823351 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60. in der Geſchäftsſtelle am Schalter abget olt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm.Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preis!'ſte Rr. 2. Anz.⸗Preisliſte Rr. 2 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78489. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. dages. und Anzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. II. 35: 1200. 35. Jahrgang Aufruf der Reichsregierung an Befreiende Tat Die deutſche Antwort auf die Erhöhung der Militär⸗ dienſtzeit in Frankreich hat nicht lange auf ſich warten laſſen. Wenige Stunden nachdem die franzöſiſche Kammer die neue⸗ en Aufrüſtungsmaßnahmen des Kabinetts Flandin mit 350 gegen 196 Stimmen gebilligt hatte, trat in Berlin das Reichskabinett zu einer für Deutſchlands Wehrpolitik über⸗ aus wichtigen Sitzung zuſammen. Angeſichts der eindeu⸗ tigen Abſage Frankreichs an die Abrüſtungspolitik und der ungeheuren Rüſtungen Sowjetrußlands hat Deutſchland ſich entſchloſſen, ſeine Sicherheit jetzt aus eigener Kraft zu e Auf Vorſchlag des Führers wurde die deut⸗ che Wehrmacht, die auf Grund des Verſailler Vertrages auf ein Berufsheer von 100 000 Mann mit völlig unzuläng⸗ licher Bewaffnung vermindert werden mußte, wieder auf eine der Stellung Deutſchlands als Großmacht entſprechende Stärke heraufgeſetzt. Dieſe Maßnahme war unerläßlich, nachdem die Unterzeichner des Friedensdiktates die ihnen vertraglich obliegende Abrüſtungsverpflichtung nicht nur nicht eingehalten haben, ſondern ihre kaum noch zu überbietenden Rüſtungen heute erneut ins Rieſenhafte ſteigern wollen. Durch dieſen von höchſtem Verantwortungsbewußtſein zeu⸗ genden Entſchluß der Reichsregierung iſt der Verſailler Vertrag in einem ſeiner weſenklichſten Punkte liquidiert. Das deutſche Volk dankt es ſeinem Führer, daß er den Auf⸗ rüſtungsmaßnahmen der Umwelt ſofort mit den wirkſam⸗ ſten Mitteln entgegengetreten iſt, denn nur ein ſtarkes Deutſchland kann die Aufrechterhaltung des europäiſchen Friedens garantieren. Miiniſterpräſident Flandin hat die Notwendigkeit einer Aufrüſtung Frankreichs mit den verſchiedenſten Argu⸗ menten zu begründen verſucht. Dabei mußte er ſich ſchon in der Ausſprache ſelbſt ſagen laſſen, daß ſeine Beweis⸗ führung mehrals lückenhaft iſt. So hatte er be⸗ hauptet, in den Kaſernen Frankreichs befänden ſich zur Zeit nur 238000 Mann. Wenige Augenblicke ſpäter konnte der Oppoſitionsführer Blum einwandfrei nachweiſen, daß Frankreich im Mutterlande einſchließlich der Kolonialſtreit⸗ kräfte, die in Frankreich in Garniſonen liegen, über eine viel höhere Zahl von Truppen verfügt, die 1450 das Doppelte der Angaben Flandins beträgt. Der frühere Kriegsminiſter Daladier gab ganz offen zu, daß Frankreich ſeit 1920 etwa 100 Millfarden Franken für ſeine Landesverteidigung ausgegeben und ſich damit ein Machtinſtrument geſchaffen hat, das vielleicht nur noch von der Rieſenarmee Sowjetrußlands übertroffen wird. Seit Verſailles hat Frankreich jährlich Hundertauſende von Sol⸗ daten ausgebildet, ſo daß es gegenwärtig über 6 Millionen ausgebildeter weißer und 1 Million ſchwarzer ausgebildeter Reſerviſten verfügt. Auch die techniſche Rüſtung iſt im Laufe der letzten 15 Jahre aufs Modernſte ausgebaut worden. Die ganze Oſtgrenze wurde durch eine Feſtungskette von uner⸗ reichter Defenſiv⸗ und Offenſivkraft geſichert. Tanks, Jagd⸗ und Bombenflugzeuge, ſchwerſte Geſchütze aller Art ſind in ungeheuren Maſſen angehäuft, während man gleichzeitig Deutſchland durch den Verſailler Vertrag gezwungen hat, bis zur völligen Ohnmachtloſigkeit abzurüſten. Heber die eigenen Rüſtungen hinaus hat ſich Frank⸗ reich durch ein Eyſtem 2100 2 Militärbündniſſe eine überragende Stellung in Europa geſichert. Zuſammen mit den Armeen der mit ihm verbündeten Staaten, zu denen neuerdings Sowjetrußland mit einer Friedensarmee von 900 000 Mann und 3000 Militärflugzeugen im Friedens⸗ ſtand hinzugetreten iſt, verfügt der franzöſiſche Block über eine ungeheure militäriſche Macht, der gegenüber die Ver⸗ leidigungsmaßnahmen Deutſchlands kaum ins Gewicht fal⸗ len. Wie Flandin unter dieſen Umſtänden noch behaupten kann, daß Frankreich von Deutſchland bedroht ſei und ſich durch eine Verſtärkung ſeiner Armee für den Ernſtfall chern müſſe, iſt geradezu unerfindlich. Wenn Frank⸗ reich für ſich das Recht einer ausreichenden Landes⸗ verteidigung in Anſpruch nimmt— das wir ihm übrigens ohne weiteres zubilligen— um wieviel mehr muß das wehr⸗ und ſchutzloſe Ben das durch die Ver⸗ aller Entwaffnungsbeſtimmungen jeglicher Verkeidigungs⸗ möglichkeit beraubt worden iſt und heute von einem Ring och gerüſteter Staaten umgeben wird, auf einen wirkſamen ut ſeiner Grenzen bedacht ſein! Herr Flandin hat es für nötig befunden, Deutſchland die Rolle des Sünder bockes zuzuſchieben, weil es endlich nach langem Warten damit veginnt, ſich eine auf das not⸗ wendigſte Maß beſchränkte Verteidigung zu ſchaffen. Er macht uns weiter den Vorwurf, daß Deutſchland„trotz der eſtimmungen des Teiles J des Vertrages von Verſallles“ ine Aufrüſtung betreibe, während doch gerade Frankreich 50% das durch Nichterfüllung der in Verſailles von den üſtungsmächten unterſchriebenen Abrüſ'ungsverpflichtun⸗ 20 den Verkrag gebrochen hat. Mit der endgültigen Ab⸗ 5 an die Abrüſtungsidee hat die franzöſiſche Regierung er zum zweiten Mal über den Verſailler Pakt hinwegge⸗ Getragen von der Verantwortung für das Schickſal das deutſche Vol 9 D 70 Nr 2 6 9. 10 Wrellamalion des Füh Wiederherſtellung der Ehre und Freiheit durch Einführung der allgemeinen Wehrpflicht Die Schmach der Wehrloſigkeit, die das deutſche Volk viele Jahre lang bedrückt hat, iſt durch den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ausgelöſcht worden. Der Führer und Reichskanzler hat ſeinen Krankheitsurlaub in Bayern vorübergehend unterbrochen und ſich nach Berlin zurückbe⸗ geben, um die nunmehr unabänderlich gewordenen Entſchei⸗ dungen zu kreffen. Im Verlaufe des Miniſterrats wurde ein Geſetz beſchloſſen, durch das das nationalſozialiſtiſche Deukſchland eine Wehrmacht erhält, auf die die ganze Na⸗ lion leuchtenden Auges blicken kann. Gleichzeitig gab der Führer eine Proklamation bekannk. Der Eindruck, den die Proklamation auf die Mitglieder des Reichskabinetts gemacht hat, als der Führer und Reichs ⸗ kanzler ſie zur Kenntnis gab, war groß. Die Mitglieder des Kabinekts erhoben ſich ſpontkan von ihren Plätzen, und der Reichswehrminiſter, Generaloberſt von Blomberg, brachte ein dreifaches Heil auf den Führer aus, verbunden mit einem Gelöbnis der weiteren unverbrüchlichen Treue und Verbundenheit. Die gleiche Begeiſterung herrſcht auch im deutſchen Volke. Gleichzeitig mit der Bekonung der Freude und der Glückſeligkeit über die Wahrung der deutſchen Sicherheit durch die nunmehr beſchloſſene Aufrüftung weiß das deukſche Volk ſich eins mit ſeinem Führer in dem klaren Bekennknis zum Frieden. Mit der Proklamation und dem dazugehörigen Geſetz iſt ein enkſcheidender Vorgang in der deutſchen Geſchichke erfolgt: nämlich die erſte große Liquidationsmaßnahme des Verſailler Diktats, durch die die weſenklichſte Schande dieſes Vertrages endgültig gelöſcht worden iſt. An das deutſche Volk! Reichsminiſter Dr. Goebbels gab der Preſſe die fol⸗ gende Erklärung der Reichsregierung mit anſchließendem Gefetztext bekannt: „Als im November 1918 das deutſche Volk— ver⸗ trauend auf die in den 14 Punkten Wilſons gegebenen Zu⸗ ſicherungen— nach viereinhalbjährigem ruhmvollen Wider⸗ ſtand in einem Kriege, deſſen Ausbruch es nie gewollt hatte, die Waffen ſtreckte, glaubte es, nicht nur der gequälten Menſchheit ſondern auch einer großen Idee an ſich einen Dienſt erwieſen zu haben. Selbſt am ſchwerſten leidend un⸗ ter den Folgen dieſes wahnſinnigen Kampfes, griffen die Millionen unſeres Volkes gläubig nach dem Gedanken ei⸗ ner Neugeſtaltung der Völkerbeziehungen, die durch die Abſchaffung der Geheimniſſe diplomatiſcher Kabinettspolitik einerſeits, ſowie der ſchrecklichen Mittel des Krieges anderer⸗ ſeits veredelt werden ſollte. Die geſchichtlich härteſten Fol⸗ gen einer Niederlage erſchienen vielen Deutſchen damit ge⸗ radezu als notwendige Opfer, um einmal für immer die Welt von ähnlichen Schreckniſſen zu erlöſen. Die Idee des Völkerbundes hat vielleicht in keiner Na⸗ tion eine heißere Zuſtimmung erweckt als in der von allem irdiſchen Glück verlaſſenen deutſchen. Nur ſo war es ver⸗ ſtändlich, daß die in manchem geradezu ſinnloſen Bedingun⸗ gen der Zerſtörung jeder Wehrvorausſetzung und Wehr⸗ möglichkeit im deutſchen Volke nicht nur angenommen, ſon⸗ dern von ihm auch erfüllt worden ſind. Das deutſche Volk und inſonderheit ſeine damaligen Regierungen waren über⸗ zeugt, daß durch die Erfüllung der im Verſailler Vertrag vorgeſchriebenen Entwaffnungsbeſtimmungen entſprechend der Verheißung dieſes Vertrages der Beginn einer inter⸗ nationalen allgemeinen Abrüſtung eingeleitet und garan⸗ tiert ſein würde. Denn nur in einer ſolchen zweiſeitigen Erfüllung dieſer geſtellten Aufgabe des Vertrages konnte die moraliſche und vernünftige Berechtigung für eine For⸗ derung liegen, die einſeitig auferlegt und durchgeführt zu einer ewigen Diskriminierung und damit Minderwertig⸗ keitserklärung einer großen Nation werden mußte. Damit aber konnte ein ſolcher Friedensvertrag niemals die Vor⸗ ausſetzung für eine wahrhafte innere Ausſöhnung der Vöf⸗ ker und einer dadurch herbeigeführten Befriedung der Welt, ſondern nur für die Aufrichtung eines ewig weiterzehrenden Haſſes ſein. Deulſchland hat die ihm auferlegten Abrüſtungsver⸗ ypflichtungen nach den Feſtſtellungen der Inkeralliierlen Konkroll⸗Kommiſſion erfüllt. Folgendes waren die von die⸗ Montag, den 18. März 1935 der Wehrloſigkeit k.— Dienſtleiſtung auf der Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht. Nr. 65 Heer 59 897 Geſchütze und Rohre 130 558 Maſchinengewehre 31 470 Minenwerfer und Rohre 6 007 000 Gewehre und Karabiner 243 937 MG.⸗Läufe 28 001 Lafetten 4390 M. W.⸗Lafeften 38 750 000 Geſchoſſe 16 550 000 Hand⸗ und Gewehrgranaken 60 400 000 ſcharfe Jünder 491 000 000 Handwaffenmunition 335 000 Tonnen Geſchoßhülſen 23 515 Tonnen Karkuſch⸗Patronenhülſen 37 600 Tonnen Pulver 79 500 Munitionslehren 212 000 Fernſprecher. 1072 Flammenwerfer anzerzüge „ Tanis 1 762 Beob.⸗Wagen 8982 drahtloſe Stationen — 1240 Jeldbäckereien 2 199 Pontons ö 981,7 Tonnen Ausrüſtungsſtücke für Soldaken 8 230 350 Sack Ausrüſtungsſtücke für Soldaten 7300 11685 und Revolver G.⸗Schlitten 21 fahrbare Werkſtätten 12 Flak⸗Geſchützwagen 11 Protzen 64 000 Stahlhelme 174000 Gasmasken 2 500 Maſchinen der ehemal. Kriegsinduſtrie 8 000 Gewehrläufe. Luft 15 714 Jagd- und Bombenflugzeuge 27 757 Flugzeugmokore. Marine Zerſtörtes, abgewracktes, verſenktes oder ausgeliefertes Kriegsſchiffsmaterial der Marine: 26 Großkampfſchiffe 4 Küſtenpanzer 4 Panzerkreuzer 19 Kleine Kreuzer 21 Schul- und Spezialſchiffe 83 Torpedoboote 315 U-Boote. Ferner unterlagen der Zerſtörungspfticht: Fahrzeuge aller Art, Gaskampf⸗ und zum Teil Gasſchutzmittel, Treib⸗ und Sprengmittel, Scheinwerfer, Diſiereinrichtungen, Ent⸗ fernungs⸗ und Schallmeßgerät, optiſche Geräte aller Art Pferdegeſchirr, Schmalſpurgerät, Felddruckereien, Feldkü⸗ chen, Werkſtätten, Hieb⸗ und Stichwaffen, Stahlhelme, Mu⸗ nitionstransportmittel, Normal⸗ und Spezialmaſchinen der Kriegsinduſtrie, ſowie Einſpannvorrichtungen, Zeichnungen dazu, Flugzeug⸗ und Luftſchiffhallen uſw. Nichtabrüſtung der Siegermächte Nach dieſer geſchichtlich beiſpielloſen Erfüllung eines Vertrages hatte das deutſche Volk ein Anrecht, die Einlöſung der eingegangenen Verpflichtungen auch von der anderen Seite zu erwarten. Denn: 1. Deutſchland hatte abgerüſtet. 2. Im Friedensverkrag war ausdrücklich gefordert worden, daß Deutſchland abgerüſtet werden müſſe, um damit die Vorausſetzung für eine allgemeine Abrüſtung zu ſchaf⸗ fen, d. h.: Es war damit behauplet, daß nur in Deulſch⸗ lands Rüſtung allein die Begründung für die Rüſtung der anderen Länder läge. 3. Das deutſche Volk war ſowohl in ſeinen Regierun⸗ gen als auch in ſeinen Parteien damals von einer Geſin⸗ nung erfüllt, die den pazifiſtiſch⸗demokratiſchen Idealen des Völkerbundes und ſeiner Gründer reſtlos entſprach. Wäh⸗ rend aber Deutſchland als die eine Seite der Verkragſchlſe⸗ ßenden ſeine Verpflichtungen erfüllt hatte, unterblieb die Einlöſung der Verpflichtung der zweiten Vertragsſeite. Das heißt: Die hohen Verkragſchließenden der ehemaligen Sie⸗ gerſtaaken haben ſich einſeitig von den Verpflichtangen des Verſailler Vertrages gelöſt! Allein nicht genügend, daß jede Abrüſtung in einem irgendwie mit der deutſchen Waffenzerſtörung vergleichbaren Maße unterblieb, nein: es trat nicht einmal ein Stillſtand der Rüſtungen ein, ja, im Gegenteil, es wurde endlich die Aufrüſtun einer ganzen Reihe von Staaten offenſichtlich. Was im Kriege an neuen Zerſtörungsmaſchinen erfunden wurde, erhielt nunmehr im Frieden in e ſchaftlicher Arbeit die letzte Vollendung. Au der Schaffun Kampf⸗ und 5 dem Gebiet mächtiger Landpanzer ſowohl als neuer ombenmaſchinen fanden ununterbrochene und deutſchen Nation blieb der Reichsregierung nichts an⸗ 18 übrig als die unbedingten Folgerungen aus dem abrü⸗ lungsſeindlichen Verhalten Frankreichs zu ziehen. 5 3 2 ſchreckliche Verbeſſerungen ſtatt. Neue Rieſengeſchütze wur⸗ ſer Fommiſſion beſtätigten Arbeiten der Zerſtörung der J den konſtrutert, neue e Brand⸗ und abe e ft und ihrer Mitlel: 1 wickelt. 8 Die Welt aber hallie ſeitdem wider von Kriegsgeſchrei, als ob niemals ein Weltkrieg geweſen und ein Verſailler Bertrag 0 worden wäre. Inmitten dieſer hochge⸗ rüſteten und ſich immer mehr der modernſten mokoriſierken Kräfte bedienenden Kriegsſtaaten war Deukſchland ein machtmäßig leerer Raum, jeder Drohung und jeder Bedro⸗ hung jedes einzelnen wehrlos ausgeliefert. Das deulſche Volk erinnerk ſich des Anglücks und Leides von 15 Jahren wirkſchaftlicher Verelendung, politiſcher und moraliſcher De⸗ mütigung. Es war daher verſtändlich, wenn Deutſchland lauk auf die Einlöſung des Verſprechens auf Abrüſtung der anderen Staaken zu drängen begann. Denn dieſes iſt klar: Einen hundertjährigen Frieden würde die Welt nicht nur erkra⸗ gen, ſondern er müßte ihr von unermeßlichem Segen ſein. Eine hunderkjährige Jerreißung in Sieger und Beſiegte aber erkrägt ſie nicht. Die Empfindung über die moraliſche Berechtigung und Notwendigkeit einer internationalen Abrüftung war aber nicht nur in Deutſchland, ſondern auch Kha vieler an⸗ derer Völker lebendig. Aus dem Drängen dieſer Kräfte entſtanden die Verſuche, auf dem Wege von Konferenzen eine Rüſtungsverminderung und damit eine internationale allge⸗ meine Angleichung 15 niederem Niveau in die Wege leiten zu wollen. So entſtanden die erſten Vorſchläge internatio⸗ naler Rüſtungsabkommen, von denen wir als bedeutungs⸗ vollen den Plan MacDonalds in Erinnerung haben. Deutſch⸗ land war bereit, dieſen Plan anzunehmen und zur Grund⸗ lage von abzuſchließenden Vereinbarungen zu machen. Er ſcheiterte an der Ablehnung durch andere Staaten und wurde endlich preisgegeben. Da unter ſolchen Umſtän⸗ den die dem deutſchen Volke und Reiche in der Dezember⸗ Erklärung 1932 feierlich zugeſicherte Gleichberechtigung keine Verwirklichung fand, ſah ſich die neue deutſche Reichsregie⸗ rung als Wahrerin der Ehre und der Lebensrechte des deut⸗ ſchen Volkes außerſtande, noch weiterhin an ſolchen Kon⸗ ferenzen teilzunehmen oder dem Völkerbund anzugehören. Allein auch nach dem Verlaſſen Genfs war die deutſche Regierung dennoch bereit, nicht nur Vorſchläge anderer Staa⸗ ten zu überprüfen, ſondern auch eigene praktiſche Vorſchläge zu machen. Sie übernahm dabei die von den anderen Staa⸗ ten ſelbſt geprägte Auffaſſung, daß die Schaffung kurzdie⸗ nender Armeen für die Zwecke des Angriffs ungeeignet und damit für die friedliche Verteidigung anzuempfehlen ſei. Sie war daher bereit, die langdienende Reichswehr nach dem Wunſche der anderen Staaten in eine kurzdienende Armee zu verwandeln. Ihre Vorſchläge vom Winker 1933. 1934 waren prakkiſche und durchführbare. Ihre Ablehnung ſowohl als die endgültige Ablehnung der ähnlich gedechten ilalieniſchen und engliſchen Entwürfe ließen aber darauf schließen, daß die Geneigtheit zu einer nachträglichen ſinn⸗ gemäßen Erfüllung der Verſailler Abrüſtungsbeſtimmun⸗ beſt 0 der anderen Seite der Vertragspartner nicht mehr eſtand. Deutſchland ſichert Europa den Frieden Unter dieſen Amſtänden ſah ſich die deutſche Regierung veranlaßt, von ſich aus jene notwendigen Maßnahmen zu kreffen, die eine Beendigung des ebenſo unwürdigen wie letzten Endes bedrohlichen Juſtandes der ohnmächkigen Wehrloſigkeit eines großen Volkes und Reiches gewährleiſten konnten. Sie ging dabei von denſelben Erwägungen aus, denen Miniſter Baldwin in ſeiner letzten Rede ſo wahren Ausdruck verlieh:„Ein Land, das nicht gewillt, die notwen⸗ digen Vorſichtsmaßnahmen zu ſeiner eigenen Verteidigung u ergreifen, wird niemals Macht in dieſer Welt haben, we⸗ er moraliſche noch materielle Macht.“ Die Regierung des heutigen Deutſchen Reiches aber wünſcht nur eine einzige moraliſche und materielle Macht, es iſt die Macht, für dae Reich und damit wohl auch für ganz Europa, den Frieden wahren zu können. Sie hat daher auch weiterhin getan, was in ihren Kräf⸗ ten ſtand und zur Förderung des Friedens dienen konnte. 1. Sie hat all ihren Nachbarſtaaten ſchon vor langer Friſt den Abſchluß von Nichtangriffspakten angetragen. 2. Sie hat mit ihrem öſtlichen Nachbarſtaat eine ver⸗ tragliche Regelung geſucht und gefunden, die dank des roßen entgegenkommenden Verſtändniſſes, wie ſie hofft, ür immer die bedrohliche Atmoſphäre, die ſie bei ihrer Machtübernahme vorfand, entgiftet hat und zu einer dau ⸗ ernden Verſtändigung und Freundſchaft der beiden Völker führen wird. 3. Sie hat endlich Frankreich die feierliche Verſicherung gegeben, daß Deutſchland nach der erfolgten Regelung der darfrage nunmehr keine territorialen Forde, rungen mehr an Frankreich ſtellen oder erheben wird. Sie glaubt damit in einer geſchichtlich ſeltenen Form gen Streites zwiſchen zwei großen Nationen durch ein ſchwe⸗ res politiſches und ſachliches Opfer geſchaffen zu haben. Die deutſche Regierung muß aber zu ihrem Bedauern erſehen, daß ſeit Monaten eine ſich fortgeſetzt ſteigernde Aufrüſtung der übrigen Welt ſtattfindet. Sie ſieht in der Schaffung einer ſowjetruſſiſchen Armee von 101 Diviſionen d. h. 960 000 Mann Aae Friedens⸗Präſentſtärke, ein Element, das bei der faſſung des Verſailler Vertrages nicht geahnt werden konnte. Sie ſieht in der Forcierung ähnlicher Maßnahmen in den anderen Staaten weitere Be⸗ weiſe der Ablehnung der ſeinerzeit proklamierten Abrü⸗ ſtungsidee. Es liegt der deutſchen Regierung fern, gegen irgendeinen Staat einen Vorwurf erheben zu wollen. Aber ſie muß heute feſtſtellen, daß durch die nunmehr beſchloſſene Einführung der zweijährigen Dienſtzeit in Frankreich die gedanklichen Grundlagen der Schaffung kurzdienender Ar⸗ meen zugunſten einer langdienenden Organiſation aufge⸗ 8 worden ſind. Dies war aber mit ein Argument für je ſeinerzeit von Deutſchland geforderte Preisgabe ſeiner Reichswehr. Wahrung der Ehre und Sicherheit durch eigene Kraft Die deutſche Regierung empfindet es unter dieſen Um⸗ ſtänden als eine Unmöglichkeit, die für die Sicherheit des Reiches notwendigen Maßnahmen noch länger auszuſetzen oder gar vor der Kenntnis der Mitwelt zu verbergen. Wenn ſie daher dem in der Rede des engliſchen Miniſters Bald⸗ win am 28. November 1934 ausgeſprochenen Wunſch nach einer Aufhellung der deutſchen Abſichten nunmehr eniſprichk, dann geſchieht es: 1. um dem deutſchen Volk die Ueberzeugung und den anderen Slaaten die Kennknis zu geben, daß die Wahrung der Ehre und Sicherheit des Deutſchen Reiches von jetzt ab wieder der eigenen Kraft der deutſchen Nation anverkraut wird; die Vorausſetzung einer Beendigung eines jahrhunderkelan⸗ 2. aber, um durch die Fixierung des Umfanges der deutſchen Maßnahmen jene Behauptungen zu enkkräften, die dem deutſchen Volke das Skreben nach einer militäriſchen Hegemonie-Stellung in Europa unkerſchieben wollen. Was die deutſche Regierung als Wahrerin der Ehre und der Intereſſen der deutſchen Nation wünſcht, iſt, das Ausmaß jener Machtmittel ſicherzuſtellen, die nicht nur für die Erhaltung der Inkegrität des Deutſchen Reiches, ſondern auch für die internationale Keſpektierung und Bewerkung Deutſchlands als eines Mitgaranken des allgemeinen Frie- dens erforderlich ſind. Denn in dieſer Skunde erneuert die deutſche Regierung vor dem deutſchen Volk und vor der ganzen Welt die Ver⸗ ſicherung ihrer Enkſchloſſenheit, über die Wahrung der deut⸗ ſchen Ehre und der Freiheit des Reiches nie hinauszugehen und insbeſondere in der nakionalen deutſchen Aufrüſtung kein Inſtrument kriegeriſchen Angriffes als vielmehr aus⸗ ſchließlich der Verteidigung und damit der Erhalkung des Friedens bilden zu wollen. Die deutſche Reichsregierung drückt dabei die zuver⸗ ſichtliche Hoffnung aus, daß es dem damit wieder zu ſeiner Ehre zurückfindenden deutſchen Volke in unabhängiger glei⸗ cher Berechtigung vergönnk ſein möge, ſeinen Beitrag zu leiſten zur Befriedung der Welt in einer freien und offenen Juſammenarbeit mit den anderen Nationen und ihren Re⸗ gierungen. Allgemeine Wehrpflicht Geſetz für den Aufbau der Wehrmacht In dieſem Sinne hat die deutſche Reichsregierung fol⸗ gendes Geſetz für den Aufbau der Wehrmacht vom 16. März 1935 beſchloſſen, das hiermit verkündet wird: 8 1. Der Dienſt in der Wehrmacht erfolgt auf der Grund⸗ lage der allgemeinen Wehrpflicht. 8 2. Das deutſche Friedensheer einſchließlich der in die Truppe übergeführten Polizei gliedert ſich in 12 Korps kom mandos und 36 Diviſionen. 8 3. Die ergänzenden Geſetze zur Regelung der allgemeinen Wehrpflicht ſind durch den KReichswehrminiſter alsbald vor ⸗ zulegen. Berlin, 16. März 1935. Das Geſetz iſt vom Führer und ſämtlichen Mitgliedern des Reichskabinetts unterſchrieben worden. Der Widerhall im Ausland Die Aufnahme des deutſchen Wehrgeſetzes. Die aus dem Ausland eingehenden Blätterſtimmen be⸗ zeugen, daß die ganze Welt unter dem gewaltigen Eindruck der Wiedergewinnung der deutſchen Wehrfreiheit ſteht. Will man das Geſamtbild, das die Stellungnahme der Auslands⸗ preſſe ergibt, kurz zuſammenfaſſen, ſo gelangt man zu der Feſtſtellung, daß der deutſche Schritt— mag er im einzelnen nun begrüßt werden oder nicht— wie ein ſeit langem er⸗ wartetes Geſchehen, das in der allgemeinen politiſchen Lage Europas nichts ändert, aufgenommen wird. In der franzöſiſchen Hauptſtadt wurde der Beſchluß der Reichsregierung, die allgemeine Dienſtpflicht einzuführen, ſchon am Samstag abend durch Sonderausgaben einiger Blätter in Paris bekannt. Das Publikum war anſcheinend nicht beſonders beeindruckt. Auch in amtlichen Kreiſen wird verſichert, daß man die deutſche Erklärung nicht überraſchend finde, weil man ſeit langem Beſcheid gewußt habe. Man hört u. a., daß der Beſchluß Deutſchlands wenigſtens den Vorteil habe, eine Frage zu klären, die in den letzten Jahren auf die europäiſche Atmo⸗ ſphäre gedrückt habe. Miniſterpräſident Flandin und Außen⸗ miniſter Laval hätten ſchon am Samstag die Lage geprüft und in erſter Linie die franzöſiſchen Botſchafter in London und Rom angewieſen, ſich mit den dortigen Regierungen ins Benehmen zu ſetzen. Bemerkenswert iſt der Verſuch einzelner Blätter, jetzt, nachdem es in den Jahren der deutſchen Wehrloſigkeit nicht gelungen iſt, eine Regelung über die Abrüſtung und die beſſere Geſtaltung des Friedens herbeizuführen, den Eindruck zu erwecken, als ob das deutſche Wehrgeſetz die Bemühungen um eine Neuordnung der Völkerbeziehungen beeinträchtigen könnte.„Petit Journal“ behauptet,„Europa ſei vor eine höchſt ernſte Tatſache geſtellt.“ Im„Excelſior“ fragt Henry de Jouvenel, ob die Franzoſen, Engländer, Italiener, Ruſſen usw. weiterhin eine nicht enden wollende Verhandlung mit Deutſchland fortzuſetzen gedächten. Auch ſonſt wird verſchie⸗ dentlich die Auffaſſung vertreten, daß„die an der Erhaltung des Friedens intereſſierten Mächte“ ſo ſchnell wie möglich über die„zu ergreifenden Maßnahmen“ beraten müßten. Demgegenüber findet die in Regierungskreiſen laut wer⸗ dende Mahnung, nicht den Kopf zu verlieren, auch in vielen Preſſebetrachtungen ihren Niederſchlag. So betont die Außen⸗ politikerin des„Oeuvre“, daß der 16. März 1935, der für Deutſchland ein geſchichtlich bedeutſames Ereignis ſei, für Europa an dem beſtehenden Zuſtand kaum etwas ändere. Das Blatt rät zur Ruhe und warnt in ſeinem Leitartikel vor einer ſyſtematiſchen Einkreiſung Deutſchlands. Allein auf weiter Flur ſteht Guſtave Herve, der in der„Victoire“ für eine Verſtändig ung mit Deutſchland eintritt. Es gebe kein großes Volk, das die Demütigung auf ſich nehme, ver⸗ hältnismäßig abgerüſtet zu ſein, wenn um es herum alle Welt bis an die Zähne bewaffnet ſei. Welch große Bedeutung der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutſchland 5 von der britiſchen Regierung beigemeſſen wird, geht ſchon aus der Tatſache hervor, daß die Miniſter am Sonntag in Downingſtreet zu einer Be⸗ ratung zuſammentraten, bei der ſie aber beſchloſſen, die Ka⸗ binettsſitzung auf Montag zu vertagen. Nach der Aufmachung der Blätter zu ſchließen, hat das deutſche Wehrgeſetz hier wie eine Bombe eingeſchlagen.„Wehrpflicht in Deutſchland“,„Hit⸗ ler weiſt den Verſailler Vertrag zurück“, verkünden in rieſigen Buchſtaben die Sonderausgaben der Londoner Blätter. So⸗ weit ſich bis jetzt überſehen läßt, wird der deutſche Schritt in London jedoch ruhig aufgenommen, und man verſucht, ihn in ſachlicher Weiſe zu behandeln. Uebrigens wird allgemein Die Keiten ſind gefallen Die Proklamation des Führers iſt für das deutſche Volk ein hiſtoriſches Ereignis von größtem Ausmaß. Seit den Tagen, in denen Deutſchland unter Verrat zuſammenbrach ſeit den Tagen, in denen das Diktat von Verſailles uns auf⸗ gezwungen wurde, iſt heute des deutſchen Volkes größte Stunde. Durch dieſe Proklamation, die ein Dokument dez Friedens, aber auch der Entſchloſſenheit iſt, iſt das deutſche Volk von einer drückenden Schmach, die 16 Jahre auf ihm laſtete, befreit worden. Mit dem heukigen Tage iſt die Ehre der deutſchen Na. tion wiederhergeſtellt. Wir ſtehen mit erhobener Stirn als freie Nation wieder unter den Völkern. Wir kön. nen als ſouveräner Staat frei verhandeln, um an der Organiſation des Friedens mitzuarbeiten. Wir beſitzen wieder eine deutſche Armee, um unſer deutſches Vaterland ſelbſt mit der Waffe verteidigen zu kön⸗ nen. Die Freiheit und das Leben unſeres Volkes ſind die heiligen Güter der deutſchen Nation, die in einem waffen⸗ ſtarrenden Europa nur durch die Wiedergeburt der deutſchen Armee geſichert werden können. Die Erinnerung an das ruhmreiche deutſche Heer mit ihrer ruhmvollen Ge⸗ ſchichte iſt nun kein blaſſes hiſtoriſches Schemen mehr. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland hat wieder eine Wehrmacht die dieſer Tradition würdig iſt, eine Armee des Friedens, die aber auch bereit iſt, ſich bis zum letzten Mann zu verteidigen wenn ſie angegriffen wird. Eine Wehrmacht, auf die wir ſtolz ſein können. Es iſt kein Wunder geſchehen. Dieſe Gleichberechtigung der deutſchen Nation, dieſe Freiheit iſt uns nicht in den Schoß gefallen, wir haben ſie uns ſelbſt errungen. Der Führer hat ſie für uns erkämpft! Es iſt ſeine Leiſtungl In 14 Jahren formte er die Nation neu und ſchweißte ſie zu⸗ ſammen. Innerhalb zwei Jahren nach der Machtergreifung erkämpfte er ſeinem Volke politiſch die Gleichberechtigungl In dieſer geſchichtlichen Stunde vergißt das deutſche Volk nicht, was es ſeinem Führer ſchuldet. Es weiß, daß alles, was wurde, ſein Werk iſt, daß allein ſeine Tat deut⸗ ſches Schickſal in neue Bahnen lenkte, in die Bahnen von Ehre und Freiheit. Der Dank, den ihm das deutſche Volk dafür abſtaktet, iſt das grenzenloſe Vertrauen, mik dem es hinter ihm und ſeiner ſtaatsmänniſchen Tat ſteht. Die gel. ten ſind gefallen. Wie eine Phalanx in unerſchükterlicher Einheit und Geſchloſſenheit ſtehen Volk und Führer zuſam⸗ men. Sie bedrohen niemand, der Deutſchlands friedliche Arbeit in Frieden ſich entwickeln läßt. Sie werden aber ihren ganzen Heroismus dem entgegenſetzen, der es wagen würde, das Leben und die Freiheit unſerer Nation anzu⸗ greifen. Nur unter freien Völkern kann es wahren Frieden geben. Wir glauben deshalb, daß der 16. März 1935, der im Buche der deutſchen Geſchichte eingeſchrieben ſteht, als der Tag der deutſchen Ehre und Freiheit gleichzeitig der Beginn einer neuen Epoche friedlicher Zuſammenarbeit der 2 Völker Europas ſein wird.. darauf hingewieſen, daß die deütſche Maßnahme eine Ant⸗ wort auf den franzöſiſchen Beſchluß, die zweijährige Dienſt⸗ zeit einzuführen, ſei. 1 Auf dem Boden der Realitäten Ein klarer Atesgangspunkt für die kommenden Ver⸗ handlungen. Berlin, 18. März. Zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in Deutſch⸗ land ſchreibt die Deutſche Diplomatiſche Korreſpondem U. a.: Erſt nachdem die jahrelang verkündete Heilslehre der allgemeinen Abrüſtung von ihren Erfindern ſelbſt in das Ge⸗ genteil verkehrt worden war, hat als letzte Macht ſich Deutſchland entſchloſſen, den Tatſachen ins Geſicht zu ſehen und die deutſche Landesverteidigung auf die natürliche, brei⸗ tere Baſis zu ſtellen. Damit erreicht Deutſchland, was wohl zu beachlen iſt,. nur das defenſive Niveau, das für die übeige Melt überhaupt erſt den Ausgangspunkt aller neuen Nüſtungel 8 bildet. ö Die Gleichſtellung auf dem Gebiete der Wehrhaftigkeit, die nur ein Ausdruck und eine logiſche Folgerung der Gleich berechtigung iſt, wird nunmehr zum klaren Ausgangspunkt füt die bevorſtehenden Erörterungen, die ſich nach allgemeiner Auffaſſung auf dem Boden der Realitäten bewegen ſollen. Deutſchland war und iſt jederzeit bereit, alle Beſchränkungen auf ſich zu nehmen, ſoweit ſie auch die anderen Mächte in gleichem Maße anzunehmen gewillt ſind. Deutſchland hat nie etwas anderes verlangt, dieſes aber immer: Als Gleicher mit Gleichem zu verhandeln. Nur Jo darf, nach Abſchluß der unfruchtbaren Aera der Disktiminie⸗ rung und des Meſſens mit zweierlei Maß, gehofft werden, daß— trotz großer Zeitverluſte und mancher Ab⸗ und Am⸗ wege— ſchließlich doch die Zeit kommt, da der Frieden Europas durch die vertrauensvolle Ausſprache und loyale Verſtändigung zwiſchen den Vertretern freier Nationen ge⸗ ſichert iſt. 5 Deutſchland dankt dem Führer Triumphaler Empfang in der Hauplſtadt der Bewegung. München, 18. März. In den Abendſtunden des hiſtoriſchen 16. März war in der Geburtsſtadt der Bewegung bekanntgeworden, daß der Führer am Sonnkag, nachdem die geſchichtliche Eniſchel dung getroffen war, von Berlin wieder nach München zu⸗ rückkommen werde. Alle Formationen der Partei und der ae de Gliederungen und Verbände erhielten ihre Befehle für den Führer als Zeichen des Dankes, den das deutſche Volk für die hiſtoriſche Tat der Wiederherſtel lung der deutſchen Ehre ſchuldet, in einem gewalligen Empfang an der Wiege der Bewegung zum Ausdruck zu bringen. Aber was nicht befohlen werden konnke, und was auch keines Befehles bedurfte, das waren die Hunderkkauſende, die die Kunde von dem Kommen des Führers veranla hatte, die weiten Flächen um den Flugplatz Oberwieſenf ſchon Stunden vor der feſtgeſetzten Ankunftszeit belage zu halten und in den Hauptſtraßen der Stadt, durch die der Jührer ſeinen Weg nehmen ſollte, in dichten Mauern, ſt ſenweiſe 10 und 20 Glieder kief, dem Kommen des Erwel⸗ kers der deutſchen Freiheit enigegenzuharren. 80 wu dem Führer in der Hauptſtadt der Bewegung ein Empfaug von kriumphalem Ausmaß bereitet, wie ihn München n niemals erlebt hat. 9 ee te i 2— ASS. && N Tag der Trauer und der Ehre Heldengedenktag des deutſchen Volkes. Berlin, 17. März. Wenn tauſend einen Mann erſchlagen, das iſt nicht Sieg, das iſt nicht Ehr! und heißen wird's in fernen Tagen, geſiegt hat doch das deutſche Heer. 14 Jahre lang hat das deutſche Volk am Heldengedenk⸗ dag an den Gräbern ſeiner zwei Millionen Söhne geſtanden, die im Weltkrieg ihr Leben für die Freiheit und die Ehre ihres Vaterlandes freudig hingaben, 14 Jahre lang hat ſich in die Trauer über den Verluſt des beſten deutſchen Blutes der Schmerz gemiſcht, daß ihr heldenhaftes Sterben umſonſt geweſen ſein könnte. Als ſich das deutſche Volk zum 15. Male an den Gräbern ſeiner Gefallenen ſammelte, da war ihm nach einem unſäg⸗ lich harten Kampf, der wieder viele Hunderte neue Opfer für die deutſche Freiheit gekoſtet hatte, da war ihm in dem Meldegänger des Infanterie⸗Regimentes Liſt der Retter aus Not, Schmach und Schande, der Führer in die Freiheit und eine glücklichere Zukunft erſtanden. Am Vorabend des Tages, an dem zum 17. Male das nun endlich geeinte deutſche Volk ſeiner gefallenen Söhne gedenkt, iſt der Sinn ihres Sterbens erfüllt. So iſt der Tag der Trauer zugleich zum Tage der Ehre geworden. Das Opfer von zwei Millionen iſt erfüllt. In allen Straßen der deutſchen Heimat, in allen Städten und Orten, auf den Meeren, die deutſche Schiffe befahren, überall wo deutſche Menſchen wohnen, wehen umflorte Fah⸗ nen. Ohne Spiel ziehen mit Blumen und Kranzgebinden am frühen Morgen die Kameraden und Hinterbliebenen der Gefallenen zu den Soldatenfriedhöfen und Ehrenmälern, in den Kirchen ſteigen heiße Gebete des Dankes zum Schöpfer aller Dinge empor. Der Staatsakt in der Staatsoper Das Haus der Staatsoper war lange vor dem Beginn der Feierſtunde zum Gedenken der Gefallenen bis auf den letzten Platz beſetzt. In der Ehrenloge hatte das geſamte Reichskabinett und als Vertreter der alten Wehrmacht Ge⸗ neralfeldmarſchall von Mackenſen, der Chef des Stabes, der Reichsführer der SS und die Leiter aller Parteigliede⸗ rungen Platz genommen, während die linke Rangſeite vom diplomatiſchen Korps beſetzt war. Kurz vor 12 Uhr wurde die Beleuchtung gedämpft. Lautlos rauſchte der Vorhang empor, und auf der Bühne bot ſich ein überwältigendes Bild. In einem gewaltigen ſchwarzen Rahmen vor einem großen Eiſernen Kranz auf ſandbraunem Hintergrunde ſtanden, eskortiert von Offizieren der Wehrmacht im Stahl⸗ helm und mit gezogenem Degen, die 80 Träger der ruhmreichen Jahnen. die nach dem Staatsakt im Luſtgarten mit dem Kriegs⸗ ehrenkreuz dekoriert wurden. Dann flammten die Schein⸗ werfer auf. Die Teilnehmer der feierlichen Stunde erhoben ſich von ihren Plätzen und grüßten ſchweigend mit erhobe⸗ ner Rechten den Führer, der in Begleitung des Reichs⸗ wehrminiſters Generaloberſt von Blomberg, des preu⸗ ßiſchen Miniſterpräſidenten General Göring, des Chefs der Heeresleitung, General der Artillerie Freiherr von Fritſch und des Chefs der Marineleitung, Admiral Dr. h. c. Rae⸗ der, das Haus betrat und zwiſchen dem Generalfeldmar⸗ 191 von Mackenſen und dem Reichswehrminiſter Platz nahm. Während noch aller Augen auf das mitreißende Bild auf der Bühne gerichtet waren, ertönte, von der Staats⸗ kapelle geſpielt, Beethovens Trauermarſch aus der Eroika. Rede des Reichswehrminiſters „Sodann ergriff der Reichswehrminiſter das Wort. Er führte aus: Mein Führer! Kameraden! Frauen! Zum zweiten Mal im neuen Reich gedenken wir an einem nationalen Feiertag der Toten des Weltkrieges. Die Wehrmacht iſt nach dem Willen ihres Oberbefehlshabers die Trägerin der Feier. Aber indem wir Soldaten unſere gefallenen Väter und Brüder ehren, ſind wir nichts an⸗ deres als die Vollſtrecker des Willens und die Dolmetſcher des denkens und Fühlens der ganzen Nation. Nie zuvor, ſo fuhr der Wehrminiſter fort, hat ein Kul⸗ turvolk größere Blutopfer gebracht und keines hat tieferes Leid erlebt als das deutſche in den vier Jahren des Großen Krieges. Nie war deshalb auch die Dankesſchuld der Nach⸗ fahren ſchwerer und drückender als die, die wir Lebenden abzuſtatten haben. Denkmale und Monumente blieben nur toter Stein und klangloſes Erz, wenn wir die Dankesſchuld nicht als Herzenspflicht trügen. Dazu aber tut eines not: Wir Heutigen zumal die Jugend, die das Geſchehnis nichl erlebte, müſſen dem Opfer unſerer Gefallenen den rechten Sinn geben, wir müſſen ihr Vermächknis richtig erkennen. um es ganz zu erfüllen. „Ich will kämpfen und vielleicht auch ſterben für den Glauben an ein ſchönes, großes, erhabenes Deutſchland, in dem Schlechtheit und Eigennutz verbannt, wo Treue und Ehre wieder in ihre alten Rechte eingeſetzt ſind.“ So ſchrieb einer unſerer Kriegsfreiwilligen nach Hauſe und ſtarb wenige Tage danach den Tod fürs Vaterland. Was dieſer eine in Worten faßte, dafür haben Millionen deutſcher Sol daten gekämpft und geblutet. Dieſem Beiſpiel müſſen wir nachleben: Von dieſem Inhalt erhält der Heldengedenktag ſeinen inn. Von hier aus ergibt ſich auch die Antwort auf die oft geſtellten Fragen:„Wozu das Leid? Wofür die Opfer?“ Jahre freilich mußten vergehen, bevor wir dieſe Fragen lar und wahr beantworten konnten. Der innere Hader, Klaſſenkampf und Standesdünkel verhinderten immer wie⸗ 15 den Durchbruch zum neuen Deutſchland. Hier iſt aber die Wehrmacht zu nennen, die abgeſetzt von den politiſchen irren, eine Tätigkeit des Wirklichen treiben durfte, der es vergönnt war in unſcheinbarer Arbeit die Grundmauern zu richten, auf denen ein Gottgeſandter Baumeiſter dann bauen konnte. Deutſche Männer und Denn dieſer Mann kam. 1 dem Führer der revolutionären Nationalſozialiſtiſchen sal, den Arbeiterpartei und in der Geſtalt des Feldmar⸗ Want von Hindenburg trafen ſich ſymboliſch jene beiden raftſtrzme, die im Fronterlebnis des Weltkrieges geboren, zuf getrennten Wegen dem gemeinſamen Ziel zuſtrebten. 0. Januar 1933 mündete alles, was gut und ſtark Wir haden jetzt das einige Volk im geeinten Staat. Aus dem Selbſtvertrauen, dem Glauben und der Zuverſicht des Volkes ſchöpfte eine zielſichere Außenpolitik die Kraft, um auf friedlichem Wege Deutſchland den gebührenden Platz in einem befriedeten Europa zurückzugeben. Indem die Reichsregierung am geſtrigen Tage das Geſetz über den Aufbau der deutſchen Wehrmacht verkündete, mit dem die allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt wird, iſt die Grundlage für die Sicherheit des Reiches geſchaffen. Wenn heute auf Befehl des Führers und Reichskanzlers an den Fahnen und Standarten der alten Armee das Ehrenkreuz für Frontkämpfer angebracht wird, dann grüßt damit die junge Wehrmacht die toten und die lebenden Kameraden des alten deutſchen Feldheeres auf tauſend Schlachtfeldern, die Männer vom Skagerrak, von Coronel und von der U-Bootwaffe, die Kampfgenoſſen von Richthofen, Boelcke und Immelmann. Die Wehrmacht dankt aus tiefſtem Herzen ihrem Oberbefehlshaber für dieſe Ehrung der ruhmbedeckten Feldzeichen. In ſtolzer Trauer gedenkt ſie und mit ihr das deutſche Volk in dieſer Feierſtunde des großen Soldaten, der dieſen Fah⸗ nen auf den Schlachtfeldern von Königgrätz und St. Privat folgte, der im Weltkrieg unverwelklichen Lorbeer um ſie flocht, der ihnen vor zwei Jahren mit dem neuen Staat eine neue würdige Heimat gab und der jetzt im Denkmal von Tannenberg inmitten ſeiner toten Soldaten ruht. Der Feldmarſchall von Hindenburg iſt heimgegangen. Noch leben viele ſeiner Kampfgenoſſen. Wir gedenken ihrer in Ehrfurcht und Dankbarkeit. Wir gedenken zumal des Mannes, der vom glorreichen Be⸗ ginn bei Tannenberg an durch den heroiſchen Ablauf des, Großen Krieges hindurch an ſeiner Seite ſtand, des Mannes, deſſen Kraft wie Atlas eine Welt auf ſeinen Schultern trug; wir neigen uns vor dem Feldherrn Ludendorff. Das Erkennen und Begreifen der Idee des Neuen Reiches, das allerperſönlichſte Vertrauen zum Führer, dann aber auch zu ſich ſelbſt, zu ihrer Geſchloſſenheit und reinem Mollen, das ſind die Grundpfeiler unſerer Wehrmacht. Der Tod unſerer Soldaten konnte das Alte nicht bewahren, aber wir wiſſen jetzt, daß auf den Schlachtfeldern eine Saat für ein neues Reich gelegt wurde. Eine Niederlage iſt nichts Endgültiges, ſie iſt kein Schickſalsſchlag, der zwangsläufig zum Niedergang führen oder den begonnenen Niedergang zu Ende führen muß. Wich⸗ tig iſt nur, was ein Volk aus einer Niederlage macht. Wahr iſt, und die Welt muß ſich daran gewöhnen, daß Deutſchland nicht an ſeiner Niederlage ſtarb. Es iſt uns be⸗ ſtimmt, daß Deutſchland wieder den gleichberechtigten Sitz unter den großen Völkern einnehmen wird, gleichberechtigt in allen Bezirken des politiſchen und wirtſchaftlichen Handels und Wandels, völlig gleichberechtigt aber auch in dem elemen⸗ taren Bedürfnis eines Volkes, für ſeine Sicherheit, Verteidi⸗ gung und Ehre mit den Mitteln zu ſorgen, die jedem Volke als natürliches Lebensrecht zuſtehen. In allem unſeren Tun, in allem Handeln und Dulden wollen wir aber nicht müde werden, uns des Opfertodes unſerer gefallenen Brüder würdig zu erweiſen. Wir wollen aber auch im Weltkrieg eine Kataſtrophe ſehen, deren Wiederholung wir unſerem und kommenden Geſchlechtern erſparen müſſen. Europa iſt zu klein geworden als Schlachtfeld für einen zweiten Weltkrieg; zu wertvoll ſind ſeine Kulturgüter, um ſie aufs neue zerſtörenden Wirkung neuzeitlicher Waffen aus⸗ zuſetzen. Wir Deutſchen brauchen keine Revanche, weil wir in den vier Jahren des Großen Krieges Ruhm genug für kommende Jahrhunderte geerntet haben. Wir glauben an die Möglichkeit einer Neuordnung Europas und der Welt auf friedlichem Wege, ſofern ſie den natürlichen Lebensgeſetzen der Nationen Rechnung trägt. So ſehen wir in Klarheit und rückholtloſem Vertrauen zu unſerem Führer die Saat reifen, die unſere toten Helden ausſtreuten und deren Erntetag uns geben wird: ein Reich der Einigkeit, der Stärke und der Ehre, ein Deutſchland des Friedens in einem befriedeten Europa. So deuten wir das Opfer der Gefallenen. Zu ihrem Gedächtnis wollen wir uns erheben und ſie in Ehrfurcht und unauslöſchlicher Dankbar⸗ keit mit den alten ruhmbedeckten Fahnen grüßen. Dann ertönte das Kommando:„Fahnen auf, Fahnen ſenkt“. Die Muſik intonierte das Lied vom Guten Kamera⸗ den, das ganze Haus erhob ſich von den Plätzen, reckte den Arm und gedachte der Toten. Mit dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied ſchloß die Feierſtunde. Die Gedenkfeier im Luſtgarten Als der große Staatsakt in der Staatsoper um 12 Uhr ſeinen Anfang nahm, waren auch im Luſtgarten die mili⸗ täriſchen Formationen bereits aufmarſchiert. Vor der Schloßrampe ſtanden je eine Bereitſchaft des Feldjäger⸗ korps, der Leibſtandarte Adolf Hitlers, der Schutzpolizei, der Landespolizei und ein SA⸗Ehrenſturm. Den Rahmen bildete eine nach vielen Zehntauſenden zählende Zuſchauer⸗ menge, die die Treppen des Doms und des Alten Muſeums ſowie ſämtliche Zugangsſtraßen beſetzt hielt. Wenige Minu⸗ ten nach der Beendigung des Staatsaktes erſchienen auf der weſtlichen Rampe des Schloſſes in kurzer Folge ſämtliche Reichsminiſter und Staatsſekretäre, die hohe Generalität des alten Heeres und der neuen Wehrmacht, die führenden Männer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Nach der Ankunft des Führers und des Reichswehrminiſters mar⸗ ſchierte die Fahnenkompagnie, aus dem Schloßhofe kom⸗ mend, in den Luſtgarten ein. Feierliches Glockengeläut ehrte die 81 ruhmreichen Fahnen und Standarten des alten ſtolzen Heeres. Der Präſentiermarſch erklang, und der Führer ſchritt die Front ab, zu ſeiner Rechten der greiſe Feldmarſchall und ſiegreiche Heerführer Macken⸗ ſen, zur Linken der Reichswehrminiſter Generaloberſt von Blomberg. Viermal ſchritt der Führer mit ſeiner Beglei⸗ tung die Front der unter präſentiertem Gewehr ſtehenden Truppen ab, jede Formation mit erhobenem Arm grüßend. Die Fahnen ſenkten ſich. 1 hallten die Schüſſe der Salutbatterie über den AB. Der Führer ſelbſt, der Reichswehrminiſter, Generalfeld⸗ marſchall Mackenſen, General Göring, General von Fritſch und Admiral Räder hefteten das ſchwarz⸗weiß⸗rote Band des Frontkämpferabzeichens, das Ehrenkreuz des Weltkrie⸗ ges mit Schwertern an die 81 Feldzeichen der alten Armee. Nach dem feierlichen und eindrucksvollen Akt im Luſt⸗ garten begab ſich der Führer mit ſeinem Gefolge, dem ſich nun auch die Min'stor, die bohen Offiziere, die Führer der Mark betrug, beraubt. Der Vorbeimarſch am Ehrenmal Am Ehrenmal, das an den Stirnſeiten große Kränze aus friſchem Grün trägt, ſtehen unbeweglich die beiden Wachtpoſten. Von der Bordſchwelle bis zu den Stufen, die zum Ehrenmal hinaufführen, bilden Offiziere Spakier. Soweit das Auge reicht, ſind Fenſter und Dächer beſetzt. Hinter den Abſperrungen drängen ſich die Schauluſtigen Kopf an Kopf. Von der Schloßterraſſe her naht ſich der Oberbefehls⸗ haber der Wehrmacht, dem zwei Offiziere einen gewaltigen Kranz mit großen Schleifen in den Farben des Reiches vor⸗ antragen, begleitet von den Repräſentanten der alten und der neuen Wehrmacht. Ihnen folgen das diplomatiſche Korps, die Reichsregierung, die Reichsleiter, der Jeer⸗ führer und die Generäle der Wehrmacht. Im Ehrenmal verweilt der Führer eniblößten Hauptes einige Minuten in ſtillem Gedenken. Sodann betritt er, während ſich die Formationen zum Vorbeimarſch ordnen, ein kleines, mit Tannenreiſern geſchmücktes Podium, zu ſeiner Rechten Generalfeldmarſchall von Mackenſen, zu ſeiner Linken der Reichswehrminiſter. Den Vorbeimarſch befehligt Generalleutnant von Witz⸗ leben, der Kommandeur des Wehrkreiſes 3, der den Stäben voranreitet. Die von Major Selle geführte Fahnen⸗ kompagnie grüßen die Zehntauſende, die dem prachtvollen militäriſchen Schauſpiel beiwohnen, mit erhobener Rechten. Dann ſchwenkt das Muſikkorps der Wachtruppe ein, die als erſte muſtergültig ausgerichtet und ſtrammen Schrittes an ihrem Oberbefehlshaber vorbeimarſchiert. Es folgen die ganzen Formationen, die an dem Feſtakt im Luſtgarten teilgenommen haben. Nach dem Vorbeimarſch dankt der Führer dem Reichs⸗ wehrminiſter und heftet dann perſönlich dem Generalfeld⸗ marſchall von Mackenſen das Ehrenkreuz an. Ein Orkan des Jubels umbrandete den Führer, als er in die Reichskanzlei zurückfuhr. dus dem badischen Land Der Grenzgau Baden dankt dem Führer Karlsruhe, 18. März. Der Gauleiter und Reichsſtath halter Robert Wagner hat an den Führer und Reichs⸗ kanzler folgendes Telegramm gerichtet: „Das geſamte Volk des Grenzgaues Baden hat die Proklamation der Reichsregierung mit kiefer Genugtuung und als eine Erlöſung von einem unwürdigen Zuſtand aufgenommen. In unerſchükterlicher Treue und opferberei⸗ ker Hingabe an die in der heutigen Proklamation gekenn⸗ zeichnete Politik grüßt das badiſche Volk ſeinen Führer. Robert Wagner Gauleiter und Keichsſtatthalter.“ Die Familientragödie in Malſch () Malſch bei Ettlingen, 16. März. Ueber die furcht⸗ bare Familientragödie erfahren wir noch folgende Einzel⸗ heiten: Der Getökete 41 Jahre alte Fridolin Knau war ein dem Trunke ergebener Menſch, der zu Gewalttätigkeiten neigte und zu wiederholten Malen ſeine Frau mißhandelt hat. Dieſe trug ihr Leid ſtill und geduldig, wohl aber wußten die Nachbarn aus den Erzählungen der Kinder, wie es um die Familie ſtand. Fridolin Knau ſollte am Mittwoch abend um 9 Uhr als Bahnarbeiter ſeinen Dienſt antreten, ging aber ſtatt deſſen ins Wirtshaus. Um Mitternacht kehrte er heim, legte ſich zu Bett und tat ſich dann am Donnerstag am Hauswein gütlich. Er hat alſo an dieſem Tage ſeine Wohnung nicht verlaſſen. Am gleichen Abend geriet Fridolin Knau mit ſeiner Frau in Streit, die den gerade von der Arbeit heimkommenden Schwager Alois zur Hilfe rief. Dieſer gibt nun an, daß Fridolin mit dem Meſſer auf ihn los⸗ gegangen ſei, das er ihm abgenommen habe. Um den weiteren Angriffen zu begegnen, hätte er dann dem Bruder die Meſ⸗ 5 verſetzt, von denen einer die Halsſchlagader traf, ſo aß Fridolin verblutete. Als Alois ſah, was er angerichtet hatte, brach er völlig zuſammen. Er erlitt einen Weinkrampf, beruhigte ſich aber dann und ließ ſich von der Gendarmerie ruhig abführen. Die beiden Brüder waren Nachbarn. Der 29 jährige Alois wohnte im elterlichen Hauſe, während ſich Fridolin auf dem anſtoßenden Grundſtück ein neues Haus baute. Der im ganzen Ort beliebte und gut beleumundete Alois Knau gibt den Hergang der Tat zu, beſtreitet aber, daß er ſeinen Bruder habe töten wollen. Das Siedlungswerk der Stadt Schwetzingen. UI Schwetzingen, 16. März. Seit Anfang dieſes Jahres weht auf der Düne weſtlich der Bahnſtrecke Mannheim Schwetzingen an hohem Maſt die Hakenkreuzfahne, ein Werd des neuen Staates iſt hier in Angriff genommen worden, die Schwetzinger Kleinſiedlung. Etwa acht Hektar Kiefern⸗ wald ſind entlang der Rheintalbahn abgeholzt und mit dem Bau einer Big n ben von Schwetzingen her iſt bereits begonnen. Bis in den Mai hinein haben 80 Mann— Notſtandsarbeiter von Schwetzingen und Plankſtadt— mit insgeſamt 12000 Tagewerken Beſchäftigung. Der Sand⸗ boden machte auch bei dem kalten Wetter keine Schwierig⸗ keiten, ſo daß ein ziemlich ununterbrochener Fortgang der Arbeiten gewährleiſtet war. Es ſollen 60 ſchmucke Klein⸗ ſiedlerhäuſer auf dem gerodeten Gelände erſtehen. Dieſer Aue Siedlungsplan, deſſen Durchführung zwei Jahre in nſpruch nimmt, iſt das größte Projekt, das die Stadt Schwetzingen ſeit langem heſchäftigt hat. Offenburg. fand. d een als Reichs⸗ muſter.) Am 14. und 15. März trafen ſich in Offenburg eine Reihe von Beamten der Reichsbahnbetriebsverwaltung zu einer Verkehrsbeſprechung. Es waren vertreten: Berlin, Eſſen, Würzburg und eine große Zahl von. nenten der Reichsbahn. Die Herren beſichtigten den Verlade⸗ bahnhof von Offenburg in allen ſeinen Teilen und fanden die Anlage muſtergültig. Die jetzige Anlage des Verlade⸗ bahnhofs Offenburg iſt das Ergebnis langer Anterſuchungen und Erprobungen. Die Herren beſtätigten einſtimmig, rf die Anlage ein Beiſpiel großzügigen Verladebahnhofs darſtelle. Freiburg.(Fünf Jahre Zuchthaus wegen ſchweren Raubes.) Das Freiburger 8000 eengericht ver⸗ urteilte den wiederholt vorbeſtraften Fritz Schmidt aus Grenzach wegen ſchweren Raubes zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Der Verurkeilte hatte auf einem Waldweg den 69jährigen penſionierten Bahnbeamten H. hinterrücks überfallen, zu Boden geworfen und ihm mehrere Schläge auf den Kopf verſetzt. Der Verletzte, von dem der Angeklagte wußte, daß er einen größeren Geldbetrag bei ſich hatte, wurde hierbei ſeiner Barſchaft, die etwa 6— 700 W 0 alten Deutſchland, in die mächtige Bewegung ein, Bewegung, der Su und SS anſchloſſen, zu Fuß zum e das neue Deutſchland ſchuf. a Ehrenmal. 5 8 3 2— 1.——— Lalcale ſeuud cu au Der Heldengedenktag in Seckenheim. Der geſtrige Sonntag(Reminiscere d. h. Gedenke) ſtand ganz im Zeichen der Trauer. Sie galt den auf dem Felde der Ehre Gefallenen. Von den Gebäuden wehten die Fahnen auf Halbmaſt. In beiden Kirchen fanden Gedächtnisgottes⸗ dienſte ſtatt, woran ſich beide Konfeſſionen des Krieger⸗ bundes mit Fahnen beteiligten. Nach dem Kirchgang ſam⸗ melten ſich die Vereine mit ihren Fahnen ſowie den Formationen und Gliederungen der NSDAP. am Krieger⸗ denkmal zu einer ſchlichten Heldengedenkfeier. Nach einer einleitend wuchtig vorgetragenen Rezitation durch W. Hartmann gedachte in ehrenden Worten der Vereinsführer des Kriegerbundes„Alb. Treiber, den Toten des Weltkrieges und ermahnte beſonders unſere Jugend, dieſe leuchtenden Vorbilder der Pflichterfüllung nie zu vergeſſen. Er gelobte unerſchütterliche Treue dem Führer und dem Vaterland. Ebenfalls fand der hieſige Ortsgruppenleiter der NSDAP. warme Worte für die großen Helden, die unſere Heimat verteidigten. Die Fahnen ſenkten ſich und mit den Weiſen vom guten Kameraden und beiden Nationalliedern ſchloß die eindrucksvolle Gedenkfeier.— Am Abend veranſtaltete im Hofe von St. Klara auch der hieſige kath. Jungmännec⸗ verein bei Fackelſchein eine Heldengedenkfeier. Kaplan Meier erinnerte beſonders an den Wall der Toten, die rings um die Heimat liegen, die ein ſtetes Denkmal deutſchen Helden⸗ tumes ſeien und die ganze Welt zum Frieden mahnen. Mit dem Reiters Morgengeſang und Guten Kameraden ſchloß die ſchlichte Gedenkfeier. Sog Gefal 1 989 8 8• 8848 zehenkt ſeiner d Millionen deutſche Söhne ließen im großen Weltkrieg ihr Leben, damit das Volk weiterbeſtehen könne. Ihrer in Dankbarkeit zu gedenken, der Beſten, die nicht heimkehrten von den Schlachtfeldern, die im Soldatengrab ruhen fern der Heimat wird das deutſche Volk nie müde werden. Eine ebenſo ſchlichte wie eindrucksvolle und im⸗ poſante Feier führte die Mannheimer Bevölkerung im Schloßhof zuſammen. Der Führer und Reichskanzler hatte für das ganze Reich die Wehrmacht zur Trägerin der Gedenkfeier beſtimmt, die ſich ihrer Aufgabe voller Stol⸗ entledigte. Vom Wehrkreiskommando 5 war General Kienitz erſchienen. In ſeiner Begleitung befand ſich eine kleine Abordnung der Wehrmacht, die die Tradikionsfahnen badiſcher Regimenter mit ſich führten. Schweigend zogen die Formationen in den Schloßhof ein. Kreisleiter Dr. Roth ſpricht kurze Worte der Begrüßung an die Träger der Wehrmacht und begrüßt vor allem General Kienitz und den badiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten Köhler. Jetzt ſpricht General Kienitz zu den jungen und alten Soldaten Adolf Hitlers. In markanter Soldatenſprache gedenkt er der Helden, die ihr Leben ließen für die Heimat die kämpften, ſolange ſie lebten, damit kein Feind deutſchen Boden betrete. Wie unſere Toten nicht für Ruhm und Er⸗ oberungen gefallen ſind, ſondern für den Schutz von Volk und Land, ſo will auch heute der deutſche Soldat, will das Volk keine Rache und keine Eroberungen. Es will den Frieden. Aber es will einen Frieden der Ehre und des Rechts. Der General gedachte des Führers und ſeines wundervollen Aufbauwerkes, die von ihm geſchaffene Volksgemeinſchaft. Und dann ſchmückte er nach dem Willen des Führers die alten Fahnen zur Ehre der Toten mit dem Frontkämpferkreuz, während die Muſik das Lied vom gu⸗ ten Kameradn ſpielte. Mit einem dreifachen Hurra auf Deutſchland und ſeinen Führer ſchloß General Kienitz ſeine kernigen Worte. deutſche Selbſttötung. Am Sonntag hat ſich in einem Vorort ein 19 jähr. Lehrling in der elterlichen Wohnung durch Einatmen von Leuchtgas vergiftet. Todesfolge eines Verkehrsunfalles. Im ſtädt. Kranken⸗ haus ſtarb geſtern eine ältere verheiratete Frau an den Verletzungen, die ſie bei einem Autozuſammenſtoß am 3. Mär zin Schriesheim erlitten hatte. Sturz aus dem Fenſter. Am Samstag mittag ſtürzte in de rSchwetzingerſtraße ein Zjähr. Kind aus dem Fenſter der im 4. Stock befindlichen elterlichen Wohnung auf die Straße und wurde ſchwer verletzt. Das Kind ſtarb zwei Stunden ſpäter im Krankenhaus. * „Wenn der Hahn kräht“. Die Badiſche Landesbühne der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ bringt am Freitag, 22. März, abend 8 Uhr, die Komödie„Wenn der Hahn kräht“ von Auguſt Hin⸗ richs im Schloßſaal zur Aufführung. Dieſes Luſtſpiel, das noch beſſer iſt als die berühmte„Jolanthe“ desſelben Dich⸗ ters, hat bei den bisherigen Aufführungen einen Sturm von Heiterkeit hervorge uſen. Der Name Siegfried Kronau's, der mit vollendeter Meiſterſchaft den Gemeindevorſteher Kreyenborg ſpielt, bürgt für geinhalb Stunden beſten Humors. Außer ihm wirken die bekannten Darſteller der Landesbühne mit Regie führt Karl Keinath. Das Bild ſchuf Rolf Rebhardt. Keiner darf ſich dieſe Gelegenheit, einmal richtig zu lachen, entgehen laſſen. Die Preiſe ſind ſo ge⸗ halten, daß ſich jeder Volksgenoſſe, auch der Aermſte, den Beſuch der Vorſtellung erlauben kann. Die Mannheimer Maipferderennen finden in Verbindung mit dem hiſtoriſchen Maimarkt am 5., 7. und 12. Mai ſtatt. An Rennpreiſen ſind rund 50000 RM. ausgeſetzt. Der Eröffnungstag ſieht im Mittel⸗ punkt den„Preis der Stadt Mannheim“, ein 4000 m⸗ Jagdrennen mit 5000 RM; am Maimarktdienstag iſt der Offtziers⸗ und Amateurſport die beſondere Note, darunter die„Badenia“ mit 7000 RM. Der Schlußſonntag, 12. Mai, iſt als Saarbefreiungs⸗Renntag der Wiedervereinigung unſeres Stammlandes mit dem Vaterland gewidmet. Hier wird der„Große Preis der Kurpfalz“ den Clou darbieten, ein Flachrennen von 9000 RM., das bei den führenden deutſchen Flachſtällen Intereſſe hervorrufen wird. Ein Seckenheimer Heimatabend. Am Samstag fand im„Löwen“ ein Heimatabend für Seckenheim ſtatt, veranſtaltet von der Ortsgruppe Mann⸗ heim des Landesvereins„Badiſche Heimat“. Er erfreute ſich eines guten Beſuchs beſonders auswärtiger Heimat⸗ freunde. Seckenheim hätte ſtärker vertreten ſein dürfen, jedenfalls hielten andere Veranſtaltungen am ſelben Abend viele davon ab. Der Abend nahm einen ſehr glücklichen und ſtimmungsvollen Verlauf dank dem Zuſammenwirken aller Beteiligten. Die Begleiter der Ortsgruppenleitung aus Mannheim waren keine Schlachtenbummler, ſie hatte alle ihre beſonderen Beziehungen zu Seckenheim, und waren z. T. ſogar Pilger, die den Weg zu den verſchütteten Quellen der eigenen Heimat ſuchten— und hoffentlich auch fanden. Der Vorſitzende, Prof. Dr. Leupold, umriß in ſeiner Einleitung ſehr geſchickt und zielſicher Aufgaben und Ziele des Landesvereins wie des heutigen Abends. In tiefſchürfenden Ausführungen ſprach ſodann Kollnig über„Seckenheimer Bauerntum“ und wußte be⸗ ſonders hervorſtechende Teile ſeines kürzlich bei uns er⸗ ſchienenen Buches„Bauerntum vor den Toren der Groß⸗ ſtadt“ in anheimelndem freiem Vortrag herauszuſtellen, wobei es auch an einigen neu aufgeſteckten Lichtern und an dem unvermeidlichen Widerhall von den Mauern der Groß⸗ ſtadt nicht fehlte. In der folgenden Anſprache war bemerkenswert die Anfrage des bekannten Heidelberger Prof. Dr. Becker nach des Herkunft des Namens Hunsrück für den nördlichen Ortsteil. Die Antwort fiel nicht ſehr klar aus, man ſcheute ſich offenbar, dieſe Bezeichnung als Spott⸗, Uz⸗ oder Un⸗ namen zu erkläären. Solche oft unlieb empfundenen Spitz⸗ namen ſind aber doch nicht ſelten, ſie kommen in allen größeren Ortſchaften vor und verlieren mit der Zeit ihren Stachel. Auch nach der Herkunft des Namens„Planken“ wurde gefragt, aber nicht entſchieden, ob hier nur eine Nachahmung der Mannheimer Bezeichnung vorliegt, oder die Seckenheimer Benennung zeitlich älter und urſprüng⸗ licher iſt. Für die Ableitung des Namens„Seckenheim“ von dem altgermaniſchen Stammwort„Sega“ konnte zwar kein lückenloſer Beweis erbracht werden, es iſt ebenſowenig zu vermuten, daß hier keine Ableitung von einem andern Stamm in Frage kommt. Alſo gehören wohl alle zuſammen: Sega, der Stamm, Sigfried, die eine Ableitung, Seitz, Seiffert uſw., die andern, und nicht zuletzt auch Seckene ſelbſt. Auf die dankenswert freundliche Einſtellung unſerer heutigen Jugenderzieher zum Heimatgedanken und zur Heimatpflege verwies Herr Möſſinger; an dem Beiſpiel der Sippe Marzenell zeigte er auf, wie aus einem ſchwachen Pflanzreis, das aus der Stadt gekommen, durch ſeine Ver⸗ ſenkung in das ländliche Bauerntum ein überaus ſtarker und lebenskräftiger Baum werden kann. Die Umrahmung des Abends durch muſikaliſche Genüſſe und Vortrag von Seckenheimer Schnurren, womit Frl. Annelieſe Bühler und Herr Hartmann reichen Beifall ern⸗ ten durften, befriedigte ebenſo ſehr wie die Verteilung der beliebten Werbeſchriften der Badiſchen Heimat. Alles in Allem, es war ein ſehr genußreicher Abend für den alle Beteiligten, Dr. Leupold und Dr. Kollnig und nicht zuletzt auch Herr Hauptlehrer Ott als der örtliche Organiſator reichen Dank verdienen. Dr. Sonnſaags dien zn: nenn Hgrma! 7 Sonnkagskarten zur Tagung Schwarzwaldvereins. 74. Hauptverſammlung des Schwarz⸗ Freudenſtadt am 19. Mai dieſes Jahres werden von allen Bahnhöfen in den Bezirken der Reichsbahndirektion Stuttgart und Karlsru he Sonntagsrückfahrkarten ausgegeben: an allen Tagen von Samstag, 18. Mai, von 0 Uhr an bis zum Sonntag, 19. Mai, 24 Uhr(Ende der Hinfahrt), zur Rückfahrt an allen Tagen von Samstag, 18. Mai, bis zum Montag, 20. Mai, 24 Uhr (ſpäteſter Antritt der Rückfahrt), mit der Maßgabe, daß die Sonntagsrückfahrkarten, mit denen am Montag, 20. Mai, die Rückfahrt erſt nach 12 Uhr angetreten wird. zur Rück⸗ 37 Zum VBeſuch der waldvereins in Fr Uhrt nur gültig ſind, wenn ſſe güf der Rückſeſte den Ste pel des Hauptvereins des Schwarzwaldvereins tragen“ (Dieſe Abſtempelung der Fahrkarten von ſolchen Mitzlie. dern des Schwarzwaldvereins, die ſich am Hauptverſamm, lungs⸗Montag beteiligen, wird auf dem Kurbüro(Enpp⸗ fangsbüro) in Freudenſtadt erfolgen.) Ferner wurden an⸗ läßlich der drei Sternwanderungen am 30. Mat des Schwarzwaldvereins nach der Hornisgrinde, nach der Ruine Zavelſtein bei Teinach und nach der Ruine Röteln bei Lörrach, Sonntagsrückfahrkarten von allen Bahnhöfen der Bezirke der Reichsbahndirektion Stuttgart und Karle ruhe nach den Bahnhöfen Oppenau, Ottenhöfen, Oberbüh, lertal, Baden⸗Baden, Forbach, Raumünzach, Lörrach(5g⸗ den), Schönmünzach und Bad Teinach wie in den Vorfah⸗ ren im Umkreis von 75 Kilometer ausgegeben. Die Rüch⸗ fahrt muß am 31. Mai ſpäteſtens um 12 Uhr angetreten werden. Letzte Meldungen Neue Weltwirtſchaftskonferenz? Borerſt nur Verſuchsballone. Paris, 16. März. Das Wirtſchaftsblatt„Journee Indbſtrielle“ veröffent. licht in amtlichen franzöſiſchen Kreiſen verbreitete Gerüche über die Zweckmäßigkeit einer neuen Weltwirkſchafts. und Währungskonferenz. Das Blatt hat ſich in zuſtändigen Gen. fer Kreiſen unterrichtet und will erfahren haben, daß man dort nicht von vornherein die Möglichkeit einer ſolchen Kon. ferenz, die in der zweiken Hälfte dieſes Jahres ſtattfinden könnke, von der Hand weiſe. Allerdings ſtehe noch nicht feſt, ob die Initiative von der Regierung Rooſevelt oder von einem Mitglied der Gold blockländer ergriffen werden würde, ebenſowenig, ob Lon⸗ don, Waſhington oder Genf als Verhandlungsort gewählt werden ſoll. Das Blatt fügt hinzu, daß man erſt Ende April beim Wiederzuſammentritt des Wirtſchaftsausſchuſſe⸗ des Völkerbundes klar ſehen werde, und daß man vorerſt nur von Verſuchsballons ſprechen könne. Antrittsbeſuch des italieniſchen Geſandten beim bulgarischen König. Sofia, 17. März. Der neue italieniſche Geſandte Guf⸗ ſeppe Sapuppo wurde vom bulgariſchen König zur Ueber⸗ reichung ſeines Beglaubigungsſchreibens in feierlicher Audjenz empfangen. In der hierbei ausgetauſchten Reden hoben der Geſandte und der König die zwiſchen beiden Ländern be⸗ ſtehenden Beziehungen guter Freundſchaft hervor. Stapellauf eines italieniſchen Kreuzers. Mafland, 17. März. In Genua iſt der neue Kreuzer „Eugen von Savoyen“ vom Stapel gelaufen. Das Schfff hat eine Waſſerverdrängung von 7000 Tonnen, eine Be⸗ waffnung von acht 15.2 Zentimeter⸗Kanonen und ſechs Flug⸗ zeugabwehrgeſchützen von 10 Zentimeter⸗Kaliber ſowie ſechs Torpedorohre. Die Motorkraft beträgt 110 000 Pferdekräfte. Die Geſchwindigkeit des Schiffes wird mit 37 Meilen pro Stunde angegeben. Stratoſphärenflug wieder mißglückt Wiley Poſt wegen Sauerſtoffmangel gelandet. Cleveland(Ohio), 18. März. ſeinem Flugzeug„Winnie Mae“ zu einem neuen Stralo⸗ ſphärenflug aufgeſtiegen war, mußte wegen verminderter Sauerſtoffzufuhr ſeine Verſuche aufgeben und hier noklanden. Wiley Poſt erklärte, er ſei mit einer Geſchwindigkeit von 400 Stundenmeilen geflogen, als er die Erſchöpfung des Sauerſtoffvorrats 100 Meilen öſtlich von Cleveland en deckt habe. Er hätte von dieſem Punkt aus innerhalb 35 Minuten Neuyork erreichen können. Die höchſte Flughöhe habe etwas über 11000 Meter, die niedrigſte Temperatur 56 Grad Celſius unter Null betragen. Verſammlungs⸗ Kalender. g NS⸗Hago. Wegen Generalmitgliederverſammlung im Nibe⸗ lungenſaal, Mannheim, fällt die Sitzung heute aus. Mitglieder haben daran teilzunehmen. Die Landesbühne des Badiſchen Staatstheaters a ſpielt am Freitag, den 22. März 1935 im„Schloß⸗Saale“ „Wenn deer Hahn kräht 1 Komödie in 3 Akten von Auguſt Hinrichs. 1 Beginn 8 15 Ahr. Saalöffnung 7.15 Ahr. Ende gegen 11 Ahr. 1 Eintrittspreiſe i 0.50. Erwerbsloſe, 0.20. Karten im Vorverkauf in der Geſchäftsſtelle RS.⸗Gemeinſchaft ff „Ktaft durch Freude“, Freiburgerſtraße 2, heute Montag und am Donnersta Abend von 8 9 Ahr, ſowje bei den Befriebs⸗ 0 und Blockwaltern der D. A. F. — Soeben erſchienen: Bauerntum Immun vor den Toren der Großſtadt Anden Von Dr. Karl Kollnig. Eine neue Heimatſchrift über das Seckenheimer Bauerntum in Geſchichte und Gegenwart, in ſeiner Sprache, in Sitte, Brauch und Volksüberlieferung. 60 Seiten mit 6 Bildtafeln Preis: 1.80 Mk. Zu beziehen durch den Verlag„Neckar-Bote“. Wieſenheu ſehr günſtig abzugeben(heute Mittag) Junges, ſchulenl Madofen von vorm. 81 Uhr für leichte Amtliche Ver öffentlichungen der Stadt Mannheim Die Lernmittel für den Elementaruuterricht in der Volks ſchule im Schuljahr 1935/6 ſollen vergeben werden. In Betracht kommen: Schulhefte, Zeichen- papier, Schreibfedern uſw. Angebote bis ſpäteſtens Donnerstag, den 4. April 1935, vormittags 1 Uhr. Angebotsvordrucke und Bedingungen beim ſtädtiſchen Rechnungsamt— Beſchaffungsſtelle Mannheim, L 2, 9. Räheres in de Geſchäftsſt. d. N. — 1 goldene Halskette mit grünem Stein verloren gegangen. Der ehrliche Finde wird gebeten, dieſelbe gegen 1 Belohnung in der Geſchüftsſele ds. Bl. abzugeben. Franz. Qualitäts⸗ drahtgepreßt, ab Waggon Friedrichsfeld⸗Rord Möbel kaufen Sie in Qualität und in jeder Preislage im erſten Fachgeſchüft Philipp Hauck Schreinerei Zähringerſtraße 101. Mex. Schmich. Kaltleim zu verkaufen. Hauptſtraße 110. — Der einäugige indianiſche Flieger Wiley Poſt, der mit Tätigbeit geſuc — 2 1 1 Bringe in empfehlende Erinnerusz d ö Obſtbäume, 1 uhren ae Eier Stück 8 ¼, 9 ½, cee en 4. 10 u 11 Pig Orangen, blonde Garten- 155 a Pfund 20 Pfg. Biumenſämereſen Blutorangen I bekannt erprobter Quali 5 Pfund 22 Pfg. Von jetzt ab ſortlaufend Galatſetzlinge. 3% Rabatt peter Schwarz Ladengeſchäft: Offenburgerfe⸗ Telefon 47287. — Oörtnerei am Friede„ S 22 P. 22 9 c 2 2 — 588