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März 1935 Anangebrachte Proteſte. Franzöſiſche und italieniſche Noten in Berlin überreicht.— Sofortige Zurückweiſung durch den Reichsaußenminiſter Berlin, 21. März. Der franzöſiſche Botſchafter Francois-Poncet hal Don⸗ nerskag vormittag den Keichsminiſter des Aeußzern, Frei⸗ herrn von Neurath, aufgeſucht, um ihm eine Note zu über⸗ teichen, in der gegen das Geſetz für den Aufbau der Wehr macht vom 16. März 1935 prokeſtiert wird. Der Reichsminiſter hat die Note entgegengenommen und den Botſchafter darauf hingewieſen, daß die von der franzöſiſchen Regierung gegebene Begründung für ihren Prokeſt der katſächlichen Lage nicht Rechnung krüge und deutſcherſeits deshalb abgelehnt werden müßte. Der italieni ſche Botſchafter Cerruti ſuchte gegen Mittag den Reichsminiſter des Aeußern, Freiherrn von Neurath, auf, um ihm eine Note zu überreichen, in der die italieniſche Regierung gegen die einſeitige Abänderung des Verſailler Vertrages durch das Reichsgeſetz für den Aufbau der Wehrmacht vom 16. März 1935 Einſpruch erhebt. Der Reichsminiſter des Aeußeren hat nach Entgegen⸗ nahme der Note den Bolſchafter darauf verwieſen, daß die dem Schritt gegebene Begründung abgelehnt werden müſſe, da der Verſailler Vertrag durch die Nichteinhalkung des Ab⸗ früſtungsverſprechens der anderen unterzeichneten Mächte von dieſen nicht eingehalten worden ſei⸗ Die Anrufung des Völkerbundes Das Telegramm der franzöſiſchen Regierung. 1 Genf, 21. März. Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht das Tele⸗ gramm der franzöſiſchen Regierung an den Generalſekretär des Völkerbundes. Es hat folgenden Wortlaut: „Durch ein Geſetz, deſſen Inhalt am 16. März den Bot⸗ ſchaftern Frankreichs, Englands, Italiens und Polens in Berlin mitgeteilt und das am gleichen Tage veröffentlicht worden iſt, hat ſich die Reichsregierung entſchloſſen, im Reich die allgemeine Wehrpflicht wieder einzuführen und die deutſche Armee auf der Grundlage einer Heeresſtäarke von 12 Armeekorps und 36 Diviſionen neu zu organiſieren. Die deutſchen Behörden haben außerdem einige Tage vorher die Schaffung einer deutſchen Militärluftfahrt öffentlich be⸗ kannt gemacht. In dem einen wie in dem anderen Fall hat die deutſche Regierung durch einen einſeitigen Akt die ver⸗ traglichen Verpflichtungen bewußt verleugnet, die in den Verträgen enthalten ſind, die Deutſchland unterzeichnet hat. „Deutſchland hat aber, als es in den Völkerbund eintrat, deſſen Mitglied es bis zum Erlöſchen der Friſt von zwei Jah⸗ ren von ſeiner Erklärung vom 21. Oktober ab noch bleibt, durch die Präambel des Völkerbundspaktes die Verpflich⸗ tung auf ſich genommen, peinlichſt alle Verpflichtungen aus erträgen zu achten, die zwiſchen den organiſierten Völkern abgeſchloſſen ſind. Unter dieſen Umſtänden und im Hinblick darauf, daß nach den Beſtimmungen des Abſatzes 2 des Artikels 11 jedes Mitglied des Völkerbundes das Recht hat, die Aufmerkſam⸗ leti des Rates auf jede Tatſache zu richten, die geeignet er⸗ ſcheint, die internationalen Beziehungen zu berühren und ie in der Folge den Frieden oder die guten Bezieb gen unter den Nationen, von denen der Friede abhängt, be⸗ droht, hat die Regierung der franzöſiſchen Republik die Ehre, den Völkerbundsrat mit der Lage zu befaſſen, die durch die Haltung der deutſchen Regierung entſtanden iſt. In Be⸗ rückſichtigung des Ernſtes der Frage, die durch den deutſchen Schritt entſtanden iſt, habe ich die Ehre, Sie zu bitten, eine außerordentliche Tagung des Völkerbundsrates einzuberufen zur Prüfung des hiermit vorliegenden Antra⸗ ges. Pierre Laval.“ Im Völkerbundsſekretariat verlautet, daß der früheſte e für die Ratstagung Ende kommender Woche ſein werde. Verurteilung in England Scharfe Stellungnahme gegen den franzöſiſchen Beſchluß. London, 21. März. Der Beſchluß der franzöſiſchen Regierung, den Völker bund mit der Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutſch⸗ land zu befaſſen, wird in England mehr oder weniger ſcharf verurkeilt. „Times“ überſchreibt ihren außenpolitiſchen Leitauf⸗ ſat„Ein guter und ein ſchlechter Beſchluß“. Als den guten Beſchluß bezeichnet das Blatt den bevorſtehen⸗ den Pariſer Beſuch Edens, als den ſchlechten die fran⸗ zöſiſche Berufung an den Völkerbund.„Times“ führt im einzelnen u. a. aus, man dürfe ſich darauf verlaſſen, daß den alles tun werde, um in dieſem kritiſchen Augenblick die franzöſiſchen und italieniſchen Miniſter in Paris zu be⸗ wichtigen. i N N Es herrſche Einigkeit darüber, daß es ein allgemeines Ziel der europäſſchen Politik ſei. Deutſchland nach Genf krücubringen. Nichts aber ſei beſſer geeignet, ſeine Rück⸗ 555 zu verhindern, als eine Anklage vor dem Völkerbunds⸗ At., Ueberdies könne der Völkerbundsrat nichts weiter tun, als das zu erklären, was jedermann wiſſe, nämlich, daß Deutſchland den Verſailler Vertrag verletzt habe. Die wirk⸗ lich weſentliche Frage ſei aber, ob Deukſchland während der letzten 15 Jahre in ge⸗ rechter und billiger Weiſe behandelt worden iſt und ob der Vertrag ſelbſt in allen Beziehungen fair war. Dieſe Frage könne von keinem Schiedsgericht der Welt be⸗ antwortet werden. Das einzige Ergebnis einer Anſchuldi⸗ gung gegen Deutſchland müſſe ſein, dem Völkerbund in den deutſchen Augen noch mehr das Anſehen einer deutſchfeindlichen Vereinigung zu geben und eine Annäherung Deutſchlands an den Völkerbund zu er⸗ ſchweren. Der diplomatiſche Berichterſtatter der„Morningpoſt“ glaubt, die erſte und wichtigſte Frage, die Simon an Hit⸗ ler richten werde, werde ſich auf Deutſchlands Bereitſchaft zur Rückkehr nach Genf beziehen. In amtlichen Kreiſen werde dieſe Frage als Prüfſtein für die praktiſche Möglichkeit europäiſcher Zu⸗ ſammenarbeit betrachtet. Der diplomatiſche Berichterſtat⸗ ter des„Daily Herald“ ſchreibt, der Beſchluß der franzöſi⸗ ſchen Regierung ſei nur geeignet, die internationale Lage noch verwickelter und ſchwieriger zu machen als vorher. Die franzöſiſche Note Der Wortlaut der Noten Frankreichs und Italiens wurde Donnerstag abend amtlich veröffentlicht. In der franzöſiſchen Note an die Reichsregierung heißt es nach dem Hinweis auf das neue Wehrgeſetz: Nachdem mehrere Vorſchläge zur Verwirklichung des Grundſatzes der Gleichberechtigung und Sicherheit gemacht worden waren, hatte die franzöſiſche Regierung im Ein⸗ vernehmen mit der britiſchen Regierung geglaubt, der Reichsregierung ihr Vertrauen beweiſen zu können, indem ſie freie, mit der Achtung vor dem Recht der Verträge durch⸗ aus vereinbarte Verhandlungen als Verfahren vorſchlug, um auf vertr„ ichem Wege ein neues Rü ſtungs ſt a⸗ tut für Deatſchland innerhalb einer allgemei⸗ nen Regelung des Problems der Sicherheit und der Rüſtungen zu ſchaffen. Die Reichsregierung ſchien dieſes Vertrauen zu rechtfertigen, indem ſie grundſätzlich ein ſol⸗ ches Verfahren annahm Die Veröffentlichung des deutſchen Geſetzes vom 16. März, die in brüsker Weiſe kurz vor dem feſtgeſetzten Datum eines erſten Meinungsaustauſches zwi⸗ ſchen der Reichsregierung und einer der beiden an dem Londoner Kommunique vom 3. Februar beteiligten Regie⸗ rungen erfolgte, ſtellt eine neue Bekundung der Abſichten und Methoden dar, die die Reichsregierung den ihr gemach⸗ ten Verſtändigungsangeboten entgegenzuſetzen gewillt iſt. Die Regierung der Republik ſieht ſich infolgedeſſen zu einer zweifachen Feſtſtellung genötigt: einmal mißachtet die Reichsregierung allgemein und bewußt den dem Völkerrecht weſentlichen Grundſatz, daß keine Macht ſich von der Ver⸗ pflichtung aus einem Vertrage befreien oder deſſen Be⸗ ſtimmungen abändern kann, es ſei denn mit Zuſtimmung der vertragſchließenden Parteien und auf Grund einer gütlichen Verſtändigung. Ferner hat die Reichsregierung, namentlich nachdem ſie ſelbſt den Wunſch geäußert hatte, zwiſchen den beteiligten Staaten die Vorfragen für Ver⸗ handlungen zu klären, zu denen ſie eingeladen war, bewußt diejenigen Maßnahmen ergriffen, die am geeignetſten wa⸗ ren, dieſe Verhandlungen zur Ausſichtsloſigkeit zu verurtei⸗ len, indem ſie ihnen im voraus einſeitig durch eine voll⸗ endete Tatſache einen ihrer weſentlichſten Gegenſtände entzog. Die Regierung der Republik hält ſich für verpflichtet, ſchärfſten Proteſt gegen dieſe Maßnahmen 15 gehe l ſichtlich deren ſie unverzüglich alle Vorbehalte macht. In dem Bewußtſein der Bemühungen um eine Verſtändigung, denen ſie ſich unabläſſig in aller Loyalität und mit der ſtändigen Rückſichtnahme auf die deutſche Ehre gewidmet hat, um das Reich vollſtändig in die Oraaniſation der euro⸗ päiſchen Sicherheit einzualiedern, überläßt ſie der deutſchem Regierung die Laſt der Verantwortung für den in der Welt ſo geſchaffenen Zuſtand der Unruhe und der hieraus reſul⸗ tierenden Folgen, nämlich der aus dieſem Sachverhalt möglicherweiſe für die Regierungen der verſchiedenen betei⸗ ligten Länder entſpringenden Pflichten. i b Entſchloſſen, ihrerſeits alle Mittel der internationalen Zuſammenarbeit zu verſuchen, die geeignet erſcheinen, dieſe Unruhe zu beſeitigen und den Frieden Europas zu erhalten, legt ſie Wert darauf, zugleich mit der Achtung vor der bin⸗ denden Kraft der Verträge ihre Entſchloſſenheit zu bekräf⸗ tigen, ſich unter keinen Umſtänden in irgendwelchen Ver⸗ handlungen damit abzufinden, daß einſeitig in Verletzung internationaler Verpflichtungen erariſfene Maßnahmen als zu Recht beſtehend anerkannt werden. And die italieniſche In der dem Reichsaußenminiſter von dem italieniſchen Botſchafter übergebenen Note heißt es u. a.: Die italieniſche Regierung, die ihnerſeits immer die Meinung vertreten hat, daß es vorteilhaft wäre, wenn der fünfte Teil des Vertrages von Verſailles im Wege von Ver⸗ 52 9 8 zwiſchen intereſſierten Regierungen auf Grund der vollſtändigen Gleichberechtiaung revidiert würde. nelaſſen werden: Nr. 69 hatte dem Grundſatz zugeſtimmt, daß die Frage der deut⸗ ſchen Rüſtungen den Gegenſtand von Verhandlungen in einer allgemeinen Beratung entſprechend derſenigen hätte bilden müſſen, wie ſie in der Erklärung vom 11. Dezem⸗ ber 1932, an der Deutſchland teilgenommen hat, geplant worden war. i Dieſes Verfahren war im Grunde von der deutſchen Regierung ſelbſt in ihrer Mitteilung vom 14. Februar an⸗ genommen worden. 5 Die italieniſche Regierung fühlt ſich daher verpflichtet, die weiteſtgehenden Vorbehalte hinſichtlich der Entſcheidung der Reichsregierung und ihrer wahrſcheinlichen Auswirkun⸗ zen einzulegen. 5 Die italieniſche Regierung hat immer verſucht, das Reich voll und ganz für ein Syſtem der Zuſammenarbeit zwiſchen dem intereſſierten Hauptmächten zu gewinnen, das dem Reich vollkommen die Rechte und die Verantwortung eines ſouveränen Staates zuerkannt haben würde. Gerade von dieſen Vorausſetzungen her erhält die Entſcheidung des Reiches eine beſondere Tragweite, zumal mit Rückſicht auf den Zuſtand der Unſicherheit, den ſie in allen Ländern her⸗ vorruft. Die italieniſche Regierung hat auch neuerdings noch viele Beweiſe ihres Willens zur internationalen Zuſammen⸗ arbeit geliefert und beabſichtigt weiterhin einer ſolchen Ein⸗ ſtellung treu zu bleiben, die dem Bedürfnis der Völker und den Erforderniſſen des europäiſchen Zuſammenlebens enr⸗ ſpricht; trotzdem fühlt ſie ſich zu der Erklärung verpflichtet, daß ſie in etwaigen künftigen Beratungen derartige Sach⸗ lagen nicht einfach als gegeben hinnehmen kann, die aus einſeitigen Entſcheidungen hervorgehen, durch die PNer⸗ pflichtungen internationalen Charakters aufgehoben werben. Das Anterhaus zur neuen Lage Ausſprache über das deutſche Wehrgeſetz und die Berliner Reiſe. London, 22 März. Vor gutbeſetzten Bänken begann am Donnerstag nach⸗ mittag im engliſchen Anterhaus die von der Oppoſition verlangte Ausſprache über die bevorſtehenden Jeſtland⸗ reiſen Simons und Edens. Als erſter prach der Führer der oppoſitionellen Arbei⸗ terpartei, Lansbury. Zunächſt erklärte er, die Oppoſi⸗ tion würde es vorgezogen haben, mit der Ausſprache bis nach der Rückkehr Simons zu warten. In den letzten Tagen ſeien jedoch Ereigniſſe eingetreten, die es wünſchenswert erſcheinen ließen, ſchon fetzt gewiſſe Betrachtungen über Frieden und Abrüſtung anzuſtellen. Die Nachrichten über die Ereigniſſe in Deutſchland hätten in Eng⸗ land eine ſolche ſeeliſche Erſchütterun g verurſacht, daß ſie nur mit den Geſchehniſſen im Auguſt 1914 verglichen werden könnten. Die Mentalität in England und im Aus⸗ lande ſei die Mentalität des Krieges. Jede Regierung ſage, daß ſie nicht für den Krieg, ſondern für den Frieden rüſte, und das auch nur deshalb, weil die anderen Nationen rü⸗ ſteten. Jede Regierung ſchiebe die Schuld auf jemand an⸗ ders. Deutſchland mache den Verſailler Vertrag ver⸗ antwortlich. Von den Franzoſen werde etwas anderes beanſtandet, und die Sowſetregierung verteidige ihre Rüſtungen, da ſie einen Angriff im Fernen Oſten oder an der baltiſchen Küſte befürchte. Die Dinge ſeien heute ſo weit gediehen, daß Deutſchland nicht nur die Gleichheit des Status in der Gemeinſchaft der Nationen verlange, ſondern auch das Recht, einen Vertrag zu zerreißen und eine Rü⸗ ſtungspolitik zu verfolgen, die unvermeidlich zu einem Ril⸗ ſtungswettrennen und ſchließlich zu einem Kriege führen werde. Es ſei daher Enalands zwingende Pflicht, einen entſcheidenden Schritt zur Rettung der Ziviliſation zu tun. Die Arbeiterpartei ſei der Auffaſſung, daß der Auftrag, den der Außenminſſter für ſeine Berliner Reiſe erhalte, völlig neu geſtaltet werden müſſe. England als größte imne⸗ rialiſtiſche Nacht der Welt müſſe in der Abrüſtungsfrage die Führung übernehmen und ſich bereiterklären, den Luftkrieg auf dem Altar der Abrüſtungskonferenz zu opfern. Nach dieſer künnen Forderung verlangte der greſſe Oppoſitjons⸗ führer die Inkernakionaliſierung aller Verkebrslufklinien der Welt mit der Begründung, daß damit die Gefahr eines Luftkrieges gebannt werde. Für die liberale Oppoſition ſprach Ser Her⸗ bert Samuel. Er vertrat den Standpunkt, daß nichts geſchehen würde, was Simon bei ſeinen böchſt ſchwierigen Verhandlungen in Verlegenheit bringen könne Er teile die Auffaſſung Lansburys über den Eindruck, den die deutſche Erklärung auf das britiſche Volk gemacht habe Das Geffibl der Beunruhigung und des Aergers in Enaland und ande⸗ ren Ländern hierüber ſei allgemein Es ſei nur natürlich, wenn der Wunſch geäußert werde zu proteſtieren und anzuklagen. Es ſei aber notwendig, zu überlegen, ob hiermit ein nützliches Ergebufs erzielt werden könnte. Die juriſtiſche Auffaſſung der Franzoſen ſei an ſich hieb⸗ und ſtichfeſt, aber die Ereigniſſe der letzten 16 Jahre, wie beiſpielsweiſe die Nichtabrüſtung der allfierten Mächte, hätten die Aktion unterhöhlt. Andererſeits ſollte Deutſch⸗ land über die Haltung Großbritanniens nicht im Zweifel Gleichheit des Status für Deutſchland— Ja; militäriſche Varherrſchaft Deutſch⸗ lands— Nein.(Beifall.) Simon, ſo ſchloß Samuel, gehe 917505 Abgeſandte der engliſchen Nation nach Berlin; er könne ſich rückhaltſos auf die geſchloſſene nationale Mei⸗ nung des Landes ſtützen(Beifall). Eine Rede Simons Im Unterhaus begann Außenminiſter Simon unter größter Aufmerkſamkeit des Hauſes ſeine mit Spannung er⸗ wartete Rede. Simon dankte zunächſt den beiden Rednern der Oppoſition für ihre eindrucksvollen Aeußerungen. Die Gelegenheit lege auch ihm die größte Zurückhaltung auf. Wir hoffen, ſo erklärte der Außenminiſter, in wenigen Tagen eine freimütige Ausſprache mit dem Kanzler des Deutſchen Reiches zu haben, denn der Berliner Beſuch ver⸗ langt völlige Freimütigkeit(Beifall). Einer Erörterung die⸗ ſer Ark kann keine öffenkliche Generalprobe vorausgehen. Es iſt allgemein bekannt, daß dieſe Beſuche, die Eden und ich ſelbſt in Berlin, Moskau und Warſchau abzuſtatten im Begriffe ſind, eine Informakionsreiſe darſtellen. Der Außenminiſter gab hierauf zunächſt eine weitere Ueberſicht über die ſeit der Veröffentlichung des engliſch⸗ franzöſiſchen Kommuniques vom 3. Februar geführten zwi⸗ ſchenſtaatlichen Verhandlungen und beſchäftigte ſich dann mit der Einladung Deutſchlands zu einem Beſuch des engli⸗ ſchen Außenminiſters in Berlin. „Wir hatten,“ ſo erklärte er,„von Deutſchland die Ankwork erhalten, daß die deutſche Regierung den fairen und freundſchaftlichen Ton des Kommuniques anerkenne und uns um unſeren Beſuch bitte. Das war für uns ein enk⸗ ſcheidender Grund, die Einladung anzunehmen. Ich übertreibe keineswegs, wenn ich ſage, daß die deut⸗ ſche e vom vergangenen Samstag für ganz Eng⸗ land wie ein ſchwerer Schock gekommen iſt. Sie hat unver⸗ meidlich die Proteſte der britiſchen Regierung, der franzö⸗ ſiſchen Regierung und der italieniſchen Regierung heraus⸗ gefordert. Einſeitige Aufkündigung— welcher Art auch immer die Erklärung hierfür ſein mag— erhebt unvermeid⸗ lich die Frage nach dem Wert von Abmachungen. Und dies war eine ſehr ſchlechte Vorbereitung für künftige Abma⸗ chungen. Wie ich überzeugt bin, werden mir alle zuſtimmen, daß wir unter dieſen Umſtänden proteſtieren mußten. Nichtsdeſtoweniger wird das Unterhaus zugeben, daß die Schritte, die wir in Verbindung mit dieſem höchſt ernſten Ereignis getan haben, die weiſeren Schritte geweſen ſind. Wir fordern eine Verſicherung, daß der Amfang der Be⸗ ſprechungen in keiner Weiſe beſchränkt werden ſoll, und nachdem wir dieſe Vorbehalte und dieſen Proteſt gemacht haben, bin ich davon überzeugt, daß es notwendig und rich⸗ tig iſt. diefen Beſuch durchzuführen.* Aber ich muß noch eine Bemerkung über die deutſche Mitteilung machen. Nicht nur der Zeitpunkt der Mit⸗ teilung, ſondern die Natur und der Inhalt der Mittei⸗ lung werfen ein ſo ſtörendes Licht auf die Ausſichten einer Regelung durch Vereinbarungen. Ich will heute nicht auf Zahlen eingehen, aber eins muß feſtgehalten werden: Die in der Mitteilung angedeuteten Ziffern für die deutſche Heeresſtärke ſind ſo groß und gehen ſo belrächklich über die vor weniger als einem Jahr vorgeſchlagenen Jah⸗ len hinaus, ſa überſchreiten in der Tat alles, was zur Zeit irgendeine Macht in Weſteuropa aufzubieten hat, daß ſie ernſte Zweifel darüber aufwerfen, ob ein Abkommen mit einigen Nachbarn Deutſchlands möglich ſein würde, falls auf ſoſche Ziffern beſtanden werde. Ich hoffe, daß ich ebenſo gemäßigt wie offen über ein ſehr ernſtes Ereignis geſprochen habe. Nachdem ich dieſe Anſichten entwickelt habe, iſt es kaum notwendig, zu ſagen, daß wir keinerlei Sonderab⸗ kommen zwiſchen England und irgendeinem anderen Lande planen. Die Beſuche in Berlin, Moskau oder War⸗ ſchau bedeuten nicht, daß wir Paris, oder Rom, oder Brüſ⸗ ſel, oder, wie ich hinzufügen möchte, Genf den Rücken ge⸗ kehrt haben. Die europäiſche Regelung kann nur dann gründlich ſein, wenn ſie allumfaſſend iſt.“ Die Rede des Außenminiſters wurde mit allgemeinem Beifall auf allen Bänken des Hauſes aufgenommen. Berlin. Auf Anordnung des Reichsjugendführers Bal⸗ dur von Schirach wurde der Führer des Gebiets Heſſen⸗ Naſſau wegen ſchwerer Verfehlungen ſeiner Dienſtſtellung enthoben und aus der Hitleriugend ausgeſchloſſen. 16 Er wollle anfänglich nur eine Taſſe Kaffee zu ſich nehmen und durch den Kellner einen Brief an Fanni ab⸗ eben laſſen, um dann ſofort wieder zu verſchwinden. Run ſaß er aber ſchon zwei Stunden da und dachte noch gar nicht ans Fortgehen, ſo ſehr hatte ihn die ſchöne Gei⸗ erin mit ihrer Anmut und ihrem ſeelenvollen Spiel ge⸗ feſſelt Trotz ſeiner grauen Haare beneidete er Egon. Die⸗ ſes ſüße Geſchöpf hatte jener in ſeinen Armen gehalten, hatte ſie geküßt—— Es war mittlerweile faſt Zwölf geworden und er mußte daher an den Aufbruch denken. Er entnahm alſo ſeiner Taſche einen Brief und winkte dem Kellner. Dieſer kam dienſtbefliſſen herbei. Der Juſtizrat zahlte und gab ein reichliches Trinkgeld. Dann trug er ihm auf, den Brief Fräulein Stolzenthaler unter vier Augen zu geben. Der Kellner verſprach gewiſſenhafte Erledigung des Auftrages. Nachdem er dem Juſtizrat in den Paletot ge⸗ holfen, verließ dieſer den Pavillon und begab ſich in ſein otel. 8 Nach Beendigung des Konzertes wartete der Kellner eine paſſende Gelegenheit ab und übergab Fanni diskret den Brief. Sie wollte ihn zurückweiſen, nahm ihn aber nach kurzer Ueberlegung doch an, da der Brief vielleicht eine geſchäftliche Mitteilung für den Großvater enthalten konnte. Sie betrachtete den Umſchlag und las:„Doktor Heinrich Seeger, Juſtizrat, Premberg.“— Plötzlich fiel ihr ein, daß Premberg die Kreisſtadt war, bei der das Rit⸗ tergut von Egons Vater lag. Sie ſah ſich vorſichtig nach allen Seiten um, erbrach den Brief und las: „Sehr geehrtes Fräulein! Im Auftrag des Herrn Grafen Eberhard von Warburg erſuche ich Sie, mich morgen vormittag zwi⸗ ſchen zehn und elf Uhr im Hotel„Terminus“ zu be⸗ ſuchen. Mein Name und Stand gibt Ihnen die Ge. währ, daß Ihr Kommen nicht mißgedeutet wird. Der Portier iſt von mir inſtruiert und wird Anordnung treffen, daß Sie ſofort zu mir geführt werden. Ihren Namen brauchen Sie gar nicht zu nennen. Hochachtungsvoll Dr. Seeger, Juſtizrat.“ Die Dreierkonferenz Eine zweite Beſprechung in Nordikalilen?. London, 21. März. Wie Reuter erfährt, wird Eden am Samstag früh im Flugzeug nach Paris reiſen und ſich nach ſeiner Unter⸗ redung mit Außenminiſter Laval und dem italieniſchen Staatsſekretär Suvich mit der Bahn nach Berlin begeben, wo er gleichzeitig mit Sir John Simon eintreffen wird. Eine zweite Konferenz zu dritt könnte dann, wie man in gewiſſen Kreiſen glaubt, in Norditalien, etwa in Skreſa, ſtatkfinden, um Muſſolini die Teilnahme daran zu er⸗ möglichen, falls er den Wunſch hierzu äußern würde. Der engliſch⸗italieniſch⸗franzöſiſche Gedankenaustauſch werde wahrſcheinlich auf diplomatiſchem Wege bis zur Kückkehr Edens aus Moskau und Warſchau forkgeſetzt werden. Die Dreierkonferenz in Norditalien könnte im Anſchluß hieran die europäiſche Lage, wie ſie ſich zu dem Zeitpunkt ergeben würde, unkerſuchen. Kurzmeldungen Der Arbeitsdienſt bleibt Durch die allgemeine Wehrpflicht nicht berührt. Berlin, 22. März. Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt, daß durch die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht der Fortgang des Arbeiksdienſtes nicht berührt wird. Die zum 1. April 1933 abgeſchloſſenen Verpflichtungen zum Einkrikt in den Irei⸗ willigen Arbeitsdienſt bleiben daher unter allen Umſtän⸗ den geſetzlich bindend. Der Führer in Wiesbaden Ein mehrtägiger Erholungsaufenkhalt. Wiesbaden, 22. März. Nach ſeiner Erkrankung hat der Führer Gelegenheit genommen, für einige Tage Erholung in dem wundervoll gelegenen Taunusbad Wiesbaden zu ſuchen. Das Hotel „Rose“, in dem der Führer Wohnung genommen hat, liegt in voller Ruhe da, und auch in den benachbarten Stra⸗ ßen, namentlich in der breiten Wilhelmſtraße, wird der Wunſch des Führers nach Ruhe durchaus reſpek⸗ tiert. Wohl warten Tauſende begierig darauf, den Führer zu ſehen, wo er erſcheint, ſtrecken ſich ihm die Arme begei⸗ ſtert entgegen, lärmende Kundgebungen aber unterbleiben Den Vormittag leitete der Führer mit einem einſtündi⸗ gen Spaziergang in dem herrlichen Kurgarten ein, beglei⸗ tet u. a. von Herrn von Ribbentrop und dem Reichs⸗ preſſechef Dr. Dietrich. Später beſichtigte der Führer eingehend das Kurhaus. Nach dem Mittageſſen, an dem auch der inzwiſchen mit Flugzeug aus Berlin eingetroffene Reichsminiſter Dr. Goebbels teilnahm, begabt ſich der Führer durch eine nach vielen Tauſenden zählende Men⸗ ſchenmenge nach dem Staatstheater, das er unter Führung von Intendant von Schirach eingehend be ſichtigte. Den Abſchluß des Nachmittags bildete ein Beſuch des Führers auf dem Neroberg, wo er die überwälti⸗ gende Ausſicht über die Bäderſtadt hinaus in die Rhein⸗ und Mainebene genoß. Am Abend wohnte der Führer einem Beethoven⸗Wagner⸗ Konzert unter Lei⸗ tung von Generalmuſikdirektor Karl Elmendorf bei. Dank des Führers Dem Führer ſind aus dem ganzen Reich und von Deuk⸗ ſchen aus allen Ländern der Erde anläßlich der Wiederein⸗ führung der allgemeinen Wehrpflicht zahlloſe Kundgebun⸗ gen zugegangen, in denen die Treue zu Volk und Vaker⸗ land und das Gemeinſchaftsgefühl der Deutſchen lebendigen Ausdruck findet. Da es dem Führer wegen der gewaltigen Jahl dieſer Briefe und Telegramme nicht möglich iſt, ſedem der Einſender perſönlich zu antworten, ſagt er auf dieſem Wege allen, die ihm ihre Gefolgſchaft und ihre Freude be⸗ kundel bah en, horelhichſſon Dank. Sie konnte vor Aufregung vorerſt keinen Gedanken faſſen und war ſich abſolut nicht im klaren, was der Brief zu bedeuten hatte. Auch der Umſtand, daß die Unterredung im Auftrag des Grafen Eberhard, des Vaters von Egon, ſtattfinden ſollte, gab ihr zu denken. Sie war ſich ganz un⸗ ſchlüſſig und ein Gefühl der Bangigkeit überkam ſie. Aber nur kurze Zeit, denn plötzlich leuchteten ihre Augen auf. Egons Brief war ihr eingefallen und die Worte:„du wirſt in den nächſten Tagen mehr hören.“ i Der Druck begann ſich von ihrem Herzen zu löſen, und freudig ſprach ſie vor ſich hin:„Ja, ſo wird es ſein; Egon hat ſeinem Vater geſchrieben, daß er mich heiraten will, und der Herr Juſtizrat wird nun alles wegen der Hochzeit mit mir beſprechen wollen.“ Sie ſchwamm mit ihrer Zuverſicht in einem Meer von Wonne, und ein freu⸗ diges Empfinden durchzuckte ihr Herz. Am nächſten Morgen war ſie ſchon ſehr zeitig aufge⸗ ſtanden und machte ſorgfältig Toilette, denn der Herr Juſtizrat ſollte einen guten Eindruck von ihr gewinnen. Sie ſaß vor ihrem Spiegel und lächelte ſelig hinein, denn ſie betrachtete ſich ſchon als offizielle Braut Egons. Nach⸗ dem ſie ihr Haar geordnet hatte und für den Beſuch beim Juſtizrat vollſtändig angekleidet war, band ſie eine Wirt⸗ ſchaftsſchürze vor und begab ſich in die Küche, um für ſich und den Großvater das Frühſtück zu bereiten. Während ſie damit beſchäftigt war, ertönte die Flur⸗ klingel. Sie erſchrak, faßte ſich aber ſchnell und ging zur Korridortüre, um nachzuſehen, wer denn ſo früh— es war erſt acht Uhr— ſchon käme. Als ſie geöffnet hatte, gewahrte ſie den Telegraphen⸗ boten, der ihr eine Depeſche aushändigte. Ihre Hand zit⸗ terte, denn am frühen Morgen ein Telegramm—— Sie las die Adreſſe:„Joſef Stolzenthaler.“ Eilig ging ſie in das Zimmer des Großvaters. Er lag noch im Bett, war aber bereits wach. Sie begrüßte ihn mit einem herzlichen„Guten Morgen“ und übergab ihm das Telegramm. Dann eilte ſie wieder in die Küche. Nach⸗ dem ſie mit der Zubereitung des Frühſtücks fertig war, deckte ſie den Tiſch und füllte die Taſſen. Als ſie gerade die Brötchen mit Butter beſtrich, trat Stolzenthaler ins Zimmer. Er ſchien es eilig zu haben. n „Fannerl, ſchnell gib mir mein' Kaffee.“ Er blickte auf den Tiſch und ſah ſeine gefüllte Taſſe.„Ah, da iſt er ja. Ich hab's nämlich preſſant, denn ich fahr um zehn Uhr nach Bremen. Bis zum Abendkonzert bin ich wieder z'rück.“ Er ſetzte die Taſſe an den Mund, ſtellte ſie aber Im Zuge der Reichsreform Amksenklaſſung eines bayeriſchen und eines ſächſiſchen Miniſters. Berlin, 22. März. Auf Vorſchlag des Keichsſtakkhalters in Bayern hal der Führer und Reichskanzler den bayeriſchen Skaatsminf. ſter für Wirtſchaft, hermann Eſſer, aus ſeinem Amt enklaſſen. Das Ausſcheiden Eſſers aus dem Amt erfolgt in weiterem Zuge der Durchführung der Reichsreform und der damit in Zuſammenhang ſtehenden Umſtellung der bayeriſchen Berwalkung. Auf Vorſchlag des Reichsſtatthalters in Sachſen hat der Führer und Reichskanzler den ſächſiſchen Volksbildungs⸗ miniſter Dr. Wilhelm Hartnacke aus ſeinem Amt entlaſſen. geine Londonreiſe von Ribbenkrops. In der Auslandspreſſe ſind Nachrichten über eine an. geblich beabſichtigte Reiſe des Bevollmächtigten des Füh⸗ rers, von Ribbentrop, nach London erſchienen. Hierzu wird auf Anfrage mitgeteilt, daß der Bevollmächtigte von Rib⸗ bentrop ſich ſeit zehn Tagen in der Begleitung des Führers defindet, und daß eine Reiſe nach London weder ſtattge⸗ funden hat noch beabſichtigt ſei. 85 Der Schutz der Aniformen und Abzeichen Eine neue Verordnung. 9 Berlin, 21. März. Am 16. März 1935 iſt die dritte Verordnung zur Durch⸗ führung des Geſetzes gegen heimtückiſche Angriffe auf Staat und Partei und zum Schutze der Parteiuniformen erlaſſen worden. Nach ihr wird der Reichsſchatzmeiſter der NS DA ermächtigt, bei Zuwiderhandlungen gegen das Verbot der Herſtellung und des Vertriebes von parteiamtlichen Unifor⸗ men uſw. die nach dem Geſetz erforderliche Zuſtimmung zur Strafverfolgung zu erteilen. Für die Erteilung der Erlaub⸗ nis zur Herſtellung und zum Vertrieb von parteiamtlichen Uniformen und Abzeichen erhebt der Reichsſchatzmeiſter der NSA eine Gebühr. Die Verordnung beſtimmt im ein⸗ zelnen, welche Fahnen und Abzeichen zu den parteiamtli⸗ chen Fahnen und Abzeichen gehören. Ferner trifft die Verordnung Beſtimmungen darüber, was mit den Uniformen von Mitgliedern geſchieht, die aus der Partei oder ihren Gliederungen ausſcheiden. Innerhalb von drei Monaten nach dem Ausſcheiden ſind die Abzeichen ſowie alle Uniformteile, die die Kennzeichen und Merkmale der Uniform darſtellen, entſchädigungslos an die vorgeſetzte Dienſtſtelle des Ausgeſchiedenen abzuliefern und die übri⸗ gen Uniformteile, die nicht ſchwarz oder dunkelblau ſind, umzufärben. Bei ehrenvollem Ausſcheiden oder Ausſchel⸗ den infolge Ablebens kann die vorgeſetzte Dienſtbehörde dem Ausgeſchiedenen oder deſſen Erben den Beſitz des Abzeichens oder der Uniform belaſſen. Auflöſung der Deutſchen Front Neugründung der NS DA im Saargebiet. 8 Saarbrücken, 21. März. Aus Anlaß der Neugründung der NSDAP im Saar⸗ land hatte der Reichskommiſſar für die Rückgliederung des Saargebietes, Gauleiter Bürckel, die ehemaligen Mit⸗ glieder der NSDAP in die Wartburg einberufen. Zunächſt verlas der ſtellvertretende Gauleiter der Deutſchen Front, Leyſer, einen Beſchluß des Führerrates, in dem die Auf⸗ löſung der Deutſchen Front verkündet wird Sodann hielt Gauleiter Bürckel, ſtürmiſch von der Verſammlung begrüßt, eine Rede, die in ein mitreißendes Bekenntnis zum Führer und Volkskanzler Adolf Hitler ausklang. Jur Neugründung der NS Ap im Saargebiet keiſte Gauleiter Bürckel mit, daß die Bedingungen für die Neu⸗ aufnahme in die Partei demnächſt veröffenklicht werden würden. Das Bekenntnis zum Führer wurde mit dem brauſenden Ruf Heil Hitler abgelegt. Die Verſammlung ſchloß mit dem Geſange des Deutſchland⸗ und des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes. gleich wieder hin und verzog das Geſicht.„Sapperment, jetzt hätt' ich mir beinah' die Zung' verbrennt. Der iſt aber heiß.“ Fanni entſchuldigte ſich. „Ich hab' ja net g'wußt, daß du ſo ſchnell kommſt. Ich ſchenk' ja ſowieſo die Taſſen immer früher ein, weil ich weiß, daß du ihn net ſo heiß magſt.“ „Na, dann wart' ich halt ein bißl.“ Er ſah nach der Wanduhr.„Jetzt iſt's ein viertel nach acht und um zehn geht mein Zug, da hab' ich ja noch geit.“ Ihr fiel jetzt ein, daß er vorhin ſagte, er müſſe nach Bremen. Sie fragte ihn:„Großvater, was willſt du denn in Bremen?“ f „Das Telegramm, das du mir vorhin bracht haſt, it von ein' amerikaniſchen Agenten, der uns vor vierzehn Tag' g'hört hat. Der Herr Dorndorf hat ihn auf uns aufmerkſam g'macht. Er telegraphiert mir, daß er une für ein Jahr nach Amerika engagieren will, und ich ſoll ſofort nach Bremen kommen, um mit ihm den Kontrakt fertig z machen. Morgen früh fahrt er ſchon nach New. york.“ 5 Fanni war während der Worte Stolzenthalers heftig erſchrocken. Mizzi hatte alſo doch recht gehabt. Zaghaft klang ihre Frage:„Großvater, willſt denn du dann wirk⸗ lich nach Amerika?“ „Ja, Fannerl. Ich krieg pro Abend zweihundert Dol lar, und das iſt ein ſchönes Geld. Wenn wir ein Jaht oder vielleicht auch länger drüben bleiben, kann ich mit viel erſparen. Ich muß ſchauen, daß ich noch feſt verdien, denn wer weiß, wie lang ich noch leb'.“ „Aber, Großvater, denk doch net immer ans Sterben. Ich hoff', daß du noch recht lang lebſt, denn du biſt ſa g'ſund und rüſtig für deine fünfundſechzig Jahr'. Wos brauchſt du denn überhaupt noch mehr Geld? Du haſt la ſowieſo g'nug für dich.“ „Für mich langt's, aber für dich muß ich noch ſorgen. Was ich mir in Amerika erſpar', kriegſt alles du als Heiratsgut und nach mein' Tod das übrige.“ „Aber Großvater— ich—“ 5 „Ja, ja, ich weiß ſchon, daß du immer nur an mich denkſt.“ Er ging zur Tür ſeines Zimmers, kam aber glei wieder zurück.„Du, vergeß' net, daß du den Pianiſten Müller, der mich das letzte Mal vertreten hat, für he nachmittag b'ſtellſt.“ i b Er ging in ſein Zimmer, um ſich für die Reiſe f fig zu machen. 41 0 werde Bade zwar Man Offen en, 105 iſt de S 5 ſttaße beſind fahrer angeb! kenhar 0 Berte ruher tritt, ſchädi gen er il Halte. Als Zeug trugs Einſte Befel daher nehm ſie ei treit walt! dem Amt 0 häu gelat Ludr Riche meld Wirt elar ſohe wurd en Beer von geſuc Rück umſo 26 einer men Die einer Abſc dam lag Weh von über laßt nn; — ausdem badischen Land 22 ſtaatliche Geſundheitsämter in Baden. () Karlsruhe, 21. März. Mit dem 1. April 1935 werden durch Verordnung des Miniſters des Innern in Baden insgeſamt 22 ſtaatliche Geſundheitsämter errichtet, und zwar in Wertheim, Buchen, Mosbach, Sinsheim, Heidelberg, Mannheim, Bruchſal, Karlsruhe, Pforzheim, Raſtatt, Achern, Offenburg, Lahr, Emmendingen, Freiburg, Lörrach, Villin⸗ gen, Neuſtadt, Konſtanz, Stockach, Ueberlingen und Walds⸗ hut. Oberſte Landesbehörde und vorgeſetzte Dienſtbehörde iſt der Miniſter des Innern. Ein Bein abgeriſſen Schwerer Verkehrsunfall durch überholendes Auto. II Schwetzingen, 21. März. Auf der Hockenheimer Land⸗ straße ſtreifte ein überholendes Auto einen in voller Fahrt befindlichen Motorradfahrer. Dabei wurde dem Motorrad⸗ fahrer das linke Bein abgeriſſen. Der Schwerverletzte, der angeblich ins Schleudern geraten ſein ſoll, wurde ins Kran⸗ kenhaus eingeliefert. 55 Gottes Befehle an Frau Vögtle And wie ſie Frau Vögtle ausführte. () Karlsruhe, 21. März. Im Betrugsprozeß gegen Berta Vögtle und Genoſſen aus Grötzingen vor der Karls⸗ tuher Strafkammer wurde in der Vernehmung der Zeugen fortgefahren. Mehrere Zeuginnen gaben an, wie ſie durch Frau Vögtle geſchädigt wurden. So hat eine durch Frau Vögtle 670 Mark und eine andere 11000 Mark verloren. Beſonders eingehend erläuterte eine Reihe von Zeugen die Vorgänge bei der Finanzierung des Meßmerprojektes. Zur Erörterung gelangte ferner der dem Mitangeklagten Meinzer zur Laſt gelegte Erpreſſungsverſuch gegen den Zeugen M. aus Baden⸗Baden, der ebenfalls bei den Meßmer⸗Verhandlungen beteiligt war. Der Angeklagte be⸗ stritt, ſich im Sinne der Anklage ſchuldig gemacht zu haben. Zeuge Dr. H. wurde von einer um 80 000 Mark ge⸗ ſchädigten Zeugin beauftragt, mit dem Ehepaar Vögtle we⸗ gen Sicherheiten zu verhandeln. Er ſagte dieſen ſofort, daß er ihren Betrieb für ein Schwindelunternehmen halte. Die Beteiligten erweckten ſein ſchärfſtes Mißtrauen. Als er ſah, daß ſich keine günſtige Regelung mehr für die Zeugin ermöglichen ließ, erſtattekfe er Anzeige wegen Be⸗ trugs. Bezeichnend iſt die von dem Zeugen wiedergegebene Einſtellung der Eheleute Vögtle. Der Ehemann Vögtle ſagte ihm, wenn ſeine Frau einen Befehl von Gott bekomme, müſſe ſie ihn ausführen. Es ſei daher gleichgültig, woher man die nötigen Mittel dazu nehme. Wenn dabei Leute geſchädigt würden, ſo ſei das für ſie eine Prüfung Gottes. () Baden⸗Baden.(Der Kurdirektor zurückge⸗ treten.) Der Verwaltungsrat der Bäder⸗ und Kurver⸗ waltung gibt bekannt, daß Major a. D. von Selaſinſky aus dem Verwaltungsrat ausgeſchieden und gleichzeitig von ſeinem Amt als Kurdirektor von Baden-Baden zurückgetreten iſt. e Pforzheim.(Ein ausgeriſſener Zucht ⸗ häusler erwiſcht.) Der Kriminalpolizei in Pforzheim gelang es, den am 28. Februar aus der Landesſtrafanſtalt Ludwigsburg ausgebrochenen 40 Jahre alten Zuchthäusler Richard Beer feſtzunehmen. Wie hierzu der Polizeibericht meldet, mehrten ſich in letzter Zeit Einbruchsdiebſtähle in Wirtſchaften und Ladengeſchäften der Außenſtadtteile. Es 1 5 der Polizei, eine Spur aufzufinden, die auf den ent⸗ lohenen Zuchthäusler hindeutete. Am Montag ſpät abends wurde dieſer bei einer Verabredung im Stadtteil Brötzin⸗ gen von den Kriminalbeamten geſtellt und feſtgenommen. Beer hat noch drei Jahre Zuchthaus zu verbüßen und wird von auswärtigen Behörden wegen zahlreicher Einbrüche geſucht. In der Strafanſtalt ſpielte er jahrelang den Rückenmarksleidenden und ging an Krücken, um dafür umſo leichter zu einer Fluchtgelegenheit zu kommen.— Ein 25 Jahre alter lediger Burſche, der in vergangener Woche einen Handtaſchenraub beging, wurde ebenfalls feſtgenom⸗ men und ins Bezirksgefängnis eingeliefert. Triberg.(Nachſpiel zu einem Hotelbrand.) Die hieſige Freiwillige Feuerwehr ſieht ſich genötigt, mit einer Erklärung an die Oeffentlichkeit zu treten, die den Abſchluß eines Nachſpiels vom 13. Januar darſtellt, als damals in der kalten Winternacht von Samstag auf Sonn⸗ tag ein Schadenfeuer in dem ſchönen Anweſen des Hotels Wehrle am Markt großen Schaden anrichtete. Es ſind damals von Unberufenen derartig beleidigende Aeußerungen gegen⸗ über der Feuerwehr gefallen, daß das Kommando ſich ver⸗ laßt ſah, dem Bezirksamt Villingen Mitteilung zu machen und eine genaue Anterſuchung zu beantragen. Das Be⸗ zirksamt hat dieſem Wunſch ſtattgegeben und in den Er⸗ gebniſſen die Maßnahmen der Feuerwehr durchaus gebilligt. Das Bezirksamt hat feſtgeſtellt:„Nach den Feſtſtellungen hat die Freiwillige Feuerwehr Triberg den Brand im Park⸗ hotel Wehrle am 13. Januar 1935 vorſchriftsmäßig bekämpft und kann dem Kommando hinſichtlich der erteilten Befehle in keiner Weiſe ein Vorwurf gemacht werden.“ Die Feuer⸗ wehr knüpft hieran die öffentliche Warnung, daß ſie fortan gegen diejenigen, die die Feuerwehr fortgeſetzt in den Schmutz ziehen zu können glauben, Strafantrag ſtellen wird. n Di e 11 3 dt und lana 4 7 8 dem Erholu ng des Ytutschen holkes . I/ ſeleee 8 5 Ludwigshafen.(Vorſicht beim Rückwärtsfah⸗ ren!) An der hieſigen Güterabfertigung wurden zwei 20⸗ jährige Schülerinnen von einem rückwärtsfahrenden Laſtkraft⸗ wagen angefahren und zu Boden geworfen. Dabei kam eine der Schülerinnen mit ihrem rechten Fuß unter das Hinterrad des Laſtkraftwagens und erlitt Quetſchungen. Die Schuld an dem Unfall trägt der Führer des Laſtkraftwagens, weil er beim Rückwärtsfahren die nötige Vorſicht außer Acht ließ. Neuſtadt a. d. H.(Zwei Kraftwagen geſtoh⸗ len.) Ein in einer hieſigen Straße aufgeſtellter Perſonen⸗ kraftwagen, NSuU⸗Vierſitzer⸗Limouſine, mit dem polizeilichen Kennzeichen II D 4542 wurde von unbekannten Tätern ent⸗ wendet. Aus dem Hofe einer hieſigen Wirtſchaft wurde ein Zweiſitzer⸗Opel⸗Perſonenwagen von dunkelgrüner Farbe, ſchwarzen Kotflügeln und feldgrauem Stoffverdeck und dem Polizeikennzeichen 1 T 5834, in welchem ſich zwei Muſter⸗ koffer befanden, von unbekannten Tätern geſtohlen. — Bietigheim.(Schwerer Verkehrsunfall.) Auf der Straße Ludwigsburg Bietigheim wollte der Fah⸗ rer einer Bietigheimer Autovermietung, der erſt ſeit weni⸗ gen Tagen bei dieſer beſchäftigt iſt, ein Fahrzeug der Reichswehr überholen, ſtreifte dabei dieſes und geriet da⸗ durch aus der Fahrbahn. Mit ungeheurer Wucht fuhr der Wagen auf einen Baum auf und wurde dabei zertrümmert. Der Fahrer erlitt mehrere Knochenbrüche und mußte ſchwerverletzt in das Bietigheimer Krankenhaus, zuſammen mit einem jüngeren Mädchen, das ſich ebenfalls in dem Wagen befand, eingeliefert werden. — Liebenzell, OA. Calw.(Ohne Bremſe den Berg hinunter.) Auf der abſchüſſigen Straße von Oberlengenhardt nach Liebenzell verſagte bei einem Pforz⸗ heimer Laſtwagen die Bremſe und mit immer größerer Geſchwindigkeit rollte der Laſtwagen talabwärts. Die Straße iſt mit Schotter eingeworfen. Der 28jährige ver⸗ heiratete Kaufmann Eugen Berger aus Eutingen ſprang aus dem in voller Fahrt befindlichen Wagen ab und wurde mit voller Wucht auf den Schotter geworfen, wo er blut⸗ überſtrömt liegen blieb. Der Wagen ſelbſt prallte gegen einen Holzhaufen und wurde ſtark beſchädigt. Die übrigen Mitfahrer kamen mit dem Schrecken davon. Der Verun⸗ glückte hat im Geſicht ſchmerzende Verletzungen erlitten. Wieder nach Südamerika Friedrichshafen, 22. März. Das Luftſchiff„Graf Zep⸗ pelin“ wird am nächſten Montag, den 25. März, gegen Mit⸗ tag zu einer zwei⸗ bis dreiſtündigen Werkſtättenfahrt auf⸗ ſteigen. Am Samstag, den 6. April, tritt das Luſtſchiff „Graf Zeppelin“ ſeine erſte diesjährige Südamerikafahrt nach Pernambuco und Rio de Janeiro an. Luftſchiffkapitän Sammk. Auf Antrag Dr. Eckeners wurde vom Luftamt Stutt- gart dem bisherigen Luftſchiffnavigationsoffizier und Bal⸗ loningenieur Albert Sammt das Patent eines Luftſchiff⸗ führers erteilt. Der alte Luftſchiffpionier Albert Sammt iſt geboren am 24. April 1889 in Niederſtetten, Kreis Gera⸗ bronn. Sammt hat ſämtliche größeren Fahrten des Luft⸗ ſchiffes„Graf Zeppelin“ mitgemacht. Neues aus aller Welt a Schüler gründen eine Diebesbande. Von der Berliner Kriminalpolizei wurden fünf Jungen im Alter von 10 bis 15 Jahren feſtgenommen, die eine Diebesbande gegründet hatten. In den letzten 5—6 Wochen durchſtreiften die Bengels, anſtatt zur Schule zu gehen, alle Stadtgegenden Groß⸗Berlins und machten ſich an unverſchloſſen parkende Autos heran. Vorzugsweiſe ließen die hoffnungsvollen Bürſchchen Zünd⸗ kerzen mitgehen, die ſie an Kraftwagenführer für 50 Pfennige das Stück verkauften. a Tödlicher Sturz beim Skilaufen. Der 25 Jahre alte Arbeitsdienſt⸗Obertruppführer Franz Kaver Schießl aus Mün⸗ chen iſt auf einer Skitour im Brannenburger Gebiet tödlich verunglückt. Bei der Abfahrt blieb Schießl an einer Wächte mit den linken Fuß hängen, ſtürzte mehrere Meter ab und fiel mit ſolcher Wucht auf einen Felsblock, daß ihm der rechte Bruſtkorb eingedrückt wurde. a Von einem Ochſen ins Waſſer geſchleudert. Der Bauer Joſef Kick von Rehberg(Bayern) wurde von einem ſcheuen⸗ den Ochſen in die Zot geworfen. Kick konnte ſich nicht mehr herausarbeiten; er ertrank. Motorradfahrer raſt in Reichswehrkolonne Hagen i. W., 22. März. Ein Motorradfahrer aus Iſer⸗ lohn fuhr früh um 5,15 Uhr vor dem Buchenwäldchen in eine marſchierende Reichswehrkolonne. Hierbei wurden drei Soldaten, zum Teil ſchwer, verletzt. Der Motorradfah⸗ rer ſelbſt erlitt keinen Schaden. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt, der Motorradfahrer wurde vorläufig feſtge⸗ nommen. Miſſionsreiſen im Flugzeug. 5 Rom, 21. März. Ozeanflieger Hauptmann Köhl iſt in ſeiner Eigenſchaft als Inſpekteur der„Miva“(Miſſions⸗ Verkehrs⸗Arbeitsgemeinſchaft) vom Papſt in Privataudienz empfangen worden. Pius XI. hat für die„Miva“, die ſich mit ihren Flugzeugen erfolgreich in den Dienſt der Miſſion und beſonders der Krankenpflege ſtellt, wärmſtes Intereſſe bekundet. Köhl war vor einigen Tagen mit dem unlängſt von, Kardinal Schulte getauften Flugzeug„St. Petrus“ in Rom eingetroffen. Vor dem Rückflug nach Köln wird das Flug⸗ zeug— das erſte in der Vatikanſtadt— vor dem Palaſt des Gouverneurs aufgeſtellt und zur allgemeinen Beſichtigung zugänglich ſein. Von Köln aus ſoll das Flugzeug nach Oſt⸗ afrika verfrachtet werden. Von dort aus wird ſpäter Haupt⸗ mann Köhl für die„Miva“ die wichtigſten katholiſchen Miſ⸗ ſionsgebiete beſuchen, um ſie zu organiſieren. Schmeling gegen Baer im Auguſt Vertrag abgeſchloſſen. e Hamburg, 21. März. Der Veranſtalter der beiden gro⸗ ßen Boxkämpfe in Hamburg, Walter Rothenburg, teilt mit, daß die Verhandlungen für den Weltmeiſterſchaftskampf Schmeling gegen Baer ſoweit gediehen ſind, daß der Titel⸗ kampf am 17. Auguſt ſteigen wird. Schmeling hatte ſchon vor einigen Tagen einen Vertrag unterzeichnet, durch den er verpflichtet iſt, unter Rothenburgs Regie gegen Max Baer zu boxen. Nun iſt auch Baers Zuſtimmung eingetrof⸗ fen, und in wenigen Tagen geht der Vertrag für den Welt⸗ meiſter nach Amerika ab. Es ſteht im Augenblick noch nicht feſt, wo der Kampf ſtattfindet. Die meiſten Ausſichten hat London, zumal Rothenburgs Verhandlungen mit der Londoner Freiluft arena kurz vor dem Abſchluß ſtehen. ö Colcale Nuudscuiau — Minderjährige Kinder und Steuererleichterung. Der Reichsfinanzminiſter 17 verfügt: Nach dem Paragraphen 8 der Lohnſteuer⸗Durchführungs⸗Verordnung gehören minder⸗ jährige Kinder dann zum Haushalt des Arbeitnehmers, wenn ſie bei einheitlicher Wirtſchaftsführung unter Leitung des Arbeitnehmers deſſen Wohnung teilen oder ſich mit ſeiner Einwilligung außerhalb ſeiner Wohnung, z. B. zum Zweck der Erziehung uſw., aufhalten. Teilt dagegen das minderjährige Kind nicht die Wohnung des Arbeitnehmers, lebt es vielmehr z. B. des Erwerbes wegen, außerhalb ſeiner Wohnung, ſo gehört es nicht zu ſeinem Haushalt. Dem Arbeitnehmer ſteht in dieſem Fall ein Anſpruch auf Kinderermäßigung nicht zu. Wohnt dagegen das minderjährige Kind beim Arbeitnehmer, ſo hat dieſer Anſpruch auf Kinderermäßigung auch dann, wenn das Kind eigene Einkünfte bezieht. Wie minderjährige Kinder, die ſich als Arbeitsdienſtwillige im Freiwilligen Arbeitsdienſt aufhalten, ſind auch minderjährige Kinder zu behandeln, die ſich bei der Reichswehr zur Ausbildung befinden. „Der Günſtling“. Wagner⸗Regenys Oper erſcheint kurz nach der Dresdener Uraufführung am Sonntag, den 24. März, im Nationaltheater. Das Textbuch hat Kaſpar Neher, nach dem Drama Maria Tudor von Victor Hugo, geſchrieben. Der Textdichter und der Komponiſt kämpfen um neue Wege für das Opernſchaffen der Gegenwart. Beſchäftigt ſind: die Damen Buchner und Heiken und die Herren Daniel, Hart⸗ mann, ch. Hölzlin, Kuppinger, Marx, Walter und Zim⸗ mermann. Die Bühnenbilder entwirft Hans Blanke. Die techniſche Einrichtung beſorgt Walter Hoffmann. Il Städtiſche Hochſchule für Muſit und Theater. Der zweite Szenenabend der Schauſpielklaſſen Stieler und Hölzlin findet am Freitag, den 22. März, abends 8 Uhr, im Caſino R 1, ſtatt. Nach dem großen Erfolg des erſten Abends iſt das Intereſſe für den zweiten noch geſteigert. Reſtliche Karten im Sekretariat der Hochſchule A 1, 3 und an der Abendkaſſe. Ein unverbeſſerlicher Betrüger. Der 29 Jahre alte ver⸗ heiratete Georg Keßler von Viernheim nutzte auf raffinierte Weiſe perſönliche Beziehungen aus, um ſich Geldbeträge zu erſchwindeln. Zweimal waren es angebliche Autounfälle der betreffenden Perſonen, bei denen ſie zur Reparatur Geld brauchten, weil ſie momentan nicht über ſo viel Geld verfügten. Dann wußte er einem Fuhrunternehmer von einem Erſatzrad zu erzählen, das er in Darmſtadt verloren haben wollte und für deſſen Herbeiſchaffung er das Fahr⸗ geld verlangte; weiter ſchwindelte er ein Paket heraus, das ein Kraftfahrer in einer Wirtſchaft zum Abholen abgeſtellt hatte uſw. Da der Angeklagte auf dem beſten Wege zur Sicherungsverwahrung iſt, ſprach das Gericht wegen Be⸗ trugs, Betrugsverſuchs und Urkundenfälſchung, zuſammen ſechs Fälle, eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren und drei Monaten und drei Jahre Ehrverluſt aus. Wieder Sonnenbad. Das ſtädtiſche Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbad wird ab Sonntag, den 31. März ds. Is. wieder geöffnet. 2 Die Nattenbekämpfung— eine kommunalhygieniſche Aufgabe. In allen Ländern iſt die Häufung der Ratten zu einer ſchweren Menſchenplage geworden. Nicht allein, daß dieſe liſtigen und behenden Nagetiere den Korn⸗ und Fruchtertrag des beſtellten Bodens empfindlich ſchmälern, nein, ſie folgen dem menſchlichen Wirken auf Schritt und Tritt, dringen tief in die Siedlungen ein und unternehmen aus unzugäng⸗ lichen und ſchmutzigſten Verſtecken heraus unabläſſig ihre heimlichen Angriffe und Beutezüge. Unſtillbar ſind Fraß⸗ gier und Zerſtörungsſucht der Ratten, vor denen kein Dach, kein Steinbau, kein Metallrohr oder Kabel ſicher iſt. Zudem beladen ſich dieſe Schädlinge an ihren ekelerregenden Ver⸗ ſtecken in Abfall⸗, Dungſtätten und Sielrohren mit Krank⸗ heitskeimen aller Art und verſchleppen ſie unvermutet in Keller, Küchen und Lebensmittelbetriebe. Kein Wunder, daß die Menſchheit ſich ſeit Jahrhunderten mühte, die dauernden Geſundheits⸗ und Sachſchäden zu verhüten. Doch bisher iſt es trotz Einſicht und Vereinbarung auf inter⸗ nationalen Kongreſſen immer nur bei mehr oder weniger vereinzelten Kampfanſätzen geblieben, denn angeſichts der raſchen und ſtarken Vermehrungsfähigkeit der Ratten muß⸗ ten die obendrein oft unrichtigen und planloſen Maß⸗ nahmen Einzelner ſich letzten Endes als wirkungslos er⸗ weiſen. Nur beſtorganiſierter unausgeſetzter Kampf auf allen Fronten vermag der ewigen Rattenplage ein Ende zu be⸗ reiten. Deshalb muß endlich dazu geſchritten werden, daß alle Gemeinden in Stadt und Land von ſich aus den Kampf organiſieren und ihn nicht bloß einmal im Jahr unerfahrenen Haus⸗ und Grundeigentümern überlaſſen. Eine richtige Organiſation erfordert aber die Schaffung von Zentralſtellen(3. B. innerhalb der Geſundheitsämter, Des⸗ infektions anſtalten und dergl.), die mit Hilfe einer aus⸗ reichenden und gut ausgebildeten Kampftruppe den gemein⸗ ſamen Kampf leiten und an Hand der abzuliefernden Tätigkeitsberichte und ſcharfer Kontrollen das Ergebnis nachprüfen und überwachen. Kleinere Gemeinden können dabei von nächſtgelegenen Orten mitbearbeitet werden. Die Kampfabteilungen werden geführt von tüchtigen geprüften Kammerjägern(Desinfektoren): die Bekämpfungskolonnen ſind durch Vorträge und Uebungen auszubilden und werden ſich unter Zuhilfenahme des Arbeitsdienſtes zu jeder er⸗ forderlichen Stärke auffüllen laſſen. Die Zentralſtelle be⸗ ſtimmt die Art der Kampfmittel, die durchweg zuvor einer amtlichen Prüfung auf Eignung unterzogen ſein müſſen. Stets ſind verſchiedenartige Mittel nebeneinander zu ge⸗ brauchen, weil die Ratten durch ein Mittel allein niemals reſtlos zu erfaſſen ſind. Auch ſtaatliches und ſtädtiſches Gelände iſt mit gleicher Gründlichkeit zu behandeln, damit die Ratten nirgends ausweichen können. Die Hauptaufgabe der Haus⸗ und Grundeigentümer beſteht in der Mitarbeit bei den Vorbereitungen zum Rattenkampf, d. h. vornehmlich in dem Wegſchaffen von Gerümpel und Unrat, in dem Verſchluß von Vorräten und Abfällen und in der baulichen Sicherung der Gebäude gegen Rattenbefall. Auch Baupolizei und Tiefbauämter ſind deshalb mit in den Kampf ein⸗ zuſchalten, der möglichſt ſchlagartig, in größeren Gemeinden bezirksweiſe in ſchneller Folge durchzuführen iſt, wobei die Rattenzentren häufig nachgearbeitet werden müſſen. Die Koſten der Bekämpfung ſind anteilmäßig auf den Haus⸗ und Grundbeſitz umzulegen. Ein beſonders glücklicher Weg der Finanzierung wäre der, durch Geſetz einen Teil der Grundſteuer bezw. einen geringen Aufſchlag für die jähr⸗ lichen Zwecke der Schädlingsbekämpfung ſicher zu ſtellen. Der Grenzhof. Wom Kloſterleen zum Stadtteil.— Eine zwölſhundert⸗ jährige Geſchichte. 85 Zur Eingemeindung nach Heidelberg am 1. April 1935. Ziemlich genau in der Mitte zwiſchen Friedrichsfeld, Edingen, Plankſtadt, Eppelheim und Wieblingen liegt der Grenzhof, der, obwohl als abgeſonderte Gemarkung politiſch ſchon lange zur Gemeinde Wieblingen und damit meuerdings auch zu Heidelberg gehörend, doch bisher als „Nebemort“ ſeine ſelbſtändige Verwaltung hatte. Poſtaliſch wird das 105 Einwohner zählende Dörflein von Mannheim⸗ Friedrichsfeld aus betreut. Als Stabhalter wirkt, der letzte ſeines Amtes, Landwirt Alfred Boxheimer. Auf ein ehrwürdiges Alter blickt dieſe kleine Sied⸗ lung zurück. Zum erſtenmal wird ihrer urkundlich Erwäh⸗ nung getan im Jahre 771, alſo lange vor Heidelberg, an deſſen Stelle damals höchſtens einige Fiſcherhütten am Neckar ſtanden, während auf dem Grenzhof ſchon zurzeit Karls des Großen wohlhabende Sippen wohnten, die durch mamhafte Schenkungen an das Kloſter Lorſch ihre Namen der Nachwelt erhalten haben. Die Männer hießen Dudo, Hemming, Gumbert, Wernibert, Wither, Nagal⸗ hart, Grimold, Eberwin, Tegenbalt, Muatolf, Hiltwig und Wolfwind. Das ſind natürlich keine Familiennamen in umſerem heutigen Sinne, denn die gab es erſt viel ſpäter. Einige dieſer altdeutſchen Rufnamen laſſen ſich aber immerhin in unſerer Zeit als Familiennamen wieder ſerkemnen, wie Hemming, Eberwein, Hellwig u. a. Der Weiler ſelbſt hieß urſprünglich Gerinesheim oder Grenes⸗ heim Wohnſitz des Gerind oder Grand. Um 1700 heißt es„Grenſen der Hof“, 1773„Grünßhof“. Mit dem Be⸗ griff„Grenze“ hat der Name jederfalls nichts zu tun. In Plankſtadt ſpricht man mundartlich jetzt noch vom „Grinshof“, was auf das urſprüngliche Gerinesheim(Grins⸗ heim) zurückzuführen wäre. Durch die vielen Schenkungen an Häufern und Ländereien gewann das Kloſter Lorſch ſchon ſehr früh großen Einfluß auf dem Grenzhof. Die Eigentümer be⸗ wirtſchafteten ihr bisheriges Beſitztum in Erbpacht oder als Lehen und genoſſen dafür den Schutz des Kboſters, wofür ſie allerdings noch Abgaben an die geiſtlichen Herren zu entrichten hatten. Die Beſitzverhältniſſe wechſelten nach dem Verfall des Kloſters Lorſch häufig; der Grenzhof kam u. a. zeitweilig an die Herren von Steinach, den Biſchof n Speyer, das Kloſter Schönau, die Ritter von Hand⸗ ſchuhsheim, die Kurfürſten von der Pfalz und ſchließlich mit Kurpfalz an Baden. Die merkwürdigſten Geſchäfte wurden da abgeſchloſſen. So überläßt um 1150 Biſchof Gunther von Speier ein Kirchengut in Grensheim dem Abt Kunrgd zu Schönau zu Erbpacht gegen eine von Schönau in den biſchöflich Speirer Gutshof zu Ketſch zu liefernde jährliche Naturalabgabe von vier großen Kloſterkäſen! Der dreißigjährige Krieg ließ von„Gränß⸗ heim“ nur noch zwei Häuſer und zwei Scheunen übrig. Kurfürſt Karl ſetzte im Jahr 1683 Jakob Schuh und den Schönauer Pfleger Friedrich Link als Erbpächter ein, Aber erſt nach den Franzoſeneinfällen kamen die Bauern auf dem Grenzhof wieder vorwärts. Im beſonderen blühte die Schafzucht auf, die bis vor 60 Jahren auf dem Grenzhof betrieben wurde. Die Bauernhöfe befinden ſich zum größten Teil ſchon lange im Beſitz der wenigen ein⸗ geſeſſenen Familien. Auf dem kleinen Friedhof findet man die Namen alle beiſammen: Boxheimer, Bühler, Hahn, Kaiſer, Lüll, Moos, Schuh und Treiber. Die vier großen Höfe des Bauern Lüll, Hahn, Boxheimer und Kaiſer um⸗ faſſen je 150 bis 200 Morgen, andere weniger. Die in Erb⸗ pacht bewirtſchafteten Güter wurden im Laufe des letzten Jahrhunderts durch Zahlung der zwanzigfachen Jahres⸗ pacht abgelöſt und als Eigentum erworben. Nur der Wald blieb Gemeindebeſitz, da ihn die Bauern bei der Ab⸗ Föſung gemeinſchaftlich kauften. Es entſtand die Grenz ⸗ höfer Waldgenoſſenſchaft, die den Ertrag all⸗ jährlich an die Erbberechtigten der urſprünglichen 13 Genoſ⸗ zen verteilt. In Jahrzehnten wurden durch ſtete Erbteilung aus 13 Anteilen deren 2496. Einmal, Ende der 60 er Jahre, verſpielte ein Mitglied der Waldgenoſſenſchaft in Baden⸗Baden ſein Hab und Gut, und ſo kam es, daß der Konkursmaſſe auch ſein Waldanteil zugeſchlagen wurde. Um die Gläubiger zu befriedigen, nahmen die Genoſſen auf etwa ein Drittel des 80 Hektar großen Waldes eine Hypothek auf, die ſpäter durch einen Kahlhieb gelöſcht wurde. Zur Wiederaufforſtung hatte man kein Geld, wes⸗ halb man das abgeholzte Gelände als Privateigentum an die Genoſſen verteilte. Nach Ehrenämtern haben ſich die Grenzhöfer nie ge⸗ drängt. Das Amt des Stabhalters ſollte alle zwei Jahre wechſeln, aber manchmal hielt es ſchwer, einen Nach⸗ folger für den ſcheidenden„Bürgermeiſter“ zu finden. Im Jahre 1819 drückten ſich einmal alle Kandidaten mit der Erklärung, nicht leſen und ſchreiben zu können. Und 1881 zahlte Georg Treiber, der den ſeit 1875 im Amt be⸗ findlichen Heinrich Schuh ablöſen ſollte, lieber 100 Mark Buße, als daß er die Herrſchaft angetreten hätte. Und ſo führte Heinrich Schuh ein halbes Jahrhundert lang, bis 1924, die Amtsgeschäfte. Ihm verdankt der Grenz hof einen großen Teil ſeiner landſchaftlichen Schönheit und feiner gepflegten Anlagen. Ein Gaſthaus lädt hier zum Auf⸗ enthalt ein, und wer die beſchauliche Ruhe liebt, wird hier wohl auf ſeine Rechnung kommen. Seit Jahren ſchwebten die Verhandlungen über die Eingemeindung. Zwar hätte ſich Plankſtadt die 443 Hektar auch gerne einverleibt; ſchon im März 1919 war in dieſer Richtung der erſte Vorſtoß unternommen worden, aber die Grenzhöfer wollten nicht, und der Landtag ent⸗ ſchied im November desſelben Jahres, daß der Grenz⸗ hof vorläufig ſeine wirtſchaftliche Selbſtändigkeit behalten ſolle. Nun hat der Miniſter des Innern am 15. Februar 1935 angeordnet, daß der Nebenor: Grenzhof mit der Stadt Heidelberg mit Wirkung ab 1. April 1935 ver⸗ einigt werde. Die Landbrücke zwiſchen den Bezirken Mann⸗ heim und Heidelberg wird alſo mit Ablauf dieſes Monats endgültig ihre Sonderſtellung aufgeben und künftig als Vorort oder Stadtteil Heidelbergs beſtehen. Aber immer wird der Grenzhof, ſolange er in ſeiner Abgeſchiedenheit blüht, ſeine Eigenart als kraftvolle, ſelbſtbewußte Bauern⸗ ſiedlung bewahren. W. N. Marktberichte Mannheimer Kleinviehmarkt vom 21. März. Auftrieb: 49 Kälber, 22 Schafe, 11 Schweine, 1 Ziege, 200 Ferkel und 432 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 14 bis 18, Ferkel über ſechs Wochen 19 bis 25, Läufer 26 bis 32 Mark. — Marktverlauf: Ferkel und Läufer lebhaft. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 21. März: Alles unverändert zum 18. März 1935. Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 21. März. Vom Städtiſchen Büro für Preisſtatiſtik wurden folgende Ver⸗ braucherpreiſe für ein Pfund in Pfennig ermittelt: Kartoffeln 4 bis 4.5; Salatkartoffeln 12 bis 20; Wirſing 10 bis 25 Weißkraut 10 bis 12; Rotkraut 20 bis 25; Blumenkohl, Stück 30 bis 70; Roſenkohl 25 bis 35; Karotten 10 bis 20, Gelbe Rüben 8 bis 12; Rote Rüben 6 bis 12; Spinat 15 bis 25; Zwiebeln 11 bis 15; Grünkohl 15 bis 20; Schwarz⸗ wurzeln 20 bis 30; Kopfſalat, Stück 15 bis 25; Endivien⸗ ſalat, Stück 10 bis 25; Feldſalat 60 bis 100; Lattich 80, Tomaten 40 bis 50; Radieschen, Büſchel 12 bis 15, Rettich, Stück 5 bis 25; Meerrettich, Stück 10 bis 40; Suppengrünes. Büſchel 5 bis 8; Peterſilie, Büſchel 5 bis 8; Schnittlauch, Büſchel 5 bis 8; Aepfel 20 bis 40; Birnen 20 bis 50 Zitronen, Stück 3 bis 5; Orangen 18 bis 30; Banane, Stück 8 bis 12; Süßrahmbutter 150 bis 160; Landbutter 130 bis 140; Weißer Käſe 25 bis 30; Eier, Stück 8 bis 11.5. Zahlungs aufforderung. Evang. Kirchenſteuer betr. Auf 1. April iſt das letzte Viertel der vorläufigen Kirchenſteuer fällig. Wir bitten um Zahlung. Die Rückſtände ſind binnen 8 Tagen bei Vermeidung weiterer Betreibung zu zahlen. Mhm.⸗Seckenheim, 22. März 1935. Der Erheber. Verſammlungs⸗ Kalender. Bo MF. Samstag halb 3 Uhr antreten in Uniform im „Deutſchen Hof“ mit Turnzeug. Reichsbund der Kinderreichen. Samstag, 23. März, 20 Uhr, findet im„Bad. Hof“ eine Mitgliederverſammlung ſtatt. Erſcheinen aller Pflicht. Die Untergliederungen der Partei ſind herzlich eingeladen. Tod.„Jahn“. Die für heute abend angeſetzte allgemeine Turnſtunde für Jugendturner, Turner und Männer findet nicht im„Kaiſerhof“ ſondern im„Schloß“ ſtatt. Fußballvereinigung. Heute abend Training für ſämtliche Spieler zu den feſtgeſetzten Zeiten im Saale des Vereinslokals. Anſchließend Spielerverſammlung. Landw. Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft Seckenheim. General⸗Verſammlung morgen Samstag, 23. März, abends 8 uhr, im„Hirſch“. Tagesordnung: Bekanntgabe des Jahresabſchluſſes mit Gewinn und Verluſtrechnung und Geſchäftsbericht. Bericht des Aufſichtsrats über die vorgenommene Prüfung. Bericht des Aufſichtsrats über die vorgenommene Reviſion. Genehmigung der Bilanz. Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrats. Verteilung des Reingewinns. Wahlen von Vorſtands⸗ und Aufſichtsratsmitgliedern. Annahme eines neuen Statuts. Annahme einer Dienſtanweiſung für Vorſtands⸗ Aufſichtsratsmitglieder. 10. Verſchiedenes. Unſere Mitglieder werden hierzu eingeladen. f Der Vorſtand. NB. Unſere Geſchäftsbücher liegen zur Einſicht bei unſerm Rechner auf. S 90 g g und 7 Aumann 5 Turnerbund ahn. g.. Mam--Seckenheim Am Sonntag, den 24. März, abends ½9 Uhr findet im„Schloß-Saale“ unser Ernihiabrs-caulurnen statt. Ein auserlesenes Programm wird von dem vor wärtsstrebenden Schaffen des Vereins Zeugnis geben. ö 55 3 Die gesamte Einwohnerschaft ist zum Besuche freundlichst eingeladen. Der Turnrat. Eintritt 35 Pig.— Sportgroschen 5 Pig. fachmann mmm flag hnccnagdangeadhgaoganldgfldaggdadntgegnsgngadaadsdaggtanngt A f Hbadaddaanddadedadammaddcadaddaeddaddddadddcddd Der ewige Traum Ein Ufa-FIlm der Spitzenklasse. —— Alte Leute, die das Leben kennen, möchten ihr einziges Kind, hre Tochter vor der Ehe mit einem Manne bewahren, den der ewige Traum nach Ruhm und Gold nicht seßhaft werden läßt,. Doch Maria geht un- beirrbar den Weg, den das Schicksal ihr vorgeschrieben.) Nit großer Liebe und tiefer Gläubigkeit will sie das Schicksal zwingen— doch erst mit dem Tode ihres Kindes hat sie die Macht des Goldes für immer gebrochen. I heute im Palast-Theater. —— Sepp Nistk Der Fr f Schon für l. 70. Genersluerketung i 20. j f ae, fi 2 Neckarvorlandstr. 23 (Nähe Luisenting) Telephon 22443 zeigt bereits sämtl. Modelle 1935. Größte Auswahl vom billigen Volksrad bis zur A-Zyl.-Luxus- maschine. 30 fabrikneue Ma- schinen am Lager. Unverbindliche Be- sichtigung erbeten. können auch Sie Ihren Bedarf an Kleidung und Wäſche Auf Grund unſeres bewährten Teil⸗ zahlungsſyſtems verteilen Sie den Reſt⸗ betrag auf 8 Monats⸗ oder 40 Wochen⸗ raten. Das macht Ihnen den Einkauf bei Vetter leicht. En fi f Bauhandwerker (mech vorgeschrieb. städtischem Muster) zu haben in der Neckarbote-Druckere! liefert in jeder Größe Druckerei des„Neckar-Bote“. duunenge 2 evtl. 3 Zimmer⸗ Wohnung per ſofort geſucht. Adreſſen an die Geſchäftsſtelle ds. 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