u nun — 7 u n ——— n Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Preisliſte Rr. 2. Anzeigenſchluß 9 Uhr. D. A. XII. 34: 1200 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. dages-und Anzeigenblatt Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantw. für Schriftl u Anzeigen Gg. Härdle, M⸗Seckenheim Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 35. Jahrgang Die ſoziale E Berlin, 5. Februar. Der nach dem Geſetz zur Ordnung der nationalen Ar⸗ beit gebildete Reichsehrengerichtshof trat Dienstag im feſt⸗ lich geſchmückten Haupt gsſaal des Oberverwaltungs⸗ erichtes im Berliner Weſten zu ſeiner erſten Sitzung zu⸗ ſammen. Der Senat beſteht aus zwei Mitgliedern des Reichsehrengerichtes, Reichsgerichtsrat Dr. Schrader und Reichsgerichtsrat Loß. Der vom Reichsarbeitsminiſterium berufene Beiſitzer iſt der württembergiſche Wirtſchaftsmini⸗ ſter Lehnich. Ferner gehören dem Senat ein Vertreter aus den Kreiſen der Betriebsführer und ein weiterer aus den Kreiſen der Gefolgſchaftsmitglieder an. Vor Beginn der Verhandlungen ſprach Reichsarbeitsminiſter Seldte um auf die hohe Bedeutung der ſozialen Ehrengerichtsbar⸗ keit für die Neugeſtaltung unſeres ſozialen Lebens hinzu⸗ weiſen. Der Miniſter erklärte, daß geſetzgeberiſcher Aus⸗ druck der neuen Anſchauungen auf dem Gebiete der Sozial⸗ politik vor allem das Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit ſei. In ausgeſprochenem Gegenſatz zum früheren Rechtszuſtand ſei nunmehr das Schwergewicht der geſam⸗ ten arbeitsrechtlichen Geſtaltung in den einzelnen Betrieb gelegt. Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerverbände ſtänden nun nicht mehr in zum Klaſſenkampf ausgearteten Intereſſen⸗ kämpfen einander gegenüber. Das gemeinſame Intereſſe, das alle, die in einem Betrieb gemeinſam ſchafften, an deſ⸗ ſen Blühen hätten, ſei die Grundlage des ſozialen Aus⸗ gleiches. Deshalb ſei der Geſetzgeber zur Ausgeſtaltung und Betonung der Betriebsgemeinſchaft gekommen. Dieſer Stellung der Betriebsgemeinſchaft als des tra⸗ genden Pfeilers des ſozialen Lebens entſpräche es, wenn zu ihrer Verwirklichung und zu ihrem Schutze in grundlegend neuen Gedankengängen eine eingehend geregelte ſoziale Ehrengerichtsbarkeit errichtet worden ſei. Dadurch ſei zum erſten Male das Zuſammenleben von Unternehmern und Betriebsangehörigen auf den Begriff der ſozialen Ehre ab⸗ geſtellt worden. Hiernach handele im Arbeitsleben nur derjenige ehren ⸗ haft, der die ihm je nach ſeiner Stellung innerhalb der Be⸗ ſriebsgemeinſchaft obliegenden Pflichten gewiſſenhaft er⸗ fülle und ſich durch ſein Verhalten der Achtung würdig er⸗ weiſe, die ſich aus ſeiner Stellung ergebe, der im ſteten Be⸗ ö wußkſein ſeiner Verantwortung ſich dem Dienſt des Betrie⸗ bes widme und dem Memeinwohl unterordne. So ſei ein neuer nationalſozialiſtiſcher Ehrbegriff ent⸗ ſtanden, der ſich meſſe an den Erforderniſſen des Gemein⸗ wohls und der den einzelnen lediglich nach ſeiner ſittlichen Haltung zu dieſen Erforderniſſen bemeſſe. Aus der hohen Einſchätzung der ſozialen Ehre ergebe ſich die hohe Aufgabe der Ehrengerichte. „Dieſe hätten rückſichtslos alle diejenigen aus der Ge⸗ meinſchaft der Schaffenden auszumerzen und durch Skra⸗ ſen zu brandmarken, die den Geboten der Ehre zuwider handelten. Gleichzeitig hätten die Ehrengerichte eine wich⸗ lige Erziehungsarbeit zu leiſten. Zur Durchführung des ſozialen rens habe das Geſetz beſondere Ehrengerichte vorgeſehen, die ſich aus richterlichen Beamten, Betriebsführern und Vertrauensmännern zuſammenſetzen. Während als erſte In⸗ ſtanz für jeden Bezirk eines Treuhänders ein Ehrengericht gebildet worden ſei, ſchwebe über allen Ehrengerichten als endgültige Berufungsinſtanz der Reichsehrengerichtshof. Bei der weittragenden Bedeutung unſerer neuen Sozial⸗ ordnung und im Hinblick auf den großen volkserzieheri⸗ ſchen Einfluß, den der Reichsehrengerichtshof durch ſeine Entſcheidungen auszuüben vermöge, ſei ihm eine außer⸗ ordentliche Bedeutung und Verantwortung zugewieſen. Nach der Rede des Reichsarbeitsminiſters Seldte ſprach der Vorſitzende des Reichsehrengerichtshofes, Reichsjuſtiz⸗ rat Schrader. Er hob nochmals die Grundgedanken des Ge⸗ ſetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit hervor und ver⸗ ſicherte, daß der Reichsehrengerichtshof ſtets beſtrebt ſein werde, ſeine Aufgabe in dem Geiſte zu erfüllen, in dem das 91 55 zur Ordnung der nationalen Arbeit erlaſſen worden i. Ehrengerichtsverfah⸗ Anſchließend nahm Reichsgerichtsrat Schrader die Ver⸗ N eidigung der Beiſitzer vor. Der Ehrengerichtshof wandte ſich ſodann ſeiner prakti⸗ ſchen Arbeit zu und trat in die Verhandlung der erſten drei Berufungsfälle ein. Neues deutſches Filmſchaffen Der Führer bei der Eröffnung des größten Filmarchios der Welt. „Durch die Schaffung des Reichsfilmarchivs, des größten Filmarchivs der Welt, hat der Nationalſozialismus auch auf dem Gebiete des Films bewieſen, daß er wegweiſend der ganzen Welt ift Es wurde am Montag abend im feier⸗ lichen Rahmen von Reichsminiſter Dr. Goebbels im Har⸗ nack⸗Haus eingeweiht. Die Bedeutung des Tages erhellt aus der Tatſache, daß während der Vorfüßrung der Filme auch der Führer und Reichskanzler erſchien. Nach Ausfüh⸗ rungen des Präſidenten der Reichsſilmkonmer, Dr. Scheuermann, ſprach Reichsminiſter Ddr. Goebbels. hrengerichtsbarkeit Eröffnung der erſten Sitzung des Reichsehrengerichtshofes. Mittwoch, den 6. Februar 1935 Der Miniſter betonte einleitend, er wolle lediglich einige Grundgedanken ſkizzieren. Der Zeitpunkt ſei jetzt ge⸗ kommen, an dem man über die Aufraumungsarbeiten hin⸗ ausgekommen ſei und damit auch der Jeitpunkt, zu dem die Regierung aktiv in das deutſche Filmſchoffen ein⸗ greifen könne: nicht mehr nur im negativen Sinne des Ver⸗ botes und der Zenſur, ſondern im poſitiven Sinne der gei⸗ ſtigen, wirtſchaftlichen und auch materiellen Anregung. Gewiß könne bei einer Produktion von 150 bis 180 Spielfilmen im Jahr nicht jeder einzelne ein Kunſt⸗ werk ſein. Aber was uns bisher gefehlt habe, ſei der künſt⸗ leriſch und weltanſchaulich geſicherte Film. Es fehlte aber auch der gute, gekonnte, mit Witz und Laune oder über⸗ legener Satire gedrehte deutſche Unterhallungsfilm. Es fehlte eben der künſtleriſche Filnn. Die Regierung habe ihre erſten Beſtrebungen darauf abgeſtellt, dem Film für ſeine Exiſtenzfähigkeit einige materfelle Grundlagen durch die Schaffung der Fiimbank, durch eine gewiſſe Auflockerung der Zenſur, durch die Einrichtung einer Reichsfümdrama⸗ turgie und ſchließlich durch die Schaffung eines Reichsfilm⸗ preiſes zu geben, mit dem der Produktion eine Herausfor⸗ derungs⸗, eine Konkurrenzmöglichkeit geboten worden ſei. So richtig dieſe Reformverſuche auch waren, fuhr der Mini⸗ ſter fort, ſo hätten ſie doch einen überragenden Erfolg auf dem Gebiete des Films vermiſſog laſſen. Der Miniſter ver⸗ kannte nicht, daß in den letzten Monaten eine Reihe von ſehr guten und qualitativ hochſtehenden Filmen gedreht wurde. Das dürfe aber nicht dazu nerleiten, die Anſprüche niedriger zu ſchrauben. Man werde war der Verſuchung widerſtehen, nun ſeden einzelnen Film der Jahres- produktion in dieſe geiſtige Führung zu nehmen. Es gebe — wie beim Theater— auf dem Gebiete des Films Hun⸗ derte von Erzeuaniſſen, die keine künſtleriſchen Anſprüche ſtellen, ſondern nur Unterhaftungsware ſein wollen. Wenn es aber in einigen wenigen Spitzen leiſtun⸗ gen gelinge— es ſeien ffinf große Entwürfe ſchon in der Idee oder auch zum Teil im Manufkript ferkig—, der deut⸗ ſchen Filminduſtrie wieder Muſter zu geben, dann ſei er der Ueberzeugung, daß ſich das geſamte Filmmiveau bald heben werde. Der deutſche Film. ſo fuhr der Miniſter fort, könne nicht in einer ausdrucksloſen Maske an die Welt appellieren. Er müſſe ſich zur deutſchen Gegenwark bekennen. Denn die Welt von heute wolle keine Filme aus der Zeil vor der Machtergreifung ſehen, ſondern Filme aus dem heutigen Deutſchland. Flandin über London Rundfunkrede des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten. Paris, 5. Februar. In einer Rundfunkanſprache an das franzöſiſche Volk behandelte Miniſterpräſident Flandin die Londoner Be⸗ ſprechungen: Wir wiſſen alle, ſo erklärte er, daß Deutſchland ſeit einigen Jahren ſeine Rüſtungen erheblich erhöht hat. Es hat ſich praktiſch von einem Teil der ihm vom Verſailler Vertrag auferlegten Verpflichtungen freigemacht. Sie wer⸗ den verſtehen, daß ich mich darauf beſchränke, die Tatſachen feſtzuſtellen in dem Augenblick, wo wir verſuchen, in Europa eine aufrichtige Zuſammenarbeit aller für den Frie⸗ den zu ſchaffen. Ich enthalte mich jeder Polemik hierzu. Aber ſollen wir uns dieſer vollendeten Tatſache gegenüber mit einem Wettrüſten abfinden? Hatten wir im übrigen Zwangs möglichkeiten, um dieſes Wett⸗ rüſten zu verhindern? Dieſe Frage ſtellen heißt ſie löſen. Frankreich will den Frieden. Es handelte ſich zunächſt dar⸗ um, das ganze Syſtem der Garantiepakte und der Pakte der gegenſeitigen Unterſtützung zu ſtärken, das den allge⸗ meinen Völkerbundspakt ergänzt. Wir haben in London gemeinſam bekräftigen können, daß die Rückkehr Deutſchlands in den Völkerbund gleichzei⸗ tig mit dem allgemeinen Programm der Sicherheit und der Rüſtungsbeſchränkungen erfolgen müſſe. Unſere engliſchen Freunde haben uns gebeten, unſeren Wiflen zum Abſchluß einer allgemeinen Konvention der Rüſtungsbeſchränkung, die frei verhandelt werden ſoll, zu bekräftigen. Wir haben dem zugeſtimmt und dabei daran erinnert, daß Frankreich ebenſo wie das mitunterzeichnete England der Erklärung vom Dezember 1932 über die Gleichberechtigung in der Sicherheit für alle treu bleibt. Morgen alſo— und das wünſchen wir lebhaft— werden Verhandlungen wieder aufgenommen wer⸗ den können zum Abſchluß dieſer allgemeinen Rüſtungskon⸗ dention. Ich hoffe, daß Deutſchland, das kürzlich ſeinen Frie⸗ denswillen bekundet hat, dieſe Gelegenheit, ihn zu bewei⸗ ſen, ergreifen wird. Dieſes große Volk muß gleichberechtigt und freiwillig an dem ſo wünſchenswerken Aufbau der europäiſchen Sicherheit teilnehmen. Die Sorge um unſere Sicherheit hat uns nie die Sicher⸗ heit der anderen vergeſſen laſſen. Berlin. Während in der engliſchen und franzöſiſchen Preſſe die Ergebniſſe von London im allgemeinen günſtig aufgenommen werden, zeigt ſich die neutrale Preſſe zurück⸗ haltend und uneinheitlich. N f London. Wie„Daily Telegraph“ aus Dairen berichtet, hat die Regierung von Mandſchukus beſchloſſen. den Zuzug chineſiſcher Kulis nach Mandſchukuo erheblich einzuſchrän⸗ den. 5 5 2 e Sie aglſgrense Flle! e eigene fasse Am 18. Februar die Saar kein Jollausland mehr. N Sa rücken, 6. Februar. Noch ſind es nur wenige Tage und auch die wirtſchaft⸗ liche Eingliederung des Saargebietes in das deutſche Wirt⸗ ſchaftsgebiet wird eine vollzogene Tatſache ſein. Am 18. Februar wird die Zollſchranke an der deutſch⸗ ſaarländiſchen Zollgrenze fallen und an die ſaarländiſch⸗ lothringiſche Landesgrenze zurückverlegt werden. Am glei⸗ chen Tage beginnt im Saargebiet vorausſichklich der Am⸗ kauſch der Frankennoken in die Markwährung. Von dieſem Augenblick an iſt die Mark wieder die geſetzliche Währung des Saargebietes. Der Frankenumtauſch Die Regierungskommiſſion veröffentlicht am Dienstag eine Währungsverordnung, die jedoch erſt zu einem ſpäter bekanntzugebenden Zeitpunkt in Kraft treten wird. Es kann jedoch damit gerechnet werden, daß die weſentlichen Beſtimmungen ab 18. Februar gelten werden. Nach der neuen Verordnung iſt dom Zeitpunkt des In⸗ krafttretens die Ausfuhr von Jahlungsmitteln jeder Ark ſowie die Zahlung von Geldbekrägen nach außerhalb des Saargebietes verboten. Dasſelbe gilt für Zahlungen inner⸗ halb des Sargebietes für Rechnung von natürlichen und ju⸗ riſtiſchen Perſonen, die außerhalb des Saargebietes und außerhalb Deukſchlands anſäſſig ſind. Von den vorſtehenden Vorſchriften ſind ausgenom⸗ men: a) die Ausfuhr von deutſchen Zahlungsmitteln nach Deutſchland, b) die Ueberführung von Geldbe⸗ trägen der Reichsbank nach Frankreich, e) die Ausfuhr von Zahlungsmitteln und die Zahlung von Geldbeträgen in anderen Währungen als Reichsmark durch gewiſſe amt⸗ liche Perſonen und Verwaltungen, wie z. B. die Regie⸗ rungskommiſſion, die internationalen Truppen und dergl. In der Verordnung wird ferner auf die ſchon bekannke Takſache hingewieſen, daß zu einem ſpäteren Jeilpunkt alle im Saargebiet umlaufenden und auf eine andere Währung als Reichsmark lautenden Jahlungsmiktel zum Umkauſch gegen Reichsmark an Umtauſchſtellen abzuliefern ſind. Die Reichsbankſtelle Saarbrücken wird käglich den Amwechs⸗ 1 für franzöſiſche Franken in Reichsmark bekannk⸗ geben. Von einem durch Bekanntmachung der Regierungskom⸗ miſſion feſtzuſetzenden Zeitpunkt ab können alle auf fran⸗ zöſiſche Franken lautenden, im Saargebiet zahlbaren Schuldverhältniſſe, deren Gläubiger ihren Wohn⸗ ſitz oder Sitz im Saargebiet haben, rechtswirkſam in Reichsmark beglichen werden.— — 9—¹ Die Vertreterwerbung im Gaarland Neuer Erlaß des Saarbevollmächkigten. Neuſtadt a. d. Hd., 6. Febr. Das Büro des Saarbe⸗ vollmächtigten teilt mit: „Entgegen der Anordnung des Saarbevollmächtigten über die Vertretung von Firmen aus anderen Gebieten Deutſchlands im Saargebiet wird feſtgeſtellt, daß eine große Zahl von Werbern und Vertretern doch noch im Saargebiet ſich befindet. Eine Ueberflutung des Saargebie⸗ tes mit Waren könnte zu einer Gefährdung ſaarländiſcher Arbeitsplätze führen. Wir erſuchen deshalb alle Mitglieder der Deukſchen Front, die Namen der Vertreter feſtzuſtellen, die unker Außerachtlaſſung der Anordnung des Saarbevollmächtig⸗ ten des Führers ohne Ausweis aus egoiſtiſchen Gründen heraus im Saargebiet Geſchäfte zu machen ſuchen, ſowie nach Möglichkeit die Firmen nennen, für welche dieſe Ver⸗ treter reiſen. die Namen und Anſchriften ſind an das Büro des Saar bevollmächtigten Neuſtadt a. d. Hdt., einzu⸗ enden. f Vertreter, die vor dem 1. Januar 1935 im Saargebiet tätig waren und ihre ſeitherigen Geſchäftsverbindungen weiterhin pflegen, fallen ſelbſtverſtändlich nicht unter dieſe Anordnung.“ Politiſches Allerlei 22 Terroriſten vor dem Volksgerichk. Der erſte Senat des Volksgerichtshofes trat im Land⸗ gerichtsgebäude in Hamburg in einen Hochverrats⸗ und Sprengſtoffprozeß von vorausſichtlich ſechstägiger Dauer gegen 22 ehemalige Kommuniſten aus Hamburg und Al⸗ tong ein. Sie haben ſich in dem berüchtigten„Waffen⸗ und Sprengſtoffreſſort“ der Bezirksleitung der KPD Waſſer⸗ kante betätigt. Die Hauptaufgabe dieſer gemeingefährlichen Unterabteilung der KP war es, den geplanten gewaltſa⸗ men Aufſtand durch Beſchaffung und Sammlung von Waf⸗ fen und Sprengſtoffen, ebenſo durch Schulung und Unter⸗ weiſung der Organiſationsmitglieder in der Handhabung von Waffen und Sprengkörpern wirkſam vorzubereiten. a Ruſſiſche Eiſenbahnbanditen hingerichtet. In dem Prozeß gegen 19 Banditen, die im Laufe des letzten halben Jahres Terrorakte auf den ſowfetruſſiſchen Eiſenbahnen verübten und dabei 15 Morde und Ueberfälle ausführten, verurteilte der Gerichtshof in Leningrad 11 ſiebentägiger Verhandlung drei e e ode dur Erſchießen. Die übrigen Angeklagten erhielten Gefängnis ⸗ ſtrafen von zwei bis zehn Jahren. Die Todesurteile wurden bereits vollſtreckt.„„ 5 Neue Lawinenſtürze Ganze Dörfer abgeſchnitten.— Tote und Vermißte. Wien, 5. Februar. Die weiteren aus den Bundesländern einlaufenden Meldungen zeigen, daß die Lawinenkataſtrophen, die Oeſterreich in den letzten Tagen heimgeſucht haben, faſt ohne Beiſpiel ſind. Montag abend mußte auch die Ennstal⸗Bahn⸗ ſtrecke der Bundesbahnen eingeſtellt werden, da ein Hilfszug, der zur Wegräumung einer Lawine ausge⸗ fahren war, von zwei weiteren Lawinen in der Nähe von Johnsbach eingeſchloſſen wurde. Kurz vorher hatte ſich auf der Strecke ein ſchweres Zugunglück ereig⸗ net. Auf den vereiſten Schienen entgleiſte ein Perſonenzug, wobei drei Perſonen ſchwer verletzt wurden. Viele Gebirgstäler und Dörfer Oeſterreichs, auch ſolche, die fonſt durch Bahnen und große Straßen erreicht werden können, ſind von der Außenwelt völlig abgeſchnitten. Auf der Bürgeralm in Steiermark wurde ein Skilehrgang mit vielen Perſonen von Lawinen eingeſchloſſen. Da genügend Nahrungsmittel vorhanden ſind, beſteht keinerlei Beſorg⸗ nis. Die auf der Planer Hütte eingeſchloſſenen 60 Ski⸗ käufer konnten das Tal erreichen. Die Heimkehrer erzählen, ſie hätten eine fürchterliche Nacht durchgemacht. Die Lage ſei ſehr bedrohlich geweſen, als eine Lawine das Dach der Hütte eingedrückt habe. Ununter⸗ brochen ſeien die Lawinen donnernd zu Tal gegangen. Zwei Perſonen, die ſich im Augenblick, als die Lawine über die Häuſer ging, im Freien befunden hatten, wurden kot aufgefunden. Die übrigen Bewohner der Häuſer fand man unverletzt vor. Dagegen war ein Stallgebäude von den Schneemaſſen zerdrückt worden, wobei ein Pferd, 17 Rinder und 22 Schafe getötet wurden. Eine mächtige Grundlawine, die Bäume und gewaltige Felsblöcke mit ſich führte, brauſte von der Nordkette gegen den Innsbrucker Vorort Mühlau nieder, Ein Haus wurde völlig von den Schneemaſſen zugedeckt, ein anderes zum Teil blockiert. Da neue Lawinen drohen, hat die Gen⸗ darmerie umfaſſende Vorkehrungen getroffen und das ge⸗ fährliche Gebiet abgeſperrt. Neichswehrpatrouille vermißt Nach einer Mitteilung der Deutſchen Bergwacht wird ſeit Montag eine Reichswehrpatrouille, beſtehend aus dem Unteroffizier Hauf und den Kanonieren Ecker, Zormeier und Jehmlich, vermißt. Die Patrouille ſollte in Landsberg am Lech wieder ihren Dienſt antreten, iſt aber dort nicht eingetroffen. Zuletzt wurde ſie am Sonntag um die Mit⸗ tagszeit beim Eſterberg⸗Bauer geſehen. Zwei Bergwachtleute vermißt Die Deutſche Bergwacht teilt mit: Seit Sonntag früh 9 Uhr werden die beiden Skifahrer Franz Hillinger und Emil Beil aus München vermißt. Beide ſind Mitglieder der Deutſchen Bergwacht. Die Vermißten ſind um die an⸗ gegebene Zeit vom Wankhaus abgefahren und hatten unterwegs einen Bindungsbruch erlitten. Sie wurden von zwei Garmiſchern beobachtet, als ſie zu Fuß zum Wank⸗ haus zurückkehren wollten. Dort ſind ſie jedoch nicht einge⸗ troffen. Seitdem fehlt jede Spur von ihnen. Ein halbes Dorf überſchwemmt. Memmingen, 6. Febr. Im nahen Markterkheim brach die Günz, die zu einem reißenden Fluß angeſchwollen iſt, über die Ufer. Die untere Hälfte der Ortſchaft wurde über⸗ fe bee Zu allem Anglück brach auch noch ein Damm, o daß ein Teil der Häuſer in ernſte Gefahr kam. Das Hoch⸗ waſſer iſt noch nicht gefallen, ſo daß erhebliche Schäden be⸗ fürchtet werden. eingeſtellt. Hotel in Gefahr Durch den Schneefall wurden in der Stadt Salz⸗ burg viele Störungen in der Stromzufuhr und an den Telegraphen⸗ und Fernſprechleitungen verurſacht. In den Gebirgsgegenden ſchneit es ſeit fünf Tagen ununterbrochen. In Ferleiten⸗Tal wurde die Groß⸗Glockner Hochalpenſtraße durch Lawinen verſchüttet und Ferleiten von der Außen⸗ welt vollkommen abgeſchnitten. Vom Kitzſteinhorn bei Zell am See iſt eine Lawine nie⸗ dergegangen, die bis zum Hotel„Keſſelfall“ reicht und die Garage zerſtört hal. Die übrigen Hotelanlagen ſind in größter Gefahr, da noch immer weitere Lawinen nieder⸗ gehen. Eine Lawine von der Mandl⸗Wand krug den Win⸗ tervorbau des Arthur⸗Hauſes am Mitterberg bei Biſchofs⸗ hofen fork. Im Gaſteiner Tal erfolgten viele Lawinenſtürze, wes⸗ halb der Verkehr zwiſchen Hof⸗Gaſtein und Bad Gaſtein eingeſtellt iſt und die Schule in Hof⸗Gaſtein geſchloſſen wer⸗ den mußte, da die Kinder nicht mehr zur Schule kommen können. Eine von Wiesfeld bei Lofer niedergegangene La⸗ wine verſchüttete den 16jährigen Joſeph Moeſchl, der aber noch, lebend geborgen werden konnte. Im Hochkönigsgebiet herrſchte ein überaus heftiges Gewitter mit Don⸗ ner und Blitz. Gleichzeitig wütete ein furchtbarer Sturm. Bei Schwarzenſee in der Nähe von Sk. Wolfgang wurde der Schleuſenwächter des Elektrizitätswerkes von einer La⸗ wine erfaßt und getötet. In nächſter Nähe wurde von einer zweilen Lawine ein Bauernknecht verſchüttet, der gleich⸗ falls nur kot geborgen werden konnte. Weitere Schreckensnachrichten Infolge der umfangreichen Telephon⸗ und Verkehrs⸗ ſtörungen treffen erſt jetzt allmählich Nachrichten über die Auswirkungen der Lawinenkataſtraphen in den letzten zwei Tagen ein. Ein derart umfangreiches Niedergehen von La⸗ winen iſt ſeit Jahrzehnten nicht mehr beobachtet worden. Aus dem Zillertal wird gemeldet, daß bei Ginzling eine große Lawine zwei Bauernhäuſer vollkommen verſchük⸗ tete, wobei ein 27 Jahre alter Bauernknecht ums Leben kam. Außerdem wurden 29 Stück Vieh in den Schneemaſſen gelötet. Daß nicht mehr Menſchenleben zu beklagen waren, iſt nur dem Umſtand zu danken, daß die Lawine abging, wäh⸗ rend ſich die Bauersleute beim Gottesdienſt in der Kirche befanden. In Hintertux wurden durch Lawinen mehrere Viehſtälle weggetragen. Sämtliche Gebiete des hinteren Zil⸗ lertales ſind l von der Außenwelt vollkommen abgeſchloſſen. Vom Hotel„Poſt“ in Stuben am Arlberg wurde die Ve⸗ randa weggeriſſen. Die Lage im Innsbrucker Vorort Mühlau, wo eine Lawine bis in die Ortsmitte vorbrach, iſt weiterhin bedenklich, da die Gefahr beſteht, daß noch eine zweite Lawine nachkommt. Mehrere Häuſer wurden deshalb geräumt. Auch das hintere Oetzſchtal iſt von der Außenwelt vollkommen abgeſchnitten. Als Leichen gefunden. Die vermißt gemeldeten Reichswehrſoldaten Unteroffi⸗ zier Hauf, Kanoniere Ecker, Zormeier und Jehmlich ſind von einer aus Reichswehr und Bergwachtmännern zuſam⸗ mengeſetzten Expedition am Dienstag abend etwa 50 Meter unterhalb des Krottenkopf⸗Hauſes tot aufgefunden worden. Schneeſtürme in Polen. Warſchau, 5. Febr. Bei Kraſny Staw ſtürzte im Schneeſturm ein Uebungsflugzeug ab. Flieger und Beob⸗ achter waren ſofort tot. Schwere Schneeſtürme haben die Landſtraßen zwiſchen Krakau und Zakopane auf weiten Abſchnitten bis zu zwei Meter verſchüttet, ſo daß der Ver⸗ kehr eingeſtellt werden mußte. Der Zugverkehr Warſchau Lemberg und Lemberg Bukareſt iſt auf unbeſtimmte Zeit Heimat- wir lieben bich! Noman aus den Zelten zwiſchen Waſſer und Wald 5 von Paul Hain. „Natürlich ſchlaue Schieber,“ verſicherte die Ray und zog wichtig die ſchmalen Augenbrauen hoch.„Glauben Sie das etwa nicht? Na ja— kann uns ja auch ſchnurzpiepe ſein— nicht wahr? Ganz recht— Gott, wie einem hier der Puder wegfliegt, und dabei trinkt man doch gar nichts — Proſt Hellafreundin!“ Sie trank ihren Flip mit einem Zuge aus, hatte ſchon den Taſchenſpiegel in der andern Hand, Puderbüchschen hervor— flink tupfte die Quaſte über das erhitzte Geſicht⸗ chen und der Lippenſtift trat in Aktion. Dabei aber lief das weinſelige Mäulchen unentwegt weiter: 5 „Ich meine ja bloß— unter uns— nicht wahr? Ein verliebter Mann iſt ja goldig. Ja— alſo— laſſen Sie mich auch mal erzählen. ne komiſche Sache, wirklich. Komm ich doch neulich— na, ſchon'ne Weile her—“ ſie krauſte das kapriziöſe Näschen—„alſo aus dem Theater komm ich. So gegen zehn, ich hatte nur im erſten Akt zu tun gehabt. Wiſſen Sie— kleine Soubrettenrolle— mein Direktor iſt'n Schaf, daß er mir nicht endlich ne Bom⸗ benrolle ſchenkt!— ja, alſo da lauf ich ſo an der Oranien⸗ burgerſtraße vorbei— mit einemmal ſeh ich doch den Fredy vor mir— meinen Fredy!“ Sie ſtopfte Quaſte und Puderbüchſe weg und neigte ſich vertraulich zu Hella hin, die Stimme dämpfend. „Ich will hinterher— er ſah ſonderbarerweiſe gar nicht ſo elegant wie ſonſt aus— da läuft er ſchon in ein Haus rein. Olle Mietskaſerne. Ich hinterher— aber bums, iſt er im erſten Stock drin. Links!“ Sie überlegte und zwin⸗ kerte mit den Augen verſchmitzt.„Org tente zwölf, eine Treppe links,“ ſagte ſie wichtig und hob den Zeigefinger.„Ganz genau hab ich's behalten. Ich wieder runter und warte unten.“ Sie ſchluckte ein paarmal heftig. „Man muß doch wiſſen, was der Süße da zu ſuchen hat, nicht?'ne Viertelſtunde ſpäter kommt einer raus— ein Handwerker? Na— ſo ein miekriger Beamter vielleicht — n ganz einfacher Mann alſo, blaue Mütze, kleine Ziege am Kinn und ſo, ulkiger Klemmer auf der Naſe, na alſo — ich ſtutze, ich lauf hinterher, ich kenn doch Fredys Gang — alſo ich ſchwöre, Fred war's! Aber eh' ich ran bin, ſpringt er ſchon auf eine Elektriſche und ab. Was ſagen Sie. ganz runde Augen und zerdrückte die Zi⸗ garette im Aſchenbecher vor Aufregung. „So'n Junge iſt das! Ich hab' ihm natürlich nichts da⸗ von geſagt— aber dahinter komm ich ſchon noch. Alſo er hat ausgeſehen“ ü f Anwetterkataſtrophe in Paläſtina Viele Häuſer eingeſtürzt.— 22 Tote. Haifa, 6. Febr. Eine Unwetterkataſtrophe hat in ganz Paläſtina ſchweren Schaden angerichtet. Durch die drei Tage anhaltenden Wolkenbrüche iſt die Sarona⸗Ebene vollſtändig überſchwemmt. Insbeſondere ſind die deutſchen Kolonien Sarona und Jeruſalem in Mitleidenſchaft gezogen. Die Häuſer wurden abgedeckt und die Dachziegeln vom Sturme kilometerweit geſchleudert. Auch die Araberſtadt Nablus hat ſchwer gelitten. 20 Häuſer ſind dort vollſtändig zerſtört. Ebenſo ſind die Moſcheen und die Seifenfabrik vernichtet. Viele Einwohner der Stadt mußten durch die Hilfs⸗ mannſchaften aus den eingeſtürzien Häuſern befreit wer⸗ den. Die Jahl der Toten beläuft ſich bis jezt auf 22. Mord nach ſechs Tagen geſühnt Berlin, 5. Febr. Kennzeichnend für die Schnelligkeit und Schlagfertigkeit, mit der die Strafrechtspflege im neuen Staat arbeitet, iſt folgender aus Halle berichteter Fall: Am 26. Januar 1935 nachmittags wurde in einem Vor⸗ ort von Halle die Leiche eines 19jährigen Mädchens gefun⸗ den, deren Schädel durch Schläge mit Feldſteinen vollkom⸗ men zertrümmert war. Dem Zuſammenarbeiten von Staatsanwaltſchaft und Polizei gelang es, noch am gleichen Tage den Täter zu ermitteln und das Verbrechen alsbald aufzuklären. Am 29. Januar wurde das Hauptverfahren eröffnet. Am 1. Februar fand die Schwurgerichtsſitzung ſtatt, in der der Täter zum Tode verurteilt wurde. So fand das Verbrechen innerhalb von ſechs Tagen ſeine Sühne. Deulſches Kommuniſtenneſt in Holland Aufdeckung einer Verſchwörung— Zahlreiche Verhaftungen Amſterdam, 6. Februar. Der Amfterdamer Polizei glückte es, eine geheime Zu⸗ ſammenkunft früherer deutſcher Kommuniſten zu überra⸗ ſchen und aufzulöſen. Hierbei wurden zehn deutſche Kom⸗ muniſten, darunker ein früherer Reichstagsabgeordneter die ſich alle auf illegale Weiſe in der holländiſchen Haupt ſtadt aufhielten, verhaftet. 5 Hausſuchungen, die im Anſchluß daran in den Schlupf⸗ winkeln der Feſtgenommenen vorgenommen wurden, er⸗ gaben, daß man eine weitverzweigte kommuniſtiſche Ver⸗ ſchwörung vor ſich hatte, deren Teilnehmer über ganz Hol⸗ land verteilt ſind. Die meiſten von ihnen hielten ſich in Amſterdam und im Limburger Kohlenbecken auf. Im Laufe des Dienstag konnten noch 12 weitere deutſche Kommuniſten hinter Schloß und Riegel geſetzt werden. Bereits ſeit geraumer Zeit waren die holländiſchen Ju⸗ ſtizbehörden darüber unterrichtet, daß ſich in Holland meh⸗ rere hundert deutſche Kommuniſten aufhielten, die bei holländiſchen Parteigenoſſen Unterſchlupf gefunden hatten. In aller Stille arbeiteten ſie gemeinſam an der Errichtung geheimer kommuniſtiſcher Organiſationen in Deutſchland, deren Hintermänner von Holland aus mit kommuniſtiſcher Propaganda verſorgt und auf andere Weiſe unterſtützt wurden. Die in Holland weilenden deutſchen Kommuniſten bildeten ſogar einen ſtändigen Herd für illegale Propa⸗ ganda gegen die heutige deutſche Regierung. Sie beſchränk⸗ ten ſich aber keineswegs hierauf, ſondern traten auch als Inſtrukteure für die holländiſche kommuniſtiſche Partei auf, um deren Anhänger für den Kampf gegen die holländiſche Regierung und Staatsordnung zu ſchulen. Bei der holländiſchen Regierung ſchweben zurzeit Er⸗ wägungen darüber, was mit den Feſtgenommenen geſche⸗ hen ſoll und welche Schritte etwa gegen die übrigen in Hol⸗ 19 6 weilenden deutſchen Kommuniſten ergriffen werden ollen. 5 880 Sie pruſtete beluſtigt los. „Sie werden ſich getäuſcht haben, Fräulein Ray,“ ſagte Hella, aber in ihrem Hirn waren Straße und Nummer nicht mehr auszulöſchen, und wieder ſtieg ein Satz darin auf: An mir iſt ein Schmierenſchauſpieler verloren ge⸗ gangen. Hatte ſich dieſer tolle Abend doch gelohnt? In dieſem Augenblick kamen Dr. Golder und Reuter an den Tiſch, um nach den Damen zu ſehen. Schnell noch legte Lo Ray mit einem Blick zu Hella den Finger an den Mund. Reuter ſchimpfte: f 5 3 Nätürlich Pech gehabt! Warum kommſt du auch nicht, 0 4 Sie ſtreckte ihm die Zungenſpitze heraus. „Wir haben uns ſo fein unterhalten, Fredy. Und überhaupt— ich bin müde.“ Sie gähnte herzhaft. Auch Hella ſagte ſchnell: b 5 „Ja— ich möchte auch nach Hauſe Es iſt ſchon ſpät.“ Hallo bei den Herren! Jetzt ſchon? Ausgeſchloſſen! Aber Lo Ray ſiegte— ſie konnte wirklich Reuter um den Finger wickeln— und Hella war heilfroh darüber. Sie hatte ſich vorgenommen, auf der Straße zu ent⸗ ſchlüpfen, in die erſtbeſte Taxe zu ſpringen und davonzu⸗ fahren. Unmöglich, daß Dr. Golder ſie etwa nach Hauſe brachte! Aber er mußte ihre Gedanken Nate haben. Im Augenblick, da ſie vor der Tür in das Auto eilte, ſprang er ſchon hinterher. 115 können doch nicht allein fahren, Hella,“ raunte er heiſer. Sie reſignierte. Gut, daß es wenigſtens wieder ein of⸗ fener Wagen war. Noch waren die Straßen belebt. Eine warme Sommernacht hing über den Häuſern. Reuter und Lo Ray winkten dem Taxi vergnügt nach. Hella kuſchelte ſich in der Polſterecke, entſchloſſen, ſich jetzt keinen weiteren Affront von Goldern bieten zu laſ⸗ ſen. Armer Jonny! Er würde ſie e haben! Aber es lohnte nicht mehr, morgen hinauszufahren— nach die⸗ ſer verrückten Nacht— und zum Abend wieder zurück. Sie mußte das alles, was ſie von Lo Ray gehört, auch erſt gehörig durchdenken. Mochte Gott geben, daß es ein Erfolg wurde! a i Sie ahnte nicht, daß dieſe Nacht ihr dennoch Schmer⸗ zen bringen würde. 5 a 17. Kapitel. „Auf Wiederſehen, Hella.“ Der Wagen hielt vor ihrem Hauſe. brannte trüb in der Nähe.. Sie wollte ausſteigen.. Dr. Golder hielt ſie feſt. Leidenſchaftlich ſchlang er den Arm um ſie. 2 44 „Mädel— ſüßes— Eine Laterne Sie ſtemmte die Hände gegen ſeine Brut. 5 „So laſſen Sie mich doch,“ ſagte ſie leiſe.„Das iſt doch alles Unſinn—“ „Oh— aber, Hella—“ Die Dunkelheit gab ihm Mut. „Ich liebe dich, Hella.“ Er riß ſie an ſich. Einen Augenblick lang gab ſie wehrlos nach— dann riß ſie ſich los und fühlte den Boden der Straße unter ihren Füßen. „Auf Wiederſehen, Doktor.“ „Auf Wiederſehen, Darling.“ 1 Sie eilte dem Hausflur zu. Gott ſei Dank, daß ſie in Sicherheit war. Der Schlüſſel klirrte leiſe. Knarrend öff⸗ nete ſich das Tor. i Sie ſchlüpfte hinein. 5 5 e Das Auto fuhr an, Dr. Golder warf eine Kußhand zurück— er war ſo ziemlich fertig mit ſich— der Wagen fuhr davon. 5 Aus dem Hausflur des Nebenhauſes trat jemand. Den Kragen des Jacketts hochgeſchlagen. Fahles Geſicht. Das 1 Laterne warf weißen, hellen Schein herüber. f 91 Sas Scl J as Schickſal hatte ſeine grotesk 1 ick⸗ sal Var urbetechenber 5 e. % Ja, ſagte Jonny und hatte einen faden, bleiernen Geſchmack im Munde.„Ja, ſo alſo ſieht Treue aus! Ver⸗ dammt noch mal! So ſieht ſie aus. So, mit einer Um⸗ armung im Dunkeln. Pfui Teufel! Ein Auto fährt vor S 0 kann das natürlich nicht, Gott bewahre. wirklich die Frauen ſo rä 2 So d 5 end ene 7 ſo rätſelhaft? So ſehr rätſelhaft in Schlucken ſaß ihm in der Kehle. Ein hei il⸗ be ß ih er Kehle. Ein heißes, wil „Das alſo— iſt Liebe? Iſt Treue?“ Ein kalter Schauer ſchüttelte ihn, daß er eine Weile in der nächtlich⸗einſamen Straße ſtehen bleiben mußte. Er ſtarrte in die leere, dunkle Luft. „Ja— ſo alſo ſieht Treue aus,“ murmelte er. „Frauentreue— Liebestreue—“ Seine Hände ballten ſich. Er ſchob ſie in die Jackett 8 Der laue Sommernachtwind wehte durch ſein Kein Menſch ſonſt in der Straße. 1 Er ging wie ein Automat über den Damm, auf die andere Seite. Starrte die Hausfront empor. Eben ſprang da hinter einem Fenſter Licht an. Hellas Zimmer. Se. kundenlang huſchte der Schattenriß ihrer Geſtalt über den zugezogenen Vorhang. ö f 8 Jonny biß die Zähne zuſammen. g f Darum alſo hatte er ſich ſtundenlang hier herumgetrie⸗ ben— von Sehnſucht geplagt. 1 5 0 2 err e Ausdem ladiscuen CLaude Doppelſelbſtmord eines Ehepaares U Weinheim, 5. Febr. Das Ehepaar Schneider, zwei Leute in den 70er Jahren, wurde im Schlafzimmer ſeiner Wohnung Paulſtraße 27 erhängt aufgefunden. Nachbars⸗ leute erhielten einen Abſchiedsbrief und als auch der Milch⸗ aß fand, verſtändigte man die Gendarmerie. lebte in geordneten Verhältniſſen, glaubte aber, ehenden Wohnungswechſel nicht überwinden zu einen ber können () Philippsburg.(Erſcheinen eingeſtellt.) Der „Bruhrainer Bote“ hat ſein Erſcheinen eingeſtellt. Das Ver⸗ lagsrecht ging an das„Rheiniſche Tagblatt“, Philippsburg, Verlag J. Kruſe und Söhne, über, mit dem der„Bruhrainer Bote“ vereinigt wurde. Der Neckar über die Afer getreten E Heidelberg, 5. Febr. Der Neckar hat das flache Vor⸗ land und die nahe am Waſſer hinziehende Lauer über⸗ ſchwemmt. Auch die Straße am Hackteufel iſt im Umkreis um die alte Brücke überſchwemmt, ſo daß der Verkehr umge⸗ leitet werden muß. Wegen Ueberſchwemmung geſperrt iſt ebenfalls die nach Ziegelhauſen führende Heidelberger Land⸗ ſtraße, die zwiſchen dem Haarlaß und dem Stift Neuburg völlig überflutet iſt. vom Oberlauf wird aus Plochingen ein Fallen des Neckars um 39 Zentimeter am Dienstag vormittag gemeldet. Das Hochwaſſer hat auch ein Menſchenleben gefordert. Als ziemlich viel Holz von einem oberhalb gelegenen Lager⸗ platz den Neckar abwärts trieb, beteiligte ſich im Heidelberger Vorort Wieblingen auch der 43jährige Tünchermeiſter Andreas Fleck am Herausfiſchen des Holzes. Der dabei verwendete Nachen geriet aber auf eine Zeile des Fluſſes und zerbrach an der ſtarken Strömung, ſo daß die drei Inſaſſen ins Waſſer fielen. Mährend ein Arbeiter und der 11jährige Sohn des Fleck gerettet werden konnten, ertronk Fleck ſelbſt. Er hinterläßt vier unmündige Kinder. Schwimmbad ein Opfer des Naeckarhochwaſſers. In Eberbach wurde das große Schwimmbad durch das Hochwaſſer weggeriſſen. Das Bad trieb in einem Stück ſchnell neckarabwärts und ſtieß gegen 10 Uhr an die Pfeiler der Neckargemünder Eiſenbahnbrücke. Dabei ging es größten⸗ teils in Trümmer. Später paſſierten die Reſte des Bades, das inzwiſchen ganz zuſammengeſunken war, die Stadt Hei⸗ delberg; ſie waren ſchon ſo in einzelne Teile auseinander⸗ gebrochen, daß ſie keine Gefährdung mehr bringen konnten. Ein eiſerner Schwimmer, der mitgetrieben wurde, ſtieß nur leicht an die alte Brücke in Heidelberg. * Bahndamm im Odenwald eingeſtürzt Friedrichsdorf, 6. Febr. Zwiſchen 9 und 10 Uhr ereig⸗ nete ſich an der Bahnlinie Eberbach—Michelſtadt zwiſchen den Stationen Kailbach und Schöllenbach ein großer Stütz⸗ mauerbruch. Die Mauer ſtürzte auf etwa 20 Meter Länge in großem Bogen in das Tal und riß alles mit ſich. Sogar die Straße iſt zum Teil weggeriſſen. Auf der Bahnlinie wird der Verkehr durch Umſteigen aufrecht erhalten. Ein großes Unglück wurde dadurch verhütet, daß der Sohn des Förſters Pfahl, der zufällig Augenzeuge des Dammein⸗ ſturzes war, ſofort nach der Station Kailbach lief und den Schaden meldete, ehe ein gerade abfahrtbereiter Perſonen⸗ zug nach der beſchädigten Strecke abging. Hochwaſſer im badiſchen Oberland Starkes Anſteigen des Rheinwaſſerſtandes. 9 Karlsruhe, 5. Febr. Durch die Regengüſſe infolge der ſtarken Schneeſchmelze im Gebirge zeigen ſich in den Rheinniederungen deutliche Anſätze von Ueberflutungen. Ent⸗ lang der Hauptbahnlinie Mannheim⸗Karlsruhe⸗Freiburg⸗Baſel ſieht man bereits weithin überſchwemmte Felder und Acker⸗ 9 Auch innerhalb der Hardtwaldungen und am Rande er Niederforſten haben ſich bereits Waſſerſtauungen ge⸗ bildet, die einen ſeeähnlichen Eindruck hinterlaſſen. Vom Oberrhein wird beträchtlicher Waſſeranſtieg gemeldet, da auch aus dem Alpenvorland viel Schmelzwaſſer Kerangeführt wird. Bis Dienstag rechnet man mit der nkunft der erſten Flutwelle zwiſchen Maxau und Mannheim. Da der Pegelſtand bei Maxau zuletzt bis auf 3 Meter ge⸗ ſunken war, wird die durch Landregen und Schneeſchmelez eintretende Waſſerzufuhr für den Rhein in den Schiffahrts⸗ kreiſen durchaus begrüßt, zumal die Oberrheinſchiffahrt ſeit langem unter dem Niedrigwaſſer gelitten hat. In der Rhein⸗ ebene iſt die Temperatur am Montag auf neun Grad Wärme geſtiegen. 5 a Wie die Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion mitteilt, ſind alle badiſchen Waſſerläufe in rapidem Steigen begriffen. Der Neckar iſt um rund zwei Meter geſtiegen und zeigte bei Diedesheim einen Pegelſtand von 4.67 Meter. Beſonders ſchnell geht der Waſſeranſtieg der Kinzig vor ſich, die ge⸗ waltige Mengen Schmelzwaſſer aus dem mittleren Schwarz⸗ wald talwärts führt. Die Beobachter melden ein fortgeſetztes Steigen des Waſſers und Hochwaſſergefahr für das Kinzigtal. * Die Murg führt Hochwaſſer Auch Murg und Enz führen Hochwaſſer. Die Fluten wachſen zuſehends; da wahre Sturzbäche von den Bergen kommen und die ungeheuren Schneemaſſen, die in den letzten Tagen fielen, allerwärts ſchmelzen. i In der Gegend von Naumünzach und Forbach iſt die Murg zu einem toſenden Wildbach geworden, der die beider⸗ eitigen Afer überſchwemmt. Auch die alte Mureſchiſſerſtraße ſteht ſtreckenweiſe unter Waſſer. Im mittleren Murgtal, zwi⸗ ſchen Raumünzach und Kloſterreichenbach ſtehen Wieſen und Felder weithin unter Waſſer. Die Bürgermeiſterei Kloſterreichenbach meldet fortge⸗ etzten Waſſeranſtieg. Von allen Seiten fließen der Murg ſolche Waſſermaſſen zu, daß ſie von den Waſſerdohlen der horfſtraßen nicht mehr aufgenommen werden können und vielfach zurückſtrömen oder ſich ſtauen. Es wurde daher in verſchiedenen Gemeinden ein a Hochwaſſerdienſt eingerichtet, g der verſucht, das Waſſer in geregelte Bahnen abzuleiten. Teilweiſe hatte die Migge Pegelſtand von 3 Meker erreicht. tionierte Arbeitsdienſt eingeſetzt. Aus den Nachbarländern Ludwigshafen.(Ein„ſchweres Ding“ ge⸗ dreht.) Der 29 Jahre alte Eugen Ritthaler aus Ludwigs⸗ hafen hatte im Oktober und November in Mundenheim mehrere Einbrüche und Diebſtähle verübt und dabei u. a. einen Schraubſtock, Gußſtücke und andere Materialien ge⸗ ſtohlen. Ein Ehepaar, dem er von ſeinen Diebſtählen er⸗ zählte und das ihm daraufhin das Haus verbot, bedrohte er mit Halsabſchneiden. R., der hartnäckig leugnete, wurde durch die Zeugenausſagen überführt. Er erhielt mit Rück⸗ ſicht cuf ſeine Vorſtrafen vom Amtsgericht Ludwigshafen wegen fortgeſetzten ſchweren Diebſtahls und Bedrohung ein Jahr acht Monate Gefängnis. Die Unterſuchungshaft ſeit Ende Dezember wurde ihm wegen ſeines Leugnens nicht angerechnet. Eine Frau in Flammen. Speyer. Ein gräßlicher Unglücksfall ereignete ſich am Dienstag nachmitag in einem Hauſe der Karmeliterſtraße. Die dort wohnende 43 Jahre alte Invalidin Juliane Siegel wollte den Badeofen anheizen, wobei ihre Schürze Feuer fing. Ehe die Frau es recht merkte, ſtand ſie völlig in Flam⸗ men. Um Hilfe rufend, rannte ſie, lichterloh brennend, in den Hausflur. Ein im gleichen Haufe wohnender Arzt er⸗ ſtickte mit einer Sofadecke die Flammen. Die Verunglückte hatte jedoch ſchon ſo ſchwere Verbrennungen am ganzen Körper erlitten, daß ſie in hoffnungsloſem Zuſtande in das Krankenhaus eingeliefert wurde. Die Erbſchaſt für Frankfurt zewhork, 6. Febr. Zu der Erbſchaft, die der im Ge⸗ fängniskrankenhaus in Albany verſtorbene Alfons Ste⸗ phani hinterlaſſen hat, wird noch bekannt, daß der Ver⸗ ſtorbene urſprünglich 100 000 Dollar von ſeinem Vater ge⸗ erbt hatte. Dieſe Summe hat ſich während ſeiner 45jährigen Gefängnishaft faft verdreifacht. Sie wurde von Stephani einer Bank in Frankfurt a. M. hinterlaſſen, die ſie zugun⸗ ſten der Frankfurter Bevölkerung verwenden ſoll. Ferner ſind in dem Teſtament Stephanis noch weitere Guthaben bei der Equitable Truſt⸗Company, Guaranty Truſt⸗Com⸗ pany und bei der Credit Lyonnais in Paris und London erwähnt. Bingen.(Schiffs unfall auf dem Rhein.) In der Nähe von Bingen erlitt ein von einem Dampfer ge⸗ ſchleppter Kahn mit einer Zuckerladung einen Ruderbruch. Der Kahn würde manövrierunfähig und geriet auf Grund, wobei er ein großes Leck erhielt. Der Kahn ſank bis auf den Stromgrund, der glücklicherweiſe nicht ſo tief war, daß der Kahn vom Waſſer überſpült wurde. Mit dem Auspumpen des Waſſers und der Leichterung der Ladung iſt ſofort begonnen worden. ** Haiger.(25 Meter tief abgeſtürzt.) Auf der Eiſenſteingrube„Pfannenberger Einigkeit“ bei Sal⸗ chendorf ſtürzten die Bergleute Rudolf Schlemper aus Sal⸗ chendorf und Friedrich Euteneuer aus Walbach von einem Grubengerüſt 25 Meter tief in die Grube ab. Beide erlitten ſchwere innere und äußere Verletzungen und mußten ins Krankenhaus geſchafft werden. Gasvergiſtung Frau und zwei Kinder geſtorben. — Stuttgart, 5. Febr. In einem Hauſe der Schönbühl⸗ ſtraße ereignete ſich ein tragiſcher Unglücksfall. Als am Mittag der Ehemann A. nach Hauſe kam, bemerkte er in der Wohnung ſtarken Gasgeruch. In der Küche fand er dann ſeine Frau, ſeine acht Jahre alte Tochter und das acht Monate alte Söhnchen bewußtlos auf. Sofort vorge⸗ nommene Wiederbelebungsverſuche blieben leider ohne Er⸗ folg. Die Frau war am Vormittag in der Küche beſchäftigt; die beiden Kinder waren bei ihr. Auf dem Herd ſtand Milch, die überkochte, wodurch dann die Flamme ausgelöſcht wurde. Nun hat anſcheinend die Frau vergeſſen, den Gashahn zu ſchließen. Durch den Brandgeruch der Milch nahm ſie den Gasgeruch wahrſchein⸗ lich nicht wahr, ſo daß die drei Perſonen bewußtlos wurden. * — Alm.(Tödlicher Betriebsunfall.) Mecha⸗ nikermeiſter Bernhard Amann, der in der Büchſengaſſe eine mechaniſche Fein⸗ und Hohlſchleiferei unterhält, iſt Montag nachmittag tödlich verunglückt. Er hatte eine neue Schmir⸗ gelſcheibe, die elektriſch betrieben wird, eingeſetzt. Dieſe Scheibe ſollte 2000 Umdrehungen in der Minute leiſten. Bei dem Verſuch iſt die Scheibe geſprungen und die vorſchrifts⸗ mäßig angebrachte Schutzvorrichtung wurde zerriſſen. Der Verunglückte erhielt eine tiefe Wunde, vom Kiefer anfangend bis in die Schädeldecke, von über zwei Zentimeter Breite. Die Wucht, mit der die zertrümmerte Schmirgelſcheibe gegen den Verunglückten geſchleudert wurde, war ſo groß, daß auf der Stelle der Tod eintrat. Hochwaſſer im Fitstal — Göppingen, 5. Febr. Der ununterbrochen nieder⸗ gehende Regen in den Niederungen und auf den Bergen ließ die Fils Hochwaſſer führen.. de Sie und ihre zahlreichen Rebenflüſſe ſind in reißen Ste me e 11015 führen unheimliche, ſchmutzig gelbe Waſſermaſſen mit allerlei Geröll und Unrat zu Tal. In wenigen Stunden ſind die Waſſer der Fils um mehr als 1.5 Meter gestiegen. Die Afer ſind bis zum Rand gefüllt. Ein Glück iſt es, daß die Uferverbeſſerungen im Laufe des vergangenen Jahres durchgeführt wurden und auch größ⸗ tenteils an den gefährlichſten Stellen beendet ſind. Die Waſſermaſſen haben dadurch einen freieren Ablauf erhalten. In Eislingen führt die Krumm ebenfalls Hochwaſſer. Die behelfsmäßig gebaute Brücke iſt für den Verkehr geſperrt. Zwiſchen Eislingen und Göppingen iſt die Fils an den noch im Gang befindlichen Bauarbeiten beim Wehr über die Afer getreten. Ein großer Teil des Baumaterials iſt weggeſchwemmt worden. Die Wieſen und Felder ſind auf weiter Fläche unter Waſſer. Innerhalb des Stadtgebiets iſt der Pegelſtand der großen Ueberſchwemmung vom Dezember e er⸗ reicht. Im Induſtrieviertel und am unteren Wehr beſteht die Gefahr, daß die Waſſermaſſen bei weiterem Steigen die Ufer überfluten. Bei Faurndau iſt 5 3 das Marbachtal eine einzige Waſſerwüſte. In Ahingen mußte die Feuerwehr eingeſeht werden. um die am Blaubach gelegene Siedlung gegen die andrängenden Waſſermaſſen zu ſichern. Der Schutzdamm wurde verſtärkt. Die Gärten ſind überſchwemmt und die Keller mit Waſſer gefüllt. Ganz bedrohlich ſieht es zwiſchen Uhingen und Ebersbach aus. Dort konnte der Naſſachbach die Waſſermaſſen nicht mehr faſſen. Es wurde deshalb der in Ebersbach ſta⸗ 0 7 guter Dorfmüſik Lolcale Nuud schi au Das Hochwaſſer des Neckars hat geſtern Abend hier ſeinen höchſten Stand erreicht. Der Pegelſtand des Rechars betrug heute früh 7,30 Meter, in Mannheim geſtern 6,29 Meter. Der Rhein ſtieg von 4,64 Meter auf 6,22 Meter heute früh. Vom Oberlauf wird jedoch Fallen des Hochwaſſers gemeldet. Im Schwarzwald iſt glücklicherweiſe ein Temperaturumſchlag zu verzeichnen, ſodaß eine ernſte Hochwaſſergefahr vorläufig beſeitigt iſt. Der Reckar iſt im Oberlanf 30 em gefallen. Schwieriges Nettungswerk. Mannheim, 5. Febr. Das Hochwaſſer des Neckars brachte mehrere Arbeiter, die an der Bauſtelle Seckenheimer Landſtraße der Reichsautobahn beſchäftigt ſind, in große Ge⸗ fahr. Die Leute wollten noch etwas aus einer Baubude herausholen. Inzwiſchen war der Laufſfteg von den Fluten mitgeriſſen worden, ſo daß der Rückweg abgeſchnitten war. Ein Ar⸗ beiter, der ſich durch Schwimmen retten wollte, jedoch in die Gefahr des Ertrinkens geriet, konnte von ſeinen Kameraden mit Hilfe von Fahrgleiſen und einer Lore gerettet werden. Da er ſich am Laufſteg leichtere Verletzungen zugezogen hatte, mußte er in das Krankenhaus verbracht werden. Eine Gruppe von vier Arbeitern, die ſich auf eine Inſel im Flußbett geflüchtet hatte, wurde mit Hilfe eines Nachens wieder an Land gebracht. Von dieſen Leuten wurde eben⸗ falls ein Mann ins Krankenhaus eingeliefert. Die Berufs⸗ feuerwehr hatte bereits ein Floß gebaut, doch konnte kurz vorher der Nachen beigeſchafft und zur Rettung der Be⸗ drohten eingeſetzt werden. — Der deutſche Gruß in der öffentlichen Verwaltung. Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter gibt in einem Er⸗ laß, der an alle Verwaltungsbehörden des Reiches, der Länder und Gemeinden gerichtet iſt, der Ueberzeugung Aus⸗ druck, daß die Beamten⸗, Angeſtellten⸗ und Arbeiterſchaft der öffentlichen Verwaltung freudig gewillt ſei, dem durch das Geſetz über das Staatsoberhaupt und das Geſetz über die Vereidigung der Beamten und der Wehrmacht geſchaffenen höchſt perſönlichen und unlösbaren Treueverhältnis zum Füh⸗ rer und Reichskanzler in beſonderer Form des deutſchen Grußes Ausdruck zu geben. In Erweiterung der bisherigen Beſtimmungen ordne er daher an, daß fortan die Beamten, Behördenangeſtellten und arbeiter den deutſchen Gruß im Dienſt und innerhalb der dienſtlichen Gebäude und Anlagen durch Erheben des rechten Armes und durch den gleichzeitigen deutlichen Ausſpruch„Heil Hitler“ ausführen. Er erwarte, daß in gleicher Weiſe auch in außerdienſtlichem Verkehr ge⸗ grüßt werde. — Einſchränkung der Parkverbote. In einem auch an die Landesregierungen gerichteten Erlaß ſtellt der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter feſt, daß die in einer Reihe von Städten beſtehenden zahlreichen örtlichen und zeitlichen Parkver? te den zum Parken zur Verfügung ſtehenden Raum in allzu ſtarkem Maße beſchränken. Der zunehmende Kraft⸗ fahrzeugverkehr erfordere die weitgehende Ausnutzung des vorhandenen Straßenraumes zum Parken und Abſtellen von Kraftfahrzeugen. Der Miniſter erſucht die zuſtändigen Be⸗ hörden, alle zurzeit beſtehenden Parkverbote auf öffentlichen Straßen und Plätzen einer Nachprüfung zu unterziehen und ſie nur da aufrecht zu erhalten, wo eine unbedingte Not⸗ wendigkeit dafür vorliegt. g — Stationsnamen werden ausgerufen. Da es den Rei⸗ ſenden in der kalten Jahreszeit wegen der meiſt mit Eis⸗ blumen überfrorenen Fenſter unmöglich iſt, vom Abteil aus die einzelnen Stationsnamen zu erkennen, hat die Reichsbahn veranlaßt, daß während der kalten Jahreszeit auf allen Bahnhöfen die Stationsnamen ausgerufen werden. Die Rei⸗ ſenden haben es alſo nicht nötig, ſich„Gucklöcher“ zu hauchen oder zu kratzen, wenn ſie feſtſtellen wollen, wo ſie ſich jeweils befinden. — Die Reichsbahn als Beſchützer der Vögel. Um die Vögel in ihrem Brutgeſchäft nicht zu ſtören, hat die Deutſche Reichsbahn angeordnet, daß das Abbrennen von dürrem Gras ſowie von Rohr und Schilf auf dem Eiſenbahngelände vor dem 15. März jedes Jahres vorgenommen werden muß und von dieſem Zeitpunkt ab bis Ende September unter⸗ bleibt. Bei dem Abbrennen ſind Sträucher, Hecken und Bäume, die den Vögeln als Niſt⸗ und Zufluchtsſtätten dienen, möglichſt zu ſchonen. Von einem Auto erfaßt. Beim Ueberqueren der Kä⸗ fertalerſtraße geriet nachts ein Mann, der ſein Fahrrad neben ſich herſchob, in die Fahrbahn eines Perſonenkraft⸗ wagens, von dem er erfaßt und zu Boden geworfen wurde. Der Autofahrer brachte den Mann, der erhebliche Kopfver⸗ letzungen erlitten hatte, nach dem Städtiſchen Krankenhaus. Wen die Schuld trifft, ſteht noch nicht einwandfrei feſt. Der Dorftag Es iſt das Beſtreben unſerer Zeit, dem Leben des Dor⸗ fes und ſeiner Bewohner neue Inhalte zu geben, ländliches Volkstum neu zu geſtalten und dabei anzuknüpfen an die wertvolle Ueberlieferung. Dieſe Neubelebung kann entſchei⸗ dend aber nur durch das Landvolk ſelbſt 151 5 und der Gewinnung des Landvolkes für tätige Mitwirkung an der Volkstumsarbeit dienen die Dorftage. Die Anregungen, die im einzelnen für die praktiſche Durchführung gegeben werden, entſprechen den Erfahrun⸗ gen, die bisher gemacht wurden. Der Dorftag ſoll, ſo hei es in den Richtlinien des Deutſchen Gemeindetages, ſich m über mehrere Tage erſtrecken und am letzten Tage zu einem Volks⸗ und Heimatfeſt umgeſtaltet werden. Das Dorf ſoll ſich dabei weitgehend als Gaſtgeber fühlen. Vorträge ſollen ſich dem dörflichen Geſchichtskreis anpaſſen, ohne auf den Kirch⸗ melt geſchult, und bei der Dorftags⸗Arbeit eingeſetzt werden. Auch zum Tanzen ſollen die Alten mit ne den 5 bee ſind Volksſpiele und Bühnenſpiele. Zun t die Volkssprache, deren Gebrauch Vom Handballſport. g Seckenheims Handballmannſchaft des Tv. 98 e. V. findet unter den einheimiſchen Sportbegeiſterten allgemeine Beachtung und Anerkennung. Nach erfolgreichen Aufſtiegs⸗ ſpielen iſt die Mannſchaft im Jahre 1934 als Meiſter der Kreisklaſſe in die Bezirksklaſſe aufgerückt. Heute können wir die Tatſache feſtſtellen, daß ſich die Mannſchaft nicht allein in dieſer Spielklaſſe zu behaupten verſucht hat, ſondern ſogar als Tabellenzweiter der Bezirksklaſſe 1 nach dem ungeſchlagenen Mannheimer Polizeiſportverein rangiert. Die ſeither vollbrachten Leiſtungen der Handballmannſchaft des Turnvereins ſind um ſo höher einzuſchätzen, nachdem in dieſer Klaſſe ein guter Handball geſpielt wird und man ohne weiteres ſagen kann, daß eine manche Mannſchaft der Gauklaſſe, um Punkte zu erhalten, zu kämpfen hätte. Der Tv. ſtellt allſonntäglich eine techniſch ſpielſtarke Mann⸗ ſchaft, die durchweg von jungen Spielern beſetzt iſt. Tor⸗ wächter Max Bühler zählt 26 Jahre, iſt der älteſte Spieler ſeiner Mannſchaft, iſt groß und gibt der Mannſchaft als Letzter den nötigen Rückhalt. Seither hat er für die Mann⸗ großes geleiſtet und hat die von der Mannſchaft errungenen Siege nicht mehr aus der Hand gegeben. Erwin Rath 23 und Fritz Schmitt 20 Jahre, ſind rutinierte, harte, zähe und ausdauernde Verteidiger, die Erfolge des Gegners nicht gerne hinnehmen. Nach ihnen kommen Karl Gehr 21, Mittelläufer, Oskar Merdes 20, linker und Artur Gropp 19 Jahre, rechter Läufer. geben im Verein eine ſehr gute Abwehrreihe ab, und laſſen es aber auch am nötigen Aufbau nicht fehlen. Die Stürmerreihe iſt wendig, raffineſſenreich, techniſch gut und dazu äußerſt ſchußgewaltig, was die Torziffer der Tabelle deutlich aus⸗ drückt. Als Stürmer ſpielen von rechts nach links Hermann Kreutzer 18, Rich. Hufnagel 22, Franz Schmitt 22, Artur Raufelder 21 und Friedrich Kettner 21 Jahr. Man kann die Leiſtungen der geſamten Mannſchaft nur loben. Sie iſt nicht nur ſpieleriſch gut, ſondern iſt geſellſchaftlich wie ſpieleriſch harmoniſch miteinander verwachſen. Unter Führung des Abt.⸗Leiters Ed. Würthwein hat es die Mannſchaft verſtanden, alte und junge Mitglieder, erſtere noch vor Jahren Gegner des Handballſpiels, auf den grünen Raſen zu bringen und ſie als treue Begleiter bei gutem und ſchlechtem Wetter mitzuführen. Selbſt, was das Schöne bei dieſer Sache iſt, verſagen dieſe Anhänger ſchaft Dioſe Dieſe ihrer Freudigkeit nicht, indem ſie ſich von Zeit zu Zeit zu einer Sonderunterſtützung herbeilaſſen. So haben es ſich dieſe Freunde nicht nehmen laſſen, einen neuen Sport⸗ dreß der Mannſchaft zu ſtiften. Dieſer Zuſammenhalt mit den Alten des weit über die Ortsgrenzen bekannten Tv. 98 e. V., möge fortbeſtehen und weitere Siege an die Vereinsfahne heften. Schon lange Jahre hindurch hat es in Seckenheim keine beachtenswerte ſportliche Erfolge im Ballſpiel gegeben, wie es gerade jetzt dieſer jungen Mann⸗ ſchaft gelungen iſt und was auch von jedem Sportanhänger für Ballſpiele beachtet wird. In allernächſter Zeit wird auch der Tabellenerſte, Polizeiſportverein Mannheim, Gaſt der Turnerſchaft ſein und wird dieſes Spiel eine beachtliche Zuſchauermenge anlocken. An dieſer Stelle wird heute ſchon auf dieſes Spiel aufmerkſam gemacht, das, wie bekannt iſt, am 10. März auf den Wörtelwieſen zum Austrag kommt. Bis dahin wird auch der beliebte Mannſchaftstrainer, Paul Engelter, wieder unter der Mannſchaft ſein und wird Rat⸗ ſchläge und Weiſungen der Mannſchaft erteilen. Möge auch der Wettergott ſich nicht verſchließen und dieſem Treffen einen ſonnigen und angenehmen Tag ſpendem. Kurze Worte dürften auch den Sportplatzverhältniſſen in Seckenheim zu widmen ſein. Die Sportplätze auf der Neckarwieſe haben keine gute Lage. Gerade jetzt hat der hohe Waſſergang des Neckars den Sportplatz der Fußballvereini⸗ gung und Tv. überflutet und wird denſelben aufreißen und in einen gepflügten Acker umwandeln. Ebenfalls wird der alte Katzenneckar ſeinen Schutt auf dieſen Sportplätzen ablagern und bleibt die Spielfähigkeit der Sportplätz für den kommenden Sonntag abzuwarten. Es dürfte bereits bekannt ſein, daß ſämtliche Tore weggeſpült worden find. Der Sportbehörde Mannheims dürfte nach Rückgang des Neckars Gelegenheit gegeben ſein, dieſe Plätze einmal einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Wäre es nicht möglich, in unſerem früheren nahen Waldgelände geeignete Sport⸗ plätze zu ſchaffen? Wo werden die reſtlichen Spiele aus⸗ getragen werden können? 1 9255 Liebe Stadtväter, wir Seckenheimer ſind jetzt wieder ohne Sportplätze, errichtet uns doch bitte auf dem Brach⸗ gelände bei der Waldſpitze eine Sportplatzanlage, dort iſt das Gelände jetzt eingeebnet und iſt es möglich, in einigen Tagen beſpielbare Sportplätze zu errichten, was auch mit geringen Koßen geſchehen kann. R. A. Lebensweiſe und Lebensdauer Etwas vom Altwerden und Jungbleiben. Dauer des Lebens und die Di Die Stärke gegenwirken durch Betätigung in anderer Richtung. Im übrigen iſt es für die Vermeidung vorzeitigen Alterns wichtig, daß man ſchon während des ganzen Lebens lebensverkürzende Einflüſſe von ſich fernhält. Durch die Wahl der Ernährung, durch Beſchränkung im Gebrauch von Genußmitteln läßt ſich hier vieles erreichen. Die übermäßige Beanſpruchung der Sinnesorgane durch ſtarke Geräuſche, inten⸗ ſive Lichteffekte, beſchleunigte Art der Fortbewegung weiſt uns mit Nachdruck darauf hin, daß wir vor allem möglichſte Ruhe und Gleichförmigkeit in unſer Erholungsleben bringen müſſen. S. Rech. 11 Der Februar im Bauernſpruch Der Bauer beobachtet den Februar beſonders ſtark, weil nach alter Erfahrung das Wetter in dieſem Monat von ſtarker Einwirkung einmal auf den weiteren Witterungsab⸗ lauf, dann aber auch von mancherlei Bedeutung für das Erntejahr iſt. Es gibt für den Februar eine reiche Zahl von Bauernregeln, die das Februar⸗Wetter mit den Hoffnungen und Erwartungen für die kommenden Vorfrühlingsmonate in Verbindung bringen. Hören wir eine kleine Ausleſe der Bauerngeſpräche: Viel Regen im Februar, viel Regen im ganzen Jahr. — Lichtmeß trüb, iſt dem Bauern lieb.— Iſt's Mattheis kalt, hat die Kälte halt.— Wenn im Hornung die Mücken ſchwärmen, muß man im März die Ohren wärmen.— Februar baut manche Brück, März bricht ihnen das Genick. — Iſt an Lichtmeß Sonnenſchein, bringt's gern noch mehr Schnee herein.— Tummeln die Krähen ſich noch, bleibt uns des Winters Joch; wenn ſie vom Feld verſchwinden, wärmere Tage ſie künden.— Wenn es zu Lichtmeß ſtürmt und tobt, der Bauer ſich das Wetter lobt.— Hornung hell und klar, gibt ein gutes Flachsjahr.— Lichtmeß hell, gerbt dem Bauern das Fell, Lichtmeß dumper(dunkel), macht ihn zum Junker.— Solange die Lerche nicht vor Lichtmeß ſingt, ſolange nach Lichtmeß kein Lied ihr gelingt. Dem Februar iſt nicht immer zu trauen. Er bringt noch manche Winter⸗ und Schneetage. Darauf weiſen folgende Bauernregeln hin: St. Dorothe gibt den meiſten Schnee. — Wenn's an Mariä Lichtmeß nur ſo viel ſchneit, daß man's auf einem ſchwarzen Ochſen ſieht, ſo wird Sommer. — Iſt's hell und klar, ſo dauert der Winter noch lange.— Die Nacht vor Petri Stuhlfeier weiſt an, was wir vierzig Tage für ein Wetter han. Allgemeine Bauernregeln ſind: Wenn die Haſen luſtig ſpringen, hoch in Lüften Lerchen ſingen, wird's uns Froſt und Kälte bringen.— Wenn die Katze im Februar in der Sonne liegt, im März ſie wieder hinter den Ofen kriecht. — Wenn's der Hornung gnädig macht, bringt der Lenz den Froſt bei Nacht.— Wenn es im Februar nicht tüchtig wintert, ſo kommt die Kälte um Oſtern.— Wenn im Hor⸗ nung die Mücken geigen, müſſen ſie im Märzen ſchweigen.— Heftige Nordwinde zu Ende Februar, prophezeien ein frucht⸗ bares Jahr.— Wenn Nordwind im Februar nicht will, ſo kommt er ſicher im April. Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm- Nummern: 6 Bauernfunk, Wetter; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtik 1; 6.30 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 6.45 Gym⸗ naſtik II; 7 Frühkonzert; 8.15 Gymnaſtik für die Frau; 8.30 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 10 Nachrichten; 11.15 Funkwerbungskonzert; 11.45 Wetter, Bauernfunk; 12 Mit⸗ tagskonzert 1; 13 Zeit, Saardienſt; 13.05 Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert II; 16 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 7. Februar: 10.15 Volksliedſingen; 10.45 Klaviermuſik; 14.15 Sendepauſe; 15.30 Frauenſtunde; 18 Spaniſch; 18.15 Kurzgeſpräch; 18.30 Bunte Reihe... 19.48 Viertelſtunde des Frontſoldaten; 20.15 Unterhaltungskonzert; 21 Vom Bäumchen, das andere Blätter hat gewollt, modernes Märchen; 21.30 Wo ſoll ich mich hinkeren, ich thumbes Brüderlein, rfolge; 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.30 Das neue Lied; 23 Tanzmuſik. Freitag, 8. Februar: 10.15 Generalprobe zu den olym⸗ piſchen Winterſpielen 1936, Querſchnitt durch die deutſche Sportarbeit in Garmiſch⸗Partenkirchen; 10.50 Altitalieniſche Muſik; 14.15 Sendepauſe; 15.30 Kinderſtunde; 18 Uns gruſelt's— und euch?, eine ſchaurige Zuſammenſtellung; 18.30 Mädel, komm, die Geigen ſingen, bunte Muſik; 19.50 Vor⸗ trag über die amtlichen Rundfunkzeitſchriften; 20.15 Stunde der Nation; 21 Heut' gehn wir auf den Bummel, heiterer Rückblick; 22.30 Tanzmuſik. Samstag, 9. Februar: 10.15 Der ſingende Baum, Mär⸗ chenſpiel; 10.45 Muſik für Violincello und Klavier; 11 Lie⸗ der; 14.15 Ja, die Liebe..., buntes Schallplattenkonzert; Dichter des jungen Deutſchlands; 15.30 Wie treibt die Hitler⸗ jugend Gymnaſtik; 16 Heiteres Wochenend; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Erziehung zu feinen Manieren, heitere Szene; 19 Kleinkunſt; 20.15 Der Trompeter von Säckingen; 22.30 Tanzmuſik. Reichsſender Frankfurt. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik I; 6.30 Gymnaſtik II; 6.45 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetterbericht; 6.55 Morgenſpruch, Choral; 7 Frühkonzert; 8.10 Waſſerſtandsmeldungen, Wet⸗ ter; 8.15 Gymnaſtik; 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11 Werbekonzert; 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldun⸗ gen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzert I; 18 Zeit, Saardienſt, Nachrichten; 13.10 Lokale Nachrichten; 13.18 Mittagskonzert II; 14.15 Zeit, Nachrichten; 14.30 Wirt⸗ ſchaftsbericht; 14.45 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen; 14.55 Wet⸗ terbericht; 16 Nachmiktagskonzert; 18.45 Wetter, Wirtſchafts⸗ meldungen, Programmänderungen, Zeit; 20 Zeit, Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. . Donnerstag, 7. Februar: 10.15 Schulfunk; 10.45 Prak⸗ tiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderſtundez 18 Der nordiſche Menſch; 18.35 Neue deutſche Dichtungz 18.50 Fröhlicher Klang, luſtiges Wort; 20.10 Deutſche Lieder; 21 Wiener und Berliner Volksmuſik; 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.30 Der Generalpoſtmeiſter in Frank⸗ furt; 23 Tanzmuſik. Freitag, 8. Februar: 10.15 Schulfunk; 10.50 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau; 18 Jugendfunk; 18.15 Humor des Oſtens, Plauderei; 18.30 Was geht in den Vulkanen vor?, Zwiegeſpräch; 18.45 Vor⸗ trag über die amtlichen Rundfunkzeitſchriften; 18.50 Unter⸗ haltungskonzert; 19.45 Das Leben ſpricht; 20.15 Stunde der Nation; 21 Muſik um Oſſian; 22.30 Sportvorſchau; 23. Deutſche Kaiſer rufen am Rhein; 23.30 Der Vorſtadtgeſang⸗ verein. 8 Samstag, 9. Februar: 14.30 Quer durch die Wirtſchaft; 15.15 Jugendfunk; 18 Stimme der Grenze; 18.20 Steg⸗ reifſendung; 18.35 Das Mikrophon unterwegs; 18.50 O welche Luſt Soldat zu ſein, Schallplatten; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Die Verlobungsreiſ ins Rieweloch, luſtige Angelegenheit aus Frankfurt⸗Sachſenhauſen; 22.20 Bunter Abend; anſchließend Tanzmuſik. f d 91 2A Wetterbericht Unter dem Einfluß zweier Tiefdruckgebiete bei Island⸗ und über Skandinavien iſt für Mittwoch und Donnerstag vielfach bedecktes und auch zu weiteren Niederſchlägen ge⸗ neigtes, naßkaltes Welter zu erwarten. Sonnenaufgang 7,33 Sonnenuntergang 16,56 Mondaufgang 8,36 Monduntergang 22,45 turnhalle Gymnaſtik. 1 Liedertafel. Heute Mittwoch fällt die Probe aus. MNännergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Samstag fällt die Probe aus. Verſammlungs⸗ Kalender. 9 NS.⸗Frauenſchaft. Heute abend 7.30 Uhr in der Schul⸗ „Gängerbund“ Mannheim⸗GSeckenheim Am Sonntag, den 10. Februar, nachmittags 3 Uhr, findet im Lokal„Zum Kaiſerhof“ unſere diesjährige Hauptversammlung ſtatt. Hierzu ſind alle Ehrenmitglieder, paſſive und aktive Mitglieder freundlichſt eingeladen. Anträge müſſen bis ſpäteſtens Sonntag mittag 12 Uhr beim Vereinsführer ſchriftlich eingereicht ſein.. Der Vereinsführer. Sammel ⸗Anzeiger i zur für Mitglieder der Landw. Cin⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaft Diejenigen Landwirte, welche bad. Saatmais verkaufen wollen, müſſen ſich ſofort im Lager anmelden. zu kaufen geſucht. Einige Grundstücke 3 Zimmer mit Küche Georg Röſer. und Gartenanteil per ſofort oder 8 0 1. April zu vermieten. Zu erfr. bei wegen Geſchüftsaufgabe z. verkaufen Feudenheim, Htrſchbergſtraße 43. Sattler, Zähringerſtraße 10. Gelegenheitskauf! 1 Schlafzimmer eichen, in Rußbaum abgeſetzt und poliert, zu günſtigen Bedingungen zu verkaufen. s Schreinerei Kollnig, Hauptſtraße 85. Ajähr. Fuchswallach oder b jahr. Braunwallach Gg. Fr. Benzinger, Soeben erſchienen: Bauerntum Amun ume vor den Toren der Großſtadt eee Von Dr. Karl Kollnig. Eine neue Heimatſchrift über das Seckenheimer Bauerntum in Geſchichte und Gegenwart, in ſeiner Sprache, in Sitte, Brauch und Volksüberlieferung. 60 Seiten mit 6 Bildtafeln Preis: 1.50 Mk Zu beziehen durch den Verlag„Neckar-Bote“. Donnerstag! Freitag; Samstag 9, Februar den 7. Februar 3. Fobruar Reste-Tage! 8 2 2 nur 1 im Jahr: SERIE N-RE STE“! Were 1 Serien-Reste aller Art. Preis je nach Länge und Stoffart. 4 Reste 2 Serle 1. Rest 0.9[ Serle 3.. Rest 1.90] Serle SB 90 1 Serie 2 Rest 1.50 Serle 4. Rest 2.80 Serle 8 est 5 2 aller Art Laaer eee d Usser-⸗ gewöhn⸗ lich Lee billig! neee eee 525