ichts rüne ligen eim⸗ einer * r Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreist Die 22:mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Preisliſte Rr. 2. Anzeigenſchluß 9 Uhr. T. A. XII. 34: 1200 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. dages- und Anzeigenblatt Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen, Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantw. für Schriftl uu Anzeigen Gg. Härdle, M⸗Seckenheim Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 35. Jahrgang Keine Aeherflutung der Saar! Appell an die Disziplin der deutſchen Wirtſchaft.— Das Sdargebiet kein Tummelplatz privater Abſatzinkereſſen. Neuſtadt a. d. 9., 7. Februar. Der Saarbevollmächtigte hat bereits in zwei Aufrufen ſich gegen die Ueberflutung des Saargebietes mit Vertre⸗ tern von Firmen aus dem übrigen Deutſchland gewandt. Nunmehr veröffentlicht der Leiter der Abteilung Wirtſchaft im Büro des Saarbevollmächtigten, W. Böſing, einen längeren Artikel über dieſe Frage mit der Ueberſchrift: „Mehr Diſziplin in der deutſchen Wirt⸗ ſchaft!“. Er führt u. a. aus: „Wer heute irgendeine der ſaarländiſchen Tageszeitun⸗ gen in die Hand nimmt, findet dort, über ganze Seiten hin⸗ weggehend, Anzeigen deutſcher Firmen aus allen Branchen, in denen Vertreter für das Saargebiet geſucht werden. Die ülle dieſer Anzeigen iſt um ſo erſtaunlicher, wenn man denkt, daß einerſeits das Saargebiet auf Grund ſeiner hochentwickelten Induſtrie ſelbſt einen großen Teil ſeines Marktes verſorgen kann und andererſeits dieſe Anzahl von Vertretern geſucht wird für ein Gebiet, das nur 830 000 Einwohner zählt. Es iſt im Voraus feſtzuſtellen, daß die Grenzfrage des Saargebietes und die Frage der Saarabſtimmung eine Charakterfrage war. Nicht irgendwelche wirt⸗ ſchaftlichen Beweggründe und nicht das verſtandesmä⸗ ßige Suchen, auf welcher Seite der größere Vorteil lag, hat das Saarvolk bewogen, in einer über alle Erwartungen hinausgehenden Demonſtration ſein Deutſchtum zu beken⸗ nen, ſondern die Stimme des Blutes und das Gefühl der innerſten Verbundenheit mit der geſamten deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft. Wer die Lage der ſaarländiſchen Wirtſchaft richtig be⸗ urteilen will, muß von vornherein bedenken, daß durch die Beſtimmungen des Verſailler Diktates die Saarwirtſchaft aus dem organiſchen Zuſammenhang mit der außerordent⸗ lich ſtark wirtſchaftlich orientierten Süd⸗Weſt⸗Ecke des Vorkriegsreiches gelöſt wurde. Die wirtſchaftliche Rückglie⸗ derung des Saargebietes ſtellt deswegen die vordringliche Aufgabe, dieſen organiſchen Zuſammenhang ſo raſch wie möglich wiederherzuſtellen. Von dieſem Geſichtspunkt aus kann und wird nicht zu⸗ gelaſſen werden, daß die ſaarländiſche Wirtſchaft dem ge⸗ genwärtigen geſchäftlichen Anſturm ausgeliefert wird und ihm unterliegt. Es muß von Seiten der deutſchen Firmen die größmöglichſte Zurückhaltung erwartet werden, einer⸗ ſeits um die organiſche Rückgliederung nicht zu gefährden, andererſeits aber auch, um ſich ſelbſt Unkoſten und Ent⸗ täuſchungen zu erſparen. Es muß dringend und im Inkereſſe einer planmäßigen Einfügung der Saarwirkſchaft in die Volkswirtſchaft des Deutſchen Reiches darauf aufmerkſam gemacht werden, daß bei der Rückkehr des Saargebietes in keinem Fall das be⸗ grenzte Inkereſſe eines einzelnen Lieferanten, ſondern ein⸗ zig und allein das große Bolkswirtſchaftsintereſſe des na⸗ kionalſozialiſtiſchen Staates maßgebend iſt. Der Abſatzmarkt, der durch die Rückgliederung des Saargebietes Deutſchland zufällt, iſt nicht dazu geeignet, zum Tummelplatz der Intereſſen ſo zahlreicher Fir⸗ men gemacht zu werden, wie es jetzt den Anſchein beſitzt. Insbeſondere iſt nicht zu erwarten, daß jetzt ſofort neue Geſchäftsverbindungen in einem Maße aufgenommen wer⸗ den können, das auch nur halbwegs den Erwartungen ent⸗ spricht. Es muß von der geſamten deutſchen Wirtſchaft die e Zurückhaltunz und die größte iſziplin verlangt werden, damit nicht der Eindruck entſtehen kann, als hätte ein Teil der deutſchen Wirtſchaft 109 der Rückkehr des Saargebietes nach Deutſchland ver⸗ gt. So ſehr eine Aeberſchwemmung des Saarlandes im ſaarländiſchen Intereſſe ſelbſt verhütel werden wird, ſo wäre es zu begrüßen, wenn dieſer Appell an die deutſchen Wirtſchafkskreiſe, die ſich für die Saar wirkſchaftlich inkereſ⸗ ſieren wollen, genügen würde, um alle Handlungen von einem größeren Inkereſſe als dem des perſönlichen Gewinns zu beſtimmen. ——— Die Rückgliederung ö Die Baſeler Saarverhandlungen abgeſchloſſen. 8 Baſel, 7. Februar. Als Abſchluß der ſeit dem 24. Januar 1935 zwiſchen Vertretern der deutſchen und franzöſiſchen Regierung und der Regierungskommiſſion des Saargebietes in Gang be⸗ findlichen Saarverhandlungen wurde am Mittwochnachmit⸗ tag folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: „Das Verhandlungsergebnis iſt in einem von der denk⸗ ſchen und der franzöſiſchen Delegation im Einvernehmen mit der Delegation der Regierungskommiſſion des Saar⸗ ebiets an Baron Aloiſi als Vorſitzenden des Dreieraus⸗ uſſes gerichteten Schreiben zuſammengefaßt, dem in mehr als 20 Anlagen die in Baſel paraphierten Texte der ver⸗ ſchiedenen Vereinbarungen und Erklärungen beigefügt ſind. Das Schreiben und ſeine Anlagen ſollen dem Dreierausſchuß als Grundlage für die Beſtimmungen dienen, die er für die Rat U er 5 sbeſch 10 Rückgliederung des 3 an Deutſchland und r i die Durchführung der auf Grund von den beteiligken Regierungen ü kungen zu kreffen haben wird. liener an den darauffolgenden Tagen und die Donnerstag, den 7. Februar 1985 Die Verhandlungen fanden in Gegenwart eines Vertre⸗ ters des Finanzausſchuſſes des Völkerbundes und eines Mitgliedes des Völkerbundsſekretariates ſtatt. An einem Teil ber Verhandlungen waren auch die BJ3, die Reichs⸗ bank und die Bank von Frankreich beteiligt. Die Führer der franzöſiſchen und deutſchen Delegation haben ſich auf Einladung des Vorſitzenden des Dreierausſchuſſes nach Rom begeben, um dem Ausſchuß mündlich zu berichten. Die Vaterlandsliebe der Saardeutſchen Hohes Lob eines norwegiſchen Polizeioffiziers. Saarbrücken, 6. Februar. Wie die„Saarbrücker Zeitung“ berichtet, hielt anläß⸗ lich einer Verſammlung der Polizeibeamten von Neun⸗ kirchen mit den ausländiſchen Polizeioffizieren der nor⸗ wegiſche Polizeihauptmann Dr. Schöningh eine kurze Anſprache, in der er ſeiner Befriedigung über ſeine Tätig⸗ keit im Kreiſe Ottweiler Ausdruck gab und hierbei aus⸗ führte: „Es iſt intereſſant zu wiſſen, daß wir durch ausländi⸗ ſche Zeitungen ein falſches Bild über das Reich und beſon⸗ ders das Saarvolk hatten. Die Vurſchauen dieſer Blätter, die von Unordnung und Tumult an der Saar wiſſen wollten, trafen nicht ein. Das Saarvolk hat eine außerordentliche Disziplin gezeigt, und Sie können überzeugt ſein, daß wir internationalen Polizeioffiziere unſere vorgeſetzten Inſtan⸗ zen in Genf eindeutig informiert haben über den guten Geiſt an der Saar und die tiefe Vaterlandsliebe der Saar⸗ deutſchen. Dieſes Gefühl der Liebe zum Vaterland hat uns alle, die wir aus verſchiedenen Ländern hierher gekommen ſind, ergriffen, und die Ereigniſſe des 13. Januar und der Tage danach ſind für mich Erlebniſſe, die ich nie vergeſſen werde. Ich werde davon erzählen und berichten, wenn ich bald wie⸗ der in meine Heimat komme, und ich werde das Saarvolk und das Saarland feiern als ein Land der beſten Deutſchen und herzensguten Menſchen, die im Auslande viel verkannt worden ſind.“ Der Abmarſch der fremden Truppen Vorſchläge an den Dreierausſchuß. Saarbrücken, 7. Februar. Das Hauptquartier der internationalen Truppen im Saargebiet hat dem Völkerbund bezw. dem augenblicklich in Rom tagenden Dreierausſchuß Vorſchläge über die Zu⸗ rückziehung der internationalen Truppenkontingente unter⸗ breitet. Nach den unverbindlichen Anregungen des Haupt⸗ quartiers ſollen die holländiſchen Truppen am 16. Fe⸗ bruar, die ſchwediſchen Truppen am 18. Februar, die Ita⸗ Engländer als letzte in verſchiedenen Etappen vom 20. bis 27. Februar das Saargebiet verlaſſen. Man nimmt nicht an, daß der reierausſchuß Veranlaſſung haben wird, dieſe vorgeſchla⸗ genen Termine abzuändern. Präſident Knox wird voraus⸗ ſichtlich in Rom Gelegenheit nehmen, dieſe Fragen von ſich aus mit dem Dreierausſchuß zu erörtern. Ab 1. März Reichsbahntarif im Gaar land Saarbrücken, 7. Februar. Im Amtsblatt der Regie⸗ rungskommiſſion des Saargebietes wird bekanntgegeben, daß ab 28. Februar ſämtliche Tarife der Saarbahnen außer Kraft geſetzt werden. Ab 1. März gelten die Bin⸗ nentarife der Deutſchen Reichsbahn. Es wird hierbei dar⸗ auf hingewieſen, daß die Aufhebung im Benehmen mit der deutſchen Reichsregierung erfolgt. Vom Reichsehrengericht der Arbeit Die erſte Verhandlung. a Berlin, 6. Februar. Die drei erſten Fälle, mit denen ſich das Reichsehren⸗ gericht der Arbeit zu beſchäftigen hatte, betrafen Verſtöße gegen die ſoziale Ehre, die in den zuſtändigen Treuhänder⸗ bezirken Oſtpreußens und Pommerns zur Verurteilung der verantwortlichen Betriebsführer geführt hatten. Beſchwerdeführer im erſten Fall war ein Guts in⸗ ſpektor, der durch ſeine gehäſſigen Nörgeleien und ehr⸗ kränkenden Schimpfereien ſchnell die ganze Gefolgſchaft ge⸗ en ſich aufbrachte und den Arbeitsfrieden in empfindlicher eiſe ſtörte. Schließlich ließ er ſich ſogar zu groben Miß⸗ i handlungen gegenüber einem Gefolaſchaftsmann hinreißen. Das Ehrengericht in Königsberg erkannte auf Entfernung des Angeklagten von ſeinem Arbeitsplatz. Dieſes Urteil wurde jetzt auch vom Reichsehrengericht beſtätigt. Der zweite Fall betraf einen oſtpreußiſchen Gutsbeſitzer, dem vom ſozialen Ehrengericht in Königsberg die Betriebsführereigenſchaft auf die Dauer von ſechs Monaten abgeſprochen worden war, weil er den auf dem Gut wohnenden Gefolgſchaftsleuten unzu⸗ längliche Wohnungen zur Verfügung geſtelſt und trotz wie⸗ derholter Aufforderung die notwendigen Ausbeſſerungen nicht hat vornehmen laſſen.— Hier hielt das Reichsehren⸗ gericht dem Beſchwerdeführer weitgehend ſein vorgerücktes Lebensalter und die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten zu⸗ gute, mit denen er zu kämpfen hatte und erkannte lediglich auf einen Verweis. Im letzten Fall handelte es ſich um einen fugend⸗ lichen Filialleiter eines Betriebes in Stettin. Er hatte ſich den im Geſchäft tätigen weiblichen Angeſtellten bee. Nr. 32 Hegen die Wiener Hetzpreſſe Ein deutliches Work der„Keichspoſt“. Wien, 6. Februar. Die„Reichspoſt“ zieht in einem Artikel einen Tren⸗ nungsſtrich zwiſchen der Politik, die Oeſterreichs Freiheit und Selbſtändigkeit verteidigen ſoll, und der Politik einer gewiſſen Wiener Preſſe, die beharrlich Oeſterreichertum mit deutſchfeindlicher Tendenzmache verwechſelt und da⸗ durch jene kompromittiert. Oeſterreich, ſo ſchreibt das Blatt, iſt ein deutſcher Staat und Oeſterreichertum iſt Deutſchtum von beſonderer Eigenart. Es will dieſe Eigenart behaup⸗ ten und iſt entſchloſſen, ſie gegen Angriffe, von wem immer ſie ausgehen, mit aller Kraft zu verteidigen. Die Abwehr, die unſer Recht und unſere moraliſche Stärke iſt, in Angriff zu verwandeln, daran denkt Oeſterreich nicht, und es iſt be⸗ greiflich, wenn es großen Unwillen hervorruft, daß gewiſſe Wiener Blätter ihr reichlich ſpät entdecktes Oeſterreichertum durch eine demonſtrativ zur Schau geſtellte Deutſchfeindlich⸗ keit erweiſen zu müſſen glauben. Wenn in einer Jeit, in der die große europäiſche Po⸗ litik ganz dem Beſtreben gewidmet iſt, das Deutſche Reich wieder für die Mitarbeit zu gewinnen und die endliche Wie⸗ derbefriedung Europas zu erreichen, dieſe Bemühungen durch beharrliches Hetzen und Giftmiſchen geſtört werden, wenn ohne jeden Anhaltspunkt das Publikum käglich mit Senſationstiteln wie„Schwere politiſche Folgen Londons für Deutſchland“,„Ablehnung der Londoner Vorſchläge in Berlin“,„Paris und London erwarten deutſche Winkel⸗ züge“,„Deutſche Machenſchaften in London“ und dergleichen mehr überſchüttet wird, dann kann der Abſcheu gegen eine ſolche Mache zu verfehlten Entſchlüſſen führen, namentlich in Kreiſen, die über die wirklichen Verhälkniſſe nicht unker⸗ richtet ſind. Um ſo wichtiger iſt es, das wahre Oeſterreichertum von ſolcher undeutſchen Mache, die von Beweggründen getrie⸗ ben iſt, die dem Abwehrkampf Oeſterreichs fremd ſind, in allgemein wahrnehmbare Diſtanz zu halten. Kurzmeldungen Berlin. Der„Indie“ veröffentlicht eine amtliche Be⸗ kanntmachung Dr. Leys, wonach die bisherige Rechtsabtei⸗ 555 zum Rechtsamt der Deutſchen Arbeitsfront erklärt Wird. Wien. Ein Linzer Militärgerichtshof verurteilte zwei Teilnehmer am Juli⸗Aufſtand namens Karl Speck und Jo⸗ 1 zu lebenslänglichem bzw. 15 Jahre ſchwe⸗ ren Kerker. Die ſüdflawiſche Kammer aufgelöst. Belgrad, 7. Febr. Die am 8. November 1931 gewählte Skupſchtina wurde durch ein königliches Dekret aufgelöſt. Die Neuwahlen wurden für den 5. Mai 1935 feſtgeſetzt. Die neue Skupſchtina wird am 3. Juni zu einer außerordentli⸗ chen Sitzung zuſammentreten. Wieder ein politiſcher Mord in der Sowjetunion. Moskau, 7. Febr. In Stalino wurde die Kommuniſtin Priwalichina erſchoſſen aufgefunden. Die Beamten des Bundeskommiſſariats nahmen mehrere Perſonen feſt, dar⸗ unter den Arbeiter Poljakow, der den tödlichen Schuß ab⸗ gegeben hat. Die Priwalichina war in Stalino als eine der eifrigſten Kommuniſtinnen bekannt und leitete die dortige Organiſation der Gottloſenbewegung. 5 Der Tod der vier Reichswehr Skifahrer. München, 6. Febr. Die vier vermißten Reichswehr⸗ Skifahrer ſind, wie gemeldet, in der Nähe des Krottenkopf⸗ hauſes tot aufgefunden worden. Da die Leichen in nächſter Nähe des Hauſes lagen, iſt anzunehmen, daß der Tod durch Erſchöpfung eingetreten iſt. „Der alie und der junge König“. erlin, 6. Febr. Zu der Uraufführung des Films 1 5 alte und 5 1 König“ in Berlin betichtet der „Völkiſche Beobachter“, daß Reichsminiſter Dr. Goebbels bereits der erſten Vorſtellung 1 und vem Film mit der Auszeichnung„künſtleriſ beſonders wertvoll ſeine Anerkennung ausgedrückt habe. Amerika zieht Folgerungen Die diplomaliſchen Beziehungen zur Sowjetunion werden eingeſchränkt. 85 Wafſhington, 7. Februar. Als Folge des Abbruchs der amerikaniſch⸗ſowjekruſſi⸗ ſchen Schuldenverhandlungen hat das Weiße Haus eine de⸗ monſtrakſve Einſchränkung der diplomatiſchen Beziehungen zur Sowjekunjon angeordnet. der Marineattache ſowie der Luftfahrtattache werden aus Moskau zurückgezogen. Das 1 Generalkonſulat in Moskau wird voll⸗ kommen aufgelöſt, und das Perſonal der amerikaniſchen Bolſchaft wird erheblich eingeſchränkt. 5 5 Cã yd AA gegenuber im höchſten Grade anſtößig benommen und ſie ehrkränkend behandelt. Das Ehrengericht in Stettin hatte daraufhin gegen ihn auf Entfernung von ſeinem Arbeits⸗ platz erkannt. Dieſes Urteil wurde vom Reichsehrengericht abgeändert und lediglich eine Geldſtrafe von 200 Mark verhängt. 5 Eine verkommene Mutter Sie ließ ihre drei Kindern verhungern und ſchlemmke in Nachflokalen. Berlin, 6. Februar. Die Vernehmung der entmenſchten Mutter, der 25jäh⸗ rigen Frau Jünemann, die ſich, nachdem ſie ihre drei klei⸗ nen Kinder hilflos in ihrer Wohnung hatte verhungern laſſen, ſelbſt der Polizei geſtellt hat, enthüllte ein ebenſo tra⸗ giſches wie furchtbares Bild menſchliſcher Verkommenheit. Das Motiv zu der beiſpielloſen Tat iſt in dem ſelbſtſüchti⸗ gen Trieb dieſer Frau zu ſuchen, ein un gebundenes Zeben führen zu können. Frau Jünemann, die keinerlei Reue zeigt, wird ſich wegen Mordes an ihren drei Kin⸗ dern zu verantworten haben, denn neuerdings hat ſich der Zuſtand ihres Sohnes Bernhard bedeutend verſchlechtert. ſo daß auch er vorausſichtlich kaum am Leben bleiben dürfte. Nach eigenem Geſtändnis hat Frau Jünemann durch die NSW und die Wohlfahrtsbehörden für ſich und ihre Kin⸗ der ſtets reichlich genug Bargeld und Naturalien erhalten. So bekam ſie erſt am 14. Januar eine Unterſtützung von 60 Reichsmark ausgezahlt. Anſtatt aber dieſes Geld für ihre Kinder zu verwenden, traf ſie ſich noch am gleichen Abend in einem Cafe mit mehreren Freundinnen und blieb mit ihnen in leichtſinniger Geſellſchaft bis ſpät in die Nacht zuſammen, wobei ſie mehr als 25 Mark für Bier, Schnäpſe und Zigaretten ausgab. Nach ihren eigenen Angaben hat ſie ſeit dieſem Tage nur noch ſelten ihre Wohnung aufgeſucht und faſt aus⸗ ſchließlich bei einem Freunde, den ſie kurz vorher kennen gelernt haben will, übernachtet. Vom 25. Januar an hat ſie den Kindern überhaupt keine Nahrung mehr zukommen laſſen. Angeblich war ſie am 30. Januar das letzte Mal in ihrer Wohnung. Damals hätten die Kinder ſie um Nahrung gebektelt, doch hätte ſie zu wenig Zeit gehabt, ſich um ſie zu küm⸗ mern. Ohne ſich durch das Wimmern irgendwie rühren zu laſſen, ließ ſie die bereits halb Verhungerten hilflos zurück. Als die Rabenmutter am 31. Januar noch eine Anzahl Lebensmittelgutſcheine und Kohlenkarten von der NSV erhielt, gab ſie dieſe in der Penſion, in der ſie übernach⸗ tete, in Zahlung, wie ſie überhaupt faſt alles Bargeld, das ihr in die Hände kam, ausſchließlich für ihre eigenen ſelbſt⸗ ſüchtigen Zwecke verwandte. Sie war eine ſtarke Raucherin und hat bis zu 50 Zigaretten je Tag geraucht. Ihre Selbſt⸗ geſtellung iſt, wie ſie angibt, nur deshalb erfolgt, weil ſie durch die Veröffentlichungen in der Preſſe und durch die Fahndungen der Kriminalpolizei vollſtändig in die Enge ge⸗ trieben war und wußte, daß ſie bei ihrem Auftreten in der Oeffentlichkeit ſofort verhaftet werden würde. Zwei Kinder verbrannt Saarbrücken. In Pflugſcheid brach in einem Hauſe Feuer aus, dem das Leben zweier Kinder zum Opfer fiel. Nach der Löſchung des Brandes entdeckten Feuerwehrleute in einem Dachzimmer die verkohlten Leichen eines drei⸗ und eines zweijährigen Kindes, deren Mutter um die Zeit des Brandes außer Hauſes war. Die Unterſuchung führte bald zu dem Verdacht der Brandſtiftung durch die Mutter der beiden Kinder. In der Angelegenheit wurden jetzt die Mutter und eine männliche Perſon in Haft genommen. Der ſechsfache Mord bleibt ungeklärt. Augsburg, 6. Febr. Auf Grund eines Beſchluſſes der Großen Strafkammer beim Landgericht Augsburg wurde der Haftbeſchwerde des vor kurzem feſtgenommenen Deimhau⸗ ſener Einwohners Pfleger ſtattgegeben. Pfleger wurde wieder auf freien Fuß geſetzt. Wie man dazu weiter er⸗ fährt, war im Laufe der Unterſuchung von vornherein den Angaben der Tochter, die als geiſtig minderwertig bekannt iſt, kein Glauben beizumeſſen. Jedenfalls een ihre Ausſe gen nicht, um das Verfahren gegen Pfleger durchzu⸗ führen und eine längere Inhaftierung zu rechtfertigen. bkinnl- wir eben dich! Notnan aus den Zelten zwiſchen Waſſer und Wald von Paul Hain. 31 Ach nein, darum allein ja nicht. Ganz plötzlich hatte er für dieſen Sonnabend noch eine Aufforderung des Hauptgläubigers des Barons erhalten, ſich zu einer Be⸗ ſprechung über eine eventuelle vorläufige Aufſchiebung des Verſteigerungstermins einzufinden. Da war er dane ren. Man hatte ſich in einer mehrſtündigen Unterhaltung, die ein kleiner erbitterter Kampf war, ſchließlich dahin ver⸗ ſtändigt, daß tatſächlich der Termin verſchoben wurde bis nach der Gerichtsverhandlung, die ja Schuld oder Unſchuld des Barons und damit Auszahlung oder Nichtauszahlung der Verſicherungsſumme ergeben würde. Alſo immerhin ein vorläufiger Erfolg Jonnys. Dann war ihm— es war ſchon Abend geworden— der Gedanke gekommen, Hella zu überraſchen. Aber ſon⸗ derbar, ex ſah oben kein Licht brennen. Beſuch ſollte da ſein? Aber der konnte doch nicht im Dunkeln ſitzen! Merkwürdig! Die Zimmer der Römerſchen Wohnung gingen doch faſt alle nach vorn heraus, es hätte doch alſo Licht brennen müſſen. And plötzlich hatte ſich ein leiſes, törichtes Gefühl von Mißtrauen in ſein Herz geſchlichen, hatte ſich da wie ein böſes und geheimnisvolles Tier eingekrallt. Er wollte es abſchütteln— ſchämte ſich vor ſich ſelbſt— und kam doch nicht mehr aus jener Straße heraus. Er hätte ja hinauf⸗ gehen, klingeln können— aber er tat es nicht. Nachher war die Haustür geſchloſſen. Und die Unruhe in ihm blieb. Ex ſagte ſich, daß Frau Pämer und Hella mit ihrem Beſuch ausgegangen ſein könnten. Dann mußten ſie ja ſchließlich wiederkommen und Hella würde ſich maßlos freuen, ihn hier zu ſehen. Aber die Unruhe blieb. Vielleicht war auch Frau Römer früh zu Bett gegan⸗ gen, ſie ſchlief in dem hinteren Zimmer. Aber wo war denn Hella? Ja— da war und blieb dieſes leiſe, bange Mißtrauen, dieſer bange Zweifel an der Wahrhaftigkeit ihres Briefes. Zum erſtenmal in ſeinem 1 5 empfand er das dunkle, zehrende Gefühl der Eifer⸗ ucht. Aufklärung eines Mordes? Breslau, 5. Febr. Ein Kapitalverbrechen, das im Jahre 1926 ganz Deutſchland in Aufregung verſetzte, be⸗ ſchäftigt erneut das Breslauer Polizeipräſidium. Am 5. Juni 1926 verſchwanden zwei Breslauer Kinder namens Fehſe; in der folgenden Nacht wurden die Leichen an der Mauer der Techniſchen Hochſchule zerſtückelt aufgefunden. Man konnte damals dem Täter nicht auf die Spur kommen. Seit Dezember vorigen Jahres ſind neue Nachforſchungen im Gange und am Ende einer aufgegriffenen Spur iſt man jetzt auf den ehemaligen Studenten Herbert Höll geſtoßen, der ſich ſeit dem Jahre 1924 in Breslau aufhält, aber nicht polizeilich gemeldet iſt. Kriminalbeamte drangen überra⸗ ſchend in ſeine Wohnung ein. Was die Beamten dort fan⸗ den, ſteht in der kriminalwiſſenſchaftlichen und mediziniſchen Geſchichte einzig da. U. a fand man eine Sammlung von etwa 6700 Poſtkarten einer beſtimmten Art, die mit por⸗ nographiſchen Notizen verſehen waren. Außer dieſen Karten fand man 1000 loſe Blätter, die ebenfalls pornographiſche Notizen trugen. In der Aufzeichnung taucht der Name des ermordeten Mädchens Erika Fehſe wiederholt auf. 5 Der 6. Februar in Paris Der Gedenktag der Straßenunruhen von 1934. Paris, 7. Februar. Anläßlich des Jahrestages der ſchweren Pariſer Fe⸗ bruarunruhen des vorigen Jahres, bei denen es eine An⸗ zahl von Toten gegeben hatte, hatte man noch vor wenigen Tagen neue Demonſtrationen befürchtet. Nachdem aber der Miniſterrat beſchloſſen hatte, das Verbot von Straßenkund⸗ gebungen auch für den 6. Februar aufrechtzuerhalten und auch ſonſt alle Maßnahmen getroffen waren, war die Ge⸗ fahr neuer Zwiſchenfälle beſeitigt. Jede Anſammlung von Fußgängern, auch wenn es ſich nur um ganz wenige han⸗ delte, war auf dem Concorde⸗Platz verboten, ebenſo das Halten von Autos. In der Nacht haben unbekannte Täter mehrere Stand⸗ bilder auf dem ſüdlichen Teil des Concorde⸗Platzes mit roter Farbe beſpritzt. Außerdem waren in Paris ver⸗ ſchiedene Mauern und Häuſer, beſonders ſolche, in denen Mitglieder des Parlaments wohnen, mit Drohungen beſchrieben. Auf dem Concordeplatz ſelbſt überraſchte die Polizei vier Perſonen auf friſcher Tat beim Anſtreichen. Am Vormittag haben die Hinterbliebenen der Ange⸗ hörigen der Opfer der vorjährigen Straßenunruhen Blu⸗ men und Kränze niedergelegt. Um 10 Uhr erſchien eine Abordnung der Solidarite Francaiſe im Blauhemd, Baskenmütze, Reithoſe und Schulterriemen und legte an den Standbildern des Concordeplatzes, wo ihre Kameraden vor einem Jahr ums Leben kamen oder verletzt wurden, Kränze nieder. In der Notre⸗Dame⸗Kirche fand die amt⸗ liche kirchliche Trauerfeier ſtatt, an der Miniſter⸗ präſident Flandin teilnahm. Das„Echo de Paris“ glaubt zu wiſſen, daß der Be⸗ ſchluß des Miniſterpräſidenken, perſönlich an der Gedenk⸗ feier teilzunehmen, bei der radikalſozialiſtiſchen gammer⸗ fraktion ſehr unangenehm überraſcht hat. Einige Fraktions⸗ mitglieder hätten ſich zu Flandin begeben und ihm nahege⸗ legt, an ſeiner Stelle den Penſionsminiſter zu enkſenden. Der Miniſterpräſidenk habe dieſen Vorſchlag aber ebenſo böflich wie enkſchloſſen zurückgewieſen. Zwiſchenfall in der Kirche Notre⸗Dame Bei dem Gedächtnisgottesdienſt in der Notre⸗Dame⸗ Kathedrale ereignete ſich ein Zwiſchenfall. Ein Mitglied der Aktion Francaiſe hatte er verſtanden, in der Kirche während der Andacht bis zum Miniſterpräſk⸗ denten zu gelangen. Als er ihn erreicht hatte, ſtieß er laute Beſchimpfungen gegen ihn aus. Der Mann wurde ſofort feſtgenommen. Als der Wagen des Miniſterpräſi⸗ denten nach dem Gottesdienſt den Vorplatz vor der Notre⸗ Dame⸗Kirche verließ, veranſtalteten dort verſammelte Ca⸗ melots du Roi ein Johl⸗ und Pfeifkonzert. Ein fremdes Gefühl. Aber vielleicht naturnotwendig e mit dem Gefühl einer großen, ſehnſüchtigen iebe. Ja— ein paar dunkle Fenſter waren ſchuld, daß er dieſes vorhin erleben mußte! Hella in einer Abſchiedsumarmung mit Dr. Golder. Oh, er hatte ihn gur erkannt. Alſo war der Brief eine Lüge geweſen, um zu verber⸗ gen, daß Hella dieſen Abend mit Dr. Golder verbummeln wollte. Eine kurzbeinige Lüge! Aber wie war denn das möglich? Hella, ſeine Hella, durch deren klare, helle Augen er immer bis in die Tiefe ihrer Seele zu ſchauen vermeinte, betrog ihn? Es war unfaßbar! Und wenn er es nicht ſelbſt geſehen hätte, nie hätte er es einem anderen geglaubt. Mit unſicheren Schritten ging er die Straße hinauf. Hella, ſchlug ſein Blut, ſein Herz, Hella, Hella, warum? Warum das? Die ruhige Seitenſtraße mündete in die breite, noch vom Nachtleben durchflutete Hauptverkehrsader. Jonny ſtolperte zwiſchen der Menſchenflut entlang. Irgendwo, weit hinten, ſchimmerte jetzt der Mond über einem ſtillen See, über weiße Zelte, über rauſchende Kie⸗ fern und Tannen, über eine grüne Welt, in der der Traum einer ſchönen großen Liebe geweſen war. Aber nun war er wohl ausgelöſcht! „Ausgelöſcht,“ raunte es grauſam durch Halt Hirn. Er erreichte die fiſahe Untergrundbahnhalteſtelle, von wo er zum Bahnhof fahren konnte. Eben wollte er die Treppe hinunterſteigen, als eine Dame heraufkam und kurz vor ihm ſtehen blieb. Wie durch Schleier erkannte er das Geſicht. Giſela Schuchert! 5 Giſela Schuchert ſchien freudig überraſcht und ſprach Jonny, bevor er an ihr vorüber konnte, an, ihm die Hand entgegenſtreckend: „So treffe ich endlich meinen Lebensretter wieder. Guſen Abend, Herr Dr. Brinkmann. Gerade komme ich aus dem Theater, eine langweilig lange Vorſtellung. Sie Bee ſo ſchnell verſchwunden, aber ich hatte immer as Bedürfnis, Sie wiederzuſehen. Die dumme Differenz mit meinem Verlobten hätte mich nicht geſtört. Nun bringt uns ein glücklicher Zufall zuſammen.“ Ihre Augen biitzten herausfordernd. Jonny riß ſich zuſammen. Es wurde klar vor ſeinen Augen. Wie, dieſe junge Dame da, Golders Braut, erinnerte ſich ſeiner noch? Sah ihn forſchend, erlebnisluſtig an, wagte es, ihn anzu⸗ ſprechen, trotzdem ſie wußte, was er ihrem Verlobten ins Geſicht geſchleudert hatte? And eben war dieſer Mann Das Erwachen der Frontgeneration Aufrufe franzöſiſcher Fronkkämpferverbände. Anläßlich der Wiederkehr des 6. Februar hat der Na⸗ tionale Verband der ehemaligen Kriegsteilnehmer(UR) einen Aufruf erlaſſen. Er erinnert daran, daß die ehemaligen Fronkkämpfer vor einem Jahr auf die Skraße gezogen ſeien, damit Frank. reich in Ehre und Sauberkeit lebe. Paris habe vor einem Jahr das Erwachen der Frontgenerakſon begrüßt. Seitdem ſeien gewiß einige Ergebniſſe erzielt worden. Man habe die Politik der Zugeſtändniſſe abgebremſt, die ſolange verfolgt worden ſei, daß ſie Frankreich bis an die Grenze der Revolution und des Krieges geführt habe. Die Gerichte hätten ſich an die Arbeit gemacht, einige Parlamen⸗ tarier ſeien verhaftet und ſchüchterne Reformen auf finan⸗ ziellem Gebiet angebahnt worden. Das ſei aber unzurei⸗ chend. Die ehemaligen Frontkämpfer wollten im Vertrauen in die Zukunft den myſtiſchen Glaben an das nationale Schickſal Frankreichs wieder beleben. Sie würden die Inhaber der KRegierungsmacht zwin⸗ gen, dem Lande die Wahlreform, die Staatsreform, die mo⸗ raliſche, wirtſchaftliche und ſoziale Reform zu gewähren, die es leidenſchaftlich wünſche. Ein gewalttätiges Vorgehen ſe⸗ nicht geplank; wenigſtens hofften die ehemaligen Fronk⸗ kämpfer, daß ſie nicht gezwungen werden würden, dieſe Haltung zu ändern. Die Feuer' reuzler haben einen Aufruf an die Mauern anſchlagen laſſen, in dem es heißt:„Wir werden weder den Politikern noch den Regierungen dienen. Die gegenwärtige Regierung, die zwiſchen der roten Fahne und der Trikolore ſchwankt, Inflation und Verſtaatlichung verurſacht, wird uns nicht an ihrer Seite finden. Wir wollen mit Achtung den erſten Sieg der franzöſiſchen Mo⸗ ral feiern.“ Franzöſiſche Arbeitsloſe beſetzen ein Rathaus. In Ennevelin bei Lille drangen etwa 40 Arbeits⸗ loſe in das dortige Rathaus ein und ließen ſich häuslich nieder. Dem ſtellvertretenden Bürgermeiſter erklärten ſie, den Rückzug nur dann anzutreten, wenn ihnen auch für die Sonntage Arbeitsloſenunterſtützung bewilligt würde. Erſt ein ſtarkes Polizeiaufgebot konnte ſie aus ihrer Stellung verdrängen. Später kam es nochmals verſchiedentlich zu hef⸗ tigen Zuſammenſtößen. i Großes Hotel abgebrannt Göteborg, 6. Februar. Das größte Touriſtenhotel Weſtſchwedens, das Hindas⸗ Tourift⸗Hokel in der Nähe von Göteborg, iſt nachts gänz⸗ lich abgebrannt. Die etwa 30 Gäſte konnken nur das nackie Leben retten. Ein däniſcher Großkaufmann, der ſich aus einem Fenſter im drikten Stock ſtürzte, wurde ſo ſchwer ver ⸗ letzt, daß er nach kurzer Zeit ſtarb. Eine Dame wurde ſchwer verletzt. Das Hotel war mit 865 000 Kronen verſichert; der Schaden dürfte aber bedeutend größer fein. Sie wollten ihn lynchen Cleveland(Miſſouri), 6. Febr. Wegen Ermordung eines Ehepaares wurde hier ein Neger zum Tode verurteilt. Am ihn vor der erbitterten Menge, die ihn lynchen wollte, zu ſchützen, mußten 200 Nationalgardiſten aufgeboten werden, denen es mit Maſchinengewehren, Stacheldraht und Sand⸗ ſäcken gelang, den Neger vor der raſenden Volksmenge zu ſchützen. Ii Autounglück auf den Kanariſchen Inſeln. In der Nähe von Teneriffa auf den Kanariſchen Inſeln fuhr ein Privatkraftwagen in voller Fahrt gegen einen Baum. Von den drei Inſaſſen wurde der Direktor der Britiſh Bank in Teneriffe ſowie ein engliſcher Student auf der Stelle getö⸗ tet, während der Sohn des amerikaniſchen Generalkonſuls in Paris lebensgefährliche Verletzungen davontrug. N mit— Hella, jeiner Heua— von einem heimutchen Abend⸗ bummel zurückgekehrt, während er, Jonny, hier nun mit Golders Braut ſtand, der es— ſo Ia es ihm— ebenſo abenteuerluſtig zumute war? Ein Lachen ſaß ihm in der Kehle. Wollte das Schickſal auf ſeine groteske Art Gerech⸗ tigkeit üben? „Sie wohnen alſo nicht mehr in den Zelten?“ fragte Giſa und empfand wohltuend und prickelnd die Nähe die⸗ ſes Mannes, der da frei, ſtolz vor ihr ſtand mit dem hage⸗ ren, gebräunten, kühnen Geſicht eines Kondottieri, das ſie bis heute nicht hatte vergeſſen können. Der Mann, vor dem— ſie hatte das aus mancherlei Andeutungen zu Hauſe geſpürt— ſogar ihr Vater ſo etwas wie Reſpekt hatte, der es trotz ſeiner Jugend wagte, der Schuchert⸗Geſellſchaft frech in ihre Geſchäfte zu faſſen. „Noch immer— ich wollte gerade zum Bahnhof,“ ant⸗ wortete Jonny kühl.„Ich will Sie auch nicht länger auf⸗ halten, mein gnädiges Fräulein.“ i „Oho— den Stolz können Sie ſich nicht abgewöhnen, Herr Doktor! Aber es ſteht Ihnen gut, mein Kompliment. Ich habe indeſſen nicht den Eindruck von Ihnen, daß Sie unhöflich ſind.“ „Bitte?“ fragte Jonny verſtändnislos. Giſela Schuchert lachte leiſe. Eine Welle von Duft und Abenteuerlichkeit ſtrömte von ihr aus. Atemzug der gro⸗ ßen, eleganten Welt. „Sie werden ſich meiner Dankbarkeit in Form einer tadelloſen Taſſe Kaffee nicht entziehen wollen, meine ich.“ Jonny errötete. Was wollte dieſe Frau von ihm? Was für ſonderbare Menſchen waren das in dieſen ſoge⸗ nannten„beſſeren Kreiſen“? Er witterte irgendeine Falle, eine weibliche Liſt, aber da fiel ihm plötzlich wieder mit aller Wucht ein, was er eben erlebt hatte! Der Gedanke an Hella wühlte 1 5 ſein Hirn. Dunkel regte ſich ein anderer, voll Hohn u ſelbſtzerfleiſchendem Haß: Vergeltung! Es iſt ja alles ſo gleichgültig. Vergeſſen] Vergeſſen! Auch dieſe Frau da vor ihm war jung, ſchön, krapiziös. Vielleicht bereit, Gol⸗ der zu betrügen! Verrückte Welt! ö s Sein Geſicht verzog ſich kaum merklich, wurde zu einer liebenswürdigen Maske, für die er ſich vielleicht ſelbſt ins Geſicht geſchlagen hätte, e e Da dürfen Sie recht haben, Gnädigſte, ich bin nie un⸗ höflich Damen gegenüber 8 Ex neigte lei den Kopf. 8 Der i der eee ſpülte ſie in die nächſte kleine Wein⸗ ſtube. aus der gedämpfte Muſik klang. Fortſetzung folgt. 1 Ausdem lladliscuen lande Die Treuhänder für das marxiſtiſche Vermögen. () Karlsruhe, 6. Febr. Auf Grund Paragraph 4 der Verordnung über die Einziehung marxiſtiſchen Vermögens vom 28. Juli 1933 wurde Oberrechnungsrat Föhringer in Karlsruhe zum Treuhänder für das marxiſtiſche Vermögen ernannt. Er tritt an die Stelle des in das Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium übergetretenen Regierungsrat Dr. Britſch neben den am 22. Auguſt 1933 zum Treuhänder er⸗ nannten Wirtſchaftstreuhänder Otto Romann. Die Ligqui⸗ dation des marxiſtiſchen Vermögens wird von beiden Treu⸗ händern gemeinſchaftlich durchgeführt. Die Anſchrift der Treu⸗ händer lautet: Die Treuhänder des Landes Baden für das marxiſtiſche Vermögen, Karlsruhe, Erbprinzenſtraße 15. U Bad Rappenau.(Der Führer als Pate.) Der Führer und Reichskanzler hat beim zwölften lebenden Kind des Maurers Joſeph Kühner aus Obergimpern die Ehren⸗ patenſchaft übernommen und ein Geldgeſchenk von 100 Mark überreicht. U Eberbach.(Volksſſchule wegen Grippege⸗ 1805 geſchloſſen.) Nachdem geſtern in der Volksſchule 260 Schüler wegen Krankheit dem Anterricht fernbleiben mußten, wurde die Schule wegen Grippegefahr auf die Dauer von 14 Tagen geſchloſſen. O Freiburg.(Fe ue rwehr muß Keller auspum⸗ pen.) Die Feuerwache wurde nach dem Hauſe Silberbach⸗ base 19 gerufen, wo die Waſſermaſſen in den Keller einge⸗ ungen waren. Der vierte Rettungszug begab ſich ſofort an die Anfallſtelle, um die Keller auszupumpen. Freiburg.(Weinmarkt am 20. Februar.) Der ſechſte Freiburger Weinmarkt ſteht bevor. Da ſich etwa 70 Gemeinden vom Bodenſee bis Bühl mit ungefähr 500 Ein⸗ zelſorten in jeder Preislage beteiligen, iſt nur zu bedauern, daß die projektierte neue Ausſtellungshalle noch nicht Wirk⸗ lichkeit iſt. Bei dem verlockenden Angebot rechnet man mit einem Maſſenandrang. Es werden nur Sorten eigenen Ge⸗ wächſes auf den Markt kommen. Händlerweine ſind aus⸗ geſchloſſen. Da auch kleinere Quanten verkauft werden, iſt zu hoffen, daß die Käuferwelt nicht nur aus Gaſtwirten, ſondern auch aus Privatintereſſenten beſteht. Wie all die vergangenen Jahre wird auch dieſes Mal die Stadt Freiburg belkrebt ſein. ihrem Rufe als Stadt des Weines alle Ehre zu machen. Wenn ſie auch zwei Drittel ihres Ruhmes ideellen Gütern, der Gotik und dem Walde, verdankt, ſo iſt ſie doch Materialiſtin genug, um ein Drittel ihres Ruhmes wirtſchaft⸗ lichen Geſichtspunkten einzuräumen. Die Hochwaſſerlage am Nhein Der amtliche Bericht () Karlsruhe, 6. Febr. Das badiſche Finanz⸗ und Wirk⸗ F— Abteilung für Waſſer⸗ und Straßen⸗ bau— teilt mit: Mit dem Nachlaſſen der ſtarken Regengüſſe und dem Eintritt kühlerer Witterung iſt das Hochwaſſer in den Sei⸗ tenflüſſen des Rheins mit Ausnahme des Mains, im all⸗ gemeinen im weiteren Fallen. An der Murg iſt zwiſchen Gernsbach und Hörden ein größerer Uferdurchbruch einge⸗ treten; ſonſt ſind größere Schäden bis jetzt nicht gemeldet. Der Oberrhein iſt im Fallen. Unterhalb Breiſach dauert der Anſtieg noch an. Hochwaſſergefahr beſteht am Oberrhein vorerſt nicht mehr. Im Rheinvorland wur⸗ den tiefer gelegene Flächen unter Waſſer geſetzt. Der Pegel Maxau ſtieg auf rund 6 Meter, der Pegel Mannheim auf rund 6.30 Meter. Der Neckar iſt weiter gefallen. Die Eberbacher Bade⸗ anſtalt und eine größere Menge Grubenholz ſind abgetrie⸗ ben. Auch an einigen Bauſtellen am Neckar ſind Schäden ein⸗ 1 falt Der Main bei Wertheim ſteigt langſam, die Tau⸗ r fällt. Lahr.(Eine neue Stadthalle.) Die Stadt Lahr wird in Bälde eine Stadthalle erhalten, die annähernd 3000 Perſonen faſſen kann und auf der Stadtparkwieſe Auf⸗ 7 00 findet. Das„Haus der Arbeit“, welchen Namen ie Stadthalle erhält, wird ſchon im Frühjahr in Angriff genommen. Das Projekt wird von der Stadt finanziert im Benehmen mit der Deutſchen Arbeitsfront. In der Halle ſollen auch die Büroräume der Deutſchen Arbeitsfront unter⸗ gebracht werden. Eine Zwölfjährioe wird vermiſet Hemsbach(Bergſtr.), 7. Febr. Am 5. Februar 1935 entfernte ſich die 12 Jahre alte Hilde Arras vom Eltern⸗ Haus und iſt bis jetzt noch nicht zurückgekehrt. Beſchreibung: ca. 1.50 Meter groß, dunkelblonde Haare mit zwei kleinen Zöpfen und roten Zopfſchleifen. Bekſeidet mit einem mittelbluuen Sweater mit roten Streifen, gezeichnet G. S., dunkelblauem Rock mit geſchloſſener brauner Schließe und braunen Stiefeln. Beobachtungen wolle man der nächſten Behörde mitteilen und telefoniſchen Fernruf unter Nr. 5 Weinheim a. d. B., oder 2387, Weinheim a. d. B., richten. Zweimal das eigene Haus angezündet Damit der Mann verhaftet werden ſollte. Mosbach, 6. Febr. In der erſten Schwurgerichts . kam die Anklage gegen die 37 Jahre alte Ehefrau W. von Wagenſchwend wegen Brandſtiftung zur Verhänd⸗ lung. Am 8. Mai 1934 entſtand in dem Anweſen der W. ein Brand, der von Nachbarn gelöſcht werden konnte, bevor er größere Ausmaße angenommen hatte. Die Gendarmerie Strümpfelbrunn, die ſich mit der Sache beſchäftigte, erhielt einen anonymen Brief, in dem der Ehemann W. der Brand⸗ ſtiftung verdächtigt wurde. Die Sache konnte nicht aufge⸗ klärt werden.— Am 9. November 1934, während die W. mit Miſch zur Sammelſtelle gegangen war, bemerkten Aus den Nachbarlaͤnderr Forſtwartshaus verſchüttet Die Bewohner unter Schukfmaſſen begraben. Freudenſtadt, 7. Februar. Ein ſchreckliches Unglück hat ſich am Mittwoch in Chri⸗ ſtophstal ereignet. Die gewaltigen Schuttmaſſen des Bo⸗ ſchenloches, einer Ausfüllſtelle an der Straße Freudenſtadt— Baiersbronn, ſind zwiſchen 6,30 und 6,45 Uhr morgens ins Rutſchen geraten und haben das an ihrem unteren Rande ſtehende Haus, das von der Familie des Forſtwartes Georg Roh bewohnt iſt, verſchüttet. Das Haus wurde durch den gewaltigen Druck der Schuttmaſſen umgeriſſen, ſeine Bewohner wurden unter den Trümmern begraben, mik Ausnahme des 20jährigen Sohnes, der durch den Luftdruck weggeſchleuderk worden iſt. Er wurde mit einem Schädelbruch ins Krankenhaus ge. bracht. Die Bergungsarbeiten wurden ſofort mit allen Mik teln aufgenommen. um 9 Uhr gelang es, die beiden Jör⸗ ſterseheleute kol zu bergen. Als ſich das Unglück ereignete, lagen die beiden noch im Bett. Dort wurden ſie auch von der Bergungsmannſchaft aufgefunden. Da ſie keine äuße⸗ ren Verletzungen zeigten, müſſen ſie erſtickt ſein. a Das Unglück iſt wohl darauf zurückzuführen, daß die aufgeſchütteten Schuttmaſſen durch die Schneeſchmelze der letzten Tage und die fortgeſetzten Regenfälle aufgeweicht und gelockert worden ſind, ſo daß ſie den Zuſammenhang verloren und zu Tal rutſchten. Staatsſtraße Stuttgart— Alm unterſpült — Göppingen, 6. Febr. Das Hochwaſſer der Fils hat auf der Strecke zwiſchen Ebersbach und Reichenbach großen Scha⸗ den angerichtet. An der ſogenannten Staigerkürve reicht das Flußbett der Fils bis nahe an die Staatsſtraße Stuttgart— Ulm heran. Die Waſſermaſſen haben an dieſer Stelle den Anter⸗ bau der Straße auf zirka 50 Meter unterſpült und die Be⸗ nützung der Strecke völlig unmöglich gemacht. Nachdem bis um die Mittagszeit der Verkehr auf halber Fahrbahn bei äußerſter Vorſicht noch freigegeben war, wurde wie ſchon kurz berichtet, die geſamte Strecke vom öſtlichen Ortsausgang Plochingen bis zum weſtlichen Ortseingang von Uhingen für jeglichen Verkehr polizeilich geſperrt. Die Um⸗ leitung in beiden Richtungen erfolat über Kirchheim u. T. Lawinenunglück in Graubünden Sechs Todesopfer.— Eine Ortſchaft blockiert. Bern, 7. Februar. In Stk. Antonien im Prättigau(Kanton Graubünden) ereignete ſich am Mittwoch ein ſchweres Lawinenunglück. Vom Kühnihorn löſte ſich plötzlich eine mächtige Lawine, die zwei Wohnhäuſer und einen Stall vollſtändig verſchüt⸗ tete. Dabei kamen ſechs Perſonen ums Leben. Der Ork St. Ankonien iſt völlig von jedem Verkehr abgeſchnitten, da Lawinen die Skraßzen blockierk haben. Auch der weltberühmte Kurort Davos war faſt 24 Stunden lang von der Außenwelt völlig abgeſchnitten, da ſämtliche Eiſenbahnſtrecken. Straßen und Leitungen ver⸗ ſchüttet bezw. zerſtört waren. In den einzelnen Hütten des Parſenn⸗Gebietes befinden ſich noch zahlreiche Skiläufer, die die Talfahrt nicht antreten können. Die Hütten ſind ſind lawinenſicher und mit Proviant ausgerüſtet. Im Glarner Land ſind ebenfalls Lawinen niederge⸗ gangen, die ſtellenweiſe bedeutenden Schaden anrichteten. Im Kanton Schwyz wurden am Hotel Alpſtübli bei Stooß durch Lawinen zwei Zimmer eingedrückt. Die Berg⸗ bahn auf den Rigi mußte wegen ſtarker Schneerutſche den Betrieb einſtellen. Die Temperaturen, die durch den Föhn der letzten Tage ziemlich hoch lagen, ſind beträchtlich unter Null geſunken, wodurch die Lawinengefahr langſam abnehmen dürfte. Sieben Tote durch Lawinen in der Schweiz Bern, 6. Febr. In der ganzen Schweiz haben ſich in allen Berggegenden infolge der ſtarken Schneefälle, auf die Föhn und Regen folgten, Lawinen losgelöſt. Es ſind ſieben Todesopfer zu beklagen. Die Unglücksfälle ereigneten ſich bei Les Avants am Genfer See, im Berner Oberland und im Kanton Graubünden. Die tieferen Lagen ſind ſchnee⸗ frei geworden. In den höheren Lagen liegt der Schnee in großen Maſſen. Einzelne Ortſchaften waren mehrere Tage bon der Außenwelt abgeſchnitten. Die Verbindung iſt jetzt überall wiederhergeſtellt. e Verdacht der Brandfttflung Die Inhaber des Frankfurter Textilhauſes verhaftet. Frankfurt a. M., 6. Febr. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Die Bearbeitung der Brandurſache des Hauſes Zeil 41 wird von der Staatsanwaltſchaft und der Polizei mit aller⸗ größtem Nachdruck betrieben. Erneut fand eine ſehr ein⸗ gehende Beſichtigung der Brandſtelle ſtatt, über deren Er⸗ gebnis im einzelnen zurzeit im Intereſſe der Unterſuchung nichts geſagt werden kann. Es beſteht dringender Verdacht der vorſätzlichen Brand⸗ ſtiftung. Die beiden Inhaber der Firma Veit Wohlfahrt, die Kaufleute Julius Kähn und Friedrich Wohlfahrt, wurden bereits am Sonntag auf Anordnung des Oberſtaatsan⸗ waltes vorläufig feſtgenommen. Auf Grund der Ergebniſſe der Beſichtigung der Brandſtätte hat der zuständige Richter gegen die zwei Feſtgenommenen Haftbefehl erlaſſen. * Hachenburg.(Rückſichtsloſer Autofahrer verletzt drei Perſonen.) Der Autofahrer Knautz aus Weitefeld, der ſich auf einer Fahrt nach Altenkirchen befand, durchfuhr mit ſeinem Kraftwagen in raſcher Fahrt die Hauptſtraße der Stadt. Hierbei fuhr er einen dicht Familienabend im Sängerbund. Der Geſangverein Sängerbund hatte am vergangenen Sonntag ſeine Mitglieder zu einem Familienabend in ſein Vereinslokal„Zum Kaiſerhof“ eingeladen. Der Vereins⸗ führer, Herr E. Sichler, konnte in der Begrüßungsanſprache ſeiner Freude Ausdruck geben über das rege Interſſe, das dem Verein und damit dem deutſchen Liede entgegen⸗ gebracht wurde; war doch der Kaiſerhofſaal bis auf den letzten Platz beſetzt. Im erſten Teil des Abends wurden einige Männerchöre vorgetragen, welche von zielbewußtem ernſtem Geſangsſtudium Zeugnis ablegten. Im weiteren Verlauf des Abends konnte der Vereinsführer 20 Sänger durch Ueberreichung einer Schubert⸗Plakette für 10 und mehrjährige aktive Mitgliedſchaft ehren, ebenſo erhielten 6 Sänger für 100% öigen Probebeſuch Sängergläſer. Die Ueberreichung der Plakette ſei ein Beweis der Dankbarkeit für die Opferbereitſchaft und Treue im Dienſte des deutſchen Liedes. An die noch außerhalb ſtehenden ſtimmbegabten Männer und Jungmänner richtete er die Bitte, einzutreten in die deutſchen Geſangvereine, um in den Singſtunden das herrliche deutſche Lied zu pflegen, um ſo mitzuarbeiten an dem kulturellen Aufbauwerk unſeres geliebten deutſchen Vaterlandes. Er ſchloß ſeine mit Beifall aufgenommenen Ausführungen mit einem Sieg Heil auf das deutſche Lied ſowie den Führer und Reiskanzler Adolf Hitler. Den Höhepunkt des zweiten Teiles bildete die Auf⸗ führung der Operette„Das Blumenmädchen“ von Herrn Mufikdirektor E. Landhäußer in bekannt feinfühliger Weiſe begleitet. Als Hans Felden wußte Karl Görig geſanglich und darſtelleriſch ſehr gut zu gefallen. Würdig zur Seite ſtellte ſich ihm ſeine Partnerin Fr. Greta Gropp als Blumenmädchen Nelly. Ebenſo ſicher mimte K. Gimber die Rolle des Alfred v. Reichenau. Fr. Helma Keil ſtellte eine Hanny ſicher auf die Bretter; auch wußte Frl. Hedwig Keller als Gräfin Hochheim angenehm zu gefallen. In die beiden urwüchſigen Rollen als Laura und Taſterich teilten ſich Frl. Lieſil Hauck und Adolf Scherer. Nicht unerwähnt ſollen auch die ſchmucken Blumenmädchen ſein, welche durch ihre Reigen und ſchmiſſigen Refrains aufs angenehmſte überraſchten. Eine reichhaltige Tombola brachte noch zum Schluſſe manche willkommene Ueberraſchung. I Wohnungsbau in Mannheim. Der Reinzugang an Wohnungen betrug, wie die Städtiſche Preſſeſtelle mitteilt, im Monat Januar 1935: 51(Zugang durch Neubau 30, durch Umbau 21). Von den neu geſchaffenen Wohnungen ſind 25 Wohnungen mit 1—3 Zimmern, 25 Wohnungen mit 4—6 Zimmern und 1 Wohnung mit 7 bezw. mehr Zimmern. Es wurden 18 neue Wohngebäude bezw. 18 Kleinhäuſer mit 1—2 Vollgeſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen von pri⸗ vaten Bauherren erſtellt. Für 2 Neubauten, die zuſammen 3 Wohnungen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe be⸗ willigt. Außerdem wurde ein Reichszuſchuß für 9 Umbauten, welche 15 Wohnungen ergaben, bewilligt. i Eine 95⸗ Jährige. Frau Katharina Groß Witwe be⸗ geht am Donnerskag, 7. Februar, bei noch guter Geſundheit ihren 95. Geburtstag. Wieder eine Fliegerbombe gefunden. Bei Erdarbeiten auf der Frieſenheimer Inſel wurde wiederum eine Flieger⸗ bombe freigelegt. Es handelt ſich um eine Bombe, die wäh⸗ rend des Weltkriegs bei einem Fliegerangriff auf Mann⸗ heim abgeworfen wurde. i Freier Bund. Am Donnerstag, den 7. und Freitag, den 8. Februar, 20.15 Uhr, ſpricht Profeſſor Dr. H⸗ Schrade, Heidelberg, über das Thema„Das Denkmal“. Der Vortrag wird verſuchen, von Vergangenheit und Gegen⸗ wart her die Frage nach Sinn und Zweck des Denkmals zu beantworten. — Votſicht bei Heimaufnahmen im Winter. Während der Wintermonate arbeitet der Lichtbildliebhaber gern in ſeinem Heim. Stil⸗ und Gruppenaufnahmen erſetzen dann die Betätigung in Gottes freier Natur. Vielfach wird dabei zur beſſeren Belichtung Blitzlichtpulver benutzt. Blitzlichtvatronen ſind bei richtiger Anwendung im allgemeinen gefahrlos, doch find Fälle bekannt, in denen die Entflammung exploſions⸗ artig erfolgte und der dabei entſtandene Funkenregen erheb⸗ liche Brandſchäden verurſachte. Derartige Brandgefahren laſ⸗ ſen ſich jedoch vermeiden, wenn man bei Heimaufnahmen kein Blitzlicht verwendet, ſondern ſich der neueſten Erfindung der Fotoinduſtrie bedient, das ſind höchſtempfindliche Platten oder hochkerzige, ſogenannte Heimlicht⸗Lampen und Mag⸗ neſium⸗Blitzlichtbirnen. — Jetzt Bekämpfung der Schnaken! Jetzt iſt es Zeit— ſo merkwürdig es auch klingt— an die Bekämpfung der Schnaken zu denken. Millionen dieſer läſtigen Stechmücken würden das Licht der Welt nicht erblicken, wenn man jetzt im Januar die eiergefüllten Schnakenweibchen vernichtet. Dieſe haben ſich zur Ueberwinterung an geſchützten Orten, ſo z. B. in überdeckten Hofräumen, in Schuppen, Ställen, Garagen, Gartenhäuſern und beſonders auch in Kellern hau⸗ fenweiſe zuſammengezogen und ſie können dort jetzt leicht be⸗ ſeitigt werden. Niemand ſcheue dieſe geringe Mühe, ſich von den läſtigen Blutſaugern im kommenden Sommer zu befreien. Muſikaliſcher Komödienabend Buntes Allerlei im Nakionaltheater Mannheim. am rechten Straßenrand ſtehenden Arbeitsdienſtmann an, der ſchwer verletzt liegen blieb. Einige Meter weit, eben⸗ falls an der rechten Skraßenſeite, ſtreifte das Auto zwei 14jährige Mädchen. Das eine Mädchen wurde ſchwer ver⸗ letzt, während ihre Freundin mit leichteren Verletzungen davonkam. Der ſchwer verletzte Mann und das ebenfalls ſchwer verletzte Mädchen, die u. a. Gehirnerſchütterungen Nachbarn wieder Feuer im Anweſen der Angeklagten. Auch dieſes wurde wieder von Nachbarn gelöſcht. Jetzt erſtattete die Ehefrau ſelbſt Anzeige bei der Gendarmerie und ver⸗ dächtigte ihren Ehemann der Brandſtiftung. Die Gendarmerie griff nun zu, und verhaftete den Ehemann, die Angeklagte und deren Hausfreund. Nach längerem Leugnen legte die hefe W. Geſtünd⸗ niſſe ab, nach denen ſie in beiden Fällen die Brand⸗ erlitten, mußten ins Krankenhaus verbracht werden. der]„deutschen Tänzen von 1824 von Franz Schubert und ſtifterin war. Sſe wollte nämlich ihren Mann loshaben; er Autofahrer fuhr zunächſt wefter und konnte e t etwa 150 der Ungariſchen Rhapſodie Nr. 1 von Franz Liszt zeigte die ollte eingeſperrt werden. Es ſtellte ſich auch noch heraus, Meter von der Unfallſtelle entfernt von Paſſanten zum Tan ruppe des Nationaltheaters unter der Leitung von aß die Frau zach dem erſten Brand den anonymen Brief Halten gezwungen werden. Der Autofahrer wurde ver⸗ Geieut Steinweg einwandfreies Ke i n auch hier an die Gendarmerie ſchtieb. 1 5 nichts Neues geboten wurde, ſo war beachtlichen Einzelleiſtungen eine erfolgreiche harmoniſche Zuſammen arbeit feſtzuſtellen. Das Publikum zeigte ſich außerordent⸗ lich befriedigt und dankte zum Schluß mit herzlichen Bei⸗ fallskundgebungen. i a 5 2 1 3 n 13 1 2 I Der letzte Veteran aus dem deutſch⸗däniſchen Krieg. Einer der letzten Zeugen aus den Kriegen von 1864 und 1866, Johann Baptiſt Brüx, iſt im Patriarchenalter von 92 Jahren zur großen Armee einberufen worden. Wegen Verbrechens nach Paragraph 308 StöõB. lautete s Urteil auf eine Gefängnisſtrafe von 2 Jahren. Auf Frund der gemeinen Handlungsweiſe wurden die bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf fünf Jahre aberkannt. Beſchaffung von Junggeflügel Verbilligungsaktion im Rahmen der Erzeugungsſchlacht. Berlin, 7. Febr. Der Reichs- und preußiſche Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat im Rahmen der Erzeugungsſchlacht eine Aktion zur Beſchaffung von Junggeflügel eingeleitet, um die Eiererzeugung, die zu 80 v. H. in den Händen der bäuerlichen Hühnerhaltung liegt, mehr als bisher dem Be⸗ darf des deutſchen Volkes anzupaſſen. Die Vorausſetzun⸗ gen hierfür ſind durch die Regelung des Eiermarktes ge⸗ ſchaffen worden. Vorbildlichen bäuerlichen und landwirt⸗ ſchaftlichen Betrieben, die eine Gewähr für ſachgemäße Aufzucht, Haltung und Pflege des Geflügels bieten, ſoll die Beſchaffung hochwertiger Legehennen erleichtert werden. Zu dieſem Zweck werden 450000 RM zur Verfügung ge⸗ ſtellt, um den Bezug von Eintagskücken und Junghennen aus anerkannten Geflügelzuchtbetrieben zu verbilligen. Die Maßnahmen werden vom Reichsnährſtand durch⸗ geführt. Anträge ſind bei der Hauptabteilung Ul der ein⸗ zelnen Landesbauernſchaften einzureichen. Bei einem An⸗ ſchaffungspreis von durchſchnittlich 60 Rpfg. je Eintags⸗ kücken(und von 2,80 RM je Junghenne) wird im Höchſt⸗ falle ein Verbilligungszuſchuß von 20 Rpfg. für die Ein⸗ tagskücken(und 60 Rpfg. für die Junghenne) gewährt. Die Verbilligung wird nur für Tiere gewährt, die bis zum 15. Mai 1935 geſchlüpft ſind. Freundſchaſt am Fenſterbrett Seit Tagen nun ſchon: köſtlich, was die kleine Hausfrau allſtündlich an ihrem Küchenfenſter ſchaut.... Ein Stück Frohſinn beim Aufwaſchen der Teller, Abwechſlung beim Kochen durch einen einzigen Blick 110 ſpitzenvorhangbezogenen Scheibe. And ſelbſt wenn ihr Blick die Milch zum Nach⸗ mittagskaffee vorm Auslaufen behütet, bringt ein leiſes Klopfen die Kameradſchaft von Menſch und Kreatur in Er⸗ innerung. Dieſer Blick durch die Scheibe! Zu jeder Jahreszeit hat er irgendwie einen heimlichen Zauber. Im Frühjahr, wenn die Baumäſte den erſten Anhauch des grünen Lebens zeigen; im Sommer, wenn ſie laubdunkel ſchier zum Fenſter herein⸗ reichen und im Herbſt den Segen der Fruchtreife tragen Jetzt, wo nur kahles Geäſt beim Tauwetter vom Garten herauf ſich dehnt oder bei Neuſchnee unter der weißen Laſt einer Winternacht ſich biegt, da iſt jenes tägliche Erleben am Fenſterbrett weit mehr als Erſatz für das Geſchenk der wärmeren Zeit. Anbeweglich ſitzt auf Viertelſtunden oft im Geäſt das hungrige Volk der kleinen Vögel. Eintönig im graubraunen Röcklein die Spatzen, gelbleuchtend ein paar Emmerlinge und gleichſam als Beherrſchendes dieſes Bildes beſtändig dasſelbe Amſelpaar. So hält die Geſellſchaft ſtill und wartet, bis drei⸗, viermal im Tag die Fenſter ſich auftun und der Menſch an ihren Hunger denkt. Kaum iſt eine Handvoll von Sonnen⸗ blumenkernen und Hanfſamen auf den Blechrand des Fen⸗ ſterbretts geſtreut, kommt auch ſchon das ganze Volk der frierenden Vögel herbei. And da iſt's ein Hin⸗ und Her⸗ trippeln, ein gegenſeitiges Sichdrängen und Stoßen, ein fortdauernd faſt rhythmiſches Picken. Bald aber reckt ein Emmerling das Köpfchen hoch, bald die aufgepluſterte Amſel und ſo werfen ſie einen Blick zur Scheibe, ob niemand ihre fröhliche Mahlzeit ſtört. Manchmal gelüſtets wohl die kleine Hausfrau, leis und ſachte den Vorhang beiſeitezuſchieben, doch im Augenblick iſt das Idyll dann geſtört. Aufflattert die ganze Geſellſchaft und ſchon iſt das Geäſt der alten Obſt⸗ bäume wieder voll dunkler großer Punkte. Sehnſüchtig mögen die kleinen Augen herüberſehen nach dem zurückgelaſſenen Futter! Aber nur wenige Minuten— ſchon fliegt der ge⸗ fiederte Schwarm wieder herbei. Was an dem einzigen Küchenfenſter da zu ſchauen iſt, das wird tauſendfaches Erleben an einem einzigen Winter⸗ tag! Menſch und Kreatur ſind aus gleicher Schöpferhand. Und Hunger und Not treibt ſie alle, Einer des Andern Liebe zu ſuchen! * Wetterbericht Die Wetterlage wird immer noch von Tiefdruck beein⸗ flußt, ſo daß für Freitag unbeſtändiges und ziemlich mildes Wetter zu erwarten iſt. Sonnenaufgang 7,32 Mondaufgang 8,54 Sonnenuntergang 16,57 Monduntergang— Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger An- teilnahme beim Heimgange unseres lieben Entschlafenen Herrn Karl Fleck sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank der Direktion, der Gefolg- schaft, der NSBO. der Sunlicht A.-G., sowie für die vielen Kranz- und Blumenspenden. Die trauernden Hinterbliebenen. Mhm.-Seckenheim, 7. Februar 1935. NS.⸗Frauenſchaft. Verſammlungs-Kalender. 9 Heute abend 8 „Schloß“(Nebenzimmer). Uhr Heimabend im BDM. Samstag 9 Uhr antreten mit Turnzeug im„Deut⸗ ſchen Hof“. Dieſe Woche fallen die Heimabende aus. Gammel⸗Anzeiger Ar für Mitglfeder der Landw(in- u. Berbaufsgenoſſenſchaft Diejenigen Landwirte, welche bad. Saatmais verkaufen wollen, müſſen ſich ſofort im Lager anmelden. Schlachtſchwein zu verkaufen. Auskunft im Lager. eil ſis ſo gut ſehhmecken deshalb sind MAGGI Suppen + bei groß und klein 80 beliebt . Mehr l 20 Sorten Werden schnellstens angefertigt Druckerei des„Neckar-Bote“ Druckarbeiten NHeckarbote- Druckerei Gummistempel liefert 5. 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Kuufgaus in. Ibiefer⸗ Ai Hauptstraße 153— Freiburgerstraße 40. f Ab usplegze ng jlsezusdoc) sva fee uefogzegß nella u goa nvusb guvd ꝙæpnv efanq ic Juz zegeguv Lud unge use usg end golgungch ul pitea ze zv opnvag usugeu Aus piu neten ive uv Ang unc uaolloj ueg zenue zcplu Sunbtehtz spiel due ze eilang spolusegeg uegudg nd r„„‚ 8 ug Si ono evg ue mund gun gpl ugebun zu bra G dec nv gb ug ne aemeg snolp reid anvzs a og bunbfeze guss uv puqusebnz ueßlas moa sus! ese lch nd recor one gbg jesppgosg oog 1 e ue gun ueg nend ue ⸗046 gun ususeh ue uenv uv uhu ic uogfejg usgung ad Tespe fellfel fin Hrüur ze eo tea ungva 8188 equine une ee dhv uvul zuejgnu ueanckl equeln vd dea id szol pipe sd ohne eue zv so usul ne invanea uozuva och use fur b enden recueeg euehec le een een e e kespgz uv usg gun uepeziuv beg uebi nene ene udagnine oæpou jvc sog ac meg eee ere up niente Ju e va ace deu bo ue jpuufe gg Agnmeg uh! nv dic 61 zoo se av meagoa T zezogz meg u ace e ui lee nee eee ee e ſpang uosupch ueuzel Inv useasig ug! eglang biagog uellpr uenenea sivueiu pu a2 n ehen eee ene mn eh eee usqrenche Sele 4 sio usgefegn er deguppezgg ——„usuugz uenpgeg zebupf ecru geiz meurem ui Seigeugo Pogel ug pr ep usgunach uellfcked sn“ Uslej nd Sipndg gun 153 dupzl„ujelieeeg ne chu avne A zeec deen deen eee ede usuugz ne uegefcplav aeg ia ele einig Inv zezogtß ao goal ze gg ezuuoz uuns pihneg uvm uod sn lea uelpgagnlsno a uescpna nd bang ⸗uvch uf aqundaſszlpplech ugufel uv usqꝛeasce segusspegchl ue ue e eee deu gun uso veckoangd vu Dieu ua zee qiog unn eignu uu pzc ogunl 08 uonvaneaneuv useuheu ⸗ehpundlipozog ondu spa keqn bunneg dig ug eicog 9 qun uepheg donzz ui suolleſg zejeogz ohh AAvlab uv ueuie up uo! 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Hedwig hatte lange Zeit, nachdem Peter aus dem Ge⸗ ſichtskreis beider verſchwunden war, ſeinen Namen nicht mehr über die Lippen gebracht. Als dann aber der Name „Johann Steffens“ durch alle Zeitungen lief, gab es ſich ganz von ſelbſt, daß auch wieder von Peter geſprochen wurde. Man überlegte lange Zeit hin und her, ob Johann Peters Bruder ſein könne. Alsdann die ſenſationellen Nachrichten von dem„Siegfried“ kamen, klärte ſich dieſer Zweifel auf, und man beſprach ſich darüber, ob nun auch Peter ein ſchlechter Menſch werden würde, da ſein Bruder ſo ein verlorener Burſche war. Der Geheimrat, der niemals gegen ſein beſſeres Wiſ⸗ ſen ſprach, auch nicht, wenn es ihm, wie in dieſem Falle, wohl beſſer ſchien, ſagte, daß gerade ein Brüderpaar oft grundverſchieden veranlagt ſei, und daß er nach wie vor Peter ſein volles Vertrauen ſchenke. „Stehſt du mit ihm noch in Briefverkehr?“ hatte bei dieſer Unterredung Hedwig plötzlich gefragt. Gewiß!“ ſagte Melander,„tüchtige Leute ſoll man im Auge behalten. Er hat dich auch einmal grüßen laſſen!“ „Papa,—— warum ſagſt du das heute erſt—?“ „Und a weißt du, daß es ſchon längere Zeit her iſt—— 2“ Hedwig errötete. Sie mochte nicht lügen. Daher ſagte ſie offen, daß ſie Peters Brief damals geleſen hatte. „Nun ja“, erwiderte der Geheimrat,„und da ich mir etwas ähnliches dachte, brauchte ich den Gruß nicht erſt mündlich noch einmal auszurichten!“ Hedwig merkte, daß ſie durchſchaut war und ſchämte ſich. Der alte Herr aber küßte ſie auf die Stirn. Mein Töchterchen“, ſagte er,„laß dieſen Peter nicht wieder zwiſchen uns treten. Er iſt ein tüchtiger fleißiger Menſch; aber es wäre doch wohl eine Vergeudung deiner aufblühenden Lebenskraft, wenn du ſie an einen Jüng⸗ ling verſchwenden wollteſt, der deiner Liebe zwar vollkom⸗ men wert iſt, den du aber aus mancherlei Gründen doch niemals heiraten könnteſt!“ Aus dieſen Worten erkannte Hedwig, daß ihr Vater ſie vollkommen ernſt nahm. Jetzt ſchämte ſie ſich noch mehr, pal ſie ihm ihr Vertrauen nicht ſchon früher geſchenkt atte. „Papa,“ ſagte ſie, ich begreife wohl, was du meinſt— aber glaubſt du denn wirklich, daß ich mit ihm nicht glück⸗ lich ſein würde?“ „Das Riſiko erſcheint mir zu groß, mein Kind,“ er⸗ widerte der Geheimrat, und gerade da, wo es ſich um die Ehe handelt, ſoll man kein Riſiko eingehen!“ Hedwig ſchwieg nachdenklich ſtill. Er fuhr fort: „Gibt es denn nicht in unſerem Bekanntenkreiſe eine Menge reizender junger Leute, mit denen ich dich jeder⸗ zeit gerne verbunden ſähe? Wozu mußt du ausgerechnet auf Peter Steffens dein Auge werfen?“ „Papa— ich habe ſo ein Gefühl, als ob er ein ganz beſonderer Menſch wäre, und als ob er noch einmal etwas ganz beſonderes leiſten wird.“ „Das halte ich auch nicht für ausgeſchloſſen,“ ſagte Melander,„aber bedenke doch, wie weit eure ganze Le⸗ bensart auseinanderliegt. Möchteſt du einen Mann haben, auf den man in deinen Kreiſen doch vielleicht immer wie⸗ der mitleidig lächelnd herabſieht? Und magſt du dir zehn⸗ mal ſagen, daß du das gar nicht bemerken willſt— es gibt dir doch jedesmal einen Stich ins Herz— aber du wirſt mich jetzt nicht verſtehen!“ „Papachen,“ ſagte Hedwig mit Eifer,„du bedenkſt nicht, daß die Zeiten anders als früher geworden ſind, und daß man einen Mann heute nicht nach ſeiner Her⸗ kunft ſondern nach ſeiner Tüchtigkeit bewertet!“ Noch lange ſprachen die heiden darüber, ohne daß et⸗ was gewonnen wurde. Hier ſtanden, wie ſo oft, die Mei⸗ nungen des Alters, die ſich ſchwer an das Neue gewöhnen können, denen der Jugend gegenüber, die ſich im unbeirr⸗ ten Vorwärtsdrängen freimachte von überwundenen Vor⸗ urteilen und Hemmniſſen. * Peters Herz klopfte gewaltig, als der„Siegfried“ endlich nach langer Fahrt wieder vor Anker lag. eee eee 5 n Peter hätte vieles gelernt und geſehen und freute ſich ganz beſonbers, endlich wieder in die Heimat zu kommen. Etwas nur bedrückte ihn merklich: das geſpannte Ver⸗ hältnis zwiſchen ihm und dem Freunde war nicht beſſer ge⸗ worden. Jack hatte ſich geradezu von ihm zurückgezogen und alle Verſuche, ihm die Torheit ſeines Verhaltens vor Augen zu führen, waren erfolglos geblieben. Am Nachmittag nach der Landung wurden beide in das Büro der Geſellſchaft berufen. Der Direktor wünſchte die jungen Leute zu ſprechen. „Es tut mir leid,“ ſagte er zu Peter gewendet,„daß ich Sie ſchon wieder entlaſſen muß. Aber Herr Geheimrat Melander hat mir geſchrieben, daß er Sie gerne in einen ſeiner Betriebe aufnehmen möchte. Ich empfehle Ihnen, nach Köln zu fahren.“ Jack ſtand knit geſenktem Kopf dabei.„Und ich, werde ich auch entlaſſen?“ fragte er. Aus ſeiner Frage war zu erkennen, daß er zu bleiben hoffte. Peter glaubte zunächſt, daß er die Abſicht habe, mit ihm zuſammen zu bleiben. Jetzt ſah er ein, daß Jack ſeine eigenen Wege einſchlagen wollte. Das war für Pe⸗ ter ein harler Schbag. Jack wurde nicht entlaſſen. Er ſollte in der großen Schiffswerft beſchäfligt werden. Mit Peter zuſammen verließ er etwas ſpäter das Ge⸗ bäude der Direktion. 5 „Dann trennen ſich alſo unſere Wege“ bemerkte Peter mit einem zitternden Klang in der Stimme. Trotzig blickte Jack vor ſich nieder. „Es würd uns wohl nichts anderes übrig bleiben,“ ſagte er trocken. Peter erwüderte nichts mehr. Sie gingen eine Weile ſchweigend nebeneinander her. Jack verſuchte vergeblich, ſeiner kindiſchen Eiferſucht Herr zu werden. Er hatte ſich— ohne Peters Wiſſen— Urlaub genommen, um nach Meinberg zu fahren und Eli⸗ ſabeth zu beſuchen. „Ich denke,“ ſagte er, um den Abſchied nicht allzu ſchroff zu geſtalten,„wir werden auch weiterhin in Ver⸗ bindung bleiben!“ Peter meinte, was ihn betreffe, ſolle dies ganz gewiß geſchehen. Dann gingen ſie auseinander. Während ſich Peter wieder ein Hotelzimmer mietete, fand Jack in einem Gebäude der Reedereigeſellſchaft Un⸗ terkommen. Als Peter in das Hotel kam, wurde ihm mit⸗ geteilt, daß ein Herr ihn erwarte. Er wunderte ſich, daß er erwartet wurde, da er in Hamburg doch fremd war. Im Geſellſchaftszimmer trat ihm Herr Schiffmann entgegen. Mit einer jovial lächeln⸗ den Miene trat er auf Peter zu. „So ein kleiner Abſtecher nach Hamburg tut immer gut,“ ſagte er nach der Begrüßung.„Man benutzt gern jede Gelegenheit. Der Zweck meiner Reiſe war, Sie hier abzufangen, Herr Steffens. Der wäre ja nun erreicht. Aber ich habe Ihnen auch allerlei erfreuliche Mittei⸗ lungen zu machen, und das ſoll hiermit geſchehen.“ Er ſetzte ſich nieder und breitete vor Peters erſtaun⸗ ten Augen eine Anzahl Papiere aus. Dabei erklärte er, daß Peters Erfindung der neuen Türangeleinrichtung ſtarkes Intereſſe in den fachlichen Kreiſen gefunden habe. „Da Sie ſo freundlich waren, mir eine Vollmacht zu geben, habe ich gleich Verbindungen aufgenommen. Vor einigen Tagen kam ich mit einer hieſigen Firma zum Ab⸗ ſchluß, und ich habe alles in Ihrem Namen ſo weit per⸗ fekt gemagzt, daß Sie, ſofern Sie ſich mit der Sache ein⸗ verſtanden erklären, nur noch zu unterſchreiben brauchen. Die letzte Entſcheidung behielt ich jedoch für Sie vor!“ Peter wunderte ſich, daß eine an ſich ſo einfache Sache ein ſoſches Intereſſe erweckte und bat um weitere Aufklä⸗ rung. Am folgenden Morgen konnte er in Gegenwart eines Notars und des Herrn Schiffmann einen für ihn günſti⸗ gen Vertrng unterzeichnen. Hierdurch ermutigt, übergab er ſeine weiteren Pläne bezüglich der automatiſchen Steuerung noch gleſchen Tages einen Patentanwalt. Dann gab er Schiffmanns Bitten nach, einige Tage mit nach Meinberg zu kommen und dort ganz der Erho⸗ lung zu(eben, berſor er ſeine neue Tätigkeit in Köln an⸗ treten würde. 5 5 5(Fortſetzung folgt.) 1 8 Edwin Hülgers: Werbung um Der Ozeanrieſe hatte diesmal außerordentlich viel Paſ⸗ ſagiere an Bord. Es war eigentlich keine Saiſon für Ozeanfahrten, und es war ſonderbar, daß alle Kabinen neben dem Luxusapartement der Miß Howe ausverkauft waren. Miß Howe nämlich war die reichſte Frau Nicara⸗ guas. Man ſchätzte ſie auf ſiebzehn Millionen, und da lohnte es ſchon, ihren Spuren zu folgen. g Zwei franzöſiſche Grafen mit großem Namen, ein ſpa⸗ niſcher Grande und ein verkommener Amerikaner waren auf dem Schiff, von denen man genau wußte, daß ſie Miß Howes wegen da waren. Als während der Ueberfahrt Miß Howe zum erſten Male den gemeinſamen Speiſeſaal bettat, bekamen die Verehrer doch einen gelinden Schrecken. Die Dame war groß und hatte ein Geſicht, das an einen komiſchen Vogel erinnerte. Außerdem war ſie ſehr dick, und ſie kleidete ſich nach der Mode aus dem vorigen Jahrhundert. Was macht das alles aber aus, wenn man ſiebzehn Millionen beſttzt. Die vier Herren erhoben ſich und machten ihren Diener, und als Miß Howe ihr Taſchentuch herunterfiel, ſtießen ſie ſich beim Aufheben die Köpfe. Es war überhaupt rü rend zu ſehen, wie bemüht die Herren während der Ueber⸗ fahrt blieben. Schon am andern Tage ging der eine der franzöſiſchen Grafen zur Attacke über. Er näherte ſich Miß Howe, die auf dem Promenadendeck in einem Lehnſtuhl lag Und fragte höflich, ob er ihr nicht etwas Geſellſchaft leiſten dürfe. Sie hatte nichts dagegen, und der Graf fand Ge⸗ legenheit, von ſeinen Vorfahren zu erzählen, die bereits an den Kreuzzügen teilgenommen hatten. Wegen eines dieſer Helden ſoll ſogar nach unverbürgten Quellen eine ſchöne Sultanstochter Gift genommen haben. i „Ja ja die Liebe,“ ſagte der Graf zum Schluß dieſer ſchönen Erzählung und blickte Miß Howe glühend an. Miß Howe lächelte. „Warum erzählen Sie mir das?“ „Weil ich in dieſem Augenblick fühle, wie ſehr Sie mich intereſſieren, Madame.“ „Kennen Sie mich denn?“ Der Graf machte eine weitausholende Geſte „Nicht nötig, ich verlaſſe mich ganz auf mein Gefühl.“ 17 Millionen Der Amerikaner hatte ſich an die Zofe Mi Howes gewandt. Das war ein nettes hübſches friſches Mädel, das ſcheinbar gern lachte. Er hatte ihr einen dummen Wi erzählt und dabei ein Dollarſtück in ihre Hand gleiten laf⸗ ſen. Dabei hatte er gefragt, welche Muſi Miß Howe am meiſten liebe, und er hoffte einen Anknüpfungspunkt ge⸗ funden zu haben, als die Schiffskapelle am Abend einen Straußwalzer nach dem anderen ſpielte. 5 Er ging zu dem Tiſch herüber, an dem Miß Howe ſaß, verbeugte ſich und fragte, ob er es recht gemacht habe. Miß Howe antwortete nicht, ſondern drückte nur durch ein leichtes Neigen des Kopfes ihre Zuſtimmung aus. Der ſpaniſche Grande aber hatte ſich eine Ueberraſchung eigner Art ausgedacht. Er ſchickte Miß Howe einfach ſein e und ſchrieb darunter: N „Sie ähneln meinen Ahnen. Sei es mir vergönnt, den alten Stamm mit neuem Reis zu e n Er glaubte damit, ſeine Nebenbuhler aus dem Felde geſchlagen zu haben. Man ſah doch hier die reelle Abſicht, und feierlicher konnte ja wohl ein Mann nicht werben. Die beiden e Grafen hatten ſich bald ge⸗ einigt. Der zweite wollte 9 wenn der erſte ihm einen Prozentſatz de itgift zur Verfügung ſtellen würde, was ſchriftlich feſtgelegt wurde. Einen Tag, bevor das Schiff ſeinen Beſtimmungsort erreichte, bekam Miß Howe drei Heiratsanträge. „Meine Herren,“ ſagte ſie,„wenn Sie nicht das Geld von Miß Howe ſondern mich heiraten wollen, dann werde ich Ihre Angebote in wohlwollende Erwägung ziehen.“ Die drei Herren beteuerten, daß nur wahre und reine Liebe aus ihnen ſpreche. Und als das Schiff anlegte, da erhielten die drei Her⸗ ren je einen gleichlautenden Brief: „Meine Zofe dankt Ihnen für die Anträge, bedauert jedoch, davon keinen Gebrauch zu machen, da ſie nur einen ehrlichen Mann heiraten will. Zum Andenken an eine intereſſante Ueberfahrt ſende ich Ihnen mein Bild, das Sie immer daran erinnern ſoll, wie morſch Ihr Charakter iſt. Evelin Howe.“ g 4 In den Briefen aber lag das Bild der niedlichen Zofe. Das Rieſengebirge Ein Konverſationslexikon der übergläubiſchen Vorſtellungen. e d die gerne Bier trinken. „Freitagsträume ſind Wahrträume.“ Seit Jahren ſind achzig Gelehrte dabei, mehr als 600 000 Stichwortzettel über das geſamte Gebiet des Volksaber⸗ glaubens zu bearbeiten. Eine wie ungeheuer umfangreiche Arbeit ſich hier aufgetan hat, läßt ſich einigermaßen erfaſ⸗ ſen, wenn man bedenkt, daß eine mehr als zehnjährige Sammelarbeit notwendig war, um erſt das Skelett dieſer 600 000 Stichwortzettel zu ſchaffen. Obwohl die Wiſſen⸗ ſchaftler ſich ſchon ſeit einer Reihe von Jahren mit der Bearbeitung der einzelnen Themen befaſſen, hat ſich bis jetzt erſt etwa die Hälfte des Penſums bewältigen laſſen. Da jedes einzelne Stichwort wieder zahlreiche Unterthemen ergibt, wird das vollſtändige Werk mit der reſtloſen Er⸗ faſſung aller Haupt⸗ und Nebenthemen vorausſichtlich 10 dicke Bände umfaſſen. biſchen Vote lungen 1 5 ſich alſo kaum trefflicher be⸗ weiſen. Die Gelehrten, die mit der Geſamtdarſtellung des Volksaberglaubens beſchäftigt ſind, gehen dem Einzelthema ſo tiefſchürfend nach, daß ein einzelnes Stichwort oft nach Hunderten von Verſionen abgewandelt wird. 1 5 Da iſt beiſpielsweiſe der Fingernagel, mit dem der abe 95 jeher recht abſande r Vorſtellungen verknüpft hat. Je nach der Gegend, wo man den Aber⸗ glauben darüber antrifft, ſtößt man auf eine beſonders des Aberglaubens merwürdige und intereſſante Form. Da iſt es z. B. in be⸗ ſtimmten Gegenden Brauch, daß die Eltern ihren Kindern die Fingernägel, wenn ſie zu lang gewachſen ſind, buch⸗ ſtäblich abreißen. Keine Mutter würde es wagen, dem Kinde die Fingernägel zu beſchneiden, denn ein tiefwur⸗ zelnder Aberglaube will wiſſen, daß Kinder, denen man die Nägel mit der Schere bearbeitet, zu Langfinger werden und auf die ſchiefe Ebene geraten. Darüber hinaus gibt es zu der gleichen ſbaage noch viele Dutzende anderer merk⸗ würdiger Vorſtellungen. 5 Ganz ähnlich iſt es um das Badnehmen beſtellt. Son⸗ derbarerweiſe iſt gleich in mehreren Gegenden der Aber⸗ glaube verbreitet, das erſte Bad, das ein Menſch nehme, ſei auch das— letzte, welches das Schickſal ihm vergönne. Welche Folgen ſich aus dieſer höchſt eigenartigen Anſchau⸗ ung im Einzelnen ergeben, läßt ſich ſchwer im ganzen Am⸗ fange ermeſſen. Wenn man aber weiß, daß ſo mancher Aberglaube ſich taſächlich ganz tief eingeniſtet hat, dann braucht man ſich kaum im Zweifel darüber zu ſein, daß die abſchreckende Wirkung da und dort ſicherlich nicht gering 17 das manche 1 0 1 1 0 das Waſſer ſparen, als— iht Leben aufs Spiel zu ſetzen. Um das Bier 1 ranken ſich mehr aeg e e verſchiedenartige Deutungen und auch natürlich oft recht bisch Bone Da behauptet u. a. eine abergläu⸗ biſche Vorſtellung, daß alle Geſpenſter ausnahmslos eine roße Vorliebe für Bier bekunden. Auch die weiße Frau habe ein unſtillbares Verlangen nach Bier. Darin liege 2 1