len ö g. Ble zu Nr. 55 eee Macdonalds Bombe Mitten in die Vorbereitungen der Berliner Beſprechun⸗ gen hinein hat England eine Bombe geworfen: das Weiß⸗ buch, das die Notwendigkeit britiſcher Rüſtungen darlegen ſoll. Ob Miſter Macdonald dieſen Zeitpunkt für beſonders geeignet gehalten hat? Das Weißbuch, das ſelbſt der breti⸗ ſchen Oeffentlichkeit vollkommen überraſchend kam und eine große Senſation bildet, iſt die denkbar ſchlechteſte Begleit⸗ muſik zu den Friedensgeſprächen, die zurzeit in ganz Europa geführt werden und die in den nächſten Tagen in Berlin einen Höhepunkt und eine wichtige Etappe erreichen ſollen. Eine ſchlechte Begleitmuſik auch deshalb, weil das britiſche Regierungsdokument glaubt, mit der„deutſchen Aufrü⸗ ſtung“ ſeine Landsleute bange machen und einige verſteckte Mahnungen an Deutſchland richten zu müſſen. Nachdem das Weißbuch die Schaffung eines dauerhaften Friedens als Hauptziel der engliſchen Außenpolitik bezeich⸗ net und die von England bisher angewandten Methoden zur Erreichung dieſes Zieles aufgezählt hat, ſchildert es die Lage in der Mitte des letzten Sommers folgendermaßen: „Die Abrüſtungskonferenz war zu einem tatſächlichen Stillſtand gekommen. Es war klar geworden, daß weitere Verhandlungen durch die Tatſache behindert würden, daß Deutſchland nicht nur offen in einem größeren Um⸗ fang wieder aufrüſtete trotz der Beſtimmungen des Teiles 5 des Verſailler Vertrages, ſondern auch ſeinen Austritt aus dem Völkerbund und aus der Abrüſtungskonferenz ange⸗ kündigt hatte. Japan hatte ebenfalls ſeinen Austritt aus dem Völkerbund angekündigt, und alle größeren Mächte außer England erhöhten ihre bewaffneten Streitkräfte. Eine ins einzelne gehende Prüfung der erſichtlichen Mängel in den Verteidigungskräften und Verteidi⸗ gungswerken Großbritanniens ergab, daß, wenn nicht ein Programm in Angriff genommen würde, um die Verteidigungsmittel auf die Höhe zu bringen, Eng⸗ and und das britiſche Reich nicht känger einen angemeſſe⸗ nen Verteidigungsſtandard beſitzen würden.“ In dem Weißbuch heißt es dann weiter:„Am 28. No⸗ vember 1934 hat die britiſche Regierung die öffentliche Auf⸗ merkſamkeit auf das Wiederaufrüſten gerichtet, in dem Deutſchland begriffen iſt und hat eine Beſchleunigung der bereits beſchloſſenen Erhöhung in den Luftſtreitkräften ver⸗ kündet. Die Aktion der britiſchen Regierung bedeutete na⸗ türlich nicht ein Sichabfinden mit einem Bruch des Vertra⸗ ges von Verſailles. Dieſes Wiederaufrüſten wird, wenn es in ſeinem gegenwärtigen Ausmaß unvermindert und un⸗ kontrolliert fortgeſetzt wird, die Beſorgnis der Nachbarn Deutſchlands verſtärken und es kann infolgedeſſen eine Lage erzeugen, in der der Friede gefährdet wird. Die britiſche Regierung hat die Erklärungen der Führer Deutſchlands, daß ſie den Frieden wün⸗ ſchen, zur Kenntnis genommen und begrüßt. Sie muß aber bemerken, daß nicht nur die Kräfte, ſondern auch der Geiſt, in dem die Bevölkerung und insbeſondere die Jugend des Landes organiſiert werden, das allgemeine Gefühl der Un⸗ ſicherheit, das bereits unzweifelhaft erzeugt worden iſt, be⸗ gründen und fördern“ In ſeinen weiteren Ausführungen betont das Weiß⸗ buch, daß die Entwicklungen der Luftſtreitkräfte die Ver⸗ wundbarkeit Englands erhöht haben. Das mit den Initialen des Premierminiſters unterzeich⸗ nete, von ihm dem Parlament unterbreitete Weißbuch ſchließt mit den Worten: „Um es zuſammenzufaſſen: Frieden iſt das Hauptziel der britiſchen Außenpolitik. Trotz ihres Vertrauens in den ſchließlichen Triumph friedlicher Methoden erkennt ſie den augenblicklichen unruhigen Zuſtand der Welt, daß auf Rüſtungen nicht verzichtet werden kann. Sie muß den Frieden wahren, die Sicherheit aufrechterhal⸗ ten und Angriffe abſchrecken“ Die Veröffentlichung des Weißbuches der nationolen Regierung hat in England wie eine Bombe eingeſchla⸗ gen und wird von der geſamten Preſſe als große Senſation aufgemacht und in Leitaufſätzen erörtert. Allgemein ſpricht die Preſſe von einer„bedeutſamen Mitteilung“ des Pre⸗ mierminiſters. Die Aufnahme iſt je nach der politiſchen Ein⸗ ſtellung der Blätter verſchieden. Der radikale„Star“ ver⸗ kündet in Sperrdruck„Die Regierung teilt eine Politik des Wettrüſtens mit“, während„Evening News“ vor allem be⸗ tont, daß England nach Anſicht der Regierung nicht länger weitere Ausgaben für Rüſtungen verſchieben kann. Allge⸗ mein finden größte Beachtung die Bemerkungen Macdo⸗ nalds im Weißbuch über das deutſche Wiederaufrüſten, die vom„Evening Standard“ als„ſtreuge Worte“ des briti⸗ ſchen Premierminiſters gegenüber Deutſchland() und als eine Warnung an Deutſchland gewertet werden. Um den Eindruck abzuſchätzen, den das Weißbuch Macdonalds in der Oeffentlichkeit hervorgerufen hat, genügt es auch, die Schlagzeilen des„volkstümlichen“ Teiles der Preſſe zu leſen. die Vorderſeite des unabhängig⸗konſervativen„Daily Expr ⸗z“ trägt die Ueberſchrift:„Miſter Maedonalds Bom⸗ ben: kine für Deuiſchland, eine andere für Japan“. Im lberalen„News Chronicle“ lieſt man:„Faſſungsloſigkeit der Parlamentsmitglieder über den Aufrüſtungsplan. Der Premierminiſter klagt Deutſchland an. Sir John Simons Reiſe iſt zwecklos geworden. Neues Rüſtungswettrennen in der Welt“. 5 Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Herald“ führt aus, das Dokument des Premierminiſters, das eine ungeheure Erhöhung der britiſchen Rüſtungsausgaben zu rechtfertigen ſuche, ſei das beſte Beiſpiel vorſätzlicher Ver anſtaltung einer Panik in l ſeit dem berühmten Feldzug von 1909 erlebt habe, in dem acht neue Dreadnoughts gefordert wurden. Es bleibe abzu⸗ warten, welche Wirkung es auf die kommenden Verhand⸗ lungen in Berlin und anderen Städten haben werde. Förderlich könne dieſer Eindruck nicht ſein, aber das ſcheine der Regierung gleichgültig zu bleiben. Scharf, ja vernichtend urteilt der frühere Schatzkanzler Lord Snowden über das Weißbuch, das er eines der tragiſchſten und niederdrückendſten Dokumente ſeit dem riege nennt“, das den Eindruck macht, als ob es von Frankreich diktiert ſei. f Wir haben unſererſeits dieſer. die an anderer Stelle ausführlicher wiedergegeben ift, nichts hinzu⸗ 22 zufügen. England, die England Wir brauchen Dich deutſche Hausfrau! Ein Wort zur Erzeugungsſchlacht. Denkſt Du eigentlich, ſtädtiſche Hausfrau, wenn man vom Weltkrieg ſpricht, auch noch Deiner Haushaltsſorgen in jener Zeit? Du biſt ſtundenlang vor Lebensmittelgeſchäften geſtanden, um Fett und Eier zu erhalten. Du mußteſt mit der kleinen Brotration auf Brotmarken auskommen. Du haſt nur unter größten Schwierigkeiten Kleider und Schuhe er⸗ halten können. Warum? Weil in der Vorkriegszeit der Boden nicht reſtlos ausgenutzt wurde und keine Ordnung beſtand zwiſchen Eigenerzeugung und Einfuhr. Rund 750000 deutſche Volksgenoſſen ſind infolge dieſer planloſen Wirtſchaft an Anterernährung zu Grunde gegangen. Nach der Kriegszeit würden die deutſchen Märkte mik ausländiſchen Lebensmitteln überſchwemmt. Man wollte nun endlich einmal wieder die Genüſſe auskoſten, die man ſich in jahrelangen Entbehrungen verſagen mußte. Bei einem Gang auf die Märkte konnte man alles ſehen und alles kaufen, wonach es dem Gaumen ge⸗ lüſtete: Beſtes ausländiſches Gemüſe, Südfrüchte in bunter Mannigfaltigkeit. Aber niemand bedachte ſo richtig, daß dieſe ganze Herrlichkeit mit gepumptem Geld geboten wurde. Man überlegte nicht, daß man dem Ausland mit der Einfuhr dieſer Waren den größten Dienſt erwies, und dem deutſchen Volk den ſchlechteſten. Denn die mühſam erworbenen Deviſen mußten ins Ausland gegeben werden und die Waren des deutſchen Bauern wurden immer mehr un⸗ verkäuflich. Gewiß, man hat zum Teil mit Recht bemängelt, daß die Erzeugniſſe des deutſchen Bodens hinſichtlich der Qualität ſehr viel zu wünſchen übrig ließen und man hat dann nach der ganzen Einſtellung dieſer liberaliſtiſchen Zeit durchaus gefolgert, daß die Lebensmittel daher zu beziehen ſeien, von wo ſie am billigſten und in beſter Qualität zu erhalten ſeien, Das deutſche Bauerntum wurde durch dieſe Geſinnung, die ſich vor allem durch die Bevorzugung ausländiſcher Produkte für unſere Landwirtſchaft kataſtrophal auswirkte, an den Rand des Abgrundes gebracht. Es hat zwar nicht an Ver⸗ ſuchen gefehlt, um die ſtädtiſche Bevölkerung zum Kauf ein⸗ heimiſcher Produkte zu veranlaſſen, aber das waren An⸗ fänge, die von Intereſſengruppen ausgingen und denen von vornherein kein Erfolg beſchieden ſein konnte, weil ja die andere Gruppe, deren Exiſtenz von dem Kauf der aus⸗ ländiſchen Erzeugniſſe abhing, ſofort mit Gegenmaßnahmen einſetzte, Es war ein troſtloſes Bild der Zerſplitterung, das ſich hier bot. Nun g ber iſt eine neue Zeit angebrochen. Der National⸗ ſozialismus hat zur Erzeugungsſchlacht aufgerufen. Das iſt heute nicht wehr nur eine Angelegenheit des Bauerntums, ſondern eine des ganzen Volkes. Es iſt eine ſolgerichtige Ent⸗ wicklung, daß man zuerſt für geordnete Preisverhältniſſe ſorgte. Das weißt Du am beſten, daß jetzt die Lebensmittel zu angemeſſenen Preiſen und in ausreichender Menge aber auch in beſter Qualität zu haben ſind. Die nationalſozialiſtiſche Marktregelung hat von Anfang. an bei allen Maßnahmen dafür Sorge getragen, daß dem Bauern als Erzeuger dieſer Waren die Exiſtenz erhalten bleibt und daß dem ſtädtiſchen Haushalt als dem Verbraucher keine Verteuerung der Lebensmittelhaltung durch überhöhte Lebensmittelpreiſe zu⸗ n wird. Das Dritte Reich ſteht in einem Kampf um ſeine politiſche Gleichberechtigung und Freiheit. Die Deviſen⸗ lage erfordert es, die Einfuhr derjenigen Waren, die im eigenen Land erzeugt werden können, nach Möglichkeit einſchränken. In dieſem Kampf iſt die Erzeugungs⸗ ſchlacht die ſchärfſte Waffe und Du, deutſche Hausfrau, mußt mitkämpfen, denn die Erzeugungsſchlacht geht auch Dich etwas an. Sie verlangt Deine ganze Mitarbeit. Denn Erzeugungsſchlacht heißt nicht nur von dem Bauern Steigerung der Erträge aus der deutſchen Scholle und Pro⸗ duktion der Lebensmittel in beſter Qualität, ſondern verlangt auch Umformung des hauswirtſchaftlichen Den⸗ kens von der Hausfrau. Du mußt bei Deinen Einkäufen die deutſchen Waren bevorzugen, ſie ſind ſo gut wie die ausländiſchen und Du hilfſt damit dem deutſchen Bauer und der Volksgeſamtheit. Denn wenn der Bauer Geld hat, dann hat es die ganze Welt. Denk doch nur einmal daran, wieviel Arbeitsloſe bei dieſer intenſiven Be⸗ wirtſchaftung des Grund und Bodens in der Landwirtſchaft Beſchäftigung finden und wie dieſe nunmehr mit ihrem Geld Erzeugniſſe des deutſchen Handwerks und der deutſchen In⸗ duſtrie kaufen und auf dieſen Gebieten dadurch eine Belebung der Wirtſchaft und eine Mehreinſtellung von Arbeitskräften bewirken. Und zu all dieſen günſtigen Auswirkungen der Er⸗ zeugungsſchlacht kannſt Du helfen, wenn Du konſequent bei Deinen Einkäufen die Lebensmittel, die auf deutſchem Boden erzeugt worden ſind, bevorzugſt. 8. 8 8 2 Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Bauernfunk, Wetter; 6.10 Choral, Morgenſpruch; 6.15 Gymnaſtik l; 6.30 Zeit, Wetter, Frühmeldungen; 6.45 Gym⸗ naſtik II: 7 Frühkonzert; 8.15 Gymnaſtik für die Frau; 8.30 Wetter, Waſſerſtandsmeldungen; 10 Nachrichten; 11.15 Funkwerbungskonzert, 11.45 Wetter, Bauernfunk; 12 Mit⸗ tagskonzert 1; 13 Zeit, Saardienſt; 13.05 Nachrichten, Wet⸗ ter; 13.15 Mittagskonzert II; 16 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 20.15 Stunde der Nation; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 7. März: 10.15 Volksliederſingen; 10.45 Muſizierſtunde; 14.15 Sendepauſe; 15.30 Frauenſtunde; 18 Volksdeutſcher Gemeinſchaftsgeiſt; 18.30 Fragen der Funk⸗ wirtſchaft, Vortrag; 18.50 Blaskonzert; 20.15 Fräulein Schmetterling, Hörſpiel; 21.30 Wer hörts nicht gern?, freche olge; 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.30 Be⸗ 35 gte Weiſen; 23 Nachtmuſik. Freitag, 8. März: 10.15 Das Schaufenſter der deut⸗ Can Induſtrie, Hörfolge; 10.50 Deutſche Volkslieder von rahms; 11! für zwei Klaviere; 14.15 Sende⸗ pauſe; 15.30 Kinderſtunde; 18 Der Funkenſon in Spai⸗ ingen; 18.20 Stuttgart— Barcelona; 18.30 Kalbsbäucherl, heiteres Hörſpiel; 19 Handwerker ſchenken der HJ ein Hei antberich, 19.45 Viertelſtunde des. 9045 Stunde der Nation; 21 Anterhaltungskonzert mit heiterer rzover; 22.30 Tanzmuſik. Samstag, 9. März: 10.15 Blumenzart 1 Märchen, 10.45 Orgellonzert; 11 Duette: 14.15 Faln Mor 255 Spiel mit vielen Schallpia en; 15 Erde und Ahnen, ierſtunde; 18 Tonbericht der Woche; 18.30 Tanzmuſik; 9.25 Mit 800 nach Galapagos, 155 piel; 20.15 6 Scheinwerferlicht des Rundfunks, bunter d; 22.20 Wat Jaliſches Zwiſchenſpiel; 23 Wir bitten zum Tanz. 5 Mittwech, 6. März 1935 Der Bruder darf nicht den Bruder verhungern laſfen Von der Umgeſtaltung des Familienrechts im Dritten Reich wird auch die Vermögensfrage innerhalb der Familie berührt werden. Zu dieſem wichtigen Gebiet des Volks⸗ tums erklärt in dem Zentralorgan des Bundes national⸗ ſozialiſtiſcher deutſcher Juriſten Profeſſor Dr. Felgen⸗ traeger⸗Freiburg im Breisgau u. a., daß im all⸗ gemeinen eine Gütergemeinſchaft dem Weſen der Ehe als einer Einheit entſpreche. Er wünſcht dann, daß zwar das Geſamtgut vom Ehemann verwaltet, die Mitwirkung der Ehefrau aber von Geſetzes wegen geſtärkt werde. Verfügun⸗ gen ſollten nämlich grundſätzlich an die Zuſtimmung der Frau gebunden ſein. Weiter dürfe die bisherige Regelung nicht beſtehen bleiben, nach der der Ehemann die Schlüſſel⸗ gewalt ſeiner Frau mit Wirkung gegenüber Außenſtehenden ohne richterliche Ermächtigung beſchränken oder gar aus⸗ ſchließen könne. Schließlich müſſe auch für die weitere Familie das f Verantwortlichkeit für einander ſtärker gefördert werden. Es widerſpreche dieſem Gedanken, daß nach der geltenden lung ein Bruder den anderen verhungern laſſen dürfe. ar ſolle man nicht die Unter⸗ ſtützung von Verſchwendern fördern, aber doch in den Fällen, wo die Not durch grobe Nachläſſigkeit verſchuldet iſt, das Zuſammenhalten der Geſchi r verbürgen. Auch das Erb⸗ recht müſſe den neuen prinzipien angepaßt ſein. Aus der Forderung nach haftlichen Schutz der engeren und weiteren 9 vor allem eine ſtarke Zurück⸗ drängung der iheit des Erblaſſers. G Bel Dörfler als Heimatforſcher Das„Hiddenhauſer Gräberfeld“ ſpielt in der früh⸗ geſchichtlichen Wiſſenſchaft eine große Rolle. Wertvolle Funde wurden hier geborgen. Bislang fand man ein Grä⸗ berfeld mit 68 Brandgruben⸗Beſtattungen. Die Feſtſtellung dieſes Feldes geht auf einen Dörfler, Wortmann, zurück, der ſich ſeit langen Jahren der Exforſchung der Bödenſtän⸗ digen Kulturgüter zuwendet. Tagaus, tagein beſchäftigt dieſer„Amateur⸗Spaten⸗ forſcher ſich mit früh⸗ und vorgeſchichtlichen Fragen. Kommt aus irgendeinem Winkel dieſes Gebiets die Meldung von frühgeſchichtlichen Funden, ſo ſchwingt er ſich aufs Rad, um zu verhüten, daß unerſetzbare Schätze von unkundigen Leu⸗ ten vernichtet werden. So iſt dieſer Dörfler und Heimat⸗ freund in ſtarkem Maße mitbeteiligt an den Funden in Ohernbeck on der Merre, ein Grabungsgehiet, das ſeit lan⸗ en Jahren ſchon die 1 55 der frühgeſchichtlichen Wiſſen⸗ 2 aft auf ſich lenkte. Am bedeutendſten war die Feſtſtellung einer germaniſchen Eiſenſchmelze in einer Sandkuhle und des Geſchirrs mit dem Hakenkreuz⸗Ornament. Der Frühgeſchichtler Wortmann iſt nebenbei auch ein Baſtler von ſeltſamer Art. Er baut nämlich frühgeſchicht⸗ liche Werkzeuge. Das wäre an und für ſich noch nicht ein⸗ mal ſo abſonderlich, wenn er beim Bau nicht genau ſo vor⸗ ginge, wie man es vor 2000 Jahren tat. Beim Herrichten wird kein modernes Werkzeug benutzt. Ein Steinmeſſer und Baäſt ſind die einzigen Hilfsmittel. Material ſind Haſel⸗ nußholz und ein Eiſenbrett. Neuer Lehrgang der Bauernſchule Ittendorf () Karlsruhe, 5. März. Die Landesbauernſchaft Baden teilt mit: Die neuen Aufgaben, die dem deutſchen Bauern⸗ tum durch die nationalſozialiſtiſche Bewegung übertragen worden ſind, ſetzen neben der techniſchen und fachlichen Er⸗ tüchtigung auch eine gründliche weltanſchauliche Schulung voraus, denn nur ſo iſt es möglich, die Ziele der Bauern⸗ politik ganz zu erfaſſen und zu verwirklichen. Die national⸗ ſozialiſtiſche Weltanſchauung, die nicht aus Büchern zu er⸗ lernen iſt, ſondern nur erlebt werden kann, muß heute jeder Jungbauer und Landarbeiter als Grundlage für ſeine wei⸗ tere Lebenshaltung und ⸗geſtaltung beſitzen. Deshalb geht auch heute wieder, nachdem nun der 2. Lehrgang an der Bauernſchule Ittendorf ſeinem Ende zugeht, der Appell an alle Jungbauern und jungen Landarbeiter, auf die Bauern⸗ ſchule nach Ittendorf zu kommen, um ſich dort das Rüſtzeug zu verſchaffen, das für ihre Zukunft notwendig iſt. Der nächſte Lehrgang beginnt Anfang März und dauert bis Anfang Mai ds. Is. Nähere Auskünfte durch die Landes⸗ bauernſchaft Baden, Hauptabteilung J E, Karlsruhe, durch die Kreisbauernſchaften, die bäuerlichen Werkſchulen oder unmittelbar durch die badiſche Bauernſchule Ittendorf am Bodenſee, Poſt Markdorf(Baden). Reichsſender Frankfurt.„ Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗ Nummern: 6 Bauernfunk; 6.15 Gymnaſtik I; 6.30 Gymnaſtik II; 6.45 Zeit, Nachrichten; 6.50 Wetterbericht; 6.55 Morgenſpruch, Ehoral; 7 Frühkonzert; 8.10 Waſſerſtandsmeldungen, Wek⸗ ter; 8.15 Gymnaſtik; 10 Nachrichten; 10.15 Schulfunk; 11 Werbekonzert; 11.30 Programmanſage, Wirkſchaftsmeldun⸗ gen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzert 171 Zeit, Saardienſt, Nachrichten; 13.10 Lokale Nachrichten; 13.15 Mittagskonzert II; 14.15 Zeit, Nachrichten; 14.30 Wirtſchafts⸗ bericht; 14.45 Zeit, Wirtſchaftsmeldungen;̃ʒ Donnerstag, 7. März: 9.30. Mundartlicher Spazier⸗ gang im alten Trier; 9.45 Lieder; 10.15 Schulfunk, 10.48 Praktiſche Natſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinder⸗ ſtunde; 18 Bücherfunk; 18.15 Deutſche Geſpräche; 18.35 Den Tod des Gerhard Thiele; 19 Fröhliche Muſik; 20.15 Kon⸗ zert; 20.45 Vom wackeren Landſer im Krieg und Frieden, heitere Funkfolge; 21.15 Chorkonzert; 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht; 22.30 Cellokonzert; 23.45 Erna Sack ſingt. Freitag, 8. März: 10.15 Schulfunk; 10.50 Praktiſche Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau; 18 i 18.15 Der Himmel im März; 18.30 Die erſte älfte des deutſchen Vierjahresplanes liegt hinter uns; 19 Anterhaltungskonzert; 20.15 Stunde der Nation; 21 Wir gehen auf Montage; 21.45 Volksmuſik— Zitherkonzertz 22.20 Lie derſtunde; 22.45 Sportvorſchau; 23 Im Sattel durch ein ſingendes Land, merikaniſcher Funkbogen. Samstag, 9. März: 14.30 Die beſten Schallplatten der Woche; 15 Jugendfunk; 18 Stimme der Grenze; 18.20 Funk⸗ bericht von der großen deutſchen Luftſchutzausſtellung; 18.35 Wir ſchalten ein, das Mikrophon unterwegs; 20.15 Volks⸗ tã aus 5 e Gauen; 22.20 Tanzmuſik; 24 Was koſtf die Welt, fideles Schallplattenkonzert; 1.15 Vom Hof und Brauch im alten Bauernland der Schwalm, Funkfolge. Der neue Jungmädchentup Schulung im 8D MN „Führerinnenſchule.“ Schwarz auf weiß leuchten die Buchſtaben an der Pforte zum Reich der Mädchenjugend. Gepflegt ſind die Wege und verwunſchen das Haus, das tauſend Geheimniſſe birgt. Wo ſind die Mädels? Still iſt es ringsumher. Nur im Keller hört man Teller⸗ geklapper. Da werkt die Jugend am Abwaſchtiſch und Herd. Froh und unverdroſſen. Was gibt es heute zu eſſen? Auf hölzernen Schemeln ſitzen ſie im Kreiſe; die Lieſe, Lotte und Annemarie. Mit flinken Händen ſchälen ſie Kartoffeln. Einen Rieſenkochtopf voll. „Wißt ihr, wie man Fleiſchklöße bäckt?“— Kunſtſtück! Sie haben es ja alle in der Schule gelernt und viele bei Mutter zu Haus. „Kinder, heute morgen hatte ich doch ein hölliſches Lampenfieber, als ich zum erſtenmal das Gedicht beim Hiſſen der Fahne aufſagen mußte“, ſagt die blonde Hella. Jeden Tag wird die Fahne gehißt. Punkt ſechs Uhr vor dem Beginn des Frühſports. „Rumpf beeeeuuugt...“„Habt ihr es beobachtet? Die Ilſe knickt immer noch mit den Knien zuſammen. Das Beinedurchdrücken ſcheint ihr doch hölliſch ſchwerzufallen.“ „Und die kleine ſchwarze Margot iſt beim Wettlauf immer die erſte. Wie ſie das nur macht? Iſt ſpringlebendig wie ein Wieſel; ganz gleich, ob an den Kletterſtangen oder beim Spiel.“ So reden ſie. Und munter fließt die Arbeit fort. Licht und ſonnig iſt es in dem großen Hauſe, die helle Diele, der ſchlichte Speiſeſaal, die luſtige, bunte Bauernecke, das Schreib⸗ und Leſezimmer, die weißen Schlafſäle, die Waſch⸗, Duſch⸗ und Arbeitsräume. Bilder hängen an den Wänden. Große Kunſtdrucke vom Führer und Baldur von Schirach. Ich ſpreche mit der Schulungsleiterin.„1934 iſt mit dem Aufbau der Führerinnenſchulen begonnen worden“, er⸗ zählt ſie„2 ſind es an der Zahl. Sie ſind alle muſter⸗ gültig. Die Lehrkräfte ſind aus den Reihen des BDM. hervorgegangen. das Jahr 1935 ſoll zur Vertiefung der Schulungsarbeit führen In verſtärktem Maße ſoll auf die ſporkliche Ertüchtigung hingearbeitet werden.“ . Die umfangreiche Arbeit des BDM. gründet ſich auf Schulung ſeiner Mädels In den beiden Reichs⸗ ſchulen Potsdam und Godesberg am Rhein, die in dreiwöchigen Kurſen durch⸗ ſchnittlich dreißig Teilnehmerinnen ſchulen, werden jährlich 400 Mä⸗ dels erfaßt Die 23 Obergauſchu⸗ len, die im Vier⸗ teljahr fünf vier⸗ zehntägige Lehr⸗ gänge für je 30 Mädels durch⸗ führen. ſchulen uſammen im ahr etwa 13 800 Mädchen. Weiter nehmen in den 17 Gauſchulen, Die vierteljährlich acht zehn⸗ bis vierzehntägige Schulungen ab⸗ halten, jährlich 16 300 Mädels eil. Außerdem werden in den Obergauen bei Kurzſchulungen am Sonnabend f und Sonntag monatlich etwa dreißig Gruppen⸗, S Mädelſchaftsführerinnen(im Jahr etwa 36 000) zuſammen⸗ gefaßt. Jeder Obergau hält etwa einmal im Vierteljahr eine große eee 100 bis 150 Teilnehmerinnen ab, wo weltanſchauliche Schulung in Form von Vorträgen, eier⸗ und Singſtunden getrieben wird. Im Laufe jedes ommers ziehen die Obergaue Sommerlager auf, die größ⸗ tenteils der Erholung der Mädchen dienen, wo aber neben weltanſchaulicher und kultureller Schulung beſonderer Wert auf die ſportliche Durchbildung gelegt wird. Die Schulung der Sportwartinnen wurde in etwa 500 Sport⸗ lehrgängen durchgeführt. Bisher ſind etwa 50 000 aus dieſer Schulung hre gegn et i Geſang tönt durch das weite Haus. Im Muſikzimmer werden Lieder geübt. Am Flügel ſitzt ein brauner Bubi⸗ kopf und ſpielt. Der ſchwarze Schlips auf weißer Bluſe wippt den Takt dazu. Alte Volksweiſen werden 1 8 5 und leiſe begleiten Lauten, Geigen und ſelbſtgefertigte Flö⸗ ten aus Bambusrohr die Melodie. Immer möchte man in dieſem Hauſe weilen. Es iſt ſo recht geſchaffen, alle Sorgen des Alltags zu vergeſſen. Vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend ſingt und trällert es aus allen Winkeln und Ecken. In allen Stockwerken. Das ſtimmt froh und heiter und läßt keine trüben Gedanken auf⸗ kommen. Und warum ſollten ſie auch nicht ſingen, unſere kungen Führerinnen mit den hellen klaren Stirnen und den ugen voll Hilfsbereitſchaft und Kameradſeinwollen, den Händen, die zupacken und führen. wenn es an der Zeit iſt? „Tapp⸗tapp und tapp⸗tapp⸗tapp!“ Was iſt denn das? Tanzt da 1 was? Im großen Saal werden Volkstänze einſtudiert. eigen und Ländler, die vergeſſen waren und jetzt zu neuem Leben erweckt werden. Schade! Im nüchter⸗ nen Saal kommen die Figuren nicht zur Geltung. Es wird it, daß die Sonne höher ſteigt und den Mai herbeizaubert. un wird draußen auf der Wieſe getanzt. Zum Geſang der Droſſeln und Nachtigallen Von weit her kommen die Mädels. aus Franken. aus Schleſien und der Mark. Von der Unter⸗ auführerin an aufwärts Auf drei Wochen nur. Drei ochen Sport, Gymnaſtik Volkstanz und Wandern, drei Wochen weltanſchauliche Schulung, Diskuſſionen und Refe⸗ rate über alle politiſchen und ſpezielle Frauenfragen über Selbſt iſt das BDM.-Mädel. Alle Ar⸗ beiten werden mit Sachkenntnis aus⸗ geführt. r⸗ und Aus Pommern und Geſchichts⸗, Raſſen⸗, Vererbungs⸗ und Heimatprobleme, drei Wochen Werk⸗ und Heimarbeit, aber vor allem drei Wochen herrlichſte, opferbereite Kameradſchaft. Luſtig iſt es in der Reichsführerinnenſchule, wo ſich alle Dialekte des großen deutſchen Reiches ein Stelldichein geben. Streit gibt's hier nicht. Wäre auch noch ſchöner, wo es ſowieſo„gehorchen“ und„einfügen“ heißt. Und wenn ſie auch in der Heimat ſelbſt zu kommandieren haben, hier laſſen ſie ſich gern etwas befehlen. Sie wiſſen, daß ſie dieſe wert⸗ volle Schulungsarbeit nicht nur zu ihrem eigenen Beſten leiſten, ſondern für ihre Mädels draußen im ganzen Reich, die auf ihre Führerinnen warten und auf das Neue und Starke, das ſie mitbringen wer⸗ den. Denn außer der Vertiefung weltanſchaulicher Ideen lernen ſie eine ganze Menge bei der Schulungs⸗ leiterin. Da ſchaue man nur einmal hinein in den Werkſtatt⸗ ſaal, und Wunder⸗ dinge werden of⸗ fenbar. Da gibt es kaum ein Werk⸗ gebiet, das hier nicht vertreten wäre. Da ſitzen die Drahtſchüle⸗ rinnen und baſteln Lampenſchirm⸗ gerippe und kleine Tanzfiguren, die mit bunten Stof⸗ fen künſtleriſch umſponnen wer⸗ den. Die Tochter eines Ingenieurs, der der Maſchinen⸗ 7 Reigen und Ländler werden zu neuem Leben erweckt. e Die Fasnet in Freiburg O Freiburg. Seit jenem denkwürdigen Tag der Erſtür⸗ mung der„Bobbelesburg“ an Faſtnacht 1929 war die Frei⸗ burger Fasnet von der Bildfläche verſchwunden. Es iſt das Verdienſt des Zunftmeiſters Harry Schäfer, des Gaukler⸗ königs von Breiſach, und des neugebildeten Elferrats der Narrenzunft Breisgau, die Freiburger Fasnet in dieſem Jahre wieder ins Leben zurückzurufen. Der Anfang war zwar klein, aber vielverſprechend. Infolge der kurzen Vorbereitungszeit und wegen„Mangel an Maſſe“ mußte in dieſem Jahre noch einmal von einer größeren Veranſtaltung, vor allem von der Durchführung eines großen Umzuges, Abſtand genommen werden. Dafür traten die militäriſchen Verbände des Prinzen Karneval— die Funkenartillerie, die Ranzengarde und die Bürgerkavallerie— in Tätigkeit. Die Vereidigungsformel der Rekruten 9 lautete: „Ich diene der Zunft, der Stadt in Treu Und bin bei Scherz und Ernſt dabei! Mit Leib und Seel, Streng nach Befehl. Helau!“ Zum Schluß gab es für verdiente Männer um die Frei⸗ buiger Fasnet Orden, je nach Leiſtung erſter oder zweiter Klaſſe. Nach der Vereidigung und Zuteilung der Rekruten zu den einzelnen„Regimentern“ formierte ſich ein Zug, der ſich zur„Danziger Freiheit“ begab, wo ſich inzwiſchen die Freiburger Flechlehäs— das hiſtoriſche Freiburger Narren⸗ koſtüm— mit dem Bändelebaum verſammelt hatten. Dieſe ſchloſſen ſich dem Zug, der ſich weiter durch die ganze Stadt bewegte, an. Auf dem Karlsplatz angekommen, gab es nochmals eine kleine„Kanonade“. Auch hier ſtellte die Freiburger Funken⸗ Artillerie ihr Können unter Beweis. Im Hofe der Karls⸗ Kaſerne gab es dann ein gemütliches Lagerleben. Unter Muſik und Tanz ſowie Vorführung alter Heimat⸗ und Zunft⸗ tänze der Küfer, verfloſſen raſch die Nachmittagsſtunden. Die Villinger Faſtnacht Villingen, 5. März. Die hiſtoriſche Villinger Faſtnacht wurde mit einem beſonders großen und ſchönen Umzug der Narro⸗Zunft eingeleitet. Neben der Bürgermiliz bildeten eine In der Leſeſtunde unterrichtet man ſich über wichtige Tagesfragen. ſinn in Fleiſch und Blut übergegangen zu ſein ſcheint, ſteht über ein Metallſtück gebeugt und feilt einen modernen Lichthalter zurecht. Tauſend Dinge werden im Werkſtatt⸗ ſaal gebaſtelt. Flechtereien, Holz- und Lederwaren, Baſt⸗ arbeiten, Schattenſpiele, Kaſperlefiguren für das eigene Theater und viele andere Dinge für den praktiſchen Ge⸗ brauch oder zur künſtleriſchen Ausſtattung der Schule. Auf den geſcheuerten Tiſchen ſtehen die Produkte ihrer Leiſtungen: Arzneiſchränkchen. Briefkäſten, bunte Baſt⸗ teppiche, wertvolle Stickereien, und was es ſonſt noch gibt. Daneben werden alle hausfraulichen Arbeiten gepflegt: Kochen, Plätten, Schneidern, Scheuern. Waſchen uſw. uſw. Im Sport machen alle eine Leiſtungsprüfung, bei der ſie das Sportabzeichen erhalten. Im Unterricht werden ſie mit dem Karten⸗ und Kompaßleſen vertraut gemacht und lernen auf mehrtägigen Fahrten das Lagerleben mit Abkochen und allem Drum und Dran kennen. In dieſem Sinne wird in den Führerinnenſchulen des BDM. gearbeitet. Dort ſollen die Mädel zu einer ſtarken und innerlich klaren Haltung gelangen. Nicht weltfremde, unpolitiſche Mädel kann Deutſchland gebrauchen, ſondern einen Jungmädchentyp, der zielbewußt und kämpferiſch ganz dem großen Geſchehen angehört. Damit werden ſie berufen ſein. die Zukunft des Volkes zu ſichern. Denn auch ſie werden einſtmals Mütter werden, Mütter eines geſunden und ſtarken Geſchiechts, das ſich im Wett⸗ ſtreit der Völker zu behaupten hat ſtarke Gruppe der impoſanten Bürgertavallerie mit Standarte die Spitze. Die Narros waren in ſo großer Zahl wie ſchon lange nicht mehr erſchienen und bildeten in ihren friſch be⸗ malten Gewändern im Verein mit Goldhauben neben Trach⸗ ten der alten Villingerinnen ein entzückendes maleriſches Bild. Der Umzug, ergänzt durch eine Kindergruppe, wird am Nach⸗ mittag des Faſtnachtdienstags nochmals wiederholt. Ebenſo hielt der Katzenmuſikverein„Miau“ ſeinen tta⸗ ditionellen umzug, der eine große Anzahl öffentlicher und privater Vorkommniſſe in Villingen im vergangenen Jahr in ſatiriſchen Wagengruppen ſo gelungen darſtellte, daß das zuſchauende Publikum dauernd in ſchallendes Gelächter aus⸗ brach. Die Straßen waren trotz der naßkalten Witterung von dichten Menſchenmauern umſäumt. Der Kölner Noſenmontagszug Ein großer Erfolg. Köln, 5. März. Der Roſenmontag, der Hauptfeſtta des Kölner Karnevals, bot ein unbeſchreiblich buntes Bi ausgelaſſener Faſchingsfreude. Zahlreiche Sonderzüge aus der näheren und weiteren Umgebung brachten zahlreiche Fremde in die rheiniſche Metropole, ſo daß ſchon lange vor Eintreffen des Feſtzuges die Straßen von einer unüberſeh⸗ baren Menſchenmenge umſäumt waren. Auf der Tribüne vor dem altehrwürdigen Gürzenich hatten ſich das Kölner Stadtoberhaupt ſowie die zahlreichen Ehrengäſte eingefun⸗ den. Außerordentlich ſtark war in dieſem Jahre auch der Beſuch der Ausländer, die aus Belgien, Luxemburg, Hol⸗ land und ſogar aus der Schweiz herbeigeeilt waren. „Köln— ein Filmparadies“, ſo Leitgedanke des diesjährigen Roſenmontagszuges. In tref⸗ fender Weiſe wurden die Filmtitel des letzten Jahres in ſati⸗ riſch⸗komiſcher Darſtellung verulkt. Ganz beſonders große Freude löſte der Wagen der Stadt München aus, der unter dem Titel„Kind, ich freu mich auf dein Kommen,“ lief, Auf beſonders prunkvollem Wagen zog Prinz Karneval, Konrad J., durch ſeine ihm ſtürmiſch huldigende Narrenſchar. Auf der Tribüne vor dem Gürzenich wurde dem unum' ſchränkten Faſchingsherrſcher Kölns ſowie ſeinen Getreuen, dem Bauer und der Jungfrau, vom Stadtoberhaupt Dr. Rieſen der Ehrentrunk gereicht. Deutſch. Nachrichten⸗Bürs Münchener Karneval. Der Münchener Karnke: val fand ſeinen Höhe punkt mit einem dre Kilometer langen Feſt⸗ zug luſtiger Figuren und Gruppen. Auf un ſerem Bild ſtellen ſich Pat und Patachon Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels und dem Reichs ſtatthalter Ritter von Epp(daneben links), die dem Zug zuſahen vor. Druckarbeiten für Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellstens Neckar-Bote- Druckerei 3——————— lautete der 0000 8 2 S ee F ‚ Oe 1 A