhr. Bitte, beobachten Sie nun das Manöver, wenn ſie nicht mehr tickt. Wie man da mit ihr umgeht... Erſt leicht, dann immer ſtärker bringt man ihr goldenes oder ſilbernes Gehäuſe mit der Tiſchkante in Berührung. Dann, wenn die Finger anfangen fiebrig und nervös zu zittern, wird der goldene oder ſilberne Deckel geöffnet und, wenn dann das kleine Räderwerk nackt und bloß daliegt, geht man ihm mit ſpitzen Gegenſtänden zu Leibe. Eine Stricknadel tut es oder eine Schere, beliebt ſind Meſſer, Blei⸗ und Ko⸗ pierſtifte. Aber das kleine Räderwerk denkt garnicht daran, den Wunſch ſeines Beſitzers zu erfüllen. Und der denkt wieder nicht daran, daß er ja vor garnicht allzuferner Zeit mitſamt der Uhr einen Garantieſchein erhielt. Nein, er denkt nur an... Onkel Hermann. Solch einen Onkel Hermann gibt es in jeder Familie, ob arm ob reich. Onkel Hermann iſt ein Allerweltskerl. Er kann alles. Er ſtreicht Fußböden und Gartenzäune, tape⸗ ziert Zimwer und weißt Decken, repariert ſämtliche Haus⸗ und Küchengeräte und iſt ſtets bereit, alles in Ordnung zu bringen. Er hat ſogar eine Broſchüre ſchreiben wollen „Wie ſtreicht man Küchenmöbel?“ Trotzdem iſt er Spezia⸗ liſt für Uhrenreparaturen. Alſo hin mit dem kleinen Ding zu Onkel Hermann. Böſe Zungen ſagen zwar gelegentlich:„Was Hermann in die Hände bekommt, iſt hin!“ Aber das ſind gemeine Verleumdungen, die nie recht laut werden. Kommt man nach 14 Tagen zu Onkel Hermann, dann liegt unter einem Waſſerglas ein Häuflein Räder und Schräubchen, und Onkel Hermann iſt längſt dabei, bei Müllers oder Lehmanns eine Nähmaſchine zu reparieren. Nach abermals 14 Tagen liegt das zarte Räderwerk in ſeine ſämtlichen Beſtandteile aufgelöſt in einem kleinen Käſtchen. Sehr gut eignen ſich hierzu leere Zigarettenſchach⸗ teln, denn in ihnen iſt ſtets ein herrlicher Tabakſtaub. Lange dauert es nun nicht mehr, dann.. denkſt Du nimmer an Deine verfloſſene Uhr, Onkel Hermann aber be⸗ tätigt ſich weiter als ſtets hilfreicher Familiengeiſt. Seine von ihm an die Wand geklebten Tapeten ſchlagen Falten wie Deine Stirn, wenn Du Dir die Beſcherung anſiehſt. Onkel Hermann war ſtets ein kluger Kopf mit„Privak⸗ initiative“! Er weiß immer Rat und es tut ihm ſtets nur leid, daß er die Farben nicht ſelbſt herſtellen kann oder die Tapeten, daß man ſich das alles erſt kaufen muß. Tante Emma, jene, die den Satz geprägt hat:„Was Hermann zwiſchen die Finger bekommt, iſt hin!“ hat ihn erwiſcht neulich! Wozu denn der Handwerker da wäre? Wozu es denn noch Uhrmacher gäbe und Maler und Tiſch⸗ ler und Schloſſer und Schuſter(denn Onkel Hermann be⸗ ſohlt auch? Da ſchwieg Onkel Hermann verſtockt. Nach ſei⸗ ner werten Meinung ſollte man dieſe Berufsgruppen zu Rentiers umſchulen! Es gibt viele Onkel Hermanns in meiner, in Deiner in Eurer Familie. Alle können ſie alles.. mit dem Munde Und dann nennt man ſie mit Recht oft Schwarzarbeiter, weil ſie eine ſchwarze Seele haben, denn Wertarbeit kön⸗ nen ſie nicht leiſten; das kann viel beſſer der Uhrmacher, der Schloſſer, der Maler und der Schuſter. Auch die kleine Uhr würde für wenige Pfennige wie⸗ der in Gang gekommen ſein. Erich Dinſe. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Mariä Lichtmeß. Freitag: 8 Uhr abds. Predigt für Männer und Jungmänner. Samstag: 7 Uhr beſtellte Meſſen zu Ehren der Gottesmutter. Verſammlungs-Kalender. g Tbd.„Jahn“. Die Turnſtunde fällt umſtändehalber heute abend aus. Fußballvereinigung. Das Training der Seniorenſpieler fällt heute umſtändehalber aus. Die Jugendſpieler treffen ſich um halb 8 Uhr(mit Sport) im Lokal. Um halb 9 Uhr wichtige Spielerverſammlung für alle Aktiven, wozu ſämtl. Spieler eingeladen werden. Kleingärtnerverein. Heute Freitag abend 7—9 Uhr Ge⸗ ſchäftsſtunde. Gartenwarte Zeitung abholen. 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