„l 1 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 2. Anz.⸗Preisliſte Nr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. dages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim ⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. I. 35: 1200. 35. Jahrgang Die Gaar iſt heimgekehrt! Unbeſchreiblicher Jubel im Saarland, Feſtesfreude im ganzen Reich.— Die deutſchen Fahnen wehen.— Der Füh⸗ rer beim treuen Saarvolk. Gaarbrücken, 1. März Die Heimkehr der Saar ins Reich iſt voll⸗ zogen. In ganz Deutſchland wurde dieſer Freu⸗ dentag der Nation feſtlich begangen. Anbeſchreib⸗ lich war die Freude im Saarland ſeilbſt. Als am Freitag um 12 Ahr überraſchend der Führer eintraf und 25 Minuten lang unter begeiſterten Huldigungen durch die ganze Stadt fuhr, kannte der Jubel keine Grenze. Auf der großen Maſſen⸗ kundgebung am Nachmittag hielt der Führer eine Anſprache. Die Nacht vor der Heimkehr des Saargebietes ins Deutſche Reich war eine Nacht der Märſche und Lieder. An Schlaf war in Saarbrücken in dieſen Nachtſtunden nicht zu denken. Alle Straßen hallten wider vom Tritt der Kolon⸗ nen, von friſchen und frohen Liedern. Um 7,40 Uhr trifft der Sonderzug der Reichs⸗ regierung auf dem Hauptbahnhof ein. Nachdem ſchon am Vortage die Polizeigewalt in deutſche Hände überge⸗ gangen iſt, ſchreiten nun zum erſten Male— und es iſt faſt ein Symbol— deutſche Miniſter über den Bahnhofs⸗ vorplatz von Saarbrücken. Reichsminiſter Dr. Frick und Reichsminiſter Dr. Goebbels werden ſtürmiſch begrüßt. In langen Wagenkolonnen treffen am Vormittag dann aus Neuſtadt an der Haardt die Reichsſtatthalter, die Miniſter⸗ präſidenten und Miniſter der Länder, die hohen Führer der Partei, SA⸗ und SS⸗Führer uſw. mit Gauleiter Bürckel in Saarbrücken ein. Kurz nach 9 Uhr beſtiegen vor dem Hotel„Excelſior“ Reichsminiſter Dr. Frick, Gauleiter Bürckel und Staats⸗ ſekretär Grauert den Wagen, um ſich zur Uebergabe der Regierungsgewalt zu begeben. Die Fahrt durch die Stadt geſtaltete ſich zu einem ungeheuren Triumphzug. Noch nie⸗ mals ſeit dem Weltkriege iſt ein deutſcher Miniſter offiziell durch Saarbrücken gefahren, insbeſondere noch niemals ein nationalſozialiſtiſcher Miniſter. So hatte dieſe Fahrt eine doppelte Bedeutung. Die Aebergabe Im Kreisſtändehaus wurde Freitag um 9,30 Uhr der feierliche Akt der Uebergabe des Saargebietes an Deutſch⸗ land durch den Dreierausſchuß des Völkerbundes an Reichs ⸗ miniſter Dr. Frick vollzogen. Die Rückgliederung des Saar⸗ gebiekes an Deutſchland iſt nunmehr offiziell erfolgt. Das deutſche Saarland iſt nach der 15fährigen Treuhänder ſchaft des Völkerbundes wieder dem Vakerlande einverleibt. Kurz nach 9 Uhr begaben ſich die Herren des Dreier⸗ ausſchuſſes des Völkerbundes mit ihren Begleitern im Kraftwagen vom Schloß Halberg, wo ſie als Gäſte der Reichsregierung Wohnung genommen hatten, nach Saar⸗ brücken. Sie hatten am Abend zuvor nach dem Empfang durch den Hausherrn, Legationsrat Braun von Stumm und Gattin, Gelegenheit, einige ſaarländiſche Perſönlichkei⸗ ten bei einem Abendeſſen zu treffen. Nachdem die Herren nach Abfahrt des Präſidenten Knox im Kreis- ſtändehaus vom Vortragenden Legationsrat im Auswär⸗ tigen Amt, Voigt, als erſtem Vertreter Deutſchlands be⸗ grüßt worden waren, erfolgte Freitag früh das Zuſam⸗ mentreffen mit dem Reichsinnenminiſter Dr. Frick im Kreistagsſaal des Kreisſtändehauſes. Zu der feierlichen Uebergabe waren die drei Mitglie⸗ der des Saar⸗Dreierausſchuſſes, Baron Aloiſi, Kabi⸗ nettschef des italieniſchen Außenminiſters und italieniſcher Botſchafter, Cantilo, argentiniſcher Botſchafter in Rom, und Lopez Olivan, ſpaniſcher Geſandter in Bern, er⸗ ſchienen. Außerdem war der Saarreferent des Völkerbunds⸗ ſekretariats, der Däne Krabbe, anweſend. Von deutſcher ite nahmen neben Reichsinnenminiſter Dr. Frick, Staatsſekretär Grauert, Miniſterialrat Vollert, die Legationsräte Braun von Stumm und Strohm und Gau⸗ leiter Bürckel, ſeitens der Regierungskommiſſion Mini⸗ ſter Koßmann ſowie Miniſter Ehrnroth teil. Das Freiheitsprotokoll Nach kurzer Vorſtellung und Begrüßung wurde von den Mitgliedern des Dreierausſchuſſes, Reichsinnenminiſter Dr. Frick und Herrn Krabbe ein Protokoll über die Rück⸗ gliederung des Saargebietes unterzeichnet, das folgenden Wortlaut hat: a „Durch Beſchluß vom 17. Januar 1935 hat der Rat des Völkerbundes den Zeitpunkt der Wiedereinſetzung Deutſchlands in die Regierung des Saarbeckengebietes gmäß dem am 28. Juni 1919 in Verſailles unterzeichne⸗ ken Friedensverkrag auf den 1. März 1935 feſtgeſetzt. In Ausführung dieſes Beſchluſſes hal der mit den Fra⸗ Samstag, den 2. März 1935 gen des Saargebietes beauftragte Rechksausſchuß mik dem heuligen Tage im Namen des Völkerbundes die Regierung dieſes Gebietes feierlich an Deutſchland über⸗ kragen. Ju Arkund deſſen haben die Vertreter des Völ⸗ kerbundes und der deutſchen Regierung das vorliegende Protokoll errichtet.“ Hierbei wurden zwiſchen Baron Aloiſi und Reichs⸗ innenminiſter Dr. Frick Anſprachen gewechſelt. Baron Aloiſi erklärte: Im Namen des Völkerbundes und in meiner Eigen⸗ ſchaft als Vorſitzender des Dreierausſchuſſes, der alle mit dem Saargebiet zuſammenhängenden Fragen geregelt hat, habe ich die Ehre, heute die tatſächliche Uebergabe des Saargebietes an das Reich zu vollziehen. Hiermit ſchließt eine Seite der Nachkriegsgeſchichte und verſchwindet ein Element der Beunruhigung der Bezie⸗ hungen der Völker untereinander. Ich gebe dem Wunſche Ausdruck, daß die Löſung dieſes Problemes, die nach lan⸗ gen und ſchwierigen, im Geiſt der Loyalität und des gegen⸗ ſeitigen Verſtändniſſes geführten Verhandlungen erzielt worden iſt, von guter Vorbedeutung für die Ruhe und den Frieden Europas ſein möge. N Reichs miniſter Dr. Frick hielt im Anſchluß daran eine Rede, in der er ſagte: „Der heutige Tag bringt die Wiedereinſetzung Deutſch⸗ lands in die Regierung des Saarlandes. Damit wird prak⸗ tiſch verwirklicht, was das Saarvolk ſeit 15 Jahren unab⸗ änderlich gewollt und was es am 13. Januar 1935 klar und unanfechtbar vor aller Welt bekräftigt hat: die end⸗ gültige Wiedervereinigung des Saarlandes mit dem deut⸗ ſchen Vaterland. Mit Stolz und Freude feiert ganz Deutſch⸗ land den heutigen Tag. Er iſt aber nicht nur für Deutſch⸗ land von Bedeutung. Wie Sie bereits bemerkt haben, wird der Schlußſtrich unter ein Kapitel der europäiſchen Politik gezogen, das in den vergangenen Jahren die Beziehungen zweier großer Nachbarvölker belaſtet hat. Die deutſche Regierung iſt über⸗ zeugt, daß mit der Erledigung der Saarfrage ein wichtiger Schritt zur Beſſerung der allgemeinen politiſchen Lage in Europa und zur Förderung der friedlichen Juſammen⸗ arbeit der Völker gelan iſt. Dieſen Sinn und dieſe Bedeu⸗ tung des heutigen Tages hervorzuheben, iſt mir ein be⸗ ſonderes Bedürfnis. Nachdem Reichsminiſter Dr. Frick Baron Aloiſi und den beiden anderen Mitgliedern des Ausſchuſſes ſowie dem Mitarbeiterſtab und allen zu Rate gezogenen Sachverſtän⸗ digen namens der deutſchen Regierung gedankt hatte, hieß er die Mitglieder des Dreierausſchuſſes und ihre Mitarbei⸗ ter im deutſchen Saarland namens der Reichs⸗ regierung herzlich willkommen. Die Flaggenhiſſung Vor dem neuen Landgericht, dem Gebäude der ehema⸗ ligen Regierungskommiſſion, ſtrömen gegen 10 Uhr mor⸗ gens unüberſehbare Menſchenmaſſen zuſammen, um dem feierlichen Akt der Flaggenhiſſung beizuwohnen. Alle um⸗ liegenden Fenſter und Dächer ſind dicht beſetzt, aller Augen ſind auf die großen Fahnenmaſten auf und an der Regie⸗ rungskommiſſion gerichtet, auf denen in wenigen Minuten die Fahnen des neuen Deutſchlands flattern werden. Kurz nach 10 Uhr treffen die Autokolonnen der Ehren⸗ gäſte ein, an der Spitze die Reichsminiſter Dr. Frick und Dr. Goebbels. Die beiden Biſchöfe von Trier und Speyer ſind ebenfalls anweſend. Um 10,15 Uhr begibt ſich Reichsminiſter Dr. Frick auf den neben dem Regierungsgebäude errichteten rieſigen Turm und ergreift das Wort zu einer Anſprache. „Die Stunde der Befreiung hat geſchlagen!“ So begann er freudig bewegt. „Die Regierung des Saarlandes iſt ſoeben auf die Reichsregierung übergegangen. Wenn heute die Hoheitszeichen des Deutſchen Reiches wieder frei in den Lüften über einer befreiten Saar flat⸗ tern und aller Welt den Sieg der Freiheit des deutſchen Saarvolkes künden, wenn zur gleichen Stunde in allen Teilen des Reiches, von Konſtanz bis Flensburg, von Beuthen und Tilſit bis Aachen und Saarbrücken, die Fah⸗ nen des Dritten Reiches hoch in den Lüften wehen und die Glockenklänge der deutſchen Dome und Kirchen ſich mit dem tauſendfältigen Ertönen der Sirenen der Stätten der Arbeit und der Schiffe unſerer Hafenſtädte zu einem einzi⸗ gen Jubelklang vereinigen— dann ſoll dies vor aller Welt wie ein Schwur unſeres großen deutſchen Volkes ſein: Wir wollen frei ſein, wie die Bäter waren! Niemals — mehr wollen wir dulden, daß deutſches Land uns mit Ge⸗ ö walt entriſſen wird. In dieſem geſchichtlichen Augenblick, der durch die Flaggenhiſſung gymboliſc die endgültige Wiedervereini⸗ ung des Saarlandes mit dem Deutſchen Reiche vollzieht, 9 9555 ich Sie auf, mit mir einzuſtimmen in den Ruf: Un⸗ ſer großes deutſches Volk, das ewige Deutſchland und unſer geliebter Führer und Reichskanzler Sieg⸗Heil!“ Nach den Sieg⸗Heil⸗Rufen ertönt das Kommando: „Heißt Flagge!“ Feierlich gehen die Fahnen des neuen Deutſchland hoch Nr. 52 Nicht endenwollender Jubel begleitet dieſen Akt, bedeuket es für jeden Menſchen an der Saar doch unbeſchreibliche Freude, auf dem Gebäude, durch das jahrelang die Fremd⸗ herrſchaft im Saargebiet verſinnbildlicht wurde, nunmehr die Symbole der wiedergefundenen Heimat zu ſehen. Der Präfentiermarſch ertönt. Die Menge ſtimmt be⸗ geiſtert in das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied ein und läßt es ſich nicht nehmen, anſchließend das Trutzlied der Saar aus ſchweren Zeiten„Deutſch iſt die Saar“ zu ſingen. Die Ehrengäſte begeben ſich ſodann wieder zu ihren Wagen, um eine Rundfahrt durch Saarbrücken anzutreten, die zu einem wahren Triumphzug wird. Alle Straßen ſind dicht gefüllt mit Menſchen, die nur ſchwer von den Ab⸗ ſperrmannſchaften der SA davon abzuhalten ſind, ſich an die offenen Wagen der Miniſter und Ehrengäſte heranzudrängen. Gleich nach der Flaggenhiſſung auf dem Regierungs⸗ gebäude ging auf dem Gebäude der Bergwerksdirektion und auf der gegenüberliegenden Grubenſchule die deutſche Flagge hoch. Nichts ſymboliſierte eindringlicher die Bedeutung des Tages als die feierliche Uebernahme des Verwaltungsge⸗ bäudes der ſagrländiſchen Gruben, mit der zugleich auf allen Grubeninſpektionen die deutſche Flagge aufgezogen wurde. f 16 Jahre lang hat die Trikolore mitten im Herzen Saarbrückens geweht und ausdrücklich kundgekan, daß Frankreich die Wirkſchaft dieſes Landes beherrſchte. Das Geſchick hat ſich gewendel. Jerſchellt ſind alle Machtgelüſte, zerſchellt nicht zuletzt an der Treue des deutſchen Saarberg⸗ mannes. Bewußt der hiſtoriſchen Stunde harrten viele Tauſende der Saarbrücker Bürger und ihrer auswärtigen Gäſte in den Straßen um die Bergwerksdirektion. Ein Sturm der Leibſtandarte im Stahlhelm mit aufgepflanztem Seitenge⸗ wehr, eine Hundertſchaft Landespolizei mit Karabinern und 1500 Saarbergleute in ihren Uniformen bildeten vor der Direktion ein Dreieck. Auf den Stufen des Eingangs waren die alten Fahnen der ſaarländiſchen Werk⸗ inſpektionen, die während der Fremdherrſchaft nach Bonn gebracht worden waren, aufgeſtellt. Als die Feier am Re⸗ gierungsgebäude vorüber war, hielt der Bergmann Johann Keßler aus Quierſchied eine Anſprache.„Wir ſind ſtolz darauf, daß die Saargru⸗ ben wieder deutſch ſind und wir deutſchen Vorgeſetzten Ge⸗ folgſchaft leiſten können, mit denen wir Bergleute— das ſei unſer heiliger Wille— eine wahre Betriebs⸗ und Volks⸗ gemeinſchaft bilden werden. Unſerem Vaterlande und ſeinem Führer geloben wir heute unverbrüchliche Treue, die wir beſchwören mit unſerem alten Gruß: Glückauf!“ Auf Geheiß Keßlers ſenkten ſich die Fahnen, und der Trauerflor, den ſie 16 Jahre lang getragen, wurde erſetzt durch einen Hakenkreuzwimpel. Dann ſprach Kreisleiter Dürrfeld. Und nun zog der neue Generaldirektor der Saargruben, Bergaſſeſſor Dr. Wächter, unter Mithilfe von zwei Bergleuten das Ha⸗ kenkreuzbanner an der Stelle hoch, wo ſeit 16 Jahren Frankreichs Hoheitszeichen geweht. Die Einſetzung des Saarkommiſſars Im großen Feſtſaal des Rathauſes in Saarbrücken wurde der feierliche Staatsakt der Einſetzung des Saarkom⸗ miſſars Bürckel durch Reichsinnenminiſter Dr. Frick als Reichskommiſſar für das Saargebiet vorgenommen. Im feſtlich geſchmückten Saal hatte eine große Anzahl geladener Gäſte Platz genommen. Feierliche Stimmung herrſchte, als der Staatsakt mit einem Choral⸗Vorſpiel von Bach einge⸗ leitet wurde. Hierauf hielt Reichs int en miniſter Dr. Frick eine längere Anſprache. ein erſter Gruß galt der ſaarlän⸗ diſchen Bevölkerung.„Ihre Haltung war in den ſchweren Jahren ſeit 1918 ſtets aufrecht, gerade und voß vorbildli⸗ cher Vaterlandsliebe getragen; das ganze deutſche Volk gedenkt in dieſer Stunde mit Dankbarkeit und Bewunderung der Brüder und Schwe⸗ ſtern an der Saar.“ Reichsminiſter Dr. Frick zeichnete den Leidensweg der Saar ſeit 1918 bis zu ſeinem Ende, feierte den Sieg des 13. Januar und ſtreifte dann die kommende Reichsreform. Er erklärte: „Die Reichsregierung ſieht in der Uebernahme der Ver⸗ walkung des Saarlandes, deſſen Bevölkerung nicht unker der Lofung„Preußen“ oder„Bayern“, ſondern„Deutſch⸗ land“ gekämpft hat, eine ehrenvolle Pflicht.“ Dr. Frick dankte den ſaarländiſchen Beamten und ſprach auch dem deutſchen Mitglied der ehemaligen Regierungs⸗ kommiſſion, Koßmann, Dank für die ſeiner Heimat ge⸗ leiſteten Dienſte aus. Sodann wandte ſich der Miniſter an Gauleiter Bürckel mit folgenden Worten 5 Der Führer und Reichskanzler hat Sie, lieber Bürk⸗ kel, dazu auserſehen, die Dienſtgeſchäfte der Regierung als Reichskommiſſar für die Rückgliederu 055 des Saarlandes u leiten. Sie ſind als Gauleiter des Gaues Pfalz Saar er NSA bereits ſeit langem auf das innigſte mit der gar verwachſen. Sie haben als Saarbevollmächtigter des Reichskanzlers Ihre ganze Kraft und Perſon für die Wie⸗ dergewinnung der Saar eingeſetzt. Sie haben keine Mühe und Arbeit geſcheuk, wenn es galt, dem durch den Verfail⸗ ler Vertrag geſchaffenen, nun nicht mehr beſtehenden Saar ⸗ gebiet einen Dienſt zu erweiſen. Jür Ihre hingebungsvolle Arbeit um unſere Saar dankt Ihnen ganz Deukſchland. Als Reichskommiſſar für die Rückgliederung überneh⸗ men Sie ein hohes und verantwortungsvolles Amt. Ich zweifle nicht daran, daß alle etwa auftauchenden Schwie⸗ rigkeiten ſich im beſten Einvernehmen mit der Bevölke⸗ rung löſen laſſen werden. Sie, Herr Reichskommiſſar, ſind der berufene Vermittler zwiſchen dieſer und der Reichs⸗ regierung. Die Saarländer haben in der Zeit der Fremd⸗ herrſchaft ſolchen Opferſinn und ſolche Disziplin und damit ein ſtaatsbürgerliches Verantwortungsbewußtſein gezeigt, daß ich ſicher bin, daß Sie in der Zuſammenarbeit mit dio⸗ ſer Bevölkerung aller Probleme Herr werden. Ein geringer Bruchteil der ſaarländiſchen Bevölkerung hat, verhetzt und belogen von ihren ſogenannten Führern, die heute jenſeits der Grenze weilen, geglaubt, dem Reiche Adolf Hitlers die Stimme verſagen zu müſſen. Zum großen Teil ſtehen ſie heute bereits in unſeren Rei⸗ hen; aber auch den Wenigen, die noch abſeits ſtehen, reichen wir frendig die Bruderhand zur Verſöhnung, ſoweit ſie guten Willens ſind, als Deutſche an Volk und Reich Aufbauarbeit zu leiſten. So führe ich Sie, Pg. Bürckel, namens des Führers und Reichskanzlers hiermit in Ihr Amt ein, das Ihnen umfaſſende Befugniſſe gibt. Sie werden die Dienſtge⸗ ſchäfte zum Wohl und Gedeihen der ſaarländiſchen Be⸗ . 8 führen, die nun heimgekehrt iſt in ihr Vater⸗ us. Ich wünſche Ihnen und Ihren Mitarbeitern vollen Er⸗ olg Ihrer Arbeit und dem Volke an der Saar einen ruhi⸗ gen und ſtetigen Aufſtieg, auf daß es ſich nach der 15jäh⸗ rigen Trennung wohlgeborgen fühle in der großen Volks⸗ gemeinſchaft des Dritten Reiches. In dieſer weihevollen Stunde ſchätze ich mich glücklich, als erſter Vertreter der Reichsregierung die deutſche Saar im Reich willkommen zu heißen. Die deutſche Saar und das treudeutſche Saarvolk Sieg⸗Heil! Neichskommiſſar Bürckel antwortete mit folgender Anſprache: „Die Sache des Saarvolkes iſt die Sache der ganzen Nation. Ich will die Pflicht der Nation, verbunden mit dem treuen deutſchen Willen des Saarlandes, ſo erfüllen, wie es der Führer von einem verantwortungsbewußten Nationalſozialiſten verlangt. Ich tue das um ſo freudiger, als ich davon überzeugt bin, daß das Reich im Hinblick auf meine Geſamtverant⸗ wortung die beſtehende Notwendigkeit der Mithilfe er⸗ kannt hat und das Saarvolk ſelbſt auch kommende Schwie⸗ rigkeiten mit mir Schulter an Schulter überwinden wird bis zu der Stunde, da ich meinen Auftrag zum Segen die⸗ ſes Landes und zum Segen des ganzen Reiches gelöst habe. In Verbundenheit und in Gemeinſchaft mit der deutſchen Saarbevölkerung bekräftige ich dieſes Gelöbnis mit dem Ruf: Unſer geliebtes Vaterland, ſeinem herrlichen Führer: Sieg⸗Heill“ Nach dem Sieg⸗Heil ſang die Feſtverſammlung das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Mit einer Ouver⸗ 110 von Freidrich dem Großen fand die Feier ihren Ab⸗ luß. . Die Triumphfahrt des Führers Der Führer traf am Freitag um 12.50 Uhr in Saar⸗ brücken ein. Die Ueberraſchung über das Erſcheinen des Führers war ſo groß, da niemand ſein Kommen geahnt hatte, daß die Leute vor Jubel hochſprangen und deutlich ſichtbar ihre unbeſchreibliche Freude zeigten. Der Führer war um 7.45 Uhr morgens mit der„D 2600“ auf dem Flughafen Tempelhof geſtartet. Er landete um 9.45 Uhr mit ſeiner Begleitung auf dem Flughafen Mannheim, wo ufter der Führuſig von Brigadeführer Schreck die Wagenkolonne des Führers zur Weiterfahrt ins Saargebiet bereitſtand. Als der Führer die Rheinbrücke nach Ludwigshafen paſſierte, ertönten die Sirenen der Schiffe im Hafen. Unter dem Läuten der Glocken ging die Fahrt durch feſtlich geſchmückte Städte und Dörfer der ſchönen Pfalz und aberall wo man den Führer erkannte, 0 Begeiſterung, insbeſondere in Bad Dürkheim und Kaiſerslautern. Kurz nach 12 Uhr mittags paſ⸗ ſierte der Führer die nun gefallene Grenze des Saargebietes. „Freie Durchfahrt zur freien Saar“ lautete die Aufſchrift des dort errichteten Transparentes. Anter dem Jubel der nach Zehntauſenden zählenden Saarländer, die die Straßen umſäumten, durchfuhr der Führer unter dem Glockengeläut Homburg, und nun wieder⸗ holten ſich die Begeiſterungsſtürme in jedem Ort und jedem Dorf des befreiten Saargebietes, das der Führer ſo über⸗ raſchend paſſterte. d Bei der Ortſchaft Scheid wurde die Wagenkolonne des 8 12 vom zweiten Adjutanten des Führers, Hauptmann a. D. Wiedemann, abgeholt und in die Stadt geleitet. Trotz des ſtrömenden Regens wich und wankte die Wende nicht. 72 5 e 3 1 4 8 1 0 durch 8 5 he⸗ lebte tehend fuhr, kannte die n ee ein 9 15 5 Ar 0 Erzelſior ſtand ein. der Leibſtandarte Adolf Hitlers. Der Führer wurde in der Tür des Hotels von Reichs⸗ miniſter Dr. Frick und Gauleiter Bar gel empfangen. 95 der Führer ſie 1 mit dem Reichsminiſter Dr. Göbbef und den anderen Reichsminiſtern auf dem Balkon zeigte, da machte die Ergriffenheit ſich ſchließlich Luft im Abſingen 18 Deutſchlandliedes, des Horſt⸗Weſſelliedes und des Saar⸗ le des. Vorbeimarſch vor dem Führer Als der Führer 1 20 2,30 Uhr das Hotel Excelſior verließ, um ſich zum Vorbeimarſch am Rathaus zu begeben, begann es wieder in Strömen zu regnen. Trotzdem wa⸗ ren die Bilder wiederum dieſelben, die wir ſchon bei der Fahrt durch Saarbrücken ſahen. Hier iſt ein befreites Volk am erſten Tage ſeiner neugewonnenen Freiheit vom Füh⸗ rer perſönlich heimgeholt und damit für all die 15 Jahre Kampf und Not belohnt worden. Dieſes Gefühl prägt ſich dann aus in einer Begeiſterung, die aus dem tiefen Innern kommt. Am Rathausplatz, gegenüber der Tribüne, nahm der Führer dann, in ſeinem Wagen ſtehend, den Vorbeimarſch der Verbände ab. An der Spitze des Zuges marſchierten drei Bereitſchaften preußiſcher Landespolizei, dahinter eine Bereitſchaft pfälziſcher Landespolizei aus Ludwigsha⸗ fen. An die Spitze ſchließen ſich Abordnungen der S A⸗ Gruppe Kurpfalz unter Führung von Gruppenfüh⸗ rer Luyken an. Dann werden die pfälziſchen Stur m⸗ fahnen der SA vorbeigetragen. An die SA reiht ſich das Nationalſozialiſtiſche Kraftfahrerkorps, das vom Korpsführer Hühnlein dem Führer gemeldet wird. Dahin⸗ ter kommt dann unter Führung von Reichsarbeitsführer Hierl der Arbeitsdienſt mit geſchultertem Spaten, kräftige junge Burſchen, die einen ausgezeichneten Eindruck machen, darunter viele Saarländer. Danach ſieht man einen Sturm pfälziſcher Marine⸗SA und dann im langen Zuge die Männer, die den Kampf an der Saar getragen haben; die Deutſche Front. Die pfälziſche HJ kommt nun. Die pfälziſche SS⸗Standarte 10 eröffnet den Vorbeimarſch der SS und dann ſchließt dieſe anderthalbſtündige Be⸗ zeugung deutſcher Zuſammengehörigkeit, dieſe ſinnfällige Darſtellung der Heimkehr der Saar ins Reich die Leib⸗ ſtandarte Adolf Hitlers. Gegen vier Uhr iſt der Vorbeimarſch zu Ende. Der Führer iſt völlig durchnäßt, aber ſein Geſicht zeigt eine helle Freude. Er begibt ſich dann mit ſeiner Begleitung in das Rathaus, um dort den Dreier⸗Ausſchuß zu empfangen. Im Rathaus trug ſich der Führer in das Goldene Buch der Stadt Saarbrücken ein. Dann empfing der Führer eine Abordnung der alten Saarkämpfer und unter⸗ hielt ſich lange Zeit mit ihnen. Die große Kundgebung Vor dem Regierungsgebäude fand Freitag nachmittag 7 Uhr die große Kundgebung ſtatt. Nach den Klängen des Badenweiler Marſches ſprachen der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Heß, Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, Saarkommiſſar Bürckel und zum Schluß, mit minutenlangem Jubel begrüßt, der Führer ſelbſt. — 3 Reichsminiſter Rudolf Heß führte u. a. aus: Das deutſche Volk begeht heute einen der ſchönſten Feiertage ſeiner Geſchichte. In Einmütigkeit feiert ganz Deutſchland dankbar und ſtolz die Rückkehr der Saar zum deutſchen Mutterlande, die Rückkehr aufgrund des ein⸗ drucksvollen Bekenntniſſes vom hiſtoriſchen 13. Januar 1935, da vor der Welt für alle Zukunft unumſtößlich doku⸗ mentiert wurde: Die Saar iſt deutſch, die Saar bleibt deutſch. Welch eine Wandlung, ſeit ich dieſes Land und dieſe Stadt zum letzten Male ſah! Welch eine verzweifelte Stim⸗ mung damals in den erſten Novembertagen 1918, in dieſen ſchwärzeſten Tagen deutſcher Geſchichte! Und ihr kehrt zu uns zurück in einer Zeit, da Deutſchland ſeine Ehre wieder errang. Ihr kehrt zurück, da das deutſche Volk wieder zu ſich ſelbſt gefunden hat. Ihr kehrt zurück, da Deutſchland wieder zu einer Macht aufſteigt und geachtet wird von der übrigen Welt. Ihr kehrt zurück kraft Eures eigenen Wit⸗ lens durch ein Bekenntnis zu Deutſchland, wie es ein⸗ drucksvoller nicht gedacht werden kann. Das Schickſal hat es gewollt, daß Ihr in eine Heimat zurückkehrt, die Euer würdig iſt. Was ich kurz vor dem 13. Januar ſagte. kann ich heute wiederholen: Es iſt gut, daß die Abſtimmung ſtatkgefunden hat, denn ſie zeigte der Welt, wie ſchlecht ſie unterrichtet wurde über ein großes politiſches Problem. Und wie die Welt eines Tages die Wahrheit über die Saar erfuhr, ſo wird ſie auch mit der Zeit die übrige Wahrheit erfahren. Ueber 90 Prozent haben ſich zum Deutſchland Adolf Hitlers bekannt!(Lebhafter Beifall.) Die Welt hat die geſchichtliche Bedeutung dieſer Abſtimmung begriffen, die geſchichtliche Bedeutung nicht nur für Deutſchland, ſondern gerade auch für den National⸗ ſozialismus. So war es gut, daß die Gegenſeite das groß⸗ zügige und hochherzige Angebot des Führers, die ſelbſtver⸗ ſtändliche Rückkehr der Saar zu Deutſchland ohne Ab⸗ ſtimmung durch einen kurzen Vertragsakt zu vollziehen, nicht annahm. Der Welt wäre andernfalls nicht in ſo klarer und ein⸗ drucksvoller Weiſe der wirkliche Wille des Saarvolkes und die unbeſtreitbare Takſache, daß die Deutſchen nakionalſo⸗ zialiſtiſch regiert ſein wollen, vor Augen geführt worden. Bei ſeinem Angebot ließ ſich der Führer von dem Wunſche leiten, alles zu verſuchen, was der Ruhe und dem Frieden in Europa dient. Adolf Hitler und die Seinen denken nicht daran, Haß zu predigen. Aber deſſen können die Saarländer auch gewiß ſein, daß niemals ver⸗ geſſen wird, was ſie an Leiden für Deutſchland tru⸗ gen. Die Saarabſtimmung iſt von größerer Bedeufung für den Frieden geworden, als es von allen Sei-: ten vorausgeſehen werden konnke, nicht nur weil die Eindeutigkeit des Abſtimmungsergeb⸗ niſſes kein Deuteln mehr zuließ und ſomit das Schickſal der Saar ſo ſchnell entſchieden werden mußte, ſondern auch. weil durch ſie die bis dahin immer wieder von außen be⸗ ſtrittene Tatſache der Welt vor Augen geführt wurde, daß die Deutſchen freiwillig und aus Ueberzeugung Natio⸗ nalſozialiſten ſind und das nationalſozialiſtiſche Regiment unerſchütterlich ſteht, komme war da wolle! Die praktiſchen Folgerungen aber ſind: Wege zu finden, um zu dieſem großen Polk in Mitteleuropa das Verhältnis 1 Zuſammenarbeit herzuſtellen, wenn es dieſes Volk und ſein Führer im 1 des Friedens an 2 Der Führer hat den anderen großen Na⸗ tionen Wege zu dieſem Ziele gewieſen, und es ſcheint, als ob ſeit der Saarabſtimmung die Bereitſchaft bei ihnen zu⸗ Aae hat, ſolche Wege zu gehen, um in gemeinſamer Wige die Befriedung Europas herbeizuführen. Dieſer Beitrag zur allgemeinen Beruhigung, dieſe För derung des Willens zur Ausſöhnung zwiſchen den Völkern, das iſt das große Geſchenk, welches Ihr Saarländer durch Eure Abſtimmung Deukſchland und der gequälten Menſch⸗ heit gebracht habt! Es iſt geſchichtlich ſymboliſch, daß Ihr Saarländer die gleichen 15 Jahre für Deutſchland ge⸗ kämpft habt, in denen der Führer um Deutſchland kämpfte. Und wie der Führer ſiegte für Deutſchland, ſo habt Ihr für Deukſchland geſiegt(Beifall). And wie das deutſche Volk dem Führer dankt, ſo dankt er Euch. Wir grüßen die deuk⸗ ſche Saar! Stimmt mit mir ein: Deutſches Jggrland und ſein Führer, der Führer Deutſchlands, Zieg⸗Heil, Sieg⸗Heil, Sieg⸗Heil! Reich zminiſter Dr. Goebbels, der im Anſchluß an den Stellvertreter des Führers das Wort ergriff, führte aus: Deutſche Brüder und Schweſtern an der Saar! Ein großer feſtlicher Tag verſinkt eben im Nebel des Abends ein feſtlicher Tag, an dem nicht nur das Saarvolk, an dem die ganze deutſche Nation innigſten und herzlichſten Anteil genommen hat. Mit verhaltenem Atem haben die 66 Mil⸗ lionen in den Grenzen des Reiches euren Kampf um ein aufrechtes und ſtolzes Bekenntnis zur deutſchen Nation verfolgt, und niemals ging ein hellerer Jubel und eine fie⸗ fere Freude durch das ganze deutſche Land als in jener Stunde, da über alle Sender der Nation mitgeteilt wurde, daß das Saarvolk ſich geſchloſſen und einmütig zum Reich und damit zum nationalſozialiſtiſchen Regime und zu Adolf Hitler bekannt hatte. Dieſes Bekenntnis war umſo höher zu bewerten, als es in einem Zeitpunkt abgelegt wurde, da die ganze Welt ſich gegen Deutſchland und den Nationalſozialismus verſchworen zu haben ſchien. Dieſe Provinz war geradezu zu einer Zufluchtsſtätte all der Elemente geworden, die durch die nationalſozialiſtiſche Machtergreifung aus dem Reiche vertrieben wurden, die bei Nacht und Nebel ihr Va⸗ terland und die von ihnen verführten Klaſſengenoſſen im Stiche ließen, um hier auf dem heißen Boden des Saar⸗ gebietes erneut ihre Sabotagearbeit gegen Deutſchland und gegen das deutſche Volk aufzunehmen. Welch ein Unrecht man dieſer Provinz angetan hätte, hätte man ſie dem deutſchen Volke vorenthalten, das kann der ermeſſen, der am heutigen Tage durch die Straßen und über die Plätze dieſer deutſchen Stadt gegangen oder gefahren iſt. Ich glaube, um ſo demonſtrativer wird dieſez Bekenntnis zum Reich und zum Führer, als weder Kälte noch Regen die vielen Hunderttauſenden abhalten konnten, diefes Bekenntnis offen vor der Welt abzulegen. In Kälte und Regen harrten ſie aus, ſtanden Stunde um Stunde und Stunde um Stunde, um nur einen Blick aus den Augen des Führers zu erhaſchen(Beifall), um ihm einen Ruf oder ein Heil darbringen zu können. Es war die Abſicht jenes Verſailler ſogenannten Frie⸗ densvertrages(Pfui⸗Rufe), das Saargebiet als (Erneute Pfui⸗Rufe.) Ihr Brüder und Schweſtern von der Saar habt durch euer einmütiges Bekenntnis zum Reich dieſe Abſicht zuſchanden gemacht. Bekenntnis zur Baſis einer neuen europäiſchen Verſtändigung Ihr habt dem Führer die Möglichkeit gegeben, dieſez und einer beſſeren Ordnung Europas auszugeſtalten(Bra⸗ Damit ſeid ihr Soldaten des Friedens gewor⸗ den. Ihr könnt ſtolz ſein auf das Reich, in das ihr zurück ⸗ kehrt. Denn es iſt nicht mehr jene gedemütigte Geldrepu. blik, die aus dem Verſailler Vertrag hervorgegangen iſt vo⸗Rufe). (Beifall), es iſt ein Reich der Ehre und der Arbeit gewor⸗ den. tion vom Abgrund zurückgeriſſen, einer ſtand auf und hal ihr wieder Machtbewußtſein eingepflanzt. Zu ihm habl ihr euch bekannt, indem ihr ein Bekennknis zum unſterbll⸗ chen Deutſchland ablegtet, und wenn der Führer zu euch kam, ſo um euch ſeinen Dank auszusprechen für dieſes Be. kenntnis(Beifall). Und wenn er euch dankt, dann dankt euch damit die deukſche Nation, denn er kritt nicht vor euß hin als Vertreter eines parlamentariſchen Inkereſſenhan⸗ fens oder einer demokrakiſch⸗marxiſtiſchen Partei. Er ſleht vor euch als der RKepräſentant eines ganzen Volkes. Wenn er euch die Hand enkgegenhält, ſo iſt es die Hand der gan⸗ zen Ration, und wenn er euch in den Beſtand des Reiches zurücknimmt., ſo drückt damit das ganze deutſche Volk euch an ſein Herz. Mit Stolz nimmt es dieſe Provinz in ſeinen Beſtand zurück. Ihr ſollt Brüder werden eines wirklichen Volkes von Brüdern, ihr ſollt eingehen in den Beſtand einer deul⸗ ſchen Nation, und ihr ſollt Teilhaber werden jenes deul⸗ r das durch Adolf Hitler Wirklichkeit gewor⸗ m iſt. ö Bolk kehrk nun heim zum Volk, Land wird neu ein⸗ verleibt im Reiche. Die fremden Jahnen ſind von den Ma⸗ ſten r das fe(lebhafter Beifall) und hochgegan⸗ gen iſt das ſtolze Banner der deutſchen Revolükion, das a Banner des neuerwachten deutſchen Volkes. 110 Volk iſt im Führer zu euch gekommen, dieſes Volk vereinigt ſich mit euch ſowie ihr euch mit ihm vereinigen wollt. Die⸗ ſem Volk gilt unſer Gruß und gill unſer Bekennknis, indem wir rufen: Es lebe die Nation! Es lebe das ewige Deulſch⸗ land, das Volk und das Reich: Sieg- Heil, Sieg ⸗ heil, 28 Fel Mach Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach bei der Be⸗ freiungskundgebung a 5„.. Reichskommiſſar Bürckel. Er führte in ſeiner Rede u. a. aus: f Deutſche Männer und Frauen! Wenn man mir die Wade vorlegt, welche Bedeutung der 13. Januar für die Welt und für Deutſchland hat und welche Schlußfolgerung ſich aus dem 13. Januar für meine künftige Aufgabe an der Saar ergibt, ſo darf ich dieſe Fragen an dieſem hiſto⸗ riſchen 1. März beantworten, indem ich von dem national politiſchen Zuſammenhang ausgehe, der zwiſchen beiden Fragen und der nationalſogſaliſtiſchn Welkanſchauung be⸗ ſteht. Der 13. Januar iſt 8 8 8 außenpolitiſch geſehen N ein völkiſches Exempel, das die Saarländer als Teil des deutſchen Volkes der Geſchichte und der Welt ſtatuierten. Der Urteilsſpruch von Verſailles, hinter dem der Glaube ſtand, man könne aus Deutſchen Nichtdeutſche machen, wurde ſo eindeutig ad abſurdum geführt, c er als dau⸗ erndes Anſchauungsmittel in den größen Weltkonferenz ſälen zur Mahnung für alle Zukunft dargeſtellt werden müßte. Der Friede wird erſt dann geſichert ſein, wenn von der politiſchen Welt anerkannt wird, daß die Vergewalti⸗ gung natürlicher Geſetze immer ein Verbrechen am Frle⸗ den bleibt. Die Saar möchte die letzte Beweisführung fü dieſe Behauptung gegeben haben. 8 f Die Deukſche Fronk, 5 ie urſprünglich die Theſe aufgeſtellt hatte, daß es nur zwe Dinge gebe: Deutſchland ee wurde veranlaßt durch den maßloſen Haß der Gegner des Nationalſozialis“ mus, die Sache Adolf Hitlers zu ihrer eigenen Sache zu machen. Sie bekannte öffentlich, daß ihr Eintreten für Deutſchland nicht zuletzt das Eintreten für Hitler und ſeine große Bewegung iſt. ewigen Zankapfel zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu legen. Es iſt eine neue Jeit angebrochen, und wir werden dieſe neue Zeit meiſtern. Einer ſtand auf und har die Ra. —.—.— AS So traf der Schlag vom 13. Januar auch nicht zuletzt die internationalen Ideen und Ideenprediger, die dem Na⸗ tionalſozialismus voller Haß und Ingrimm gegenüber⸗ tunden. Man kann wirklich ſagen: Am 13. Januar bezog vom deutſchen Saarvolk Schläge, wer immer ſie nur haben wollte. Marxiſten, Kommuniſten und konfeſſionell feſtge⸗ legte Separatiſten haben das Verdienſt gehabt, die Saar⸗ frage zu einer Angelegenheit des Nationalſozialismus ge⸗ ſtempelt zu haben. Deutſchland hat endlich heimgefunden. Jahrhundertelanger Hader, ſozialer Schacher, fürſtlicher Machthunger und anderes mehr verhinderten früher die Einigkeit. Von dieſer Erkenntnis her trat die Nationalſo⸗ zialismus in die Geſchichte ein, um die tauſendjährige Sehnſucht, die im deutſchen Volke verankert iſt, zu er⸗ füllen. Um die Einheit voll durchzuführen, brauche ich Sie, deutſche Männer und Frauen, als Bundes⸗ genoſſen. Sie tun den heutigen Schritt nach Deutſchland, indem ſie über den Schutthaufen der Parteien hinweg⸗ marſchieren. Ich weiß, es fällt ſo manchem Stanmmtisch⸗ bruder ſchwer, ſich vom Alten zu trennen. Klaſſendünkel und unerfüllbarer Drang nach Beſſerſtellung, die der Mar⸗ xismus großzüchtete, haben ihre Rechte im neuen Deutſch⸗ ſand verwirkt. Das gilt künftig auch hier an der Saar. Die Anſtändigkeit der Geſinnung gegenüber der Geſamt⸗ heit— das iſt der höchſte Titel, den Adolf Hitler den Deutſchen verliehen hat.(Bravol) Ich darf in dieſem Zuſammenhang noch einige Gedan⸗ ken erwähnen. Der Nationalſozialismus hat den. Tokalitätsanſpruch der Macht erhoben und zum allergrößten Teil verwirklicht. Er tat es deshalb, weil er allein durch ſeinen Kampf die Nation einte. Es iſt unmöglich, die Verdienſte im Dritten Reich aufzuteilen und danach die entſprechenden Rechte zu ver⸗ teilen. Wer ſich nicht zu uns bekennen kann, der ſoll ehr⸗ lich ſein. Wer uns nicht liebt, ſo hat der Führer es aus⸗ geſprochen in München, ſoll uns haſſen. Die Partei an der Saar, die nunmehr gegründet wird, iſt nicht anzuſehen als die einzige Zuſammenfaſſung der⸗ jenigen, die am deutſcheſten ſich verhielten, ſondern ſie wird in ihrer zunächſt beſchränkten Jahl eine einzige große Ver ⸗ pflichkung gegenüber all den anderen gleichwertigen Män⸗ nern an der Saar darſtellen. Die Vorbereitung des nationalſozialiſtiſchen Gedanken⸗ gutes hier an der Saar werden dieſe Männer, und auch die Verbreitung und auch die Verinnerlichung weiterhin vorwärts zu tragen haben. Eine letzte Frage, die ſich aus den letzten Kampfmona⸗ ken ergibt, iſt 5 die Religions- bzw. Kirchenfrage. Der nationalſozialiſtiſche Staat erkennt die Aufgaben der Kirche auf ihrem Gebiete abſolut an. Er wünſcht nur, daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung als Träger des Staa⸗ tes ihre Aufgaben erfüllen kann, ohne daß dieſe Aufgabe von dritter Seite geſtört wird. Ich habe die Zuverſicht, daß wir hier in dieſem Gau es zuwege bringen, daß Kirche und Bewegung jede an ihrem Platze zum Segen des Volkes ihre Aufgaben erfüllen. Wenn die Kirche für das Vater⸗ land betet, dann wird ſich auch das Vaterland in der Kir⸗ che wohl fühlen. Das können Proteſtanten in ihrem Got⸗ teshaus, das können Katholiken in dem ihrigen. Deutſche Männer und Frauen! Ich weiß, daß zu die⸗ ſer Stunde ſehr viele mit Schamröte im Geſicht und vor ⸗ wurfsvoller Bitterkeit unſerer Feier zu Hauſe beiwohnen. Dieſe erheben die Frage: Wie ſteht es nun um uns? will dieſe Frage beantworten: Wir können euch nicht ſo behandeln, als ob ihr ſchon die unſrigen wäret. Aber Rachegefühle kennen wir bei dieſem überwältigenden Sieg gegenüber den Unterlegenen nicht. Sollten es aber noch ſolche Menſchen geben, die glau⸗ ben, den Verrat an den Kindern und Vätern weiterbetrei⸗ ben zu können, ſo ſage ich ihnen in dieſer Stunde: Bis hierher und nicht weiter!(Beifall) Ich werde es keinen Augenblick dulden, daß noch einmal die Ehre des Saar⸗ volkes beſudelt wird.(Anhaltender Beifall). Als ich mich am 18. Oktober mit dem Status quo und der zweſten Abſtimmung vor ihnen befaßte, ſprach ich das Wort von jenem Kumpel, der noch den alten Soldatengür⸗ tel trägt mit der Inſchrift:„Gott mit uns. In Treue feſt.“ Dieſer ſchlichte Arbeiter iſt es, um den wir uns in dieſer Stunde verſammeln. Der Bauer, der Beamte, der Arbeitgeber, der Proteſtant, der a wir fei um dieſen echten deutſchen Mann aus r Grube auf und ſehen in ihm ein Abbild Adolf Hitlers (Weifalh. Tdhr an der Saar habt das große Verdienſt, der Welt am 13. Januar dieſen deutſchen Willen, dem die deutſche chez gehört, zu proklamieren. Aus eurem unerſchütter⸗ ichen Bekenntnis heraus foll hier der Ecpfeiler im Weſten des Reiches erſtehen. Das zu volkenden ſei unſer Gelöbnis: Unſer ewiges Gebet aber heißt immer und immer fort: Gott erhalte uns den Führer!(Stürmiſcher Beifall). Der Weg der Reichsreform Reichsſtatthelter übernehmen Landestegierungen. Das heſſiſche Staatspreſſeamt teilt mit: f Der Reichsſtatthalter in Heſſen übernimmt ab 1. März 1935 die heſſiſche Landesregierung. Der Führer und Reichskanzler hat unter dem 28. Fe ⸗ bruar 1935 an Reichsſtatthalter Sprenger verfügt; W. grund des§ 4 des Reichsſtatthaltergeſetzes vom 30. 1. 1935 beauftrage ich Sie, nachdem ich unter dem heutigen Tage den bisherigen Staatsminiſter Jung aus ſeinem Amte enklaſſen habe, mit der Führung der Landesregie⸗ rung in Heſſen. Ferner teilt die Landesſtelle Sachſen des Reichs⸗ propagandaminiſteriums mit: ö Der Führer und Reichskanzler hal mit Wirkung vom 28. Jebruar 1955 den Reichsſtalthalter Markin Mutſch⸗ mann mik der Führung der Landesregierung in Sach ⸗ ſen beauftragt. i e Wien. Die„Saarbrücker Landeszeitune“ wurde am unge der Feier der Rückkehr des Saargebietes zu Deutſch⸗ land in Oeſterreich verboten. 5 London.„Times“ meldet zu den Beſprechungen zwi chen Simon und Laval, daß das Programm des Berliger Beſuches in Paris volle Billigung gefunden habe. Die Ausſichten auf ein erfolgreiches Ergebnis der weiteren Verhandlungen auf der Grundlage der Vereinbarungen von Rom und London hätten ſich ſehr gebeſſert. Lolcale Nuudocliau. Der 1. März in Seckenheim. Der Tag der Saar⸗Rückgliederung wurde auch hier wie in allen Orten des Reiches in eindrucksvoller Weiſe gefeiert. Eine beſondere Note hält den Tag feſt, die Landung des Führers gegen 10 Uhr auf dem Fluyplatz. Zweimal ſchon bereitete Seckenheim dem Führer einen feſt⸗ lichen Empfang und zwar bei den Benz⸗Feierlichkeiten und bei den Reichsfeſtſpielen in Heidelberg und wir brachten damals die optimiſtiſche Notiz, das dritte Mal wird er beſtimmt kommen. Und ſo war es auch. Um 10.15 Uhr ſetzten von den Kirchtürmen feierliches Glockengeläute ein und im Nu waren die Straßen in einen Fahnenwald verwandelt. Am Abend ſammelten ſich ſämtliche Formationen der NSDAP. ſowie die Vereine an den Planken zu einer Befreiungskundgebung. Vor dem Rathaus hatte eine Groß⸗ lautſprecheranlage Aufſtellung genommen, wo die Rede ab⸗ gehört werden konnten. Unter dem VPorantritt des Reiter⸗ ſturms, der Sturmbannkapelle bewegte ſich ein Fackelzug durch verſchiedene Ortsſtraßen, der ſich auf den Planken auflöſte. Der Ortsgruppenleiter wies in ſeiner Anſprache auf die Treue des Saarvolkes hin. Mit einem Treuegelöbnis zu Führer und Vaterland und mit den Nationalliedern ſchloß die Befreiungskundgebung. * Faſtnacht Die in dieſem Jahr genau auf ſiebeneinhalb Wochen berechnete Herrſchaft des Prinzen Karneval nähert ſich ihrem Ende und damit ihren närriſchen Höhepunkten. Einige Tage noch und dann gehen Mummenſchanz und Firlefanz, Narretei und„Maskera“ auch auf die Straße. Die ganze Masken⸗ fröhlichkeit, der ganze überquellende Uebermut der Narren⸗ freiheit und die ganze unbekümmerte Faſchingsfreude ſollen ſich auswirken, austoben. Recht toll geht es am Faſtnachtdienstag zu. Die Ju⸗ gend kleidet ſich gerne in Lumpen und hüllt ſich in Flicken, treibt ausgelaſſene Hanswurſtiaden und nimmt in dieſem Aufzug das Recht für ſich in Anſpruch, alle Vorübergehenden, voran das weibliche Geſchlecht, zu foppen und mit Stöcken zu traktieren. Vieles aus dem Aeberſchwang früherer Zeiten iſt den Zeitläuften nach und nach zum Opfer gefallen— aber noch immer trägt die Faſtnacht die Zeichen der Ausgelaſſenheit und des Uebermuts. Weniger in Norddeutſchland und in den Koloniſationsgebieten des Oſtens, wo die Leute ernſter und verſchloſſener ſind, aber je weiter man nach Mitteldeutſch⸗ land kommt, nach dem Weſten und nach dem Süden, deſto bunter wird das Faſtnachtstreiben auf den Straßen und Plätzen, deſto heiterer und losgelaſſener geben ſich die Leute da vor aller Augen und Ohren hin. Laßt ſie, jeden nach ſeiner Art, gönnt ihnen den Ueberſchwang, dieſen einen, tollen Tag, zumal ja der Aſchermittwochskater auch allemal juſt ſo groß zu ſein pflegt, wie tags zuvor das Vergnügen war! Vom Mannheimer Faſching. Der Faſchingsausklang wird in Mannheim ganz groß. Die drei Karnevalgeſellſchaften haben ſich bisher über⸗ boten in wohlgelungenen, gutbeſuchten Veranſtaltungen. Nun aber kommt, getreu dem von Oberbürgermeiſter⸗ Kenninger gegebenen Motto,„Alles unner ä Kapp!“ Ab⸗ zeſehen von dem üblichen Schlußmaskenball iſt es der aus vier großen Abteilungen beſtehende Karnevalszug, ver nicht nur ganz Mannheim auf die Beine bringen wird, ſondern alter Tradition gemäß die ganze Umgebung und beſonders die Nachbarn aus der Pfalz in die Qua⸗ drateſtadt bringen ſoll, wo der Humor eine gute Stätte bat. Für die ganze Vorderpfalz war der„Mannemer Fasnachtszug“ ſchon lan ze vor dem Krieg das große Er⸗ eignis, das den ganzen Ferzeodal in der Kurpfalz krönte Und ſo ſoll es wieder werden. Es iſt allerdings bekannt, daß die Mannheimer bei ſolchen Anläſſen die Pracht und Herrlichkeit an ſich vorüberziehen laſſen und nur ſtumm „glotzen“. Demgegenüber beſagt ein Aufruf, daß auf den Bürgerſteigen geſchunkelt, getanzt und geſungen werden ſoll. Wollen mal ſehen, ob die„Stockfiſche“ auftauen. Das wäre der Sonntag. Am Roſenmontag veranſtaltet der Karnevalausſchuß wie im vergangenen Jahr ein Rieſenfeuerwerk am Friedrichsplatz, wozu die Prinzen⸗ garde, die Ranzengarde und die Lindenhofgarde auf⸗ marſchieren. Um 8.11 Uhr wird ein Fackelreigen auf⸗ geführt, mit Huldigung vor dem Prinzenpaar und Kon⸗ zert. Anſchließend beginnt das Höhenfeuerwerk, von dem man allerhand Ueberraſchungen erwartet. 8 — icht an die Perſon, an die Behörde ſchreiben. Neichs⸗ innenminiſter Dr. Frick hat die Behörden der Reichs verwal⸗ tung, der Länder und Gemeinden uſw. darauf hingewieſen, daß Behörden und Dienſtſtellen in ſteigendem Maße dienſt⸗ liche Schreiben an die perſönliche Anſchrift von Beamten bezw. Sachbearbeitern ſtakt an die Behörde ſelbſt richten. Bei dieſem Verfahren beſtehe nicht die unbedingte Sicher⸗ heit, daß der verantwortliche Behördenleiter rechtzeitig von dem Schreiben Kenntnis erlangt. Der Miniſter erſucht, dar⸗ auf hinzuwirken, daß im Dienſtverkehr grundſätzlich die Amts⸗ anſchrift der empfangenden Behörde oder ihres Leiters ge⸗ wählt wird. Filmſchan. Dick und Dof, die bekannten amerikaniſchen Komiker und herrlichen Clowns feiern neue Triumphe in ihrem jüngſten Film„Die Wüſtenſöhne“. Dieſe beiden Meiſter des grotesken Humors beweiſen, daß ſie wirklich Schauſpieler von Format ſind, denn ſie verſtehen ausgezeichnet, das Publikum dauernd in Stimmung zu halten, wenn ſie ihre unwiderſtehlichen praſſelnden Witze vom Stapel laſſen, und ſich die heiteren Situationen geradezu überſtürzen. Die Handlung zeigt Dick und Dof als aktive Mitglieder eines Clubs der„Wüſten“ Söhne, die ſich zentnerſchwere Feſſeln auferlegt haben, indem ſie ſich in den Hafen der Ehe begeben haben. Wie ſie nun als unzertrennliche Freunde und gemeinſame Pantoffelhelden ſich ihren Frauen und ihren Pflichten zu entziehen verſtehen, um eine Erholungs⸗ reiſe nach Honolulu zu machen, das kann man nicht er⸗ zählen, ſondern das muß man geſehen haben. Deshalb muß jeder, der ſich wieder mal gern geſund lachen will, dieſen Film anſehen, denn man lacht wirklich vom erſten Auf⸗ treten der beiden Helden bis zum Schluß und kommt ſo in die richtige Faſchingsſtimmung. Im Beiprogramm ſieht man Kulturfilm und neueſte Wochenſchau. Goltesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Sonntag, den 3. März 1935: Eſto mihi. Kollekte zur Erſtellung eines gottesdienſtlichen Raumes. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Pfarrer Fichtl. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Pfarrer Fichtl. 1 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. Pfarrer Fichtl. 2.30 Uhr Bücherausgabe. 7.30 Uhr Abendgottesdienſt. Montag abend 8 Uhr: Evang. weibl. Jugend. Dienstag abend 7.30 Uhr im Konfirmandenſaal: Vortrag von Herrn Jugendpfarrer Lutz:„Ernſtes und Heiteres aus der Familienforſchung“. Donnerstag abend: Kirchenchor. Freitag nachmittag: Mädchenfungſchar. Freitag abend 8 Uhr: Evang. männl. Jugend. Gollesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Sonntag, den 3. März 1935; Eſtomihi. Samstag: 2— 4, 5— 7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe mit gemeinſamer hl. Kommunion der Männer und Jünglinge. 8.30 Uhr Kindergottesdienſt. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. 1.30 Uhr Corporis Chriſti Bruderſchaft. Aſchermittwoch: 8 Uhr Austeilung der hl. Aſche und Bußamt. Rund um den Seckenheimer Karneval Eine Nacht in Monte Carlo bei unſeren 98er Turnern. Heute Samstag abend ſteigt unter dieſem Motto in der Turnhalle der große Maskenball. Wie wir in letzter Stunde in Erfahrung brachten, haben viele ausländiſche Gäſte ihr Erſcheinen zugeſagt, natürlich unter der Bedingung, daß Gewähr geboten wird, daß die hieſige Veranſtaltung zum Clou der hieſigen Maskenbälle wird. Gandhi mit einigen Tempeltänzerinnen aus dem Jutſch Mahal, ein Vertreter der Fitſchi⸗Inſeln Exzellenz Bonany, ein Vertreter aus dem Stämme der Menſchenfreſſer, Graf Schlaweinsky und ſeine Braut aus Polen, Graf Benedito aus Italia ſowie Madame Pompadur möchten wir infolge des großen Andranges wegen erwähnen. Auch Prof. Piecard will gegen Morgen, wenn die Atmosphäre günſtig iſt, einen Flugverſuch machen. Die Startmannſchaft iſt bereits beſt mmt. Eine heißblütige Südländerin wird ſich mit dem Verkauf von Südfrüchten beſchäftigen. Echt ſüdländiſche Weiſen werden die Wellblech⸗ Harmoniſchen aus Schweizenwalde ertönen laſſen, und eine Stimmungskanone aus„Klein⸗Paris“ wird die Atmosphäre zum Siedepunkt ſteigern. Am Sonntag nachmittag findet ein Kindermasken⸗ kränzchen mit Prämiierung ſtatt, wozu Alt und Jung freundlichſt eingeladen iſt. 0 Karneval bei den Fußballern. In gewohnter Weiſe werden die Fußballer auch in dieſem Jahre ihren„Roſenmontagsball“ abhalten. Feißige Hände haben die Räume des Vereinslokals in ein faſtnacht⸗ liches Gewand gekleidet. Auch ſonſt ſind alle Vorbereitungen, die die Gewähr für einen recht„närriſchen“ Abend über⸗ nehmen, getroffen. Eine„nimmermüde“ werdende Kapelle wird für Stimmung und Humor ſorgen, ſodaß keiner das „Kommen“ bereuen wird. Bei den Fußballern wird's jedem Beſucher gefallen. Jeder iſt„herzlich willkommen. Korneval beim Turnerbund. Am morgigen Faſtnachtſonntag abend nimmt die Reichs⸗ originelles Programm wird den Höhepunkt des dies⸗ jährigen Faſchings bringen. Zum Tanz ſpielt eine erſtklaſſige Stimmungsmuſik auf, die wieder vorteilhaft durch Schall⸗ plattenübertragung der neueſten Schlager ergänzt wird. ſendung aus dem„Kaiſerhof“ ihren Fortgang. 905 neues 4 Die verſchwenderiſche Prachtausſtattung des Saales in Ver⸗ bindung mit dem bunten Treiben der Masken wird wieder echte pfälzer Faſchingsfröhlichkeit und Stimmung aufkommen laſſen. So wie der Rundfunk volkstümlich geworden iſt, ſoll auch dieſer Abend in einem Volkskarneval ausklingen. Es ſind dazu alle aufgerufen: die Reichen und die An⸗ ſtändigen, die Intellektuellen und die Normalen, die Ver⸗ heirateten und die Glücklichen. Auch die, welche ihre letzte Rundfunkgebühr noch nicht bezahlt haben, dürfen kommen. Darum muß die Parole ſein:„Laßt Frohſinn und Humor die Zügel ſchießen, tanzt auf Schuſters Rappen, denn dafür müßt ihr ja berappen.“ 6 Die Ordensverleitzung des prov. Bürgermeiſters. Es hat ſich doch einmal bewieſen, daß die Seckemer einig ſein können, denn zur Muſterung waren ſo ziemlich alle erſchienen und haben zum Bürgermeiſter gehalten, und auch bei der Erſtürmung Seckenheims hat ſich das gezeigt. Die Pfälzer konnten ihre Stellung nicht lange halten, es fehlte ſcheinbar am Pulver; ſie rückten ſehr betrübt wieder ab. Unſer Gemeinderat hat nun beſchloſſen, daß am Dienstag abend im Kaiſerhof⸗Saal eine Ordens⸗ verleihung für das mannhafte Verhalten des Bürgermeiſter ſtattfinden ſoll. Sämtliche Berufsgruppen ſowie alle Ab⸗ ordnungen der umliegenden Dörfer, haben ihr Erſcheinen zugeſagt. Der Gemeinderat bittet auch das ganze Seckemer Volk bei dieſem feierlichen Anlaß dabet zu ſein. Der 1 Akt wird durch den Kaiſerhofſender,(der ſeit acht agen funkt) übertragen. Für die Erhaltung der Sieges⸗ ſtimmung wird unſere Regimentskapelle zu einem flotten Tanz aufſpielen. Ein prima Märzenbock wird als Sieges⸗ trunk verabreicht. b * Bockſchieße in Ilweſe. Wo gehn wir morgen, am Faſtnachtſonntag hin? So ſtand's geſtern ſchon im Neckarboten.„Nach Ilweſe in de Kwet 75 vald 3 ich 85 1.11 Uhr, Preisverteilung 11.11 Uhr a werferbeleuchtung. Verſammlungs⸗ Kalender. Sängerbund. Heute abend halb 9 Uhr Probe. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen unbedingt erforderlich. Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Kleingärtner⸗Verein. 7—9 Uhr Geſchäftsſtunden. Daran anſchließend Vorſtandsſitzung. Letzte Zahlungsgelegen⸗ heit. Nächſten Freitag Vergebung der nichtbezahlten Gärten. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim Morgen finden auf hieſigem Platze folgende Wett⸗ ſpiele ſtatt: 11 Uhr 3. Mannſchaft— Viernheim 1.30 Uhr 2. Mannſchaft Neulußheim 3 Uhr 1. Mannſchaft— Neulußheim Zum Beſuch der 8 ladet ein Die. Turnverein 98, e B., Mannheim. Seſlenbeim. Morgen Sonntag vormittag 10 Uhr findet auf hie⸗ ſigem Platze das Jugendſpiel Tv. 98 Seckenheim 08 Hierzu ladet freundlichſt ein Mannheim ſtatt. Der Spielwart. „Biollor tafel“ mannheim⸗Jomonhoim. Motto: Alle Seckemer uff, unn geht da letschde Heller druff! Am Dienstag, 5. März, abends 2011 in der Sängerburg„Zum Reichsadler“ Masken-Ball unter der Devise: Siegesfeier der Unbesiegten 2 verbunden mit grobem Volksfest. Die Bürgersehelt wird gebeten, sich zahlreich zu beteiligen. Eintritt 50 Pfg. Der Elferrat. G i Ländl. Kreditverein Seckenheim E. G. m. u. H. Mannheim-Seckenheim 0 Gegründet 1881. Bank und Sparkasse zur Faſtnachtshückeref empfehle: prima Tafel- und Backöle 9 Kokosfett, Palmin [Margarine, Cleverſtolz Einladung und Tagesordnung zu der am Samstag, den 9. März 1935, im Gasthaus Zum Löwen“, hier. rllontlichen deneral⸗ Versammlung. ff ff. ſüddeutſche Mehle Miſchobſt, g. hervorragende Qual. abends 8 Uhr ii Fanffrucht 65 Pfg. Konſum⸗Miſchung 50 Pf stattfindenden Feine Konſitüre Pfg. iH Erdbeeren, Himbeeren und ö Johannisbeeren Glas 50 15 Haushalt⸗ Marmelade, off Liter 1.10, 1.20, 1.80 1. Vorlage des Jahresabschlusses, sowie des Geschäftsberichts. 9 92 be 32 I. 2. Bericht des Aufsichtsrates über die Prüfung des Jahresabschlusses, ff Oele und Fette netto) 0 sowie des Geschäftsberichts und die Vorschläge zur Verwendung 0 Jakob Würthwein des Reingewinns. vor der Generalversammlung zur Einsicht Geschäftsräumen auf. 3. Bericht des Aufsichtsrates über stattgefundene Revisionen. 4. Genehmigung des Jahresabschlusses. 5. Verwendung des Reingewinns. 6. Entlastung des Vorstands und Aufsichtsrates. 7. Annahme des neuen Einheitsstatuts. 8. Wahlen. 9. Verschiedenes. Die Bilanz mit Gewinn- und Verlustrechnung liegt acht Tage der Mitglieder in den 1 billig abzugeben: 1 elegantes Wohnzimmer 1 weiger Küchenschrank 1 Kinderpult, 1 weiße Bettst elle 1 Sportwagen, 1 Gasbadeofen 9 1 Kinderwascitisch ! Uhr, 1 Lampe, 1 sehr guterh. 9 Damenrad, sowie sonst. Möbel Der Vorstand. und Einrichtungs gegenstände, f„5 A h. M heim, N J9h9ö? y 20 8 18. fl. St, 121 gm naglgamamonahcgacgagcsann gang gntgadlgbag gte— Turnverein 08, e. V., Mhm. ö ädtiſche Sparkaſſe 8 Heute Samstag Abend 828 Uhr in sämt- lichen Räumen unserer Turnhalle Masken Ball unter dem Motto: „Eine Nacht in Mente Carle“ Turnerbund„Jahn“, e. V., Mm.-Seckenheim Motto: Wer jetzt noch Geld hot, der is selber schuld, und kummt am Sunntag zum Turnerbund! Achtung! Achtung! Fastnacht- Sonntag, abends 759 Uhr Fortsetzung der Reichssendung aus dem „Kaiserhof“ mit Ausklang des Funkballesg in einem großen Volks-Karneval Neues originelles Nundfunk- Programm. Eine erstklassige Stimmungskapelle steht zur Verfügung. Ununterbrochen kann getanzt werden. Keine Polizeistunde. Die Einwohner Seckenheims und das übrige Deutsch- land sind eingeladen. Funkgebühr 60/ Prämierung. Die Funkleitung. 2 Hierzu laden wir alle unsere Mitglieder und Freunde herzlichst ein. Kränzchen mit Prämierung statt. und Angehörigen herzlichst ein. een Morgen Sonntag Nachm. findet unser Kindermasken- Wir laden hierzu die Eltern eeenedddddddddddddcddddddddddddddnddaddaddamaaaddnaddedd Mannheim. Am Dienstag, den 5. März 1935 (Faſtnachtdienstag) ſind die Sparkaſſe und die Zweigſtelle Rheinau für den Publikumsverkehr nur vormittags von 8—12 Ahr geöffnet. Nachmittags bleiben die Kaſſen geſchloſſen Wir empfehlen die Benützung unſerer Zahlſtelle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtraße 106 Inh.: Wilhelm Höllſtin. aeeneenencdenndacddeaddaaddondd Heute Samstag bis Dienstag Verlängerung. . Fußball⸗Vereinigung 1898, Mannheim⸗Seckenheim. Caſe vorlingho Motto: laden wir hiermit herzlichſt ein. Eintritt 50 Pfg. Der Abſtieg iſt uns heut egal, Wir feiern Roſenmontags⸗Ball! Zu dem am Montag, den 4. März, abends ½8 Ahr im Lokal„Zum Stern“ ſtattfindenden lan- Pe Die Vereinsleitung. Voranzeige. großer Kagllacltunnd Es ladet ein Der II er 8 Am Fastnacht-Dienstag, abends 71 Uhr findet die feierliche Ordensverleihung für. den prov. Bürgermeister statt, verbunden mit einem großen N Volksfest mil Yang 0 unter dem Motto: Es wird ein großes Volksfest geben, 1 0 i bei Märzenbock und Narrenl eben! ff Zu dieser Feier laden wir alle unser Mitglieder und das ganze Seckemer Volk freundlichst dazu ein. Eintritt 50 Pig. Der Gemeinderat. Weinwirtschaft und Metzgerei „Zum Ochsen“. Vor Freude haben viel vergessen, wd hrend den Saar-Feiern was zu essen, vom Trinken nicht zu reden. 1 Es dürstet jetzt bestimmt ein' jeden. 7 Drum kommt zu uns, die Saar is frei, Inr eßt sehr gut, bei prima Wei. Wir veranstalten auf vielseitigen Wunsch am Montag, 4. März einen Kuppen- Abend und laden dazu Freunde und Bekannte herzl. ein Geschwister Neudeck. Geschäftsverlegung und Empfehlung. Meiner werten Kundschaft von Seckenheim und Umgebung zur Kenntnis, daß ich ab heute mein Dhoto- Leschäfk von Offenburgerstr. 60 nach Zähringerstr. 10 verlegt habe. Es wird mein eifrigstes Bestreben sein, meine werte Kundschaft weiterhinlaufs Beste zu bedienen. Um weiteren Zuspruch bittet Konrad Gläßer, Photograph. Aeeeeeeeeneeeedennmedededadandadadedmdadadamnd Soeben erſchienen: Bauerntum eee vor den Toren der Großſtadt Aimee Von Dr. Karl Kollnig. Das geld des Docpes dens Daefe! Spart bei der ältesten Bank und Sparkasse am Platze Land, Irechverein Sechenheln m. u. H. in Mannheim-Seckenheim. Gegründet 1881. Oüterhaltene Küche ſowie 3fl. Cas hefd preiswert zu verkaufen. Neuoſtheim, Lucas Cranachſtr. 22. Inserieren bringt dein! Immer und Küche zu 8 fan der Ge u erfragen in der Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Bl. af Ein Sprechapparat mit Platten, für 8.— Mk. zu verk. Zu e in der Geſchäfts⸗ Eine neue Heimatſchrift über das Sechkenheimer Bauerntum in Geſchichte und Gegenwart, in ſeiner Sprache, in Sitte, Brauch und Bolksüberlieſerung. 60 Seiten mit 6 Bildtafeln Preis: 1.50 Mk. Zu beziehen durch den Verlag„Neckar-Bote“. Aadldannnnsnntahsogndentadaehsnutadtaatadtaddadddastdnmhnsdasgusdnualdadiun uu dong wine wol n will, h benin yy Persil Persil billiger! Doppelpaket jetzt 80 R.-Pfg., Normalpaket jetzt 32 R.-Pfg. ſtelle ds. B „Union“- Briketts ist die Parole, 3 N Wenn ich mir meinen . Brennstoff hole! 5 Umzugshalber Wꝛatschaft„Zum gold. Mirsch Fastnacht⸗Dienstag Hbend . ˙