g. Bleu zu. Nr. 46 Vor zehn Jahren Die Wiederbegründung der NS DA 1925. NS. Am Dienstag, den 24. Februar 1920, trat die NSDAP— die ſich damals noch DAP(Deutſche Arbeiter⸗ Partei) nannte— zum erſten Male mit einer großen öffent⸗ üchen Verſammlung hervor. In dieſer Verſammlung gab Adolf Hitler das Parteiprogramm in ſeinen Grundzügen bekannt. Von da an ging es mit der Bewegung rapide dergauf und ſchon ſchien, nach einigen Jahren, der Sieg ge⸗ wonnen, als der Verrat vom 9. November 1923 unter dieſe Entwicklung einſtweilen den Schlußſtein ſetzte. Der Füh⸗ rer gefangen, viele ſeiner Mitkämpfer gleichfalls hinter Kerkermauern oder tot. Ein Kampf aller gegen alle ſchien einſetzen zu wollen. Wir Nazis im Lande verzweifelten. Und daneben hofften und arbeiteten wir. Oft führerlos, aber unentwegt. Wir glaubten an einen Mann, der in Landsberg hinter Feſtungsmauern ſaß und wir fühlten inſtinktiv, daß ſeine Wiederkehr allein die Wende bedeuten könne. Dann dam der 20. Dezember 1924, der Tag, an dem der Führer frei wurde. Und wenig ſpäter als zwei Monate rief er uns von neuem auf, die Fahne der Freiheit hochzureißen, ſeine Ideen ins Volk zu tragen, das Werk zu vollenden, um das ſchon ſo viel deutſches Blut gefloſſen war. Am 27. Februar 1925 ſprach Adolf Hitler nach einer Feſtungshaft zum erſten Male wieder in großer öffentlicher Maſſenverſammlung im Bürgerbräukeller zu München. Aller Streit in den eigenen Reihen hatte mit die⸗ ſem Augenblick, in dem der Führer die Neugründung der Partei verkündete, ein Ende. Sein Wort aber, daß er an dieſem Abend prägte:„In dieſem Ringen gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder der Feind, der Marxismus, geht über Deutſchlands Leiche, oder wir über die ſeine!“ zündete ſchon im erſten Augenblick der Neugründung der Bewegung den Gegnern, daß der ſtahlharte Wille ihrer Führung im Feuer des Verrates an der Feldherrnhalle nur noch feſter geworden war. In dieſem Geiſte begann das Werk von neuem! Wo der Führer ſprach, da flogen ihm die Herzen zu. Treuebekenntniſſe aus allen Gauen Deutſchlands und aus Oeſterreich liefen ein. Dann trat die NSDAP in den Wahlkampf um das Reichspräſidentenamt ein. Es ging um den Kandidaten der nationalen Oppoſition, mit der die NSDAP in dieſem Falle in eine Front trat. Adolf Hitler aber blieb das Reden in öffentlichen Verſammlungen in Bayern auch dann noch verboten, als die NSDAP ſich im zweiten Wahlgange für Hindenburg einſetzte! f So lagen, ſo entwickelten ſich die Dinge von der Wie⸗ derbegründung der Bewegung ab. Die große Linie dieſer Entwicklung zu beſchreiben, kann nicht der Zweck dieſer Zeilen ſein. Vielmehr wollen wir nun über einen Ab⸗ ſchnitt der Arbeit draußen im Land, im Jahr der Wieder⸗ begründung, berichten. Der Arbeit, die im Zeichen des Wiederaufbaues der Bewegung, der Reichspräſidenten⸗ wahlkämpfe und des Kampfes um die Redefreiheit des Führers ſtand. 2 Sie waren nicht auseinandergelaufen, dort unten im Ruhrgebiet. Dort unten, wo die Kommune ihre Do⸗ mänen hatte, wo Zentrum und Spo ſich brüderlich vereint, um jede Regung des nationalen Gedankens mit blutigem Terror niederzuhalten, indes ein ſchlappes Beſitzbürgertum an Biertiſchen große Reden ſchwang und ſonſt nichts tat. Wohl war ihnen, als ſie die Nachrichten des 9. November 1923 erreichten, zuerſt lähmender Schrecken in die Glieder gefahren, aber dann hatten ſie das„Nun e rſt recht!“ als ihre Parole aufgenommen und ſtanden wieder. Zwar waren ſie verboten und nur 12 Mann. Und doch ſtieg ſchon kurz nach der Ueberwindung des erſten Schreckens eine ge⸗ waltige Maſſenverſammlung im rieſenhaften Zirkusge⸗ bäude. Tarnung:„Wanderbund“. Saalſchutz 12 Männer, die damals bei ihnen alles repräſentierten. Poli⸗ tiſche Leitung, Parteigenoſſen und SA. So gings auch wei⸗ ter. Wie oft ſie die Verſammlungslokale wechſelten und ihren Namen, wer weiß das noch. Wie oft ſie Prügel be⸗ zogen, wer will das noch zählen. Aber geklebt wurde und Flugblätter verteilt, die ſie ſelbſt herſtellten und das„Trotz Verbot nicht tot“ bewies ſich Behörden, roten Feinden und Spießern tagtäglich von neuem. Daher konnten ſie, als der Führer aus der Feſtungshaft entlaſſen wurde, ſchon mit Recht ein kleines Feſt feiern, und als er einige Monate ſpäter, am hiſtoriſchen 27. Februar 1925, die Partei neu gründete, da ſtand bei ihnen bereits eine zwar nicht große, aber kernfeſte Ortsgruppe. So war es in allen Gauen Deutſchlands. So gingen ſie in den Reichspräſidentenwahlkampf. Freilich gemeinſam mit den anderen Parteien, die ſich um Hindenburg ſchar⸗ ten. Aber die Träger des aktiviſtiſchen Geiſtes waren doch nur ſie, die Nozis. 5 Dann aber kam das Redeverbot für unſeren Führer. Und nun ſtanden ſie wieder allein. Von Haus zu Haus lie⸗ ſen ſie mit den Einzeichnungsliſten, gegen die Schmach dieſes Redeverbotes und dabei waren ſie noch eifrig beſchäftigt, eine Hitlerverſammlung vorzubereiten. Jawohl, eine Hitlerverſammlung. Eine Hitlerverſammlung trotz des Redeverbotes! Verrückt, dat damals manch einer gedacht. Wie wollen die Nazis das bloß machen. Aber ſie machten es. Jeder von ihnen trug damals einen Pack Mitgliedskarten in der Taſche mit ſich. Und jeder nahm jeden auf, der Adolf Hitler hören wollte. So brachten ſie in wenigen Tagen die notwendigen 4 bis 5000 Mitglieder zuſammen und hatten eine Hitlerverſammlung, die ſich ſehen laſſen konnte. Natür⸗ lich ahnte die Polizei was geſpielt wurde. Aber ſie konnte dagegen nichts machen. Mitglieder waren Mitglieder und wenn ſie dreiſt ihre Mitgliedſchaft nur für einen Abend er⸗ warben. Aber viele blieben auch. Sie hatten den Führer ge⸗ hört und waren fortan Nationalſozialiſten. So machten ſie im Laufe der Zeit drei ſolche Maſſenverſammlungen mit Adolf Hitler. Bis dann das Redeverbot endlich fiel. So ging der Kampf von jenem 27. Februar 1925 aus. Anders 18 58 1 5 nicht weniger aufreibend. Klein⸗ arbeit war es, die geleiſtet werden mußte. Nun, dieſe Arbeit hat am Ende zum Ziele geführt. Weil ſie ſie alle übten, weil ſie ähnlich in allen deutſchen Gauen durchge⸗ führt wurde.. Wenn wir daher des hiſtoriſchen Tages der Neugrün⸗ dung der Partei, des Tages von vor zehn Jahren gedenken, dann iſt es nicht mehr wie recht und billig, daß wir uns des unbekannten Pioniers des Nationalſozialismus aus dieſer Die Geſundheit der H Erlaß des Reichsjugendführers zur geſundheiklichen Be⸗ treuung. Der Reichsjugendpreſſedienſt veröffentlicht folgenden Erlaß des Jugendführers des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach: Durch Vereinbarung zwiſchen der Reichsjugendführung der NSDAP und dem Hauptamt für Volksgeſundheit in der Reichsleitung der NSDAP erfolgt die geſundheitliche Be⸗ treuung der Hitlerjugend leinſchließlich Jungvolk, Jung⸗ mädel im BdM und Bd) durch Aerzte, die der HJ vom Hauptamt für Volksgeſundheit zur Verfügung geſtellt wer⸗ den. Dieſe HJ⸗Aerzte ſind für die ordnungsgemäße geſund⸗ heitliche Betreuung der Hitlerjugend verantwortlich. Sie haben das Recht und die Pflicht, gegen ſolche Ver⸗ Anſtaltungen der 53 bei den vorgeſetzken Dienſtſtellen Ein⸗ ſpruch zu erheben, von denen ſie glauben, daß ſie vom ge⸗ ſundheitlichen Standpunkt aus nicht veraniworkek werden können. Ich habe allen Dienftſtellen der 93 Beſehl erteilt, dieſem Einſpruch in ſedem Falle Folge zu leiſten. Insbeſon⸗ dere weiſe ich darauf hin. daß an Veranſtaltungen während der kalten Monate nur die Mitglieder der 93(bzw. 3) keilnehmen dürfen, die vorſchriftsmäßige Winterkleidung beſitzen(warmes Unterzeug, lange Jungvolkhoſe uſw.). Im Einverſtändnis mit dem Hauptamtsleiter für Volks⸗ geſundheit teile ich mit, daß dieſer die ſämtlichen Aerzte des Hauptamtes(etwa 20000) angewieſen hat, etwaige von ihnen beobachtete Mißſtände in der geſundheitlichen Be⸗ treuung in der HJ ſofort den zuſtändigen HI⸗Führern zwecks Abſtellung zu melden. Die günſtige Verkehrsentwicklung Sitzung des Reichsverkehrsrates. Unter dem Vorſitz des Miniſters fand im Reichsver⸗ kehrsminiſterium die fünfte Sitzung des Reichsverkehrsra⸗ tes ſtatt. Der Staatsſekretär des Reichsverkehrsminiſte⸗ riums, Königs, gab zunächſt einen Ueberblick über die Verkehrsentwicklung in den letzten Monaten. In allen Zweigen zeigt ſich im Jahre 1934 eine erfreu⸗ liche Aufwärtsentwicklung, wenn auch der Verkehrsumfang des Jahres 1929 noch nicht wieder erreicht iſt. Bei weitem am ſtärkſten iſt die Zunahme der Kraftwagen; im letzten Bierteljahr 1934 ſind gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres faſt 53 v. 9. mehr Perſonenwagen und ſogar 118 v. 9. mehr Laſtwagen und Omnibuſſe zugelaſſen wor⸗ den. Zurückgegangen iſt infolge der ſteuerlichen Erleichte⸗ rungen allein das Aufkommen an Kraftfahrzeugſteuern. Zu den in Ausführung begriffenen großen Bauten der Reichs⸗ waſſerſtraßenverwaltung trete neu hinzu der Bau der Saale⸗Talſperre bei Hohenwarten. Zur Frage der Auflockerung der Groß⸗Konzerne in der Seeſchiffahrt, die in der Oeffentlichkeit eine gewiſſe Beunruhigung hervor⸗ gerufen habe, unterſtrich der Staatsſekretär, daß niemand daran denke, die Hamburg⸗Amerika⸗Linie oder den Nord⸗ deutſchen Lloyd zu zerſchlagen. Zum Schluß behandelte der Vortragende die mit der Rückgliederung der Saar zuſam⸗ menhängenden Verkehrsfragen. Die Automobilausſtellung verlängert Berlin, 23. Febr. Im Hinblick auf den außerordentlich großen Erfolg der diesjährigen Internationalen Automobil⸗ und Motorrad⸗Ausſtellung— die Beſucherzahl des Vor⸗ jahres war bereits am Freitag übertroffen— hat ſich die Ausſtellungsleitung entſchloſſen, die Ausſtellung um eine Woche, alſo bis zum 3. März einſchließlich, zu verlän⸗ gern. Milbenkräuſelkrankheit im Weinbau Winterbekämpfung notwendig. In den letzten Jahren hat die Kräuſelkrankheit der Re⸗ ben immer größeren Schaden verurſacht. Um ein erneutes Auftreten in dieſem Jahre zu verhindern, iſt es notwendig, nach dem Schnitt eine Winterbekämpfung durchzuführen, Man verwende dazu Solbar 3—5prozentig oder Schwefel⸗ kalkbrühe mit der 3—4fachen Waſſermenge verdünnt. Da die Milben nicht nur bei ſchwachem Befall an der Ueber⸗ gangsſtelle vom jungen zum alten Holz, ſondern auch an den Knoſpen überwintern, iſt der ganze obere Teil der Rebſtöcke derart zu behandeln, daß alle Teile gründlich ge⸗ troffen werden, beſonders bei Jungfeldern, die oft gleich⸗ mäßig in ſehr ſtarkem Maße befallen ſind. Zur Behand⸗ lung wähle man froſtfreie Tage. Auch bei Regenwetter ſoll man nicht arbeiten, damit die Flüſſigkeit nicht zu ſtark ver⸗ dünnt und dadurch unwirkſam wird. Einerlei, ob man die Reben ſpritzt oder pinſelt, ſtets iſt darauf zu achten, daß die Flüſſigkeit durch die Rinde und die Knoſpenſchuppen dringt, um dort die Milben abzutöten. Bezüglich der Zeit der Be⸗ kämpfung hat man Spielraum bis zu den Tagen, an denen die Knoſpen ſchwellen. Von außerordentlicher Wichtigkeit iſt die Desinfektion von Setzreben bei der Neuanlage von Weinbergen. Wahr⸗ ſcheinlich iſt durch milbenbeſiedeltes Blindholz die Kräuſel⸗ krankheit im ganzen Weinbaugebiet verbreitet worden. Um Schäden, die ſich beſonders bei 2⸗ oder 3jährigen Reben be⸗ merkbar machen, zu verhindern, muß man die Setzreben vor der Anpflanzung desinfizieren, indem man ſie einige Minuten in eine der genannten Bekämpfungsflüſſigkeiten eintaucht. Bei Blindreben verfährt man ſo, daß man das friſch geſchnittene Holz desinfiziert und erſt dann aus⸗ ſchneidet. Wurzelreben ſteckt man ſo in die Flüſſigkeit, daß die Wurzeln mit ihr möglichſt wenig in Berührung kom⸗ men. f 7 p VwwFFFPFTbFTbTbPbGPbPbGPTPFPFbFpwTPbPTwTwGPwGbTcTcccccc c Zeit erinnern. Ihm zu Ehre und deswegen, daß wir nie ver⸗ geſſen, daß dieſe Kleinarbeit, die er übte, damit aus dieſem 27. Februar 1925 der 30. Januar 1933 werden konnte, heute noch genau ſo notwendig iſt als damals. Im Großen mutig, im Kleinen treu und unermüdlich, ſo kann man das Weſen der Träger dieſes Kleinkampfes, vor allem in den Jahren der Zerriſſenheit, der Bedrückung, der Mundtotmachung des Führers und der Verbote aller Art, umſchreiben. Vor zehn Jahren begannen ſie wieder am großen Werk. Tragen wir Sorge, daß wir uns, nach weiteren zehn Jah⸗ ren, vor ihnen ſo wenig zu ſchämen brauchen als heute. Samstag, 23. Febr. 1935 Handelsteil Wirtſchaftliche Wochenrundſchau Börſe. Die Börſe zeigte ſich in dieſer Woche erholt, wenn auch das Geſchäft weiter ſehr ruhig blieb. Beſondere Au⸗ regungen lagen ja nicht vor. Die Kuliſſe nahm unter dem Eindruck der am Geldmarkt eingetretenen Erleichterung einige Rückkäufe vor. Am Aktienmarkt hatten verſchiedene Werte Kurserholungen aufzuweiſen, ſo vor allem am Auto⸗Aktien⸗ markt Daimler. Auch Textilien und Linoleumwerte waren er⸗ höht. An den Märkten der mittleren und kleineren Induſtrie⸗ werte zeigte ſich wiederholt ſtärkere Nachfrage, beſonders für ſolche Papiere, die in abſoluter Ziffer einen tiefen Kurs⸗ ſtand haben. Der Rentenmarkt war überwiegend ſtill. Der Pfandbriefmarkt lag in ſich behauptet; dies beſtätigt, daß die Zinskonverſion der Hypothekenobligationen befriedigend aufgenommen wurde. Geldmarkt. Der Medio hatte erheblich Anſprüche ge⸗ bracht, zum Teil faſt ſo erheblich wie ſonſt an einem Altimo. Induſtrieaufbringungsumlage, Vermögens⸗ und Gewerbe⸗ ſteuer trugen weiter zur Verknappung bei. Inzwiſchen hat der Geldmarkt wieder ſein normales Ausſehen angenommen. Im Zuſammenhang mit den Steuerüberweiſungen des Reichs an die Länder iſt ſogar eine erhebliche Erleichterung einge⸗ treten. In Privatdiskonten beſtand erhebliche Nachfrage. Auch Reſchsſchatzwechſel waren wieder geſucht, ebenſo unver⸗ zinsliche Schatzanweiſungen. Am Valutenmarkt lag die Reichs⸗ mark feſt. N Produktenmarkt. Die Getreidemärkte wichen auch in die⸗ ſem Berichtsabſchnitt von der bisherigen ruhigen Verfaſſung nicht ab. Brotgetreide iſt weiter in genügenden Mengen an⸗ geboten. Nach der Abſatzſeite hat ſich im weſentlichen nichts geändert. Am Futtermittelmarkt iſt die Nachfrage allgemein gut, dagegen hält ſich das Angebot fortgeſetzt in beſcheidenen Grenzen.„ Warenmarkt. Die Großhandelsinderziffer iſt mit 101.0 nach wie vor unverändert. Unter den induſtriellen Rohſtoffen und Halbwaren iſt ein kleiner Preisrückgang feſtzuſtellen, hauptfächlich infolge der Preisermäßigung für ſchwediſche Erze. In der Gruppe Textilien ſtanden einer leichten Erhöhung der Preiſe für Baumwolle und Baumwollgarn Preisabſchwächun⸗ gen für Hanf und Jute gegenüber. Im übrigen waren Preis⸗ erhöhungen für Palmöl und Kautſchuk, Preisrückgänge für Rindshäute zu verzeichnen. Große Hoffnungen ſetzt die Auto⸗ mobilinduſtrie auf die gegenwärtige große Automobilaus⸗ ſtellung in Berlin. Die Motoriſierung Deutſchlands, einem Gedanken des Führers entſprungen, iſt auf dem Marſche. Die Automobilinduſtrie iſt zu einem Schlüſſelpunkt der Wirt⸗ ſchaftsankurbelung geworden. 5 b g Viehmarkt. An den Viehmärkten herrſchte, wie alljährlich um die Zeit der Faſtnacht, nur läſſiges Geſchäft. Bei Groß⸗ vieh gab es meiſt Preisabſchwächungen; Kälber notierten unregelmäßig, dagegen überwogen bei Schweinen Preisfeſti⸗ gungen. C ĩ ĩðâ1yvb ͤdddddwVbßwdGbGGbwbwbwcwcwGwGwGwGcwGwcwcwGwcwcwcwcßcwcGccccccccccccccccc Gewinnauszug 5. Klaſſe 44. Preußiſch⸗Süddeutſche(270. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr 5 Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 10. Ziehungstag 19. Februar 1935 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 10000 M. 133647 4 Gewinne zu 5000 M. 47888 51160 4 Gewinne zu 3000 M. 150070 368509 22 Gewinne zu 2000 M. 77230 171340 185269 206574 235210 240725 260705 288142 288158 314449 372067 46 Gewinne zu 1000 M. 28150 35594 47693 48577 59137 69117 70766 92725 102094 135009 149830 151445 176586 184131 188820 205817 206751 229536 241498 243184 303695 315450 338681 102 Gewinne zu 500 M. 2821 4030 12427 20748 31272 39225 48745 51732 53241 54117 66959 77380 78736 89728 104450 116670 118893 123587 137279 156831 169597 174546 178705 188435 192210 198188 198226 205240 212926 220269 230013 234908 251903 259051 286082 298438 305268 310401 330180 339550 342820 346888 358027 358497 358808 358948 358949 370867 376712 377320 378781 398 Gewinne zu 300 M. 2463 2574 3977 9667 13033 14796 15849 17105 19673 24554 25934 30590 34241 35999 36998 37885 38062 40310 43064 44858 46907 48025 48673 50334 52304 53274 55009 57880 58067 59270 59281 59337 62169 66648 70971 71519 72119 72786 75250 77885 77605 78758 80364 80529 80648 81467 81927 82201 82726 85014 86068 86655 87039 90560 92427 95166 100115 102957 103838 106284 106615 108489 109877 110884 114259 115210 115265 116201 118495 122838 124342 125837 126497 134058 134870 136085 138179 139751 141352 142856 147636 148067 148488 149358 151820 151334 152851 153746 157293 159792 160888 162123 162339 163364 164559 164860 165647 166035 169378 175929 176069 180112 184025 187667 188447 189381 190993 192283 192798 201621 202499 203288 203609 204244 204779 207935 208611 208820 209833 211477 216513 219736 220361 222764 224469 226523 228215 229547 231582 238337 238357 241011 244194 244725 245822 247502 247581 248836 248649 254790 256515 258158 259575 280315 260822 263437 266364 268279 275445 277186 286216 289320 291462 292141 298475 299269 300613 304042 304333 305354 309766 311339 313501 318639 319227 321241 323047 328590 337350 338186 350564 352830 355108 355226 362602 365095 365247 368507 368891 369335 370315 370385 372179 373527 374796 378128 379395 380483 384561 385210 385332 386407 386551 389959 391736 393117 393793 394689 394770 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 4 Gewinne zu 5000 M. 136197 232787 9 e zu 2000 M. 177066 271009 315574 331844 342602 9050 44 Gewinne zu 1000 M. 10807 35567 53351 79250 103546 121733 152495 173370 174083 178815 237957 252928 255845 280635 290506 298299 306004 319982 314584 341510 354822 378230 66 Gewinne zu 500 M. 11999 35707 39811 44667 51981 74375 76519 88485 89847 90009 92111 112195 121224 158748 185575 192520 198256 207341 211831 212031 220428 231076 241584 248656 28485 302094 306485 318188 334839 343248 359973 389610 391121 304 Gewinne zu 300 M. 32 5224 5436 5649 7445 12877 17188 19375 21824 24026 28102 29414 34437 37715 41734 41943 44989 48379 50572 51028 52606 54720 54721 58878 56965 81399 87002 72242 72326 75062 76148 76170 76204 78783 81816 84184 87397 93260 93718 94001 97539 97629 98187 88229 100974 102019 131883 134987 138257 139924 149840 142499 147116 147328 149538 174774 188969 345419 346451 350489 172 367347 20 Tagesprämien. 1 Auf jede gezogene Nummer ſind zwei Prämien zu je 1000 AM 108952 132944 160930 170005 181393 228466 243926 257685 307572 345131 9 Gewinnrade verblieben: 40 Tagesprämien zu je 1000 Mark, Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 2 zu je 50000, 4 zu je 30000, 8 zu je 20000, 40 zu 5 10000, 138 zu je 5000, 280 zu je 3000, 624 zu je 2000, 1328 zu je 1000, 3212 zu ſe 500. 12784 zu je 300 Mark. Rohſtoff Wolle Es klingt heute faſt wie ein Märchen, daß Deutſchland einmal Wolle ausführte und mit die beſten Qualitäten auf den Markt brachte. Und doch war es der Fall! Aller⸗ dings beſaß Deutſchland damals— nach dem deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Kriege— etwa 25 Millionen Schafe. Dieſer Beſtand hat ſich ſeit dieſer Zeit aber mit kurzen Unterbrechungen infolge des Weltkrieges dauernd vermindert, ſo daß 1933 nur noch 3.38 Millionen Schafe in Deutſchland weideten. Dank der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik, die die Roh⸗ ſtoffverſorgung nach Möglichkeit im eigenen Lande ſichern will, wurde die rückläufige Bewegung abgeſtoppt und als erſter Erfolg auf dem Gebiete der Schafhaltung konnte 1934 trotz der Dürre und des Rückganges des Viehbeſtan⸗ des auf allen anderen Gebieten eine Zunahme von etwa 100 000 Schafen verzeichnet werden. Dieſer kleine Erfolg muß aber der Anſporn zu größerem ſein. Denn die 3,5 Mill. Schafe decken nur 7—8 vt des Bedarfes unſerer wollverarbeitenden Induſtrie. Die wird ſich infolge des Mangels an ausländiſchen Zahlungsmitteln in Zukunft mehr und mehr den heimiſchen Rohſtoffen zuwenden müſſen. Soll verhindert werden, daß unſere zweitgrößte Induſtrie— die Wollinduſtrie—, die insgeſamt über 4% Mill. Spindeln verfügt und mit ihren Hilfskräften etwa eine Million Arbeiter beſchäftigt, zum Teil zum Erliegen kommt, ſo muß der Schafbeſtand vervielfacht werden. Rund 100 Mill. kg gewaſchener Wolle benötigt die Induſtrie jährlich zur vollen Beſchäftigung ihrer Arbeiter, davon wachſen aber nur 6 Mill. kg auf deutſchen Tieren. Zwar haben unſere Chemiker erfreulicherweiſe eine Spinn⸗ faſer geſchaffen, von der ſie jährlich 50 Mill. kg zu erzeugen hoffen und die ſich mit 50 vH Naturwolle zu guten Kleider⸗ ſtoffen verarbeiten läßt; trotzdem fehlen aber noch immer 44 Mill. kg Wolle. Zur Erzeugung dieſer Menge würden wir etwa 30 Mill. Schafe benötigen. Eine derartige Aus⸗ dehnung der Schafhaltung kann aber nur als das Endziel einer jahrzehntelangen Entwicklung betrachtet werden; zunächſt gilt es, möglichſt ſchnell den Schafbeſtand auf etwa 10 Millionen zu erhöhen, damit wir wenigſtens für den wichtigſten Teil der Wollverſorgung nicht auf das Ausland angewieſen ſind und die dafür benötigten De⸗ viſen frei bekommen. Jedes Schaf, das wir mehr halten, erſpart dem deutſchen Volke etwa 7 RM. an Deviſen für Wolle. Daß techniſch die Möglichkeit einer weit ausgedehn⸗ teren Schafhaltung beſteht, beweiſt allein die Tatſache des großen Schafbeſtandes in früheren Jahrzehnten. Die weitverbreitete Anſicht, daß Schafhaltung landwirtſchaft⸗ liche Rückſtändigkeit bedeutet, iſt grundſätzlich falſch. Denn gerade die intenſipſten Rübenbaubetriebe Sachſens gehören zu den Gebieten, in denen die Schafhaltung am wenigſten zurückge⸗ gangen iſt. Hier waren im Jahre 1873 nur 7 vf vom Geſamtbeſtand Deutſchlands vorhanden, 1892 8 vß, 1925 12 oH und 1932 ſogar 14 vH. Es kommt nur darauf an, die Schafhaltung richtig in den Betrieb hineinzubauen. Falſch wäre es natürlich, lediglich für die Schafe große Flächen Ackerlandes als Weide liegen zu laſſen, wie es früher geſchah. Das Schaf hat heute die Aufgabe, all die Futtermittel, die im allgemeinen nutzlos verloren gehen, noch möglichſt gut zu verwerten, alſo die Rückſtände auf den Getreide⸗ und Hackfruchtflächen aufzuſammeln, die Gräſer an Wegen, Grabenrändern, auf Waldlichtungen, auf Oed⸗ und Unland abzugraſen, die Weiden und Wieſen von überſtändigem Gras zu befreien, das Stroh durch⸗ zufreſſen uſw. Dabei wird es natürlich immer Zeiten geben, in denen auch zugefüttert werden muß. Dieſe Zeiten aber möglichſt zu beſchränken, iſt Aufgabe des Be⸗ triebsleiters. Er wird beſonders die Lammzeiten zu be⸗ rückſichtigen haben, die ſo gelegt werden müſſen, daß zu ihrem Beginn ausreichende und gute Weidegelegenheiten vorhanden ſind. Nun iſt es aber durchaus nicht notwen⸗ dig, die Schafe ſtets in größe⸗ ren Herden zu halten. Erin⸗ nern wir uns der Wollknapp⸗ heit während und kurz nach dem Welt⸗ kriege. Da⸗ mals trat eben⸗ falls eine Ver⸗ mehrun des Schafbeſtandes ein, die in gro⸗ ßen Umfang auf die Einzel⸗ ſchafhaltung in bäuerlichen Oos Scherf ist ein genügscmes ſier. Betrieben Gtobbalwerde. Stroh, Rübendlätter und dgl. zurückzuführen nd seine Hauptnahrung. war. So muß es auch heute— und zwar in verſtärktem Maße— ge⸗ ſchehen. Hält jeder Bauer wieder ſeine eigenen 2—8 Schafe, ſo wird in kurzem der Schafbeſtand vervielfacht werden können. Im Intereſſe der wollverarbeitenden Induſtrie darf es aber nicht dahin kommen, daß jeder Bauer eine andere Raſſe hält, ſondern es müſſen große einheitliche Zuchtgebiete entſtehen, wie es ſchon heute in vielen Gegenden unſeres Vater⸗ landes der Fall iſt. Zu dieſem Zwecke ſind ja auch ent⸗ ſprechende Vorſchriften erlaſſen, über deren Durchführung die Landesbauernſchaften wachen. Dieſe führen auch die züchteriſchen Beratungen durch, ſtellen gutes Bockmaterial preiswert zur Verfügung und beſorgen auf den gemein⸗ ſchaftlichen Auktionen den An⸗ und Verkauf guter Zucht⸗ tiere. Die Vatertier haltung braucht bei der Ein⸗ zelſchafhaltung keine Schwierigkeiten zu verurſachen, auch ſie kann innerhalb eines Dorfes oder Bezirkes gemein⸗ ſchaftlich geregelt werden, wie es bei Bullen, Ebern uſw. ſchon überall geſchieht. Erleichtert wird die Bockhalterei und die geſamte Schafhaltung dort, wo Gemeinſchafts⸗ ſchäferejen gebildet werden. Die Genoſſenſchaft der Schafhalter ſtellt einen eigenen Schäfer ein, der die Tiere auf den gemeinſchaftlichen, aber auch auf den privaten Ländereien hütet, und zwar immer dort, wo gerade Weide frei iſt. Der Vorteil liegt hierbei in einem beſſeren Aus⸗ gleich und Ausnutzung der verſtreut liegenden Weideflächen und vor allem in der ſachgemäßen Ueberwachung durch den Schäfer. Eine andere Art der Schafhaltung ſtellen die Wanderſchäfereien Süddeutſchlands dar, die r De eutschlande Wolle-Zederf Vergrößerung der deutschen Wollerzeugung ist eine volks wirtschaftliche Notwendigkeit. Jedes Schaft, das wir mehr halten, erspart dem deutschen Volke etwa 7 RM an Devisen. in den wärmeren Jahreszeiten mit den fen in die Berge und im Winter in die Rheinebene ziehen. Hierbei legen die abgehärteten Tiere oft hunderte von Kilometern von einer zur anderen Weidefläche zurück. Grundſätzlich iſt die Schafhaltung nur wegen der Wolle auszudehnen. Die anderen Nutzungen des Schafes— Fleiſch, Dünger und evtl. Milch(beim oſtfrieſiſchen Milchſchaf)— tragen zwar dazu bei, die Schafhaltung wirtſchaftlich zu geſtalten, ſie ſind aber nicht als Hauptnutzung— wie es früher z. B. beim Fleiſch der Fall war—, ſondern nur als Neben⸗ nutzung zu betrachten. Das heißt, bei der Zucht der Schafe iſt das Hauptgewicht auf gute und gleichmäßige Wollbeſchaffenheit zu legen. Es kommt alſo nicht nur auf eine vermehrte Wollerzeugung an, ſondern auch auf eine Verbeſſerung der ualitäten, eine Verbeſſerung vor allem in Richtung der Einheitlich⸗ keit, da hierdurch die techniſche Verwendungsmöglichkeit erhöht wird. Hier haben die Züchter noch ein großes Aufgabengebiet vor ſich. Die Frage der Raſſe iſt zur Zeit noch nicht ſo dringend, denn fedes Schaf, das Wolle trägt, iſt heute recht. ur die Raſſen mit gen groben Wollen, 3. B. die Heidſchnucken, ſollten nicht über den Rahmen des unbedingt Notwendigen ausgedehnt werden. Wichtig iſt lediglich, daß ſolche Raſſen gezüchtet werden, die auch wirt⸗ ſchaftlich gehalten werden können, d. h. daß die Schafe die Hauptnahrung auf der Weide ſelbſt ſuchen und auch im Winter mit wirtſchaftseigenem Futter auskommen und daß— wie ſchon erwähnt— innerhalb einer Gegend eine einheitliche Raſſe gehalten wird. Tritt eine Vermehrung des Schafbeſtandes in dem angeſtrebten Ausmaße ein, ſo wird auch mit einem ver⸗ ſtärkten Schaffleiſchanfall gerechnet werden müſſen. Hier wird es Aufgabe der breiten Verbrauchermaſſen ſein, für dieſes Fleiſch den notwendigen Abſatz zu finden. Leider wird das ſchmackhafte und geſunde Schaffleiſch in Deutſch⸗ land noch viel zu wenig geſchätzt. Durch Maſſenſpeiſungen in den Kaſernen, Arbeitsdienſtlagern, Volksküchen uſw. könnte die Geſchmacksrichtung des deutſchen Verbrauchers allmählich wie⸗ der dem Schaf⸗ fleiſch zugewen⸗ det werden. So würde auch der Käufer des Schaffleiſches —insbeſondere alſo der Städ⸗ ter— indirekt an einer Ver⸗ mehrung des N N 1 Schafbeſtandes 0 0 e, e und damit der 0 e 5 Wollerzeu⸗ i 8 gung mitwir⸗ Wa eine Koh hungern mog, ken können. da werden noch zehn Schafe satt. Richtige Düngung, die Vorausſetzung für die Ertragsſteigerung. „Dünge mehr und dünge richtig! Wo mehr wachſen ſoll, werden auch mehr Stoffe verbraucht“, heißt die zweite Forderung, die der Reichsnährſtand in ſeinen 10 Geboten zur Erzeugungs⸗ ſchlacht aufgeſtellt hat. Sie gilt aber nicht nur der Extrags⸗ ſteigerung, ſondern fördert auch die Bodenfruchtbarkeit. Träger dieſer Fruchtbarkeit iſt ſe nach Bodenart mehr oder weniger der Humus. Er muß daher dem Acker in Form von beſtgepflegtem Stallmiſt und guter Gründüngung zugeführt werden. Leider iſt Stallmiſt in den meiſten Betrieben ein rarer Artikel- Man iſt oft zufrieden, wenn es gelingt, in jedem 4. oder 5. Jahr die einzelnen Schläge ausreichend abzudüngen. So muß überall dort, wo möglich, die Gründüngung zur Humusgewinnung angeſetzt werden. Einſaaten im Frühjahr oder Stoppelſaaten im Herbſt erſetzen, je nach Anbauerfolg, eine halbe bis ganze Stall⸗ miſtgabe und erzeugen gleichzeitig für die nachfolgende Frucht wertvolle Stickſtoffreſerven, die bereits die Aufwendungen für die Ausſaat bezahlt machen Gelbklee, Schwedenklee und Serradelle ſind die Gründüngungspflanzen, die erfahrungsgemäß auf den ihnen zuſagenden Bodenarten bei ſachgemäßer Beſtellung ſichere Grün⸗ düngungsmaſſen liefern. Bei ihrem Anbau als Unterſaat iſt zu berückſichtigen, daß der Boden doppelte Frucht tragen ſoll und ſich deshalb in einem entſprechend guten„Futterzuſtand“ be⸗ finden muß. Magerer Boden oder Acker, der nur für die Haupt⸗ frucht mit mittleren Nährſtoffmengen verſehen wurde, iſt nicht befähigt, ausreichenden uchs der Gründüngungspflanzen zu ſichern. Da ſie ſelbſt Stickſtoff erzeugen, muß ihr Bedarf an Kali und Phosphorſäure— günſtig wirkt neben 40er Kalidüngeſalz in⸗ olge des Kalkbedarfs der Leguminoſen das Thomasmehl— be⸗ onders berückſichtigt werden. Doppelte Frucht verlangt zwar in ieſem Zuſammenhang nicht doppelte, wohl aber verſtärkte Düngung der Ueberfrucht Wo mehr wachſen ſoll, werden auch mehr Stoffe verbraucht! Im Viehſtall ſind wir gewohnt, die Leiſtung durch ſachgemäße Fütterung zu ſteigern. Auf dem Acker neigen wir aber oft zu Sparmaßnahmen, deren ſchädigende Wir⸗ kungen ſich nicht immer erſt hinter der Dreſchmaſchine zeigen, ſondern ſchon auf dem Felde durch Krankheiten wie Roſt, Meltau, Fußkrankheit, Lager u. a. Nicht üppige. ſondern kräftige und eſunde Pflanzen iſt das Ziel! Es wird erreicht durch eine auf en beſonderen Pflanzenbedarf der einzelnen Kulturarten ein⸗ eſtellte, ausgeglichene, d. h. harmoniſche Düngung. Hier⸗ be müſſen die natürlichen Bodennährſtoffe Kali und Phosphor⸗ ſäure beſondere Beachtung finden. Sie ſind neben einer auf die Vorfrucht eingeſtellten Stickſtoffdüngung die Garanten eines ge⸗ ſunden und kräftigen Wachstums. Durch ſie erhalten die Pflanzen fehle inneren Abwehrkräfte, die den getriebenen üppigen Pflanzen ehlen. Bekämpft die Pflanzenſchädlinge! Die ſchönen gelben Blumen des Hederich, an denen der Städter ſeine Freude hat, haben ungefähr 602) aller Sommer⸗ etreidefelder verſeucht. 600 Mill. RM. betragen die Unkraut⸗ chäden, d.. 1525 des Durchſchnittes einer deutſchen Getreide⸗ ernte. Im Fuſariumwinter 19234 wurden in Preußen über 17% Mill. Morgen Roggenſaat umgebrochen Die Provinz Sachſen beziffert ihre Verluſte in einem normalen Steinbrandjahr auf 67 Mill. RM. Nach Auffaſſung der Bayeriſchen Landesanſtalt für Pflanzenbau und Pflanzenſchutz kann in Deutſchland eine jährliche Mehrernte von 900 Mill. RM. durch richtiges Beizen des Saatgutes erzielt werden. Allein die Obſtmade bringt einen Schaden von fährlich 100 Mill. RM. Durch dieſes Inſekt iſt das deutſche Obſt ſo ſehr in 2 gekommen und wurde bis vor kurzem noch als das madigſte der Welt bezeichnet. Nach Vorkriegsſchätzungen betrug der Ausfall durch Krank⸗ heiten und Schädlinge im Pfalz wein bau 25 Mill. M. Der winzige Kornkäfer richtet auf den Getreideböden einen Schaden von jährlich 100 Millionen RM. an. 90 Millionen Zentner Kartoffel verfaulen alljährlich auf dem Lager. Von 40 Millionen Ratten wird jährlich ein Schaden von 200 Mil⸗ lionen RM. angerichtet. Dieſe Beiſpiele ließen ſich noch beliebig verme Höchſte Zeit wird es, daß man in Stadt und Land die drohenden Schäden erkennt und verhüten lernt. In den Hauptſtellen für Pflanzenſchuz, die über alle Provinzen und Länder Deutſchlands verteilt find, ſtehen 5 Kräfte zur Verfügung. die uns mit Rat und Tat zur te ſtehen. Wirkſame 17 mittel hat die Industrie in großer Anzahl für die mannigfaltig⸗ 55 Bekämpfungszwecke bereitgeſtellt. Allheilmittel gibt es natürlich n der Schäd. nicht, ebenſowenig wie in der Medizin. Das drr Zeit gültige Pflanzenſchutzmittel⸗ verzeichnis des Deutſchen Pflanzenſchutzdienſtes gibt eine kleine Ueberficht über die von der Induſtrie hergeſtellten und als brauchbar befundenen Schädlingsbekämpfungsmittel. Feimal- wir dieben dich! Roman aus den Zelten zwiſchen Waſſer und Wald von Paul Hain. 44 Jonny hatte Hellas Brief geöffnet. Aber kein Wort von ihr. Nur— jener Brief Eiſela Schucherts, an den er nie mehr gedacht, lag in dem Kuvert. Erſt war er ganz beſtürzt, dann erriet er die Zuſammenhänge und über⸗ ſtürzt hatte er ſofort an Hella geſchrieben, den wahren Sachverhalt aufzuklären. Aber was vermochten Worte auf dem Papier? Man konnte ſie glauben oder nicht. Er fühlte ja ſelbſt, die Kränkung, die er Hella zugefügt, war zu bitter, als daß ein Mädchen wie ſie ſo leicht darüber hin⸗ wegkommen konnte. Alſo hinfahren zu ihr? Stiedry hatte ihm geſagt: Junge.“ Er hatte vielleicht recht. Außerdem kamen die nun Hals über Kopf einſetzenden Vorbereitungen für den Parzellenverkauf, der mit Pauken und Trompeten noch im Herbſt, ſolange es irgendwie ging, einſetzen ſollte, hinzu. Er allein war ja Kopf und Hirn des ganzen Ge⸗ ſchäftes. 5 And dennoch, er fühlte, je länger er umſonſt auf einen Brief Hellas wartete, daß ſeine Kraft erlahmen würde, wenn er ſie nicht wiedergewann. Woblitz, der immer Wachſame, merkte ſchon längſt, daß da etwas nicht in Ordnung war. Auch andere Zeltge⸗ noſſen merkten es. Es mußte ja auffallen, daß Hella ſich nicht mehr ſehen ließ. Aber niemand wagte, vor Jonny eine Andeutung fallen zu laſſen. Reſpekt vor dem gehei⸗ men Privatleben des Kameraden! Dieſe Leute hier, eng verbunden der Natur, hatte dafür ein feineres Verſtänd⸗ nis als ſo mancher, der die ſogenannte Bildung mit dem Eßlöffel gegeſſen hatte. „Warte gefälligſt, mein Am Sonnabend ſollte der große Verkauf drüben end⸗ lich losgehen. Einige wichtige Straßenzüge waren fertig⸗ geſtellt. Den Studenten Müller und Krauſe, Kandidat Winterſtein und noch einigen arbeitsloſen Angeſtellten aus der Gemeinſchaft der Zeltbrüder, die den Mund auf dem rechten Fleck hatten, war die Rolle der Verkäufer, Erklärer und„Anreißer“ zugeteilt. Alles war bis ins kleinſte geregelt, um Kaufluſtige feſtzuhalten und heran⸗ zuholen. Sogar eine kleine Muſikkapelle der Dorfgemeinde hatte ſich erboten, auf das Terrain zu kommen und zu kon⸗ zertieren— ohne Entgelt. Es war faſt eine„amerikani⸗ ſche“ Angelegenheit. Am Freitag früh war Jonny aus der Zeltſtadt ver⸗ ſchwunden. Vergebens rief man nach ihm— ſuchte ihn— er ſchien über Nacht ſpurlos verſchwunden zu ſein. Einfach weg. Auch einen Zettel hatte er nicht hinterlaſſen, wie er es ſonſt wohl tat, wenn er keine Zeit hatte, ſeine Kameraden über eine plötzliche dringliche Beſorgung zu informieren. Man ſuchte nach ſeinem Faltboot. Auch das war weg. „Komiſche Sache,“ brummte Woblitz und kratzte ſich hinterm Ohr.„Vielleicht iſt er ſchon drüben?“ Aber als die Kolonne zur gewohnten Arbeit drüben eintraf, ſtellte ſich heraus, daß er auch dort nicht war. „Alſo futſch!“ machte Max Punke.„Weeß Jott, wo er ſteckt. Er wird doch am Ende nich— mächtig nervös war er doch ſchon lange—“ „Quatſch,“ ſagte Woblitz ärgerlich,„wird ſchon wieder ufftauchen. Der läßt uns doch jetzt nich im Stich. So is der nich. Jelacht!“ „Ja ja—“ Es mußte einmal ohne Jonny gehen. 28. Kapitel. Hella hatte etwas gezögert, bevor ſie ſich doch entſchloß, dem Brief Stiedrys Folge zu leiſten, der ſie bat, zu ihm ins Büro zu kommen. Er hätte möglicherweiſe eine paſ⸗ ſende Stellung für ſie oder könnte ihr ſicher behilflich ſein, eine zu finden. Nun ja, ſie mußte ſich ja wieder„bemühen“, Stiedry wußte das. Die Schuchert⸗AG. hatte ihr gleich nach dem Prozeß das Gehalt für den ganzen Monat überwieſen. Dazu die Papiere, das Zeugnis, das korrekt, einwandfrei, die Zufriedenheit der Firma ausdrückend, ausgeſtellt war. Es war offenbar, daß man ihr keine Schwierigkeiten ma⸗ chen wollte. Entlaſſungsgrund: Perſonalabbau. Es war alſo alles in Ordnung. e Man konnte wieder„ſuchen“ gehen. Schön, vielleicht hatte der brave Stiedry wirklich etwas „an der Hand“. Stiedry ſchien mächtig zu tun zu haben, als Hella an⸗ kam. Dicke Aktenſtöße auf dem Schreibtiſch. Dicke Rauch⸗ wolken. Er lachte ſtrahlend: „Jawoll, Verehrteſte, jetzt endlich kommen die Herren Mandanten! Hat ſich rumgeſprochen, was ich für ein tüchtiges Ekel bin— unberufen toi, toi!“ „Alſo jedenfalls geht es Ihnen gut, Herr Rechtsan⸗ walt,“ lächelte Hella. „Bis auf den vermaledeiten Embonpoint, aber den werde ich ja wohl bis an mein ſeliges Ende mit mir herumtragen müſſen. Wahrſcheinlich wird er ſich noch, da es mir nun beſſer geht, verſtärken,“ ſetzte er traurig hinzu und ſtraffte die Weſte über die Rundung des Bäuchleins. „Reden wir alſo ſchon von was anderem.“ 8 „Aber gern. Sie waren ſo freundlich, mir zu ſchreiben.“ „a, ja— richtig—“ 3 5 Sie ſaßen nun einander gegenüber. Hella in einen Lederſeſſel geſchmiegt, Prunkſtück des Stiedryſchen Büros. „Tja, was ich ſagen wollte— alſo— was macht denn unſer lieber Jonny?“ Hella ſtieg eine leichte Röte in die Wangen. a„Sie hatten mir etwas von einer Stellung geſchrie⸗ ben, ſagte ſie ablehnend. „Richtig— ja— natürlich. Stellung. Was Paſſendes für Sie. Ganz was Paſſendes. Wir kommen noch darauf zu ſprechen. Es hängt nur von Ihnen ab. Aber wir 15 ja Zeit. Alſo— wie gehts Jonny, dem Schafs⸗ Stiedry ſtrahlte vor Laune.„ 1 „Wie ſoll's ihm gehen? Ich weiß wirklich nicht— „Ja, ja wenn's dem Eſel zu wohl wird, geht er aufs 15 Kennt man. Ich pflege ſolche Menſchen Idioten zu nen.“ Hella blickte ihn verblüfft an. Stiedry lächelte fröhlich. „Gott— ich hab doch ſchon längſt gemerkt, Fräulein Römer, daß da was nicht ſtimmte. Sie hatten ſich ja da⸗ mals, als wir ſo nett Abendbrot aßen nach der Jagd auf Drebelow alias von Reuter, auch ſchon ein bißchen ver⸗ ddert. Na— und der Jonny hat mir dann nachher, nach dem Prozeß, ſein Herz ausgeſchüttet.“ Hella faltete die Hände über dem Knie und ſchüttelte etwas verwirrt den Kopf. „Ach, laſſen Sie doch, Stiedry.“ „Nee, warum denn? Schließlich bin ich Jonnys Freund und, wie ich mir wohl ſchmeicheln darf, auch der Ihre?“ „Gewiß. Und ich ſelbſt bin froh darüber,“ antwortete Hella herzlich. „Na alſo! Dann müſſen Sie mir ſchon ein paar Worte auch über dieſe Geſchichte geſtatten.“ „Ach, Sie wiſſen doch gar nicht die genauen Zuſammen⸗ hänge.“ „Irrtum! Weiß ich! Jonny hat mir ja doch erzählt, wie er zu ſeinem— ſeinem blödſinnigen Irrtum gekom⸗ men iſt. Ich muß ja ſagen, bloß ein total und irrſinnig verliebter Mann kann ſo eiferſüchtig werden.“ „Meinen Sie?“ fragte Hella zaghaft. „Unbedingt!“ klopfte ſich Stiedry überzeugt auf den Bauch.„Unbedingt!“ 5„Und daß er mit dieſem Fräulein Schuchert wirklich ein Stelldichein hatte,— das— das gehört wohl auch mit zur Eiferſucht?“ Sie blitzte den kleinen Anwalt an. Der ſchnalzte vergnügt mit der Zunge „Alſo wirklich— nur eine total und irrſinnig verliebte Frau kann ſo eiferſüchtig ſein— hahaha!“ „Herr Stiedry!“ Hella wurde dunkelrot vor Zorn. Aber es ſtand ihr gut. Stiedry wehrte lächelnd ab, grinſte wie ein Faun und wurde dann ernſt. „Sachte, ſachte! Fräulein Römer, ich ſage Ihnen, wenn ich für irgend einen Menſchen meine Hand ins Feuer lege, dann iſt es für Jonny! Dieſe Sache mit Gi⸗ ſela Schuchert war eine blutige Farce, die ſich das Schick⸗ ſal erlaubte.“ „Pah!“ „Laſſen Sie ſich erzählen. So hören Sie doch! Denken Sie mal an den Brief, den Sie an Jonny ſchickten, worin Sie von dem angeblichen Beſuch ſchrieben.“ Sie ſenkte den Kopf. Ach, hatte ſie doch das alles nicht ſelbſt ſchon hundertmal überlegt? Wußte ſie nicht allein, wie alles gekommen war? Kaum hörte ſie hin, was Stiedry da in wohlgeformten, logiſch aufgebauten Sätzen erzählte, als hielte er ein Plädoyer. Ja doch, er hatte ja recht! Es mochte ſchon alles ſeine Richtigkeit haben. Aber die Worte damals, auf dem kleinen Bahnhof, wer löſchte die aus? Stiedry war zu Ende. Triumphierend ſummierte er: „Alſo eine Kette von Mißverſtändniſſen, Fräulein Rö⸗ mer. Und Giſela Schuchert? Na— fragen Sie ſie doch mal, was ihr Jonny damals ins Geſicht geſagt hat, als ſie ſich wieder an ihn heranmachen wollte. Sie werden Ihre helle Freude daran haben.“ „Ach— das iſt ja alles ſo gleichgültig jetzt.“ Stiedry trommelte nervös mit den Fingern auf den Tiſch. „Na— hören Sie mal!“ 8 Und dann: „Sie lieben ihn doch noch, Hella?“ Es war beinahe ſchreckliche Angſt in ſeinen Worten. Verblüfft ſtarrte ſie ihn an. Faſt entſetzt. Und plötzlich wurden ihre Augen feucht und aus der großen und rat⸗ loſen Not ihres Herzens ſchrie ſie dem kleinen Anwalt förmlich ins Geſicht: „Natürlich liebe ich ihn! Das iſt es ja! Denken Sie, ich hätte das ſonſt alles riskiert? Dieſe ganze leichtſinnige und gefährliche Sache mit Golder? Denken Sie etwa, ich wechſle die Liebe wie meine Kleider?“ Stiedry war ordentlich zuſammengeſchrocken. Donner⸗ wetter, das Temperament, dachte er beluſtigt. Na— was will ſie denn noch! „Ja, Fräulein Römer, dann— dann iſt es ja doch eigentlich alles in ſchönſter Ordnung. Dann— dann—“ Hm, er hatte ein bißchen zu wenig Erfahrung auf die⸗ ſem Gebiet, um zu wiſſen, warum nun eigentlich alles in ſchönſter Ordnung ſein ſollte. Das Gebiet der Liebe iſt ein kompliziertes Terrain! Hella ſah ihn, ſich die Augen trocknend, mitleidig an. „Dann— dann—“ machte ſie ihm zornig nach,„ach, was verſtehen Sie denn ſchon, Stiedry! Warum ſchreibt er denn dann nur dumme Briefe, aus denen man nicht klug wird? Wie 2 Was ſind denn Briefe, wenn man auf den Menſchen wartet?“ Beinahe hätte ſie, während ihr ſchon wieder die Trä⸗ nen in die Augen traten,„zum Donnerwetter!“ hinzuge⸗ ſetzt, ſo zornig war ſie. 8 f 5 „Soll ich ihm denn etwa noch nachlaufen? Wie? Wie denken Sie ſich denn das? Warum kommt er denn nicht und bittet ab— und ſagt— und nimmt mich— und— ich hab' doch ſchon ſo viel— ausgehalten—“ Ja, da war es nun heraus! Die Tränen liefen, das Tüchlein trocknete und Hella ſchämte ſich. Stiedry war„erſchlagen“. Total perplex. Mein Gott, dachte er, was muß ich noch dazulernen! 5 Es war ſchon nicht ſo einfach, ein ſo bildſauberes Mä⸗ del da vor ſich weinen zu ſehen. „Tja— hm— alſo, natürlich, Sie haben vollkommen recht, Fräulein Römer Ganz meine Meinung. Der Junge hätte ſich natürlich in perſona ſehen laſſen müſſen, koſte es, was es wolle—“ „Ja,“ ſchluchzte Hella. 8. „Er hätte Ihr Haus belagern müſſen, wenn Sie ihn nicht gleich angehört hätten—“ „Ja, ja.“ 8 „Er hätte die Tür einſchlagen müſſen, wenn Sie ihm nicht endlich öffneten,“ fuhr Stiedry noch mutiger fort. „Das konnten Sie von ihm verlangen! Na— ſicher!“ Hella ſchluchzte zuſtimmend. f 4 „Und wenn das alles nichts nützte, hätte er Sie— Stiedry blickte haſtig zur Uhr, was er zuletzt 1 0 des öfteren getan hatte—„dann hätte er Sie mit Liſt und Tücke dennoch irgendwie und irgendwo treffen und um Abſolution bitten müſſen. Ganz meine Meinung!“ Hella ſeufzte erleichtert. 8 „Ja, das hätte er tun müſſen, wenn er mich wirklich 2955 9 7 0 flüſterte ſie und zerrte krampfhaft an dem Tüchlein. 5 In dieſem Augenblick klingelte es draußen im Entree. „Oh, Kundſchaft!“ ſagte Stiedry und ſchmunzelte. „Ach Gott,“ fuhr Hella auf und griff nach dem Hand⸗ täſchchen, um die Puderdoſe hervorzuholen und den Spie⸗ gel. Sicher ſah ſie total verheult aus. Dummheit, ſich ſo gehen zu laſſen. Eine richtige Gans war ſie! „Und— und die Stellung?“ fragte ſie unſicher. „Nachher,. mer. Aber bitte, wollen Sie nicht ein paar Augenbli im Nebenzimmer— der Klient war beſtellt—“ * Das, was dem Kaucher ſo gefällt, warum er„Salem“ ſo begehrt: Sie gibt ihm für ſein gutes Geld den denkbar größten Gegenwert! 8 * 7 Einheimiſcher Sport. Fußball der Bezirksklaſſe im Bezirk 1(Nordbaden) Gruppe Weſt. Der abgelaufene Spielſonntag wußte folgende Reſultate zur Meldung zu bringen: Altrip— Friedrichsfeld 0:1 Phönix Käfertal 1:2 Sandhofen Viernheim 0:1 Oberhauſen— Feudenheim 3:1 Ilvesheim— Hockenheim 0:2 Altrip konnte den ſiegesgewohnten Germanen aus Friedrichsfeld keinen Einhalt gebieten und mit dem knapp⸗ ſten aller Fußballergebniſſe nahmen die Gäſte Sieg und Punkte mit nach Hauſe. Friedrichsfeld behauptet nach wie vor ſeinen, wenn auch geringen Anſpruch auf die Tabellen⸗ ſpitze. Altrip dagegen kommt ſo langſam in die Schluß⸗ gruppe der Tabelle, wenn man auch von einer Abſtiegs⸗ gefährdung nicht ſprechen kann. Auf dem Phönixplatze an der Uhlandſchule ging es hoch her. Der Platzverein wie ſein Gegner, der Spe. Käfer⸗ tal haben ſich ernſthaft mit dem Abſtiegsgeſpenſt zu befaſſen, Wenn es der eifrigen Mannſchaft von Käfertal gelungen iſt, einen mehr als beachtlicher Sieg herauszuholen, dann ſtellt dies erneut die aufwärtsbewegende Linie der Mann⸗ ſchaftsleiſtung unter Beweis. Das Spiel der Spiele lief in Sandhofen vom Stapel. Für beide Mannſchaften ſtand die gleiche Kampfdeviſe: „Sieg und Meiſterſchaft“. Viernheim bot die beſſere Mannſchaftsleiſtung und errang auch mit einem 0:1-Reſultat die Favoritenſtellung. Wenn nicht alles trügt, ſollte der bad. Pokalmeiſter Viernheim auch noch Gruppenſieger werden. Abwarten! Um„Nichts“ ging es in Oberhauſen. Der Platzverein kann ſich vom Abſtieg nicht mehr retten. Feudenheim iſt für die Bezirksklaſſe geſichert ein Eingreifen in die Spitzengruppe iſt nicht mehr möglich— und nach dieſem Grundſatz wurde ſcheinbar auch geſpielt. Mit einer 31⸗ Niederlage kehrten die Vorſtädtler zurück. Unter den gleichen Vorausſetzungen ſtieg die Begeg⸗ nung in Ilvesheim. Hockenheim hatte eher noch Intereſſe daran, die Punkte zu ergattern, um auf alle Fälle die Abſtiegsſorgen los zu haben. Der„Streich“ gelang den Gäſten. Sie ſchoſſen zwei Tore, nahmen keines entgegen und hatten damit zwei überaus wichtige Punkte ergattert. Hockenheim iſt damit für das nächſte Jahr der Bezirks⸗ klaſſe wieder erhalten. 5 Die Tabelle: Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Viernheim 19 14 3 2 4927 81 Friedrichsfeld 19 12 4 3 42 30 28 Sandhofen 16 11 2 38 42:13 24 Ilvesheim 17 9 3 5 35:29 21 Hockenheim 18 8 2 8 3437 18 Feudenheim 19 7 4 8 82 32 18 Altrip 18 6 4 8 32:34 16 Käfertal 19 6 3 10 33:38 15 Reulußheim 16 5 4 7 3831 14 Phönix Mannheim 17 5 3 8 4040 13 Sechenheim 16 8 3 22:44 9 Oberhauſen 19 3 1 15 27271 7 Morgen haben wir ein halbes Programm. Es ſpielen: Friedrichsfeld— Hockenheim Neulußheim— Viernheim Seckenheim— Sandhofen Das in Friedrichsfeld angeſetzte Spiel muß nach Hocken⸗ heim verlegt werden, weil beide Vereine in der Vorrunde das Hockenheimer Platzſpiel beſonderer Umſtände wegen nach Friedrichsfeld verlegt hatten. Die Hockenheimer ſollten auf eigenem Platze in der Lage ſein,, den von Sieg zu Sieg ſchreitenden Germanen ein Bein zu ſtellen. Sollte dies nicht der Fall ſein, dann können die Friedrichsfelder mehr als das, was ſie in den letzten Spielen gezeigt haben. Der neugebackene Tabellenführer Viernheim muß in Neulußheim ſeine Kunſt zeigen. Die Leute aus der Ortſchaft mit den zwei Straßen(Neulußheim) ſtellen eine aus⸗ geſprochene Kampfmannſchaft ins Feld. Viernheim wird ſein blaues Wunder erleben. Aber wenn man den Meiſtertitel nicht aufs Spiel ſetzen will, muß man gewinnen, denn Sandhofen und Friedrichsfeld würden ſich eins„grinſen“, wenn die Neulußheimer einen ſolch tollen Streich ſpielen würden und dem Meiſter die Punkte abnehmen wollten. Seckenheim greift morgen wieder in die Spiele ein. Man hat den Sportplatz am Neckar von den Schäden der Hochwaſſerkataſtrophe wieder geheilt. Ein gütiges Geſchick ließ der Fußballvereinigung die beiden Torgehäuſe auch wieder nach„Hauſe“ zurückkehren, ſodaß man für die nächſte Zeit(bis es dem alten Herrn Neckar wieder gefällt, alles mitzunehmen) im Wörtel Fußball ſpielen kann. Zwar ſind die Ausſichten dem großen Gegner gegenüber auf Punktgewinn zu ſpielen nicht all zu roſig. Aber die letzten Spiele der Seckenheimer Mannſchaft haben gezeigt, daß in der Elf ein unbeirrbarer Siegeswille ſteckt. Allem Unbill und Miſtgeſchick zum Trotz gehen die elf wackeren Kämpfer in jedem Kampf mit einer Kampfbegeiſterung. die alle Achtung anerkennen läßt. Man wird es morgen mit einer neuen Mannſchaftsbeſetzung zum Teil im Sturm und im Schlußtrio verſuchen, um, wenn auch nicht das letzte Mal, ſo doch aber rechtzeitig das letzte Glück zu verſuchen. Sandhofen wird ſich die Punkte ſauer verdienen müſſen. Allen Spielen möge der Wettergott Sonnenſchein und guten Verlauf verleihen. ch Handball im Tod.„Jahn“. Einen ſchweren Gang haben die Turnerbündler am morgigen Sonntag im Spiel gegen Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sportverein. Bis jetzt haben die Reichsbahnſportler noch keine Punkte auf eigenem Gelände abgegeben; es iſt auch nicht zu erwarten, daß die Einheimiſchen dort zu einem Sieg kommen werden. Aber unter Einſatz jedes einzelnen Spielers und mit dem nötigen Willen zum Siege kann übermenſchliches geleiſtet werden, und evtl. auch ein Sieg Dei dem Gegner. Auswärtiger Sport. Im deutſchen Fußball reifen immer mehr die Entſchei⸗ dungen; den drei bereits ermittelten Gaumeiſtern werden ſich am Sonntag weitere Titelträger anreihen. Einen zweiten Höhepunkt hat der europäiſche Winterſport in Mürren (Schweiz), wo die Fis ihre Wettbewerbe in Abfahrt und Slalom austragen läßt. Der allgemeine Wetterumſchlag hat aber diesmal auch die Raſenſports, die ſeither im„Winter⸗ ſchlaf“ lagen, zu neuem Leben erweckt: Rugby und Hockey warten am Wochenende erſtmals mit umfangreichem Pro⸗ gramm auf. Den Kernpunkt des ſportlichen Geſchehens bildet aber trotz allem immer noch der Fußball. Beſonders in Süddeutſchland ſtehen am Sonntag Spiele von größter Spannung auf der Tagesordnung. In allen vier Gauen haben die Titelanwärter ſchwerſte Kämpfe zu be⸗ ſtehen, und wenn verſchiedentlich auch Abſtiegs⸗Kandidaten die Gegner ſind, die Aufgabe der„Großen“ wird dadurch keineswegs leichter. Die Spiele: Gau Südweſt: Union Niederrad— Eintracht Frank⸗ furt, FK. 03 Pirmaſens— Wormatia Worms, Phönix Lud⸗ wigshafen— 1. FC. Kaiſerslautern, Saar 05 Saarbrücken— Offenbacher Kickers. Gau Baden: SV. Waldhof— VfR. Mannheim, VfB. Mühlburg— VfL. Neckarau, Freiburger FC.— Phö⸗ nix Karlsruhe, 1. FC. Pforzheim— Germania Karlsdorf. Gau Württemberg: VfB. Stuttgart— SV. Feuerbach, Stuttgarter Kickers— Sportfreunde Eßlingen, Union Böckingen— 1. SSV. Ulm, SV. Göppingen— Sportfreunde Stuttgart. Gau Bayern: Bayern München— Sp.⸗Vgg. Fürth, 1. FC. Nürnberg— Wacker München, Schwaben Augsburg gegen Jahn Regensburg, Sp.⸗Vgg. Weiden— 1860 München. Im Handball iſt es am kommenden Wochenende etwas ruhiger, wenigſtens ſoweit die Meiſterſchaftsfrage zur Debatte ſteht. Gegen den Abſtieg tobt der Kampf in unverminderter Schärfe weiter. Es ſpielen: Gau Südweſt: VfR. Schwanheim— Polizei Darmſtadt, Pfalz Ludwigshafen— TV. Frieſenheim, SV. 98 Darmſtadt— SV. Wiesbaden, VfR. Kaiſerslautern— Tgſ. Offenbach, TSV. Herrnsheim— TV. Haßloch; Gau Baden: TV. Hockenheim— SV. Waldhof, VfR. Mann⸗ heim— TV. 62 Weinheim, TG. Ketſch— Phönix Mann⸗ heim, FC. 08 Mannheim— Turnerſchaft Beiertheim; Gau Württemberg: TV. Stuttgart— TSV. Süßen, TG. Göppingen— Eßlinger TSV., Ulmer FV. 94— TB. Göppingen, Tgſ. Stuttgart— TV. Bad Cannſtatt; Gau Bayern: Sp.⸗Vgg. Fürth— 1860 München, 1. FC. Bamberg— Polizei Nürnberg, Polizei München— 1. FC. Nürnberg, TV. Milbertshofen— Mtv. 79 München. Rugby wartet wieder einmal mit einem etwas größeren Programm auf. In Mannheim und Heidelberg weilt der 1. RC. Köln zu Gaſt, in Frankfurt ſind drei Lokalſpiele angeſetzt und in Pforzheim ſpielen RC. Pforzheim und Stutt⸗ garter RSC. Die Schwimmer geben ſich in Kaſſel bei einem Nationalen Schwimmfeſt ein Stelldichein. 125 Einzel⸗ und 34 Staffelmeldungen aus allen Teilen des Reiches geben die Gewähr für gut beſetzte Felder, die Teilnahme der Beſten aus Bremen, Berlin, Magdeburg, Dortmund, Elberfeld und anderen bekannten deutſchen Schwim⸗ merſtädten bürgt für gute Leiſtungen.— Mit einem durch die Wetterlage bedingten Fragezeichen erwarten die Winterſportler das Wochenende. Zwar iſt die Zahl der Veranſtaltungen wie⸗ der recht groß, aber man weiß nicht, ob ſie auch wirklich alle durchgeführt werden können. Das Hauptintereſſe bean⸗ ſpruchen die Fis⸗Rennen in Abfahrt und Slalom, deren Austragungsort Mürxen in der Schweiz iſt. 15 Nationen werden mit ihren beſten Läufern und Läuferinnen vertreten ſein, unter ihnen Deutſchland mit je acht Männern und Frauen. Leider fehlt in unſerer Mannſchaft Franz Pfnür, der immer noch erkrankt iſt.— In Altglashütte trägt der Skiklub Schwarzwald ſeine Staffelmeiſterſchaft aus, in Garmiſch treten die bayeriſchen Mannſchaften zum Alp⸗ ſpitz⸗Staffellauf an. Schwarzwälder Skiſpringer betei⸗ ligen ſich am Markſtein⸗Springen in den Vogeſen. Die deutſchen Schwerathleten haben den Sonntag zu ihrem Winterhilfe⸗Opfertag beſtimmt und werden für dieſen guten Zweck überall im Reich mit zugkräftigen Veranſtaltungen aufwarten. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Sonntag, 24. Februar: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, Wetter; 8.20 Gymnaſtik; 8.40 Bauer, hör zu!; 9 Kath. Morgenfeier; 9.45 Sendepause; 10 Deutſche Morgenfeier mit einer Kantate; 11 Hochwald und Felsgebirge, ein Sang aus den Alpen; 11.30 Cäcilien⸗Ode; 12.30 Mit Pauken und Trompeten, Blasmuſik; 13.30 Kleines Kapitel der Zeit; 13.50 Zehn Minuten Erzeugungsſchlacht; 14 Kinderſtunde; 15 Schmackhafter Ohrenſchmaus, Schallplattenkonzert; 15.45 Stunde des Handels und Handwerks; 16 Vivat hoch, Prinz Karneval; 18 An der Geburtsſtätte der Kufſteiner Helden⸗ orgel, Funkbericht; 18.30„Der Möbelwagen“ in Fahrt, Montag, 25. Februar: 10.15 Deutſches Volk— Deutſche Arbeit; 10.45 Muſik für Violincello und Klavier; 11 Hu⸗ moresken; 14.15 Sendepauſe; 15.30 Wie unſere Großväter den Winter erlebten, Hörbild; 18 Jungmädel treffen Till Eulenſpiegel und die Schildbürger, Hörfolge; 18.30 Allerlei Kurzweil; 18.50 Muſikaliſche Köſtlichkeiten; 19.35 Heitere Muſik am Abend; 20.15 Großer bunter Tanzabend; 22.20 Internationaler Skiwettkampf; 22.35 Aus neuen Tonfilmen; 22.50 Tanzmufik; 23.45 Engliſche Literatur der Gegenwart, Vortrag. Dienstag, 26. Februar: 10.15 Franzöſiſch; 10.45 Lieder und Arien; 14.15 Sendepauſe; 15 Tante Näle erzählt; 15.15 Blumenſtunde; 15.30 Tierſtunde; 18 Franzsſiſch; 18.15 Kurz⸗ geſpräch; 18.30 Bunte Volksmuſik: 19 Blaskonzert, 20.15 Stunde der Nation; 21 Sonne, Mond und Stern, Auf der Matte Mannſchaftsmeiſterſchaften im Ringen. Im Bezirk Main⸗Heſſen, deſſen Meiſter in der A. Spyg. 58 Mainz ſeit zwei Wochen feſtſteht, richtet ſich das In⸗ tereſſe jetzt auf den Kampf um den zweiten Plag, da auch der Zweite noch an den Endkämpfen des Gaues teilnimm, Einer der ausſichtsreichſten Bewerber für dieſen Platz, Eiche Hanau, mußte ſich auf eigener Matte unerwartet eine knappe Niederlage mit 8:7 Punkten durch die AS 86 Frankfurt gefallen laſſen, womit die Ausſichten der Hanauer eine weſentliche Beeinträchtigung erfahren haben, zumal Großzimmern ſeine Anwartſchaft durch einen 11:8. Sieg über Neu⸗Iſenburg erneut anmeldete. Zu den aus⸗ ſichtsreichſten Bewerbern um den zweiten Platz zählen noch Turngemeinde Dieburg und der Darmſtadt, die am Sonntag kampffrei waren. An der Saar wurde das vorentſcheidende Weſt auf den ten vorher noch Punkte einbüßt. So hat Saar 05 am kom⸗ menden Sonntag den ſchweren Kampf gegen Zweibrücken zu beſtreiten. Am Wochenende wurden nur zwei Kämpfe durchgeführt. Viktoria St. Ingbert, die im erſten Jahre in der Gauklaſſe kämpft, hielt ſich ſehr ehrenvoll gegen Zwei⸗ brücken und unterlag nur knapp 8:9. Heuſenſtamm hatte gegen ſeine ſtarken Gäſte aus Thaleiſchweiler wenig zu be⸗ ſtellen und wurde 14:5 geſchlagen. Ein unerfreuliches Ende nahm der Kampf Pirmaſens gegen Dudweiler, der beim Halbſchwergewichtstreffen wegen einer FTlätlichkeſt gegen den Schiedsrichter abgebrochen werden mußte. Die Punkte aus dieſem Kampf wurden den Saarländern zuge⸗ ſprochen. Man ſieht an dieſem Beiſpiel, daß ſolche Vor⸗ fälle nicht nur beim Fußballſpiel, ſondern auch bei anderen Sportarten möglich ſind. Nur ein Kampf in Baden. In Baden wurde nur ein Kampf der Gruppe Nord zwiſchen Eiche Sandhofen und Germania Weingarten aus⸗ getragen und zwar zugleich in Vor- und Rückkampf, Die Weingartener kamen in den 14 Kämpfen nur zu zwei Punkten, ſodaß Sandhofen im Geſamtergebnis mit 3712 Punkten gewann. Sandhofen iſt nach dieſem Ausgang endgültig Meiſter der Gruppe Nord. Der zweite Platz, der ebenfalls zu den Endkämpfen des Gaues berechtigt, iſt nun für Weingarten ernſtlich in Gefahr. Mannheim 84 hat die beſten Ausſichten, Weingarten zu überholen. Endkampf ſtehen Sandhofen, Hornberg und Kuhbach als Teilnehmer feſt. Leibesübungen mit„Kraft durch Freude“. Das Sportamt der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ veranſtaltet vom 21. bis 27. Februar eine große Werbe⸗ aktion, für die das oben abgebildete eindrucksvolle Plakat 8 geſchaffen worden iſt. — Reichsſender Frankfurt. f Sonntag, 24. Februar: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Jeit, Wetter; 8.20 Gymnaſtik; 8.45 Choralblaſen; 9 Evang. Mor⸗ genfeier; 9.30 Deutſches Schatzkäſtlein; 10 Deutſche Morgen⸗ feier; 11 Nationalſozialiſtiſche Weiheſtunde; 12 Cäcilien-Ode von Händel; 13 Das Volk erzählt; 13.15 Schall und Platt ſtöbern in der Mottenkiſte; 14 Kinderfunk; 15 Stunde des Landes; 16 Auftakt zum Karneval; 16.11 Fremdenſitzung des Mainzer Karnevalvereins; 19.55 Funkſtille; 20 Gründungs⸗ feier anläßlich des 15jährigen Beſtehens der NSDAP.; 214 Marſchpotpourri; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Lokale Nach⸗ richten, Wetter, Sport; 22.15 Sportſpiegel des Sonntags; Montag, 25. Februar: 10.15 Schulfunk; 15.15 Kinder⸗ funk; 15.30 Kurzgeschichte aus dem Leben; 18 Jugendfunk; 18.15 Otto Ludwig zum 70. Todestag, Funkfolge; 18.50 Anterhaltungskonzert; 19.45 Tagesſpiegel; 20.10 Alte und neue Operettenmärſche; 21 Der Odenwald; 21.30 Zweite Sinfoni in D⸗Dur von Beethoven; 22.20 Gruß des Inter- nationalen Olympiſchen Komitees an Deutſchland; 22.40 Von Mackebach bis Tokio; 23.15 Die heilige Fantaſtnacht und Trunken Mette. „Dienstag, 26. Februar: 10.15 Schulfunk; 10.45 Prak⸗ tiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau. 18 Italieniſch; 18.15 Aus fed und Arbeit; 18430 Was brachte uns die Internationale Automobilausſtellung in Berlin?, Zwiegeſpräch; 18.50 Anterhaltungskonzert, 1950 Erzeugungsſchlacht; 20.15 Stunde der Nation; 21 Die Ge⸗ ſchichte vom zweimal gehenkten Roßkamm Edeling, Hörſpiel; 22.20 Heitere Kammermuſik; 23 Der Toreador, Oper Polizeiſportverein Treffen zwiſchen Saar/ Siegfried 05 Saarbrücken und Saarbrücken⸗ 10. März verſchoben. In dieſem Treffen fällt die Entſcheidung, wenn nicht einer der beiden Favori⸗ Für den 111 1 ß 00 — „Auerbachs Keller in Leipzig. Es iſt die Ueberſchrift jener bekannten Szene, in der„Fauſt“ ſeinen ſagenhaften Faßritt durch die Tür des weltberühmten Kellers vollführt. Hier ſtehen auch die Worte, mit denen der größte deutſche Dichter der Stadt, in die er einſt als le⸗ dens⸗ und bildungshungriger 16jähriger Student der Rechte kam— man ſchrieb das Jahr 1765— ein bleibendes litera⸗ riſches Denkmal ſetzte: „Mein Leipzig lob ich mir! Es iſt ein Klein⸗Paris und bildet ſeine Leute.“ Der erſte Eindruck, den der junge Goethe von Leipzig empfing, war die Meſſe. „Als ich in Leipzig ankam“, ſo leſen wir in„Dichtung und Wahrheit“,„war es gerade Meſſezeit, woraus mir ein beſonderes Vergnügen entſprang: denn ich ſah hier die Fortſetzung eines vaterländiſchen Zuſtandes vor mir, be kannte Waren und Verkäufer, nur an anderen Plätzen und in einer anderen Folge. Ich durchſtrich den Markt und die Buden mit vielem Anteil; beſonders aber zogen meine Aufmerkſamkeit auf ſich, in ihren ſeltſamen Kleidern, jene Bewohner der öſtlichen Gegenden, die Polen und Ruſſen, vor allem aber die Griechen, deren anſehnlichen Geſtalten und würdigen Kleidungen ich gar oft zu Gefallen ging.“ In dieſen Sätzen zeichnet der Dichter mit knappen Stri⸗ chen das Bild der Leipziger Meſſe und ihres— damals wie heute— lebhaften Treibens.„Auerbachs Keller“ aber war nur ein kleiner Teil des in den dreißiger Jahren des 16. Jahrhunderts von dem Mediziner Doktor Heinrich Stromer von Auerbach erbauten„Hofes“, den uns eine zeitgenöſſiſche Chronik als ein herrliches und weitberühmtes Haus ſchildert, in deſſen Gewölben, Kammern und Sälen die koſtbaren Wa⸗ ren der welſchen, niederländiſchen, nürnbergiſchen und ande⸗ zen fremden Händler feilgeboten wurden. Bunt und verwirrend „Vill volcks onnd außlendiſcher koufflewt“, ſo erzählt uns ſchon eine kurfürſtliche Urkunde aus dem Jahre 1464, lamen damals nach Leipzig auf die Meſſe. Die berühmte⸗ ſten Kaufleute der Welt und die koſtbarſten Schätze Deutſch⸗ lands und ferner Länder, Prächtigſten und Herrlichſten.— das alles ſtrömte in den Wochen der alten Warenmeſſe in die Pleißeſtadt. Wie bunt und verwirrend muß das Bild geweſen ſein, denn damals gab es noch keine Eiſenbahn, und ſo waren die nach Leipzig führenden Straßen mit Waren und Karren aller Art gefüllt. Die Gewölbe, in denen ſich ein großer Teil dieſes präch⸗ ngen Gutes häufte, halten freilich nicht den Vergleich mit den geräumigen und lichten Meßpaläſten der heutigen Muſter⸗ meſſe aus. Düſter, winklig und unfreundlich waren dieſe Räume, aber gern bezahlte man dafür die erklecklichen Mie⸗ ten, war man doch darin vor Wind und Wetter beſſer ge⸗ ſchützt als in den Buden, von denen eine neben der anderen, oft in mehreren Reihen ſtanden. Verwirrendes, längſt ver⸗ gangenes Bild der alten Warenmeſſe Aber nicht nur das Bild der Stadt hat die Meſſe beein⸗ fußt und geformt, auch auf die Menſchen, die in dem einſtigen wendiſchen Burgort Libzi oder Libziki heimiſch waren und ſind, und auf ihre Weſensart blieb es nicht ohne Einfluß, daß ſie Jahr um Jahr, Jahrhundert um Jahrhun⸗ dert mit den Kaufleuten aus aller Herren Länder zuſam⸗ mentrafen— Gäſte werden in bezeichnender Weiſe die frem⸗ den Meßkaufleute ſchon ſeit alters her in Leipzig genannt— and die Schätze der Welt kennenlernten. Wohl in keiner 5 Stadt unſeres Vaterlandes zeigen ſich kaufmännische ai ener und Betriebſamkeit, die allen Fährniſſen trotzen, mit weitausſchauendem, weltumfaſſendem wirtſchaft⸗ em Sinn gepaart ſind, in ausgeprägterer Weiſe als in 0 d e Dieſe Fähigkeiten haben es ver⸗ „daß die Meſſe auch in den ſtürmiſchſten Zeiten auf⸗ zechlerhallen und durchgeführt wurde, in den Peſtiahren wärend e Dreißigſährigen Krieges, in den verhängnis⸗ Boer Jahren der gapaleoniſchen Kontinentalſperre und in Nee Veweil währen des Weltkrieges und der nachfolgenden Zeche luſtiger Geſellen.“ eine unvorſtellbare Fülle des e anderthalb Jahrzeynte von Deutſchlands Erniedrigung, von Inflationszeit und Weltwirtſchaftskriſe. „Seyn Sie getroſt, und wenn der König von Preußen das Pflaſter von Leipzig ausreißen und ſein Berlin damit pflaſtern ließe, ſo würde er doch den Segen von Leipzig nicht nehmen können... Dieſe Worte des Generals von Seydlitz an den Leipziger Kommerzienrat Möbius— geſpro⸗ chen zum Troſt wegen der ſchweren Kontributionen, die der große Preußenkönig im Siebenjährigen Krieg der Stadt auf⸗ erlegt hatte— ſind ein beredtes Zeugnis für den allzeit auf⸗ rechten Geiſt der Leipziger. „Der Segen von Leipzig“— wir erleben ihn zu jeder Meſſe aufs neue. Und mehr denn je zuvor bildet die Leip⸗ ziger Meſſe die— man kann es nicht treffender ausdrücken als mit dem Goethewort— Fortſetzung eines vaterländiſchen Zuſtandes. Denn nun, da aus der alten Warenmeſſe die modernſte Muſtermeſſe geworden iſt, ſind es nur noch zum kleinſten Teil die Waren des Auslandes, die hier angeboten werden. Was in deutſchen Fabriken und Werk⸗ ſtätten an Waren der mannigfachſten Art erzeugt, was in den Konſtruktionsbüros der deutſchen Technik erdacht— kurzum, dieſer vaterländiſche Zuſtand deutſchen Arbeits⸗ fleißes und Erfindungsgeiſtes, er findet ſeine Fortſetzung und Krönung auf der Leipziger Muſtermeſſe. Hierher kom⸗ men die ausländiſchen Einkäufer, angelockt von dem alten Ruf deutſcher Qualitätsarbeit, hierher aber kommen auch die Zehntauſende deutſcher Einzelhändler, die wiſſen, daß ſie nirgends beſſer und umfaſſender das kennenlernen und kau⸗ fen können, was ihre Kundſchaft benötigt. 5 Unvergeßliche Eindrütke Würde heute ein Meſſegaſt aus der Goethe⸗Zeit auf die Erde niederſteigen und wieder nach Leipzig kommen, er würde freilich ein gänzlich verändertes Bild der Meſſe er⸗ leben. Nicht mehr würden ihm„allerhand Frachtwagen mit Waren für die Leipziger Meſſe“ begegnen. Und in den Straßen, ſind ſie auch die alten, engen geblieben, würde er keine Buden mehr ſehen, ſondern prächtige, hohe Häuſer, die man Meſſepaläſte nennt. Verſchwunden ſind auch die Ge⸗ wölbe, verſchwunden vor allem die rieſigen Warenſtapel. Die Muſtermeſſe kennt eben nur Muſter, kennt nur die Darbietung von Beiſpielen der Waren, die der einkaufende Meßbeſucher für ſeinen Geſchäftsbetrieb zu erwerben wünſcht. So verbietet es auch die Meſſeordnung den Ausſtellern, ihre Muſter auf der Meſſe zu verkaufen und an Private abzu⸗ geben. Denn die Meſſe iſt eine geſchäftliche Angelegenheit, ſtreng wachen am Eingang die Meſſediener darüber, daß jeder, der ein Meſſehaus betritt, auch im Beſitz eines Meſſe⸗ abzeichens iſt. Daß man in der Meſſewoche überall, wo der Reichsregierung den entſcheidenden Arbeitsloſigkeit bringen ſoll, wird die vom 3. 10. März man hinkommt, Menſchen trifft, die dieſes Abzeichen— ſo⸗ zuſagen, den Meſſeorden— tragen, das allein gibt Leipzig zur Meſſe das Gepräge. Aber der geſchäftliche Charakter der Meſſe hat ihr nichts an Buntheit und Lebhaftigkeit geraubt. Jedem, der ſie ein⸗ mal beſucht hat, werden die Eindrücke, die er hier empfängt, unvergeßlich ſein. Denn was gibt es alles an praktiſchen und ſchönen Dingen zu ſehen, was wird man wiederum vom 3. bis 10. März, den Tagen der diesjährigen Früh⸗ jahrsmeſſe, zu ſehen bekommen! Man beſuche eines der älteſten und größten Meſſehäuſer, den„Specks Hof“, wo in ſinnverwirrender Fülle ſich billigſte und koſtbarſte Dinge darbieten, die man Kurz⸗ und Galanteriewaren nennt. In den Meſſehäuſern der Papiermeſſe wird uns bewieſen, daß Papier geduldig iſt, und was man alles an brauchbaren und bunten Dingen aus Papier und Pappe herſtellen kann. Spielwaren für die Kleinſten und Kleinen und manchmal auch für die Großen trifft man in unüberſehbarer Menge. Unter die Erde ſteigen wir hinab, in das Untergrund⸗ Meßhaus, um praktiſche Dinge und Meſſeſchlager kennenzu⸗ lernen. Lebhaft geht es auf der Reklamemeſſe zu. Von der Automatenſchau reißen ſich auch die eiligſten Meßbe⸗ ſucher nur ſchwer los. In den weiträumigen Paläſten der Textilmeſſe wird vom Taſchentuch bis zum modiſchen Ge⸗ wand alles geboten was kunſtfertige Hände und Maſchinen anfertigen. Vergeſſen wir nicht die Meßausſtellungen des Kunſtgewerbes, denn hier zeigen deutſche Kunſthandwerker, daß ſie es verſtehen, einfachen und edlen Werkſtoffen ſchöne und zugleich zweckentſprechende Geſtaltung zu verleihen. Auf dem Ausſtellungsgelände am Völkerſchlachtdenkmal ſchließlich findet die Heerſchau der deutſchen Technik. die Große Techniſche und Baumeſſe ſtatt. s Ununterbrochen ſchiebt ſich der Strom der Meſſebeſucher durch die Straßen, manche ſeltſamen Geſtalten aus frem⸗ den Ländern, und Menſchen mit ausländiſchem Geſichts⸗ typus darunter. In den Meſſehäuſern ſelbſt ein nimmer endendes Kommen und Gehen man ſieht ſich die ausge⸗ ſtellten Muſter an, prüft und verhandelt mit den Fabrikan⸗ ten. Ueber deſſen Geſicht verbreitet ſich dann Zufriedenheit, wenn ſein geduldiges Vorzeigen der Muſter den Lohn ge⸗ funden hat, wenn er den Bleiſtift zücken und die„Orders“ in ſein Auftragsbuch ſchreiben kann. Und das iſt dann auch die Hauptſache an der Leipziger Muſtermeſſe Auf die deutſche Arbeitsſchlacht dieſes Jahres die nach dem Willen P geg die is ſtattfindende Leipziger Frühjahrsmeſſe von beſonderem Ein⸗ fluß ſein. Denn die Aufträge, die den deutſchen Fabrikan⸗ ten auf der Meſſe erteilt werden, geben unſeren Volksge⸗ noſſen neue Betätigungsmöglichkeiten. 8 e Der große Schnitter zog durch die Länder: ſeinen Würgengel, die Cholera, voraus und hielt reiche Ernte. In Frankreich eben erſt verſtummt, huben nun in ganz Norditalien die Trauerglocken an zu läuten, hallten von Turin und Mailand aus weiter ins Land und dröhnten ihr dumpfes Memento durch die weite Eintönigkeit der lombardiſchen Ebene bis in das noch immer behaglich⸗ frivole Hofleben der Großherzogin Marie Luiſe von Parma. Der Ernſt der Gefahrnähe wiſchte das Lachen aus den Geſichtern. Die verängſtigten Parmaneſer aber liefen in die Gotteshäuſer und nahmen die Feſtlegung einer Opfer⸗ meſſe in der Kathedrale als tröſtliche Beruhigung auf. In dieſe Zeit der allgemeinen Beſorgnis ſprang in das aufgeſchreckte Parma unerwartet ein anderes Ereignis, das größer war als die Furcht vor der Gefahr. In allen Stra ßen leuchteten grelle Plakate, auf denen unter Angabe des Tages, an dem auch die Meſſe abgehalten werden ſollte, jener eine Satz ſtand, der wie eine zündende Flamme ein⸗ g ſchlug, die Menſchen in einen Fie⸗ berbann zwang und alles ande⸗ er ſchickte grund rückte: Pa⸗ ganini wird ſeine Geige ertönen laſ⸗ ſen! Parma geriet in Auf⸗ ruhr.„Paganini kommt! Der Wundergeiger! Der Dä⸗ mon von Genua!“— Zahl⸗ los waren die von Mund zu Paganini ſpielte weiter, ſpielte die Sonate auf der letzten Saite allein zu Ende. Mund gehenden Gerüchte über den geheimnisvollen Geiger, der es vermocht hatte, eine ganze Welt in ſeinen Bann zu ſpielen, der plötzlich in irgendeiner Stadt erſchien, das Publikum trotz Forderung unerhörter Eintrittspreiſe in ſeine Teufelskonzerte zog, dann wieder für Monate, gar Jahre ſpurlos verſchwand, der ſeine Geliebte erſtochen und im Gefängnis geſeſſen haben ſollte, der unzählige Liebes⸗ abenteuer beſtanden und ſogar eine Herzogin von Toskana. eine Fürſtin Borgheſe zu ſeinen Füßen geſehen hatte, der auf ſeinem Siegeszuge durch Europa ſchwindelnd hohe Summen erraffte und mit den Kutſchern um den Fahrpreis feilſchte. War er wirklich der Sohn des genueſiſchen Händ⸗ lers Antonio Paganini? Oder ſollte man jenen glauben, ie in ihm einen Abkömmling der Hölle ſahen? Ueber allen dieſen Gerüchten aber ſtand das eine: Paganini. der größte Geiger der Welt! Der Triumph Italiens!— SHIZ ze von AUCH FLHOEC Als Maria Janſen die vier Treppen zum Atelier des Kunſtmalers Hans Waage hinaufſteigt, gehen die vier Jahre ihrer Ehe an ihr vorüber. Maria Janſen iſt klein und zart. Trotz des warmen Tages trägt ſie einen hellen Pelz, in den ihre ſchmalen Schultern fröſtelnd hineinkriechen. Das Frie⸗ ren kommt von innen her. Aus einer Angſt, die Maria 5 weinen macht. Einen Augenblick zögert ſie. Es ſieht aus, als wolle ſie mit einer ſchnellen Bewegung wieder umkehren. Aber dann ſteigt ſie die Stufen entſchloſſen wei⸗ zer hinauf— eine nach der anderen.— Maria Janſen iſt ſchon lange innerlich don dem Mann veriaſſen worden., deſſen Namen ſie trägt und den ſie liebt. Es iſt eine arme gedemütigte Liebe. die ſich daran gewöhnt hat, don der kleinen Hoffnung zu leben. daß es einmal wie⸗ der anders werden könne. Um dieſer Hoffnung willen iſt Marias tiefe Freundſchaft zu Hans Waage ebenſo rein ge⸗ blieben wie der Ausdruck ihres Geſichtes, das den Mater swingt, es immer wieder neu zu geſtalten. Seine Ent⸗ wicklung als Menſch und Känſtler. ſeine größten Erfolge Hängen mit dieſem zarten, madonnenhaften Geſicht zuſam⸗ men, das auf vielen ſeiner Bilder wiederkehrt. Ebenſo wie Die ſchmalen Hände der Frau, die der Ausdruck ihres Leides Rund. Maria Janſen weiß. daß Hans Waage um ſie wirbt. Aber immer. wenn er von der Tragik idrer Ede und einem neuen Leben ſprechen will. iſt Marias Ablehnung 40 ſchmerzvoll und entſchloſſen. daß der Mann auf die Erfül⸗ lung der eigenen Hoffnung ſchon lange ſtill verzichtet hat. Nun ſteht Maria Janſen auf der letzten Treppenſtufe vor des Freundes Tür. Ihre Hände umkrampfen einen Brief. Seit dem Morgen dieſes Tages hdaden ihre Hände nichts anderes getan, als immer wieder dieſen Brief aus⸗ eimandergefaltet und gehalten. Maria fand ihn dor dem Flügel. auf dem ihr Mann ſeden Morgen eine Weile ſpielt. cde er in das Büro geht. Heute daben ſeine Augen ſie nicht Lesgelaſſen, als ſie ſtill neben idm ſtand und ihm zubörte. Als et wegging, ſtrich et mit einer zärtlichen Bewegung, We er ſie lange nicht mer für ie datte. Ader idr Haar. „Nara ſagte er leiſe. Da wurde die Heine Hoff⸗ 7 in ihre re is und jubelnd. 8 8 Dee der Ir die Gewiß⸗ beit gidt, daß eine andere Frau im Leden ihres Nannes re in den Hinter⸗ Von der Kathedrale herab riefen die Glocken. Ganz Parma war auf den Beinen. Aber die Menſchen ſchlichen ſich um das Glockengedröhn herum und ſtauten ſich vor dem Theater, deſſen im Preiſe vielfach erhöhte Plätze längſt aus⸗ verkauft waren. Paganini ſiegte über die Furcht. Dichtgedrängt ſaßen die Hörer. Nach kurzem Klingel⸗ zeichen ſetzte eine Beethoven⸗Symphonie ein, aber niemand achtete darauf; zu groß war die geſpannte Erwartung. Als das Orcheſter abbrach, herrſchte atemloſe Stille. Aber noch immer ließ ſich der Geiger nicht ſehen. Die Stille, die Er⸗ wartung, das Fieber ſtiegen ins Unerträgliche. Rufe wur⸗ den laut, Füße ſcharrten. Da klang das Grollen einiger türkiſcher Trommeln: Paganini trat auf. Das war Paganini? Durchweg ſchwarz gekleidet, ſtand eine langbeinig⸗ knöcherne, maßlos dürre Geſtalt vor der Menge; in wirren Strähnen fiel ſchwarzes, ſeidig glänzen⸗ des Haar auf die hageren Schultern, aus einem leichenblaſſen Geſicht traten die Backenknochen, ſtach eine große, über der Wurzel ſtark gewölbte Naſe hervor; ſchmale, blutloſe Lip⸗ pen waren zu einem eiſigen Lächeln zuſammengekniffen, in dunklen Augen lag ein ſtarrer, kalter Blick, und an über⸗ trieben langen Armen hingen Geige und Bogen faſt bis zum Boden herab. Niemand kam von dieſem erſchreckenden Geſicht los, dieſer Totenmaske einer flehenden Demut, eines frierenden Hohns, eines laſtenden Leidens, einer verhalte⸗ nen dunklen Macht. War es ein Dämon oder ein Tod⸗ kranker? Ein paar kurze, lächerlich wirkende Verbeugun⸗ gen, dann ſprang der Bogen auf die Saiten. Leben kam in die dürre Geſtalt. Eine haſtige Kopfbewegung zu den Muſikern hinunter; das Orcheſter wogte auf. Aus dem Tutti heraus hob ſich der helle Klang der höher geſtimmten Sologeige, ſchwang ſich in raſendem Laufe hinauf; in allerhöchſten Tönen perlte in nie gehörter Schnelligkeit, nie gehörter Reinheit die Scala, verlor ſich zu einem Höchſtton überſteigerter Mög⸗ lichkeit, der ſchwingend, faſt greifbar im Raum ſtand, daß die Augen ihn ſuchten, der dann ganz langſam zarter, dün⸗ ner wurde, ſich zu einem Hauch verflüchtigte, und längſt nicht mehr da war, als ihn die Ohren noch immer zu hören glaubten. Ein kühnes Allegretto folgte, das in pfeilge⸗ ſchwinden Läufen und Windungen dahinflog; Paſſagen raſten, wie Peitſchenhiebe ſauſte der Springbogen durch die Luft, Tongarben ſprühten auf. Ein überſtürztes Piccicato; eine werfende Bewegung des ſchwarzen Oberkörpers, und das Orcheſter brach los zu einer toſenden Wiederholung, in die flammende Geigenblitze hineinzuckten. Aus dem Ab⸗ ſchwellen des Orcheſters ging die Geige mit einem gedrück⸗ ten Staccato hervor, das ſich düſter, ſtöhnend dahin⸗ ſchleppte, dann zogen die Töne die Laſt eines wegmüd Nie⸗ derbrechenden mit ſich, die keuchenden Atemzüge eines Sterbenden, ſo angſtvoll und grauenhaft: Tränen rannen, die Geige weinte, wie man qualvoller, entſetzlicher nie einen Menſchen hatte weinen hören, letztes Elend ſtrich der Bogen aus den Saiten, ſo furchtbar, daß die Frauen unten im Saal die Zähne zuſammenbiſſen, um nicht aufzuſtöhnen. Da glitt die Geige in ein luftleichtes Tongewebe über, aus dem es erdenfern wie leiſe, wimmernde Glöckchen klang. Aber gleichſam als ſchämte es ſich dieſer Regung, flammte das Orcheſter wieder auf. Was der Schwarze dort oben dann begann, war kein menſchliches Spiel mehr, das war Spuk, Zauberei! Teufelswerk. Kurz brach das Orcheſter ab. Hoch über dem ausklingenden Ton gellender Trompeten, aufwüh⸗ lender Pauken, ſchwebte ein ferner. unwirklicher Triller. Menſchen waren aufgeſprur als ſich der eiſerne Bann gelegt hatte. f auf den Stühlen, klatſchten, ſchrien, tobten n war das unheimliche der Augen verglon fl ſickten d nt 5 e en Die Zwiſchenmuſik ging unter in der Wortekſtaſe der Menge. Dann ſchlug der Schwarze die Hörer mit den berühmten Hexenvariationen in paniſche Erſtarrung un zwang ihnen Tränen in die Augen. Dann kam das Letzte Mitten im Brillieren eines Allegretto riß der Geiger, ohne im Spiel einzuhalten, dem Inſtrument eine Saite herunter ſpielte auf drei Saiten, riß eine weitere herab, ſpielte aaf zweien, die dritte ſprang ab... Paganini ſpielte weiter ſpielte die Sonate auf der letzten Saite allein zu Ende. Nun gab es kein Halten mehr; das Beifallstoben wurde Raſerei Der Lärm ergoß ſich auf die Straßen. Durch wild ge⸗ ſtikulierende Menſchen fuhr eine Kutſche mit verhängten Fenſtern. Niccolo Paganini ſaß darin; totenbleich war das Geſicht, Schweiß lag noch immer auf Stirn, hohl und leer waren die Augen. Er hielt den alten, abge⸗ nutzten Geigenkaſten an ſich gepreßt, in dem neben dem wertpol⸗ len ment die klingende Einnahme des Abends verwahrt war. Sein Atem ging mühſam, ab und zu ſtieß feine Kehle ein heiſe⸗ res Hüſteln aus, Als der Gennu⸗ eſe zwei Tage ſpäter im Feſt⸗ ſaale des Schloſ⸗ ſes die unheim⸗ liche Teufelstril⸗ ler⸗Sonate unter die erſtarrende Hofgeſellſchaft ge⸗ worfen hatte, wurde bekannt, daß er auf Wunſch der Großherzogin zum Intendanten des Hoftheaters von Parma ernannt war. Wollte der Raſtloſe hier zur Ruhe kommen? Der Drang nach dem Unſteten wühlte nach wie vor in ihm und überwog die Angriffe er⸗ ſter Altersmüdigkeit; aber er brauchte Ruhe und Erholung, Der Hals, das Kehlkopfleiden Auf dem Lande draußen erwarb er eine einſame Villa. Dort lebte er mit ſeinem zehnjährigen Sohn Achille, der ſein alles, ſein Lebenszweck war. Nur die Gegenwart des Kna⸗ ben, dieſer lachend glücklichen Jugend, vermochte es, dem ſtarr⸗kalten Geſicht ein friedvolles Lächeln abzugewinnen. Jugend! In der Paſſo di Gatta Mora zu Genua ſteht ein altes Haus; dort hatte einſt ein blaſſer, ſchmächtiger Knabe ſeine Jugend in einer dunklen Kammer verlebt, täglich zu einem zwölf⸗ bis vierzehnſtündigen Ueben auf der Violine gezwungen; er wußte nicht, wie ein bunter Ball auf det Wieſe ſpringt, wußte nicht, wie man in den blauen Himmel lacht, wußte nichts vom freien Umhertollen mit anderen Kindern; er hatte Geſchwiſter und kannte ſie kaum er kannte nur Geige, Hunger und Prügel. „Du ſollſt eine goldene Jugend haben, Achille!“ Aber noch etwas anderes war es, das den ſonſt ſo Ruheloſen zum Bleiben veranlaßte. Das wußte nur eine. Als ſich an jenem Abend des Paganini⸗Konzertes im Schloſſe die Großherzogin Marie Luiſe in ihr Boudoir zu⸗ rückgezogen hatte, ſchloß ſie eine Schublade auf und enk⸗ nahm ihr einige Notenblätter, die ſie lange, in Erinnerun⸗ gen verſunken, mit einem Lächeln betrachtete. Das oberſte trug den handſchriftlichen Titel: Marie Luiſe. Sonate für die G-Saite von Niccols Paganini. Auguſt 1816. „Achtzehnhundertundſechzehn!“ flüſtert⸗ Johren Lange betrachtete Marie Luiſe, in Erinnerungen verſunken, lächelnd die Notenblätter. ſi⸗ „Vor 19 Heute baden seine Augen ne aicht tosgelaſſen, als ſie fkille neben dym ſtand und ihm zuhörte. wichtiger iſt als ſie ſeſbſt. Sie war im erſten Augendlick idres Schmerzes nur erſtaunt darüber, daß eine Gewißheit, die man ſchon lange geahnt hat, ſo ſchrecküch ſein kann. Viele Stunden ſetzte ſie ſich mit dieſem Brief auseinander. Dann nahm ſie das Bild ihres Mannes don dem kleinen Tiſch fort. auf den ſie einen Sommer lang weiße Noſen ge⸗ ſtellt und mit nie ungeduldig werdender Sede auf den Mann gewartet dat. Aber immer öſter welften die weißen Koſen. ohne daß er kam. Da wartete Naria nicht mehr. Hans de.. Sie ſchließt die Augen. ſo ſinnlos er- scheint es iht auf einmal. weil ſie daran denkt. daß Dieser Name einmal neben dem chrigen ſtehen könne. Daun reckt ſie ihre ſchmale Geſtalt und lächelt Hans Waage an, als er ihr die Tür öffnet. Er nimmt Maria den Mantel ab. Als er ihre Augen ſieht, die trotz des tapferen Lächelns gilflos und verſtört ſind, läßt er die Worte ungeſagt, die eit ihrem Telephongeſpräch, als aus großen Schmerzen eine Verheißung auf ihn zukam, in ihm warten. Er zeigt ihr das letzte Bild, das er gemalt hat. Maria blickt lange in ihr eigenes Geſicht. „Gefällt es Dir?“ fragt Hans Waage in das Schweigen, „Vielleicht gibt es dieſe in langmütiger Liebe wartende Maria ſchon nicht mehr. ſagt Maria, und denkt an den Entſchluß. mit dem ſie hergekommen iſt. Hans Waage führt die Frau behutſam und zärtlich zu dem Teetiſch, den er wie ſchon oft für ſie gedeckt hat. Aber heute iſt er feſtlicher als ſonſt. Weiße Roſen ſchmücken ihn in verſchwenderiſcher Fülle. Maria bricht in Weinen aus, als ſie dieſe Roſen ſieht. Ich liebe ihn. den ich im Begriff bin, zu verlaſſen Ich muß ihn immer lieben.. Nie iſt es Maria ſo klat geweſen wie in dieſem Augenblick. Der Tag, den ſie für das Ende ihrer Ehe hielt. iſt zu emem neuen Anfang ge⸗ worden. a Maria ſieht den Freund bittend an.„Sei mir nicht böſe, wenn ich Dir etwas wegnehme, das ich Dir noch gar nicht gegeben hade“, ſagt ſie leiſe. Ich wollte mein Leben mit dem Deinen verbinden. Man ſagt ja, daß zweite Ehen oft glücklicher iind als die erſten Aber es geht nicht, Har 5 Scarta dirgt ihr heißes Geſicht in den Rofen. Zärtlich ſtreicht ſie üder die weißen Blüten. 5 Hans Waage bleibt ſtumm neben ihr. Er weiß nicht, was die große Erfüllung ſeines Lebens in dieſem Augenblick die Frage, die ſeine hellen zerschlagen hat. Maria fühlt Augen faſt dunkel macht. „Die Noſen ſind ſchud daran.. lächelt ſie befren 9 nimmt ſie den großen Strauß in ben Arm. Ich muß weiter auf ihn warten, Hans. Eis- mal wird er zu mir zurückfinden, wenn mein Herz nicht aufhört. in zu eben Hans Waage nimmt zum letztenmal die Hände der Frau. die er in jeder zarten Schmerzenslimie kennt. Denn er Weiß., daß ſie nun nicht mehr kommen wird. Er wir Sein ſein mit idren Bildern, auf denen er das Stärlſte in dat— deze tapfere, deilige mmer bereit ſie mit 15 Guarneri⸗Inſtru⸗ 2 2 ee r e ee 2 — rr 1 ang ee 11 11 Dre err 8 o 3s A Kn EN ZCC CNET ONMAN Copyright by Ernſt Keil's Nachf.(Aug. Scherl) G. m. b. H., Berlin (21. Fortſetzung.) Als der von der engliſchen Regierung befohlene, von Gloſ⸗ ſin geleitete Angriff auf das Truworhaus mißglückt war, ſtieg das Flugſchiff der drei Freunde auf und trug ſie mit ihrer koſtbaren Laſt mitten in die Eiswüſte. Noch oft machte das Flugſchiff die Fahrt nach Nordſchweden, und jedesmal kehrte es zurück mit Lebensmitteln, Apparaten und Werkzeugen. In der Nähe des Nordpols in einer Eishöhle ſtanden die Strahler. Silveſter findet eine neue Verbeſſerung, er kann jetzt die gefährlichen Waffen auf bewegliche Ziele richten. Er hat Sehnſucht nach Jane. Als er ſeinen Strahler nach Düſſeldorf richtet, ſieht er im Bild, wie Jane regungslos in der Stube liegt, ein Zeitungsblatt in der Hand, neben ihr Gloſſin. Dieſer hat ihr die Nachricht überbracht, daß Silveſter mit dem Truworhaus in die Luft geflogen ſei. Silveſter ſuchte. Er ließ den Strahler Zoll für Zoll vorrücken und verfolgte mit wachſender Aufregung und Sorge das Bild auf der Scheibe jeden Raum im Hauſe Termölen. Er ſah jedes der ihm ſo wohlvertrauten Zimmer. Er erblickte den alten Herrn und Frau Luiſe. Er ſah, wie e bekümmert und eifrig miteinander ſprachen. Die Bilder aller der Wege und Orte, die er während ſeines Aufenthal⸗ tes in Düſſeldorf mit ihr betreten hatte, zogen auf der Scheibe vorüber. Er ſuchte in ſteigender Verwirrung und Angſt, bis er nach ſtundenlangem Bemühen die Nachfor⸗ ſchung entmutigt aufgeben mußte. Atma! war ſein Gedanke. Atma mußte ihm helfen. Atma beſaß wohl die Mittel und Kräfte, um wiederzufin⸗ den, was er ſelbſt mit ſeiner wunderbaren Entdeckung nicht zu finden vermochte. So ließ er den Strahler und lief durch Gänge und Höhlen bis er auf Atma traf. Ein zwingender Wille ging von der Geſtalt des In⸗ ders aus. Seine ruhige, gleichbleibende Sprache wirkte auch auf Silveſter. „Jane iſt nicht bedroht.“ Atma ſprach mit halblauter Stimme, Erik Truwor ſchien es kaum zu hören. Silveſter empfand die Worte wie lündernden Balſam. „Jane iſt nicht bedroht.“ Unhörbar wiederholte er die tröſtenden Worte unzählige Male für ſich ſelber und ſank dabei immer mehr auf ſeinem Seſſel zuſammen. Eine Reak⸗ tion kam über ihn. Erſt jetzt fühlte er die Anſtrengungen der letzten Tage. Während der Tagesſtunden in der Werk⸗ takt. Des Nachts mit dem Bau der Antenne beſchäftigt. Nur wenige ſpärliche Ruheſtunden dazwiſchen. Sein Herz ſchlug matter, eine bleierne Müdigkeit überkam ihn, wäh⸗ rend er automatiſch die Worte wiederholte:„Jane iſt nicht bedroht.“ Wie im Traum hörte er die Stimme Erik Truwors: ch brauche dich, Atma. Wenn ich die Macht anwende, llſt du als mein... als unſer Botſchafter zu den Men⸗ chen gehen und ihnen meinen Willen kundtun.“ Der Inder neigte zuſtimmend das Haupt. „Ich werde gehen, wenn es an der Zeit iſt. Tſongkapa agt:„Gehe zu den Menſchen, ihnen die Neuordnung der inge zu verkünden“ Ein dumpfes Krachen unterbrach die Worte. Ein Schüttern und Beben gingen durch die Eishöhlen. Wie wenn die Schollen ſchweren Packeiſes im Sturm knirſchend F werden. Der Boden, auf dem ſie en, ſchwankte. Der Strahler.“ Atta ſprach es, bevor noch Erik Truwor oder Silveſter ein Wort fanden. „Wo ſteht der große Strahler?“ „Im unteren Gange.“ „Nach oben damit! Von unten kommt das Waſſer.“ Der Inder eilte ſchon dem unteren Gange zu. Erik Truwor und Silveſter folgten ihm. Ueber die breiten Eis⸗ ſtufen ging der Weg nach dem unterſten Gang, der zu den Werkſtätten und Laboratoriumsräumen führte. Zu gewöhn⸗ licher Zeit ein leichter und bequemer Weg. Jetzt nur mit Vorſicht zu beſchreiten. Der ganze Berg ſchien ſich um etwa 30 Grad gedreht zu haben, und in dieſer ſchrägen Lage war der Abſtieg über die glatten Stufen äußerſt beſchwerlich. Auf einem Treppenabſatz ſtand der kleine Strahler, ſie ſchon aus Amerika mitgebracht hatten. Jetzt war das Laboratorium erreicht. Doch ſchon bis zur halben Höhe überflutet. Mit einem Sprung warf ſich Crik Truwor in das eiſige Waſſer, drang bis zu dem großen rahler vor und trieb mit einem einzigen Fauſtſchlag die beiden Regulierhebel auf ihre Nullſtellungen. Er wollte den Strahler packen und die Stufen hinauf aus dem Labo⸗ ratorium ſchleppen. Es war zu ſpät. Von Sekunde zu Funde ſtiegen die gurgelnden Waſſer höher während das Kuirſchen brechenden Eiſes den Berg erzittern ließ. Schon fand der Fuß keinen Halt mehr auf dem Boden. Nur noch schwimmend erreichte Erik Truwor die Stufen der Treppe. Das Waſſer ſtieg. Stufe auf Stufe kam es herauf, Stufe um Stufe mußten die drei Freunde ſich zurückziehen. Dabei fühlten ſie einen Druck auf der Bruſt, ein Brauſen Aden Ohren. ein Ziehen in den Gelenken, Zeichen, daß die Luft ſich unter dem Druck des ſteigenden Waſſers kompri⸗ mierte. Die Erſcheinung gab den Beweis, daß der Berg mit den Höhleneingängen unter den Waſſerſpiegel geraten war und daß die eingeſchloſſene Luft ſich jetzt in den oberen Teilen der e Räume verdichtete. 1 Auf dem Treppenabſatz ergriff Atma den kleinen Strah⸗ und hing ihn ſich um. 5 Jetzt ſchien der Berg zur Ruhe gekommen zu ſein. Aach fünf bis ſechs Stufen wurden von dem langſam und 8 ſamer ſteigenden Waſſer überſchwemmt. Dann In dem oberen W. n ſie Raſt. Gefangen!. in der Falle einge⸗ ae wie Ratten. Beinahe auch ſchon erſäuft wie ten.“ WANT DON Erik Truwor ſtieß die Worte hervor, während er die geballte Fauſt auf die Tiſchplatte fallen ließ. Schweigend ging Atma in den Nebenraum und kehrte mit dem Arm voller Kleidungsſtücke zurück. „Du biſt kalt und naß, Erik!“ Erik Truwor ſtand auf und ergriff das Bündel. Es war nicht angebracht, in den naſſen Kleiedern zu bleiben. 1 ging in das Nebengemach und ließ Atma und Silveſter allein. Was war geſchehen? Während Erik Truwor die Klei⸗ dung wechſelte, ſuchte ſich Silveſter die Vorgänge zu rekon⸗ ſtruieren. Als er den Strahler verließ, wollte er ihn ab⸗ ſtellen und den Zielpunkt von Düſſeldorf fortnehmen. Die Bedienungsvorſchrift war einfach. Erſt den Energieſchalter in die Ruheſtellung, dann den Zielſchalter. In ſeiner Er⸗ regung und Verwirrung hatte Silveſter zwei Fehler be⸗ gangen. Er hatte den Zielſchalter nicht in die Ruheſtellung auf ein unendlich entferntes Ziel gerückt, ſondern in der verkehrten Richtung auf das nächſtmögliche Ziel. Aus Sicherheitsgründen war die kleinſte Zielentfernung des gro⸗ ßen Strahlers auf hundert Meter bemeſſen. Denn wenn es möglich geweſen wäre, den Schalter auf den abſoluten Nullpunkt zu bringen, dann mußte ja die Energie ſich im Strahler ſelber konzentrieren, mußte den Apparat und nach menſchlicher Vorausſicht auch den, der ihn bediente, momen⸗ tan in Atome auflöſen. Silveſter hatte beim Fortgehen den Zielhebel falſch her⸗ umgeſtellt, und er hatte dem erſten Verſehen ein zweites hinzugefügt, indem er auch den Energiehebel auf volle Leiſtung rückte. Der Strahler 791 vom Pol aus die Richtung gerad⸗ linig auf Düſſeldorf. Die Ziellinie ſchnitt als mathematiſche Gerade ſchräg nach unten gerichtet in den Erdball ein. Durch die falſche Bedienung hatten 10 Millionen Kilowatt in Form von Wärmeenergie ſchräg unterhalb des Eisberges, nur 100 Meter von ihm entfernt, im maſſiven Poleis gearbeitet. ; . eee. Aue! Mit dem Effekt natürlich, daß das Eis zu ſchmelzen begann, daß ſich unter dem Eisberg ein größer und immer größer werdender, mit Waſſer gefüllter Raum bildete. Bis die ſchwache Eisdecke den Berg nicht mehr zu tragen vermochte. Bis ſie auf der Seite des Berges, auf die der Strahler gerichtet war, krachend und knirſchend zu Bruche ging und der Berg ſich halb ſchräg nach unten in den geſchmolzenen Pfuhl wälzte. Der Berg war nach dem Brechen des Eiſes um beinahe 30 Grad gekippt. Dann war er mit der Unterkante auf den Grund dieſes ſo plötzlich entſtandenen Sees aufgeſtoßen und zur Ruhe gekommen. Alle Eingänge des Baues waren dabei tief unter den Waſſerſpiegel geraten. Erik Truwor kam zu den beiden Freunden zurück. Er traf Silveſter in leiſem Geſpräch mit Atma. Die blaſſen, abgeſpannten Züge Silveſters verrieten ſeeliſches Leiden. Das Bewußtſein, daß er durch ſeine Unvorſichtigkeit das Unglück verurſacht hatte laſtete ſchwer auf ihm. Mit ge⸗ dämpfter Stimme erläuterte er dem Inder die Möglichkeiten und Mittel, durch die man ſich befreien, vielleicht ſogar die alte Lage des Berges wiederherſtellen könne. Atma lauſchte aufmerkſam ſeinen Worten, ſaß an ſei⸗ ner Seite und hatte Silveſters Rechte zwiſchen ſeinen Händen. Erik Truwor ließ ſich ſchweigend an dem Tiſch nieder. Er verharrte in ſeinem Schweigen, aber ſeine Miene verriet, wie es in ihm kochte. Immer tiefer, immer ſteiler gruben ſich die Falten in ſeine Stirn. Verachtung und Abweiſung ſpielten um ſeine Lippen. Silveſter glaubte jetzt, die richtige Löſung gefunden zu 18 Man mußte den Berg ſo weit ausſchmelzen, daß er rei 5 und ſchwimmend ſich in ſeine alte Lage zu⸗ rückhob. Der Einfluß Atmas übte ſeine Wirkung auf Sil⸗ veſter. Er wurde ruhiger und eifriger. Eine leichte Röte überhauchte ſein Antlitz, während er mit Bleiſtift und Pa⸗ pier die jetzige Lage des Berges ſkizzierte und entwarf. wie man mit der Ausſchmelzung Schritt um Schritt vor⸗ gehen müſſe. Dröhnend fielen die Worte Erik Truwors in dieſe Er⸗ klärung:„Wie lange dauert das?— Wie viele Tage und Wochen gehen uns dadurch verloren? Ich ſitze hier in der Falle, abgeſchnitten von der Welt.. unfähig, zu erfahren, was draußen vorgeht... unfähig, meine Macht wirken zu laſſen, meinen Befehlen die Ausführung zu erzwingen Eine ſchöne Macht, die von Weiberdienſt und Weiber⸗ launen abhängig iſt... Der Welt Befehle geben„um Spott der Welt werden wir dabei 5 Silveſter erblaßte. Er zuckte zuſammen, als ob jedes einzelne dieſer Worte ihn körperlich traf. i 1 „Verzeihe mir, Erik. Es war meine Schuld. Aber ich ſehe ſchon den ſicheren Weg zur Rettung.“ er rechnete damit, daß ſie in der Freude des „Den Weg zur Rettung?... Als ob es ſich darum handelte... Ich weiß, daß wir nicht verloren ſind, ſolange wir auch nur den kleinen Strahler bei der Hand haben. In zehn Minuten können wir uns einen Weg ins Freie brennen. Mag der Eisberg dann ſtehenbleiben oder noch tiefer fallen. Irgendein Flugſchiff können wir uns auch mit dem kleinen Strahler heranholen und bewohntes Gebiet erreichen. Aber unſere Einrichtung iſt verloren. Meine Pläne erfahren einen Aufſchub von Monaten..“ Erik Truwor ſprang erregt auf. „In der Zwiſchenzeit verlernt die Welt die Furcht vor mir Ein Zucken durchlief den Körper Silveſters. Atma erhob ſich und trat auf Erik Truwor zu. Sein Geſicht ſuchte den flirrend ins Weite gerichteten Blick Erik Truwors, bis er ihn gefunden hatte. „Wer gab dir die Macht?“ Minuten verſtrichen, bis die Antwort von den Lippen des Gefragten kam. f „Der Strahler!“ „Wer ſchuf den Strahler?“ Noch einmal eine lange Pauſe. Dann kam zögernd und etwas beſchämt die Antwort: „Silveſter.. du haſt recht, Atma. Silveſter gab uns die Macht. Wir dürfen ihm nicht zürnen, wenn ſie jetzt durch ſein Verſehen gelähmt wurde.“ „Ich habe ihm nie gezürnt.“ Der Inder ſagte es in ſeiner ruhigen Weiſe und fuhr fort, bevor Erik Truwor etwas darauf erwidern konnte: „Es iſt nicht Zeit zum Streiten, ſondern zum Handeln. Dein Plan, Erik, den Berg einfach zu verlaſſen, entſprang dem Zorn. Silveſter weiß beſſeren Rat. Den Plan, den Berg zu heben, von hier aus die Miſſion zu erfüllen.“ Die Worte Atmas trafen das Richtige und Notwen⸗ dige. Auch Erik Truwor konnte ſich ihnen nicht entziehen. Es galt, die augenblicklichen Lebensmöglichkeiten zu überſchlagen. Der Luftvorrat in den Höhlen mußte nach oberfläch⸗ licher Rechnung für wenigſtens eine Woche langen. Im Ane Gange befanden ſich Lebensmittel für mehrere Wochen. Durch einen glücklichen Zufall war dort auch ein Lager von allerlei Werkzeugen und Hilfsmaſchinen unter⸗ gebracht. Die Lage war ernſt, aber für den Augenblick wenigſtens nicht verzweifelt. Doch doppelt und dreifach hatte Atma recht, als er auf die Notwendigkeit eiligen Handelns hinwies. Die Wieder⸗ herſtellung des alten Zuſtandes mußte jetzt ihre Haupt⸗ ſorge ſein. Es war, als ob das Schickſal ſie narren wolle. Eben noch Gebieter der Welt. Pläne ſchmiedend wie ſie der Welt ihren Willen kundtun und aufzwingen könnten. Und jetzt die Mittel für die Rettung des Lebens beratend. Es galt den Kampf gegen eine Million Kubikmeter Eis. Gegen dieſe gigantiſche Froſtmaſſe, in deren Mitte ſie eingeſchloſſen wären wie in einer Grabkammer der pharaoniſchen Py⸗ ramiden. *. Jane hatte das Flugſchiff der Linie Köln— Stockholm betreten. Dr. Gloſſin ſtand unter der Menge auf dem Flug⸗ platz. Das Schiff wurde gut beſetzt. Es zählte mehr als 120 Paſſagiere, die über die Aluminiumtreppe den Rumpf be⸗ traten. Die Ausſichten, während der Fahrt von Jane nicht erblickt zu werden, waren nicht ſchlecht. Erſt im letzten Moment, als die Bedienungsmannſchaft ſchon die Treppe abrücken wollte, trat er aus ſeinem Schlupfwinkel heraus und eilte als letzter in das Schiff. Gleich danach wurde die Tür verſchraubt, die Maſchinen gingen an, und das Schiff verließ den Platz. Dr. Gloſſin ſah, daß der Korridor, der den Rumpf des Schiffes der Länge nach durchzog, beinahe menſchenleer war, und eilte in die Raucherkabine. Hier wußte er ſich in Sicherheit und konnte bis zur Landung in Stockholm be⸗ ſtimmt ungeſehen bleiben. Erſt jetzt kam er dazu, ſich ſein Abenteuer und die mög⸗ lichen Folgen in Ruhe zu überlegen. Wie kam Jane dazu, ſo plötzlich das Haus in Düſſeldorf zu verlaſſen und nach Stockholm zu fahren? Auf den Gedanken, daß ſie kopflos und ohne feſtes Ziel in die Welt hinausfuhr, kam er nicht. Silveſter mußte ſie gerufen haben. Sicherlich hatte ſie Nachricht von Silveſter erhalten und fuhr jetzt den dreien nach. Durch dieſe Annahme gewann das Unternehmen aber plötzlich ein ernſtes Geſicht. Silveſter würde Jane am Flug⸗ platz bei der Ankunft erwarten. Vielleicht ſchon in Stock⸗ holm. Vielleicht in Haparanda oder ſonſtwo. In jedem Fall mußte unvermeidlich irgendwo der Mo⸗ ment kommen, in welchem Silveſter an das landende Flug⸗ ſchiff herantrat um Jane in Empfang zu nehmen. Wo Sil⸗ veſter war da waren ſehr wahrſcheinlich auch die beiden anderen in nächſter Nähe. Der Doktor verſpürte ein kaltes Gefühl zwiſchen den Schultern, als er den Gedanken zu E dachte. Er zog einen kleinen Handſpiegel aus der Taſche und betrachtete fernen ſein Antlitz. Und nickte zuftlteden. Die Veränderungen, die er ſchon in Düſſeldorf an ſeinem Aeußern vorgenommen hatte, erfüllten 118 Zweck. ln ſteckte er den Spiegel wieder weg. Aus dem Dr. Gloſſin aus New Pork war irgendein beliebiger und gleichgültiger europäiſcher Geſchäftsreiſender geworden. Leuten gegenüber, die ihn nur oberflächlich kannten, mußte die 1 ſicheren Schutz gewähren. Ob ſie den prüfenden Blicken Janes ſtandhalten würde, war ihm nicht ſo außer Zweifel. Daß Silveſter, daß Atma ſie mit einem Blick durchſchauen würden, war ihm gewiß. Aber iederſehens auf die Mitreiſenden wenig achten würden. 225 FFortſetzung fol“ e Wortbilrdungs⸗Rätſel: 1. Finſter⸗aar⸗horn. Vorſicht. 2. Kar⸗enz⸗zeit. 3. Land⸗wirt⸗ſchaft. 4. Ob⸗erſt⸗dorf. 5. Schau⸗ſpiel⸗kunſt. 6. Tu⸗nicht⸗gut. Schach⸗Auf gabe: „Auf dem letzten Faſtnachtsball haben ſie mir die Brie taſche geklaut. Seitdem gehe ich nur noch als Napoleon 5 5 Warum denn?“ 1. 263, Lal c, 5 5 5 2 25 S3 ch, 293.75 oder anders,„Na, da kann ich die rechte Hand immer auf der Brig 3. Sg7—es oder Sc5—e4(d7) matt. taſche haben! %%% 2. Sb3—d4, beliebig, N 3 Sg 7 es matt. d Suberbesteche mechaniker, Wer will im Frühjahr (Andere Spielarten leicht.) 1 5 une wan e ein Sahrras Kaufen: Silben⸗Rätſel: 1. Adreſſe. 2. Duerer. 3. Ala-⸗ 7 r* ſbei rich. 4. Adler. 5. Hering. 6. Knochen. 7. Idaho. 8. Meltau. at ll mn 2. e 1 9. Esra. 10. Marlitt. 11 Lurlei 12. Aſpern. 13. Thaddaeus..* 8 einen Votsdlleg. 14. Marine. 15. Grande. 16. Kragen. 17. Anderſen.— oer Sie begesef Duldendes Ausharrn erreicht alle Dinge. Werdet* Ergänzungs⸗Rätſel: Herz, Adler, Magnet, itgli E. u. 59. Sereker, Fahrrad Milglied Bradtwwede-—-Blelefold 50 Welches Zitat ergeben die ſieben Teile in vorſtehendem Löffel, Elf, Tiſch.— Hamlet. der a a Bilde? Die in den einzelnen Teilen zu erratenden geogra⸗ f Rätfel: Teich 3 Solingen 36 Ne: Volks. Anzeigen helfen kaufen phiſchen Bezeichnungen ſind durch ein Fragezeichen ange— Verwandlungsrätſel: 1. Ammer, 2. Bader, perten dla unterdlall. kat. wohlfahrt und verkaufen deutet. Nach dem im Mittelfeld befindlichen Muſter werden 3. Biene, 4. Faktor, 5. Harke, 6. Kran.. die einzelnen Teile dann miteinander verbunden. N rl Pflaſterſtein-Rätſel. id, lenk NIVEA 59 9 2 wundervoll im Oeschmock. Talbinpcuſra 5 8 7 19 0 für die grosse robe 2 5 Die gleichen 922 e Der neue Mieter. Hände 5„Ich halte es für meine Pflicht, Frau Lehmann, Sie 8* von einer Sache zu unterrichten, die ich heute nacht in meinem Zimmer gefunden habe.“ 0 Die zehn Buchſtaben: bende eh i men tu plflaſtere„So, das müſſen Sie ſelber mitgebracht haben, in mei⸗ setzt, von Schnee und man in die vorſtehende Figur ein. Geſchah dies richtig nem Hauſe gibt es das jedenfalls nicht!“ Kälte gerötet und doch muß das fertige Pflaſter ein Sprichwort ergeben.„Gut, dann werde ich es behalten; es war nämlich ein sollen die gleichen Hände —— Zehnmarkſchein!“ abends 5 und ge- Silben ⸗Rätſel. JJ schmeidig alle Auge be- 5 1. wundernd auf sich ziehen. Aus den 36 Silben: bat be ben de de dra e e ed ed ef erd foe go har in küm lau ler li mel mir mund nar ne ner pi pu rat re roß ru ſe ſe te zis ſind 14 Wörter mit folgender Bedeutung zu bilden: 1. engliſcher Schl iftſteller, 2. Adelstitel. 3. afrikaniſche Münze, 4. Gewürz, 5. Teil der Zeitung. 6. Blume, 7. militäriſche Truppe, 8. Natur⸗ erſcheinung, 9 erhaben ausgearbeitetes Bild, 10. orienta⸗ liſcher Fürſt, 11. Fiſchfanggerät, 12. Induſtrieſtadt in An⸗ halt, 13. männlicher Perſonenname, 14. parlamentariſcher Redekampf. Sind die Wörter richtig gebildet, ergeben die Anfangs- und Endbuchſtaben, beidemal von vorn nach hin⸗ ten geleſen, ein Sprichwort. Das ist nur möglich, wenn sie mit dem richtigen Mit- tel gepſſegt werden. Kalo- derma- Gelee verhindert jedes Rot- und sieren und kneten Sie tüchtig eins Rauhwerden der Hände und macht Minute lang. Sie werden bemerken, 8 daß bereits in dieser kurzen Zeit die Haut das Gelee vollständig in sich aufgesaugt hat und merklich glatter und elastischer geworden ist. Lassen Sie Kaloderma- Gelee über Nacht vis. ken und beobachten Sie den Erfolg VB. Kaloderma- Gelee feſtet niclit und ht daher besonders angenehm im Gebrauch. 2 görief. 1 b 5 e Haut über KX 8* 4 eckbrief. Nacht wieder weich und geschmeidig. 5 5 17 Von der Staatsanwaltſchaft wird ein Heiratsſchwind⸗ 0 D Eh 5 ler geſucht, der unter folgenden Namen ſein verabſcheuens⸗ wertes Unweſen trieb: Leo E. Goth— Erich Katt— Kurt S. Leman— Robert K. Nikad— Erich T. Filters— Erich Bert Schreigs. Der Hochſtapler hat die Angewohnheit, ſeine verſchiedenen Namen aus den jeweiligen Berufen, in denen er„tätig“ iſt, zu bilden. Seine vielfachen Schwindeleien verübte er alſo als? Machen Sie einmal diesen ein- D b fachen Versuch: Verreiben Sie ein zun Pr EEE bER HAN DE ell wenig Kaloderma- Gelee auf Hand- 0 rücken, Celenk und Fingern. Mas- In Tuben zu RM. 30,—.50 und 1 FEWO LFF& SOHN KARLSRUHE Schach- Aufgabe. Arzt:„Ihr Leiden iſt nicht gefährlich, Sie haben es geerbt!“ 75 5 5 Patient:„Dann ſchicken ſie die Rechnung, bitte, meinem a d 0 d 2 f g b 8 Vater!“ 8 3 * 1 4 it 0 5 LA AAA 14 44— 1 2— 2— Döskopp ſucht ſeinen Hut eine halbe Stunde lang ver⸗ 0 6 geblich im Reſtaurant. Er bittet Schlaumeier um Hilfe. 8„Du Idiot!“ grollt der. du haſt doch das Ding auf dem 5 5 Kopf!“ 5 SSieh' mal an“, ſtaunt Döskopp, gut, daß du es mir 4 4 ſagſt! Ich wäre ſonſt tatſächlich ohne Hut nach Hauſe ge⸗ laufen!“ 3 3 5 ein und man ſehnt ſich nach einem Weſen, das einem ganz zu eigen iſt.“ 1 Angebetete:„Schaffen Sie ſich einen Hund an!“ ö Anbeter:„Eines Tages iſt man es müde, allein zu 1 1 — Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. ORPB 609 166 out gelaunt Synonym. An Stelle eines jeden der nachfolgenden Wörter iſt ein ſynonymes, ſinnverwandtes Wort zu ſetzen. Sind dieſe richtig gefunden, ergeben deren Anfangsbuchſtaben, zu ei⸗ nem Wort verbunden, einen techniſchen, beim Radio viel⸗ fach gebräuchlichen Gegenſtand. 1. anmutig, 2. läppiſch, 3. keck, 4. ſchwermütig, 5. anſehnlich, 6. drollig, 7. ehrlich, 8. keuſch, 9. reizend, 10. geſittet. 11. nützlich, 12. lauter. .„Was ſagen Sie? Zwei Pfund Kaiſerkronen? Iſt das nicht ein bißchen viel für ihren Hanomag?“ SOorfttssoenNEN S Ms l SrkliN Tek Auflöſungen aus voriger Nummer. 8 8 Illuſtrrertes Kreuzwort⸗Rätſel: Waage⸗ us einem Roman. 1 5 8 2 5 5% 5 5 5 8„Zum Wochenende nitie- u um Zeitvertreide Nr. s erſcheinen recht: Kalb. Hand. Gas Wein. Nuß.— Senkrecht: Glas. Durch die Tür des Reſtaurants trat ein noch ſehr jun⸗ 11 b 2 0834 8 Reſet Sb ce 5 f a 5 a 1 5. 5 2 T 1 als Ses S8 nende Band Bogen Haſen. Berg. Eſſe.— In dieſer Reihen⸗ ger Mann. Er ſetzte ſich an den Tiſch, beſtellte ſich drei Eier] Aussage 9 eee folge ſind die Wörter einzuſtellen. und verſank in dumpfes Bruten 1 1 e Nia 1 5.— Noch der Hobbs orbeit ge genspröde Habt, 2 Uf Kinderpflege, bei Nässe und Köfte . 0 dosen IS 0 pig, sies ente be g M. 35