e. mer. ttev. — N n N früh 00 ür ah ſch. yſt en Wty L en früh hr ab hſt ei ymitt — usen 2. Blatt zu Wr. 27 Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. „Wenn ich am 30. Januar 1933 vom deutſchen Vos zur Durchführung des erſten Arbeitsprogrammes vier Jahre Zeit forderte, dann ſind ſchon in der Hälfte dieſer Friſt mehr als zwei Drittel des Verſprochenen eingelöſt worden! Keine demokratiſche Regierung der Welt kann ſich daher mit größerem Vertrauen und größerer Zuverſicht dem Votum ihres Volkes unterwerfen, als die nationalſozialiſtiſche Re⸗ gierung Deutſchlands!“ Dieſe Sätze aus dem Aufruf des Führers an das deutſche Volk am 30. Januar 1935 kenn⸗ zeichnen beſſer als jede andere politiſche Betrachtung die er⸗ folgreiche Arbeit der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung unker Adolf Hitler. Tatſachen ſind nicht wegzuleugnen und der Erfolg der unermüdlichen Arbeit Adolf Hitlers iſt be⸗ reits hiſtoriſch. So iſt denn nach dem Wunſche des Führers der 30. Januar als der Beginn des dritten nationalſoziali⸗ ſtiſchen Regierungsjahres nicht von rauſchenden Feſten und gigantiſchen Demonſtrationen erfüllt geweſen, ſondern galt wie jeder andere Tag der Arbeit. Der Führer arbeitete an dieſem Tag, wie er jeden Tag unermüdlich für das Wohl ſeines Volkes arbeitet. Beſprechungen wurden von Beſpre⸗ chungen abgelöſt und man merkte am Arbeitspenſum des Führers, daß dieſer hiſtoriſche Tag, an dem vor zwei Jah⸗ ren ganz Deutſchland in Jubel und Begeiſterung ausbrach, wahrlich kein„Feiertag“ war. Dieſer denkwürdigſte Tag in der nationalſozialiſtiſchen Geſchichte war der Arbeit und der Wohltätigkeit gewidmet. Nach getaner Arbeit wohnte der Führer am Abend der Aufführung der Tannhäuſer⸗Oper im Deutſchen Opernhaus bei. So endete der Tag, der uns in das dritte nationalſozialiſtiſche Regierungsjahr unter der Führung Adolf Hitlers hineingehen ließ. 0 Zum Jahrestag der Machtübernahme ſind zwei Geſetze verkündigt worden, die einen großen Schritt hin zur Reichsreform führen: Die neue Gemeindeordnung und das Reichsſtatthaltergeſetz. Die Gemeindeordnung iſt ein Grundgeſetz des nationalſozialiſtiſchen Staates. In der Ein⸗ leitung heißt es, daß auf dem von der Deutſchen Gemeinde⸗ ordnung bereiteten Boden ſich der Neubau des Reiches voll⸗ enden wird. Die Deutſche Gemeindeordnung will die Ge⸗ meinden in enger Zuſammenarbeit mit Partei und Staat zu höchſter Leiſtung befähigen und ſie damit inſtand ſetzen, im wahren Geiſte des Schöpfers gemeindlicher Selbſtverwal⸗ tung, des Reichsfreiherrn vom Stein, mitzuwirken an der nung iſt die erſte große Tat der Vereinheitlichung eines wichtigen Teiles des öffentlichen Rechtes. Wie weit die Zer⸗ ſplitterung hier im Laufe der Zeit Platz gegriffen hatte, zeigt allein die Tatſache, daß es in Preußen bis zum Jahre 1933 17 Gemeindeordnungen gab. Durch das Gemeindever⸗ faſſungsgeſetz iſt zwar in Preußen ſchon eine Zuſammen⸗ faſſung erfolgt, aber es war nötig, daß hier eine Verein⸗ heitlichung für das ganze Reich erfolgte. Dieſe erſte Rechts⸗ vereinheitlichung wird nicht die letzte bleiben. Bedeutungs⸗ voll in ſeiner Tragweite iſt auch das neue Reichsſtatthalter⸗ geſetz. Danach werden die Reichsſtatthalter grundſätzlich an der Spitze der Landesverwaltung ſtehen und eine Stellung innehaben, die ähnlich iſt der der Oberpräſidenten in den preußiſchen Provinzen. Dieſes Geſetz bedeutet einmal eine weitere Vereinheitlichung. Voll wirkſam wird es erſt dann werden, wenn die ſchon angekündigte neue Reichseinteilung in Gaue erfolgt. Bemerkenswert iſt die Tatſache, die man bei der Durchführung der Reichsreform niemals vergeſſen hat, daß nämlich alles ſeine Zeit haben muß. Man iſt hier wirklich Schritt für Schritt vorgegangen, und hat den zwei⸗ ten Schritt immer erſt dann vorbereitet und durchgeführt, wenn der erſte Schritt auch wirklich zurückgelegt worden iſt. * Der franzöſiſche Miniſterpräſident Flandin und Außen⸗ miniſter Laval befinden ſich in London, wo ſie hochpoli⸗ tiſche Unterredungen mit den maßgebenden britiſchen Staatsmännern haben, in deren Mittelpunkt Deutſchland ſteht. Wenn man dem Havas⸗Vertreter in London und der „Times“ glauben kann, iſt eine Verſtändigungsgrundlage vorher erzielt worden. Außer der entſprechenden Meldung veröffentlicht„Times“ einen Leitartikel, der eine Mahnung an die unbelehrbaren Kreiſe Frankreichs darſtellt.„Die franzöſiſchen Miniſter.“ heißt es darin,„kommen in dem kritiſchen Augenblick, wo es mehr als ſonſt notwendig er⸗ ſcheint, daß Staatsmänner ihre Aufmerkſamkeit vor allem der Hauptfrage widmen, Das Kernproblem in dieſem Fall beſtehe darin, daß eine Vereinbarung über die Begrenzung der Rüſtungen mindeſtens zwiſchen den führenden Län⸗ dern Europas zuſtandekommen muß.“ Das Blatt äußert große Unruhe über„Anzeichen von Zynismus und Peſſi⸗ mismus, die ſich in den letzten Tagen in Paris bemerkbar machten“ und wendet ſich gegen die Unglückspropheten und Obſtruktionspolitiker in allen Ländern, die die größte Ge⸗ fohr für den euroyäiſchen Frieden ſeien. Die britiſche Diplo⸗ matie werde ehrlich ihr Aeußerſtes tun, um eine vöſung zu finden, und zwar auf Wegen, die den bei den 1 nicht anweſenden, aber von ihrem Ergebnis nahe betroffe nen Staaten ruhig anempfohlen werden könnten Der diplo⸗ matiſche Mitarbeiter des„News Chronicle“ iſt der Mei⸗ nung, daß die Haltung der franzöſiſchen Staatsmänner in London beſonders von einer Art ültimatum der Kleinen Entente beeinflußt ſein werde. Sie habe damit gedroht, ihre Verbindung mit Frankreich zu löſen und anderweitige Unterſtügung zu ſuchen, falls nicht der Abſchluß eines Oſt · 2 5 der Legaliſierung der deutſchen Aufrüſtung voran⸗ gehe. Die Frledensreden der japaniſchen Staatsmänner haben ein Kriegsecho gezeitigt, und es will ſcheinen, als ob um dieſes Echos willen die Reden überhaupt gehalten worden ſeien. Während noch vor kurzem in japaniſchen Nachrichten zu leſen war, daß an der Grenze von China und Mandſchukuso eine Entſpannung eingetreten ſei, kam nach der Rede Hirotas plötzlich die Nachricht von einem ſa⸗ pantſchen Vormarſch und von Bombenwürfen über chineſi⸗ ſches Gebiet. Einer ſchiebt, wie immer, die Schuld auf den anderen. Es iſt für einen Europäer überhaupt nicht möglich, ſich von der wirklichen Lage ein Bild zu machen. Da iſt es ſchon beſſer, man hält ſich an die politiſchen Tatſachen, und dieſe politiſchen Tatſachen zielen offenſichtlich darauf hin, daß Japan den Chineſen unter Nachdruck geraten hat, ſich mit ihm zu verſtändigen. Man ſieht in Tokio nicht gern, daß die chineſiſche Nakionalregierung auch auf das hört, 4 was die Vertreter Englands und der Vereinigten Staaten ſagen, und die Methoden der Weltpolitik im Fernen Oſten ſind noch etwas anders als bei uns. Für ſolche Fälle hält man gleich Truppenabteilungen bereit, und wenn die Ver⸗ handlungen zwiſchen dem japaniſchen Generalkonſul in Nan⸗ king mit dem chineſiſchen Miniſterpräſidenten nicht ſo ſchnell zum Abſchluß gelangen, wie es die japaniſche Regierung wünſcht, dann müſſen die Truppen eben marſchieren. Die Speyerer Rheinbrücke Die Arbeiten im vollen Gange. 5 Speyer, 29. Januar. Die alte Speyerer Schiffsbrücke, die in den 60 er Jahren in Betrieb genommen wurde, ent⸗ ſprach längſt nicht mehr den Verkehrsanforderungen. Dazu kommt nach, daß die Brücke nicht nur unpaſſierbar iſt, wenn ein Schiff zu Berg oder zu Tal fährt, ſie iſt auch für jeden anderen Verkehr geſperrt, wenn die Eiſenbahn über⸗ ſetzt. Um dieſem für das badiſche wie auch pfälziſche Wirt⸗ ſchaftsleben unhaltbaren Zuſtand ein Ende zu bereiten, entſchloß man ſich, eine feſte Brücke über den Rhein zu bauen Der erſte Spatenſtich wurde Ende September 1933 ausgeführt. Inzwiſchen, nach fünfviertel Jahren, ſind die Arbeiten, die der Reichsbahndirektion Ludwigshafen übertragen worden Jon nach Maßgabe der zur Verfügung ſtehenden Mittel ſchon recht weit fortgeſchritten. Vor allem ſind die Erdarbeiten bis zu 80 Prozent bewältigt. Insgeſamt mußten auf pfälziſcher Seite bisher 240 000 ebm Erde bewegt werden. Die dazu benötigten Erdmaſſen— insgeſamt werden es etwa 270 000 ebm ſein— werden aus einem Altrheinarm bei Berghauſen herausgebaggert und zur fünf Kilometer entfernten Bauſtelle befördert. Die Erdarbeiten im Hand⸗ betrieb— das Material wird hier von Geländeeinſchnitten ſüdlich Speyer gewonnen— förderten 20 000 ebm zutage, Die Wegebauarbeiten auf badiſcher Seite ſind ebenfalls kurz vor ihrem Abſchluß bzw. ſind ſchon beendet. Hier wurden die nötigen Erd⸗ maſſen einer Grube bei Altlußheim entnommen und gleich⸗ falls auf fünf Kilometer Entfernung an die Arbeitsſtätte herangeſchafft. Die bewegten Mengen kommen denen auf pfälziſcher Seite etwa gleich. Man hat hier auf badiſcher Seite auf eine Verbindungsſtraße Speyer— Heidelberg und die Reichsautobahn beſonders Rückſicht genommen. Die Brücke ſelbſt, die von Auflage zu Auflage eine Länge von 272 m, mit den ſechs Vorflutöffnungen eine ſolche von insgeſamt 563 m haben wird, ruht auf drei Pfeilern, zwei Wider⸗ lagern und acht Verflutpfeilern. die beiden öußeren Pfeiler ſind bereits fertig, während der mittlere und ſtärkſte Strompfeiler, der die größte Laſt zu tragen hat, etwa im Mai ſo weit ſein wird. Insgeſamt wurden für dieſe drei Brückenträger 10 000 com Beton benötigt, für die Widerlager und die Vorflutpfeiler nochmals 4000 cbm. 15 die Vorflutpfeiler ſollen bis Mitte Mai überdacht ein. Mit der Montage der Eiſenkonſtruktian will man im Laufe des nächſten Jahres beginnen. Die Brücke wird nach ihrer Fertigſtellung 9.10 m über dem höchſten Waſſer⸗ ſtand liegen, während die Anfahrtsdämme eine Höhe von 14 m haben werden. Für die nächſten Jahre hofft man mit einem einglel⸗ ſigen Bahnverkehr, einem Straßen⸗ und einem Fußweg auskommen zu können, zumal die Brücken von Maxau und Germersheim entſprechende Entlaſtung bieten. Von den bisher aufgewandten zwei Millionen RM. die von der Oeffa⸗Berlin zur Verfügung geſtellt wurden, entfallen je eine Million auf Baden und die Pfalz. Die Brücke wird vorausſichtlich im Jahre 1937 dem Verkehr übergeben werden können. e Marktbericht Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 31. Januar. Amtk⸗ lich notierten: Weizen: W 15 20.70, W 16 20.90, W 17 21.20; Roggen: R 15 16.90, R 16 17.20, R 13 16.50; Gerſte: 19.50 bis 21.50, Winter⸗ und Induſtriegerſte 18.50 bis 19.50, Futtergerſte: Preisgebiet G 7 15.90, G 8 16.20, G 9 16.40, G 11 16.70; Hafer: H 11. 15.90, 5 14 16.40, § 17 16.70; Raps inl. ab Station 31, Mais mit Sack 21.25; Mühlennachprodukte: Weizenkleie mit Sack W'ü 17 10.60, Roggenkleie mit Sack Jan. 10.32,(beides Mühlen⸗ feſtpreiſe); Weizenfuttermehl 13, Weizennachmehl 17, Voll⸗ kleie 50 Pfennig höher; ſonſtige Futterartikel: Erdnußkuchen 14.30, Soyaſchrot 13, Rapskuchen 12, Palmkuchen 13.30, Kokoskuchen 15.20. Leinkuchen 15.20, Trockenſchnitzel loſe Freitag, I. Febr. 1935 Aus der Spartakiſtenzeit Die 29 erſchoſſenen Rebellen.— Oberleutnant Marloh rehabilitiert. Vor dem Kommandanturgericht fand Donnerstag dis Wiederaufnahmeverhandlung gegen den Oberleutnant a. D. Marloh ſtatt, der in Dezember 1919 von dem damaligen Feldkriegsgericht wegen der Erſchießung von 29 Angehöri- gen der Volksmarinediviſion im März 1919 freigeſprochen, aber wegen unerlaubter Entfernung von der Truppe und Führens falſcher Ausweiſe zu drei Monaten Feſtungshaft und 30 Mark Geldſtrafe verurteilt worden war. Seit Jah⸗ ren hatte ſich Oberleutnant Marloh, der jetzt Direktor der Strafanſtalt in Celle iſt, um ſeine Rehabilitierung von dem Vorwurf der Fahnenflucht durch ein Wiederaufnahmever⸗ fahren bemüht. Endlich wurde das Wiederaufnahmeverfah⸗ ren für zuläſſig erklärt. Mit Bitterheit ſchilderte Marloh in der Verhandlung ſeine damalige Lage. Er hatte ſich als alter preußiſcher Gar⸗ deoffizier tro fünffacher ſchwerſter Verwundung der Garde⸗ kavallerie⸗Schützendiviſion zur Verfügung geſtellt und führte eine Freiwilligenabteilung von 40 Mann. Auf Grund des von dem damaligen Reichswehrminiſter Noske herausgegebenen ſogenannken Schießerlaſſes und deg von der Regierung verhängten Standrechtes, die den Re⸗ gierungstruppen das Recht gaben, ohne weiteres gegen An⸗ ſammlungen mit der Waffe vorzugehen, halte Marloh am 11. März 1919 in einem Hauſe 400 Angehörige der Roten Marinediviſion feſtgenommen, die kurz vorher gegen die Regierungstruppen gekämpft halten. Marloh hakke 29 Jüh⸗ rer dieſer Sparkakiſtenbande an die Wand ſtellen und ſtand⸗ rechklich erſchießen laſſen. Am 1. Juni des gleichen Jahres ſollte er verhaftet wer⸗ den. Sein unmittelbarer Vorgeſetzter, der damalige Polizei⸗ hauptmann Keſſel, verlangte von ihm. daß er fliehen ſollte, drängte ihm falſche Papiere auf und erklärte nach⸗ drücklichſt, der Reichswehrminiſter Noske und die Regie⸗ rung befehle ihm zu fliehen, da ſie auf alle Fälle einen Pro⸗ zeß vermeiden wolle. Marloh floh nach Süddeutſchland. Einige Monate ſpäter wurde er dann in Leipzig verhaftet. Marloh erklärte mit Nachdruck, er habe dieſe Mitteilun⸗ gen des Hauptmanns Keſſel als dienſtlichen Befehl anſehen müſſen und er habe ſelbſtverſtändlich angenommen daß die⸗ ſer Befehl mit Wiſſen und Willen des Reichs⸗ iB alſo ſeines höchſten Vorgeſetzten, er⸗ olge. Der Vorſitzende verlas die protokollariſche Vernehmung Noskes, der beſtritt, einen Befehl zur Flucht gegeben zu haben. 5 Das Kommandanturgericht ſprach unter Aufhebung des damaligen Urteils Oberleutnant Marloh von der Anklage 55 Fahnenflucht und des Gebrauches gefälſchter Ausweiſe rei. (Feſtpreis der Fabrik) Jan. 8.52, Rohmelaſſe koſe 5.84, Skeſ⸗ fenſchnitzel 10.12; Rauhfutter: Wieſenheu loſe neues 9.80 bis 10.60, Luzernekleehen 10.50 bis 11, Stroh: Preßſtroh: Roggen und Weizen 5 bis 5.50, dito Hafer und Gerſte 5 bis 5.50, gebundenes Stroh: Roggen und Weizen 4.80 bis 5.20, dito Hafer und Gerſte 4.80 bis 5.20; Weizenmehl: Weizenfeſtpreisgebiet 17 Type 790 aus Inlandsweizen 27.50, W 15(Bauland, Seekreis) 27.50, Roggenmehl: Feſtpreis Gebiet 16 Type 997 Jan.⸗Lief. 24.60, R 15 24, R 13 23.60, zuzüglich 0.50 Mark Frachtausgleich frei Empfangs⸗ ſtation gemäß Anordnungen der Wirtſchaftlichen Vereinigung. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 20 Prozent Auslands⸗ weizen 3 Mark, dito von 10 Prozent Auslandsweizen 1.50 Mark Aufſchlag per 100 Kilogramm: Ausgleichszuſchläge: Weizen und Roggen plus 40 Pfennig, Futtergerſte und Hafer plus 60 Pfennig, Mühlenprodukte plus 30 Pfennig, ölhaltige Futtermittel plus 40 Pfennig, Mannheimer Kleinviehmarkt vom 31. Januar. Zufuhr: 14 Kälber, 6 Schafe, 9 Schweine, 200 Ferkel und 400 Läufer. Preiſe: Kälber, Schafe und Schweine nicht notierk, Ferkel bis ſechs Wochen 10 bis 12, Ferkel über ſechs Wochen 17 bis 23; Läufer 23 bis 30 Mark. Marktverlauf: ruhig. Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 31. Januar. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Reichspfennig ermittelt: Kar⸗ toffeln 4 bis 4,5; Salatkartoffeln 12, Wirſing 8 bis 12, Weißkraut 8 bis 10, Rotkraut 14 bis 15, Blumenkohl Stück 50, Roſenkohl 22 bis 30, Karotten 10 bis 20, Gelbe Rüben, 7 bis 10, Rote Rüben 6 bis 10, Spinat 15 bis 20, Zwiebeln 8 bis 12, Schwarzwurzeln 20 bis 30, Kopfſalat Stück 15 bis 25, Endivienfalat Stück 15 bis 25, Feldſalat 60 bis 100, Oberkohlraben Stück 5 bis 8, Tomaten 40 bis 60, Rettich Stück 5 bis 25, Meerrettich Stück 10 bis 35, Suppengrünes Büſchel 5 bis 8, Peterſilie Büſchel 5 bis 8, Schnittlauch Büſchel 8 bis 10, Aepfel 15 bis 30, Birnen 12 bis 30, Zum 20. Jahreskag det Winterſchlacht in Maſuren. In erbitterten, vom 4. bis 22. Februar dau⸗ ernden Kämpfen gelang es vor nunmehr 20 Jahren der deutſchen Oſtarmee, die Ruſſen entſcheidend zu ſchlagen und über die Grenze abzudrängen.— Unſer Bild zeigt Generalfeld⸗ marſchall von Hinden⸗ burg mit ſeinem Gene⸗ endes General Lu⸗ dendorff(links), und Oberſt Hoffmann(rechts neben dem Generalfeld⸗ marſchall) vor dem Ar⸗ meehauptquartier in Inſterburg.. N — Das jüngſte Kind. von rita Thom, Darum, weil es das jüngſte Kind iſt, wird es beſonders geliebt, deshalb wird es beſonders bevorzugt; deshalb muß es aber auch beſonders leiden. Wer ſehr weiſe ſein will, ſagt:„Kein Kind darf bevorzugt werden! Kein Kind darf eine Ausnahmeſtellung in der Famille einnehmen! Alle Kinder müſſen der Mutter gleich lieb ſein!“ Eine Mutter aber weiß, daß dem jüngſten Kinde immer die größte Beſorgnis gehört, Schon darum, weil das Kleine am ſchutzbedürftigſten iſt. Dieſe große Beſorgnis nun iſt es, die immer den Anſchein erweckt, als würde das jüngſte Kind vor⸗ gezogen, was aber ſo gar nicht der Fall iſt. Eine Mutter hat tatſächlich alle Kinder gleich lieb. Eine Mutter möchte keins ihrer Kinder miſſen, ſelbſt das ungeratene nicht, das ihr qualvollen Kummer bereitet. Sie hat ſie alle unter Schmerzen geboren. Sie litt um ſie alle. Und die Größe der Beſorgnis, die ſie jedem einzelnen Kinde ſchenkte, als es noch hilflos und ſchutzbedürftig, war beſtimmt nicht kleiner und geringer, als die Beſorgnis, die ſie jetzt ihrem allerfüngſten Kinde ſchenkt. Es gibt Geſchwiſter, die ſich darin mit der Mutter einig ſind, daß das Neſthäkchen ganz maßlos verwöhnt wird. Aber es gibt auch genügend Geſchwiſter, die dieſes Das⸗Neſthäkchen⸗ Verwöhnen abſolut nicht haben können, ja, die ſogar darum böſe werden. Manchmal ſogar bitter böſe. Und die da ſagen: „Das Neſthälchen iſt kein Kind mehr.“ Oder:„Wie lange ſoll es denn noch Kind bleiben?“ Da fängt das Leid des Neſthäkchens an. Es muß viel böſe Worte einſtecken, muß viel finſtere Blicke hinnehmen und muß . büßen, daß die Mutter immer noch das Kind in ihm ſieht. Und die Mutter? Soll man die Mutter verurteilen? Man muß ſich in die Seele einer Mutter hineinverſetzen. In das Hate hehre Weſen der Mütterlichkeit, in dem der Hang zum etreuen und zur Aufopferung liegt. Gewiß iſt das Neſthäkchen kein Kind mehr mit zwanzig oder fünfundzwanzig Jahren, iſt erwachſen, wie ſeine Ge⸗ ſchwiſter erwachſen ſind, und könnte wie dieſe ſchon ſehr gut ohne die ewige Betreuung der Mutter auskommen; und es weiß das auch recht gut. Vielleicht auch die Mutter, aber der Schatz der Betreuungskraft iſt noch nicht aufgebraucht, und ſo gibt ſie davon ihrem jüngſten Kinde. Und— ſie iſt überglück⸗ lich dabei. Und ſie betreut auch noch, wenn auch nur verſtohlen, alle ihre anderen Kinder, wenngleich ſie auch jetzt noch ihr jüngſtes Kind am meiſten betreut. Das Kleinſte bleibt bei ihr das Kleinſte und wenn es zehn⸗ mal 195 wäre als alle anderen Kinder. Und es hat ſich tief bei ihr eingewurzelt, daß das Kleinſte am ſchutzbedürftigſten iſt. Käme nach dem kleinſten Kinde noch ein kleineres, würde flugs dieſem Kinde ihre größte Sorge gelten. Dem füngſten Kinde gilt viel Liebe, aber ihm gilt auch viel Gram, und manchmal auch Haß. Haß von ſeiten der Geſchwiſter, die ſich zurückgeſetzt fühlen. Solchen Geſchwiſtern müßte geſagt werden:„Hat ſich das Rinde Kind zum jüngſten Kind gemacht?— Gab das jüngſte Kind der Mukter den großen Schatz ihrer Betreuungskraft?— Schuf Gott nicht das Weſen einer Mutter?— Alſo auch ihre Betreuungskraft? Und iſt er es nicht, der dieſen Kraftſtrom noch nicht verſiegen läßt und ihn leitet? Jeden guten Blick, jedes gute Wort, das dem Neſthäkchen von den Geſchwiſtern gegeben wird, ſieht man die Mutter ihnen mit doppelter Münze zurückzahlen. Und wenn dem Neſthäkchen wehe getan wird nur darum, weil es Neſthälchen iſt und der Mutter größte Betreuung genießt— wer leidet dann noch mehr als das Neſthäkchen?— Die Mutter!— Der Mutter wird am weheſten damit getan, denn ihr iſt es, als wenn man ihre Be⸗ treuungskraft ſchmäht. Sagt einer Mutter, daß ſie aufhören ſoll mit ihrem Be⸗ treuen, es wäre dasſelbe, als ob ihr den Wolken gebieten wolltet, nicht weiterzuwandern. Nur einmal macht dieſes große Betreuen halt, aber dann auch für immer. Erſt der Grabſtein einer Mutter iſt der Grenzſtein für das groge, heilige, mütterliche Betreuen. Die ſchlanke Linie. Schlank ſein iſt auch heute noch der Wunſch faſt jeder Frau, und man verſucht oft alle möglichen Mittel, um dieſen Wunſch erfüllt zu ſehen. Aber ſehr oft hat eigenmächtiges Handeln hier böſe Folgen gehabt. Dieſe Tatſache wurde noch kürzlich auf einem in Neuvyork ſtattgefundenen Aerztekongreß hervor⸗ gehoben. Die Verſammlung war im Beſitz von 20000 Briefen von Leſerinnen einer Frauenzeitſchrift, in denen die Opfer von Ab⸗ magerungskuren ſich über die ernſtlichen Folgen der Verſuche ausließen. Die Leiterin dieſer Zeitſchrift teilte mit, daß eine Abmagerungskur in ſehr vielen Fällen Nervenſchwäche, manch⸗ mal ſogar Schwindſucht und Krebs zur Folge hatte. Dann klagten viele Frauen noch, daß ſich nach einer ſolchen Kur Runzeln und Falten im Geſicht zeigten. Das iſt leicht zu be⸗ er denn eine Hungerkur bringt nicht nur Abmagerung des örpers, ſondern auch das Geſicht wird vielfach abgemagert; dann iſt es ſelbſtverſtändlich, daß ſich Runzeln und Falten zeigen und dem Geſicht ein altes Ausſehen geben, Darum: Wer glaubt, unbedingt etwas tun zu müſſen, um 1 zu werden, der gehe zum Arzt und laſſe ſich da eraten, anſtant nach eigenem Gutdünken zu handeln, was viel⸗ leicht eines Tages tief bereut werden würde. Zw. Mutter und Kind. e mehr Vertrauen du deinem Kinde zeigſt, deſto weniger Boden findet die Saat des Mißtrauens zum Wachſen Und je mehr Mißtrauen du deinem Kinde zeigſt, deſto weniger wurzelt das Vertrauen in ihm. Für eine Mutter tut das Kind bereitwillig alles, weil die 1 — 5 Mutter ihm keine Forderungen ſtellt, nur gute, mütterliche Vorausſetzungen hat. Eine Mutter, die gute Abſichten in ihrem Kind ſucht, wird auch ſolche finden. Eine Mutter, die böſe Abſichten vermutet, wird die guten dadurch zerſtören. Eines Kindes Gehör iſt die empfindlichſte Membrane, die es gibt, darum heißt es: Vorſicht, wo Kinderohren find! Unausgeſetzter mütterlicher Tadel erzeugt Schüchternheit und Aengſtlichten im Kinde. Angſt im Kinde wirkt einſtürzend, niederreißend, und eine Mutter, die ihrem Kinde die Angſt nimmt, trägt ihm Steine zum Aufbau zu. 5 Mütterliche Liebe kann nicht nur Berge verſetzen— nein, ſie kann auch kindlichen Unverſtand die Flügel brechen, ohne wehe zu tun. N Mehr Pflege der Uhren. Von Gertrud Reinſch. „Meine Küchenuhr geht immer falſch— du mußt ſie un⸗ bedingt heute in Ordnung bringen!“ Dieſen Satz, oder einen ähnlichen, hat wohl ſchon jede Hausfrau geſprochen und ein unwillkürliches Knurren von ihrem Manne zur Antwort be⸗ kommen.„Technik iſt Männerfache!“ Nein— nicht mehr! Seitdem die Technik ihren Einzug im Haushalt gehalten hat, muß ſich auch die Hausfrau ein wenig bemühen, darüber Be⸗ ſcheid zu wiſſen. Und die Küchenuhr oder eine andere zu ölen oder ſauber zu halten, iſt doch wohl nicht ſchwer? Aber man muß wiſſen, wie das gemacht wird! Was wären wir eigentlich ohne Uhr? Gerade die Hausfrau muß ihre Arbeit und ihre Zeit gewiſſenhaft einteilen. Ihre Uhren müſſen alſo zuverläſſig ſein, um das Bereit⸗ und Fertig⸗ ſein minutiös zu ermöglichen und— zu erleichtern. Uhren ſind empfindlich, wie oft Frauen auch! Und darum ſollten ſich die Frauen auch mehr der Uhren annehmen. Für ſchlechte Behandlung rächen ſich beide. Je kleiner, deſto mehr und deſto leichter nehmen ſie die ſchlechte Behandlung übel. In erſter Linie müſſen ſie ſtets in Gang gehalten werden. Ich meine die Uhren! Man zieht ſie nicht nur gelegentlich auf. Dadurch ſammelt ſich leicht Staub an. Durch das Still⸗ ſtehen verdickt ſich das Oel und hemmt das Räderwerk. Sie geht dann nicht mehr gleichmäßig. Die Taſchenuhr zieht man möglichſt morgens auf. Nachts darf ſie nicht auf der kalten Marmorplatte des Nachttiſches liegen, weil die Temperatur⸗ unterſchiede zu groß ſind. Senkrecht getragene Uhren hängt man auch nachts ſenkrecht auf und legt ſie nicht hin. Liegende Uhren neigen zum Vorgehen. Auch die Wanduhr muß richtig behandelt werden. Sie muß vor allem gerade hängen, ſonſt—„hinkt“ ihr Ticken. Die Wand darf nicht feucht ſein oder ſtarken Erſchütterungen aus⸗ geſetzt werden. Rabitzwände taugen nicht zum Aufhängen der Uhr! Auch die Außenwand des Hauſes iſt keine Ührenwand. Die Küchenuhr muß möglichſt vor Feuchtigkeit geſchützt und ſollte deshalb gleich mit waſſerdichtem Gehäuſe gekauft werden. Andernfalls läßt man beim Kochen das Küchenfenſter ein wenig offen. Das Zifferblatt muß feucht abgewiſcht werden. Soll ſie geölt werden, nimmt man vorſichtig— wenn vor⸗ handen— den Pendel ab, öffnet das Seitentürchen, pinſelt mit trockenem Pinſel den Staub heraus und pinſelt mit Benzin nach. Dann erſt ölt man mit einer Federpoſe und reinem Uhrmacheröl, und zwar die Achſen und die Räder. Das gilt auch für Schwarzwälder⸗ und Kuckucksuhren. Bei kleinen Uhren ſollte man nie das Werk berühren und ſie zum Oelen und Säubern dem Uhrmacher übergeben. Der Schaden wäre größer, als der Nutzen. Auf die Weſtentaſchen im Anzug des Mannes iſt ebenfalls ſorgſam zu achten, denn hier ſammelt ſich zu leicht Staub an, der dann in die Ta ſchen⸗ uhren eindringt. Man pinſelt ſie öfter mit einem trockenen Staub- oder Raſierpinſel aus An der See ſollte man Taſchen⸗ uhren beſonders durch eine Kapfel ſchützen, da leicht feiner Sand in das Werk eindringt. Auch Beutelchen aus alten Lederhandſchuhen ſind geeignet. Teure Uhren läßt man am beſten zu Hauſe. Man ſollte auch das tägliche äußerliche Ab⸗ wiſchen der Uhren in der Wohnung nicht vergeſſen. All das iſt Hausfrauenarbeit, und nur im Notfalle rufe man den Mann, beſſer den Uhrmacher zu Hilfe. Der Kochſalz⸗Mißbrauch. Seitens namhafter Mediziner wird in der letzten Zeit mehr denn je darauf hingewieſen, daß in der deutſchen Küche und ſeitens der deutſchen Hausfrau noch viel zu viel Kochſalz ver⸗ wendet wird. Es ſei dem menſchlichen Körper nur zuträglich, wenn ihm nicht mehr als fünf Gramm Kochſalz täglich zu⸗ geführt würden, er genießt aber im Durchſchnitt zwanzig bis dreißig Gramm! Es iſt in dieſem Zuſammenhang zu bedenken, daß fertige Speiſen, wie zum Beiſpfel ſämtliche Wurſtſorten, die Butter, viele Konſerven uſw. bereits geſalzen ſind Dieſen wird nun jedoch noch in Verbindung mit anderen Gerichten eine bedeutende Menge Kochſalz zugeführt, ſo daß der Körper regelrecht— wie es ein Arzt einmal draſtiſch nannte— zum Kochſalzſumpſ wird! Die Zahl der Krankheiten, bei denen der Arzt durch ein Verbot des Genuſſes von Kochſalz zu helfen vermag, iſt heute ſehr groß, und bei dieſen iſt in der Haupt⸗ ſache Kochſalzmißbrauch die Urſache ihrer Entſtehung über⸗ haupt! Zu vieler Kochſalzgenuß führt zum Beiſpiel zu frühen Alterserſcheinungen. Die Gründe für die Forderung, weniger Kochſalz zu ſich zu nehmen, ſind einfach und draſtiſch⸗anſchau⸗ lich zugleich. In jedem Liter des menſchlichen Blutes ſind normalerweiſe fünf bis ſechs Gramm 8 11 enthalten. Dieſer Kochſalz⸗ beſtand verändert ſich durch nichts, auch nicht dadurch, wenn etwa am Tage acht bis zwanzig Gramm Kochſalz dem Körper zugeführt werden. Werden dem Körper zum Beiſpiel acht Gramm Kochſalz täglich zugeführt, ſo ſieht er ſich gezwungen, ein Liter Waſſer mehr aufzunehmen, als er ſonſt benötigen würde. Der Blutkreislauf wird dadurch mit Blut überfüllt, die Nieren werden durch vermehrtes Trinken überbeanſprucht, der Blutdruck ſteigert ſich. Arterienverkalkung und damit ver⸗ bundenes frühes Altern iſt die Folge. Etwas anderes iſt es mit dem. natürlichen Kochſalz⸗ gehalt vieler Nahrungsmittel! Tomaten zum Beiſpiel brauchten wir gar nicht zu ſalzen, weil ſie— wie die Zunge, der Geſchmack des durch Kochſalz nicht überlaſteten Eſſers ſo⸗ fort beweiſen wird— natürliches Salz enthalten. So iſt es mit ſehr vielen Nahrungsmitteln ebenfalls, zum Beiſpiel mit einer ganzen Reihe von Gemüſeſorten Verzicht auf Kochſalz iſt eine reine Geſchmacksangelegenheit oder beſſer eine Gewohnheitsfache. Wir ſind allmählich zu Ge⸗ wohnheitseſſern, Gewohnheitsſchläfern üſw. geworden und haben alle Urſache, mehr denn je auf unſeren Körper zu achten und ihn von natürlichen Geſichtspunkten aus zu pflegen und zu ernähren. Allerdings iſt der Verzicht auf Kochſalz nicht leicht und eine Willensprobe, ſoſern nicht auf unſchädliche Gewürze und Geſchmackamfttel natürlicher Art zurückgegriffen wird, oder unſchädliche, beſonders Kali⸗ oder Meerſalze ver⸗ wendet werden. Das ſogenannte Jodſalz hat bereits be⸗ wieſen, daß es noch ſchlimmere Folgen hat, als das Kochſalz! Es ſollte nur dann genoſſen werden, wenn es vom Arzt in beſonderen Fällen verordnet wird! Die führen⸗ den mediziniſchen Blätter haben unzählige Fälle berichtet, in denen Jodſalz, das oft unter der Bezeichnung„Geſundheits⸗ ſalz“ läuft, geſchadet hat und auf dieſe Schäden an Hand von mehrjährigen Beobachtungen und Verſuchen hingewieſen. Wiegen wir uns einmal fünf Gramm Kochſalz auf der Briefwaage ab und verwenden einmal täglich! nur dieſe Menge Salz, dann werden wir bald merken, daß wir uns bedeutend wohler fühlen; unnatürlicher, übermäßiger Durſt— der uns doch nur Koſten verurſacht!— nicht mehr auftritt. Wer durchaus ein Erſatzmittel benötigt, halte ſich an natürliche Ge⸗ würze, wie Eſtragon, Rohtoſtwürze, Anis, Fenchel, Kümmel, Mangold, Curry, Thymian, Majoran und andere, die über das Fehlen des Salzes vollkommen hinwegtäuſchen und an die ſich der Körper und der Geſchmack allmählich ohne weiteres ge⸗ wöhnen. Wir dienen damit unſerer Geſundheit, und werden alsbald auch die geſundheitlichen Vorteile merken. G. R. dieſe Gemüſe finden in der Gemüſeſuppe eine hochwillkom⸗ Eheliche Liebe muß Eheliche Liebe muß„über Schuld und Fehle des andern gütig eine Decke breiten, auf daß ſie unſichtbar wird. Eheliche Liebe muß.. die Schlange des Nachtragens er⸗ würgen, auf daß ſie mit ihrem Gift nicht die Ehe vernichtet, Eheliche Liebe muß. Empfindlichkeit und Unverſöhnlich⸗ keit zum Teufel jagen, auf daß beides nicht die Ehe zur Hölle macht. ü Eheliche Liebe muß.. Rechthaberei und Eigenſinn völlig beherrſchen lernen, auf daß beides nicht zur Zündſchnur wird, die die Ehe ſprengt. Eheliche Liebe muß..„Trotz und Bosheit weit von ſich weiſen, auf daß beides nicht die Ehe zur Folterkammer macht,. Eheliche Liebe muß.. Offenheit beſitzen, auf daß der Un⸗ wahrheit Wogen nicht das Beſte vom Ufer der Ehe ſpülen. Eheliche Liebe muß.. den andern warnen, auf daß die Gefahr nicht für ihn ein Moor wird, in das er rettungslos verſinkt. Eheliche Liebe muß. Zweifel tapfer überwinden, auf daß ſie nicht zu giftgetränkten Pfeilen für die Ehe werden. Eheliche Liebe muß. Gekränktſein begraben, auf daß es nicht die Ehe begräbt. Eheliche Liebe muß. Verzeihung kennen, auf daß die Glückſeligkeit der Ehe immer leuchtet wie am erſten Tag. Eheliche Liebe muß.. nur Gutes tun, auf daß auf dem Boden der Ehe nur Gutes gedeiht. Eheliche Liebe muß„der Schmelzofen beider Ehegatten ſein, auf daß die Glut desſelben ihnen alle häßlichen Schlacken nimmt und die Ehe läutert. Die praktiſche Hausfrau. l. Eingetrocknete Schuhereme, Es iſt gewiß bedauerlich, daß ſich kein Menſch in der Familie daran gewöhnen kann, die Schuheremebüchſen ordnungsgemäß zu verſchließen. Aber es iſt nicht ſchwer, die Schuhereme wieder weich und nachgiebig zu machen. Man ſetze der eingetrockneten Schuhereme einige Tropfen Milch zu; man wird mit dem Erfolg zufrieden ſein. k. Um blaue Bluſen in der Wäſche vor dem Ausgehen der Farbe zu ſchützen, iſt es ratſam, dem Waſch⸗ und auch dem Spülwaſſer einige Löffel voll Eſſig hinzuzufügen. Für grüne Bluſen iſt ein Zuſatz von Alaun in gleicher Menge erforderlich. Für ſchwarze, graue und braune Sachen hat ſich die An⸗ wendung von Ochſengalle gut bewährt. k. Das Ueberwintern von Pelargonien und Hortenſien. Pelargonien und Hortenſien werden am beſten im froſtfreien Keller bei drei bis fünf Grad Celſius überwintert. Zu warmer Standort iſt ſchädlich, weil ſie dann zu früh treiben und nur krankhaft bleiche Triebe bekommen. Natürlich müſſen ſie vor Froſt geſchützt ſein; öfteres Lüften bei günſtigem Wetter iſt ihnen ſehr zuträglich. Hortenſien lieben mehr einen hellen Standort, während Pelargonien ziemlich dunkel ſtehen können. f. Stockflecke ſind oft ziemlich ſchwer zu entfernen; ſind ſie nur unbedeutend, ſo verſchwinden ſie durch das Bleichen. Führt das aber nicht zum Ziel, ſo löſe man einen Eßlöffel voll Koch⸗ ſalz und einen Teelöffel voll Salmiak mit etwas Waſſer auf, beſtreiche damit die Flecke und wiederhole es nach dem Trocknen, wenn es nötig iſt, noch etliche Male. k. Die Bügelfalte an Herrenhoſen kann dadurch ſchnell und bequem wieder hergeſtellt werden, wenn man die Beinlinge entſprechend zuſammenlegt, vorſichtig bis zum Schritt durch die Wringmaſchine laufen läßt. J Warme Guppen an kalten Tagen Jetzt iſt wieder die Zeit gekommen, in der die warme Suppe ſich beſonderer Wertſchätzung erfreut. Beginnen wir mit jenen Suppen, denen zweifellos der höchſte Nähr⸗ und Sättigungswert innewohnt, den Milchſuppen. Geben wir einfach heiße Milch in die Suppenteller, ſo haben wir damit die beſte Gelegenheit, einmal in nutzbringender Weiſe mit den Brotreſten aufzuräumen, die ſich wohl in jedem Haushalt anſammeln, und die wir in kleine Würfel geſchnit⸗ ten hineingeben Die Milchſuppe wird aber auch mit Zwie⸗ back recht gut munden, oder ſie wird durch wenige Löffel Haferflocken, die nur kurze Zeit zu kochen brauchen, zu einem Kraftquell ohnegleichen. Geben wir noch ein Ei hinein, dann haben wir eine ſolche Zuſammenſtellung von Nähr⸗ ſtoffen, daß auch der hart arbeitende Menſch danach geraume Zeit keinen Hunger bekommen wird. Kinder wollen ihre Milchſuppe zuweilen fü ß. Rühren wir gar etwas Schoko⸗ ladenmehl in die Suppe, dann gibt das eine Schokoladen⸗ me die unter den Kleinen beſtimmt lebhafte Freude er⸗ weckt Hoher Nähr⸗ und Sättigungswert wohnt auch den Hülſenfruchtſuppen inne. Man wird ſie aus Zweck⸗ mäßigkeits⸗ und Sparſamkeitsgründen gern aus Reſten vom Mittageſſen herſtellen. Vielleicht kocht man ſchon in der Ab⸗ ſicht der Suppenherſtellung am nächſten Tage das Mittag⸗ eſſen reichlicher als ſonſt Weiße Bohnen, eee Erbs⸗ brei und Linſen ſind die beſten Grundlagen für ſolche Sup⸗ pen. Reichen die Hülſenfrüchte nicht ganz aus, ſo gibt man durchgedrehte gekochte Kartoffeln mit daran. Beſonders gut munden dieſe Suppen mit einer Beigabe von Würz⸗ kräuter n. Peterſilie und Kerbel ſind den Winter hin⸗ durch erhältlich auch getrocknete Suppenkräuter ſind in Beu⸗ teln zu haben. Manche lieben die herzhafte Beigabe in Wür⸗ fel geſchnittener und in ein wenig Butter geröſteter Zwie⸗ beln Gibt man Würſtchen, Knoblauchwurſt oder Schweine⸗ kleinfleiſch(Ohren, Schnauze uſw.) dazu, dann ſind ſolche Hülſenfruchtſuppen ein vollwertiges Mittagsgericht. zu nennen Hafermehl, Grünkern, Mehl, Grieß, Nudeln, Gräupchen, Reis, Sago und die verſchiedenen neuartigen mit Fleiſchbrühe. gewertet werden. as Eintopfgericht Weißkraut oder Welſchkraut mit Kartoffeln und Rindfleiſch gibt durch die Maſchine gedreht, eine ganz hervorragende Suppe. Möhren und Kartoffeln iſt es nicht anders. Mag es ſich um Blumenkohl, Roſenkohl, Spinat oder Rotkraut handeln, alle — mene, ſchmackhafte Verwendungsform. Haferflocken hatten wir bereits erwähnt. Weiter ſind Flocken. Teils bereitet man dieſe Suppen mit Milch, teils a Alle Gemüſe erichte können z u Suppen aus- Eee ere e ee ce e ee 8— Err ea 0 E:. ee er