Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. in der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeilgenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Nr. 2. Anz.⸗Preisliſte Nr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Jages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhe tm. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗ A. II. 35: 1200. 35. Jahrgang Heldengedenkiag der kommende Sonntag Reminiſcere iſt der ſtillen Er⸗ nnerung geweiht an die Treue und Opferbereitſchaft derer. die für Deutſchlands Beſtand und Ehre ihr Leben ließen. Heldengedenktag! Die Gedanken ſchweifen zurück. Viel ferner ſcheint das ſchon gerückt, als die Jahre es ſagen, die ſeitbem verfloſſen ſind. Da man dieſem die Hand drückte — zum letzten mal. Da man jenem Lebewohl ſagte— auf Nimmerwiederſehen. In der Erinnerung formt ſich Schat⸗ tenhaftes zu feſten Umriſſen. Bilder erwachen aus ſtummer Wegbegleitung zu beſeelter Wirklichkeitsnähe. Faſt meint man die Stimmen jener zu hören, die uns einſt zur Seite gegangen waren, unſere Ziele gekannt, unſere Enttäuſchun⸗ gen mitgefühlt und unſere Hoffnungen mitgeteilt hatten. Sie waren unſeres Blutes oder unſeres Strebens, Brüder der Art oder des Geiſtes geweſen. Und ein Teil geworden unſeres Ichs. Bis der Tod die Wege ſchied.. Heldengedenktag! Es iſt, als ob eine leiſe Melodie in den Lüften ſchwänge. Von irgendwoher herangeweht. Von fremden Erden, in denen ſie das Tor zur ewigen Heimat fanden. Die Weiſe, die im Marſchrhythmus mit ihnen ging, die ihr Gefährte war in Not und Gefahr:„Ich hatt' einen Kameraden...“ Das Lied vom guten Kameraden, ſchlicht in Ton und Text, atmet die Seele der gefallenen Brüder, denen das eigene Ich gerade gut genug war, um es für die anderen in die Schanze zu ſchlagen. Weil die anderen, die Volksgemeinſchaft, das Vaterland, ihr Glaube war. Denn es ſollten die andern ſein:„.. ein einig Volk von Brüdern“. 3e Helden der hohen ſittlichen Idee: Einer für alle, alle für einen und für das eine, ihr Volk. f Sie wollten Saat ſein für eine Ernte. Dieſes Ernte⸗ feld war und wird bleiben: der Platz an der Sonne, die jedem zu der Entfaltung verhilft, die dem Maß ſeines inne⸗ ren Wertes entſpricht. Als Staat und als Einzelperſönlich⸗ keit. Im engen Daheim und in der weiten Welt. Denn währe Weltgeltung iſt die Hegemonie der Tüchtigkeit! Hel⸗ dengedenktag! Nicht Groll ſei das Leitmotiv. Noch weniger Haß. Sondern Mahnung an das, was ſie als unſer Teil hinterließen. Du biſt nichts und wir ſind alles! Wenn wir Brüder ſind wie ſie Brüder waren, in körperlicher und ſee⸗ liſcher Not. Die Erinnerung iſt zugleich Mahnung, ſich der Opfer des großen Heldenkampfes würdig zu zeigen durch Mitarbeit und Einſatz für die Wiedererringung deutſcher Freiheit. Dieſe Mahnung iſt aber auch eine Forderung an das heranwachſende Geſchlecht, ſeine Seele nicht abrüſten zu laſſen, ſondern ſeine geiſtigen und körperlichen Kräfte zu ſchulen, um bei der unvermeidlichen, für das Schickſal des geſamten deutſchen Volkes entſcheidenden Weltausein⸗ anderſetzung mitkämpfen, mitſiegen oder in Ehren unter⸗ gehen zu können. Ueber 1,8 Millionen Tote hatte die deutſche Wehrmacht, Das deutſche Heer verlor an jedem einzelnen Tage durch⸗ ſchnittlich 1120, in jeder einzelnen Stunde 47 Tote. Außer⸗ dem blutete Heer und Marine mit insgeſamt 4246 779 nicht tödlich verlaufenen Verwundungen gleich 32,6 Prozent von der Geſamtzahl aller Kriegsteilnehmer. Dieſe Zahlen be⸗ weiſen, daß das deutſche Volk in Waffen hingebend, un⸗ tadelhaft und treu bis in den Tod die Pflicht, Herd und Heimat zu verteidigen, erfüllt hat. Deshalb muß ſich in die Trauer um die gebrachten Rieſenopfer mildernd der Stolz auf die Großtaten unſerer Kriegsſtreitkräfte miſchen. Die fern in Feindeserde oder tief auf dem Meeresgrunde ſchlummernden Frontkämpfer haben ſich im Glauben an den Sieg geopfert; ebenſo ſoll auch die Lebenden der Glaube an Deutſchlands Aufſtieg aus Nacht zum Licht erfüllen. Um unſerer Gefallenen willen wollen wir die Fahnen neigen und ein ſtilles Gedenken nach den Hügeln in Nord und Süd, in Oſt und Weſt hinſenden. Was auf der Cham⸗ pagne Kreidefelſen, was vor Verdun, in Flanderns Sand⸗ und Waſſerwüſte zur Erde ſank, was Rußlands weite Steppen, was Syriens Wüſtenland und Mazedoniens glü⸗ hender Fels an roter Saat in ſich ſchließen, kann nicht un⸗ fruchtbar vergeſſen, darf nicht tote Vergangenheit ſein. Die ewige Parole des Lebens heißt: Kämpfen oder untergehen. Das Gebot der Stunde heißt: Feſt und treu in wehrhafter Geſinnung und Bereitſchaft! Auf das große Sterben unſe⸗ res Volkes folgt die Auferſtehung. Jen mimenen Tate 28 Zerg nungen rg Deutſcher mütter Söhne, utſcher Mütter Söhne, Heilige Saat. 159 5 115 9 5 8 Vor ihrer Grö heulſch iſt, wer in Ehren 75 ee Ihren Blicken Die Tak! a Begegnen kann. i zwei Millionen Toie Sprechen zu dir: Trauere nicht! Wir ſind das ewige Leben, Willſt du es erben: + 988 Tu deine Pflicht!. Samstag, den 16. März 1935 Deutſchland als Schreckgeſpenſt Es muß zur Begründung der Militärdienſtzeiterhöhung in Frankreich herhalten.— Unglaubliche Vorwände. Paris, 16. März. In der franzöſiſchen Kammer begann am FIreitag nach⸗ mittag die große Ausſprache über die Erhöhung der Mili⸗ tärdienſtzeit, zu der die Regierung eine Erklärung ab⸗ gab. Die Befürworker der zweijährigen Dienſtzeit führten wieder die Behauptungen von der übermäßigen deutſchen Aufrüſtung, von deutſchen Aufmarſchplänen uſw. zur An⸗ kerſtützung ihrer Forderungen an. * Als Auftakt zur Kammerausſprache hatte der Führer der Feuerkreuzler, Oberſt de la Rocque, ſeine An⸗ hänger zu einer Maſſenverſammlung aufgerufen, in der er für die„geſetzliche Erhöhung der Dienſtzeit“ eintrat, da ſie allein des franzöſiſchen Volkes würdig ſei. Der Abgeordnete verwehrte ſich gegen die mögliche Niederſchlagung eines entſprechenden Geſetzes, indem er unter dem Jubel ſeiner Anhänger ausführte:„Niemand iſt ſo ſehr dafür geſchaffen, die ſchwerſten Bürden zu übernehmen, wie der Franzoſe, vorausgeſetzt, daß er von Führern geleitet werde, die ſeiner würdig ſind.“ Der„Matin“ veröffentlicht einen Artikel, in dem be⸗ hauptet wird, durch die Aufrüſt ung Deutſchlands und die Gefahr eines plötzlichen Angriffes werde für Frank⸗ reich nicht nur die Frage der Vervollkommnung des Kriegs⸗ materials, ſondern auch der Verſtärkung der Effektivbe⸗ ſtände akut. Gegen die zweijährige Dienſtzeit ſchreibt Pinchot, einer der Führer der ehemaligen Frontkämpfer, im„Oeuvre“. Er betont, es erſcheine beſonders bedenklich, daß man heute einer Dienſtzeiterhöhung mit denſelben Argumenten das Wort reden wolle wie 1913 bei der Einführung der drei⸗ jährigen Dienſtzeit. Pinchot ſtellt des weiteren dann fol⸗ gende Fragen: Wenn Deutſchland, deſſen Bepölke⸗ rung 60 Millionen Menſchen beträgt, 200 000 Mann mehr einſtellt, was wird Frankreich dann tun? Wird es die vier⸗ jährige Dienſtzeit einführen, wenn Deutſchland die allge⸗ meine Wehrpflicht einführt? Was wird man uns dann vor⸗ ſchlagen? Und endlich: wenn Deutſchland unker Bezugnahme auf die ſowjekruſſiſche Bedrohung ſo argumenkierk, wie das mi⸗ likäriſche und amkliche Frankreich, wenn es alſo eine Ab. wehrarmee gegen 900 000 Mann ſchlagbereit halten wird? Was würden unſere maßgebenden Stellen alles von uns verlangen? Die Negierungserklärung Nach Eröffnung der Sitzung erteilte der Kammerpräſi⸗ dent dem Miniſterpräſidenten das Wort. Flandin be⸗ ſtieg, auf einen Stock geſtützt, die Rednertribüne und ver⸗ las die Erklärung der Regierung über die Frage der Mili⸗ tärdienſtzeiterhöhung. Das Problem der rekrutenarmen Jahrgänge, ſo heißt es in der Erklärung, hat die Regierung ſeit langem be⸗ ſchäftigt. Die Zahl der Einberufenen, die gewöhnlich 230 000 Mann beträgt, wird von 1936 bis 1940 auf einen Durch⸗ ſchnitt von 118 000 Mann fallen. Es handelt ſich in keiner Weiſe für Frankreich darum, zu einer Erhöhung der unter den Fahnen befindlichen Effektivſtärken zu ſchreiten, ſon⸗ dern die Verringerung des Kontingentes durch eine vor⸗ übergehende Verlängerung der Dienſtzeit auszugleichen. Nach einſeitiger Auslegung der Abrüſtungsbeſtimmungen des Verſailler Vertrages fuhr der Miniſterpräſident dann fort: Als nach dem Abgang Deutſchlands von Genf die Aufrüſtung dieſer großen benachbarten Macht in verſchiedener Form und in weitem Ausmaße trotz der Be⸗ ſtimmungen des Teiles 5 des Vertrages von Verſailles fort⸗ geſetzt wurde in dem Augenblick, da die Effektiven der deut⸗ ſchen Armee erheblich erhöht ſind durch einſeitigen Be⸗ ſchluß, dem die franzöſiſche Regierung ihre Zuſtimmung ebenſowenig gibt wie die engliſche, kann Frankreich es ohne Gefahr für die Landesverteidigung nicht zulaſſen, daß die Effektiven ſeiner Armee geringer werden, als durch das Geſetz vom 31. März 1928 vorgeſehen war zu einer Zeit, als die deutſche Aufrüſtung offiziell in den von dem Friedens⸗ vertrag beſtimmten Grenzen geblieben war. Was Flandin über Deutſchland wiſſen will Den kaſernierten und ſofort verfügbaren 480 000 Mann in Deutſchland, zu denen zahlreiche vormilikäriſche oder mi⸗ litärähnliche Abteilungen hinzutreten, die von dem Effek tivkomitee in Genf als unvereinbar mit einer gerechten Be⸗ ſchränkung der Küſtungen erklärt worden ſind, können wir zu Beginn des Jahres 1935 nur 278 000 Mann enkgegen⸗ ſtellen, die jederzeit auf dem Gebiete des Mutterlandes ver⸗ fügbar ſind. Nach den allen bekannten Plänen wird Deutſch⸗ füge im Jahre 1936 mindeſtens über 600 000 Mann ver⸗ gen f Wir werden gleichzeitig auf 208 000 Mann ſinken. Ein derartiger Unterſchied iſt unzuläſſig, ſelbſt wenn man zu die⸗ 25 208 000 Mann die 72 000 der im Mutterland ſtehen⸗ en, aber als Reſerve für unſere Ueberſeeſtreitkräfte zum Schütze und zur Verteidigung unſeres großen Reiches be⸗ ſtimmten mobilen Kräfte zählt. i Frankreich bleibt der Politik der Feſtigung des Frie⸗ dens und der Organiſierung der internationalen Sicherheit Nr. 64 treu. Die Regierung ſtellt aber, ebenſo wie es die engliſche Regierung in ihrem kürzlich veröffentlichten amtlichen Schriftſtück getan hat, feſt, daß noch ein weiter Weg zurück⸗ zulegen iſt, bis man eine abſolute Sicherheit findet, ohne hinter ſich die Mittel haben zu müſſen, um ſich gegen einen Angriff zu verteidigen. Unter dieſen Bedingungen hat die Regierung in dem Bewußtſein ihrer Verantwortung und im Rahmen des Ge⸗ ſetzes vom 31. März 1928 beſchloſſen, auf Grund des Arti⸗ kels 40 dieſes Geſetzes, die Rekruten, die im April und im Oktober dieſes Jahres eingezogen werden, noch länger unter den Fahnen zu behalten. Derſelbe Beſchluß findet auf die Kontingente bis einſchließ⸗ lich 1939 Anwendung, vorausgeſetzt, daß bis dahin keine Erleichterungsmaßnahmen getroffen werden können, die durch eine günſtige Entwicklung der Verhandlungen gerecht⸗ fertigt ſein müßten. Die zeitliche Indienſtbehaltung wird für die Rekruten, die im April 1936 12 Monate gedient, haben, weitere ſechs Monate betragen und für die ſpäteren Klaſſen auf weitere 12 Monate ausgedehnt werden. Gemäß Artikel 40 des Geſetzes vom 31. März 1928 ſetzt die Regierung die Kammern von dieſem Beſchluß, den der Miniſterrat gefaßt hat, in Kenntnis. Die Verpflichtungen und Neuverpflichtungen ſtellen in der Tat ein wirkſames, wenn auch koſtſpieliges Mittel zur Erhöhung der Effektivbeſtände dar. Die Regierung appel⸗ liert an die vaterländiſche Mitarbeit des Parlaments, das noch niemals die Landesverteidigung im Stich gelaſſen hat, um Frankreich die Mittel für ſeine Sicherheit zu geben. Sie erklärt noch einmal den friedlichen Willen eines„in einem Jahrhundert viermal überfallenen(ö) Landes“. Die Ausführungen des Miniſterpräſidenten wurden durch keinerlei Zwiſchenrufe geſtört. Seine Erklärungen wurden von der Rechten und der Mitte mit Vo fall aufge⸗ nommen, während auf der Linken eiſiges Schweigen herrſchte, das bis in die Reihen der Radikalſozialiſten ging. Die Kammer beſchloß einſtimmig, ſofort zur Behand⸗ lung der ſozialiſtiſchen Anfragen über die Mi⸗ litärpolitik der Regierung zu ſchreiten. „Oie Regierungserklärung lückenhaft“ Der Marxiſtenführer Leon Blum begründete im An⸗ ſchluß an die Erklärung Flandins ſeine Anfrage über die Militärpolitik der Regierung. Er wandte ſich ſcharf gegen die Art, in der die Regierung die Erhöhung der Dienſtzeit vorgenommen habe. Die Gegenüberſtellung der franzöſi⸗ ſchen und der deutſchen Effektivſtärken in der Erklärung Flandins bezeichnete Blum als lückenhaft, da auch in Deutſchland rekrutenarme Jahrgänge bevorſtänden. Frank⸗ reich verfüge im Mutterlande einſchließlich der Kolorlal⸗ ſtreitkräfte, die in Frankreich in Garniſon liegen, nicht über 238 000 Mann, ſondern über eine viel höhere Zahl, die ſich 500 000 nähere. Die vorhandenen Effektivbeſtände ſeien ausreichend, wenn es ſich darum handele, die Befe⸗ ſtigungswerke zu beſetzen und eine Verteidigung zu orga⸗ nifieren. In gewiſſen Kreiſen der Armee ſei aber eine Ten⸗ denz zur Schaffung eines Berufsheeres feſtzuſtellen. Man ziele alſo auf die Einführung der zweijährigen Dienſt⸗ zeit und auf die Bildung eines Berufsheeres ab. Das Wett⸗ rüſten und die ihm entſpreechnde Stimmung ſei unverein⸗ bar mit der Propaganda für die diplomatiſche Organiſie⸗ rung des Friedens. Oberſt Fabry übertrumpft Flandin Der Vorſitzende des Heeresausſchuſſes, der Kammer⸗ abgeordnete Oberſt Fabry, bemängelte die Tatſache, daß man dem beſtehenden Geſetz eine bisher noch nie vorgeſe⸗ hene elaſtiſche Auslegung gegeben habe. Von häufigen Zwi⸗ ſchenrufen der Linken unterbrochen, verſuchte Fabry den Beweis zu führen, daß lediglich die Rüſtungen Deutſchlands die neuen militäriſchen Maßnahmen Frankreichs veranlaßt hätten. Er wandte ſich dagegen, daß man aus den franzöſi⸗ ſchen Vorkehrungen eine Rechtfertigung oder eine Erklärung der deutſchen Rüſtungen ableite.(Zwiſchenrufe von links: Das hat Leon Blum gar nicht geſagt!) Im übrigen handele es ſich nicht nur um eine materielle Aufrüſtung Deutſch⸗ lands, ſondern um die Stimmung, die in Deutſchland herrſche. Notwendige RNichtigſtellungen Zu der Rede Flandins vor der franzöſiſchen Kammer ſchreibt das DNB. u. a.: Wenn auch der franzöſiſche Miniſterräſident ſich in ſei⸗ ner Rede, mit der er die neue franzöſiſche Aufrüſtung be⸗ gründet, im allgemeinen einer maßvollen Sprache bedient, ſo kann doch ſeine Begründung, die ſich allein auf das Ver⸗ halten Deutſchlands ſtützt, nicht ohne weſentliche Richtigſtel⸗ lungen, Ergänzungen und Vorbehalte zur Kenntnis ge⸗ nommen werden. Die Vorkehrungen, die Deutſchland„trotz der Beſtim⸗ mungen des Teiles 5 des Vertrages von Verſailles“ in mi⸗ litäriſcher Hinſicht getroffen hat, werden erwähnt, ebenſo, daß dies durch einſeitigen Beſchluß Deutſchlands„geſchah“. nicht aber werden erwähnt die wahren Gründe, die zu der Abkehr Deulſchlands vom Zuſtand einſeitiger Entwaff⸗ nung führen mußten, und die eben darin beftanden, daß die Rüſtungsmächte, ſtatt ihren Abrüſtungsverpflichtungen nachzukommen, namenklich auf techniſchem Gebiet die Kampfkraft ihrer Heere ins Uferloſe ſteigerten. Als ebenſo unvollſtändig müſſen die Ausführungen des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten hinſichtlich der Frankreich außer dem eigentlichen Heimatheer zur Verfügung ſtehen⸗ den Truppenkörper bezeichnet werden. Da die Rüſtungs⸗ maßnahmen ſich offenbar lediglich auf Deutſchland beziehen ſollen, die Möglichkeit eines Angriffs franzöſiſcherſeits aber glatt beſtritten wird, ſo müßte Herr Flandin, abgeſehen von den Armeen der Locarnomächte, auch die Heere ſeiner bekannken Verbündeten hinzurechnen. Vielleicht ſind es ähnliche Zuſammenhänge, die ihn auch bewogen haben, im Gegenſatz zum britiſchen Regierungsvertreter im Oberhaus, Lord Stanhope, von der erheblichen Verſtärkung der ruſſiſchen Armee überhaupt nicht zu ſprechen. Wie für Deutſchland alſo im Konfliktsfalle mit Frankreich das militäriſche Zahlenver⸗ hältnis in Wirklichkeit ſein würde, darüber vermeidet Herr Flandin wohlweislich ſeinen parlamentariſchen Zuhörern nähere Angaben zu machen. Daß bei ſolcher Eimſeitigkeit der Beweisführung und Bewerkung Herr Flandin ſchließlich von den„vier Ueber⸗ fällen“ ſpricht, die Frankreich im Laufe eines Jahrhunderts habe über ſich ergehen laſſen müſſen, iſt kaum mehr ver⸗ wunderlich. Gerade dieſe Bemerkungen ſind aber anderer⸗ ſeits ein wenig ermutigendes Vorzeichen für dey Willen zur Objektivität, mit der Frankreich an die kommenden, letzten Endes einer Befriedung dienenden Auseinanderſetzungen herangeht. Görings Luftflottenerklärung Jrankreich hälle gern„internalionale Rückwirkungen“ Paris, 15. März. „Malkin“ verzeichnet das Gerücht, daß ein halbamtli⸗ cher, wenn nicht ſogar amtlicher Meinungsauskauſch zwi⸗ ſchen den diplomatiſchen Kreiſen Frankreichs, aliens und Belgiens über die deutſchen Maßnahmen zur Schaffung einer Luftſtreitmacht ſtatkgefunden habe. Zu dem angeblichen Meinungsaustauſch, der im Gange ſein ſoll, erklärt„Petit Journal“: Wenn man weder in Paris noch in London noch in Rom die Angelegenheit dra⸗ matiſieren will, ſo gibt dieſe eigenartige diplomatiſche Lage nichtsdeſtoweniger Anlaß zu einem Meinungsaustauſch und Beratungen, die eine gewiſſe Bedeutung erhalten können. Andererſeits erklärt der„Excelſior“, die amtliche Beſtä⸗ tigung der Schaffung einer deutſchen Luftſtreitmacht habe keine diplomatiſche Verwicklung geſchaffen, die die Reiſe der engliſchen Miniſter nach Berlin hätte ver⸗ zögern können. Frick zur Reichsreforn. Die Frage der kerritorialen Neugliederung. Lübeck, 15. März. Anläßlich ſeines Beſuches in Lübeck gab Reichsminiſter Dr. Frick in einer Rede ein Geſamtbild des vom national⸗ ſozialiſtiſchen Staat bereits Erreichten und hob insbeſon⸗ dere zwei gewaltige Leiſtungen hervor, die ſchon heute ge⸗ ſchichtliche Bedeutung erlangt hätten, die Reichsreform und die Wiedererſtarkung Deutſchlands in der Welt. Wir haben heute, ſo ſagte Dr. Frick, nur noch eine Regierungsgewalt, und das iſt die des Reiches. Die heutigen Länder ſind lediglich noch Verwaltungsbezirke und Selbſt⸗ verwaltungskörper. Das iſt ein ſo ungeheurer Fortſchritt, daß er gar nicht in ſeiner nationalen Bedeutung für das deutſche Volk unterſchätzt werden kann. Die Reichsreform iſt aber eine Arbeit, die ſich bei ihrer Größe naturgemäß auf eine längere Zeit erſtrecken wird. Die ſehr wichlige Frage der kerritorialen Neugliederung des Reiches wird mit aller erdenklichen Sorgfalt geprüft und enkſchieden werden, denn wir wollen ekwas Vollkom⸗ menes ſchaffen, das Beſtand haben ſoll auf Jahrhunderte hinaus. Was aber in dieſen zwei Jahren bereiks geleiſtet worden iſt, überſteigt ſelbſt unſere vor dieſem Zeitraum ge⸗ hegken Erwartungen. Zur Kirchenfrage betonte Dr. Frick, daß der Streit ein Ende haben müſſe Unerſchütterlich feſt ſtände die Rechtsgültigkeit der Nerfaſſung der Deutſchoen Gpangeliſchen Kirche vom Juli 1933, die Kirchenwahlen vom Juli 1933, die aus dieſen Wahlen hervorgegangenen kirchlichen Verwal⸗ tungskörper der Synoden und die Wahl des Reichsbiſchofs durch die Nationalſynode. Die Zuſchüſſe an die Kirchen Ueberwachung der Verwendung. Berlin, 15. März. Das preußiſche Staatsminiſterium hat ein Geſetz über die Vermögensverwaltung in den evangeliſchen Landeskir⸗ chen beſchloſſen. Danach bildet der für kirchliche Angelegen⸗ heiten zuſtändige Miniſter beim evangeliſchen Oberkirchen⸗ rat, den Landeskirchenämtern bzw. ⸗räten und bei den dvan⸗ eliſchen Konſiſtorien je eine Finanzabteilung, die aus eamten der allgemeinen kirchlichen Verwaltung beſteht. Die Finanzabteilung ſetzt den Haushaltsplan und die Um⸗ lage für die Landeskirche bzw. Kirchenprovinz feſt und überwacht die Verwendung der Haushaltsmittal. Sie übt die kirchliche Aufſicht über die Vermögens⸗ und Kirchen⸗ ſteuerverwaltung der Kirchengemeinden und kirchlichen Ver⸗ bände aus. Die Finanzabteilung iſt der Staatsregierung für ordnungsgemäße Verwendung der für evangeliſch⸗kirch⸗ liche Zwecke gewährten Staatszuſchüſſe verantwortlich. Genſationsblatter verboten Aus der Herabſetzung von Volksgenoſſen ein Geſchäft gemacht. Berlin, 15. März. Auf Antrag des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda hat das Geheime Staats⸗ polizeiamt die Zeitungen:„Berliner Herold“, Berlin,„Die Wahrheit“, Berlin,„Das kleine Journal“, Berlin,„Bunte Wochenſchau“, Berlin,„Echo Germania“, Erfurt, auf unbe⸗ ſtimmte Zeit verboten. In dem nunmehr ſeit über einem Jahr in Kraft ge⸗ tretenen Schriftleitergeſetz wird als die ausdrückliche Auf⸗ gabe eines jeden deutſchen Schriftleiters beſtimmt, daß er verpflichtet iſt, aus den Zeitungen alles fernzuhalten, was gegen Ehre und Würde eines Deutſchen verſtößt, oder was die Ehre oder das Wohl eines anderen widerrechtlich ver⸗ letzt, ſeinem Ruf ſchadet, ihn lächerlich oder verächtlich macht. Die verbotenen Zeitungen haben ſich an dieſe Grundbeſtim⸗ mung des Schriftleitergeſetzes niemals gehalten. 5 1 Die RNundreiſe der Briten Deulſchland und Rußlands Rüſtungen. 8 London, 15. März. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Tele⸗ graph“ weiſt darauf hin, daß Lordſiegelbewahrer Eden nach ſeinem gemeinſchaftlichen Beſuch mit Sir John Simon in Berlin in der Lage ſein werde, den europäiſchen Sicher⸗ heitsplan in voller Kenntnis des deutſchen Standpunktes zu erörtern. Von Moskau aus werde Eden nach Warſchau reiſen, wo er am 2. und 3. April Beſprechungen mit Mar⸗ ſchall Pilſudſki, Außenminiſter Beck und anderen polniſchen Miniſtern haben werde. Zum gleichen Thema ſagt der diplomatiſche Korreſpon⸗ dent der„Morning Poſt“ u. a., die Hauptſchwierigkeit der Lage ſei, ſoweit Deutſchland und Sowjetrußland in Be⸗ tracht kämen, die Frage des Planes der gegenſeitigen Ga⸗ rantierung der Oſtgrenzen. Deutſchland wolle nichts damit zu tun haben und gebe zweiſeitigen Nichtangriffspakten den Vorzug. Die britiſchen Miniſter werden ſich bemühen, feſtzuſtellen, ob irgendein Kompromiß erreichbar ſei. Der zweite Punkt, der erörtert werden ſolle, beziehe ſich auf die Begrenzung der Rüſtungen. Die wiederholten Drohungen Sowjetrußlands mit einer Erhöhung ſeiner Armee mache die Lage noch ſchwieriger, da ſie Deutſchland einen ausgezeichneten Grund für ſeine eigene Aufrüſtung gäben. In dieſer Beziehung würden, ſo meink die„Morning Poſt“, die britiſchen Miniſter in Ber⸗ kin vielleicht eine unangenehme Enktäuſchung erleben. Lavals Beſprechungen mit Potemkin Moskau, 16. März. Zu der Unterredung zwiſchen dem franzöſiſchen Außenminiſter Laval und dem ſowjetruſſiſchen Botſchafter Potemkin wird von ſowjetruſſiſcher Seite mit⸗ geteilt, daß dieſe den Fragen des Oſtpaktes ſowie der Reiſe Simons und Edens nach Berlin und Moskau gewidmet war. — Zur Reiſe Edens nach Moskau wird von amtlicher Stelle mitgeteilt, daß der ſowjetruſſiſche Botſchafter in London, Maiſki, Eden auf ſeiner Reiſe von Berlin aus bis Moskau begleiten wird. Die Durchführung der Danziger Wahlen Danzig, 16. März. Die Preſſeſtelle des Senats verbrei⸗ tet eine vom Senatspräſidenten Greiſer und ſämtlichen Se⸗ natoren unterzeichnete Erklärung, in der es heißt: „Um irreführenden Gerüchten ein- für allemal zu be⸗ gegnen, erklärt der Senat der Freien Stadt Danzig: 1. Die Wahl zum Volkstage am 7. April iſt eine vom Senat gewünſchte rein innenpolitiſche Auseinanderſetzung. Die Wahl hat mit dem Statut und der internationalen Rechts⸗ lage nichts zu tun. 2. Der Senat wird mit allen ihm zu Gebote ſtehenden Mit⸗ teln für die Freiheit der geheimen Wahl eintreten.“ Ein Wink an Abefſinien Der Völkerbund will ſich drücken. London, 15. März. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ ſchreibt, die Nachricht von Addis Abeba, daß die italieniſch⸗ abeſſiniſchen Verhandlungen ſtockten, haben in London tie⸗ fes Bedauern ausgelöſt. Großbritannien habe, wie verlau⸗ tet, bei beiden Regierungen einen weiteren Einigungsver⸗ ſuch angeregt. Abeſſinien ſcheine aber entſchloſſen, ſich end⸗ gültig auf den Völkerbund zu verlaſſen. Wie demgegenüber mit größter Deutlichkeit geſagt wer⸗ den müſſe, ſeien weder Großbrikannien noch Frankreich, die beiden anderen europäiſchen Großmächte, die an dieſem Teile Afrikas intereſſiert ſeien, der Anſicht, daß der Völker ⸗ bund nochmals fähig ſein werde, eine ſo günſtige Lage für Abeſſinien zu ſchaffen wie vor ſechs Wochen in Genf. Wenn die Angelegenheit vom Völkerbundsrat unterſucht werde, dann werde feſtgeſtellt werden, daß die abeſſiniſche Eskorte, die man dem engliſch⸗abeſſiniſchen Grenzausſchuß unvermutet beigegeben habe, ſehr herausfordernd gehan⸗ delt habe. Durch mehr als 160 Kilometer äußerſt gefährli⸗ chen Gebietes habe der Ausſchuß ohne jede Eskorte reiſen müſſen. Erſt als die Grenzbereinigung faſt zu Ende gewe⸗ ſen ſei, ſeien plötzlich 650 abeſſiniſche Soldaten eingetroffen. Bei der Ankunft vor Ual⸗Ual hätten ſich die Abeſſinier in einer Entfernung von 30 Metern von dem italieniſchen Po⸗ ſten eingegraben. In dieſer Stellung ſeien ſie noch mehr als eine Woche nach der Abreiſe des Ausſchuſſes geblieben. Ohne Parlament Griechenland nach der Niederwerfung des Aufſtandes. Akhen, 15. März. Jur Durchführung ihres innerpolitiſchen Befriedungs⸗ werkes hal die Regierung eine Reihe einſchneidender Maß ⸗ nahmen beſchloſſen. Die Kammer ſoll aufgelöſt werden, da die meiſten Abgeordneten der Oppoſition wegen ihrer Teil⸗ nahme an dem Aufſtand verhaftet wurden oder geflohen ſind. Dem Senat wird verboken, ſich zu verſammeln, weil die Mehrheit der Senatoren Anhänger von Venizelos iſt. Später ſoll der Senat durch einen Beſchluß der National⸗ verſammlung, die zur Abänderung der Verfaſſung einberu⸗ fen werden ſoll, überhaupt aufgehoben werden. Die Koſten der Niederwerfung des Aufſtandes werden vom Finanzminiſter auf 500 Millionen Drachmen geſchätzt. Durch die Beſchlagnahme des Eigentums der Aufrührer im Werte von über einer Milliarde Drachmen hofft man jedoch, alle Wunden, die der Aufſtand geſchlagen hat, heilen zu können. Gegenüber den von einer ausländiſchen Agentur ver⸗ breiteten Meldungen über einen ſchweren Kampf bei Drama betont die Athener Telegraphen⸗Agentur noch⸗ mals, daß ſeit Mittwoch in ganz Griechenland die Ruhe vollſtändig wieder hergeſtellt iſt. Mißglückter Anſchlag auf Ibn Gaud Auf dem Wege zur Moſchee in Mekka überfallen. London, 16. März. Wie das Reuterbüro aus Mekka meldet, wurde auf den König Ibn Saud ein Aktenkat verübt, als er ſich auf dem Wege zur großen Moſchee in Mekka befand. Drei bewaff⸗ nete Anhänger der Seiditen, einer religiöſen Sekte aus dem emen, ſtürzten ſich auf den König, konnten ſedoch von der eibwache des Königs an ihrem Vorhaben gehindert wer⸗ 15 Die drei Attentäkter wurden von der Leibwache erſchoſ⸗ en. Kurzmeldungen 12 000 Saar-Emigranten von Frankreich abgewieſen Wie dem„Petit Journal“ aus Metz berichtet wird ſtehen die franzäſiſchen Behörden auf dem Standpunkt, daß die Zeit der Auswanderung gewiſſer Bewohner des Sgar⸗ gebiets nach Frankreich vorüber iſt. Die Herbergen für die Flüchtlinge an der franzöſiſchen Grenze ſind daher aufge⸗ löſt worden. Die überwachenden Militärärzte ſind wieder in ihre Garniſonen zurückgekehrt, der verſtärkte Ordnungs, dieciſt wurde zurückgezogen. Die Zahl der nach Frankrei ausgereiſten Flüchtlinge ſoll ſich auf 12 000 belaufen. Elwg ebenſopielen iſt der Eintritt nach Frankreich verwehrt wor⸗ den, weil ihre Anweſenheit in Frankreich als unerwünſcht angeſehen wird. Polikiſche Krawalle im Elſaß. Paris, 16. März. In Gebweiler kam es zu blutigen Zu⸗ ſammenſtößen zwiſchen der kommunſtiſch⸗marxiſtiſchen Ein⸗ heitsfront und Mitgliedern der rechtsſtehenden Frontkämp⸗ fervereinigung Feuerkreuzler. Die Feuerkreuzler wollten eine Verſammlung abhalten, worauf die kommuniſtich⸗ marxiſtiſche Einheitsfront ihre Anhänger um den kommu⸗ niſtiſchen Bürgermeiſter der Stadt ſcharte, um dieſe Ver⸗ ſammlung zu verhindern. Die Gendarmerie wurde über⸗ rannt und es kam zu einer ſchweren Schlägerei. Auf beiden Seiten gab es Verletzte. Dem Gedenken Hauptmann Bertholds Berlin, 16. März. Auf dem Berliner Invalidenfriedhof fand Freitag gegen 10 Uhr eine ſtille Gedenkfeier für den vor 15 Jahren in Harburg an der Elbe von Kommuniſten ermordeten deutſchen Kampfflieger und Ritter des Pour le merite Hauptmann Rudolf Berthold ſtatt. Eine Abordnung der main⸗fränkiſchen Hitlerjugend, die in der Nacht auf Om⸗ nibuſſen von Würzburg nach Berlin gekommen war, mar⸗ ſchierte mit einem Spielmannszug der Berliner Hitler⸗ jugend und der Wachgefolgſchaft der Reichsjugendführung auf dem Friedhof auf. Sie führte die umflorte Freikorps fahne der Eiſernen Schar Bertholds mit, die ihr im vorigen Sommer durch den Gauleiter von Main⸗Franken übergeben worden war. Der Elefant als Zugtier.— Schwerer Unfall. Duisburg⸗ Hamborn, 15. März. Auf dem Zinkhütten⸗ platz im Stadtteil Hamborn kam es zu einem ſchweren Un⸗ glücksfall. Ein mit Zeltgerät beladener Wagen ſollte von einem Elefanten zum Zeltplatz gebracht werden. Zahlreiche Schauluſtige drängten ſich trotz der warnenden Zurufe des Begleitperſonals heran. Der Elefant wurde unruhig und zog den Wagen ſo heftig an, daß er zur Seite gegen die Umzäunung gedrückt wurde. Die fünfjährige Anneliese Winnen geriet unter den ſchweren Wagen und wurde töd⸗ lich überfahren. Die Großmutter des Kindes wurde eben⸗ falls zu Boden geworfen und erlitt Brüche beider Beine. Ein weiteres Kind und mehrere andere Perſonen trugen leichtere Verletzungen davon. Engliſche Bomber als Verkehrsflugzeuge. „Evening Standard“ meldet, daß mehrere engliſche Fir⸗ men zurzeit ſehr ſchnelle Flugzeuge herſtellen, die zunächſt im Verkehrsdienſt eingeſetzt werden ſollen, aber als Bom⸗ benflugzeuge gebaut ſind, ſo daß ſie ſofort auch militäriſch verwendet werden können. Während die ſchweren Bomber der engliſchen Luftflotte zurzeit etwa 270 Stundenkilometer zurücklegen, würden dieſe neuen„Verkehrsflugzeuge“ eine Geſchwindigkeit von mindeſtens 320 Stundenkilometern er⸗ zielen. Neuſtadt a. d. H.(Die Mandelblüte in der Pfalz beginnt.) Nachdem der ſpäte Froſt ds. Is. vor⸗ bei iſt, haben ſich in der klimatiſch ſo günſtig gelegenen Pfalz die erſten Mandelblüten erſchloſſen. So wird aus verſchie⸗ denen Orten gemeldet, daß Mandelbäume an günſtig ge⸗ legenen Stellen aufgeblüht ſind. Es iſt zu erwarten, daß in einigen Tagen die berühmten pfälziſchen Mandelalleen im vollen Schmucke ihrer Blüten ſtehen werden. Paris. In der Sitzung des Heeresausſchuſſes der Kam⸗ mer gab der Berichterſtatter, Archimbaud, die ſenſationelle Erklärung ab, daß er ſeine Berichte über die angebliche deutſche Aufrüſtung zumindeſt zu einem Tell auf Grund von Angaben der Sowjetbotſchaft in Paris angefertigt habe. Aus den Nachbarländern — Neuenbürg.(Schädling am Winterhilfs⸗ werk verurteilt.) Wilhelm Sch. von Gräfenhausen hatte ſich wegen Vergehens gegen das Einzelhandelsgeſetz ſowie wegen Betrugs an Privatperſonen in Angelegenheiten des Winterhilfswerks vor dem Schöffengericht Neuenbürg zu verantworten. Der Angeklagte hat durch Abgabe von bil⸗ ligeren Kohlen als vorgeſchrieben und durch Anrechnung einer doppelten Anerkennungsgebühr die Bedürftigen zu ſeinem eigenen Vorteil geſchädigt. Das Urteil lautete wegen Ver⸗ gehens gegen das Einzelhandelsgeſetz auf 20 Mark Geld⸗ ſtrafe oder 4 Tage Haft und wegen Betrugs in Sachen des Winterhilfswerks auf 6 Wochen Gefängnis. Lampertheim.(Rabiater Sohn.) Beim Holzſpal⸗ ten erteilte ein hieſiger Vater ſeinem 24jährigen Sohn einige Anweiſungen. Der junge Mann geriet darüber derart in Aufregung, daß er über ſeinen Vater herfiel und ihn mit einem Beil und im Zimmer nochmals mit einer Luftpumpe ſo mißhandelte, daß er in das Kranken⸗ haus eingeliefert werden mußte. Einige erhebliche Kopf⸗ wunden mußten vernäht werden. Gegen den Rohling wurde Anzeige erſtattet. i — Heilbronn.(Zuſammenſtoß mit Todes folge.) Auf der t der Kerner⸗, Bismarck⸗ und Alexanderſtraße iſt ein 24 Jahre alter lediger Maurer aus Donnbronn, der mit dem Motorrad die Bismarck ſtraße ſtadteinwärts fuhr, mit einem Perſonenkraftwagen zuſammengeſtoßen. Der Motorradfahrer wurde mit großer Wucht gegen die linke Seite des Perſonenkraftwagens ge⸗ ſchleudert und mußte mit ſehr ſchweren Kopfverletzungen in das Städtiſche Krankenhaus verbracht werden, wo er inzwiſchen geſtorben 95 Das Motorrad wurde ſtark, det Kraftwagen unerheblich beſchädigt. * Kaſſel. öh Kind durch kochen den Kaffee ſchwer verbrüht.) In e det Mutter zog ein zweijähriges Mädchen eine Kanne kochendem Kaffee vom Tiſch. Die heiße gen ergoß ſich dem Kind über das Geſicht und fügte ihm ſchwere Verbren nungen zu. Das ſchwerverletzte Kind wurde in bedenklichem Zuſtande in das Landeskrankenhaus gebracht. 8 ö Dit Tb . 1 und Ehrenzeichen ſind anzulegen. 5 Ehrenſa he ch 0 zuleg dus dem ladiscuen Land Heidelberg.(Lebens müde.) Am Neckar⸗ anal gegenüber Wieblingen wurde ein junger Mann von auswärts aufgefunden, der in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Neckar geſprungen war. Er wurde in die Klinik hier eingeliefert. Lebensgefahr beſteht nicht. Den Bruder erſtochen () Malſch bei Ettlingen, 15. März. In der Familie des Aljährigen Fridolin Knam war es ſchon des öfteren zu heftigen Famikienſtreitigkeiten gekommen, ſo auch jetzt wieder, als der Familienvater betrunken nach Hauſe gekommen war. Allem Anſchein nach war dabei die Frau des Be⸗ Arunkenen bedroht, denn der hinzukommende ledige 30 Jahre alte Alois Knam griff, ſeiner Schwägerin zu Hilfe kom⸗ nend, ſeinen Bruder mit einem feſtſtehenden Meſſer an und verſetzte ihm mehrere tiefe Stiche, die nach kurzer Zeit den Tod herbeiführten. Bald nach der Tat wurde Alois Knam in das Raſtatter Gefängnis überführt. Der Getötete hinter⸗ läßt drei unmündige Kinder. Walldürn.(Grippe⸗Epidemie.) Nachdem bis zu 50 Prozent der Schüler von der Grippe befallen ſind, mußte der Schulunterricht an der Volksſchule bis auf weiteres eingeſtellt werden.— Auch in den Gemeinden Hettigenbeuren und Götzingen hat die Grippe die Schließung der Volks⸗ ſchulen veranlaßt. Tauberbiſchofsheim.(Zuſammenlegung von Gemeinden.) Auf Grund der am 1. April in Kraft tretenden neuen Deutſchen Gemeindeordnung, die von den unterſten Trägern der öffentlichen Verwaltung Ortseigen⸗ ſchaft verlangt, treten im Bezirk Tauberbiſchofsheim folgende kommunalpolitiſchen Neuordnungen ein: Die Orte Dittig⸗ heim und Steinbach bilden die Gemeinde Ditltigheim, Giſſig⸗ heim und Eſchelbronn die Gemeinde Giſſigheim, Königheim, Meſſelhauſen, Marſtadt und Hofſtetten die Gemeinde Meſſel⸗ hauſen, Uiffingen und Gräffingen die Gemeinde Aiffingen. — Im Bezirk Buchen wird Hardheim und Rüdental eine Gemeinde Hardheim.— Im Bezirk Adelsheim umfaßt die künftige Gemeinde Eubigheim UAntereubigheim, Eubigheim und Obereubigheim.— Die Gemeinden werden nur kommunal⸗ politiſch und verwaltungstechniſch zuſammengefaßt, während die bisherigen Ortsnamen keiner Veränderung unterliegen. () Raſtatt.(Feldbereinigung.) Im Zuſammen⸗ hang mit der Verlegung und Verbeſſerung des Riedkanals muß laut miniſterieller Verfügung auf den Gemarkungen Plittersdorf, Steinmauern und Raſtatt eine Feldbereinigung durchgeführt werden. (0 Ottersweier(Amt Bühl).(Grippe) In der Ge⸗ meinde herrſcht zurzeit ſehr ſtark die Grippeſeuche. Die Volksſchule mußte auf die Dauer von acht Tagen geſchloſſen werden. Offenburg.(Ehren volle Berufung.) Bezirks⸗ amtmann A. Hetzler verläßt am 1. April unſere Stadt, um den Bürgermeiſterpoſten in Dingelſtädt⸗Eichsfeld zu über⸗ nehmen. () Nenzingen(Amt Stockach).(9 1. Geburtstag) Der älteſte Einwohner der Gemeinde Nenzingen und letzte Veteran von 1866 und 1870⸗71 konnte dieſer Tage in großer Rüſtigkeit ſeinen 91. Geburtstag feiern. () Waldshut.(Beſtrafte Wilddieberei.) In der Gegend von Krenkingen, Detzeln und Horheim hatten ſich verſchiedene Fälle von Wilddiebereien ereignet, indem mit ſogenannten Tellerfallen vor allem Füchſe erlegt wurden. Der Täter, ein ſchon mehrfach vorbeſtrafter ann aus Horheim, hatte ſich nun vor dem Amtsgericht Waldshut wegen gewerbsmäßiger ſchwerer Wilderei zu verantworten. Insgeſamt hat er von 1932 bis 1934 16 Füchſe gefangen und ihr Fell an Pelzhändler verkauft. Er erhielt eine Strafe von 11 Monaten unter Anrechnung von einem Monat Unterſuchungshaft. (—) Segeten(Amt Waldshut).(Ehrenpaten⸗ ſchaft.) Die Frau des Landwirts Joſef Böhler hat ihrem neunten Kind das Leben geſchenkt. Der Führer übernahm die Ehrenpatenſchaft und ließ ein Geldgeſchenk übermitteln. Colcale Nuudocliau Heldengedenken Nicht Erz oder Stein ſind voll der Tat derer würdig, die mit Leib und Leben die Heimat ſchirmten. Die in Not und Tod ſich der Väter wert erwieſen, als es das Erbe zu erhalten galt, das die Tat jener geweſen war. Stetes, treues Gedenken allein, tätiger Einſatz der beſten Kräfte für das neue Deutſchland, kann das unvergängliche Denk⸗ mal ſein, das die Stürme aller Tage überdauern wird. Nicht tönende Worte laſſen die Toten weiterleben, kein noch ſo gewaltiges Monument vermag die Größe ihres Opfers ſo unter uns ſichtbar zu erhalten, und kein Mal mahnender in die Seele der Kommenden zu dringen, als es zwei ſtille Minuten vermögen, in denen das lodernde Gefühl und das verpflichtende Bewußtſein einen mit dem anderen und alle verbindet: Sie ſtarben für uns! Für Dich und mich und für die, die nach uns ſein werden. Am Heldengedenktag ſchwingt das Lied vom guten Kameraden als wehe Melodie durch die Herzen. Zitternde Hände ſchmücken mit einem grünen Reis ein Bild an der Wand. Irgendwo in fernen Erden ſchlingt ſich ein lenz⸗ gläubiges Vogellied wie ein Immortellenkranz und ein morſchendes Kreuz über einen flachen Hügel. Bei dem und jenen entſteigen der Erinnerung Namen, die mit Ueber⸗ menſchlichem an Selbſtloſigkeit und Hingabe an ein Ideal unzertrennlich ſind. Denn immer wieder einmal wird es ein Augenblick fügen, daß man von einem Unſichtbaren ge⸗ packt wird, gegen das man wehrlos iſt. Geſchlechter kom⸗ men, Geſchlechter vergehen, die Tat allein bleibt beſtehen. Und ihre Tat iſt groß in den Himmel gebrannt. Für Zeit und Ewigkeit. In die Trauer um die toten Helden aber klingt das Motiv des Lebens, deſſen tiefſter Sinn der Kampf iſt. Jede Zeit hat die Helden, die ſie braucht: Im Waffengeklirr und im Alltag, der zermürbender ſein kann als der tückiſchſte Sappenkrieg. Nur wer freudig ſein Beſtes gibt, iſt Teſta mentsvollſtrecker jener, iſt der gute Kamerad! U Vogelſchutz und Schädlingsbekämpfung. Es wird auf den Vortrag des Städtiſchen Muſeums für Naturkunde in der ehem. Handelshochſchule A 4, 1 am Samstag abend pünktlich 8 Uhr über: Vogelſchutz und Schädlingsbekämpfung (mit Lichtbildern) von Dr. R. Bickerich hingewieſen. Sterbekaſſe„Einigkeit“. Auf die morgen Sonntag nach⸗ mittag 3 Uhr in der„Pfalz“ ſtattfindende Generalverſamm⸗ lung werden die Mitglieder nochmals darauf aufmerkſam gemacht, nicht nur vollzählig, ſondern auch pünktlich zu erſcheinen. 5 Fümſchau. Einen traumhaft ſchönen und geſchmackvollen Film bringt dieſe Woche das Palaſt⸗Theater mit dem Titel „Madame Butterfly“, nach Motiven der weltbekannten Oper von Puccini. Er iſt eigentlich amerikaniſchen Urſprungs und von der Paramount inſzeniert, aber die deutſche Be⸗ arbeitung iſt überaus gut geglückt, ſodaß der Film zu vollem Erfolge kommt. Sylvia Sidney, die ſchnell berühmt ge⸗ wordene amerikaniſche Filmtragödin, ſpielt die Rolle der kleinen Geiſha Cho⸗Cho⸗San ſo rührend und echt, daß die Zuſchauer zu Beifallsſtürmen hingeriſſen ſind und zu Tränen gerührt werden. Ihr Partner Cary Grant, der als Partner Marlene Dietrichs raſch Weltruhm erlangte, ver⸗ körpert in feiner Weiſe den Leutnant Pinkerton. Die Hand⸗ lun bringt eine zarte Liebesgeſchichte der kleinen Madame Butterfly und zeigt in bezaubernder Bildfolge das Leben, Lieben und Sterben der ſüßen armen Geiſha, die ſich an ihrer Sehnſucht verzehrt und das grauſame Harkiri nach der Sitte ihrer Väter als letzten Ausweg wählt. Und über all dem klingen die unſterblichen Melodien Puceinis, voll herber Innigkeit, immer wieder ergreifend und faſzi⸗ nierend. Ein ausgewähltes Beiprogramm mit neueſter Ton⸗ wochenſchau beendet das reichhaltige Programm. — Kein Handwerksabzeichen für Nichkarier. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks hat zur Durchführung der Handwerksverordnung Erläuterungen herausgegeben. Generell ſei bei der Durchführung der dritten Handwerks⸗ verordnung ſo zu verfahren, daß jede Beunruhigung ver⸗ mieden und daß nicht kleinlich vorgegangen werde. Insbe⸗ ſondere ſollten die erforderlich werdenden Meiſterprüfun⸗ gen nicht zu ſehr beſchleunigt werden. Die betreffenden Handwerker dürften zu einer eventuell übereilten Ablegung der Prüfung nicht veranlaßt werden. Das Handwerksabzei⸗ chen werde nur durch die Handwerkskammern, nicht durch die Fachverbände, ausgegeben. Bei Ausgabe der Hand⸗ werksabzeichen bitte der Reichsſtand, davon abzuſehen, das Handwerksabzeichen an nichtariſche Handwerker abzugeben. Reviſton des Maudacher Doppelmörders verworfen. Mannheim, 16. März. Dem Oberrheiniſchen Landes⸗ dienſt wird aus Leipzig gemeldet: Im Maudacher Mordprozeß hat der 1. Skrafſenat des Reichsgerichts die Reviſion des Angeklagten Scheuermann gegen das Urteil des Schwurgerichts in Frankenthal vom 18. Dezember 1934, durch das Scheuermann wegen gemein. ſchaftlich verübken Verbrechens des beſonders ſchweren Rau⸗ bes in Tateinheit mit zwei gemeinſam verübten Verbrechen des Mordes zum Tode verurteilt worden iſt, verworfen. Das gegen Scheuermann ergangene Todesurteil iſt damif rechtskräftig geworden. Die Keviſion ſei völl'g unbegründet. Wetterbericht Der ſkandinaviſche Hochdruck hat ſich zwar etwas ab⸗ geſchwächt, beſtimmt aber immer noch die Wetterlage. Für Samstag und Sonntag iſt deshalb vielfach heikeres, trockenes und tagsüber mildes Wetter zu erwarten. Mannheimer Theater ſchau Samstag, 16. März: Miete E 16, Sondermiete E 82 Carmen. Oper von Georges Bizet. Anfang 19.30 Uhr. Ende 22.45 Uhr. Sonntag, 17. März: Miete C 16: Gaſtſpiel Margarete Bäumer, Opernhaus Leipzig: Triſtan und Iſolde von Richard Wagner.(Eintauſch von Gutſcheinen auf⸗ gehoben). Anfang 18 Uhr. Ende gegen 22.30 Uhr. Im Neuen Theater(Rosengarten) t a N Sonntag, 10. März: Der Mann mit den grauen Schläfen. Luſtſpiel von Leo Lenz. Anfang 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Sonntag, den 17. März 1935; Reminiscere. Kollekte für die Kriegsgräberfürſorge 9.20 Uhr Gedächtnisgottesdienſt für die Gefallenen. Pfarrer Fichtl.(Kirchenchor) Pfarrer Fichtl. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. Pfarrer Fichtl. (Entlaſſung des 3. Jahrgangs.) 22.30 Uhr Bücherausgabe. 7.30 Uhr Abendandacht. Montag abend 8 Uhr: Evang. weibl. Jugend. Mittwoch äbend 7.30 Uhr: Paſſionsandacht. Donnerstag abend: Kirchenchor. Freitag nachmittag: Mädchenjungſchar. Freitag abend 8 Uhr: Evang. männl. Jugend. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. 2. Faſtenſonntag(Reminiscere). Samstag! 2— 4, 5— 7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 6.30 Uhr Beicht.— 7 Uhr Frühmeſſe ö Oſterkommunion der Jungfrauen und Mädchen. 8.30 Uhr Kindergottesdienſt. 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt mit Predigt. Gedächtnistag der Gefallenen des Weltkrieges. 1.30 Uhr Jubiläumsandacht. 7.30 Uhr Faſtenpredigt mit Segensandacht. 8.30 Uhr Gefallenen⸗ Gedenkfeier in St. Klara. Feſt des hl. Joſeph. Dienstag: Beſt. Meſſen zu Ehren des hl. Joſeph. Verſammlungs⸗ Kalender. N Reichsluftſchutzbund, Reviergr. Seckenheim. Heute abend 7.15 Uhr findet eine große öffentliche Luftſchutz⸗Uebung des Ortslehrtrupps Mannheim, ſowie um 8 Uhr ein Luftſchutz⸗Vortrag mit Filmvorführungen in der Schloß⸗ Wirtſchaft ſtatt. Alle Volksgenoſſen ſind zum Beſuch dieſer lehrreichen Vorführungen eingeladen. Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Sängerbund. Heute abend halb 9 Uhr Probe.— Morgen Sonntag vormittag 10.15 Uhr beteiligt ſich der Ver⸗ ein geſchloſſen an der Gedächtsnisfeier für die ge⸗ fallenen Helden des Weltkrieges. Zuſammenkunft pünkt⸗ lich 10 Uhr im Lokal. Liedertafel. Der Verein beteiligt ſich annorgen Sonntag an der Gedächtnisfeier der im Weltkrieg gefallenen Helden. Treffpunkt 10 Uhr im Schulhof mit Fahne. „Tbd.„Jahn“. Unſer Verein beteiligt ſich mit Fahne an der Totenehrung am morgigen Sonntag. Sammelpunkt um 10 Uhr morgens am„Kaiſerhof“.— Die Teil⸗ nehmer am Waldlauf treffen ſich um 9 Uhr am „Kaiſerhof“ per Rad.— Die 2. Mannſchaft ſpielt um halb 11 uhr im Wörtel gegen Tv. 46 Mann⸗ heim 3. Mannſchaft(Verbandsſpiel).— Morgen mittag halb 1 Uhr allgemeine Turnſtunde im„Kaiſerhof“. — Nationalſozialiſtiſche Kriegsopferverſorgung Ortsgruppe Mannheim⸗Seckenheim. Morgen Sonntag, den 17. März, findet eine Helden gedenkfeier unſerer gefallenen Kameraden ſtatt. Es iſt Ehrenpflicht, daran teilzunehmen. Antreten 10 Uhr im Schulhof. Die Kameradenfrauen treffen ſich am Kundgebungs⸗ platz. Der Obmann. — Kriegerbund, Mannheim⸗Geckenheim. Anläßlich des Heldengedenktages morgen Sonntag früh 9.15 uhr antreten zum Kirchgang am Kriegerdenkmal. An⸗ ſchließend mit der NS DAP. Feier am Kriegerdenkmal. Orden Reſtloſe Beteiligung Der Vereinsführer. AN Ortsbauernſchaft Seckenheim. Zu der morgen vormittag am Kriegerdenkmal ſtatt⸗ findenden Totengedenkfeier erwarte ich vollzählige Betei⸗ ligung der Mitglieder. Antreten 10.15 Uhr im Schulhof. Heute abend 8 Uhr findet im„Löwen“ ein Vortrag ſtatt über„Deutſches Bauerntum“; ebenfalls um 8 Uhr im Schloßſaal ein Luftſchutz⸗Vortrag. Ich empfehle den Mitgliedern, die Vorträge zahlreich zu beſuchen. g Der Ortsbauernſchaftsführer. Lurnberein 98, e B., Mannheim⸗Seckenheim. Unſer Verein beteiligt ſich an der morgen ſtattfindenden Toten⸗Gedenkfeier. Antreten in der Turnhalle um 9.50 Uhr vormittags. Anzug möglichſt dunkel. Es iſt Pflicht aller männlichen Mitglieder, ſich zahl⸗ reich an dieſer Feier zu beteiligen. Der Vereinsführer. Morgen Sonntag finden auf hieſigem Platze folgende Verbandsſpiele ſtatt: 3 Uhr Tv. 98 1— Poſtſportverein Mannheim 1 4 Uhr Tv. 98 Igd.— Tv.„Jahn“ Neckarau Igd. Zu den Spielen ladet freundl. ein Der Spielwart. Fuß ballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim Es ſteigen folgende Spiele: Samstag in Seckenheim: 4 Uhr Schüler gegen Wallſtadt Sonntag in Käfertal: 11 Uhr 3. Mannſchaft(Abfahrt 10 Uhr). In Seckenheim: Verbandsſpiele gegen Mvesheim. 1.15 Uhr 2. Mannſchaften: 3 Uhr 1. Mannſchaften. Zu den Spielen ladet ein Die Spielleitung. Nach den Spielen Zuſammenkunft im Saale des Vereinslokals. Sonntag vormittag beteiligt ſich der Verein an der Heldengedächtnisfeier. Zuſammenkunft 10.15 Uhr im Schul⸗ Landw. Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft Sechenheim. General⸗VBerſammlung am Samstag, den 23. März, abends 8 uhr im„Hirſch“. Tagesordnung: 1. Bekanntgabe des Jahresabſchluſſes mit Gewinn und Verluſtrechnung und Geſchäftsbericht. Bericht des Aufſichtsrats über die Prüfung. Bericht des Aufſichtsrats über die vorgenommene Reviſion. Genehmigung der Bilanz. Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrats. Verteilung des Reingewinns. Wahlen von Vorſtands⸗ und Aufſichtsratsmitgliedern. Annahme eines neuen Statuts. Annahme einer Dienſtanweiſung für Vorſtands⸗ und Aufſichtsratsmitglieder. 10. Verſchiedenes. Unſere Mitglieder werden hierzu eingeladen. Der Vorſtand. NB. Unſere Geſchäftsbücher liegen zur Einſicht bei unſerm Rechner auf. i Sterbekoſſenverein„Einigkeit“, Mhm.⸗Seckenheim. Einladung zur Generalverſammlung morgen Sonntag, den 17. März 1935, nachmittags 3 Uhr, in der Wirtſchaft„Zur Pfalz“. f Tagesordnung nach Satzungen. Unſere Mitglieder ſind hierzu freundlichſt eingeladen mit dem Erſuchen, recht zahlreich zu erſcheinen. Evtl. An⸗ träge können noch ſchriftlich bis 16. ds. Mts. eingereicht werden. Der Vorſtand. vorgenommene 8 po fa g g g pe Gammel ⸗Anzeiger Aur für Mitglieder der Landw. Cin u. Verkaufsgenoſſenſchaft. a Stets vorrätig: Runkelrübenſamen, Saathafer, Saatgerſte, Luzerne, Saatwicken, Saaterbſe.%% Huminal, Amoniak, Kalkſtickſtoff, Kalkſalpeter, Nitro⸗ phoska, 40 9% iges Kali, Superphosphat, Düngekalk, Torf und Stroh. f Beſtellungen auf Saatkartoffeln, Amoniak, Torf und hof. Beteiligung iſt Ehrenpflicht. Stroh werden im Lager entgegengenommen. Der Vorſtand⸗ — Amtliche Veröffentlichungen der Stadt mannheim Die Lernmittel für den Mädchenhandarbeitsunter⸗ richt in den Volks⸗ und Fortbildungsſchulen im Schuljahr 1935/36 ſollen vergeben werden. In Betracht kommen Stoffe zu Wäſche⸗ und ſonſtigen Bekleidungs⸗ ſtücken, Garne und Wolle zum Sticken, Strichen und Häkeln ete. Angebote bis ſpäteſtens Dienstag, den 26. März 1935, vormittags 11 Ahr. Angebote⸗ vordrucke und Bedingungen beim ſtädtiſchen Rechnungs⸗ amt⸗Beſchaffungsſtelle Mannheim, L 2, 9. Land⸗ und forſtwirtſchaftliche Anfallverſicherung. Das Verzeichnis der beitragspflichtigen land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Unternehmer in der Stadt Mann⸗ heim für das Kalenderjahr 1934 kann ab 18. März 1935 während zwei Wochen von den Beteiligten eingeſehen werden und zwar für Betriebs unternehmer im engeren Stadtgebiet bei der Städt. Landwirtſchaftlichen Ab⸗ teilung im Rathaus, Zimmer 51, im übrigen Stadt⸗ gebiet bei den zuſtändigen Gemeindeſekren ariaten. Innerhalb einer weiteren Friſt von einem Monat können die Betriebsunternehmer Widerſpruch gegen die nnen des Verzeichniſſes ſchriftlich beim Ab⸗ ſchätzungsausſchuß für die land- und forſtwirtſchaftliche Unfallverſicherung in Mannheim, N 1, 1, Rathaus Zimmer 51 erheben. Die Abſchätzungskommiſſion. ener eee iünmumunmumummumumum Konfirmation Un Kommunion! nun Ini Iünmummununmmmom Zu den schönsten Exingerungen im Leben gehören dle Tage der Hierzu erlaube ich mir anzubieten: Gesangbücher Erbauungsbücher, allen Anforderungen ent- sprechend, sämtliche Teile zum Zieren der Kommunion-Kerzen, Kommunion-Kränze, Anstecker, Rosenkränze etc. Zu Geschenkzwecken geeięnet: sowie Figuren, Konfirmation- Gleichzeitig empfehle ich Wandschmuck Bilder in guter Ausführung, bei billigster Joseph Kreutzer Buchhandlung, Papier- und Schreibwaren Kloppenheimerstraße 77. Finnen und Magęnifikats, Gebet: und Bilder und prachtvolle Auswahl in und Kommunion Karten. 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Sparkonten Deutsche Bank und Disconto- Gesellschaft Filiale Mannheim B 4. 2 Depositenkasse Seckenheim, Hauptstraße 110 Annahme von SPARCELDERN Erledigung aller bankgeschäftlichen Angelegenheiten Sparbücher IIe IIILLIIIIIUIULIILILUIIUHHHUHIUHHIIEULL 1 B Inserieren bringt Cewinn 4 glohn⸗ für Bauhandwerker nach vorgeschrlebenem städtischen Muster) zu haben in. Druckerei des„Neckar-Bote nnn TN 12 die große Dankesſchuld —— — 1 * Wnnunumnununanmnanmnnnesemennnenen Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 16. März 1935 F 8 8 5 8 Wir gedenken! Alles, alles habt ihr hingegeben Und geopfert euer freies Leben. Und das freie Land, das euch geboren, Nie vergißt es, daß es euch verloren. Nie vergißt es, daß ihr kreu geblieben! Und in jedes Deutſchen Herz geſchrieben Steht am Tag, da ſich die Fahnen ſenken: Wir gedenken! Vir gedenken eurer, all ihr Reinen, Die ihr aus der Jugend Blütenhainen Siegesmutig ſeid hinausgeſchritten Wie zum Jeſte in das Kampfes Mitten, Die ihr ſtürmket in der Feinde Reihen, Um dem Baterlande euch zu weihen, Um ihm euer Herzblut froh zu ſchenken: Wir gedenken! Wir gedenken eurer, kreue Saſſen, Männer, die ihr Weib und Kind verlaſſen, Die ihr aus des Hauſes ſtillem Frieden Und von Heim und Herd und Hof geſchieden, Die ihr, fern ſchon von des Lebens Lenzen, Dennoch eiltet zu des Landes Grenzen, Um vom Wehr die Wogen abzulenken: Wir gedenken! 5 Bir gedenken eurer, all ihr Stillen, Die ihr, nach des Todes ſtarrem Willen, Schlummert irgendwo im fremden Lande, Auf dem Meeresgrund, im Wüſtenſande, Deren Gräber keine Blumen letzen, Keiner Mukker fromme Tränen netzen, Keiner Gattin heiße Zähren kränken: Wir gedenken! 72 Wir gedenken eurer, ſchlichte Helden, Deren Taten keine Lieder melden, Denken eurer unter kauſend Schmerzen Alle, alle lebt ihr uns im Herzen, Alle, alle ſeid ihr unvergeſſen! Und voll Stolz, daß wir euch einſt beſeſſen, Mit den Fahnen ſich die Häupter ſenken: Wir gedenken! N „Daß ich die Hand noch rühren kann, Das dank ich dir, du ſtiller Mann.“ Der Leutnant d. R. Walter Flex ſchrieb dieſe Zeilen in ſeinem Gedicht„Die Dankesſchuld“. Daß wir leben, verdanken wir jenen zwei Millionen Toten unſeres Volkes. Niemals können wir unſere Dan⸗ lesſchuld ihnen gegenüber abtragen, durch keine Denkmäler, durch keine Gedenkreden. Rur wenn wir ihr Vermächtnis in uns auf⸗ genommen haben und ihren Geiſt im täti⸗ gen Leben unſerer Nation lebendig werden laſſen, haben wir das Recht, ihrer zu geden⸗ len und ihres ſelbſtloſen Opfers uns zu rühmen. Wenn ihre Einſatzbereitſchaft nicht unſer Wille zur Arbeit geworden wäre, ihre Pflichterfüllung nicht unſer Pflichtbewußt⸗ ſein, ihr Opfer nicht unſer Verzicht, dann wäre ihr Tod vergebens geweſen und wir 1 1 8 ihre Söhne und Brüder zu hei⸗ en. Fünfzehn furchtbare Jahre in Schande und Verrat ſchien das gewaltigſte Opfer eines Volkes, zwei Millionen ſeiner Beſten, bergeblich gebracht zu ſein. Als die grauen Soldaten heimkehrten von den Fronten, wo ſe ihre toten Kameraden zurückgelaſſen hat⸗ een, hatte man ihnen die Achſelſtücke und okarden abgeriſſen, die Fahnen in den mutz gezogen, unter denen ſie geſtürmt und geſtürzt waren. Vier Jahre hatten die ſahlhelmbewehrten, todesmutigen Männer in Blut und Dreck geſtanden, über ſie waren ie Feuerwatzen und Gasſchwaden hinweg⸗ gegangen. Sie hatten alles überwunden. bund einen Menſchen an dieſes irdiſche Leben de 0 kann. Neben ihnen hatte eine Mine flo ameraden zugedeckt, oder den Beton⸗ 10 3, der ſie ſchützte, umgeſtülpt. Neben nen hatten die Tankgeſchwader oder die dell nengewehre der Flieger ihre Kame⸗ ſcharnzerriſſen. Oft hatten ſie nicht ein Grab e können. mit einem Holzkreuz dar⸗ butvaßeil nichts mehr von dem eben noch 1 Daſein neben ihnen zeugte. Sie 5 ſtumm und ſchweigſam geworden. 1 über die Materie, mit der Kraft ihrer ſih e, die die Heimat in Irrwahn und Ver⸗ rung verriet. Der Peſthauch der Revolte 1 5 ihnen entgegen, der ihnen ihre Ehre, Niel etzte, was ſie beſaßen, nehmen wollte. kümeftwaren angeekelt, schwiegen, viele pften weiter in den Stoßtrupps Ober⸗ 9 5 und den Sprengkommandos an der r. viele aingen in die nationalen Webr⸗ n F 1 Deutſche Kriegsgraberſtätte in Cheppy(Frankreich). verbände und Parteien. Ihre Wege trenn⸗ ten ſich ſcheinbar, in mehreren Säulen zo⸗ gen ſie, in mehreren Kolonnen marſchierten ſte. Manchmal ſchien es ſo, als verſtünden ſie einander nicht. Manchmal drohten ſie ſchwach zu werden, aber ihre Seele wander⸗ te dann zurück an die Somme und vor Ver⸗ dun, nach Polen und in den Karſt, wo die Gräber der Kameraden mahnten. Sie biſſen die Zähne aufeinander und kämpf⸗ ten weiter. Bis einer von ihnen ſie wachtrommelte, ſie zuſammenriß, zuſammenſchmolz zu der ehernen Mauer, die vier Jahre hindurch ſchon einmal die Heimat rettete und ſtützte: der Gefreite des großen Krieges mit dem ſchwarzen Kreuz auf der Bruſt: Adolf Hit⸗ ler. Nun iſt das Opfer der endloſen Straße, die die Toten mit ihren überlebenden Ka⸗ meraden ruhelos marſchierten nicht vergeb⸗ lich. Ein Marſchſchritt dröhnt; hart und tapfer, ſelbſtlos und ſchweigſam, opferbereit und tatſtumm wollen wir ſein— wie ſie, unſere Toten, vor deren Opfertod wir uns dankbar und dehmütig neigen und der uns Herz und Wille ſtärkt, ihr Vermächtnis hei⸗ lig zu wahren und zu erfüllen. Eberhard Hanna 2 0 Kamerad Harder Von Bruno Gierſche. Reminiſzere!l— Da gehen unſere Gedan⸗ ken weit gegen Abend und Morgen;— ge⸗ gen Süden und Mitternacht hinaus. Sie ſtehen in ernſtem Schweigen an den endlos langen Gräberreihen, die Deutſchlands edel⸗ ſtes Kleinod bergen;— das feldgraue Heer unſerer Toten!— a Sie alle, die dort draußen mit ihrem Opferblut die fremde Scholle geweiht haben, ſind vier Jahre hindurch unſere Kameraden, unſere Weggefährten geweſen! Wir waren mit ihnen ein Geiſt, ein Wille, ein Ziel! Und als ſie ſtarben, gaben ſie uns in ihrem Blutsopfer das neue Leben. Aus ihrem Blut ward Deutſchlands Auferſtehung gebo⸗ ren!— Dieſe Gedanken werden immer am Sonn⸗ tag Reminiſzere ſebendig werden! An dieſem Vorfrühlingstag feiert all das Vergeſſene und Totgeglaubte ein ſtilles Auferſtehen!— Am Sonntag Reminiſzere ſind wir alle wie⸗ der das eine unbeugſame feldgraue Heer!— Vor mir liegen dann wieder ein paar vergilbte Blätter; kleine Feldpoſtbriefe ſind es, an denen die Grabenerde von Flandern klebt. Sie ſind das letzte Vermächtnis eines toten Kameraden, der draußen den Tod ſuch⸗ te und auch fand.— 1916 war er mit dem letzten Erſatz in un⸗ ſere Kompagnie gekommen. Er hieß Herbert Harder und war Oberlehrer geweſen, ehe er als Kriegsfreiwilliger eingetreten. Irgend⸗ wo in ſeinem Leben mußte eine dunkle Lücke geweſen ſein; denn niemals ſprach er von der großen Sehnſucht jedes Feldgrauen: von Y. F 1 der fernen Heimat! Er ſchrieb niemals Briefe und empfing auch keine. Aber wo es 90 heißeſten zuging, da ſtand Herbert Har⸗ er. „Harder!“ ſagte manchmal der Kompag⸗ nieführer,„Sie ſollten auch etwas auf Ihre Perſon Rückſicht nehmen. Es ſieht beinahe ſo aus, als ob Sie den Tod ſuchen!“ „Ich tue nur meine Pflicht, Herr Leut⸗ nant!“ war ſeine kurze Antwort. Und ſo blieb er ſich immer gleich in ſei⸗ ner verſchloſſenen Art; und war doch der beſte Kamerad in der Kompagnie, auf den man bauen und vertrauen konnte.— Dann kam eine böſe Nacht. Der Franz⸗ mann zertrommelte unſere Stellung und drängte uns unter großen Verluſten in die dritte Linie zurück, Harder wurde ſchwer verletzt— Und nun lag er neben mir, in dem verwüſteten Unterſtand, und wartete gefaßt auf das Ende. Schwer ging ſein Atem. Mühſam hob ſich ſeine aufgeriſſene Bruſt.„Trinken!— Ka⸗ merad!“ bettelte er. Ich ſetzte ihm den Becher an die Lippen; er trank mit gieriger Haſt. „Iſt bald vorbei!“ flüſterte er dann mit einem dankbaren Blick. „Red' keinen Unſinn!“ verſuchte ich ihn zu tröſten.„Ueber ne Weile kommt die Ab⸗ löſung, dann bringen wir dich ins Lazarett!“ Er ſchüttelte abwehrend den Kopf. „Könnt's euch ſparen!— Ich weiß, wie's um mich ſteht!“ Sein Antlitz veränderte ſich ſeltſam.„Kamerad!— Du!— Die Briefe in meinem Rock!— Die nimm an dich!— Ich hab' ſonſt niemanden!“ Er ſchwieg eine lange Weile. Das Reden wurde ihm ſchwer. Dann begann er noch einmal:„Mein Leben ſteht in den Briefen! — Da— in der Heimat,— da bin ich zer⸗ brochen!— Die da ſind anders wie wir!— Die da— verehren die falſchen Götzen!— Das Geld!— Den Stand!— Den Lug!— Da kam ich zu euch!— Hier war, was ich ſuchte!— Die Treue!— Die Ehre!— Das Licht— und die Wahrheit!— Aus dem Opferblut wird hier— ein neues Geſchlecht geboren!— Und wenn ihr einſt heimzieht, — dann werdet ihr die falſchen Götter ſtür⸗ zen!——“ Das waren ſeine letzten Worte. Er konnte ſie nicht zu Ende reden. Noch ehe die Ab⸗ löſung kam, war Herbert Harder tot.— Damals, im Unterſtand, hatte ich den Sinn ſeiner Worte nicht ganz begriffen. Ich ahnte bloß, daß zwiſchen ihnen und ſeinem Leben ein enger Zuſammenhang ſein müſſe. Viele Wochen ſpäter nahm ich wohl gelegentlich die Briefe zur Hand, die mir Harder als Ver⸗ mächtnis hinterlaſſen hatte. Aber draußen an der Front erſchien mir ihr Inhalt ſo winzig,— ſo menſchlich klein, daß ich es nicht verſtehen konnte, wie an ſolch geringem Schickſal ein großes Menſchenleben hatte zer⸗ brechen können.— Denn was war es ſchon beſonders, wenn ein Menſch an einer un⸗ glücklichen Liebe leidet?— So war's nämlich dem Harder ergangen! Er hatte ein Mädchen liebgehabt. Das aber hatte ſich von ihm gewandt, als einer von beſſerem Stand und mit größerem Geldbeu⸗ tel gekommen war. An dieſer Liebe war Harder zerbrochen und hatte als Kriegsfrei⸗ williger den Tod geſucht.— Damals hatte ich über dieſe Briefe den Kopf geſchüttelt. Doch als wir dann heim⸗ kehrten, da wurde mir der Sinn ſeiner letzten Worte Klarheit! Nun verſtand ich es, warum er zu uns an die Front gekommen war. Er war ein Lichtſucher geweſen; er konnte nur ein Leben in Wahrheit und Treue leben. Daheim aber war ihm nur der herzloſe Eigennutz begegnet. Und das hatte ihn zu uns getrieben; zu uns Millionen da draußen, die nur ein Herz,— ein Wille— und ein Ziel waren! Nun erſt verſtand ich den toten Kamera⸗ den, der ſo anklagend und mahnend aus dieſen vergilbten Briefen ſprach. Da empfand ich es als eine gütige Fügung des Schickſals, daß er draußen geblieben war. Denn der Weg aus den Trichtern zur Hei⸗ mat war wie ein Wandern aus dem Licht in die Nacht. Wofür wir vier Jahre geſtritten, lag zerbrochen und geſchändet am Boden. Aus Wahrheit war Lüge, aus Treue war Verrat geworden.— Und grau und hoff⸗ nungslos war unſer Reminiſzere all die bö⸗ ſen Jahre hindurch. Nun iſt es endlich anders gekommen. Das Opfer unſerer Kameraden, das als hoff⸗ nungsvolle Saat dem Schoße einer fremden Scholle anvertraut wurde, hat, wie Millio⸗ nen hoffen, Frucht getragen. Und wenn ich morgen in den vergilbten Briefen meines toten Kameraden blättern werde, dann kann ich ihm die' letzte tröſtliche Antwort auf ſeine letzten Worte geben: „Kamerad Harder, nun iſt dein Opfer vollbracht!— Licht ſtrahlt über einem neuen Geſchlecht, das aus eurem Opferblut gebo⸗ ren wurde! Die Throne der falſchen Götter liegen im Staub. Deine einſame große Sehnſucht aber iſt zur Seele deines ewigen Volkes geworden!“ Neminiſzere „Reminiſzere!“,„Gedenke!“— das iſt der Name dieſes Sonntags, an dem wir der Toten des Weltkrieges gedenken, an dem wir derer gedenken, die auf dem Schlachtfelde gefallen ſind, derer auch, die an Verletzungen und Verwundungen, die ihnen dieſer mörderiſchſte aller Kriege beigebracht hatte, dahingeſiecht ſind, nachdem ſie bereits, neuer Hoffnung voll, in die Heimat und zu den Ihren zurückgekehrt waren, neuer Hoff⸗ nung voll und den Tod im Herzen. Man hat mit dieſem Sonntag, der ſchon im Vor⸗ frühling liegt, der nach den letzten harten Wintertagen ſchon im Zeichen erſter Lenzes⸗ ahnung ſteht, einen würdigen, geeigneten Tag für unſeres Herzens tiefe Trauer ge⸗ wählt. Und wieder, wie in all den letzten Jahren, pilgern am Sonntag„Reminiſzere“ in Tränen zurückgebliebene Mütter und Bräute, Witwen und Waiſen auf die Fried⸗ höfe, wo in ſtillen Gräbern, die oft reihen⸗ weiſe nebeneinanderliegen, die Toten des Weltkrieges den ewigen Schlaf ſchlafen. Und ſie ſchmücken die ſtillen Gräber mit Blumen und Kränzen, und auch der ſchlichteſte Kranz, auch das beſcheidenſte Tannengewinde ſagt: „Wir gedenken! Wir haben nicht vergeſſen!“ Wir gedenken auch der unbekannten Toten, welche ihre Ruheſtätte im fernen Lande ge⸗ funden haben, welche weitab von der Heimat in Maſſengräbern ſchlummern. „Auf ferner, fremder Aue. Da liegt ein toter Soldat. 5 Ein unbekannter, vergeſſ'ner Wohl wahr! Der toten Soldaten, die als „unbekannt“ beigſetzt wurden, gab es ſehr viele, aber vergeſſen ſollen auch ſie nicht bleiben, auch ihrer gedenken wir in Liebe und Treue am Tage„Reminiſzere“, dem Tage der Volkstrauer! Allein in Frank⸗ reich gibt es mehrere hundert Gemeinſchafts⸗ gräber mit über 400 000 deutſchen Kriegs⸗ gefallenen. Auch dieſer in Maſſengräbern ſchlummernden Helden gedenken wir, auch dieſe Maſſengräber, mögen ſie in Frankreich, mögen ſie in Polen oder in Galizien, mögen ſie in Rußland zu ſuchen ſein, ſollen am Tag der großen Trauer mit einem äußeren Zeichen der Liebe und Dankbarkeit ge⸗ ſchmückt werden. 5 In jedem Soldaten, der für ſie fiel, wurde die Nation bis in Innerſte aufgebrochen; in jedem Gefallenen wurde ihre Seele enthüllt. Keiner von den zwei Millionen Toten häkte, damals um den Sinn des Todes befragt, anderes antworten können als: Deutſchland! Iranz Schauwecker. „Berufene“ in die Berufe! Neben der großen Aufgabe der Wiedereingliederung der Arbeitsloſen in den Arbeitsprozeß ergibt ſich Jahr für Jahr die Notwendigkeit, Ausbildungstätigkeit und Lehrzeit für die ſchulentlaſſene Jugend zu ſichern. Die Nachfrage nach Lehrſtellen war gerade in den Kriſenjahren verhält⸗ nismäßig geringer; nun ſchnellt mit der ſich belebenden Wirtſchaft auch die Zahl der Anwärter auf Lehrſtellen in die Höhe. Dieſe Entwicklung hat nichts mit der Kriſe zu tun, ſondern iſt eine ſpäte Kriegsfolge. Der Geburtenrück⸗ gang während der Kriegsjahre wirkte ſich bei der Jugend ſo aus, daß, als die in den Jahren 1915/19 Geborenen, alſo die 1929 bis 1933 Entlaſſenen in der großen Kriſenzeit in die Lehrſtellen kamen, das ſo erheblich geſunkene Angebot an Lehrſtellen glücklicherweiſe eine ſtark eingeſchränkte Nach⸗ frage traf. Das iſt nun Oſtern 1935 anders geworden. Im Jahre 1933 verließen nur je etwa 350 000 Schüler und Schülerinnen die Volksſchule. 1934 hatte ſich die Zahl faſt verdoppelt; ſie betrug je etwa 600 000, und dieſe Zahl wird bis 1940 ungefähr ſo bleiben. Die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung hat es über⸗ nommen, für die Unterbringung unſeres Nachwuchſes Sorge zu tragen. Trotz der ſo angewachſenen Zahl iſt die Lage aber heute günſtiger als früher, da ſich in allen Kreiſen der Wirtſchaft große Bereitwilligkeit zeigt, wieder Lehrlinge aufzunehmen. Daneben obliegt der Reichsanſtalt noch eine beſondere Aufgabe: Die Unterbringung der nicht zum Hoch⸗ ſchulſtudium zugelaſſenen Abiturienten. Die liberale Frei⸗ zügigkeit in der Zulaſſung zum Hochſchulſtudium hat ja in Wirklichkeit mehr geſchadet als genützt. Denn die Zahl der Berufsanwärter ſtand in ſo ſchreiendem Mißverhältnis zur Zahl der offenen Stellen, daß die meiſten doch in andere Be⸗ rufe abwandern mußten, alſo auf Umwegen, die mit Zeit⸗ verluſt, Geld und enttäuſchten Hoffnungen gepflaſtert wa⸗ ren, ſchließlich zu einem ganz andern Ziel kamen, als dem durch das Studium vorgeſehenen, oder das große Heer der dem wirtſchaftlichen Elend ausgeſetzten ſogenannten freien Berufe vermehrten. Man muß ſich erinnern, daß hinter etwa 300 000 Vollakademikern, die gegenwärtig in feſten Stellungen ſitzen rund 150 000 auf Anſtellung warten, wäh⸗ „„ nur jährlich ein Bedarf für 8000 bis 10 000 ent⸗ eht! Die Reichsanſtalt beſchränkt ſich aber nicht darauf, lediglich Arbeitsvermittlungsſtelle zu ſein, ſie will auch der Jugend beratend zur Seite ſtehen bei der Wahl des Berufs. Deshalb hat ſie bei ihren 361 Arbeitsämtern Berufsbera⸗ tungsſtellen eingerichtet und bei 150 Stellen beſondere Bera⸗ tungsſtellen für die Abiturienten. Die Durchführung dieſer Arbeit iſt dem Oberreg.⸗Rat Dr. Handrick übertragen wor⸗ den, der auf eine langjährige Praxis in der Berufsberatung zurückblickt. Dabei wird grundſätzlich die Auffaſſung abge⸗ lehnt, als handele es ſich hierbei um eine Eignungsprüfung, um eine Methode, den jungen Menſchen in einem Examen feſtzulegen, ihm die Berufswahl gleichſam abzunehmen. Die Unterſuchung wird mit den Mitteln der modernen Pſycho⸗ logie angeſtellt. Ohne Anwendung einer komplizierten Ap⸗ paratur, nur mit einfachen, überſichtlichen Aufgaben wird dem jungen Menſchen Gelegenheit gegeben, ſelbſt einmal zu Unterſuchen, für welche Art Arbeit er geeignet iſt oder nicht. Vor allem kommt es darauf an, unrichtige Vorſtellungen, wunſchbeſtimmte Entſcheidungen zu vermeiden, für die die realen Vorausſetzungen in der Natur, in der ſozialen Lage des jungen Menſchen nicht gegeben ſind. Man muß ſich dabei vor Augen halten, wie in den mei⸗ ſten Fällen bisher die Berufswahl ſich vollzogen hat. Sieht man von den ganz großen, eindeutigen und einſeitig gerich⸗ teten Begabungen ab, die immer die Ausnahme bilden wer⸗ den, ſo ſind es nur allzuoft äußerliche Umſtände. Anregun⸗ gen von Außenſtehenden, geſellſchaftliche Beziehungen oder bewunderte Vorbilder und im Zuſammenhang damit Wunſchvorſtellungen, die eine Berufswahl veranlaſſen, die oft der wahren Veranlagung des jungen Menſchen wider⸗ ſpricht. Solche Fehlleitungen ſind viel ſchädlicher, als in der verlorenen Jeit und unnütz verausgabten Geldmitteln zum Ausdruck kommt. Die pfychologiſche Belaſtung, die ein ſolches Verſagen dann hervorrufen muß, iſt nur allzu⸗ oft die Urſache I er ſich charakterlich auswirkender Hemmungen oder 5 Dieſe Irrwege zum Beruf werden übrigens keineswegs nur von ſolchen eingeſchlagen, die beſonders„hoch“ hinauswollen; wir fin⸗ den ſie ſehr oft in handwerklichen Berufen. Natürlich wird ſich erſt nach Oſtern zeigen, ob das ge⸗ ſteigerte Angebot an Lehrlingen von der Wirtſchaft voll auf⸗ genommen werden kann. Soweit das nicht der Fall iſt, wird die Reichsanſtalt Maßnahmen treffen, um in der Ein⸗ richtung von Schulungskurſen den ohne Lehrſtellen Verblie⸗ benen eine Ausbildungsmöglichkeit zu geben, ſie alſo vor allem in geregelter Täkigkeit zu halten. Und dabei wird ſie dann auf Grund ihrer pfychotechniſchen Unterſuchungen die Möglichkeit haben, dieſe Ausbildung der Eignung des jun⸗ en Menſchen anzupaſſen— wenn dieſer es will. Denn auch hier bleibt letzter Grundſatz die Freiwilligkeit und Selbſt⸗ r gegenüber dem entſcheidenden Schritt ins eben. —— Kreuz und Quer Schutzhaft flir ein Komitee eines Karnevalsvereins.— Die ausgebliebene Senſation.— Das Silberſtück im Hühnerei. Die Zeit des Karnevals iſt längſt vorüber, aber die Erinnerung iſt noch nicht gewichen. Oft und gern denken wir an die verſchiedenen Erlebniſſe zurück, denten gern an die Scherze der Zeit, da Narretei Trumpf war. Und noch nach⸗ träglich werden Scherze bekannt und diel belacht werden. Beſonders im Goldenen Mainz, der Stadt des Karnevals und des Humors, wird ein Scherz viel beſprochen, der als Ausklang und auch als Dank für die ſchönen Tage des Karnevals gedacht war. Wie nämlich der„Mainzer An⸗ zeiger“ berichtet, hat Gauleiter Sprenger am Aſcher⸗ mittwochmorgen den Befehl gegeben, alle Mitglieder des Komitees des Karnevalsvereins in Schutzhaft zu nehmen, und ihm im„Zentral⸗Hotel“ vorzuführen. Was war ge⸗ ſchehen?— das war das große Rätſel, das aber bald ſeine Löſung fand. Freilich nach einer harten Nervenprobe, die jedoch von allen Beteiligten gut überſtanden wurde und auf⸗ ging in eine freudige Begeiſterung, nachdem die ganze „Verhaftung“ als ein Scherz unſeres Gauleiters entlarvt wurde. Ja, dieſes Ereignis, das für alle Beteiligten über⸗ raſchend kam, war der Clou der Kampagne 1935. Um 9 Uhr gings los, und zwar zunächſt mit einer Alarmierung einiger Polizeibeamter in Zivil, die in einer Stärke von 9 Mann zu einer„Sonderaktion“ im Gouvernement antraten. Mit eiſernem Ernſt gingen die Beauftragten an ihre Auf⸗ gabe und fuhren mit mehreren Wagen davon. Wohin man kam, traf man die Herren des Ma noch in der Rolle der Lanaſchläfer. Im Haufe des Präſidenten Bender exſchien Poftpefdipertor Herbert, wich keinen Augsfiblick von der Skelle, den Betten, in den Schränken, in Kammern uſw. Im „Zentral⸗Hotel“ wurden die Verhafteten in einen großen Raum gebracht, damit jeder Verdunkelungsgefahr vorgebeugt war, wurden je zwei von einem Polizeibeamten beaufſichtigt. Punkt 11.11 Uhr öffnete ſich eine Flügeltüre und herein trat Gauleiter Sprenger, um die Herren zu einem Kater⸗ frühſtück einzuladen. Er begrüßte alle herzlich und ſagte, er werde dafür ſorgen, daß Mainz die Metropole des Karnevals wird. In regem und fröhlichem Gedankenaus⸗ tauſch blieb der Gauleiter nahezu drei Stunden mit den Komiteetern beiſammen. In die bald hundertjährige Ge⸗ ſchichte des Mainzer Karnevals wird dieſer 6. März als die größte karnevaliſtiſche Senſation eingehen. Eine„Senſation“ gab es auch kürzlich in einem Dorfe des Weſterwaldes, die aber letzten Endes doch keine Sen⸗ ſation war. In dieſem Dorfe hatte ein Geſchäftsmann nachts merkwürdige Geräuſche in einem Raum über ſeinem Schlaf⸗ zimmer vernommen, in dem ein friſch geſchlachtetes Schwein nebſt Würſtchen hingen. Der Geſchäftsmann ſchlich ſich leiſe die Treppe hinauf und verriegelte den Raum von außen. Am frühen Morgen ſchickte er einen Jungen zum Gendarm, um ihn von dem Vorfall zu verſtändigen. Wie ein Lauf⸗ feuer hatte ſich die Nachricht von dem feſtgeſetzten„Ein⸗ brecher“ im Dorfe herumgeſprochen, und ſo wartete im Mor⸗ gengrauen faſt das ganze Dorf geſpannt auf der Straße auf den Ablauf der Dinge, die nun kommen ſollten. Mit Knüppeln bewaffnete Männer ſtiegen mutig die Treppe hinauf, die Tür wurde aufgeſchloſſen, und mit hocherhobenen Keulen ſtürmten die Männer ingrimmig in den Raum, um dem Dieb das Fell zu verſohlen. Aber wer beſchreibt die Enttäuſchung— es war kein Dieb vorhanden. Dafür ſuchte eine Miezekatze mit einem Sprung zwiſchen den Beinen der Männer hindurch das Weite. Ganz flink ging die Flucht allerdings nicht mehr vonſtatten, denn mit vier großen Wür⸗ ſten im Balg kann eben auch eine Katze nicht mehr ſo flink laufen. Ein ſchallendes Gelächter erhob ſich im Kreis der Männer. Die Jagd auf den„Einbrecher“ war vergebens, genau wie die„Jagd“ einer Bauersfrau auf Silberſtücke, zu der die Frau durch einen Zauberkünſtler verleitet wurde, der ſeine Taſchenſpielerſtückchen auf einem Jahrmarkt in der Tſchechoſlowakei gezeigt hatte. Am meiſten wurde nämlich ſeine Geſchicklichkeit beſtaunt, als er aus dem Korb einer flowakiſchen Bäuerin ein Ei entnahm, es zerſchlug und ein blankes ſilbernes Kronenſtück hervorzog. Dieſes Verfahren imponierte der Bäuerin, die das Ei geſtiftet hatte, außer⸗ ordentlich. Sie war davon überzeugt, daß der Zauberkünſtler alle ihre Eier verzaubert hatte, ſo daß in jedem einzelnen ein Kronenſtück wäre. Sie lehnte es daher ab, die Eier zum normalen Preis zu verkaufen. Als ſie die anderen Bäuerin⸗ nen wegen ihrer Leichtgläubigkeit verlachten, zerſchlug ſie ein Ei nach dem anderen, über 300 Stück, und ſuchte vergebens die Silberſtücke. Handel und Wirtſchaft Wirtſchaftliche Wochenrundſchau Börſe. Die Börſe zeigte im allgemeinen große Wider, ſtandskraft. Bei wiederum beachtlichen Kurſen war die Ten denz durchweg feſter. Das Publikum ſchien weiterhin vor, wiegend als Käufer am Aktienmarkt aufzutreten. Geſu waren vor allem Automobilwerte, da in Nachwirkung der Automobilausſtellung immer wieder gute Berichte über die Abſatzentwicklung bekannt werden. Hinzu kam, daß die beiden Etappen der Zinskonverſion günſtig verlaufen ſind. Die Herabſetzung des Zinsfußes hat keineswegs irgendwie be⸗ deutende Verkäufe in den von der Konverſion erfaßten Wert, papieren ausgelöſt. Es zeigte ſich vielmehr, daß die Renten- märkte durchaus ihre innere Feſtigkeit behielten. Sehr deutlich war eine regelmäßige Nachfrage, z. B. für Pfandbriefe, zu beobachten. Der Rentenmarkt hat ſich alſo als durchaus konſolidiert erwieſen. Im Grunde kam die Konverſion in zu⸗ nehmendem Maße auch den Aktienmärkten zugute; ſie hat die Kursentwicklung der Aktien durchweg begünſtigt. Geldmarkt. Der Geldmarkt zeigt ſich nur wenig flüſſig es beſtand weiterhin Nachfrage, die zum Teil in Verbindung mit den Lohnzahlungen ſtand, zum Teil aber auch auf die Vorauszahlungen auf die Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer zurückzuführen iſt. Der Bedarf war zwar nicht ſehr groß, der Geldmarkt ſteht jedoch bereits unter dem Zeichen det jahreszeitlichen Einflüſſe, im beſonderen der Finanzierung des Frühjahrsgeſchäftes der Wirtſchaft. Bei der augenblick lichen Verfaſſung des Marktes genügt ſchon eine relali mäßige Mehrnachfrage nach Geld, um eine gewiſſe An⸗ ſpannung hervorzurufen. Die weitere Geldmarktentwicklung wird vielfach etwas günſtiger beurteilt, da das Reich int April erhebliche Beträge an die Banken auszuzahlen hat, nämlich den Gegenwert der im Dezember ausgeloſten Al beſitzanleihe, größere Beträge ſogen. Sozialſchatzanweiſungen, eine weitere Rate auf die Zinsvergütungsſcheine. Produktenmarkt. An den Getreidemärkten wirkte ſich die programmäßig eingetretene Erhöhung der Getreidepreſe ſo gut wie nicht aus. Das Angebot blieb nach wie vor gleich, die Abrufe der Mühlen erfolgen weiterhin langſam, ſo daß ſich im Geſamtausſehen der Getreidemärkte nichts geändent hat. An den Futtermittelmärkten iſt die Kaufluſt weiter rege, Warenmarkt. Die Großhandelsinderziffer war mit 100% gegenüber der Vorwoche(100.9) um 0.2 Prozent niedriger, Erhöht haben ſich die Preiſe für Brotgetreide, Mehl und Futter. Zurückgegangen ſind die Preiſe für Textile, dann für Häute und Leder. Der Verlauf der Leipziger Frühjahrsmeſſe zeigte, daß ſich das Intereſſe der Welt für deutſche Quali⸗ tätswaren und hochwertige Maſchinen erheblich geſteigert hat. Dieſe Feſtſtellung iſt deshalb von ſo großer Bedeutung, well die Ausfuhrförderung eine der dringendſten Aufgaben der deutſchen Wirtſchaft iſt. Die jetzige Binnenkonjunktur kann nur dann von Dauer ſein, wenn unſere Induſtrie ſich der Notwendigkeit des Außenhandels bewußt wird. Die wirtſchaſtliche Rückgliederung Saarbrücken, 15. März. Hier wurde die erſte Sitzung der Regierung mit den Landräten abgehalten. Dabei wurden die wirtſchaftlichen Richtlinien des Reichskommiſſariats für die Rückgliederung be Landräte dem Reichskommiſſar und der Regierung ihre Wünſche und Sor⸗ bekanntgegeben. Gleichzeitig ſollten die gen vortragen. Regierungspräſident Jung ging in großen Zügen auf die bevorſtehende Arbeit ein, wobei er darauf verwies, daß die Verwaltung im Saargebiet auf dem vor⸗ derſten Poſten des Reiches ſtehe. 2 Er gab der Heberzeugung Ausdruck, daß es mit Unter ſtützung des Führers und der Reichsregierung gelingen werde, unvermeidbare Skockungen, die der Uebergang von einer Regierung auf eine andere bringe, zu überwinden. Die Löſung der Frage der beſonderen zuſätzlichen Ar⸗ beitsbeſchaffung für Induſtrie, Handel, Gewerbe und Handwerk bezeichnete er als eine vordringliche Auf⸗ gabe. Hand in Hand mit der Arbeitsbeſchaffung durch Be⸗ reitſtellung öffentlicher Mittel müſſe natürlich der orga⸗ niſche Aufbau der Saarwirtſchaft gehen, die ſo ſtark werden müſſe, daß beſondere Arbeitsbeſchaffungsmaßnah⸗ men durch die öffentliche Hand in dem Maße, wie ſie zu⸗ nächſt vorgenommen werden müßten, unnötig würden und die Wirtſchaft allein imftande ſei, das Heer der Arbeitslosen gGuf die Done Fehn Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart. Sonntag, 17. März: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zett, Wetter; 8.20 Gymnaſtik; 8.40 Bauer, hör zu!; 9 Evang. Morgenfeier; 9.40 Heldengedenkfeier der Jugend; 10.10 Unſere Gräber verweht der Wind.... 10.45 Deutſches Volk — deutſches Erbe; 11.30 Klaviermuſik; 12 Heldengedenktag, Staatsakk in der Staatsoper Berlin; 13 Heldengedenkfeier, die Fahnen und Standarten der alten Armee werden mit dem Frontkämpferkreuz geſchmückt; 13.25 Heroiſche Muſik; 13.50 Zehn Minuten Erzeugungsſchlacht; 14 Kaſperlſtunde; 15 Die Viertelſtunde für Handel und Handwerk; 15.15 Nach⸗ mittagskonzert; 16.55 Fußballänderkampf Deutſchland— Frankreich, Uebertragung der zweiten Halbzeit; 17.40 Va⸗ Fiationen; 18 Die alte Zunft der Meiſterſinger, ein Beſuch beim„Liederkranz“ im Schulhaus in Alm; 18.30 Konzert; 19 Die Totenſtandarte, deutſches Mahnſpiel; 20 Ezio, Oper volt Händel; 21.30 Kann dir die Hand nicht geben, derweil ich eben ladt, muſikaliſche Hörfolge; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Abendkonzert am Heldengedenktag; 24 Montag, 18. März: 10.15 Jungarbeiter ſchwitzen, Sen⸗ dung zum Reichsberufswettkampf; 10.45 Lieder aus der ga⸗ lanten Zeit; 11 Klaviermuſik; 11.45 Guſtav Ruhland und ſein Werk; 14.15 Sendepauſe; 15.30 Der Strumpf, Hör⸗ bild; 18 Eine Feierſtunde zum Beginn des Reichsberufswett⸗ kampfes; 18.30 Die Regensburger Domſpatzen ſingen; 18.45 Fichtennadelbäder ſind geſund, Funkbericht; 19 Anterhal⸗ tungskonzert; 20.15 Bunte Stunde; 21.30 Handharmonika⸗ konzert; 22.30 Tanzmuſik. Dienstag, 19. März: 8.35 Schallplatteneinlage; 10.15 Engliſch; 10.45 Liederſtunde; 14.15 Sendepause; 15.15 Blu⸗ menſtunde; 15.45 Tierſtunde; 17.30 Deutſche Meiſter; 18 Mir al i 18.15 Kurzgeſpräch; 18.30 Buntes Alle clei; 19 ir iſt manches ſchon paſſiert...., eine Stunde Heiterkeit; 19.45 Funkbericht vom Urlaub deutſcher Arbeiter im Mittel⸗ meer; 20.15 Stunde der Nation; 21 Anterhaltungskonzert; 21.40 Nachrichten; 21.50 Berlin im Dunkel, Hörberichte, da⸗ zwiſchen Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik; 1 Nachtmuſik. Mittwoch, 20. März: 10.15 Muſikaliſche Feierſtunde; 10.45 Mozart⸗Konzert; 11 Haydn⸗Konzert; 14.15 Sende⸗ pauſe; 15.15 Kurzſchriftſport; 15.30 Kinderſtunde; 18 Lernt moxſen; 18.15 Kurzgeſpräch; 18.30 Unterhaltungskonzert; Reichsſender Frankfurt. Sonntag, 17. März: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Jeit, Wetter; 8.20 Gymnaſtik; 8.45 Choralblaſen; 9 Katholische Morgenfeier; 9.45 Deutſches Schatzkäſtlein; 10.15 Chorge? ſang; 11 Hans Schemm zum Gedächtnis; 11.15 Orgelmuſikß 12 Heldengedenkfeier, Staatsakt; in der Berliner Staatsoper 13 Ein Arbeiter erzählt aus ſeinem Leben; 13.15 Mittags“? konzert; 14 Der Zwergkönig, Märchenſpiel; 15 Stunde des Landes; 15.25 Der Bauer gedenkt der toten Soldaten, Funk. folge; 16 Nachmittagskonzert; 16.55 Fußball⸗Länderkampf Frankreich— Deutſchland, Uebertragung der zweiten Halb⸗ zeit; 17.40 Nachmittagskonzert; 18.30 Jugendfunk; 19 Die Totenſtandarte, deutſches Mahnſpiel; 20 Konzert; 22 Zeit Nachrichten; 22.15 Lokale Nachrichtn, Wetter; 22.20 Sport ſpiegel des Sonntags; 22.45 Nachtmufik; 24 Aus deutſchen Meiſteropern. Montag, 18. März: 10.15 Schulfunk; 10.45 Praktiſch Natſchläge für Küche und Haus; 15.15 Kinderfunk; 15.30 Jugendfunk; 18 Jugend packt an, Funkbericht; 18.30 Deutſche Geſpräche; 19 Anterhaltungskonzert; 20.15 Im Park von Schwetzingen, Funkfolge; 20.45 Kleines Konzert; 21 720 aus dem Keller, fröhliche Folge; dazwiſchen: Der Wirts hauf ſinnvolle Würdigung eines handfeſten Standes; 22.20 Kla⸗ viermuſik; 23 Nachtmuſik. Dienstag, 19. März: 10.15 Schulfunk; 10.45 Praktiſch Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Für die Frau n Italieniſch; 18.15 Aus Wirtſchaft und Arbeit; 18.30 Al⸗ Bismarck entlaſſen wurde... hiſtoriſch⸗politiſche Betrachtung 18.50 Unterhaltungskonzert; 19.00 Zum 70. Geburtstag von Fritz Rupp, Mainz; 19.50 Erzeugungsſchlacht; 20.15 Stunde der Nation; 20.55 Nordiſcher Humor; 22.20 Volksmufff 23 Orcheſterkonzert. Mittwoch, 20. März: 10.15 Schulfunk; 10.45 Praktiſhe Ratſchläge für Küche und Haus; 15.15 Heſſiſche Höhenlif, bunte Bilder, anſchließend: Es geht ein Liedchen im Volke heimatliche Weiſen; 18 Jugend packt an; 18.15 Aus Zeit und Leben; 19 Tanz der Inſtrumente; 20.15 Stunde der fungen Nation; 20.45 Das neue Marſchpotpourri; 21.30 Lieder dus der italieniſchen Schweiz; 22.20 Kammermuſik; 23 Tanzmuf S AA S D l FTT... K 5 Der Juſtizrat, ein ſehr beweglicher Herr, zirka ſech⸗ zig Jahre alt, trat mit einer Aktenmappe ins Zimmer.— Er war in jungen Jahren als Rechtsanwalt in Berlin geweſen und hatte ſich dort infolge ſeiner großen Sach⸗ kenntnis, mit der er die verworrenſten Rechtsfälle ſchlich⸗ tete, einer großen Beliebtheit erfreut, war aber auch ſehr gefürchtet bei ſeinen Prozeßgegnern. Als der längſt verſtorbene Juſtizrat der Kreisſtadt, Doktor Beckmann, durch eine langwierige Krankheit ſei⸗ ner Praxis nicht mehr nachkommen konnte, wählte er unter ven vielen ihm vorgeſchlagenen Rechtsanwälten Herrn Doktor Seeger auf Grund erſtklaſſiger Empfehlun⸗ gen zu ſeinem Vertreter. Nach dem Tod des Juſtizrats Beckmann übernahm Doktor Seeger die geſamte Praxis des Verſtorbenen und wurde nach mehreren Jahren ebenfalls zum Juſtizrat er⸗ nannt. Er war auch langjähriger Rechtsbeiſtand des Grafen Eberhard und wurde als Freund des gräflichen Hauſes betrachtet. Nach einer mehr herzlichen als formellen Begrüßung machte Eberhard ihn auf ſeinen Sohn aufmerkſam. Egon war bei dem Eintritt des Juſtizrates in takt⸗ voller Weiſe zum Bücherſchrank gegangen und beſah ſich die Neuanſchaffungen ſeines Vaters. Er kam auf den Juſtizrat zu und begrüßte ihn noch herzlicher, als es Eber⸗ hard getan hatte. „Herr Juſtizrat, ich freue mich wirklich, Sie bei ſo prächtiger Geſundheit wiederſehen zu können.“ „Ich danke Ihnen, lieber Graf,“ entgegnete der Juſtizrat.„Alſo auch wieder hier?“ „Ja, ſeit heute morgen.“ Der Juſtizrat rieb ſich vergnügt die Hände. „Das trifft ſich ja prächtig. Da können Sie gleich Zeuge einer ſehr angenehmen Nachricht ſein, die ich Ihrem Herrn Papa zu überbringen habe.“ Eberhard hatte unterdeſſen Friedrich befohlen, eine friſche Flaſche Rüdesheimer zu bringen, und dieſer hatte ſich des Auftrages ſchnellſtens entledigt. Man nahm Platz und ließ die Gläſer anklingen. Nach einer kleinen Pauſe ſetzte ſich der Juſtizrat in Poſitur und begann:„Mein hochverehrter Herr Graf,“ wandte er ſich an Eberhard,„Sie werden gewiß ſehr inte⸗ reſſiert ſein, was mich ſo früh am Morgen zu Ihnen führt?“ „Ich kann es nicht leugnen!“ gab Eberhard zurück. Der Juſtizrat fuhr fort:„Nun, dann will ich Sie nicht länger auf die Folter ſpannen, Herr Graf.— Ich habe Ihnen nämlich die Mitteilung zu machen, daß ich Ihren Prozeß mit der Firma Peters u. Co. in letzter In⸗ ſtanz gewonnen habe.“ Auf Eberhards Geſicht lag ein freudiges Lachen, und auch Egon war angenehm überraſcht. Der Juſtizrat gratulierte herzlich und ſagte dann mit Humor:„Ja— es war ein ſchweres Stück Arbeit, aber ich habe es geſchafft.— Hier,“ er entnahm ſeiner Mappe einige Papiere,„ſind die betreffenden Akten, aus denen Sie alles erſehen können. Und hier,“ er holte einen Brief hervor,„habe ich die Nachricht, daß von der Firma Peters u. Co. fünfzigtauſend Mark auf Ihr Bankkonto eingezahlt wurden.“ „Herr Juſtizrat,“ nahm jetzt Eberhard in beſter Laune das Wort,„ich danke Ihnen herzlich für das er⸗ freuliche Reſultat. Heute trifft ja alles prächtig zuſam⸗ men: die Heimkehr meines Sohnes und die günſtige Er⸗ ledigung der Angelegenheit, die ich mit ihm zu beſprechen hatte, durch ihn ſelbſt; jetzt die Nachricht über den gewon⸗ nenen Prozeß. Heute iſt ja ein wahrer Glückstag für mich.“ „So etwas hört man gern,“ ſagte der Juſtizrat und mit einem gewiſſen Stolzgefühl fuhr er fort:„Da drü⸗ ben,“ er zeigte mit der Hand nach der Richtung des Faleſſes Prachtitz,„iſt heute auch eine Glückliche zu fin⸗ den.“ Eberhard ſah den Juſtizrat geſpannt an und fragte mit Betonung:„Sie meinen die Baronin?“ 8 85 „Ja, die!“ beſtätigte der Juſtizrat.—„Wie Sie ja ſchon wiſſen, hatte ſie der verſtorbene Baron zu ſeiner alleinigen Erbin beſtimmt.— Nun enthielt das Teſta⸗ ment, das ſeinerzeit in München bei einem Notar ange⸗ fertigt wurde, einen kleinen Formfehler, den ich ſofort erkannte und der mir unter keinen Umſtänden unterlau⸗ en wäre, wenn ich es abgefaßt hätte. Die Sache ſtand faul, denn bei Verluſt des Prozeſſes mußte der größte Teil des Vermögens an die Verwandten des Barons fallen, und die Baronin wäre, im Vergleich zu dem Geſamtvermögen, arm zu nennen geweſen. Und richtig, die erſte und zweite Inſtanz entſchied zu ungunſten der Baronin.“ 5 5 Eberhard und Egon hingen mit Spannung an ſeinen ippen. N Ich ging in die dritte Inſtanz und in dieſer habe ich den Prozeß glatt gewonnen.“ In Egons Augen leuchtete es auf, und Eberhard lächelte ſtillvergnügt vor ſich hin. Der Juſtizrat hatte beide ſcharf beobachtet. „Ueber das Reſultat hatte ich die Baronin, bevor ich zu Ihnen kam, perſönlich unterrichtet. Ich komme direkt von ihr.— Sie können ſich denken, wie ſie ſtrahlte. Er tat geheimnisvoll:„Ihr Vermögen beträgt— Ihnen, meine Herren, kann ich es ja ſagen, ich bitte um Diskre⸗ tion— fünf Millionen.“ i Eine momentane Stille herrſchte im Zimmer. Man hörte nur das Ticken der Wanduhr. Der Juſtizrat ließ den beiden Zeit, ſich von ihrem Erſtaunen zu erholen, und wandte ſich dann an Egon: Za, ja, mein lieber, junger Freund— eine ganz nette Summe, und ich würde mich freuen, wenn ich den Prozeß auch für Sie gewonnen hätte. Pirſchen Sie ſich da mal ran und ſetzen Sie mich mit der Abfaſſung des Heirats⸗ vertrages baldigſt in Nahrung.“ 5 Eberhard hatte unterdeſſen ſeinem Sohn hinter dem Rücken des Juſtizrates Zeichen gegeben, die beſagten, daß er verſchwinden ſolle. ſo wird Seifenreſt ent⸗ Egon hatte begriffen und erhob ſich daraufhin ſo⸗ fort. Er reichte dem Juſtizrat die Hand und ſagte gut gelaunt:„Ich werde mir Mühe geben, Ihren Wunſch ſo ſchnell als möglich zu erfüllen.— Aber jetzt muß ich bit⸗ ten, mich entfernen zu dürfen, denn ich habe noch nicht einmal den Reiſeſtaub abgeſchüttelt.“ 5 Der Juſtizrat wollte ſich gleichfalls verabſchieden, aber Eberhard hielt ihn zurück und bat ihn, wieder Platz zu nehmen. Als die beiden Herren ſich wieder gegenüber⸗ ſaßen, verhielt ſich der Juſtizrat abwartend, denn er ahnte, daß der Graf noch etwas auf dem Herzen hatte.— Sei⸗ nem ſcharfen Blick war es nicht entgangen, daß die plötz⸗ liche Verabſchiedung Egons abſichtlich herbeigeführt wurde. Eberhard begann: bc„Mein lieber, hochverehrter Herr Juſtizrat——“ er tockte. Der Juſtizrat wurde aufmerkſam. Wenn ein Ariſto⸗ krat, der doch eigentlich nur gewohnt war, zu befehlen, eine derartige Anrede vom Stapel ließ, dann mußte etwas ganz Außergewöhnliches vorliegen. Er war ganz Ohr. „——— nachdem Sie uns heute wieder bewieſen haben, daß Sie eine äußerſt glückliche Hand haben, möchte ich Sie noch mit der Erledigung einer ſehr delikaten An⸗ gelegenheit betrauen. Alſo—— es fällt mir eigentlich ſchwer— mein Sohn— hat ſich in Heidelberg in eine Liebelei eingelaſſen.“ „Das iſt entſchuldbar!“ rief der Juſtizrat impulſiv. „In Heidelberg liegt nämlich viel Zärtlichkeit in der Luft. —— Alſo ein Studentenliebchen?“ und wie in Erinne⸗ rung an ſeine eigene Studentenzeit ſang er leiſe vor ſich hin:„Ich hab' mein Herz in Heidelberg verloren!“ Als ihn nun Eberhard, ob ſeiner leichten Auffaſſung über dieſe für ihn ſo peinliche Affäre ganz erſtaunt anſah, ſagte der Juſtizrat, um der Sache einen humoriſtiſchen Anſtrich zu geben:„Na ja, er iſt jung. Das iſt ein mildern⸗ der Umſtand, und wenn keine Komplikationen——“ „Das iſt es ja,“ fiel ihm Eberhard in's Wort,„die ſind eben zu befürchten!“ Er griff in ſeine Taſche und übergab ihm Fannis Brief an Egon. Der Juſtizrat las den Brief aufmerkſam durch und ſagte dann bedächtig:„Erſt abwarten— Zeit konſtatieren und dann handeln. Solche Fälle ſind mir aus meiner Berliner Praxis zu Dutzenden bekannt.— Nur ſich nicht gleich in's Boxhorn jagen laſſen. Ich kenne ſolche Situa⸗ tionen aus eig...—“ er unterbrach ſich,„ich wollte ſagen— na— man war doch auch mal jung. Die Choſe bleibt ſich doch immer gleich: da iſt auf der einen Seite ein junger, hübſcher Student, auf der anderen ein Mädel mit einem zuckerſüßen Geſicht. Dekoration: Mondſchein — Flieder— Nachtigall—— und das Unglück iſt fertig. N Mege en Heger. S damen der Hdusfrau 5 Beſen und Bürſten ſind für die Hausfrau unent⸗ behrliche Gebrauchsgegenſtände und bedürfen deshalb ihrer Aufmerkſamkeit bei der Pflege und Aufbewahrung. Beſen bedürfen öfter der Reinigung, nicht allein der Sauberkeit halber, ſondern weil ihre Haltbarkeit dadurch we⸗ ſentlich erhöht wird. Mit einem ſchmutzigen Beſen iſt nicht gut kehren, und man darf niemals erſt einen Beſen ein⸗ ſchmutzen laſſen, wozu leider die ſchwarzen Borſten oft ver⸗ leiten, da man ihnen ja nicht immer den Schmutz anſieht. Man ſollte nach jeder Benutzung möglichſt die Beſen im Freien ausſchütteln ſowie ſie von allen anhaftenden Fäden und Fuſſeln befreien. Auch kann man ſie öfter mit einem groben Kamm auskämmen. Von Zeit zu Zeit halte man die Beſen einige Minuten über Waſſerdampf, wodurch die Borſten gut aufgelockert werden. Für die Aufbewahrung von Beſen. Handfegern uſw. gibt es praktiſche Schränke, die mit einem Brett verſehen werden können. Hier iſt die Hauptſache, daß alle Beſen, große und kleine, hängend aufbewahrt werden. Nie⸗ mals aber ſollen ſie in der Nähe des Herdes oder eines warmen Ofens ihren Aufbewahrungsplatz haben, weil ſich ſonſt der Leim, mit dem die Borſten befeſtigt ſind, löſt und das Holz bricht.— Für einen Zimmerbeſen empfiehlt es ſich, in Möbelkantenhöhe einen dicken Filzſtreifen anzuleimen, da dadurch beim Ausfegen keine Möbel angeſtoßen werden. Bürſten bedürfen ebenfalls einer ſorgſamen Reini⸗ gung. Sie werden in Seifenwaſſer gelegt, aber nur ſo tief, daß wohl die Borſtenanſätze, nicht aber das Holz naß wer⸗ den. Kräftig geſchwenkt und ausgeſcheuert, läßt man ſie auf den Borſten ſtehend trocknen. Polierte Rücken müſſen bei eptl. Naßwerden ſofort getrocknet werden. Sind aber ein⸗ mal Bürſten ſchon weich geworden, ſo lege man ſie einige Zeit in eine nicht zu ſtarke Alaunlöſung, dann werden ſie wieder tadellos ſteif und laſſen ſich wie im Anfang benutzen. Nagelbürſten, die durch langen Gebrauch verſeift ſind, lege man einige Stunden in kaltes Salzwaſſer, jeder fernt. Verklebte Bohnerbürſten ſtelle man bis f Borſtenan⸗ atz in eine lau⸗ warme Lauge und laſſe ſie 5 lange darin, bis ſich alles Wachs und aller Schmutz gelöſt hat. Dann ſchwenke man ſie in klarem Waſſer, und ſo werden ſie wieder ganz ſauber. Zum Trocknen wird die Bürſte ſeitwärts gelegt, damit alles Maſſer abtropfen kann. Erſt nach⸗ Am die Borften zu lockern, werden die Beſen von Zeit zu Zei“ über Vaſſer⸗ dampf geht ken. Meiſtens werden ſolche Fälle mit einigen hundert Marz aus der Welt geſchafft.“ Eberhard hatte ihn ruhig ausſprechen laſſen. Die leichte Art und Weiſe, wie der Juſtizrat die Sache auf⸗ faßte, beruhigte ihn. „Ja, das wäre alles recht ſchön und gut, aber mein Sohn hat dieſer Perſon ein Heiratsverſprechen gegeben und ihr ſogar geſchworen, dieſes Verſprechen zu halten.“ Der Juſtizrat wurde unruhig und machte ein Geſicht, als ob er bittere Mandeln kaue. Wenn das der Fall war, dann konnte die Sache nicht ſo leicht aus der Welt ge⸗ ſchafft werden. Und wenn nun gar die Komplikationen eintreten würden, die man aus dem Brief mit Leichtigkeit herausleſen konnte, dann mußte das Bankkonto des Gra⸗ fen um eine nicht unerhebliche Summe erleichtert werden. Jedenfalls wollte er aber ſein Möglichſtes tun, um die Angelegenheit für alle Teile befriedigend zu löſen. Er wandte ſich an den Grafen mit der Frage:„Um wen handelt es ſich da in Heidelberg?“ Auf Eberhards Geſicht legte ſich wieder die verächt⸗ liche Miene. „Die Perſon ſoll, wie mir mein Sohn ſagte, die Geigerin einer Wiener Damenkapelle ſein, die in Heidel⸗ berg konzertierte.“ Dem Juſtizrat ging ein altes Schlagerlied durch den Kopf:„Die— von der Damenkapell!“ Unterdeſſen hatte er den Briefumſchlag einer genauen Beſichtigung unter⸗ zogen und konſtatierte:„Poſtſtempel Hamburg! Datum erſter Auguſt!“ Er drehte den Umſchlag um und las die Adreſſe der Abſenderin:„Fanni Stolzenthaler— Ham⸗ burg!“ In ſeinen Augen leuchtete es auf. „Herr Graf, dieſe Perſon, wie Sie ſie bezeichneten, iſt in Hamburg, und dieſer Umſtand erleichtert uns die ganze Angelegenheit. Ich habe nämlich in den nächſten Tagen dort einige Termine wahrzunehmen. Die Gelegen⸗ heit iſt günſtig. Ich werde mich mit dieſer—“; da ihm der Name entfallen war, las er nochmals die Adreſſe der Abſenderin,„Fanni Stolzenthaler— perſönlich ins Be⸗ nehmen ſetzen und ſehen, was ſich machen läßt. Ich habe ja Generalvollmacht von Ihnen. Den Brief bitte mir zu belaſſen.“ „Selbſtverſtändlich, lieber Juſtizrat.“ Er erhob ſich, der Juſtizrat ebenfalls. Eberhard reichte ihm die Hand, ſchüttelte ſie kräftig und während er ihn zur Türe gelei⸗ tete, ſagte er:„Ich will gerne hoffen, daß Sie mir auch in dieſer Angelegenheit eine frohe Nachricht übermitteln können.“ Der Juſtizrat verabſchiedete ſich im vollen Vertrauen auf ſeine Routine mit den Worten:„Herr Graf, verlaſ⸗ ſen Sie ſich ganz auf mich. Ich werde dieſe Perſon ſchon klo kwiage dem die Bürſte vollkommen trocken iſt, kann man ſie wie⸗ der zum Bohnern gebrauchen. Dieſe Reinigung iſt von Zeit zu Zeit nötig, wenn man nicht einen verſchmierten Boden haben will. Kleiderbürſten ſollte man nach jedem Gebrauch mit einem weichen Tuch abreiben, um ſie ſo vor dem Einſchmutzen zu ſchützen. Sehr gut iſt das Abreiben mit erhitzter Kleie, die man dann aber durch Klopfen und Abreiben auf einem Tuch wieder entfernen muß. Bürſten lege man zum Trock⸗ nen auf ein reines Küchentuch. Zahnbürſten reinige man in einer milden Sodalöſung. Man ſollte ſie nicht, wie es oft üblich iſt, in einem Zellu⸗ loidbehälter aufbewahren, da ſie dann leicht einen muffigen Geruch annehmen. f Pinſel muß man ſofort nach Gebrauch reinigen. Sie werden zunächſt ausgedrückt und mit Papier abgewiſcht, bevor man ſie in lauwarmes Seifenwaſſer legt. Oelfarbe wiſche man mit Terpentinöl aus. Hart gewordene Pinſel lege man einige Stunden in Petroleum und wiſche mit rei⸗ nem Petroleum nach. Man kann ſie auch in Sodalauge (einen Teil Soda auf drei Teile Waſſer) legen, muß ſie dann aber freiſchwebend über die Löſung hängen, ſo daß nur die Borſten darin bleiben. Der ſehr beliebte Mopbeſen wird in lauwarmem Sei⸗ fenwaſſer mit einer Handvoll Salz und einem Schuß Sal⸗ miakgeiſt gereinigt. In dieſer Löſung wäſcht man den Mop gut durch und ſpült ihn dann in klarem Waſſer gut nach; zum Trocknen wird er aufgehängt. Wenn er ſehr ſchmutzig iſt, kann man das Verfahren wiederholen. . a So müſſen die Bürſten zum Trocknen hingelegt werden. Aufnahmen: Schoepcke(2) Elwas für die Küche Eine Soße für Kotelett oder Schnitzel. Wenn das Fleiſch weich gebraten iſt, nimmt man es aus der Pfanne, gibt zu dem Bratfett etwas Waſſer und etwas Suppen⸗ würze, läßt aufkochen, gibt einen Eßlöffel ſaure Sahne hin⸗ zu und bindet die Soße nach Belieben leicht mit Mehl oder Mehlſchwitze. Man kann auch etwas fein gehackte Peterſilie hinzufügen. Der Pracherkuchen. Man reibt Schwarzbrot und gibt es in eine gut mit Butter ausgeſtrichene Springform ſchicht⸗ weiſe mit fein geſchnittenen Aepfeln und Zucker. Die oberſte Schicht muß Brot ſein, das man dann mit 125 Gramm zerlaſſener Butter übergießt. Der Kuchen iſt im Ofen etwa eine Stunde zu backen. Er wird warm zu Tiſch gegeben. Man kann auch Schlagſahne dazu reichen. s Das Hamburger Nationalgericht. Etwa 500 Gramm Schweinebauch kocht man in Waſſer, dem man das Salz Dang gen hat, mit etwa 1 Kilogramm Steckrübenſtücken gar. inn nimmt man das Fleiſch heraus, ſtellt es warm und kocht 1 Pfund Kartoffeln mit dem Rübengemüſe gar, zer⸗ drückt alles mit der Gabel, ſchmeckt es mit Pfeffer und Maggiwürze ab und bringt das Gericht, mit Scheiben von Schweinebauch umlegt, zu Tiſch. — Einheimiſcher Sport Fußball der Bezirksklaſſe im Bezirk 1(Nordbaden) Gruppe Weſt. iſt Meiſter! Die Ergebniſſe des Sonntag waren: Viernheim Friedrichsfeld— Viernheim 2:2 Neulußheim Sandhofen 1:0 Feudenheim— Altrip 2:2 Käfertal Hockenheim 1:0 Phönix— Seckenheim 2:0 Viernheim hat den noch notwendigen Punkt zur Meiſter⸗ ſchaft in Friedrichsfeld geholt. Nach anfänglichen Schwan⸗ kungen in der Mannſchaftsleiſtung hat ſich Viernheim doch zur beſtändigſten Elf herausgeſpielt— ein würdiger Meiſter. Zu den ſchweren Aufſtiegsſpielen wünſchen wir das Beſte. Daß in Neulußheim ſchwer zu gewinnen iſt, mußte auch Sandhofen erfahren. Mit dem knappſten aller Ergeb⸗ niſſe wurden die„Mannheimer“ geſchlagen und gaben da⸗ mit gleichzeitig den Anſpruch auf den Meiſtertitel ab. Feudenheim hatte aus vereinsdiſziplinariſchen Gründen 5 Mann der erſten Mannſchaft geſperrt. Altrip ließ dieſe billige Gelegenheit nicht unausgenutzt vorbeigehen und holt ſich trotz vielfachem Erſatz einen höchſt wertvollen Punkt. Käfertal bleibt in der Bezirksklaſſe. heim erbeuteten Punkte waren Die gegen Hocken⸗ ausſchlaggebend. Ilvesheim lieferte wieder ein Zeit. Die Schußfreudigkeit des wieder. Seckenheim konnte auf dem Phönix⸗Platz nicht viel zeigen. Auch der Gegner war nicht ſonderlich auf dem Damm. Unnötig hart wurde geſpielt und ſo die ſchönſten Chancen vergeben. Die Tabelle: Spiel, wie in alter Sturmes gibt das Reſultat Vereine Sp. gew. unent. verl. Tore Punkte Viernheim 21 14 5 2 5432 83 Friedrichsfeld 21 12 5 4 44 35 29 Sandhofen 18 11 2 5 43:17 24 lvesheim 19 10 3 6 41:30 23 eudenheim 21 8 5 8 37:35 21 Hockenheim 20 9 2 9 37:38 20 Neulußheim 20 7 5 8 43:39 19 Käfertal 21 8 3 10 39:41 19 Phönix Mannheim 19 7 3 9 49:40 17 Altrip 20 6 5 9 34:43 17 Seckenheim 18 4 3 11 2747 11 Oberhauſen 21 3 15 17 31:82 1 Morgen ſpielen: Hockenheim Oberhauſen Sandhofen— Friedrichsfeld Neulußheim— Käfertal Phönix— Viernheim Seckenheim— Ilvesheim f Hockenheim wird den Oberhäuſer keine Gewinn geben. Man hat die Niederlage gegen die Gäſte auszuwetzen. In Sandhofen geht es um den zweiten Platz. Die Platzherren haben die größeren Chancen. Neulußheim gibt die letzte Gelegenheit nicht aus der Hand und wird Käfertal geſchlagen nach Hauſe ſchicken. Phönix hat den Meiſter Viernheim als Gegner. Viern⸗ heim hat kein ſonderliches Intereſſe mehr an den Spielen. Die Mannſchaft wird ſich auf die kommenden Aufſtiegs⸗ ſpiele vorbereiten. Dadurch hat Phönix eine große Ge⸗ legenheit, die ſicher ausgenützt wird. In Seckenheim ſteigt der Lokalkampf gegen Ilvesheim. Die Spiele ſind immer intereſſant. Jeder Spieler gibt alles her, und ſo kann man mit Beſtimmtheit ein großes Spiel vorherſagen. Glück auf! Chance auf der Vorrunde Auswärtiger Sport. Auf nach Paris, das wird am Sonntag die Parole vieler Tauſende deutſcher Sportfreunde ſein, und die Zurückbleiben⸗ den werden mit nicht weniger großer Spannung die Nach⸗ richten vom großen Fußball⸗Länderkampf erwarten. Dieſe dritte Begegnung der Nationalmannſchaften von Frank⸗ reich und Deutſchland ſteht unbedingt im Mittelpunkt der Ereigniſſe nicht nur des Fußballs, ſondern des geſamten ſportlichen Geſchehens in Deutſchland. Fußball⸗ und Sportdeutſchland erhoffen diesmal einen Sieg Anſerer Vertreter; Buchloh; Janes, Buſch; Gramlich, Mün⸗ zenberg, Appel; Lehner, Siffling, Conen, Rohwedder, Ko⸗ bierſti ſollen ihn erkämpfen. Aber Frankreichs Fußball iſt ebenſo wie der Deutſchlands in den letzten Jahren mächtig nach vorne gekommen. Anſere Spieler treffen bereits am Samstag in Paris ein, werden alſo genügend eit haben, um ſich auszuruhen. Schiedsrichter wird Jean euter(Lu⸗ zemburg) ſein, der auch das Treffen Schweiz B— Deutſch⸗ land B in Luzern gepfiffen hat. Ein weiteres Länderſpiel intereſſiert: die Prager Be⸗ gegnung Tſchechoſlowakei— Schweiz. Man darf geſpannt ſein, wie die umgekrempelte Schweizerelf ſich in Prag ſchlagen wird. Pfeifenmann iſt hier der Kölner Bau⸗ wens, deſſen internationaler Ruf als Schiedsrichter anerkannt gut iſt. Frankreich⸗Reiſen unternehmen Phönix Ludwigs⸗ hafen und VfL Neckarau. Die Pfälzer gaſtieren beim Fc Rouen, während die Mannheimer beim FC Sochaux einer faſt unlösbaren Aufgabe gegenüberſtehen. In Deutſchland ſelbſt ſtehen die Gauliga⸗Verbands⸗ ſpiele unmittelbar vor dem Abſchluß. Die meiſten der ſechs noch fehlenden deutſchen Gauen dürften am Sonntag abend ihre Meiſter ſowie ihre Abſteigenden melden können. Im Süden ſpielen: Sportfreunde Saarbrücken— 1. FC Kaiſers⸗ lautern, FSW Frankfurt— Saar 05 Saarbrücken, Boruſſia Neunkirchen— Urrion Niederrad, VfR Mannheim— FV Karlsruhe(Sa), SV Waldhof— 1. Fc Pforzheim, Phönix Karlsruhe— VfB Mühlburg, Freiburger F— Germania Karlsdorf, Sportfreunde Stuttgart— Stuttgarter Kickers, 1. SSV Alm— Ulmer FV 94, SW Feuerbach— Anion Böckingen, SV Göppingen— SC Stuttgart, Wacker Mün⸗ chen— Fe 05 Schweinfurt, ASV Nürnberg— Sp⸗Vgg Weiden.— Ebenfalls vor Abſchluß der Verbandsſpiele ſteht man im Handball. Zwar ſteht in den vier ſüddeutſchen Gauen noch kein Meiſter endgültig feſt, aber auch hier dürfte der Sonntag die Sach⸗ lage ändern. Es ſpielen: Südweſt: TSV Herrnsheim— Polizei Darmſtadt, VfR Kaiſerslautern— Pfalz Ludwigs⸗ hafen, TV Haßloch— S Wiesbaden, SV 98 Darm⸗ ſtadt— Tgeſ Offenbach, TV Frieſenheim— BfR Schwan⸗ heim; Gau Baden: 08 Mannheim— Phönix Mannheim, TW Ettlingen— Tſchft Beiertheim, TSV Nußloch— Tgde Ketſch, SV Waldhof— VfR Mannheim, Gau Württemberg: ſpielfrei; Gau Bayern: Polizei München— Sp⸗Vgg Fürth, 1. Fc Nürnberg— 1860 München. Die Gewichtheber haben in der württembergiſchen Mannſchaftsmeiſterſchaft, die in Stuttgart durchgeführt wird, ihre einzige Veranſtal⸗ tung von Belang. 5 Nach Paris! Der 3. Fußball⸗Länderkampf Frankreich— Deutſchland. Der Deutſche Fußballbund ſetzte die Reihe ſeiner dies⸗ jährigen Länderſpiele mit der Begegnung gegen Frankreich fort, die am Sonntag nachmittag im Pariſer Prinzenpark, im Innenraum der Radrennbahn, vor ſich gehen wird. Der deutſchen Fußballelf ſteht ein Spiel bevor, das vollſten Kräfteeinſatz, beſte Kondition und vor allem eine gute Mannſchaftsleiſtung erfordert, wenn es zu einem Erfolg ge⸗ ſtaltet werden ſoll. Es iſt bekannt, daß wir zweimal gegen Frankreich ſpielten und jedesmal ohne Sieg blieben. Vor genau vier Jahren fuhr eine deutſche Nationalmannſchaft an die Seine, man war ſiegesſicher und umſo größer war die Enttäuſchung, als der Sieg mit 1:0 an die Franzoſen fiel. Aber auch die Revanche in Berlin glückte uns nicht. Zwar lagen wir 3:1 in Front, aber im Endſpurt ſchafften die kampfkräftigen und ſchnellen Franzoſen doch noch den Aus⸗ gleich. Inzwiſchen hat ſich aber im deutſchen Fußballſport vieles geändert. Wir haben jetzt nicht nur gute Spieler, ſondern ſind in der Lage, eine gute Mannſchaft ins Feld zu ſtellen, auch wenn es nicht immer dieſelben Spieler ſind. Die Spieler, die heute für die deutſche Mannſchaft in Frage kommen, kennen ſich gut, ſie verſtehen ſich, ſie pflegen durch⸗ weg die gleiche Spielweiſe— kurz: im Spiel einer deutſchen Nationalmannſchaft liegt Syſtem, es herrſcht eine klare Linie vor. Unſere Erfolge im vergangenen Jahr und auch in den zwer diesjährigen Länderſpielen kommen nicht von ungefähr, ſie ſind lediglich die Auswirkung einer zielbewußten Arbeit. Heute fährt unſere deutſche Mannſchaft mit ganz anderen Ausſichten nach Paris, als vor Jahren. Heute tritt ſie auch dem ſchwerſten Gegner mit Ausſicht auf Erfolg gegenüber, eben weil ſich Können, Kampfkraft, Einſatzbereitſchaft und Siegeswillen in wunderbarer Weiſe vereinen. Trotzdem wird die deutſche Elf vor einer ſehr, ſehr ſchweren Aufgabe ſtehen. Das Leiſtungsniveau des franzöſiſchen Fußballſports iſt näm⸗ lich auch nicht ſtehengeblieben, ſondern es hat ſich weiter ge⸗ hoben und heute iſt auch Frankreich in der Lage, eine ganz erſtklaſſige Nationalelf ins Feld zu ſtellen. Zuletzt ſpielten die Franzoſen in Rom gegen Italien und verloren nur knapp 1:2. Ermißt man nun die Schwere der Aufgabe, die der deutſchen Elf harrt? Aber wir denken an Neapel, an Warſchau, an Amſterdam und ſind zuverſichtlich! Die Mannſchaſten Dem belgiſchen Schiedsrichter L. Baert, der den deutſchen Spielern nicht unbekannt iſt, werden ſich die Mannſchaften wie folgt ſtellen: Deutſchland: Buchloh Janes Buſch Gramlich Münzenberg Appel Lehner Siffling Conen Rohwedder Kobierfki Nuic Duhart Nicolas Beck Aſton Delfour Verrieſt Gabrillargues Mattler Van Dooren Thepot Frankreich: Als Erſatzleute ſtehen deutſcherſeits u. a. der Regens⸗ burger Jakob als Torhüter und vorausſichtlich der Wal d⸗ höfer Heermann als Läufer und Stürmer zur Ver⸗ fügung. Frankreich bietet Llenſe, Andoire, Charbit und Ceſember auf. Oeutſchland kommt alſo mit acht Spielern, die zuletzt in Amſterdam dabei waren. Anſtelle von Stührk ſteht nun Janes in der Ver⸗ teidigung, der Berliner Appel erſcheint wieder in der Läufer⸗ reihe und im Sturm findet man wieder Siffling, deſſen gutes Aufbauſpiel man in Amſterdam vermißte. Dieſe Elf kann ſich in Paris ſehen laſſen. Es iſt gegen keinen Spieler etwas einzuwenden, es ſind tatſächlich die Beſten, die wir augenblicklich für die einzelnen Poſten zur Verfügung haben. Bemerkenswerter Weiſe iſt Münzenberg der einzige Spieler. 1 der ſchon 1931 in Paris dabei war(und das Pech hatte den Ball ins eigene Tor zu ſchlagen!). Gramlich und Ab⸗ bierſki kämpften in Berlin gegen die Franzoſen. Fraukteich ſtützt ſich ebenfalls auf bewährte Spieler, und in erſter Linie auf die, die in Rom dabei waren. Einige Schwächen, die ſich in Rom ergaben, glaubt man ausgemerzt zu haben. Der „große“ Alex Thepot ſteht wieder im Tor, in der Sturm⸗ mitte erſcheint wieder der ſchußgewaltige Nicolas(der in Berlin ſpielte!), Aſton ſteht nun auf ſeinem angeſtammten Poſten und links erſcheint mit Nuic ein vielverſprechender Neuling, da Langiller, viele Jahre Kapitän der franzöſf⸗ ſchen Länderelf, außer Form iſt. Verteidigung und Läufer⸗ reihe blieben unverändert. Frankreichs Stärke wird neben der Verteidigung der Innenſturm mit Beck⸗Nicolas⸗Duhart ſein. Münzenberg findet hier eine dankbare Aufgabe. Ir Frankreich erwartet man von dieſer Mannſchaft einen Sieg. Die deutſchen Spieler haben es in der Hand, die franzöff⸗ ſchen Erwartungen nicht zur Tatſache werden zu laſſen. Meiſterſchaſten auf der Matte Gau Baden 1 Nur ein Kampf fand im Gau Baden ſtatt, und zwar in der Abteilung Nord. Die Karlsruher Germanen ſchlugen Germania Weingarten in Weingarten mit 11:7 Punkten, Die Entſcheidung um den wichtigen zweiten Platz fiel alſo noch nicht, ſie wird wohl für die Begegnung Karlsruhe Mannheim 84 am kommenden Sonntag aufgehoben wer⸗ den. Unbeſtrittener Tabellenführer iſt Eiche Sandhofen mit 10:0 Punkten vor ASVgg 84 Mannheim 4:4, Germania Karlsruhe 3:5 und Germania Weingarten 3:7. Heisler Turnierſieger in Hanau. SC Eiche 01 Hanau veranſtaltete ein Turnier der Mittel⸗ gewichtsklaſſe. Die Turnhalle war bis auf den letzten Platz beſetzt mit einem beifallsfreudigen Publikum, das Heisler⸗Schifferſtadt als Turnierſieger feiern konnte, der zwei Schulter⸗ und zwei Punktſiege errang. Zweiter Sieger wurde Schultheiß⸗Hanau mit zwei Schulter⸗ und einem Punktſieg vor Eckweiler⸗Bingen⸗Rüdesheim mit zwei Schulterſiegen und Meyer⸗Saarbrücken mit einem Schul⸗ terſieg. * Nordheſſen nahm Revanche. Amakeurboxkampf gegen Pommern in Kaſſel. Die Boxſtaffeln von Nordheſſen und Pommern trugen am Montagabend in Kaſſel den Rückkampf für die Be⸗ gegnung in Stettin aus. Die Nordheſſen ſiegten mit 1175 Punkten, nachdem in Stettin die Pommern mit dem glei⸗ chen Ergebnis erfolgreich geweſen waren. Die einzelnen Be⸗ gegnungen verliefen recht ſpannend und brachten folgende Ergebniſſe: Fliegengewicht: Studenroth⸗Kaſſel ſchlägt Plautz⸗ Bantamgewicht: Staſch⸗Kaſſel Pommern nach Punkten. nach Punkten. Federgewicht ſchlägt Nickels Pommern Gloger⸗Kaſſel ſchlägt Rauth⸗Pommern nach Punkten, Leichtgewicht: Paul⸗Kaſſel ſchlägt Köhler⸗-Pommern nach Punkten. Schwergewicht: Jaſpers⸗Pommern ſchlägt Wei⸗ land⸗Kaſſel nach Punkten. Halbſchwergewicht: Dietrich⸗ Pommern ſchlägt Zander⸗Kaſſel nach Punkten. Welterge⸗ wicht: Schmidt⸗Pommern gegen Badziong⸗Kaſſel unent⸗ ſchieden. Mittelgewicht: Bauer⸗Kaſſel ſchlägt Flügge⸗Pom: mern in der 2. Runde k. o. Geſamtergebnis: 11:5 Punkte für Nordheſſen. Das GA ⸗Sportabzeichen Neuſtiftung durch den Führer.— Auch für Nichtangehörige der Bewegung. Der Führer hat das SA⸗Sportabzeichen mit nachfolgen⸗ dem Erlaß erneuert: „Der neue Staat verlangt ein widerſtandsfähiges, har⸗ tes Geſchlecht. Neben der weltanſchaulichen Schulung des Geiſtes muß eine kämpferiſche Schulung des Leibes durch einfache, nützliche und natürliche Körperübung gefordert werden. Um dem Streben der Jugend vermehrten Anreiz und Richtung zu geben, erneuere ich für die geſamte SA und alle ihre ehemaligen Gliederungen die Stiftung des SA⸗ Sportabzeichens, welches nach Abſchluß einer gewiſſen⸗ haft durchgeführten Ausbildungszeit durch Ablegung einer Leiſtungsprüfung erworben wird. Um der Pflege wehrhaften Geiſtes in allen Teilen des deutſchen Volkes bewußten Ausdruck zu verleihen, beſtimme ich ferner, daß dieſes SͤA⸗Sportabzeichen auch von Nicht⸗ angehörigen der Bewegung erworben und getragen werden darf, ſofern ſie raſſiſch und weltanſchaulich den na tionalſozialiſtiſchen Vorausſetzungen entſprechen. Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen erläßt der Chef des Stabes. Das SA ⸗Sportabzeichen iſt ein Leiſtungsabzeichen, welches der Führer der geſamten deutſchen Jugend gewid⸗ met hat. Wer dieſes Symbol erringt, hat eine der grund- legenden Forderungen des neuen Staates, nämlich die Forderung nach kämpferiſcher Schulung des Leibes durch einfache, nützliche und natürliche Körperübung in Verbin⸗ dung mit weltanſchaulicher Schulung erfüllt. Das Su Sportabzeichen iſt nicht das Vorrecht eines be? ſtimmten Verbandes. Es ſoll vielmehr dem Streben der geſamten deutſchen Jugend innerhalb und außerhalb der Organiſationen der Bewegung und des Staates nach wehr hafter Körpertüchtigkeit in nationalſozialiſtiſchem Geiſte Richtpunkt und Ziel ſein. Die Neuſtiftung des SA⸗Sport' abzeichens durch den Führer bringt keine Aenderung des Weſens des Abzeichens. Besuch das Pukbalspiel Sectenheim- Iosbein — 2 e ̃ PPP ccc PPP 11 eie E— 571 deere eee r 5 5 55. 9 N= 19 5 8, e 1935 Das Heer⸗ horn ruft zum Sterben. Wie die ar⸗ men Kerls aus ihren Löchern auffahren. Und a ehe noch der Abgrund aus dem Traum in die Wahrheit überwunden, brüllt rings um uns die Hölle. Angriff! Angriff! Wie die Morgenkühle unſere Zähne klappern macht. Wie uns der ekle Dreck im Geſicht und auf den Händen an⸗ ſtarrt. Herrgott... wie wir ausſehen! Angriff! Angriff! Fahler Morgen liegt überall. Und aus dem Trübſal dort hinter uns bricht ein Geſprühe von matten Stichflam⸗ men.. ein irrſinniges, blutgieriges Gebell peitſcht auf uns und über uns johlend hinweg. Und das nimmt von Setunde auf Sekunde in gigantiſcher Steigerung zu und brüllt und rollt und bäumt ſich und poltert und zerrt und peitſcht Angriff! Angriff! Wie das zerreißende Feld dort vor uns aufdröhnt unter dem Schleier der Exploſionen. Gleich tauſendſtimmigem Katzengeheul raſen eiſenzackige Splitter. Erdfontänen bäu⸗ men ſich. Schwarze Wolkenklumpen ballen ſich und ver⸗ ſchlingen ſich ineinander, ſtrohartig durchwühlt von gelben Feuern. Wie das tobt! 5 Minuten noch. Die Zeiger rücken Ho... wie die Blitzmäuler in unſerem Rücken einander überbieten mit lang aus dem Dunſt ragenden Feuern. Als ob ſie ſich überſchlagen wollten in grellem Wutanfall. Als eine einzige Wolke von dumpfem Ge⸗ raſſel ſchlägt ihr Lärm gegen uns an. Ho... wie das über unſere Köpfe ein⸗ herfährt gleich breit rauſchenden Netzen, durch die der Sturm heult. Ho... wie ſich das Feld dort vor un⸗ ſeren ſtarren Augen verzerrt. Wie aus dem brodelnden Qualm⸗, Feuer⸗, Eiſen⸗ und Erdbrockengewirbel ohrzerreißender Lärm hervorbrüllt Und nun alles noch einmal ſo ſtark. Noch einmal ſo laut! Noch einmal ſoviel Eiſen und Feuer! Eine Minute lang irrſinniger Krampf. 1 denn! Hinein in den Keſſel! Hin⸗ über! Der Herr ſtehe uns bei.. die Leucht⸗ kugeln drüben tanzen in irrer Haſtt hier, dort und dort... und dort hinten Und jetzt... nur weiter, Brüder. nur weiter! Da hängt ſchon der erſte Volltreffer. Nicht hinſehen! Weiter... weiter! Da kommt wieder ſo ein. verflucht hat er nun eigentlich... oder iſt es nur weiter! Weiter! Wenn nur die Erdſchollen an den Stie⸗ feln nicht ſo im Laufen hinderten Wie doch das Herz hämmert. Luſtig beinahe iſt dies Geſtapfe, ohne daß man doch vor⸗ wärts kommt Wenn nur nicht... wie doch der Stahl⸗ helm. jetzt ſieht man ja gar nichts mehr „. ja, was iſt denn Kerls, hierher! Hierher zu mir... Ihr lauft ja geradenwegs.. das hat eine halbe Gruppe gekoſtet. Ich habe ſie doch fallen ſehen, die ſchwere Mine, und habe ſie nicht aufhalten können. Wer weiß denn noch, was rechts und 1 5 und geradeaus.. Wo ſeid Ihr denn 3 Um mich in einem Granatloch drängen ſich ein paar Menſchen mit todblaſſen, blut⸗ und drecküberſpritzten Geſichtern und zittern und klammern ſich an mich. Eine Inſel ſind wir in dem toſenden Meer ringsum. Wie lange, und es fällt ſo ein Eiſentopf mitten unter uns Und in aller Verzweiflung iſt es auf einmal wunder⸗ ſam ruhig über uns gekommen, als ob nun alles, alles gut werden müſſe. Irgendeiner unter uns iſt es geweſen, der hat das Wort geſprochen, leis vor ſich hin. Und wir haben's von ſeinen Lippen geleſen. Und es hat wie Glockenton in uns angeklungen unter all dem Lärm ringsum. „Müttern Jetzt ſind wir alle, als ob wir nur einer wären. Und es iſt, als ob uns auf einmal eine große Macht über all die Dinge gegeben wäre. Wir ſind über die Grenze geſchritten. Einer iſt zu uns getreten. Unſichtbar groß. Hat die Hand über uns gehalten, daß wir ſtill geworden ſind. Wir können ihn noch nicht erkennen. Das Herz ſchlägt noch zu laut. Ob es der iſt? „.. der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an“ * Ablöſung. Die Vorkommandos des neuen Bataillons treffen in der Stellung ein. Flüſternd werden ſie eingewieſen und auf jede Beſonderheit aufmerkſam gemacht. Hier darf man tags⸗ über keinen Kopf ſehen laſſen, denn dort drüben— das Dunkel läßt nichts erkennen— ſteht ein feindliches Maſchi⸗ nengewehr, das lieber hundert Schuß zuviel abgibt als einen zu wenig. Hier iſt es verboten, den kürzeſten Weg nach der Quelle über dieſe alte Batterieſtellung zu gehen. Der Franzoſe hält ſie noch für beſetzt mit Geſchützen und trommelt auf ihr mit wahrer Inbrunſt herum. Wenn das Feuer auf die eigene Stellung gar zu bunt wird, dann rechtzeitig nach vorwärts ausweichen in jene Gruppe ungeheurer Trich⸗ ter in der Senke da vorn. Die kann er nicht faſſen mit ſeiner Artillerie, ohne ſeine eigene vordere Linie zu ge⸗ fährden. Morgens zwiſchen 6 und 7 Uhr iſt es am ruhig⸗ ſten. Die Kanoniere verſchnaufen dann eine Stunde nach der nächtlichen Arbeit. Die gefährliche, zum überraſchenden Angriff lockende Dämmerſtunde iſt überwunden. Munition wird gefahren. Bisweilen kann man drüben beim Franz⸗ mann die Kochgeſchirre klappern hören. Dann wird erſt einmal warmer Kaffee getrunken. Manchmal iſt es dann ſogar geſtattet, ſich offen in die Frühſonne zu ſetzen, das Hemd abzuſtreifen und ſorgſam nach Läuſen zu ſuchen. Her⸗ ein aber in die Löcher, ſobald ſich ein Flieger zeigt! Im⸗ mer beſſer noch Läuſejucken als Punktſchießen unter Flie⸗ gerbeobachtung. Aus der Schlucht ſteigen in langer Kette mühſam hoch⸗ beladene dunkle Geſtalten auf. Einer hinter dem anderen. Sie beſetzen ohne viel Worte den Abſchnitt. Die abgelöſten Kompagnien machen ſich marſchfertig. Ein paar Worte noch, eine Handvoll guter Ratſchläge und vielleicht ſogar ein Ab⸗ ſchiedswitz. Dann klettern die Abgelöſten eifrig hinab in die Schlucht Wie müde macht dieſer endlos ſcheinende Marſch. Stunde um Stunde verrinnt. Füße ſtapfen, Gerät klappert ein⸗ förmig. Jetzt durch die Sohle einer Schlucht, jetzt ſteil bergan, jetzt mühſam von Trichter zu Trichter. Selbſt das peinliche Gefühl der Beklemmung, das jeder beim Klettern durch friſche, noch rauchende Trichter empfindet, treibt nicht zur Eile. Auch die Hoffnung auf Ruhe zieht nicht meh Und wieder eine Schlucht. Kohlſchwarz wie ein gähnendes Loch. Kirchhofſtille dar⸗ in. Das macht die Bruſt beklommen. To⸗ tenſchlucht heißt ſie. Langſam ſteigt die ſchwarze Kette gebeugter Geſtalten hinab, als trete ſie vom Rande allen Lärms und aller Erregung der Nacht in eine Gruft. So ſtill iſt es da unten, daß man glaubt, die Toten müßten aufſtehen und den Lebenden entgegenkommen. Die aber ſteigen zu ihnen hinunter. In dieſem Augenblick flammt es fernher vielmals auf und bricht in heulendem Schwung herein in die Schlucht, grelles Aufſpritzen, loderndes Dunkelrot und ohr⸗ zerreißenden Lärm um ſich ſchleudernd. Feuerüberfall. Die Schlucht iſt jäh in den dröhnenden Tanzboden einer trunkenen Teufelsſchar verwandelt. Die Toten! Aus den Löchern hebt ſich im Flacker⸗ ſchein der Exploſionen Geſtalt auf Geſtalt, bilden eine Kette, ſchreiten voran, langſam, gebeugt, abwechſelnd immer getaucht in hellrotes Feuer und in finſterſte Nacht, hin⸗ und hergeriſſen zwiſchen Grabgruft und hölliſchem Tanzboden. Und keiner ſieht rechts und links, keiner hemmt den Schritt, keiner beſchleunigt ihn.. keiner bricht zu⸗ ſammen im Wirbel des Feuers. Geiſterzug! Rückkehr der Toten zur Hei⸗ mat! Nein... es ſind die Lebenden. Jetzt tauchen ſie jenſeits der Schlucht im Dun⸗ kel unter. Und die Toten bleiben allein im Höllenlärm Im Laufgraben. Der Morgen dämmert und läßt die Geſtalten erkennen, die da langſam vorwärts ſchreiten. Nichts von Menſchen mehr. Zäher Schlamm überall. Faſt die Augen allein verraten das Leben. Hier und da einer verbunden. Die Binden ſchlammgrau wie alles. Jeder trägt einen Knüppel in der Hand, auf den er ſich ſtützt. Sie ſprechen nicht und antworten auch nicht auf Fragen. Sie denken nicht nach rück⸗ wärts und nicht nach vorwärts und auch nicht an das Augenblickliche. Sie ſind un⸗ tergeſunken im Unwirklichen, wundern ſich über nichts mehr und ſehen mit ungerühr⸗ 5 Augen Leid und Verwüſtung rings⸗ MW ö Aus: Werner Beumelburg„Dougumont (Band 1: Schlachten des Weltkrieges), Ver⸗ lag Gerhard Stalling, Oldenburg i. O. Wie die Einſchläge dröhnen! Wie das rings aufſpritzt und zuckt und lärmt. 1 5 8 5 8 5— r— ä—ð— 8— 5 Von HEINZ Er ſaß auf einer Kalbfelltrommel und drehte ſich die Schärpe wieder um die Hüften; eben hatte er ein Bad ge⸗ nommen in der Saale und war nachdenklich geworden, denn er tauchte mit einigen Avantgardiſten nach bunten Kieſel⸗ ſteinen. War auch fröhlich geweſen mit jenen, von deren Haut ihn keine Treſſe, kein Adler, kein Orden unterſchied. Aber Spalten und Narben hatten ſie, waren die nicht könig⸗ licher als er, der Königliche? Er hatte zum Schlagen ge⸗ drängt, da legte er ihm Schellen an, Maſſenbach, der gehor⸗ ſame Oberſt, der Folgſame ſeines müden Monarchen. Nun flohen ſie, die mit ihm badeten, dieſe Helden: weil er Fang⸗ 9 9 9 trug, einen Generalshut, einen unbewährten Schlepp⸗ egen! Unwirſch ſprang Louis Ferdinand auf; ſeine Augen lauerten düſter, im Gras faulte ſchon der Herbſt. Als Ein⸗ ſamer kam er mit der Einſamkeit ins Geſpräch:„Problem des Gehorſams; ſo wird Preußen in Scherben gehen; ich übte Kritik an der Torheit des Königs, man ſetzte mich in Magdeburg gefangen; pater patriae, Spießruten für die Wahrhaftigkeit!“— „Ferdinand! Prinz Louis Ferdinand!“— Der Grübler zuckte. Noſtiz rief aus dem Gebüſch. Da kam er ſchon, den Gaul am Halfterband, das Geſicht von Weidenäſten zerſtriemt.„Louis Ferdinand, ich ſuche Sie, königlicher Freund!“— Die Kamera⸗ den lagen ſich in den Armen. Der prinzliche General und ſein Adjutant. Noſtiz knöpfte ſeine Taſche auf, er brachte viele Briefe für ſeinen Führer; von der Köni⸗ gin, von Scharnhorſt, von Porck. Alle grüßten ihn als einen Ritter ohne Furcht, und Louiſens Zeilen zitterten gar:„Ich ſorge mich um Ihre Seele, um Ihr Leben; Gott ſei mit Ihnen!“— „Noch mehr, Noſtiz?“— Er hauchte dieſe Frage; der Ad⸗ jutant lächelte, drohte neckend mit dem Fin⸗ ger. Drei bunte Umſchläge mit Blumen als Siegel reichte er dem Prinzen. Von Pauline Wieſel, der koketten Frau Kriegsrat aus Berlin; von Henriette From, die ihm Kinder ſchenkte. Keinen der Briefe brach der Prinz auf, nur einen las er, ſchlug die Zähne in die Lippen, ſtreichelte das Blatt mit der Wange. „Noſtiz“, und er glühte,„Noſtiz, die Königin grüßt mich, ſie verſpricht mir, zu weinen wenn.. Schluchzend flog er an die Bruſt des Adjutanten. „Louis Ferdinand? Mein Prinz!“— „Todesahnungen, mein Lieber, Preußen röchelt in mei⸗ ner Kehle.— Napoleon, hieß es, zieht bei Jena ſeine Huſa⸗ ren zuſammen?— Habe ich nicht immer zum Schlagen gedrängt? Jetzt endlich iſt das königliche Quartier ein her⸗ zogliches geworden, der Braunſchweiger kommandiert. Wir ſtoßen auf einen Feind, der uns verachtet! Das iſt das bitterſte, und der König hat Schuld, nur durch Triumph⸗ bogen will der große Kaiſer heim nach Paris; unſere Louiſe nennt er eine Amazone,— er kollert, ſein Kamm ſchwillt, aber— ja— hätten wir einen Bonaparte! Noſtiz!— Der Braunſchweiger zaudert, Hohenlohe trödelt mit Proteſten, nur Scharnhorſt hat Eiſen im Genick, dafür iſt er der heim⸗ liche Rebell; hätten wir einen Bonaparte; mein Reſpekt ſchmerzt mich!“— Noſtiz verſchränkte die Arme, ſein Kopf fiel auf die Bruſt,— von Saalfeld her donnerte eine Salve quer übers Feld, die Erde zitterte, das Waſſer der Saale kräuſelte ſich, ein Raſcheln durchlief das Gebüſch, und die Aeſte brachen wie ein morſches Skelett.„Louis Ferdinand, ich kam zu Ihnen, um Mut zu erben, jetzt aber weiß ich, wie ſchlecht unſere Figuren ſtehen!“— „Noſtiz, vielleicht ſteht Preußen auf, wenn wir fallen? — Unſer Opfer wäre ewig!“ Sie ritten am Ufer entlang, eine halbe Stunde, ſchwei⸗ gend, vielleicht in der Bruſt betend, vielleicht die Minuten nachrechnend, die ſie noch atmen durften; im Morgengrauen erwartete man den Angriff. Sie trabten ins Lager der Vorhut, 8000 Mann jubelten Louis Ferdinand zu, tapfere Kerle, glückliche Soldaten: der Beſte aus Preußen war ja ihr Führer!— Um die zehnte Stunde brannten die Feuer; Louis Ferdinand ritt von Schwadron zu Schwadron, von Kompagnie zu Kompagnie, Noſtiz und er ſchliefen nicht, ſie hörten dem Geſang der Wachen zu, und würziger Rauch kroch über die Zelte. Louis Ferdinand traf gute Stimmung. Beide ſchritten verſonnen auf und nieder und ſahen eie Sonne nicht kommen, hörten nicht die Hörner der Re⸗ veille; die Sterne wurden blind. „Königliche Hoheit!“— Die Träumenden erwachten, der Himmel blutete, vor ihnen ſtand Elfenbrinck, der Unteroffizier;„Prinz Louis Ferdinand, Befehl des Fürſten Hohenlohe, die Vorhut des linken Flügels iſt alarmiert, die Sachſen nahmen zwei 0 zehnten franzöſiſchen Huſaren gefangen!“— „Bei Wöhlsdorfl“— 8 „Wecken— wecken!“— Louis Ferdinand ſtand in Flammen, ſprühend flog er in den Sattel, Noſtig neben ihm, 8 22 5 2. 5 Noſtiz rief aus dem Gebüſch. „Ferdinand! Prinz Louis Ferdinand!“ STS rr ˙màyàJ1 ⅛ ˙—ͤæuUuknnn!— 25 zwei Adjutanten zur Seite, und keiner beſann ſich länger von den 8000 Avantgarden. „Louis Ferdinand, ſchone dein Leben!“— „Noſtiz, du vergißt die Sterne!“— Der Acker, die Brüche, die Steine, jede Wurzel der Erde Thüringens zitterte; Louis Ferdinands Huſaren ſtürzten auf Wöhlsdorf zu, da rauchten ſchon die Scheunen, da plärrten die Musketen, ſauſten die Säbel; als gewitternde Wolke logen die Reiter den Napoleoniſchen entgegen, und die mpften in Wolken von Saalfeld her, gerichtet, geſchichtet, wild und beſeſſen, Huſaren gegen Huſaren... „Louis Ferdinand— zurück, wir ſind allein!“— Der königliche Reiter war taub. Der Wind pfiff durch die Ohren, der Dolman blähte ſich.„Endlich— endlich“ hörte man ein Jauchzen, mit herrlicher Unbeſonnenheit; und Louiſens Brief flatterte aus dem Rock, die Preußen ſtampf⸗ ten ihn in die Erde, da deckte Noſtiz flink den Kopf des Prin⸗ zen, zehn Schritte, und Mann gegen Mann, Gaul an Gaul hauten, wälzten, riſſen ſie ſich durchs brennende Gras.— Die preußiſch⸗ſächſiſche Vorhut wich, nur Louis Ferdi⸗ nands Huſaren hielten aus, ſchlugen wie die Tiger um ſich, in einem Knäuel von Funken tanzten ihre Pferde auf den Hinterhufen, zwei Adjutanten wurden aus dem Sattel ge⸗ fällt, Louis Ferdinand war blind, der Schäumende, er än⸗ derte nichts mehr an der Niederlage und kämpfte doch weiter. Ein kleiner Franzoſe, Huſarenunteroffizier, wühlte ſich durch das Getümmel, mit geröteten Augen, ſtier den Blick auf Louis Ferdinands Bruſt gerichtet: „Ah— le général en chef? Dieſe Sterne, die Schärpe, die Orden?“— Und ſtach ſich durch, ſo wacker wie ſein Gegner, ſchwang den Säbel, ſchüttelte ihn drohend:„Rendez vous, general, rendez vous, ou je vous tue!“— „Ergeben?“— Noſtiz lachte, grimmig, und knirſchte mit lahmen Zähnen. „Non, coquin“, Louis Ferdinands Degen ziſchte, fuhr ſenkrecht in das Geſicht des Franzoſen, von Scheitel bis Kinn, dann rauften ſich die Gegner, biſſen ſich feſt, Pferd an Pferd; Louis Ferdinands Hut rollte in den Sand, Stirn und Backe klafften, die linke Schläfe floß aus, Blut verklebte ſeine Wimpern, er ſah nichts mehr, taumelte und ſpürte ächzend einen Stich zwiſchen den Rippen. Noſtiz ſchrie ſeine Huſaren heran, die drängten den blutenden Franzoſen ab, und der ſelber wankende Adjutant hob den Prinzen in ſeinen Sattel, floh, den Ohnmächtigen zu bergen. Und merkte nicht, daß ſein Gaul mit irrſinnigen Schmerzen wiehernd und ſchnaubend im Kreiſe lief; zweimal feuerte er noch mit der Piſtole auf nachſprengende Franzoſen, dann fiel auch er, nicht wiſſend, daß er einen Toten zu retten vermeinte. Ueber ihre Körper und Pferde hinweg die triumphierende Flut Napoleons!— f Wyben Dogg wisch von Hans Brennecke Wyben Poggwiſch hält noch immer die Hand über den Hof. Seine knochigen Hände umkrampften die Zügel, als wären ſie zu Stein erſtarrt, Claas Poggwiſch, der Sohn, müßte ſie ihm aufbrechen, um ihm die Macht zu nehmen. Wenn Wyben Poggwiſch über die Weiden geht, drän⸗ gen ſich die Kühe gegen den Knick. Nur die Kälber bleiben ſtehen und glubſchen ihn an. Ueber die Marſchengräben ſetzt der Alte noch wie der Jungbauer. Es ſchüttert ihm manch⸗ mal hart in der Wirbelſäule, wenn er nicht auf die weiche Scholle ſpringt, aber man ſieht es nur an den Kinnbacken, die wie Stahlkluppen aufeinandergepreßt ſind. Claas Poggwiſch, der Sohn, iſt auch kein Junger mehr. Vierzig Jahre und etwas darüber. Längſt iſt die Zeit heran, in der er Herr auf dem Moorhof ſein müßte. Aber der Alte geht nicht ins Altenteil. Einmal hat es ihm Claas geraten, als es Wyben Poggwiſch nicht begreifen, wollte, daß es in Deutſchland an⸗ ders geworden iſt. Damals, als auf der hohen Pappel die neue Fahne wehte, auf⸗ reizend für das Geſindel, das im Land herumlungerte und erntete, ohne zu ſäen. Da iſt der Alte in den Werkwinkel gepoltert und hat die Axt geholt, den Baum umzulegen. Claas Poggwiſch iſt ihm im den Weg getreten, waffenlos. Breitbeinig hat er ſich vor die Pappel geſtellt. a „Weg dal“ hat Wyben Poggwiſch gebrüllt. „Erſt mich!“ hat ihm Claas Poggwiſch geantwortet, ruhig, einer, der weiß, was er tut. Der Alte iſt zurückgewichen Am Mittag war das Gefecht von Saalfeld entſchieden In den Bächen und Tümpeln des Ackers, in der Saale ſelber wuſchen ſich die Feinde ihre Wunden aus. Einer von ihnen ritt, den Kopf umwickelt, den Arm in der rot betuſchten Binde, ſuchend über die Toten, die Zuckenden: der Unter⸗ offizier der zehnten Huſaren! Er ſchnitt dem Prinzen Orden und Knöpfe ab, band ſich deſſen Degen um, nahm die Briefe Paulinens und Scharnhorſts an ſich, brachte die koſtbare Beute ſeinem Marſchall Lannes, ließ ſich umarmen ob ſo⸗ viel Kühnheit. Und erfuhr dann erſt, daß er Louis Ferdi⸗ nand von Preußen erſchlagen hatte. Da befahl Marſchall Lannes, den Leichnam unverzüg⸗ lich zu holen. Nackt und ausgeplündert lag der Gefällte im Louis Ferdinand ſah nichts mehr, kaumelte und ſpürte üchzend einen Stich zwiſchen den Kippen. Gras, das Geſicht verzerrt, unkenntlich, Brand- und Tritt⸗ wunden entſtellten den Körper, an dem ſich zuchtloſe Wut vergangen hatte. Hüpfende Walzerweiſen ſpielte Marſchall Lannes' Muſik, als man den letzten Preußen in der Schloß⸗ gruft von Saalfeld begrub. Zwei Tage darauf ſtand der Huſarenunteroffizier be⸗ fördert und dekoriert vor ſeinem Kaiſer. „Er heißt?“— „Guindey, Majeſtät!“— „Warum erſchlug Er den einzigen, den ich mußte?“— Guindey ſchwieg. willig an Marſchall Lannes: „Compaſſion für Preußen;— fetzt nach Jena, aber Louis Ferdinands treffen wir keine mehr!“— Louiſe bekam die Botſchaft, eben ſchrieb ſie in ihr Tage⸗ buch. Und ihre Tränen verwiſchten die angetrocknete Tinte. „So konnte er nur ſterben!“— Der König ſtampfte mit dem Fuß:„Ja, ſtürmiſcher Kopf, der. Henriettes Kinder ſollen geadelt werden.“— Und Jena wurde jämmerlich verloren; an wen glaub⸗ ten die Geführten noch?— Es erwachte indes eine Gefolg⸗ ſchaft, die nicht länger ſündigen wollte: Scharnhorſt und Gneiſenau ſtanden auf, des Preußenkönigs gerechte Rebellen!— —r..: ĩð ̃ ↄ ̃ ̃ ̃ ̃p)pßp—c7cç7f—7—ß5«²³w:: A Zum erſtenmal in ſeinem Leben. Aber der Zorn iſt in ihm aufgeſprungen, der Haß gegen das Neue, das ſtärker iſt als er. Mit ſich ſelbſt hat er einen Vertrag gemacht, nicht in das Altenteil zu gehen. Feſtzuhalten, was er hat, bis zum Tode, daß dieſes Neue nicht Herr wird über den Hof. Wyben Poggwiſch hat den Sonntagnachmittag, an dem er ſich Rechenſchaft gibt über ſich und ſein Tun. Dann ſteigt er die alten Holzſtufen auf den Deich hinauf. Sommer und Winter, bei Wetter und Sonnenſchein. Wer ihn ſieht, geht ihm aus dem Wege. Die Mädchen bergen ſich hinter die Weiden und laſſen ihn an ſich vorüber, wie den Moorkerl, der den Jungfern die Hälſe umdreht, wenn ſie nach Mitter⸗ nacht vom Tanze kommen. Es iſt etwas von der Schaden⸗ freude des Alters in ihm. Als Wyben Poggwiſch am Außendeich entlang wandert über die Eisſchollen hinweg, die der ſteigende Fluß auf⸗ Land geſchoben hat, fühlt er ein Fröſteln in den Gliedern. Zum erſtenmal zwingt es ihn von ſeinem Gottesſpaziergang früher ins Haus zurück. In der Diele iſt Lärm. Der Alte bleibt am Fenſter ſtehen. Um den Tiſch herum ſtehen ſeine Leute. Claas überragt ſie um Haupteslänge. Vor ihm ſteht der Rundfunkkaſten, mit dem Wyben Poggwiſch den Händler, der ihn beſchwatzen wollte, das Ding zu kaufen, zur Tür hinausgejagt hat. Der Bauer ballt die Fauſt. Einen Augenblick iſt er drauf und dran, ſie in die Scheibe zu ſchmettern. „Niſtet das Neue ſchon in meinen Bäumen..“ denkt er grimmig.„Zur Hintertür ſoll es mir nicht hinein!“ Aber er zwingt ſeine Hand in die Taſche. Dieſes andere ehren Der Kaiſer wandte ſich un⸗ Mal— er kennt ſein Blut— würde er die Axt nicht wieder ſinken laſſen. Schwer ſchleppt er ſich durch die Döhns in die Kammer. Das Fieber hat ihn hart. Er ſinkt in das hohe Kaſtenbett. Keiner weiß, daß er da iſt. Niemand kümmert ſich um ihn. Durch das kleine halboffene Fenſter, von dem aus er die Diele und die Stalltüren ſehen kann, wenn er ſich aufrichten würde, hört er die Stimme ſeines Sohnes. Sie ſingt mit 790 Unſichtbaren das Lied der Fahne, die über der Pappel teh. Wyben Poggwiſch hat den Tod niedergerungen. Et ſchlug ſich mit ihm herum im bitterſten Kampf. Immer wie der hat es ihn aufgeriſſen, wenn in ſeine wilden Fie berphan⸗ taſien die Weiſe hämmerte, die wie ein Kampflied für einen neuen Glauben iſt. Als er wieder denken kann, wie er wi verlangt er den Sohn. „Stell' mir den Kaſten ans Bett!“ ſagt er. Claas ver- 5 ihn nicht. Dann fällt ſein Blick auf das offene Dielen⸗ enſter, und er begreift. Der Doktor kommt und lächelt. „Recht ſo, Wyben Poggwiſch“, herum mit dem Ding. Kampf macht geſund!“ Die magere Hand ſchaltet den Kaſten ein: Wyben Pogg⸗ wiſch ſetzt ſich mit der Zeit auseinander.— b Als er am Arme ſeine Sohnes zum erſtenmal in den Hof humpelt, fliegt ſein erſter Blick an der Pappel empor „Claas“, ſagt er,„die Fahne iſt zerriſſen. Es muß eine neue hinauf. Und— was ich noch ſagen wollte— laß meine Sachen rüber bringen. Ich gehe ins Altenteil.“ „Wie du willſt, Vater“, antwortete der junge Bauer Hinter dem Deich kracht das Eis. Der Frühling bc es und die Tide zieht es in den Strom. Eine neue Ern reift in der Scholle.— ſagt er.„Schlagt Euch 7700000000 ãõ e 5 AA Nr g 2 EN ZCCONE FN OMAN Copyright by Ernſt Keil's Nachf.(Aug. Scherl) G. m. b. H., Berlin. (24. Fortſetzung.) Als die Zeichen Silveſters ausbleiben, eilt Jane nach Linnais, um ihren Gatten zu ſuchen. Vor den Trümmern des Truworhauſes bricht ſie zuſammen. Als ſie aus der Ohn⸗ macht erwacht, befindet ſie ſich wieder unter dem hypnotiſchen Einfluß Gloſſins. Er nimmt ſie als ſeine Nichte mit nach London, wo er mit der engliſchen Regierung in Verbindung tritt und ſich verpflichtet, ſeinen Auftraggeber Cyrus Stonard, den Diktator Amerikas, zu ſtürzen. Während Jane im Hauſe des Lords Horace langſam zur Beſinnung kommt, und Lady Maitland vor Lord Horace die Miſſion Erik Truwors ver⸗ teidigt, arbeiten die drei Freunde ohne Unterlaß, um den Eisberg wieder in die richtige Lage zu bekommen. Der kleine Strahler ſchmilzt das Innere des Berges, ſo daß er ſich wie⸗ der aufrichtet. Um den Unterſchied des Luftdrucks auszuglei⸗ chen, müſſen ſie 50 Stunden warten, ehe ſie den Berg wieder offnen. Die Laune des Schickſals ſchenkte dem Präſident⸗Dik⸗ dator noch einmal eine Friſt. Krieg und Kriegsgeſchrei er⸗ füllten noch einmal die Welt. Von einer ſinnloſen und lä⸗ ſcherlichen Kleinigkeit hing es ab, wie lange der Vernich⸗ tungskampf zweier Weltreiche anhalten ſollte. Einfach da⸗ von, wie ſchnell oder wie langſam ſich in der arktiſchen Eis⸗ wüſte auf einem Tümpel von mäßiger Größe eine tragfähige Eisfläche bilden würde. Fünfzig Stunden, in denen die Inſaſſen des Berges nichts anderes tun konnten, als tatenlos zu warten. Abge⸗ ſchnitten von der Welt, ohne Kunde von dem, was draußen vorging. Atma ſaß am Lager Silveſters. Er zwang ihn, ſich wohl⸗ tätiger Ruhe hinzugeben, ſeinem armen mißhandelten Her⸗ zen, das immer noch unruhig und unregelmäßig gegen die Rippen pochte, Erholung zu gönnen. Erik Truwor war allein, eine Beute quälender Gedan⸗ ken, die ſich nicht verjagen ließen. Was war in den Tagen ihrer Gefangenſchaft geſchehen? Hatten die erſten Warnungen der Macht genügt, oder war der Krieg doch ausgebrochen? Beſaß die Menſchheit ſo viel Einſicht, der ſinnloſen Zer⸗ ſtörung aus eigener Kraft Einhalt zu gebieten? War das der Fall, dann würde er das Werk ſo aus⸗ führen können, wie er es geplant hatte. Aber wenn ſie ihm nicht gehorchten? Wenn ſie in die⸗ 10 agen ſeiner erzwungenen Untätigkeit übereinander her⸗ fielen? War das nicht der Beweis dafür, daß ſie noch nicht zur Selbſtregierung reif waren, daß ſie einen Selbſtherrſcher brauchten, zu ihrem Glücke gezwungen werden mußten? Wer ſollte ſie dann zwingen? Die Träger der Macht. Drei Köpfe, drei Sinne! Nur einer konnte der Herr ſein. Wer ſollte es ſein? Silveſter, der ſtille Gelehrte, der Forſcher? Oder Atma? Der Schüler des Buddha Gautama und des Tſongkapa? Nein und nochmals nein! Nur er ſelbſt konnte es ſein. Der Nachfahr des alten Herrengeſchlechtes, dem eine zweifache Prophezeiung noch einmal die Herrſchaft verſprach. Die Wucht der Gedanken riß Erik Truwor empor. Er ſprang auf und irrte durch die Eisklüfte des gehöhlten Berges. Er war von der Vorſehung auserwählt. Ihm hatte das Schickſal die unendliche Macht in die Hand gegeben. Er brauchte Gehilfen, treu ergebene Paladine, um ſie auszu⸗ Aben. allt hatte das Geſchick ihm die Freunde an die Seite geſtellt. So war die Weisſagung von Pankong Tzo zu deuten. Dem Herrſcher die Macht, ſeinen Paladinen das Wiſſen und den Willen. Das Schickſal rief ihn. Das Schickſal hatte Ungeheures mit ihm vor, wenn.. wenn in dieſen Tagen der Kampf ausgebrochen war. Mit kaum zu bändigender Ungeduld er⸗ e er die Stunde der Befreiung aus dem eiſigen Ge⸗ ängnis. * Nur dem Wunſch ihres Gatten folgend, hatte Diana Maitland Jane in ihr Haus in Maitland Caſtle aufgenom⸗ men. Widerſtrebend zuerſt, hatte ſie ſie dann liebgewon⸗ nen. Wenn dies junge Mädchen eine Verwandte des Dr. Gloſſin war, ſo hatte ſie jedenfalls nichts von den zweifel⸗ haften Eigenſchaften ihres Oheims geerbt. 5 Mochte Dr. Gloſſin auch tauſendmal gelogen haben, dies⸗ mal hatte er die Wahrheit geſprochen, als er ſagte, daß Jane einſam und hilfsbedürftig ſei. Lady Diana erkannte es mit dem geübten Blick der gereiften und lebenserfahrenen Frau. „Sie nahm ſich vor, der Verlaſſenen eine mütterliche Freundin zu ſein. In Maitland Caſtle während dieſer Tage dlitiſcher Hochſpannung und kriegeriſcher Verwicklungen ſelbſt vereinſamt, zog ſie Jane in ihre Geſellſchaft und hatte ſie den größten Teil des Tages um ſich. Dabei aber mußte lle die ntdeckung machen, daß die Seele des jungen Men⸗ chenkindes Rätſel barg. Lady Diana fand, daß in den Erinnerungen Janes Lük⸗ zen klafften. Was ſie erzählte, erzählte ſie ſchlicht und ein⸗ jach ohne Widerſprüche. Aber plötzlich, an beſtimmten Stel⸗ len, ſtockte die Erzählung, 1 die Erinnerung ab, und es war Diana nicht möglich, die Lücken zu überbrücken. Dazu der häufige Wechſel der Stimmung. Eben noch ! aſt ausgelaſſen. Dann wieder ſtill, grübelnd, nach⸗ enklich, zerſtreut. Wechſelnde Stimmungen, ſchwankende Abneigungen und Sympathien, die ſich bei den gemeinſchaft⸗ lichen Mahlzeiten ſogar in der Wahl der Speiſen äußerten. Diana Maitland hatte ſich geſprächsweiſe mit ihrer Be⸗ ſchließerin über Jane 8 0 Die ſonderbaren Andeu⸗ gen der Alten gingen ihr nicht aus dem Sinn. Jane machte ſich an einem Tiſchchen zu ſchaffen, das in nem der großen er erartig ausgebauten Bogenfenſter ſtand. Sie hatte den Tiſchkaſten aufgezogen, kramke in verſchiede⸗ nen Kleinigkeiten, die dort lagen, ſchien irgend etwas zu ſu⸗ 8 N 75 OO MAN DON e chen. Diana ſah, wie ſie ein Garnknäuel und ein Buch her⸗ ausnahm, die Gegenſtände zerfahren und unſicher auf den Tiſch legte und dann ein Zeitungsblatt aus dem Kaſten holte. Ein altes Blatt, mehrfach geknifft, eine Notiz darauf mit Buntſtift angeſtrichen. Die Sonne fiel durch das Erkerfenſter und wob gol⸗ dene Reflexe um die ſchweren blonden Flechten Janes. In dieſer Beleuchtung, die ihre zarte Schönheit noch hob, wirkte ſie unwahrſcheinlich ätheriſch wie eine der Geſtalten auf den bunten Stichen von Gainsborough. Diana Mait⸗ land betrachtete das Bild mit Wohlgefallen. Jane ſaß leicht vorgebeugt an dem Tiſchchen. Ihre Blicke ruhten auf dem Zeitungsblatt. Der zerſtreute, träu⸗ meriſche Zug, den Diana in den letzten Tagen ſo oft an ihr beobachtet hatte, lag auf ihrem Antlitz. Jetzt ſtrafſte ſich ihre Miene. Ihr Auge haftete auf einem Punkt des Blattes, wäh⸗ rend ſie angeſtrengt nachzudenken ſchien. Als ob ſie etwas ſuche, eine Erinnerung, ein Wort, einen Namen, auf den ſie nicht kommen könne. Es ſah aus, als ob dies angeſtrengte Sinnen ihr körperliche Pein bereite. Diana Maitland ſah die Wandlung und rief ſie an: „Was iſt Ihnen, Jane?“ Wie geiſtesabweſend ließ Jane das Zeitungsblatt ſin⸗ ken und fuhr ſich über die Stirn. „Linnais Linnais „Jane, was haben Sie? Was iſt Ihnen Linnais?“ Als Diana das Wort Linnais ausſprach, erhob ſich Jane wie eine Schlafwandlerin. Suchend, ſtockend brachte ſie einzelne Worte hervor. „Linnais.. Brand... Ruinen.. alles tot Sekundenlang ſtand Diana in ſtarrem Staunen. „Nein, Jane.. Sie leben!“ „Leben... Linnais.. Hochzeit... meine Hochzeit „Kirche. Atma Erik Truwor . e 0 . 3 0 NN Wa e Diana Maitland ſank ſchwer atmend in ihren Seſſel zu⸗ rück. Ihren Augen hingen an den Lippen Janes, die wei⸗ terflüſterten: „. meine Hochzeit „Mit Erik Truwor?“ „Nein nein mit „ Ne „Mit mit Jane ſuchte und konnte den Namen ihres Gatten nicht finden. In ängſtlichem Grübeln krauſte ſich ihre Stirn. „Mit Logg Sar?“ „Silveſter...“ Wie ein erlöſender Aufſchrei kam es von Janes Lippen.„Silveſter... Silveſter wo iſt er?“ Diana trat auf die Schwankende zu und geleitete ſie zu einem Ruhebett. Ein tiefes Schluchzen erſchütterte den zar⸗ ten Körper Janes. Als ſie die Augen aufſchlug, war ihr Blick gewandelt. Nicht mehr unſicher und traumverloren. Klar und feſt. „Silveſter! Ich habe ihn wieder!“ „Was iſt Ihnen Silveſter?“ „Er iſt mein Mann! Mein lieber Mann!“ Die Gedanken Dianas be ſich. Was war das? Was hatte Dr. Gloſſin getan? Welches Verbrechen war an dem Mädchen begangen worden? Diana Maitland fand die här⸗ teſten Ausdrücke für den Arzt. Wie konnte er die Gattin Logg Sars als ſeine Nichte, als junges Mädchen in ihr Haus einführen? Wie kam die Gattin Logg Sars in die Gewalt Gloſſins? Jane richtete ſich auf dem Diwan empor und begann zu ſprechen. Fließender, endlich ganz frei. Die hypnotiſche Kraft Dr. Gloſſins reichte an diejenige Atmas nicht heran. Ein einfaches Zeitungsblatt, jenes ſchwediſche Blatt, welches von Gloſfins Hand ſelbſt unterſtrichen den Namen Linnais trug, hatte genügt, den von ihm gelegten Riegel zu brechen. Die volle Erinnerung kam Jane wieder. Sie erzählte, wie ſie in der Sorge um Silveſter von Düſſeldorf nach Lin⸗ nais ging, Brandruinen fand, wo ſie einſt Hochzeit gehalten. Wie Dr. Gloſſin, ihr ſelbſt unerklärlich, plötzlich vor ihr ſtand, wie ſie ihm willenlos folgen mußte. „Dein Silveſter lebt, Jane! Er und ſeine Freunde! Wir wiſſen es. Lord Horace ſagte es mir. Unſere Stationen müſſen ihre Befehle ſunken.“ „Er lebt. Ich höre es. Ich glaube es gern gern Aber er weiß nicht, wo ich bin. Ich habe in törichter Sorge ſeine Weiſung mißachtet, bin fortgelaufen. Er ſucht mich ver⸗ geblich, kann mir keine Nachricht geben.“ Lady Diana brachte bald heraus, wie dieſe Benachrich⸗ tigungen früher ſtattgefunden hatten. Aber der kleine Tele⸗ deren wecn war 1 Irgendwo in Linnais ge⸗ ieben. Damals als Dr. Gloſſin in ihm die Stimme Sil⸗ veſters vernahm, die Kraft des Strahlers zu fürchten be⸗ gann und den Apparat wie glühendes Eiſen von ſich ſchleu⸗ derte. Die Wellenlänge, auf die Silveſter den Apparat ge⸗ 75 7 77 ſtimmt hatte, war damit verloren. Die Möglichkeit einer Verſtändigung in der früheren Art ausgeſchloſſen. Es blieb nur die öffentliche Regierungsſtation, die Mög⸗ lichkeit, eine Depeſche in der Wellenlänge dieſer Station ab⸗ zugeben. Zu gewöhnlichen Zeiten eine einfache Sache. Jetzt in den Tagen des Krieges und der Zenſur eine ſchwierige, faſt unlösliche Aufgabe. Diana Maitland übernahm es, ſie zu löſen. Der Luftverkehr auf den britiſchen Inſeln war des Krieges halber verboten. In ihrem ſchnellen Kraftwagen fuhr ſie ſelbſt nach Cliffden in die große engliſche Station. Sie ſuchte den Stationsleiter auf und ſchwor und drohte, bis der Widerſtand des Beamten überwunden war. Bis er vom Buchſtaben ſeiner Inſtruktion abwich und die kurze Depeſche zur Abſendung entgegennahm. Lady Diana blieb an ſeiner Seite, als die erſten Worte der Depeſche„Jane an Silveſter...“ auf den Flügeln elektriſcher Wellen in den Luftraum ſtrömten. Sie blieb neben dem Stationsleiter ſtehen, bis der Streifen dreimal durch den Apparat gelaufen war. Dann ging ſie zu ihrem Kraftwagen und kehrte nach Maitland Caſtle zurück. * Am ſiebenten Tage nach der Kataſtrophe wagten es die Eingeſchloſſenen. Sie ließen die Druckluft aus dem Eisberge langſam ins Freie entweichen. Erik Truwor ſtand am Ven⸗ til, den Blick auf dem Druckzeiger. Im unterſten Gange be⸗ obachtete Silveſter den Waſſerſpiegel. Das Mikrophon am Munde, bereit, Alarm zu geben, wenn das Friſcheis nicht hielt, der Berg ſich ſenkte, das Waſſer ſtieg. Mit leiſem Pfeifen entwich die Luft. Langſam fiel der Zeiger des Manometers. Nur noch wenige Linien ſtand er über dem Nullpunkt. Erik Truwor lehnte ſich gegen die Eis⸗ wand, drückte das Ohr gegen die Fläche, um jedes Kniſtern, jedes kommende Brechen des Eiſes ſo früh wie möglich zu ſpüren. 5 Es blieb ruhig. Nur das ſchwächer und ſchwächer wer⸗ dende Pfeifen der entweichenden Luft. Jetzt nur noch ein leichtes Rauſchen. Der Zeiger ſtand auf dem Nullpunkt. Der Druck war ausgeglichen. Der Berg hielt ſich ohne Unter⸗ ſtützung der Preßluft. Schnell fraß der kleine Strahler einen neuen Ausgang durch die Schale des Berges. Die Antenne in Ordnung brin⸗ gen, den Verkehr mit der Welt wieder herſtellen, das war jetzt das wichtigſte. Die Antenne auf dem Abhang des Ber⸗ ges war unverſehrt geblieben. Nur die Verbindungen nach den Apparaten hin waren bei der Kataſtrophe zerriſſen. 10 Minuten genügten, um eine Notleitung zu legen. Kaum war die letzte Schraube angezogen, als auch ſchon wieder Leben in die Apparate kam, die alle dieſe Tage hindurch ſtill und tot dagelegen hatten. Die Farbſchreiber klapperten, die Laufwerke rollten, und die Streifen, dicht mit Morſe⸗ zeichen bedeckt, quollen unter den Farbrädern hervor. Nach⸗ richten aus Amerika und Europa, aus Indien und Auſtra⸗ lien Das Schickſal ging ſeinen Weg. Der Krieg war aus⸗ gebrochen. Engliſche und amerikaniſche Luftſtreitkräfte wa⸗ ren an den verſchiedenſten Punkten der Welt zuſammenge⸗ raten. Die große engliſche Schlachtflotte hatte ihren Hafen verlaſſen, um die amerikaniſche Oſtküſte anzugreifen. Die amerikaniſche Flotte war ihr entgegengefahren. Nur noch 24 Stunden, und es kam zu einer gewaltigen Schlacht mit⸗ ten im Atlantik. Die Frage, die ſich Erik Truwor in dieſen Tagen un⸗ e er Ruhe ſo oft vorgelegt hatte, war entſchieden. eden wie er es in unruhigen Nächten gefürchtet hatte. Die Menſchheit hörte nicht auf ſeine Worte. Sie, war nicht fähig, ſich ſelbſt zu regieren. Sie brauchte den Herrn, der ſie zwang. 3 i Er fühlte, wie ſeine Ideale zuſammenbrachen. Sie taten da dräußen nichts aus freien Stücken und irgendeinem Ideal zuliebe. Wer die Macht hatte oder zu haben glaubte, benutzte ſie rückſichtslos. Seine Warnungen waren unbe⸗ folgt verhallt. Sie würden ihm nur gehorchen, wenn er Brand und Mord hinter jeden ſeiner Befehle ſetzte. Die Stunde der Entſcheidung war gekommen. Wenn er durchſetzen wollte, was er ſich vorgenommen, was er als ſeine Miſſion anſah, dann mußte er als Herr auftreten. Klar hatte er die Notwendigkeit in den Tagen der Gefangenſchaft durchdacht und ſchrak zurück, nun die entſcheidende Stunde gekommen war. 5 Würde man ſeine Abſichten nicht verkennen? Würde die Welt ihm nicht andere Beweggründe unterſchieben? Würde ſie nicht einer maßloſen Ehrſucht zuſchreiben, was nur bittere Notwendigkeit war? Hinter einer Eisklippe hatte der Wind den friſchen Schnee zuſammengewirbelt. Hier ließ er ſich niederſinken, fühlte, daß die weißen Flocken ſich wie ein Daunenkiſſen um ſeine Glieder ſchmiegten. Eine tiefe Mutloſigkeit, eine Erſchlaffung überkam ihn. Er wurde ganz ruhig. Eine dunkle, fromme Erinnerung überkam ihn. Die Hände falten! Er ſtreifte die ſchweren Pelzhandſchuhe ab und ſchuug die Finger ineinander. Da.. eine Rechte zuckte urück. 5 Was war das Kalte, das er berührt hatte? Kalt und brennend zugleich. Er hob die Hand zum Geſicht. Vom Mittelfinger der Linken ſtrahlte ihm der Alexandrit ent⸗ gegen, jetzt auch im Tageslicht hellrot glühend, wie er ihn noch nie geſehen hatte. 5 Mit einem Sprung ſtand er auf den 5 3 Sich von ſeinem eigenen Schickſal wegſtehlen? Dem Le⸗ ben feige den Rücken kehren? Nein, niemals, und wenn der Weg nach Golgatha führen ſollle 3 Die Menſchheit da draußen wollte Kampf und Mord. Sie ſollte im Ueberfluß davon haben. Wie eine neue Got⸗ tesgeißel wollte er ſie züchtigen. bis ſie ihm bedingungs⸗ los g. te. f los.(Fortſetzung folgt) c An den bildlichen Darſtellungen ſuche man die fehlenden Dinge zu ergründen und trage dieſe waagerecht in die Felder nach Anzahl der Buchſtaben der einzelnen Wörter ein. Die Buchſtaben der ſtark umrandeten Felder ergeben dann, von oben nach unten geleſen, den Namen einer preußiſchen Königin. Namen-UAmbildungs⸗Aufgabe. Aus den nachſtehenden zwölf Namen ſollen durch Zu⸗ ſammenſtellen neue Namen gebildet werden. Die Zuſam⸗ menſtellung hat in der Weiſe zu geſchehen, daß ſtets eine End⸗ und eine Anfangsſilbe der vorhandenen Namen einen neuen Namen ergeben. Die Namen ſind: Bertram, Burg⸗ hart, Diether, Guido, Hartwig, Hubert, Nina, Otto, Rahel, Ramſes, Roger, Winfried. Schach⸗Aufgabe. a b 0 d e 1 8 „ „ e n, — 2 a b Weiß zieht und ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. h , 2 J N . D N N J 1 Zuſammenſtell⸗Aufgabe. bach der di fen fuß lo ne ne of pfe ſan ſta tan un wal.— Aus den 15 vorſtehenden Silben ſollen 5 drei⸗ ſilbige Wörter gebildet werden. Iſt dies richtig erfolgt, ent⸗ nehme man jedem dieſer fünf Wörter drei zuſammenhän⸗ 1 Buchſtaben und bilde daraus eine beliebte feſtliche eranſtaltung für die Jugend. Magiſches Quadrat. Die Ziffern 0 5 10 15 20 ſollen in jede waagerechte Reihe vorſtehenden Quadrats ſo eingeſtellt werden, daß ſo⸗ wohl die waagerechten wie ſenkrechten Reihen und auch die beiden Diagonalen je 50 ergeben. Mau- Silben⸗Kälſel. Aus den 36 Silben: a burg del dels di dith e e e er gil gout i irr ke laend ler mar ne ne ne nin o pel ra ran ru ſchen ſti tan tha tum vir wa weiſz wer ſollen 14 Wörter gebildet werden, die folgende Bedeutung haben: Italien. gen. 6. Römiſcher Dichter. der Kochkunſt. 9. Tanzart. 1. Alpenpflanze. 2. Falſche Annahme. 3. Stadt in 4. Weiblicher Perſonenname. 5. Ruine in Thürin⸗ 7. Kleines Boot. 8. Erzeugnis 10. Nordamerikaniſcher Staat. 11. Weiblicher Perſonenname. 12. Geſchichtsforſcher. 13. Gerbſtoff. 14. Landſchaft in Schleswig⸗Holſtein. Nach richtiger Bildung der Wörter ergeben dieſe in der erſten und dritten Buchſtabenreihe, beidemal von vorn nach hinten geleſen, ein Sprichwort. Auflöſungen aus voriger Nummer. Silbenkreuzwort⸗Rätſel: Waagerecht: 1. Medea, 3. Herero, 6. Euterpe, 7. Miſere, 9. Schere, 11. Theſe, 12. Pater, 14. Genua, 15. Beta, 16. Romane, 17. Tertia, 18. Touriſt, 19. Rapallo, 20. Tenor, 22. Motor, 23. Gero, 25. Selinde, 27. Melone, 29. Senator, 30. Maori.— Senk⸗ recht: 1. Meter, 2. Depeſche, 4. Remiſe, 5. Roſe, 6. Europa, 8. Regatta, 10. Regenerator, 11. Theaterloge, 13. Terroriſt. 15. Beate, 18. Toulouſe, 21. Normanne, 22. Modena, 24. Ro⸗ meo, 26. Linſe, 28. Lori. Rätſel: Weſte— Schweſter. Silbennamen⸗Rätſel: 1. Beata Renata Adel⸗ heid Urſula Thereſe.— 2. Philibert Andreas Amandus Roderich.— Braut— Paar— Brautpaar. Verſteckrätſel: 1. Graz. 2. Grund. 3. Hamm. 4. Inn. 5. Lech. Schach⸗Auf gabe: 1. Tg4—f4, Keß* fa. 2. Db6—d4 matt. o„Lg8s-es, 2. Dbö bs matt. BFF„Lb8 ds, 2. Dbö— es matt. 113353 Sf8—h7(d, eb), 2. Se7—g6 matt. DE beliebigq̃, 8 2. Db6—fö matt. N NIVEACRENE DDD Peinliche Verwechflung. Ein leichtſinniger junger Mann fand zu ſeiner Ueber⸗ raſchung einen Hundertmarkſchein in ſeiner Taſche. Sofort ging er auf den Bummel, von dem er abends vergnügt heim⸗ kehrte und ſein Abenteuer erzählte.„Menſch“, rief der Vater,„du haſt ja meine Hoſe angezogen!“ * „Gewiß“, ſagte der Verteidiger,„gebe ich zu, daß ſich mein Klient unrechtmäßig in den Beſitz der Aktien geſetzt hat. Aber bedenken Sie, meine Herren, daß die Aktien ſchon am Tage darauf um 50 Prozent gefallen ſind und daß mein Klient dadurch einen beträchtlichen Verluſt er⸗ litten hat!“ * Einfache Rechnung. „Wenn ein Mann 120 Arbeitstage braucht, um ein Haus zu bauen, dann müſſen 12 Männer es in 10 Tagen fertigſtellen, nicht wahr?“ i „Natürlich— und 120 Männer in einem Arbeitstag— 960 Mann in einer Stunde— 57 600 Männer in einer Mi⸗ nute— 3 456000 Männer in einer Sekunde— nach der Mathematik iſt alſo das Haus fertig, bevor überhaupt ein einziger Stein gemauert werden kann!“ F. WOI FF 4 5s OH N HATTE SH ScHON DAMH ABSEFUN DEN. err Lehmann hatte den ekligsten, härtesten Borstenbart, den man sich denken kann. Rasieren? Ausroden, meinte] mid versilbert. Kupler- er, sei das richtigere Wort. Daß es für solchen widerspen- stigen Bartwuchs und für empfindliche Haut eigens herge- Tass“ Vase. Dose u a. 77? . 5 8 bent Molallporzellan mantel. Kaffee- und Mokkaservice, Teller. Tafelgerät, schwer stellte Rasierseifen gibt, das war Herrn Lehmann Allerdings] derselben, Sende entgangen. Bis ihm der Zufall ein Stück Kaloderma-Rasier-.] Schafe Komp. Spar gel- und Aufschnitt- seife in die Hand spielte. Lehmann kannte seinen Bart nicht] service, Leuchter, Ge- mehr! Mit dem glyzerinhaltigen Kaloderma- Rasierschaum] Hänkekbnler, Pokal u. a m. Verlangen Sie glitt das Messer leicht und sauber und mühelos durch die] sofort kostenfrei und unverbindlich den 81. harten, widerspenstigen Stoppeln. Das beste aber ist, daß seine] bergerät- und Metall. ewig gereizte, empfindliche Gesichtshaut sich schon nach weni-] Dorzellandatalog, wir zeigen ihnen eiwas. gen Tagen beruhigte und daß jetzt die Haut auch nach dem] was Sie noch nicht ge- sehen haben dürften schärfsten Ausrasieren kühl, glatt und geschmeidig bleibt.] W. A Keune& Co,, ES IIEGT AM GLIVYZERI N Gta Steenaag 4, Hersteller des Vier- schild-Bestecks) KALODERM A RASIERSEIFE Hie N b u Babelitel lu N J. NB. Für Herren, die eine cremeförmige Rasierseife vorziehen: a- Rasierereme in Tuben zu RM—.50 und 1.10 Spendet für die Winter ⸗ K AN L. 8 RN U H EU Oetchmocl ut ie grosse ſude 22 Ju gefährlich. „Sage mal, iſt dieſer Hubertus eigentlich ehrlich?“ „Der und ehrlich? Dem gebe ich niemals die Hand ohne hinterher meine Finger nachzuzählen!“ * „Bitte um ein Viertelpfund Theaterkonfekt!“ 1 „Zu„Carmen“.“ * Direktor Ratterich, ein begeiſterter Skifahrer, ver⸗ brachte einen kurzen Winterurlaub in den Bergen, wo es leider an dem zum Winterſport nötigen Schnee fehlte. Be⸗ fragt, was er denn während der ganzen Zeit dort gemacht habe, antwortet er: „Oh, es war genau ſo wie im Büro. Man ſaß her⸗ um, tat nichts und wartete auf das Mittageſſen.“ „Na, Frau Mayer, im Dunkeln iſt guß munkeln!“ „Aber nicht doch, Herr Popke, ich munkle nur, um Licht zu ſparen!“ Noch nicht zufrieden. Ein Schotte heiratete eine ſehr reiche Frau. Als mam ihn zu der guten Partie beglückwünſchte, knurrte er:„Es iſt halb ſo ſchlimm, ihr wißt ja, wie die Leute immer über⸗ treiben.“—„Aber ſie kriegt doch 20000 Pfund mit?“— „Und die Koſten für die Trauung, das iſt wohl garnichts?“ Im Zeichen deutſcher Rohſtoffe Mit dieſen Worten hat eine führende Wirtſchaftszeitung das Beſondere an der diesjährigen Leipziger Frühjahrsmeſſe hervor⸗ gehoben. Die wirtſchaftliche Entwicklung zielt dahin. den Bedarf an Roh⸗ und Werkſtoffen möglichſt aus heimiſchen Quellen zu decken. Die Leipziger Muſtermeſſe hat den Beweis erbracht, daß, deutſche Tatkraft, Intelligenz und Unternehmungsfreude dieſer ſchwierigen Anforderung in bewunderungswürdiger Weiſe ge⸗ wachſen ſind. Die Bedeutung der ungebrochenen Priwatinitiative für das Gemeinwohl von Staat und Volk ſteht im hellſten Licht. Freie Entfaltung perſönlicher Kräfte und Gemeinſchaftsintereſſen brau- chen keineswegs Gegenſätze zu ſein. Perſönlichkeit und Gemem⸗ ſchaft bilden zuſammen das gegliederte Ganze, das Volk. Gemem⸗ ſchaft ohne perſönliche Gliederung iſt nur Maſſe, ein Menſchenbrei ohne Geſicht und Geſtalt, ohne Geſchichte und Kultur. Seit jeher ſind Weſen und Geſchäftsgebarung der Privatver⸗ ſicherung auf dieſen ſinnvollen Zuſammenklang von perſönlichen Intereſſen und Gemeinwohl abgeſtimmt. Wer ſich und ſeine An⸗ ehörigen gegen Vermögens⸗ und Lebensſchäden verſichert, ſorgt feldſt für ſich, um bei Schickſalsſchlägen nicht hilflos dazuſtehen und der Gemeinſchaft zur Laſt zu fallen. Jeder Verſicherungs⸗ vertrag iſt ein Akt des perſönlichen und ſozialen Verantwortungs⸗ gefühls. Doch vielgeſtaltig wie die Wirklichkeit der Menſchen und Gegenſtände ſind auch die Gefahren, von denen ſie ſtändig bedroht wird, und die Maßnahmen, die zur Abwehr dieſer Gefahren bon der Verſicherung getroffen werden müſſen. Um dieſer gewaltigen Fülle von Anforderungen verſchledenſter Art gewachſen zu ſein, muß die Verſicherung über einen äußerſt geſchmeidigen und viel⸗ ſeitigen Apparat an Organiſationen und Beſtimmungen verfügen. Ein ſolcher Apparat iſt nur bei einer nach kaufmänniſchen Grund⸗ ſätzen funktionierenden priwaten Verſicherung aufzubauen und un⸗ ſtandzuhalten. Es gibt kein vernünftigerweiſe zu kragendes Riſiko. dus die esdaliche ee et bunt ihrer bieiſeingen Gllede⸗ rung und ihrer geſchäftlichen Solidität nicht übernehmen könnte. Eier Verrat ae a den Lise, gil rden, ale Ap Chrom faaf Sell 75 hervorragende, 1 Katelog 7 5 Bederi in Garentol einlegen Kleinste Peckung 45 Pig. in Apotheken und Drogerien erhsliſich In Caranfel Hafen sich Eier über Aab Wer nicht inſeriert, der wird vergeſſen BCFCbCCCCbCCTbbbbbb(TbTbTT Wer will im Frühjahr[ Beimeiden ö Krampfadern Solingen 199 ere eee ein Fahrrad kaufen 7? 6 Schreiben Sie uns, Flechten, ſchwerhellende Wunden wir machen lhnen heilt San. 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