2. Blatt zu Nr. 28 Wer denkt heute daran, welch' große Gefahr für Leben, Hab und Gut ein Gefrieren des Rheins und Neckars, wie wir es 1929 erleben mußten, gerade für uns Bewohner des Rhein⸗Neckarwinkels in ſich birgt, wäre nicht die Rhein⸗ regulierung durchgeführt worden und dem Neckar ſein feſtes a und gerades Bett zugeteilt worden. Welche Verheerungen Rhein und Neckar vor ihrer Regulierung anzurichten imſtande waren, erzählt uns ein Zeitgenoſſe aus dem ö Jahre 1784 namens Deurer in ſeinem Büchlein, betitelt: Umſtändliche Beſchreibung der im Jänner und Hornung 1784 die Städte Heidelberg und Mann⸗ heim und andere Gegenden der Pfalz durch die Eisgäng und Ueberſchwemmungen betroffenen groſen Noth. „Am 27. und 28. Chriſtmonat“, ſchreibt der Verfaſſer, „fiel der erſte ungeheure Schnee zu einer Lage von andert⸗ halb Schuhen, und mit demſelben ſtellte ſich gleich eine jo grimmige Kälte ein, daß, wann dieſelbe in ſo heftigem Grade angehalten hätte, kein Menſch ſie würde haben aushalten können.“ An 48 Stunden waren der Rhein und Neckar vollſtändig erſtarrt. Plötzlich am 1. Januar jedoch ſtieg das Thermo⸗ meier über den Gefrierpunkt und ein ungeheurer Regen ſetzte ein.„Nun ſchmolz der tiefe Schnee ſchon mit Gewalt, die Gewäſer liefen am 3. ſchnell an, das Eis wurde gehoben und gebrochen, ein Stück vom Necker gieng am 3. Abends um 6 Uhr unter Feidenheim mit Gewalt los, ſtürmt hier vorbei und riß die jenſeitige Landbrücke mit Rumpf und Stumpf hinweg.“ Aber:„Der Necker, ſo geſchwinde er auch ſein Bett dahier von Eis freimachte, zwang es nicht das entferntere durch ſeine Krümmungen durchzuführen, weil ihn die neue Kälte übereilte. Schon in der Feidenheimer Krümme blieben die Eisſtücke ſtecken, ja an dieſem Orte legte es in der Mitte des Bettes einen ſo mächtigen Eisberg an, daß deſſen Höhe von Grund aus auf 40 und mehr Schuhe geſchätzet wurde. Die gählinge Verſtopfung ver⸗ urſachte den Ortſchaften Seckenheim, Ilbesheim uſw. eine unerhörte Ueberſchwemmung. Es war Sonntags, den 4. Jän⸗ ner, früh vor dem Gottesdienſt, daß ſie mit allen Glocken Sturm läuten und zur Rettung alles anwenden mußten. Die Fluthen brachen über die höchſten Ufer feldein. Diesſeits ging der Strom über Neckarhauſen nach Seckenheim, unter dieſem Orte über die Hochſtraße bis gegen Neckarau.“ Der Neckar und Rhein waren innerhalb 8 Tagen zu⸗ Jari daelun“ usacalebne gogeſ gun invioblno usdacaales und Feſtung war daher dergeſtalt von Eishöhen umſchloſſen, daß man kaum den Wall hervorragen ſahe. In der Stadt ſelbſt glaubte man ſich in Lappland verſetzt zu ſehen.“ „In dieſem Zuſtande blieb der Rhein bis zu ſeinem, den 26. und 27. Hornung erfolgten gänzlichen Aufbruche. Aber mit dem Neckar eräugnete ſich am 18. Jänner durch plötzlich eingefallenes Thauwetter eine merkwürdige Ver⸗ änderung.“ Diesmal wurde aber die Gegend um Heidelberg am meiſten von den Elementen heimgeſucht. Wieder ſetzte ein plötzlicher Regen ein.„Am 18. früh Morgens gegen 3 Uhr brach das Gewäſer und Eis mit der gröſten Wuth und Gewalt vom oberen Neckar herab.“„Das erbärmliche Schreien der Nothleidenden, das Gewinſel der Kinder, das Raſſeln der zur Rettung aufgebotenen Roß und Wagen, der pielfältige ſonſtige Lärm an dieſem ſchreckensvollen Morgen machte, daß die Berge widerthönten und das Thal weit und breit erſchallte.“ Sämtliche Ortſchaften bis Mannheim glaubten ihr Ende gekommen. Denn, wäre der Rhein auch getaut, hätte er das Neckareis aufnehmen können. Der Rhein blieb jedoch erſtarrt, ſo daß das Neckar⸗ eis ſich zwiſchen Heidelberg und Mannheim ſtaute.„Secken⸗ heim gerieth beinahe wieder ſo ſtark unter Waſſer, als bei der Ueberſchwemmung vom 5. Jänner; es reichte wieder mächſt bis an das Rathaus.“„Der Necker ſtrömte, von dem mächtigen Eisberge bei Feidenheim geſtemmet, von dem mächtigen Eisberge bei Feidenheim geſtremmet, unter Seckenheim wieder über die Hochſtraſe gegen Neckerau und von dort in einem halben Bogen herab nach Mannheim. Wären bei Neckerau die Hochſtraſe und die groſen Rhein⸗ teiche nicht vorgelegen, der Necker hätte ſeinen uralten Lauf dorthin in den Rhein wieder geſuchet.“ Aber noch ſchlimmeres ſollte über die heimgeſuchten Ortſchaften hereinbrechen. Die Kälte hielt an, und rieſige Schneefälle ſetzen ein. Jedermann dachte mit Entſetzen daran, wie dieſe Eis⸗ und Schneemaſſen ganz auftauen und abtreiben würden. Und die Zeit kam! Am 27. Februar fiel, nach vorausgegangenem, ungeheurem Sturm wieder heftiger Regen. Die Eis⸗ und Schneemaſſen brachen los.„Der Ein⸗ bruch geſchah hier(in Seckenheim) Freitags nach Mittag, kurz vor und nach 4 Uhr in drei erſchrecklichen Anläufen. Das Hochwaſſer im Jahre 1783/84 im Rhein⸗Neckarwinkel unter beſonderer Berückſichtigung Seckenheims. Der erſte kam diesſeits von Neckarhauſen über die Weide her, und gieng im Bogen durch Ilbesheim, und von da wieder herüber durch den untern Theil von Seckenheim. Der zweite ſtürzte über die Ilvesheimer Viehweide und die Nußbaumallee herüber durch die Mitte des Ortes; der dritte weiter oben bei dem Fercherhäuslein auch gerad auf den Ort herüber. Es iſt zu merken, daß, wie einer ein wenig nachlies, der andere anfieng. Bei dem dritten bekam das der Kirchhofmauer gleich geſtandene Eis Luft, ſo daß es in einem Augenblick faſt Haus hoch fiel und gieng. Samstags früh kam noch ein Eisgang und Sonntags der dritte. Nach Mittag war das Flußbett unten zwiſchen Seckenheim und Ilvesheim ſo voll geſtopft, daß das Eis wohl 20 Schuhe über dem Waſſer hervor ſtand, welches am oberen Orte wie ein Pfeil vorbei ſchoß. Jenes Eis iſt Sonntags Nachts vertheilt fortgegangen. Da inzwiſchen eine ſtarke Eismauer das Seckenheimer Ufer belegt hatte, ſo war dies ein groſer Schuz für die Häuſer; auch hatte es Holländer⸗ bäume quer vor die Gaſſen gelegt, welche das Eis eben⸗ ging aber dennoch ein ſo reißender Strohm durch das ganze Dorf, vor des Schulzen Haus vorbei, durch Häuſer und Höfe, als wenn es der ganze Necker geweſen wäre, zugleich mit entſetzlichem Toben und Rauſchen. Die Höhe war am Rathauſe 5 Schuh, 7 Zoll. Die unteren Häuſer waren bis an das Dach unter Waſſer und Eis. Fünf Häuſer wurden zum Einſturze verdorben, und viele beſchädigt. In dem von Stengeliſchen Garten, woſelbſt das Eis die Bruſtmauer auf dem Waſſerbau zu 3 Schuhe hoch umgeworfen, ſtand das Waſſer in den untern Zimmern des Sommerwohnhauſes ungefähr ein Schuh hoch. An Vieh verlohr der Ort 14 Stück. Die ganze übrige ſtarke Heerde iſt ſchon Freitags mit dem Hirt nach Schwezingen ab⸗ gefahren, woſelbſt die Einwohner Futter reichten, und den Leuten zu eſſen gaben. Was noch weniges an Pferden und Rindvieh im Ort zurückgeblieben war, ſtand bei den Menſchen auf den Speichern. Samstags Nachts um 11 Uhr, wie das Gewäſſer noch immer zunahm, begaben ſich der Katholiſche Pfarrer, Herr Eichhorn, der Schulz, Herr Herzberger, welcher ſehr gute Anordnungen gemacht hatte, mit ſeiner ganzen Familie,, mit Windfackeln nach dem Stengelhofe am Relais⸗ hauſe; der Reformierte Pfarrer, Herr Kilian, nach Fried⸗ richsfeld; die meiſten übrigen Einwohner nach Schwezingen und Friedrichsfeld, welche Orte Wagen und Pferde geſchickt hatten. Es blieben keine 30 Menſchen im Dorfe mit dem Schulmeiſter und Gerichtsſchreiber Michler, dem man die Kirchenſchlüſſel übergeben hatte. Am Samstag Nachts ſind ſchon Nachen zur Hilfe von Heidelberg gekommen, und Sonntags kamen auch ſchon Mannheimer mit Lebensgefahr. Gräßlich ſah es aus, wie der Necker unter Seckenheim über die Weide ins Feld ſtürzte, gleich als wenn ſich der Erdball drüber hinwälzte. Was von den dickſten Nußbäumen und Pappelbäumen im Weg war, riß mit der Wurzel aus, und die ſtehen blieben, wurden bis an die Krone geſchält. Faſt alles Seckenheimer Feld iſt ganz verdorben; wo keine tiefen Löcher ſind, ſieht man Kies und Sandhaufen. Die Hochſtraſe wurde an manchen Orten zwei bis drei Acker⸗ länge ganz hinweg gehoben, und der Kies davon in das Feld zerſtreut; der alte Sand, über den ehemals die Straſe gieng, iſt wieder ſichtbar geworden. In der Mallau, gegen dem Neckarauer Felde, ſchwammen noch einige Menſchen auf Eisſchollen, welches keine Neckarhäuſer waren. Keine Seele konnte ihnen zu Hilfe kommen; einer war auf einem Weidenbaume. Nachher, wie Nachen kamen, ſahe man keinen mehr. Auch ſind Kommode und andere Sachen den Necker heruntergeſchwommen, die nicht von Neckerhauſen waren. Auf der Neckerhäuſer Weide lag der gröſte Theil des Heidelberger Brückengehölzes, ganze gebordte Speicher mit der noch darin befindlichen Frucht, und unzählige andere Trümmer. Unſer Schrecken und Schaden iſt aus vorerzählten Umſtänden leicht zu ermeſſen. Unvergeßlich bleibt uns die wachſame Vorſorge einer hohen Landesregierung, eines hoch⸗ löblichen Oberamtes und unſeres Schulzen und Gerichtes, wie auch alle nachbarliche freundſchaftliche Hilfe und Wohltaten.“ Weit ſchlimmer als in Seckenheim war die Kataſtrophe für Neckarhauſen; denn die Eismaſſen ſtauten ſich an der falls abhielten. Es Biegung unterhalb Ladenburg. Die paar Bewohner, die noch in Seckenheim geblieben waren, waren Zeugen der furchtbarſten Menſchenſchickſale. Den Neckar herunter trieb Sebaſtian Schreckenberger aus Neckarhauſen ſchwimmend auf zwei Balken, vor ihm her ſein um Hilfe ſchreiendes, 10jähr. Söhnchen auf einem Eisſchollen. Das Kind ertrank vor den Augen ſeines Vaters bei Seckenheim. Ein älterer Sohn dieſes Schreckenberger hakte ſich mit der Magd Margarethe Waltherin und dem 70 jähr. Jakob Leibert auf ein Marct⸗ ſchiff gerettet.„Da der Eisſtrohm noch nicht in ſeinem Bette, ſondern übers Feld gegen Seckenheim gieng, wo er Reichsminiſter Dr. Goebbels beim Maikowſti⸗Sturm. Samstag, 2. Febr. 1935 — erſt ober dem von Stengeliſchen Garten wieder in das rechte Bett ſchoß, ſo machte das Schiff dieſen nämlichen Weg, auch mochte es keine zwei Büchſenſchüſſe weit hinter den vorigen Perſonen hergetrieben ſein. Als es zu Secken⸗ heim in die Gegend der Kirchhofmauer kam, hinter welcher der Schulmeiſter und Gerichtsſchreiber Michler ſtand, rief er den dreien zu: ſie ſollten herüberſpringen, das Eis ſei jetzt ganz dicht beiſammen. Schreckenberger wagte es, und kam glücklich durch. Michler hob ihn über die Mauer, und er wurde in der Behauſung des Schulzen aufgenommen. Das Mädchen wollte auch nach, da wichen aber die Eis⸗ ſchollen, ſie befürchtete zu ſinken, kehrte um, und wieder in's Schiff. Der Greis vermochte ohnehin nicht, ſich zu helfen. Das Schiff gieng immer langſamer fort, bis in die Gegend der Ueberfahrt, wo der Strohm ſo ſchrecklich von Ilbesheim an den Nußbäumen herüber fiel. Dieſer Strohm riß es wüthend mit ſich bis unter Seckenheim, woſelbſt groſe Eisberge am Ufer lagen, und wo der Strohm über die Weide fiel. An jenen Eisbergen ſties nun das Vorder⸗ theil mit ſolcher Gewalt an, daß dasſelbe zerbrach.“ Der Greis fiel ins Waſſer und ertrank. Das Mädchen kam auf einen kleinen Eisſchollen zu ſitzen. Sie hielt ſich kniend feſt und trieb weiter, wo ſie nach 24 Stunden auf dem Mannheimer Feld gerettet wurde.„Sie war 24 Stunden lang die Gefährtin eines mehr als hundertfachen Todes. Eine Tochter dieſes Leibert, die Barbara Leibert, kam ebenfalls mit einem Kind auf dem Arm auf dem Eis von Neckarhauſen herab geſchwommen und ertrank vor den ent⸗ ſetzten Augen der Seckenheimer. Die ganzen Eismaſſen ergoſſen ſich über das ganze Niederfeld und ſtürzten mit einer ſolchen entſezlichen Ge⸗ walt in den Rhein, daß man das Rauſchen und Brauſen auf viele Stunden Weges hören mußte. Dieſer Sturz dauerte von Freitags Nacht bis Sonntags gegen Abend. Jenſeits, ober und unter Ladenburg, desgleichen bei Ilvesheim, diesſeits zwiſchen Neckarhauſen und Seckenheim, dann zwiſchen Seckenheim, dem Relaishauſe, Neckerau, bis wieder nach Seckenheim hin, ein Bezirk von mehr als 5 Stunden im Umkreis, war demnach in ein Eisgebirg ver⸗ wandelt, welches, außer den Polen und Spizbergen, wohl nirgends, zumalen in gemäßigten Himmelsſtrichen, jemals erfunden worden. Es war zugleich mit allen möglichen, herabgeführten Trümmern durchſäet. Dieſes war ein Anblick, der die Menſchheit in Grauſen und Entſetzen brachte: Balken, Dachſparren, woran noch Tabaksblätter hiengen, ganze Schoppen, Läden, Fenſterrahmen, Thore, Brennholz, Holländer Bäume, manche der dickſten in der Mitte entzwei gebrochen, ganze Dachſtühle, Frucht, Stroh, Heu, Tabaks⸗ blätter, Weinfäſſer, Küſten, Schränke, Stühle, Tiſchblätter, Tiſchkäſten, worin noch Brot war, Wiegen, Kinderſtühle, Mühlräder, ganze und zerknackte Wellbäume, Schifftrümmer, todes Vieh ete.“ Der Rhein breitete natürlich ſeine Gewäſſer noch viel weiter aus.„Nehmen wir die damit vereinigte Eisſee des Neckers jenſeits bis Heddesheim und diesſeits von Secken⸗ heim bis Mannheim, Neckerau und an das Relaishaus; ſodann die Waſſerſee vom Relaishauſe über den Rhein hinaufwärts gegen Speyer, über die Rheehütte, über Mau⸗ dach, dann über Neckerau, Altripp, Rheingehnheim, Mun⸗ denheim, Mannheim bis nach Ogersheim; von da nach Frankenthal, mit den Zuflüſſen aus dem Gebirge über Epſtein bis gegen den Bruch von Dürkheim; welch ein Eis⸗ und Fluthenmeer nur allein in unſerer benachbarten Gegend; im Ganzen aber, welch ein Ozean auf dem feſten Lande, worunter tauſend und tauſend Städte, Flecken, Dörfer, Menſchen und Vieh begraben lagen.“ Intereſſant iſt noch zu wiſſen, daß der Dichter Schiller dieſe ganzen Schreckenstage in Mannheim miterlebt hat, wie er in einem Brief an Frau von Wolzogen mitteilt. Wolber. CCC VbVTVTVTVTVTPTPTPTPTPTPTVTGTGTVTCTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGTGT(TGTbTGTVTVTVTVTVTVT—V——TV—T—T—TTT— c Mannheimer Theater ſchau Im Nationaltheater: Samstag, 2. Februar: Miete G 12, Sondermiete G 6: In neuer Inſzenierung: Don Carlos von Schiller. Anfang 19 Ahr. Ende etwa 23 Uhr. Sonntag, 3. Februar: Miete E 12, Sondermiete E 6: Gaſtſpie! Jaro Prohaska, Staatsoper Berlin: Die Meiſterſinger von Nürnberg von Richard Wagner.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). An⸗ fang 18 Uhr. Ende 23 Uhr. Montag, 4. Februar: Miete H 12, Sondermiete H 6: Was ihr wollt. Oper von Arthur Kuſterer. Anfang 20 Uhr. Ende 22.30 Uhr. Im Neuen Theater Goſengarten): Sonntag, 3. Februar: Gaſtſpiel Konrad Dreher mit Enſemble: Der alte Feinſchmecker. Luſtſpiel von Ludwig Thoma. Eintrittspreiſe 0.50 bis 3.00 Mark. Anfang 20 Uhr. Ende etwa 22.30 Uhr. Die frau im Dienste der Kriminalpolizei Viele Berufe und Aemter, deren Ausübung in früheren Zeiten ausſchließlich zu den Vorrechten des Mannes ge⸗ hörte, ſtehen heute auch den Frauen offen, und es ſind den Frauen mancherlei erſtrebenswerte neue Laufbahnen erſchloſſen worden, in denen ſich die Arbeit beider Ge⸗ ſchlechter zum Segen des Staates wertvoll ergänzt. Die Arbeit der weiblichen Kriminalpolizei erfaßt in erſter Linie die Kinder und weiblichen Jugendlichen. Da⸗ neben werden weibliche Erwachſene betreut, ſoweit es im Einzelfalle erforderlich erſcheint. Das ſoziale Elend auf der einen und das lockende Leben der Großſtadt auf der an⸗ deren Seite, treiben die Jugend nur allzuoft und allzufrüh auf bedenkliche Bahnen. Aber dieſe Jugendlichen, die irgendwo auf Bahnhöfen, auf Rummelplätzen und in zwei⸗ felhaften Lokalen aufgegriffen werden, ſind meiſt keines⸗ wegs ſo ſchlecht, daß an ihnen nichts mehr zu beſſern wäre, viele ſind das Produkt einer traurigen Umgebung. Und viele müſſen zum erſtenmal den Gang zur Poltzei antreten. Wer hat z. B. noch nichts von Jugendlichen gehört, die, von Abenteuerluſt getrieben, zu Ausreißern wurden,„weil ſie ſich doch ſo gern mal Berlin anſehen wollten“. Hier beginnt nun die ſegensreiche Arbeit der weib⸗ lichen Kriminalpolizei. Kinder und Jugendliche, ſpeziell die weiblichen, werden in frauliche Obhut genommen. Dank ihrer beſonderen Einfühlungsgabe in die kindliche und weib⸗ liche Pſyche iſt die Frau beſonders geeignet, gerade hilfs⸗ bedürftigen oder ängſtlichen Perſonen Vertrauen einzu⸗ flößen und dadurch die polizeiliche Ermittlungsarbeit we⸗ ſentlich zu erleichtern. Ihr gelingt es meiſt, aus den jugend⸗ lichen Sündern und Sünderinnen alles das herauszuholen. was zur Beurteilung des Falles wichtig iſt, aber nicht in ſchroffem Ton, ſondern als freiwillige Beichte gewiſſer⸗ maßen einer älteren Schweſter gegenüber. Für den männ⸗ lichen Beamten bedeutet dieſe Mitarbeit der Frau, vor allem, wenn es ſich um Kinder oder weibliche Jugendliche handelt, eine unſchätzbare Hilfe. Von Wichtigkeit hierbei iſt die ſo⸗ zialberufliche Vorbildung als Wohlfahrtspflegerin, ſo daß Kreuz und Quer Der Wühltiſch.— Heilkuren mit Hokuspokus.— Auch ein Vergnügen.— Gelernt iſt gelernt. Inventurverkaufl Es gibt kaum ein Wort, das die Herzen der Frauen höher ſchlagen läßt. Denn Inventur⸗ verkauf, das iſt freudige Erregung und Exwartung, und iſt zugleich Erfüllung heimlicher Wünſche. Mag ſich das Geſicht der Inventurverkäufe im Laufe der Jahre wandeln, eins ſteht feſt: der beliebte Wühltiſch wird nie verſchwinden. Er übt nach wie vor ſeinen Reiz auf die weiblichen Weſen aus. Mit wahrem Feuereifer und heller Begeiſterung laſſen ſich die Frauen all die zarten Stoffe und Spitzchen durch die Finger rieſeln, in dem beglückenden Gefühl, wenigſtens hier einmal„aus dem Vollen ſchöpfen“ zu können, kehren das Anterſte zuoberſt, um ſchließlich doch zu dem allererſten Griff zurückzukommen. Die erſte Woche, und damit die Hauptzeit des Inventurverkaufs, iſt vorüber. Ueberall, in den großen oder kleinen Läden, hat ſich das Geſchäft gut angelaſſen. Den Geſchäftsinhabern fließt bares Geld in die Kaſſen, um neue Anſchaffungen vornehmen zu können, und der Kunde geht in dem befriedigenden Gefühl nach Hauſe, für wenig Geld wirklich gute Ware erhalten zu haben. Erheblich leichter iſt Herr Weißenberg zu ſeinem Gelde gekommen. Wer vermag im Zeitalter der Technik und Ent⸗ ſchleierung ſo mancher Naturgeheimniſſe es verſtehen, daß in der Gegenwart dieſer Mann ſein Anweſen treiben konnte. Man kann nicht nur anläßlich des dieſer Tage ausgeſpro⸗ chenen Verbotes der„Weißenberg⸗Sekte“ mit einem mit⸗ leidigen Lächeln über dieſe ſeltſame Zeiterſcheinung hinweg⸗ gehen, deren Mitglieder man in Preußen auf etwa 100 000 ſchätzte. Wachſen konnte eine derart groteske Bewegung nur auf dem Boden der Vergangenheit, in der allen Verirrungen menſchlichen Denkens Raum gegeben wurde. Mit dem weißen Käſe als Heilmittel bei Krankheiten, bei denen das beſtimmt nichts zu ſuchen hat, fing es an und mit einer geradezu widerlichen Prophetie unter Aſſiſtenz herbeizitierter Geiſter verſtorbener großer Männer hörte es auf. Den Geiſtern Luthers und Bismarcks wurden die 1 und ver⸗ worrenſten Bekenntniſſe zugemutet, die den Propheten Wei⸗ Benberg als letzten und einzigſten göttlichen Retter aus Nacht und Not hinſtellen mußten. Sieht man ſich den Betrieb des Herrn Weißenberg einmal rechneriſch näher an, ſo ſcheint er doch nicht ganz ſo verrückt geweſen zu ſein, als es den Anſchein hat. Seine Heilkuren mit Weißkäſe und Hokuspokus nahmen pro Perſon höchſtens fünf Minuten in Anſpruch. Macht 3 Mark! Bei Hochbetrieb alſo ſtündlich 36 Reichsmark. Aber ſelbſt das genügte dem Propheten nicht. Seine 100 000 Anhänger zahlten ihm außerdem noch eine monatliche Rente von mindeſtens 50 Pfennig pro Kopf, was weitere 50 000 Reichsmark ausmachte. Dazu kamen noch die Einnahmen der „Filialbetriebe“, wo des Meiſters auserwählte„Werkzeuge“ für ihn Heildienſte verrichten und kaſſieren mußten. 25 Humbug ſeiner Abendandachten und Geiſterzitierungen hatte nur das gute Geſchäft zu verſchleiern. Aber gerade die Tal⸗ ſache, wie einträgliche Geſchäfte dieſer Prophet machte, ſollte 1 den letzten verirrten und verwirrten Gutgläubigen tutzig machen. — gleichzeitig die Veranlaſſung von geeigneten Fürſorgemaß⸗ nahmen erfolgen kann. Manches junge Menſchenkind hat ſelten die Wohltat einer Aussprache mit einem ihm verſtändnisvoll und freund⸗ lich gegenüberſtehenden Weſen genoſſen. Und ſo kann man ſich vorſtellen, welche Erleichterung für viele eine ſolche Beichte iſt, die oft erſchütternde Blicke in die kindliche Seele tun läßt. Da iſt bei einem halbwüchſigen Mädchen der Vater Gewohnheitstrinker, der in Gegenwart des Kindes die häßlichſten Schimpfworte ausſpricht. Um Geld für ſein Trinkbedürfnis herbeizuſchaffen, werden Mutter und Kind nur allzuoft geſchlagen. Ein anderes Mädchen wird beim Diebſtahl erwiſcht und bei der Polizei eingeliefert. Bei der Vernehmung ergeben ſich die traurigſten häuslichen Ver⸗ hältniſſe: der Vater fiel einer Schlägerei zum Opfer, und die Mutter ſteht mit neun unmündigen Kindern vor einem Nichts. Da iſt es natürlich, daß die Kinder durch ihre Ar⸗ beit zum gemeinſamen Lebensunterhalt beitragen müſſen und bald der mütterlichen Aufſicht entgleiten. Vom Glanze der Großſtadt geblendet, von Kolleginnen verführt, will das frühreife Ding auch Anteil am„Glück“ haben, und ſo verſucht es, in Warenhäuſern zu ſtehlen, bis es ſein Schick⸗ ſal ereilt. Aber nicht nur Großſtadtkinder ſind es, die der Kriminalpolizei Arbeit machen, ſondern auch vielfach Kin⸗ der ſogenannter beſſerer Häuſer und junge Mädchen vom Lande. Die falſche Erziehung vieler junger Mädchen beſ⸗ ſerer Kreiſe, die zu weitgehende Freiheit, die ihnen gelaſſen wird, wird von ihnen zu Erlebniſſen ausgenützt. Hier gelingt es der weiblichen Polizei oft, ein Unglück noch rechtzeitig zu verhüten. Beim Verhör wird dann der jugendliche Menſch von der Polizeibeamtin in mütterlicher, verſtändnisvoller Weiſe über ſein Tun und Treiben belehrt, und merkt vielfach erſt „Jedes Tierchen hat nun einmal ſein Pläſierchen“ und das manchmal in des Wortes ureigenſter Bedeutung. In einer Ortſchaft an der württembergiſch⸗-badiſchen Grenze wur⸗ den nachts die Einwohner durch mehrmaliges Hupen einer Motorradhupe aus dem Schlafe geweckt. Das Motorrad mit der Hupe befand ſich wohlverwahrt in einer Scheuer. Der Verdacht, daß jemand beabſichtige, das Motorrad zu ſtehlen, war berechtigt. Als man nachſchaute, war indeſſen weit und breit von einem Dieb nichts zu ſehen. Schließlich entoeckte man den Schlüſſel zu dem Hup⸗Geheimnis: es hatte ſich jemand den Spaß erlaubt, die Nachtruhe in lärmvoller Weiſe zu ſtören, und dieſer jemand waren Ratten, die ſich ein Vergnügen daraus gemacht hatten, vom Sitz auf die Hupe zu ſpringen und ſo einen Alarm zu inſzenieren. Gelernt iſt gelernt, und man kann ſeine Kenntniſſe manchmal in den merkwürdigſten Situationen verwenden. In einer Gerichtsverhandlung in einer Stadt in Jugo⸗ ſlawien wollte ſich der Gerichtshof zur Beratung in das Beratungszimmer zurückziehen; aber trotz aller Bemühungen des Gerichtsdieners wollte ſich die Tür zum Beratungs⸗ zimmer nicht öffnen laſſen, auch keiner der Schlüſſel, die man von den verſchiedenſten Seiten herbeiholte, wollte paſſen. In dieſer peinlichen Situation kam die Rettung. Einem findigen Kopf kam eine Erleuchtung, ſaß nicht im nahen Gefängnis ein berüchtigter Einbrecher, ein Meiſter ſeines Faches? Von zwei Poliziſten bewacht, wurde der Sträfling in den Gerichtsſaal gebracht. Sachkundig wählte er unter den beim Amt vorliegenden Nachſchlüſſeln; nach eini⸗ gen Minuten ſprang unter allgemeiner Heiterkeit die Türe auf, und grinſend lud der„Nothelfer“ mit tiefer Verbeugung die Gerichtsherren ein, einzutreten. Dieſe Einladung dürfte für die Gerichtsherren einiger⸗ maßen peinlich eren ſein. Erheblich reeller war die Ein⸗ ladung zu einer Wette, zu der ſich ein junger Mann in einer heſſiſchen Ortſchaft bereiterklärt hatte. Er wollte binnen einer Stunde 4 Pfund warme Fleiſchwurſt„eſſen“, wenn er dazu 4 Liter Bier trinken dürfe. Die Wette wurde angenommen. Der junge Mann gewann die Wette. Schon nach 35 Minuten hatte er alles verdrückt und hinabgeſpült, ohne irgend⸗ welche Beſchwerden danach zu verſpüren. Hoffentlich greift der Wetteifer im„Freßkampf“ jetzt nicht weiter um ſich, denn oft genug haben ſolche zweifel⸗ haften Späße ſchon ein ſchlimmes Ende gefunden. Wiſſen Sie das? Vor 100 Jahren war Aluminium ſo ſelten, daß es zur Herſtellung modiſcher Schmuckſtücke verwendet wurde. Die künſtliche Ausbrütung von Eiern wurde ſchon lange vor Chriſti Geburt bei den Chineſen und Aegyptern geübt. Im Hiſtoriſchen Muſeum in Speyer befindet ſich eine unverſehrt erhaltene Flaſche Wein aus der Römerzeit, die in Speyer ausgegraben wurde 5 8 Das billigſte Barometer iſt ein langes menſchliches Haar, das mon in eine ſchwache Löſung Aetzſoda taucht; i dann wird es aufgehängt und durch ein Gewicht ſoweit be⸗ ſchwert, daß es ſtraff gezogen iſt. Bei feuchter Witterung wird es länger, bei trockener zieht es ſich zuſammen. letzt, vor welcher Not er bewahrt worden iſt. Eine Anzahl gefährdeter Jugendlicher ſtellt die ländliche Bevölkerung. eſonders ſind es junge, unerfahrene Hausmädchen, die plötzlich ihre Stellung verloren haben und nun allein, mit⸗ tellos und ohne jeden Schutz ſich ſelbſt überlaſſen ſind. Aus allen dieſen Fällen kann man erſehen, welcher Segen in der Einrichtung der weiblichen Polizei liegt, die ſich zunächſt mit dieſen gefährdeten Mädchen befaßt. Viel Liebe und Geduld müſſen die Beamtinnen oft anwenden, bevor Vertrauen eintritt, bis Vorurteil und Verbitterung gefallen ſind. Hier finden die Mädchen das nötige Ver⸗ ſtändnis, hier werden ihnen Lebensmut und Hoffnung wie⸗ dergegeben,„daß ſchon alles wieder gut werden wird“, und hier werden ſie in freundliche Schutzhaft gegeben, bis ſie von ihren Eltern in Empfang genommen werden. Um auch äußerlich jeden polizeimäßigen Anſtrich zu verbannen und von vornherein eine Atmoſphäre von Freundlichkeit und Unbefangenheit zu ſchaffen, ſind die Räume, in denen die weibliche Polizei untergebracht iſt, mit netten Bildern, Blumen und gefälligem Inventar aus⸗ geſtattet. Ein beſonderes Intereſſe wendet die weibliche Kriminal⸗ polizei den Ge⸗ fährdetenſachen zu. Hier iſt ihre berufliche Ausbil⸗ dung von großem Wert. Hand in Hand hiermit geht die Auf⸗ nahme von Pro⸗ tokollen, falls die Jugendlichen ſich ſtrafbar gemacht haben. Aber auch hier wird die Kriminali⸗ ſtin von dem Geiſt des Vertrauens profr⸗ tieren, der ihr mehr als kriminaliſtiſcher Scharfſinn die wahren Zuſammenhänge aufdeckt. Vor allem auch da, wo es bei Sittlichkeits⸗ verbrechen an Kindern gilt, ohne Verletzung des Scham⸗ gefühls über die heikelſten Vorgänge wahrheitsgemäße Auskunft zu erlangen. Wer einmal Gelegenheit hatte. einer ſolchen Vernehmung von Kindern beizuwohnen. wird mit Genugtung feſt⸗ geſtellt haben, wie unbefan⸗ gen und natürlich ſie ſich unter der Obhut der Dame der wefhlichen Poſiee! oe 2. Der Sternenhimmel im Februar Bald, nachdem unſer Tagesgeſtirn im Weſten verſchwun⸗ den iſt, melden ſich die ſchönen Sterne des Winterhimmels. Im Südoſten der helle Hundsſtern, Sirius, darüber Ridel und Beteigeuze aus dem Orion, mehr gegen Oſten erſcheint Prokyon, noch höher die Zwillinge und im Zenit funkelt die Kapella. Etwas ſpäter(22 Uhr), wenn auch die ſchwächeren Sterne aus dem dunklen Himmelsgrund aufleuchten, erblicken wir, vom Süden aus hoch über das Firmament nach Norden geſpannt, die Milchſtraße. Millionen von Sonnen ſchauen da zu uns herunter. Die hellen Sterne, die wir eben nannten, haben zu dieſer Zeit ihren Ort bereits etwas verändert. Sirius hat die Südlinie überſchritten und Orion ſteht in ſchräger Stellung im Südweſten, Prokyon, mit Sirius und Beteigeuze ein gleichſeitiges Dreieck bildend, funkelt hoch im Süden, über ihm das Zwillingspaar Kaſtor und Polluz und neben Orion leuchtet das Sternbild des Stieres mit dem rötlichen Aldebaran und dem niedlichen Sternhäufchen der Plejaden. Auch Kapella hat den Zenit verlaſſen und iſt gegen den Weſten gerückt. Rechts unter ihr ſtrahlen aus dem ſchimmernden Untergrund der Milchſtraße die Sterne des Perſeus, deren mehrfach gebrochene Linie nordwärts zum W⸗förmigen Bild der Kaſſiopeia weiſt. Tief im Nord⸗ weſten, ſchon halb im Dunſt des Untergangshorizonts, flak⸗ kert das ſchmale Band der Andromeda. Zur anderen Seite des Himmels, im Oſten, kommen der Löwe(mit Regulus) und gegen Mitternacht die Jungfrau herauf. Neben Spika, dem weißen Hauptſtern der Jungfr leuchtet der rötliche Planet Mars. Es iſt eine reizvolle Auf⸗ gabe für den Sternfreund, die Bewegungen des Mars während des Jahres im Vergleich zu dem benachbarten, feſt⸗ ruhenden Firſtern zu beobachten.— Weiter nördlich, im Nordoſten, erhebt ſich langſam Arktur(im Bootes), der über⸗ dies leicht zu finden iſt, wenn man den Schwanz des Großen Bären nach rückwärts verlängert. Etwas ſpäter, Anfang Februar, um 2 Uhr, Ende des Monats bald nach Mitter⸗ nacht, erſcheint im Südoſten der Jupiter, der mächtigſte unter den Planeten. Sein Glanz übertrifft den des Sirius. Die übrigen Wandelſterne ſind am Abendhimmel, kurz nach Antergang der Sonne, verſammelt. Die Venus löſt ſich allmählich aus dem Strahlenbereich des hellen Zentralgeſtirn⸗ heraus und wird immer mehr in der Rolle des Abendſterns hervortreten. Etwa 2 Stunden nach der Sonne geht ſie unter. 11 5 ihrer Nähe befinden ſich in den erſten Februar⸗ tagen Merkur und Saturn und am 4./5. auch die zarte Mond⸗ ſichel— eine ſehr hübſche Konſtellation! Leider bewegen ſich Merkur und Saturn auf die Sonne zu und entſchwinden von Mitte Februar an unſeren Blicken. 8 Von weiteren ſchönen Mondvorübergängen ſind noch zu erwähnen die Begegnung mit Spika und Mars einige Tage nach Vollmond am 22.ö23. Februar und die Begegnung mit Jupiter und Antares(Skorpion) zur Zeit des letzten Viertels vom 25.—27. Februar. a n Mondphaſen: Neumond am 3, erſtes Viertel am 10., Vollmond am 18. und letztes Viertel am 26. Februar. Mit dem Neumond am 3. Februar ereignet ſich eine partiells Vö die aber nur im ſüdlichen Eismeer ichtbar i a f f 5 II F 5 Feimal- wir lieben dich! Roman aus den Zelten zwiſchen Waſſer und Wald von Paul Hain. 15. Kapitel. Mittagspauſe! Ein Dreikäſehoch von zehn Jahren ſchmetterte aus ſei⸗ ner etwas zerbeulten, aber noch hübſch klangſtarken Trom⸗ pete über den Hof. Dreimal— ordentlich lang und aus⸗ dauernd, wie ein Reichswehrſoldat, der des Abends die letzten Stadturlauber in die Kaſerne ruft. Er lief rot an dabei, japſte nach Luft, aber er blies aus Leibeskräften. Das war der kleine Quitteboom, jüng⸗ ſter Sprößling des Waſſerbudikers, deſſen Kolonialwaren⸗ geſchäft ſich in dem Dorf hinter dem Schlichtingſchen Gut befand. Und es war nicht nur das Signal zur Mittags⸗ pauſe, ſondern auch dafür, daß nun Quitteboom ſenior, der als alter Soldat ſeinem jüngſten Steppke dieſe forſche Blaſerei beigebracht hatte, herannahte, um den fünfzehn, zwanzig Arbeitern, die nun hier auf dem Gutshof arbei⸗ teten, das nötige Bier und die Zigaretten zu bringen, die zur Mittagspauſe gehörten. Der kleine Guſtl war ſo eine Art Vorreiter, der pünkt⸗ lich dafür ſorgte, daß alle Leute auf dem Gutshof zuſam⸗ men waren, bevor der Alte ſeewärts an Land ſtieß. Da tauchte Woblitz auf, Punke, Kuhntke, Müller, Krauſe, Lehmann, der ſeit zwei Wochen die Gärtnerei mit drei Mann wieder in Schuß brachte, und wie ſie alle hie⸗ zen, die Zelter von drüben. Die alte Wulffen und Guſſow ſchleppten einen großmächtigen Keſſel heran mit warmem Eſſen, Schüſſeln klapperten, Winterſtein nahte aus der Eremitage, wo er in Ruhe den Vormittag über an ſeiner Examenarbeit gebüffelt hatte, und Jonny ſtieg beſtaubt aus den„Katakomben“, den Kellern des abgebrannten Gutshauſes, hervor, die er ſchon faſt ſauber freigelegt und faſt von allem Schutt erlöſt, hinſichtlich der Haltbarkeit der erhalten gebliebenen Fundamente geprüft hatte. Was für einen Neubau verwendet werden konnte, mußte ſtehen bleiben. Sparſamkeit war alles. Alſo— es tat ſich ſchon was! Arbeit gab es genug. Einige der Zelter, kundig der Landwirtſchaft, die Guſſow auf den Feldern und beim Vieh beſchäftigte, trudelten von draußen herein— das Trompetenſignal des kleinen Quitteboom, der ſich dieſes Amt des Mittagspauſenblä⸗ ſers aus höchſteigener, kindlicher Macht vollkommen an⸗ geeignet hatte und dem es die Großen nicht ſtreitig mach⸗ ken, rief ſie alle zum derben, kräftigen Schmaus zuſam⸗ men. Es war ſchon eine gewohnte Sache. Da ſaßen ſie nun in ihrer„Arbeitskluft“ fidel beiſam⸗ men, jeder die Eßſchüſſel vor ſich, die die Wulffen gern von neuem füllte, wenn es verlangt wurde, machten es ich im Gras bequem zu einer Stunde gemütlichen Schla⸗ ſes oder plauderten in Gruppen. Ein beſonderes Geſprächs⸗ thema bildete natürlich noch immer die Verhaftung des Barons. Aber das Reden darüber änderte ja auch nichts an der fatalen Tatſache, und letzten Endes verließ man ſich darauf, daß Jonny Brinkmann ſchon alles ins reine brin⸗ en würde. Man wußte, daß er in„heftigen“ Verhand⸗ ungen mit allerlei Behörden, Gemeinde, Baupolizei, Landrat— ſteckte, um zunächſt wenigſtens einige Teile des Terrains ſiedlungsmäßig anlegen und verkaufen zu kön⸗ nen und wenigſtens etwas Geld für Schlichting und die erſten Bauarbeiten herauszuholen. Auch mit den Hypothekengläubigern ſollte er, ſo hieß es, zuſammengeraten ſein. Ob er was erreicht hatte. Man wußte es nicht. Jeden⸗ lige ſchien alles auf einen möglichſt baldigen und gün⸗ igen Verlauf des Verhandlungstermins in der Brandſtif⸗ kungsſache anzukommen. 1 5 0 8 N 5 J 15 V NEUEN FORNMEN Neben den Vorbereitungen für den Hochzeitstag gibt noch die Wahl des Brautkleides als wichtige Anſchaf⸗ fung zu denken. Wochenlang ziehen ſich oft die Beratun⸗ gen mit der Schneiderin hin. Mit ihrer Hilfe gelingt es endlich, einen Traum von weißer Seide und Spitzen zu ver⸗ wirklichen. Ein verſtändlicher Wunſch, an dieſem Tag außergewöhnlich ſchön auszuſehen, verzögert die Erfüllung durch langes Schwanken, denn diesmal will es die Mode wieder jedem recht ſchwer machen. Eine Fülle neuer An⸗ cegungen bietet genügend Abwechſelung für jeden Geſchmack. Zuerſt erſcheint es furchtbar einfach, denn bei einer flüchtigen Ueberſicht ſehen dieſe ſtoffreichen, weichfallenden Gewänder alle gleich aus. Der Begriff des klaſſiſchen Braut⸗ kleides ſtand bis jetzt ziemlich unabänderlich feſt, man wech⸗ ſelte den Eindruck nur durch mehr oder weniger jugendliche Betonungen. Aber dann fallen hier und da trotz aller Schlichtheit kleine Eigenheiten auf, die auf einen individuellen Stil deuten. Der jun⸗ gen Braut ſollte es zunächſt klar ſein, ob ſie das Kleid nur für den einen Zweck, für die kirchliche Trau⸗ ung, herrichten laſſen will, oder ob ſie gleich bei der Anfertigung die ſpätere Ver⸗ wendung beſtim⸗ men möchte. Mei⸗ ſtens iſt eine nach⸗ trägliche Umar⸗ beitung recht kom⸗ pliziert, denn das Brautkleid trägt in ſeinem Schnitt 8 und in ſeiner Ver⸗ — 8 digen kleinen Betrag. für für eine geordnete Virf nommen. In der erſten 9 75 unſerer Ehe kümmerte ſich Alſo abwarten, aushalten! war die Parole. Man mußte bloß die Hoffnung nicht verlieren und kei⸗ ner Arbeit, die ſich bot, aus dem Wege gehen! War nicht dieſe Arbeits⸗ und Zukunftsmöglichkeit hier wirklich über Nacht gekommen? So wie es Kamerad Win⸗ terſtein, der Dichterſtudent, mal geſungen hatte? Es war Woblitz, der ſo— langhingeſtreckt— ſchon ſeit einer Weile ſpintiſierte. Und nun, da ſie alle ihr Eſſen verdauten, ihre Zigarette quälten, da drüben die Sonne im See flimmerte und über Schutt und Arbeitsſtätte und Baumwipfeln die Vögel ſangen, rief er plötzlich zu Win⸗ terſtein hinüber, der unter einer hängenden Weide ſaß: „Kandidat— wie war doch det Lied, det von damals — von der Arbeit? Spiel's wal wieder vor— he? Mir is jerade ſo ſingerich, Menſch. Et paßt ſo in de Stim⸗ mung.“ 6 „Höchſte Zeit, daß Sie's lernen,“ antwortete der Stu⸗ dent Krauſe, der ſeit einiger Zeit merkte, daß er ein tadel⸗ loſer Schipper war.„So was iſt doch ſchon unſer Leiblied, Woblitz!“ Und ſchon fing er an— Müller, Lehmann, ſeit neue⸗ rer Zeit in der Zeltſtadt, da er„freiherrlicher Gärtner“ ſpielte, nur noch„Blumen⸗Lehmann“ genannt, Punke, Jonny, all die anderen ſtimmten mit ein in Winterſteins Lied— das Lied der Gegenwart und der Zukunft: „Einmal wird alles ganz anders ſein, Einmal— vielleicht über Nacht, Einmal wird alles vergeſſen ſein, Was uns das Schickſal an Not und Pein Allzu lange gebracht. Einmal ſind wieder die Tage ſo bunt, Einmal— eh' wir's gedacht, 5 Einmal ſind alle Menſchen geſund, And wir halten wieder mit lachendem Mund Ueber die Heimat Wacht. Denn einmal wird wieder Arbeit ſein, Ganz ſchnell vielleicht oder ſacht, Arbeit, o Heimat, Arbeit wird ſein, Die uns beſſer belebt als funkelnder Wein, Einmal— vielleicht über Nacht!“ „Det is een feines Lied,“ ſagte Quitteboom, der heute länger hier blieb als ſonſt,„een janz feines Lied. And det hat der miekrige Winterſtein da jemacht, Woblitz? Der Brillenauguſt?“ „Quitteboomchen, alle Dichter tragen Brillen— det verſtehſt du nich. Vielleicht wird der boch mal'n froßes Tier Quittebooms gutmütiges Geſicht wurde ordentlich re⸗ ſpektvoll. „Alſo det Lied hab' ick doch ſchon janz oben nach n Scharmützelſee ruff jehört— neulich erſt, wie ick mit meine Badewanne da vorbeijewackelt bin an de Zelte.“ „Siehſte woll! Und Winterſtein hat det jemacht!“ ſagte Woblitz ſtolz, als wäre Winterſtein ſein Sohn.„Ne jute Sache ſpricht ſich eben ſchnell rum.“ „Woll, woll,“ brummelte Quitteboom ehrfürchtig.„Na⸗ türlich. Det is ja nich ſo einfach— ſo wat. Und jerade ſo aus de Seele jeſprochen is det Janze, wa? So wie man det ſelber fühlt und denkt.“ Woblitz warf ſich in die Bruſt. „Ja, von uns Seepiraten kannſte dir n Stück abſchnei⸗ den. Wir ſind helle! Bei uns is jede Branche vertreten, vaſtehſte?“ „Stimmt, Woblitz. Ick hab' ſchon manchmal ſo jedacht, wie ſich det alles hier verträgt bei euch. Da is doch ooch der Doktor, wa? Der den janzen Zimt hier in Ordnung bringen will—“ „ feinet Aas!“ beſtätigte Woblitz überzeugt. Die Frage der ganz beſondere Note. bend⸗ eine Schleppe iſt ohne weiteres zu löſen. Soll ſpäter ein kleid aus dem Ganzen entſtehen, dann hilft man ſich mit einer abnehmbaren Schleppe, die nachher zu einem Jäckchen oder zu irgendeiner Ergänzung verarbeitet wird. Abnehm⸗ arbeitung bare Aermel und kleidſame Ausſchnittgarnierungen können einmal ſehr dezent wirken und ſichern auch eine müheloſe Aenderung. Die Anordnung des Brautſchleiers und des Brautſtraußes ſpielen dabei auch eine Rolle. Statt der Ueberjäckchen mit langen Aermeln unter dem ärmelloſen Kleid wird das Cape wieder getragen. Wir bringen in der Abbildung ein ganz auf Linie ge⸗ arbeitetes Brautgewand(Nr. 1). Das Oberteil iſt wie ein Abendkleid geſchnitten, der tiefe, rückwärtige Ausſchnitt iſt durch das leicht geraffte Cape, das im Rücken übereinander geknöpft wird, verdeckt. Eine angeſchnittene Schleppe ver⸗ leiht dem Modell die Eleganz eines großen Abendkleides. Lange weiße Handſchuhe erſetzen den fehlenden Aermel. Im Gegenſatz zu der geraden Silhouette dieſer Art ſteht die breite, weitfallende Rocklinie von Nr. 2, einer neuen Mode⸗ richtung folgend. Die Weite beginnt bereits in der Höhe der Hüfte und endet in großen, ſteif wirkenden Glocken. Der geraffte Halsausſchnitt iſt von beiden Seiten mit fri⸗ ſchen Blumen gehalten. 1 1 gha e qa Onnen Ene ru Mein Mann, Angeſtellter in einer Metallwarenfabrik, 5 mir zu Anfang eines jeden Monats ſein ganzes Ge⸗ lt bis auf einen für ſeine privaten Bedürfniſſe notwen⸗ abe ich die Verantwortung es ganzen Haushalts über⸗ chaft mein Mann ſelbſt um alle Ausgaben. Ich mußte ſtets jeden einzelnen Betrag von ihm verlangen, was häufig zu Mei⸗ tungsverſchiedenheiten und kleinen oder größeren Zwiſtig⸗ keiten führte. Das Schlimme dabei war aber, daß wir trotz aller gegenſeitigen Ueberlegungen, ob eine Ausgabe not⸗ wendig oder nicht notwendig ſei, am Ende des Monats nichts erſpart hatten. Da uns beiden aber auch die Sorge für die Zukunft am Herzen lag, zumal uns nach einem Jahr „Und ſeine Braut— oder wat ſe ſonſt is— und N Baroneſſe. Det hält alles ſo zuſammen, det man jlooben könnte, et jibt gar keene Parteien mehr.“ Woblitz wälzte ſich von dem Rücken auf die Seite und nahm einen anſtändigen Schluck aus der Bierpulle. „Wat denn? Wat denn? Hier i d Menſch, Quitte⸗ boom, hier jibt's ooch keene. Hier is die Partei der Ar⸗ beitsloſen, die arbeeten willl Klar? Det jenügt uns. Klaſſenunterſchiede— hier zwiſchen Waſſer und Wald? Stieke, Menſch, ſtieke! Unſer Abzeichen is de Badehoſe, det Trikot, ob det der Jonny is oder ick oder der Angelmaxe oder die ſchöne Hella aus Berlin oder meine Olle mit ihre nackten Jören oder die Baroneſſe mit ihrem feinjemachten Bubikopp! Und unſere Deviſe is: Arbeeten woll'n wa! 1 Fot for Heimat und Vaterland rinn in die Arbeetk Klar?“ Er pruſtete wie ein Nilpferd und nahm einen neuen Stärkungsſchluck. „Det ſind wir Zeltbrüder! So und nich anders! Hab' ick mir richtig ausjedrückt?“ „Vollkommen, Woblitz,“ grinſte Quitteboom.„An dir is n Reichstagsabgeordneter verloren jegangen.“ „Du meine Jüte, is det nu in Kompliment oder ne Beleidijung?“ giftete er ſich. Quitteboom lachte. „Jedenfalls ſpendier' ick noch'ne Pulle, Dicker, weil a du mir ſo fein uffjeklärt haſt.“ „Na— det is nu beſtimmt keene Beleidijung,“ antwor⸗ tete Woblitz befriedigt.„Wenn du willſt, klär' ick dir noch viel mehr uff.“ Aber Quitteboom winkte ab: „Denn könnte vielleicht der janze Kaſten Bier nich langen,“ meinte er,„und ſo uffjeklärt will ick ja nu ni jleich werden.“ Gleich darauf lutſchte jeder vergnügt an einer neuen Flaſche und etwas ſpäter begann wieder die Arbeit. Am Nachmittag holte der Student Müller, die„Poſt⸗ ordonanz“ der Zeltſtadt, wie üblich den„Poſtſack“ von der Poſthalterei des Dorfes ab; gleich darauf, gegen vier Uhr, war„Feierabend“, und ſieben Paddelboote ſetzten ſich in Bewegung, um über den See zu den heimiſchen Penaten zu ſteuern. Nur Winterſtein blieb drüben. Er hatte ſich für eine Weile, von Eva von Schlichtings Einladung Gebrauch ma⸗ chend, beim Inſpektor Guſſow in dem erhalten gebliebenen Teil der Geſindewohnungen einquartiert, wo er des Abends ruhiger fürs Examen pauken konnte. Nur darum? Es war auch ſchön, im Dunkeln durch den ſtillen Park zu ſtreifen und dabei der kleinen Baroneſſe zu begegnen, die gewiß in dieſen Wochen einen Kameraden gebrauchen konnte. Jonny ſaß während der Fahrt über den See ſchweig⸗ ſam im Boot, das Müller rüderte. Er hatte einen Brief von Hella erhalten, wie jede Woche, auf den er ſich mit immer gleicher fröhlicher Erwartung freute. Diesmal aber war es eine Enttäuſchung geweſen. Wohl hatte Hella lieb wie immer geſchrieben, aber ſie hatte mitgeteilt, daß ſie diesmal nicht zum Wochenende herauskommen könnte. Eine fatale Abhaltung. Irgendein Beſuch, den die Mutter ſchon am Sonnabend erwarte und bei dem ſie zugegen ſein müſſe. Irgend etwas an dieſen Zeilen irritierte Jonny. Irgendein fremder Ton war hinter den Worten, ſo ſchien ihm. Aber konnte denn das ſein? War es nicht wirklich nur die Enttäuſchung darüber, Hella nicht wie ſonſt am Sonnabend in den Armen halten zu können und ihren roten, zärtlichen Mund zu küſſen? 25 ließ die Hand in das kühle Waſſer hängen und lächelte. ewiß— nur das konnte es ſein. Was denn ſonſt? ein Töchterchen geſchenkt wurde, haben wir es mit der oben⸗ geſchilderten Regelung verſucht, daß ich allein für die ord⸗ nungsgemäße Verwendung des Gehalts verantwortlich bin. Ich machte mir gleich am Anfang des Monats einen Plan für alle ſchon von vornherein feſtſtehenden Ausgaben, die ich aber nicht zu knapp, ſondern eher etwas reichlich be⸗ maß. Schon nach drei Monaten hatte ich einen ganz ſchö⸗ nen Betrag übrig, von dem ich aber meinem Manne nichts ſagte. Ich freute mich ſo ſehr, daß wir 7 Regelung ge⸗ troffen hatten, und ſetzte meinen ganzen Stolz darein, ſo wirtſchaftlich wie möglich hauszuhalten, ohne natürlich an wirklich notwendigen Ausgaben zu ſparen. Ich überlegte mir nun, was ich mit dem erſparten Geld anfangen ſollte. Für irgendwelche außergewöhnlichen Anſchaffungen wollte ich das Geld nicht verwenden, weil die Sorge für die Zu⸗ kunft unſeres Kindes mir das wichtigſte erſchien. Ich brachte alſo die erſparten Beträge regelmäßig am Ende des Monats zur Sparkaſſe. Um dieſe Zeit traf uns die Nachricht vom plötzlichen Tod eines guten Bekannten meines Mannes, der ebenfalls in einer Fabrik als Angeſtellter beſchäftigt und eine Frau und zwei Kinder hatte. Die Frau iſt verzweifelt, denn ſie ſteht vor einer trüben Zukunft. Ich verſetzte mich in die Lage der unglücklichen Frau mit ihren zwei kleinen Kindern und überlegte, daß ich ja in einer ſolchen Situation auch nur die bisher bei der Spar⸗ kaſſe eingezahlten Beträge haben würde. Sofort beſchloß ich, meinen Mann zum Abſchluß einer Lebensverſicherung zu bewegen, und eröffnete ihm bei dieſer Gelegenheit das bisher geheimgehaltene Beſtehen des Sparkontos. Seine Be⸗ fürchtungen über die zu hohe Prämie für eine Lebensver⸗ ſicherung konnte ich ohne weiteres zerſtreuen, indem ich ihm vorrechnete, daß der von mir in jedem Monat erſparte Be⸗ trag nicht nur für eine ganz anſehnliche Verſicherungs⸗ ſumme ausreiche, ſondern daß ſogar immer noch etwas für die Sparkaſſe übrig bleibe. Erſt nach Abſchluß dieſes Le⸗ bens⸗Verſicherungsvertrages war ich wieder vollkommen be⸗ ruhigt und ſehe heute der 9 5 etroſt entgegen. Da mein Mann inzwiſchen eine kleine Gehaltserhöhung bekom⸗ men hat, trage ich mich mit dem Gedanken, noch eine Aus⸗ ſteuerverſicherung für unſer Töchterchen abzuſchließen, weil mir trotz allem guten Willen zum weiteren Sparen der durch eine Verſicherung freiwillig auferlegte Zwang zum Sparen ganz angenehm iſt. i Ich weiß nicht, ob 1 in dieſer glücklichen Lage wären, wenn wir unſere Ausgabenwirtſchaft wie zu An⸗ fang unſerer Ehe weitergeführt hätten. Eine Frau, die nur etwas Verantwortungsgefühl für ihre Familie hat, wird, wenn ihr dieſe Verantwortung voll übertragen wird, immer beſtrebt ſein, möglichſt haushälteriſch zu wirtſchaf⸗ ten und auch beſtimmt die Mittel erübrigen, um die Zu⸗ kunft der Familie auf ſolche Art zu ſichern. Agathe Niemeyer. N* 7 9 Einheimiſcher Sport. Fußball der Bezirksklaſſe im Bezirk 1 Nordbaden) Gruppe Weſt. Die Ergebniſſe des Sonntags: Oberhauſen Neulußheim 2:2 Käfertal— Sandhofen 111 Altrip— Viernheim 2:2 Hockenheim— Feudenheim 2:0 Friedrichsfeld— Seckenheim 2:1 Ilvesheim— Mannheim 5:4 Der abgelaufene Spielſonntag war ein Tag der Ueber⸗ raſchungen. Ausnahmslos kamen andere Reſultate zur Mel⸗ dung wie vorausgeſagt waren. So mußten die favoriſierten Neulußheimer einen Punkt in Oberhauſen laſſen und ſich mit einem Unentſchieden zufrieden geben. Ganz überraſchend kommt das Remis der Sandhöfer in Käfertal. Für den Platzverein wird der erbeutete Punkt die Entſcheidung für den Erhalt der Bezirksklaſſe ſein. Sandhofen hat noch Glück im Pech gehabt, denn der Ta⸗ bellenführer büßte ebenfalls einen Punkt ein. Altrip machte den Viernheimern die Hölle heiß und der Meiſteranwärter und badiſche Pokalmeiſter konnte mit dem errungenen Unentſchieden mehr als zufrieden ſein. Hockenheim bewahrte ſeine Tradition und ſchickte Feu⸗ denheim mit einem klaren Reſultat geſchlagen nach Hauſe. Damit düfrte für Hockenheim die Abſtiegsfrage geklärt ſein, während Feudenheim mit dieſer Niederlage jeden Anſpruch auf den Meiſtertitel für dieſes Jahr abgetreten hat. Ilvesheim hatte mit der Phönix⸗Mannſchaft ſeine liebe Not. Mit dem Schlußpfiff konnte das Siegestor erzielt werden. Phönix hat weiter mit dem Abſtiegsgeſpenſt zu kämpfen.— Das Urteil aus dem Spiel Ilvesheim— Feu⸗ denheim iſt dahingehend gefallen, als Ilvesheim die 2 Punkte zugeſprochen wurden, was auch in der Tabelle zum Ausdruck gebracht wird. Seckenheim hat in Friedrichsfeld unglücklich gekämpft. Nach aufopferungsvollem Spiel mußte man kurz vor Schluß noch ein Tor hinnehmen, das Punktverluſt und Nieder⸗ lage bedeutete. Die Tabelle: Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Viernheim 17 12 3 5 4525 27 Sandhofen 15 11 2 2 4212 24 Friedrichsfeld 17 10 4 3 39.29 24 lvesheim 16 9 3 4 34:24 21 Feudenheim 16 7 4 5 3025 18 Altrip 16 6 4 6 29 29 16 Hockenheim 16 7 2 7 29:34 16 Neulußheim 15 4 4 7 34:32 12 Phönix Mannheim 15 4 3 8 27:38 11 Käfertal 17 4 3 10 27:34 11 Seckenheim 16 3 3 10 22:44 9 Oberhauſen 17 2 1 14 28:58 5 Wegen des Spieles Baden— Württemberg im Stadion fallen die angeſetzten Spiele morgen aus. ch 2 In Ilvesheim werden am kommenden ſpielfreien Sonntag lediglich einige Spiele der dritten Mannſchaften ausgetragen. So gaſtiert Waldhofs dritte Mannſchaft am Sonntag vormittag in Ilvesheim. 8 Handball. Handball in der Bezirksklaſſe Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte 1 Mannheim 12 11 1— 113.41 23 v. 98 Sechenheim 12 8 3 1 98819 hn Neckarau 11 7 1 3 72:66 15 T. G Mannheim 11 5 2 4 67 271 12 Ty. 1846 Mannheim 12 5 1 6 104 0 11 D. J. K, Lindenhof 10 4 1„ Ty. Friedrichsfeld 11 4 1 6 16:90 9 Tot Mannheim 12 8 3 6 73 103 9 b. Rheinau 11 2 1 9 66:85 5 07 Mannheim 12 1— 11 60.116 2 Spv. 07 Mannheim 1— Tv. 98 Seckenheim 1 Noch 6 Spiele trennen die beiden Tabellenerſten der Bezirksklaſſe Mannheim von dem alles entſcheidenden End⸗ ſieg. Wenn auch Polizei Mannheim faſt nicht mehr ein⸗ zuholen erſcheint, darf doch ihr gefährlichſter Gegner, der Tv. 98 Seckenheim, nicht die Hoffnung ſchon aufgeben; er muß vor allem darauf bedacht ſein, keinen Punkt mehr zu verſchenken, um, wenn die letzte Chance ſich noch einmal bieten ſollte, zur Stelle zu ſein. Polizei lieferte am letzten Sonntag eine ſchwache Partie und iſt faſt zum zweiten Punktverluſt gekommen. Noch hat ſie Gegner wie MTG. Mannheim. Jahn Neckarau und die wieder erſtarkte Poſt zu bezwingen. Dieſes trifft zwar auch für Seckenheim ziemlich zu, doch haben die letzten Spiele ge⸗ lehrt, daß letzteres ſich immer mehr den weiteren Konkur⸗ renten überlegen zeigt. Am kommenden Sonntag trifft nunmehr der Tabellenzweite auf den Letzten der Gruppe und ſollte einen ſicheren Sieg mit nach Hauſe nehmen; allerdings muß man der Mannſchaft den guten Rat geben, den„weißen“ Ball nicht allzu lang auszudehnen. Am letzten Sonntag war ſchon weniger von den 10 ſchwachen Minuten zu merken und man hofft, daß dieſe ſprichwörtlich gewordene Periode bald entgültig ausgeſchalten wird; Hallentraining und Gymnaſtik ſind die beſten Mittel dagegen. Auch iſt zu wünſchen, daß man ſolche Tore, wie ſie am letzten Sonntag durch raſchen Flankenwechſel der Außen mit den Halben zu ſehen waren, öfters erzielt; ſie ſind diejenigen, die das Handballſpiel zu einer hohen Kultur entwickeln. Der nächſte Sonntag kann ſchon Aenderungen in der Tabelle bringen, und man erwartet im allgemeinen, daß die Endſpielſiegerfrage noch nicht ganz entſchieden iſt. Weitere Spiele: Jahn Neckarau— Tv. 1846 Mannheim DK. Lindenhof— MTG. Poſtſportverein— Polizeiſportverein Tv. Friedrichsfeld— Tv. Rheinau Handball in der Kreisklaſſe Die am vergangenen Sonntag angeſetzten Spiele zwi⸗ ſchen DJK. Grün⸗Weiß— Ty. Viernheim und Tbd. Jahn Seckenheim— Tv. Waldhof wurden nicht ausgetragen, ſodaß die mit Spannung erwartete Klärung in der Kreis⸗ klaſſe einſtweilen noch hinausgeſchoben iſt. Die übrigen Spiele der Runde brachten Käfertal und Reichsbahn⸗Sport⸗ verein Mannheim wie vorauszuſehen war die Punkte, ſodaß ſich die Tabelle eigentlich nicht geändert hat. Der morgige Sonntag bringt wieder vollen Betrieb in die Runde der Kreisklaſſe I. Sogar Feudenheim, das ſeit Wochen geſperrt war, iſt wieder mit dabei und darf die ausgeſetzten Spiele nachholen. Die Einheimiſchen empfan⸗ gen auf eigenem Platze die ſpielſtarken Turner von Sand⸗ hofen. Das Spiel in der Vorrunde haben die Tibündler überlegen gewonnen, hoffentlich wird auch die morgige Be⸗ gegnung nicht zu einer böſen Ueberraſchung werden. Wenn ſich die Einheimiſchen finden und das in den letzten Spielen gezeigte Zuſammenſpiel und raſche Ballabgabe pflegen, ſo. dürfte man ihnen den Sieg zutrauen. Die zweite Mannſchaft, die das Vorſpiel beſtreitet, iſt nunmehr wieder an 1. Stelle gerückt und wird hoffentlich dieſe Poſition nicht mehr aufgeben wollen; alſo aufpaſſen. Auswärtiger Sport. Der erſte Februar⸗Sonntag bringt wieder ein mehr als umfangreiches Sportprogramm. In Garmiſch⸗Partenkirchen werden die Deutſchen Winterſportmeiſterſchaften mit dem Ski⸗ Staffellauf und dem Sprunglauf, die Eishockey⸗Titelkämpfe mit den Schlußſpielen abgeſchloſſen, in Hamburg, Berlin, Magdeburg und Mannheim treten die acht aus der Vorrunde übriggebliebenen Gaue zur Zwiſchenrunde des Fußball⸗Pokal⸗ Wettbewerbs an. Die Meiſterſchaftsſpiele gehen ſowohl in Fuß⸗ wie auch Handball weiter, Radſport, Boxer, Ringer (Länderkampf in Malmö gegen Schweden) Tennisspieler u. a. m., die Schwimmer nicht zu vergeſſen, warten mit in⸗ tereſſanten Wettbewerben auf.— Im Vordergrund des In⸗ tereſſes ſteht einmal mehr der Fußball mit ſeinen vier bedeutſamen Gau⸗Pokal⸗Kämpfen. In Ham⸗ burg treffen die Gaue Nordmark und Sachſen aufeinander, in Berlin Brandenburg— Weſtfalen. Hier iſt ebenſowenig ein Sieger vorauszuſagen, wie in den beiden übrigen Tref⸗ fen, die in Magdeburg Mitte— Niederſachſen und in Mann⸗ heim Baden— Württemberg zuſammenbringen. Schade nur, daß eine der beiden vorzüglichen ſüddeutſchen Mannſchaften am Sonntag wird ausſcheiden müſſen. In Würzburg tragen die in der Vorrunde ausgeſchiedenen Gaue Bayern und Nordheſſen einen Repräſentativkampf aus, den die Bayern übrigens noch keineswegs gewonnen haben, Die Meiſterſchaftsſpiele in Süddeutſchland warten natürlich wegen der Pokalſpiele nicht mit vollem Programm auf. In Südweſt, das im Pokal ja ungewollt ſpielfrei iſt, ſind folgende vier Begegnungen angeſetzt: Ein⸗ tracht Frankfurt— FSV. Frankfurt, Sportfreunde Saar⸗ brücken— Phönix Ludwigshafen, Boruſſia Neunkirchen— Kickers Offenbach, Wormatia Worms— 1. FC. Kaiſers⸗ lautern. In Baden ſpielen: Karlsruher FB.— VfL, Neckarau, 1. FC. Pforzheim— Germania Karlsdorf; in Württemberg: Sc. Stuttgart— Kickers Stuttgart, SV. Göppingen— Sportfreunde Stuttgart; in Bayern: 1860 München— Schwaben Augsburg, Fc. 05 Schwein⸗ furt— Bayern München und ASV. Nürnberg— Wacker München. Gekürzt wurde auch das Programm im Handball. In Süd weſt ſpielen: TV. Frieſenheim— SV. 98 Darm⸗ ſtadt, BfR. Kaiſerslautern— VfR. Schwanheim, Polizei SV. Darmſtadt— SV. Wiesbaden; in Baden: TV. 62 Weinheim— TV. Hockenheim, TSV. Nußloch— Tgd. Ketſch, O08 Mannheim— Phönix Mannheim. Württem⸗ berg bringt: Stuttgarter TV.— Stuttgarter Kickers, TG. Göppingen— TV. Altenſtadt, TSV. Süßen— TV. Bad Cannſtatt, Eßlinger TSB.— Ulmer FV. 94. In Bayern ſpielen: TV. Milbertshofen— Sp.⸗Vgg. Fürkh, 1. FC. Bamberg— 1. Fc. Nürnberg, TV. 61 Ingolſtadt gegen TV. Leonhard⸗Sündersbühl und Polizei SV. Mün⸗ chen— Mtv. 79 München.— Einige Veranſtaltungen haben auch die Boxer. Da kämpft zunächſt in London der Deutſche Walter Neuſel gegen Englands Schwergewichts⸗Hoffnung Peterſen um ſeine Weltgeltung. In Württemberg reiſen belgiſche Ama⸗ teure, die am Samstag in Ludwigsburg und am Sonntag in Heilbronn antreten.. Die Ringer haben ihren wohl ſchwerſten Länderkampf auszutragen. Nn Malmö gehen die Deutſchen mit Möchel, Hering, Ehrl, chäfer, Neuhaus, Siebert und Hornfiſcher gegen Schwedens ſtarke Staffel mit nicht allau großen Sieges⸗Ausſichten auf die Matte. Das Berliner internationale Reitturnier wird am Sonntag abgeſchloſſen. Im Mittelpunkt ſoll auf Wunſch des Reichsſportführers ein„Axel Holſt⸗Erinnerungs⸗ ſpringen“ ſtehen zum Gedenken des beſten deutſchen Turnier⸗ reiters, der ſchon an einem der erſten Tage dieſes Turniers den Reitertod fand.— Stuttgart veranſtaltet ein Hallenſportfeſt „für jeden etwas— von jedem etwas“, das, wie ſchon der Name ſagt, Ausſchnitte aus allen Sportarten bringen ſoll. Die Winterprüfungsfahrt beendet Der rein sportliche Teil der Kraftfahrzeug⸗Winterprü⸗ jung iſt nach dreitägiger Dauer abgeſchloſſen. Das vorlie⸗ gende Ergebnis iſt unter Berückſichtigung, daß die Veran⸗ taltung diesmal für Fahrer und Maſchinen im Sinne der Lusſchreibung zu einer wirklichen Prüfung im Eis und Schnee wurde, als ſehr erfreulich zu bezeichnen. Von den 262 Zewerbern, die am Start der Winterprüfungsfahrt in Nottach⸗Egern erſchienen waren, haben 158 bis zum Schluß durchgehalten und nur 104 Teilnehmer vorzeitig aufgege⸗ den. Die zum Teil ganz außerordentlichen Leiſtungen wur⸗ den durch Zuerteilung von 49 godenen, 46 ſilbernen und 45 eiſernen Medaillen anerkannt. 3 e ſchlug am Freitag Seinen Hohepuntt erreicht am Wochenende 5 der deutſche Winterſport. In Garmiſch⸗Partenkirchen werden die Skimeiſterſchaften und die Eishockey⸗Meiſterſchaft beendet. Der Amal 10 Kilometer; Staffellauf am Sonntag ſieht die Rekordzahl von 27 Mann ſchaften, darunter ſechs Länderſtaffeln, im Wettbewer5.— Die württembergiſch⸗badiſchen Eislaufmeiſter⸗ ſchaften werden bei guter Beteiligung in Wangen(Allg durchgeführt. 1 KRm⸗Gkie⸗Langlauf Der Finne Nurmela wurde Sieger. Die Tage der Deutſchen Winterſportmeiſterſchaften in Garmiſch⸗Partenkirchen gehen ihrem Ende und gleichzeitig ihrem Höhepunkt entgegen. Am Freitag konzentrierte fich alle sauf den 18⸗Kilometer⸗Langlauf, der mit ſeinen 359 Nennungen ein weitaus beſſeres Ergebnis als der gleiche Wettbewerb bei den kommenden FIS-Rennen in dr Ho⸗ hen Tatra zu verzeichnen hatte. Erwartungsgmäß kam ez wieder zu einem Zweikampf zwiſchen den großen Nordlän dern, zwiſchen den Norwegern und Finnen. Aber während die Norweger überraſchend am letzten Sonntag den Fin⸗ nen im 50⸗Kilometer⸗Dauerlauf den Rang ablaufen könn. ten, ſiegte diesmal mit Sulo Nurmela ein Finne. Mit der wunderbaren Zeit von 1:18:10 Stunden ſiegte er ſogar recht überzeugend. Auf den zweiten Platz kam der Norwe⸗ ger Bjarne Iverſen. Geradezu als Senſation iſt der dritte Platz des für Italien geſtarteten Südtirolers Vinzenz De⸗ metz zu werten, der damit alle anderen nordiſchen„Kano, nen“ hinter ſich ließ. Als beſter Deutſcher kam Willi Bog; ner⸗Traunſtein auf den 15. Platz. Chriſtl Cranz. 1 Beim Abfahrtslauf der Damen im Rahmen der deutſchen Skimeiſterſchaften in Garmiſch ſiegte die vorjährige FIS. Siegerin Chriſtl Cranz. Sie bewältigte die vier Kilometer lange Strecke in 5:25 Minuten. Deutſche Eishocken⸗Meiſterſchaſt Im Olympia⸗Eisſtadion in Garmiſch⸗Partenkirchen wur⸗ den am Freitag die Kämpfe um die deutſche Eishockeymei⸗ ſterſchaft fortgeſetzt. Der Sieger der Gruppe A wurde be⸗ reits im EV Füſſen, der den Berliner EV mit 3:0 be⸗ zwang ermittelt. Die Bayern haben ſich damit bereits für das Schlußſpiel am Sonntag qualifiziert, in dem Rießerſee oder Raſtenburg, die am Samstag abend aufeinandertref⸗ fen werden, der Gegner ſein wird. Der Raſtenburger S2 0 den letztjährigen Meiſter, Brandenburg Berlin, ebenfalls mit 3:0 Toren. Skimeiſterſchaft der badiſchen Polizei Seit 15. Januar 1935 iſt das ehemalige Naturfreunde⸗ haus am Baldenwegerbuck(1365 Meter) in den Beſitz der badiſchen Polizei übergegangen. Das Haus dient in erſter Linie der dienſtlichen und außerdienſtlichen Schneelaufaus⸗ bildung der badiſchen Polizei und Gendarmerie. Darüber hinaus ſteht es aber auch für zivile Skiläufer und Wanderer als Anterkunftsſtätte zur Verfügung. Die Einweihung des Hauſes findet unter Anweſenheit des Innenminiſters und des Kommandeurs der badiſchen Landespolizei am 21. Februar 8 Gleichzeitig werden die diesjährigen Skimeiſterſchaften r Polizei und Gendarmerie durchgeführt. Sie ſetzen ſich E aus einem 18 Kilometer⸗Langlauf, einem Abfahrts⸗ auf und einem Streifenlauf(Mannſchaftslauf 1 Offtzier, 3 Mann). Die Zeiteinteilung ſieht folgendes vor: 20. Februar 18 Kilometer⸗Langlauf, 21. Februar Ab Februar Streifenlauf, b e. 1 Miniſterpräſident Göring beim Reitturnier Berlin, 2. Februar. Die wieder völlig ausverkaufte Nachmittagsveranſtal⸗ tung des Berliner Reitturniers am Freitag erhielt durch den Beſuch des Miniſterpräſidenten General Göring und des Reichsminiſters Ruſt eine beſondere Bedeutung. Da das ſportliche Programm etwas mager war, wandte ſich die ganze Aufmerkſamkeit des Miniſterpräſidenten den Schau⸗ nummern zu, wobei das„Denkmal der Hannoverſchen Pferdezucht“ mit den Vorführungen des niederſächſiſchen Wappenhengſtes ſeinen beſonderen Beifall fand. Als Ab⸗ ſchlußprüfung der Nachmittagsſpringen ſtand ein Junioren- preis auf dem Programm, wobei die jungen Reiter, die ſämtlich nicht über 15 Jahre alt waren, auch über Sprünge geführt wurden. Der Miniſterpräſident war von den Lei⸗ ſtungen dieſer Kleinſten ſo begeiſtert, daß er die zahlrei⸗ chen Ehrengaben perſönlich überreichte. 1 n 111 ES IF PPP ein Händler dazukam und mit einem Scherzwort eines die⸗ ſer Steinchen einſteckte.„Wo haſt du es gefunden?“ fragte er. „Ach, dort—“, zeigte der ahnungsloſe Knabe. Später ritzte der Händler verſtohlen einen Strich in eine Fenſterſcheibe der Farm und war am nächſten Mor⸗ gen abgereiſt. Zwei Wochen darauf ſtand er ſtaubverkru⸗ ſtet vor dem Gouverneur von Kapſtadt und verlangte die Miner⸗Lizenz. Als der glückliche Entdecker tags darauf, wie er meinte, in aller Heimlichkeit aufbrach, hatte er mehr als 1000 gie⸗ rige Diamantenjäger auf ſeiner Spur. Es herrſchte ein Diamantentaumel wie einſt zur Zeit des Goldrauſches. Das war der Anfang der Kimberley⸗Gruben, die jetzt die Welt mit den Kap⸗Diamanten überſchwemmen. Einige Jahre ſpäter plagte ſich am Tojucofluſſe in Braſilien eine Maultier⸗Kolonne den Steilweg hinauf. Als ein ſchwerbeladener Karren plötzlich ins Rückwärtsrollen kam, 1 der Knecht fluchend nach dem erſtbeſten, ein⸗ jam im Lehm liegenden Kieſel, um ihn unter das Rad zu ſtopfen. Der Knecht ſteckte den Kieſel ein und zeigte ihn ſpäter in einem Gaſthaus. Der Wirt nahm den Stein und gab eine Flaſche Pulque dafür. Der Knecht freute ſich über die vom Himmel gefallene Flaſche Schnaps, aber der Wirt reiſte ſchleunigſt in die Zi⸗ viliſation zurück. Der Kieſel iſt heute der 125,5 Karat ſchwere Stern des Südens“ und zählt als der drittgrößte geſchliffene Brillant der Welt zu den erleſenſten Juwelen der Gegenwart. Sein Fund leitete den Spürſinn zum To⸗ juco⸗Fluß, der bald darauf zum Rio Diamantina umgetauft 1 denn er birgt die berühmten Braſil⸗Diamanten in ſich. Jahrtauſende reicht die Vorliebe der Menſchheit für Edelſteine zurück, aber die Fundgeſchichte iſt verweht. Un⸗ bekannte Minen auf Borneo und Sumatra füllten die ſagenhaften Schatzkammern der Maharadſchas mit den mär⸗ Obwohl der größte geſchliffene Diamant der Welt, der 279 Karat ſchwere„Großmogul“ chenhaften Reſchtümern. aus Indien ſtammt, waren dort ſtets die blutroten Rubine bevorzugt. Sie ſind das Zehnfache gleich großer Diamanten reinſten Waſſers wert, wenn ſie auch ſelten über 6 Karat groß vorkommen. Schickjale um Steine An allen Edelſteinen von Ruf klebt Blut oder haftet ein dem orientaliſchen Aberglauben entſprungener Fluch. Als einſt in einem April ein Maharadſcha den glück⸗ lichen Finder des„Blauen Diamanten“ vergiftete, ver⸗ fluchte der ſterbende Hindu alle April⸗Erwerber dieſes Steines. Als erſter fiel der Mörder dem Fluche zum Opfer: Er wurde von ſeinem eigenen Sohne erdolcht. Der Amſterdamer Ju⸗ 8 welenhändler Fals, einer der reichſten— Männer des 17. Jahrhunderts kommt an den Bettelſtab, Ludwig XIV. ſieht den Niedergang ſeiner Macht, 6 N. Marie Antoinette erhält den Stein. im April, und ſchenkt ihn in einem anderen April der Prin⸗ zeſſin Lamballe. Beide verlie⸗ ren ihre Köpfe auf der Guil⸗ lotine. Ein Henkersknecht ſtiehlt den Stein und wird zum Ende der Schrek⸗ kensherrſchaft vom Pö⸗ bel erſchlagen. Später ſchenkt der Enkel des illionärs Ho pe, nach welchem der 5 Stein ſeinen end⸗ 1 25 gültigen Namen er⸗. M hält, den Diamanten d ſeiner Braut, ſie ö ö 155 brennt ihm durch,. der Geliebte ver⸗ 2 0 kauft den Edelſtein 2 8 und begeht bald„F 8 E I 1 10 8 Selbſt. ford. So geht e die Reihe ces 8 5 1 ter. Der vor⸗ 5 8 letzte April⸗Er⸗ werber, Sul⸗ 1 l tan Abdul Ha⸗ 25 17 mid, verliert 8 r 5 0 5 Nach dieſer Schlacht von Nancy fand aber ein Schweizer Landsknecht den abgeſchlagenen Helm des Herzogs und brach aus dieſem einen glitzernden Schmuckſtein heraus, den er noch am gleichen Abend für einen Kronentaler verkaufte. Kurze Zeit ſpäter wechſelte der Diamant für 10 000 Gulden in den Beſitz des Herzogs Sforza über, der einem im Hauſe Me⸗ dici üblichen Familien mord zum Opfer fiel. Einſt überfielen Plünderer einen indiſchen Tempel, Prieſter, bra erſchlugen die chen aus 0 7 8 2 2 1. 7 55— a 25 25 8 3 9 77= 5 1 1 7 287 X,,. *, 2 N 83 2 5— +34+ 7 5 2 5 7. 2 2 4 5 . 8 2K— 55 1 2858* 2 1— 85 8 25— 75— 0. 5 8 7.— ä 5 5 5 8— 9 8 ee, 7 * 5 W e 8 9 ö ei 2 72 1 5 1 5,. 5 5 2. eee e 13 e—VT—T—TTTT 2 des Scene 7 2 72 5 2 1 „ FN 5 5 1 1. 22 2 4 5. 7 2 5. 25 2 N,. 85 a ,, 5 13 2„5 — e 1. 85. i ö Diama im Beſitze eines franzöſiſchen Kolonialſoldaten wieder auf, der ſie für 50 000 Franken einem Schiffskapitän ver⸗ kauft. Dieſer gibt ſie um den ſechsfachen Betrag weiter. Endlich entdeckt ſie Graf Orloff in Amſterdam. Er iſt nicht reich genug, den Stein allein der kaiſerlichen Geliebten zu ſchenken. Katharina II. wirft ihr ganzes Bargeld, 450 000 Rubel, dazu, verleiht dem Juwelenhändler den erblichen Adel und obendrein eine Leibrente von jährlich 4000 Ru⸗ bel, bis ſie den erſehnten„Orloff“, wie die„Seeſonne“ von da an heißt, erhält und als fünftgrößten Diamanten der Welt in den Knauf ihres Szepters fügt. Karat ein Pulsſchlag In alten Zeiten verſtand man es nicht beſſer, den Dia⸗ manten mehr als einfache Formen zu geben. Der im per⸗ ſiſchen Staatsſchatze befindliche ſechſtgrößte Diamant „Schah“ iſt überhaupt nur ein vierkantiges Prisma. Als es 1456 dem Amſterdamer Schleifer Ludwig van Berquem endlich gelang, den erſten vielflächigen Brillanten zu ſchlei⸗ fen, war damit das wahre, ſelbſt im Dunkel blaublitzende Gefunkel und augenbetörende Sprühen erſt zum vollen Er⸗ ſtrahlen gebracht worden. Seither ſtrömen alle Edelſteine nach dieſer Stadt und machten ſie zur Metropole des Dia⸗ mantenhandels. Hier werden wertloſe gelbe Diamanten durch Radiumbeſtrahlung gebläut. Hier vereinen Künſtler von Ruf ihre Ideen, um mit dem geringſten Abfall die günſtigſte Form des zukünftigen Schliffs zu ermitteln. Hier wurde unter anderen auch der als„Koh⸗i⸗noor“ bekannte „Berg des Lichtes“ von ſeinen urſprünglichen 600 Karat auf die heutigen 106,5 Karat heruntergeſchliffen während der 971 Karat ſchwere„Excelſior“ ſeiner ungleichen Kriſtal⸗ liſation wegen in zweijähriger Arbeit in viele Stücke zer⸗ teilt werden mußte. Karat iſt der Pulsſchlag dieſer Stadt. Das Wort bedeutet in der Kaffernſprache eine Bohne, die einſt zum Wiegen des Goldſtaubes benutzt wurde und 165 mit 0,205 Gramm als Maßeinheit der Edelſteine fixiert iſt. Je nach dem Blaufeuer des Diamanten koſtet ein ſolches Nichts 150 bis 450 Mark, welcher Grundpreis aber im quadratiſchen Verhältniſſe zur Karatzahl des Edelſteines ſprunghaft emporſchnellt. Aus lauter ſolchen Fünftel⸗ grammen ſetzen ſich die rund 51 Millionen Karat, die etwa 100 Zentner Diamanten, zuſammen die man kennt, abge⸗ ſehen von den unbekannten, vom Syndikat zurückgehalte⸗ nen Mengen, die nicht auf den Markt geworfen werden, um den Preis nicht zu verderben. Mehr als tauſend Meter tief ſtoßen in Kimberley die Schächte in die Tiefe hinab, und es gibt keine Bank, die ſolche Werte umſchließt wie dieſe Mine. Wurde hier doch der größte Rohdiamant der Welt, der 3025 Karat ſchwere„Cullinan“, gefunden, der niemals verkauft werden kann, weil kein Menſch der Welt Geld genug beſitzt, um ihn zu bezahlen! Als Ende des 17. Jahrhunderts Großherzog Co⸗ ſimo von Toskana aus ſeinem Schatz zwei bedeutende Diamanten ſeinem Alchimiſten übergab, mit dem Be⸗ fehle, ſie zu einem Stein zu verſchmelzen, verſchwan⸗ 7— 5 res ſind, als reiner, in vulka⸗ niſcher Erdtätigkeit ent⸗ 5— ſtandener und unter 5 unvorſtellbarem Druck des Ge⸗ fſteins ſowie jahr⸗ 35 e A ſamer Abküh⸗ 5 lung zur Kri⸗ 3 1 185 ſtalliſation ge⸗ 4 8 Ze brachter Koh⸗ 9 5 0 llenſtoff ſind. . Damit war 1 f das könig⸗ 7 A liche Rätſel . 7 gelöſt und 5 NN SGU NA N& der Weg zur künſt⸗ lichen Her⸗ . 9 an der ten er⸗ n öffnet. O. v. H. 2 re Von Heinz Stegu weit N Einige meiner beſten Freunde wohnen zwiſchen Ammer und Lech. Nicht Künſtler ſind's und nicht Propheten, nicht Stubenhocker oder Anachoreten, vielmehr Männer des Wal⸗ des, gewachſen wie die Fichten ihres Reviers, braun wie Schwarzbrot und täppiſch wie junge Bären. Als ich neu⸗ lich zu ihnen kam, brachte ich Tabak mit und Salzbrezeln, auch Spielkarten und neue Witze. Indeſſen: obwohl meine Freunde hinreichend Arbeit hatten, denn die Zunft der Holzfäller, der ſie angehören, weiß hier kaum, was Muße iſt, ſchauten ſie mich ſauer an. „Wann du nöt g'kommen wärſt...“ „Was dann, Loisl?“ „Die ganze Menſchheit hätt' nix mehr taugt! Johr biſt nöt hier g'weſe!“ „Aber ihr habt doch noch die Theres. Geht ihr Sonn⸗ tags nicht mehr hin—?“ Alle kauten am Bart, hieben die Axt ins Holz und bohrten die Fäuſte knurrend in die Hoſen: der Loisl und der aver, der Max und der Kafetan. Nun, man muß wiſſen, daß die Theres das einzige Wirtshaus behütet, das nach ſtundenweiter Wanderſchaft hier zu erreichen iſt. Blaut der Sommer, ſitzt man draußen unter Bäumen. Kracht der Winter, rückt man in der Stube zuſammen. Aber drinnen wie draußen iſt die Einſamkeit des Waldes zu Ende; drinnen wie draußen lieſt man Zei⸗ tung oder zupft an den Saiten der Zither; drinnen wie e kommt das Leben zu Wort, vielfältig und kämp⸗ eriſch. Alſo tappten die Holzfäller auf mich zu.„Dös iſt's ja grad! Gut, daß du da biſt— die Theres taugt nimmer!“ „Was?— Die ſchöne, friſche Theres?“ Ein leichtes Entſetzen kroch in mich hinein, während die Holzfäller ihr Filzhütl mit dem Gamsbart zurechtrückten und jeweils ein Portiönchen brau⸗ ner Priembrühe in den Humus ziſchten. Ich hielt das Herz: ſollte die Theres mit ihrem Lebens⸗ wandel auf jene Fläche geraten ſein, die man eine ſchiefe Ebene zu nennen pflegt? Dann, ja dann war den braven Männern des Waldes etwas ein⸗ geſtürzt. Dann mochten ſie in ih⸗ rer wunderbaren Einfalt ſchon zwei⸗ feln, ob es Sinn habe, der Menſch⸗ heit noch zutrau⸗ lich zu ſein. Alſo fragte ich Zwei Mit weiter:„Seit „Sie hol kein Charakter mehr! Sie wann ſtimmt's hol kei Tugend mehr!“ So ſchalten denn nicht mit der alle vier. Theres?“ „Seit letzten Sonntag“, murrte mich Loisl an, und die drei andern ſtimmten ſo düſter zu, als wäre ich mitſchuldig an ihrem Leid. Ja, wie mollig war es immer im Feiertagswinkel der Wirtin Theres geweſen! Wie ſchmeckte das braune Bier, das ſie ſelbſt gebraut und ſelbſt in die Krüge gegoſſen hatte! Wie mundete das Käſebrot, wie jaulte winters der Kachel⸗ ofen, wie nickten ſommers die Bäume! „Meine lieben Freunde, ich frage euch eins: Was hat die ſchöne Theres verbrochen?“ „Sie hot kein Charakter mehr! Sie hot kei Tugend mehr!“ So ſchalten alle vier. Der Loisl und der Max, der Kajetan und der Xaver. Ach, da klaffte auch mir das Herz, denn die Theres— kaum wag' ich's preiszugeben—, die Theres war mir im⸗ mer wert geweſen, daß man zwei Stunden weit wanderte, ihr die Hand zu drücken und zu ſagen: dein Bier ſchmeckt doch am allerbeſten! Alſo fragte ich die Holzfäller:„Leut', morgen iſt Sonn⸗ tag. Morgen geh' ich mit euch zur Theres. Weh ihr, wenn ſie ſich nicht beſſert! Auf mich hat ſie immer gehört.“ Die vier waren zufrieden. Stumm 5 ſie wieder die Aexte, und wenn ſie dieſes Werkzeug ſchwangen, ſo hoch und mächtig, als wollten ſie von Meiſter Hodler ge⸗ malt werden, ſprühten die Splitter ringsum wie ein hölzer⸗ nes Granatenwetter. Abends ſpielten wir Karten, zur Nacht ſchlief ich in der Hütte, aber der Gedanke an die miſerable Theres bedrückte mein Gemüt, als wäre ich ſchuldlos beſtraft worden. Am Morgen ſummten Bienen ums Haus, die Sonne og den Tau vom Laub. auch taumelten Schmetterlinge, unken von Liebe und Licht, hin über Blumen und Blüten. Meine Freunde ſchnarchten noch, als ſägten ſie im Traum gar die Fichten und Kiefern. Ich betrachtete mir die Geſichter, die ſtachlig waren wie Kaktuspflanzen, aber gut⸗ mütig wie junge Tiere. Und dachte: hat irgendeiner die Theres liebgehabt? Oder: hat die Theres einen aus der Stadt ins Haus genommen? Oder: hat ſie euch Prachtkerle nicht kennen wollen, als feine Leute zu Beſuch waren?— Der Mittag kam, zwei Stunden wanderten wir, dann winkte das Ziel. Nichts hatte ſich geändert: die Tiſche und Bänke ſtanden im Schatten der Bäume, ein kalter Luftzug umſpülte das Faßlager, aus dem Brauhaus quoll weißer Dampf. Ja, und die Theres, üppiger als je, ſtand in der Tür, lachte, klatſchte in die Hände.„Jeſſas, wann du nöt g'kommen wärſt...“ 0 „Was dann, Theres—“ „Die ganze Menſchheit hätt nix mehr taugt! Zwei Johr biſt nöt hier g'weſe!“ „Aber du haſt doch noch die Holzfäller aus dem Wald Den Xaver und den Kajetan, den Loisl und den Maxl“ Meine vier Freunde drehten den Rücken und ſetzten ſich abſeits auf eine Bierbank. Die Theres aber weinte in die Schürze.„Dös iſt's grad! Die Mannsleut tauge nix mehr! G'ſchimpft habens auf mi! Gered't habens überall von der Theres.“ Mehr holte ich aus der ſchönen Wirtin nicht heraus. Sie ſchluchzte, daß der Boden ſchütterte. Sie ſtampfte mit dem Fuß, daß das Geflügel ihres Biergartens gackernd und ſchnatternd auseinanderſtob. Lachend nahm ich das zeibhaftige Herzeleid in den Arm und tröſtete:„Alles wird wieder gut, Theres. Komm, wir holen das braune Bier und tragen es auf den Tiſch zu den andern!“ Wir taten es. Aber die Holzfäller, die im Geſicht noch immer allerlei Krakeel verbargen, empfingen ihre Krüge ohne Gruß, ohne gnädiges Nicken. Und dann geſchah etwas Wunderbares und Köſtliches, ein Mirakel faſt und eine 1 Alle vier puſteten den Schaum aus dem Krug! Alle vier ſtanden auf! Alle vier ſchütteten einen Guß auf die Bank! Alle vier ſetzten ſich dann mit dem le⸗ dernen Hoſenboden in die Näſſe Ich ſchwieg. Vor Erſtarrung. Waren die Holzfäller ver⸗ ſchrobene Sektierer? War ich Zeuge einer rituellen Zere⸗ monie? Die Theres ſtand neben mir, verheult, wartend, mit verſchränkten Armen. Drei und vier Minuten dauerte der beklemmende Spuk ſolches Schweigens. Dann erhoben ſich die vier Holzfäller, langſam, ganz langſam: die Bierbank folgte ſchwebend, klebte ſie doch feſt und wie genagelt am Leder der bayeriſchen Hoſen. Oh, dieſe Genugtuung in den Geſichtern! Dieſer Sonntag in jedem Blick! Dieſes heroiſche Wir arbeiteten ſeit vielen Monaten nordöſtlich des Colorado⸗Deſert. Eine regelrechte Stadt war aus Holz⸗ und Wellblechbaracken am Rande der Wüſte entſtanden! Sie ge⸗ währte Tauſenden von Arbeitern und Angeſtellten Unter⸗ kunft. Wir Ingenieure bewohnten kleine, luftige Bungalows und nahmen unſere Mahlzeiten in dem langen, kahlen Meſſeraum ein. Abends, wenn der Lärm der hydrauliſchen Hammer, der mechaniſchen Bohrer, der dumpfe Schall der Sprengungen verſtummt waren, verſammelten wir uns voll⸗ zählig in unſerem beſcheidenen Kaſino. Wir waren eine bunte Geſellſchaft: Deutſche, Amerikaner und Engländer; Franzoſen, Skandinavier und Holländer und Vertreter noch einer A 8 Reihe von Nationen. Eines Abends, wir hatten bereits geſpeiſt und lehnten rauchend und plaudernd, behaglich in unſeren Stühlen, er⸗ hob ſich der Kanadier Dumoulin, ein kleiner zappliger Burſche, und bat um Gehör. Er wartete, bis die Sprechen⸗ den verſtummten und die in ihre Zeitung Vertieften auf⸗ blickten, dann begann er pathetiſch: „Meine Herren, ich muß Ihnen eine äußerſt ſchwer⸗ wiegende, ja unheimliche Eröffnung machen: Unter uns befindet ſich ein Mörder!“ Dumoulins Worte löſten weder Beſtürzung noch Ueber⸗ raſchung hervor. Wir alle wußten, der Kanadier war ein unverbeſſerlicher Witzbold, immer zum Scherz und Scha⸗ bernack aufgelegt. Einige von uns lachten. Unbekümmert fuhr Du⸗ moulin fort: „Ich ſehe, meine Eröff⸗ nung läßt Sie unbewegt! Nun, erfahren Sie bitte: Es han⸗ delt ſich nicht etwa um einen, der im Affekt tötete—, nein, der Unhold, der ſich in unſerer Mitte befindet, iſt ein gemei⸗ ner Raubmörder! Ich will Ihre Neugier, meine Herren, nicht auf die Folter ſpannen; ſein Name iſt: Waſſili Gabartſchenko!“ Gelächter quittierte die über⸗ raſchende Erklärung des Kanadiers, und wir alle blickten auf den baumlangen Ruſ⸗ ſen, der, die Pfeife im Munde, an der 9 Schmalſeite des langen Tiſches vor ſeinem Schachbrett ſaß. „Ich ſpaße nicht!“ rief, gut geſpielt, Dumoulin.„Bitte, leſen Sie es ſelbſt...“ Er entfaltete die Zeitung, die vor ihm auf dem Tiſch lag, und wies 11 einen Artikel. Wir blickten in das Blatt— es kam aus Kanada— und über⸗ flogen den Aufſatz. der beſagte. daß in Quebec ein Ruſſe namens Waſſili Gabartſchenko unter dem Verdacht, ſeine Landsmännin Frau Dubrowa ermordet zu haben, verhaftet worden war. Der Beſchuldigte beſtritt die Tat. Der Amerikaner Harris, unſer Benjamin, der mit Ga⸗ bartſchenko Schach geſpielt hatte, rückte ſeinen Stuhl weiter, und lachend rief er:„Gabartſchenko, Sie werden einſehen. 5 daß ich jetzt, da Sie entlarvt ſind, die Partie nicht fortſetzen kann!“ Dumoulin, er⸗ muntert durch Harris's Bemer⸗ kung, fuhr fort: „Waſſili Gabart⸗ ſchenko, Ihre ruchloſe Tat hat Ihnen Bargeld und Schmuck im Werte von meh⸗ reren tauſend Dollar einge⸗ bracht; ich rate Ihnen, Ihr Ge⸗ wiſſen zu erleich⸗ tern und uns das Verſteck der Beute zu verraten Jetzt lachte auch der Ruſſe, und dies war das Zeichen, daß alle über ihn herfie⸗ len. Er wurde „Meine Herren! Unter uns befindet ſich ein Mörder!“ Gelächter aus jedem bärtigen Mund:„Dös Bier iſt guan Die Brüh hot wieder Kraft! Und die Theres is doch an Charakter, is doch an ſaubere Dirn, is doch an Pfunds⸗ weiberl!“ Dann erhoben ſich die vier Holzfäller, langſam, ganz langſam: die Bierbank folgte ſchwebend, klebte ſie doch feſt am Leder der bayeriſchen Hoſen. Ich ſchlug mir die Schenkel, dieweil die Wirtin, ſtrah⸗ lend und blank wie der zwitſchernde Sommertag, ſich die verſöhnten Hände ſchütteln ließ. Der Xaver und der Kajetan, der Loisl und der Max, ſie alle offenbarten ſich mir:„Dös mußt wiſſen; beim leg⸗ tenmal hot's nöt g'klebt! Beim letztenmal hot die Theres nöt mit Liebe und Tugend gebraut!“ Ach, wär' ich einer von ihnen P D 5— N i Von Andres Poſtzet geneckt und mit neugierigen Fragen beſtürmt.—„Sie ſind ein hartgeſottener Sünder, Gabartſchenko, aber alles Leug⸗ nen wird auf die Dauer Ihnen nicht helfen“ erklärte ſchließ⸗ lich lachend und ſichtlich geſchlagen Dumoulin. Doch an den folgenden Abenden ſetzte er ſeinen frag⸗ würdigen Scherz fort, und die Mehrzahl von uns, nach einem arbeitsſchweren Tag in einer gottverlaſſenen Gegend nach Ablenkung durſtend, aſſiſtierte ihm bedenkenlos, Schließlich ſchien doch unſer Kollege Gabartſchenko ſelbſt von der Sache entzückt. Er ging aus den„Kreuzverhören“ des Kanadiers, der ſich aus ſeiner Zeitung auf dem laufenden hielt, ſieghaft hervor. Erſt als man dem Ruſſen in Quebec den Prozeß machte, wurde die Sache wieder ernſt. Dumoulin las mit großer Aufmerkſamkeit den Ver⸗ handlungsbericht. Von ihm erfuhren wir, daß die Ange⸗ legenheit des Angeklagten ſchlimm ſtand. Dem Staatsan⸗ walt war es gelungen, neue, den Ruſſen ſchwer belaſtende Indizien herbeizuſchaffen. Dumoulin ließ ſich die Gelegenheit nicht entgehen, daz Spiel mit unſerem Kollegen Gabartſchenko erneut aufzu⸗ nehmen. Wir bewunderten das ungeahnte ſchauſpieleriſche Talent des Ruſſen. Er beantworte jetzt die inquiſitoriſchen Fragen des Pſeudo⸗Richters Dumoulin mit nicht weniger Bangen, als ſein Namensvetter und Landsmann im fernen Quebec es wahrſcheinlich tat.— Die Verhandlung in Quebec dauerte mehrere Tage. Wir alle waren auf das Urteil ge⸗ Der Ingenieur Waſſili Ga⸗ barkſchenko vergrub plötzlich ſeinen Kopf in die Hände und laut ſchluchzte er auf. ſpannt. Es hatten ſich zwei Parteien gebildet; während für die eine die Verurteilung des Angeklagten als ſicher galt, war die andere der Anſchauung, daß der Indizienbeweis zu einer Verurteilung nicht ausreiche. Als wir an jenem denkwürdigen Abend die Meſſe be⸗ traten, wurde Dumoulin ſofort nach dem Ergebnis be⸗ ſtürmt. Er griff plötzlich in die Taſche und brachte eine zer⸗ knüllte Zeitung zum Vorſchein. Dumoulin gelang es nur 5 ſeine Heiterkeit zu verbergen, als er jetzt den Ruſſen anſah. „Angeklagter Gabartſchenko“, rief nun der Kanadier. „Das Gericht in Quebec hat Sie ſchuldig gefunden und zum Tode durch den Strang verurteilt... Er zeigte auf die zerknüllte Zeitung, die das Urteil enthielt. Jetzt geſchah etwas für uns vollkommen Unerwartetes. Der Ingenieur Waſſili Gabartſchenko vergrub plötzlich ſei⸗ nen Kopf in die Hände, und laut ſchluchzte er auf. Wir ſchwiegen betroffen. Schon ſtand Dumoulin neben dem Ruſſen. „Gabartſchenko, Freund, was fehlt Ihnen 711 Es war doch nur Spiel.. ich gebe zu, ein recht albernes Spiel. Aber wie konnten wir ahnen, daß Sie ſich's derartig zu Herzen nehmen Die breiten Schultern des Ruſſen zuckten; endlich, es dünkte uns eine Ewigkeit, hob er den Kopf; wir blickten in ein fremdes, leichenblaſſes Geſicht. Seine Lippen bewegten ſich lautlos, dann kamen ſtockend und heiſer die Worte: „Der Mann in Quebec. iſt.. mein. Vater! Ich . erfuhr es. zufällig.. vor einigen Tagen.“ In die Totenſtille, die in dem großen, nüchternen Raum herrſchte, klangen die wehmütigen Töne einer Zieh⸗ harmonika. die draußen irgendein Arbeiter ſpielte. 2 — Freren e 55 2e 1 ern neee c Fe 22 S * EIN ZCCTCNFETSCAOMAN Copyright by Ernſt Keil's Nachf.(Aug. Scherl) G. m. b. H., Berlin. (18. Fortſetzung). Das auſtraliſche Parlament beſchließt, im Falle eines Krieges zwiſchen England und Amerika auf die Seite Ame⸗ rikas zu treten. Die auſtraliſche Flotte provoziert das im Hafen von Sydney liegende britiſche Geſchwader. Die briti⸗ ſchen Schiffe eröffnen das Feuer auf die auſtraliſchen, und es ſcheint, als ſolle das Ende der auſtraliſchen Flotte ge⸗ kommen ſein. Da verſinkt ein Schiff des engliſchen Ge⸗ ſchwaders nach dem andern. Zuerſt weiß niemand, wer der unmittelbare Helfer iſt, bis ſich amerikaniſche U-Boot⸗ Kreuzer dem Hafen von Sydney nähern. In London ſteht das Kabinett vor ſchweren Entſchlüſſen. Der Kampf an der Küſte Auſtraliens bedeutet Krieg gegen Amerika. Wäh⸗ rend das Land vor folgenſchweren Entſchlüſſen ſteht, erhält Lady Horace Mitteilung von den Vorgängen in Lin⸗ nais. Unter dem Eindruck der Nachricht, daß Erik Truwor im brennenden Hauſe umgekommen ſei, geſteht ſie ihrem Gatten, Luftminiſter Lord Horace, ihre einſtigen Beziehun⸗ gen zu dem Schweden. 5 Lord Maitland wünſchen Eure Herrlichkeit zu ſpre⸗ en. Der Diener meldete es, und gleich danach trat Lord Ho⸗ race in das Kabinett des engliſchen Premierminiſters. Die Stimmung war ernſt. Vor zwei Stunden war die offizielle Nachricht von dem Gefecht vor Sydney in London einge⸗ troffen. Noch hielt die engliſche Regierung ſie zurück. Doch gor liefen unkontrollierbare Gerüchte durch die Straßen er engliſchen Metropole. Trotz aller Geſetze und Poſtregale gab es Dutzende geheimer Empfangsſtationen für die Funkmeldungen der ganzen Welt in London. Stationen, die auf einem Schreib⸗ Aſch bequem Platz hatten und Funknachrichten aus Auſtra⸗ len und Südafrika ebenſo ſicher auffingen wie aus Schottland oder Frankreich. Lord Maitland hielt ihm das Zeitungsblatt hin, welches Sloſſin an Lady Diana geſandt hatte. „Die Nachricht iſt gut, wenn ſie wahr iſt. Wir wiſſen es noch nicht. Seit 36 Stunden warte ich auf den Bericht des Oberſten Trotter, der vom Kriegsminiſterium mit der Expe⸗ dition beauftragt wurde.“ „Oberſt Trotter „Wie meinten Sie?“ „Nichts von Wichtigkeit. Nur bin ich der Anſicht, daß der Bericht längſt da ſein müßte. Es iſt unerhört, daß wir das Ergebnis einer von uns betriebenen Unterneh⸗ mung durch ein ſchwediſches Lokalblatt erfahren müſſen.“ Die Züge des Premiers verrieten von neuem Sorge und Ungewißheit über den Ausgang der Expedition. Ich fürchte, daß irgend etwas bei der Unternehmung nicht in Ordnung iſt. Auf keinen Fall können wir daran denken, eine Entſcheidung zu treffen, bevor wir nicht den Bericht Trotters oder noch beſſer den Oberſt ſelbſt hier haben. Ich habe den Kriegsminiſter kurz vor Ihrem Er⸗ ſcheinen um ſeinen Beſuch bitten laſſen. Ich denke das wird er ſein“ Sir John Repington trat in das Gemach. In ſeine. Begleitung kam Oberſt Trotter. Er machte nicht eben den beſten Eindruck. Die Haut ſeines Geſichtes ſchälte ſich wie Platanenrinde im Frühjahr. Der ſtattliche Schnurrbart war bis auf einen kargen Ueberreſt der Schere zum Opfer ge⸗ fallen. Der erſte Eindruck auf alle in dieſem Raume Be⸗ findlichen war der, daß es nicht gefahrlos war, mit Erik Truwor und ſeinen Leuten anzubinden. Waren ſie wirklich unter den brennenden Trümmern ihres Hauſes begraben, ſo hatten ihre Flammen und ſonſtigen Verteidigungsmittel jedenfalls auch dem Gegner reichlich zu ſchaffen gemacht. Der Eindruck verſtärkte ſich, als Oberſt Trotter ſeinen mündlichen Bericht gab. Acht von ſeinen Leuten tot, zum Teil in den Flammen umgekommen, verſchollen. Fünf mehr oder weniger ſchwer verwundet. Nur mit ſieben Leuten war der Oberſt nach England zurückgekommen. Im übrigen beſtätigte ſein Bericht die Mitteilung des ſchwediſchen Blattes und ergänzte ſie. Nach tapferer Gegen⸗ wehr war das Feuer der Verteidiger niedergekämpft, das Haus ſturmreif ae worden. In dieſem Moment brachen Exploſion und Brand aus, von denen das ſchwediſche Blatt allein berichtete. Sicher waren die Verteidiger, ſo⸗ weit ſie das Feuer der Angreifer lebend überſtanden hatten, in der Gewalt der Exploſionen und in der Hölle der Feuers⸗ brunſt umgekommen. „Die engliſchen Miniſter ſpürten eine große Erleichterung. während Oberſt Trotter den Gang der Dinge ſchilderte. „So weit ganz gut“, unterbrach hier Repington.„Aber warum haben Sie nicht ſofort nach der Affäre einen draht⸗ loſen Bericht an das Amt geſchickt? Sie hatten unſer beſtes Modell der kleinen Stationen mit. Warum haben Sie nicht ſofort gefunkt?“ 15 Es ging nicht, Sir! Es ging trotz aller Bemühungen nicht. Der Mann, der mit dem Apparat Beſcheid wußte, war gefallen. Die anderen konnten ihn nicht in i bringen.“ Der Kriegsminiſter runzelte die Stirn. „Sehr bedauerlich. Der einzige Funker den Sie be Ihrer Truppe hatten, durfte nicht exponiert werden, Herr Oberſt. Und dann ſpäter... Sie ſind mit einem unſerer Lan erte zurückgekehrt. Warum haben Sie da nicht ge⸗ Oberſt Trotter zerrte verzweifelt an den ſpärlichen Reſten ſeines Schnurrbartes. f l f „Es ging nicht. Sir! Es ging abſolut nicht! Der Tele Kraphiſt erklärte, daß ſein Apparat in Unordnung ſei. Aus unerklärlichen Gründen in Unordnung ſei und nicht funktio⸗ niere. Es war nichts zu machen.“ 5 Lord Maitland blickte den Premier an und dieſer den Kriegsminiſter. Einen Moment flammte ein unbeſtimmter Verdacht in den Hergen der drei Männer auf. SFS OO AN DON Oberſt Trotter gab ſeinen ſchriftlichen Bericht, den er während ſeiner Ueberfahrt verfaßt hatte, in die Hände des Kriegsminiſters und verließ das Kabinett. Lord Horace ſchaute ihm nachdenklich nach. „Aus dem eben gehörten Bericht geht mit Sicherheit hervor, daß die Expedition ihren Zweck erreicht hat. Den Zweck, Großbritannien von einem unbekannten und unter Umſtänden unbequemen Gegner zu befreien. Wir können unſere Beſchlüſſe jetzt ohne Hemmung von dieſer Seite her faſſen. Nach den Ereigniſſen des Vormittags iſt die Be⸗ ſchlußfaſſung nicht länger aufzuſchieben. Das Parlament iſt in London verſammelt. Die Parteiführer ſind von mir verſtändigt. Sie können ihre Leute in zwei Stunden zu⸗ ſammen haben. Auf Wiederſehen in zwei Stunden!“ Sobald ihn ſeine Kollegen verlaſſen hatten, gab Lord Gaſhford den offiziellen Bericht über die Schlacht bei Syd⸗ ney an die Preſſe und die Nachrichtenagenturen. Im Augen⸗ blick wurde er an tauſend Stellen Londons bekannt. Extra⸗ blätter in Auflagen von Millionen kamen heraus, wurden den Händlern aus den Händen geriſſen. Die Unruhe wuchs, die Aufregung ſtieg, und die Stimmung der Bevölkerung Londons näherte ſich ſchnell dem Siedepunkte. Das Parlament war vollzählig bis auf den letzten Mann verſammelt; die Tagesordnung war einfach. Stellungnahme zu der Affäre von Sydney. Die Abſtimmung war nur noch Formſache. Das engliſche Parlament beauftragte die Regierung, den Vereinigten Staaten von Nordamerika den Krieg zu erklären und ihn mit aller Energie zu führen. Mit dieſem Auftrage zog ſich das Kabinett zurück. Es hatte mit der Ausführung der Beſchlüſſe vollauf zu tun: die vorhandenen Streitkräfte mobil zu machen, Reſerven einzuberufen, die Induſtrie nach dem großzügigen Plan zu mobiliſieren. * In der Nacht vom 19. auf den 20. Juli war die große amerikaniſche Transradioſtation in Sayville im vollen Be⸗ trieb. Um die dritte Morgenſtunde liefen alle Maſchinen. Sie erzeugten die hochfrequente Sendeenergie und ſchickten ſie über die Maſchinengeber in die ſechszehn Antennen der Station. Im Telegraphiſtenſaal Schreibapparate und verwandelten die aus allen Teilen Amerikas ankommenden Drahtdepeſchen in gelochte Pa⸗ pierſtreifen. Die Telegraphiſten nahmen die gelochten Streifen aus den Stanzapparaten, erſahen aus den Adreſſen, nach welcher Lach en, beſtimmt waren, und verteilten ſie da⸗ ſtanden die automatiſchen nach auf die Antennen. Der Chefelektriker ſaß in ſeinem Glaskaſten, von dem aus er einen Ueberblick über die ganze Station hatte. Vor ihm auf dem Tiſch lag das Stationsbuch. Er war beſchäf⸗ tigt, die letzten Telegramme einzutragen. Da plötzlich... Mr. Brown ſtand auf und lauſchte Ein fremder Ton drang aus dem Maſchinenraum her. Er kannte ſeine Station. Jede Unregelmäßigkeit verriet ſich ſeinem geübten Ohr. Er ſprang auf, verließ ſeinen Glas⸗ kaſten und ſah im Vorbeieilen, daß auch im Transmitter⸗ 1 5 Unordnung ausgebrochen war. Alle Automaten ſtan⸗ till. Er eilte in den nächſten Saal zu den Maſchinengebern. Das gleiche Bild hier. Eine Lähmung hatte alle dieſe Appa⸗ rate getroffen, die eben noch im fliegenden Tempo arbeite⸗ ten und Depeſchen in alle Welt ſchickten. Die Maſchinengeber lagen ſtill. Es war erſtaunlich, aber ſchließlich denkbar. Das Undenkbare, das Unmögliche ſeſchah im Nebenraum, in dem die großen, von den Ma⸗ e geſteuerten Sendekontakte eingebaut waren. Die Kontakte arbeiteten. Sie tanzten auf und ab, ſchloſſen umd öffneten den Maſchinenſtrom und gaben unverkenn⸗ bare Morſezeichen. Der Chefelektriker ſtürzte in dieſen Raum. MacOmber, der alte, ſonſt ſo zuverläſſige Maſchiniſt, trat ihm verſtört entgegen. Er deutete ſprachlos auf die großen Kontakte, die 5 wie von unſichtbaren Geiſterhänden bedient be⸗ n. Ein hölliſcher Spuk war es. Aber ein Spuk, der nach einem feſten Plan vor ſich ging. Alle dieſe Bewegungen und Manipulationen ſpielten ſich ganz ſyſtematiſch ab. Er vermochte aus dem Knattern der Kontakte ohne weiteres den W der Botſchaft herauszuhören, die hier gege⸗ den wurde. „Sayville. An allel.. Sayville. An Alle! Wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert umkommen. Die Macht warnt alle vor dem Kriege.“ Mr Brown ſtürzte ſich auf den nächſten Sendekontakt und te ihn mit Gewalt feſtzuhalten. Die Kontakte arbei⸗ aſchinengeber der verſchieden gerichteten 1 Den unbeiert weiter. ſonal. Dreimal hintereinander gab die Station dieſe Depeſche. Dann begannen mit einem Schlage wieder die Automaten und Maſchinengeber zu arbeiten. Kaum zehn Minuten hatte der Spuk gedauert. Mr. Brown ſtand in ſeinem Glaskaſten und ſtrich fich Er wußte nicht, ob er wache oder träume. Mit die Stirn. verſtörten Mienen blickten die Telegraphiſten auf ihren Vor⸗ geſetzten. Keiner von ihnen kümmerte ſich um die Appa⸗ rate. Aber die Automaten, die nervenloſen Maſchinen, taten ihre Schuldigkeit. Sie ſchrieben die Depeſchen auf, die jetzt von allen Seiten her in Sayville einliefen. Anfragen von amerikaniſchen und überſeeiſchen Stationen, was die Sendung von Sayville zu bedeuten habe. Eine dringende Staatsdepeſche aus Waſhington:„Be⸗ fehl, den Stationsleiter ſofort vom Amt zu ſuspendieren. Die Station dem Stellvertreter zu übergeben!“ Mr. Brown war mit ſeinen Nerven fertig. Er über⸗ gab die Station ſeinem Vertreter und ſetzte ſich hin, um mit zitternden Händen einen ausführlichen Bericht über das Vorkommnis zu ſchreiben. Für die Geſchichte jener Zeit iſt der Bericht ein wichtiges Dokument geworden. Er gibt noch verhältnismäßig objektiv eine Darſtellung der unerklärlichen Beeinfluſſungen, denen die Großſtationen der ganzen Erde in den folgenden Wochen bald hier, bald dort ausgeſetzt waren. Eine unbekannte Macht hatte ſich des drahtloſen Verkehrs bemächtigt. Sie gab ihre Depeſchen„An alle!“, wie es ihr gefiel, unter Be⸗ Nutzung der vorhandenen Stationen ab. 2 Kapitän H. L. Fagan vom amerikaniſchen Marinedepar⸗ tement, der eiſerne Fagan, wie ihn ſeine Kameraden nann⸗ ten, hatte Vortrag beim Präſident⸗Diktator. Mit aufmerk⸗ ſamen Blicken folgte Cyrus Stonard den Erklärungen, die Kapitän Fagan an Hand umfangreicher, an der Wand be⸗ feſtigter Zeichnungen gab. Sie ſtellten die große amerikaniſche Unterwaſſerſtation dar, die im Laufe des letzten Jahres in aller Stille, voll⸗ kommen geheim, an der afrikaniſchen Oſtküſte entſtanden war. Durch gründliche Lotungen hatten amerikaniſche Schiffe eine Stelle ausfindig gemacht, die zweihundert Kilo⸗ meter von der Küſte entfernt mitten im freien Ozean lag und doch nur hundert Meter tief war. Taucher hatten die Sprengungen vorbereitet, durch die man eine Plattform von etwa einem Quadratkilometer hundertfünfzig Meter unter dem Seeſpiegel ſchuf Dann kam der Bau. Zwanzig gewaltige Hallen. Jede einzelne groß genug, die größten Flugſchiffe, Flugtaucher und U⸗Boote aufzu⸗ nehmen. Jede Halle mit den Maſchinen für alle vorkom⸗ menden Reparaturen ausgerüſtet. Jede Halle mit vielfacher Sicherheit gegen den gewaltigen Waſſerdruck erbaut. Darüber hinaus noch durch ein Syſtem ſinnreicher Sicherheitsſchotten gegen Waſſereinbrüche geſchützt. Unterirdiſche, tief in den Fels des Berges geſprengte Gänge verbanden die Hallen miteinander. Ziſternen waren mit Hilfe ſtärkerer Spreng⸗ mittel in den Baſalt hineingearbeitet, die Hunderttauſende von Tonnen der beſten Treiböle für die Maſchinen amerika⸗ niſcher Kriegsfahrzeuge aufnehmen konnten. Ferner große Luftſchleuſen. Ein Druck auf einen der vielen Hebel in der Apparatenzentrale der Station genügte, und eine rieſenhafte hydrauliſche Plattform hob ſich wie eine plötzlich entſtehende Inſel aus den Fluten des Ozeans, be⸗ reit, Fahrzeuge aufzunehmen und ſicher mit in die Tiefe zu bringen. Es war ein wahrhaft großartiger unterſeeiſcher Flotten⸗ ſtützpunkt, den ein Befehl Cyrus Stonards hier mitten in der Waſſerwüſte entſtehen ließ An einer Stelle, von der aus es amerikaniſchen Streitkräften ein leichtes ſein mußte, jede in Mittelafrika neu entſtehende Kriegsinduſtrie im Ent⸗ ſtehen zu zerſchmettern und Indien ſchwer zu bedrohen. Als Cyrus Stonard vor dreizehn Monaten den Befehl ab, erklärten die Fachleute die Sache für unausführbar. is der eiſerne Diktator den eiſernen Kapitän fand. Cyrus Stonard entſann ſich deutlich der erſten Unterredung mit dem Kapitän. Unbedingte Geheimhaltung des Planes und des Baues forderte der Diktator. Kapitän Fagan hatte da⸗ mals wenige Minuten überlegt. 5 „Wir müſſen mit fünftauſend Mann arbeiten, wenn wir in einem Jahr fertig werden wollen. Ein Geheimnis, um das fünftauſend Menſchen wiſſen, iſt kein Geheimnis mehr. Alſo müſſen wir Sklaven für den Bau nehmen.“ Kapitän Fagan hatte es damals mit einer Ruhe und Selbſtverſtändlichkeit geſagt, die ſogar den Diktator eine Minute verblüffte. Nur eine Minute. Dann hatte er die Vorzüglichkei der Idee erfaßt. Zuchthäusler führten die unterſeeiſche Station aus. 5 5 Kapitän Fagan gab dem Präſident⸗Diktator auf deſſen Fragen präziſen Bericht.: „Die Hallen eins bis ſechzehn ſind fertig. Verſehen mit Proviant, 0 und Munition. Vier Hallen ſind noch im Bau. Die Wohnhallen für das ordentliche Marineper⸗ Die Zuchthäusler ſterben wie die Fliegen. Haben auch ſchlechte Unterkunft in den Verbindungstunnels.“ „Der Endtermin iß um drei Wochen überſchritten, Wann werden die 5 e fertig beziehbar daſtehen? Die Stimme des Präſident⸗Diktators klang ſcharf und ſchneidend, als er die Frage ſtellte. „In drei Tagen, Herr Präſident.“ „Sie bürgen dafür?“ „Ich bürge, Herr Präſident. i „Sind die Verteidigungsanlagen fertig? „Sie ſind fertig, Herr Präſident. Die Station iſt von einem dreifa Kranz unterſeeiſcher Torpedominenſender umgeben. Die akuſtiſchen b ſprechen auf jedes Schraubengeräuſch unter und über er an. Die Hertz⸗ ſchen Strahler faſſen auf zehn Kilometer ſedes Ziel und diri⸗ gieren die Torpedos zu ſeiner Vernichtung?“. .(Fortſetzung folgt.) 2 Waben-Rätſel.. s Magiſches Flügel⸗Rätſel. 2 „„ 75* 72 0 553) 2 Die Buchſtaben in vorſtehender Figur ſind ſo umzuord⸗ nen, daß die einzelnen Flügel Wörter mit folgender Bedeu⸗ tung ergeben: 1. Lateiniſcher Dichter, 2. andere Bezeichnung für Stockwerk. 3. Name aus der deutſchen Heldenfage, 4. Obſtſäure. Kapſel-Rätſel. In den nachſtehenden 8 Städtenamen iſt je ein weiblicher verſteckt enthalten. Wie lauten dieſe? 1. Raſtatt, 2. Gelſenkirchen, 3. Andernach, 4. Reval, 5. Pilſen, 6. Meiningen, 7. Pirmaſens, 8. Wolgaſt. Doppel-Rückläufer. An einem kleinen Fluſſe, der in Italien fließt, Und den man auch ganz richtig vom andern Ende lieſt, Iſt eine Stadt gelegen, die, lieſt man umgekehrt, Das nennt, was fromm und gläubig. ein Heidenvolk verehrt. Schach⸗Aufgabe. ,.... . Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt Stoffe für Damen und Herren. Muster kostenl. u. unverbindlich von i 4—. Lfnner Fut Eutet kinder n. f Toene, Malto-sellol 4. Jan Ulllpen b. l. Sutſchmeczende Cebertran-Araftnanrung Aachen 11 ocoſchen gras butch debe 8 co 8 5 Hfesden fl. locmie in fpothehen u. Dtogetlen Verkauf eig und fremd. Erzeugnisse. eee — dein SEKI ei 5 Westfalia Werkzeugco, Hagen Vollendet in e L Fee ee. 5 40 i Tai et Kektenrätſel. Brett Buch Holz Kraft Mehl Spiel Stoß Stück Tau Wind Zahl. Aus vorſtehenden 11 einſilbigen Wörtern iſt die gleiche Anzahl zweiſilbiger Wörter zu bilden, und dieſe ſind als⸗ dann zu einer Kette zu vereinigen. Auflöſungen aus voriger Nummer. Illuſtriertes Kreuzworträtſel: Waage⸗ recht: Topf, Rebe, Aſt, Sack, Eier; ſenkrecht: Boot, Rabe, Frack, Ratte, Garn, Keil. In dieſer Reihenfolge ſind die Wörter einzuſtellen. Auszähl⸗Rätſel: Die Auszählung beginnt mit dem mittelſten der oberſten drei Felder und iſt in der Weiſe vorzunehmen, daß immer der dritte Buchſtabe ausgezählt wird. Die Löſung ergibt dann: Guter Mut. leichtes Blut. Silben eatfſel! 1 Vet Hindu nter 4. Stentor, 5. Salat, 6. Agent, 7. Kladde, 8. Geier, 9. Charge. 10. Erkner.— Ein Tag lehrt den andern. Schach⸗Auf gabe: 1. Dbs—a6. Lea& ds, 2. Da6— ds, beliebig, 3. Dd3—f5. da. d6 rr matt. . Kes„ d5 2. Da6—d6. Kdöß— ca, 3. Dd6— dar matt. c Leg c. 2. Da6—d6*. Kes ed, 3. Sds—c3(f6) 1 matt. Rätſel: Amor. Verſteck⸗Rätſel: 1. Hammer, 2. Zange, 3. Feile, 4. Hobel, 5. Nagel, 6. Bohrer. —˙— — Leitende Aerzte: Sab.-Nat Dr. Wiedeburg, Dr. Weiß, Dr. Gebhardt, Dr. Wiedeburg II, Dr. B. W. Müller, mit deuerrichteter Ab- teilung tür Naturheilkunde(Biologie) Ubausansturum SC HUar 2e i enburg Unr- Wal Segen Seen Vegetar. Diät— Rohkost— Kegenerations- und Fastenkuren Psychotherapie. Reichbebild. Gesamtprospekt äbet alle Kureinrichtungen durch die Verwaltung. Sall.-Ral. Dr. Wiedeburg's Thüringer Ein guter Patient. 3 „Sie ſehen heute ſchlecht aus. Herr Köhler! Haben Sie denn meinen Rat befolgt: Nur zwei Zigarren am Tage?“ „Das iſt es ja gerade, Herr Doktor, was mir nicht be⸗ kommt— ich habe nämlich früher nie geraucht!“ „Für unf Pfennig Abfallwurſt willſt du haben, mein Junge? Paß mal auf, wenn du das richtig rateſt, ſchenke ich ſie dir. Es iſt fett, hat kleine Aeuglein, eine große Schnauze und iſt immer ſchmutzig. Was ißt das?“ „Das biſt du. Onkel!“ 28 Micki und Mucki ſitzen in der Weinkneipe. Sie haben vier Flaſchen mit Würde genoſſen. „Wie iſt es“, meint Micki, trinken wir noch eine d“ „Mein Magen ſagt ja“, meint Mucki, mein Verſtand hingegen nein, und da der Verſtand nun einmal der Klü⸗ 75 gere iſt „Herr Ober,“ ruft Micki, noch eine Flaſche! Der Klügere gibt nach.“ 2 8 mild, ech N IVEA N. 5 wundervoll ir- Tallin a 722 OCerschmack Zeug for die grosse fube Nicht nötig. Herr in der Straßenbahn:„Gnädige Frau, Sie haben ſo ſchwer zu tragen. Bitte, nehmen Sie meinen Platz!“ „Danke ſehr! Ich ſteige hier auch aus!“ „Vati, es wäre doch nett, wenn du an Stelle von Schweſterchen die Zahnſchmerzen haben könnteſt!“ „Warum meinſt du, daß es nett wäre?“ „Weil du die Zähne herausnehmen kannſtt!“e? e Mädchen:„Frau Müller, wir haben keine Kohlen mehr im Keller.“ Hausfrau: nicht früher geſagt?“ Mädchen:„Da waren noch welche drin!“ „Warum haben Sie das Ein höflicher König. Der Vertraute und Berater des Königs Louis Philippe von Frankreich war ein Herr Dupin, wiewohl er mit die⸗ ſem nicht immer einer Meinung war. Sein biederes Weſen und ſeine Anſpruchsloſigkeit, die ſich ſogar in ſeinem mehr als beſcheidenen Anzug ausſprach, ſagten dem einfachen Sinne des Königs zu. Eines Tages, während eines politiſchen Geſpräches mit dem Könige, vergaß ſich Dupin ſo weit, in ſeiner gewohn⸗ ten Weiſe dem Könige zu ſagen:„Ich ſehe wohl, Majeſtät, daß wir uns nie verſtehen werden.“ „Ich habe mir wohl dasſelbe gedacht, lieber Dupin“ entgegnete der König,„nur wagte ich es nicht, es Ihnen zu ſagen!“ . Em monanichh 8 während der Sparzeit 02 2 8 N— Oleses Flgenheim mit 5 Zimmern, küche, 880 und 2 Kammern kostet 10 000.- RM. Statt Miete, Tulgungstete nach d. Zuteilung mondtl. 52.80 Ri. Schon 15500 Eigenheime mit ber 225 Mill. RN tinsnziert. Jeder baut nach seinem Wunsch. Deutschlands größte und erfolgreichste BSAu- Verlengen Sie kosten- spörkàsse lose Druckschtift Nr. 52 bemeinſchaft der freunde wüſtenrol 1 in tudeis zb „Zum Wochenende“,„Die Familie; und„Zum Zeiwertreib! Nr. 5 erſcheinen Als Beilage. D. A. 4. Bi 34: 662 582. Für die auf dieſer Selte erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Wintler, für Anzeigenteil Car! Görg. Verlag Sonn⸗ zagsblatt Deutſcher Proving⸗Verleger, ſämtlich in Berlin W'S. Mauerſtr. 80. Ehe in Gefahr „Höre doch ſchon endlich auf mit deinen ewigen Nörgeleien“, ſagte Frau Lore, während ihr die hellen Tränen in den Augen ſtanden. „Aber liebes Kind, ich möchte dich doch nur aus deiner Gleich 1 aufrütteln. Sieh mal, deine Freundin Agnes iſt zwei Jahre ter als du und ſieht jünger, friſcher und gepflegter aus.“ „Ich möchte dir doch helfen, Lore. Ich habe dich doch ſchrecklich lieb, und.. Die letzten Worte hörte Frau Lore nicht mehr, ſchluch⸗ zend verließ ſie das Zimmer und zog ſich an. Bitterböſe, mit ver⸗ weinten Augen, erſchien ſie bei ihrer Freundin. „Agnes, mein Mann treſbt mich 5 Verzweiflung. Immer ver⸗ gleicht er mich mit dir und macht mir dauernd Vorwürfe, daß ich mir doch, mir. Ich glaube beinah, meine im welches Mittel du gebrauchſt.“ Aten ſah h an. „Aber Lorchen“, ſagte Agnes tröſtend,„du hätteſt mich doch ſchon längſt fragen können. Ich gebrauche ſeit acht Jahren Marylan⸗Creme! Beſorge ſie dir ſofort, verwende ſte regelmäßig!“. Ein paar Wochen vergingen. Mit Stolz ſah Lores Mann, wie 8 ſeine kleine Frau verwandelte, wie hu sch ſie wurde. Welches ittel Lore wohl dazu verholfen haben mag? Er beſchloß ſeine Frau danach 95 fragen, und ſie erzählte ihm ſtrahlend von dem Erfolg e arylan⸗Creme. 5 nd da er ein vernünftiger Mann war und nicht hinter ſeiner kleinen Frau zurückſtehen wollte, verſchaffte auch er ſich Marylan⸗ Creme, die 3 55 Falten milderte und die Haut verjüngte und ſtraffte. mich nicht pflege, daß du jünger ausſäheſt als ich. Agnes, hilf mir —9 ich will mir ja gern ein Beispiel an dir nehmen. Ach bitte, hilf Er begriff 8 genau, wie ſein Frauchen, warum mehr als 30 000 Damen und Herren, die Zahl iſt notariell beglaubigt, brieflich ihren Meine Damen und Herren, auf jeden Fall ſollten Sie ſich eim koſtenloſe Probe Marylan⸗Ereme, ein rein deutſcher Markenartitel . Marylan⸗Creme und das 1 bbildungen. renn SS DE oer eee ere