Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22mm breite mm- Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Preisliſte Rr. 2. Anzeigenſchluß 9 Uhr. D. A. XII. 34: 1200 Fages- und fnzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantw. für Schriftl uu Anzeigen Gg. Härdle, M⸗Seckenheim Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 35. Jahrgang Aeber Sonntag Dresden. Anläßlich des Staatsbeſuches des preußiſchen Miniſterpräſidenten fand am Vormittag ein Vorbeimarſch der SA und Ss ſtatt. Im Anſchluß daran empfing Göring in der Staatsoper den Präſidenten des Luftamtes Berlin Am Mittag fand ein feierlicher Empfang im Dresdner Rat⸗ haus ſtat. Aachen. Am Samstagabend gegen 20 Uhr wurden bei einem Waſſereinbruch auf der Grube Laurweg bei Kohl⸗ ſcheid im Bergrevier Düren acht Bergleute eingeſchloſſen. Einer von ihnen konnte ſich retten. Mit dem Tode der übri⸗ gen muß gerechnet werden. München. Wie die Deutſche Bergwacht mitteilt, ſteht nunmehr feſt, daß der 3. Februar mit ſeinen ungewöhnli⸗ chen Schneeſtürmen allein in den bayeriſchen Bergen neun Todesopfer gefordert hat. Paris. Ueber die Ausmaße der Grippeerkrankungen in⸗ A der anhaltenden Kälte in Frankreich gibt die Nachricht ufſchluß, daß in der Garniſon von Angouleme, die 2400 Soldaten zählt, innerhalb dreier Wochen 720 Mann grippe⸗ 9 wurden. 17 Soldaten ſind in den Lazaretten geſtor⸗ en. a Barcelona. Der Henker, der die Todesurteile an den deiden wegen Beteiligung am Oktober⸗Aufſtand verurteilten Marxiſten vollſtreckt hatte, iſt überfallen und ermordet wor⸗ den. Der Blulſtrom des Volkes De Grundlage der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik Weimar, 11. Februar. Reichsminiſter Darré ſprach auf der großen agrar⸗ politiſchen Kundgebung in Weimar über die Aufgaben des agrarpolitiſchen Apparales der NS DAP. Reichsleiter Darre wies einleitend auf die Desorgani⸗ sation hin, die die deutſche Landwirtſchaft früher gezeigt habe. Der Auftrag des Führers, das Bauerntum zu orga⸗ niſieren, wäre hoffnungslos geweſen ohne die Weltanſchau⸗ ung des Nationalſozialismus. Der ewige Blutſtrom des Volkes ſei nur aus der Land⸗ bevölkerung heraus lebendig zu erhallen. Denn dann krete zu dem ernährungspolitiſchen Intereſſe des Staates an der Erhaltung ſeiner Landwirtſchaft das lebensgeſetzliche Inker⸗ eſſe an der Erhaltung der für den Staat in Zukunft un⸗ umgänglichen Blutsquelle. Mit dieſer Erkenntnis, ſo ſagte Reichsleiter Darré, war für mich der Weg zur Bewältigung der mir vom Führer geſtellten Aufgabe ohne weiteres vorgezeichnet. Denn nun⸗ mehr brauchte ich lediglich unbeirrt den Wert des Blutes und der Raſſe in den Vordergrund aller meiner Ueberlegun⸗ gen zu ſtellen. Der agrarpolitiſche Apparat war einfach eine zwangsläufige Notwendigkeit, um die grundſätzliche Wende in der Agrarpolitik durchzuführen. Der agrarpolitiſche Apparat hat nach wie vor die Auf⸗ gabe, das Gedankengut nationalſozialiſtiſcher Agrarpolitik, und das heißt, einer ſich auf dem Bluksgedanken aufbauen⸗ den Agrarpolitik, im deutſchen Landvolk zu propagieren. Es iſt nicht die Aufgabe des agrarpolitiſchen Apparates, Fragen der Agrarwirtſchaft und Agrartechnik dem Landvolk zu ver⸗ mitteln; dies iſt eine Angelegenheit ausſchließlich der be⸗ rufsſtändiſchen Körperſchaft des KReichsnährſtandes. aber iſt es Aufgabe des agrarpolikiſchen Apparates, natio- nalſozialiſtiſche Gedankengänge unter der Landbevölkerung zu hegen und zu pflegen. l Aus dieſer Betrachtung des Blutgedankens in der na⸗ Ronalſozialiſtiſchen Weltanſchauung ergibt ſich auch ein neuer Begriff des deutſchen Volksgenoſſen. Denn nunmehr kann ich unter dem Begriff des deutſchen Volksgenoſſen den⸗ zenigen verſtehen, der deutſchen Blutes iſt und auf Grund dieſes Blutes ſich zum Deutſchtum bekennt. Je klarer der agrarpolitiſche Apparat in Zukunft den Gedanken des Blutes pflegt, um ſo ſicherer iſt er Garant dafür, daß der Gegenſatz zwiſchen Stadt und Land in un⸗ lerem deutſchen Volke nicht wiederauftaucht. Aus der Not⸗ wendigkeit der Verteidigung Bauer zur Bejahung der Waffe. Aus dieſem Grunde iſt auch noch zu allen Zeiten der Begriff des freien Bauern identiſch geweſen mit dem Begriff des wehrhaften Bauern. Ganz anders ging aber die bürgerliche Entwicklung, denn dieſe war von vornherein auf 10 11 auf Verteidigung aus eigener Kraft. Entſcheidend iſt hier, daß ſich im Laufe eines Jahrtauſends langſam aber ſicher ein Menſchentyp entwickeln konnte, dem das ent wirt⸗ Aufute Wohlergehen wichtiger war als die Mühe und ot echter Arbeit und ihrer Behauptung im Kampf gegen inde und Elemente. Zweierlei kam bei dieſer Entwick⸗ ung zu kurz. Einmal wurde die ehrliche Arbeit des Ar⸗ beiters und Handwerks nur noch gewertet von den wirt- chaftlichen Geſichtspunkten des reinen Handels her, und zum anderen wurde der Bauer mißachtet. j Die Krönung dieſer Entwicklung war auf dem Gebiet des Rechtslebens das Bürgerliche Geſeßbuch, in dem— wie ſchan ſein Name ſagt— auf den Bürger hundertpro⸗ 0 Vedacht genommen wurde mährend dle che Ar⸗ eit überhaupt nicht mehr nach ihrer Qualität, ſondern nur noch nach ihrer Handelsfähigkeit gewertet wurde und vom Bauern ſich überhaupt kein Wort mehr darin findet. Wohl ſeiner Arbeit gelangte der z eingeſtellt und nicht Montag, den 11. Februar 1935 Während der Blutsgedanke des Nationalſozialismus zur Ueberwindung der Gegenſätze von Bauer und Arbeiter führte und den neuen Begriff des deutſchen Volksgenoſſen ſchuf, ſtellt ſich das Bürgerliche Geſetzbuch dar als der ſicht⸗ barſte Exponent einer Volksentwicklung, wie ſie durchaus unerwünſcht iſt. So wächſt aus dem Blut und dem une vom Herrgott überlaſſenen Boden das Ethos der Arbeit im deutſchen Bauerntum und Arbeitertum herauf, um ſich zu⸗ ſammenzufinden in der Ueberwindung des vom Arbeits loſendaſein lebenden Spießbürgerbegriffes. Ich möchte ausdrücklich betonen, daß mir hier der Begriff des Bürgers nur als Kennzeichnung eines Typus dient, daß ich aber nich daran denke, jeden arbeitsloſen und ſtrebſamen Städter, der durch ſein Können und ſeinen Fleiß dem deutſchen Volk⸗ dient, hier in dieſem Sinne als Bürger zu empfinden. Wohl aber wird es die Aufgabe der Zukunft ſein, das Bürgerliche Geſetzbuch zu erſezen durch das Geſetzbuch der deulſchen Volksgenoſſen, jener Gemeinſchaft von Menſchen gleichen Blutes, die das gleiche Ethos der Arbeit und die Gemeinſanikeit des ihnen zur Verfügung ſtehenden Bodens zum gemeinſamen Schickſal eines Volkes verbindet. Einheitliches Gnadenrecht Verordnung über das Verfahren in Gnadenſachen. Berlin, 11. Februar. In Ausführung des Erlaſſes des Führers und Reichs kanzlers vom 1. Februar d. J. über die Ausübung des Gna⸗ denrechts hat jetzt der Reichsjuſtizminiſter eine ausführliche Verordnung über das Verfahren in Gnadenſachen auf dem Gebiete des Strafrechts erlaſſen. Dieſe Gnadenordnung gilt einheitlich für das ganze Reich und ſtellt einen neuen wich ⸗ tigen Schritt auf dem Gebiete der Reichsreform dar. Als Gnadenbehörde gilt die Vollſtreckungsbehörde, die nach Abſchluß der Vorprüfung an den Reichsjuſtizminiſter zu berichten hat, wenn die Gnadenentſchließung dem Führer und Reichskanzler vorbehalten iſt oder wenn ein Gnaden⸗ erweis für angezeigt erachtet wird. Im übrigen iſt die Gnadenbehörde ermächtigt, die Geſuchſteller im Namen des Juſtizminiſters ablehnend zu beſcheiden. Die notwendigen Ermittlungen hat die Gnadenbehörde beſchleunigt vorzuneh⸗ men. Dabei iſt das erkennende Gericht um Stellungnahme zu erluchen. Ferner ſind der Vorſteher der Strafanſtalt und an⸗ dere Behörden oder Stellen zu hören, ſoweit das zur Vor⸗ bereitung der Gnadenentſchließung notwendig erſcheint. Bei Beamten und Behördenangeſtellten ſoll die vorge⸗ ſetzte Dienſtſtelle, bei Amtsträgern der Partei der Gau⸗ leiter gehört werden. In der Gnadenordnung wird feſtgeſtellt, daß Maßregeln der Sicherung und Beſſerung nicht grundſätzlich dem Begnadi⸗ gungsrecht entzogen ſind. Bei dieſen Maßnahmen überwiege jedoch der Zweck, die Allgemeinheit vor Gefahren zu ſchützen, ſo ſehr, daß ein Anlaß zur Milderung des Urteilsſpruches nur in ſeltenen Ausnahmefällen eintreten könne. Nieder⸗ ſchlagungsſachen werden von der Anklagebehörde bearbeitet. Die Gnadenordnung regelt weiter die bedingte Strafaus⸗ ſetzung, zu der die Gnadenbehörden ermächtigt werden, wenn es ſich um Freiheitsſtrafen von nicht mehr als ſechs Monaten handelt. Die Ermächtigung erſtreckt ſich nicht auf Strafen, bei denen die Gnadenentſchließung dem Führer und Reichs⸗ kanzler vorbehalten iſt oder die von Sondergerichten erkannt ſind. Die Bewilligung der Strafausſetzung ſoll nur ausnahmsweiſe erfolgen, da die Achtung vor den Geſetzen ge⸗ bietet, daß die angedrohte Strafe regelmäßig voll zur Ver⸗ wirklichung kommt. Deshalb darf Strafausſetzung nur ge⸗ ö währt werden, wenn die begangene Verfehlung nicht 5 f Berdorbenheit und verbrecheriſche Neigung, e dur Leichtſinn, Unerfahrenheit, Verführung oder Not veranlaßt worden iſt und wenn mit Sicherheit erwarten werden kann. daß ſich der Verurteilte während der Bewährungsfriſt eines künftigen Gnadenerweiſes würdig erzeigen wird. Die Strafausſetzung kann von beſonderen Maßnahmen abhängig gemacht werden, von der Unterbringung in einer paſſenden Lehr⸗ oder Dienſtſtelle, von der Fürſorgeerziehung oder der Unterſtellung unter die Schutzaufſicht einer Ver⸗ trauensſtelle. ei Bewilligung bedingter anale kann den Verurteilten die Auflage der 1 einer Geld⸗ buße zugunſten der Staatskaſſe gemacht werden. Nede Görings in Dresden „Wir laſſen uns von Genf nicht diktieren.“ Dresden, 11. Februar. Anläßlich des Staatsbeſuches des preußiſchen Miniſter⸗ präfidenten fand in der großen Straßenbahnhalle eine Kundgebung ſtatt, an der mehr als 25000 Volksgenoſſen teilnahmen. Von ſtürmiſchem Beifall begrüßt nahm Mini⸗ ſterpräſident Göring das Wort. Göring erinnerte zunächſt daran, daß er vor faſt zwei Jahren zum letzten Male in Dresden geſprochen habe, um ſodann auf die Er⸗ eigniſſe dieſer letzten zwei Jahre einzugehen. Es ſei not⸗ wendig, immer wieder jedem Einzelnen ins Gedächtnis zurückzurufen, wie es damals in Deutſchland ausgeſehen habe. Im übrigen ſei die Bewegung, die eineinhalb Jahr⸗ zehnte eines einzigartigen heroiſchen Kampfes durchlebt habe, hart geworden. Ihre Führer hätten ſtäylerne Nerven bekommen. Sie ſeien den Kampf gewohnt. Sie ſeien gewohnt, ohne Kompromiſſe ihren Weg zu ge⸗ hen, und ſie würden das auch in aller Zukunft ohne Kom⸗ Nr. 35 promiß tun. Die Stunde, als damals vor zwei Jahren Hit⸗ ler Kanzler geporden ſei, habe die Rettung des Reiches be⸗ deutet.„Spätere Geſchlechter werden Euch einſt beneiden, daß Ihr in einer Zeit leben konntet, in der ein Kampf ge⸗ kämpft wurde, wie es keinen ähnlichen in der Geſchichte irgendeines Volkes und irgendeiner Zeit gibt.“ Ein Wun⸗ der ſei geſchehen, das Wunder einer Volkwerdung, das Wunder der Rettung Deutſchlands. Es ſei notwendig, daß wir die Vergangenheit nicht verwiſchen laſſen, ſondern daß wir ſie klar erkennen und aus dem Unterſchied zu jetzt die Kraft gewinnen, am weiteren Aufbauwerke Adolf Hitlers mitzuarbeiten. Der Miniſterpräſident richtete an die Maſſen den Appell, die kleinen Sorgen des Alltags einmal zu vergeſſen und in das große Geſchehen hineinzuſehen, an dem jeder an ſeinem Platz teilnehme. Wir wiſſen genau, es gibt noch vieles zu tun. Es iſt unmöglich, alle Fragen auf einmal zu löſen. Zuerſt müſſen die Vorausſetzungen geſchaffen wer⸗ den. Niemand weiß es beſſer als wir, daß der deutſche Arbeiter heute noch nicht das Leben lebt, das ihm zu⸗ kommt, daß er heute noch auf vieles verzichten muß; aber wir ſind erfüllt von dem leidenſchaftlichen Willen, die ſchweren Aufgaben zu löſen, die die Jahre des Aufbaues an uns ſtellen. Göring kam dann auf die Außenpolitik zu ſprechen und erklärte: Die Einheit des Willens hat uns ſtark gemacht. Wir ſind keine Nation zweiten Ranges mehr. Wie war es noch vor wenigen Jahren? Niemals hat man früher die deutſche Regierung gefragt. Mit Recht bezeichnet man Adolf Hikler als Friedens- kanzler. Hitler hal fürwahr für den Frieden mehr getan als jeder andere. Wenn er die Gleichberechtigung Deukſchlands verlangt, ſo kut er es, um den Frieden zu erhallen. An⸗ zähligemale hal unſer Führer ſeinen Friedenswillen kund⸗ gegeben. Genf haben wir nur verlaſſen, weil man uns dort die Gleichberechtigung verweigert hat, nicht aber ſind wir von Genf weggegblieben, um uns jetzt wieder von Genf dik⸗ kieren zu laſſen. Wir ſind bereit, alles zu tun, um den europäiſchen Frie⸗ den zu ſichern, an erſter Stelle ſteht der Friede unſeres eige⸗ nen Volkes. Zum Frieden aber gehört die Sicherheit zu Lande, zu Waſſer und in der Luft. Deutſchland liebt den Frieden, Deutſchland braucht den Frieden, und darum wird Deutſch⸗ land, was immer auch kommen wird, ſeinen Frieden ſich er⸗ halten auf der Baſis der vollſtändigen Gleichberechtigung nach jeder Richtung. Das deutſche Volk iſt wieder frei geworden, der Deutſche darf wieder ſtolz ſein Haupt aufrecht tragen. Wenn der Füh⸗ rer nach unſerem herrlichen Siege an der Saar erklärt hat, daß uns nun nichts mehr trennt von der Verſtändigung mit unſerem weſtlichen Nachbarn, dann meinen wir es ehrlich. Aufrichtig hat er die Hand zur Verſtändigung gereicht; jetzk liegt es am andern, einzuſchlagen. Volksgenoſſen! Nicht alles iſt erreicht; aber wenn ſo mancher Nörgelnde an Euch herantritt, dann überlegt und geſteht, daß Großes geſchaffen iſt, aber niemand kann alles auf einmal machen. Was heute noch nicht er⸗ reicht iſt, wird morgen geſchaffen werden. Dafür bürgt Euch der Führer mit ſeinem Willen, mit ſeinem Sehnen, mit ſeiner Sorge und ſeiner Liebe für das deutſche Volk. Glaubt Ihr etwa, daß er oder ſeine Mitarbeiter überhaupt noch ein Privatleben führen können? Glaubt Ihr etwa. daß überhaupt noch etwas in uns iſt, das uns gehört? Alles gilt dem deutſchen Volk. Deshalb müßt Ihr Vertrauen haben. Wer an dieſem Vertrauen rüttelt, begeht Landesverrat und wird vernichtet werden. Wir leben in einer großen Zeit; denkt darum nicht klein, ſondern verſteht die Größe dieſes Erlebens. Dankt dem Allmächtigen, daß er das Volk geſegnet hat; bleibt treu dem Führer, der uns gerettet hat! 5 72 Chronik des Tages Denkmalsenihüllung am Grabe des Generals von Horn. Am Jahrestage der Beerdigung des langjährigen Bun⸗ desführers des Kyffhäuſerbundes, Generals der Artillerie a. D. von Horn, wurde am Grahe auf dem Invpalidenfried⸗ 10 in Berlin ein Grabſtein enthüllt, der im Auftrag des undes von Profeſſor Hoſäus geformt wurde. Weit über 100 Fahnen des e und der Regimentsvereine, denen der Verſtorbene angehörte, umſäumten das Grab. Der Bundesführer e e Oberſt a. D. Reinhard, zeigte das aufopfernde Leben des ehemaligen Bun⸗ desführers auf, das beſonders in der Nachkriegszeit ein Kampf gegen Verſailles, die Kriegsſchuldlüge und den Kul⸗ kurbolſchewismus geweſen iſt. 750 habe er ſeinen Kame⸗ raden den Weg gewieſen zum Wiederauſſtjeg Deutſchlands. Unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden ſiel die Hülle vom Grabmal, das als rieſiges Ba altkreuz weit Über die Glabeg reizen binwegragt. Nach der Denkmalsent⸗ üllung legten Landesverbandsführer des Kyffhäuſerbundes ränze am Grabe nieder. Der Leiter der Reichsgruppe Induſtrie, Präſident Ewald Hecker, fordert die Induſfele zur aneh des Reichs berufswettkampfes der Hitler⸗Jugend und der Deutſchen Arbeitsfront auf. 15 e In der Türkei fanden die Wahlen zur 5. Großen Na⸗ Ban rſammlung ſtalt bei denen bund 400 Abgeordnete— darunter 17 Frauen— gewählt wurden. „Freie und gleiche Ausſprache“ Simons Banketktrede in Paris. Die engliſche Handelskammer in Paris hielt unter dem Vorſitz des engliſchen Außenminiſters Sir John Simon ihr Jahresbankett ab, an dem franzöſiſcherſeits Miniſterpräſident Flandin und Handelsminiſter Marchandeau teilnahmen. In ſeiner Anſprache erklärte Sir John Simon, er habe keines⸗ wegs die Abſicht, Fragen der europäiſchen Politik anzuſchnei⸗ den, wolle aber die Gelegenheit benutzen, um zu ſagen, mit welcher Freude der kürzliche Beſuch des franzöſiſchen Mi⸗ Riſterpräſidenten und des franzöſiſchen Außenminiſters in London aufgenommen worden ſei. „Wir glauben“, fuhr Sir John Simon fork,„nicht nur zum Wohle unſerer beiden Länder, ſondern auch zum Wohle der Welt und des Friedens gearbeitet zu haben. In Anweſen⸗ heit von Miniſterpräſident Flandin darf ich ſagen, daß das von uns in der vergangenen Woche in London vollbrachte Berk gegen kein Land gerichtet iſt. Unſere Ab⸗ ſicht iſt nicht, zu einem beſchränkten Abkommen zu gelangen, ſondern wir ſuchen im Gegenteil durch die Anregung eines Planes, der als die Grundlage einer freien und gleichen Ausſprache zwiſchen allen inkereſſierten Nationen dienen kunn, für den Frieden und das Wohlergehen aller zu arbei⸗ 175 und das Friedensgebände auf feſtere Grundlage zu ellen.“ Italiens Stellungnahme Ueber die Stellungnahme Italiens zu den Londoner „ wird folgende amtliche Mikteilung veröffent⸗ icht: „Die verantwortlichen italieniſchen Kreiſe haben mit großer Aufmerkſamkeit die Beſprechungen verfolgt, die un⸗ längſt in London zwiſchen der franzöſiſchen und der eng⸗ liſchen Regierung ſtattgefunden haben und über die die ita⸗ lieniſche Regierung in den Einzelheiten auf dem laufenden gehalten worden iſt. Dieſe Kreiſe betrachten die Geſamtheit Der abſchließenden Erklärung tber die Beſprechungen mit Sy mpathie und ſind der Anſicht, daß in ihr die Möglich⸗ keit einer Verſtändigung mit Deutſchland und damit der Be⸗ ginn einer Periode der Zuſammenarbeit zwiſchen den inter⸗ eſſierten Mächten gegeben iſt. Was des näheren den Pakt für gegenſeiligen Luftſchu betrifft. ſo wird die Stellung Italiens denmnächſt im Nun einer grundſätzlichen Juſtimmung feſtgelegt werden, wobei die beſondere Lage Jlaliens gegenüber England und umge⸗ kehrt noch zu erkrtern bleibt.“ Kurzmeldungen Zwei Landesverräter hingerichtet Berlin, 11. Februar. Der am 9. Auguſt 1934 vom Volksgerichtshof wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe zum Tode verurteilte Kurt Boehm aus Ludwigshafen iſt, nachdem der Führer und Reichskanzler von ſeinem Begnadigungsrecht keinen Ge⸗ brauch gemacht hat, in Berlin hingerichtet worden. Am gleichen Tage wurde auch das am 16. Oktober 1934 gegen den Paul Merz aus Stuttgart wegen Verrats militäriſcher Geheimniſſe gefällte Todesurteil in Berlin vollſtreckt. Diie NS.⸗Kulturgemeinde hält in Anweſenheit des Reichslei⸗ ters Alfred Roſenberg und des Amtsleiters Dr. Stang vom 6. bis 43. Juni in Düſſeldorf eine Reichstagung ab, an die ſich eine Fahrt ins Saarland anſchließt. Die franzöſiſche Regierung hat bei der de Havilland⸗Geſell⸗ ſchaft in England zwei Comet⸗Flugzeuge desſelben Typs beſtellt, der im Luftrennen England—Auſtralien im Oktober letzten Jahres siegreich war. Die Flugzeuge ſollen für die Poſtbeförderung im Südatlantik benutzt werden. Das Pariſer Gericht hat acht Teilnehmer an den Kundge⸗ bungen vom 6. Februar d. J. abgeurteilt. Die wegen verbotenen Waffentragens verhängten Strafen belaufen ſich auf acht Tage bis ſechs Monate Gefängnis. CCC AAFFPFPpPPpPpßPGßPPPPGGTPGTGTGTPTGTGTbTbTPbTbGTbTGTPTPTPTGTPTPTGTbTGTVTVTVTbTPTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVCGTVTPTVTTTVTPT„TſTVTPwTbTVTVvͤbTVTVTVTWTVWVTWTͤTVTTWVkͤVTWTVTVTVTTVTVTWTbTWTVTVTVT„TVTbTVb'„Vb'VTV„'V'T'T'„'T'TWVWTWTVT'VWTW'TWV„TWVW'WVWwWwWWWWWWWWWWW1W1WWWW1WW—W—W1WWWWÄ eimal- wir lieben dich! RNoman aus den Zelten zwiſchen Waſſer und Wald von Paul Hain. 8 34 20. Kapitel. Nein, es wurde kein beſſerer Tag. Jonny war auch am nächſten Vormittag einſilbig. Nach dem Eſſen fuhr man„hinüber“. Jonny atmete auf. Nun war er nicht mehr mit Hella allein, hatte mit Stiedry, Winterſtein, dem alten Guſſow zu reden, und Hella fand Unterhaltung bei Eva von Schlichting, die vor Fröhlichkeit ordentlich leuchtete, die Freundin wiederzuſehen. Es gab ja doch eine Unmenge zu erzählen, und Mädchen unter ſich pflegen ja auch ſonſt ihre beſondeten Geheimniſſe zu haben und auszuplaudern. So ſpazierten ſie bald allein durch den Park, Arm in Arm. „Ach, Hella, wenn nur erſt dieſe letzten drei Wochen vorbei wären bis zur Verhandlung. Wenn nur alles gut ausläuft. Es iſt doch undenkbar, daß Pa verurteilt wer⸗ den kann. Nicht wahr?“ Hella tröſtete: 5 „Ich glaube es auch nicht, Eva. Ich glaube es nicht. „Ich bin ja nur froh, daß ſo viele liebe Freunde in dieſer ſchrecklichen Zeit zu mir halten. Wenn ich euch alle nicht gehabt hätte! Nun iſt bald Herbſt. Denk' doch, bald iſt September. Dein Jonny arbeitet ja für drei. Manchmal denk' ich— was muß er für ein Gentleman ſein, daß er ſo verbiſſen in dieſe, für ihn doch fremde Sache iſt. Gerade in der letzten Woche war er von morgens bis abends auf den Beinen.“ Sie lächelte verſonnen und fragte ſchnell: „Und dein Fritz Winterſteinchen?“ a Schelmiſch blinzelte ſie die Freundin an. Eva lachte leiſe d k Hella in den Arm. f 185 „Verliebt. Toll verliebt, der dumme Junge. Aber„er traut ſich halt net“. Arbeitet auch wie ein flottes Pferd. Im Oktober ſteigt er ins Examen.“ f f „And dann?“ s ö „Zur Zeitung will er. Halber Dichter, der er iſt. Wird's ſchon ſchaffen, der Bengel, Aber ich glaube, dem werde ich noch mal einen Antrag machen müſſen.“ „O lala! Auch verliebt?“ Voll Eva von ede ſenkte exrrötend den Kopf. Enger chmiegte ſie ſich an Hella, ganz kleinmädchenhaft, die ſonſt ſchneidige, ſmarte Baroneſſe. a „Daß man mit einemmal einen Menſchen ſo liebhaben kann. den man vorher nie geſehen, iſt das nicht ganz wun⸗ Laſtkraftwagen vom Zuge erfaßt Vier Tote. Berlin, 11. Februar. In der Nähe des Bahnhofs Hermania füdlich von Rep⸗ pen durchbrach ein Laſtkraftwagen, wie einwandfrei feſtge⸗ ſtellt worden iſt, die geſchloſſene Schranke und wurde dabei von dem D-Zug 32 Beuthen— Berlin erfaßt. Vier Perſonen wurden getötet, und zwar der Führer des Kraftwagens Jabig aus Sandow, eiwa 25 Kilometer ſüdöſtlich von Frank⸗ furk(Oder), eine Frau Schwarz und ihr Sohn, ebenfalls aus Sandow, ſowie ein Arbeitsdienſtmann, deſſen Name noch nicht feſtgeſtellt werden konnte. ab Eine wackere Lebensretterin. Die 75 Jahre alte Wagnermutter Kühbeck von Gern(Bayern) geriet, als ſie abends ihr zugewieſene Kohlen heimfahren wollte, ſamt dem Schlitten in der Finſternis in die Mertſee und brach dort ein. Die in der Nähe wohnende Näherin Thereſe Hu⸗ ber eilte, nachdem ſie das Krachen des Eiſes vernommen hatte, zur Unglücksſtelle. Mit Hilfe einer zweiten herbeige⸗ rufenen Perſon gelang es ihr, die Greiſin zu retten. Die Bergung der alten Frau war ſehr erſchwert, da ſie unter dem Schlitten und den Kohlenſäcken im Waſſer lag. ab Kind aus dem Zug geſtürzt. Wie die Reichsbahn⸗ direktion Regensburg mitteilt, fiel zwiſchen Matting und Sinzing der in Begleitung ſeiner Mutter reiſende vier Jahre alte Sohn Erwin des Amtsgerichtsboten Merz in einem unbewachten Augenblick aus dem fahrenden Perſo⸗ nenzug. Der Knabe wurde ſchwer verletzt. Lawine vernichtet ein Almdorf Auch der Schutzwald reſtlos weggefegt. Innsbruck, 11. Februar. Das Almdorf Schellenberg in den Jillerkaler Alpen im Jinſingtal iſt von einer Lawine, die in einer Breite von zwei Kilometern niedergegangen iſt, völlig vernichtet worden. Insgeſamt ſind zwölf Hütten mit Wohnungen, 23 Viehſtälle und zwei Scheunen ſowie die Kapelle der Siedlung und die Gaſtwirkſchaft weggeriſſen. Da die Siedlung im Winker nicht bewohnt iſt, ſind keine Menſchenleben zu beklagen. Auch der oberhalb der Alm liegende Schutzwald ſowie der Wald auf der gegenüberliegenden Seite wurden reſtlos weggefegt. Im Sellraintal wurde der Gaſthof„Alpenroſe“ in St. Sigismund 25 Kilometer weſtlich von Innsbruck von einer Lawine ſchwer beſchädigt. Im gleichen Tal verſchüttete eine Lawine einen Wiener Touriſten, der jedoch noch lebend gebor⸗ gen werden konnte. In Oſttirol verſchüttete eine Lawine den Bauer Albert Weiler. Seine Leiche konnte bisher nicht ge⸗ borgen werden. Die Täler von Hinter⸗Hornbach und von Namlos ſind ſeit Tagen gänzlich von der Außenwelt abgeſchnitten. Im Gſchnitztal wurden drei Bauernhäuſer durch Lawinen beſchä⸗ digt. Der bekannte Winterſportort St. Anton war längere Zeit ohne Licht, da die Kabelleitungen zerſtört waren. In den 0 0 mußten Petroleumlampen und Kerzen gebrannt werden. Der Schülermord in Berlin aufgeklärt Berlin, 11. Febr. Der Mordkommiſſion iſt es nach faſt zehntägiger Arbeit gelungen, den Mord an dem Schüler Paul Herms in Niederſchönhauſen aufzuklären und den Täter feſtzunehmen. Er iſt ein 25jähriger Mann, der die Tat bereits geſtanden hat. Er wollte ein Lichtſpieltheater auf⸗ ſuchen. Unterwegs traf er den ihm bekannten Jungen Paul Herms. Anter der Vorſpiegelung, noch einmal nach Hauſe zurückkehren zu wollen, lockte er den Knaben nach dem ein⸗ ſamen und dunklen Weg, wo er den Mord beging. Am Bretterzaun holte er aus ſeinem Mantel ein Taſchenmeſſer und brachte damit dem Knaben eine tödliche Halsverletzung bei. Hierauf beſuchte er ſofort das Lichtſpielhaus, wo er ſich in aller Gemütsruhe einen Tonfilm anſah. derbar?“ flüſterte ſie.„So ſehr liebhaben, daß man nicht mehr von ihm loskommt?“ Hella ſagte leiſe mit zitternder Stimme: g„d, das iſt ſo. Aber wunderbar und ſchön iſt es, ja?“ Und nun mußten ſie beide zuſammen leiſe 1 1 1 froh und glücklich und leicht, als hätten ſie ſich wunder was drolliges erzählt. Noch eine ganze Weile plauderten ſie, dann ſpazierten ſie wieder langſam zur Eremitage zurück. Da mußte ſich inzwiſchen etwas Beſonderes ereignet haben, denn die Herren ſtanden in eifrigem Geſpräch zuſammen. Guſſow are e lebhaft, Stiedry hatte ein kluges, nachdenk⸗ iches Geſicht, Jonny und Winterſtein redeten etwas ab⸗ ſeits miteinander und 0 rief der Inſpektor nach der Wulffen, die eilig aus der Küche herauskam und herzu⸗ lief, als gälte es ihr Leben. In dieſem Augenblick waren auch die beiden Mädchen heran. g „Was gibt es hier denn Aufregendes?“ fragte Eva von Schlichting neugierig. „Eine Pfeife— eine Tabakspfeife, eine ganz gewöhn⸗ liche,“ ſagte Guſſow und hielt in der Hand eine Scheck⸗ pfeife von ziemlich erheblichem Format. Sie war von be⸗ ſonders kühn gebogener Form und um den Stil ſchlang ſich ein breiter Nickelſtreifen, der die Initialen U. V. ein⸗ graviert enthielt. „Wulffen— iſt das die Pfeife von dem Lodderkopp, dem Alli Vogel, oder iſt ſie's nicht?“ Die Wulffen machte große Augen und betrachtete kri⸗ tiſch das Ding. Dann ſagte ſie kategoriſch: „Ob ſie's iſt? Jawoll doch! Der Fläz hat ſie ſich ja oft genug in der Leuteküche angeſteckt, ſo oft ich dem Lie⸗ derjan das auch verboten habe. Is ja auch ſein Mono⸗ ramm drauf, das er ſich hier mal von einem Hauſterer hat ranmachen laſſen. Jawoll!“ „Na alſo!“ triumphierte Guſſow.„Hab' ich's nicht gleich geſagt? Da gibt es gar keinen Zweifel. Beſchwören könnt' ich das!“ „Und was will das ſchon heißen?“ fragte die Baro⸗ neſſe. i Euſſow kratzte ſich hinterm Ohr. 5 „Wir ſind nämlich vorhin, weil das der Herr Rechts⸗ anwalt wollte, ſo um das Haus und über den Hof und überall rumgegangen,“ erklärte er. „Zum zwanzigſtenmal, ſeit ich hierher komme,“ flocht Stiedry lächelnd ein. b i „Ja, und da,“ fuhr Guſſow fort,„finde ich vorhin mit einemmal das Ding hier am Haus, dicht neben dem Fenſter des gnädigen Herrn Barons. Ich meine, wo jetzt im Parterre ſein Arbeitszimmer liegt. Es lag feſt in die Erde eingetreten. Gras wucherte ſchon darüber. Wir ſtehen gerade da und ich kratze ſo mit dem Stiefel a Ein mutiger Retter. Als der Angeſtellte Leonhard Koch in Kulmbach(Bayern) die Brücke in Richtung Blaich überſchritt, ſah er, wie 200 Meter oberhalb der Brücke eig dreijähriges Kind auf den Eiſenbahnſchienen ſpielte. Der um dieſe Zeit einfahrende Zug war nur noch 500 Meter von dem Kind entfernt. Die Gefahr für das Kind erken⸗ nend, rannte Koch die Brückenböſchung hinunter auf die Schienen und riß, während der Zug vorbeibrauſte, das Kind an ſich. Beim Sprung aus dem Geleiſe wurde er noch von der Maſchine geſtreift und die Böſchung hinuntergeſchleu⸗ dert. Gchweres Gasunglück Drei Tote. Paris, 11. Februar. In der franzöſiſchen Skadt Clermont-Ferrand ereigneſe ſich ein ſchweres Gasunglück, bei dem drei Perſonen den To gefunden haben, während ſieben mit lebensgefährlichen Ver⸗ letzungen in das Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Ueber den Hergang des Unglücks wird bekannt, daß der Pförtner eines Mietshauſes in den Morgenſtunden ſtarken Gasgeruch im Hauſe bemerkte und ſich darauf in eine im erſten Stock gelegene Wohnung begab, die von einem alten Ehepaar und ihrem Dienſtmädchen bewohnt wird. Als er auf mehrmaliges Klopfen keine Antwort erhielt, öffnete er gewaltſam die Tür und fand alle drei Bewohner leblos auf. Die Ehefrau war bereits kok, während bei den anderen beiden Wiederbelebungsverſuche erfolgreich waren. Bei den weiteren Nachforſchungen fand der Pförtner im zweiten Stockwerk einen Mieter kot und eine betagte Witwe mit ſchweren Vergiftungserſcheinungen auf. Da das Gas nicht aus den Hausleitungen ausſtrömte, ſondern aus den Erd⸗ leitungen in die häuſer gedrungen war, wurden Feuerwehr und Polizei alarmiert, die in dem Nebenhauſe eine Mieterin im Erdgeſchoß kot und mehrere Perſonen in hoffnungsloſem Zuſtande bergen konnken. Die Unterſuchung hat ergeben, daß das Gas⸗Hauptga⸗ fuhrrohr geplatzt war. Die Gasgeſellſchaft ſcheint keine Ver⸗ antwortung zu tragen, dagegen wird man prüfen, ob die kürzlich durchgeführten Straßenbauarbeiten, bei denen das Gaszufuhrrohr freigelegt wurde, der Anlaß zu dieſem be⸗ dauerlichen Unglücksfall geweſen ſind. Schon ſeit einigen Tagen hatte man in dem ganzen Viertel einen ſtarken Gas⸗ geruch feſtgeſtellt, ohne daß ſich jemand gefunden hätte, die zuſtändigen Stellen zu benachrichtigen. Eiſenbahnunglück in Rußland 18 Tote, 19 Verletzte.— Betrunkene Beamte. Moskau, 11. Februar. Auf dem Bahnhof Karian⸗Stroganovo zwiſchen Tam⸗ bow und Oblowka(Rjaſan⸗Aral⸗Bahn) ſtießen am Sonn. fag ein Perſonenzug und ein Güterzug zuſammen. 18 Per⸗ ſonen waren ſofort kot, neun wurden ſchwer und zehn leicht verletzt. Auf Veranlaſſung der Bundesſtaatsanwaltſchaft det Sowjetunion wurden acht Beamte feſtgenommen. Die bis⸗ herigen Ermitklungen ſollen ergeben haben, daß es ſich un eine grobe Pflichtverletzung dienſthabender Beamter han⸗ delt. Bon einem der Beamken namens Bogdauow ſteht fest daß er bekrunken Dienſt kak. Wirbelſturm in Texas 10 Toke, 40 Verletzte. Newyork, 11. Febr. Weite Teile von Texas wurden von einem furchtbaren Wirbelſturm heimgeſucht, der nicht nur erheblichen Schaden anrichtete, ſondern auch zahlreiche Todesopfer verurſachte. So wurde aus Grapeland gemeldet, daß dort etwa 30 Häuſer eingeſtürzt ſind. 10 Reger wurden getötet, 40 wel⸗ tere zum Teil erheblich verleht. Auch die Städte Leon, Tri⸗ 5 die Hauptſtadt des Staates, Houſton, haben ſchwer gelitten. über die Stelle, da biegt ſich der Stiel raus. Na— und ſo finde ich nun das ganze Ding. Gutes Holz, das Pfeifchen.“ Stiedry nahm es an ſich. „Ja, aber was nutzt uns das ſchon,“ murrte Guſſow etwas verdattert. Stiedry betrachtete die Pfeife lächelnd und ließ, vor Guſſow ſtehend, wieder ſein Bäuchlein ſanft auf und ab wippen. „Sagen Sie mal, wiſſen Sie, Inſpektor, ob dieſer Vo⸗ gel die Pfeife noch kurz nach dem Brande hatte?“ Guſſow dachte ein Weilchen nach und platzte dann her⸗ aus: d Jewiß doch! Er hatte ſie ja noch ſchief im Maul, als ich ihm ſeine Papiere aushändigte, einen Tag nach dem Brand, und ſtopfte ſie ſich und machte Feuer. Das freche 8 0 dahei werde ich nicht vergeſſen, Herr Rechtsan⸗ walt. f zm— ſehr gut.“ Stiedry ſchob die Pfeife kurzerhand in die Taſche. „And ſpäter hat er ſich hier nicht mehr ſehen laſſen?“ „Doch. Er war mal hier im Krug, ſoff, entſchuldigen Sie, trank im Krug bei Kerber wie ein Stier. Die Wulf⸗ en will ihn ſogar nachts hier bei uns vorbeilamentieren gehört haben.“ 5 „Will ich auch noch,“ warf dieſe ein.„And ich hatte eine mächtige Angſt, daß er vielleicht reinkommen konnte auf den Hof. War doch damals noch alles ein Drunter und Drüber. Aber dann war es mit einemmal ſtill. Bloß einmal ſchlug der Hund an.“ „So, ſo, der Hund,“ ſagte Stiedry.„Sehen Sie mal an.“ And klopfte der Wulffen kordial auf die Schulter. „Behalten Sie nur alles recht ſchön, was Sie hier eben erzählt haben.“ 8 Er zündete ſich eine Zigarette an. „Ja— na, immerhin etwas, was wir heute hier ge⸗ pfeife t Wenn's auch nur eine ſimple Tabaks⸗ pfeife iſt.“ »„Verehrter Herr Rechtsanwalt,“ bat Eva von Schlich⸗ ting,„ſo erklären Sie uns doch, hat dieſe ekelhafte Pfei für Pa etwas zu bedeuten? Was Gutes?“ a 5 Stiedry lächelte höflich. Vielleicht. Wir wollen es e Wir wollen ja überhaupt hoffen, gnädigſte Baroneſſe, nicht wahr?“ Brald nach dem Kaffee aber verabſchiedete ſich Stiedrz und auch Hella mußte an den Aufbruch denken. Sie fuhr mit Jonny wieder zurück zum Lager. Sie hatte ihr Stadt⸗ köfferchen und das Badezeug im Zelt gelaſſen und mußte es erſt holen, bevor Jonny ſie wieder zum Bahnhof brin⸗ eee, i a f Verträumt ſaß ſte im Boot und ließ Jonny alleis rudern. 885 i hard aich ein Der eter ken die ind Don leu⸗ lusdem bladiscuen Caude Badiſches Ehrengericht des Handwerks. (9 Karlsruhe, 9. Febr. Der Reichsjuſtizminiſter hat im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter Landgerichts rektor Dr. Maiſchhofer in Karlsruhe zum Vorſitzenden 1d Arbeitsgerichtsdirektor Dr. Spiegel in Mannheim zum ellvertretenden Vorſitzenden des Ehrengerichts bei der Badi⸗ n Handwerkskammer für die Zeit vom 1. 1. 1935 bis 1. 1937 beſtellt. Als Beiſitzer für dieſes Ehrengericht ind 19 Handwerksmeiſter aus Baden ernannt worden. Neue Reichsautobahnſtrecken in Baden () Karlsruhe, 9. Febr. Nach einer amtlichen Bekannt⸗ machung des Landeskommiſſärs für die Kreiſe Karlsruhe ld Baden beabſichtigt das Unternehmen Reichsautobahn, die Kraftfahrbahn im Zuge der Linie Heidelberg Bruchſal— Karlsruhe von Teilpunkt 106,0 bis 116 in Angriff zu nehmen. Es werden auf dieſer Strecke folgende Gemarkungen berührt: Forſt, Karlsdorf, Bruchſal, Büchen au, Antergrombach, Weingarten. Zur Prüfung und Begutachtung der Baupläne wurde Termin beſtimmt auf Donnerstag, den 21. Februar 1935, 14.30 Uhr im Bezirks⸗ ratsſaal des Bezirksamtes Bruchſal. Es handelt ſich im vorliegenden Falle lediglich um die Feſtlegung der Auto⸗ bahnlinie. Entſchädigungsfragen bleiben dem ſpäteren Ver⸗ fahren vorbehalten. Fahrende Schulzahnklinik der NSV. () Karlsruhe, 8. Febr. Eines der wichtigſten Gebote der Volksgeſundheit iſt die geordnete ſyſtematiſche Schulzahn⸗ lege. Da liegt auf dem flachen Lande manches im argen. Man hat feſtgeſtellt, daß 95 Prozent der Schulkinder kata⸗ trophale Jahnrerbäſtni ſe aufwei en. Im Kreis Mosbach ſind nur fünf Gemeinden von der Schulzahnpflege erfaßt. Auch in anderen Kreiſen des Landes ſteht es ſehr ſchlecht. Um dem Aebel abzuhelfen, iſt nunmehr die NSV. Gau Baden bahn⸗ brechend vorgegangen. Die Spenden einer großen Reihe non Firmen und Unternehmungen haben es ermöglicht, einen Schulzahnklinikwagen zu ſchaffen und aufs modernſte auszuſtatten. Es iſt dies der erſte derartige Wagen in Süddeutſchland, nachdem ſolche bereits in Preußen laufen. Er wird in dieſen Tagen bereiks ſeine Tätigkeit aufnehmen. Strenge Kälte im Hochſchwarzwald Karlsruhe, 9. Februar. Auf dem Hochſchwarzwald hat der eiſige Oſtwind in den letzten 36 Stunden wiederholt Sturmſtärke angenommen, o daß ein Vorwärtskommen auf den exponierten Halden der ſüdlichen Gebirgsmaſſive faſt unmöglich war, zumal ſich bie Kälte auf 16—17 Grad minus geſteigert hat. Die nied⸗ kigſten Temperaturwerte werden auf dem Höheabſchnitt Feldberg— Silberberg— Stübenwaſen— Schauinsland nüt minus 17 Grad gemeldet. Seit 50 Stunden iſt auf dem Feldberggipfel die Temperatur nicht mehr über minus 10 Grad geſtiegen. Der Hochkamm des Schwarzwaldes zeigt in der Feldberg⸗Kandel⸗ und Hornisgrinde⸗Zone nicht Unbeträchtliche Verwehungen durch den Eisſturm. Stellen⸗ weiſe iſt das blanke Eis zutage getreten, während ſich der Sturmſchnee zu noch mächtigeren Wächten an den Berg⸗ vüändern zuſammenverkruſtet hat. In den Mittellagen des Gebirges iſt der zum Wochen⸗ beginn aufgetaute, aber nur teilweiſe geſchmolzene Schnee verharſcht und vielfach vereiſt, ſo daß er in bedrohlicher Weiſe die Bäume beſchwert. Man muß in manchem Hoch⸗ wald infolge des Eis⸗ und Schneedruckes mit Wipfel⸗ und Aſtbrüchen rechnen. Der ununterbrochenen Tätigkeit der Faule meiſt von den Gemeinden eingeteilten Schnee⸗ auflerkolonnen iſt die Säuberung faſt aller verſchneiten, tellweiſe auch ſchon verſchütteten Höhen⸗ und Paß⸗ „ noch rechtzeitig vor dem Wochenende zu ver⸗ anken O Tannenkirch(Amt Lörrach).(QOuellenbohrun⸗ Hen in Tannenkirch.) In den letzten Jahren iſt in der Gemeinde infolge der fehlenden Niederſchläge empfindlicher Mangel in der Waſſerverſorgung aufgetreten. Am dem Waſſermangel abzuhelfen, hat der Gemeinderat beſchloſſen, am Ackerweg, wo früher ſchon mal Quellſchürfungen erfolgten, neue Bohrungen vornehmen zu laſſen. Die Arbeiten wurden elner Renchener Spezialfirma übertragen. () Baden⸗Baden.(Großer Auftakt des Fre m⸗ denverkehrs im neuen Jahr.) Die ſtarke Zunahme des in⸗ und ausländiſchen Fremdenverkehrs, die 1934 als Folge der neuorganiſierten Verkehrswerbung und der allge⸗ meinen Wirtſchaftsbelebung in allen Gauen Deutſchlands zu verzeichnen geweſen ſind, dürfte allem Anſchein nach auch in dieſem Jahre anhalten. Baden⸗Baden meldet für Januar 1935 eine Junahme des Ausländerverkehrs gegenüber Januar 4934 um 116 Prozent, des Geſamtverkehrs um 54,4 Pro⸗ zent. Insgeſamt wurden 3183 Beſucher gegenüber 2061 im Vorfahr errechnet, eine Ziffer, die ſchon ſeit vielen Jahren mehr erreicht worden iſt. Unter den Ausländern ſtand an erſter Stelle Frankreich mit 197(61) Beſuchern. Laltcale Nuudscliau Der zweite Februarſonntag war ein kalter Winterſonntag. Am Sonntag früh ſank die Temperatur auf 10 Grad unter Null und es war einer der kälteſten Tage dieſes Winters. Während im nahen Odenwald ſchon in den geſtrigen Morgenſtunden Schnee fiel und ſich der Winterſport wieder entfalten konnte, machte ſich hier erſt in den Abendſtunden eine Bewölkung bemerkbar, die noch im Laufe der Nacht zu neuem Schneefall führte. Be⸗ ſonders ſtrenge Kälte wird heute aus Spanien und Frank⸗ reich gemeldet, während im Oſten und im Kaukaſusgebiet ſogar Frühlingstemperaturen herrſchen. Im allgemeinen hielt man ſich geſtern am warmen Ofen auf. Verſchiedene Vereine hielten geſtern ihre Jahresverſammlung ab, während am Abend im Schloßſaal ein heiterer Abend der NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ ſtattfand, der überaus gut beſucht war. Der heitere Abend, den geſtern Abend die hieſige Ortsgruppe der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, veranſtaltete, war ein voller Erfolg. Weit über 1000 Perſonen füllten den großen Schloßſaal. Ueberall, wo bis jetzt ſolche Abende durchgeführt wurden, gab es ausverkaufte Häuſer. Schon die Begrüßung durch den bekannten Hu⸗ moriſten Max Paulſen ſchuf eine frohe Stimmung, die ſich im Laufe der Vortragsfolge immer mehr ſteigerte. Reichen Beifall erntete der Verwandlungskünſtler Willi Armand mit ſeinen Darſtellungen, der nicht zu Unrecht als beſte deutſche Verwandlungskünſtler bezeichnet wird. Im weiteren Verlauf erfreute Herr Julius Welker mit einigen Liedern mit ſeinem Heldenbariton, während Otty Ottmar, die vom Rundfunk bekannte, reizende Sängerin, heitere Lieder aus ihrem reichen Liederſchatz vortrug. Aus dem reichhaltigen Programm ſei noch die jugendliche Tänzerin erwähnt, die das Publikum in ihren Bann hielt, während Hans Seetzer das„Schifferklavier“ meiſterhaft beherrſchte. Alles in allem, das Max Paulſen⸗Enſemble hat hier viele Freunde gewonnen, denn der Abend war wirklich unter⸗ haltſam und heiter, trotz des kalten Wetters und wenn man manchmal auch gefroren hatte; das nächſte mal wird es wärmer ſein. * Erſte Tagung des Mannheimer Sängerkreiſes. Die Vorbereitungen für das Bad. Bundesſängerfeſt. Neue Aufgaben der Chorleiter. Der Kreis Mannheim im Bad. Sängerbund hielt am Sonntag nachmittag in der„Liedertafel“ ſeine erſte Jahres verſammlung ab, bei der durch Teilnahme der Vereins⸗ führer, deren Stellvertreter, der Rechner und ſonſtiger Vorſtandsmitglieder faſt alle Geſangvereine des Kreisgebiets vertreten waren.(Auch Bezirksführer Bauer(Seckenheim) war anweſend. Kreisführer Hügel eröffnete die Ver⸗ ſammlung, indem er den Deutſchen Sängerſpruch anſtimmen ließ, und erſtattete dann den Tätigkeitsbericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr, das im Zeichen der Neuordnung im Deutſchen und Bad Sängerbund ſtand. Es war nicht leicht, gewiſſen Beſtrebungen auf Auflöſung des Bundes ent⸗ gegenzutreten, doch iſt er durch Einreihung in die Reichs⸗ muſikkammer in ſeinem Beſtand geſichert. Die im Kreis durchgeführten fünf Prüfungsſingen haben gute Ergebniſſe gezeitigt; allerdings konnten ſich die meiſten Landvereine mit dieſer Art der Beurteilung nicht befreunden, weil ſie noch zu ſehr am Preiſingen mit ſeinen Pokalen und Diplomen hängen. An die Stelle der Preisſingen ſind nunmehr die Wertungsſingen getreten, wie ſie der Gau Mannheim früher ſchon alljährlich abhielt. Das Kultur⸗ programm empfiehlt das Gemeinſchaftsſingen, zu deſſen Vorbereitung der Kreisführer das Gruppenſingen der Ver⸗ eine angeordnet hat; es ſind damit in den letzten Wochen bereits recht gute Erfolge erzielt worden. Eine andere Neuerung, die Pflege des einſtimmigen Liedes, hat eine gewiſſe Verwirrung hervorgerufen. Das einſtimmige Sin⸗ gen ſoll eine Vorbereitung für das Kanonſingen ſein, das wiederum zum mehrſtimmigen Geſang überleiten ſoll. Aus den ſtatiſtiſchen Angaben für das Jahr 1934 iſt zu entnehmen, daß im Sängerkreis Mannheim am 1. Jan. 1934 insgeſamt 7895 Sänger und 10 872 unterſtützend⸗ Mitglieder zuſammengeſchloſſen waren; am 1. Jan. 1935 waren es 7147 Sänger, 236 Sängerinnnen und 11122 11122 unterſtützende Mitglieder, zuſammen 18 505, davon 1104 unter 25 Jahren. Auf den Bezirk 1(Mannheim⸗ Stadt) entfallen 2928 Sänger, auf den Bezirk II(Vor⸗ orte) 1914, auf den Bezirk Schwetzingen 1144 und auf den Bezirk Weinheim 1160 Sänger. Zahlreiche Ehrungen konnten vergenommen werden, zwei Vereine haben ihr 50jähriges und drei ihr 75 jähriges Beſtehen gefeiert. An vielen, Veranſtaltungen und Feiern waren Geſangvereine beteiligt. Der Kreisführer dankte allen ſeinen Mitarbeitern. Kreisrechner Specht gab einen Ueberblick über die Kaſſenlage und die Verrechnungen anläßlich der Um⸗ gruppierung. Es ſeien nur noch wenige Vereine mit ihren Verpflichten im Rückſtand. Der Kaſſenbericht und der Bericht der Rechnungsprüfer wurden einſtimmig angenommen und damit die Entlaſtung erteilt. Inzwiſchen hatte in einem Nebenraum eine Beſprechung der Chorleiter ſtattgefunden. Kreis⸗Chormeiſter Dr. Gel⸗ lert, der dieſe Vorbereitung für das Bundesfeſt leitete, richtete nunmehr ſeine Ausführungen an die Verſammlung. Er betonte zunächſt, daß es falſch ſei, ſich gegen den Geſang von Kanons und einſtimmigen Liedern zu wehren; zum Beweis deſſen übte er ſogleich innerhalb weniger Minuten einen achtſtimmigen Kanon ein. Dann verbreitete er ſich über die künſtleriſche Ausgeſtaltung des Bundesſängerfeſtes, das am 6. Okt. in Karlsruhe ſtattfinden wird. Man wird keine Anhäufung von Maſſenchören mehr erleben, wie das früher üblich war, ſondern es werden zum Abſchluß der Kulturwoche die badiſchen Sängerkreiſe jeweils zuſammen ſingen. Die Sängerkreiſe Mannheim, Heidelberg, Mosbach und Wertheim ſollen zuſammen vier Chorkonzerte beſtreiten. Zuerſt gelangen die Darbietungen der Kreiſe Mosbach, Wertheim und Heidelberg zu Gehör, dann kommt Mannheim, von dem beſonders hochwertige Leiſtungen erwartet werden. Der Bezirk 1 ſingt unter Fr. Gellerts Leitung„Licht⸗ wanderer“ von Hermann Grabner und unter Bezirks⸗ chormeiſter Adam„Veſperhymnus“ von Hugo Kaun. Die Bezirke Schwetzingen und Weinheim ſingen zuſammen unter Bezirkschormeiſter Meißenburg„Wanderers Nachtlied“ von Bruno Stürmer und unter Bezirkschormeiſter Geggenbühler „Media vita“ von Willi Sent. Schließlich ſingen alle Ver⸗ eine des Mannheimer Sängerkreiſes noch das„Deutſche Glockenlied“ von Fr. Gellert unter Leitung des Komponiſten. Es ſind dann noch zwei weitere Chöre,„Dem Volk“ und „Flamme empor“, ſowie zwei einſtimmige Marſchlieder auf⸗ gegeben, nämlich„Unter der Fahne“ und„Wir ziehen auf ſtillen Wegen“. Der Kreischormeiſter ließ zum Schluß ſeiner Ausführungen den Badiſchen Sängerſpruch anſtimmen. Kreisführer Hügel gab bekannt, daß ſich jetzt ſchon zur Teilnahme am Bundesfeſt aus dem Bezirk 1 2470, aus dem Bezirk II 1400 und aus den Bezirken Schwetzingen und Weinheim 1500 Sänger gemeldet haben. Außerdem konnte er bekanntgeben, daß ſich nun auch der Geſang⸗ verein„Frohſinn“⸗Edingen dem Kreis Mannheim an geſchloſſen hat. Schließlich berührte der Redner noch die Dirigentenfrage, die beſonders bei den Landvereinen nicht ſchematiſch gelöſt werden kann; gerade dieſe werden mit ihren geringen Mitgliederzahlen auf die Opferwilligkeit der Lehrerdirigenten angewieſen ſein. Die harmoniſch verlaufene Tagung wurde mit einem Sieg Heil auf den Führer und mit dem Deutſchland⸗ und Horſt Weſſel⸗Lied beendet. 3 Feloͤbereinigung im Kreis Mannheim Der Bau der Reichsautobahnſtraße Mannheim—hHeidel⸗ berg— Frankfurt macht auch für Mannheim umfangreiche Feldbereinigungsarbeiten erforderlich. Dieſe Arbeiten, die vor nunmehr etwa Jahresfriſt aufgenommen wurden, ſind in vollem Gange. Es werden aber immerhin noch etwa drei bis vier Jahre vergehen, bis man die Feldbereinigung Mannheims voll durchgeführt haben wird. Jedem Grund⸗ ſtücksbeſitzer ſoll möglichſt der gleiche Boden wieder zur Verfügung geſtellt werden. Auf der anderen Seite aber iſt auch erſichtlich, daß die zu bereinigende Geſamtfläche recht erheblich groß iſt. So kommen für Mannheim 2700 ha, für Ilvesheim 290 ha, für Heddesheim, Hohen⸗ ſachſen und Lützelſachſen zuſammen 350 ha in Frage. Das zu bereinigende Gelände in der Gemarkung Hockenheim— durch die Kraichbach⸗Regulierung ver⸗ anlaßt— beträgt nur etwa 15—16 ha. Die Feldbereinigung, die hier im Zuge der Reichsauto⸗ bahnerrichtung durchgeführt wird, dient der Zuſammen⸗ legung von Grundſtücken, der Verlegung unzweckmäßiger und der Neuanlage notwendiger Feldwege. So erwachſen vor allem dem Landwirt hieraus große Vorteile, die ſich für ihn in erſter Linie bei der Bebauung ſeines Feldes auswirken. Intereſſant iſt auch die Tatſache, daß die Gemarkungen ſüdlich der Stadt, ſo beſonders Seckenheim wegen ſeines Tabakbaues, einen bedeutend höheren Wert repräſentieren als die nördlichen. 2 e c für Führer von führerſcheinfreien Kraftfahrzeugen. Nach§ 4, Abſ. 2, der Reichs⸗Straßenver⸗ kehrs⸗Ordnung hat, worauf das Reichsverkehrsminiſterium aufmerkſam macht, der Führer eines führerſcheinfreien Kraftfahrzeuges einen amtlichen Perſonalausweis mitzufüh⸗ ren. Als ſolcher gilt jeder von einer Behörde ausgefertigte, mit einem abgeſtempelten und angehefteten Lichtbild und einer Perſonalbeſchreibung verſehene Ausweis über die Per⸗ ſon des Inhabers. Ein beſonderes Muſter iſt nicht vorge⸗ ſchrieben. Gewerbeertrag ⸗ Steuererklärung bis 28. Februar. Der preußiſche Finanzminiſter hat entſprechend der Rege⸗ lung des Reiches bei der Einkommen⸗ und Körperſchafts⸗ ſteuer die Zeit vom 1. bis 28. Februar 1935 als Friſt für die Abgabe der Gewerbeertrag⸗Steuererklärung für das Rechnungsjahr 1935 beſtimmt. erkennen ſchmunzelno gleich die Meiſten. Denn, wer ſein eignes Fach verſteht, der würdigt auch, was andre leiſten! Die Reichsregelung des Schuljahres Die feſtgeſetzten Termine ſind Kichttage. Der Reichserziehungsminiſter hat am 28. Januar eine Reichsordnung für Schulferien erlaſſen, die eine einheitliche Regelung des Schuljahres für die Volks⸗, mittleren und höheren Schulen bringt. Im Amtsblatt des Reichs⸗ erziehungsminiſteriums gibt jetzt Miniſterialrat Dr. Benze nähere Erläuterungen dazu. Er ſtellt beſonders feſt, daß alle im Erlaß feſtgeſetzten Anfangs⸗ und Schlußtage ledig⸗ lich als Richttage anzuſehen ſind, die je nach den beſonderen Jahresumſtänden um einige Tage verlegt werden können. So werde man zum Beiſpiel den Ferienbeginn nicht auf die erſten Tage nach einem Sonntag und den Ferienſchluß nicht gerade ans Wochenende legen. Die Feſtſetzung der genauen Ferienzeiten ſei den Länderregierungen und Ober⸗ präſidien überlaſſen. Dabei ſei es von beſonderer Wichtig⸗ keit, daß für die ländlichen Volksſchulen mit Rückſicht auf landwirtſchaftliche Arbeiten wie bisher landſchaftsweiſe eine andere Verteilung von Sommer⸗ und Herbſtferien vorge⸗ nommen werden könne. Zuſammenfaſſend dürfe geſagt werden, daß die neue Ferienordnung die berechtigten Münſche, die von ſeiten der Behörden, der Fachleute und vieler Berufsgruppen ſeit langem vorgebracht wurden, im Rahmen des Möglichen erfülle. Autofahrerin wegen fahrläſſiger Tötung verurteilt. Wegen fahrläſſiger Tötung wurde die 23 Jahre alte Ehefrau Emma Ebert zu einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten verurteilt. Durch vorſchriftswidriges Verhalten hatte ſie am 27. Oktober 1934 auf der Waldhofer Straße, als ſie dort mit dem Fahrrad auf die andere Seite einbog, den tödlichen Anfall eines Motorradfahrers, des 33 Jahre alten Gram⸗ lich aus Mannheim, verſchuldet. Der Verunglückte war durch den Umſtand, daß er die Angeklagte nicht hatte über⸗ rennen wollen, mit ſeiner Maſchine an die Einfaſſung des Bürgerſteiges geraten und hierdurch ſo ſchwer geſtürzt, daß er nach zwei Tagen ſtarb. 3 Die St. Galluskirche in Ladenburg Auf den Grundmauern einer römiſchen Baſilika.— Neue Ausgrabungen zur Klärung der Baugeſchichte. Ladenburg, 9. Febr. Das Wahrzeichen der Stadt Ladenburg, weithin ſichtbar in der Ebene zwiſchen Bergſtraße und Rhein, iſt die St. Galluskirche, ein ehrwürdiges Gotteshaus, das einem Dom gleich einſt die zweite Biſchofs⸗ kirche der Biſchöfe von Worms war. Urkunden zur älteren Baugeſchichte fehlen faſt gänzlich; nur der Bau ſelbſt gibt Aufſchluß darüber, daß hier über den Fundamenten einer römiſchen Baſilika um die Mitte des 11. Jahrhunderts eine romaniſche Pfeilerbaſilika erſtellt wurde, von der heute nur noch die Krypta erhalten iſt. Im 14. und 15. Jahrhundert entſtand dann in mehreren Bauabſchnitten die jetzige Kirche, deren Innenausſtattung faſt ganz zus dem 19. und 20. Jahrhundert ſtammt, nachdem die mittelalterlichen Altäre und Bildwerke das Opfer wiederholter Bilderſtürme geworden waren. Bei Grabarbeiten für eine Heizungsanlage ſtieß man im Jahre 1911 auf mächtige Grundmauern römiſchen Urſprungs, die bei einem rieſigen Ausmaß von 72.90 Metern Länge und 29 Metern Breite als einer Baſilika zugehörig erkannt wurden. Dieſes Bauwerk wurde wohl nie vollendet; es iſt anzunehmen, daß der Einfall der Alemannen um 270 n. Chr. der römiſchen Bautätigkeit ein Ende gemacht hat. Die heutige St. Galluskirche birgt in ihrem Inneren noch eine Krypta ihrer Vorgängerin, der romaniſchen Baſilika. In den letzten Tagen hat man nun, um die Baugeſchichte endlich zu klären, wieder einmal Ausgrabungen vorgenommen, denen die Fach⸗ berater der zuſtändigen Stellen beiwohnten, nämlich Prof. Worzinger im Auftrage der badiſchen Regierung, Prof. Sauer⸗Freiburg als erzbiſchöflicher Konſervator, Prof. Dr. Gropengießer und Dr. Jacob vom Mannheimer Altertums⸗ verein. Unter tätiger Mithilfe bes Maurermeiſters Konrad Seel III., eines Altertumfreundes, dem die Wiſſenſchaft manche wichtige Entdeckung aus dem alten Ladenburg ver⸗ ten ſuchte man mit Pickel und Schaufel die Geheimniſſe zu Uften. Im dämmerigen Licht im Innern der Krypta erkennt man vier kurze, ſchlanke Rundſäulen, die mit 12 Mauer⸗ pfeilern neun rundbogige Kreuzgewölbe tragen. Ein ſteiner⸗ ner Altar und einige Durchgänge ſind an der Oſtſeite zu ſehen, gen Weſten führen zwei Grufteingänge. In gotiſcher Zeit, um 1400, würde der Raum mit Malereien geſchmückt, die teilweiſe noch ſichtbar ſind. Soweit die Gra⸗ Hungen ſchon Ergebniſſe gezeitigt haben, iſt zu bemerken, daß die früher einmal offenen Teile des frühgotiſchen Chors frei⸗ gelegt find, die Fundamente dieſes und des romaniſchen runden Chors, der zur Krypta gehört, bilden mit den römiſchen Baſilika⸗Mauern ein reines Geviert. Im Seiten⸗ ſchifff der romaniſchen Kirche führt eine Steintreppe hinab in einem Vorraum, von dem aus man durch drei Pfeiler⸗ öffnungen das neunteilige Krypta⸗Quadrat, das ſich noch im urſprünglichen Zuſtand befindet, betreten kann. Dieſer Kern hatte als geſchloſſſenes Ganzes ſeinen Zugang vom alten Hochſchiff durch zwei ſchmale Türen und war an den drei anderen Seiten mit Blendniſchen geſchloſſen. Dieſe Zugänge fand man vermauert und mit Schutt aufgefüllt. Bei dem Kirchenneubau um 1250 hat die Erweiterung zum heutigen Zuſtande ſtattgefunden. Als vorläufiges Ergebnis der Ausgrabungen iſt wei⸗ ter zu berichten, daß ſich zur römiſchen Baſilika der Tribu⸗ nalis, ein genau quadratiſcher Innenraum, gefunden hat. Dieſer römiſche Bauteil dürfte nach dem Abzug der Römer als chriſtlicher Kultraum gedient haben— 300 bis 600 n. Chr. Darüber könnte ſchon vom Jahre 600 an eine chriſtliche Kirche geſtanden haben, die um 1000 von dem romaniſchen Gotteshaus, dem Vorgänger der heutigen St. Galluskirche, abgelöſt worden wäre. Jedenfalls iſt ihr älteſter Teil die romgniſche Krypta, jetzt in ihrer Baugeſchichte geklärt. Es fanden ſich weiter die Gruftoegräbniſſe verſchiedener Prieſter und Edelleute, ſo des am 15. Juni 1779 verſtorbenen Gene⸗ ralfeldzeugmeiſters Grafen Jakob von Preyſing, deſſen Grab⸗ mal ſich am Nordturm befindet. Aus den Nachbarländern Vom D-Zug erfaßt Schweres Laſtaukounglück.— Vier Toke. Frankfurt a. d. O., 11. Febr. Kurz vor dem Bahnhof Hermania ſüdlich von Reppen durchbrach ein Laſtkraftwa⸗ gen die geſchloſſene Schranke und wurde von dem D⸗Zug 32 Beuthen OS.— Berlin überfahren. Vier Perſonen wur⸗ den getötet und zwar der Führer des Kraftwagens, eine Frau Schwarz und ihr Sohn ſowie ein Arbeitsdienſtmann. Grubenunglück im Wurmgebiet Acht Bergleute verſchüttet, ſieben kot. Aachen, 11. Februar. Der Bergrevierbeamte des Bergreviers Düren teilt mit: Am Samskag abend gegen 20 Uhr ſind auf der Grube Laurweg bei Kohlſcheid im Flöz Sentereck aus einer Stö- rung große Waſſermaſſen in den Streb durchgebrochen. Von den hier beſchäftigten acht Bergleuten konnte ſich nur einer retten. Mik dem Tode der übrigen muß aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach gerechnet werden. Gießen.(Gegen die Straßenbahn gerannt.) Der 19 Jahre alte Paul Georg aus Wieſeck in der Wall⸗ torſtraße fuhr mit ſeinem Fahrrad gegen einen entgegen⸗ kommenden Straßenbahnwagen. Der Anprall war ſo hef⸗ tig, daß Georg mit einer ſchweren Gehirnerſchütterung und ſonſtigen Verletzungen bewußtlos in die Chirurgiſche Klinik gebracht werden mußte. — Sulz a. N.(Den Verletzungen erlegeg) Der in letzter Woche in einem hieſigen Sägewerk ver glückte Mann iſt im Bezirkskrankenhaus Sulz feinen ſchweten Verletzungen erlegen. Der Verunglückte, der von Görtz ſtammt, kam auf der Wanderſchaft hier an und wollte um Arbeit zuſprechen. Er betrat das Sägewerk, obgleich en der Türe eine Verbotstafel angebracht war. Mainz.(Unfall beim Rangieren.) Der 22 jäh rige Rangierarbeiter Otto Claus aus Selz⸗Hahnheim wurz beim Rangieren von Wagen im Hauptbahnhof Mafnz durch Platzen der Kuppelung am Unterleib verletzt. Der Verletzte wurde ins Krankenhaus verbracht, wo er einer Operation unterzogen werden mußte. Lebensgefahr beſteht nicht. . Jagdpächter als Wildfrevler. Von der Gendarmerie wurden in Kirchenbirkig(Bayern) zwei Jagdpächter ver⸗ haftet, die ſich als Jagdfrevler ſchlimmſter Art entpuppten. Die Beiden hatten einen Schlitten mit Waldſtreu verdeckt, unter der ſich zwei Rehgeißen befanden. z Die Füße erfroren. In Breitbrunn(Bayern) wurde die geiſtesſchwache Anna Bader von ihren Angehörigen im Heuboden ſtehend mit erfrorenen Füßen aufgefunden. Ueber acht Tage mied die Bedauernswerte in ihrem Wahn die elterliche Wohnung trotz allen Bemühungen der Ange⸗ hörigen, ſie wieder ins Haus zu bringen. Die Erfrierungen find ſo ſtark, daß mit der Amputation eines Fußes gerech⸗ net werden muß. Nordhauſen(Harz), 11. Febr. Vom Schwurgericht Nord⸗ hauſen wurde die Witwe Berta Langguth aus Gonna(Kreis Sangerhauſen) zum Tode verurteilt. Die Langguth hatt am 25. 2. 1934 den 79jährigen Karl Hammer in Gonnga, bei dem ſie beſchäftigt war, im Schlaf erſchlagen. Die An⸗ geklagte leugnete die Tat. Das Gericht ſah ſie jedoch des Mordes für überführt an und erkannte auf die Todes⸗ ſtrafe. Minus 20 Grad in Thüringen und Schleſien. Ueber Europa flutet eine neue Kältewelle hinweg. Den ſtärkſten Temperaturſturz verzeichnen in Deutſchland Schle⸗ ſien und Thüringen mit minus 20 Grad in den Bergen. Sämtliche Winterſportplätze im Thüringer Wald und im Rie⸗ ſengebirge melden Neuſchnee. In den höheren Lagen des Thüringer Waldes ſchwankt die Schneehöhe zwiſchen 60 und 110 Zentimetern. In den tieferen Lagen, ſo z. B. um Friedrichroda⸗Ort, beträgt die Schneedecke vorerſt 10 bis 20 Zentimeter. Im Rieſengebirge beträgt die Schneehöhe 30 bis 60 Zentimeter. Die Reifträgerbaude hat eine Schneehöhe von 1,60 Metern, der Glatzer Schneeberg eine ſolche von zwe Metern zu verzeichnen. Auch in den übrigen europäiſchen Ländern iſt plane der Winter wieder eingekehrt. In Polen ſchwankt die Kälte zwiſchen 15 und 20 Grad. Ueber Oberitalien fegen eiſige Schneeſtürme hinweg. Venedig iſt völlig eingeſchneit. In Puſtertal iſt von der Helmſpitze eine Lawine niedergegangen und hat eine Abteilung italieniſcher Zollbeamten 55 eines W e der Zwei Beamte fanden unter der Lawine en Tod. Lebensmittel⸗ Ausgabe. Morgen Dienstag, den 12. Februar, in der Schule Gruppe A u. B vorm. 8.3010 Uhr Gruppe C vorm. 10— 11.30 Uhr Gruppe D nachm. 3—5 Uhrr Gruppe E und F am Mittwoch vorm. von 9—11 Uhr Taſchen mitbringen. Ein sanfter Tod erlöste heute meine innigst- geliebte Gattin, unsere gute Mutter geb Fabian im blühenden Alter von 38 Jahren. In tiefer Trauer: rrau Elisabeth Vierthaler 5 N Mhm.-Seckenhelm, 9. Febr. 1935. Die Beerdigung findet morgen Dienstag, nachm. halb 3 Uhr vom Trauerhause, Meßkircherstraße 60 aus statt. Familie Adoli Vierthaler nebst Angehörigen. 0 Ortssängerschaft Mhm. Seckenheim Ballena „Buena Hyvotheken⸗ und klavier. verabreicht. Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser lieber Vater, Schuwzegervater und Großvater ö Herr Christoĩ Walter nach schwerem Leiden im 59. Lebensjahre sanft entschlafen ist. In tiefer Trauer: Familie Heinrich Walter. Mhm.⸗Seckenheim, 11. Februar 1985. Die Beerdigung findet heute Nachmittag ½3 Uhr von der Leichenhalle Seckenheim aus statt. Ne. Hago u. Dec. Sttzung Dienstag abend 8.30 Uhr im „Bad. Hof“. Hierzu erſcheinen ſämtl. Orts⸗A. 8* Amtswalter, Zellen⸗ und Blockwarte von Friedrichsfeld, Ilvesheim und hier. Druck- Sachen Samstag, den 16. Februar Tobak. Alentüeher Masten-Bal Der neugewähte O. B. Meister der großen Sänger-Narrengemeinde wird zum ersten Mal sein närrisches Szepter schwingen und die närrischen Ratsherren vorstellen. Das ganze Philharmonische Orchester, Mannheim wird zum Tanz aufspielen, im Bierkeller spielt Heinz auf dem Schiffer- In der Folterkammer wird zur Linderung der Schmerzen Sekt und Likör Ein Sänger quartett aus Krähwinkel, Büttenredner, Humoristen usw. stellen die Stimmung her. Punkt 81 Einzug der großen Narrengemeinde unter dem Motto: „Kumme se, sin se do— Kumme se nit, sin mir a do. Alles muß auf die Beine, es gilt den großen Sturmangriff der Neckarschleimheimer abzuwehren. Prämiierung der schönsten Gruppen- und Einzelmasken. Bauſparkaſſe G. m. b. H. Karlsruhe. Bezirksdirektion für Nordbaden: Mannheim, N 7, 5. Morgen Dienstag, 12. Febr. veranſtalten wi im Gaſthaus „Zum Badiſchen Hof“ in Seckenheim, abends 8 Ahr einen Werbe⸗ Vortrag. Thema: b Die Befreiung von Mieten und Zinſen Durch Bausparen zur Freiheit. Redner: Herr Theodor Veith, Mannheim. Tüchtige Vertreter geſucht. —— 1— — ————— —. Schriesheim Tabak und dergleichen ausſtellen wollen, 15 heute noch Formulare beim Orts aueruführer abholen. Abfahrt der Ommibuſſe ioung Die mitglie nach. 8 nee feld pn 10 A2 werden du fer* 5 an den Planken. e am ne stattfindenden enmmungsberict über die Saar- Abſttmnung⸗ herzlichſt eingeladen. Landwirte, welche auf dem Mathaiſe⸗Markt in“ Der Ortsbauernführer. aller Art liefert Die ganze Einwohnerschaft ist herzlichst eingeladen.— schnellstens Der O. B. Meister: gez. Bastion Gersteferzl. Ein Poſten Neckarbote-Druckerel 2 T——:.—.... ̃ ̃——— Futterkartoffeln ——— 8. 1 101 1 Sinladun en N Ortsbaueruſchaft. I Lex. 9. e, evangel. Frauenbundes nstag, den 12. Februar, Mex. Schmich, Inserieren * 3 Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim geladen. Eintritt frei! „Fanatiker, aktive Spieler und Jugend vom Stand⸗ Se des dens aus geſehen.“ Alles(nicht nur Mitglieder) iſt hierzu herzlich ein⸗ Der Vereinsführer. Kein Trinkzwang! Oer Vorſtand. Bringt gewinn 17 N in verschied. 7 N Ausführungen 8 e u. Preislagen sowie Schonerdecken empfehlt Frau W. Schmittnäuser WWW., Oberkircherstr 13 Reparaturen werden ebenfalls ausgeführt. N für Bauhandwerker nach vor- geschriebenem städtisch. Mustet zu haben in der Neckarbote- Druckerei. N — — E o