emiſche r Bei äuſeler Krumm Mor Deulſch Fahrleg rau) g; n Oslo en den Sand 16. und melden Verlin elmam ſeinem Wider, n Köh Royer, Meiſter alienet Punkt e Tur⸗ meden Horn⸗ S5 8 01 oe Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Bezugspreis: Monatl. Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. In der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20. Anzeigenpreis: Die 22:mm breite mm-Zeile 3 Pfg. Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Wiederholungen tarifl. Rabatt. Preisliſte Rr. 2. Anzeigenſchluß 9 Uhr, T. A. XII. 34: 1200 dages- und finzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Beilagen:„Illuſtriertes Unterhaltungsblatt“(vierſeitig), „Der Familienfreund“ und„Die Frau und ihre Welt“. Verantw. für Schriftl u Anzeigen Gg. Härdle, M⸗Sechenheim Druck und Verlag: G. Zimmermann Wtw.(Inh. G. Härdle). Fernſprecher Ro. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439 35. Jahrgang Feldzug gegen Abeſſinien? Italien mobiliſiert zwei Diviſionen.— Ein Ultimatum nicht ausgeſchloſſen. Rom, 11. Februar. Wie Reuter meldet, beſteht nach eines Aeußerung des Wortführers im ilalieniſchen Miniſterium des Aeußern durchaus die Möglichkeit, daß Italien an Abeſſinien ein Al⸗ Himatum richtet, falls die Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern ſich weiterhin zufpitzen ſollten. Nach einer amtlichen Mitteilung der„Agencia Stefani“ ind in der Zeit zwiſchen dem 5. und 11. Februar zwei ita⸗ keniſche Diviſionen mobiliſiert worden. Die als Vorſichts⸗ maßnahme bezeichnete Einberufung dieſer Kontingente aus der Jahresklaſſe 1911 habe ſich, wie das Kommunique hin⸗ zufügt, in größter Ordnung vollzogen. Die Mobiliſierung von zwei Diviſionen wird in unter⸗ richteten italieniſchen Kreiſen als eine Vorſichtsmaßnahme bezeichnet, die ausſchließlich wegen der ſich häufenden Zwi⸗ ſchenfälle im abeſſiniſchen Grenzgebiet erfolgt iſt. Wie man weiter zuverläſſig erfährt, wird eine Verſchiffung der italieniſchen Diviſionen vorerſt nicht vorge⸗ nommen. Die italieniſche Regierung will aber für den Fall weiterer abeſſiniſcher Angriffe ſofort über zur Verſchif⸗ berg bereitſtehende Truppenverbände verfügen können. In r ſchärfſten Form werden in dieſem Zuſammenhang die Gerüchte über die angeblich bereits erfolgte Zuſammen⸗ 1. ben 5 großer italieniſcher Streitkräfte den beiden italieniſchen Kolonien Eritrea und Somali⸗ land dementiert. Die abeſſiniſchen Angriffe, die nur zum Teil öffentlich bekannt geworden ſeien, hätten freilich in den letzten Monaten in beunruhigender Weiſe zugenommen und alien davon überzeugt, daß es auf die Verteidigung der beiden Kolonien beſſer bedacht ſein müſſe. Richtig ſei, daß Italien bei der deutlich erkennbaren Gärung an der abeſſiniſchen Grenze und der Aeberra⸗ ſchungsgefahr, die damit verbunden ſei, ſeit einiger Zeit be⸗ waffnete Kräfte zuſammengezogen und enkſprechende Be⸗ wegungen eingeleiket habe. Dieſe aber hätken nur den Iweck der Abwehr, für die Italien rechkzeilſig bereit ſein müſſe. Der neue Zwiſchenfall Nach Mitteilung der Agenzia Stefani hat der durch die ftändige Zuſammenziehung von bewaffneten abeſſiniſchen Gruppen hervorgerufene Druck im Gebiet von Ualual und in der Umgebung einen neuen Zwiſchenfall hervorge⸗ rufen. In der Frühe des 29. Januar überfielen bewaffnete Abeſſinier den bewaffneten italieniſchen Poſten Afdub ſüdlich von Ualual. Es entſtand ein Gefecht, in deſſen Verlauf bern! Italiener getötet und ſechs verwundet wur⸗ n. Die Verluſte der Abeſſinier ſtehen nicht feſt, ſollen aber größer ſein. Die italieniſche Geſandtſchaft in Abeba hat An⸗ weiſung erhalten, wegen dieſes neuen Zwiſchenfalles bei der Regierung von Abeſſinien formellen Proteſt zu erheben. Der römiſche Berichterſtatter des„Matin“ glaubt zu wiſſen, daß man in italieniſchen Regierungskreiſen nach dem neuen Zwiſchenfall an der titalieniſch⸗abeſſiniſchen Grenze entſchloſſen ſei von Grund auf Ordnung zu ſchaffen. Die Regierung plane eine Reihe militäriſcher Maßnahmen im öſtlichen Afrika zu planen. Seit einiger Zeit werde Kriegs material verſchifft. * Italiens Abſicht, ſeinen afrikaniſchen Beſitz zu einem geſchloſſenen Kolonialreich zuſammenzufaſſen, tritt immer deutlicher zutage. Einem Vorſtoß gegen die Selbſtändigkeit Abeſſiniens ſtand bisher der Garantiepakt von 1906 im Wege, durch den von Frankreich, England und Italien dem abeſſiniſchen Reich die Unabhängigkeit zugeſichert war. Die⸗ ſer Pakt iſt im verfloſſenen Jahre durch ſehr geheim geführte erhandlungen beſeitigt worden, ſo daß Italien nunmehr in Abeſſinien freie Hand hat. Es wurde mit der Aufhebung des Paktes von Frankreich und England deutlich ausge⸗ drückt, daß beide Länder mit einem italieniſchen Protekto⸗ rat über Abeſſinien ſich abfinden würden. Nachdem Italien keit langem ſeine Vorbereitungen getroffen hat, ſcheint es jetzt zum entſcheidenden Stoß auszuholen. Daß es diesmal militäriſch bedeutend beſſer gerüſtet iſt— vor allem durch die Luftwaffe— als im Jahre 1896, ſteht außer Zweifel. Damals bereits hatten die Italiener Abeſſinien erobern wollen, wurden aber in der blutigen Schlacht von Adug ſchwer geſchlagen und verloren 360 Offiziere und 10 000 Soldaten. Nun ſcheint Muſſolini dieſe ungeheuren Blutopfer vathen und rechtfertigen zu wollen. Das Gaarzollabkommen unterzeichnet Am 18. Jebtuar fällt die Zollgrende. N N Rom, 11. Februar. Das deutſch⸗franzöſiſche Zollabtommen über die Zuſam⸗ menlegung der Zollgtenze mit der politiſchen Grenze des Sadat ae eee eee terium von den nkreichs unterzeichnet ſtern Deutſchlands und Fr n. die Alenderung der Johohelt te ie Span. digſt 1255 bene u. We, n unkt wird die wäht Dienstag, den 12. Februar 1935 Reichskommiſſar für die Rückgliederung Gauleiter Bürckel ernannt. Berlin, 11. Februar. Amtlich wird mitgeteilt: Der Führer und Reichskanzler hat den Gauleiter Joſeph Bürckel zum Reichskommiſſar für die Rückgliederung des Saarlandes beſtellt. Der Führer in Nürnberg Julius Streicher 50 Jahre alt. Nürnberg, 12. Februar. Der Führer ſtattete am Montag überraſchend, von München kommend, Nürnberg einen Beſuch ab, um den Frankenführer Julius Streicher am Vorabend ſeines 50. Geburtstages perſönlich zu beglückwünſchen. Da Streicher dieſen Abend mit den 100 älteſten und ärmſten Parteige⸗ noſſen und Parteigenoſſinnen verbrachte, die er zu einer ſchlichten Feier geladen hatte, ließ es ſich der Führer nicht nehmen, ſeinen Glückwünſchen gerade in dieſem Kreis der Treueſten Ausdruck zu geben. Nach der Anſprache Julius Streichers, der auf die ſchwe⸗ ren Jahre des gemeinſamen Kampfes zurückblickte und den Sinn dieſer Geburtstagsfeier dahin deutete, daß er unter ſeinen älteſten Kampfgenoſſen immer wieder die Kraft finde, weiterzukämpfen, ſprach der Führer in zu Herzen ge⸗ henden Worten zu ſeinem alten Kampfgefährten und ſeinen Getreuen 8 Die Eintopfgerichte der Gaſtſtätten Der Roichseinheitsverband des deutſchen Gaſtſtättenge⸗ werbes teilt ſeinen Mitgliedern mit, daß für den kommenden Eintopfſonntag, den 17. Februar 1935, folgende drei Ein⸗ topfgerichte für die Gaſtſtätten vorgeſchrieben ſind Suppentopf mit Einlage nach Belieben, Wirſingkohl oder Mohrrüben oder Kohlrüben mit Schweine- oder Rind⸗ fleiſcheinlage, Vegetariſches Gemüſegericht. Die Feſtlegung dieſer Eintopfgerichte gilt nur für Gaſtſtätten. Den Haus⸗ frauen bleibt die Auswahl ihrer Eintopfgerichte überlaſſen. Politiſches Allerlei Dienſtſtrafverfahren gegen einen Profeſſor. Gegen den Ordinarius an der Friedrich Schiller⸗Univerſi⸗ tät in Jena Profeſſor Dr. Johannes Albert Debrunner iſt ein Dienſtſtrafverfahren eingeleitet worden, bis zu deſſen Ex⸗ ledigung Profeſſor Debrunner auf Beſchluß der thüringiſchen Staatsregierung von ſeinem Lehramt entbunden wurde. Debrunner wurde beſchuldigt, ſich am Tage der nationalen Solidarität über das Winterhilfswerk abfällig geäußert zu haben. Die Jenaer Studentenſchaft hatte deshalb die Vor⸗ leſungen des Profeſſors boykottiert. Juchthausſtrafen im Hamburger Hochverratsprozeß. In dem Hochverrats⸗ und Sprengſtoffprozeß vor dem Erſten Senat des Volksgerichtshofes, der fünf Tage in Hamburg tagte, wurde das Urteil verkündet. Die Anklage lautete auf Vorbereitung zum Hochverrat, Verbrechen gegen das Sprengſtoffgeſetz, verſuchten Mord und verſchiedener anderer Delikte. Es wurden u. a. verurteilt die Angeklagten Grupe und Borſtelmann zu je 15 Jahren Zuchthaus, Koß zu acht Jahren Zuchthaus, Rathje und Reinhold zu je ſechs Jahren Zuchthaus, Fiſcher zu vier Jahren Zuchthaus. Die übrigen 16 Angeklagten wurden zu niedrigen Zuchthaus⸗ und Gefängnisſtrafen verurteilt. Im Mittelpunkt der Ver⸗ handlung ſtanden der geplante Anſchlag auf den SA⸗Auf⸗ marſch in Altona am 19. Februar 1933 ſowie der Bomben⸗ anſchlag auf das SA⸗Lokal Wucherpfennig in Hamburg am 1. April 1933. Ueber 90 Millionen Tagewerke Notſtandsarbeiten. Nach den Ermittlungen der Reichsanſtalt für Arbeits vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat im Jahre 1930 die wertſchaffende Arbeitsloſenfürſorge gegenüber den Vor⸗ jahren einen außergewöhnlich großen Fortſchritt zu verzeich⸗ nen gehabt. Während nämlich im Jahre 1932 nur run 48 570 Notſtandsarbeiter im Reichsgebiet beſchäftigt worden waren, ergab ſich für 1934 die ſehr beträchtliche Ziffer von 390 986 Notſtandsarbeitern. Die Zunahme der Beſchäftigung von Arbeitern in der produktiven Arbeitsloſenfürſorge be⸗ trug gegenüber 1933 nicht weniger als 229 563, d. h. 142. Prozent. Die Zahl der geleiſteten Tagewerke ſtellte ſich 19 auf 92 513 322 gegenüber 34 880 772 im Jahre 1933, hat ſich alſo faſt verdreifacht. Oer Zwiſchenfall in Notre Dame Ein Jahr Gefängnis für Beleidigung Flandins. Paris, 12. Februar. Die Pariſer Strafkammer verurteilte am Montag den Pariſer Induſtriellen Alain de la Rochefordiere wegen Be⸗ amtenbeleidigung zu einem Jahr Gefängnis. Der Angeklagte hatte gelegentlich der Gedenkfeier für die Opfer des 6. Fe⸗ bruar in der Kathedrale Notre Dame den franzöſiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten in gröbſter Weiſe beſchimpft und ihm zuge⸗ rufen:„Dein Platz iſt nicht hier, Du gehörſt zu den Mördern!“ In der Gerichtsverhandlung erklärte er, er habe nicht Flandin perſönlich, ſondern den Miniſterpräſi⸗ denten gemeint, denn er habe nicht als Anhänger der Roya⸗ ⸗maliger Frontkämpfer ſei⸗ liſtiſchen Partei, ſondern als ehem ner Ueberzeugung Ausdruck gegeben. Nr 38 N andlung ebe des 2 Odaten Die alte Armee der Vorkriegszeit nahm die Maſſe der jungen deutſchen Männer in ihre Reihen auf. Jede Familie, jedes Haus in Stadt und Land hatte perſönliche Beziehun⸗ gen zur Armee, hatte ein Bild vom Leben und Weſen des Soldaten. Verſailles hat dieſe Verbindungen für die Maſſe des deutſchen Volkes zerſtört und die Wehrmacht als eine mehr in ſich geſchloſſene Gemeinſchaft in das Volk geſtellt. Kluge Erſatzgebarung verhinderte, daß die Wehrmacht— wie es die Väter von Verſailles gewünſcht hatten— volks⸗ fremd wurde, aber die Zahl war zu klein, die Dienſtzeit zu lang für eine volle gegenſeitige Durchdringung von Volk und Armee. Die Zeit kann nicht mehr fern ſein, in der die Tore der Kaſernen wieder offen ſtehen für die Maſſe der deutſchen Jungmannſchaft, in der wieder in mehr deutſche Häuſer die Briefe und Berichte vom Soldatenleben drin⸗ gen. Aber dann werden die Jungen von heute vieles, ſehr vieles anders ſchildern als es ihre Väter konnten, die vor 20 Jahren den letzten„Friedensſchliff“ erhielten. Daß die Ausbildung des Soldaten ſich grund⸗ legend verändert hat, vielſeitiger geworden iſt, tiefer greift als früher, iſt kein Geheimnis mehr für den, der ſich aus der Kriegserinnerung heraus auch im zivilen Leben noch ein ſtilles Intereſſe ſür den Soldatenberuf erhalten hat. Ziel und Methode ſind mit denen vor 1914 kaum noch ver⸗ wandt. Der Einzelkämpfer, der auch im ſtärkſten Feuer ſei⸗ nen Mann zu ſtellen hat, muß geſchaffen werden. Der Exerzierdrill iſt einer Erziehung zu höchſter Gefechtsdiſziplin gewichen. Aus den„Leuten“ ſind „Männer“ geworden. Die Paradeplätze ſetzen Grasnarbe an, aber jeder Buſch und jede Geländefalte der Umgebung der Garniſon hat die Soldaten kennengelernt. Das Gewehr, mit dem die Feldzüge des 19. Jahrhunderts gewonnen wurden, hat ſtärkere Geſchwiſter bekommen. Bei Beſichti⸗ gungen intereſſiert ſich der Vorgeſetzte nicht mehr für den Griff der Kompagnie— es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der „klappt“—; er will ſich ein Urteil bilden über die Be⸗ herrſchung der zahlreichen Waffen im Kampf. Aus dem Un⸗ teroffizier, dem Exerziermeiſter von 1913, iſt der Lehrer der Kleintaktik und Schießtechnik von 1933 gewor⸗ den; und der Frontoffizier von heute durchdenkt in den Abendſtunden am Schreibtiſch und vor dem Bücher⸗ ſchrank den immer ſchwieriger werdenden Unterrichtsſtoff und grübelt, wie er die Uebungen der nächſten Wochen recht kriegsmäßig geſtalten kann. Da bleibt keine Zeit für „Geſellſchaften“ im alten Stil, und in den Offizierheimen geht es weſentlich einfacher zu als früher. Die außerordent⸗ liche körperliche und geiſtige Beanſpruchung im Dienſt hat das außerdienſtliche Leben entſcheidend gewandelt, ſolider geſtaltet, ernſter gemacht. Und das iſt gut ſo! Aber auch das innere Leben der Truppe iſt anders geworden, freier und weniger ſtarr. Das Front⸗ erleben, die im Kampf erprobte innere Verbundenheit von Offizier und Mann, die aus den Vorgeſetzten und Unter⸗ gebenen Führer und Kämpfer gemacht hat, hat ſeine tiefen Spuren hinterlaſſen. Wer in langen nächtlichen Geſprächen zwiſchen„alten Kriegern“ im Offizierkorps und jungen Nachkriegsoffizieren einmal etwas ſpüren durfte von dem Ringen unſerer jungen Leutnants um die Erfüllung ihres Berufs, wer aus ihren Herzen und Augen das Bedauern leſen konnte, daß 5 das Erleben und die Erfahrung des Krieges nicht mehr zuteil werden konnte, der weiß, daß auch die Nachkriegsgeneration auf dem rechten Wege iſt. Dazu hat die zwölfjährige Dienſtzeit, die auch den Mann zum Berufsſoldaten machte, das Gemeinſchaftsgefühl beſonders geſtärkt. Sie hat auch den Offizier gezwungen, ſich ſtärker in die Gedankenwelt ſeiner aus allen Volksſchichten ſtammen⸗ den Mannſchaft einzuleben, als es früher je der Fall ſein konnte. Das hat viel mehr zu einer inneren Verbundenheit beigetragen, als es manchem bewußt iſt. So iſt nationalſo⸗ zialiſtiſches Denken in dieſer ſoldatiſchen Gemeinſchaft früher heimiſch geweſen, als es nach außen in Erſcheinung trat. Das kann nur der beſtreiten, der das Heer nicht kennt. l Aeußerer Zwang läßt innere Kräfte wachſen, wenn die Grundlagen geſund geblieben ſind. Der deutſche Soldat hat in den harten Nachkriegsjahren dreierlei gelernt: Er hat durch das Fehlen neuzeitlicher Bewaffnung und Aus⸗ rüſtung nach Aushilfen auf allen Gebieten der Ausbildung ſuchen müſſen und dadurch eine geiſtige Wendigkeit erreicht, die zu erhalten wahrlich lohnt. Er hat durch die Beſchrän⸗ kung ſeiner Wirkungsmöglichkeiten als Volkserzieher die un⸗ geheure Bedeutung dieſer ſeiner Zukunſtsaufgaben erkannt. Schließlich hat ihn die Zeit des Niedergangs foldatiſchen und wehrhaften Denkens in den Jahren ſeit 1918 politiſch und wehrpolitiſch denken gelehrt. g Eine neue Wandlung ſteht bevor. Aus dem Berufs⸗ heer wird wieder ein Volksheer werden. In Ausbildung und Erziehung wird ſich vieles ändern müſſen, das fordert ſchon die in Ausſicht ſtehende— weil von allen unſeren Verhandlungspartnern geforderte— kurze Dienſt⸗ zeit. Was unverändert bleiben muß und bleiben kann, ſind— die alten ſoldatiſchen Tugenden, ohne die ein Heer nicht leben kann, Gehorſam, Kameradſchaft, Mut und Opfergeiſt. Was auch aus der alten in die neue Jorm hinüber gehen muß, ſind die ſoldatiſchem Denken entſprechenden Grund⸗ ſätze des nationalſozialiſtiſchen Gedankengutes: das Führer⸗ prinzip, die Leiſtungspflicht und die Volksverhundenheit⸗ Die deutſche Wehrmacht weiß, daß ſie heute das Ver⸗ trauen Adolf Hitlers, des unbeſtrittenen Führers des neuen Reiches, beſitzkt. Sie wird es auch unter äußeren Wandlun⸗ gen zu erhalten wiſſen, weil ſie ſich bewußt iſt, daß ſie nur einem Ziel dienen darf; der Erhaltung der deutſchen Na⸗ tion: daß ihr Daſein nur Dienſt iſt am deutſchen Volk! Kurzmeldungen Der Führer beglückwünſcht den Papſt. Berlin, 12. Febr. Der Führer und Reichskanzler hat dem Papſt zum Krönungstage drahtlich herzliche Glück⸗ wünſche übermittelt. Berlin. Wie die NS erklärt, findet am 14. Februar in Berlin die Reichsleitertagung und am 15. Februar eine Gauleitertagung ſtatt. Saarbrücken. In der Wirtſchaft„Zur Stadt Straßburg“ ſchoß im Verlaufe einer Schlägerei mit bekannten Separa⸗ tiſtenhäuptlingen der ehemalige Leiter des Abſtimmungs⸗ büros der Einheitsfront, der Kommuniſt L'Hoſte, einen jungen Saardeutſchen nieder und verwundete ihn ſchwer. Herford. Als im vergangenen Jahr Reichsminiſten Darre in der Widukindſtadt Enger weilte, entſtand der Plan, ihn durch eine Erinnerungsgabe zu ehren. In mona⸗ telanger Arbeit iſt das Geſchenk jetzt fertig geworden. Es iſt ein Heimatbuch, das von Land und Leuten im Widukind⸗ land erzählt. Es wurde von Ravensberger Bauern und Hei⸗ matforſchern geſtaltet und von Ravensberger Bauernkindern mit der Hand geſchrieben. Mord nach dem Maskenball Ortelsburg, 12. Febr. In der Nacht ermordete der 26 Jahre alte Otto Katzerowſki ſeine Braut. Er ſtach das Mö⸗⸗ chen mit einem Meſſer nieder. Das Mädchen war auf der Stelle tot. Zwiſchen beiden war es bereits am Abend auf einem Maskenball zu Auseinanderſetzungen gekommen, wo⸗ bei der Bräutigam aus Eiferſucht ſeine Braut wiederholt bedroht hatte. Der Mörder ſtellte ſich der Polizei. Zwei Arbeiter bei Gerüſteinſturz getötet. Pappenheim(Mittelfranken), 11. Febr. Ein ſchweres Einſturzunglück ereignete ſich in der Brauerei Behrens. Acht Arbeiter waren damit beſchäftigt, den ſogenannten Eisgal⸗ gen abzuleeren. Plötzlich ſtürzte unter donnerähnlichem Ge⸗ töſe ein Teil des Gerüſtes ein und begrub drei Arbeiter unter den Eismaſſen. Zwei konnten nur noch tot geborgen wer⸗ den, der dritte erlitt ſchwere Verletzungen Aukoräuber und Raubmörder vor Gericht. Görlitz, 11. Febr. Unter ſtarkem Andrang des Publi⸗ kums und einem großen Aufgebot von Zeugen und Sach⸗ verſtändigen begann am Montag der Prozeß gegen den jugendlichen Kurt John, der in den Abendſtunden des 9. No⸗ vember auf dem Landweg zwiſchen Geibsdorf und Pfaffen⸗ dorf in brutaler Weiſe den Autovermieter Kurt Pietſch aus Seidenberg(Oberlauſitz) ermordete und ausraubte. Kurz nach 10 Uhr wird der Angeklagte in die Anklagebank ge⸗ führt. Beim Erblicken ihres Sohnes bricht die Mutter des Angeklagten in Schreikrämpfe aus. Die Vernehmung des Angeklagten geſtaltet ſich außerordentlich ſchwierig. Er widerrief zur allgeme en Ueberraſchung ſeine bisherigen Geſtändniſſe. Das Handwerk gelegt Leiter der Rho vor dem Volksgerichk. Wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilte der Volksgerichtshof am Montag den 30jährigen früheren kom⸗ muniſtiſchen Reichstagsabgeordneten Wilhelm Agatz zu drei Jahren Zuchthaus und ſeine Mitarbeiterin Frau Martha Chwalek zu drei Jahren Gefängnis. Eine dritte Mitange⸗ klagte wurde auf freien Fuß geſetzt, da die gegen ſie wegen Beihilfe verhängte Strafe von einem Jahr Gefängnis als durch die Unterſuchungshaft verbüßt gilt. Die Angeklagte Chwalek iſt die Ehefrau des im Auguſt 1934 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilten früheren Reichstagabgeordneten und Reichsleiters Chwalek der Revolutionären Gewerkſchafts⸗Oppoſition, der berüch⸗ tigten gewerkſchaſtlichen Unterorganiſation der KPD. Nach der Verhaftung ihres Mannes hatte ſie die Kaſſengeſchäfte dieſer illegalen Organiſation weitergeführt und auch Agaß, der ſpäter zum Nachfolger ihres Mannes berufen wurde, bei ſeinen Beſtrebungen, die verbotene Organiſation weiter auszubauen, tatkräftig unterſtützt. Agatz war vorher als politiſcher Leiter im Bezirk Düſſeldorf der RG tätig. Das Grubenunglück bei Aachen Kumpels ſchildern ihre Rettung. Aachen, 11. Februar. Ueber das Grubenunglück bei Kohlſcheid, bei dem ſieben Bergleute ums Leben gekommen ſind, erzählte der gerettete Bergmann Franz Simons, dem es im letzten Augenblick gelang, ſich vor den hereinbrechenden Waſſermaſſen in Si⸗ cherheit zu bringen, Folgendes: „Ich hatte gegen 19,15 Uhr mein Butterbrot gegeſſen und war dann wieder an die Arbeit gegangen. Beim Hauen der Kohle hörte ich plötzlich ein knallähnliches Geräuſch. Kurz hinterher bemerkte ich, daß irgendwo Geröll herunter⸗ fiel. Nachdem ich meinen Arbeitskameraden zugerufen hatte, daß oben etwas nicht ſtimme, ſchnappte ich meine Lampe und ſehe, als ich nach oben komme, das Waſſer die Rutſche herunterlaufen. Ich rief noch ſchnell„Waſſerl“, nahm mir meine Stempel und ſah im gleichen Augenblick, wie zwei Bergleute ins Waſſer herunterfielen. Als der erſte Waſſerſturz etwas nachgelaſſen hatte, bin ich über das Luft⸗ rohr geſprungen und habe mich auf einen Blindort gerettet. Auf einem Waſſerrohr bin ich dann an den Ort Nr. 2 her⸗ aufgeſtiegen. Bis gegen 21,30 Uhr habe ich auf dem Rohr geſeſſen und Klopfzeichen gegeben. Als das Waſſer etwas nachließ, erreichten mich die Rettungsmannſchaften.“ Die beiden Fahrjungen, die auf einer Kiſte ſaßen und ihr Brot verzehrten, bemerkten einen kalten Luftzug und ſahen wenige Sekunden ſpäter das Waſſer kommen. Der gerettete Hauer Markinelli war von dem Waſſer weggeſpült worden und im Schlamm ſteckengeblieben. Als die beiden Fahrjungen ihn bemerkten, eilten ſie zu Hilfe und vermochten mit vereinten Kräften den Hauer aus ſeiner ge⸗ fährlichen Lage zu befreien. Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, gehen die Aufräumungsarbeiten auf der Grube Laurweg nur ſehr langſam vonſtatten. Es ſind umfangreiche und zeitrau⸗ bende Sicherheitsmaßnahmen notwendig, da Nachrutſch⸗ gefahr beſteht. Von drei Seiten wird fieberhaft ge⸗ arbeitet, um an die Verunglückten heranzukommen. Auch von oben her hat man ſich an die Arbeit gemacht. 4000 Mark aus der Stiftung„Opfer der Arbeit“. Die Stiftung für die Opfer der Arbeit hat den Hinter⸗ bliebenen des Grubenunglücks bei Aachen einen Betrag 55 4000 Reichsmark zur Linderung der erſten Not über⸗ wieſen. Die Frau in den Steinbruch geworfen Wittlich(Bez. Trier), 11. Febr. Wie wir berichteten, ſtürzte eine junge Frau, die ſich mit ihrem Ehemann auf einem Spaziergang im ſogenannten Mundwald bei Witt⸗ lich befand, in einen 15 Meter tiefen Steinbruch ab. Die Frau zog ſich ſchwere Verletzungen zu. Zuerſt glaubte man, daß es ſich um einen Unglücksfall handele. Die Ermittlun⸗ gen haben aber eine unerwartete Wendung gebracht. Unter dem Verdacht des Mordverſuchs an ſeiner Frau wurde jetzt der 30 Jahre alte Ehemann feſtgenommen. Dieſer leugnete zwar zunächſt die Tat, bequemte ſich aber ſpäter doch zu einem Geſtändnis, nachdem ſeine Frau auf dem Krankenbett vernommen worden war und ihn als Mörder bezeichnet hatte. Er hatte vor einiger Zeit noch das Leben ſeiner Frau mit 1500 Mark verſichert. Paris. Der Abgeordnete Jean Goy vom Frontkämpfer⸗ verband UNC. ſetzte ſich in einer Rede für eine Reform der Republik und des Parlamentarismus ein. Das einzige Mit⸗ tel zur Rettung des Landes und des Regimes ſei die Wie⸗ derherſtellung des Anſehens der Regierungsgewalt. Wien. Der am Dienstag bevorſtehende Jahrestag der großen Marxiſtenrevolte machte ſich bereits am Sonntag bemerkbar. Im 20. Wiener Gemeindebezirk fanden große marxiſtiſche Kundgebungen ſtatt, die aber von der Polizei unterdrückt werden konnten. London. Die„Times“ veröffentlicht einen Vorſchlag von Lord Davies, dem Gründer der internationalen Common⸗ wealth⸗Geſellſchaft, deren Hauptziel in der Reviſion des 11 Vertrages und in der Reform des Völkerbundes liegt. Neue Lawinenunglücke in Tirol Innsbruck, 11. Febr. Bei Sterzing in Südtirol wurden durch eine Lawine zwei Holzarbeiter verſchüttet. Währen ſich einer von ihnen ſelbſt aus den Schneemaſſen befreien konnte, kam der zweite, der 34jährige Bauernknecht Joſeyg Larch, ums Leben. In Vorarlberg wurden auf einer Alpe bei Vaſchurn zwei Viehſtälle und eine Kapelle ſowie ein gan⸗ zer Wald von einer Lawine weggeriſſen. Innsbruck, 12. Febr. Im Paznauntal wurde der Wir der Jamtalhütte, Joſeph Seilner, von einer neben der Hütte niedergehenden Lawine verſchüttet und getötet. Sechs Almhütten zerſtört Troſtberg, 11. Febr. Die Neue Troſtberghütte am Sonn⸗ tagshorn ſowie fünf Almhütten wurden von einer Lawine vollſtändig zerſtört. Die Lawine war von dem 1960 Meter hohen Gipfel des Sonntagshorns abgegangen. Durch ihre Wucht wurde das Haus vollkommen dem Erdboden gleich gemacht. Verheerende Steinlawine Ein Elektrizitätswerk zerſtört. Wien, 12. Februar. In Steinfeld in Kärnten ging eine Steinlawine von außerordentlichem Umfang nieder. Das Elektrizikätswerl des Orkes wurde vollkommen zerſtört. Der Pächter des Wer⸗ kes iſt unter den Trümmern begraben und wird kot ſein. Ein Pionier-Bataillon aus Klagenfurt iſt an die Un⸗ glücksſtelle abgegangen. Das ganze obere Drau⸗Tal iſt ohne Licht. Der Schaden wird auf mindeſtens 100 000 Schilling beziffert. 300 Wiener Skiläufer verunglückt Wie die Rettungsſtellen mitteilen, war der Winter⸗ Sportſonntag ein Rekordtag an Unglücksfällen. In den Ber⸗ gen der näheren Umgebung Wiens verunglückten rund 309 Skifahrer. 150 von ihnen hatten ſchwere Verletzungen er⸗ litten. An dieſer Rieſenziffer trug vor allem die Vereiſung des Geländes ſchuld, wodurch ſich zahlreiche gefährliche Stürze ereigneten. In Spanien kälter als auf Island Ausgehungerte Wölfe in den Ortſchaften. Ueber Spanien iſt eine Kältewelle hereingebrochen, die das Thermometer ſtellenweiſe bis auf 12 Grad Kälte ſinken ließ. In Sevilla iſt es in einer der letzten Nächte kälter ge⸗ weſen als auf Island. Bei Santander ſind die höher gele⸗ genen Ortſchaften von jeder Verbindung mit der Umwelt abgeſchnitten. In Reinoſa(Provinz Santander) mußten Gräben durch den Schnee gezogen werden, um wenigſtens den Verkehr von Haus zu Haus aufrechtzuer⸗ halten. Ausgehungerke Wölfe ſind in einigen Orten Nordſpa⸗ niens bis vor die Hausküren gekommen und mußzten in regelrechten Schlachten aus den menſchliſchen Siedlungen vertrieben werden. Jahlreiche Dächer ſind unker der Laſt des Schnees eingebrochen. Bei Tortkoſa werden zwei Land- leute vermißt, die in einem der Schneeſtürme umgekommen ſein dürften. Strandung eines engliſchen Jiſchdampfers. Kopenhagen, 11. Febr. Nach Meldungen aus Reykjavit wurde Island von einem heftigen Schneeſturm heimgeſucht, In Reykjavik mußte in verſchiedenen Straßen der Verkehr eingeſtellt werden, da von den Dächern der Häuſer Well⸗ blechplatten heruntergeriſſen wurden. Zur Strandung eines engliſchen Fiſchdampfers iſt zu melden, daß aus Thingeyri ein Fiſchdampfer zur Hilfelei⸗ ſtung entſandt wurde, der ein Rettungsboot ausſetzte. Bez den Bemühungen an Bord zu kommen, ſtürzten drei Be⸗ ſatzungsmitglieder des Rettungsbootes ins Waſſer. Ein Mann ertrank, die beiden anderen konnten geborgen wer⸗ den. Der engliſche Fiſchdampfer war inzwiſchen völlig wrack geworden. Von ſeiner Beſatzung war nichts mehr zu ſehen. Man nahm daher an, daß die geſamte 1456. ige Beſatzung ums Leben gekommen ſei.“ 224k beimat- wir eben dich! Roman aus den Zelten zwiſchen Waſſer und Wald von Paul Hain. 35 Hella nickte: 5 „Darum iſt er ſo— ſo fahrig, ja? Er war gar nicht nett zu mir ſeit geſtern. Ich weiß nicht— aber ja, die⸗ ſer Sommer war ja auch toll, vom erſten Frühjahr an ſchon!“ Drüben angelangt, eilte ſie raſch ins Zelt. Jonny blieb am Ufer zurück und wartete. Vielleicht wäre es beſſer ge⸗ weſen, er wäre doch die wenigen Schritte mitgegangen. Aber das Schickſal liebt ſeine Poſſenſpiele! Flink und geſchäftig packte Hella ihre Sachen ein, ein wenig traurig im Herzen, daß ſie wieder zurück mußte in die Stadt. Wie von ungefähr ſtieß ſie an Jonnys Alltags⸗ joppe, eine blaue Leinenbluſe, die an einem der Seiten⸗ ſtäbe hing; ſie fiel herunter— aus der Taſche fiel ein Sele Schmales, geöffnetes Kuvert. Damenformat. Der Brief ſelbſt hatte ſich herausgeſchoben. Was denn? Sie war doch nicht neugierig? Aber da lag der Brief offen, ein Name ſprang ihr wie ein Bündel heißer Funken in die Augen. „Ihre Giſela Schuchert.“ Eine kurze Handbewegung, zitternd. Und ſie las: 0 „Mein lieber Jonny Brinkmann! Sie haben hoffent⸗ lich nicht den netten Abend von neulich vergeſſen? Es war doch ſehr reizend? Geben Sie mir bitte Nachricht, wann Sie in nächſter Woche wieder nach hier kommen. Treffpunkt wieder in dem hübſchen Lokal, wie vereinbart. Mit den allerherzlichſten Grüßen 8 8 Ihre Giſela Schuchert.“ Ein Augenblick bebender Anſchlüſſigkeit. Ein heißer, fiebriger Gedanke: Darum alſo! 5. Wie von ſelbſt ſchob ihre Hand den Brief haſtig in das Handtäſchchen. Hella trat aus dem Zelt. Sich nur nichts anmerken laſſen, dachte ſie. Dies alles war ſo unfaßlich! Oder doch nicht? Wie lange gingen dieſe Heimlichkeiten ſchon? Im Blitzlicht einer Selunde erinnerte ſie ſich jenes Anglücks⸗ falles auf dem„Brigant“ im Frühjahr, ewig lange ſchien es ſchon her. Wie hatte dieſe Giſa Schuchert, kaum von Jonny gerettet, ihn angeſehen— ihm nachgeſchaut! „Fertig, Jonny! Fahren wir.“ „Ja, es iſt auch Zeit.“. Wieder über den See zum Anlegeplatz jenſeits, un⸗ weit der Bahnſtation. Nun ſprach keiner ein Wort. Alle Fröhlichkeit war ausgelöſcht in Hella. Noch nie, ſo meinte ſie, war es ſo tot und leer hinter ihrer Stirn geweſen. Sie konnte nicht ahnen, daß Jonny, als er geſtern die⸗ ſen Brief von Giſela Schuchert erhalten hatte, dieſen energiſchen Verſuch, das„Abenteuer“ fortzuſetzen, ihn mit ſpöttiſchem Auflachen in die Taſche geſchoben hatte. Viel⸗ leicht hatte er wirklich in jener verrückten Nacht allerlei verſprochen und verabredet gehabt. Er hatte es vergeſſen. Und ſie konnte nicht ahnen, daß dieſer Brief ihm ſo gleichgültig war, daß er nachher nicht einmal ſeinen Ver⸗ luſt bemerkte. Poſſenſpiele des Lebens! Groteske Launen eines ſpie⸗ leriſchen Schickſals, dem es Spaß machte, Menſchenherzen zu verwirren und die Menſchen ſelbſt wie an unſichtbaren Drähten tanzen zu laſſen! 3 Jonny geleitete Hella bis zur Bahn, gerade lief der Zug ein mit ſeiner lärmenden Fracht von Wochenendlern, die leider auch wieder nach Berlin mußten, um morgen von neuem die Tretmühle des Alltags zu bewegen. „Adieu. Jonny— 5 Sie kannte ihre Stimme kaum ſelbſt, ſo verändert und fremd war ſie mit einemmal geworden.. Jonny merkte es nicht. In dieſem Augenblick erſt, da die Fröhlichkeit der anderen Abſchiednehmenden ihn um⸗ brauſte, Mädchenlippen ſich dem zurückbleibenden Freund zum Kuß boten, Wiederſehensrufe ſchallten, da er mit einem kurzen Blick Hellas ſchlanke, anmutige Geſtalt in dem hellen Kleid umfaßte, packte ihn noch einmal der raſende Schmerz um ſie, ſo daß er ſinnlos hervorſtieß: „Adieu, und amüſier dich weiter recht gut in Berlin. Dr. Golder iſt ja ein freigebiger Kavalier.“ Eine Sekunde lang ſtarrte ſie ihn groß an. Ihr war, als hätte ſeine Hand um ihren Hals gegriffen, noch im⸗ mer ſchmerzte der Druck. Da mahnte der Bahnſchaffner bereits zum Einſteigen. Ihre Hand ſank wie leblos aus der Jonnys. Ein kurzer Laut: „Jonny Er ſtand ſteif und abweiſend. Sie drehte ſich kurz um und lief in das nächſtbeſte Kupee⸗ Kein Wort mehr. Kein„Auf Wiederſehen“. Und der Zug rollte davon, wie eine lange glitzernde Schlange mit den vielen, erhellten Fenſtern. i P , e apitel Kaum konnte ſie ſich noch auf den Füßen halten, als ſie endlich nach einer im fürchterlichſten Gedränge, das ſie noch nie ſo furchtbar wie diesmal empfunden hatte, nach Hauſe kam. Ihre Mutter ſchlief ſchon. a Es war gut ſo. Sie hätte jetzt nicht Rede und Antwort ſtehen können. Mit zerfetzten Nerven taumelte ſie ins Bett, nachdem ſie fich ganz mechaniſch, automatenhaft entkleidet hatte. Schlafen, nur ſchlafen, dachte ſie. Aber die Gedanken ſchwirrten durcheinander und wollten keine Ruhe geben, und immer wieder flatterten die Zeilen von Giſela Schu⸗ cherts Brief durch ihren Kopf, immer wieder ſummte es wie ein Bienenſchwarm hinter ihrer Stirn: Darum alſol Darum alſo! Lieber, lieber Gott! Der Ehrgeiz mußte ihn dahin gebracht haben, ſein un⸗ ſeliger Ehrgeiz, ſinnierte ſie mit ſchmerzenden Schläfen. Er ſuchte Anſchluß an dieſe Kreiſe, die Geld hatten, Beziehungen, nutzte die Bravourtat aus, mit der er Giſels Schuchert gerettet hatte. And ſie ſelbſt, Hella, hatte nichts davon geahnt! Daher ſeine Kühle, ſeine Zurückhaltung. Was alles mochte wohl in den letzten vierzehn Tagen heimlich vor⸗ gegangen ſein? Ah, nicht daran denken! Und doch ließen ſich die Gedanken nicht totſchlagen. Ob Jonny ſelbſt 1 mehr glaubte, daß der Baron freigeſprochen wurde? nd darum ein anderes Sprung⸗ brett nach oben ſuchte? Sicher war es ſo, konnte es nur ſo ſein. Er war je klug, ſehr klug. Er ſuchte beizeiten ſeine Rettung! Und Giſa Schuchert, dieſer ſkrupelloſe Mädchentyp aus einer mondänen, ſkrupelloſen Welt, würde ihm helfen. N Aber was ſollten dieſe Worte bedeuten, die er ihr zun Abſchied förmlich ins Geſicht geſchleudert hatte? Dieſe böſen Worte voll Gift und Bosheit? Was wußte er? Hatte Golder zu ſeiner Braut geſchwatzt? Anmgglicht Viel eher vielleicht konnte es ſein, daß dieſe, die ja da⸗ mals die Szene bei Madame Lacroix beobachtet ha dieſe Jonny gegenüber ganz anders, boshafter geſchi hatte. And dann ihre Einſtellung in Golders Büro 8 hatte das ſeinem Mißtrauen weitere Nahrung gegeben? So konnte es ſein. And hinzu kam, daß er ja frei ſein wollte von ihr! Hatten das ſeine Worte nicht deuk⸗ lich enthüllt? Und enthüllte das gleiche nicht dieſer Brief 111 deſſen 8 ſich ja ſchon eine Vertrautheit ver⸗ arg, die auf längere Bekanntſchaft ſchließen ließ? Ausdem liadiocuen Claude (Ade F heit naß Buln. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Gau Baden, führt einen Sonderzug nach der Reichshauptſtadt, um den Gefolgſchaftsmitgliedern der Auto⸗ mobilinduſtrie die Möglichkeit zu geben, die in Berlin ſtatt⸗ findende große Automobilausſtellung zu beſuchen. Die Hin⸗ fahrt erfolgt am Freitag, den 22. Februar, ab Karlsruhe etwa 20 Uhr, die Rückfahrt ab Berlin Montag, den 25. Februar, etwa 20 Uhr. Die Geſamtkoſten für dieſe Fahrt betragen nur 23 Mark und umfaſſen folgende Leiſtungen: Hin⸗ und Rückfahrt, zwei Uebernachtungen mit Frühſtück, Stadtrundfahrt, Automobilausſtellung. Die Anmeldung für dieſe Fahrt müſſen ſofort bei den Orts⸗ oder Kreisdienſtſtellen der NSG„Kraft durch Freude“ erfolgen. E Heidelberg.(An den Anfallfolgen geſtor⸗ ben.) Der 39 Jahre alte Maſchiniſt Friedrich Schell, der kürzlich als Radfahrer zwiſchen Edingen und Wieblingen von einem Auto angefahren wurde, iſt ſeinen ſchweren Kopfverletzungen erlegen. U Leimen bei Heidelberg.(Grippeferien.) Wegen ſtändig zunehmender Grippeerkrankungen unter den Schul⸗ kindern hat das hieſige Schulamt die Volks⸗ und Fort⸗ bildungsſchule für die Zeit vom 8. bis 21. Februar ge⸗ ſchloſſen. U Eberbach.(Schule wegen Grippe geſchloſ⸗ ſen.) Nachdem unter den Schülern des hieſigen Real⸗ progymnaſiums die Erkrankungen an Grippe ſtark überhand genommen haben und auch einige Lehrkräfte ausgefallen ſind, It der Unterricht auf Anordnung des Bezirksarztes bis 18. Februar geſchloſſen worden. Inzlingen(Amt Lörrach).(Tödlicher Anglücks⸗ fall.) Der in den 50er Jahren ſtehende Landwirt Joſeph Fe e wollte Dung aufs Feld führen. Dabei über⸗ olte ihn auf einem verhältnismäßig ſchmalen Wege ein Einſpännerfuhrwerk. Fiſch mußte deswegen ganz nahe an feinen eigenen Wagen herantreten. Dabei ſcheint er durch irgend ein Mißgeſchick zu Fall gekommen zu ſein. Das Hinterrad des ſchwerbeladenen Wagens ging über ihn hinweg und er wurde ſo ſchwer verletzt, daß er am Tage darauf ſtarb. Der Verunglückte hinterläßt eine Witwe mit ſechs Kindern, von denen zwei noch nicht erwachſen ſind. (—) Singen a. 5.(Hohentwiel⸗Feſtſpiele 1935.) Das Konſtanzer Stadttheater in Verbindung mit dem Reichsbund für Freilichtſpiele veranſtaltet in dieſem Jahr die üblichen Hohentwiel⸗Feſtſpiele. Es kommen u. a. zur Aufführung Peter Höfflins„Ekkehard“, Goethes„Götz von Berlichingen“ und Schillers„Wilhelm Tell“. Ein guter Sportſonntag Kültehöhepunkt überſchritten.— Gute Winterſportverhält⸗ niſſe und reger Sportbetrieb. 01 Karlsruhe, 11. Febr. Der zweite Februarſonntag erwies ſich in den mittleren und höheren Schwarzwaldlagen als ein weſentlich günſtigerer Sporttag als auf Grund der Tage zuvor aufgetretenen heftigen Oſtſtürme angenommen wurde. Bei nachlaſſenden, teilweiſe nach Südoſten abdrehenden Winden milderte ſich die ſtrenge Kälte, doch wurde noch Sturmſtärke 8 bis 9 und bis minus 19 Grad Kälte ge⸗ meſſen. Im Nord⸗ und Südſchwarzwald wurden zwar noch⸗ mals ſehr tiefe Frühtemperat uren am Sonntag verzeichnet, ober am Tage ſetzte ſich bei durchdringender Sonne eine mäßige Erwärmung durch. Der Schnee war in den Hochwäldern pulvrig und für den Skilauf ſehr günſtig. Auf den Hochkämmen zeigten ſich vielfach Ver⸗ harſchungen und ſtreckenweiſe auch Eisbildungen. Die totale Schneehöhe bewegte ſich im Feldberggebiet zwiſchen 140 und 160 Zentimeter, im Hornisgrinde⸗Bereich zwiſchen 30 und 120 Zentimeter. Der Skiſportverkehr ging durchweg lebhafter als am Vorſonntag. Die Sonderzüge zeigten gute Beſetzung. Die Mehrzahl der Höhenzufahrtsſtraßen konnte mit Kraftwagen mit Schneekette!) befahren werden, allerdings waren die trecken Baiexsbronn⸗Ruhſtein⸗Mummelſee⸗Hornisgrinde und einige Linien im Südſchwarzwald ausgenommen, da ſich in den oberen Geländen hier noch mächtige Schneemaſſen türm⸗ ten, die infolge Verharſchung nicht von der Straße wegge⸗ räumt werden konnten. Im nördlichen Schwarzwald dürften ſich etwa 10. bis 12000 Sportler eingefunden haben. Der mittlere und ſüdliche Schwarzwald war von etwa 15⸗ bis 20 000 Sportlern aufgeſucht worden. Ueber 2000 Sportler hatten ſich von der Schweiz aus Richtung Baden nach dem Ski⸗ gelände des ſüdlichen Gebirgsteiles begeben. Im Rheintal wurden Sonntag früh durchſchnittlich minus 40 bis 11 Grad Kälte beobachtet; tagsüber trat hier eine Froſtmilderung bis auf minus 2 Grad ein. Hella wühlte das Geſicht in die heißen Kiſſen. Ihr war ſo ſterbensweh zumute, daß ſie laut hätte weinen können. Aber ſie preßte die Zähne aufeinander und erſtickte das Schluchzen in der Kehle. Daß nur die Mutter nicht wach wurde! Noch durfte ſie nichts von all dem erfahren, mit dem ſie ſelber ja erſt fertig werden mußte. Sie preßte die Hände auf das ſchlagende Herz. War es denn immer ſo, daß die erſte junge Liebe zer⸗ brechen mußte? Es war ſo ſchwer, daran zu glauben.: „Eva,“ flüſterte ſie, als iönnte dieſer Name ihr Halt geben. And dachte bebend hinzu: Das iſt die ſchöne und wunderbare Liebe, von der wir heute in deinem Park uns glückſelig erzählten. Wir vergaßen nur den Schmerz da⸗ ei. Wir dachten nicht daran. So ſchnell aber kann das 9 08 und Wunderbare verlöſchen und der Schmerz bleibt. 8 In dieſem Augenblick fiel ihr ein: Wenn Jonny nicht mehr an des Barons Unſchuld glaubte, wenn er zu Giſa Schuchert hielt und ſich beizeiten retten wollte, daun ver riet er ja auch Eva! Gab auch ſie und die Kameraden auf! Ein ungeheuerlicher Gedanke! Aber auch leichzeitig ein Gedanke, der ihr auf eine wunderbare un ſeltſame Weiſe wieder etwas von ihrer alten, friſchen Feſtigkeit zurückgab. a 15 Sie hielt zu Eva! Sie würde Jonny trotz allem be⸗ weiſen, daß ſie zu der großen Sache hielt! Daß ſie kein Mädel war, das ſich„in Berlin amüſierte“! Mochte er es glauben oder nicht. Sie hielt zu Schlichting und würde 5 ihn kämpfen. Und wenn Jonny dann ſah, daß er, 5 hrgeiz beſeſſen, doch auf eine falſche Karte geſetzt dane dann mochte er zuſehen, wie er mit ſeiner Scham fer 10 wurde, dann 1550 ihm in Gottes Namen Giſa Schucher weiterhelfen! 85 Nein, ſſe ließ ihre 120 nicht fallen! And möchte es Gott geben, daß dieſe Aufgabe ihr über den N und die Demütigung, die fie heute erfahren, hinweg half. Eroberies Land. Aus Sumpf und Eindde reiro Kulturgelände.— Aus der Tätigkeit des Arbeitsdienſtes im Sandtorfer Bruch. Mannheim, 12. Februar. Wenn heute ein Stadtbewohner einem Manne vom Ar⸗ beitsdienſt begegnet cht er ſich kaum Gedanken darüber, wie es um die Tätigkeit dieſes deutſchen Volksgenoſſen eigentlich beſtellt iſt. Nur wenige denken daran, daß ſich der junge Mann, um einer langen Arbeitsloſigkeit zu entgehen oder auch aus rein idealiſtiſchen Gründen freiwillig zum Arbeitsdienſt gemeldet hat, um hier in harter Arbeit drau⸗ ßen in Wind und Wetter zum Aufbau ſeines Vaterlandes beizutragen. Mit Pickel, Hacke und Spaten ziehen ſie hinaus, die Männer vom Arbeitsdienſt, um Sumpf⸗ Ind Oedge⸗ lände nutzbar und damit die deutſche Heimat von fremder Einfuhr unabhängig zu machen. Mit jedem Spatenſtich, den ſie vollführen, kommen ſie dieſem Ziele näher. Wer vor zwei Jahren noch das Oed- und Sumpfgelände ſah, das ſich zwiſchen dem Käfertaler Wald, dem Scharhof und Lampertheim ausbreitete, das die Mannheimer als den„Sandtorfer Bruch“ kennen, der wird heute ganz gewaltig ſtaunen, was die fleißigen Arbeits⸗ dienſtmänner in ſo kurzer Zeit aus dieſer für die Volkswirt⸗ ſchaft damals noch verloren ſcheinenden Gegend gemacht ha⸗ ben. In emſiger Arbeit wurden rund hundert Hektar Boden enkwäſſert und durch Umſchichtung des Geländes ein wachstumsreicher Boden geſchaffen, der weit und breit ſeinesgleichen ſucht. Ein hervorragend angelegtes Entwäſſerungsſyſtem ſorgt dafür, daß das gerade hier ſtark vorhandene Waſſer in geordneten Bahnen durch zahlreiche Gräben nach einem Sammelbecken abläuft und von einew Pumpwerk aufgenommen wird, das für den Abfluß in den Rhein ſorgt. Auf der anderen Seite verhütet dieſes Pumpwerk das Eindringen etwaigen Hoch⸗ waſſers. Bis zum Herbſt iſt dieſe ehemalige Wüſte vollſtän⸗ dig dem Verfall entriſſen, urbar gemacht. Dann werden den Arbeitsmännern, den jetzt noch im Sandtorfer Bruch be⸗ ſchäftigten zwei Abteilungen unter der bewährten Leitung ihres Feldmeiſters Pg. Knapp, deren eine ſchon in den nächſten Tagen zur Pfinz⸗Saalbach⸗Regulie⸗ rung abkommandiert wird, neue Aufgaben zugewieſen. Aus den Nachbarländern Mit dem Laſtauto verunglückt. Oggersheim, 11. Febr. Auf der Mutterſtadter Land⸗ ſtraße beim Waſſerwerk ereignete ſich in der Nacht ein ſchwe⸗ rer Verkehrsunfall. Der Fernkraftfahrer Hirning aus Stutt⸗ gart⸗Feuerbach, der einen Ferntransport mit gefüllten Harz⸗ fäſſern ausführte, wurde von einem entgegenkommenden Kraft⸗ wagen geblendet, verlor die Sicht und rannte ſeitlich gegen einen Baum. Der Führerſitz wurde von der Ladung voll⸗ ſtändig eingedrückt, ſo daß der Fahrer an einem Arm und an der Bruſt empfindliche Quetſchungen davontrug. Michelſtadt(Odenwald).(Auf der Arbeitsſtätte ich erſchoſſen.) Auf ſeiner Arbeitsſtätte in der Arzt'ſchen Tuchfabrik hat ſich der 39 Jahre alte Lohnbuch⸗ halter Chriſtopb Meyer erſchoſſen. Auto fährt an einen Baum Drei Verletzte. Nünſchweiler, 11. Febr. Ein ſchwerer Autounfall ereig⸗ nte ſich auf der Staatsſtraße oberhalb Nünſchweiler. Ein Wagen des Autovermieters Brückner aus Zweibrücken prallte in einer Kurve, als der Wagenlenker einem entgegenkommen⸗ den Kraftwagen ausweichen wollte, an einen Baum. Der faft neue Wagen wurde vollkommen demoliert. Drei In⸗ ſaſſen erlitten dabei ſchwere Verletzungen und mußten in das Krankenhaus nach Zweibrücken gebracht werden. Oas tückiſche Eis 2 aben erkrunken, darunter zwei Brüder. rler, 11. Febr. Auf dem Saumeis der Moſel in der Nähe von Mühlheim(Kreis Bernkaſtel) liefen meh⸗ rere Kinder Schlittſchuh. Plötzlich brach ein 15jähriger Junge ein und verſank. Sein füngerer Bruder im Alter von — 12 Jahren eilte zu Hilfe und verſuchte ihn aus dem Waſſer zu ziehen. Das Eis gab jedoch weiter nach, ſo daß auch der jüngere Bruder in die Fluten ſtürzte. Den übrigen Kame⸗ raden war es nicht möglich, die beiden Brüder aus dem Waſſer zu ziehen. 5 1 Toter, 3 Schwerverletzte. n Frankfurt a. M. Ein Perſonenkraftwagen, der mit vier Perſonen beſetzt war, geriet auf der Straße Frankfurt —Bilbel in einer Kurve ins Schleudern und ſauſte mit gro⸗ ßer Wucht gegen einen Baum. Der Fahrer des Wagens, der Arzt Dr. Rabe, wurde getötet, während die drei In⸗ ſaſſen mit ſchweren Verletzungen dem Krankenhaus zuge⸗ führt werden mußten. Die Urſache des Unfalls iſt noch nicht einwandfrei geklärt. Drei Perſonen vom Ertrinken gerettet. Koblenz. Ein älterer Mann ging am Ufer der Moſel entlang, ſtolperte über einen Gegenſtand und ſtürzte in die hochgehende Moſel. Der Mann verſchwand in dem wirbeln⸗ den Waſſer. Ein Werftkranführer eilte hinzu und bekam den wieder auftauchenden Mann zu faſſen. Obgleich er bei der mächtigen Strömung ſelbſt alle Mühe hatte, ſich zu halten, gelang es ihm, den Ertrinkenden den Fluten zu entreißen.— Ein weiterer Unfall wird aus Weißenthurm gemeldet. Ein im Alter von 9 Jahren ſtehender Junge ging am Rhein⸗ werft entlang, um das Hochwaſſer zu beobachten. Plötzlich rutſchte er auf den von dem Waſſer überſchwemmten Afer⸗ ſteinen aus und ſtürzte kopfüber in die reißende Flut. Ver⸗ ſchiedene Männer eilten zur Unfallſtelle und es gelang ihnen, den dem Ertrinken nahen Jungen dem naſſen Element zu ent⸗ reißen. Der dritte Unfall ſpielte ſich in Cochem ab. Ein ſechsjähriger Junge ſtürzte in die Moſel. Ein junger Mann rettete den Jungen, der bereits bewußtlos war. RNaubmord an einer 60⸗ Jährigen Riedlingen(Oberſchwaben), 11. Febr. Im benachbarten Erisdorf 2 5 die etwa 69 Jahre alte, allein in ihrem Hauſe wohnende Kreszentig König mit eingeſchlagener Schä⸗ deldecke im Bett tot aufgefunden. Die Haustür ſtand offen, das Fenſter war eingedrückt und alle Behältniſſe in 9255 Wohnung waren durchwühlt, ebenſo der kleine Kramladen, den die Frau innehatte. Der Mörder konnte durch einen Förſter in einem Walde in der Umgebung feſt; enommen werden. e. 5 8 12 400 Hektar Gelände ſind dort zu kultivieren, wozu 15 Abteilungen des Arbeitsdienſtes herangezogen werden; acht davon ſtellt der Arbeitsgau 27 Baden- Pfalz, die übrigen ſieben entſendet das Reich. Das geſamte ſtadteigene Gelände wurde 52 Siedlern zugewieſen, die mit ihren Familienangehörigen etwa 250 Köpfe aus⸗ machen und die hier Brot und Heimat gefunden haben. Je⸗ dem Siedler werden etwa 70 bis 80 Ar zur Verfügung ge⸗ ſtellt, außerdem für das noch fehlende Frühgemüſe ein be⸗ ſonderes eländeſtück. Die im letzten Jahre erzielte Ernte an Wirſing, Weißkraut und dergleichen wies eine außerordent⸗ lich hervorragende Güte auf, wie man ſie ſonſt wohl kaum findet. Krautköpfe von 12 bis 20 Pfund, die man als Erfolg der Arbeit mit nach Hauſe nehmen konnte, beweiſen das zur Genüge. Auch der Frühgemüſebau verſpricht erſtklaſſige Ergebniſſe. Man iſt jetzt ſchon eifrig mit dem Bau von Gewächshäuſern beſchäftigt, um hier etwas nach⸗ zuhelfen. Im übrigen iſt der fette Moorboden des Sand⸗ torfer Bruches außerordentlich ertragreich. In den nächſten fünf bis zehn Jahren iſt nach fachmänniſcher Anſicht kei⸗ nerlei Düngung erforderlich. Für Mannheim bedeutet die Kultivierung des Bruchs eine ſehr große Erleichterung in der Gemüſe⸗ verſor gung. Man iſt bald nicht mehr auf die zum Teil recht weit aus der Pfalz herüberkommenden landwirt⸗ ſchaftlichen Erzeugniſſe angewieſen, während auf der ande⸗ ren Seite wiederum der Pfalz durch die Rückgliederung des benachbarten Saargebietes neue Abſatzgebiete erſchloſſen ſind. Der Ueberſchuß der Erzeugniſſe des Bruchs findet in anderen deutſchen Gauen, wie letztes Jahr beiſpielsweiſe in Sachen, wohin große Mengen geliefert wurden, guten Ab⸗ ſatz. Der Transportverbeſſerung dient ein im Entſtehen be⸗ griffener Pahnhof mit Geleis für den Güterverkehr, ſo daß ſich auch hier dem Siedler zukunftsreiche Ausſichten bieten. Und alles das iſt der ſelbſtloſen Arbeit unſerer braven Arbeitsmänner zu danken. Deshalb kann man nur den Hut vor dieſen tatkräftigen jungen Männern der Arbeit, die für unſer deutſches Vaterland unendliche Kulturwerte erobern, ahnebreen! Vortrag. Wie bereits im Anzeigenteil bekannt gemacht wurde, findet heute Dienstag abend 8 Uhr durch den Frauenbund ein Vortrag von Frau Dr. Behme über das Thema:„Stimmungsbericht über die Volksabſtimmung“ ſtatt. Aus ſtellung von Schüler⸗ und Lehrlingsarbeiten. In der Zeit vom 11.17. Februar findet im ganzen Reiche eine Werbewoche zur Gewinnung von Lehrſtellen für die an Oſtern 1935 zur Entlaſſung kommenden Jugend⸗ lichen ſtatt. Aus dieſem Anlaß heraus fand geſtern nach⸗ mittag auch in Mannheim im Saale des alten Rathauſes die Eröffnung einer Ausſtellung von Schülerzeichnungen, Baſtelarbeiten und einer berufskundigen Schau ſtatt. Der Leiter des Arbeitsamtes, Pg. Nikles, begrüßte zunächſt die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, der Partei, der Wirtſchaft, Induſtrie und des Handwerks ſowie die zahlreich Erſchienenen, und ſprach dann vom Zweck der Werbewoche, der Gewinnung von Lehrſtellen. Es ſer Pflicht aller maßgebenden Stellen, nach beſten Kräften mit⸗ zuarbeiten und ſoviel Lehrſtellen zur Verfügung zu ſtellen, daß alle an Oſtern dieſes Jahr zur Entlaſſung kommenden Schüler untergebracht werden können. Die hier zuſammen⸗ geſtellte Ausſtellung zeige am beſten, daß die Jugend die beſten Anſätze für die verſchiedendſten Berufe habe, und es ſei die Pflicht aller, dieſe Anſätze zur Entfaltung zu bringen. Er ermahnte auch noch die Eltern, die Jugendlichen nicht in ſogenannte Modeberufe zu drängen. Mit der Aufforderung, die Ausſtellung mit ihren verſchiedendſten Arbeiten als richtungweiſend bei der Bereitſtellung von Lehrſtellen zu benützen und bei Bedarf ausnahmslos die Vermittlung des Arbeitsamtes in Anſpruch zu nehmen, ſchloß er ſeine Anſprache. In der Ausſtellung werden Arbeiten der verſchieden ⸗ ſten Arten von Berufen und Handwerkern gezeigt. Sicher werden die gezeigten Arbeiten zur Werbung„Gebt der Jugend Lehrſtellen“ ihr gut Teil beitragen. Ui Todesfall. Im Alter von 85 Jahren ſtarb in Wall⸗ ſtadt Altbürgermeiſter Peter Hecker, der längere Jahre die Geſchicke der Gemeinde Wallſtadt vor ihrer Eingemeindung mit Mannheim leitete. Verhängnisvoller Zuſammenſtoß. Ein Z2 jähriger Kraftradfahrer ſtieß auf der Straßenkreuzung U 3 und T 4 mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen. Beim Verſuch auszuweichen geriet der Perſonenkraftwagen auf den linken Gehweg in eine Kindergruppe, wobei einige vier⸗ bis acht⸗ jährige Mädchen erfaßt und auf den Boden geworfen wurden. Sie erlitten Hautabſchürfungen und Prellungen und mußten ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Lebensgefahr beſteht nicht, Die beiden Fahrzeuge wurden beſchädigt. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß trifft beide Fahrzeuglenker. — Störung des Arbeitsfriedens. Das Soziale Ehren⸗ gericht im Treuhänderbezirk Mitteldeutſchland tagte in Gera. Unter der Anklage, Anfang Dezember 1934 den Arbeits⸗ frieden durch böswillige Verhetzung geſtört zu haben, waren wei Arbeiterinnen der Kammgarnſpinnerei Teichwolframs⸗ orf. Den Hintergrund bildeten Akkordſtreitigkeiten, die bei einem Teile der Gefolgſchaft zu einer gewiſſen Verärgerung geführt hatten. Den beiden Angeklagten wurde nun vorge⸗ worfen, ihren Mißmut ſo weit getrieben zu haben, daß es ihnen zuzuſchreiben war, wenn eines Morgens die Maſchinen des Betritbes zur gewohnten Zeit nicht liefen. Dadurch mußte ſich erſt recht der Tatbeſtand der Störung des Arbeitsftiedens ergeben. Die Verhandlung verlief aber zu⸗ nächſt ergebnislos, denn das Gericht kam zu der Ueberzeu⸗ gung, daß durch 1125 Beweisaufnahme ausreichende Klarheit noch nicht erbracht war und entſchloß ſich, die Sache zu rtagen. 7 45„ Wetterberichtt Anter dem Einfluß des ausgedehnten nördlichen Hoch⸗ e e mehrfa iteren, in der a 0 N Welter zu erwarten. In 1 vielfach Niederſchläge⸗ 105 Das ſchöne Bauernhaus Anſere alten deutſchen Bauernhäuſer ſind wie die Eichen im deutſchen Wald, feſt mit dem Heimatboden verwurzelt und ſtandhaft in allen Stürmen. Wer die Bauernhäuſer kennenlernen will, der muß ihre Dächer betrachten. Wie viel⸗ geſtaltig ſind ihre Formen, wie wechſelvoll iſt das Spiel ihrer Linien. Die Dächer der Schwarzwaldhäuſer ſind wie mächtige Pelzmützen, als wirkſamer Wärmeſchutz über das Haus geſtülpt. Ganz anders, ſparſam und dürftig ſind die ächer oſtpreußiſcher Fiſcherkaten. Jeder Balken iſt koſtbar, faſt ſo koſtbar, wie jedes Wort aus einem harten Mund. Flache, ſteinbeſchwerte Dächer finden wir in den Alpen⸗ ändern, während Schleſiens Mittelgebirgshäuſer uns durch die 1 Reihung ihrer handgeſchnitzten Schindeln erfreuen. In Mecklenburg ſtehen ganze Reihen von Schilfs⸗ dächern, während die Bauernhäuſer im Thüringer Wald dem grauen Schiefer ihre Eigentümlichkeit im Bau und in der Stimmung verdanken. Für die Gebirgsländer, wie für die Gebiete mit reichem Waldbeſtand iſt das Schindeldach die bodenſtändige Deckungsart. Die ſchmalen Holzſchindeln, die der Bauer an den langen Winterabenden ſchnitzte, und die in charakteriſtiſchen Rundſtapeln den Sommer über getrocknet wurden, ſterben immer mehr aus. Der Sinn für die alte Schönheit der Schindeln ging verloren und mußte erſt in die⸗ ſen Tagen der völkiſchen Erneuerung wieder geweckt werden. Wenig bekannt und doch ſeit älteſten Zeiten in Ver⸗ wendung iſt das Schilfdach, das man beſonders im Seengebiet früher recht zahlreich fand. Für die norddeutſche Tiefebene iſt vor allem das Ziegeldach ſehr bezeichnend. Ohne das leucßten de Rot der Dächer, das einen ſo friſchen Gegen⸗ 5 zum Grün der ſaftigen Wieſen bildet, können wir uns die norddeutſche Landſchaft kaum denken. Als bodenſtändig darf auch das blaugraue Schieferdach im Rheinland, in Thü⸗ ringen und in den ſüdlichen Harzlandſchaften angeſprochen werden. Hier finden wir zahlreiche Schieferbrüche, die das wertvolle Material ſeit vielen Jahrhunderten in die Dörfer der näheren Umgebung ſenden. Eine ſcharfe Ablehnung müſſen verſchiedene Induſtrieerzeugniſſe erfahren, die willkürlich ins Landſchaftsbild eingreifen und den Bauten ein fremdes Antlitz geben. Das Pappdach bürgert ſich überall ein und verdrängt allmählich die gute alte Dachhaut. Auch die Falz⸗ tafelbleche erobern allmählich die Dörfer und verdrängen die gute alte Schindel und den wertvollen Biberſchwanzſtein. Hier kann allein das gute Beiſpiel wirken, um jedem Bauern eindringlich zu beweiſen, wieviel ſchöner die Bauweiſe der Väter, um wieviel wertvoller die bodenſtändige Dachhaut iſt gegenüber allen fremden Eindringlingen. So ſpiegelt lich im Weſen der Dächer deutlich der Kampf um die Reinerhaltung der deutſchen Scholle. Zum deutſchen Bauern⸗ haus gehört ein rechtes, bodenſtändiges Dach. late— b Was eine Meiſenfamilie verzehrt Jährlich 1.5 Zentner Inſekten. Eine der wichtigſten Aufgaben für den Bauern wie für den Gartenbeſitzer iſt die Schädlingsbekämpfung. Direkte Be⸗ kämpfung der Schädlinge iſt ſchwer, ſehr leicht aber iſt die indirekte Bekämpfung durch Heranziehung von Helfern aus der Vogelwelt. Nur die wenigſten wiſſen den Nutzen des Vogelſchutzes voll zu würdigen. Ein kleines Beiſpiel mag zeigen, wie groß z. B. der Nutzen der Meiſen iſt. Eine Kohl⸗ meiſe wiegt im Durchſchnitt etwa 18 Gramm und iſt in der Lage, vermöge ihres raſchen Stoffwechſels ungefähr das gleiche Gewicht täglich an Nahrung aufzunehmen. Das macht im Jahr alſo 6570 Gramm. Rechnet man weiter, daß ein Kohlmeiſenpaar bei nur einmaliger Brut im Durchſchnitt acht Junge aufzieht, daß alſo zehn Kohlmeiſen zu einer Familie gehören, ſo kommt man zu einem Nahrungsverbrauch bei nur einer Meiſenfamilie von etwa 1.5 Zentnern im Jahr. Wie ungeheuer aber eine Menge von 1.5 Zentnern Inſekten aller Entwicklungsſtufen iſt, wird erſt dann verſtändlich, wenn man berückſichtigt, daß oft Tauſende von Inſekten und In⸗ ekteneiern auf ein Gramm gehen. Ein bekannter Vorkämpfer Vogelſchutzes, Forſtmeiſter Dr. h. v. Haenel, hat aus⸗ gerechnet, daß auf ein Gramm etwa 1000 Eier der Nonne und etwa 4000 Eier des Froſtſpanners kommen, der Inſekten alſo, denen die Meiſen mit Vorliebe nachſtellen und die ſie gerade zur Winterszeit, wenn andere Inſekten fehlen, in großen Mengen vernichten. Aehnlich liegen die Dinge bei anderen Vogelarten. Zahlreiche Beobachtungen an Schwal⸗ ben, Rotſchwänzchen, Fliegenſchnäppern, Gras⸗ m cken 605 vor allem bei der Fütterung der Jungen, haben gezeigt, daß die Menge der vertilgten Inſekten un⸗ gefähr auch die gleiche iſt, die die Meiſen benötigen. In England iſt die Behauptung aufgeſtellt worden, daß ſie ben Jahre ohne Vögel das Ende der Menſchheit be⸗ deuten würden. Gewiß gibt es auch viele nützliche Inſekten, doch über⸗ wiegen ſicher die ſchädlichen, und ſo werden die Vögel vor allem auch mehr ſchädliche als nützliche vertilgen. Eine ſehr intereſſante Beobachtung hat übrigens der bereits erwähnte Forſtmeiſter bei einem Rotſchwanzpärchen gemacht, indem er feſtſtellte, daß ungefähr vier Fünftel aller herbeigebrachten Infekten ſchädlich waren, während nur ein Fünftel zu den nützlichen oder harmloſen gehörte. Vogelſchutz iſt alfo eine volkswirtſchaftliche Tat von größter Bedeu⸗ tung. Gedenktage 8 12. Februar. N 1804 125 9 Immanuel Kant in Königsberg in Pr. geſtorben. 1809 Der engliſche Naturforſcher Charles Darwin in 85 A ee 5 8 1 5 Der ter Otto Ludwig in Eisfeld geboren. 1870 Der Induſtrielle Hugo Stinnes in Mülheim d. d. Ruhr geboren. Nannheimer Nationaltheater Donnerstag, 14. Februar: Für die NS⸗Kulturgemeinde f Ortsgruppe Ludwigshafen, Abt. 41 bis 42, 101 bis 106, 401 bis 404, 421 bis 427, 431, 432 bis 436, 401 bis 492, 521 bis 528, 525, 904, 909, Gruppe B, und Gruppe F Nr. 815 bis 817:„Die Meiſterſin⸗ ung von Nürnberg“, von Richard Wagner. An⸗ fang 18.30, Ende 23.30 Uhr. Freitag, 15. Februar: Nachmittags, Schülermiete B: „Don Carlos“, von Schiller. Anfang 14.30, Ende f gegen 18 Uhr.— Abends: Miete F 14:„Carmen“, 5 von Georges Bizet. Anfang 19.30, Ende 22.45 8 g Samstag, 16. Februar: Miete A 14, Sondermiete A 7: Für die NS Kulturgemeinde Mannheim Abt. 101 bis 104, 120. Zum letzen Male:„Komödie der Irrun⸗ gen, von Shale peare. Aufang 20, Ende 22 Uhr. Neues aus aller Weli Auch das dritte Kind geſtorben. In dem Befinden des dritten Kindes der Frau Jünemann in Berlin, die ihre Kinder verhungern ließ, trat eine derartige Verſchlechterung ein, daß das Kind gegen 12 Uhr mittags im Horſt Weſſel⸗ Krankenhaus an den Folgen der Entkräftung verſtarb. AA Tod am Molor. In dem Dorfe Failnbach(Bayern) hielt ſich der 14jährige Metzgerlehrling Johann Beham im Nachbarweſen am Benzinmotor auf. Als der Knecht, der Waſſer zum Nachgießen holte, zurückkam, bot ſich ihm ein ſchrecklicher Anblick. Beham war vom Motor erfaßt wor⸗ den und lag im Motor. Es war ihm die Schädeldecke ein⸗ geſchlagen; außerdem hatte er noch andere ſchwere Ver⸗ letzungen erlitten, denen er erlag. Ab Von einem Pferd kotgedrückt. Als der Bauer Leon⸗ hard Bauer von Trugenhofen(Bayern) im Stall zu einem Pferde ging, wurde er von dieſem an den Stand gedrückt. Bauer verſpürte anfänglich nur leichte Bauchſchmerzen, die ſich jedoch im Laufe des Tages ſteigerten. Das Leben des erſt 35 Jahre alten Mannes war nicht mehr zu retten. A Anſpruchsloſe Greiſin. Vor einigen Tagen war die einſam in einer Holzhütte lebende 72 Jahre alte Wittfrau Joſefa Lipp in Neſſelwang(Allgäu) aus dem Leben ge⸗ ſchieden. Die Unterſuchung der ſtark verwahrloſten Einrich⸗ tung der Holzhütte förderte einen Geſamtbetrag von etwa 1700 Mark zutage. A Geſtändnis einer Mörderin. Die Unterſuchung in der Roſenmüllerſchen Bluttat in Schönſee(Ndb.) führte zu einem Geſtändnis der Täterin, die ihren Mann mit einem Beil erſchlagen hatte. Sie gibt nun zu, nicht in Notwehr gehandelt zu haben. A Beide Beine abgefahren. Der 17 Jahre alte Lehrling Werner Stegner von Neuſtadt bei Coburg ſprang auf einen ſchon fahrenden Zug auf, kam zu Fall und geriet unter die Räder. Dem jungen Menſchen wurden beide Beine abgefahren. ib Schmugglerkönig das Handwerk gelegt. Der 48jäh⸗ rige Karl Guendera aus Eger betrieb ſeit 1931 den Schmuggel an der tſchechiſchen Grenze berufsmäßig. Er hat nicht weniger als 172 Pfund Tabak und 4462 Päckchen Zigarettenpapier über die Grenze nach Bayern einge⸗ ſchmuggelt. Das Schöffengericht Weiden verurteilte den Schmuggler zu zwei Jahren Gefängnis und 50 000 Mark Geldſtrafe, erſatzweiſe ſechs Monate Gefängnis, ſowie zum Werterſatz der Waren. i Hochwaſſer der Sieg fordert zweites Todesopfer Nachdem bereits am Montag ein achtjähriger Junge in den hochgehenden Fluten der Sieg ſeinen Tod fand, hat das Hochwaſſer ein zweites Todesopfer gefordert. Ein 41jähriger verheirateter Mann aus Siegburg geriet in der Dunkelheit in die Sieg und wurde ſofort von der Strömung ergriffen. * Wie kommt die Tabakspfeife in den Kuhmagen? In Schnidmühlen(Opf.) mußte eine Kuh notgeſchlachtet werden, die immer weniger fraß und deshalb ſtändig magerer wurde. Die Urſache war, wie ſich herausſtellte, eine Tabakspfeife, die ſie im Magen hatte. Das Ende eines kühnen Seemannes Kapitän Polack als Leiche geborgen. Bremerhaven, 12. Febr. Montagmittag wurde bei Baggerarbeiten im Vorhafen zur Kaiſerſchleuſe die Leiche des Kapitäns Polack an die Oberfläche geſpült und gebor⸗ gen. Polack wurde ſeit dem 16. November v. J. vermißt. Er hatte damals an der Feierſtunde auf dem Lloyd⸗Schnell⸗ dampfer„Bremen“ teilgenommen, die anläßlich der Zu⸗ rücklegung von 100 Rundreiſen über den Nordatlantik und des 60. Geburtstages des Kapitäns der„Bremen“, Kom⸗ modore Ziegenbein, ſtattfand. Er hatte ſich ſicherlich auf dem Heimwege im Dunkeln verirrt und war bei einem Schleu⸗ ſenübergang in den Hafen geſtürzt. Polack, der im 75. Lebensjahr ſtand, war zuletzt der Ka⸗ pitän des Lloyd⸗Schnelldampfers„Kronprinzeſſin Cäcilie“, mit der er bei Kriegsausbruch auf der Heim⸗ reiſe von Newyork überraſcht die berühmten Fahrten vom engliſchen Kanal nach Amerika und zurück machte, die ein Beiſpiel kühnen Seemannsgeiſtes ſind. Viel Schnee ſogar in Afrika! N Paris, 11. Febr. In der Gegend von Oran haben außergewöhnlich ſtarke Schneefälle eingeſetzt. Eiſenbahnzü und Autobuſſe ſind zum Teil eingeſchneit. Bei Tlemcen gen zwei Perſonenzüge und fünf Autobuſſe feſt. Berittene Helfer haben die Fahrgäſte abgeholt und ſie in umliegende Gehöften untergebracht. Teilweiſe liegt der Schnee 8 Meter hoch. Mehrere Eingeborenenhütten ſind unter 0 Schneelaſt zuſammengebrochen. DVbVVVTTVTTTTVTCTCTCTbTbTVTVTVTVTVTVTVTVDVUVCVCVCDUVCUDD Gewinnauszug 5. Klaſſe 44. Preußiſch⸗Süddeutſche(270. Preuß.) Klaſſen⸗Lotlerie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II 9. Februar 1935 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 10000 M. 43475 2 Gewinne zu 5000 M. 245401 4 Gewinne zu 3000 M. 277007 399122 22 Gewinne zu 2000 M. 9793 15031 28734 107019 176529 187349 53452 306929 314749 327504 391900 28 Gewinne zu 1000 M. 903 6341 25931 61944 172100 181416 87854 207579 233299 285220 300944 302396 307766 321215 „100 Gewinne zu 500 M. 3169 15206 16584 16869 17348 28746 36246 36916 598405 68894 69606 82577 87602 89127 91825 86996 112053 1180858 119349 125752 135810 138655 142240 152769 161292 165185 165195 175388 176832 187901 200140 203044 207078 214539 229437 242204 253082 258324 263855 272470 292751 301730 313604 344581 354887 362733 365916 380577 386772 389985 400 Gewinne zu 300 M. 8146 10494 12216 17375 18562 19237 20090 23723 24823 27329 27546 28089 29900 30854 34990 3745 39529 40172 41447 42789 43685 44536 45173 45265 49717 49862 50647 51190 52003 52350 58170 59240 58586 60585 61324 65662 66376 67788 68940 70838 71880 75289 79001 79137 81028 82859 84665 85988 86171 90635 92250 93056 96516 96880 97558 98259 160697 105854 106469 108088 108846 110154 111418 113063 113493 114070 118711 119013 122729 125374 125468 127694 128122 128684 131285 134581 135526 135928 137226 140943 142193 144007 144248 144588 145621 148059 150557 151292 153760 158084 157049 160275 163098 188471 1772033 180469 180543 181849 182256 182270 184289 184378 185876 185877 186081 188444 189025 191053 194444 198184 20464 209928 212323 216380 218643 221651 229333 229749 230098 233238 234908 238703 239542 242628 244213 245970 258319 281016 261367 263746 264588 266073 272598 273913 274025 274825 275535 275918 278077 280149 284696 290022 294617 299341 309607 309704 315343 329356 322312 325181 326166 327501 328819 330055 330067 330610 330741 332834 333328 335806 337280 339350 340529 341300 343753 344307 349775 351833 354317 358592 360815 361074 363215 3634 8 364745 365725 367157 367240 387764 371737 372036 373519 375366 377954 378951 378924 380342 382264 384489 387900 388083 389798 390949 392288 392358 392557 395268 396861 397013 389254 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 30000 M. 297871 2 Gewinne zu 5000 M. 26709 10 Gewinne zu 3000 M. 35295 94412 283239 297545 366740 18 Gewinne zu 2000 M. 1031 7408 182414 186034 222213 226633 272009 302394 337863 24 Gewinne zu 1000 M. 39859 68514 92701 164555 213964 233848 267022 282386 288242 292395 321913 365434 94 Gewinne zu 500 M. 10367 18574 21696 28543 42241 4425 48079 56844 65372 79169 82323 83617 101590 104026 105033 197760 108428 122163 123688 125547 130885 142445 49376 149941 161524 182528 163183 180134 186237 202508 207464 211394 219785 241802 254803 278838 292093 321426 323387 329728 339870 353040 356601 361230 376808 388513 398125 2. Ziehungstag 2 1 5 20 Tagesprämien. Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu ſe 1000 R gefallen, und zwar je eine auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II: 3680 18940 51879 91085 5 126290 208849 Im Gewinnrade verblieben: 560 Tagesprämien zu je 1000 Mark, 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 2 zu je 50000, 6 zu je 30000, 12 zu je 20 00, 46 zu je 10000, 190 zu; 5000, 872 zu je 3000, 936 zu je 2000, 1886 zu je 1000, 4584 zu je 500, 18398 zu je 300 Mark. 2283837 325428 a VBerſammlungs⸗ Kalender. Bozz, Mädchenſchaft I. Heute abend 8.15 Uhr Heimabend. Sammel ⸗Anzeiger tur für Mitglieder der Landw. Ein- 1. Verkaufsgenoſſenſchaſt. s Schweres Schlachtſchwein zu kaufen geſucht. Auskunft im Lager. Geldbeutel mit Inhalt von Zähringer⸗ bis Kloppen⸗ heimerſtraße verloren. Abzugeben bei Schreinermeiſter Alb. Seitz, Kloppenheimerſtraße. 0 Naucdlic „Ballenia“ „Bullenia 3 Röhren, Netzempfänger, Hypotheken- und Balis achaſſe G. m. b. 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Vorher: Die Hbenteuer der Biene Maja nach dem gleichnamigen Roman 5 von Waldemar Bonsels. 8 S Letzte Gslegenhelt heute Abend. p Tard PMTACHON Erwerbslose 40 Pig. ode o H palast Theater. nt f eee — Soeben erſchienen: 1. 4* Bauerntum Aüfelunnunmbinlügdümanzntnnmum num vor den Toren der Großſtadt 1 5 enetünununmummmntmunmtndammmtthurmen numme 0 Von Dr. Karl Kollnig. Eine neue Heimatſchrift über das Seckenheimer Bauerntum in Geſchichte und Gegenwart, e ö Sprache, in Sitte, Bräuch und Volksüberlieferung-⸗ 60 Seiten mit 6 Bildtafeln Preis: 1.50 ME. — ö Zu beziehen durch den Verlag„Neckar- Bote“ ——— 2 ———— r