rede 3 Ne 5 e „ eiſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar, 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ** Fages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illustriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 35 1200. 35. Jahrgang Der Führer eröffnet die größte Auko-Schau der Welt.— Großartiger Erfolg der planvollen Förderung des Mokor⸗ verkehrs. Berlin, 14. Februar. Die größte Automobilausſtellung der Welt, die diesjäh⸗ tige Inkernationale Aukomobil⸗ und Mokorradausſtellung in Berlin, wurde Donnerstag mittag vom Führer und Reichskanzler mit einer großangelegten richtungweiſenden Anſprache in den Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm er⸗ öffnet. Der Feier wohnten die Reichsregierung, faſt das ge⸗ ſamte Diplomakiſche Korps, die Reichs ⸗ und Gauleiter der Partei, namhafte Verkreter aller Gliederungen der Parkei, zer Induſtrie und Wirkſchaft und 100 Handarbeiter der größten ausſtellenden Firmen aus dem Reich und aus Ber⸗ iin als Ehrengäſte bei. Der Präſident des Verbandes der Automobil⸗Induſtrie, Geheimrat Dr. Allmers, hielt eine Begrüßungsrede. Nach einem Hinweis auf die Tatſache, daß vor 50 Jahren, im Frühjahr 1885, Carl Benz den erſten Kraftwagen der Welt zum Laufen gebracht hatte, ſagte er: Die deulſche Automobilinduſtrie kann in dieſem Jubi⸗ läumsjahr den Rekord des Abſatzes aufweiſen. Brachten doch die letzten 12 Monate eine Umſatzhöhe, wie ſie bisher nicht erreicht worden iſt. Die Erſatzbeſchaffungsmaßnahmen der Regierung hatten die Wirkung, daß unſere Werke auch im Winter gut beſchäftigt waren, ja, der Dezember, ſonſl ſteis der ſchwächſte, wurde in Bezug auf Auftragseingänge einer der beſten Monate des Jahres. Der Januar 1935 er⸗ gab an Julaſſungen für Perſonenkraftwagen das 4, fache, für Laſtwagen das fünffache des Januar 1933. Es klingt wie ein Wunder! Die Eröffnungsrede des Führers Der Führer und Reichskanzler eröffnete ſodann die In⸗ ternationale Automobilausſtellung mit einer Anſprache, in der er ausführte: „Als ich am 11. Februar 1933 zum erſten Mal die Ehre hatte, von dieſer Stelle aus zu ſprechen, befanden ſich der deutſche Verkehr und die deutſche Verkehrswirtſchaft in einem faſt unaufhaltſam erſcheinenden Niedergang. Wäh⸗ rend über ſechs Millionen Menſchen ohne Erwerb und eige⸗ nen Verdienſt die immer kleiner werdende Zahl der noch produktiv Schaffenden auf das ſchwerſte belaſteten, ging eine Induſtrie nach der anderen dem Zuſammenbruch entgegen. Beſondes grauenvoll wirkte ſich dieſer in der Verkehrswirtſchaft aus. Eine Induſtrie, die in anderen Ländern an der Spitze der produktiven Arbeit ſtand, ſchien in Deutſchland langſam einzugehen. Der Verkauf von 46 000 Wagen in einem Jahr war nicht einmal genügend, den jährlichen Abgang von der an ſich ſo beſcheidenen Zahl unſe⸗ res Kraftwagenbeſtandes auszugleichen. Von einer Ver⸗ 1 unſerer Motorfahrzeuge konnte keine Rede mehr ein. Dieſe Entwicklung war aber zugleich ein beängſtigendes Symptom für die immer mehr um ſich greifende allgemeine Lähmung und ſchien geradezu denen Kecht zu geben, die planmäßig und bewußt im deutſchen Volk einen Minderwer⸗ ligkeitskomplex hochzüchten wollten. Wenn ich damals von dieſer Stelle aus die Entſchloſſen⸗ heit des neuen Regimes verkündete, dem langſamen Verfall unſeres Kraftverkehrs Einhalt zu gebieten, dann war ich mir darüber klar, daß eine ſolche Wendung nur im Rahmen einer allgemeinen Wiederbelebung unſerer Wirtſchaft gelingen kann. Aber wenn die Geſundung unſe⸗ res Kraftverkehrs und der an ihm beteiligten Wirtſchaft nur in Verbindung einer allgemeinen Belebung ſtattfinden kann. darf man auch umgekehrt nicht vergeſſen, daß dieſe allgemeine Wiederherſtellung unſeres wirk- ſchaftlichen Lebens mißlingen müßke, ohne die einzelnen Teilmaßnahmen zur heilung wirkſchaftlicher Schäden auf den verſchiedenen zahlreichen Einzelgebieken. Wenn wir nach knapp zwei Jahren in der Förderung des deutſchen Automobilweſens ſo große und durchſchlagende Erfolge aufzuweiſen vermögen, dann ſoll man erkennen, daß dies nicht einem Zufall oder einer Hexerei zu verdanken iſt, ſondern einem ſehr umfaſſenden Angriff ge⸗ gen beſtimmte Urſachen des früheren Verfalls auf dieſem Wirtſchaftsgebiet einerſeits und einer Reihe weiterer Maß⸗ nahmen, deren Wirkung aus dem Geſamtzuſammenhang dieſer Aktion rein pſychologiſch ſchon nicht wegzudenken iſt. Ohne ſie wäre dieſer Verſuch, den Zuſammenbruch unſerer Automobilinduſtrie aufzuhalten, troß allen ſonſtigen guten Willens dennoch mißlungen! Warum gerade in Deutſchland? Die Automobilfabrikation nimmt mit ihren Nebenindu⸗ ſtrien eine ſehr entſcheidende Schlüſſelſtellung ein. Warum gerade in Deutſchland die Entwicklung dieſer In⸗ ſtrie ſo ungünſtig verlief, iſt auf den erſten Blick ſchwer verſtändlich. In unſerem Lande wurde der Kraftwagen erfunden Die Namen Daimler und Benz gehören zu den großen Verkehrspionieren der Menſchheit! Unſere ngenſeure gehören und gehörten zu allen Zeiten zu den lüchtigſten und fähigsten Technikern der Welt. Der deuteche Arbeiter wird gerade in ſeinem Qualitäls⸗ wert von keinem anderen Arbeiter übertroffen. Der Triumph des Motors. Freitag, den 15. Februar 1935 Warum ſoll nun unſer Volk, das in ſeinen Eiſenbah⸗ nen, in ſeinen Schiffahrtslinien und— ſeik den letzten ein⸗ einhalb Jahrzehnten— auch in ſeiner Luftpoſt eine außer- ordenkliche Intenſität des Verkehrs entwickelt hat, gerade mit dem Verkehrsmiktel in einem enkwürdigenden Rück ⸗ ſtand bleiben, das es einſt ſelbſt erfunden hat? Die Gründe kennen heißt hier die Vorausſetzung ſchaf⸗ fen für die Beſeitigung dieſes unmöglichen Zuſtandes. Wenn der Weltkrieg durch ſeine Abſchließung Deutſch⸗ lands uns zum erſten Male aus dem Rahmen und dem Fluß der internationalen Entwicklung dieſes Verkehrsinſtru⸗ mentes herausriß, dann war es nach ihm der Vertrag von Verſailles, der durch ſeine Erdroſſelung Deutſchlands die Bedingungen für den Zuſammenbruch unſerer Automobil⸗ wirtſchaft ſchuf. Unkluge Maßnahmen der Regierungen taten im Bunde mit einer zur Primitivität hinſteuernden marxiſtiſchen Weltanſchauung das übrige, um Produktion und Käufer zu bedrücken und abzuſchrecken. Wenn das erſte, was getan werden mußte, die Beſeiti⸗ gung der zum Teil geradezu unvernünftigen behördlichen Hemmungen ſowie die Abſchaffung einer Anzahl wahrhaft verkehrsmörderiſcher Belaſtungen war, dann war aber nicht minder wichtig, die allgemeine Wiederher⸗ ſtellung des Selbſtvertrauens unſeres Volkes und in dieſen beſonderen Fall die wirkungsvolle demonſtrative Hervor⸗ hebung und Unterſtreichung dieſer uns geſtellten Aufgabe ſowie die ſichtbare Feſtſtellung der volkswirtſchaftlichen Be⸗ deutung derſelben. Ich hielt es daher damals für notwen⸗ dig, daß parallel der Entlaſtung des Kraftwagenverkehrs von den ſtaatlichen Bedrückungen eine bewußte Förderung desſelben in der Form eines pſychologiſch wirkſamen An⸗ reizes durchgeführt werden muß. Die Stärkung des Auto⸗ mobilſports gehört in das Kapitel der Wiedererweckung des Intereſſes der Nation an dieſem wunderbaren Inſtrument modernſter Verkehrstechnik der Menſchheit. Aber ebenſo iſt dann notwendig der Bau eines Straßennetzes, das ja eine der Vorausſetzungen für eine wirklich zukunfts⸗ reiche Moderniſierung unſeres Verkehrs überhaupt iſt. Wenn wir bedenken, daß in der deutſchen Automobilindu⸗ ſtrie und in den Zubehör⸗ und Reparaturwerkſtätten ſowie im Baugewerbe, das für Fabriken und Garagen tätig iſt, jährlich ſchon jetzt über 600 000 Menſchen beſchäftigt ſind und wenn wir zu ihnen noch rechnen die rund 400 000 direkt oder indirekt am Bau der Reichsautobahnen und am Ausbau unſerer Straßen Beſchäftigten, dann ergibt dies eine Zahl von rund einer Million Menſchen, die heute in dieſer Wirtſchaft ihr Brot verdienen. Bei einem Andauern der früheren Verhältniſſe würden aber vielleicht keine 20 v. H. von dieſer Zahl Arbeit und Auskommen finden! Das heißt: die geſamte Kraftverkehrswirtſchaft ein⸗ ſchließlich den Straßenbau entlaſtet das Reich um mindeſtens 400 bis 500 Millionen Mark dank der heutigen Entwicklung allein an Arbeitsloſen⸗ und Fürſorgeunterſtüt⸗ zungen. Sie ſchafft darüber hinaus ein Steuerauf⸗ kommen, das insgeſamt dieſem Betrage nur wenig nach⸗ ſtehen dürfte! Alſo die Summen, die für die direkte und indirekte Jör⸗ derung dieſer zukunftsreichſten Induſtrie aufgebracht wer⸗ den, ſtehen— auch unker Einrechnung der Koſten unſeres Straßenbaues— in keinem Verhältnis zu dem ſchon heute in Erſcheinung kreienden Gewinn. Ich kann mich daher auch heute nur wieder zu dem Pro⸗ gramm bekennen, das vor zwei Jahren aufgeſtellt wurde und das unterdeſſen ſo überaus reiche Früchte getragen hat. Höchſtes behördliches Enkgegenkommen und höchſte Rückſichtnahme auf den Kraftwagenverkehr und die Krafk⸗ wageninduſtrie, ſtarke pſychologiſche und materielle Jör⸗ derung des Kraftwagens im Spork und endlich Förderung und Sicherung des Verkehrs durch die pſychologiſch über⸗ haupt nicht zu ermeſſende Bedeutung des Baues unſerer Reichs autoſtraßen. Sie werden in wenigen Jahren eines der gewaltigſten Propagandamittel nicht nur für eine heute vielleicht in gan⸗ zem Umfange gar nicht vorausgeahnte Steigerung des Kraft⸗ verkehrs und damit der Produktion ſein, ſondern auch ein jährlicher Anziehungspunkt für viele hunderttauſend Fremde. Denn: nach Fertigſtellung der Reichsautobahnen wird Deutſchland das weitaus modernſte Aukoſtraßennetz der Welt ſein eigen nennen. Ein gewaltiges Dokument friedlichen Fortſchrittes. Der Volkswagen Zu dieſen Maßnahmen kommt als weitere Aufgabe die Schaffung des Wagens der breiten Maſſe. Ich freue mich, daß es der Fähigkeit eines glänzenden Konſtrukteurs und der Mitarbeit ſeines Stabes gelungen iſt, die Vorentwürfe für den deutſchen Volkswagen fertigzuſtellen, um die erſten Exemplare ab Mitte dieſes Jahres endlich erproben zu kön⸗ nen. Ich habe bei der letzten Automobilausſtellung ſchon er⸗ klärt, daß die Erfüllung dieſes Auftrages Jahre erfordern kann, allein die Aufgabe muß gelöſt werden und daher wird ſie auch gelöſt. 5: 8 f f f Es muß möglich ſein, dem deutſchen Volk einen Krafk⸗ wagen zu ſchenken, der im Preiſe nicht mehr koſtet als früher ein mitkleres Motorrad und deſſen Brennſtoff- verbrauch mäßig iſt. 10 000 Erwerbsloſe in allen Herſt Nr. 39 Es iſt dies nicht nur eine Aufgabe der Automobilinduſtrie, ſondern auch eine Aufgabe unſerer Rohſtoffproduktion, die in dieſem ganz beſonderen Falle in ihrer Preisgeſtaltung nicht nur den eminent volkswirtſchaftlichen, ſondern auch den nationalen Zweck zu berückſichtigen hat. Indem wir aber dieſe große Zielſetzung vornehmen, ergibt ſich zwangs⸗ läufig und von ſelbſt die weitere Aufgabe der Sicherung unſeres Brennſtoffbedarfes. Wir befinden uns aber gerade hier mitten in einer Serie. ich kann ſchon ſagen umwälzender Erfindungen. Wir wiſſen es alle, daß ſowohl die Fragen des ſynthetiſchen Gummis als auch die des ſynthetiſchen Benzins im Prinzip gelöſt ſind. Wo ſich aber ein Wille einer Aufgabe ernſtlich widmet, wird immer ein Weg zur praktiſchen Erfüllung gefunden. Wir werden damit erneut der deutſchen Volkswirtſchaft einen großen Auftrag und unzähligen deutſchen Menſchen Arbeit und Brot geben. Was die deutſche Wirtſchaft hier geleiſtet hat, werden Sie in wenigen Minuten beſehen können. Es iſt eine wahrhaft ſtolze Gemeinſchaftsarbeit von Konſtruk⸗ teuren, Technikern, Werkmeiftern, Arbeitern und Kaufleu⸗ ten, die hier vor Ihren Augen enthüllt wird! Unſere Wagen und Motorräder ſind nicht nur die ſchnellſten— ſondern wir können mit Stolz ſagen:— auch mit die beſten der Welt. Möge ſich dieſer Leiſtung einer einzigartigen Solidarität der deutſchen Arbeit nun auch der deutſche Konſument anſchließen. Unſere Ingenieure und Ar⸗ beiter können ſtolz ſein, ſolche Wagen zu bauen. Möge der Deutſche ſtolz genug ſein, ſich ihrer auch zu bedienen! Im übrigen prüfen Sie die Leiſtung des deutſchen Kraftwagenbaues im Rahmen einer internationalen Pro⸗ duktion nun alle ſelbſt. Denn ich eröffne hiermit die Inkernakionale Aukomobilaus⸗ ſtellung 1935 zu Berlin! 5 Der Führer wurde in ſeinen Ausführungen des öfteren von lebhaftem Beifall unterbrochen, der ſich am Schluß ſeiner Rede zum Orkan ſteigert. Auch Präſident Allmers nimmt nochmals Gelegenheit, dem Führer ſeinen und der deutſchen Automobilinduſtrie Dank auszuſprechen. Das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied tönen auf, und abſchließend ſpielt das Muſikkorps den Aufzug der Meiſterſinger. Der Führer begab ſich dann mit einem Teil der gelade⸗ nen Ehrengäſte in die Halle zur Beſichtigung der, Ausſtellung. ö Faſt vierſtündige Beſichtigung Der Führer ließ ſich an allen Ständen von den Vertre⸗ tern der Firmen die Erzeugniſſe deutſcher Werkarbeit zei⸗ gen. Er beſuchte u. a. in der Halle der Perſonenwagen auch die Stände der ausländiſchen Firmen. An den fran⸗ zöſiſchen Ständen hatte der franzöſiſche Botſchafter Fran cois⸗Poncet die Führung übernommen. An de Ständen der anderen ausländiſchen Firmen ſah man eben⸗ falls Angehörige der diplomatiſchen Vertretungen. Der Führer begrüßte überall die auf den Ständen anweſenden Arbeiter und Monteure und unterhielt ſich mit ihnen. Die, Beſichtigung dauerte faſt vier Stunden.. Botſchaſtsempfang bei Neurath Mitteilung der deutſchen Stellungnahme. Berlin, 15. Februar. Der Reichsminiſter des Auswärkigen, Freiherr v. Neu- rath, hat Donnerskagnachmittag den engliſchen Bolſchafter Sir Eric Phipps und unmittelbar darauf den franzöſiſchen Botſchofter Francois⸗Poncet empfangen und ihnen die deulſche Stellungnahme zu den Londoner Vor⸗ ſchlägen mitgeteilt. 0 5 Wie das Deutſche Nachrichtenbüro ergänzend erfährt, iſt eine Note nicht überreicht worden. Eine Veröffentlichung des Inhalts der deutſchen Mitteilung iſt für Samstag früh vorgeſehen. 0 Das deutſche Schriftſtück Paris, 15. Febr. Wie der Berliner Havasvertreter mit⸗ teilt, umfaßt das deutſche Schriftſtück, daß von Außenmi⸗ niſter von Neurath dem franzöſiſchen Botſchafter überreicht wurde, zwei Schreibmaſchinenſeiten. Es ſei ziemlich allge⸗ mein gehalten und ſpreche ſich in günſtigem Sinne für die Eröffnung von diplomatiſchen Beſprechungen über ſämtliche . aus, die in den Londoner Vorſchlägen enthalten eien. Deutſche Ausſfuhrwerbung Für die Edelmekall⸗ und Schmuckinduſtrie. Pforzheim, 15. Februar. In nächſter Zeit wird von Pforzheim aus, dem Sitz der Gemeinſchaftswerbung der deutſchen Edelmetall⸗ und Schmuckinduſtrie, eine neuartige Ausfuhrwerbung ihren Weg in alle Welt antreten. Der Werberat der deutſchen Wirtſchaft hat für dieſen Zweck mehrere hunderttauſend Mark zur Verfügung geſtellt. Die erfolgreiche Inlandswer⸗ bung, deren Vorgehen im vergangenen Jahr auf der Ber⸗ liner Ausſtellung„Deutſches Volk— deut che Arbeit“ be⸗ ſonders ſchlagkräftig in Erſcheinung trat, gab Veranlaſſung, die damals neugegründete Gemeinſchafts e mit ftragen einer Auslandswerbung größten Stils zu beau Werbefachleute und künſtleriſch geſchulte Kräfte ſind ge⸗ meitſſe Aer Werte i die ro ite werbung in die Wege zu leiten. Man hofft, daß hierdurch neue Arbeit für f ugszweigen des deut ſchen Schmuckes beſchafft wird. F T0T0T0T0T00000T00TT Kurzmeldungen Befreiungsfeiern im Gaargebiet Bom 1. bis 3. März. Homburg, 15. Februar Offiziell iſt bisher über die Befreiungsfeierlichkeiten am 1. März noch nichts bekanntgegeben worden. Wie jedoch Bürgermeiſter Ruppersberg in einer Sitzung in Homburg mitteilte, iſt im ganzen Saargebiet eine dreikägige Be⸗ freiungsfeier vom 1. bis 3. März vorgeſehen. Die offizielle Befreiungsfeier iſt am 1. März in Saarbrücken in Gegen⸗ wark der Vertreker des Reichs. Die Richtlinien hierzu werden noch bekanntgegeben. Jede Gemeinde dürfte eine Befreiungsfeier für ſich ver⸗ anſtalten. Das Programm der Sonntagsfeier in den Ge⸗ meinden ſehe vor: Weckruf, Kirchenparade, Standkonzerte, abends Fackelzug, Abbrennen von Höhenfeuern, Beleuchtun⸗ gen, Feierſtunden am Tage und abends. Wo es möglich iſt, wird abends eine Feſtvorſtellung oder eine Feſtaufführung von Orcheſtern ſein. Ueber ſchulfreie Tage ergehen noch An⸗ ordnungen. Die Reichswehr entſendet Regimentskapel⸗ len ins Saargebiet. Ab 1. März deutſche Poſtwerkzeichen. Vom 1. März an werden im Saarland ausſchließlich die deutſchen Poſtwertzeichen gelten. Anſtelle der Hindenburg⸗ marken zu 3, 6, 12 und 25 Reichspfennig ſollen jedoch im Saarland zunächſt nur die bekannten ſchönen Saarmarken der Deutſchen Reichspoſt mit der Inſchrift„Die Saar kehrt heim“ vertrieben werden. Die Herausgabe neuer Rückglie⸗ derungsmarken oder von Ueberdruckmarken iſt nicht beab⸗ ſichtigt. Gaarfeier in allen deutſchen Schulen Am 1. März dieſes Jahres kehrt das Saarland, das durch das Diktat von Verſailles dem deutſchen Vaterland ent⸗ riſſen war, in die Reichsgemeinſchaft zurück. Es iſt dies ein Tag der Freude und des nationalen Stolzes, deſſen Ge⸗ dächtnis unſere Jugend der Nachwelt erhalten ſoll. Reichserziehungsminiſter Ruſt hat daher durch Erlaß an⸗ geordnet, daß in allen Schulen ſeines Geſchäftsbereiches am 1. März, um 9 Uhr vormiktags, der Rückkehr der Saar in einer kurzen, würdigen Feier gedacht wird, daß im übrigen an dieſem Tag der Unterricht ausfällt. Franzöſiſche Jollhäuſer werden verſteigerk. In dieſen Tagen werden längs der Saargrenze, die am Montag nächſter Woche geöffnet wird, die Zollhäuſer und Schlagbäume der franzöſiſchen Zollverwaltung verſteigert. Ein Kommando Landjäger nahm bereits an der Straße nach Türkismühle— Nohfelden die Verſteigerung vor. Die Bevölkerung der Orte jenſeits und diesſeits der jetzt fallen⸗ den Willkürgrenze hatte ſich zu dem ſeltſamen Akt eingefun⸗ den. Ein Landjäger erſteigerte das kleine Holzhaus mit dem blauweißrot geſtrichenen Schlagbaum für 100 Franken. Berlin. Vom 1. März ab werden im Saargebiet aus⸗ ſchließlich die deutſchen Poſtwertzeichen gelten. Saar⸗Emigranten unter ſich.— Medſſerſtecherei. In einem Emigrantenlager in Toulouſe, wo ausſchließ⸗ lich ſaarländiſche Emigranten untergebracht ſind, kam es zu einer Schlägerei, die ihren Urſprung in politiſchen Ausein⸗ anderſetzungen hatte. Einer der Emigranten wurde durch Meſſerſtiche am Halſe ſchwer verletzt und mußte in ein Kran⸗ kenhaus übergeführt werden. Der Täter wurde verhaftet. Die Polizei ſtellte die Ruhe wieder her. Wie„Journal“ hier⸗ zu berichtet, ſoll es in dem Emigrantenlager ſchon ſeit eini⸗ gen Tagen infolge politiſcher Gegenſätze der Inſaſſen zu ſcharfen Auseinanderſetzungen gekommen ſein. Kowno. In Memel wurde der Gerichtsangeſtellte Kra⸗ mer, einer der Belaſtungszeugen, verhaftet. Er wird des Zeugenmeineides im Memelländer⸗Prozeß beſchuldigt. London. In Bagdad ſtarb der frühere König von Hedſchas, Emir Ali, an einem Herzſchlag. Er war der Bru⸗ der des verſtorbenen Königs Feiſal vom Irak. Die„Macon“ ⸗Kataſtrophe Der Kommandant über den Hergang.— Das heck aus⸗ einandergefallen. Waſhington, 14. Februar, Der Kommandant des verunglückten Luftſchiffes„Ma⸗ con“, Wiley, hat von Bord des Kriegsſchiffes, das ihn ge⸗ rettet hat, folgende Funkmeldung an das Flottendeparte⸗ ment in Waſhington geſandt: „Auf der Höhe von Point Sur, Kurs Nord, Standard⸗ geſchwindigkeit 63 Knoten, Höhe 1250 Fuß, Luft böig, er⸗ litten wir eine Panne am Heck. Ich glaube, daß die Höhen⸗ ſteuerkontrolle fortgeriſſen war. Das Schiff neigte ſich mit dem Bug nach oben und fiel raſch. Ich befahl, allen Ballaſt und Brennſtoff fallen zu laſſen, und die Tanks fielen ach⸗ tern vom Mittelſchiff. Ich erhielt dann die Mitteilung, daß die Gaszelle Num⸗ mer 1 unter der Schwanzfloſſe verloren iſt, daß das Heck auseinanderfällt und ſchließlich, daß auch Gaszelle Nr. 2 verloren iſt. Ich verſuchte, das Schiff in der Nähe der Kreu⸗ zer auf der höhe von Poink Sur zu waſſern, aber ich konnke die Oberfläche erſt kurz vor der Waſſerung ſehen. Das Schiff landete mit dem Heck zuerſt, ohne Geſchwin⸗ digkeit zu beſitzen. Alle Mannſchaften begaben ſich zu den Gummibooten, und wir ſahen das Schiff ſchließlich ſinken. Die Diſziplin war ausgezeichnet. Alle Mannſchaften hatten bei dem Alarm Zeit, Rettungsjacken anzulegen.“ Einſtellung des Luftſchiffbaues Eine Erklärung Rooſevelts. Der Untergang des Luftſchiffes„Macon“ hat in den Vereinigten Staaten tiefſte Erſchütterung hervorgerufen und die Zweifel an der Brauchbarkeit der ſtarren Luft⸗ ſchiffe wieder einmal ſehr verſtärkt. Präſident Rooſevelt hat beſtimmt, daß vorläufig kein Erſatzbau in Auftrag gegeben werden ſoll. Er wies darauf hin, daß man für das gleiche Geld etwa 50 Flugzeuge für weite Erkundigungsflüge bauen könne. Man kue daher beſ⸗ 1 daran, auf weitere Verſuche mit Luftſchiffen zu verzich⸗ en. Dies bedeute nicht notwendigerweiſe das Ende dieſer Art Luftfahrzeuge in den Vereinigten Staaten. Die amerika⸗ niſche Regierung werde weiterhin Heliumgas herſtellen, aufſpeichern und an die Wiſſenſchaftler der ganzen Welt zu Forſchungszwecken abgeben. Aber einſtweilen werde die Regierung keine Luftſchiffe für militäriſche oder wirt⸗ ſchaftliche Zwecke vom Bundeskongreß anfordern. Mit In⸗ tereſſe ſehe man in Amerika den Flügen Dr. Eckeners mit dem neuen Zeppelin im nächſten Sommer entgegen. Die amerikaniſche Marineleitung werde Dr. Eckener ſede Unterſtützung gewähren, denn von ſeinen Flügen werde man viel lernen können und ein verläßliches Bild davon er⸗ halten, ob die Wiederaufnahme des Luftſchiffbetriebes in Amerika zu empfehlen ſei. Was Dr. Eckener ſagt Dr. Eckener ſagte dem Friedrichshafener Korreſponden⸗ ten des„Berliner Tageblattes“:„Es iſt mir natürlich nicht möglich, etwas Beſtimmtes über die Urſache der Kataſtrophe auszuſagen, wenn ein ſo tüchtiger und erfahrener Kom⸗ mandant, als den ich Commander Wiley kenne, nicht im⸗ ſtande zu ſein glaubt, etwas Poſitives über die Urſache zu ſagen. Wenn ich recht unterrichtet bin, hat Commander Wi⸗ ley von Brüchen im Achterteil des Luftſchiffes geſprochen und es iſt dann auch weiter mitgeteilt worden, daß zwei Gaszellen im Achterſchiff dabei beſchädigt wurden. In der Tat ſcheint mir dies die einzige mögliche Erklärung zu bie⸗ ten, zumal über ähnliche Vorkommniſſe auch bei der„Acron“ berichtet wurde. Ich lehne abſolut die Meinung ab, als ob das Luftſchiff durch den Sturm auf das Waſſer geſchleudert worden ſei, und ich glaube deshalb, daß aus der Kataſtrophe der„Ma⸗ von“ irgendwelche Argumente gegen die Möglichkeit eines Luftſchiffverkehrs nicht abgeleitet werden können.“ „Wenn es die Deutſchen können Wie aus Atlanta Georgia berichtet wird, erklärte der Vorſitzende des vom Präſidenten Rooſevelt eingeſetzten Luftfahrtausſchuſſes, Clark Howell, daß er trotz dez Unglückes der„Macon“ die Empfehlung ſeines Ausſchuſſez zum Bau eines Luftſchiffes für einen in Zuſammenarbeſt mit deutſchen Luftſchiffen zu betreibenden transatlantiſchen Verkehr aufrecht erhalte. Howell wies dabei auf Dr. Ecke⸗ ners unzählige erfolgreiche Fahrten hin und ſagte:„Weng es die Deutſchen können, können wir es auch.“ Nach einer Meldung aus Waſhington warnte Handels, miniſter Roper vor einem übereilten Urteil und teilte mit, daß er hinter den Empfehlungen des Luftfahrtausſchuſſes ſtehe. Luftſchiff oder Flugzeug? Die Kataſtrophe des amerikaniſchen Mar meluftſchiffes „Macon“ hat in England ſtarkes Aufſehen erregt und die alte Streitfrage„Luftſchiff oder Flugzeug“ wieder auf leben laſſen. Wie erinnerlich, hat England ſeit der Vernich⸗ tung des engliſchen Luftſchiffes„R 101“ bei Beauvais ſeinen eigenen Luftſchiffbau vollkommen eingeſtellt. Seitdem ſim aber die Stimmen, die eine Einſchaltung Englands in dle Handels⸗ und Verkehrsluftſchiffahrt befürworten, nicht zur Ruhe gekommen. Im allgemeinen gehen jetzt nach dem Ver⸗ luſt der„Macon“ die Anſichten in England dahin, daß die militäriſche Verwendbarkeit der Luftſchiffe einen ſehr ſchweren Stoß erlitten habe, daß aber andererſeits der deut⸗ ſche„Graf Zeppelin“ ein glänzendes Beiſpiel für den Wert der Verkehrsluftſchiffahrt gebe. 5 Hauptmann zum Tode verurteilt Jlemington, 14. Februar. Hauptmann wurde wegen Entführung und Ermordung des Kindes Lindberghs, eines„Mordes erſten Grades“, zum Tode verurteilt. Der Richter hat die Hinrichtung auf die am 18. März beginnende Woche feſtgeſetzt. Sie erfolgt auf dem elektriſchen Stuhl. Die Beratung der Geſchworenen vor der Urteilsverkün⸗ dung dauerte elf Stunden. Ihr Wahrſpruch lautete:„Schul⸗ dig des Mordes erſten Grades ohne mildernde Umſtände“, Sämtliche Geſchworenen machten bei ihrem Eintritt in den Gerichtsſaal einen ſtark erregten Eindruck. Der Obmann ver⸗ las den Wahrſpruch mit zitternden Händen. Einige weibliche Geſchworene weinten. Das Todesurteil wurde kurz vor Mitternacht gefällt. Der Richter wollte ſchon angeſichts der Uneinigkeit der Geſchworenen nach Hauſe gehen, um dort zu warten, als plötzlich der Sheriff ankündigte, daß der Spruch der Geſchworenen nach fünfmaliger Abſtimmung zuſtande⸗ gekommen ſei. Die Türen des großen Saales wurden ge⸗ ſchloſſen. Staatsanwalt und Verteidiger nahmen ihre Plätze ein, und kurze Zeit darauf betrat Hauptmann mit ſeinen Wächtern den Saal. Er war bleich, ſein Gang war unſicher. Er nahm in der erſten Reihe Platz. Frau Hauptmann erſchien einen Augenblick ſpäter. Dann traten die zwölf Geſchworenen ein. Auf die Frage nach dem Inhalt des Wahrſpruches ank⸗ wortete der Obmann mit ziktkernder Stimme:„Schuldig, ſchuldig des Mordes erſten Grades“. Es folgte Tokenſtille. Dann ſprach Richter Trenchard die entſcheidenden Worte: Bruno Richard Hauptmann, Sie ſind des Mordes erſten Grades für ſchuldig befunden worden, und nach dem Geſetz müſſen Sie zu einer vom Gericht beſtimmten Zeil die Todesſtrafe erleiden. Im Augenblick der Urteilsverkündung ſchwankte Haupt⸗ mann leicht und machte eine Bewegung, als ob er ſprechen wollte. Dann drehte er ſich um und begab ſich, von ſeinen Wächtern begleitet, nach ſeiner Zelle. Frau Hauptmann brach in Tränen aus und ſchluchzte laut. Der Verteidiger Lloyd Fiſcher ſprach ihr Mut zu und verſicherte, daß er den Fall zu einem glücklichen Ende führen werde. Man erwartet, daß der Verteidiger Berufung gegen das Todesurteil einlegt. Die Be⸗ rufungsverhandlung würde jedoch nicht vor Mai ſtattfinden. beimal- wir lieben dicht Roman aus den Zelten zwiſchen Waſſer und Wald ö von Paul Hain. 38 e Beſorgt blickte er Hella von der Seite an. Verdammt tüchtiges Mädel, dachte er anerkennend. Schön und klug und energiſch, alſo geradezu das große Los für einen Mann. 5 „Stop—!“ Die Taxe bremſte. „Da ſteigt er aus,“ ſagte Hella beklommen. Und wie⸗ der dachte ſie bang: Wer iſt es? Ein Mittelsmann von Golder? Von Reuter? Wer iſt es? Hat er wirklich etwas mit dieſer Brandſache zu tun? Ja, jener ſtieg aus, ging ſchnell die Straße entlang, langſam fuhr das Auto wieder an. Um die Ecke. „Langſam— langſam,“ mahnte Stiedry den Chauf⸗ feur. „Bin m oller Polentefreund. Hab' ſchon manchen vom Alex jefahren. Ick vaſteh' mir druff!“ Er hielt Stiedry offenbar für einen Kriminalbeamten. Unweit der Ecke beſtieg der andere eine der dort war⸗ tenden Taxen. „Aha,“ brummte Stiedry,„der Junge iſt dreimal ge⸗ ſiebt. Aber dennoch ein dämlicher Hund,“ fügte er trocken hinzu. Hella mußte lachen, ſo wenig ihr auch nach lachen zu⸗ mute war. Stiedry, der kleine Anwalt, der ausſah wie ein beſſerer Rentier und in dieſer ganzen Angelegenheit bisher nur miesgemacht hatte, hatte ſich ihr da plötzlich als ein verteufelt zielbewußter und ſchneidiger Draufgän⸗ ger entpuppt. Die trockene Art ſeines Weſens war mit einemmal keine oberflächliche Stammtiſchredeweiſe mehr, ſondern die humoriſtiſche Art eines Mannes, der ſehr wohl weiß, was er will und ſich innerlich einer ſchwieri⸗ gen Situation durchaus gewachſen fühlt. Der Chauffeur kannte— ſchnell im Bilde— ſchon den Mann,„auf den es ankam“. Und als jener nun im Wa⸗ gen losfuhr, übrigens mit ziemlicher Geſchwindigkeit, drehte auch er von ſelbſt Gas auf. ü Ermattet lehnte ſich Hella in dem Fond zurück und ſchloß die Augen. i Ach, Jonny, wenn du wüßteſt, wie herrlich ich mich amüſiere, dachte ſie bitter. Ja, ein herrliches Amüſement, ſolche Jagd mit flatternden Nerven. Stiedry ſagte jetzt kein Wort. Er hatte aufzupaſſen. „Pankow,“ warf er nur einmal hin, damit Hella orien⸗ tiert war, wo man ſich eigentlich befand. „Ha Er richtete ſich haſtig auf. „Sehe ſchon,“ rief der„Polentefreund“ zurück.„Det müſſen etwa ſo Stücker zwanzig Häuſer ſein, wo er an⸗ halten läßt.“ „Sie warten hier!“ Stiedry hatte ſchon den Schlag in der Hand. Zu Hella gewandt ſagte er: „Bitte, ich beſorg' das diesmal allein. Bleiben Sie hier Es war wie ein Befehl und gleichzeitig ſprang er ſchon heraus und trudelte mit überraſchender Schnelligkeit auf dem Bürgerſteig weiter. Ein kleiner Mann, aber ein ganzer Kerl! Er kam gerade noch zurecht, wie jener in das Haus Nr. 52 hineineilte. Prinz⸗Heinrich⸗Straße 52 alſo, no⸗ tierte Stiedrys Hirn mechaniſch, der ſchon vorher das Stra⸗ zenſchild nicht überſehen hatte. Er betrat den Hausflur. Aelteres Haus. Geruch von vielen Menſchen. Die Treppe hinauf. Eine, zwei, drei, vier. Die Schritte vor ihm machten halt. Schlüſſelklirren. Es muß rechts ſein, notierte Stiedrys vorzüglicher Gehörſinn. Die Tür oben ſchloß ſich knarrend. Hinauf? 8 Skiedry lächelte. Man war doch kein Greenhorn. Den Namen da oben erfuhr man immer noch. And Name und Mann, die liefen nun nicht mehr weg! Ruhig ſtieg er wieder die Treppen nach unten. Hella war froh, daß er ſo ſchnell zurückkam. wieder ein. „And nun, Gnädigſte?“ fragte er, dem Chauffeur einen Er ſtieg Wink gebend, umzudrehen, um in die Eity zurückzufahren. „Appetit nach der Affäre? Darf ich an Stelle Jonnys Se das Glück haben, mit Ihnen zu Abend zu eſſen? er 3 „Was— wer— wer war der Mann?“ unterbrach ihn Hella. N 5 f „Das ſag ich Ihnen morgen. Vielleicht war die ganze Jagd überflüſſig.“ „Nein, nein— „Morgen, wenn Sie zu mir kommen.“ „Ich will Ihnen lieber gleich—“ „Ausgeſchloſſen. Laſſen Sie mir die Neugierde für einen Tag. Heute ſind Sie viel zu ſehr abgeſpannt. Ich übrigens auch. And— unter uns geſagt— ich hoffe, einen guten Senſationsprozeß zu gewinnen. Mit Ihrer Hilfe. Genügt Ihnen das für heute?“ Sie blickte ihn freimütig an. Dann nickte ſie. „Ja, Rechtsanwalt Stiedry.“ And ihr war, als wäre die ſchwere Aufgabe, die ſte ſich geſtellt hatte, mit einemmal um die Hälfte leichter ge⸗ worden. Ueberhaupt ihre ganze Bürde, an der ſie trug. „Na alſo. Dann iſt das Abendbrot, zu dem ich Sie einlade, akzeptiert?“ „Unter einer e—0* „Unter jeder,“ rief er begeiſtert. „Daß Sie auch davon nichts zu Jonny erzählen.“ „Ei, der Tauſendſaſa, iſt er ſo eiferſüchtig? Mir fiel das ſchon neulich auf.“ „Sie verſprechen es mir?“ „Aber ſelbſtverſtändlich, Fräulein Römer. Ein klei⸗ nes, harmloſes Geheimnis mit Ihnen, was könnte es denn Schöneres für mich kleine Billardkugel geben,“ ſagte et launig.„Ich bin bereit, noch mehrere ſolcher Geheimniſſe in meinem Buſen zu bewahren.“ Seine luſtig⸗burſchikoſe Art vertrieb ihr die aufſteigen⸗ den Tränen. 5 „Ich habe wirklich auch mächtigen Appetit gekriegt.“ geſtand ſie.„Es war ein bißchen viel.“ And beinahe hätte ſte hinzugeſetzt:„All dieſe letzten Tage.“ Aber ſie unterdrückte es noch rechtzeitig. „Na alſo!“ frohlockte Stiedry.„Das iſt ein Wort. Wir werden ein königliches Kotelett oder Brathühnchen eſſen und uns an einer ſoliden halben Flaſche Wein delektieren, daß die Nerven ordentlich wieder vor Freude tanzen!“ ee eee Wer Wer vorher wüßte, was er nachher weiß, ließe manches ungeſagt und ungetan! Wer junge Menſchen ersehen ſoll, muß zuerſt einmal junge Menſchen verſtehen! Wer eine Mark zu einem guten Zweck ſpenden will, ſoll ſich nicht ſo lange bedenken, bis es am Ende nur noch Groſchen iſt!. 7 Ausdem lad scuen lande Aufhebung der Kreisverſammlungen. ( Karlsruhe, 14. Febr. Der„Führer“ meldet die Aufhebung der Kreisverſammlungen. Die Kreisräte bleiben beſtehen und haben künftig über die Voranſchläge uſw. zu beraten. 8 Ui Heidelberg.(Wiederaufnahme der Neckar⸗ Schiffahrt.) Die Neckarſchiffahrt kann jetzt nach der Unterbrechung durch das Hochwaſſer wieder aufgenommen werden, nachdem als letztes der Stauwehre des Neckarkanals auch das Wehr am Karlstor bei Heidelberg wieder ge⸗ ſchloſſen werden konnte. Der Neckar iſt alſo jetzt wieder durch⸗ gehend geſtaut. Die übrigen Wehre waren ſchon früher ge⸗ ſchloſſen worden. Beim Stauwehr Karlstor war dies nicht möglich, weil erſt ziemlich umfangreiche Ueberreſte des Eber⸗ bacher Schwimmbades beſeitigt werden mußten, das dort hängen geblieben war. Schreeſchwund im Nheintal () Karlsruhe, 14. Febr. Es gewinnt den Anſchein, als wollten ſich die letzwöchigen Wetterereigniſſe in ihrem vollem Amfange wiederholen. Bei milder ſüdweſtlicher Luftſtrömung, die in die Rheinniederung eingedrungen iſt und inzwiſchen auch den geſamten Schwarzwald erfaßt, trat ein ſtarker Tem⸗ peraturanſtieg ein, mit dem ein Aufſtieg der Froſt⸗ grenze bis zur Höhenlinie von 800 Meter verbunden iſt. Das Flachland der Hardt verzeichnete bei ausgeprägter Föhn⸗ stimmung ſieben Grad Wärme und vollſtändigen Schnee⸗ ſchwund. Im Hochſchwarzwald fiel morgens noch Schnee. In den mittleren Bergregionen ging der Schnee tagsüber teilweiſe in Regen über und Tauwetter mit neuer Schnee⸗ ſchmelze ſetzte ſich im Nordſchwarzwald aufwärts bis zum Dobel⸗Wiedenfelſen⸗Allerheiligen, im Südſchwarzwald bis zur Linie Neuſtadt⸗Titiſee⸗Villingen⸗Donaueſchingen durch. Ober⸗ halb dieſer Grenze hält ſich weiterhin leichter Froſt. Auf der Hochbaar iſt gegenüber der ſcharfen Kälte der letzten Tage ein Temperaturauftrieb von 20 Grad erfolgt. I Schwetzingen.(Diebesbande verhaftet.) Vor etwa vier Wochen war in verſchiedene Klaſſenzimmer der hieſigen Volksſchule eingebrochen worden. Die Täter erbrachen die Pulte und entnahmen ihnen Geldbeträge von etwa 30 Mark, die von Lehrern und Schülern für Ausflüge, Spei⸗ ſungen uſw. geſammelt worden waren. Im Rauſch hat dieſer Tage ein junger Burſche die Geſchichte ausgeplaudert und die Sache wurde ruchbar. Daraufhin verſchwanden drei junge Leute aus Schwetzingen und es hieß, ſie wollten in die Fremdenlegion fliehen. Aber ſchon in Landau bekamen ſie es mit dem Heimweh und kehrten zurück. Die Gendarmerie, die inzwiſchen in den drei jungen Leuten die Schuleinbrecher ermittelt hatte, nahm die Verhaftung vor. Der Buben⸗ ſtreich erhält dadurch eine beſonders häßliche Note, daß die jugendlichen Einbrecher einen 15jährigen Jungen, der wahr⸗ ſcheinlich die örtlichen Verhältniſſe beſſer kannte, veranlaßt hatten, bei dem Einbruchsdiebſtahl, den ſie mit Piſtolen be⸗ waffnet vornahmen, mitzumachen. O Kleugen b. Villingen.(Spiele nicht mit Schie ß⸗ gewehr.) AUnvorſichtiges Hantieren mit einer Piſtole hätte hier beinahe ein Menſchenleben gefordert. Als zwei jüngere Leute einander eine Waffe zeigen wollten, löſte ſich aus der geladenen Piſtole plötzlich ein Schuß und traf den einen in den Hals. Schwerverletzt mußte er in das Krankenhaus gebracht werden. () Waldshut.(Vom Kraftwerk Klingnau.) Die Arbeiten am Kraftwerk Koblenz⸗Klingnau neigen ſich ihrem Ende zu. An der Staubrücke ſind die vier Wehre auf dem Boden der Aare niedergelaſſen worden, wodurch der Aufſtau begonnen hat. Von den drei Turbinen iſt erſt eine in Betrieb. Die beiden anderen ſollen im Laufe des Jahres fertig montiert werden. ( Waldshut.(Die neue Aarebru cke Koblenz⸗ Felſenau.) Zur Durchführung der Bauarbeiten für die neue Aarebrücke Koblenz⸗Felſenau wird gegenwärtig eine Holzbrücke errichtet, auf der die Arbeiter den Strom über⸗ queren und die Materialien herbeiſchaffen können. Auf dem Weſtufer der Aare wird zurzeit die Baugrube für die Wider⸗ lager der Brücke aufgehoben. Die neu anzulegende Straße wird etwa nördlich vom Bahnhof Felſenau auf die nach Leib⸗ ſtadt führende Straße ſtoßen. y Tuttlingen.(Ehrung des Dichters der „Wacht a m Rhein“ Im Friedhof der Gemeinde Tal⸗ heim liegt die ſterbliche Hülle von Max Schneckenburger. Sein Lied von der„Wacht am Rhein“ hat beſonders in den Jahren des Ringens um Deutſchlands Freiheit die Feldgrauen mit Begeiſterung erfüllt. An der Gruft fand eine Ehrung ſtatt, an der ſich die Bevölkerung Zahlreich beteiligte. Kreisleiter Huber aus Tuttlingen legte einen Lorbeerkranz nieder mit der Widmung„Das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland ehrt ſeine Dichter“. 1 otzheim.(Volksſchädling erhält Zucht 90 1 50 5 Großen Strafkammer ſtand ein Klein⸗ leutebetrüger, der 37 Jahre alte ledige Oswald Ding von Ludwigshafen Er hakte kurze Zeit nach der Entlaſſung aus ſeiner 18. Freiheitsſtrafe eine Lebensmittelgroßhand⸗ lung“ mit nichts gegründet. Seine Spezialität war Honig⸗ und Butterhandel. Er bezog von Leuten auf dem Lande zunächſt kleinere Mengen, die er bezahlte. Die großen Rach⸗ nungen ließ er hängen. So betrog er in der hieſigen Gegend fünf Lieferanten um rund acht Zentner Honig und außerdem um Butter für 25 Mark. Dann rückte er nach Frankreich aus, angeblich um ſich dort die Schuldſumme zu verdienen. Da er nur das nackte Leben friſten konnte, lehrte er Ende vergan⸗ genen Jahres zurück und ſtellte ſich in Mannheim der Po⸗ zei. Ding iſt ein gewohnheitsmäßiger Verbrecher; er hatte mehrfach Stellungen als Neiſender, unterſchlug aber die Mu⸗ ſterkollektionen. Er hat auch ſchon Fahrräder geſtohlen. Anter ſeinen Vorſtraſen ſind jahrelange Zuchthausſtrafen mit Ehr⸗ verluſt. Unbegreiflicherweiſe erhielt er früher wiederholt Nuf⸗ ſchub auf“ Wohlverhalten, ohne dies zu rechtfertigen. Das Arteil gegen ihn lautete auf zweieinhalb Jahre Zuchthaus, Ehrverluſt und Sicherungsverwahr ung. Freiburg i. Br. Der Vorort Günterskal wurde nachts gegen 12,30 Uhr von einem Großfeuer heimgeſucht. Am Stallgebäude des Anweſens des Landwirks Zimmermann bemerkte ein Polizeibeamter Feuer. Der Beamte ſchlug ſo⸗ ort Alarm und benachrichtigte die Freiburger Feuerwehr. die schnell zur Skelle war. Das Jeuer halte jedoch in der . auf das Wohngebäude übergegriffen. Mit napper Not konnten die Bewohner das nackte Leben retten. Der Funkenflug gefährdete zeitweilig auch die Günterstaler Kloſterkirche. Dem Brand fielen ſechs Kühe, ein Schwein und zahlreiches Federvieh zum Opfer. Neues aus aller Weli Weihbiſchof Mönch von Trier f. Trier, 15. Febr. Am Donnerstag verſchied Weihbiſchof Dr. Antonius Mönch von Trier nach kurzer ſchwerer Krank⸗ heit im Alter von 65 Jahren. Weihbiſchof D. Mönch wurde am 13. Juni 1870 geboren. Im Jahre 1915 wurde er zum Weihbiſchof ernannt und im September des gleichen Jah⸗ res im Dom zu Trier auch konſekriert. Den Vater erſchlagen Kreuzburg(OS.), 14. Febr. In der Nacht ereignete ſich in Konſtadt eine ruchloſe Bluttat. Der Beſitzer des Gaſthau⸗ ſes„Zur Eiſenbahn“ wurde gegen 2 Uhr nachts in der Küche ſeiner Wohnung tot aufgefunden. Der Ver⸗ dacht der Täterſchaft richtete ſich ſofort gegen den Sohn Hans des Getöteten, der mit ſeinem Vater in der letzten Zeit in dauerndem Unfrieden lebte. Der junge Mann und die Frau des Gaſtwirts wurden verhaftet. Es wird ange⸗ nommen, daß der Gaſtwirt im Verlaufe eines Streites von ſeinem Sohn niedergeſchlagen worden iſt. Keiler rennt ein Auko um. Bad Neuenahr, 14. Febr. Die Inſaſſen eines belgiſchen Perſonenkraftwagens hatten in der Eifel ein ſeltſames Er⸗ lebnis. Als ſie in der Nähe des Dorfes Ramersbach anhiel⸗ ten, um die dortigen Wachholderſträucher zu beſichtigen, kam ein Keiler aus dem Dickicht und rannte mit ſolcher Ge⸗ walt von der Seite den Wagen an, daß dieſer umkippte. Der Kraftwagenführer war in dieſem Falle ſo geiſtesgegen⸗ wärtig, ſofort einen Schreckſchuß abzugeben, worauf der Keiler das Weite ſuchte. Kind von Lokomokive erfaßt. Neuwied. Drei ſechs Jahre alte Kinder waren von ihren Eltern zu einer Beſorgung in das Stadtinnere geſchickt wor⸗ den. Um den Weg abzukürzen, überſchritten ſie den Bahn⸗ damm der Hauptlinie Köln— Frankfurt in der Nähe der Blockſtation Heimbach. Sie ließen zunächſt einen Güterzug vorbeifahren und ſahen beim Ueberſchreiten der Gleiſe nicht, daß aus entgegengeſetzter Richtung ein Perſonenzug kam. Eines der Kinder, die ſechsjährige Chriſtel Stümper, wurde von der Lokomotive erfaßt und zwiſchen die Schienen ge⸗ ſchleudert. Das Kind war auf der Stelle tot. Bom Auto gegen eine Mauer gedrückt. Brodenbach. Die Bodenglätte verurſachte auf der Moſel⸗ uferſtraße einen gräßlichen Unglücksfall, von dem ein Mann aus Burgen betroffen wurde. Der Mann war mit ſeinem Fahrrad unterwegs, um einen Arzt aufzuſuchen. Als er die Moſeluferſtraße befuhr, kam ihm ein Perſonenauto ent⸗ gegen, das plötzlich ins Schleudern geriet und den Rad⸗ fahrer gegen die Mauer eines Hauſes drückte. Hierbei wurde der Verunglückte ſchrecklich zugerichtet. In einem ſchnell herbeigerufenen Krankenauto beförderte man ihn ins Krankenhaus. Zwei Todesurteile Glatz, 13. Febr. Das Breslauer Sondergericht, das in Glatz tagte, verurteilte nach dreitägiger Verhandlung den 32jährigen tſchechoſlowakiſchen Staatsangehörigen Rudolf Menzel wegen Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetz und Vergehen gegen die Verordnung zum Schutze von Staat und Volk in Tateinheit mit Einbruchsdiebſtahl im Rückfall zum Tode. Menzel hate in Schleſien über 30 Einbrüche began⸗ en. Görlitz, 13. Febr. Im Prozeß gegen den Raubmörder John erkannte das Gericht gemäß dem Antrage des Ober⸗ ſtaatsanwaltes auf die Todesſtrafe. Der Vorſitzende des Gerichts führte u. a. aus, der Angeklagte ſei ein Menſch von ſeltener Herzenskälte und Herzloſigkeit und ein gemei⸗ ner aſozialer Egoiſt, der den Mord vorſätzlich ausgeführt habe. Gchrecken eines ſtrengen Winters Deutſcher Profeſſor verunglückt. Mailand, 15. Febr. Aus Ortini in Südtirol wird ein neues Lawinenunglück gemeldet, dem ein reichsdeutſcher Profeſſor, Erdmann⸗Windiſch aus Kirchahorn, zum Opfer gefallen iſt. Der Profeſſor nahm an einem Skiausflug teil. Während des Marſches bemerkte der Führer der Gruppe plötzlich, daß ſich Schneemaſſen von einer ſteilen Wand los⸗ löſten und ermahnte die Teilnehmer, ſich in Sicherheit zu bringen. Allen gelang es, der niedergehenden Lawine aus⸗ zuweichen, nur Profeſſor Erdmann und ſeine Frau wurden verſchüttet. Während es der Frau ſchnell gelang ſich zu be⸗ freien, blieb der Profeſſor unter den Schneemaſſen begraben. Erſt zu ſpäter Stunde konnte der Verunglückte geborgen werden, der noch Lebenszeichen von ſich gab. Trotz künſtlicher Atmung war es nicht möglich, ihn am Leben zu erhalten. Auf einer Eisſcholle abgetrieben Sonneberg(Thüringer Wald), 15. Febr. Auf dem Flüßchen Haßlach vergnügten ſich mehrere Kinder mit Schlitiſchuhlaufen. Plößlich löſte ſich eine große Eisſcholle, de iflußabwärks krieb. Auf der Scholle befanden ſich ein ſiebenjähriger Junge und ein ſechsjähriges Mädchen. Als die flußabwärts krieb. Auf der Scholle befanden ſich ein Eis und konnten nur noch als Leichen geborgen werden. 200 finniſche Fiſcher in Gefahr Stockholm, 15. Febr. Wie aus Helſingfors gemelder gemeldet wird, ſind in der Nähe von Frediksham auf einer größeren Eisſcholle etwa 200 Jiſcher abgetrieben worden. Die Rettungsarbeiten haben ſofort eingeſetzt. Einige Flug⸗ zeuge ſind aus Wiborg zu einem Erkundungsflug geſtartet. Zahlreiche Todesopfer der Kälte in Ungarn. Budapeſt, 15. Februar. Die außergewöhnlich ſtarke Kälte hat in der ungariſchen Provinz mehrere Todesopfer gefordert. Am Juße des Ma⸗ kra-Gebirges fand man einen bewußkloſen Soldaten auf, dem Arme und Beine erfroren waren. Der junge Arkilleriſt hatte ſich im Schneeſturm verirrt und war bewußklos zu⸗ ſammengebrochen. Am Marktplatz in Szegedin hielt die Po⸗ lizei einen ſcheinbar herrenloſen Schlilten auf, deſſen Beſit⸗ zer halb erfroren in bewußtloſem Juſtande ins Krankenhaus geſchafft werden mußle. Eine Bauersfrau wurde kot auf der Sandſtraßze gefungen. Auch ein ssjähriger Tagelöhner, der ſich auf der Landſtraße auf einem Meilenſtein niedergelaf⸗ ſen halte, erlitt den Tod durch Erfrieren. Das Haus eines Landwirks war während der Nacht bis zum Schornſtein hinauf eingeſchneit, ſo daß die Nachbarn nur mit ſchwerer Mühe die bedrohte Familie rekten konnten. Lolaale Nuudocliau Dieꝛutſches Notes Kreuz. Um das Deutſche Rote Kreuz ſtärker in die national⸗ ſozialiſtiſche Volksgemeinſchaft einzugliedern, iſt angeordnet worden, daß überall Männervereine vom Roten Kreuz zu gründen ſind, in die ſich die beſtehenden Sanitätskolonnen einzugliedern haben. An der Spitze des Deutſchen Roten Kreuzes ſteht der Führer und Reichskanzler, dem in den einzelnen Reichsgauen die Beauftragten zur Seite ſtehen. Für Kurpfalz iſt Prof. Drös⸗ Mannheim beſtimmt worden, für den Ortsmännerverein des Deutſchen Roten Kreuzes in Seckenheim Küfermeiſter Wilh. Sponagel Letzterer iſt beauftragt worden, am hieſigen Platze eine Mitglieder⸗ werbung durchzuführen, Er bittet die hieſigen Einwohner, bei der demnächſt angeordneten Werbung ſich zahlreich einzuſchreiben. * — Frauenarbeitsdienſt, Land⸗ oder Haushilfe. Die Be⸗ ſtimmungen über den Arbeitsplatzaustauſch verlangen von den Jugendlichen unter 25 Jahren, daß ſie grundſätzlich ein Jahr im Arbeitsdienſt oder in der Landhilfe arbeiten. Im Deut⸗ ſchen Frauenarbeitsdienſt iſt nach den geltenden Beſtimmun⸗ gen im allgemeinen nur eine 26wöchige Dienſtzeit vorge⸗ ſehen. Der Präſident der Reichsanſtalt ſtellt deshalb in einem Erlaß feſt, daß das fehlende Halbjahr durch Beſchäftigung in der Landhilfe, der Haus⸗ oder Landwirtſchaft ausgefüllt werden muß. Bei den vor dem 1. Oktober 1934 aus dem Arbeitsdienſt Ausgeſchiedenen ſind die Vorausſetzungen be⸗ reits durch den Nachweis einer 26wöchigen Dienſtzeit als erfüllt anzuſehen. Der Exiſtenzkampf des Neuhausbeſitzes. Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe Mannheim. Am Mittwoch Abend hielt die Ortsgruppe Mannheim des Landesverbandes badiſcher Neuhausbeſitzer eine Mit⸗ gliederverſammlung ab, in der über das endgültige Er⸗ gebnis der Verhandlungen in Berlin berichtet werden ſollte; eine Entſcheidung iſt jedoch noch micht gefallen. Seit Juli vorigen Jahres ſind die Verhandlungen mit der Reichsregierung im Gange, und es wurde jetzt mitgeteilt, daß am 25. Februar wohl ein Ergebnis zu erwarten ſei. Landesverbandsvorſitzender, Architekt Leonhardt ⸗ Mannheim, berichtete über die Arbeit und die Erfolge des Verbandes, der in Baden 450 Ortsgruppen mit etwa 9500 Mitgliedern umfaßt. Er ſchilderte in kurzen Zügen die Sanierungsbeſtrebungen des Neuhausbeſitzes in Mann⸗ heim, im Lande Baden und im Reich. In Mannheim habe ſich die Lage nicht viel gebeſſert, obwohl die Stadtgemeinde ſchon 1931 eine Zinsherabſetzung vornahm, denn die Mie⸗ ten ſind auch heruntergegangen und die Laſten ſind immer noch zu hoch. Neuerdings hat ſich die Stadtverwaltung der Sache wieder angenommen, und es gibt hier verhält⸗ nismäßig wenig Zwangsverſteigerungen, im Gegenſatz zu den Landgemeinden. Ein großer Teil der badiſchen Neu⸗ hausbeſitzer iſt erwerbslos, doch gelang es durch Vermitt⸗ lung des Landesarbeitsamts in Stuttgart, in den letzten Monaten mehrere hundert erwerbsloſe Neuhausbeſitzer wie⸗ der in Arbeit zu bringen, dagegen hat das gute Beiſpiel der Sparkaſſe Mannheim in der Zinsſenkung nur wenige Nachahmer gefunden. Bei den Hypothekenbanken konnten einige Erfolge erzielt werden, nicht aber bei den Banken, die Goldpfandbriefe als Baſis der hypothekariſchen Be⸗ leihung nahmen. Wenig erfreulich waren die Verhand⸗ lungen mit den Bauſparkaſſen, bis ſie ſo weit gebracht waren, daß ſie die ſchuldlos in Not geratenen Neuhaus⸗ beſitzer ſchonten. In den meiſten Fällen jedoch war die Betreibung nicht aufzuhalten. Es iſt nun eine ſtaatliche Güteſtelle beim badiſchen Wirtſchaftsminiſterium errichtet worden, an die man ſich in äußerſter Not vor der Zwangs⸗ verſteigerung wenden kann. Auf dieſe Weiſe konnten be⸗ reits Zwangsverſteigerungen vermieden werden. In der neuen Landeswohnungsfürſorgeanſtalt ſoll der Verband der Neuhausbeſitzer vertreten ſein, um die Hilfe der maßgebenden Stellen zu erlangen; dieſe Anſtalt wird am 1. April ds. Is. in Tätigkeit treten. Das Land Baden hat bisher getan, was es konnte. Die Zuwendungen betragen bis heute 6 Millionen Reichs⸗ mark, eine weitere Million ſoll noch im Frühjahr zur Verteilung gelangen. Der Reichsverband der Neuhaus⸗ beſitzer hat erreicht, daß kriegsbeſchädigte Neuhausbeſitzer eine beſondere Fürſorge erfahren, indem die Zinſen geſenkt und ein Teil der Schulden geſtrichen werden können; in einzelnen Fällen kann auch bei beſonderer Notlage der Zinsfuß vorübergehend auf 0 feſtgefetzt werden. Leider gibt es heute noch private Stellen, die 9 und mehr v. H. Zinſen abnehmen, und eine große Rolle ſpielen auch die Verzugszinſen. Es wird angeſtrebt, ſie auf einen mini⸗ malen Satz zu beſchränken oder auszuſchalten. 5 1 B—r—r——Z—v—.. Aus dem Reiche des Prinzen Karneval. Seckenheim wird vollſtäudig mobil. Wer es weiß, wie hart es iſt, wenn man Haus und Hof verlaſſen ſoll, der wundert ſich nicht, warum die Bürger Seckenheims ſo empört ſind. Alle wollen am Sams⸗ tag abend bei der großen Muſterung dabei ſein. Unſer Bürgermeiſter wird alles daran ſetzen, daß der Gegenangriff zu unſeren Gunſten ausfällt. Die Bauern wetteifern, wer am meiſten abgibt für die Bürger, damit keine Hungers⸗ not ausbricht. Auch wollen ſie alle dabei ſein, denn ſte würden doch am meiſten verlieren, wenn es ſchief ginge. Bis jetzt haben ſich ſchon 45 Abordnungen mit ihren. Fahnen gemeldet. Das wird ein feierlicher Einzug geben. Dieſe Begeiſterung, wenn ſo alles einig marſchiert, und alle ihr Treugelöbnis ablegen vor dem Bürgermeiſter iſt rührend; man jubelt vor Freude, weil man ſich unter ſolcher Einigkeit ſicher fühlt. Der Schloßherr hat recht, wenn er den großen Bierkeller zur Verfügung ſtellt, denn nach dieſem feierlichen Akt werden es ſich die Abordnungen nicht nehmen laſſen, bei frohen Liedern einen Siegestrunk zu genehmigen. Darum: wer noch keine Muſterungskarte hat, der beeile ſich, ein jeder muß dabei ſein, muß es miterleben. Gebt der deuiſchen Jugend Lehrſtellen! Mannheim, 14. Febr. Kreishandwerksmeiſter Stark erläßt nachſtehenden, an die deutſchen Handwerker und Hand⸗ werkerinnen gerichteten Aufruf: Die Jugend iſt die Zukunft unſeres deutſchen Vater⸗ landes. Jeder Berufsſtand hat daher die ſittliche Pflicht, nach Möglichkeit dazu beizutragen, daß unſere hoffnungsfrohe Jugend, die an Oſtern die Schule verläßt, reſtlos in Lehr⸗ ſtellen untergebracht wird und dadurch vor Enttäuſchungen bewahrt bleibt. Das deutſche Handwerk hat in beſonderem Maße die Pflicht, Lehrlinge im höchſtzuläſſigen Maße einzuſtellen, ſchon deshalb, um einigermaßen der Dankespflicht unſerem Führer und Reichskanzler gegenüber gerecht zu werden. Es kommen in erſter Linie Handwerker und Handwerkerinnen in Frage, die die zuläſſige Höchſtzahl von Lehrlingen nicht erreicht haben. Handwerker und Handwerkerinnen, die die Befug⸗ nis zur Anleitung von Lehrlingen und Lehrmädchen nicht beſitzen, haben ſelbſtverſtändlich auszuſcheiden. Den Eltern, Lehrlingen und Lehrmädchen empfehle ich, ſich in jedem Falle an das Arbeitsamt, Abteilung Berufs⸗ beratung, zu wenden, und ſich auf der Geſchäftsſtelle der Kreishandwerkerſchaft in Mannheim, B 1, Ib, vor Eingehen eines Lehrverhältniſſes zu erkundigen, ob der Lehrherr die Berechtigung zum Halten und Anleiten von Lehrlingen beſitzt. Ich bin gewiß, daß das Mannheimer Handwerk in dem Beſtreben, unſerer Jugend eine Zukunft zu ſichern, ſich von anderen Berufsſtänden nicht überbieten laſſen wird, daher meldet jede verfügbare Lehrſtelle beim Arbeitsamt an. —. Wenn die Kinderzuſchläge unterbrochen werden. Der Reichsfinanzminiſter hat durch Verfügung die Zweifel ge⸗ klärt, zu welchem Zeitpunkt der Kinderzuſchlag wegfällt, wenn ein Kind die bisherige Schul⸗ oder Berufsausbildung unter⸗ bricht und ſich einer neuen Tätigkeit zuwendet, die nicht als Schul⸗ oder Berufsausbildung angeſehen werden kann. In dieſen Fällen hat die Unterbrechung der bisherigen Aus⸗ bildung als vorläufige Beendigung zu gelten und iſt daher maßgebendes Ereignis für den Wegfall des Kinderzuſchlags. Der Kinderzuschlag kann in ſolchen Fällen erſt vom Erſten des Monats ab wieder neu bewilligt werden, in dem die unterbrochene Schul⸗ oder Berufsausbildung fortgeſetzt wird, oder das Kind ſich einer neuen Berufsausbildung zuwendet. Wetterbericht Die Luftdruckverteilung hat ſich nicht weſentlich geändert. Die ozeaniſchen Luftſtrömungen beſtehen fort, ſo daß für Freitag und Samstag zeitweilig bedecktes, auch zu vereinzel⸗ ken leichteren Niederſchlägen geneigtes, verhältnismäßig mil⸗ des Wetter zu erwarten iſt. Zeitſchriften und Bücher. „Beide Maſchinen— Volle Kraft voraus!“ ſo lautet der Titel über Funkberichte von Arbeit und Dienſt an Bord eines Ozeandampfers, über die das ſoeben erſchienene Heft 8 der„Funk⸗Illuſtrierten berichtet. Der Umfang dieſer Zeitſchrift iſt jetzt auf 40 Seiten erhöht worden, der Bezugspreis iſt aber der gleiche geblieben. Die Inhalts⸗ vermehrung der„Funk⸗Illuſtrierten“ wird von den Leſern dieſer Zeitſchrift zweifellos lebhaft begrüßt werden, denn es konnten eine Reihe Wünſche damit erfüllt werden. Neben einem reichhaltigen Bilderteil bringt die„Funk⸗ Illuſtrierte“ die ganzen Programme der deutſchen Reichs⸗ ſender, aber auch der auswärtige Programmteil iſt mit 57 Sendeprogrammen vertreten, ſodaß der Radiohörer das Europa⸗Programm gut verfolgen kann.— Die Abonnenten dieſer Zeitſchrift ſind koſtenlos gegen Unfall verſichert. Probenummer dieſer bodenſtändigen Rundfunkzeitung ver⸗ ſendet der Verlag Wilh. Herger in Stuttgart⸗W., Reins⸗ burgſtraße 14 jederzeit gern. Reichs ſtraßen und Nadfahrwege rund um Mannheim. Weitgehende Verkehrstrennung. Hauptwege als Reichsſtraßen · Nach der neuen Reichsverkehrsordnung liegt die Ver⸗ kehrstrennung auf wichtigen Straßen im Intereſſe der Sicherheit und der Erreichung höherer Geſchwindigkeiten. Vor allem iſt es notwendig, den Radfahrerverkehr von den Hauptverkehrsſtraßen wegzunehmen; ſeine Bedeutung wird in der Regel unterſchätzt, denn gerade in der Gegen⸗ wart wird bei uns der Weg vom Wohnort zur Arbeitsſtelle — oft bis zu 25 Kilometer und mehr— auf dem Rad zurückgelegt, um Fahrtkoſten zu ſparen. Auf den Zufahrts⸗ ſtraßen von Mannheim und Heidelberg zeigt es ſich immer wieder, daß es erforderlich iſt, den Radfahrerverkehr, zu dem bald auch wieder der Touriſtenverkehr kommen, wird, auf eigene Wege zu bringen. ö Die ſogenannten Reichsſtraßen ſollen als Hauptver⸗ kehrsſtraßen gelten und als ſolche beſonders bezeichnet ſein; ſie kommen den Autobahnen am nächſten und auf ihnen genießt der Kraftverkehr beſondere Vorrechte. In Nordbaden ſind folgende Hauptverkehrswege als Reichs⸗ ſtraßen zu bezeichnen: Mannheim— Schwetzingen— Wag⸗ häuſel— Karlsruhe, Mannheim— Heidelberg— Neckar⸗ tal und Weinheim— Heidelberg— Bruchſal. Es kommen dann Landſtraßen erſter Ordnung, das ſind die ſonſtigen großen Landſtraßen, die nicht Reichsſtraßen ſind, und die Kreisſtraßen. Als Landſtraßen zweiter Ordnung werden die bisherigen Kreiswege bezeichnet. Die Reichsſtraßen ſollen Verbindungen zwiſchen den Autobahnen ſchaffen, als Zubringerſtraßen dienen und für Gegenden, die nicht von Autobahnen berührt werden, den geſamten Kraft⸗ verkehr aufnehmen. Auf dieſen Straßen iſt daher die Verkehrstrennung beſonders dringlich. Wer bei Arbeitsbeginn und ⸗ſchluß die Radfahrer⸗ ſchwärme ſieht, die z. B. vom Mannheimer Induſtrie⸗ gebiet ſich ſüdwärts nach den Orten des Schwetzinger Bezirks bewegen, der wird erkennen, daß hier die Ver⸗ kehrstrennung zuerſt einſetzen mußte. Sie wird noch in dieſem Sommer auf der Strecke Mannheim⸗Neulußheim durchgeführt ſein. Zu dieſem Zweck werden die ſeitlichen Straßenbankette von je 1,50 Meter Breite bis zur Baum⸗ reihe hergeſtellt und die Streifen mit Schotter und Deer vollkommen ſtraßenmäßig hergeſtellt. Die Fahrſtraße wird alſo nicht ſchmaler, ſie bleibt 6 Meter breit. Die Fahr⸗ bahn wird von den Radfahrſtreifen durch weiße Rich⸗ tungsſteine getrennt, die mit abgeſchrägten Kanten etwus über die Fahrbahn hervorragen. Die Radfahrſtreifen ſelbſt kommen auf gleiche Höhe wie die Fahrbahn, ſo daß not⸗ falls auch Kraftwagen auf dieſe Streifen kurz ausweichen können. Dadurch, daß der Radfahrſtreifen auf beiden Straßenſeiten ausgeführt wird, kann Richtungsverkehr ſtatt⸗ finden. Die Trennungsſteine, die aus weißem Kunſtſtein hergeſtellt ſind und nachts hell leuchten, werden in Ab⸗ ſtänden von 5 Metern geſetzt. 0 Auf der Strecke von Hockenheim nach Neulußheim wird mit dem Radfahrweg noch ein Fußweg verbunden, da der Fußgängerverkehr zwiſchen dieſen beiden Ortſchaf⸗ ten ziemlich erheblich iſt. Mit der Pflaſterung der Um⸗ gehungsſtraße wird der Radfahrweg auch in zwei Meter Breite entlang dieſer Strecke hergeſtellt. ö Im Sommer dieſes Jahres kann der Radfahrverbehr zwiſchen Mannheim und Neulußheim, auf einer Strecke von 28 Kilometern, auf ununterbrochenen Radfahr⸗ Damit iſt zunächſt für dieſe Strecke die Verkehrs trennung wenigſtens für die Radfahrer erreicht. Für Fußgängerverkehr zwiſchen Schwetzingen und Hockenhei wird durch den Ausbau des vorhandenen Waldweges geg ſorgt werden müfſen, ſo daß die Fahrbahn der Straße ausſchließlich dem Kraftverkehr und dem geringen Fuhr⸗ werksverkehr zur Verfügung ſteht. Man muß ſich auch damit befaſſen, den Feldverkehr von den Straßen auß parallele Wirtſchaftswege zu bringen, um die Neben⸗ anlagen(Radfahrer⸗ und Fußgängerwege) zu ſchützen und einen ſchnellen Kraftverkehr zu gewährleiſten. Bei den im Gang befindlichen Feldbereinigungen in den Bezirken Mannheim und Heidelberg wird darauf jetzt ſchon Rück ſicht genommen. 5 ö In dieſen Tagen wird mit dem Ergänzungsbau des Radfahrweges Mannheim— Heidelberg begonnen; die Strecke Mannheim ⸗Seckenheim iſt bereits ſertig, das Verbindungs⸗ ſtück Seckenheim— Wieblingen wird jetzt fertiggeſtellt. Des weiteren ſind ſchon Einzelſtrecken an der Bergſtraße zwiſchen Heidelberg und der Landesgrenze im Bau. g An vielen Straßen bedeutet die Anlage von Radfahr⸗z wegen die Entfernung vorhandener Baumpflanzungen. Obſtbäume an den Landſtraßen ſind nicht beſonders wert⸗ voll und wirtſchaftlich, denn die Forderung, daß zwiſchenz der Straße und den Aeſten der Bäume eine lichte Höhe von 4,50 Metern ſein ſoll, hat zu einer Verſtümmelung der nieder aufgezüchteten Obſtbäume geführt. Schöne Baumgruppen, die für das Landſchaftsbild wertvoll ſind, müſſen erhalten werden. Der Erhaltung ſolcher und anderer Naturſchönheiten wird von dem Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen eine derartige Bedeutung zugemeſſen, daß ſogar mit der Reichsautobahn an ein⸗ zelnen Stellen lieber ein kleiner Umweg gemacht wird, als daß man wertvolle und charakteriſtiſche Bäume fäl⸗ len ließe. Unter keinen Umſtänden dürfen den Radfahr⸗ wegen ſchöne Alleen zum Opfer fallen. An verſchiedenen Stellen der Rheinebene, wo man bisher dem privaten Obſtbau wenig Beachtung ſchenkte(ſiehe Neulußheim, wo Straßenbäume das einzige belebende Moment darſtellen), werden dieſe Bäume beſonders zu ſchonen ſein, zumal, wenn ſie für einen ſpärlichen Vogelbeſtand unentbehr⸗ lich ſind. Bald wird Nordbaden neben ſeinem ohnehin ziemlich dichten Straßennetz eine Reihe vorbildlicher Ueberland⸗ Radfahrwege beſitzen, die für den Radfahrer das bedeu⸗ ten, was dem Kraftfahrer die Autobahnen ſein werden. Auf den Landſtraßen aber, wo durch die neue Reichs⸗ verkehrsordnung Geſchwindigkeitsbeſchränkungen für Kraft⸗ fahrer aufgehoben und lediglich in ihr Ermeſſen geſtellt ſind, wird mit Sicherheit ein erheblicher Rückgang der Radfahrerunfälle zu verzeichnen ſein. mp. 22 35 Mannheimer Nationaltheater Im Nationaltheater: Freitag, 15. Februar: Nachmittags, Schülermiete Be „Don Carlos“, von Schiller. Anfang 14.30, Ende gegen 18 Uhr.— Abends: Miete F 14:„Carmen“ Oper von Georges Bizet. Anfang 19.30, Ende 22.48 Uhr. Samstag, 16. Februar: Miete A 14, Sondermiete A 7: Für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 101 bis 104, 120. Zum letzten Male:„Fomödie der Irrun⸗ gen“, von Shakeſpeare. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Al Sonnenaufgang 7,16 Sonnenuntergang 17,13 1 wegen durchgeführt werden. ö Verſammlungs-Kalender. Fußballvereinigung 98. Heute abend Training wie üblich. Anſchließend Spielerverſammlung. IN Orts bauernſchaft Seckenheim.— Morgen Samstag abend 8 Uhr findet im„Deutſchen die 3. Verſammlung zur Erzeugungsſchlacht Redner: Dr. Krumm und Dr. Gugelmeier. Es iſt Pflicht eines jeden Bauern, in der Verſammlung zu erſcheinen. Der Ortsbauernſchaftsführer. Hof“ ſtatt. Mondaufgang 15,13 Monduntergang 6,27 Zwei Freunde lieben dasselbe Juſtandſetzungs⸗Atelier übernimmt die Ausbeſſerung von Wüſche, ſowie Herren⸗, Damen⸗ u. Kinder⸗ Konfektion bei hilligſten Berechnung. Daſelbſt 2 Mastzen (Sonnenblume und Soubtette) Ro. 42.44) zu berleſhen. Frau Anna Plum Zähringerſtr. 35, II. r. Unterzeichneter empfiehlt ſich auch dieſes Jahr wieder im Holzſchneiden. Fritz Wallmann. Beſtellungen nimmt entgegen Jakob Hauck, Maxauerſtr. 29 dchluchlſchwem kaufen geſucht. Gebe neues ahnten in Sach mt eege Aufzahlung. Zu erfr. in der Ge⸗ ſchüftsſtelle ds. Bl. 9 1. Mädel undals sie sich ihretwegen verfeinden, beweist sie, daß sie eine ganze Frau ist und mit ihnen beiden fertig werden kann. Eine große Sache. Geheimnisvolle Kaschemmen. Sehmuggler— birnen— äbenteurer. 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